3/2006 - Bundes-Blindenerziehungsinstitut

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3/2006 - Bundes-Blindenerziehungsinstitut
3/2006
Erstes Antreten des „FC BBI“
Informationsblatt des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes
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Liebe Leserinnen und Leser!
Die Baustellen des Sommers sind abgeschlossen und das Schuljahr
2006/07, das mit 143 Schülerinnen und Schülern gestartet wurde, ist in
vollem Gang.
Wie Sie dem Titelbild entnehmen können, hat sich ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Startplatz ins neue Schuljahr das
Fußballfeld in der Maria-Theresien-Kaserne ausgesucht. Trotz
Pensionierung unseres Freundes Gerhard Benedek fand auch heuer, und
zwar am 26. August, ein Benefizfußballturnier zugunsten unseres Hauses
statt (Bericht im Blattinneren).
8 Wochen Unterricht liegen nun hinter uns und die erste „Schularbeitenrunde“ ist bereits vorbei. Es wird in allen Abteilungen fleißig gearbeitet und
auch so „nebenbei“ tat und tut sich einiges…
Mit Beginn des Schuljahres startete wieder ein 4-semestriger
Ausbildungslehrgang für Sondersozialpädagogen an unserem Haus. Drei
junge Kolleginnen unseres Teams nehmen daran berufsbegleitend teil.
Die 6. ASO war auf einer besonderen Projektwoche: Mit den Kolleginnen
Richter, Daniel und Ramberger verbrachten die Jugendlichen diese Schulwoche in einer Selbstversorgerhütte auf der Hohen Wand! Strahlendes
Herbstwetter lockte in die freie Natur, zum Sammeln von Holz, zum
gemeinsamen Singen am Lagerfeuer… Sehr gut kam man ohne Computer
und Fernsehapparat aus…
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Den ersten „Schwung“ an Praktikantinnen aus Deutschland haben wir
vorbei – die Praktikumsplätze wurden voll ausgeschöpft. Studentinnen aus
Heidelberg und Dortmund schätzen die vielfältigen Möglichkeiten an
unserem Haus, Erfahrungen im Bereich der Sehgeschädigtenpädagogik
zu gewinnen.
Herr Prof. Schmid setzte seine Ausbildung zum Qualitätsmanager fort,
tagte mit der Brailleschriftkommission in Basel, nahm – als Referent und
als Teilnehmer – an der Internationalen Moodletagung in Hagenberg teil
und arbeitete an einem Workshop zur Schaffung österreichweiter EDVStandards mit.
Die Österreichische Blindenwohlfahrt eröffnete am 18. September 2006
die weltweit erste Station für Menschen mit Demenz und Blindheit. (Bericht
in BBInfo 4/2006)
Am 22. September 2006 fanden die Hilfsmittelausstellung und ein
Fortbildungstag der Fachgruppe „Technische Hilfsmittel“ des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes im BBI statt. So konnten
sich auch unsere Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Eltern über neueste technische Entwicklungen informieren.
Bereits das 3. Schulwochenende war einem EU-Projekt gewidmet. Um die
40 Personen aus verschiedensten EU-Staaten kamen nach Wien und
nahmen bei uns im Haus an der EU-Konferenz „ART FOR ALL“ teil.
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Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Rumänien waren auch zu
Gast und schlossen Kontakt mit unseren jungen Damen und Herren. Der
Samstag begann mit einer Führung durch die Staatsoper, an der auch die
Schülerinnen und Schüler der HAS-Klassen teilnahmen. Fortgesetzt wurde
im Festsaal mit interessanten Referaten von Kunstexperten. So waren
auch der Louvre von Paris und die Modern Tate Gallery aus London
vertreten. Am Abend wurden die Tagungsteilnehmer in der Galerie
Belvedere empfangen. Einzelne Exponate konnten „begriffen“ werden und
zB Klimts „Kuss“ wurde detailgetreu von einer Expertin beschrieben und
interpretiert. Ausgeklungen ist dieser anstrengende, aber hoch
interessante Tag mit einem Grillfest im BBI, ehe die Tagung am Sonntag
fortgesetzt wurde.
Eine Gruppe männlicher Jugendlicher setzte
Gewaltprävention fort (Bericht im Blattinneren).
das
Projekt
zur
An einem der strahlenden Herbstfreitage wurde das gemeinsam von
Lehrerinnen und Lehrer, Sozialpädagoginnen und –pädagogen
organisierte Spielefest – nach zwei Stunden der „offenen Klassentür“ –
angesetzt und auch durchgeführt. Alle hatten ihren Spaß dabei und jeder
war moralischer Sieger!
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Am Nachmittag führte unser diesjähriger Betriebsausflug nach Schloss Hof
und anschließend zum Heurigen nach Göttlesbrunn. Es war erfreulich,
dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einladung der
Organisatorinnen Frau Mag. Rupp, Frau Plutsch und Frau Kowal folgten.
Die Damen stellten uns in einem Quiz, das die Zeit der Autobusfahrt
verkürzte, schier unlösbare Fragen. Den genauen Tag des Jahres konnten
wir noch errechnen, schwieriger war es schon, die Summe der
Schuhgrößen von drei Kolleginnen zu eruieren und das 63. Wort der
Bundeshymne zu finden…
Am 2. Oktober 2006 präsentierten sich in der Aula jene Schülerinnen und
Schüler, die sich zur Wahl des Schülervertreters zur Verfügung stellten.
Von 3. bis 5. Oktober 2006 hatten die Schülerinnen und Schüler die
elektronische Wahlmöglichkeit und nahmen diese heuer mit 92,74% auch
sehr gut an. Thomas Seidling, 3. HAS, ist – wieder – Schulsprecher, Julia
Egger, Lehrgang für Telekommunikation, und Sascha Maringer, 1. HAS,
sind seine Stellvertreter.
Unsere langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zu „Wienstrom“ sind
den treuen BBInfo-Lesern ja hinlänglich bekannt. In den Sommerwochen
ist nun ein Projekt gewachsen, das für unseren Lehrgang für
Telekommunikation von großer Bedeutung ist. Ziel dieses Projektes – und
wir sind dort bald angelangt – ist die Einrichtung eines dauernden
Praktikumsplatzes für blinde Auszubildende mit den Zusatzeinrichtungen
für einen Arbeitsplatz für Blinde. Die Ausbildungsleiterin des Lehrgangs für
Telekommunikation, Frau Prof. Emich, und Frau Distler von Wienstrom
sind die Projektleiterinnen. Frau Distler ist aber nicht nur unsere
Ansprechpartnerin bei Wienstrom, sondern auch Präsidentin des
Kulturvereins Wien Innere Stadt. Dieser Kulturverein organisiert immer
wieder kulturelle Veranstaltungen und eine dieser Veranstaltungen fand
am 4. Oktober mit der Schauspielerin Brigitte Karner und dem Max RegerEnsemble statt. Unter dem Titel „Ihr seht sie nicht“ las die Schauspielerin
Brigitte Karner in der Minoritenkirche Gedanken von Rilke bis Bachmann,
die vom Max Reger-Ensemble mit Auszügen aus Werken Mozarts
untermalt wurden. Der Reinerlös dieser stimmungsvollen Veranstaltung
floss in das Projekt „Wienstrom“ ein.
Frau Brigitte Karner, deren Vater 17-jährig im Krieg erblindete, besuchte
uns vor der Veranstaltung und ging sehr offen auf die Jugendlichen zu.
Nach einem Rundgang durch das Haus lernte sie die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des Lehrgangs für Telekommunikation kennen, erzählte
diesen aus ihrem Leben und interessierte sich sehr für ihre Ausbildung
und die Lehr- und Lernziele.
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Am 5. Oktober 2006 war für gute zwei Stunden die Firma Firmenich,
Herstellerin verschiedenster Aromen, bei uns im Festsaal zu Gast. Die
Schülerinnen und Schüler einiger Klassen erfuhren Interessantes über die
Herstellung diverser Aromen und durften sich durch diese Welt
„durchkosten“ und „durchriechen“. Ich persönlich war fasziniert von einem
„Designerzuckerl“, das nur in Japan im Handel ist. Dieses Zuckerl hat eine
„kalte“ und eine „warme“ Seite, die man beim Lutschen wirklich genau
unterscheiden kann…
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Am 6. Oktober 2006 waren Herr Prof. Schmid und ich in die UNO-City zur
Award-Verleihung 2006 der UNWG (United Nations Women’s Guild)
eingeladen. Weltweit wurden 40 Projekte ausgesucht, die für die UNWG
förderungswürdig schienen. Wir hatten um Unterstützung zum Ausbau
unserer Bibliothek für Schülerinnen und Schüler in den diversen Medien
(Braille, Schwarzschrift, digital) und damit zur Förderung des Lesens
angesucht. Und unser Projekt wurde angenommen! In imposantem
Rahmen – Vertreter der Projekte aus allen Kontinenten waren anwesend –
wurde uns der Award überreicht und wir dürfen (müssen) innerhalb eines
Monats Bücher im Wert von € 7.000,-- (siebentausend Euro!!) anschaffen.
Unsere Freude war riesengroß, die Bücher sind bereits bestellt.
Am Nachmittag des 6. Oktober 2006 fand die erste Fortbildungsveranstaltung für Pädagoginnen und Pädagogen im Schuljahr 2006/07
zum Thema „Qualität in der Schule“ statt. Im Festsaal referierten die
Kolleginnen der Handelsschule unter der Leitung von Herrn Prof. Schmid
über die praktische Umsetzung des Management Reviews in der
Handelsschule. Im Anschluss daran wurden - den verschiedenen
Lehrplangruppen und Fachrichtungen entsprechend - in Workshops
Förderziele erarbeitet.
Am 7. Oktober 2006 durfte ich das BBI und unsere Arbeit im AKH im
Rahmen einer Fortbildung für Augenärzte, Orthoptistinnen und Frühförderinnen vorstellen. Unsere Augenärztin, Frau Dr. Gruber, und zwei
Vertreterinnen der Frühförderung hielten ebenfalls Referate und
komplettierten dadurch den Überblick sowohl über das Procedere der
Anträge für Pflegegeld als auch über die Förderung sehgeschädigter
Kinder von 0 bis 6 durch den Verein Contrast.
Von 9. Oktober 2006 an hatten Lehrerinnen und Lehrer, Sozialpädagoginnen und –pädagogen die Möglichkeit zu den ersten Teamgesprächen im
laufenden Schuljahr. Die Klassenvorstände koordinierten die Termine und
nahezu täglich fand ein Teamgespräch statt. Für unsere Arbeit ist das
„Miteinander“ äußerst wichtig, um Schülerinnen und Schüler optimal
fördern zu können. Gesprächsprotokolle, die von mir gesammelt werden,
dokumentieren diese Arbeit.
Am 12. Oktober 2006 fand in Berlin der Festakt „200 Jahre Blindenbildung
in Deutschland“ statt. Ich durfte das BBI vertreten und nahm auch am
anschließenden Symposium „Perspektiven in der Blindenbildung“ (12. und
13. Oktober 2006) in der altehrwürdigen Humboldtuniversität zu Berlin teil.
Das Erntedankfest fand heuer am 17. Oktober statt. Nach einem
Wortgottesdienst in der Kapelle fand das gemütliche Beisammensein im
Speisesaal statt. Wunderbar dekorierte Tische, selbst gemachte Aufstriche
und selbst gebackenes Brot sowie Stationen, an denen gekostet, geraten,
ausprobiert werden konnte, trugen zu bester Stimmung bei. Musikalisch
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umrahmt wurde dieses Fest von Laura Rambossek und Dominik Rapcic,
die auf der Ziehharmonika großartig aufspielten.
Nach nahezu zwei Jahren und 14 Modulen ging am 20. Oktober 2006 die
Ausbildung für Blinden- und Sehbehindertenpädagoginnen zu Ende.
Teilnehmerinnen aus ganz Österreich, die Direktorinnen aus Graz,
Innsbruck und ich aus Wien, Vertreterinnen der Linzer Schule, Herr Dir.
Englisch von der Sehbehindertenschule und Referentinnen der Ausbildung
nahmen an der Schlussveranstaltung in Graz teil. An diesem Freitag
wurden am Nachmittag sechs Diplomarbeiten zu den unterschiedlichsten
Themen von den Pädagoginnen präsentiert. Vom BBI stellte Frau Mag.
Rupp ihre Arbeit zum Thema „Lesen mit blinden Kindern“ vor. Einer
wissenschaftlich äußerst interessanten Arbeit lag das „Salzburger LeseScreening“ für Sehende zugrunde. Frau Mag. Rupp hatte zum Abschluss
ihrer Präsentation für uns Gäste diese Vorlage in Braille ausgedruckt und
wir konnten testen, wie viele Sätze wir in drei Minuten schafften…. Am
Abend lud der Grazer Bürgermeister zu einem Empfang ins Grazer
Rathaus und die vier Kolleginnen, die bis zu diesem Tag alle
Voraussetzungen für das Prüfungszeugnis erfüllt hatten, bekamen dieses
im Gemeinderatssaal feierlich überreicht. Herzlichen Glückwunsch an Frau
Mag. Rupp, die anderen Kolleginnen müssen ihre Diplomarbeiten im Laufe
dieses Schuljahres noch fertig stellen.
Am 25. Oktober 2006 fanden die erste Sitzung des Elternvereins und die
erste Sitzung des Schulgemeinschaftsausschusses im Schuljahr 2006/07
statt. Ich möchte fast sagen „wie immer“ wurde sehr konstruktiv gearbeitet
und diskutiert.
In den vergangenen Wochen waren auch unsere Sportlerinnen und
Sportler sehr aktiv und nahmen an verschiedenen Veranstaltungen, wie
dem Nestle Schullauf, einem Torballturnier in Vorarlberg, den
Österreichischen Jugendmeisterschaften im Schwimmen in Spittal/Drau …
Teil.
Liebe Leserinnen und Leser von BBInfo, ich danke Ihnen, dass Sie mich
durch die ersten Schulwochen begleitet haben! Erfahren Sie Näheres über
einige Veranstaltungen, Wissenswertes und auch Lustiges im Blattinneren!
Susanne Alteneder
Direktorin
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Personelles
Frau Mag. Therese Leitner-Schweighofer, Sozialpädagogin, trat in den
wohl verdienten Ruhestand – ein herzliches DANKE für die geleistete
Arbeit und alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!
Am 22. August 2006 schenkte unsere Physiotherapeutin, Frau Susanne
Luxl, ihrem Sohn Michael das Leben.
Frau Nina Leitner-Farkas, Sonderkindergartenpädagogin, brachte am 19.
August 2006 ihre Tochter Selina zur Welt.
Den jungen Muttis wünschen wir mit ihren Kindern viel Freude, den neuen
Erdenbürgern gutes Gedeihen!
Frau Canan Uzunkaya, ehemalige Schülerin, dann Büroassistentin von
Frau Höllersberger, Frau Hammer und der Krankenstation, hat Ihren
Dienst am BBI aufgegeben, weil sie wegen ihrer Verehelichung nach
Deutschland gezogen ist – herzlichen Dank für die geleistete Arbeit! Ihre
Stelle nimmt seit September Canans ehemaliger Klassenkollege Christoph
Lagler ein – Viel Erfolg bei der Arbeit!
Herr Stefan Zimmermann, Badewart, trat mit 1. Oktober 2006 die Stelle
eines Oberschulwarts an einer anderen Schule an – wir wünschen viel
Freude am neuen Arbeitsplatz. Herr Mario Kadisch übernahm die
Aufgaben des Badewarts und verstärkt nun das Team des BBI.
Ende September ging der Zivildienst für Dipl.Päd. Christian Kieteubl und
Daniel Straka zu Ende. Ein herzliches DANKE unseren beiden nun
ehemaligen Zivis, sie waren wertvolle Mitglieder des Teams und brachten
sich in ihrem Arbeitsgebiet, in Klassen und Internatsgruppen für
schwerstbehinderte Kinder, ruhig und umsichtig ein.
Am 1. Oktober 2006 traten Felix Lechner und Gabriel Ptacek ihren
Zivildienst im BBI an. Felix verstärkt das Team der Korbflechterei und
Gabriel hat seinen fixen Platz in der Volksschule. Am Nachmittag sind
beide Herren Internatsgruppen mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen
zugeordnet.
Seit Oktober unterstützt Philip Nemeth als Praktikant die technischen
Arbeiten an den PCs.
Susanne Alteneder
Direktorin
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Öffentlichkeitsarbeit
Fußballturnier
Gegen Ende der Sommerferien verspürten wir den dringenden Wunsch
unsere Kollegen wieder zu sehen. Zum geplanten Zeitpunkt fand das
alljährliche Benefizfußballturnier des Jägerregiments Hoch- und Deutschmeister Wien, unserem langjährigen Partner, statt.
Kurzerhand entschieden wir uns, eine BBI-Mannschaft zusammen zu
stellen und an diesem Turnier teil zu nehmen. Unser bunt gemischtes
Team bestand aus Lehrern, Sozialpädagogen und Familienangehörigen.
Alles, wie könnte es anders sein, begnadete Fußballspieler.
Der 26. August und somit der große Tag war gekommen, und wir trafen
uns zu Mittag in der Maria-Theresienkaserne, wo das Benefizturnier schon
voll im Gange war.
Schon in der Umkleidekabine stellten wir unsere mangelhafte Ausrüstung
fest. Unsere Gegnerinnen waren voll ausgerüstet mit Schienbeinschonern
und Stoppelschuhen und wir hatten, zum Glück, jeder ein Paar Sportschuhe mit.
Nach dem Einspielen waren wir jedoch voll motiviert und konnten den
Anpfiff kaum erwarten. Und dann ging es auch schon los. Wir kämpften
verbissen um jeden Ball und hatten großen Spaß dabei! Leider nahmen
unsere Gegner das Spiel sehr ernst und so wurde unser erstes Tor, das
unser zukünftiger Zivi Felix erzielte, wegen rauen Spiels aberkannt.
Nach zwei anstrengenden Halbzeiten stand es noch immer 0 : 0
(eigentlich 1 : 0 für uns) und wir mussten zum 7-m-Schießen. Unsere
Torfrau Doro schlug sich wacker, konnte den härtesten der drei Schüsse
parieren. Auch uns gelang es, zumindest einen Ball im gegnerischen Tor
zu platzieren. Der offizielle Endstand lautete somit 1 : 2 für unsere Gegner.
Unterstützt wurden wir von unserem riesigen Fanclub, angeführt von Frau
Direktor Alteneder und Frau Höllersberger. Ausgestattet mit Kapperln,
Ratschen und Klatschhänden trieben sie uns zu unseren sportlichen
Höhenflügen an!
Frisch geduscht ging es dann zum Sommernachtsfest, in dessen Rahmen
die Siegerehrung stattfand. Gemeinsam ließen wir diesen Tag gemütlich
ausklingen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
Wir hoffen, dass dieses Turnier nicht nur ein einmaliges Erlebnis war,
sondern der Anpfiff für unsere sportliche Schulkarriere!
Christina Hufnagl
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Fußball-Benefizturnier in der Maria-Theresien-Kaserne
Das Jägerregiment Wien „Hoch- und Deutschmeister" ist seit über
26 Jahren mit dem Bundes-Blindenerziehungsinstitut (BBI) durch eine
freundschaftliche Partnerschaft verbunden. Ein fester Bestandteil dieser
Patenschaft ist das alljährlich organisierte Fußball-Benefizturnier zu
Gunsten des BBI, das heuer am 26. August in der Maria-TheresienKaserne stattgefunden hat.
Neben dem Fußballturnier, an dem zehn sowohl ressorteigene als auch
Mannschaften ziviler Firmen teilgenommen haben, wurde dem Publikum
ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. So gab es für die
jungen Besucher etwa eine Luftburg und einen Kinderwettbewerb, bei dem
sich die Kleinen in verschiedenen Disziplinen wie etwa Sackhüpfen,
Kegeln, einem Schätzspiel und ähnlichen Bewerben miteinander messen
konnten.
Die Älteren konnten sich bei der Direktorin des BBI, Prof. Susanne
Alteneder, über deren Arbeit informieren.
Aus dem sportlichen Wettkampf gingen die Hausherren, die Mannschaft
des Jägerregimentes Wien, als Gewinner hervor und konnten im
Anschluss an das Turnier beim Sommernachtsfest des Regimentes ihren
Sieg gebührend feiern.
Die Gäste amüsierten sich bis spät in die Nacht bei kulinarischen
Köstlichkeiten vom Grill, Cocktails von der Bar und einem Karaoke10
Wettbewerb. Die Höhepunkte des Abends waren die Tombola zu Gunsten
des BBI, deren Hauptgewinn eine Esstischgarnitur (Spende des Wirtschaftsblattes) war, und eine Sambatanzgruppe, die unter den Gästen für
feurige Stimmung sorgte.
Als Reinerlös der Veranstaltung konnte das Jägerregiment Wien „Hochund Deutschmeister" 3.000 € an das BBI übergeben. Ein Erfolg, der ohne
die tatkräftigen Organisatoren Vzlt Rotter, OStWm Bleyer und OWm
Drucha nicht möglich gewesen wäre, wofür ihnen noch einmal der Dank
ihres Regimentes und des BBI ausgesprochen werden soll.
Olt Hans-Jürgen Hemza
AufstStb KdoMilStrf/MP
aus: Der Soldat: 20.9.2006
E-Mail über unsere Homepage
Sehr geehrte Frau Prof. Alteneder!
Mein Name ist Markus Lang, ich bin 15 Jahre alt, blind und lebe in
Deutschland. Dieser Link zur Punktschrift ist wirklich genial, alle Achtung!
Mit freundlichen Grüßen Markus
Reaktion auf einen Vortrag über Webseitengestaltung
hallo herr schmid,
hoffe, ich habe den richtigen erwischt und sie waren in hagenberg.
muss ihnen auf jeden fall gleich sagen, wie hilfreich ihr workshop war. ich
sehe manche dinge jetzt aus einem anderen blickwinkel und kann generell
beim erstellen einer webseite leicht darauf rücksicht nehmen.
vielen dank nochmals!
alles liebe und herzliche grüsse
ingrid bressler
aus leonding bei linz
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Erleben - begreifen
„Das Glück ist ein Vogerl …..“
Das „Glück“ näherte sich dem Institut in Person des äußerst engagierten
Mag. Dietmar Flosdorf, das „Vogerl“ war in diesem Fall das interessante
musikalische Werk „Der Feuervogel“ des russischen Komponisten Igor
Strawinsky.
Das Projekt „Das Orchester zum Anfassen“ umfasste fünf Abschnitte,
wobei vier davon bei uns am Haus umgesetzt wurden. Den krönenden
Abschluss bildete die Teilnahme an der Generalprobe der Wiener
Symphoniker.
Der Organisator hatte sich für diese Aktion an unserer Schule einiges
einfallen lassen. Methodisch perfekt aufbereitet, führte er die teilnehmenden Schüler - vorwiegend jene aus dem Hauptschulbereich - durch die
verschiedenen Klangwelten eines Orchesters, indem er für die in unserem
Festsaal stattfindenden Einheiten sehr bemühte und aufgeschlossene
Musikerkollegen mitbrachte.
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Beginnend mit der Abteilung der Streicher, erlebten die Schüler danach
noch die Bläser, Percussion sowie diverse andere Instrumente. Aber sie
waren keineswegs zur Passivität verurteilt, im Gegenteil - Mitmachen hatte
oberste Priorität! Bewusstes Hören, Ausprobieren der Instrumente und
ständiger Informationsaustausch waren die ansprechenden Inhalte der
einzelnen Veranstaltungen. Sogar für die Tanzbegeisterten hatte sich Herr
Mag. Flosdorf etwas Besonderes ausgedacht: Parallel zur musikalischen
Darbietung bereitete eine Stepptänzerin die Vorlage rhythmisch auf,
während die Schüler mit entsprechender Freude das einstudierte „Ballett“
vorführten.
Der absolute Höhepunkt jedoch bestand in der Integration der Schüler in
die Generalprobe für den „Feuervogel“. Das bedeutete, dass unsere
Jugendlichen mitten unter den Musikern auf der Bühne im Konzerthaus
saßen und die zuvor in der Schule gehörten Instrumentengruppen in voller
Stärke des Orchesters – immerhin 80 Musiker - erlebten. Ein beeindruckendes Ereignis, das nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird!
Es bleibt uns eigentlich nur noch, allen Beteiligten, die uns diese Aktion
ermöglicht haben, unseren größten Dank auszusprechen und dem
Organisator sowie seinen Musikern auch weiterhin viel Freude an ihrer
Arbeit zu wünschen.
Sabine Tömböl
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Die Lesung von Christine Nöstlinger
Am Freitag, dem 9. Juni, fand die Lesung von Frau Nöstlinger im Festsaal
statt.
Christine Nöstlinger ist seit Jahren als erfolgreiche Kinderbuchautorin
bekannt, viele ihrer Werke wurden mit Preisen ausgezeichnet.
Zu Beginn ihrer Lesung stellte die Autorin das Buch „Ein Kater ist kein
Sofakissen“ vor. Dieses Werk steht den jungen Lesern bereits seit 30
Jahren zur Verfügung. Frau Nöstlinger las dem interessierten Publikum
eine längere Passage aus ihrem amüsanten Kinderbuch vor. Obwohl sie
mit ihrer Stimme Probleme hatte, tat das dem Hörvergnügen keinen
Abbruch.
Danach präsentierte sie uns die humorvolle Lektüre „Das Austauschkind“.
Auch dieses Buch ist für jüngere Leser gedacht. Anschließend stellte Frau
Nöstlinger Literatur für Jugendliche vor. In dem Buch „Maikäfer, flieg!“
behandelte sie das Thema „Zweiter Weltkrieg“. Die Schilderung dieser
schwierigen Zeit war eindrucksvoll, aber auch bedrückend.
Am Ende der Veranstaltung beantwortete die Autorin Fragen der
anwesenden Schüler.
Bevor Christine Nöstlinger unsere Schule wieder verließ, erhielt sie als
kleines „Dankeschön“ eine Tasche aus unserer Korbflechterei.
Ein besonderer Vormittag für alle!
Edith Panzer
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Hurra, wir fahren wieder nach Alerheim
22. - 26. Mai 2006
Die Schüler der 2. HS gehen wieder auf große Reise. So wie auch schon
vergangenes Jahr führt Herr Martin Dobernig Sami Demirel, Barbara
Geher, Gerhard Fichtner, Daniel List und Frau Elisabeth Stanetty mit
sicherer Hand mit dem Schulbus von Wien nach Alerheim und wieder
zurück.
Dieses Mal weicht die Spannung nur mehr der Vorfreude, denn fast alle
sind wieder bei den gleichen Gastfamilien. Im Vorfeld hat es schon regen
e-mail-Kontakt gegeben.
Am Montag in der Früh beginnt die Fahrt knapp nach 8 Uhr. Bei schwülem
Wetter wächst die Ungeduld stetig, aber kurz vor 16 Uhr ist es endlich
geschafft. Ein herzliches Willkommen in der Volksschule, eine gemütliche
Jause und ab geht es zu den Gastfamilien.
Da unsere Kinder nur den SchülerInnen der 1. Klasse unbekannt sind,
erfahren diese im Laufe der Woche wie blinde Kinder Gegenstände und
Räume erfühlen, wie sie lesen, zeichnen und schreiben. Die
unterschiedlichsten Fragen gilt es zu beantworten. Es ist ein fröhliches,
entspanntes Miteinander.
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Weil die Begeisterung so groß gewesen ist, arbeiten unsere Kinder auch
heuer wieder im Werken gemeinsam mit den sehenden SchülerInnen mit
Ton und es gibt auch wieder eine gemeinsame Musikstunde.
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Dieses Jahr gibt es aber für viele SchülerInnen der Alerheimer
Volksschule völlig neue Erfahrungen. Einen Teil der gemeinsamen Zeit
verbringen sie unter der Augenbinde.
So gibt es Turnstunden, eine Spielstunde
Raumerfahrungen unter der Augenbinde.
und
Sammeln
von
Das Freizeitprogramm ist ganz toll und liebevoll organisiert.
An einem Nachmittag bekommen wir eine Biogasanlage genau vorgeführt,
alle unsere Kinder und die Kinder der Gastfamilien dürfen Traktor fahren
und auch reiten.
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Eine Höhlenwanderung ist am Mittwoch nach der Mittagspause
vorgesehen. Bei schönem Wetter erkunden wir den Aufstieg, die Höhlen
selbst und Reste alter Bauten. Die Kinder der Gastfamilien kümmern sich
sehr gewissenhaft und liebevoll um ihre Gäste. Außerdem bekommen wir
im Museum "Augenblick" eindrucksvolle Einblicke in das Leben vergangener Zeiten. Erholungsphasen in gemütlichen Gasthäusern runden
diesen Nachmittag ab.
Donnerstag ist ein Feiertag. Unsere Kinder unternehmen mit den
Gastfamilien die unterschiedlichsten Ausflüge. Da gibt es etwa
Reiterlebnisse, Rodeln auf der Sommerrodelbahn, den Besuch eines
Abenteuerparks und einen Schwimmausflug.
Schon ist der Aufenthalt wieder zu Ende. Am Freitag in der Früh wird uns
ein ganz toller Abschied beschert. Eine Klasse singt, eine andere flötet,
einige Fragen werden noch geklärt und die eine oder andere Träne wird
heimlich weggewischt. Alle freuen sich auf ein Wiedersehen und jedes
Kind verabschiedet sich einzeln von uns. Auch der Herr Bürgermeister
lässt es sich nicht nehmen, noch einige Worte mit uns zu wechseln und
uns eine gute Reise nach Wien zu wünschen.
Es war ein wirklich tolles Erlebnis und wir bedanken uns ganz herzlich bei
allen, die diesen Aufenthalt ermöglicht und so wunderschön gestaltet
haben.
Sissi Stanetty
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Alerheim
Montag:
Von der Schule sind wir mit dem Auto zu dem Haus der Familie gefahren.
Dort habe ich meinen Koffer ausgepackt und mir das Haus ein wenig
angesehen.
Dienstag:
In der Mittagspause habe ich frisch gemachte Schnitzelsemmeln
genossen. Danach habe ich kurz mit Patrick, einem Kind der Familie,
Computer gespielt. Nach einer 3/4 Stunde habe ich mich in einem
gemütlichen Schaukelstuhl erholt.
Mittwoch:
Zum Mittagessen servierte mir Frau Klügl eine leckere Pizza. Dann habe
ich mit Patrick und Janina, Janina ist die Tochter meiner Gastfamilie,
Tischfußball gespielt.
Donnerstag:
Am Donnerstag bin ich mit der ganzen Familie um 10 Uhr in den
Freizeitpark Geiselwind gefahren. Ich habe fast alle Attraktionen ausprobiert. Um 5 Uhr Nachmittag hat der Park geschlossen. Es war sehr lustig.
Freitag:
Am Freitag habe ich in der Früh den Koffer wieder gepackt und mich
verabschiedet.
Daniel List
Tagebuch
Montag 22. 5. 06
Als wir in Alerheim angekommen waren und gemütlich mit den
Gastfamilien gejausnet hatten, fuhr ich mit meiner Familie nach Hause.
Dort schaute ich mir erst mal alles an. Ich begrüßte den Hund, die Pferde
und die Katzen. Um 6 Uhr abends misteten wir die Pferde aus. Am Abend
spielte ich mit meinem Gastkind Malefitz. Ich gewann immer.
Dienstag 23. 5. 06
Am Dienstag in der Mittagspause ruhten wir uns aus. Am Abend spielten
wir wieder verschiedene Spiele.
Mittwoch 24. 5. 06
Am Mittwoch waren wir bei der Mutter meiner Gastmutter eingeladen. Es
gab Pizza. Die war lecker. Am Abend gingen wir ins Brettel, ein Weinlokal.
Dort blieben wir bis um 10 Uhr abends.
Donnerstag 25. 5. 06
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Am Donnerstag hatte die Mutter meiner Gastmutter Geburtstag. Wir
gingen Essen in ein Gasthaus. Dort aß ich eine Currywurst. Die war
ausgezeichnet. Danach waren wir zu Kaffee und Kuchen bei den
Großeltern eingeladen. Ich lernte viele Menschen kennen, mit denen ich
verschiedene Spiele spielte. Am Abend ging ich mit meiner Gastmutter
reiten. Wir ritten auf einem Grasweg. Dort ritten wir auch einmal im
Galopp. Das war wirklich cool. Am Zurückweg durfte ich ganz alleine
reiten. Das war aufregend.
Freitag 26. 5. 06
Am Freitag musste ich mich von meiner Gastfamilie verabschieden. Die
Woche in Alerheim hat mir wirklich gefallen.
Gerhard Fichtner
Eine spannende Woche in Alerheim
Am Montag, als wir in Alerheim ankamen, wurden wir von den
Gastfamilien und von der Direktorin begrüßt. Später fuhr mich meine
Gastmutter Gabi nach Hause. Meine Familie besteht aus 5 Personen.
Christian, Andreas und Dorothee sind die drei Kinder.
Ich spielte mit Christian „Uno“ und „4 gewinnt“.
Am Dienstag fuhr mich meine Gastmutter in die Schule. Zu Mittag holte sie
mich ab. Am Abend fuhr ich mit Christian mit den Inlineskatern.
Am Mittwoch gingen wir wandern und später waren wir in einem Museum.
Dort wurden Bilder auf eine Wand projiziert und wir sahen auch ein
Klavier, wo man ein Blatt aufrollen musste, und dann spielte das Klavier
von selbst. Danach gingen wir in ein Weinlokal.
Am Donnerstag war Vatertag. Ich gratulierte mit Christian und Andreas
dem Familienvater zum Vatertag. Zu Mittag gingen wir ins Schwimmbad.
Dort gab es zwei Rutschen und ein Wellenbad. Die Rutschen hatten
verschiedene Farben. Nach dem Schwimmen fuhren wir zur Sommerrodelbahn und fuhren mit der Sommerrodel zwei Runden. Ich fuhr mit
meinem Gastvater. Die Sommerrodelbahn gefiel mir gut.
Am Freitag verabschiedete ich mich von meinem Gastvater und Andreas.
Dorothee war schon leider bei der Arbeit. Dann fuhr mich meine
Gastmutter mit Christian in die Schule. Wir bekamen von den Schülern ein
Lied gesungen. Dann verabschiedete ich mich von Christian und von
meiner Gastmutter.
In Alerheim gefiel mir alles sehr gut.
Sami Demirel
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Tagebuch Alerheim
22. 5. 2006
Nachdem wir im Lehrerzimmer der Volksschule von Alerheim gejausnet
hatten, fuhr ich mit Frau Sachsenmaier, Lena und Martin nach Bühl. Als
wir dort ankamen, zeigte mir Lena das Haus. Anschließend schauten wir
uns kurz einen Film an. Danach spielten wir Spiele. Zuletzt zeigten mir
Frau Sachsenmaier und Lena noch den Garten.
23. 5. 2006
In der Früh lernte ich Lenas Vater Stefan kennen. In der Mittagspause
gingen Lena und ich in den Garten zu Lenas Hasen. Wir bauten ihnen ein
großes Gehege und ließen sie darin herumlaufen. Am Abend spielten
Stefan und ich Mühle.
24. 5. 2006
Zu Mittag ruhten wir uns aus und spielten wieder ein bisschen mit den
Hasen.
25. 5. 2006
In der Früh bastelten Lena und ich ein Vatertagsgeschenk. Danach gingen
wir mit Stefan schwimmen. Dann schauten wir uns einen Teil eines Filmes
an. Dann kamen Pia, Patricia, Annemarie und Nina. Pia und Patricia sind
die Freundinnen von Lena und mir. Annemarie ist die Cousine von Lena
und Nina ist die Freundin von Annemarie. Wir gingen zum Bach und
warfen Steine hinein. Der Aufenthalt in Alerheim hat mir sehr gut gefallen
und ich würde gerne noch einmal hinfahren.
Barbara Geher
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Wir bitten zum Tanz!
Wenn die Schüler des Bundes-Blindenerziehungsinstituts hören, dass
wieder ihre Einheit „Gitti-Tanzen“ stattfindet, beschleunigt sich der Schritt
in Richtung Turnsaal automatisch. Denn „die Tanz-Gitti“ gehört seit Jahren
zum fixen Bestandteil der Schule.
Die „Tanz-Gitti“ heißt mit bürgerlichem Namen Brigitte Klauser und hat zu
unserer großen Freude 1984 beschlossen, sich dem Tanz und seiner
Vermittlung vollständig zu verschreiben. Nach Absolvierung diverser
Ausbildungen im In- und Ausland und längerer Berufserfahrung fand sie,
über die Vermittlung einer Kollegin, auch den Weg zu uns.
Der Inhalt dieses speziellen Projekts besteht darin, über den Einsatz von
Musik und Tanz die Bewegungsschemata der Kinder zu verbessern und
sie in der Koordination der motorischen Abläufe zu unterstützen. Aber
auch auf einer anderen Ebene hinterlässt die Unterweisung in
Tanzschritten und Rhythmik positive Spuren: So wird durch die
Hinwendung zum Tanzpartner ganz von selbst eine Öffnung im
emotionalen Bereich erzielt, die sich als wesentliche Steigerung der
sozialen Kompetenz der Schüler erweist. Selbstkontrolle, eine Portion
Selbstbewusstsein, aber auch Rücksichtnahme auf andere Teilnehmer
sind unerlässlich, und wer diese Attribute nicht gleich vorweisen kann,
erwirbt sie zweifellos im Laufe der angebotenen Einheiten. Und damit alle
Interessierten einen entsprechenden Einblick in den Erfolg des lustvollen
Unterrichts gewinnen können, werden die verschiedenen Tänze bei
22
Schulfeiern sowie den „Tagen der offenen Tür“ mit großer Freude am Tun
präsentiert.
Wir können nur hoffen, dass „unsere Gitti“ uns noch lange mit ihrer
Energie anstecken und mit ihrer fachlichen und menschlichen Kompetenz
erfreuen wird!
Sabine Tömböl
Ein großer Schritt in die Freiheit!
Nach dem Langstocktraining konnte ich mit dem Heimfahrtraining
beginnen. Ich benötige den Bus und die U-Bahn, um nach Hause zu
kommen. Ich musste lernen, wie man mit Hilfe des Stocks in den Bus und
in die U-Bahn einsteigt. Außerdem musste ich lernen, wie ich mich am
taktilen Streifen, der sich am Steig befindet und dazu dient, dass man nicht
in das Loch fällt, orientieren. Da es auf dem Weg eine Blindenakustik gibt,
benötige ich das Ampeltraining noch nicht. Das ganze hört sich zwar sehr
leicht an, ist es aber nicht. Ich brauchte ungefähr 6 Monate, um den Weg
perfekt zu können. Oft war ich sehr müde am Abend und konnte mich nur
schwer konzentrieren. Obwohl ich wusste, dass das für mich
lebensgefährlich sein kann, habe ich keine Pausen eingelegt.
Oft habe ich gehört, dass blinde Menschen auf der Straße angesprochen
werden und komische Erfahrungen sammeln, das ist mir aber noch nicht
passiert. Anfangs bin ich in der U-Bahn gestanden, da es mir zu peinlich
war, jemand Fremden nach Hilfe zu fragen.
Ich fahre jetzt schon ungefähr ein halbes Jahr alleine und mittlerweile bin
ich es gewohnt, mit anderen Leuten zu kommunizieren.
Wie gesagt, spricht man mich sehr selten an. Eines Tages habe ich auf
den 4A gewartet und Ute, meine Mobilitätstrainerin, ist neben mir
gestanden. Wir sind beide eingestiegen und eine Weile gefahren, als mich,
kurz bevor wir ausgestiegen sind, eine Frau angesprochen hat. Der Bus
hat scharf gebremst und es hat mich gewundert, dass die Frau fast kein
Gleichgewicht hatte, aber ich hab mir nichts weiter dabei gedacht. Die
Frau ist mir bis zur Rolltreppe gefolgt und hat mich vollgequatscht. Als sie
mich fragte, ob Ute meine Mutter sei, meinte sie prompt drauf „ja“. Wir
haben dann den Schritt beschleunigt und sind die Frau dann losgeworden.
In der U-Bahn habe ich mich kaputt gelacht. Ute hat mir erzählt, dass die
Frau total mit Drogen vollgestopft war.
Seit Kurzem befindet sich ein taktiler Streifen beim Rochusmarkt, wenn
man aus dem 4A aussteigt. Den Streifen benutze ich nie - warum auch
immer -, aber Ute mag ihn total.
Milena Budak
23
Projekte
Geschlechtsspezifische Workshops
Im Juni 2006 wurden zwei Workshops mit den männlichen Jugendlichen
am Blindeninstitut veranstaltet. Dies war eine Schul- bzw. eine
Internatsveranstaltung. Die Initiatorinnen dieses Projektes waren Frau
Erziehungsleiterin Anneliese Höllersberger und die Sozialpädagogin
Ernestine Stempfer. Natürlich wirkte auch Frau Direktor Alteneder mit,
indem sie den betreffenden Schülern für die Workshopstunden
unterrichtsfrei gab.
Die Workshops fanden jeweils am Mittwoch, dem 14. und 21. Juni 2006,
statt.
Es nahmen 21 Schüler im Alter von 14 – 24 Jahren daran teil.
Für dieses Projekt konnten wir
Männerberatungsstelle engagieren.
ein
Expertenteam
der
Wiener
Diese Informationsstelle für Männer bietet seit einigen Jahren
geschlechtsspezifische Workshops an Schulen an, in denen Jugendlichen
die Möglichkeit geboten wird, sich in erlebnisorientierter Auseinandersetzung mit ihren (Geschlechts)Rollen, dem Prozess des „Mann- und
Erwachsen-Werdens“ und den vielseitigen Anforderungen, Widersprüchen
und Perspektiven kreativ und spielerisch anzunähern.
Das Konzept
Diese Workshops sind methodisch und thematisch prozessorientiert
aufgebaut und umfassen einen zeitlichen Rahmen von bis zu 4 Einheiten.
Die Kurse differenzieren sich in Abhängigkeit von Alter und Entwicklungsstand der Betroffenen – methodisch und inhaltlich. Dabei geht es darum,
von den Lebenswelten der Betroffenen auszugehen, sie dabei zu begleiten
und zu unterstützen, belastende Entwürfe von Männlichkeit zu hinterfragen
und unbefriedigende Beziehungsmuster zu verändern. Dabei werden die
Möglichkeiten und Grenzen männlichen Rollenhandelns thematisiert und
erfahr- und erlebbar gemacht.
Die Workshops verstehen sich als Präventionsarbeit, als Vorbeugung,
dass Buben und Jugendliche nicht Opfer von Gewalt werden, bzw. selbst
zu Gewalthandlungen greifen, um ihre Interessen durchzusetzen oder
Gefühle der Ohnmacht und Minderwertigkeit zu kompensieren.
Ausgangspunkt sind jedoch nicht (nur) Defizite (z.B. Gewaltneigung),
sondern die Erkundung, Wahrnehmung und Aneignung neuer, bisher
vielleicht unbekannter Möglichkeiten in der Selbst- und Fremdwahrnehmung, in den Interaktionen und Beziehungen.
24
Gewalt ist natürlich Thema dieser Workshops. Es geht aber nicht nur um
die Probleme, die Jugendliche machen, sondern viel mehr um die
Probleme, die sie haben.
Ziel ist unter anderem auch, sich selbst und andere mit all den Stärken,
Schwächen und Problemen annehmen zu können, ein dafür notwendiges
positives Selbstgefühl zu entwickeln, sich einbringen, aber auch
zurücknehmen zu können, Sprachlosigkeit zu überwinden und partnerschaftliche Kommunikation sowie solidarisches Verhalten zu üben.
Es geht auch darum, Grenzen zu erfahren, zu akzeptieren, sie als
veränderbar zu erleben, Angst haben zu dürfen, Hilflosigkeit, Zärtlichkeitsund Geborgenheitsbedürfnisse zu erkennen und auch zeigen zu können.
In der Vorbereitungsphase lernten wir die Kursleiter kennen:
Herrn Kühbauer – Leiter der männlichen Jugendarbeit und Berater an der
Männerberatungsstelle Wien und
Herrn Büchner – Psychologe
Jugendarbeit.
und
Mitarbeiter
in
der
männlichen
In dieser Phase ging es darum, in Gesprächsrunden die Bedürfnis- und
Bedarfslage der Institution, der Vertreter/innen und der Betroffenen
abzuklären.
Wir Projektträgerinnen wurden mit Inhalten, Methoden und Zielsetzungen
des Workshops vertraut gemacht. Ein Ziel von uns war die Einbindung
dieser Workshops zum vorhergegangenen Projekt mit dem Thema Gewalt
(Selbstverteidigung, Strategieentwicklung zur Vermeidung von extremen
Konflikt- und Gewaltsituationen). Ein weiteres Ziel der Projektarbeit sollte
nämlich die Thematisierung und Auseinandersetzung mit den je nach
Bedarfslage anstehenden Themen sein, dadurch konnten die Workshops
in das bereits laufende Projekt integriert werden. Die Schüler wurden nicht
zum ersten Mal mit den Themen konfrontiert, sie waren bereits für das
Thema „aufgewärmt“, da eine Auseinandersetzung und Annäherung
bereits
stattgefunden
hatte.
Dies
waren
ganz
wichtige
Rahmenbedingungen für die Kursleiter, da sie als schulfremde Personen
zeitlich punktuell mit den Schülern arbeiten konnten.
Themen der Workshops waren:
1. Lebenswelten:
Möglichkeiten und Grenzen jugendkultureller Lebenswelten und
Ausdrucksformen (von Video- und PC-Freaks, Internet-Surfern, Kiffern und
anderen). Hier stellt sich auch die Frage, welche kulturellen
Ausdrucksmöglichkeiten die Jugendlichen haben bzw. mit welchen
Einschränkungen und Behinderungen sie konfrontiert sind.
2. Zukunftsentwürfe und –ängste:
25
Phantasien über Arbeit und Familie. Verlust der Selbstdefinition über
Arbeits- und Lebensplanung.
3. Geschlechtsrollen:
„Wann ist ein Mann ein Mann?“ Möglichkeiten und Grenzen männlichen
Rollenhandelns, die Lust und das Leiden an männlichen Rollen,
Distanzierungsmöglichkeiten von überfordernden und gewaltträchtigen
Rollenmustern, Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und Gefühle.
4. Sexualität:
Phantasien, Wünsche und Ängste. „Vom Aufreißen zum MiteinanderGehen“; sexuelle Orientierungen, sexuelle Identität, Homophobie.
5. Sprache, Kommunikation:
„Lockere Sprüche“ - vom Witz zur Provokation und Abwertung. „Männer
sprechen anders“ - Verständigungs- und Ausdrucksmöglichkeiten männlicher Jugendlicher im Kontext gesellschaftlicher, kultureller und medialer
Rahmenbedingungen.
6. Gewalt
Sensibilisierung und Wahrnehmung;
"Vom Kitzeln zum Grapschen" - Nähewünsche, Angst, Lust und Gewalt;
Von Opfern und Tätern - Gewalterfahrung und Gewaltinszenierung;
Die Faszination der Gewalt - von Rambos, Karate-Tigern und Terminators.
7. Partnerschaft, Beziehung
Was ist eine gleichberechtigte Partnerschaft/Beziehung?
Rollenzwänge und Rollengestaltungsmöglichkeiten in Beziehungen.
In der Nachbereitungsphase wurden die Erfahrungen während des
Projektes und der Workshops ausgetauscht, Schwierigkeiten besprochen
und über den Erfolg des Projektes resümiert, wobei keine persönlichen
Inhalte der betreffenden Projektteilnehmer bekannt gegeben wurden
(Schweigepflicht!). Es wurde allgemein auf die Gruppendynamik und
Gruppenatmosphäre und auf einzelne Schüler geachtet.
Die Auseinandersetzung mit Beziehungs- und Rollenmustern, mit
Sexualität, Gewalt und Geschlechtsrollen bringt oft eine Konfrontation mit
der eigenen Biographie sowie mit vergangenen und aktuellen Opfer- und
Tätererfahrungen mit sich. Dies kann zwar in den Workshops bearbeitet
und integriert werden, wirkt aber erfahrungsgemäß weiter. Der primäre
Kontext in der Nachbesprechungskonferenz ist, in einem multiprofessionellen Setting weitere Vorgangsweisen, Unterstützungs- und
Interventionsmöglichkeiten zu besprechen. Denn erlebnisorientiertes und
präventives Handeln erfordert eine Interventions- und Hilfebereitschaft,
d.h. Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass das in der
Gruppenarbeit
Erfahrene
und
Bewusst-Gewordene
auch
mit
26
professioneller Hilfe und Unterstützung bearbeitet und integriert werden
kann.
Dank der zeitlichen und finanziellen Ressourcen, dem persönlichen
Engagement der Kursteilnehmer sowie der äußerst hohen Aufmerksamkeit
und Mitarbeit bzw. Mitgestaltung der Schüler konnte dieses Konzept
erfolgreich in die Realität umgesetzt werden.
Mein (unser) persönliches Anliegen, den männlichen Jugendlichen ein
geschlechtsspezifisches Projekt mit einem externen Therapeutenteam
anzubieten, wurde zur Gänze umgesetzt.
Ich danke den Sponsoren (Elternverein, Schule und ÖKS) für die
Ermöglichung dieses Projektes und natürlich auch allen Mitwirkenden.
Im Schuljahr 2006/07 sind weitere Workshops mit den männlichen
Jugendlichen geplant.
Ernestine Stempfer,
Sozialpädagogin am BBI
Ehemalige Schülerinnen und Schüler
Maria Wurnig - Nachruf
Maria Wurnig ist am Samstag, dem 8. Juli 2006, nach kurzer schwerer
Krankheit, im 67. Lebensjahr verstorben.
Diese Nachricht war für mich unfassbar und der Schock war groß.
Maria Wurnig war in unserem Sportverein Versehrtensportklub VSC
ASVÖ - Wien für die Sektion Blindensport zuständig und so telefonierten
27
wir fast mehrmals wöchentlich, da sie sich sehr um das Wohlergehen
unserer sportlichen Kinder und Jugendlichen bei Torballtrainingseinheiten
und Meisterschaften, aber auch bei internationalen Entsendungen
kümmerte.
Und dieser Einsatz war immer viel mehr als es die Verantwortlichkeit eines
Sportfunktionärs vorsieht.
Sehr oft besuchte sie uns im BBI auf der Gruppe, um zB Torballausrüstungen zu bringen. Die Jugendlichen der Damen- und der Herrenmannschaft mussten dann „antreten“, um die eingekaufte Sportdress zu
probieren und alles wurde von ihr kontrolliert, ob „eh“ alles passe.
Manchmal war sie nicht zufrieden, tauschte im Geschäft um und kam
wieder.
Der Verein aber auch Frau Direktorin Alteneder finanzierten anlässlich der
Österreichischen Torballmeisterschaft 2005 in Wien tolle Hosen mit
Protektoren, Knie- und Ellbogenschützer und für die Damen einen
Brustschutz und einen Tiefschutz für Herren.
Diese Österreichische Torballmeisterschaft organisierte Frau Maria Wurnig
und dank ihrer Umsichtigkeit und ihres persönlichen Einsatzes wurde sie
sehr erfolgreich und bot für alle Mannschaften ideale Bedingungen. Auch
hier war Maria sehr genau.
Der Verein hatte neue Tore, Matten und andere Ausrüstungsgegenstände
angekauft. Sie waren bei uns im BBI zwischengelagert. Unser Portier
Walter Leeb half uns beim Aufstellen der Tore am Gang, denn natürlich
wollte Maria kontrollieren, ob sie auch wirklich passen.
Mehrmals begleitete ich Maria in Sportgeschäfte. Dabei wusste sie die
öffentlichen Verkehrsverbindungen viel besser als ich (ich komme aus
Niederösterreich und bin Autofahrerin).
Mit dem Sportgeschäftsinhaber diskutierte sie lange über die funktionelle
Ausstattung der Kleidung, ließ sich alles auspacken und wusste so auch
um die beflockten Nummern der Leiberl Bescheid. Auch die Frage, ob die
Leiberl weiß oder orange sein sollten, entschied sie.
Als wir in einem großen Intersportgeschäft mit Rolltreppen in das oberste
Stockwerk fuhren und ich ihr die diversen Abteilungen schilderte, war sie
sehr modebewusst: „ Luise, welche Farben sind heuer aktuell, wie ‚schaut’
die Frühjahrskollektion aus?“
Insider wissen es natürlich, aber die anderen Leser werden sich über
diese Mobilität wundern: Maria Wurnig ist geburtsblind und so ein großes
Vorbild für unsere heranwachsenden Jugendlichen.
So war es für mich immer „lehrreich“, wie sie sich orientierte und
organisierte.
28
Einmal holten Burschen und Mädchen mit mir Trainingsanzüge von ihrer
Wohnung ab.
Wir mussten öfters umsteigen und dann, bei dem Neonlicht der Tankstelle,
in ihre Gasse einbiegen. „ … und wenn du das Gartentürl gefunden hast,
bist du schon fast da…“, beschrieb sie mir den Weg.
Mit großem Hallo „besetzten“ die Burschen und Mädchen das
Massagestudio ihres Lebensgefährten Herbert. In einer großen Kiste
waren viele Trainingsanzüge in Nylonsäcken verpackt.
Ich wollte die Größen zuordnen. Das war nicht notwendig. Sie hatte in
jedem Sack mit Blindenschrift die Größen angegeben. So machte sie auch
die Verteilung selbst. Während Thomas schon auf dem Massagetisch
stand, um die Mädchen in der Nachbarkabine über die Trennwand zu
schrecken, kontrollierte Maria die Passform der Anzüge. Ich versuchte den
Übermut der Jugendlichen einzubremsen, aber Maria hatte dafür großes
Verständnis.
Jeder hatte dann einen wunderschönen Trainingsanzug mit dem VSC –
Zeichen.
Als Thomas die Hose bei einem Trainingsmatch malträtierte und sie so
löchrig - eigentlich fast verbrannt - durch die Reibung einer Monsterparade
war, sorgte Maria sofort für eine Ersatzhose. Wie schaut denn das aus,
wenn er so zerlumpt daherkommt, meinte sie. Zugleich forderte sie aber
ein, dass er mit der neuen Hose nicht mehr spielen dürfe…
Als die Burschen im Mai 2006 nach Zollikofen in die Schweiz zu einem
internationalen Jugendtorballturnier fuhren, kümmerte sie sich um Schlafplätze bei Schweizer Familien, die sie schon von früheren Wettbewerben
kannte.
Sie organisierte mit ihren Schweizer Freunden auch das Lunchpaket für
die Rückreise, weil doch in der Schweiz alles so teuer sei…Telefonisch
gab sie mir die Meldung durch. Sie kontrollierte aber auch das
Ablaufdatum der Vorteilscard der Jugendlichen, weil sie auch die
Fahrkarten besorgte. Und tatsächlich, Alburims Berechtigung war
abgelaufen und die Card musste verlängert werden.
In den 80er Jahren „zog“ ich jahrelang mit den blinden und sehbehinderten
Sportlern von einer Meisterschaft zur anderen.
Schon damals bewunderte ich die Selbstständigkeit, die Mobilität, die
Kondition und den Willen, sportliche Leistungen zu bringen, der
ehemaligen Blinden und Sehbehinderten aus dem BBI.
Und immer waren viel Spaß und eine rechte Gaudi dabei. Als
Sozialpädagogin im Internat habe ich hier am meisten gelernt, was die
Bedürfnisse eines Blinden oder Sehbehinderten anbelangt. Ehemalige
Schüler sind zu Freunden geworden und ich habe mich in dieser
29
Gemeinschaft sehr wohl gefühlt. In dieser Zeit habe ich Maria kennen
gelernt.
Sie war bis zuletzt sportlich unterwegs, am Montag Abend auf der
Schmelz beim Turnen, am Dienstag beim Torballtraining im Gymnasium in
der Kundmanngasse und sie freute sich schon auf die Sportwoche in
Obertraun, wo sie wieder engen Kontakt zu unseren Schülern hatte.
Aber das war ihr nicht mehr gegönnt.
Sie rief mich Anfang Juni an, dass ein neues Segelangebot vom Verein da
wäre, Thomas würde das sicher interessieren. Der war aber in Sachen
Redewettbewerb erfolgreich unterwegs und als ich sie anrief, um ihr das
zu berichten, erfuhr ich von ihrem Lebensgefährten, dass sie in ihr
Elternhaus nach Gresten gefahren sei, um Handwerker zu beaufsichtigen.
Dort hatte sie einen Kreislaufzusammenbruch und wurde ins Krankenhaus
eingeliefert. Nach der Überstellung nach Wien gab es weitere ernste
gesundheitliche Probleme und niemand konnte sie retten.
Erst auf dem Partezettel sah ich ihr Alter. Für mich war sie zeitlos jung,
immer der Jugend und auch neuen Dingen gegenüber offen und tolerant.
Die Kinder und Jugendlichen haben eine wertvolle Begleitung und
Förderin verloren, ich eine langjährige Freundschaft.
Leider konnte ich nicht zum Begräbnis fahren, ich war in dieser Zeit mit
blinden und sehbehinderten Kindern in Lignano bei unserem traditionellen
Ferienaufenthalt.
Frau Direktorin Prof. Alteneder begleitete Maria auf ihrem letzten Weg in
ihrer Heimatgemeinde Gresten.
Meine besondere Anteilnahme und mein Mitgefühl gelten ihrem
Lebensgefährten Herbert Krames, aber auch ihren Geschwistern und da
vor allem Ernst Wurnig.
Luise Chaloupsky,
Sondersozialpädagogin
30
Spezialbeiträge
Die Korb- und Möbelflechterei stellt sich vor
Wir bieten eine 3jährige Berufsausbildung mit der Möglichkeit, eine
Lehrabschlussprüfung zu absolvieren.
Die Ausbildung zum Korb- und Möbelflechter ist seit vielen Jahren ein
fester Bestandteil am Bundes-Blindenerziehungsinstitut und ist eine
Berufsausbildung nach der Pflichtschule.
Praktischer Unterricht:
Martin Dobernig ist seit 2000/01
Lehrer am BBI. Herr Dobernig ist
diplomierter Behindertenpädagoge
und ist Lehrlingsausbildner für Korbund Möbelflechterei sowie Bürstenund Pinselmacher
Beatrix Quiner ist seit 2003/2004
Lehrerin am BBI. Sie ist diplomierte
Behindertenpädagogin und ist
Lehrlingsausbildnerin für Korb- und
Möbelflechterei
Duales Bildungssystem
Die aktuelle Stundentafel des Schuljahres 2005 / 06:
•
•
•
•
•
•
•
•
Praktische Übung (Werkstatt) 30 UE / Woche
Materialkunde 1 UE / Woche
Religion 2 UE / Woche
Textverarbeitung u. Schriftverkehr 2 UE / Woche
Deutsch u. Kommunikation 1 UE / Woche
Betriebswirtschaftliche Grundlagen 1 UE / Woche
Informationstechnische Grundlagen 1 UE / Woche
Grundzüge des Rechnungswesens 1 UE / Woche
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• Fachrechnen 2 UE / Woche
• Bewegung und Sport Mädchen/Knaben 2 UE / Woche
• Schwimmen Mädchen/Knaben 1 UE / Woche
• Politische Bildung (alle drei Jahre) 1 UE / Woche
• Gesamtstundenanzahl 45 UE / Woche
Zusätzliche Angebote / Freigegenstände / unverbindliche Übungen:
• psychologische Betreuung, Physiotherapie
• schulärztliche
Untersuchung,
augenärztliche
Untersuchung
Mobilitätstraining, Training für lebenspraktische Fertigkeiten, Klavier,
Flöte, Trompete, Schlagzeug, Chorgesang, EDV – Kurse, Schach,
Schulschikurs, Schulsportwoche, Eis laufen
• einwöchiges Praktikum im 3. Lehrjahr im ÖHTB - Fachwerk
Mollardgasse in einer Korbflechterei
Voraussetzungen für die Berufsausbildung
Der gesellschaftliche Wertewandel im Bezug auf Wohlstand und
wirtschaftliche Entwicklung hat auch auf die Lehrlingsausbildung
entscheidenden Einfluss. Es gilt ein hohes Maß an Flexibilität zu
erreichen, sich auf hochwertige Angebote zu spezialisieren und selbst in
traditionellen handwerklichen Berufen gewinnt der Einsatz von
Computertechnologien eine immer größere Bedeutung.
Ziel ist, neben den fachspezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten so
genannte Schlüsselqualifikationen zu erlangen um den beruflichen
Anforderungen gerecht zu werden.
Unter Schlüsselqualifikationen sind zu verstehen:
selbstständig Arbeiten planen, durchführen und kontrollieren, selbstständig
Probleme lösen und sich auf neue Situationen einstellen, sich mit Kunden
und Kollegen über die Arbeit verständigen, mit Kollegen effektiv
zusammenarbeiten, dazulernen, wenn notwendig auch umlernen,
Bemühung, sich die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse
anzueignen, mit den Werkstoffen, Werkzeugen und Geräten sorgsam
umgehen, Meldepflicht bei Arbeitsverhinderung.
1. Lehrjahr
Im ersten Lehrjahr werden vorrangig grobmotorische Arbeiten angeboten
und die wichtigsten Grundtechniken erlernt. Im ersten Lehrjahr wird viel
erklärt, während man in den darauf folgenden Jahren selbstständiger
werden sollte, um die Prüfungssituation bei der Lehrabschlussprüfung
nachempfinden zu können.
Zusätzliche Kriterien sind: Freiwilligkeit, positive Einstellung zur Arbeit;
Lernwilligkeit im Theorie- bzw. Praxisunterricht;
32
Lehrinhalte und Ziele: Handhabung und Instandhaltung der zu
verwendenden
Werkzeuge,
Maschinen,
Geräte,
Vorrichtungen,
Einrichtungen und Arbeitsbehelfe, Kenntnisse der Werk- und Hilfsstoffe,
ihrer Eigenschaften, Bearbeitungs-, Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeit, Kenntnisse der Lagerung und Auswahl der Werk- und
Hilfsstoffe, Auswahl der Werk- und Hilfsstoffe im Bezug auf das
Werkstück, Zurichten, Sortieren, Schneiden, Sägen, Raspeln, Feilen,
Putzen, Absengen, Färben, Beizen, Lackieren, Spalten, Flechten,
Grundkenntnisse und Verpflichtungen, die sich aus dem Lehrvertrag
ergeben.
2. Lehrjahr
Im zweiten
angeboten.
Lehrjahr
werden
vermehrt
feinmotorischere
Arbeiten
Die Schüler werden langsam an das Freihandflechten herangeführt, um zu
sehen, ob eine Lehrabschlussprüfung möglich sein wird. Wenn es die
Feinmotorik des jeweiligen Schülers zulässt, wird das Sesseleinflechten
gelehrt.
Zusätzliche Kriterien sind: Mitarbeit bei Projekten und bei „Großaufträgen“
von Kunden – kritiklose Umsetzung von Kundenwünschen.
Lehrinhalte und Ziele: Handhabung und Instandhaltung der zu verwendenden Werkzeuge, Maschinen, Geräte, Vorrichtungen, Einrichtungen und
Arbeitsbehelfe, Kenntnisse der Werk- und Hilfsstoffe, ihrer Eigenschaften,
Bearbeitungs-, Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeit, Auswahl der
Werk- und Hilfsstoffe, Sägen, Biegen, Hobeln, Leimen, Bohren, Spalten,
Flechten, Kenntnis der Herstellung einer Lehre (Model) und Form,
Anfertigen von Skizzen (soweit es möglich ist), Grundkenntnisse der sich
aus dem Lehrvertrag ergebenden Verpflichtungen, Kenntnisse der
einschlägigen Sicherheitsvorschriften sowie der sonstigen in Betracht
kommenden Vorschriften zum Schutze des Lebens und der Gesundheit.
3. Lehrjahr
Im dritten Lehrjahr werden die Grundtechniken gefestigt und zur
Lehrabschlussprüfung hingearbeitet. Im dritten Lehrjahr sollte man
vorwiegend eigenständig arbeiten können.
Zusätzliche Kriterien sind: Planung und Ausarbeitung eines Werkstückes
für die Lehrabschlussprüfung; Einteilung der Arbeitsgänge um Leerläufe
zu vermeiden;
Lehrinhalte und Ziele: siehe 1. bzw. 2. Lehrjahr
Gliederung der Lehrabschlussprüfung:
6 Monate vor Antritt zur Lehrabschlussprüfung muss die Lehrlingsstelle
der Wirtschaftskammer Wien verständigt werden.
33
Eine Prüfungskommission, bestehend aus 4 Personen, ist für den
rechtmäßigen Ablauf der Prüfung verantwortlich.
Die Prüfung ist in 3 Teile gegliedert:
• Prüfungsarbeit - freihand geflochtener Korb: 3 Std.
• Fachrechnen, Fachkunde, Fachzeichnung: 1 Std.
• Dauer der Lehrabschlussprüfung: 4 Std.
Materialkunde
In Materialkunde lernen die Lehrlinge über:
Rohstoffe wie z.B. Weide, Rotang, Bambus, Schilf, Stroh, Holzspan, Bast,
Gräser, Pflanzenteile;
Hilfsstoffe wie z.B. Zöpfe und Borten, Matten,
Holzbestandteile, Metallbestandteile, Leder und anderes.
Webwaren,
Oberflächenbehandlungen
Bei den Oberflächenbehandlungen unterscheidet man zwischen: Bleichen:
Wasserstoffperoxyd, Arbeitsablauf, Zyanex
Beizen und Färben: Handelsübliche Bezeichnungen für Beiz- und
Färbemittel, Arbeitsablauf
Lackieren: Lackarten, Arbeitsablauf
Werkzeug- und Maschinenkunde
Werkzeug- und Maschinenkunde:
Handwerkzeuge: Die Handhabung und das Einsatzgebiet von: Hobelbank,
Werkzeuge zum Messen und Reißen, Sägen, Hobel, Stemmeisen, Bohrer,
Raspel und Feilen, Hammer, Zangen, Baum- oder Rebschere
(Korbflechterschere), Werkzeuge zum Schrauben, Werkzeuge zum
Spannen, Messer, Schlageisen
Handmaschinen, -geräte (Kleinmaschinen)
Elektrische Handmaschinen: Die Handhabung und das Einsatzgebiet von:
Stichsäge, Hobelmaschine, Bohrmaschine, Schleifmaschine
Pneumatische Handgeräte: Klammergerät, Luftspritzpistole
Stand- oder Tischmaschinen: Bandsäge, Kreissäge, Stand- oder Tischbohrmaschine, Band- und Tellerschleifer
Korb- und Möbelflechterei
Eines der ältesten Handwerke der Welt ist das Flechten, es ist sogar noch
älter als das Weben und das Töpfern. Ausgrabungen zeigten, dass schon
in der Steinzeit geflochten wurde. Für die tägliche Verwendung schufen
die Menschen damals zahlreiche Gebrauchsgegenstände.
34
Über die Jahre wurden die Flechttechniken verfeinert, obwohl noch heute
mit einfachen Werkzeugen und den Händen gearbeitet wird. Maschinen
werden zum Erzeugen von Flechtwaren kaum benötigt. Sie kommen nur
bei der Gewinnung und der Aufbereitung der Materialien, die für das
Flechten benötigt werden, zum Einsatz.
In der Korb- und Möbelflechterei des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes
kommen Rohstoffe wie die mitteleuropäischen Weidensorten, Peddigrohr
sowie der in Asien vorkommende Bambus zur Verwendung.
Die Kosten für die verschiedensten Materialien sind relativ gering und die
Rohstoffe leicht zu beschaffen.
Durch die Verwendung natürlicher und schnell nachwachsender Rohstoffe
und durch die vielen verschiedenen Flechttechniken ist die Korb- und
Möbelflechterei am Bundes-Blindenerziehungsinstitut eine immer beliebter
werdende Lehrstelle. Die Flechtarbeiten sind geeignet, um Arbeitsabläufe
zu erkennen und helfen mit, die grob und feinmotorische Bewegung und
Geschicklichkeit der Arme, Hände und Finger zu kontrollieren.
Sesselflechten
Sitzmöbel mit Flechtwerk sind gefragt.
Unsere Korbflechterlehrlinge erlernen das ausgesprochen schöne
Handwerk. Wir reparieren überwiegend Sitzmöbel. Dazu müssen die
unterschiedlichen Geflechte erkannt und in ihrer Form erfasst werden. Die
Arbeit wird im Stehen wie auch im Sitzen ausgeführt und erfordert ein
hohes Maß an Feingefühl. Tastsinn, Hand- und Fingergeschick sind
gefordert.
Wiener Geflecht
Es gibt Sesselrohrgeflechte verschiedener Art, aber das häufigste und
haltbarste ist das vierschichtige Achteckgeflecht, auch Wiener Geflecht
genannt.
Es besteht aus 4 Lagen oder Schichten: den 2 Längsschichten, den
2 Querschichten, den 2 Diagonalschichten und der so genannten
Rändelung.
Berufsbeschreibung
Geflochtene Korbwaren werden vielerorts angeboten, meistens sind es
aber günstige ausländische Produkte. Selbstständig erwerbende
Korbflechter/innen haben darum einen schweren Stand in Österreich. Sie
arbeiten meist allein, im eigenen Gewerbebetrieb und fertigen
Gebrauchsgegenstände genauso wie kunsthandwerkliche Arbeiten an.
Etwas anders ist die Situation, wenn sie in geschützten Werkstätten tätig
sind.
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Korbflechter und Korbflechterinnen übernehmen alle Arbeiten vom
Vorbereiten des Materials über das Verarbeiten bis hin zum Ausputzen,
Reinigen und Behandeln der Oberflächen. Außer Neuanfertigungen
übernehmen sie auch das Instandsetzen von Möbeln mit geflochtenen
Teilen und das Reparieren beschädigter Korbwaren.
Anforderung: Handwerkliches Geschick, gutes Gefühl für die natürlichen
Materialien (Weiden- und Peddigrohr), Formensinn, Sinn für Genauigkeit
und Ausdauer.
Ausbildung: 3 Jahre Lehrzeit. Es gibt nur noch wenige Lehrstellen. Blinde
und sehbehinderte Menschen können den Beruf am BundesBlindeninstitut in Wien oder an der beruflichen Lehranstalt für Korb- und
Möbelflechterei in Graz erlernen.
Entwicklungsmöglichkeiten: Weiterbildungskurse für holzverarbeitende
Berufe am WIFI und bfi.
Aufstieg: Werkstättenleiter/in in größeren Betrieben, eigenes Geschäft.
Berufsaussicht
Die Korb- und Möbelflechterei am Bundes-Blindenerziehungsinstitut ist
eine fachliche Berufsausbildung für Menschen mit Sinnesbehinderung
(en). Innerhalb eines Werkstättenbetriebs, wie zum Beispiel das
Österreichische Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und
Sehbehinderte / ÖHTB, werden Arbeitserprobung (Praktika) und
Qualifizierungsmaßnahmen für den primären Arbeitsmarkt geboten.
Die Ausbildung zum Korbflechter stellt einen wesentlichen Schritt zur
selbstständigen Lebensgestaltung dar, dabei ist uns wichtig, dass die
Absolventen entsprechend ihren Möglichkeiten eine Beschäftigung finden.
Martin Dobernig
36
Zu Besuch in der Korbstadt Lichtenfels, Deutschland
von 14. 09. bis 16. 09. 2006
Alles dreht sich um Körbe
Von der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts an bestimmte der Korbhandel das
wirtschaftliche Bild der Stadt Lichtenfels.
In den Dörfern um Lichtenfels blühte das Korbmacherhandwerk auf und
die Produkte wurden auch über die Grenzen nach Holland, Preußen,
Russland und nach Amerika verkauft.
Lichtenfels liegt im oberen Maintal.
37
Die Altstadt präsentiert sich im typisch fränkischen Charakter unter
anderem durch die Fachwerkhäuser.
Im Stadtmuseum von Lichtenfels wandelt man über drei Stockwerke durch
die Geschichte des Korbmacherhandwerks.
Zum Zentrum der Korbflechterei wurde Lichtenfels noch mehr durch die
1904 hier eröffnete Korbfachschule – heute die einzige ihrer Art in
Deutschland.
Seit 1996 trägt das in Lichtenfels errichtete Innovations-, Technologie- und
Designzentrum des Deutschen Flechthandwerks wesentlich dazu bei, das
traditionelle Korbhandwerk für die Herausforderung der Märkte der Zukunft
fit zu machen.
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Die staatl. Berufsfachschule für Korbflechterei
Der Korbmarkt lockt viele an
Der Lichtenfelser Korbmarkt findet alljährlich am Wochenende zum
3. Sonntag im September statt. Er ist eine Mischung aus Altstadtfest und
Spezialmarkt für Korbwarenprodukte. Aussteller von nah und fern zeigen
und verkaufen ihre Produkte - vom einfachen Einkaufskorb bis zur kompletten Rattaneinrichtung für designorientiertes Wohnen.
Die Korbkönigin repräsentiert die Handwerker und Händler und wird alle
zwei Jahre gekürt, der Schirmherr fliegt ein und die Besucher fließen in
Strömen zu tausenden in die deutsche Korbstadt.
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Händler und Handwerker
Am Freitagabend sind Stimmung und Live-Musik im Rahmen eines
Heimatabends auf dem Marktplatz angesagt.
Am Samstag ist bereits volles Programm in den Straßen von Lichtenfels.
Flechtvorführungen und Showeinlagen auf der Freilichtbühne in der
Innenstadt unterhalten das Publikum.
Drei Generationen Korbflechter zu Besuch in Lichtenfels
Im September 2002 machten sich fünf Korbflechter/innen von Wien aus
auf den Weg um den in ca. 600 Kilometer entfernten Korbmarkt zu
besuchen. Vier Jahre später hatten wir das Ziel an den Ort
zurückzukehren, an dem dieses Handwerk noch hochgehalten wird.
40
Die Meister
Robert Hissek: Korbflechtermeister (links)
Robert Hissek hat sein Wissen über Jahre erfolgreich an junge
Erwachsene weitergeben können. Viele dieser Korbflechter üben ihren
erlernten Beruf heute aus.
Hans Schütz: Tischlermeister (rechts)
Hans Schütz leitet die Werkstätte Fachwerk – gemeinnützige GmbH (eine
Initiative des ÖHTB), Mollardgasse 39-41 , 1060 Wien. Schüler/innen des
BBI haben in dieser Werkstatt die Möglichkeit ihren Beruf auszuüben.
Die Nachfolger
Peter Ehrenhöfer: Korbflechter, Fachwerk ÖHTB
Peter Ehrenhöfer begleitet Schüler/innen
des
BBI,
die
ein
Berufspraktikum
absolvieren, in fachlicher Hinsicht und sorgt
für Qualifizierungsmaßnahmen am ersten
Arbeitsmarkt.
(Das Bild zeigt einen Erntehelfer aus Weide
mit Gehstock)
Ingeborg Hissek und Martin Dobernig
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Ingeborg Hissek leitete bis
Sommer 1995 die Werkstätte
und übergab diese vor ihrer
Pensionierung an Hans Schütz.
Martin
Dobernig
ist
Lehrlingsausbilder am BundesBlindeninstitut,
Fachbereich
Korbund
Möbelflechter,
Bürsten- und Pinselmacher
(Das Bild zeigt eine Sitzgruppe
aus Peddigrundrohr)
Tradition …
Dieser Korbmacherhobel für die Erzeugung von Weidenschienen ist nach
wie vor ein unverzichtbares Werkzeug eines Korbmachers. Während eines
Arbeitsganges werden die Weidenschienen bis zu 20-mal durch das
Werkzeug gezogen, bis die gewünschte Stärke erreicht wird. Im nächsten
Arbeitsschritt werden die Schienen zu feinen Geflechten weiterverarbeitet.
Wie fein? Haben sie schon einmal Miniaturflechtwerke gesehen?
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… und Moderne
Die künstlerische Vielfalt wird in erster Linie von Schüler/innen der
staatlichen Berufsfachschule für Korbflechterei erarbeitet. Dabei kommen
traditionelle Rohstoffe wie Weide oder Horn ebenso zur Verarbeitung …
Eine Kugel aus ungeschälter Weide
Ein Drachenkopf mit echtem Horn
… wie Bambus und Peddigrohr
Gebilde aus gespaltenem Bambus
Vase aus Peddigrundrohr
Ohne Rohstoffe keine Ware – ein Zulieferbetrieb in Augenschein
genommen
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Die Firma Schardt KG versorgt uns mit den wichtigen Materialien. Im
Nachbarort von Lichtenfels lagern Rohstoffe im Wert von tausenden Euro.
Die richtige Lagerung in den Hallen ist entscheidend für eine gute Qualität.
Das Peddigrohr bleibt bis zur Auslieferung in den Säcken verpackt. In
jeder Packung befinden sich 100 kg Material und werden liegend gelagert.
Die Luftfeuchtigkeit darf nicht zu hoch sein, um Schimmelbildung zu
vermeiden.
Die Weide benötigt für die richtige Lagerung einen dunklen Raum. Die
Weidenbündel warten stehend auf den Abtransport zum Kunden. In
diesem Fall handelt es sich um gekochte und geschälte Weide.
Das Peddigrohr wird in verschiedenen Qualitätsstufen angeboten. 1. Wahl:
ist weiß, gebleicht, sehr biegsam und meist von gleicher Länge. 2. Wahl:
ist hell und kann dunkle Stellen aufweisen, die Länge des Rohres ist
unterschiedlich. 3. Wahl: weist regelmäßig dunkle Stellen auf und ist von
minderer Qualität.
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Auswahl und Bestellung der Ware Vorort
Sesselflechtrohr oder auch Stuhlflechtrohr genannt wird hängend gelagert.
Länge, Festigkeit und Farbe sind entscheidend für die Beurteilung der
Qualität.
Preisabsprachen im Bezug auf das Produkt gehören ebenso zu den
Fachgesprächen wie das Vereinbaren der Lieferzeit bzw. der Lieferkosten.
Wir staunen über die Vielfalt der vorhandenen Rohstoffe.
Ich sage danke an: Hans Schütz - für die sichere Reise und die
Organisation, Familie Heinemann – Geschäftsführer der Fachwerk GmbH
für die Übernahme der Benzinkosten, Robert Hissek für Fachwissen und
Erklärungen, Peter Ehrenhöfer für den Erfahrungsaustausch und die
Zukunftsplanung, Ingeborg Hissek für ihre Unterstützung.
Martin Dobernig
Bericht über eine Unterrichtseinheit
Von den insgesamt 13 Unterrichtsstunden, die ich in zwei Schulen in der
Ettenreichgasse im 10. Bezirk sowie in der Karajangasse im 23. Bezirk im
Rahmen der Einführungsphase für das Lehramt als Gast beobachten
durfte, waren 6 Stunden dem Fach Bildnerische Erziehung gewidmet.
Abgehalten wurden sie in einer Allgemeinbildenden höheren Schule in der
Karajangasse 14 von Prof. Mag. Eduard Marx. 2 seiner Unterrichtsstunden
werden in der vorliegenden Abhandlung beschrieben.
Da ich von Geburt an blind bin, stellt für mich der Gegenstand Bildnerische
Erziehung einen Grenzbereich dar, was ihn für mich so interessant und
spannend macht. Selbstverständlich kenne ich diesen Lehrzweig aus
meiner Mittelschulzeit. Ich konnte früher noch Farben sehen, die Formen
und die Figuren jedoch waren für mich nicht mehr zur Gänze sichtbar und
mussten deshalb ertastet werden. Zehn Monate vor der Matura verlor ich
vollständig das Augenlicht. Wenn beispielsweise heute eine Person
erklärt, sie trage einen roten Pullover, so kann ich mir vorstellen, wie
dieses Kleidungsstück aussieht.
Das bereits erwähnte Gymnasium in der Karajangasse 14, an welcher
Prof. Marx seit 1976 als Kunst- und Werkerzieher tätig ist, gehört dem
Bund. Das Institutshaus wurde im Jahre 1900 eröffnet. Es handelt sich
also um eine Monarchieschule. Es gibt beim alten Schuleingang einen
Sockel, auf welchem früher eine Statue Kaiser Franz Josephs I., der von
1848 bis 1916 regierte, stand. Diese vollplastische, frei stehende Figur
wurde nach dem Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahre
1918 entfernt und wird seither im Immobiliendepot aufbewahrt. Der Sockel
blieb bis auf den heutigen Tag leer. Das Schulgebäude wurde in den
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Jahren 1978 bis 1988 um- und ausgebaut. Der Unterricht konnte während
der räumlichen Erweiterung und Ausgestaltung aufrechterhalten werden.
In dem gastfreundlichen Hause herrscht stets eine gesellige Stimmung.
Viele Studenten führen daselbst Hospitationen durch oder erteilen
Unterricht.
Diese höhere Bildungsstätte ist multikulturell geprägt. Die Schüler, welche
aus aller Welt kommen, arbeiten gut zusammen. Es gibt keinerlei
herkunftsbedingte Feindseligkeiten.
Die Schule hat große Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen.
Dieselben sind weitestgehend integriert und werden mit viel Kreativität
individuell gefördert.
Die Allgemeinbildende höhere Schule in der Karajangasse umfasst
mehrere Schultypen. Es sind dies:
ein Gymnasium mit sprachlicher Orientierung (Latein oder Französisch ab
der dritten Klasse, eine weitere Fremdsprache ab der fünften Klasse);
ein Realgymnasium auch mit sprachlicher Orientierung (Latein oder
Französisch ab der dritten Klasse, eine weitere Fremdsprache ab der
fünften Klasse, das ist eigentlich identisch);
weiters ein Oberstufenrealgymnasium mit einem naturwissenschaftlichen,
einem instrumentalen sowie einem bildnerischen Zweig und ein Oberstufenrealgymnasium für Leistungssportler.
Der Unterricht in Bildnerischer Erziehung fand in einer 5. und 6. Stunde
statt. Herr Prof. Marx unterrichtete die Klasse 7AG. Es handelt sich um
eine
typengemischte
Klasse,
bestehend
aus
einem
naturwissenschaftlichen Realgymnasium und einem neusprachlichen
Gymnasium. Die Klasse umfasste 28 Schüler, davon 15 Burschen und
13 Mädchen. Anwesend waren zwanzig Schüler.
Der Saal für Bildnerische Erziehung liegt im 2. Stock und ist geräumig und
hell. Überdies sind die Leuchtstoffröhren eingeschaltet. Die Wände sind
glatt und geweißt. Vorne rechts bei der Tafel hängt ein Kreuz aus
Eichenholz, allerdings ohne Korpus. Die sechs Fenster an der Außenwand
sind hoch. Der Fußboden ist gefliest. Gegenüber der Außenwand, das
heißt an der langen Innenwand, befinden sich die Tür, zwei lange
Waschbecken zum Auswaschen der Pinsel sowie eine kleine, recht
brauchbare Bibliothek mit Kunstbüchern. Die Werke, welche fast
ausnahmslos Prof. Marx gehören, können von den Schülern entliehen und
auch im Unterricht verwendet werden. Über den beiden Waschbecken
hängen einige Werke von entlassenen Schülern, darunter ein mit Bleistift
gezeichnetes Landschaftsbild und ein surrealistisch anmutendes
Gemälde. Die meisten Tische stehen in Reihen eng nebeneinander. Ganz
vorne auf dem Lehrertisch steht eine große Stereoanlage, die mehrere
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Jahrzehnte alt ist und wohl mit Transistoren ausgestattet wurde. Ich durfte
das Gerät betasten, was für mich, der sehr an Technik interessiert ist, ein
großes Erlebnis war. Hinten im Saale befinden sich zwei aneinander
gereihte Tische, welche die Schüler zusätzlich gerne als Arbeitsfläche
einsetzen. An einem dieser Tische durfte ich Platz nehmen. Ganz hinten
steht ein fünf Meter breiter und zwei Meter hoher, mit sechs Türen
versehener, unterteilter Kasten, in welchem Arbeiten von Schülern sowie
Unterrichtsmaterialien, wie beispielsweise Buntstifte, Zeichenblätter, Zeitschriften und Zirkel, aufbewahrt werden. Der Zeichensaal wurde mir von
einem Hospitanten in dankenswerter Weise beschrieben. Das Gymnasium
in der Karajangasse verfügt übrigens über drei Säle für Bildnerische
Erziehung.
In der besagten Unterrichtseinheit beschäftigte sich die Klasse 7AG damit,
Trauminhalte nach eigenen Vorstellungen in bildhafter Form darzustellen.
Kurz zuvor waren in Psychologie der Traum und die Traumdeutung sowie
in Bildnerischer Erziehung der Surrealismus, eine Richtung in Kunst und
Literatur, die eine wirklichkeitsfremde Verschmelzung von Wirklichkeit und
Traum erstrebt, behandelt worden. Es wurde also fächerübergreifend
gearbeitet, was im Sinne des Lehrplans ist.
Der Lebensbezug, welcher zu den Lehrplanrichtlinien des Faches
Bildnerische Erziehung zählt, ist ebenfalls gewährleistet, da neuere
Untersuchungen belegen, dass alle Menschen und auch höher entwickelte
Tiere träumen.
Während der gesamten Doppelstunde war eine gemütliche, entspannte
Atmosphäre zu spüren, in der ich mich von Anfang an wohl fühlen konnte.
Aus dem Radio erklangen auflockernde Lieder. Die jungen Leute
zeichneten, diskutierten über das Thema und hörten Musik. Sie arbeiteten
allesamt eifrig und selbständig, einige traten gelegentlich an Prof. Marx
heran, um seine Ratschläge und Inspirationen zu hören. Dieser beantwortete geduldig die an ihn gestellten Fragen.
Die Schülerin Bojana zeichnete eine Insel im Meer. Auf dem Eiland gibt es
Blumen und Häuser. So etwas Ähnliches hatte ihr geträumt.
Eine mit Bojana befreundete Schülerin namens Claudia zeichnete eine
bunte Spirale in den Farben Rot, Orange und Gelb. In der Spirale sind
schwarz-weiß gefärbte Quadrate, in der Mitte der Spirale ist ein Kreis.
Claudia verarbeitete in diesem Bilde mehrere Träume.
Die beiden Mädchen erklärten mir ausführlich ihre Zeichnungen. Hierfür
dankte ich ihnen auf das Herzlichste.
Unmittelbar vor dem Traumprojekt hatte die Klasse eine freie Plastik
zeichnerisch, also flach, gestaltet. Als Vorlage waren Kopien von
markanten Wiener Plätzen mit Bauwerken wie der Hofburg, dem
Parlament und der Stadthalle im Hintergrund benutzt worden.
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Es steht noch nicht fest, was als nächstes Thema erarbeitet werden soll.
Es wird voraussichtlich eine Aufgabe sein, welche die Schüler in drei
Doppelstunden vollenden können.
Prof. Marx bemüht sich, jedem Schüler für die Fertigung der Produkte die
für ihn angemessene Zeit zur Verfügung zu stellen. Die Zeitfrage ist von
hoher Wichtigkeit, denn Phantasie in Zeitgrenzen zu setzen, ist schwierig.
Marx ist bestrebt, den Schulunterricht abwechslungsreich zu gestalten.
Wenn man zu lange an einem Thema arbeitet, wird es langweilig. Ließe
man beispielsweise ein Jahr hindurch nur Bäume zeichnen, so würde dies
gewiss Ablehnung hervorrufen.
Die Marxschen Unterrichtsziele sind außerordentlich vielgestaltig. Prof.
Marx vermag die Kreativität der Schüler zu fördern. Viele derselben sind
mit Fleiß bei der Sache und arbeiten mitunter daheim weiter. Marx versteht
es ausgezeichnet, anderen Menschen etwas nahe zu bringen, andere
Menschen für etwas zu begeistern, wobei er stets darauf bedacht ist, dass
die ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen möglichst gut ihre eigenen
Ideen einfließen lassen können. Er will, dass die Kunst nicht einfach
spurlos an den Schülern vorübergeht. Prof. Marx legt ein besonderes
Gewicht auf den sozialen Aspekt, dass die Schüler Respekt voreinander
haben, aufeinander Rücksicht nehmen, einander helfen und miteinander
arbeiten. Das ist auch im Sinne eines guten Lernklimas.
Das Lernziel sind hergestellte Erzeugnisse.
Die Überprüfung erfolgt in Bildnerischer Erziehung durch Selbstkontrolle
sowie den Lehrer und über die verfertigten Produkte.
Die Lernvoraussetzungen sollten laut Prof. Marx schon in der Unterstufe
gründlich vermittelt und anschließend in der Oberstufe erweitert und
vertieft werden.
In der von mir beobachteten Unterrichtseinheit fand Einzelarbeit statt,
genau genommen kommunikative Einzelarbeit, denn die durch den
persönlichen Austausch der Gedanken und Erfahrungen gewonnenen
Anregungen waren eine angenehme Bereicherung.
Hausaufgaben darf es in Bildnerischer Erziehung keine geben. Lernen und
Materialbeschaffung sind erlaubt, jedoch keine Hausübungen, die ja dazu
dienen, das im Unterricht Erarbeitete zu festigen, indem die Schüler es zu
Hause eigenständig wiederholen und dabei erkennen, wo sie Probleme
haben.
Als Lehr- und Lernmittel verwendete die siebte Klasse Anatomie- und
Kunstgeschichtsbücher.
Was die Benotung betrifft, so ist für Prof. Marx maßgebend, dass sich
seine Schüler strebend bemühen und rege am Unterricht beteiligen. Sollte
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dies nicht der Fall sein und jemand darüber hinaus auch noch des Öfteren
fehlen, so vergibt er durchaus ein Nicht genügend.
Prof. Marx lässt auf die Arbeiten immer den Schülernamen sowie die
Klasse schreiben, damit er nichts verwechseln kann.
Ich fragte Prof. Marx, wie er denn in seinem Unterricht in Bildnerischer
Erziehung einen blinden Schüler arbeiten ließe. Marx antwortete hierauf,
dass er ihn unter dem Aspekt des Haptischen beschäftigen würde. Der
Lehrgegenstand Bildnerische Erziehung umfasst ja verschiedene
Arbeitsbereiche und da gehört das plastische Gestalten gleichfalls dazu. In
der Plastik kann sehr wohl ein blinder Mensch mit Relief oder mit
Vollplastik sehr genau und sehr gut etwas darstellen. Und so könnte man
auch Träume gestalten, zum Beispiel mit Papiermache oder mit Ton. Das
ist lehrplankonform. Das plastische Gestalten erfüllt die Anforderungen
von Bildnerischer Erziehung, weil es haptisch ist. Die Farbe ist natürlich
ausgeschlossen. Hier kommt es allein auf die Räumlichkeit an; aber die
Räumlichkeit ist in der Lage, sehr viel auszudrücken. Man könnte in einem
weiteren Schritt von der Plastik zur Architektur gelangen, weil auch diese
räumliche Gestaltungsumsetzung erfordert.
Ich kenne einen blinden Künstler, der tönerne Pferdeköpfe formte. Durch
die Pflege seiner Stute wusste er, wie Pferde aussehen.
Blinde Personen können mit Hilfe besonderer Apparate Reliefabbildungen
anfertigen.
Diese Tatsachen unterstreichen nach meinem Dafürhalten, dass der
Unterrichtsgegenstand Bildnerische Erziehung gut für blinde Menschen
geeignet ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Prof. Marx alles in seinen
Kräften stehende tut, um die Schüler mit der Kunst vertraut zu machen.
Marx redet nicht zu den Schülern, sondern mit den Schülern. Er versucht,
auf jeden einzeln einzugehen. Marx stärkt die Menschen und klärt die
Sachen. Er fördert die Bereitschaft zum selbstständigen Denken und
Arbeiten. Die ihm anvertrauten jungen Mitmenschen haben die
Möglichkeit, den Unterricht aktiv mitzugestalten. Individualität wird
zugelassen. Marx ist ausgeglichen, besonnen, verständnisvoll und ein
guter Erklärer. Der Lehrberuf macht ihm Freude. Ich bin überzeugt, dass
alle, die an seinem Unterricht teilnehmen, großen Nutzen daraus ziehen
können.
Andreas Halmerbauer
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Unsere Kapelle mit allen Sinnen erfahren
Am Bundes-Blindenerziehungsinstitut sind wir in der glücklichen Lage,
eine Kapelle im Haus zu besitzen. So können wir ohne sehr große Mühe
dieses Gotteshaus besuchen. Unsere Kapelle ist aber ein ganz besonders
ausgestatteter Raum. Wir, die BFK 2, laden Dich ein, uns in diesen
Andachtsraum zu folgen und uns bei einem Rundgang zu begleiten.
Gleich beim Eingang zum Gotteshaus hängt eine kleine Glocke, die am
Beginn der Messe geläutet wird. Aber bei uns darf jede SchülerIn - nicht
beim Gottesdienst - mit einem Seil diese Glocke zum Schwingen und
Klingen bringen. Zaghaft lässt Karoline ihre Hand am Seil entlang gleiten.
Plötzlich ertönt eine Glocke. Karoline erschrickt. "Huch! Was war das?" Mit
Handführung bringt Karoline die Glocke erneut zum Läuten. Nach einigen
Wiederholungen weiß Karoline, dass sie so die Glocke zum Tönen bringt.
Sie lacht. Selbstständig sucht sie mit ihrer Hand das Seil, bewegt dies in
verschiedene Richtungen und läutet. Voll Vorfreude startet sie den
nächsten Versuch. „Bimm, bimm, bimm!" Karoline hat viel Spaß. Immer
wieder läutet sie und lacht.
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Auf der anderen Seite des Eingangs befindet sich in einer Nische ein
Weihwasserbecken mit einem Engel. Diesen Engel darf man auch
anfassen. Dabei merkt man, dass es ein „moderner" Engel ist, denn er hat
keine Flügel. Unter der Nische steht ein Weihwasserkessel, der wunderbar
klingt, wenn man mit der Hand darauf schlägt. Karoline streicht mit ihrer
Hand über den Engel. „Das ist ein Engel?" Ihr Interesse ist nur von kurzer
Dauer. „Dieser Engel gibt ja gar kein Geräusch von sich." Da ist der
Weihwasserkessel doch ein wenig interessanter, er klingt ein wenig.
Gehen wir nun in das Gotteshaus weiter hinein. Dann steht in einer
weiteren Nische eine Statue der hl. Hemma von Gurk. Sie ist die Patronin
der Sehbehinderten und ihr ist unsere Kapelle geweiht.
Nun führt uns der Weg an einer Wand entlang. Da hängen die Bilder
vomKreuzweg Jesu. Die Darstellungen sind gut zu tasten.
Jesus ist auf jedem Bild an seinem „Heiligenschein" zu erkennen.
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Die Figuren sind aus Metall. So kann man sogar an der Temperatur
fühlen, ob man gerade den Hintergrund oder eine Figur begreift. Unser
Kreuzweg hat eine Station mehr als es sonst üblich ist. Da das Leiden
Jesu erst in der Auferstehung bedenkenswert wird, haben wir als
Abschlussstation den Auferstandenen. Weil aber die Auferstehung
wichtiger als das Leid ist, wird der auferstandene Jesus größer dargestellt
als der leidende.
Die Bilder des Kreuzweges sind ziemlich interessant. Samantha betrachtet
das gold glitzernde Bild aufmerksam und voll Interesse. Auch das
Erspüren der verschiedenen Materialien und Temperaturen fasziniert
Samantha.
In jedem Gotteshaus befindet sich das „Ewige Licht". Ein Licht zeigt an,
dass Jesus im Tabernakel in der Gestalt der Hostie gegenwärtig ist. In
unserer Kapelle befindet sich über dem Tabernakel eine Uhr in Form der
Sonne. Das Ticken der Uhr macht uns das „Ewige Licht" hörbar.
Außerdem können sich blinde Kinder, die allein in die Kapelle kommen,
am Ticken orientieren. „Pssssst!" Wir müssen ganz leise sein. Jetzt,
endlich ist es zu hören. „tick, tick, tick, tick, tick, …", das Ticken der Uhr!
Für kurze Zeit lauschen wir voll Spannung dem leisen Ticken.
Der Altar ist mit vielen Kerzen und Blumen geschmückt. Greift man unter
das Altartuch, so kann man den kühlen Stein fühlen, aus dem er gefertigt
wurde. Auf dem Altar sind mehrere Kreuze eingemeißelt. Diese kann man
mit den Fingern gut nachfahren. Dort, wo der Priester am Altar steht, spürt
man die Stelle, wo eine Reliquie bei der Weihe des Altars eingemauert
wurde.
Mit den Rollstühlen fahren wir zum Altar. „Huch! Der Stein ist kalt!"
Samantha und Karoline spüren mit ihren Händen den Altar und machen
sich auf die Suche nach den eingemeißelten Kreuzen. „Ja!" Karoline hat
schon ein Kreuz gefunden. Samantha schaut sich um, sie sieht
interessante Bilder und Kerzen. Das flackernde Licht der Kerzen fesselt
ihre Aufmerksamkeit und der kalte Altar ist dabei nicht so interessant.
Vor Jahren hat ein Künstler unter Mitarbeit einiger Schüler ein Kreuz mit
einem lebensgroßen Korpus angefertigt. Da kann man sogar die Zehen
gut ertasten.
In der Nähe des Altars liegt die Handglocke, die ein Ministrant bei
wichtigen Momenten während einer Feier läutet.
Karoline darf die Handglocke als Erste ausprobieren. Nach kurzem
Ertasten umschlingt sie mit ihren Fingern fest den Griff der Glocke, läutet
ganz laut und lacht. „Ja!!! Endlich wieder ein tolles Ding, das Lärm macht.
Und ich kann mit dieser Glocke allein läuten." Karoline ist begeistert und
gibt die Glocke lange nicht mehr aus der Hand. Samantha ist mit der
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Glocke etwas vorsichtiger. Sie erschrickt über die lauten Töne, sie mag
auch dieses kalte Metall nicht in die Hand nehmen.
An einer Wand befindet sich ein Glasbild, das von hinten beleuchtet
werden kann. Werden alle anderen Lichter in der Kapelle ausgeschaltet,
so kann man die zwölf Apostel am Pfingsttag bei der Sendung des
Heiligen Geistes erkennen. Übrigens lässt sich die Helligkeit der
Beleuchtung im Gotteshaus stufenlos einstellen. Jetzt wird es dunkel im
Raum. Ein großes, buntes Bild kommt zum Vorschein. „Ist das schön! Das
habe ich vorher gar nicht gesehen!", denkt sich Samantha. Die Kerzen
leuchten jetzt auch viel heller.
Zu einem Gotteshaus gehört natürlich auch der Weihrauch. Wenn er sich
in der Kapelle ausbreitet, erzeugt er eine feierliche Atmosphäre.
„Ich rieche nichts. Hat mein Religionslehrer heute den Weihrauch
vergessen?" „Glaubt er vielleicht, ich will den Weihrauch nicht riechen?"
Beim nächsten Besuch in der Kapelle werden wir den Lehrer um den Duft
von Weihrauch bitten.
Unser Gebetsraum ist für alle Glaubenden offen. So befinden sich darin
der Tabernakel und eine aufgeschlagene Bibel in Blindendruck für die
Christen, eine Torarolle für die Juden und ein Gebetsteppich für die
Moslems.
So schön unsere Kapelle auch ist, am wichtigsten ist aber, dass wir hier
Jesus ganz nah erfahren dürfen. Wir brauchen nicht viele Worte sprechen,
Gott weiß ja alles von uns. Einfach in seiner Gegenwart in seinem Haus
eine Zeit verbringen - das tut gut. Der Raum lädt uns ein zu verweilen.
Bevor wir die Kapelle verlassen, dürfen Karoline und Samantha noch die
Kerzen ausblasen. Karoline findet den Luftzug beim Blasen sehr lustig.
Auch der Rauch zaubert ein Lächeln auf ihre Lippen.
Vielleicht haben wir Dich ein wenig neugierig auf unser Gotteshaus
gemacht. Solltest Du einmal in unsere Schule kommen, so überzeuge
Dich selbst.
Alois Freiler
und Monika Treipl
Behindertenpass
Der Behindertenpass dient als bundeseinheitlicher Nachweis einer
Behinderung (unabhängig von der Art der Behinderung). Er ist orange und
enthält ein Lichtbild.
Er wird dreisprachig ausgestellt (Englisch, Französisch und Deutsch) und
wird auch zum Teil im Ausland anerkannt.
Aus dem Behindertenpass sind
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1. Ihr Vor- und Familienname,
2. Ihr Wohnort,
3. Ihr Geburtsdatum,
4. Ihr Grad der Behinderung bzw. Ihre Minderung der Erwerbsfähigkeit in
Prozent,
5. Ihre Sozialversicherungsnummer (wenn vorhanden) und
6. eine allfällige Befristung Ihres Behindertenpasses ersichtlich.
Voraussetzungen sind:
a. Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt in Österreich
b. Grad der Behinderung mindestens 50 Prozent (wird aufgrund der
Richtsatzverordnung ermittelt)
c. eventueller Pflegegeldbezug
d. und/oder Berechtigungsfall für erhöhten Bezug von Familienbeihilfe
oder
e. Bezug einer Geldleistung wegen Berufsunfähigkeit|
Mitzubringen sind:
a. Antragsformular (der Antrag auf Ausstellung des Behindertenpasses
kann auf http://www.help.gv.at heruntergeladen werden).
b. Passfoto
c. Personaldokumente,
d. Meldezettel,
e. Bescheide und Urteile oder Krankengeschichte, Befunde, etc.
f. eventuell Nachweis für Gewährung von Pflegegeld,
g. (und/oder) Nachweis, dass Angehörige eine erhöhte Familienbeihilfe
bekommen.
Alle Eingaben und die Ausstellung des Behindertenpasses sind
gebührenfrei.
Zuständig für die Ausstellung ist die jeweilige Landesstelle des
Bundessozialamtes.
Folgende Zusatzeintragungen sind bei Vorliegen der Voraussetzungen auf
Antrag im Behindertenpass möglich: Unzumutbarkeit der Benützung
öffentlicher Verkehrsmittel wegen dauernder Gesundheitsschädigung.
Der Inhaber des Behindertenpasses
• gehört dem Personenkreis der begünstigten Behinderten im Sinne
des Behinderteneinstellungsgesetzes an
• ist gehbehindert
• ist überwiegend auf den Gebrauch eines Rollstuhles angewiesen
• ist blind oder stark sehbehindert
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• ist auf den Blindenführhund angewiesen (+ PrüfungszeugnisNummer)
• ist schwer hörbehindert
• ist Diabetikerin/Diabetiker
• hat ein Anfallsleiden
• bedarf einer Begleitperson
• kann die Fahrpreisermäßigung nach dem Bundesbehindertengesetz
in Anspruch nehmen
• besitzt einen Ausweis nach § 29 b der Straßenverkehrsordnung
Der Behindertenpass ersetzt nicht den Parkberechtigungsausweis nach
§ 29 b der Straßenverkehrsordnung, der z.B. für das Parken auf
gekennzeichneten Behindertenparkplätzen benötigt wird. Dieser ist bei
den Bezirksverwaltungsbehörden/Magistraten zu beantragen.
Der Behindertenpass bringt folgende Vorteile:
• Preisermäßigungen/Sondertarife:
bei
Freizeitund
Kultureinrichtungen, z.B. Konzerte, Museen, Veranstaltungen,
Bäder, Seilbahnen. Vor dem Kartenerwerb ist eine Anfrage wegen
Preisermäßigungen für Menschen mit Behinderung zweckmäßig.
Ermäßigungen des Mitgliedsbeitrages bei Autofahrerklubs nach
deren Richtlinien.
• Grundgebührenermäßigung bei einer Mobiltelefongesellschaft.
• Steuerbegünstigungen:
• Pauschalierter Steuerfreibetrag:
• Inanspruchnahme des pauschalierten Steuerfreibetrages für
Behinderungen ab 25 vH, falls kein Pflegegeld bezogen wird.
• Steuerbefreiung bei dauernder starker Gehbehinderung:
Mit
der
Behindertenpass-Zusatzeintragung
"Unzumutbarkeit
der
Benützung öffentlicher Verkehrsmittel" oder "Blindheit" kann für den
eigenen PKW ein Pauschalbetrag von monatlich EUR 153,-- beim
Finanzamt geltend gemacht werden. Gehbehinderte mit einer mindestens
50%igen Erwerbsminderung, die über kein eigenes Kraftfahrzeug
verfügen, können die nachgewiesenen Aufwendungen für Taxifahrten bis
zu monatlich EUR 153,-- steuerlich abschreiben (Vorlage der
Rechnungen).
• Versicherungssteuer-Befreiung:
• Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer (früher:
KFZ-Steuer)
mit
der
Behindertenpass-Zusatzeintragung
"Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel" oder
"Blindheit". Zulassung des KFZ auf die behinderte Person.
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• Inhaberinnen/Inhaber
eines
Behindertenpasses
mit
der
Zusatzeintragung "Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher
Verkehrsmittel"
oder
"Blindheit"
bekommen
eine
GratisAutobahnvignette. Das KFZ muss auf die behinderte Person
zugelassen sein.
• Für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen mit
Hauptwohnsitz
in
Wien
besteht
die
Möglichkeit,
eine
Gratisjahresnetzkarte für die Wiener Linien im Kundenservicecenter
(U3 Station Erdberg) anzufordern. Als Nachweise müssen Sie dabei
mitbringen:
1. Einen gültigen Lichtbildausweis zur Identitätsfeststellung;
2. einen
gültigen
Meldezettel
zum
Nachweis
Ihres
Hauptwohnsitzes in Wien;
3. für den Nachweis, dass Sie blind oder hochgradig
sehbehindert sind,
4. den Behindertenpass mit der Eintragung "blind" oder "stark
sehbehindert" oder
5. eine Bestätigung Ihrer pflegegeldauszahlenden Stelle
(Magistratsabteilung 12, Magistratsabteilung 2, Pensionsstelle
der Wiener Stadtwerke, Pensionsversicherungsanstalt etc.),
dass Sie Pflegegeld wegen Blindheit bzw. hochgradiger
Sehbehinderung beziehen.
6. ein Lichtbild
Für blinde Menschen wird eine Gratisjahresnetzkarte mit dem Vermerk
"Begleitperson" ausgestellt, so dass auch eine Begleitperson gratis mit
Ihnen die Wiener Linien benutzen darf; für hochgradig sehbehinderte
Personen gilt die Gratisjahresnetzkarte nur für diese selbst, also nicht
auch für eine Begleitperson.
Eduard Riha
Generalsekretär
Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR)
1010 Stubenring 2/1/4
Telefon: +43 1 5131533
www.oear.or.at
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Freizeit und Unterhaltung
Ein ritterlicher Ausflug
Am Ende des Schuljahres 2005/06 hatte die Gruppe 3 einen Ausflug in die
Vergangenheit. Wir besichtigten die Burg Greifenstein in Niederösterreich.
Die Führung war natürlich für blinde und sehbehinderte Jugendliche ein
Traum. Wir durften Ritterrüstungen angreifen, Helme aufsetzen, aus einem
Kopf trinken und sogar mit der „Eisernen Jungfrau“ Bekanntschaft
schließen. Danach feierten wir in der Burg ein ritterliches Fest. Dort gab es
alles, was ein hungriger Magen begehrt. Wir kamen mit vollem Magen und
schlechten Tischmanieren in das BBI zurück.
Sascha Maringer
Domodossola
Liebe Frau Scheithauer!
Ich denke, dass Sie diesen Bericht von gestern noch nicht erhalten haben,
daher nachfolgend die E-Mail, die an Herrn Forster vom Lions Club Linz
weitergeleitet wurde. (Leider funktioniert derzeit der Computer von Claudia
nicht.)
Wir ersuchen Sie um Weiterleitung an Frau Direktor Alteneder - verbunden
mit einem herzlichen Dankeschön dafür, dass Claudia auch von der
Schule her diese schönen Erlebnisse ermöglicht werden. Domodossola
begleitet uns nun durch die Ferientage, weil sie immer wieder davon
erzählt. Eigentlich würden wir nun gerne selber auf Urlaub hinfahren.
Eine schöne Urlaubszeit wünscht Ihnen
Fam. Möseneder
Lieber Herr Forster!
Ich möchte mich bei Ihnen sehr herzlich für die Einladung bedanken. Mein
Name ist Claudia Möseneder, ich bin 15 Jahre und gehe in Wien im
Blindeninstitut zur Schule. Da ich eine schwere Sehbehinderung habe,
wechselte ich vor ca. 1,5 Jahren von der Hauptschule in Haag am Hausruck in die Blindenschule nach Wien.
Nun aber zur Reise:
Der Aufenthalt in Domodossola war traumhaft. Die Leute vom "Bauernhof",
wo wir immer Mittagessen und Abendessen hatten, waren wirklich sehr
nett. Es waren außer Julia, die auch vom BBI Wien kommt, noch zwei
blinde Mädchen aus Italien und andere Jugendliche dort. Wenn wir
Ausflüge machten, benötigten wir immer die Leute von der Bergrettung als
Helfer für die Rollstuhlfahrer, da diese sonst nicht teilnehmen hätten
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können. Ich fand die Leute von der Bergrettung sehr hilfsbereit und sie
mussten schwere Arbeit leisten.
Nun möchte ich Ihnen berichten, was wir jeden Tag gemacht haben: Am
Montag kamen wir am Vormittag in unserem Hotel an und danach trafen
wir zum ersten Mal die Leute vom "Bauernhof".
Die Mitglieder vom Lions-Club besuchten uns am Dienstagvormittag. Am
Nachmittag fuhren wir mit einem kleinen Bus auf einen Berg. Dort waren
ein Park und auch ein Hallenbad mit einer Wasserquelle.
Am nächsten Tag durften wir uns die Landwirtschaft des "Bauernhofes"
ansehen. Es arbeiten dort Leute mit leichten Behinderungen und machen
zB auch Marmelade und verarbeiten Gemüse etc.
Am Mittwochabend waren wir noch im Rathaus eingeladen. Der LionsClub veranstaltete einen Abend zum Thema: Paralympics. Da ich sehr
sportbegeistert bin, hat mir das besonders gut gefallen.
Am Donnerstag fuhren wir auf einen Pass bis zur Schweizer Grenze. Wir
besuchten eine große Klamm und Wasserfälle. Abends war noch eine
Veranstaltung, bei der viel getanzt wurde - es war lustig.
Am Freitag waren wir baden und am Abend verkleideten wir uns und jeder
musste etwas vortanzen.
Den Wochenmarkt besuchten wir am Samstagvormittag. Es spielte eine
Kapelle und die Leute trugen sehr alte Trachten/Kleidung.
Am Sonntagabend war in einem Zelt ein großes Fest, zu dem die
Mitglieder des Lions-Clubs eingeladen hatten. Auch die Leute von der
Bergrettung waren dabei. Später sahen und hörten wir noch ein Rennen,
an dem alte Rennautos teilnahmen.
Mit dem Schiff fuhren wir am Montag auf dem Largo Maggiore. Auch das
war ein wunderschöner Ausflug.
Am Dienstag ging’s dann mit einem Ausflugszug in die Täler und Berge
und in ein Heimatmuseum.
Den letzten Tag verbrachten wir in Domodossola und wir beredeten alles,
was wir erlebt hatten.
Am Nachmittag packten wir die Taschen und Koffer und am Abend gab es
noch ein schönes Schlussfest.
Mit vielen lieben Grüßen und vielem herzlichem Dank verabschiede ich
mich von Ihnen.
Claudia Möseneder
Oberösterreich
15 Jahre
58
Wie macht man einen Obstsalat?
Birnen, Äpfel und Pfirsiche waschen und klein schneiden. Bananen und
Kiwis schälen und klein schneiden. Das klein geschnittene Obst geben wir
in eine große Salatschüssel. Dann zupfen wir gewaschene Weintrauben
vom Stiel und geben sie zum Obst dazu. Zu guter Letzt träufeln wir
Zitronensaft darüber und mischen alles kräftig durch. Wenn wir fertig sind,
laden wir viele Freunde zu einer gesunden Jause ein!
Guten Appetit!
David, N3
59
Wer von euch hat schon einmal einen 25-Tonner bedient?
David, Bernhard, Alexander, und Christian von der Gruppe N5 können das
sehr wohl von sich behaupten. Unser diesjähriger Abschlussausflug führte
uns in den Baggerpark in Wien-Simmering.
60
Zunächst erkundeten wir die Baustelle und die verschiedenen Bagger.
Bevor sich die Burschen an den großen 25-Tonner heranwagten, durften
sie mit den kleinen, aber nicht minder tollen, Baggern üben.
Der Abschied von den beeindruckenden Fahrzeugen und den sehr
bemühten und freundlichen Baggerführern fiel allen schwer.
Tatjana Sejkora, N5
Projekt „MINOPOLIS“ – Die Stadt der Kinder
Minopolis ist die einzigartige Stadt im Kinderformat für 4- bis 12-jährige.
Straßen, Plätze, Autos, Häuser – alles sieht aus wie in der Welt der
Erwachsenen, nur kleiner. Kinder können auf 6000 m² das Berufsleben der
Erwachsenen in vielen Facetten nachspielen. Minopolis besitzt seine
eigene Infrastruktur, Wirtschaft und Währung. – Ideal zum Nachempfinden
sonst oft schwer begreiflicher Dinge für unsere hochgradig sehbehinderten
oder blinden Kinder, dachten wir Sozialpädagogen der Gruppe 5. Und so
haben wir uns die Erkundung dieser Stadt und das Eigenerleben vieler
verschiedener Berufe und Alltagssituationen als Projekt gesetzt.
Jeden zweiten Mittwochnachmittag bis voraussichtlich Weihnachten fahren
wir in diese Stadt. Beim ersten Besuch durften die Kinder die Arbeit als
Feuerwehrmänner bzw. -frauen kennen lernen. Sie durften in
Feuerwehrkleidung mit einem kleinen Feuerwehrauto zu einem
brennenden Haus fahren um dort im Teamwork den Brand mit echtem
Wasser zu löschen. Im Krankenhaus betreuten unsere Ärzte eine
Kinderstation von Puppen und es wurde bei allen eine
61
„Computertomographie“ durchgeführt. Als Abschluss waren wir noch beim
Friseur, wo sich die Kinder gegenseitig schöne Haare und angenehme
Handmassagen machen konnten.
Viele verschiedene Themenstationen erwarten uns noch, auf die unsere
Kinder schon sehr gespannt sind.
Daniela Punz
Sport und Spiel
Hermannshöhle
Einmal im Jahr unternimmt unsere Laufgruppe einen Ausflug. Dieses Mal
war die Hermannshöhle im niederösterreichischen Wechselgebiet unser
Ziel. Ein Höhlenforscher machte für uns eine spezielle Führung und
beantwortete geduldig unsere Fragen.
Jeden hat etwas anderes fasziniert. Bianca hatte noch nie zuvor
Stalaktiten berührt. Jürgen untersuchte neugierig jede Abzweigung. Mario
wollte gar nicht glauben, dass über 2000 Fledermäuse dort überwintern.
62
Nach einem guten Mittagessen besuchten wir noch eine Mühle und
machten anschließend eine kleine Wanderung.
Markus Köttler, Mario Manseder, Denise Postl, Bianca Kisling, Dominik
Rapcic, Jürgen Artner – Rauch mit unseren Begleitläufer/innen Martina
und Manfred
Doris Pühringer
Danke, Toni!
63
Die Laufgruppe des BBI möchte sich auch auf diesem Weg bei ihrem
langjährigen Sponsor, TONI’S LAUFSHOP, ganz herzlich für die
großzügige Unterstützung bedanken. Wir erhalten immer wieder Schuhe,
tolle Laufbekleidung und vieles mehr, was wir gerne nützen.
Lauftreff BBI jeden DI 18:30 Uhr
Doris Pühringer
Erster Erfolg im Torball
HAARE AB!
...so hieß es nach dem dritten Platz beim 11. Internationalen
Jugendtorballturnier in Zollikofen nahe Bern (CH) am 20. Mai 2006.
Da wir bei unserer ersten Teilnahme an diesem Turnier unsere
Spielgegner - mit Ausnahme unserer Freunde aus Tirol, die letztes Jahr
dieses Turnier gewinnen konnten, - nicht kannten, wurde auf der Zugfahrt
schon mal vom ersten internationalen Erfolg geträumt und eine Wette
abgeschlossen: Sollte die Mannschaft mit Kerstin Wrba, Alburim Iseni,
Christoph Prettner und Thomas Seidling unter die ersten drei kommen,
müssten bei den Herren die Haare ab!! – Kerstin, Frau Rupp und mir
machte schlussendlich das Rasieren der Haare großen Spaß....
Ohne Worte! Oder doch: Mittlerweile haben die jungen Männer schon
wieder eine anständige Frisur, wie auf dem ersten Foto.
64
Es gab 12 Teams und es wurde in 2 Gruppen gespielt. Ein Spiel dauerte 2
x 4 Minuten. Wir spielten in der Gruppe 2 gegen Tirol, Moldova, ClujNapoca, Lausanne 1 und Lausanne 2.
Das erste Spiel war für uns schon ein kleiner Gewinn. Denn als ersten
Gegner hatten wir die junge, starke Gruppe aus Tirol und das Spiel endete
3:3, die Freude war bereits groß. Es ging weiter mit einer 2:4 Niederlage
gegen Cluj-Napoca, worauf wieder ein Unentschieden gegen Lausanne 1
folgte. Dann wurde es spannend, denn wir hätten die Möglichkeit gehabt,
bei der Rückrunde in die Gruppe A zu kommen, aber unsere Tordifferenz
war nicht so gut und so musste im letzten Spiel einiges aufgeholt werden.
Das Team aus Wien konnte mit schönen Schüssen 12:1 gegen Lausanne
2 seine Torwertung aufpolieren und stieg verdient auf.
In der Rückrunde war alles wieder offen - mit neuen Gegnern wie
Zollikofen, Zürich und Marburg.
Am Ende gingen die ersten drei Plätze in der am Anfang gestarteten
Gruppe 2:
Platz 1 ging an Cluj-Napoca mit nur einem Punkt Vorsprung auf Tirol und
mit einem etwas größeren Abstand von 4 Punkten auf uns. So motiviert
wie die Mannschaft aber ist, wird der Punkteabstand mit etwas mehr
Training und Wettkampferfahrung sicher einmal schrumpfen!
Diesem Turnier eilte schon ein guter Ruf voraus und wir konnten uns
davon überzeugen, dass es wirklich ein schönes Turnier mit toller
Stimmung und imposantem Rahmen für den Torball-Nachwuchs ist.
Sportlicher Start in das neue Schuljahr
Nach nur einem Training auf regulärem Spielfeld folgte die Damenmannschaft der Einladung zu einem Freundschaftsturnier am 16. September
2006 nach Lauterach bei Bregenz.
Mit Teams aus Lyon, Verona, Zollikofen, Marburg, Basel, Stuttgart und
den Gastgeberinnen Vorarlberg war die Aufregung im Vorfeld nur gut
verständlich. Kerstin Wrba, die „alte Häsin“ in dem gestarteten Team hatte
die jungen Spieler gut durch einen harten Tag geführt. Für Emine Cam war
es die erste Turniererfahrung, die sie mit 12 erzielten Toren fabelhaft
meisterte und in der Torschützenliste den 16. Platz erzielte. Das Team
wurde mit Nerma Omerovic, die ihre coole Abwehr wieder mal bewies, und
Sibel Cam, die wie ihre Schwester eine gute Torschussleistung zeigte,
komplettiert.
Es gab einige gute Spielsituationen, die mit mehr Turnierspielen noch
besser bewältigt werden hätten können. Mit 3 Turnieren im Jahr geht das
nicht so leicht und somit stehen wir auch zu dem belegten 8. Platz. Jetzt
freuen wir uns auf die Österreichische Meisterschaft am 24. November in
Linz und hoffen auf knappere Ergebnisse.
65
Ein Beispiel für die gute Leistung der Damenmannschaft ist das vorletzte
Spiel gegen die Mannschaft von Lyon, die den 4. Platz nach dem Spiel
gegen Vorarlberg belegte. In der Halbzeit führten die Damen aus Wien
3:1, doch in der zweiten Halbzeit konnten sie das Spiel leider nicht mit
selbem Schwung zu Ende führen, es endete 4:7.
Bei diesem Damenturnier gewann Verona vor dem Team Zollikofen und
den Damen aus Vorarlberg.
Das Damenteam vom VSC Wien:
Kerstin Wrba, Emine Cam,
Nerma Omerovic und Sibel Cam
Dolores Plutsch
Generalversammlung des VSC ASVÖ-Wien Leistungsbericht der letzten zwei Jahre sehr erfolgreich
Das Bundes-Blindenerziehungsinstitut im 2. Wiener Gemeindebezirk war
am
20.6.2006
wiederum
Austragungsort
der
ordentlichen
Generalversammlung des VSC ASVÖ-Wien.
Trotz der Verkehrsbeschränkungen auf Grund des Besuchs von USPräsident Bush in Wien und der tropischen Temperaturen waren rund 55
Mitglieder aus allen Sektionen und einige Ehrengäste der Einladung
gefolgt, unter ihnen die Direktorin des BBI, Frau Prof. Susanne Alteneder,
die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien und VSC-Präsident KommR
Brigitte Jank, WBSV-Präsident und ÖBSV-Vizepräsident LAbg. a.D. Mag.
Franz Karl, Altobmann Prof. Franz Haslinger, Obmann Friedrich Zorn von
der Landesgruppe Wien, NÖ u. Bgld. des Österr. Blinden- und
Sehbehindertenverbandes in Begleitung seiner Gattin, Fördermitglied Prof.
Gustav Wymetal und Fördermitglied Univ. Prof. Dr. Reinhard Krepler,
Direktor des AKH Wien.
Im Sportleistungsbericht, der von Obmann-Stv. Kurt Prall referiert wurde,
waren zahlreiche Erfolge enthalten. Der Rechenschaftsbericht wurde
durch Obmann Schöffmann und Kassier Braun ergänzt. In der Diskussion
der Berichte wurde von den Mitgliedern auf die Ungeheuerlichkeit
hingewiesen, dass der Aberkennung der Paralympics-Medaille von
Wolfgang Dubin 2004 auf ein offensichtliches Organisationsversagen des
ÖBSV zugrunde liegt und die Rechnung dafür nun der Sportler zu tragen
habe. Weites wurde kritisch angemerkt, dass Klassenzusammenlegungen
niemals ein probates Mittel seien, weil eine echte Gerechtigkeit bei der
Sportausübung damit nicht gegeben sein werde.
Nach dem Bericht der Kassenprüfer erfolgte die einstimmige Entlastung.
66
Die Neuwahl des Vorstandes (mit drei personellen Änderungen gegenüber
der Vorperiode) sowie der Kassenprüfer (eine Änderung) erfolgte
einstimmig.
Folgender Vorstand wurde für die nächsten zwei Jahre gewählt:
Präsidentin: KommR Brigitte JANK
Obmann: Franz SCHÖFFMANN
1. Obmann-Stv: Kurt PRALL
Kassier: Harald BRAUN
Kassier-Stv.: DI Günther SEREINIG
Schriftführerin: Gabriele BERGHOFER
Schriftführer-Stv: Christine BUCZOLICH
Sektionsleiter:
Badeplatz: Erwin KLABECEK, Stv. Christine BUCZOLICH
Ballspiele: Franz KAUFMANN, Stv. Erwin KLABECEK
Blindensport: Andrea JANDL
Jugendsport: Anneliese HÖLLERSBERGER, Stv. Luise CHALOUPSKY
Leichtathletik: Kurt PRALL
Radsport: vakant
Schwimmen/Wassersport: Franz SCHÖFFMANN
Skilauf: DI Günther SEREINIG
Tischtennis: Otto BRÜNDLMAYER
Als Rechnungsprüfer wurden Prof. Susanne ALTENEDER und Ernst
JANDL einstimmig gewählt.
Unter dem Punkt Ehrungen konnte der Verein einigen verdienten
Mitgliedern danken und erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler
auszeichnen.
Gerhard FORMANN wurde für langjährige Mitgliedschaft mit dem
Ehrenzeichen in Bronze, Johann PASTEINER für langjährige
Mitgliedschaft mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Karl KRIPPL wurde für seine nationalen sportlichen Erfolge das
Sportehrenzeichen in Bronze, und Jungstar Thomas SEIDLING (9facher
Jugendrekordhalter im Schwimmen) das Sportehrenzeichen in Silber
verliehen.
Für ihre besonderen Verdienste um den Verein wurde Prof. Susanne
ALTENEDER mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Univ. Prof.
67
Dr. KREPLER wurde für seine besonderen Verdienste um den
Behindertensport ebenfalls mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Die Auszeichnung der VSC-Sportlerinnen und -sportler der Jahre 20012005 bildete den abschließenden Teil der Ehrungen:
Bei den Herren siegte Willi MONSCHEIN vor Wolfgang DUBIN und
Mathias SCHMUCKERSCHLAG. Auf den Plätzen 4-6 landeten Johann
FAHRNGRUBER, Tomi MARINKOVIC und Karl EDER.
Bei den Damen lautete die Wertung wie folgt: 1. Bianca BAZALA, 2. Sibel
CAM, 3. Emine CAM, 4. Gabriele BERGHOFER, 5. Maria WURNIG, 6.
Andrea JANDL.
Die Veranstaltung klang bei einem gemütlichen Beisammensein, bei dem
sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von den Strapazen der
hochsommerlichen Temperaturen im Festsaal bei Speis und Trank laben
konnten, gegen 23 Uhr (nach dem Ende der temporären Straßensperren)
in netter, kameradschaftlicher Atmosphäre aus.
(aus dem Internet)
Internationale Deutsche Schwimmmeisterschaft, Berlin
Thomas Seidling, der Held von Berlin, stellte 7 neue Österreichische
Jugendrekorde auf
Gerhard Fichtner, Mathias Schmuckerschlag, Thomas Seidling und
Christoph Prettner des VSC ASVÖ-Wien sowie Trainer Johannes
Weingartner standen im Aufgebot des ASVÖ-Sportausschussprojektes
68
"Entsendung zur Internationalen Deutschen Schwimm-Meisterschaft für
Behinderte in Berlin".
Thomas Seidling hatte dabei seinen großen Auftritt: Nachdem er
international von S12 auf S11 reklassifiziert wurde, schwamm er bei allen
Starts neuen Österr. Jugendrekord in der Klasse S11.
Schon in seinem ersten Bewerb über 50 m Rücken lautete die neue ÖJRMarke von Thomas 46,71.
Die Platzierungen:
Gerhard Fichtner 4. Platz in der Jugend C und 5. Platz in der Klasse S11
mit 1:03,45
Mathias Schmuckerschlag: 23. Platz in der Jugend A und 3. Platz in der
Klasse S11 mit 53,96
Thomas Seidling: 16. Platz in der Jugend A und 2. Platz in der Klasse S11
mit 46,71
Christoph Prettner: 22. Platz in der Jugend A und 9. Platz in der Klasse
S13 mit 47,49
Auch in ihrem zweiten Bewerb des Tages über 100 m Brust, gab es sehr
gute Ergebnisse für unsere Schwimmer, insbesondere wieder neuen
Österr. Jugendrekord von Thomas Seidling mit 1:33,43.
Gerhard Fichtner: 3. Platz in der Jugend C und 4. Platz in der Klasse S11
mit 2:16,24
Thomas Seidling: 6. Platz in der Jugend A und 3. Platz in der Klasse S11
mit 1:33,43
Christoph Prettner: 21. Platz in der Jugend A und 13. Platz in der Klasse
S13 mit 1:41,78
Mathias Schmuckerschlag musste wegen Frühstarts disqualifiziert werden.
Sozusagen als "Draufgabe" des ersten Tages schwamm die 4x100 m
Freistil-Staffel in der Aufstellung Gerhard Fichtner, Mathias Schmuckerschlag, Thomas Seidling und Christoph Prettner mit 7:31,25 ebenfalls
einen neuen Österreichischen Jugendrekord.
Der zweite Wettkampftag unserer Schwimmer (3.6.) brachte wiederum
gute Leistungen und Spitzenplätze über 50 m Brust für Thomas Seidling
mit neuem Österr. Jugendrekord. Auch über 100 m Freistil stellte Thomas
neuen ÖJR auf.
Platzierungen über 100 m Freistil:
Gerhard Fichtner: 5. Platz in der Jugend C und 10. Platz in der Klasse S11
mit 2:13,85
69
Mathias Schmuckerschlag: 46. Platz in der Jugend A und 9. Platz in der
Klasse S11 mit 1:59,03
Thomas Seidling: 45. Platz in der Jugend A und 6. Platz in der Klasse S11
mit 1:34,06
Christoph Prettner: 44. Platz in der Jugend A und 14. Platz in der Klasse
S13 mit 1:28,04
In ihrem zweiten Bewerb des Tages über 50 m Brust ging es deutlich
besser, da die drei unserer 4 Schwimmer die Brustlage als ihre Domäne
ansehen, und Thomas Seidling spielt seine Bruststärke erstmals in der
Klasse S11 richtig aus:
Gerhard Fichtner: 4. Platz in der Jugend C und 3. Platz in der Klasse S11
mit 1:05,70
Mathias Schmuckerschlag: 23. Platz in der Jugend A und 2. Platz in der
Klasse S11 mit 53,09
Thomas Seidling: 2. Platz in der Jugend A und 1. Platz (Internat.
Deutscher Meister) in der Klasse S11 mit 40,74
Christoph Prettner: 19. Platz in der Jugend A und 8. Platz in der Klasse
S13 mit 44,47
Auch am letzten Wettkampftag ging es in gewohnter Weise weiter: drei
Starts von Thomas Seidling, dreimal neuer Österr. Jugendrekord in S11.
Über 200 m Brust, die als offener Bewerb für alle Start- und Altersklassen
ausgetragen wurde, konnte Thomas Seidling mit der neuen Österr.
Jugendrekordmarke von 3:28,35 immerhin den 10. Platz bei 20 Startern
erreichen.
Über 100 m Rücken gingen wieder 3 VSC-Schwimmer an den Start:
Thomas Seidling unterbot mit 1:47,11 wiederum den Österr. Jugendrekord
in S11 deutlich.
Die Platzierungen:
Gerhard Fichtner 5. Platz in der Jugend C und 8. Platz in der Klasse S11
mit 2:16,00
Mathias Schmuckerschlag: 24. Platz in der Jugend A und 7. Platz in der
Klasse S11 mit 2:03,64
Thomas Seidling: 21. Platz in der Jugend A und 5. Platz in der Klasse S11
mit 1:47,11
Als letzter Bewerb standen für unsere Jugendcrew die 50 m Freistil am
Programm, und wie schon in allen Bewerben vorher: neuer Österr.
Jugendrekord für Thomas Seidling in 39,40.
70
Gerhard Fichtner: 5. Platz in der Jugend C und 10. Platz in der Klasse S11
mit 59,04
Mathias Schmuckerschlag: 41. Platz in der Jugend A und 9. Platz in der
Klasse S11 mit 52,50
Thomas Seidling: 37. Platz in der Jugend A und 8. Platz in der Klasse S11
mit 39,40
Christoph Prettner: 36. Platz in der Jugend A und 15. Platz in der Klasse
S13 mit 36,49
Auch wenn Thomas Seidling der überragende VSC-Schwimmer war, darf
dies den guten Leistungen der übrigen keinen Abbruch tun. Denn auch
Christoph Prettner, Mathias Schmuckerschlag und Teamjüngling Gerhard
Fichtner schwammen teilweise persönliche Bestzeiten, obwohl die
Bewerbe ja auf einer für sie ungewohnten 50-m-Bahn stattfanden.
Berlin war also auch sportlich eine Reise wert. Dank geht in diesem
Zusammenhang an den Allgemeinen Sportverband Österreichs, der diese
Entsendung aus Projektmitteln des Sportausschusses finanziert hat.
http://www.vereinsmeier.at/1097/vsc/
ÖSTM-Schwimmen, Wien
Medaillen- und Rekordflut in Floridsdorf für die VSC-Schwimmcrew
11 Schwimmer (3 Mädchen, 5 Burschen, 3 Senioren) vom VSC starteten
bei der diesjährigen ÖSTM Schwimmen, die vom WBSV im Floridsdorfer
71
Bad durchgeführt wurde. Und das Ergebnis war hervorragend, übertraf
sogar noch das sehr gute Vorjahresergebnis.
7 Staatsmeistertitel (Goldmedaille), 11 Silber-, 3 Bronzemedaillen sowie
eine Verbandsgoldmedaille waren aber lange noch nicht die ganze
Ausbeute unserer Schwimmer/innen: 9 neue Österr. Jugendrekorde und 2
Österr. Rekorde in der Allgemeinen Klasse deuten das sich ständig
verbessernde Potential vor allem im Jugendbereich an. Alle jugendlichen
Schwimmer/innen konnten ihre persönlichen Bestzeiten deutlich
verbessern. Ein großer Erfolg auch für Trainer Johannes WEINGARTNER,
der die Jugend nunmehr seit mehreren Jahren unter seinen Fittichen hat!
Staatsmeister:
Bianca BAZALA (S12/13): 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Brust
Michael BERGER (S12/13): 100 m Freistil, 100 m Rücken Mathias
SCHMUCKERSCHLAG (S11): 100 m Rücken
Thomas SEIDLING (S12/13): 100 m Brust
Verbandsgoldmedaille:
Bianca BAZALA (S12/13): 100 m Rücken
Silbermedaillen:
Sibel CAM (S12/13): 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Brust Michael
BERGER (S12/13): 50 m Freistil
Erwin KLABECEK (S9): 50 m Freistil, 100 m Rücken
Mathias SCHMUCKERSCHLAG (S11). 100 m Brust, 100 m Freistil
Thomas SEIDLING (S12/13): 100 m Rücken
Peter TICHY (S12/13): 100 m Brust, 100 m Freistil
Bronzemedaillen:
Erwin KLABECEK (SB9).100 m Brust
Mathias SCHMUCKERSCHLAG (S11): 50 m Freistil
Thomas SEIDLING (S12/13): 50 m Freistil
Bianca BAZALA stellte bei jedem Start einen neuen Österreichischen
Jugendrekord auf und zwar über 50 m Freistil, 100m Freistil, 100 m Brust
und 100 m Rücken. Über 100 m Brust bedeutet die geschwommene Zeit
von 1:44,01 min. auch Österreichischen Rekord in der Allgemeinen
Klasse! Mathias SCHMUCKERSCHLAG konnte drei neue Österr.
Jugendrekorde aufstellen und zwar über 100 m Brust, 100 m Rücken und
100 m Freistil. Michael BERGER ist neuer Jugendrekordhalter über 100 m
Rücken und Thomas SEIDLING über 100 m Brust.
72
Krönender Abschluss aus unserer Sicht war der letzte Bewerb, die 4x100
m Brust-Staffel, die in der Aufstellung Gerhard FICHTNER, Mathias
SCHMUCKERSCHLAG, Peter TICHY und Thomas SEIDLING den
bisherigen Österr. Rekord und Jugendrekord um rund 50 sec. verbesserte
und somit den alten sozusagen pulverisierte. Die neue Bestzeit: 7:34,05
min.
Besondere Erwähnung verdient auch, dass drei jugendliche Schwimmer
ihre ersten Staatsmeistertitel in der Allgemeinen Klasse erringen konnten:
Michael BERGER, Mathias SCHMUCKERSCHLAG und Thomas
SEIDLING.
Ohne Medaillenerfolge blieben lediglich Claudia MÖSENEDER (S12/13),
Franz SCHÖFFMANN (S12/13) und Günther SEREINIG (S9/SB8).
Der VSC war in der Medaillenbilanz der erfolgreichste Wiener Verein und
der zweiterfolgreichste österreichische Verein (hier liegt mit BSV
Spittal/Drau ebenfalls ein ASVÖ-Verein vorne).
http://www.vereinsmeier.at/1097/vsc/
Wiener Leichtathletik-Meisterschaft
2 Landesmeister-Titel und 5 Österr. Jugendrekorde für die VSC-Crew
3 junge Damen und 4 Herren vertraten den VSC ASVÖ-Wien bei den
diesjährigen Leichtathletik-Landesmeisterschaften, die wieder auf dem
Cricket-Platz im Wiener Prater ausgetragen wurden.
Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.
73
Bianca BAZALA (T12/13) war mit dem Landesmeistertitel über 200 m und
Verbandsgold über 100 m und 400 m und ihren drei aufgestellten neuen
Österreichischen Jugendrekorden die erfolgreichste VSC-Starterin: Ihre
neuen Bestleistungen lauten: 100 m - 15,95; 200 m - 33,98; 400 m 1:20,82
Sibel CAM (T12/13) gewann Verbandsgold im Weitsprung mit neuem
Österr. Jugendrekord von 3,25 m.
Emine CAM (T12/13) stellte über 800 m in 3:14,80 ebenfalls einen neuen
Österr. Jugendrekord auf. Über 200 m gewann sie mit 37,06 sec. die
Silbermedaille.
Bei den Herren war wiederum Wolfgang DUBIN (F36) die herausragende
Erscheinung unserer Crew: mit 10,92 m erbrachte er neuerlich das WMLimit im Kugelstoßen und wurde damit Wiener Landesmeister, im
Diskuswerfen fehlten ihm dazu mit 31,08 m lediglich 31 cm.
Hans Ewald GRILL holte sich mit 19,12 m Verbandsgold im Speerwurf der
Klasse F12/13 vor Franz SCHÖFFMANN, der es auf 18,58 m brachte.
Günther SEREINIG warf den Speer 15,45 m, er war in der Klasse F42
Einzelstarter. Im Hochsprung schaffte er 1,15 m und die Kugel stieß er auf
5,87 m - damit blieb er leider ohne Medaillenerfolg.
http://www.vereinsmeier.at/1097/vsc/
Fundgrube
„Der visuelle Entzug“
In dem Buch „Der visuelle Entzug“ werden Projekte dokumentiert, welche
die Universität für angewandte Kunst (Klasse Prof. Rini Tandon) mit dem
Bundes-Blindenerziehungsinstitut durchgeführt hat. Die Texte des Buches
sind auf 2 CDs aufgelesen und im Buch enthalten.
Bibliografische Informationen:
Universität für angewandte Kunst (Hrsg.): Der visuelle Entzug. Projekt Rini
Tandon, Universitätsassistentin in der Abteilung Transmediale Kunst, mit
Beiträgen von Dr. Albert Müller, Institut für Zeitgeschichte, Universität
Wien; Dr. AProf. Erhard Suess, Neurologe, Medizinische Universität,
Wien; Dr. Peter Palensky, Advanced Recognition Systems, Institut für
Informatik, Universität Wien; Rektor Dr. Gerald Bast; künstlerische
Arbeiten der Studenten der Abteilung Transmediale Kunst, Prof. Brigitte
Kowanz; Anhang CD mit vorgelesenen Texten. Wien 2006
Bestellungen:
Universität für angewandte Kunst Wien
Universitätsbibliothek
74
Oskar Kokoschka-Platz 2
1010 Wien
Tel.: +43-1-71133-2261, -2126
Fax: +43-1-71133-2269
[email protected]
Ausschreibung der Julius Zwölfer-Stiftung
Die Julius Zwölfer-Stiftung, welche zum mildtätigen Zwecke der
Unterstützung Blinder gegründet wurde, vergibt wieder einmalige
Zuwendungen an "würdige, bedürftige Blinde, welche in Wien gebürtig und
daselbst wohnhaft sind, zur Förderung Ihres Wohlergehens".
Bei Interesse richten Sie bitte Ihr persönliches Ansuchen bis spätestens
30. November
(20.
Dezember)
2006
an
die
Firma
ECO
Immobilientreuhand GmbH in 1180 Wien, Martinstraße 81. Für die weitere
Bearbeitung Ihres Ansuchens werden folgende Unterlagen benötigt:
Geburtsurkunde und Meldezettel in Kopie, Einkommensnachweis und
Nachweis über die Zuerkennung der Blindenbeihilfe. In Frage kommen
österreichische Staatsbürgerinnen und –bürger aus Wien.
Zu Ihrer Information: dieses Jahr geht es um eine Ausschüttung von
insgesamt EUR 60.000,Bei Interesse bzw. bei weiteren Fragen kontaktieren Sie Frau Jankov unter
01/402 5211-55. ECO Immobilientreuhand GmbH, 1180 Wien,
Martinstraße 81, Tel. 01/402 5211, Fax 01/402 5211-60, E-Mail:
[email protected]
Für etwaige Hilfestellungen können Sie sich auch gerne an Ihre
zuständige Landesgruppe wenden.
Barrierefrei durchs Web
Blindenfreundliche Fahrplanauskunft im Internet
Die Wiener Linien bieten ab sofort unter www.wl-barrierefrei.at auch eine
blindengerechte Fahrplanauskunft im Internet an.
Auch sehbehinderte Menschen surfen im Internet: Mit Hilfe von Software
zur Sprachausgabe lassen sie sich Webseiten vom Computer vorlesen.
Viele Seiten sind aber so gestaltet, dass sie die Programme nicht
verarbeiten können. Die neue, von Blinden getestete Fahrplanabfrage der
Wiener Linien wurde speziell für diese Software optimiert.
Die Wiener Linien haben das neue Service gemeinsam mit dem
Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) entwickelt. Da die Auskunft auf die
gesamte VOR-Datenbank zurückgreift, kann man sich nicht nur über die
Fahrpläne der Wiener Linien, sondern auch über Busverbindungen in
75
Niederösterreich und im Burgenland sowie über Zugverbindungen in ganz
Österreich informieren.
Auskunft auch per Handy möglich
Benötigt wird dazu ein GPRS-fähiges Mobiltelefon und die Sprachsoftware
Talks. Auch hier wird die Fahrplanauskunft vorgelesen. Dem Benutzer
entstehen keine Mehrkosten, abgesehen vom Verbindungsentgelt des
Netzbetreibers, dessen Höhe bei diesem erfragt werden kann.
Barrierefreie Informationen -barrierefreie Mobilität
Die barrierefreien Informationen sind ein Internet-Angebot der Wiener
Linien, das sich vor allem an Fahrgäste mit Behinderung richtet und für sie
aktuelle Meldungen und wichtige Hinweise zur Nutzung der öffentlichen
Verkehrsmittel bereit hält. Die Seiten können mit Sprachsoftware für Blinde
verarbeitet werden.
Wiener Linien "24 Stunden für Wien",
Nr. 181/Okt. 2006
Humor
Der neue Duden
Die Reform der Reform der Rechtschreibreform hat uns wieder eine neue
Ausgabe des Dudens gebracht. Überprüfen Sie, ob Sie diese Definitionen
von Wörtern kennen!
Aba-kus = skandinavischer Liebesbeweis
Ab-seits = der Auf-Seite gegenüber liegend
Al-bum = Explosion des ganzen Universums
Arm-brust = milchfreier Busen
Arti-schocken = mit Kulturfernsehen Empörung auslösen
Ast-rein = ... und dann noch einer - so baut man einen Weihnachtsbaum
Augen-lid = Gebärdensprachsong
Automobil-verband = Wundschutz für Personenkraftwagen
Brief-beschwerer = einer, der sich über ein Schriftstück aufregt
Bruch-rechnung = Zahlungsforderung für den Abbau von Natursteinen
Brut-kasten = (schweiz.) Sektschrank
Chor-leiter = Aufstiegshilfe für eine Gesangsrunde
Di-lemma = Andere Schreibweise für "Die Schafe"
Dreh-bank = rotierende Sitzgelegenheit
Eher-inge = Eine Frau, die ihren Vornamen Inge aufgegeben hat
Ehren-amtlich =getreidebehördlich
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Eich-horn = a) mittelalterliches Holztrinkgefäß, b) genormtes gebogenes
Messgefäß
Eil-zug = hastiger Schluck
Ein-baum = auf ein Minimum reduzierter Wald
Ein-wand-frei = Ein Haus mit nur drei Wänden
Elektrischer Stuhl = Ausscheidung eines Roboters
Epi-kur = erfolgreiche Epilepsiebehandlung
Er-brecht = Anweisung an Vergiftete
Erb-rochen = das sich seit Generationen im Familienbesitz befindende
Meerestier
Erd-kunde = Ein Landkäufer
E-tat = Internetverbrechen
Feld-herr = Mann auf der Wiese
Filz-stift = Lehrling mit Kontakten
Finger-hut = Kopfbedeckung für ein kleines Körperglied
Fis-kus = Bösartiges Knutschen
Flaschen-zug = a) für schlechte Fußballer reserviertes Verkehrsmittel, b)
Getränketransport
Geistes-abwesenheit = Gespenstermangel
Ge-leise = Aufforderung zum stillen gehen
Glüh-wein = heiße Tränen
Golf-strom = Deutsche Autobahn
Grenzen-losigkeit = Albtraum der Schmuggler
Grüner Star = Joschka Fischer
Gummi-zug = Flexibel eingesetzte Eisenbahnkomposition
Herbst-zeit-lose = nur im Herbst erhältliche Rubbellose
immer-hin = niemals zurück
In-sekt = Modischer Schaumwein
Kar-freitag = Auftakt zum Städtereisewochenende im Bus
Kataster-amt = Behörde für Vorbeugungsmaßnahmen gegen Naturgewalt
Kümmel = ein Brocken Sorge
Kur-fürst = einer, der es sich beim Wellness äußerst gut gehen lässt
Lösch-papier = Lieferschein für eine Schiffsladung
Mini-mum = Ganz kleiner Mut
Miss-gunst = Wohlwollen eines englischen Fräuleins
Miss-verständnis = Die schönste Psychologin
Nacht-musik = freundliche Bezeichnung fürs Schnarchen
Näh-maschine = Gerät, das die Arbeit verweigert
Not-ruf-säule = um Hilfe rufendes schwäbisches Schweinchen
Ober-leder = Fußball eines Kellners
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Ohr-feige = Mensch, der sich vor den Ohren fürchtet
PET-Flasche = eine für Englischprüfungen zu unbegabte Person
Pfeiler = historischer Beruf im Waffengewerbe
Prozessor = wer ständig zu Gericht geht
Quellen-angabe = Aufschneiderei eines Wasserspenders
Rad-ieren = sich tretend weiterbewegen
Rati-fizieren = mit Nagern besiedeln
Raub-kopien = Nachahmensverbrechen
Rausch-gift = umweltverschmutzender Lärm
Rechts-szene = Juristen unter sich
Rett-ich = die Bergung erfolgt durch mich
Rhaps-odie = dichterische Verehrung des Raps
Rot-ieren = mit Rouge beschmieren
Schlaf-rock = Sehr langweilige Musik
Spar-gel = Billighaarcreme
Spitz-bube = Speermacherlehrling
Steuer-knüppel = Waffe zur Eintreibung staatlicher Abgaben
Stuhl-gang = Bande, auf Raub von Sesseln spezialisiert
Syn-tax = Kosten für Genugtuung
Tai-fun = Spass in Bangkok
Tir-ami sù = (schweiz.) kleine Münze als Spende für Deutsch/Welschschweizer Freunde von Lebewesen
Ton-Techniker = Töpfer
Uni-formen = Hochschule gestalten
Ur-laub = a) Bekleidungsstoff von Adam und Eva, b) Zierblattwerk einer
Kuckucksuhr, c) altertümliche Baumbedeckung
verb-rennen = Wettlauf von Tätigkeitswörtern
WC-Rolle = Auftritt auf der Kleinstbühne
Wirtschafts-wunder = bei einer Gasthausschlägerei Verletzter
Wochen-bett = einsame Schlafstätte für die Zeit zwischen Begegnungen in
einer Wochenendbeziehung
Aus dem Internet
und privat gesammelt
von Erich Schmid
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Frohe
Weihnachten
sowie
viel Glück
und Erfolg
im Jahr 2007
wünschen Ihnen
Schülerinnen und Schüler und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Bundes-Blindenerziehungsinstitutes
Prof. Susanne Alteneder
Direktorin
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Impressum
Dieses Informationsblatt
herausgegeben.
wird
vom
Bundes-Blindenerziehungsinstitut
Im Sinne des Mediengesetzes für die Herausgabe verantwortlich ist die
Direktorin, Prof. Susanne Alteneder.
Für den Inhalt verantwortlich ist jeder einzelne Verfasser. Die geäußerten
Meinungen müssen sich nicht mit dem Standpunkt der Redaktion decken.
Verantwortlicher Redakteur ist Prof. Erich Schmid.
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