Tagblatt Online - Vizepräsident Vietze wird Präsident

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Vizepräsident Vietze wird Präsident
Apéro im Greuterhof: Der bisherige IHF-Präsident Martin Witzig und sein Nachfolger Oliver Vietze.
(Bild: Nana do Carmo)
ISLIKON. Der Industrie- und Handelsverein Frauenfeld
wählt den bisherigen Vizepräsidenten Oliver Vietze zum
neuen Präsidenten. Der abtretende Präsident Martin Witzig
lobt zum Abschied den Stadtrat.
THOMAS WUNDERLIN
Als «wichtigen Repräsentanten der Frauenfelder Wirtschaft» stellte Präsident Martin Witzig seinen
Nachfolger Oliver Vietze vor. Der bisherige Vizepräsident des Industrie- und Handelsvereins der Region
Frauenfeld (IHF) führt hauptberuflich die Baumer Group mit 2500 Mitarbeitern in 36 Ländern. Im März
hatte sie den Motivationspreis Thurgauer Apfel erhalten, was Witzig als «ersten Höhepunkt des
Vereinsjahres» bezeichnete. Er habe das Amt nicht gesucht, da auch bei ihm der Umsatz rückläufig sei,
sagte Vietze nach seiner unbestrittenen Wahl. Er kündigte an, den Vorstand erneuern zu wollen.
Im Jossi-Saal des Greuterhofs versammelten sich am Dienstagabend rund 60 Vereinsmitglieder und
Gäste, darunter Ständerat Roland Eberle und mehrere Gemeindeammänner der Region.
Vertrauen in den Stadtrat
Eine besonders herzliche Begrüssung widmete der abtretende Präsident Martin Witzig dem Frauenfelder
Stadtammann Carlo Parolari, dem solches derzeit wohl nicht mehr so häufig widerfährt. Er habe «volles
26.08.2014 11:31
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Vertrauen in den Stadtrat – inklusive Entlöhnung», sagte Witzig. «Wir raten doch, die Bodenhaftung nicht
zu verlieren.»
Im Jahresrückblick erwähnte er das Volks-Ja zur Bodensee-Thurtal-Strasse: «Schön, dass es geklappt
hat.» Einen Lacher erntete er für seine Vermutung, dass die BTS schon 2020 gebaut sein werde – noch
vor der Nord-Süd-Achse in Frauenfeld. Eine Umfrage Ende 2012 unter den rund 60 Mitgliederfirmen
ergab, dass das Jahr 2012 weniger gut als erwartet verlief. Der Geschäftsgang tendiert bereits im zweiten
Jahr abwärts. Ausnahmen sind die Sparten Bau und Handel/Dienstleistungen. Die Mitgliedsfirmen
beschäftigen 270 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr, nämlich 6235. Die Hälfte des Zuwachses ist drei
Neumitgliedern zu verdanken. Mit Abstand der grösste Arbeitgeber der Region ist die Sia Abrasives,
gefolgt von Baumer und Müller-Martini.
Witzig sprach von einer Margenerosion als Folge des tiefen Eurokurses. Eine Morgenröte zeige sich in
Fernost. Auch Gastredner Peter Spuhler sagte: «Das Vertrauen kehrt langsam zurück.» Der Franken sei
etwas schwächer. Noch immer gebe es aber schwache Märkte, etwa in Südeuropa.
Spuhler zieht sich in Riad zurück
Manchmal seien die Bedingungen auch so, dass man «den Stecker herausziehen» müsse, sagte Spuhler.
So habe Stadler Rail die Bewerbung für die U-Bahn der saudischen Hauptstadt Riad zurückgezogen, da
sie für allfällige Versäumnisse anderer Lieferanten hätte haften müssen.
Schlecht gelaufen ist 2012 auch für den Kanton, wie Regierungsrat Kaspar Schläpfer erklärte. Der
Haushalt habe das Gleichgewicht verloren. Mit einem «zünftigen Defizit» sei zu rechnen. Der
Hauptgrund sei die Spitalfinanzierung, gefolgt von der Pflegefinanzierung. Auch in der Pensionskasse
fehlten 400 Millionen Franken.
Die Nationalbank habe ihre Gewinnausschüttung von 55 Millionen Franken halbiert. Dennoch werde der
Kanton weiter investieren, viel davon in Frauenfeld. Nach der Renovation des Regierungsgebäudes, des
Glaspalastes und der Berufsschule folge nun der Spital.
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