Der Diamant im Detail

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Der Diamant im Detail
Der Diamant
Er ist faszinierend, wertvoll und unvergänglich der Diamant. Kaum einer Frau schlägt das Herz nicht
höher wenn sie ein Diamant gefasst in einem schönen designen Schmuckstück betrachten kann.
Der Diamant erhielt seinen Namen durch die griechischen Begriffe „adamas“ was soviel wie der
„Unbezwingbare“ bedeutet und „diaphainein“ was soviel wie „durchscheinen“ bedeutet.
Erste Diamantfunde sollen schon rund 800 Jahre vor Christus in Indien gemacht worden sein.
Schriftlich aber wurden Diamanten erstmals im 4. Jahrhundert vor Christus in indischen
Sanskritschriften erwähnt. Gelobt wurde ihre Beständigkeit und ihre ideale Kristallform, nämlich
diejenigen des Oktaeders. (Ein Oktaeder sieht aus wie zwei Pyramiden, die an ihren Basisflächen
zusammengehalten werden). Zudem wurde geglaubt dass dem Träger eines solchen DiamantenOktaeders Fröhlichkeit, Wohlstand, Kinder, Getreide und viel Gutes mehr widerfahre
Eigenschaften des Diamanten
Chemische Formel:
Kristallsystem:
Härte:
Lichtbrechung:
Spezifisches Gewicht:
Dispersion:
Spaltbarkeit:
Fluoreszenz:
Kristallformen:
C (elementarer Kohlenstoff)
kubisch
10
n=2,417
3,51
0,044 (sehr hoch)
perfekt, nach Oktaederflächen
unterschiedlich bezüglich Intensität und Farbe.
Meist blauweiss, seltener gelb, violett und orange.
Oktaeder, Würfel und Dodekaeder
Ein Diamant in Brillantschliff
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Der Diamant besteht zu 95,95 Prozent aus Kohlenstoff. Die übrigen 0,05 Prozent sind
Spurenelemente, die unter anderem die Farbe des Diamanten beeinflussen. Diese Chemie ist
einzigartig, denn es gibt keine weiteren Edelsteine, die nur aus einem chemischen Element bestehen.
Graphit (das ist ein schwarzgraues Mineral aus reinem Kohlenstoff) besteht zwar ebenfalls aus
Kohlenstoffatomen, doch der Unterschied zum Diamanten besteht in seiner Kristallstruktur. Beim
Diamanten sind die vierwertigen Kohlenstoffatome mit allen vier Elektronen aneinander gebunden.
Gerade diese hohe Dichte und Unbeweglichkeit der Atome verursacht eine Kohäsionsbildung die für
die aussergewöhnliche Härte der Diamanten verantwortlich ist. (Kohäsionsbildung kommt vom
lateinischen „cohaerere“. Dies bezeichnet in der Physik und in der Chemie die Zusammenhangskräfte
zwischen Atomen beziehungsweise Molekülen eines Stoffes [zum Beispiel innerhalb von Flüssigkeiten
oder Festkörpern] und innerhalb der Molekühle.)
Die Kristallstruktur eines Diamanten ist Oft ein Oktaeder. Auf seinen Kristallflächen gibt es
verschiedene Schleifhärten, dass heisst während eine Fläche sich bessre zum spalten eignet, eignet sich
eine andere besser zum schleifen und eine andere wiederum besser zum Polieren.
Oktaederform
(Die zwei Basisflächen
Zweier Pyramiden sind
zusammen)
Ausschnitt aus
der Kristallstruktur
(Kristallgitter)
Entstehung
Diamanten bilden (formatieren) sich im Erdmantel rund 140-190 km unterhalb der Erdoberfläche.
Betrachtet man einen Querschnitt der Erdkugel, kann man sich unseren Planeten folgendermassen
vorstellen. Die Erdkruste (fest) ist zwischen 5km und 40km dünn, die Masse des darunter liegenden
Erdmantels (zähflüssig bis Lava) kann bis zu 2900km dick sein und der Durchmesser des Erdkerns
wird auf rund 2400km geschätzt.
Ein Querschnitt der Erde.
Zu erkennen die verschiedenen
Erdschichten.
Ausser dem Vorhandensein von Kohlenstoffatomen sind zwei weitere Voraussetzungen für die
Diamantenbildung erforderlich: hoher Druck und hohe Temperatur. Unter diesen Bedingungen können
sich die Kohlenstoffatome zu Diamanten kristallisieren.
Wissenschaftler und Geologen schätzen die benötigte Temperatur auf 900°-1300°C und den
benötigten Druck auf 15 bis 60 Kilobar. 45 Kilobar bedeutet, dass der Druck 45000mal grösser als der
normale Luftdruck von 1 bar auf der Erdoberfläche ist. Durch vulkanische Eruptionen (die Lava muss
mit einer Geschwindigkeit von mindestens 60 Std./Km. aufsteigen, sonst werden die Diamanten
Chemisch angelöst oder vollständig aufgelöst) werden Diamanten an die Erdoberfläche befördert.
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Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Gesteine, in denen Diamanten entstehen (Peridotit und
Eklogit), nicht diejenigen sind, die sie auch an die Oberfläche bringen. Mit aufsteigender Magma
werden unter anderem Gesteine wie Kimberlit und Lamproit gebildet. Stossen diese auf ihrem Weg
zur Erdoberfläche auf ein Diamantdepot, nehmen sie die wertvolle Beute mit. Dies geschieht oftmals
bei so hoher Temperatur, dass das Mutergestein schmilzt. Die Diamanten sind dabei nur so lange
geschützt, als dass Temperatur-, Druck- und Geschwindigkeitsverhältniss in einen bestimmten
Verhältniss zu einander stehen. Wäre zum Beispiel die Temperatur zu hoch und der Druck zu tief,
würden die Diamanten zu Graphit transformatiert. Während einem Vulkanausbruch die Lava aus
ausfliesst, fallen Kimberli- und Lamproitgesteine (Lamproit, dies ist ein grobkörniges Gestein, das zu
der Klasse der magnetischen Gesteine gehört.)wieder zurück in die vulkanischen Schlote, die so
genannten „Pipes“. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich bei Diamantminen um Kimberlit-Pipes.
Man schätzt, dass die jüngsten Diamanten vor rund 20 Millionen Jahren an die Erdoberfläche getragen
wurden, die ältesten vor bis zu 2,5 Milliarden Jahren.
Formation einer
Diamantmine
Lagerstätte
Als Lagerstätten bezeichnet man natürliche Vorkommen von Rohstoffen von denen sich der Abbau
wirtschaftlich lohnt. Diese natürlichen Vorkommen befinden sich ober- und unterirdisch, wobei die
Anreicherung von Rohstoffen durch geologische Vorgänge wie Verwitterung, Sedimentation
(Ablagerungen) Tektonik (z.B. Verschiebung von Gesteinsschichten) erfolgt. So gibt es beispielsweise
Lagerstätten für Erze, Phosphate, Erdöl, Erdgas, Mineralwasser oder Edelsteine.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Lagerstätten:
Die Primär Lagerstätte:
Das heisst, dass der Diamant an der Ursprungsstelle gefunden wird. Also dort, wo er an die
Erdoberfläche gebracht wurde. Dabei befindet er sich immer noch im vulkanischen Gestein Kimberlit
(seltener Lamproit). Durch den Vulkanausbruch entsteht über der Durchschlagsröhre (Als
Durchschlagsröhre bezeichnet man in der Geologie den mehr oder weniger senkrechten
Aufstiegskanal von vulkanischen Produkten aus dem Erdinnern zur Erdoberfläche)
ein Kegel. Dieser Kegel wird durch Erosion abgetragen (Erosion bedeutet zerstörende Wirkung von
fliessendem Wasser auch z.B. von Wind und Eis). Zurück bleibt das vulkanische Durchschlagsrohr
aus Kimberlit, die so genannte „Kimberlit-Pipe“. Kimberlit weist eine deutlich blaue Farbe auf bekann
desswegen auch die Bezeichnung „Blaue Farbe“. Wenn die obere Schicht des Kimberlitgesteins
verwittert, spricht man wegen der Farbgebung des Verwitterungsprodukts von „Gelber Erde“.
Rohdiamanten
meist in Oktaederform
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Und es gibt die Sekundäre Lagerstätte:
Von einer Sekundär Lagerstätte spricht man dann, wenn die Lagerstätte nicht mehr an ihrem
Ursprungsort ist sondern durch Erosion von Wasser und Wind wegtransportiert worden war und sich
das diamanthaltige Gestein in einer neuen Lagerstätte angesammelt hat. Wobei man weiter zwischen
alluvialen und maritimen Lagerstätte unterscheitet.
Alluviale Lagerstätte:
Die Diamanten werden zum teil mit der Zeit aus dem Kimberlit Gestein herausgeschwemmt (Erosion:
Abtragung des Gesteins durch Wind und Wassers ) und gelangen so in Flüsse. Wenn aber die
Flussströmung nicht zu stark ist, sinken sie wegen ihres grossen spezifischen Gewichts (spezifischen
Gewichts Seite 14) auf den Flussbettboden. Diamanten können aus diesem Grund auch in Flüssen oder
auch in ausgetrockneten Flussbetten und an deren Ufern gefunden werden.
Maritime Lagerstätte:
Mit der Hilfe von Flussströmungen gelangen die Diamanten ins Meer. Sie werden aber nicht ins
offene Meer hinausgetragen, denn die Meeresströmungen spülen das Wertvolle Gut wieder zurück an
die Küste, so zum Beispiel in Namibia. Dies ist heute die grösste Diamantlagerstätte für
Schmuckdiamanten. (Hier werden am meisten Carat gefördert und dies in sehr guter Qualität, da die
„schlechteren Steine“ den grossen Transport gar nicht überstehen!)
Über die Jahrhunderte wurden Diamanten häufig von alluvialen Lagerstätten abgetragen, da diese
leichter zugänglich sind und mit einfacheren Arbeitsutensilien zu bearbeiten waren. Deshalb stammten
beispielweise die Diamantfunde Indiens bis ins 19. Jahrhundert aussschliesslich von alluvialen
Lagerstätten. Heutzutage werden meist mit gutem Wachwissen und entsprechender Technologie
primäre Lagerstätten bewirtschaftet.
Interessant ist, dass die qualitative Ausbeutung in sekundären Lagerstätten merklich höher ist als bei
primären Lagerstätten. Grund dafür ist der anspruchsvolle Transport von Diamanthaltigem Gestein
durch Bach und Flussbette. Dank seiner ausgezeichneten Härte verträgt der Diamant manche
Beanspruchung, Während anderes Gestein (darunter auch Diamanten mit vielen Einschlüssen)
zerkleinert wird.
Diamantgewinnung
Die Edelsteingewinnung wird meist mit der Vorstellung verbunden, dass sie die Arbeit des armen
Mannes ist. Dieser Gedanke stimmt zum Teil auch, was Diamantschürfer angeht, die zum Beispiel in
afrikanischen Ländern wie Angola und Sierra Leone arbeiten wo Bürgerkriege hauptsächlich durch
Diamanten finanziert werden:
In den meisten Ländern basiert (kommt von Basis das heisst Fundament, Grundlage) heute die
Diamantgewinnung aber auf moderner Technologie, die sehr aufwändig und mit hohen Kosten
verbunden ist. Von der ersten Entdeckung eines Diamanten bis zur Inbetriebnahme der Mine vergehen
Jahre, manchmal sogar bis 20 Jahren.
Ist einmal ein Gebiet mit Diamantvorkommen gefunden, muss zuerst dessen Mine erforscht werden.
Danach werden Analysen (Zerlegungen, Zergliederungen) durchgeführt, betreffend Qualität und
Quantität der Diamanten. Nachdem dies geschehen, gilt es, das künftige wirtschaftliche Potential der
Mine richtig einzuschätzen. Weiter ist es wichtig, das Umfeld der Mine in Betracht zu ziehen dass
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heisst betreffen Klima, Lokalität (Örtlichkeit, Raum), Zugänglichkeit der Mine, Politik, Umwelt etc.
Die Abklärungen dieser Faktoren (eine grosse Menge verschiedener Eigenschaften vorhanden sind)
erfordert viel Zeit und Geld. Für die Argyle-Mine in Australien wurden zum Beispiel 13 Jahre und
mehr als 430 Millionen US-Dollar benötigt, um sie schlussendlich produktfähig zu machen.
Diamanten darunter auch rote und rosafarbige aus der Argyle Mine
Diamantengewinnung aus unterschiedlichen Lagerstätten
Diamantengewinnung bei primären Lagerstätten:
Bei primären Lagerstätten wird zuerst in und um die „Pipes“ ( die Bezeichnung für den Ort wo der
Vulkan an die Oberfläche gekommen ist) diamanthaltiges Gestein im Tagbau abgetragen. Schicht für
Schicht und in Terrassen Ordnung werden in offenen Gruben mit mittels grossem Maschineneinsatz
gewaltige Erd- und Gesteinsmassen abgetragen. Ist wegen einstürzenden Erdmassen das sichere
Arbeiten nicht mehr gewährleistet, wechselt man zum sogenannten Untertagbau. Dabei werden am
Minenrand vertikale (senkrecht Gerade) Schächte angelegt, die wiederum mit einzelnen horizontal
(waagrecht)angelegten Stollen verbunden sind. Planmässig gesprengte Gesteinsmassen werden mit
grossen Maschineneinsatz zusammengetragen und durch vertikalen Schächte an die Erdoberfläche
befördert.
Die Diamantmine „Jwaneng“ in Botswana.
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Tagbau, Finsch Mine, Südafrika
Untertagbau, Premier Mine,
Südafrika
Die Terrassen werden als Strassen für
die schweren Transportmittel
gebraucht.
Diamantengewinnung bei sekundären Lagerstätten:
Die angewendete Technik zur Diamantgewinnung von alluvialen Lagerstätten gleicht derjenigen der
Goldwäscher dass heisst Pickel, Schaufel, Siebe und Goldwaschpfannen werden als Arbeitswerkzeuge
verwendet. Das gesammelte Gestein wird zusammen mit etwas Wasser in der Goldwaschpfanne
geschwenkt (gewaschen), wobei schwerere Materialien wie Diamanten auf den Pfannenboden sinken.
Leichtere Materialien werden zurück ins Wasser gespült und das in der Pfanne zurückgebliebene
Material wird anschliessend von Hand verlesen.
Industrielle Diamantgewinnung bei sekundären Lagerstätten:
Das ganze Gesteinmaterial wird in sogenannten „Schrädern“ verkleinert und auf Förderbändern durch
hohen Druck ausgewaschen. Die Förderbänerbänder wurden zuvor mit Fett eingestrichen wodurch die
schweren Diamanten darauf haften bleiben und das „taube Gestein“ somit weggespült wird.
Heute wird auch häufig die Eigenart des Diamanten, Fluoreszenz, zur Trennung eingesetzt. Die Steine
laufen auf einem Förderband durch eine UV Kammer, darin befindet sich eine Kamera die jegliche
Fluoreszenz war nimmt und entsprechend werden dann mit Luftdruck (der von einem Computer
gesteuert wird) die schweren Diamanten von den Förderbändern wegblasen. Natürlich findet immer
noch eine Nachkontrolle durch den Menschen statt!(Dies verschiedenen Schritte zur
Diamantaussortierung wird später nochmals erklärt)
Diamantengewinnung bei maritimen Lagerstätten:
Bei den maritimen Lagerstätten erfordert es hingegen enormen Maschineneinsatz und neuste
Technologien. So werden Beispielsweise an der Küste von Namibia massive Schutzwälle gebaut,
damit das Meer den Sand mit dem kostbaren Gut nicht abtragen kann. Grosse Bagger tragen den Sand
für die Weiterverarbeitung ab und riesige Saugmaschinen transportieren gelockertes Material direkt
zur Weiterverarbeitungsanlage. Spezielle Saugmaschinen werden, wo es möglich ist, auch am
Meeresgrund gebraucht, wo kleinere Gesteinsbrocken abgepumpt und auf Schiffe verfrachtet werden.
Verschiedene Unternehmen verfügen sogar über automatisierte Raupenfahrzeuge, welche in grösseren
Tiefen des Meeres eingesetzt werden können.
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Diamantaussortierung
Um das geförderte Gestein für die Weiterbearbeitung besser handhaben zu können wird es meist
nochmals zerkleinert und anschliessend maschinell gereinigt. In einem ersten Durchgang der
Diamantaussortierung wird das schon ein erstes Mal gereinigtes Gestein in einen Zylinder mit einer
speziellen Flüssigkeit geleert und in Drehung versetzt. Wegen ihrer Dichte fallen die Diamanten und
anderes Material auf den Behälterboden und trennen sich so von leichterem Material. In einem zweiten
Durchgang der Aussortierung kommen entweder Röntgenstrahlen oder befettete Schüttelriemen zum
Einsatz. (Diamanten verfügen über eine grosse Haftfähigkeit gegenüber Ölen und Fetten).Während
dem anderes Material durch Wasser welches über die Schüttelriemen gegossen wird, weggeschwemmt
wird, Bleiben die diamanten daran haften (kleben). Danach wir der Leim an dem die Diamanten haften
von den Riemen abgeschabt und später in einem Behälter geschmolzen. Mit dieser Technik lassen sich
die Diamanten leicht vom geschmolzenen Leim entfernen. Beim Gebrauch von Röntgenstrahlen wird
die Tatsache genutzt, dass Diamanten fast immer fluoreszieren (dazu später noch näheres) wenn sie
Röntgenstrahlen ausgesetzt sind. Mit einem intensiven Röntgenstrahl wird das gereinigte Gestein kurz
bestrahlt und das fluoreszierende Material danach vom restlichen Gestein erlesen. Der Diamantgehalt
von Lagerstätten ist sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt müssen rund 2-3 Tonnen Gestein abgebaut
werden, im 1Carat Rohdiamant zu gewinnen. Während beispielsweise die Diamantmine „Namdeb“
von Namibia ein Carat Rohdiamant <aus 18 Tonnen Gestein gewinnt, liefert die australische Mine
„Argyle“ sieben Carat Rohdiamant pro Tonne Gestein.
Rohdiamanten
Globale Diamantfundstätten
Bis ins 18.Jahrhundert war Indien (und teils Borneo) der einzige signifikante Diamantlieferant der
Welt. Um 1730 wurden erstmals Diamanten in Südamerika entdeckt. Brasilien übernahm die Führung
der Diamantproduktion, bis um 1870 aussergewöhndliche Diamantfunde in Südafrika gemacht
wurden.
Südafrika- das Diamantfiber bricht aus
Im Jahre 1866 wurde ein Rohdiamant von 21,25 Karat in der Region Kimberley in Südafrika
gefunden. Der Diamant, genannt „Eureka“, ging als erster (beglaubigter) Diamant in die
Edelsteingeschichte Südafrikas ein. Das Diamantfiber war da, brach allerdings aber erst drei Jahre
später mit dem Fund des Stern von Afrika aus. Der Stern von Afrika ist ein Diamant von lupenreiner
Qualität und 83,50 Karat Rohgewicht. Die Diamantgräber strömten danach aus aller Welt nach
Südafrika, auf der Suche nach dem grossen Glück.
In dieser Zeit entstanden viele bekannte Minen wie z.B. die Kimberley Mine, die Jagerfontein Mine,
die Premier Mine, die Bultfontein Mine und die Dutoitspan Mine. Von allen, gewann die Kimberley
Mine besonders Berühmtheit. Mit einem Durchmesser von 460 m und einer Tiefe von 1070 m ist das
„Big Hole“ (Grosses Loch) das grösste Loch, das je von Menschenhand gegraben wurde! In der Zeit
von 1871 bis 1914 wurden rund 25 Millionen Tonnen Erde ausgegraben und etwa 14,5 Millionen
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Karat (ca. 3 Tonnen) Diamanten gewonnen. Aus Ertrags und Sicherheitsgründen wurde die Kimberley
Mine im Jahre 2005 eingestellt (geschlossen). Es besteht jedoch die Idee, das „Big Hole“ in eine
Touristenattraktion umzuwandeln.
Big Hole,
Südafrika
Ein weiteres Land, das bekannt ist für seine aussergewöhnliche Edelsteinqualität ist Namibia.
Im Jahre 1908 wanderten viele Deutsche nach Afrika aus, dies weil sie gehört hatten, wie einfach man
dort Diamanten finden Würde. Mann musste sich nur auf bücken und die wertvollen Edelsteine aus
dem Erdboden heraus nehmen. Um das reiche Diamantvorkommen sicherzustellen (für sich zu
behalten), erklärte die deutsche Regierung das so genannte Sperrgebiet und vergab Rechte zur
Diamantausbeute. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fielen aber Südwestafrika und damit auch
die bis dahin unabhängig operierenden Minen unter die Verwaltung Südafrikas.
Namibia verfügt über das wahrscheinlich grösste maritime Diamantvorkommen der Welt. Es wird
geschätzt, dass sich dort rund eine Mange, von mehr als einer Milliarde Karat befinden (dies entspricht
rund 200`000 Tonnen) und auch die Qualität der Steine ist hervorragend. Rund 90-95 Prozent der
Diamanten sind von Edelsteinqualität, das heisst sie werden zu Schmucksteinen verarbeitet. Die
ausserordentlich hohe Qualität der Diamanten lässt sich dadurch erklären, dass nur die beständigsten
Diamanten der Kraft und dem Druck von Fluss und Meeresströmung standhalten, während dem
brüchige und mürbe Diamanten von den Naturkräften (wie zum Beispiel Stürme, Überflutungen,
Temperaturunterschiede usw.) zerkleinert oder sogar zermahlen werden. Denn man muss wissen, dass
auch ein Diamant brechen kann.
Die bedeutendste Diamantmine in Namibia ist die „Namdeb Diamond Corporation“, eine
gleichberechtigte Partnerschaft zwischen der namibischen Regierund und De Beers. Laut der
Veröffentlichung des Jahresberichtes von „Namdeb“ betrug die Ausbeute an Rohdiamanten im Jahr
2000, 1,32 Millionen Carat. Die entspricht einem Gewicht von rund 264 Tonnen.
Die Diamantmine „Namdeb“
an der Küste von Namibia.
(Südafrika)
Die Diamantgewinnung
im Meer und Gewässern
erfordert hoch technisierte Saugmaschinen.
Ein weiteres Land, das bekannt ist für seine Diamanten in Hülle und Fülle ist das Land Botswana.
Mit einem Marktwert von 2,2 Milliarden US-Dollar im Jahre 2002 ist Botswana wertmässig der
grösste Rohdiamantproduzent der Welt und steht mengenmässig nach Russland an zweiter Stelle.
Ausserdem verfügt Botswana unter anderem über zwei der grössten Kimberlit-Pipes der Welt Diese
sind „Orapa“ und „Jwaneng“. Die „Orapa“ Mine förderte im Jahr 2004 rund 16,07 Millionen Karat
Rohdiamanten und die „Jwaneng“ förderte in dem selben Jahr rund 13,68 Millionen Karat. Beide der
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Diamantminen gehören zu „De Beers Botswana Mining Company“ (Debswana), einem Joint Venture
der botswanischen Regierung und De Beers. Gemäss Firmengericht wurde 2004 gesamthaft
Rohdiamanten von 31,13 Millionen Karat gefördert, was einem Gewicht von mehr als sechs Tonnen
entspricht.
Die Diamantmine in „Orapa“ in
Botswana.
Ein Rohdiamant aus der Diamantmine
„Orapa“ in Botswana.
Die Diamantmine „Jwaneng“ wird in Terrassenform bewirtschaftet.
Ein viertes bekanntes Land für Diamantvorkommen ist Australien wegen den seltenen Farbdiamanten
die es dort gibt. Über Jahre hinweg war Australien mengenmässig der grösste Rohdiamantlieferant der
Welt. 90 Prozent der australischen Diamantproduktion stammen aus der Region Westaustralien. Von
besonderer Bedeutung ist die Argyle Mine, in der im Jahr 2004 20,6 Millionen Karat Rohdiamanten
ausgegraben wurden. Trotz der mengenmässigen Vermachtstellung produziert Australien relativ kleine
Diamanten und nur fünf Prozent der Rohdiamanten entsprechen Edelsteinqualität. 25 Prozent der
Rohdiamanten sind von Industriequalität und 70 Prozent werden je nach Marktbedingungen zu
Edelsteinen poliert oder für die Industrie weiterverarbeitet. Rund 90 Prozent der Diamanten die von
Edelsteinqualität sind, sind braun oder gelb und weniger als 1 Prozent rosa oder rot. Da am Anfang
Diamanten von brauner Farbe nicht so beliebt waren, half sich das Management der „Argyle-Mine“
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mit Marketing. Die Farbtöne bekamen neue Namen wie „cognav“ oder „champagne“, was tatsächlich
viel edler klingt und auf immer grössere Akzeptanz und Nachfrage stiess. Die „Argyle Mine“ hat mit
der Produktion von rosafarbenen Diamanten eine unschätzbare Vormachtsstellung. Die einProzent der
rosa und rot farbigen Diamanten mögen zwar nach wenig tönen, jedoch decken diese rund 95 Prozent
des Weltangebots ab. Weil rosa farbige Diamanten zu den seltensten Farbdiamanten gehören, können
sie zu einem hohen Preis verkauft werden. Liebhaber und Sammler sind meist bereit, zwischen
500`000 US-Dollar und einer Million US-Dollar zu zahlen- pro Karat, versteht sich.
Das Diamantvorkommen der „Argyle Mine“ scheint sich zu entleeren und die Zukunft ist ungewiss.
Die „Argyle Mine“ produzierte im Jahr 2003 noch 30,9 Millionen Karat Rohdiamanten und im Jahr
2004 „nur“ noch 20.6 Millionen Karat Rohdiamanten. Man schätzt, dass der Abbau im Tagebau nur
noch bis 2007 wirtschaftlich ist. Eine Studie soll nun abklären, ob sich künftig der Abbau im
Untertagbau fortführen lässt und ob dieser ökonomisch (Belastung) sinnvoll ist.
(Weitere Bilder von der „Argyle“ Mine auf Seite fünf)
Die Diamantmine
„Argyle in Australien
Die „Argyle“ Mine in Australien
Rote und rosafarbige Diamanten aus der „Argyle“ Minn.
Ein weiteres Land mit Diamantvorkommen ist Russland, der grösste Rohdiamantlieferant.
Russland besitzt viele Bodenschätze, wie zum Beispiel Erdöl, Gold, Silber, Erdgas, Kohle und
Diamanten die vorwiegend in Sibirien zu finden sind. Sibirien das flächenmässig die Hälfte des
Territoriums von Russland umfasst, spielt auch im Edelsteinbereich eine wichtige Rolle auf dem
Weltmarkt. Im Jahr 2003 förderte Russland rund 33Millionen Karat Rohdiamanten im Wert von
1,6 Milliarden US-Dollar, was Russland nach Botswana wertmässig zum zweitgrössten
Rohdiamantlieferant macht. Im Jahr förderte Russland rund 35,6 Millionen Karat und hatte erstmals
mit einem Anteil von rund 23 Prozent Australien den ersten Platz weggenommen in der weltweiten
Diamantproduktion.
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Die Weltweit grösste offene Diamantmine ist
die im Jahr 2001 stillgelegte Mine „Mir“
in der sibirischen Stadt Mirny.
Dort wurde bis zu einer Tiefe von 600 Meter
Nach Diamanten geschürft. Das Loch hat einen
Durchmesser von 1200 Metern.
Die wohl jüngsten Funde in einem Land wurden in Kanada gemacht.
Im Jahr 1991 fand man in den Nordwest Territorien Kimberlit Minen, die über ein beachtliches
Potential von hoher Edelsteinqualität verfügen. Laut kanadischer Statistik haben zwei Minen innerhalb
von vier Jahren (1998-2002) insgesamt 13,8 Millionen Karat im wert von rund 2,8 Milliarden
US-Dollar gefördert. Laut Schätzungen verfügt Kanada wertmässig rund 15 Prozent des weltweiten
Rohdiamantenhandels. Die kanadische Diamantproduktion förderte im Jahr 2003 rund 11,6 Millionen
Karat Rohdiamanten und im Jahr 2004 rund 12,6 Millionen Karat. Obwohl einige Diamantlagerstätten
im Vergleich zu andern Beteiligten verhältnismässig spät entdeckt wurden, hat sich Kanada innerhalb
weniger Jahre eine führende Rolle im internationalen Diamantengeschäft erschaffen können. Die
Inbetriebnahme weiterer Diamantminen wird diese Position weiter stärken.
Zeitungsartikel über Diamant Funde in den kanadischen Northwest Territorien.
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Die bekannteste und grösste Diamantmine in Kanada ist die „Ekati“.
Weltproduktion von Rohdiamanten
im Jahr 2004 in ´000 Karat:
Weltproduktion von Rohdiamanten
im Jahr 2002 in Millionen US-Dollar
Russland: 35´600 Karat
Botswana: 31´100Karat
Kongo: 28´000 Karat
Australien: 20´620 Karat
Südafrika: 14´450 Karat
Kanada: 12´618 Karat
Angola: 6´000 Karat
Andere: 4´841 Karat
Namibia: 2´000 Karat
Botswana: 2´170 Mio. US-Dollar
Russland: 1´470 Mio. US-Dollar
Südafrika: 900 Mio. US-Dollar
Angola: 850 Mio. US-Dollar
Andere: 530 Mio. US-Dollar
Namibia: 450 Mio. US-Dollar
Kanada: 430 Mio. US-Dollar
Australien: 400 Mio. US-Dollar
Kongo: 400 Mio. US-Dollar
Gut zu erkennen bei dieser Tabelle ist, dass mengenmässige Marktführer von Rohdiamanten nicht mit
den wertmässigen Marktführern gleichzusetzen sind.
Konfliktdiamanten
So genannten Konfliktdiamanten werden häufig min Angola und Sierra Leone in Zusammenhang
gebracht. Sie werden auch „Blutdiamanten“ genannt, weil mit ihnen blutige Bürgerkriege finanziert
werden. Auf nicht amtlichen Wegen wird die Rohware aus dem Land geschmuggelt und gegen Geld
oder Waffen eingetauscht, danach werden die Diamanten weiter in den internationalen Handel
gebracht. Einem Bericht von „Global Witness“ aus dem Jahre 1998 ist zu entnehmen, dass In Angola
seit 1992 Erlöse aus Rohdiamantverkäufen von rund 3,7 Milliarden US-Dollar in die Kriegsklasse der
UNITA geflossen sind. Um solche Bürgerkriegs-Finanzierungen zu bekämpfen, hat man im Jahr 2002
den so genannten „Kimberley Prozess“ (von Südafrika initiiert) lanciert, welcher per +. Januar 2003
in Kraft getreten ist. Die wichtigsten Hersteller- und Handelsländer für Rohdiamanten sowie die
Diamantindustrie und Nichtregierungsorganisationen haben einem internationalen
Zertifizierungssystem zugestimmt, welches das Ursprungsland eines Rohdiamanten angibt. Dadurch
soll verhindert werden, dass Rohdiamanten aus Konfliktgebieten in die legalen Absatzkanäle
gelangen. Es bleibt offen, ob dieses weltumspannende System das Problem zu lösen vermag. Die
Meinungen darüber gehen auseinander.
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Die relative Härte
Bei Kristallen (auch der Diamant ist ein Kristall, er ist die kristalline Form von Kohlenstoff) wir die
Härte als die Grösse des Widerstandes, den ein Mineral der mechanischen Beanspruchung
entgegensetzt, verstanden. Währen zum Beispiel Mineralien wie Talk(Mohshärte eins) oder Gips
(Mohshärte zwei) sehr weich sind und bei einem leichten Fingernageldruck nachgeben. Braucht es
hingegen bei Fluorit (Flussspat, Mohshärte vier) bereits deutlich mehr Druck. Beim Diamanten ist das
Merkmal der ausserordentlichen Härte schon im Namen angedeutet (auf der ersten WSeite
beschrieben). Tatsächlich ist der Diamant das härteste natürliche Mineralgestein. Kein anderer Stein
ist auch nur annähernd so hart wie der Diamant. Mit dem Wort Härte ist hier allerdings nur die relative
Ritthärte gemeint, denn auch Diamanten können brechen. Um die verschiedenen Mineralien betreffend
Ritzhärte klassifizieren (eine gegebene Menge) zu können, hat Friedrich Mohs (1773-1839) 1822 eine
Härteskala entwickelt, die bis heute gebraucht wird. Er unterteilte die Skala in die Härtestufen 1 bis 10
ein. Die Nummer 1 stellt das weichste Mineral dar und die Nummer 10 das härteste Mineral.
Wichtig ist auch zu wissen, dass ein härteres Mineral immer ein weicheres ritzen kann, aber nicht
umgekehrt. Hingegen zwei gleich harte Mineralien ritzen sich nicht.
Die Diamanten befinden sich oft in Schachteln sogenannten „Boxes“
Mohshärte Skala
Mohshärte
(relativ)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Minerale
Talk
Gips
Calcit
Fluorit
Apatit
Orthoklas
Quarz
Topas
Korund
Diamant
Ritzbarkeit zum
vergleich
mit Fingernagel ritzbar
mit Fingernagel noch ritzbar
mit Münze ritzbar
mit Messer leicht ritzbar
mit Messer noch ritzbar
mit Stahlfeile ritzbar
ritzt Glas
Schleifhärte
(absolut)
0,03
1,25
4,50
5,00
6,50
37,00
120,00
175,00
1000,00
140000,00
Ein Diamant weist gemäss Tabelle eine 140 mal grössere Ritzhärte auf als die nächstfolgende Einheit
der Korunde, deren Familie den Saphire und den Rubine zugeordnet werden.
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Spaltbarkeit und Bruch
Spaltbare Mineralien (der Diamant ist auch so ein Mineral) lassen sich durch einen Schlag oder Druck
in kleinere Stücke teilen, wobei die Zerreissflächen glatt und eben bleiben. Diese physikalische
Eigenschaft des Diamanten ist abhängig vom Kristallgitterbau. Weisen Mineralien Kristallebenen auf,
zwischen denen schwache Kräfte herrschen, so kann das Mineral in jener Ebene vorzugsweise
gespalten werden. Fällt jedoch ein Mineral nach einem Schlag oder Druck in unregelmässige Flächen
auseinander, so spricht man von einem Bruch. Der Diamant lässt sich in vier Richtungen und auf acht
Flächen spalten, sonst bricht er. Gerade diese Eigenschaft erlaubt uns, den Diamanten überhaupt
schleifen zu können. (Die acht Flächen sind die des Oktaeders). Wenn man sich aber nun dies alles
überdenkt, kommt die Frage auf, wie den Diamanten überhaupt geschliffen werden können? Die
erstaunende Antwort lautet, mit Diamanten. Diamanten mit Diamanten schleifen zu können ist aber
nur möglich, weil auf den verschiedenen Kristallflächen des Diamanten und in verschiedene
Richtungen Härteunterschiede bestehen. Und gerade diese Härteunterschiede werden genutzt, um
Diamanten spalten, sägen und polieren zu können. Um die verschiedenen Kristallebenen erkennen zu
können und somit die Spaltbarkeit zu bestimmen, muss der Rohdiamant erst auf entsprechende
Merkmale untersucht werden. Beispielsweise kann man auf den Spaltungsebenen der Rohdiamanten
kleine Einschlüsse in Form von Dreiecken erkennen.
Die Dichte
Wenn man unterschiedliche Edelsteine in der Hand hält, stellt man fest, dass die einen schwerer sind
als die übrigen. Ursache warum dies so ist, ist die Dichte respektiv das spezifische Gewicht (dieser
Ausdruck ist zwar schon älter, wir aber in der Edelsteinbranche immer noch verwendet) eines
Edelsteines. Die Dichte misst einen Kubikzentimeter des entsprechenden Materials in Gramm. Jedem
Edelstein kann ein solcher Zahlenwert zugeordnet werden. Berechnet wird die Dichte als Verhältnis
zwischen Masse und Volumen des entsprechenden Edelsteines.
Gewicht in Luft (g) – Gewicht (g)= Volumen (g)
Dichte (g/cm3) = Gewicht in Luft (g)
Volumen (g)
Zu Identifikations oder Separationszwecken (Separation: Gebietsabtrennung) von Diamanten wirkt die
Dichte unterstützend. Beispielsweise beträgt die Dichte eines Diamanten 3,50 g/cm3, die der
Diamantimitation, zum Beispiel die des Zirkonias, hingegen 5,80 g/cm3. mit anderen Worten, ist eine
Zirkonia Imitation erkennbar schwerer als ein Diamant und dem zu folge ist es einfach Fälschungen zu
erkennen. Die Dichte oder das Gewicht von Edelsteinen kann von leichten 1,05 g/cm3 (Bernstein) bis
zu schweren 8,0 g/m3 (Zinnober) reichen. Schmucksteine wie Bernstein (dies war zu vor ein Harz)
oder Opal (1,98 g/cm3-2,50 g/cm3) erscheinen uns in der Hand leicht. Edelsteine über 4 g/cm3
hingegen stufen wir als schwer ein. Da dem Wasser eine Dichte von 1 g/m3 zugeordnet werden kann,
stellen wir fest, dass Diamanten 3,5-Mal schwerer sind als Wasser. Und genau aus diesem Grund
können Diamanten in alluvialen Lagerstätten am Flussboden gefunden werden.
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Die Lichtbrechung
Bei der Lichtbrechung handelt es sich um einen Begriff aus der Optik. Trifft ein Lichtstrahl auf ein
Medium (in der Mitte befindlich) (zum Beispiel Luft) schräg auf en anderes (zum Beispiel Wasser), so
wird der Lichtstrahl abgelenkt und ändert seine Richtung. Beim Licht ändert jedoch nicht nur die
Richtung des Lichtstrahles, sondern auch dessen Geschwindigkeit. Ursache dafür ist die optische
Dichte Die optische Dichte eines Stoffes gibt an, wie stark Licht beim Durchtreten dieses Stoffes
behindert wird. Demzufolge verlangsamt sich die Geschwindigkeit des Lichtes umso mehr, je grösser
dieser Widerstand ist. Die Lichtbrechung kann berechnet werden und wird als sogenannter
Lichtbrechungsindex gemessen. Genau wie beim spezifischen Gewicht (Dichte) kann jedem Edelstein
ein konstanter Lichtbrechungsindex zugewiesen werden, weshalb dieser als Hilfe zur Bestimmung
einen Edelsteines häufig eingesetzt wird. Der Index lässt sich am Beispiel des Diamanten wie Folgt
berechnen.
Lichtgeschwindigkeit in Luft = 30´000
=2,417
Lichtgeschwindigkeit in Diamant
12´412
Doch was heisst dies genau für den Diamanten? Die Zahl 2,417 besagt, dass sich das Licht im einem
Diamanten 2,417 mal langsamer fortbewegt als in der Luft. Im Vergleich zu den anderen Edelsteinen
wird dieser nur noch von dem des Edelsteins Hämatit übertroffen, dessen Lichtbrechungsindex bei
2,940-3,220 liegt. Weiter hat der Lichtbrechungsindex direkten Einfluss auf die Brillanz eines
geschliffenen Edelsteins. Je höher der Lichtbrechungsindex eines Edelsteines ist, desto höher ist auch
dessen Glanz
Die Fluoreszenz
Wenn Diamanten unter ein ultraviolettes Licht gehalten werden, beginnen einige von ihnen zu
leuchten. Dieses auftretende Licht, welches durch eine Reaktion zwischen der Lichtebergie un den
Atomen entsteht, nennt man Fluorszenz. Die Fluoreszenz ist bei farblosen und gelben Diamanten
meist bläulich. In einer Einstufungsskala von „keine“, „schwach“, „mittel“, „stark“ und „sehr stark“
können starke und sehr starke Fluoreszenzen den Diamanten insofern beeinträchtigen, als dass er bei
Tageslicht eine ölige Erscheinung aufweisen kann. Bei Diamanten der Farbskalierung D bis F kann
eine Fluoreszenz ab Stufe „mittel“ die Brillanz insofern beeinflussen, als dass sie dem Stein natürliche
Brillanz entziehen. Anderseits kann die Fluoreszenz bei Diamanten ab der Farbstufe G einen positiven
Effekt haben, da sie den Edelstein weisser erscheinen lässt als er effektiv ist. Entzieht man den
Fluoreszierenden Diamanten dem UV Licht und leuchtet dieser unabhängig davon weiter, so spricht
man von Phosphoreszenz.
Fluoreszierende Diamanten
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Die vier C´s
Carat (Gewicht)
Cut (Schliff)
Color (Farbe)
Clarity (Reinheit)
Um weltweit eine konstante und gleichförmige Kommunikation bei der Beschreibung von
Diamanten zu gewährleisten, braucht man die vier C´s.
Die vier C´s entscheiden über Qualität und Wert des Diamanten.
Carat
Carat ist die internationale Bezeichnung für die Gewichtseinheit eines Edelsteines. Ursprünglich
stammt die Bezeichnung aus dem griechischen Wort „keration“, welches sich auf
Johannisbrotbaumsamen bezieht. Man brauchte dieses Vergleichsmittel, weil die Samen klein sind
und äusserlich einheitlich sind. Bezüglich ihres Gewichtes aber, gibt es gewisse Schwankungen, was
für die Beurteilung von Diamanten die ja sehr wertvoll sind, problematisch ist. So war es früher zum
Beispiel leicht möglich, einen Diamanten von 0,97 Carat Gewicht mit einem, anderen Diamanten von
1,02 Carat Gewicht gleichzusetzen, solange Johannisbrotbaumsamen als Masseinheit galten. Erst zu
Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das metrische (Masseinheit) Carat von 200mg definiert. Ein Carat
wiegt seither 0,2 Gramm und wird als ct. Abgekürzt. Weiter wird ein Carat in 100 Punkte unterteilt. In
der Edelsteinindustrie wird ein Schmuckstein bis auf ein Tausendstelcarat gewogen und schliesslich
auf ein Hundertstel gerundet. Wiegt zum Beispiel ein Edelstein 1,637 cts. wird sein Gewicht auf
1,64 cts. gerundet. Der Preis eines Edelsteines wird im Handel mit per Carat angegeben. Dieser nimmt
mit der Grösse des Edelsteines zu, vorausgesetzt die anderen Merkmale bleiben gleich. Denn wie
schon mal erwähnt wurde, ist die Kombination der vier C´s, ausschlaggebend für den Preis. Bei
grösseren Diamanten gilt allgemein aber ein höherer per-Carat-Preis , weil sie seltener vorkommen
und ihr Wert dadurch steigt.
Achtung: Die Gewichtseinheit Carat darf nicht verwechselt werden mit dem Karat Für Gold, welches
die Reinheit des Edelmetalls beschreibt. (Carat ist auf Englisch, Karat auf Deutsch)
Per Carat Preis=
Gesamtkosten
Durchmesser in mm
Carat
Gesamtkosten=
Per Carat Preis (mal) Gewicht
3.0
0.1
4.1
0.25
5.2
0.50
6.0
0.75
6.5
1.00
7.0
1.25
7.5
1.50
8.2
2.00
9.3
3.00
11.0
5.00
Wenn man die Preise zweier Diamanten beurteilen, so ist der Preis pro Carat zu vergleichen und nicht
deren Gesamtkosten, weil das Gewicht unterschiedlich sein kann. Wenn in einem Schmuckstück
mehrere Diamanten gefasst sind, so wird deren Gesamtgewicht in „cts. tw“ für „carats total weight“
angegeben.
(Wichtig zu wissen: Manche Juweliergeschäfte bezeichnen mit „tw“ Die Farbe eines Diamanten: In
solch einem Fall steht „tw“ für Top Wesselton).
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Johannisbrotbaumsamen
Cut
Der Schliff ist mehr als nur die Form eines Steins. Der Schliff beschreibt zusätzlich das Muster der
Facetten, deren Anzahl sowie deren Platzierung auf dem Edelstein. Erst ein gut proportionierter
(auf geteilt) Schliff kann dem Diamanten „Brillanz“ geben und „Feuer“ verleihen und so die Wirkung
auf den Betrachter gesehen, erheblich beeinflussen.
„Feuer“ und „Brillanz“ sind häufig gebrauchte Begriffe in der Fachsprache über Diamanten, und beide
der Begriffe stehen für optische Effekte in Vergleich mit Licht und Schliff. Als „Feuer“ bezeichnet
man das Blitzlicht von Spektralfarben (Regenbogenfarben), die in einem polierten Diamanten zu sehen
sind. Reflektiert (zurückstrahlen) der Diamant weisses Licht, so spricht man von „Brillanz“. Diese
Reflektion kann von der Oberfläche als auch vom Innern des Diamanten kommen. Ist ein Diamant
optimal (bestmöglich) geschliffen dringt Licht über den Oberteil in den Diamanten ein, reflektiert dies
von der einen Seite auf die andere und tritt über die Tafel (dies ist die obere Facette) wieder aus. Ist
der Diamant hingegen zu flach, so wird das einfallende Licht gar nicht revlektiert, sondern entwicht
direkt durch den unteren Teil des Brillanten. Ist aber der Diamant zu tief (zu hoch), wird das Licht
zwar einmal reflektiert, verlässt dann aber den Diamanten über die Gegenseite:
Es spielen aber nicht nur die Proportionen eine wichtige Rolle in der Erscheinung eines Diamanten
ebenso wichtig sind Präzision und Politur eines Schliffes. Während Proportion und Präzision der
Facetten dem Edelstein Gleichmässigkeit geben, beeinflusst die Politur den Glanz eines geschliffenen
Diamanten.
Bildnerisch Dargestellt was zuvor erklärt wird.
Schliffarten:
Mit dem Begriff Schliffarten wird die Form eines geschliffenen Diamanten beschrienen. Neben den
klassischen Schliffen wie zum Beispiel rund oder oval gibt es eine menge weiterer Formen, die
angeboten oder entwickelt werden. Meistens ist die Form des geschliffenen Diamanten abhängig von
dessen Rohform (Rohdiamanten), und dies ist nämlich nicht ohne Grund. Denn der Preis eines
Diamanten wird ja in per Carat angegeben, denn es ist im Sinne jedes Schleifers, währen der
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Bearbeitung möglichst so wenig wie möglich zu verlieren und zugleich eine schöne Brillanz zu
gewinnen.
Bei den Schliffarten werden folgende drei Hauptschliffe unterscheidet:
Facettenschliff (oder Brillantschliff), Stufenschliff und Gemischter Schliff.
Facettenschliff:
Das Wort „Facette“ stammt ursprüngliche aus dem Französischen und bedeutet „kleines Gesicht“. Bei
einem Diamanten sind die Facetten die vielen kleinen, eckig geschliffenen Flächen. Der wohl
bekannteste Facettenschliff ist der Brillant-Vollschliff. Dieser veränderte sich während mehreren
Jahrhunderten immer wieder, bis Anfang des 20. Jahrhundert der moderne
Brillant-Vollschliff eingeführt wurde.
Auf der Skizze zu sehen sind die Beschreibungen der Facetten und die Proportionen des idealen
Schliffes.
Der Brillant-Vollschliff besteht aus 57 oder 58 Facetten. Und zwar besteht der Schliff aus folgenden
Facetten: eine Tafel, acht Tafelfacetten, acht obere Hauptfacetten, 16 obere Rundistfacetten, acht
untere Hauptfacetten, 16 unter Rundistfacetten, eine Kalette (leicht abgeflachte Spitze). (Die Facetten
auf dem Ober- und Unterteil beeinflussen den Weg des Lichts, die Kalette und die Rundiste schützen
den Edelstein vor Beschädigungen).
Weil die Kalette keinen Einfluss auf die Lichtführung hat und nur zur Schützung dient, wir
sich manchmal auch weggelassen. Ist dies der Fall, weist der Brillant 57 Facetten auf.
Diamanten die kleiner sind (1-2 mm Durchmesser) haben viel weniger Facetten. Ihre Facetten
sind in diesem Fall die Tafel, manchmal die Kalette und die oberen und die unteren
Hauptfacetten. Diese Facetten reichen aus, um die nötige Brillanz zu erreichen. Im
deutschsprachigen Raum nennt man diese Schliffart „Einfaches Gut“, im Englischen
bezeichnet man sie als „single cut“.
Ausschlaggebend für die Form des geschliffenen Diamanten ist meist die Form des Rohdiamanten,
weil man den maximalen Ertrag bei minimalem Gewichtsverlust gewinnen möchte. Hier einige
Beispiele, wo bei Fantasie-Schliffen der Brillant-Schliff zur Anwendung kommt.
Marquiseschliff oder
Navetteschliff
Tropfenschliff
Herzschliff
Prinzessschliff
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Stufenschliff:
Der Stufenschliff zeichnet sich durch parallel verlaufende, lang gezogene Facetten auf dem Oberteil
und Unterteil des Schmucksteins aus. Am bekanntesten ist der Smaragdschliff.
Ein Diamant in
Smaragdschliff
Gemischter Schliff:
Beim gemischten Schliff werden die zwei zuvor genannten Schliffarten miteinander kombiniert, wobei
der Brillantschliff meist auf dem Oberteil zu Verwendung kommt. Diese Schliffart wird vielfach bei
Farbedelsteinen gebraucht. Zu den wohl beliebtesten Schliffarten für den Diamanten gehören der
Brillantschliff, der Smaragdschliff und der Prinzessschliff.
Bearbeitung von Diamanten:
Bis ein Rohdiamant zu einem faszinierenden und leuchtenden Brillanten wird durchquert er manchen
Arbeitsschritt. Diese Arbeitsschritte sind folgende: Planung, spalten und sägen, rundieren oder reiben,
schleifen und polieren.
Die Planung ist der erste Schritt und schon ein wichtiger im Schleifprozess. Verschiedenste
Entscheidungen sind zu treffen wegen der Form, Marktnachfrage und Profitabilität (minimaler
Gewichtsverlust bei maximalem Ertrag). Zu beurteilen ist auch die Kristallstruktur als auch
Einschlüsse. Da jeder Diamant anders ist, sind die Bearbeitungsschritte bei jedem anders. Die
Kristallstruktur wird untersucht weil es vorherrschende Härteunterschiede auf den Kristallflächen gibt.
Einschlüsse bestimmen den Reinheitsgrad und beeinflussen unter anderem den wert des Edelsteines.
Um die möglichen Auswirkungen der Einschlüsse im Innern des Diamanten einschätzen zu können
(denn ein unbeachteter Riss kann den Diamanten gefährden) wird der Diamant angeschliffen. Durch
das gemachte „Fenster“ wird das Innenleben ganz genau unter die Lupe genommen. Die Planung kann
bei manchen Diamanten Wochen bis Monate dauern.
Der zweite Schritt ist das Spalten und Sägen. Das Spalten wird durchgeführt, wenn aus einem
Rohdiamanten zwei oder mehrere Stücke gemacht werden will. Mit einem angespitzten Diamanten
wird eine Vertiefung in den Rohdiamanten geritzt und in die danach entstandene Kerbe eine Klinge
geschoben. Die Teilung erfolgt nun durch einen kurzen Hammerschlag auf die Klinge. Dies erfordert
viel Konzentration und Können, denn der kleinste Fehler würde den kostbaren Diamanten
zerschmettern. Eine weniger gefährliche Teilungsart ist das Sägen. Mit einer hauchdünnen
Diamantstaub besetzten und Öl beschichteten Scheibe wird der Edelstein geteilt. Dies ist aber ein sehr
langsamer Prozess und kann bei einem Einkaräter einige Stunden dauern. Vermehrt wird auch
moderne Technologie mit Laserstrahlen eingesetzt. Diese Art des spalten und sagen ist Zeitsparend,
Produktivitätssteigerung und kann am Edelstein unabhängig von dessen Kristallstruktur durchgeführt
werden. Der Dritte Schritt bei dem ganzen Arbeitsgang ist Rundieren oder Reiben. Bei diesem
Arbeitsschritt wird die Rundiste angelegt, dass heisst der Diamant erhält beim Brillantschliff seine
runde Form. Zugleich unterteilt die Rundiste den Diamanten in Oberteil und Unterteil und setzt so
erste Proportionen. Der danach folgende vierte Schritt ist das Schleifen und Polieren. Die beiden
Arbeitsschritte Schleifen und Polieren erfolgen meist gleichzeitig. Mit einer Schleifscheibe die mit
Diamantpulver beschichtet ist, werden beim Schleifen die Facetten angelegt. Die ersten geschliffenen
Facetten sind die Tafel, manchmal auch die Kalette sowie die oberen und die unteren Hauptfacetten.
Diese Arbeit erfordert grösste Sorgfalt und Genauigkeit, da die Facetten die Symmetrie (gleichmässig)
des Edelsteines festlegen. Unebenheiten der Facetten erfordert ein Nachschleifen, was ein
Gewichtsverlust zu Folge hat und zu weniger Gewinn führt. Danach werden die übrigen Facetten
gemacht (Fachsprache: angelegt). Ist das Schleifen und Polieren zur Zufriedenheit des Schleifers
gemacht, werden die Facetten im gleichen Arbeitsgang poliert. Der Polier-Arbeitsgang wird
heutzutage teilweise Maschinell gemacht.
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Das Spalten eines Diamanten
Das Sägen eines Diamanten
Das Schleifen und polieren eines
Diamanten
Das Reiben eines Diamanten
Während dem Schleifen wird
die Diamant immer wieder
betrachtet.
Color
Für viele Bertachter sieht der Diamant weiss aus, obwohl es nämlich in der Farbpalette der
Diamanten verhältnismässig wenige gibt, die ein reines Weiss in sich haben. Dies hat damit zu tun,
dass Diamanten nicht in vollständiger Isolation geformt werden. Kleine eingelagerte Spurenelement
Anteile oder Defekte in der Kristallstruktur sind verantwortlich für die Farbgebung, wobei das meist
verbreiteste Spurenelement Stickstoff ist. Von seltenem Vorhandensein sind Diamanten, die das
Spurenelement Bor enthalten. Bor färbt den Diamanten einerseits blau, anderseits verleiht es ihm die
Kennzeichnung (Charakteristik) eines ausgezeichneten Halbleiter (kristalliner Soff). Je weniger
Gelbtönung ein Diamant hat, desto seltener und wertvoller wird er. Dies trifft vor allem auf
Diamanten der Farbgraduierung D bis Z der GIA-Richtlinien zu. Gemäss Angaben des Gemological
Institute of America sind rund 15 Prozent der weltweiten Diamantproduktion von schleifbarer
Edelsteinqualität. Von diesen Diamanten zählen rund 95 Prozent zur Farbkategorie G bis Z, dass
heisst, sie wiesen einen gelblichen Farbton aus. Weiter bedeutet dies, dass farblose Diamanten extrem
selten sind.
Um eine einheitliche Kommunikation zu gewährleisten haben verschiedene Institutionen Richtlinien
entwickelt. Im weltweiten Handel mit Diamanten werden neben den Farbgraduierungsbegriffe des
International Diamond Council (IDC), der Conféderation internationale de la bijouterie, joaillerie,
orfèvrerie des diamants, perles et pierres (CIBJO) insbesondere diejenigen des Gemmological
Institute of America (GIA) angewendet. Sie beurteilen weisse und leicht gelbliche Diamanten. Für
fantasiefarbene Diamanten existiert ein eigenes Beurteilungssystem.
Geschliffene pinkfarbene
Diamanten.
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CIBJO/IDC
Hochfeines Weiss +
Hochfeines Weiss
Feines Weiss +
Feines Weiss
Weiss
Leicht getöntes Weiss
Leicht getöntes Weiss
Getöntes Weiss
Getöntes Weiss
Getönt
Getönt
Getönt
Getönt
Getönt
Getönt
Getönt
Internationale Farbskala
GIA
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S-Z
Frühere Bezeichnung
River
River
Top Wesselton
Top Wesselton
Wesselton
Top Crystal
Crystal
Top Cape
Top Cape
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Von Cape bis gelb
Mit Hilfe Eines Sets von Mustersteinen wird der zu Prüfende Diamant in die entsprechende Kategorie
eingeteilt (D-Z). Der jeweilige Buchstabe definiert dabei nicht exakt eine Farbstufe sondern stellt eine
Bandbreite von Farbnuancen (kaum merkliche Schattierung eines Farbtons). Liegt jetzt zum Beispiel
die Farbe eines Diamanten zwischen den Kategorien F und G, so wird er der Farbstufe F zugeteilt.
Vom Preis her gesehen sind die Diamanten der Farbkategorie D bis E die teuersten.
Fantasiefarben:
Was viele Leute nicht wissen ist, dass es allerlei Farben bei den Diamanten gibt. Am häufigsten sind
die Farbtöne bräunlich und gelblich verbreitet. Sie gehören zusammen mit den farblosen Diamanten zu
den normalen Farben. Alle anderen Farben (ausser weiss) wie zum Beispiel rosa, blau oder grün
bezeichnet man als Fantasie-Farben.
Fantasiefarbene Diamanten
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Clarity
Clarity bezeichnet die Reinheit eines Diamanten. Während der Formation des Diamanten können sich
zum Beispiel Risse bilden, Brüche können entstehen, Mineralien einscliessen oder Verzerrungen der
Kristallstruktur auftreten. Man unterscheidet dafür zwei Arten für die Gradierung der Reinheit. Diese
sind Einschlüsse (inclusions) und Makel (blemishes). Bei den Einschlüssen handelt es sich um das
Innenleben des Diamanten und bei Makel handelt es sich um die Aussenseite des polierten Diamanten.
Der Reinheitscharakteristik des Diamanten können drei Absichten zugeschrieben werden.
Festlegung des Reinheitsgrades, Beeinflussung des Wertes und Identifikation des Edelsteines, da kein
Diamant dasselbe Reinheitsbild hat. Der Reinheitsgrad jedes Diamanten wird unter 10-facher
Vergrösserung mit Hilfe einer Lupe oder eines Mikroskops bestimmt.
Diamanten mit deutlichen und grossen Einschlüssen haben eine nicht gute Wirkung auf die Brillanz.
Sie verhindern insofern dass das eintretende Licht in den Diamanten in hohem Ausmass reflektiert
wird. Jede Veränderung in eine besser Reinheitsgraduierung bedeutet, dass die Einschlüsse und deren
Effekt auf den Diamanten kleiner werden. Es bedeutet aber auch, dass das Vorkommen solcher
Diamanten seltener ist und diese folglich auch teurer sind. Ob ein Diamant der Reinheit VS2 als
schöner angesehen wird als einer der Klasse SI1 ist abhängig vom subjektiven (liegend) Empfinden
und vom Schliff.
Reinheitsgraduierung von facettierten Diamanten
Geschliffene Diamanten in dein verschiedensten Farben
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Einige der berühmtesten Diamanten
Tiffany
Dieser Diamant übt sowohl durch seine aussergewöhnlich intensive gelbe Farbe als auch durch seune
Gösse Faszination aus. Der Rohdiamant wurde 1878 mit einem Gewicht von 287,42 Carat in der
Kimberley-Mine in Südafrika entdeckt und später vom berühmten New Yorker Juwelier Tiffany
erworben. Dieser liess ihn zu einem einzigartigen Prachtstück von 128,51 Carat schleifen. Um seine
Brillanz zu maximieren wurde der sogenannte Kissenschliff angewendet, der neben Farbe und Grösse
eine weitere Besonderheit dieses Diamanten bewirkt: mit insgesamt 90 Facetten weist der
„Tiffany“-Diamant 32 Facetten mehr als ein gewöhnlicher Brillantschliff. Der bekannte
Schmuckdesigner Jean Schlumberger integrierte den gelben Diamanten in die Brosche „Bird on a
Rock“, welche tagtäglich von Besucherscharen bei Tiffany & Co. An der Fifth Avenue in New York
bestaunt wird.
Der Tiffany Diamant
Cullinan
Der „Cullinan 1“, auch „Stern of Africa“ genannt, gehört mit 530,20 Carat zu den berühmtesten
Diamanten überhaupt. Aus dem bis anhin grössten Rohdiamanten von 3106 Carat wurden insgesamt
105 Diamanten geschliffen, wobei „Cullinan 1“ und „Cullinan 2“(317,40 Carat) die grösste
Bedeutung zukommen. Benannt wurde der 1905 gefundene Rohdiamant nach Sir Thomas Cullinan,
Vorsitzender der Diamantmine „Premier“ in Südafrika. De Beers verkaufte den Rohdiamanten an die
Regierung von Transvaal, die den Stein wiederum König Edward der 7. von England zum 66.
Geburtstag schenkte. Edward der 7. beauftragte 1908 Joseph Asscher in Amsterdam mit der
Bearbeitung des Rohdiamanten. Nach monatelangen Vorbereitungen gelang es Asscher im zweiten
Versuch, den nunschätzbar wertvollen Edelstein zu spalten. Man bedenke die immense Anspannung,
unter der er gestanden haben muss- nach erfolgreicher Spaltung fiel er vor Erschöpfung in Ohmacht!
Die Nummer zwei und drei der grössten geschliffenen Diamanten der Welt gehören zu den englischen
Kronjuwelen und sind im Tower von London zu betrachten: „Cullinan +“ schmücht das Zepter der
englischen Königin und „Cullinan 2“ ziert die englische Staatskrone.
Weiter berühmte Diamanten sind: Golden Jubilee, Koh-I-Noor, Hope, Regent, Sancy, Orlow,
Centenary, Florentiner/Toskaner, Schah, Dresden und Lucy.
Cullinan (Zepter)
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Einige Schmuckstücke besetzt mit Diamanten
Besitzt ein Schmuckstück einen einzelnen Edelstein,
so wird dieser als „Solitaire“ (Solitär) bezeichnet.
Wenn ein Ring ringsum mit Edelsteinen besetzt ist,
nenn man dies Memoirering oder Alliance.
Wenn ein Ring mehrere aneinander gereihte
Edelsteine hat, nenn man dies
Rivière.
Diamanten kombiniert mit Perlen,
kommen sehr gut zur
Geltung.
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