Packhaus-Theater brilliert mit der Boulevard
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Packhaus-Theater brilliert mit der Boulevard
MITTWOCH 16. MÄRZ 2011 5 Ritterhude Alte Steine für neue Wege Hinter der Ries-Turnhalle werden 14 Parkplätze angelegt / Pflaster wird Ritterhuder Ortsbild angepasst Der harte Weg der Frauen Gudrun Fischer sprach in Ritterhude VON K LAUS GRUNEWALD VON ILSE OKKEN Ritterhude. Klinkersteine dominieren das Straßenbild. Passend zu den Fassaden der einst von den Brüdern Ries gestifteten Gebäude, schlängeln sich oxidfarbene Wege durch den Ritterhuder Ortskern. Und Günter Schotge, im Rathaus seit rund drei Jahrzehnten auch für den Straßenbau zuständig, achtet bei Sanierungsarbeiten penibel darauf, dass es zu keinen störenden Farbklecksen im Gesamtbild kommt. Zurzeit ist der „Herr der Steine“ häufig auf der Großbaustelle unweit seines Arbeitsplatzes zu sehen. Hinter der Ries-Turnhalle werden 14 Parkplätze angelegt. Nicht nur. Auch die Zufahrt und die Wege zu den künftigen Abstellflächen sind bereits ausgekoffert worden, um mit alten Granit- und Klinkersteinen gepflastert zu werden. Material, das die Gemeinde nahezu zum Nulltarif erhalten hat. Vom eigenen Bauhof beim Moormannskamp-Stadion. Dort lässt Schotge alles lagern, was der Bagger aus alten Straßen gerissen hat. Pflastersteine wegzuwerfen, betrachtet er fast als Sünde. Ritterhude. Die Wissenschaft hat eine starke weibliche Seite. Davon ist Gudrun Fischer überzeugt. Anlässlich des Internationalen Frauentages stellte sie in der Gemeindebücherei Ritterhude ihr Buch „Darwins Schwestern“ (erschienen im OrlandoVerlag) vor. „Frauen lieben die Biologie. Zwei Drittel der Studienanfänger in diesem Fach sind Frauen. Aber an der Spitze der Karriereleiter geht die Geschlechterschere weit auseinander. Nur zwölf Prozent der Professuren sind in weiblicher Hand“, sagte die Bremer Diplombiologin und Wissenschaftsjournalistin, die mit dieser von ihr herausgegebenen Porträtsammlung den Fokus auf Pionierinnen der Naturforschung vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum gerichtet hat. Das Leben der Insektenforscherin Maria Sybilla Merian (die Dame auf dem Zehn-DM-Schein) wird ebenso beleuchtet wie das der Zoologin und Botanikerin Amalie Dietrich, die im 19. Jahrhundert zehn Jahre forschend in Australien verbracht hat. In Interviews kommen Nobelpreisträgerinnen wie Christiane Nüsslein-Volhard und Barbara McClintock zu Wort. Die Meeresforscherin Elisabeth Mann-Borgese, erstes weibliches Gründungsmitglied des Club of Rome und Karin Lochte, Direktorin des Alfred Wegener Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven werden vorgestellt. Auch Deutschlands erster weiblicher Professorin Margarete von Wrangell und der nobelpreisverdächtigen Bremer Meeresforscherin und Mikrobiologin Antje Boetius ist jeweils ein Kapitel gewidmet. Eines wurde in Gudrun Fischers Vortrag in Ritterhude unmissverständlich klar: Ob vor 300 Jahren oder heute – wer es als Frau in der Wissenschaft zu etwas bringen möchte, hat einen harten Weg vor sich. Zwar dürften die Frauen heute studieren und müssten sich ihr Wissen nicht mehr wie die Zeitgenossinnen Darwins als Autodidaktinnen aneignen, Kind und Karriere seien aber damals wie heute schwer zu vereinbaren. Die Frauen, die sich für Karriere und Familie entscheiden, müssen viel Druck aushalten können. Das Spannende Unterhalzeigt das Fischers tung: Gudrun Fischer. Buch am Beispiel OKI ·FOTO: OKKEN jüngerer Frauen wie der Genforscherin Aysun Karatas, die sich an der Berliner Charite mit cardiovaskulären Untersuchungen befasst und zur Betreuung ihrer zwei kleinen Kinder immer wieder auf die Hilfe ihrer türkischen Mutter angewiesen ist. „Wer Karriere machen will, braucht jemanden im Hintergrund, der ihm den Rücken frei hält“, sagt Gudrun Fischer. Viele Frauen in der Wissenschaft zögen auch die Konsequenz und verzichteten zugunsten der Karriere ganz auf Kinder. Denn Auslandseinsätze, häufige Ortswechsel, 60- bis 80-Stundenwochen seien nicht gerade familienkompatibel. Nur wer sich mit Leidenschaft für sein Fach begeistere, könne diese Hürden nehmen. Kanalsystem modernisiert Neue Pflasterung: Die Sanierungsarbeiten bei der Ries-Turnhalle sind in vollem Gange. Hier wird das das Fundament für die künftigen Parkplätze hinGRU · FOTO: KLAUS GRUNEWALD ter der Halle mit Blick auf die Riesschule gelegt. Weitergeleitet auf rötlichem Pfad wird auch der Spaziergänger, wenn er sich künftig von den neuen Parkplätzen hinter der Turnhalle aus an der Riesschule vorbei in Richtung Sportplatz und Friedhof aufmacht. Über eine unter Denkmalschutz stehende Treppe gelangt er nach Überque- rung der Goethestraße auf einen inzwischen von blühenden Krokussen gesäumten Fußweg, dem Steinsetzer gerade ein neues Gewand verleihen. Natürlich aus Klinker- und Granitsteinen. Rund 150 000 Euro müssen für die Anlage der Parkplätze, die Wegeverbindun- gen und das modernisierte Kanalsystem berappt werden. Da es sich bei dem Gesamtprojekt um eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme in Alt-Ritterhude handelt, entfällt auf die Gemeinde ein Drittel der Kosten. Die restliche Summe steuern Bund und Land bei. Packhaus-Theater brilliert mit der Boulevard-Komödie „Kunst“ VON P ETER O TTO Ritterhude. Es war ein durch und durch vergnüglicher Abend für die Besucher des Hamme-Forums. Alllerdings servierte das Packhaus-Theater mit der Boulevard-Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza keine leichte Kost. Wer einen Schenkelklopfer erwartet hatte, wurde sicherlich enttäuscht. Vielmehr brillierten die drei Akteure, gespielt von Joshy Peters und den beiden Stars der Telenovela „Rote Rosen“, Nicolas König und Hermann Toelcke, mit subtilen Dialogen und feinsinnigem Humor. Drei Männer, drei Freunde, drei Charaktere – sie klären ihr Verhältnis in einem hochkochenden Streit zueinander. Auslöser dabei ist ein dekadentes, völlig weißes, Ölgemälde. Serge, ein wohlhabender Dermatologe, der sich „auf groteske Art und Weise für einen Sammler hält“, hat diese „Monochromie aus den 70igern“ für 200 000 Euro erworben. Sein Freund Marc, ein rational denkender und ansonsten fantasieloser Ingenieur, quittiert diesen „Kunstkauf“ herablassend mit bissigem Spott. Schließlich ist da noch Yvan, ein sympathischer Kerl mit einem verpfuschten Berufsleben. Er gibt sich tolerant, weil ihm „eh‘ al- les Wurscht“ ist. Das „selbstgefällige, perfide Lachen“, mit dem Marc die Kaufentscheidung seines Freundes als snobistischen Selbstbetrug entlarvt, erschüttert die freundschaftliche Beziehung zwischen beiden. Die rücksichtslose Kritik und die herablassende Art der Beurteilung „ohne Andeutung von Charme und Humor“ trifft Serge ins Mark. Dazwischen droht Yvan, ein „schlaffer hybrider Mensch“, zerrieben VERANSTALTUNGEN · KONZERTE THEATER · KINO Bund der Vertriebenen (BdV) Ortsverband Osterholz-Scharmbeck Der BdV lädt ein zu einem Tonbildvortrag des bekannten Natur- und Heimatfilmers Wilko Jäger am Donnerstag, dem 17. März 2011, um 16 Uhr, in das Hotel Tivoli. Gezeigt werden aus der Reihe „Land zwischen den Meeren – Reisebilder aus Schleswig-Holstein“ die Tonbildschauen „Vom Elbstrom zur Flensburger Förde“ und „Von Sylt ins Lauenburger Land“ Der Eintritt ist kostenlos. Ab 15.30 Uhr besteht die Möglichkeit, am Kaffeetrinken teilzunehmen. Auch Nichtmitglieder sind selbstverständlich herzlich willkommen. Die Urlaubszeit steht vor der Tür, lassen Sie sich diese Gelegenheit zur Information nicht entgehen. zu werden. Er ist ein charakterloser Waschlappen, willenlos zwischen Freunden, Mutter und künftiger Ehefrau hin und her gerissen. Er entartet zu einem heulenden Bündel Elend, das in seiner Verrücktheit entwaffnend ist: „Sicher,- Heirat, Kinder, Tod,- was kann mir noch passieren?“ Ein inhaltsleeres weißes Bild führt dazu, die sorgsam errichtete Freundschaft von drei Männern zu zerstören und hinter dem Ein Streit unter Freunden entwickelt sich um ein dekadentes Bild. Von links Nicolas König, Joshy Peters und Hermann Toelcke FOTO: PETER OTTO REISE ·TOURISTIK Heute (auch auf Vorbestellung) TAGESFAHRTEN IM FRÜHLING 08.04.: KAMELIENBLÜTE in der Wingst Busfahrt, Eintritt, Mittagessen, Kaffeetafel € 39,– 22.04.: BLUMENMARKT GRONINGEN Busfahrt, 2. Frühstück, Stadtführung und Abendessen € 41,– 06.05.: Ausflug zum SPARGELESSEN Busfahrt, Spargelbuffet, Kaffee am Dümmersee 7 Tage FISCHLAND – DARSS – ZINGST 26.04. – 30.04.: Busreise, Ü/HP, Ausflüge € 34,– € 385,– Und weitere Tages- und Urlaubsangebote! Anmeldungen + Informationen: Treffpunkt Kultur & Freizeit Bördestraße 9 · Osterholz-Scharmbeck Mo. – Fr. 8 – 17 Uhr, Sa. 8.30 – 12 Uhr Telefon: 0 47 91 / 30 34 37 GASTRONOMIE HOTELGEWERBE GESCHÄFTSEMPFEHLUNGEN Osterbrunch Trauringe-Aktionsrabatt Heidkrug OHZ-Buschhausen. Reservierung erbeten: t 0 47 91 / 71 61 Spareribs-Essen am 26.3. Heidkrug OHZ-Buschhausen. Reservierung erbeten: t 0 47 91 / 71 61 Lebendiges Wissen Erst im ständigen Kontakt mit der aktuellen Wirklichkeit werden Kenntnisse und Wissen fruchtbar. Und was vermittelt diesen Kontakt besser und vollständiger als die tägliche Lektüre einer guten Tageszeitung? Darum abonnieren. Im Angebot: Kabeljaufilet gebraten, dazu Eisbergsalat, mit Bratkartoffeln oder Hausmacher Kartoffelsalat Portion Lilienthal · Telefon 0 42 98 / 81 42 Zeitungshaus Osterholzer Kreisblatt gutbürgerlichen Schein die banalen menschlichen Existenzen zu enthüllen. 15 Jahre Freundschaft erscheinen plötzlich als Schwindel und Selbsttäuschung. Wie zur Bestätigung dieser deprimierenden Einsicht löste sich – unprogrammgemäß, gleichsam aufs Stichwort – das neben der Bühne aufgehängte Gemälde von der Wand und fiel zu Boden. Es kracht im Gebälk, und die Dreierfreundschaft droht auseinanderzubrechen. Sie wollen und können den jeweils Anderen in seinem Verhalten nicht begreifen und akzeptieren. Die Autorin Yasmina Reza zeigt mit brutaler Offenheit die Brüchigkeit von scheinbar sicheren Lebensläufen auf. Hermann Toelcke spielt gekonnt den in seinem Kunstverständnis verkannten Serge. Herablassend taktlos und mit arroganter Selbstgerechtigkeit stattet Nicolas König die Rolle des Marc exzellent aus. Den in haltloser Unsicherheit taumelnden Yvan spielt Joshy Peters mit rührender Sympathie. Er ist es auch, der die Freunde zur Vernunft bringt: „Ich will keine Autorität sein, ich will euer Freund sein!“ ruft er verzweifelt und rettet die verfahrene Situation. Am Ende sind die drei wieder vereint und die Zuschauer zufrieden. 20 % Rabatt auf die aktuelle WeißgoldGelbgold-, Palladium- und PlatinKollektion. Juwelier SATZKE, Am Bahnhof, OHZ Baguetterie Toulouse Neuer Bäcker, neue Baguette-Stangen. OHZ, Bahnhofstr. 37, t 0 47 91/31 12 Kopiergeräte u. Zubehör, Gebrauchtgeräte – günst. Preise, techn. Kundendienst. NikoSystems, Kopiercenter, 1. Etage im Haus am Markt OHZ, t 04791/985650 4.80 FISCHFEINKOST . . . .. . meeresfrisch für Ihren Tisch OHZ · BAHNHOFSTR. 91 · TEL. 98 52 26 Glaserarbeiten Glaserei Murken, Neu- und ReparaturVerglasungen. t 0 47 91 / 46 48. 24-Std. Glas-Notdienst Achtung Kaminbesitzer! Wir bauen Heizkassetten nach Maß für Ihren Kamin, DIN-geprüft, supergünstig und Ihre Heizung macht Urlaub. H. Schierhold, Breslauer Str. 30, Axstedt, t 0 47 48/4 27, www.schierhold.com Ihr Abo-Vorteil: Den WESER-KURIER am Urlaubsort lesen! Infos zur Urlaubsnachsendung www.weser-kurier.de Wir freuen uns auf Sie! Store Die Turnhalle steht mittlerweile seit 99 Jahren und wird trotz ihrer räumlichen Enge noch intensiv genutzt. Wer allerdings mit dem Auto kam, musste sich bislang einen Parkplatz in der Ries- oder Goethestraße suchen. In gut einem Monat aber sollen 14 Abstellflächen hinter dem historischen Gebäude mit dem markanten Turm zur Verfügung stehen. Allesamt mit Steinen gepflastert, die zum Gesamtbild des Ortskerns von Alt-Ritterhude passen. Das gilt auch für die Zufahrten und die neue Umrandung der alten Backsteinmauern von Halle und Hausmeisterwohnung. Und im Zuge der Bauarbeiten habe es sich angeboten, meinte Schotge, das Kanalsystem zu modernisieren. Künftig werden die Abwässer aus den Sanitärräumen und das Regenwasser getrennt aufgefangen und weitergeleitet.