Der Diamant im Detail
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Der Diamant im Detail
Der Diamant Er ist faszinierend, wertvoll und unvergänglich der Diamant. Kaum einer Frau schlägt das Herz nicht höher wenn sie ein Diamant gefasst in einem schönen designen Schmuckstück betrachten kann. Der Diamant erhielt seinen Namen durch die griechischen Begriffe „adamas“ was soviel wie der „Unbezwingbare“ bedeutet und „diaphainein“ was soviel wie „durchscheinen“ bedeutet. Erste Diamantfunde sollen schon rund 800 Jahre vor Christus in Indien gemacht worden sein. Schriftlich aber wurden Diamanten erstmals im 4. Jahrhundert vor Christus in indischen Sanskritschriften erwähnt. Gelobt wurde ihre Beständigkeit und ihre ideale Kristallform, nämlich diejenigen des Oktaeders. (Ein Oktaeder sieht aus wie zwei Pyramiden, die an ihren Basisflächen zusammengehalten werden). Zudem wurde geglaubt dass dem Träger eines solchen DiamantenOktaeders Fröhlichkeit, Wohlstand, Kinder, Getreide und viel Gutes mehr widerfahre Eigenschaften des Diamanten Chemische Formel: Kristallsystem: Härte: Lichtbrechung: Spezifisches Gewicht: Dispersion: Spaltbarkeit: Fluoreszenz: Kristallformen: C (elementarer Kohlenstoff) kubisch 10 n=2,417 3,51 0,044 (sehr hoch) perfekt, nach Oktaederflächen unterschiedlich bezüglich Intensität und Farbe. Meist blauweiss, seltener gelb, violett und orange. Oktaeder, Würfel und Dodekaeder Ein Diamant in Brillantschliff 1 Der Diamant besteht zu 95,95 Prozent aus Kohlenstoff. Die übrigen 0,05 Prozent sind Spurenelemente, die unter anderem die Farbe des Diamanten beeinflussen. Diese Chemie ist einzigartig, denn es gibt keine weiteren Edelsteine, die nur aus einem chemischen Element bestehen. Graphit (das ist ein schwarzgraues Mineral aus reinem Kohlenstoff) besteht zwar ebenfalls aus Kohlenstoffatomen, doch der Unterschied zum Diamanten besteht in seiner Kristallstruktur. Beim Diamanten sind die vierwertigen Kohlenstoffatome mit allen vier Elektronen aneinander gebunden. Gerade diese hohe Dichte und Unbeweglichkeit der Atome verursacht eine Kohäsionsbildung die für die aussergewöhnliche Härte der Diamanten verantwortlich ist. (Kohäsionsbildung kommt vom lateinischen „cohaerere“. Dies bezeichnet in der Physik und in der Chemie die Zusammenhangskräfte zwischen Atomen beziehungsweise Molekülen eines Stoffes [zum Beispiel innerhalb von Flüssigkeiten oder Festkörpern] und innerhalb der Molekühle.) Die Kristallstruktur eines Diamanten ist Oft ein Oktaeder. Auf seinen Kristallflächen gibt es verschiedene Schleifhärten, dass heisst während eine Fläche sich bessre zum spalten eignet, eignet sich eine andere besser zum schleifen und eine andere wiederum besser zum Polieren. Oktaederform (Die zwei Basisflächen Zweier Pyramiden sind zusammen) Ausschnitt aus der Kristallstruktur (Kristallgitter) Entstehung Diamanten bilden (formatieren) sich im Erdmantel rund 140-190 km unterhalb der Erdoberfläche. Betrachtet man einen Querschnitt der Erdkugel, kann man sich unseren Planeten folgendermassen vorstellen. Die Erdkruste (fest) ist zwischen 5km und 40km dünn, die Masse des darunter liegenden Erdmantels (zähflüssig bis Lava) kann bis zu 2900km dick sein und der Durchmesser des Erdkerns wird auf rund 2400km geschätzt. Ein Querschnitt der Erde. Zu erkennen die verschiedenen Erdschichten. Ausser dem Vorhandensein von Kohlenstoffatomen sind zwei weitere Voraussetzungen für die Diamantenbildung erforderlich: hoher Druck und hohe Temperatur. Unter diesen Bedingungen können sich die Kohlenstoffatome zu Diamanten kristallisieren. Wissenschaftler und Geologen schätzen die benötigte Temperatur auf 900°-1300°C und den benötigten Druck auf 15 bis 60 Kilobar. 45 Kilobar bedeutet, dass der Druck 45000mal grösser als der normale Luftdruck von 1 bar auf der Erdoberfläche ist. Durch vulkanische Eruptionen (die Lava muss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 60 Std./Km. aufsteigen, sonst werden die Diamanten Chemisch angelöst oder vollständig aufgelöst) werden Diamanten an die Erdoberfläche befördert. 2 Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Gesteine, in denen Diamanten entstehen (Peridotit und Eklogit), nicht diejenigen sind, die sie auch an die Oberfläche bringen. Mit aufsteigender Magma werden unter anderem Gesteine wie Kimberlit und Lamproit gebildet. Stossen diese auf ihrem Weg zur Erdoberfläche auf ein Diamantdepot, nehmen sie die wertvolle Beute mit. Dies geschieht oftmals bei so hoher Temperatur, dass das Mutergestein schmilzt. Die Diamanten sind dabei nur so lange geschützt, als dass Temperatur-, Druck- und Geschwindigkeitsverhältniss in einen bestimmten Verhältniss zu einander stehen. Wäre zum Beispiel die Temperatur zu hoch und der Druck zu tief, würden die Diamanten zu Graphit transformatiert. Während einem Vulkanausbruch die Lava aus ausfliesst, fallen Kimberli- und Lamproitgesteine (Lamproit, dies ist ein grobkörniges Gestein, das zu der Klasse der magnetischen Gesteine gehört.)wieder zurück in die vulkanischen Schlote, die so genannten „Pipes“. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich bei Diamantminen um Kimberlit-Pipes. Man schätzt, dass die jüngsten Diamanten vor rund 20 Millionen Jahren an die Erdoberfläche getragen wurden, die ältesten vor bis zu 2,5 Milliarden Jahren. Formation einer Diamantmine Lagerstätte Als Lagerstätten bezeichnet man natürliche Vorkommen von Rohstoffen von denen sich der Abbau wirtschaftlich lohnt. Diese natürlichen Vorkommen befinden sich ober- und unterirdisch, wobei die Anreicherung von Rohstoffen durch geologische Vorgänge wie Verwitterung, Sedimentation (Ablagerungen) Tektonik (z.B. Verschiebung von Gesteinsschichten) erfolgt. So gibt es beispielsweise Lagerstätten für Erze, Phosphate, Erdöl, Erdgas, Mineralwasser oder Edelsteine. Es gibt zwei verschiedene Arten von Lagerstätten: Die Primär Lagerstätte: Das heisst, dass der Diamant an der Ursprungsstelle gefunden wird. Also dort, wo er an die Erdoberfläche gebracht wurde. Dabei befindet er sich immer noch im vulkanischen Gestein Kimberlit (seltener Lamproit). Durch den Vulkanausbruch entsteht über der Durchschlagsröhre (Als Durchschlagsröhre bezeichnet man in der Geologie den mehr oder weniger senkrechten Aufstiegskanal von vulkanischen Produkten aus dem Erdinnern zur Erdoberfläche) ein Kegel. Dieser Kegel wird durch Erosion abgetragen (Erosion bedeutet zerstörende Wirkung von fliessendem Wasser auch z.B. von Wind und Eis). Zurück bleibt das vulkanische Durchschlagsrohr aus Kimberlit, die so genannte „Kimberlit-Pipe“. Kimberlit weist eine deutlich blaue Farbe auf bekann desswegen auch die Bezeichnung „Blaue Farbe“. Wenn die obere Schicht des Kimberlitgesteins verwittert, spricht man wegen der Farbgebung des Verwitterungsprodukts von „Gelber Erde“. Rohdiamanten meist in Oktaederform 3 Und es gibt die Sekundäre Lagerstätte: Von einer Sekundär Lagerstätte spricht man dann, wenn die Lagerstätte nicht mehr an ihrem Ursprungsort ist sondern durch Erosion von Wasser und Wind wegtransportiert worden war und sich das diamanthaltige Gestein in einer neuen Lagerstätte angesammelt hat. Wobei man weiter zwischen alluvialen und maritimen Lagerstätte unterscheitet. Alluviale Lagerstätte: Die Diamanten werden zum teil mit der Zeit aus dem Kimberlit Gestein herausgeschwemmt (Erosion: Abtragung des Gesteins durch Wind und Wassers ) und gelangen so in Flüsse. Wenn aber die Flussströmung nicht zu stark ist, sinken sie wegen ihres grossen spezifischen Gewichts (spezifischen Gewichts Seite 14) auf den Flussbettboden. Diamanten können aus diesem Grund auch in Flüssen oder auch in ausgetrockneten Flussbetten und an deren Ufern gefunden werden. Maritime Lagerstätte: Mit der Hilfe von Flussströmungen gelangen die Diamanten ins Meer. Sie werden aber nicht ins offene Meer hinausgetragen, denn die Meeresströmungen spülen das Wertvolle Gut wieder zurück an die Küste, so zum Beispiel in Namibia. Dies ist heute die grösste Diamantlagerstätte für Schmuckdiamanten. (Hier werden am meisten Carat gefördert und dies in sehr guter Qualität, da die „schlechteren Steine“ den grossen Transport gar nicht überstehen!) Über die Jahrhunderte wurden Diamanten häufig von alluvialen Lagerstätten abgetragen, da diese leichter zugänglich sind und mit einfacheren Arbeitsutensilien zu bearbeiten waren. Deshalb stammten beispielweise die Diamantfunde Indiens bis ins 19. Jahrhundert aussschliesslich von alluvialen Lagerstätten. Heutzutage werden meist mit gutem Wachwissen und entsprechender Technologie primäre Lagerstätten bewirtschaftet. Interessant ist, dass die qualitative Ausbeutung in sekundären Lagerstätten merklich höher ist als bei primären Lagerstätten. Grund dafür ist der anspruchsvolle Transport von Diamanthaltigem Gestein durch Bach und Flussbette. Dank seiner ausgezeichneten Härte verträgt der Diamant manche Beanspruchung, Während anderes Gestein (darunter auch Diamanten mit vielen Einschlüssen) zerkleinert wird. Diamantgewinnung Die Edelsteingewinnung wird meist mit der Vorstellung verbunden, dass sie die Arbeit des armen Mannes ist. Dieser Gedanke stimmt zum Teil auch, was Diamantschürfer angeht, die zum Beispiel in afrikanischen Ländern wie Angola und Sierra Leone arbeiten wo Bürgerkriege hauptsächlich durch Diamanten finanziert werden: In den meisten Ländern basiert (kommt von Basis das heisst Fundament, Grundlage) heute die Diamantgewinnung aber auf moderner Technologie, die sehr aufwändig und mit hohen Kosten verbunden ist. Von der ersten Entdeckung eines Diamanten bis zur Inbetriebnahme der Mine vergehen Jahre, manchmal sogar bis 20 Jahren. Ist einmal ein Gebiet mit Diamantvorkommen gefunden, muss zuerst dessen Mine erforscht werden. Danach werden Analysen (Zerlegungen, Zergliederungen) durchgeführt, betreffend Qualität und Quantität der Diamanten. Nachdem dies geschehen, gilt es, das künftige wirtschaftliche Potential der Mine richtig einzuschätzen. Weiter ist es wichtig, das Umfeld der Mine in Betracht zu ziehen dass 4 heisst betreffen Klima, Lokalität (Örtlichkeit, Raum), Zugänglichkeit der Mine, Politik, Umwelt etc. Die Abklärungen dieser Faktoren (eine grosse Menge verschiedener Eigenschaften vorhanden sind) erfordert viel Zeit und Geld. Für die Argyle-Mine in Australien wurden zum Beispiel 13 Jahre und mehr als 430 Millionen US-Dollar benötigt, um sie schlussendlich produktfähig zu machen. Diamanten darunter auch rote und rosafarbige aus der Argyle Mine Diamantengewinnung aus unterschiedlichen Lagerstätten Diamantengewinnung bei primären Lagerstätten: Bei primären Lagerstätten wird zuerst in und um die „Pipes“ ( die Bezeichnung für den Ort wo der Vulkan an die Oberfläche gekommen ist) diamanthaltiges Gestein im Tagbau abgetragen. Schicht für Schicht und in Terrassen Ordnung werden in offenen Gruben mit mittels grossem Maschineneinsatz gewaltige Erd- und Gesteinsmassen abgetragen. Ist wegen einstürzenden Erdmassen das sichere Arbeiten nicht mehr gewährleistet, wechselt man zum sogenannten Untertagbau. Dabei werden am Minenrand vertikale (senkrecht Gerade) Schächte angelegt, die wiederum mit einzelnen horizontal (waagrecht)angelegten Stollen verbunden sind. Planmässig gesprengte Gesteinsmassen werden mit grossen Maschineneinsatz zusammengetragen und durch vertikalen Schächte an die Erdoberfläche befördert. Die Diamantmine „Jwaneng“ in Botswana. 5 Tagbau, Finsch Mine, Südafrika Untertagbau, Premier Mine, Südafrika Die Terrassen werden als Strassen für die schweren Transportmittel gebraucht. Diamantengewinnung bei sekundären Lagerstätten: Die angewendete Technik zur Diamantgewinnung von alluvialen Lagerstätten gleicht derjenigen der Goldwäscher dass heisst Pickel, Schaufel, Siebe und Goldwaschpfannen werden als Arbeitswerkzeuge verwendet. Das gesammelte Gestein wird zusammen mit etwas Wasser in der Goldwaschpfanne geschwenkt (gewaschen), wobei schwerere Materialien wie Diamanten auf den Pfannenboden sinken. Leichtere Materialien werden zurück ins Wasser gespült und das in der Pfanne zurückgebliebene Material wird anschliessend von Hand verlesen. Industrielle Diamantgewinnung bei sekundären Lagerstätten: Das ganze Gesteinmaterial wird in sogenannten „Schrädern“ verkleinert und auf Förderbändern durch hohen Druck ausgewaschen. Die Förderbänerbänder wurden zuvor mit Fett eingestrichen wodurch die schweren Diamanten darauf haften bleiben und das „taube Gestein“ somit weggespült wird. Heute wird auch häufig die Eigenart des Diamanten, Fluoreszenz, zur Trennung eingesetzt. Die Steine laufen auf einem Förderband durch eine UV Kammer, darin befindet sich eine Kamera die jegliche Fluoreszenz war nimmt und entsprechend werden dann mit Luftdruck (der von einem Computer gesteuert wird) die schweren Diamanten von den Förderbändern wegblasen. Natürlich findet immer noch eine Nachkontrolle durch den Menschen statt!(Dies verschiedenen Schritte zur Diamantaussortierung wird später nochmals erklärt) Diamantengewinnung bei maritimen Lagerstätten: Bei den maritimen Lagerstätten erfordert es hingegen enormen Maschineneinsatz und neuste Technologien. So werden Beispielsweise an der Küste von Namibia massive Schutzwälle gebaut, damit das Meer den Sand mit dem kostbaren Gut nicht abtragen kann. Grosse Bagger tragen den Sand für die Weiterverarbeitung ab und riesige Saugmaschinen transportieren gelockertes Material direkt zur Weiterverarbeitungsanlage. Spezielle Saugmaschinen werden, wo es möglich ist, auch am Meeresgrund gebraucht, wo kleinere Gesteinsbrocken abgepumpt und auf Schiffe verfrachtet werden. Verschiedene Unternehmen verfügen sogar über automatisierte Raupenfahrzeuge, welche in grösseren Tiefen des Meeres eingesetzt werden können. 6 Diamantaussortierung Um das geförderte Gestein für die Weiterbearbeitung besser handhaben zu können wird es meist nochmals zerkleinert und anschliessend maschinell gereinigt. In einem ersten Durchgang der Diamantaussortierung wird das schon ein erstes Mal gereinigtes Gestein in einen Zylinder mit einer speziellen Flüssigkeit geleert und in Drehung versetzt. Wegen ihrer Dichte fallen die Diamanten und anderes Material auf den Behälterboden und trennen sich so von leichterem Material. In einem zweiten Durchgang der Aussortierung kommen entweder Röntgenstrahlen oder befettete Schüttelriemen zum Einsatz. (Diamanten verfügen über eine grosse Haftfähigkeit gegenüber Ölen und Fetten).Während dem anderes Material durch Wasser welches über die Schüttelriemen gegossen wird, weggeschwemmt wird, Bleiben die diamanten daran haften (kleben). Danach wir der Leim an dem die Diamanten haften von den Riemen abgeschabt und später in einem Behälter geschmolzen. Mit dieser Technik lassen sich die Diamanten leicht vom geschmolzenen Leim entfernen. Beim Gebrauch von Röntgenstrahlen wird die Tatsache genutzt, dass Diamanten fast immer fluoreszieren (dazu später noch näheres) wenn sie Röntgenstrahlen ausgesetzt sind. Mit einem intensiven Röntgenstrahl wird das gereinigte Gestein kurz bestrahlt und das fluoreszierende Material danach vom restlichen Gestein erlesen. Der Diamantgehalt von Lagerstätten ist sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt müssen rund 2-3 Tonnen Gestein abgebaut werden, im 1Carat Rohdiamant zu gewinnen. Während beispielsweise die Diamantmine „Namdeb“ von Namibia ein Carat Rohdiamant <aus 18 Tonnen Gestein gewinnt, liefert die australische Mine „Argyle“ sieben Carat Rohdiamant pro Tonne Gestein. Rohdiamanten Globale Diamantfundstätten Bis ins 18.Jahrhundert war Indien (und teils Borneo) der einzige signifikante Diamantlieferant der Welt. Um 1730 wurden erstmals Diamanten in Südamerika entdeckt. Brasilien übernahm die Führung der Diamantproduktion, bis um 1870 aussergewöhndliche Diamantfunde in Südafrika gemacht wurden. Südafrika- das Diamantfiber bricht aus Im Jahre 1866 wurde ein Rohdiamant von 21,25 Karat in der Region Kimberley in Südafrika gefunden. Der Diamant, genannt „Eureka“, ging als erster (beglaubigter) Diamant in die Edelsteingeschichte Südafrikas ein. Das Diamantfiber war da, brach allerdings aber erst drei Jahre später mit dem Fund des Stern von Afrika aus. Der Stern von Afrika ist ein Diamant von lupenreiner Qualität und 83,50 Karat Rohgewicht. Die Diamantgräber strömten danach aus aller Welt nach Südafrika, auf der Suche nach dem grossen Glück. In dieser Zeit entstanden viele bekannte Minen wie z.B. die Kimberley Mine, die Jagerfontein Mine, die Premier Mine, die Bultfontein Mine und die Dutoitspan Mine. Von allen, gewann die Kimberley Mine besonders Berühmtheit. Mit einem Durchmesser von 460 m und einer Tiefe von 1070 m ist das „Big Hole“ (Grosses Loch) das grösste Loch, das je von Menschenhand gegraben wurde! In der Zeit von 1871 bis 1914 wurden rund 25 Millionen Tonnen Erde ausgegraben und etwa 14,5 Millionen 7 Karat (ca. 3 Tonnen) Diamanten gewonnen. Aus Ertrags und Sicherheitsgründen wurde die Kimberley Mine im Jahre 2005 eingestellt (geschlossen). Es besteht jedoch die Idee, das „Big Hole“ in eine Touristenattraktion umzuwandeln. Big Hole, Südafrika Ein weiteres Land, das bekannt ist für seine aussergewöhnliche Edelsteinqualität ist Namibia. Im Jahre 1908 wanderten viele Deutsche nach Afrika aus, dies weil sie gehört hatten, wie einfach man dort Diamanten finden Würde. Mann musste sich nur auf bücken und die wertvollen Edelsteine aus dem Erdboden heraus nehmen. Um das reiche Diamantvorkommen sicherzustellen (für sich zu behalten), erklärte die deutsche Regierung das so genannte Sperrgebiet und vergab Rechte zur Diamantausbeute. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fielen aber Südwestafrika und damit auch die bis dahin unabhängig operierenden Minen unter die Verwaltung Südafrikas. Namibia verfügt über das wahrscheinlich grösste maritime Diamantvorkommen der Welt. Es wird geschätzt, dass sich dort rund eine Mange, von mehr als einer Milliarde Karat befinden (dies entspricht rund 200`000 Tonnen) und auch die Qualität der Steine ist hervorragend. Rund 90-95 Prozent der Diamanten sind von Edelsteinqualität, das heisst sie werden zu Schmucksteinen verarbeitet. Die ausserordentlich hohe Qualität der Diamanten lässt sich dadurch erklären, dass nur die beständigsten Diamanten der Kraft und dem Druck von Fluss und Meeresströmung standhalten, während dem brüchige und mürbe Diamanten von den Naturkräften (wie zum Beispiel Stürme, Überflutungen, Temperaturunterschiede usw.) zerkleinert oder sogar zermahlen werden. Denn man muss wissen, dass auch ein Diamant brechen kann. Die bedeutendste Diamantmine in Namibia ist die „Namdeb Diamond Corporation“, eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen der namibischen Regierund und De Beers. Laut der Veröffentlichung des Jahresberichtes von „Namdeb“ betrug die Ausbeute an Rohdiamanten im Jahr 2000, 1,32 Millionen Carat. Die entspricht einem Gewicht von rund 264 Tonnen. Die Diamantmine „Namdeb“ an der Küste von Namibia. (Südafrika) Die Diamantgewinnung im Meer und Gewässern erfordert hoch technisierte Saugmaschinen. Ein weiteres Land, das bekannt ist für seine Diamanten in Hülle und Fülle ist das Land Botswana. Mit einem Marktwert von 2,2 Milliarden US-Dollar im Jahre 2002 ist Botswana wertmässig der grösste Rohdiamantproduzent der Welt und steht mengenmässig nach Russland an zweiter Stelle. Ausserdem verfügt Botswana unter anderem über zwei der grössten Kimberlit-Pipes der Welt Diese sind „Orapa“ und „Jwaneng“. Die „Orapa“ Mine förderte im Jahr 2004 rund 16,07 Millionen Karat Rohdiamanten und die „Jwaneng“ förderte in dem selben Jahr rund 13,68 Millionen Karat. Beide der 8 Diamantminen gehören zu „De Beers Botswana Mining Company“ (Debswana), einem Joint Venture der botswanischen Regierung und De Beers. Gemäss Firmengericht wurde 2004 gesamthaft Rohdiamanten von 31,13 Millionen Karat gefördert, was einem Gewicht von mehr als sechs Tonnen entspricht. Die Diamantmine in „Orapa“ in Botswana. Ein Rohdiamant aus der Diamantmine „Orapa“ in Botswana. Die Diamantmine „Jwaneng“ wird in Terrassenform bewirtschaftet. Ein viertes bekanntes Land für Diamantvorkommen ist Australien wegen den seltenen Farbdiamanten die es dort gibt. Über Jahre hinweg war Australien mengenmässig der grösste Rohdiamantlieferant der Welt. 90 Prozent der australischen Diamantproduktion stammen aus der Region Westaustralien. Von besonderer Bedeutung ist die Argyle Mine, in der im Jahr 2004 20,6 Millionen Karat Rohdiamanten ausgegraben wurden. Trotz der mengenmässigen Vermachtstellung produziert Australien relativ kleine Diamanten und nur fünf Prozent der Rohdiamanten entsprechen Edelsteinqualität. 25 Prozent der Rohdiamanten sind von Industriequalität und 70 Prozent werden je nach Marktbedingungen zu Edelsteinen poliert oder für die Industrie weiterverarbeitet. Rund 90 Prozent der Diamanten die von Edelsteinqualität sind, sind braun oder gelb und weniger als 1 Prozent rosa oder rot. Da am Anfang Diamanten von brauner Farbe nicht so beliebt waren, half sich das Management der „Argyle-Mine“ 9 mit Marketing. Die Farbtöne bekamen neue Namen wie „cognav“ oder „champagne“, was tatsächlich viel edler klingt und auf immer grössere Akzeptanz und Nachfrage stiess. Die „Argyle Mine“ hat mit der Produktion von rosafarbenen Diamanten eine unschätzbare Vormachtsstellung. Die einProzent der rosa und rot farbigen Diamanten mögen zwar nach wenig tönen, jedoch decken diese rund 95 Prozent des Weltangebots ab. Weil rosa farbige Diamanten zu den seltensten Farbdiamanten gehören, können sie zu einem hohen Preis verkauft werden. Liebhaber und Sammler sind meist bereit, zwischen 500`000 US-Dollar und einer Million US-Dollar zu zahlen- pro Karat, versteht sich. Das Diamantvorkommen der „Argyle Mine“ scheint sich zu entleeren und die Zukunft ist ungewiss. Die „Argyle Mine“ produzierte im Jahr 2003 noch 30,9 Millionen Karat Rohdiamanten und im Jahr 2004 „nur“ noch 20.6 Millionen Karat Rohdiamanten. Man schätzt, dass der Abbau im Tagebau nur noch bis 2007 wirtschaftlich ist. Eine Studie soll nun abklären, ob sich künftig der Abbau im Untertagbau fortführen lässt und ob dieser ökonomisch (Belastung) sinnvoll ist. (Weitere Bilder von der „Argyle“ Mine auf Seite fünf) Die Diamantmine „Argyle in Australien Die „Argyle“ Mine in Australien Rote und rosafarbige Diamanten aus der „Argyle“ Minn. Ein weiteres Land mit Diamantvorkommen ist Russland, der grösste Rohdiamantlieferant. Russland besitzt viele Bodenschätze, wie zum Beispiel Erdöl, Gold, Silber, Erdgas, Kohle und Diamanten die vorwiegend in Sibirien zu finden sind. Sibirien das flächenmässig die Hälfte des Territoriums von Russland umfasst, spielt auch im Edelsteinbereich eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt. Im Jahr 2003 förderte Russland rund 33Millionen Karat Rohdiamanten im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar, was Russland nach Botswana wertmässig zum zweitgrössten Rohdiamantlieferant macht. Im Jahr förderte Russland rund 35,6 Millionen Karat und hatte erstmals mit einem Anteil von rund 23 Prozent Australien den ersten Platz weggenommen in der weltweiten Diamantproduktion. 10 Die Weltweit grösste offene Diamantmine ist die im Jahr 2001 stillgelegte Mine „Mir“ in der sibirischen Stadt Mirny. Dort wurde bis zu einer Tiefe von 600 Meter Nach Diamanten geschürft. Das Loch hat einen Durchmesser von 1200 Metern. Die wohl jüngsten Funde in einem Land wurden in Kanada gemacht. Im Jahr 1991 fand man in den Nordwest Territorien Kimberlit Minen, die über ein beachtliches Potential von hoher Edelsteinqualität verfügen. Laut kanadischer Statistik haben zwei Minen innerhalb von vier Jahren (1998-2002) insgesamt 13,8 Millionen Karat im wert von rund 2,8 Milliarden US-Dollar gefördert. Laut Schätzungen verfügt Kanada wertmässig rund 15 Prozent des weltweiten Rohdiamantenhandels. Die kanadische Diamantproduktion förderte im Jahr 2003 rund 11,6 Millionen Karat Rohdiamanten und im Jahr 2004 rund 12,6 Millionen Karat. Obwohl einige Diamantlagerstätten im Vergleich zu andern Beteiligten verhältnismässig spät entdeckt wurden, hat sich Kanada innerhalb weniger Jahre eine führende Rolle im internationalen Diamantengeschäft erschaffen können. Die Inbetriebnahme weiterer Diamantminen wird diese Position weiter stärken. Zeitungsartikel über Diamant Funde in den kanadischen Northwest Territorien. 11 Die bekannteste und grösste Diamantmine in Kanada ist die „Ekati“. Weltproduktion von Rohdiamanten im Jahr 2004 in ´000 Karat: Weltproduktion von Rohdiamanten im Jahr 2002 in Millionen US-Dollar Russland: 35´600 Karat Botswana: 31´100Karat Kongo: 28´000 Karat Australien: 20´620 Karat Südafrika: 14´450 Karat Kanada: 12´618 Karat Angola: 6´000 Karat Andere: 4´841 Karat Namibia: 2´000 Karat Botswana: 2´170 Mio. US-Dollar Russland: 1´470 Mio. US-Dollar Südafrika: 900 Mio. US-Dollar Angola: 850 Mio. US-Dollar Andere: 530 Mio. US-Dollar Namibia: 450 Mio. US-Dollar Kanada: 430 Mio. US-Dollar Australien: 400 Mio. US-Dollar Kongo: 400 Mio. US-Dollar Gut zu erkennen bei dieser Tabelle ist, dass mengenmässige Marktführer von Rohdiamanten nicht mit den wertmässigen Marktführern gleichzusetzen sind. Konfliktdiamanten So genannten Konfliktdiamanten werden häufig min Angola und Sierra Leone in Zusammenhang gebracht. Sie werden auch „Blutdiamanten“ genannt, weil mit ihnen blutige Bürgerkriege finanziert werden. Auf nicht amtlichen Wegen wird die Rohware aus dem Land geschmuggelt und gegen Geld oder Waffen eingetauscht, danach werden die Diamanten weiter in den internationalen Handel gebracht. Einem Bericht von „Global Witness“ aus dem Jahre 1998 ist zu entnehmen, dass In Angola seit 1992 Erlöse aus Rohdiamantverkäufen von rund 3,7 Milliarden US-Dollar in die Kriegsklasse der UNITA geflossen sind. Um solche Bürgerkriegs-Finanzierungen zu bekämpfen, hat man im Jahr 2002 den so genannten „Kimberley Prozess“ (von Südafrika initiiert) lanciert, welcher per +. Januar 2003 in Kraft getreten ist. Die wichtigsten Hersteller- und Handelsländer für Rohdiamanten sowie die Diamantindustrie und Nichtregierungsorganisationen haben einem internationalen Zertifizierungssystem zugestimmt, welches das Ursprungsland eines Rohdiamanten angibt. Dadurch soll verhindert werden, dass Rohdiamanten aus Konfliktgebieten in die legalen Absatzkanäle gelangen. Es bleibt offen, ob dieses weltumspannende System das Problem zu lösen vermag. Die Meinungen darüber gehen auseinander. 12 Die relative Härte Bei Kristallen (auch der Diamant ist ein Kristall, er ist die kristalline Form von Kohlenstoff) wir die Härte als die Grösse des Widerstandes, den ein Mineral der mechanischen Beanspruchung entgegensetzt, verstanden. Währen zum Beispiel Mineralien wie Talk(Mohshärte eins) oder Gips (Mohshärte zwei) sehr weich sind und bei einem leichten Fingernageldruck nachgeben. Braucht es hingegen bei Fluorit (Flussspat, Mohshärte vier) bereits deutlich mehr Druck. Beim Diamanten ist das Merkmal der ausserordentlichen Härte schon im Namen angedeutet (auf der ersten WSeite beschrieben). Tatsächlich ist der Diamant das härteste natürliche Mineralgestein. Kein anderer Stein ist auch nur annähernd so hart wie der Diamant. Mit dem Wort Härte ist hier allerdings nur die relative Ritthärte gemeint, denn auch Diamanten können brechen. Um die verschiedenen Mineralien betreffend Ritzhärte klassifizieren (eine gegebene Menge) zu können, hat Friedrich Mohs (1773-1839) 1822 eine Härteskala entwickelt, die bis heute gebraucht wird. Er unterteilte die Skala in die Härtestufen 1 bis 10 ein. Die Nummer 1 stellt das weichste Mineral dar und die Nummer 10 das härteste Mineral. Wichtig ist auch zu wissen, dass ein härteres Mineral immer ein weicheres ritzen kann, aber nicht umgekehrt. Hingegen zwei gleich harte Mineralien ritzen sich nicht. Die Diamanten befinden sich oft in Schachteln sogenannten „Boxes“ Mohshärte Skala Mohshärte (relativ) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Minerale Talk Gips Calcit Fluorit Apatit Orthoklas Quarz Topas Korund Diamant Ritzbarkeit zum vergleich mit Fingernagel ritzbar mit Fingernagel noch ritzbar mit Münze ritzbar mit Messer leicht ritzbar mit Messer noch ritzbar mit Stahlfeile ritzbar ritzt Glas Schleifhärte (absolut) 0,03 1,25 4,50 5,00 6,50 37,00 120,00 175,00 1000,00 140000,00 Ein Diamant weist gemäss Tabelle eine 140 mal grössere Ritzhärte auf als die nächstfolgende Einheit der Korunde, deren Familie den Saphire und den Rubine zugeordnet werden. 13 Spaltbarkeit und Bruch Spaltbare Mineralien (der Diamant ist auch so ein Mineral) lassen sich durch einen Schlag oder Druck in kleinere Stücke teilen, wobei die Zerreissflächen glatt und eben bleiben. Diese physikalische Eigenschaft des Diamanten ist abhängig vom Kristallgitterbau. Weisen Mineralien Kristallebenen auf, zwischen denen schwache Kräfte herrschen, so kann das Mineral in jener Ebene vorzugsweise gespalten werden. Fällt jedoch ein Mineral nach einem Schlag oder Druck in unregelmässige Flächen auseinander, so spricht man von einem Bruch. Der Diamant lässt sich in vier Richtungen und auf acht Flächen spalten, sonst bricht er. Gerade diese Eigenschaft erlaubt uns, den Diamanten überhaupt schleifen zu können. (Die acht Flächen sind die des Oktaeders). Wenn man sich aber nun dies alles überdenkt, kommt die Frage auf, wie den Diamanten überhaupt geschliffen werden können? Die erstaunende Antwort lautet, mit Diamanten. Diamanten mit Diamanten schleifen zu können ist aber nur möglich, weil auf den verschiedenen Kristallflächen des Diamanten und in verschiedene Richtungen Härteunterschiede bestehen. Und gerade diese Härteunterschiede werden genutzt, um Diamanten spalten, sägen und polieren zu können. Um die verschiedenen Kristallebenen erkennen zu können und somit die Spaltbarkeit zu bestimmen, muss der Rohdiamant erst auf entsprechende Merkmale untersucht werden. Beispielsweise kann man auf den Spaltungsebenen der Rohdiamanten kleine Einschlüsse in Form von Dreiecken erkennen. Die Dichte Wenn man unterschiedliche Edelsteine in der Hand hält, stellt man fest, dass die einen schwerer sind als die übrigen. Ursache warum dies so ist, ist die Dichte respektiv das spezifische Gewicht (dieser Ausdruck ist zwar schon älter, wir aber in der Edelsteinbranche immer noch verwendet) eines Edelsteines. Die Dichte misst einen Kubikzentimeter des entsprechenden Materials in Gramm. Jedem Edelstein kann ein solcher Zahlenwert zugeordnet werden. Berechnet wird die Dichte als Verhältnis zwischen Masse und Volumen des entsprechenden Edelsteines. Gewicht in Luft (g) – Gewicht (g)= Volumen (g) Dichte (g/cm3) = Gewicht in Luft (g) Volumen (g) Zu Identifikations oder Separationszwecken (Separation: Gebietsabtrennung) von Diamanten wirkt die Dichte unterstützend. Beispielsweise beträgt die Dichte eines Diamanten 3,50 g/cm3, die der Diamantimitation, zum Beispiel die des Zirkonias, hingegen 5,80 g/cm3. mit anderen Worten, ist eine Zirkonia Imitation erkennbar schwerer als ein Diamant und dem zu folge ist es einfach Fälschungen zu erkennen. Die Dichte oder das Gewicht von Edelsteinen kann von leichten 1,05 g/cm3 (Bernstein) bis zu schweren 8,0 g/m3 (Zinnober) reichen. Schmucksteine wie Bernstein (dies war zu vor ein Harz) oder Opal (1,98 g/cm3-2,50 g/cm3) erscheinen uns in der Hand leicht. Edelsteine über 4 g/cm3 hingegen stufen wir als schwer ein. Da dem Wasser eine Dichte von 1 g/m3 zugeordnet werden kann, stellen wir fest, dass Diamanten 3,5-Mal schwerer sind als Wasser. Und genau aus diesem Grund können Diamanten in alluvialen Lagerstätten am Flussboden gefunden werden. 14 Die Lichtbrechung Bei der Lichtbrechung handelt es sich um einen Begriff aus der Optik. Trifft ein Lichtstrahl auf ein Medium (in der Mitte befindlich) (zum Beispiel Luft) schräg auf en anderes (zum Beispiel Wasser), so wird der Lichtstrahl abgelenkt und ändert seine Richtung. Beim Licht ändert jedoch nicht nur die Richtung des Lichtstrahles, sondern auch dessen Geschwindigkeit. Ursache dafür ist die optische Dichte Die optische Dichte eines Stoffes gibt an, wie stark Licht beim Durchtreten dieses Stoffes behindert wird. Demzufolge verlangsamt sich die Geschwindigkeit des Lichtes umso mehr, je grösser dieser Widerstand ist. Die Lichtbrechung kann berechnet werden und wird als sogenannter Lichtbrechungsindex gemessen. Genau wie beim spezifischen Gewicht (Dichte) kann jedem Edelstein ein konstanter Lichtbrechungsindex zugewiesen werden, weshalb dieser als Hilfe zur Bestimmung einen Edelsteines häufig eingesetzt wird. Der Index lässt sich am Beispiel des Diamanten wie Folgt berechnen. Lichtgeschwindigkeit in Luft = 30´000 =2,417 Lichtgeschwindigkeit in Diamant 12´412 Doch was heisst dies genau für den Diamanten? Die Zahl 2,417 besagt, dass sich das Licht im einem Diamanten 2,417 mal langsamer fortbewegt als in der Luft. Im Vergleich zu den anderen Edelsteinen wird dieser nur noch von dem des Edelsteins Hämatit übertroffen, dessen Lichtbrechungsindex bei 2,940-3,220 liegt. Weiter hat der Lichtbrechungsindex direkten Einfluss auf die Brillanz eines geschliffenen Edelsteins. Je höher der Lichtbrechungsindex eines Edelsteines ist, desto höher ist auch dessen Glanz Die Fluoreszenz Wenn Diamanten unter ein ultraviolettes Licht gehalten werden, beginnen einige von ihnen zu leuchten. Dieses auftretende Licht, welches durch eine Reaktion zwischen der Lichtebergie un den Atomen entsteht, nennt man Fluorszenz. Die Fluoreszenz ist bei farblosen und gelben Diamanten meist bläulich. In einer Einstufungsskala von „keine“, „schwach“, „mittel“, „stark“ und „sehr stark“ können starke und sehr starke Fluoreszenzen den Diamanten insofern beeinträchtigen, als dass er bei Tageslicht eine ölige Erscheinung aufweisen kann. Bei Diamanten der Farbskalierung D bis F kann eine Fluoreszenz ab Stufe „mittel“ die Brillanz insofern beeinflussen, als dass sie dem Stein natürliche Brillanz entziehen. Anderseits kann die Fluoreszenz bei Diamanten ab der Farbstufe G einen positiven Effekt haben, da sie den Edelstein weisser erscheinen lässt als er effektiv ist. Entzieht man den Fluoreszierenden Diamanten dem UV Licht und leuchtet dieser unabhängig davon weiter, so spricht man von Phosphoreszenz. Fluoreszierende Diamanten 15 Die vier C´s Carat (Gewicht) Cut (Schliff) Color (Farbe) Clarity (Reinheit) Um weltweit eine konstante und gleichförmige Kommunikation bei der Beschreibung von Diamanten zu gewährleisten, braucht man die vier C´s. Die vier C´s entscheiden über Qualität und Wert des Diamanten. Carat Carat ist die internationale Bezeichnung für die Gewichtseinheit eines Edelsteines. Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus dem griechischen Wort „keration“, welches sich auf Johannisbrotbaumsamen bezieht. Man brauchte dieses Vergleichsmittel, weil die Samen klein sind und äusserlich einheitlich sind. Bezüglich ihres Gewichtes aber, gibt es gewisse Schwankungen, was für die Beurteilung von Diamanten die ja sehr wertvoll sind, problematisch ist. So war es früher zum Beispiel leicht möglich, einen Diamanten von 0,97 Carat Gewicht mit einem, anderen Diamanten von 1,02 Carat Gewicht gleichzusetzen, solange Johannisbrotbaumsamen als Masseinheit galten. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das metrische (Masseinheit) Carat von 200mg definiert. Ein Carat wiegt seither 0,2 Gramm und wird als ct. Abgekürzt. Weiter wird ein Carat in 100 Punkte unterteilt. In der Edelsteinindustrie wird ein Schmuckstein bis auf ein Tausendstelcarat gewogen und schliesslich auf ein Hundertstel gerundet. Wiegt zum Beispiel ein Edelstein 1,637 cts. wird sein Gewicht auf 1,64 cts. gerundet. Der Preis eines Edelsteines wird im Handel mit per Carat angegeben. Dieser nimmt mit der Grösse des Edelsteines zu, vorausgesetzt die anderen Merkmale bleiben gleich. Denn wie schon mal erwähnt wurde, ist die Kombination der vier C´s, ausschlaggebend für den Preis. Bei grösseren Diamanten gilt allgemein aber ein höherer per-Carat-Preis , weil sie seltener vorkommen und ihr Wert dadurch steigt. Achtung: Die Gewichtseinheit Carat darf nicht verwechselt werden mit dem Karat Für Gold, welches die Reinheit des Edelmetalls beschreibt. (Carat ist auf Englisch, Karat auf Deutsch) Per Carat Preis= Gesamtkosten Durchmesser in mm Carat Gesamtkosten= Per Carat Preis (mal) Gewicht 3.0 0.1 4.1 0.25 5.2 0.50 6.0 0.75 6.5 1.00 7.0 1.25 7.5 1.50 8.2 2.00 9.3 3.00 11.0 5.00 Wenn man die Preise zweier Diamanten beurteilen, so ist der Preis pro Carat zu vergleichen und nicht deren Gesamtkosten, weil das Gewicht unterschiedlich sein kann. Wenn in einem Schmuckstück mehrere Diamanten gefasst sind, so wird deren Gesamtgewicht in „cts. tw“ für „carats total weight“ angegeben. (Wichtig zu wissen: Manche Juweliergeschäfte bezeichnen mit „tw“ Die Farbe eines Diamanten: In solch einem Fall steht „tw“ für Top Wesselton). 16 Johannisbrotbaumsamen Cut Der Schliff ist mehr als nur die Form eines Steins. Der Schliff beschreibt zusätzlich das Muster der Facetten, deren Anzahl sowie deren Platzierung auf dem Edelstein. Erst ein gut proportionierter (auf geteilt) Schliff kann dem Diamanten „Brillanz“ geben und „Feuer“ verleihen und so die Wirkung auf den Betrachter gesehen, erheblich beeinflussen. „Feuer“ und „Brillanz“ sind häufig gebrauchte Begriffe in der Fachsprache über Diamanten, und beide der Begriffe stehen für optische Effekte in Vergleich mit Licht und Schliff. Als „Feuer“ bezeichnet man das Blitzlicht von Spektralfarben (Regenbogenfarben), die in einem polierten Diamanten zu sehen sind. Reflektiert (zurückstrahlen) der Diamant weisses Licht, so spricht man von „Brillanz“. Diese Reflektion kann von der Oberfläche als auch vom Innern des Diamanten kommen. Ist ein Diamant optimal (bestmöglich) geschliffen dringt Licht über den Oberteil in den Diamanten ein, reflektiert dies von der einen Seite auf die andere und tritt über die Tafel (dies ist die obere Facette) wieder aus. Ist der Diamant hingegen zu flach, so wird das einfallende Licht gar nicht revlektiert, sondern entwicht direkt durch den unteren Teil des Brillanten. Ist aber der Diamant zu tief (zu hoch), wird das Licht zwar einmal reflektiert, verlässt dann aber den Diamanten über die Gegenseite: Es spielen aber nicht nur die Proportionen eine wichtige Rolle in der Erscheinung eines Diamanten ebenso wichtig sind Präzision und Politur eines Schliffes. Während Proportion und Präzision der Facetten dem Edelstein Gleichmässigkeit geben, beeinflusst die Politur den Glanz eines geschliffenen Diamanten. Bildnerisch Dargestellt was zuvor erklärt wird. Schliffarten: Mit dem Begriff Schliffarten wird die Form eines geschliffenen Diamanten beschrienen. Neben den klassischen Schliffen wie zum Beispiel rund oder oval gibt es eine menge weiterer Formen, die angeboten oder entwickelt werden. Meistens ist die Form des geschliffenen Diamanten abhängig von dessen Rohform (Rohdiamanten), und dies ist nämlich nicht ohne Grund. Denn der Preis eines Diamanten wird ja in per Carat angegeben, denn es ist im Sinne jedes Schleifers, währen der 17 Bearbeitung möglichst so wenig wie möglich zu verlieren und zugleich eine schöne Brillanz zu gewinnen. Bei den Schliffarten werden folgende drei Hauptschliffe unterscheidet: Facettenschliff (oder Brillantschliff), Stufenschliff und Gemischter Schliff. Facettenschliff: Das Wort „Facette“ stammt ursprüngliche aus dem Französischen und bedeutet „kleines Gesicht“. Bei einem Diamanten sind die Facetten die vielen kleinen, eckig geschliffenen Flächen. Der wohl bekannteste Facettenschliff ist der Brillant-Vollschliff. Dieser veränderte sich während mehreren Jahrhunderten immer wieder, bis Anfang des 20. Jahrhundert der moderne Brillant-Vollschliff eingeführt wurde. Auf der Skizze zu sehen sind die Beschreibungen der Facetten und die Proportionen des idealen Schliffes. Der Brillant-Vollschliff besteht aus 57 oder 58 Facetten. Und zwar besteht der Schliff aus folgenden Facetten: eine Tafel, acht Tafelfacetten, acht obere Hauptfacetten, 16 obere Rundistfacetten, acht untere Hauptfacetten, 16 unter Rundistfacetten, eine Kalette (leicht abgeflachte Spitze). (Die Facetten auf dem Ober- und Unterteil beeinflussen den Weg des Lichts, die Kalette und die Rundiste schützen den Edelstein vor Beschädigungen). Weil die Kalette keinen Einfluss auf die Lichtführung hat und nur zur Schützung dient, wir sich manchmal auch weggelassen. Ist dies der Fall, weist der Brillant 57 Facetten auf. Diamanten die kleiner sind (1-2 mm Durchmesser) haben viel weniger Facetten. Ihre Facetten sind in diesem Fall die Tafel, manchmal die Kalette und die oberen und die unteren Hauptfacetten. Diese Facetten reichen aus, um die nötige Brillanz zu erreichen. Im deutschsprachigen Raum nennt man diese Schliffart „Einfaches Gut“, im Englischen bezeichnet man sie als „single cut“. Ausschlaggebend für die Form des geschliffenen Diamanten ist meist die Form des Rohdiamanten, weil man den maximalen Ertrag bei minimalem Gewichtsverlust gewinnen möchte. Hier einige Beispiele, wo bei Fantasie-Schliffen der Brillant-Schliff zur Anwendung kommt. Marquiseschliff oder Navetteschliff Tropfenschliff Herzschliff Prinzessschliff 18 Stufenschliff: Der Stufenschliff zeichnet sich durch parallel verlaufende, lang gezogene Facetten auf dem Oberteil und Unterteil des Schmucksteins aus. Am bekanntesten ist der Smaragdschliff. Ein Diamant in Smaragdschliff Gemischter Schliff: Beim gemischten Schliff werden die zwei zuvor genannten Schliffarten miteinander kombiniert, wobei der Brillantschliff meist auf dem Oberteil zu Verwendung kommt. Diese Schliffart wird vielfach bei Farbedelsteinen gebraucht. Zu den wohl beliebtesten Schliffarten für den Diamanten gehören der Brillantschliff, der Smaragdschliff und der Prinzessschliff. Bearbeitung von Diamanten: Bis ein Rohdiamant zu einem faszinierenden und leuchtenden Brillanten wird durchquert er manchen Arbeitsschritt. Diese Arbeitsschritte sind folgende: Planung, spalten und sägen, rundieren oder reiben, schleifen und polieren. Die Planung ist der erste Schritt und schon ein wichtiger im Schleifprozess. Verschiedenste Entscheidungen sind zu treffen wegen der Form, Marktnachfrage und Profitabilität (minimaler Gewichtsverlust bei maximalem Ertrag). Zu beurteilen ist auch die Kristallstruktur als auch Einschlüsse. Da jeder Diamant anders ist, sind die Bearbeitungsschritte bei jedem anders. Die Kristallstruktur wird untersucht weil es vorherrschende Härteunterschiede auf den Kristallflächen gibt. Einschlüsse bestimmen den Reinheitsgrad und beeinflussen unter anderem den wert des Edelsteines. Um die möglichen Auswirkungen der Einschlüsse im Innern des Diamanten einschätzen zu können (denn ein unbeachteter Riss kann den Diamanten gefährden) wird der Diamant angeschliffen. Durch das gemachte „Fenster“ wird das Innenleben ganz genau unter die Lupe genommen. Die Planung kann bei manchen Diamanten Wochen bis Monate dauern. Der zweite Schritt ist das Spalten und Sägen. Das Spalten wird durchgeführt, wenn aus einem Rohdiamanten zwei oder mehrere Stücke gemacht werden will. Mit einem angespitzten Diamanten wird eine Vertiefung in den Rohdiamanten geritzt und in die danach entstandene Kerbe eine Klinge geschoben. Die Teilung erfolgt nun durch einen kurzen Hammerschlag auf die Klinge. Dies erfordert viel Konzentration und Können, denn der kleinste Fehler würde den kostbaren Diamanten zerschmettern. Eine weniger gefährliche Teilungsart ist das Sägen. Mit einer hauchdünnen Diamantstaub besetzten und Öl beschichteten Scheibe wird der Edelstein geteilt. Dies ist aber ein sehr langsamer Prozess und kann bei einem Einkaräter einige Stunden dauern. Vermehrt wird auch moderne Technologie mit Laserstrahlen eingesetzt. Diese Art des spalten und sagen ist Zeitsparend, Produktivitätssteigerung und kann am Edelstein unabhängig von dessen Kristallstruktur durchgeführt werden. Der Dritte Schritt bei dem ganzen Arbeitsgang ist Rundieren oder Reiben. Bei diesem Arbeitsschritt wird die Rundiste angelegt, dass heisst der Diamant erhält beim Brillantschliff seine runde Form. Zugleich unterteilt die Rundiste den Diamanten in Oberteil und Unterteil und setzt so erste Proportionen. Der danach folgende vierte Schritt ist das Schleifen und Polieren. Die beiden Arbeitsschritte Schleifen und Polieren erfolgen meist gleichzeitig. Mit einer Schleifscheibe die mit Diamantpulver beschichtet ist, werden beim Schleifen die Facetten angelegt. Die ersten geschliffenen Facetten sind die Tafel, manchmal auch die Kalette sowie die oberen und die unteren Hauptfacetten. Diese Arbeit erfordert grösste Sorgfalt und Genauigkeit, da die Facetten die Symmetrie (gleichmässig) des Edelsteines festlegen. Unebenheiten der Facetten erfordert ein Nachschleifen, was ein Gewichtsverlust zu Folge hat und zu weniger Gewinn führt. Danach werden die übrigen Facetten gemacht (Fachsprache: angelegt). Ist das Schleifen und Polieren zur Zufriedenheit des Schleifers gemacht, werden die Facetten im gleichen Arbeitsgang poliert. Der Polier-Arbeitsgang wird heutzutage teilweise Maschinell gemacht. 19 Das Spalten eines Diamanten Das Sägen eines Diamanten Das Schleifen und polieren eines Diamanten Das Reiben eines Diamanten Während dem Schleifen wird die Diamant immer wieder betrachtet. Color Für viele Bertachter sieht der Diamant weiss aus, obwohl es nämlich in der Farbpalette der Diamanten verhältnismässig wenige gibt, die ein reines Weiss in sich haben. Dies hat damit zu tun, dass Diamanten nicht in vollständiger Isolation geformt werden. Kleine eingelagerte Spurenelement Anteile oder Defekte in der Kristallstruktur sind verantwortlich für die Farbgebung, wobei das meist verbreiteste Spurenelement Stickstoff ist. Von seltenem Vorhandensein sind Diamanten, die das Spurenelement Bor enthalten. Bor färbt den Diamanten einerseits blau, anderseits verleiht es ihm die Kennzeichnung (Charakteristik) eines ausgezeichneten Halbleiter (kristalliner Soff). Je weniger Gelbtönung ein Diamant hat, desto seltener und wertvoller wird er. Dies trifft vor allem auf Diamanten der Farbgraduierung D bis Z der GIA-Richtlinien zu. Gemäss Angaben des Gemological Institute of America sind rund 15 Prozent der weltweiten Diamantproduktion von schleifbarer Edelsteinqualität. Von diesen Diamanten zählen rund 95 Prozent zur Farbkategorie G bis Z, dass heisst, sie wiesen einen gelblichen Farbton aus. Weiter bedeutet dies, dass farblose Diamanten extrem selten sind. Um eine einheitliche Kommunikation zu gewährleisten haben verschiedene Institutionen Richtlinien entwickelt. Im weltweiten Handel mit Diamanten werden neben den Farbgraduierungsbegriffe des International Diamond Council (IDC), der Conféderation internationale de la bijouterie, joaillerie, orfèvrerie des diamants, perles et pierres (CIBJO) insbesondere diejenigen des Gemmological Institute of America (GIA) angewendet. Sie beurteilen weisse und leicht gelbliche Diamanten. Für fantasiefarbene Diamanten existiert ein eigenes Beurteilungssystem. Geschliffene pinkfarbene Diamanten. 20 CIBJO/IDC Hochfeines Weiss + Hochfeines Weiss Feines Weiss + Feines Weiss Weiss Leicht getöntes Weiss Leicht getöntes Weiss Getöntes Weiss Getöntes Weiss Getönt Getönt Getönt Getönt Getönt Getönt Getönt Internationale Farbskala GIA D E F G H I J K L M N O P Q R S-Z Frühere Bezeichnung River River Top Wesselton Top Wesselton Wesselton Top Crystal Crystal Top Cape Top Cape Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Von Cape bis gelb Mit Hilfe Eines Sets von Mustersteinen wird der zu Prüfende Diamant in die entsprechende Kategorie eingeteilt (D-Z). Der jeweilige Buchstabe definiert dabei nicht exakt eine Farbstufe sondern stellt eine Bandbreite von Farbnuancen (kaum merkliche Schattierung eines Farbtons). Liegt jetzt zum Beispiel die Farbe eines Diamanten zwischen den Kategorien F und G, so wird er der Farbstufe F zugeteilt. Vom Preis her gesehen sind die Diamanten der Farbkategorie D bis E die teuersten. Fantasiefarben: Was viele Leute nicht wissen ist, dass es allerlei Farben bei den Diamanten gibt. Am häufigsten sind die Farbtöne bräunlich und gelblich verbreitet. Sie gehören zusammen mit den farblosen Diamanten zu den normalen Farben. Alle anderen Farben (ausser weiss) wie zum Beispiel rosa, blau oder grün bezeichnet man als Fantasie-Farben. Fantasiefarbene Diamanten 21 Clarity Clarity bezeichnet die Reinheit eines Diamanten. Während der Formation des Diamanten können sich zum Beispiel Risse bilden, Brüche können entstehen, Mineralien einscliessen oder Verzerrungen der Kristallstruktur auftreten. Man unterscheidet dafür zwei Arten für die Gradierung der Reinheit. Diese sind Einschlüsse (inclusions) und Makel (blemishes). Bei den Einschlüssen handelt es sich um das Innenleben des Diamanten und bei Makel handelt es sich um die Aussenseite des polierten Diamanten. Der Reinheitscharakteristik des Diamanten können drei Absichten zugeschrieben werden. Festlegung des Reinheitsgrades, Beeinflussung des Wertes und Identifikation des Edelsteines, da kein Diamant dasselbe Reinheitsbild hat. Der Reinheitsgrad jedes Diamanten wird unter 10-facher Vergrösserung mit Hilfe einer Lupe oder eines Mikroskops bestimmt. Diamanten mit deutlichen und grossen Einschlüssen haben eine nicht gute Wirkung auf die Brillanz. Sie verhindern insofern dass das eintretende Licht in den Diamanten in hohem Ausmass reflektiert wird. Jede Veränderung in eine besser Reinheitsgraduierung bedeutet, dass die Einschlüsse und deren Effekt auf den Diamanten kleiner werden. Es bedeutet aber auch, dass das Vorkommen solcher Diamanten seltener ist und diese folglich auch teurer sind. Ob ein Diamant der Reinheit VS2 als schöner angesehen wird als einer der Klasse SI1 ist abhängig vom subjektiven (liegend) Empfinden und vom Schliff. Reinheitsgraduierung von facettierten Diamanten Geschliffene Diamanten in dein verschiedensten Farben 22 Einige der berühmtesten Diamanten Tiffany Dieser Diamant übt sowohl durch seine aussergewöhnlich intensive gelbe Farbe als auch durch seune Gösse Faszination aus. Der Rohdiamant wurde 1878 mit einem Gewicht von 287,42 Carat in der Kimberley-Mine in Südafrika entdeckt und später vom berühmten New Yorker Juwelier Tiffany erworben. Dieser liess ihn zu einem einzigartigen Prachtstück von 128,51 Carat schleifen. Um seine Brillanz zu maximieren wurde der sogenannte Kissenschliff angewendet, der neben Farbe und Grösse eine weitere Besonderheit dieses Diamanten bewirkt: mit insgesamt 90 Facetten weist der „Tiffany“-Diamant 32 Facetten mehr als ein gewöhnlicher Brillantschliff. Der bekannte Schmuckdesigner Jean Schlumberger integrierte den gelben Diamanten in die Brosche „Bird on a Rock“, welche tagtäglich von Besucherscharen bei Tiffany & Co. An der Fifth Avenue in New York bestaunt wird. Der Tiffany Diamant Cullinan Der „Cullinan 1“, auch „Stern of Africa“ genannt, gehört mit 530,20 Carat zu den berühmtesten Diamanten überhaupt. Aus dem bis anhin grössten Rohdiamanten von 3106 Carat wurden insgesamt 105 Diamanten geschliffen, wobei „Cullinan 1“ und „Cullinan 2“(317,40 Carat) die grösste Bedeutung zukommen. Benannt wurde der 1905 gefundene Rohdiamant nach Sir Thomas Cullinan, Vorsitzender der Diamantmine „Premier“ in Südafrika. De Beers verkaufte den Rohdiamanten an die Regierung von Transvaal, die den Stein wiederum König Edward der 7. von England zum 66. Geburtstag schenkte. Edward der 7. beauftragte 1908 Joseph Asscher in Amsterdam mit der Bearbeitung des Rohdiamanten. Nach monatelangen Vorbereitungen gelang es Asscher im zweiten Versuch, den nunschätzbar wertvollen Edelstein zu spalten. Man bedenke die immense Anspannung, unter der er gestanden haben muss- nach erfolgreicher Spaltung fiel er vor Erschöpfung in Ohmacht! Die Nummer zwei und drei der grössten geschliffenen Diamanten der Welt gehören zu den englischen Kronjuwelen und sind im Tower von London zu betrachten: „Cullinan +“ schmücht das Zepter der englischen Königin und „Cullinan 2“ ziert die englische Staatskrone. Weiter berühmte Diamanten sind: Golden Jubilee, Koh-I-Noor, Hope, Regent, Sancy, Orlow, Centenary, Florentiner/Toskaner, Schah, Dresden und Lucy. Cullinan (Zepter) 23 Einige Schmuckstücke besetzt mit Diamanten Besitzt ein Schmuckstück einen einzelnen Edelstein, so wird dieser als „Solitaire“ (Solitär) bezeichnet. Wenn ein Ring ringsum mit Edelsteinen besetzt ist, nenn man dies Memoirering oder Alliance. Wenn ein Ring mehrere aneinander gereihte Edelsteine hat, nenn man dies Rivière. Diamanten kombiniert mit Perlen, kommen sehr gut zur Geltung. 24