Spielzeitmagazin 2014/2015

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Spielzeitmagazin 2014/2015
Spielzeitmagazin 2014/2015
EXKLUSIVE
ABENDMODE BEI BALTZ
IN BOCHUM
BALTZ INNENSTADT
Bongardstr. 42 – 56
Telefon 0234 91 49-0
BALTZ ONLINE
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[email protected]
Liebes Publikum,
willkommen zur
neuen Spielzeit!
Seit nahezu einem Jahr spielen wir im Schauspielhaus das
Stück „Bochum“ und nicht ein einziges Mal hat das Publikum
das ausverkaufte Haus verlassen, ohne das Lied „Bochum“
von Herbert Grönemeyer laut und aus vollem Herzen mitzusingen. Leise gesummt wird das „Steigerlied“, auf der Bühne
werden nur wenige Takte kaum hörbar angedeutet und ebenso
zart und leise summen die Menschen im Publikum mit. Das
„Glück auf“ des Steigerlieds ist ein Echo aus alten Zeiten, eine
Melodie, die von ferne klingt. Sie hat uns für lange Zeit begleitet, doch ist sie nicht mehr tonangebend.
Aber was gibt in Zukunft den Ton an? Wenn 800 Stimmen laut und deutlich „Bochum“ singen, dann wissen wir,
dass Bochum keine Schönheit ist, doch was wird Bochum in
Zukunft sein? Welche Stadt meinen wir, wenn wir „Bochum“
sagen? Die Stadt der Kohle ist es schon lange nicht mehr und
die Opel-Stadt wird es bald nicht mehr sein. Wissen wir, was
Bochum in Zukunft sein wird?
Wir erleben erneut eine historische Situation der Umbrüche und Veränderungen. Das Alte verliert seine Gültigkeit und
das, was kommt, kennen wir noch nicht. Das verunsichert und
gibt Anlass zur Sorge. Denn nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber
hat die Stadt verlassen, es scheint vielmehr, als ob eine Ära zu
Ende geht und wir uns auf wenig verlassen können.
Im Theater wissen wir, dass Krisen Umbrüche sind, die
Bewegung in die Geschichte bringen und immer zu notwendigen Neuanfängen führen. Diese Regel gilt nicht nur für
Theaterstücke, sondern auch für die Institution des Stadttheaters. In den bewegten Zeiten,
die die Stadt und die Menschen in Bochum
momentan erleben, kann auch das Theater
nicht bleiben, was es war. Denn nicht nur diese
Institution ist im Wandel: Wenn das Zentrum
unserer Gesellschaft, die Arbeit und die Produktion, neue Formen annimmt, dann können Bildungs- und Kultureinrichtungen nicht
unverändert bleiben. Es gilt zu fragen, welche
Inhalte und welche Formen von Bildung und
Kultur sich in einer veränderten Gesellschaft
als zukunftsfähig erweisen. Sie sind daran zu
messen, inwieweit sie in der Lage sind, allen Menschen in
der Stadt Zugang zu Bildung, Kultur und Arbeit zu ermöglichen. Durch diesen kritischen Prozess entdecken wir neue
Potenziale und Gemeinsamkeiten: Universitäten, Kultur- und
Bildungseinrichtungen stellen sich die Frage, wie sie gemeinsam innovative Lösungen für die Menschen in Bochum entwickeln können. Die wichtigste Erfahrung dabei ist, dass es
keiner allein schaffen kann – und das ist keine Not, sondern
eine Tugend. In der vielfältigen Zusammenarbeit entwickeln
sich neue Synergien und wir lernen eine Vielfalt von Perspektiven kennen, die unseren Horizont erweitern. Freie und
subventionierte Szene bewegen sich aufeinander zu und neue
Kooperationen entstehen. So gelingt es uns im besten Falle, in
Bochum einen offenen, zukunftsweisenden Kulturbegriff zu
formulieren, der viele verschiedene Facetten und Perspektiven
in sich trägt – und damit der Vielfalt unserer Stadt Rechnung
trägt. Noch einmal entsteht so ein „Bochumer Modell“, das
beispielhaft für die Region sein kann.
Das Schauspielhaus Bochum versteht sich als ein Forum,
das die Bewegungen und Strömungen der Stadt sichtbar
macht und verstärkt. Auf den Bühnen des Schauspielhauses
zeigen wir auch in der kommenden Spielzeit eine Vielfalt von
Geschichten und Künsten. Klassiker stehen neben Projekten,
Stadttheater trifft freie Szene, erfahrene und junge Regisseure
inszenieren Stücke, Autoren schreiben neue Texte, Komödien
und ernste Stoffe wechseln sich ab, Musik und Tanz bereichern
das Spektrum. Genau in dieser Vielfalt liegt die
Kraft des Stadttheaters: Hier begegnen sich
Menschen und Ideen, die zusammen in ihrer
Widersprüchlichkeit und Vielschichtigkeit die
ganze Stadt abbilden. Hier findet sich die ganze
Stadt wieder. Genau hier singen 800 Menschen
am Ende der Vorstellung „Bochum“ – mag sein,
dass jeder von ihnen etwas anderes darunter
versteht und sich etwas anderes davon erhofft,
aber wichtig ist, dass sie genau hier im Schauspielhaus das Lied zusammen singen.
Ihr Anselm Weber
SPIELZEITMAGAZIN 2014/2015
Inhalt
4 Der Spielplan 2014 / 2015
Alle Premieren und Stücke der neuen Spielzeit
20 Geld und Gefühl
22
Die Welt als Supermarkt
Über den Menschen im Marktspiel
24
Ich kaufe, also liebe ich!
Über das Verhältnis von Emotionen und Waren
28Gefühle
Ein fotografischer Essay von Eva Baales
38 2014/2015
40
Triumphe der Nahaufnahme
Über den Regisseur Stephan Kimmig
44
Wunderdinge aus der Tiefkühlpackung
Über die Sprache bei Peter Handke
46
Die Seltenheit erotischer Stimmen
Ein Reisetagebuch
48
Kunstmachen im Rotlichtviertel
Über das Rottstr 5 Theater
50
Drei Männer im Schnee
Glückwunschtelegramm für Erich Kästner
54
Gespenster des Kapitals
Eine Notizbuchskizze
58
Das Wichtigste auf der Welt
Ein paar Fragen an Roger Vontobel
60
Geld macht glücklich
Texthobelspäne von Reto Finger
61
Das Fleischwerk
Ein Stückauszug von Christoph Nußbaumeder
62Fame
Der Regisseur Neco Çelik inszeniert mit Renegade
63
Viel Lärm um nichts
Über Schein und Sein Shakespeares
64Hexenjagd
Zur Aktualität eines sechzig Jahre alten Stücks
66
Ein notwendiger Prozess
Aus der Praxis einer Trauerbegleiterin
68
Warum sollte ich das im Alter ändern?
Ein Gespräch mit Mechthild Großmann
70
Zwischen Soap und griechischer Tragödie
Über das Stück „Leas Hochzeit“
72 Gestern und Morgen
76
Die Zeit der Monolithen ist vorbei
Ein Gespräch mit Anselm Weber und Prof. Elmar W. Weiler
80
Erinnerungen an die Zukunft
Ein Gespräch mit Prof. Stefan Berger und Timo Köster
83Theaternetzwerk
Aufgaben und Projekte der Union des Théâtres de l’Europe
84 Das Ensemble
Fotografiert von Martin Steffen
106Das Junge Schauspielhaus
Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
118 Ihr Besuch im Schauspielhaus Bochum
Alle Informationen zu Kartenkauf, Preisen und Abo-Vorteilen
138 Angebote für Unternehmen
139 Sponsoren, Förderer und Partner
140Mitarbeiter
143Impressum
144Kontakt
ONKEL WANJA
DREI MÄNNER IM SCHNEE
VIEL LÄRM UM NICHTS
Regie: Stephan Kimmig
Premiere am 20. September 2014
im Schauspielhaus
Regie: Christian Brey
Premiere am 18. Oktober 2014
im Schauspielhaus
Regie: Lukas Langhoff
Premiere am 31. Januar 2015
im Schauspielhaus
GESPENSTER DES
KAPITALS
von Arthur Miller
von Anton Tschechow
Mit freundlicher Unterstützung
der Stadtwerke Bochum
DIE UNVERNÜNFTIGEN
STERBEN AUS
von Peter Handke
Regie: Alexander Riemenschneider
Premiere am 21. September 2014
in den Kammerspielen
von Erich Kästner
nach Honoré de Balzac
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Premiere am 25. Oktober 2014
in den Kammerspielen
EINSAME MENSCHEN
von Gerhart Hauptmann
FRAUEN AM RANDE
DES NERVENZUSAMMENBRUCHS
Musical von Jeffrey Lane (Buch) &
David Yazbek (Musik & Liedtexte)
nach dem Film von Pedro Almodóvar
Regie: Barbara Hauck
Musikalische Leitung: Tobias Cosler
Premiere am 26. September 2014
im Schauspielhaus
DELIKATESSEN
nach einem Film von
Anders Thomas Jensen
Regie: Hans Dreher &
Oliver Paolo Thomas
Premiere am 27. September 2014
in den Kammerspielen
In Zusammenarbeit mit dem
Rottstr 5 Theater
DAS DETROIT-PROJEKT:
DIE KINDER VON OPEL
Ein Theater- und Rechercheprojekt
mit Kindern und Jugendlichen
aus Bochum
Regie: kainkollektiv
Premiere am 17. Oktober 2014
im Theater Unten
DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von
Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste
Ruhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des
Bundes und die Kunststiftung NRW.
Regie: Roger Vontobel
Premiere am 9. November 2014
im Schauspielhaus
HANS IM GLÜCK
von William Shakespeare
HEXENJAGD
Regie: Daniela Löffner
Premiere am 28. Februar 2015
im Schauspielhaus
GIFT
von Lot Vekemans
Regie: Heike M. Götze
Premiere am 14. März 2015
in den Kammerspielen
IM WESTEN
NICHTS NEUES
(Arbeitstitel)
von Reto Finger
nach dem Roman
von Erich Maria Remarque
Regie: Anselm Weber
Uraufführung am 22. November 2014
in den Kammerspielen
Regie: Henner Kallmeyer
Premiere am 26. März 2015
im Theater Unten
MICHEL
AUS LONNEBERGA
Kinder- und Familienstück
von Astrid Lindgren ab 5 Jahren
Regie: Katja Lauken
Premiere am 30. November 2014
im Schauspielhaus
BLAUBART – HOFFNUNG
DER FRAUEN
von Dea Loher
Regie: Selen Kara
Premiere am 18. Dezember 2014
im Theater Unten
RENEGADE IN RESIDENCE
Ein neues Stück
Regie: Neco Çelik
Uraufführung am 10. Januar 2015
in den Kammerspielen
Eine Produktion mit Pottporus e.V./
Renegade, Herne
In Zusammenarbeit mit der Folkwang
Universität der Künste
DAS FLEISCHWERK
(Arbeitstitel)
von Christoph Nußbaumeder
Regie: Barbara Bürk
Uraufführung am 18. April 2015
in den Kammerspielen
DER BESUCH
DER ALTEN DAME
von Friedrich Dürrenmatt
Regie: Anselm Weber
Premiere am 30. April 2015
im Schauspielhaus
LEAS HOCHZEIT
von Judith Herzberg
Regie: Eric de Vroedt
Premiere am 16. Mai 2015
in den Kammerspielen
ZERBOMBT
von Sarah Kane
Regie: David Bösch
in den Kammerspielen
Eine Austauschproduktion mit
dem Schauspiel Stuttgart
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
ES WAR EINMAL
(Arbeitstitel)
Ein neues Stück
für Kinder ab 8 Jahren
Regie: Martina van Boxen
Uraufführung am 28. September 2014
im Theater Unten
DER PLAN VON DER
ABSCHAFFUNG DES
DUNKELS
nach dem Roman von Peter Høeg
Regie: Martina van Boxen
Premiere am 8. Januar 2015
im Theater Unten
SCHULEN IN BEWEGUNG
mit Schülerinnen und Schülern
aus sechs Bochumer Schulen aller
Schulformen
Regie: Martina van Boxen
Premiere im Mai 2015
in den Kammerspielen
… UND AUSSERDEM
THEATERTREFFEN
­DEUTSCHSPRACHIGER
SCHAUSPIEL­
STUDIERENDER
vom 31. Mai bis zum 6. Juni 2015
in den Kammerspielen
WEITER IM SPIELPLAN
SCHAUSPIELHAUS
BOCHUM Ein Singspiel von Lutz Hübner mit Liedern von Herbert Grönemeyer
Regie: Barbara Hauck • Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
DER RÄUBER HOTZENPLOTZ Kinder- und Familienstück
von Otfried Preußler ab 5 Jahren • Regie: Henner Kallmeyer
DIE NIBELUNGEN von Friedrich Hebbel • Regie: Roger Vontobel
EIN MANN WILL NACH OBEN von Hans Fallada • Regie: Anselm Weber
EIN SOMMERNACHTSTRAUM von William Shakespeare
Regie: Christina Paulhofer
HAMLET von William Shakespeare • Regie: Jan Klata
HEDDA GABLER von Henrik Ibsen • Regie: Roger Vontobel
OTHELLO von William Shakespeare • Regie: David Bösch
STROMAUFWÄRTS von Alan Ayckbourn • Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
A TRIBUTE TO JOHNNY CASH Eine musikalische Spurensuche
Regie: Arne Nobel • Musikalische Leitung: Torsten Kindermann, Karsten Riedel
WELL, YOU’RE MY FRIEND Mehr von Johnny Cash und Weggefährten
Regie: Barbara Hauck • Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
KAMMERSPIELE
AMPHITRYON von Heinrich von Kleist • Regie: Lisa Nielebock
BUNBURY von Oscar Wilde • Regie: Jan Neumann
DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK nach dem Film von
Aki Kaurismäki • Regie: David Bösch
DRAUSSEN VOR DER TÜR von Wolfgang Borchert • Regie: David Bösch
[FI’LO:TAS] nach Gotthold Ephraim Lessing • Regie: Roger Vontobel
FREITAG von Hugo Claus • Regie: Eric de Vroedt
HASE HASE von Coline Serreau • Regie: Barbara Hauck
RICHTFEST von Lutz Hübner • Regie: Anselm Weber
RUHR-ORT Renegade in Residence • Eine Rekonstruktion von Susanne Linke
Ein TANZFONDS ERBE Projekt • Choreografie & Regie: Susanne Linke
WASSA SCHELESNOWA von Maxim Gorki • Regie: Jan Neumann
THEATER UNTEN
DA-HEIM Tanz- und Theaterstück mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen
aus betreuten Wohngruppen • Künstlerische Leitung: Guido Markowitz,
Martina van Boxen
DER GÄRTNER von Mike Kenny für Kinder ab 4 Jahren • Regie: Martina van Boxen
DER KONTRABASS von Patrick Süskind • Einrichtung: Christina Pfrötschner
EINE SOMMERNACHT von David Greig und Gordon McIntyre •
Regie: Carla Niewöhner
FRED UND ANABEL Eine Liebesgeschichte für Kinder ab 3 Jahren nach dem Bilderbuch von Lena Hesse • Regie: Martina van Boxen
KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN von David Foster Wallace
Regie: Monika Gies
NORWAY.TODAY von Igor Bauersima • Regie: Martina van Boxen
RAUS AUS DEM SWIMMINGPOOL, REIN IN MEIN HAIFISCHBECKEN von Laura Naumann • Regie: Malte C. Lachmann
SPIELZEIT 2014/2015
Die neuen Stücke
Uraufführungen,
Premieren & Projekte
20.9.2014
ONKEL WANJA
VON ANTON TSCHECHOW
SCHAUSPIELHAUS
Sonja und ihr Onkel Wanja, die das Gut von
Sonjas verstorbener Mutter aufopferungsvoll
bewirtschaften, haben Besuch aus der Stadt.
Sonjas Vater, ein berühmter Professor, und
seine junge Frau Jelena wollen sich hier auf
dem Land erholen, doch ihre Anwesenheit
bringt den gesamten Lebensrhythmus durcheinander. Der Professor lässt seine Arroganz
und seine Launen an allen aus und verlangt
dauernd nach dem Doktor. So bringt der Arzt
und Umweltaktivist Astrow seine Zeit damit
zu, nach den Gebrechen des Professors zu
sehen, dabei hat er eigentlich nur Augen für
dessen Frau. Nach dieser verzehrt auch Wanja
sich, während Sonja unter der unerwiderten
Liebe zu Astrow leidet. Alle vernachlässigen
ihre Arbeit, und, was schlimmer ist, stellen mehr und mehr die Konstruktion ihres
Zusammenlebens in Frage. Sonja und Wanja
müssen erkennen, dass sie über zwanzig Jahre
einem falschen Ideal aufgesessen sind.
„Szenen aus dem Landleben“ überschreibt
Tschechow sein 1897 entstandenes Stück. Das
klingt nach Abschied von der dramatischen
Form, und tatsächlich geht es in den traurigkomischen Dramen des Autors weniger um Handlung als um Stillstand.
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Camilla Daemen
Dramaturgie: Kekke Schmidt
→ SEITE 40
Mit freundlicher Unterstützung der
Stadtwerke Bochum
Stephan Kimmig (*1959) ist einer der führenden
Regisseure im deutschsprachigen Raum. Seine
Inszenierungen werden regelmäßig zum Berliner
Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2010 „Liebe und
Geld“ von Dennis Kelly (Thalia Theater Hamburg).
Er erhielt den Wiener Nestroy-, den Rolf-Mares- und
den FAUST-Theaterpreis sowie den 3sat-Innovationspreis für zukunftsweisende Leistungen im Deutschen
Schauspiel (für die Inszenierung „Maria Stuart“, gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Katja Haß).
26.9.2014
FRAUEN AM ­RANDE
DIE
DES NERVEN­
UNVER­NÜNFTIGEN ZUSAMMENBRUCHS
STERBEN AUS
MUSICAL VON JEFFREY
21.9.2014
VON PETER HANDKE
KAMMERSPIELE
Theatertexte sind oft unzeitgemäß, ihrer Zeit
voraus. Manchmal tauchen sie nach Jahrzehnten wieder auf und man fragt sich, ob sie
nicht genau für diesen Augenblick geschrieben wurden. Genau so ein Text ist dieses Stück
aus dem Jahr 1973. Darin erzählt Peter Handke von dem Unternehmer Quitt und seiner
Welt. Quitt bittet vier weitere Unternehmer
zu sich und schlägt ihnen ein Kartell vor, um
den Markt zu kontrollieren. Doch schon bald
verliert Quitt den Gefallen an seiner Idee und
verrät das Kartell.
Das Stück betrachtet die aggressiven Tendenzen unternehmerischer Strategien. Handke
legt die Sinnlosigkeit dieser Rollenspiele bloß
und fragt, wie die Menschen als Menschen
sich in diesem System bewahren können. Können wir uns frei machen von den Bedürfnissen und Begehrlichkeiten einer Ökonomie, die
unser ganzes Wesen, Denken, Fühlen, ja unser
ganzes Leben bestimmt? Sind wir etwas anderes als die Rolle, die wir spielen? Diese Fragen
stellte Handke vierzig Jahre bevor wir durch die
jüngste Finanzkrise lernen mussten, Kapitalismuskritik neu zu denken. Die Antwort darauf
ist bis heute keine eindeutige.
Regie: Alexander Riemenschneider
Bühne: David Hohmann
Kostüme: Lili Wanner
→ SEITE 44
Dramaturgie: Sabine Reich
Alexander Riemenschneider (*1981) studierte
Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in
Bonn und Regie an der Theaterakademie Hamburg. Er schloss 2009 sein Regiestudium mit einer
Inszenierung von Albert Camus’ „Caligula“ ab und
arbeitet seitdem am Theater Bremen, Deutschen
Theater Berlin und am Residenztheater München.
Seine Theateradaption des Romans „Der Schaum
der Tage“ wurde zu einer Reihe von europäischen
Festivals eingeladen, 2011 gewann er mit Handkes
„Kaspar“ (Theater Bonn) beim NRW Theatertreffen
den Preis für die beste Inszenierung.
LANE (BUCH) & DAVID YAZBEK
(MUSIK & LIEDTEXTE)
NACH DEM FILM VON
PEDRO ALMODÓVAR
DEUTSCH VON KEVIN SCHROEDER
SCHAUSPIELHAUS
Sie sind immer woanders, die Männer. Iván,
der Mann mit der wundervollen, warmen
Stimme, glänzt durch Abwesenheit. Völlig überraschend hat er beschlossen, seine
Beziehung mit Pepa zu beenden und aus dem
gemeinsamen Penthouse auszuziehen. Doch
sie ist nicht bereit, die Trennung einfach so
hinzunehmen, erst recht nicht, als sie erfährt,
dass sie schwanger ist. Und so macht Pepa sich
auf die Suche nach ihm. Auch Lucía, Iváns
Exfrau, die Gerechtigkeit für zwanzig verlorene Jahre einfordert, ist hinter ihm her. Malik,
der Mann, bei dem Candela schwach wird,
ist ebenfalls verschwunden und alles deutet
darauf hin, dass er ein Terrorist ist. Verlass
scheint nur noch auf Carlos zu sein, Iváns
naiven, schüchternen Sohn. Wo sind sie hin,
die richtigen Männer?
Augenzwinkernd stellt Pedro Almodóvar
in seinem Screwball-Melodram Paarbeziehungen auf den Prüfstand. 1988 gelang ihm mit
„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ der internationale Filmdurchbruch.
50 Auszeichnungen, eine Oscar-Nominierung
sowie eine gleichnamige Musicalproduktion
am Broadway 2010 würdigten seine Liebeserklärung an das abwesende Mysterium Mann.
Regie: Barbara Hauck
Musikalische Leitung: Tobias Cosler
Bühne: Mara Henni Klimek
Kostüme: Annika Träger
Dramaturgie: Annelie Mattheis → SEITE 46
Barbara Hauck (*1983) hat den Grönemeyer-Abend
„Bochum“ und den Johnny-Cash-Abend „Well,
you’re my friend“ auf die Schauspielhaus-Bühne
gebracht. Mit Aki Kaurismäkis „Das Leben der
Bohème“ im Theater Unten gab sie 2012 ihr Regiedebüt. Sie arbeitet als freie Regisseurin.
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: MUTTER KRAMERS FAHRT ZUR GNADE
7
27.9.2014
DELIKATESSEN
NACH EINEM FILM VON
ANDERS THOMAS JENSEN
KAMMERSPIELE
Zwei befreundete Metzger wollen es sich
und ihrem fiesen Metzgermeister beweisen:
Sie eröffnen ihre eigene Fleischerei. Aber die
Kunden bleiben aus. Eines Abends schließt
einer der beiden erfolglosen Jungunternehmer versehentlich einen Elektriker im Kühlraum ein. Als er den Erfrorenen am nächsten
Morgen findet, beschließt er in Panik, den
Toten fachgerecht zu verarbeiten. Schließlich
hat ausgerechnet der alte Meister und Konkurrent soeben großkotzig eine umfangreiche
Fleischbestellung für seinen Rotarier-Club aufgegeben. Die Mitglieder sind begeistert von der
schmackhaften Lieferung und nun kommen
endlich auch die Kunden. Jetzt braucht es nur
noch mehr Fleisch.
„Dänischen Delikatessen“ schrieb und
verfilmte der für seine skurrilen Filme bekannte dänische Autor und Regisseur Anders Thomas Jensen. Die künstlerischen Leiter des Rottstr 5 Theaters inszenieren diese böse Komödie
unter dem Titel „Delikatessen“ für die Kammerspiele.
Regie, Bühne & Kostüme:
Hans Dreher & Oliver Paolo Thomas
Dramaturgie: Olaf Kröck
→ SEITE 48
In Zusammenarbeit mit dem Rottstr 5 Theater
Hans Dreher (*1975) kam in Japan zur Welt, wuchs
in den USA auf und studierte in München Theaterwissenschaft, Anglistik und Amerikanistik. 2005
kam er als Regieassistent ans Schauspielhaus Bochum. 2009 beginnt seine Zeit als Hausregisseur
des Rottstr 5 Theaters und als Mitglied der Theaterleitung. Inszenierungen dort waren u. a. „Werther“,
„Der Großinquisitor“, „Philotas“ und „Caesar“.
Oliver Paolo Thomas (*1983) wurde in Witten geboren. In Bochum studierte er Germanistik und Philosophie. Währenddessen arbeitete er als Regie- und
Dramaturgieassistent am Schauspielhaus Bochum.
Er ist Gründungsmitglied des Rottstr 5 Theaters und
inszenierte dort als Hausregisseur z. B. „Fight Club“,
„Geschlossene Gesellschaft“, „Das Bildnis des Dorian Gray“ und „Nero“.
18.10.2014
17.10.2014
DAS DETROIT-PROJEKT
DIE KINDER
VON OPEL
EIN THEATER- UND
RECHERCHEPROJEKT
MIT KINDERN UND
JUGENDLICHEN AUS BOCHUM
THEATER UNTEN
„Mein Vater ist arbeitslos“, „Wir sind auf
Hartz IV“ – viele Kinder und Jugendliche in
Bochum könnten die Sätze äußern. Für die
Kinder der Beschäftigten von Opel ist diese
Situation oftmals schon eingetreten oder sie
leben seit Jahren mit dem Gespenst der drohenden Arbeitslosigkeit und erwarten täglich,
dass einem Elternteil gekündigt wird. Sie sind
nicht aktiv an den Umwälzungen beteiligt,
sondern müssen diese Prozesse passiv erleiden.
Wie wirkt sich das auf die Zukunftsperspektiven der Jugendlichen aus? Wie gehen sie mit
diesen Entwicklungen um?
Zusammen mit dem „kainkollektiv“ gehen
Kinder von Opel-Mitarbeitern und -Ehemaligen
auf eine Recherche im Stadtraum. Sie fragen
Betroffene und Erwachsene, die sich professionell mit dem Thema Arbeitslosigkeit beschäftigen. In mehreren Arbeitsschritten suchen sie
unterschiedliche Formen der Umsetzung und
entwickeln schließlich ein Theaterstück, das
sie gemeinsam auf die Bühne bringen werden.
Regie: kainkollektiv
Dramaturgie: Sabine Reich
→ SEITE 110
DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von
Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste
Ruhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des
Bundes und die Kunststiftung NRW.
kainkollektiv, bestehend aus Fabian Lettow und
Mirjam Schmuck, arbeiten seit 2004 als Regisseure, Dramaturgen, Theaterwissenschaftler, Autoren,
Musiker und Performer und kollaborieren mit unterschiedlichen freien Künstlern und Gruppen aus den
Bereichen Theater, Musik, Tanz, bildende Kunst und
neue Medien. In den letzten Jahren inszenierten sie
primär eigene Texte und Szenarien.
DREI MÄNNER
IM SCHNEE
VON ERICH KÄSTNER
SCHAUSPIELHAUS
Im Grandhotel Bruckbeuren tummeln sich die
Schönen und Reichen. Als die Gewinner des
Putzblank-Preisausschreibens im Skihotel eintreffen, entspinnt sich eine heitere Verwechslungskomödie. Man munkelt, Dr. Hagedorn
sei ein Millionär inkognito, der den armen
Mann nur spiele. Dabei ist in Wirklichkeit
Geheimrat Tobler, unter falschem Namen reisend, der verkappte Millionär, der sich danach
sehnt, endlich einmal die raue Realität kennen
zu lernen. Diesen Plan will seine Tochter durch
Vorwarnungen im Hotel vereiteln, allerdings
kommen ihre Vorkehrungen nun dem falschen Mann zugute: besagtem Dr. Hagedorn,
einem arbeitslosen Werbefachmann. Über so
viel unerwarteten Luxus kann dieser nur den
Kopf schütteln, darüber hinaus scheinen die
weiblichen Hotelgäste es auf ihn abgesehen
zu haben. Millionär wider Willen ist auch
Johann, Diener von Geheimrat Tobler, dessen
Anweisung zufolge er Kesselhuth, den Besitzer
einer großen Schifffahrtslinie, mimen muss.
Nur Geheimrat Toblers Plan geht auf: Seine
Tarnung als Preisausschreibengewinner Schulze ist perfekt. Er erhält eine Rumpelkammer
ohne Heizung und wird zum Schneefegen
eingeteilt. Die Hotelleitung gibt ihr Bestes,
um ihren Gästen diesen armen Mann nicht
zuzumuten.
„Millionäre sind aus der Mode gekommen“
stellt Erich Kästner seinem Roman voran, doch
sein charmanter, liebevoll gezeichneter Millionärsreigen war schon damals der beste Gegenbeweis.
Regie: Christian Brey
Bühne & Kostüme: Anette Hachmann
Dramaturgie: Annelie Mattheis → SEITE 50
Christian Brey (*1973) absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst in Stuttgart und war von 1997 bis 2011 Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart. Seit 2007 arbeitet
er vor allem als Regisseur, u. a. am Schauspiel Stuttgart, Schauspielhaus Hamburg, Theater Osnabrück,
Schauspiel Chemnitz und Theater Münster.
8
25.10.2014
GESPENSTER
DES KAPITALS
NACH HONORÉ DE BALZAC
KAMMERSPIELE
Finanzwirtschaft ist die Alchemie des 21.
Jahrhunderts. Sie verspricht das Wunder
der creatio ex nihilo – der Schöpfung aus
dem Nichts. Wo bisher Renditen nur auf
Geschäften der Realwirtschaft basierten,
blüht jetzt der Zauber der Spekulation mit der
Spekulation: Gehandelt wird nicht mehr mit
Waren, sondern nur noch mit Preisen. Und
der Könner katapultiert das Geschäft mittels
eines „Hebels“ ins Unermessliche. Honoré
de Balzac hat bereits im Jahre 1840 in seinem
Theaterstück „Le faiseur“ („Der Macher“)
den ganzen Irrsinn des finanzökonomischen
Luftgeschäfts beschrieben und gezeigt, dass
die Höhe der Schulden für den wahren Spekulanten nur die Rampe ist für eine umso
rasantere Beschleunigung der Kapitalfahrt.
Wohin? Nicht unbedingt in den Abgrund,
denn wie immer gilt: Wer zum richtigen Zeitpunkt aussteigt, takes it all! In „Gespenster
des Kapitals“ schreiben wir den Balzac’schen
Entwurf ins Heute fort und stellen uns der
Frage: Schulden? Warum muss man die überhaupt zurückzahlen?
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne: Thilo Reuther
Kostüme: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Dramaturgie: Olaf Kröck
→ SEITE 54
Hermann Schmidt-Rahmer (*1960) inszenierte
2013/2014 mit der Ayckbourn-Komödie „Stromaufwärts“ erstmals am Schauspielhaus Bochum.
Neben seiner Tätigkeit als Regisseur ist er Professor
für Szene an der Universität der Künste Berlin und
außerdem als Autor und Übersetzer tätig. Seine Arbeiten werden immer wieder mit Einladungen und
Preisen ausgezeichnet, u. a. gewannen seine beiden
Jelinek-Inszenierungen „Rechnitz (Der Würgeengel)“ 2011 den Publikumspreis und „Ulrike Maria
Stuart“ 2012 den Jury-Preis für die beste Inszenierung beim NRW Theatertreffen.
22.11.2014
URAUFFÜHRUNG
HANS IM GLÜCK
(ARBEITSTITEL)
VON RETO FINGER
KAMMERSPIELE
9.11.2014
EINSAME
MENSCHEN
VON GERHART HAUPTMANN
SCHAUSPIELHAUS
Der junge Familienvater Johannes Vockerat
hat es schwer: Er möchte es allen recht machen
und zugleich einen ganz neuen Lebensentwurf
erfinden – ein Ding der Unmöglichkeit, wie
Hauptmanns Drama von 1891 zeigt. Die religiösen Eltern und seine Frau Käthe markieren
mit der Taufe des gerade geborenen Kindes ihr
Vertrauen in überkommene Rituale, während
Johannes diese Zeremonie nur um des lieben
Familienfriedens willen mitmacht – was ihm
wiederum sein fortschrittlich eingestellter
Freund Braun vorwirft. Erst richtig kompliziert
wird die Lage, als die junge Studentin Anna
Mahr das Feld betritt und sich bald alles nur
noch um sie dreht. „Frei in jeder Hinsicht“,
erscheint sie als geborene Verkörperung von
Johannes’ wissenschaftlichen und sozialen
Fantasien. Zwischen erotischer Anziehung
und geistiger Wahlverwandtschaft gehen sie
ein Experiment mit ungewissem Ausgang ein,
das nicht nur sie, sondern die ganze Familie in
einen zerstörerischen Bann zieht.
Regie: Roger Vontobel
Dramaturgie: Kekke Schmidt
→ SEITE 58
Roger Vontobel (*1977) ist Hausregisseur am
Schauspielhaus Bochum. In der Spielzeit 2013/2014
inszenierte er Friedrich Hebbels Epos „Die Nibelungen“ und Henrik Ibsens „Hedda Gabler“. Er gehört
zu den prägenden Regisseuren seiner Generation
und arbeitete u. a. am Deutschen Theater Berlin,
am Théâtre de l’Odéon in Paris und am Staatsschauspiel Dresden. Seine 2011 in Dresden entstandene
Inszenierung von „Don Carlos“ wurde zum Berliner
Theatertreffen eingeladen und erhielt den FAUSTTheaterpreis für „Beste Regie“.
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: BOCHUM
30.11.2014
Nach sieben Jahren Arbeit erhält Hans einen
großen Klumpen Gold. Diesen tauscht er
auf dem Weg zurück zu seiner Mutter gegen
ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh
gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine
Gans und die Gans gegen zwei Schleifsteine,
die ihm schlussendlich in einen tiefen Brunnen fallen. Von seinem Vermögen, das er sich
über all die Jahre verdient hat, ist nichts mehr
übrig geblieben. Aber das scheint Hans nicht
zu kümmern:
„So glücklich wie ich“, rief er aus, „gibt es
keinen Menschen unter der Sonne.“
Das Märchen der Brüder Grimm dient
als Vorlage für das neue Stück von Reto Finger:
Homo Hans steht in der Mitte seines Lebens. Er
ist verheiratet, schwächelnder Hochstapler und
fürchtet nichts so sehr wie den sozialen Abstieg.
Seine Frau, die Alleinerzieherin, hat erkannt,
dass ihr Leben einfacher wird, wenn sie nicht
mehr auf Homo Hans baut. Der Mitgründer,
Geschäftspartner und beste Freund wird zum
Verräter. Und tut doch nur, was Homo Hans
auch selbst getan hätte. Einzig bei seinem Vater
Alteisen und seiner Mutter Mater Dolorosa
findet Hans noch immer den Rückhalt und die
Verehrung, die er zwar nicht verdient, aber an die
er sich so sehr gewöhnt hat. „Hans im Glück“
handelt von einer Generation, die langsam realisiert, dass es, anders als bei ihren Eltern, nicht
immer mehr, sondern immer weniger wird.
Regie: Anselm Weber
Bühne: Hermann Feuchter
Dramaturgie: Sabine Reich
→ SEITE 60
Reto Finger (*1972) ist Jurist, Autor und Regisseur.
Für „Kaltes Land“ erhielt er 2005 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik. Sein für das Schauspielhaus Bochum verfasstes Stück „Haus am See“ wurde
2011 von Anselm Weber in den Kammerspielen zur
Uraufführung gebracht. Außerdem betreute er Anselm Webers Inszenierungen „Vor Sonnenaufgang“
und „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ als Dramaturg und entwickelte die Textfassungen.
9
MICHEL AUS
LÖNNEBERGA
KINDER- UND FAMILIENSTÜCK
AB 5 JAHREN
VON ASTRID LINDGREN
SCHAUSPIELHAUS
Jeder in Lönneberga weiß: Die Svenssons auf
dem Katthult-Hof, die haben es nicht leicht.
Denn ihr Sohn, der Michel, ist ein richtiger
Lausejunge und macht nur Unfug! Mag ja sein,
dass der Michel es gar nicht böse meint, aber
am Ende ist es immer dasselbe. Dann kreischt
die Magd Lina, dann brüllt Anton, sein Vater,
„Mi-i-ichel!“ und er muss zur Strafe in den
Tischlerschuppen und noch ein Holzmännchen schnitzen. Jeden Abend schreibt Alma,
seine Mutter, in einem Heftchen alles auf, was
Michel am Tag angestellt hat, und fragt sich,
was bloß einmal aus ihrem Jungen werden
soll. Warum kann er nicht so sein wie seine
Schwester, Klein-Ida, ganz brav und lieb?
Aber manchmal, da überrascht der Michel
sie alle. Ganz schön geschäftstüchtig ist er zum
Beispiel, und ein großes Herz hat er auch, vor
allem, wenn es um den Knecht Alfred geht, seinen besten Freund. Und wenn dieses Jahr der
Schnee fällt in Lönneberga, dann vollbringt der
Michel eine richtige Heldentat.
Regie: Katja Lauken
Bühne: Maren Geers
Kostüme: Yvette Schuster
Musik: Torsten Kindermann, Oliver Siegel
Dramaturgie: Justus von Verschuer
→ SEITE 108
Katja Lauken (*1970) zeigte in Bochum bereits
ihre Inszenierungen von Michael Endes „Jim Knopf
und Lukas der Lokomotivführer“ und Tilde Michels
„Kleiner König Kalle Wirsch“. 2013/2014 setzte sie
Dennis Kellys „DNA“ für die Kammerspiele in Szene.
Sie arbeitet als freie Regisseurin u. a. am Schauspiel
Köln, Theater Aachen, Theater Oberhausen und am
Schauspiel Essen.
10.1.2015
URAUFFÜHRUNG
18.12.2014
BLAUBART –
HOFFNUNG
DER FRAUEN
VON DEA LOHER
THEATER UNTEN
Der klassische Blaubart, wie er etwa in Per­
raults Märchen von 1697 überliefert ist, agiert
als wahrer Patriarch durch Verbot und Kontrolle. Er verbietet seiner jungen Frau den
Zutritt zu einer Kammer, zu der er ihr zugleich
den Schlüssel überlässt. Als sie ihrer Neugier
erliegt, will er sie töten wie ihre Vorgängerinnen – doch diese letzte wird durch Klugheit
und Glück gerettet.
Wenn Dea Loher ihren Blaubart als „Hoffnung der Frauen“ tituliert, dann schwingt
neben einer leisen Ironie von vornherein eine
Umkehrung der Sachlage mit. Ihr Blaubart ist
ein schwacher Mann, dessen Rollenunsicherheit
ihn für die endlosen Projektionen der Frauen
prädestiniert, welche der Liebe als letzter großer
Utopie unserer Zeit nachjagen. Nachdem seine
erste, nicht zufällig Julia genannt, sich tötet aus
Liebe, wird sie für ihn zur Idealfrau, die er in
allen folgenden suchen muss. So durchlebt er
mit verschiedenen Frauentypen die Settings,
die unsere Kultur für amouröse Beziehungen
bereitstellt. Dabei kreuzt sein Weg immer wieder den einer Blinden, die ihn besser erkennt als
alle anderen.
RENEGADE
IN RESIDENCE
EIN NEUES STÜCK
KAMMERSPIELE
31.1.2015
Seit zehn Jahren entwickeln Renegade urbane
Kunst, indem sie Street-Art mit vielen Formen
und Impulsen verbinden. Dabei mixen sie HipHop mit klassischem Tanztheater, versammeln
Breaker und B-Boys ebenso wie klassische
Tänzer und vereinen eine Vielzahl von TanzKulturen und -Generationen.
Für eine neue Produktion im Rahmen von
„Renegade in Residence“ im Schauspielhaus
Bochum wagen sie ein Experiment. Die Richtung ist klar, doch das Ziel ungewiss: Es geht
zurück auf die Straße. Mit Hip-Hop-Tänzern und
Breakern entwickeln Renegade ein neues Stück
und haben dafür einen ungewöhnlichen Partner für die Regie gefunden: Neco Çelik. Neco
Çelik ist kein Tänzer und kein Choreograf, aber
ein erfahrener Theaterregisseur, oder besser
gesagt: Opernregisseur, der unter anderem an
der Staatsoper Unter den Linden in Berlin Regie
führte. Oder noch besser gesagt: Filmemacher.
Oder: Sozialarbeiter, der bis 2008 im Jugendzentrum Naunynritze in Berlin-Kreuzberg arbeitete.
Oder: Gang-Mitglied und Graffiti-Künstler, der
zu den „36ern“ gehörte. Auf jeden Fall genau der
richtige Partner für Renegade.
Regie: Neco Çelik
→ SEITE 62
Regie: Selen Kara
Bühne: Lydia Merkel
Kostüme: Emir Medic
Eine Produktion mit Pottporus e.V./Renegade,
Herne. Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen.
Selen Kara (*1985) besuchte nach dem Abitur die
Medyapim-Akademie in Istanbul (Schwerpunkt
Schauspiel/Regie) und studierte Theater- und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Seit 2012 ist sie Regieassistentin am Schauspielhaus
Bochum, wo sie unter anderem mit den Regisseuren Roger Vontobel, Anselm Weber, Jan Neumann,
Christina Paulhofer und David Bösch arbeitete. Mit
„Blaubart – Hoffnung der Frauen“ zeigt sie ihre erste
eigene Regiearbeit.
Neco Çelik ist Film- und Theaterregisseur. 2006
debütierte er mit „Schwarze Jungfrauen“ am HAU.
Es folgten 2007 „Romeo und Julia“, ebenfalls am
HAU, sowie „Ausgegrenzt“ an den Münchner Kammerspielen. Für seine erste Operninszenierung erhielt Çelik 2011 den FAUST-Theaterpreis für die beste
Regiearbeit. 2012/2013 inszenierte er zweimal an
der Staatsoper Unter den Linden, 2014 setzt er im
Stadttheater Pforzheim Molières „Der eingebildete
Kranke“ in Szene.
10
VIEL LÄRM
UM NICHTS
VON WILLIAM SHAKESPEARE
SCHAUSPIELHAUS
Es ist ein verwirrendes Geflecht, das diese
Liebeskomödie spinnt. Claudio, gerade erst
mit Benedikt aus dem Krieg heimgekehrt,
verliebt sich in Hero. Er wirbt um sie und in
kürzester Zeit ist die Hochzeit vereinbart. In
der Zeit bis zur Trauung will das Brautpaar
auch noch Benedikt mit Beatrice verkuppeln.
Die beiden wortwitzigen Streithähne konnten
sich scheinbar noch nie leiden. Und gerade
das ist die Herausforderung für die Kuppler.
Sie stellen den beiden Zankäpfeln eine Liebesfalle. Unterdessen spinnt Don Juan eine
handfeste Intrige gegen Claudio. Er macht
ihn glauben, seine Hero sei ihm noch vor der
Hochzeitsnacht untreu geworden. Vor der
versammelten Hochzeitsgesellschaft mit den
falschen Anschuldigungen konfrontiert, sinkt
die Braut vor dem Altar in eine tiefe Ohnmacht. Und Claudio glaubt, seine Geliebte
wäre tot. Beatrice ringt dem ehemals verabscheuten Benedikt das Gelöbnis ab, Heros Tod
zu rächen und den Kameraden Claudio zum
Duell zu fordern. Shakespeares rasantes Stück
ist ein raffiniertes Spiel von Schein und Sein,
vom Entdecken, Verlieren und Wiedergewinnen der Liebe.
Regie: Lukas Langhoff
→ SEITE 63
Lukas Langhoff (*1964) assistierte an der Berliner Volksbühne bei Frank Castorf, Johann Kresnik
und Christoph Schlingensief und arbeitete dann
als Künstlerischer Leiter des Prater der Berliner
Volksbühne. Seine Inszenierung von Ibsens „Ein
Volksfeind“ wurde 2012 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
14.3.2015
28.2.2015
GIFT
HEXENJAGD
VON LOT VEKEMANS
KAMMERSPIELE
Die Zeit der Hexen war auch in den 1950er
Jahren, als Arthur Miller sein Stück verfasste,
schon lange vorbei. Er hatte die Kommunistenhatz der McCarthy-Ära seiner Tage vor Augen
und im Visier, siedelte die Handlung aber bei
den Hexenprozessen 1692 in Salem/Massachusetts an.
Eine ganze Stadt gerät in Aufruhr, als eine
Gruppe junger Mädchen nachts im Wald seltsame Tänze vollführt und es wenig später heißt,
hier seien übernatürliche Einflüsse im Spiel
gewesen. Bald schon spaltet sich die Stadt in
zwei Lager: die Besonnenen auf der einen Seite,
die für beobachtete Phänomene erstmal auch
beobachtbare Ursachen annehmen, und die
Mahner und Zeichendeuter auf der anderen,
welche dunkle Kräfte am Werk vermuten. Die
Mädchen, allen voran Abigail, schüren den
Spuk. Vielleicht, weil es keine unverdächtige
Möglichkeit gibt, ihre erwachende Sinnlichkeit
auszuleben. Zunehmend aber auch, weil ihnen
die wahllose Denunziation ihrer Mitbürger als
von Hexen und Teufeln besessen eine erregende
Macht verleiht. Dabei verfolgt Abigail nur ein
banales egoistisches Ziel. Aber, einmal in Gang
gesetzt, lässt sich die Maschinerie von Angst,
Aberglauben und Verdächtigung nicht mehr
aufhalten.
Wir hoffen, dass die Ehe ein sicheres und starkes Gebäude ist, das uns Halt gibt in den Stürmen des Lebens. Doch wenn der Wind allzu
kalt wird, kann dieses Gebäude einstürzen wie
ein Kartenhaus. Genau diese traurige Erfahrung macht ein Ehepaar: Nicht zusammen
ausgehalten haben sie es, als ihr Sohn starb.
So groß war der Schmerz, zu hilflos waren sie
angesichts der Tragödie. Nun sehen sie sich
nach zehn Jahren auf dem Friedhof wieder.
Sie warten allein in einer kalten Halle auf die
Friedhofsangestellten, die das Grab umbetten
müssen, weil Gift im Boden gefunden wurde,
und sie warten lange. Zu lange, um zu schweigen, und dann gibt ein Wort das andere. Man
kennt sich immer noch, weiß, wie viele Schokoladenriegel der andere gerne isst und entdeckt die kleinsten Veränderungen. Was als
unsichere, hilflose Konversation mit unfreiwillig komischen Momenten beginnt, wird zu
einem Gespräch und einer echten Begegnung.
Sie blicken zurück auf das, was war, versuchen
zu sagen, was unsagbar ist.
„Mit ihrem wunderbaren Dialog über
zwei Menschen, die erst ein Kind verloren
haben, dann sich selbst und dann einander,
trifft Vekemans direkt ins Herz“, heißt es in
der Jurybegründung für den niederländischen
Taalunie Toneelschrijfprijs, den die Autorin
2010 für ihr Stück erhielt.
VON ARTHUR MILLER
SCHAUSPIELHAUS
Regie: Daniela Löffner
Bühne & Kostüme: Claudia Kalinski
→ SEITE 64
Dramaturgie: Kekke Schmidt
Daniela Löffner (*1980) begann ihre Theaterkarrie­
re am Theater Freiburg und Düsseldorfer Schauspielhaus und war Hausregisseurin am Staatsthea­
ter Braunschweig. Ihre Inszenierungen wurden
bereits für den FAUST-Theaterpreis in der Kategorie
„Regie Kinder- und Jugendtheater“ nominiert sowie
zu den Autorentheatertagen Berlin und dem Festival Radikal Jung eingeladen. 2014 erhielt sie den
Kurt-Hübner-Regiepreis.
FOTO: THOMAS AURIN, AUS: OTHELLO
Regie & Kostüme: Heike M. Götze
Dramaturgie: Sabine Reich
→ SEITE 66
Heike M. Götze (*1978) inszenierte am Schauspielhaus Bochum die Uraufführung „Mutter Kramers
Fahrt zur Gnade“ von Christoph Nußbaumeder
und Dirk Lauckes „alter ford escort dunkelblau“.
Ihre 2013 in Hannover entstandene Uraufführung
von Katja Brunners Stück „Von den Beinen zu kurz“
wurde 2013 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Sie erhielt 2008 den Preis des Körber Studio
Junge Regie und wurde 2011 zum Festival Radikal
Jung eingeladen.
11
26.3.2015
IM WESTEN
NICHTS NEUES
NACH DEM ROMAN
VON ERICH MARIA REMARQUE
THEATER UNTEN
In der Schule lernt man vielleicht für das Leben
– aber nicht für den Krieg. Das wird Paul Bäumer und seinen Klassenkameraden schnell
klar, nachdem sie sich auf Drängen ihres
Lehrers Kantorek freiwillig zum Kriegsdienst
gemeldet haben. An der Westfront lernt Paul,
Schützengräben zu bauen, Waffen zu bedienen, Kameraden zu retten, Feinde zu töten
– kurz: zu überleben. Ein Heimataufenthalt
katapultiert Paul in eine andere Welt. Wie ein
Fremder fühlt er sich zwischen denjenigen, die
zu Hause geblieben sind und deren Vorstellungen vom Krieg nichts mit der kruden Realität
zu tun haben. Ihnen von seinen Erfahrungen
zu erzählen, versucht er gar nicht erst. Zurück
in der Schlacht muss er machtlos mit ansehen,
wie ein Freund nach dem anderen im Kampf
fällt. Schließlich wird auch Paul kurz vor Ende
des Krieges tödlich getroffen, „an einem Tag,
der so ruhig und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte, im Westen
sei nichts Neues zu melden“.
Regie: Henner Kallmeyer
In Zusammenarbeit mit der Folkwang
Universität der Künste
Henner Kallmeyer (*1974) begann seine Theaterkarriere als Assistent am Schauspielhaus Bochum.
Seitdem hat er an verschiedenen Theatern, u. a. in
Bielefeld, Bochum, Essen und Wiesbaden Shakespeare-Stücke, Film-Adaptionen und Kinder- und
Familienstücke inszeniert, so z. B. in Bochum „Komödie der Irrungen“, „Meuterei auf der Bounty“ oder
auch „Der Räuber Hotzenplotz“.
16.5.2015
LEAS HOCHZEIT
18.4.2015
URAUFFÜHRUNG
VON JUDITH HERZBERG
KAMMERSPIELE
DAS FLEISCHWERK
(ARBEITSTITEL)
VON CHRISTOPH NUSSBAUMEDER
KAMMERSPIELE
In Christoph Nußbaumeders neuem Stück
steht der Viehfahrer Daniel Rabanta im Zentrum, der in seinem früheren Leben Fernfahrer war. Er kam in den Knast, nun ist er seit
ein paar Monaten wieder draußen. Er bringt
hauptsächlich Schweine zum Schlachthof,
die dort abgeladen und ins riesige Gebäude getrieben werden. Ansonsten hat er mit
dem Fleischwerk nicht viel zu tun. Rabanta
zieht einsam seine Kreise, macht seinen Job
und redet nicht viel – bis er eines Tages Blut
spuckt. Die Untersuchung ergibt Lungenkrebs,
die Aussichten sind schlecht. Am Tag der Diagnose betrinkt er sich und erfasst auf dem
Nachhauseweg mit seinem Viehtransporter
Susanna, eine bulgarische Arbeiterin aus dem
Fleischwerk, die in der Dunkelheit über die
Straße läuft und dabei buchstäblich sein Leben
kreuzt. Er nimmt die Verletzte mit zu sich nach
Hause und pflegt sie gesund. Dabei erfährt er
von ihr, welche Ungeheuerlichkeiten sich im
und um das Fleischwerk herum abspielen. Was
er zu hören bekommt, lässt ihn nicht kalt.
Regie: Barbara Bürk
Bühne & Kostüme: Anke Grot
Dramaturgie: Annelie Mattheis
→ SEITE 61
Barbara Bürk (*1965) arbeitet seit 1998 als Regisseurin. Mit ihrer Inszenierung von Lutz Hübners „Hotel Paraiso“ wurde sie 2005 zum Berliner
Theatertreffen eingeladen. Ihre Bearbeitung und
Inszenierung von „Alice im Wunderland“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg erhielt 2012 den
FAUST-Theaterpreis.
Christoph Nußbaumeder (*1978) verfasste für das
Schauspielhaus Bochum bereits die Auftragswerke
„Eisenstein“ (Regie: Anselm Weber) und „Mutter
Kramers Fahrt zur Gnade“ (Regie: Heike M. Götze).
Für „Mit dem Gurkenflieger in die Südsee“ wurde
er 2005 mit dem Stückepreis der Berliner Schaubühne geehrt.
30.4.2015
DER BESUCH
DER ALTEN DAME
VON FRIEDRICH DÜRRENMATT
SCHAUSPIELHAUS
Die Kommune ist pleite. Da scheint der Besuch
der Milliardärin Claire Zachanassian gerade
recht zu kommen. In die Tochter der Stadt
werden hohe Erwartungen gesetzt. Und die
Bewohner lassen keinen Zweifel, dass sie vor
allem an ihrem Geld interessiert sind. Tatsächlich stellt die alte Dame den Bürgern einiges
in Aussicht. Sie will der Stadt eine Milliarde
schenken. Es gibt nur eine einzige Bedingung:
Die Bewohner sollen Ill, den Geliebten aus
Jugendzeiten, der sie damals so maßlos verletzt
hat, töten.
Friedrich Dürrenmatt fragt in seinem
wohl berühmtesten Stück nach dem Verhältnis von Geld und Moral. Seine Geschichte ist
eine Versuchsanordnung, die bis heute brisant ist. Durch Überheblichkeit und Selbstüberschätzung haben sich die Bewohner und
ihre Stadt in eine scheinbar unumkehrbare
Krise gewirtschaftet und der Ruin ist nur
noch durch die Annahme des unmoralischen
Angebots abzuwenden. Es dauert nicht lange,
bis Selbstgerechtigkeit und Heuchelei erneut
regieren und die Menschen bereit sind, den
einst so beliebten Bürger Ill für die vermeintlich größere Sache zu opfern.
Regie: Anselm Weber
Kostüme: Meentje Nielsen
Dramaturgie: Kekke Schmidt
Regie: Eric de Vroedt
Bühne: Maze de Boer
Kostüme: Lotte Goos
Musik: Florentijn Boddendijk, Remco de Jong
Licht-Design: Bernie van Velzen
Dramaturgie: Olaf Kröck
→ → SEITE 70
→ SEITE 68
Anselm Weber (*1963) ist seit 2010 Intendant des
Schauspielhauses Bochum und führt regelmäßig Regie. Neben zahlreichen Uraufführungen inszenierte
er am Schauspielhaus bereits Gerhart Hauptmanns
„Vor Sonnenaufgang“, Carl Sternheims Trilogie „Aus
dem bürgerlichen Heldenleben“ und in der Spielzeit 2013/2014 die Uraufführung von Hans Falladas
Roman „Ein Mann will nach oben“.
12
Es ist Leas dritte Hochzeit. Gefeiert wird im
Hause ihrer jüdischen Eltern Ada und Simon.
Sie sind Überlebende der deutschen Judenverfolgung in den Niederlanden. Auf der Feier kreuzen sich alte und neue Beziehungen,
familiäre und freundschaftliche Zusammenhänge, Erinnerung und Gegenwart. Neben
dem neuen Ehemann Nico ist auch Leas erster
Mann Alexander da sowie Nicos frühere Frau
Dory. Diese spielt mit Lea in einem Orchester und verkehrt freundschaftlich mit beiden.
Nicos Mutter und Bruder sind im Konzentrationslager ermordet worden. Sein Vater
Zwart kommt mit seiner zweiten Frau Duifje,
die ihm, obwohl er mit ihr schon sein halbes
Leben verbrachte, immer noch weniger real
erscheint als die ermordete erste. Auch Leas
„zweite“ Mutter Riet, von der sie im Krieg
versorgt wurde, ist eingeladen. Und dann gibt
es noch einen geheimnisvollen Gast, der die
Hochzeit verhindern will.
Mit hintergründigem Humor und leichtester Hand entfaltet Judith Herzberg ein
feines Gewebe flüchtiger Begegnungen und
Gesprächsfetzen, von Anziehung und Abwendung, Höhenflug und Absturz. Der Holocaust,
den die 1934 geborene niederländische Dichterin wie ihre Figuren überlebt hat, bildet dabei
den traumatischen Fluchtpunkt.
Eric de Vroedt (*1972) ist Regisseur, Autor und
Schauspieler und einer der wichtigsten niederländischen Theaterkünstler. 2012 erhielt er den Amsterdamprijs, die bedeutendste Kunstauszeichnung
der Niederlande, für die von ihm verfasste und inszenierte zehnteilige Reihe „MightySociety“. Am
Schauspielhaus Bochum setzte er in der Spielzeit
2013/2014 Hugo Claus’ „Freitag“ in den Kammerspielen in Szene.
JUNGES
28.9.2014 SCHAUSPIELHAUS
URAUFFÜHRUNG
ES WAR EINMAL
IN PLANUNG
AUSTAUSCHPRODUKTION MIT
DEM SCHAUSPIEL STUTTGART
ZERBOMBT
VON SARAH KANE
KAMMERSPIELE
Im Jahr 1995 gelang einer jungen britischen
Autorin am Londoner Royal Court Theatre ein spektakuläres Debüt. Sarah Kane war
damals 23 Jahre alt, ihr Stück „Blasted“, auf
Deutsch „Zerbombt“, war ein umstrittenes
Großereignis und wurde schon Monate später auf Bühnen in halb Europa gespielt. Ein
well-made play, das in die Groteske kippt und
mit der Wucht einer griechischen Tragödie um
die Begegnung dreier, vom Leben überforderter
Menschen kreist. Alle drei, der Journalist Ian,
seine ehemalige Geliebte Cate und ein namenloser Soldat, stehen am Rand ihrer Existenz –
dort, wo das Leben endet und die Einsamkeit,
die Selbstaufgabe und das Sterben beginnen.
Sie füttern, erniedrigen, lieben, quälen und
töten sich – und spiegeln in ihrer harten und
präzisen Sprache das ins Extrem gesteigerte
Seelenleben einer beschädigten Generation.
Indem sie die scheinbar private Situation einer
Zweierbeziehung an ihre äußersten Ränder
treiben, werden sie zu Stellvertretern einer
um Krieg und Gewalt kreisenden Gesellschaft.
Regie: David Bösch
Bühne: Patrick Bannwart
Kostüme: Meentje Nielsen
Dramaturgie: Anna Haas
David Bösch (*1978) war von 2010 bis 2013 Hausregisseur am Schauspielhaus Bochum, wo er zuletzt
Shakespeares „Othello“ und „Das Mädchen aus der
Streichholzfabrik“ nach dem Film von Aki Kaurismäki inszenierte. Er ist zurzeit Hausregisseur am
Wiener Burgtheater und arbeitet zunehmend als
Opernregisseur, u. a. an der Oper Frankfurt, der
Bayerischen Staatsoper und der Oper Basel.
FOTO: HANS JÜRGEN LANDES, AUS: FREITAG
(ARBEITSTITEL)
EIN NEUES STÜCK
FÜR KINDER AB 8 JAHREN
THEATER UNTEN
„Es war einmal …“, so beginnen viele Märchen. Darin tummeln sich Prinzen und Prinzessinnen, Bauernsöhne und Mägde, Arme
und Reiche, die sich auf den Weg machen,
um Aufgaben zu bewältigen und Gefahren
zu bestehen. Dabei versuchen böse Zauberer,
furchterregende Drachen und fiese Hexen, den
Helden das Leben schwer zu machen, während
freundliche Zwerge, gute Feen oder sprechende Tiere ihnen hilfreich zur Seite stehen. Und
egal, wie sehr sie sich auch gruseln und fürchten, unsere Märchenhelden stellen sich ihren
Herausforderungen. Und deshalb sind sie am
Ende stets die Gewinner. Dabei gehen fast alle
Märchen Fragen nach, die sich Kinder stellen:
Wie ist die Welt wirklich? Wie soll ich darin
leben und wie kann ich ich selbst sein?
Mit „Es war einmal“ entwickeln wir ein
neues Stück, das mit Schauspiel, Tanz, Musik,
Medien und der bildenden Kunst von den
Wundern des Lebens und der Kraft der Liebe
erzählt. Und davon, dass man nicht aufgeben
darf, wenn am Ende stehen soll: „Und wenn
sie nicht gestorben sind …“
Regie: Martina van Boxen
Bühne & Projektionen: Michael Habelitz
Kostüme: Cathleen Kaschperk
Musik: Manuel Loos
Dramaturgie: Tobias Diekmann → SEITE 108
Martina van Boxen (*1960) ist Regisseurin und
Schauspielerin und seit 2005 Leiterin des Jungen
Schauspielhauses. Sie inszeniert regelmäßig für und
mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ihre
Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet und tourten auf Festivals im In- und Ausland. Zuletzt führte
sie u. a. Regie bei Mike Kennys „Der Gärtner“ für
Kinder ab 4 Jahren und dem Stück „Da-Heim“ mit
jungen Erwachsenen und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen.
13
8.1.2015
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
DER PLAN VON
DER ABSCHAFFUNG
DES DUNKELS
NACH DEM ROMAN
VON PETER HØEG
THEATER UNTEN
Peter, der als „normal begabt“, aber „schwer
erziehbar“ gilt, landet auf Biehls Privatschule. Hier soll er die Chance bekommen, Zugang
zur Gesellschaft zu finden und hier lernt er
die wissbegierige Katarina kennen. Um den
mit aller Härte durchgezogenen Leistungsgedanken und das strenge Zeitmanagement
der Schule zu verstehen, gründen sie ein ZeitLaboratorium.
Die Erziehungs- und Überwachungsmethoden der Schule verschärfen sich, als der verhaltensgestörte August an die Schule kommt.
Die gesamte Schülerschaft muss sich plötzlich
psychologischen Tests unterziehen. Was hat es
damit auf sich? Und warum haben die Lehrer
ihre eigenen Kinder von der Schule genommen? Peter und Katarina fühlen sich bestätigt,
Teil eines geheimen Plans der Lehrer zu sein.
Je mehr August an den Anforderungen der
Schule zerbricht, umso enger rücken die drei
zusammen. Sie beschließen, mit den Erkenntnissen ihrer Nachforschungen über die Zeit
das strenge Reglement der Schule zu stören,
versuchen, die „Zeit zu berühren“ und ihrem
unbegreiflichen Mechanismus auf die Spur zu
kommen. Und schaffen es tatsächlich, wenn
auch nur kurz, sie außer Kraft zu setzen.
Peter Høeg skizziert ein Abbild der Gesellschaft: Im Vordergrund stehen Perfektion und
Leistung. Alles ist plan- und machbar. Wie in
„Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ schildert
er aber auch den Kampf von Outsidern gegen
eine grausame Machthierarchie und erzählt
zugleich eine zarte, ergreifende Liebesgeschichte.
Regie: Martina van Boxen
Bühne & Projektionen: Michael Habelitz
Kostüme: Cathleen Kaschperk
Musik: Manuel Loos
Dramaturgie: Tobias Diekmann → SEITE 108
WIEDERAUFNAHMEN DER SPIELZEIT 2014/2015
Weiter im Spielplan
AMPHITRYON
VON HEINRICH VON KLEIST
KAMMERSPIELE
Niemand Geringeres als Jupiter selbst
erscheint Alkmene in Gestalt ihres Gatten
Amphitryon und verbringt mit ihr eine höchst
sinnliche Liebesnacht, während sich ihr Mann
nach glorreich geschlagener Schlacht noch im
Feldlager befindet. Logisch, dass es bei der Wiederkehr des „echten“ Amphitryon zu Missverständnissen kommt, die Alkmene schließlich
an ihren Sinnen und ihrem Herzen zweifeln
lassen. „Das Stück ist durch kluge Striche auf
äußerst kurzweilige 90 Minuten zusammengeschnurrt, in denen Kleists Satzgirlanden
mit elegantem Schwung daherkommen. Die
passgenaue Besetzung tut ihr Übriges.“ (WAZ)
Regie: Lisa Nielebock
BOCHUM
EIN SINGSPIEL VON LUTZ HÜBNER
MIT LIEDERN VON
HERBERT GRÖNEMEYER
SCHAUSPIELHAUS
Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe.
Die Band baut ab, nur Sandra, Ralf, Peter und
Roger, die hier schon 1984 ihr Abitur begossen haben, wollen noch ein Glas trinken. Der
Alkohol löst die Zungen. Er beschwört Träume, Gespenster und gute Geister der zurückliegenden Jahre herauf. Und wenn Worte nicht
mehr reichen, wird gesungen: die schönsten
und bekanntesten, aber auch fast vergessene
Lieder von Herbert Grönemeyer.
Regie: Barbara Hauck
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
Mit freundlicher Unterstützung der
Sparkasse Bochum
BUNBURY
VON OSCAR WILDE
KAMMERSPIELE
In seiner rasanten Verwechslungskomödie
treibt Oscar Wilde das Spiel mit Identitäten
auf die Spitze. Eine verzweifelte und dabei
höchst unterhaltsame Suche nach dem wahren Ich. „Viel Applaus für ein frisch aufspielendes Ensemble und ein schlüssiges Regie­
konzept.“ (WAZ)
Regie: Jan Neumann
DAS MÄDCHEN
AUS DER STREICHHOLZFABRIK
DER KONTRABASS
VON PATRICK SÜSKIND
THEATER UNTEN
Mit dem furiosen Monolog eines Kontrabassisten schrieb Patrick Süskind seinen einzigen
Theatertext: Allein in seinem Musikzimmer
sinniert und flucht ein namenloser Orchesterbeamter über sich, seine Arbeit, die Liebe – und vor allem über sein Leben mit dem
größten aller Streichinstrumente. „Wie Roland
Riebeling, dieser Vollblut-Mime, bis in die Fingerspitzen jeden Moment präsent ist, [...] ist
große Kunst.“ (WAZ)
Einrichtung: Christina Pfrötschner
DER RÄUBER
HOTZENPLOTZ
NACH DEM FILM VON
AKI KAURISMÄKI
KAMMERSPIELE
KINDER- UND FAMILIENSTÜCK VON
OTFRIED PREUSSLER AB 5 JAHREN
SCHAUSPIELHAUS
Es wird nicht viel gesprochen: Nur wenige
Worte genügen dem finnischen Filmregisseur
Aki Kaurismäki, um die Geschichte von Iris,
dem Mädchen aus der Streichholzfabrik, zu
erzählen. David Bösch inszenierte dieses traurige und berührende Märchen mit Maja Beckmann in der Hauptrolle für die Kammerspiele.
„Ein Abend des absoluten Gefühls, der Trauer,
Sehnsucht und Rebellion atmet.“ (K.West)
Regie: David Bösch
Ein Verbrechen ist geschehen. Der Räuber
Hotzenplotz hat der Großmutter ihre liebste
Kaffeemühle gestohlen. Die hat sie von Kasperl
und Seppel zum Geburtstag bekommen. Da es
nun aber selbst Wachtmeister Dimpfelmoser
in über zwei Jahren nicht gelungen ist, den
Räuber Hotzenplotz zu fangen, machen sich
Kasperl und Seppel selbst auf die Suche. Ein
spannendes Abenteuer beginnt.
Regie: Henner Kallmeyer
14
EINE
SOMMERNACHT
VON DAVID GREIG
UND GORDON MCINTYRE
THEATER UNTEN
Man nehme ordentlich Alkohol und Midlife-Crisis, Live-Musik und schwindende
Lebensträume und gebe großzügig schottischen Humor dazu, fertig ist eine Komödie der
ganz besonderen Art, in der das Leben zweier
Mittdreißiger innerhalb von 48 Stunden kräftig auf den Kopf gestellt wird.
Regie: Carla Niewöhner
DIE NIBELUNGEN
VON FRIEDRICH HEBBEL
SCHAUSPIELHAUS
Im Zentrum des Abends steht das mittelhochdeutsche Nibelungenlied, nach dem Friedrich
Hebbel 1862 eine Trilogie geschrieben hat. Der
alte Sagenstoff um den Drachentöter Siegfried
legt archetypische Konflikte frei: Liebe, Betrug,
Verrat und Mord. Am Ende reißt ein fanatischer Amok alle in den Untergang. „Fünfeinhalb Stunden Theater – intensiv, voller starker Bilder und keine Minute zu lang.“ (Ruhr
Nachrichten)
Regie: Roger Vontobel
DRAUSSEN VOR
DER TÜR
VON WOLFGANG BORCHERT
KAMMERSPIELE
Der junge Autor Wolfgang Borchert hinterließ 1947 ein Stück, das die beklemmende
Stille der Nachkriegsjahre zerriss. Emotional
und mit großer Kraft erzählt es bis heute von
dem „Kreis des Krieges“, aus dem keiner mehr
zurückfindet. Draußen vor der Tür bleiben die,
die ihre Seele im Krieg verloren. „Die Staubund Pathos-Schicht auf Wolfgang Borcherts
einzigem Drama hat David Bösch souverän
entfernt.“ (Theater heute)
Regie: David Bösch
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: WASSA SCHELESNOWA
EIN MANN WILL
NACH OBEN
VON HANS FALLADA
SCHAUSPIELHAUS
Der Roman von Hans Fallada erzählt die
Geschichte von drei jungen Menschen, die in
der Großstadt erwachsen werden und ihren
Weg gehen. Aber es ist auch eine Geschichte
über Deutschland, über die bewegten Zeiten
zwischen den Kriegen und die großen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Regie: Anselm Weber
Mit freundlicher Unterstützung der
Sparkasse Bochum
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
VON WILLIAM SHAKESPEARE
SCHAUSPIELHAUS
Es ist Mittsommernacht: eine Nacht, die im
elisabethanischen England von jeher mit Tanz,
Aberglauben, Magie und allerlei Schabernack
verbunden ist. Das sind die Elemente, aus
denen Shakespeare die Chemie seiner poetischen und abgründigen Komödie gewinnt.
Menschen und Geister verstehen ihre eigenen
Emotionen nicht mehr, die Natur ist aus den
Fugen, das Gesetz aus dem Lot.
Regie: Christina Paulhofer
15
[FI’LO:TAS]
NACH GOTTHOLD EPHRAIM LESSING
KAMMERSPIELE
Roger Vontobels Interpretation von Lessings
Drama mit Jana Schulz zieht Parallelen zum
Fall von John Walker Lindh, jenem Amerikaner, der während des Afghanistan-Krieges für
Schlagzeilen sorgte, weil er auf der Seite der
Taliban kämpfte. „Ein vielfältiges, beeindruckendes und anregendes Solostück, das weit
über eine Figur hinausweist.“ (Die deutsche
Bühne)
Regie: Roger Vontobel
FREITAG
VON HUGO CLAUS
KAMMERSPIELE
Georges, verurteilt wegen Inzest an seiner
Tochter, kommt nach Jahren im Gefängnis
nach Hause. Im Zimmer neben der guten Stube
schreit ein Baby. Seine Frau Jeanne macht keinen Hehl daraus, dass der Vater des Neugeborenen der jüngere Nachbar ist. Georges reagiert
scheinbar unbeteiligt. Die Zeit im Gefängnis
und die Frage nach der eigenen Schuld haben
ihn hart und schweigsam gemacht. Doch die
Dämonen verfolgen ihn. „Wie Hartmann,
Engelhardt und Küster die Gefangenschaft in
ihren Körpern und Gefühlen spielen [...], ist
grandios in seiner beklemmenden Intensität.“
(K.West)
Regie: Eric de Vroedt
HEDDA GABLER
VON HENRIK IBSEN
SCHAUSPIELHAUS
HAMLET
VON WILLIAM SHAKESPEARE
SCHAUSPIELHAUS
Als Hamlet erfährt, dass sein Onkel, der neue
Herrscher, seinen Vater ermordet haben soll,
schwört er Rache. Doch mit seiner jugendlichen Selbstgerechtigkeit richtet der Prinz sich
gegen alles und jeden – und reißt schließlich
alle, die sich ihm in den Weg stellen, mit in
den Abgrund. „Die Aufführung hat [...] mit
Dimitrij Schaad einen grandiosen Hauptdarsteller.“ (WDR 5)
Regie: Jan Klata
HASE HASE
VON COLINE SERREAU
KAMMERSPIELE
Frau Hase dachte, ihre Kinder wären aus dem
Gröbsten raus, nur der Jüngste, Hase genannt,
macht Sorgen. Aber dann klingelt es und einer
nach dem anderen steht wieder vor der Tür.
Der eine wird von der Polizei gesucht, die andere lässt sich scheiden, noch eine andere will
gar nicht erst heiraten und Bébert weiß auch
nicht wirklich, was er will. Wen wundert es
da noch, dass Hase meint, er sei ein Außerirdischer. „Damir Avdic glänzt als pfiffiger Hase
Hase.“ (theaterpur.net)
Regie: Barbara Hauck
So heil wie nach ihrer Hochzeit war Heddas
Welt schon lange nicht mehr, und da kann
man schon verrückt werden. Zum Glück gibt
es auch in der heilsten Welt hässliche Dinge,
wenn man nur will, und Hedda will. Ein versoffenes Genie, eine rothaarige Nutte, ein notgeiler Advokat, eine gefährliche Nebenbuhlerin,
zwei Schusswaffen – das sind die Werkzeuge,
mit denen sie an einer Idylle herumschraubt,
die sie nicht erträgt. „Die fast zweistündige
Vorstellung fesselt gleichermaßen durch die
groß aufspielenden Akteure und durch die
einnehmende Optik.“ (WAZ)
Regie: Roger Vontobel
Mit freundlicher Unterstützung der
Sparkasse Bochum
KURZE
INTERVIEWS MIT
FIESEN MÄNNERN
VON DAVID FOSTER WALLACE
THEATER UNTEN
„Intime Bekenntnisse, denen der Zuschauer
atemlos folgt.“ (Ruhr Nachrichten) – David
Foster Wallace beschreibt Figuren am Abgrund.
Sie sprechen ihre dunkelsten und politisch
unkorrektesten Gedanken aus, bei denen
einem das Lachen im Halse stecken bleibt.
Ein Beziehungskosmos entsteht, in dem die
Protagonisten ihre Ängste zu verbergen suchen
oder ihre Höhenflüge selbstbewusst zur Schau
stellen.
Regie: Monika Gies
16
OTHELLO
VON WILLIAM SHAKESPEARE
SCHAUSPIELHAUS
Othello, das ist die bekannte Geschichte von
einem Mann, der seine junge, schöne Frau
Desdemona umbringt, weil er kein Vertrauen
hat. Doch in dem Machtspiel mit seinem Kontrahenten Jago geht es um weit mehr als einen
Seitensprung. Es geht um den Glauben an die
Liebe und die Wahrheit. „David Bösch gelingt
eine wache, intensive Inszenierung mit sechs
starken Schauspielern.“ (Süddeutsche Zeitung)
Regie: David Bösch
RAUS AUS DEM
SWIMMINGPOOL,
REIN IN MEIN
HAIFISCHBECKEN
VON LAURA NAUMANN
THEATER UNTEN
Moana, ihr Freund Boris und ihre Mutter
Christiane, ihres Zeichens Nachrichtensprecherin, kommen ganz gut miteinander
zurecht. Als sich Moana eines Tages beide
Arme bricht und Christiane mitten in den
20-Uhr-Nachrichten die Sinnfrage stellt,
ist auf einmal alles anders. In ihrem Stück
stellt Laura Naumann ihren Figuren und uns
humorvoll die völlig unironische, einfachste
und schwierigste Lebensfrage: Was ist zu tun?
„Dass dies hundert Minuten lang sehr viel
Spaß macht, liegt auch an den vier ausgezeichneten Schauspielern. […] Laura Naumann ist
eins der ganz großen Talente der zeitgenössischen Dramatik.“ (nachtkritik.de)
Regie: Malte C. Lachmann
FOTO: ARNO DECLAIR, AUS: DIE NIBELUNGEN
PREMIEREN SPIELZEIT 14.15
OPER
BALLETT
DIE FRAU OHNE SCHATTEN
Oper von Richard Strauss
ab 28. September 2014, Großes Haus
RUß - EINE GESCHICHTE
VON ASCHENPUTTEL (WA)
Ballett von Bridget Breiner
ab 12. September 2014, Kleines Haus
MÄNNER
Fußball-Liederabend
von Franz Wittenbrink
ab 18. Oktober 2014, Kleines Haus
BELSAZAR
Szenisches Oratorium
von Georg Friedrich Händel
ab 8. November 2014, Großes Haus
RICHTFEST
VON LUTZ HÜBNER
KAMMERSPIELE
Zwischen Häuslebau-Traum und solidarischer
Gemeinschaftsutopie bilden sechs Parteien
eine Baugemeinschaft. Ihre unterschiedlichen
Hintergründe sollen bereichernd sein. Aber
wenn die Planung des zukünftigen Zusammenwohnens konkreter und man plötzlich
auch finanziell voneinander abhängig wird –
kurz: zusammen ein Haus baut – lernt man
sich kennen. Und wie. „Ein klares Kunstwerk
über Gesellschaft.“ (Die Deutsche Bühne)
Regie: Anselm Weber
Mit freundlicher Unterstützung der
Sparkasse Bochum
RUHR-ORT
RENEGADE IN RESIDENCE
EINE REKONSTRUKTION
VON SUSANNE LINKE
EIN TANZFONDS ERBE PROJEKT
KAMMERSPIELE
1991 schuf Susanne Linke ihr legendäres Tanztheaterstück „Ruhr-Ort“, in dem sie die Arbeit
der Männer in den Stahlfabriken und Bergwerken des alten Ruhrgebiets thematisierte. Diese
außergewöhnliche Choreografie hat sie erneut
auf die Bühne gebracht. „Heutige Street-Art
aus dem Revier trifft auf zeitgenössisches Tanzthea­ter in der Folkwang-Tradition – grandios!“
(Tanznetz)
Choreografie & Regie: Susanne Linke
DAS GESPENST VON CANTERVILLE (UA)
Musiktheater für Kinder
von Carsten Kirchmeier
ab 22. November 2014, Kleines Haus
DER MESSIAS (WA)
Weihnachtskomödie von Patrick Barlow
ab 12. Dezember 2014, Kleines Haus
DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN
Operette von Emmerich Kálmán
ab 19. Dezember 2014, Großes Haus
DIE ZAUBERFLÖTE (WA)
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
ab 18. Januar 2015, Großes Haus
HEUTE ABEND: LOLA BLAU
Musical von Georg Kreisler
ab 13. Februar 2015, Kleines Haus
CHARLOTTE SALOMON:
DER TOD UND DIE MALERIN (UA)
Ballettoper von Michelle DiBucci
Choreografie von Bridget Breiner
ab 14. Februar 2015, Großes Haus
RIGOLETTO
Oper von Giuseppe Verdi
ab 15. März 2015, Großes Haus
DER ZAUBERER VON OZ
(THE WIZARD OF OZ)
Musical von Harold Arlen
und E. Y. Harburg
ab 12. April 2015, Großes Haus
SIMON DAS FINDELKIND (UA)
Oper von Isidora Žebeljan
ab 29. Mai 2015, Großes Haus
VIVA LA DIVA!
Eine Gala für die Oper
ab 6. Juni 2015, Großes Haus
ZWEI-MANN-ORCHESTER
Konzert-Installation von Mauricio Kagel
ab Februar 2015, Foyer Großes Haus
GISELLE
Ballett von David Dawson
Musik von Adolphe Adam
ab 12. Oktober 2014, Großes Haus
CHARLOTTE SALOMON:
DER TOD UND DIE MALERIN (UA)
Ballettoper von Michelle DiBucci
Choreografie von Bridget Breiner
ab 14. Februar 2015, Großes Haus
SWEET TRAGEDIES
Ballettabend mit Choreografien
von Bridget Breiner, Marco Goecke
und Kevin O‘Day
ab 9. Mai 2015, Kleines Haus
3. INTERNATIONALE BENEFIZ-GALA
DES BALLETT IM REVIER
Zugunsten der Kinderprojekte
der MiR-Stiftung
17. April 2015, Großes Haus
JAM SESSION V • VI
November 2014 / März 2015
MOVE! 2015
Ein Tanzprojekt mit Schülern und dem
Ballett im Revier
ab 13. Juni 2015, Kleines Haus
SONDERKONZERTE
MiR GOES FILM:
MARY POPPINS MEETS MUPPETS
30. November 2014, Großes Haus
MiR GOES POP: ABBA FOREVER! (WA)
21. Februar 2015, Großes Haus
MiR GOES FILM: THE BEGINNING (WA)
6. April 2015, Großes Haus
MiR GOES SWING: THE RAT PACK
30. April 2015, Großes Haus
MUSIKTHEATER IM REVIER GMBH
KENNEDYPLATZ
45881 GELSENKIRCHEN
WWW.MUSIKTHEATER-IM-REVIER.DE
KARTENTELEFON 0209. 4097-200
A TRIBUTE TO
JOHNNY CASH
STROMAUFWÄRTS
VON ALAN AYCKBOURN
SCHAUSPIELHAUS
Zwei Unternehmer und ihre Frauen haben ein
gemütliches Boot gechartert, freuen sich auf
idyllische Landschaft und traumhafte Ruhe.
Aber das schwimmende Urlaubsdomizil ist
enger als erwartet und keiner von ihnen hat
je ein Boot gesteuert. Schnell wird aus der
erholsamen Reise ein gefährliches Abenteuer. Feinster britischer Humor des englischen
Erfolgsautors Alan Ayckbourn!
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
WASSA
SCHELESNOWA
VON MAXIM GORKI
KAMMERSPIELE
Eine starke, unerbittliche Frau steht im Zentrum von Gorkis Drama von 1935: Wassa, Chefin des Familienunternehmens, Mutter und
Großmutter. Ihren unfähigen Mann drängt
sie ins Aus, Bruder und Töchter nimmt sie
nicht ernst, der Sohn liegt im Sterben. Einzige
Hoffnung ist der Enkel. Doch seine Mutter
Rachel, Wassas schöne und kluge Schwiegertochter und gesuchte Revolutionärin, hat
andere Pläne.
Regie: Jan Neumann
EINE MUSIKALISCHE SPURENSUCHE
SCHAUSPIELHAUS
Johnny Cash, the Duke of Country, war ein
Mann der Widersprüche: erfolgreicher Musiker, Mann der Religion, tablettensüchtiger
Raufbold, Bewahrer amerikanischer Tradi­
tionen und schließlich Kultfigur für die junge
Generation. Wir zeigen den „Johnny Cash“Abend mit Thomas Anzenhofer auch in der
achten Spielzeit nach der Premiere weiter im
Schauspielhaus!
Regie: Arne Nobel
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
& Karsten Riedel
WELL, YOU’RE
MY FRIEND
MEHR VON JOHNNY CASH UND
WEGGEFÄHRTEN
SCHAUSPIELHAUS
In seiner Samstagabendshow im US-Fernsehen
versammelte Johnny Cash so unterschiedliche
Künstler wie Bob Dylan, Louis Armstrong, Ray
Charles und Jerry Lee Lewis. Das Team um
Thomas Anzenhofer, Barbara Hauck und Torsten Kindermann führt die legendäre „Johnny
Cash Show“ in die zweite Runde. „Neben dem
gut getroffenen Zeitkolorit ist es vor allem die
stupende Musikalität, die diese Inszenierung
ausmacht.“ (WAZ)
Regie: Barbara Hauck
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
18
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
DER GÄRTNER
VON MIKE KENNY FÜR KINDER
AB 4 JAHREN
THEATER UNTEN
Der kleine Joe flüchtet zu seinem Onkel Harry
in den Garten. Beide haben das Gefühl, allen
im Weg zu sein. Und so kommt es, dass sich der
junge Joe und der alte Harry ein ganzes Jahr der
Pflege des Gartens widmen, dem Kreislauf des
Wachsens zuschauen und ernten, was sie gesät
haben. Es entsteht eine Gemeinschaft zwischen
Jung und Alt sowie ein Verständnis für das Kommen und Gehen im Takt der Zeit. „[Ein] poetisches Spiel voller Zwischentöne.“ (WAZ)
Regie: Martina van Boxen
FRED UND ANABEL
EINE LIEBESGESCHICHTE FÜR
KINDER AB 3 JAHREN NACH DEM
BILDERBUCH VON LENA HESSE
THEATER UNTEN
Fred und Anabel sind ein ungleiches Paar.
Ein Kater und eine Graugans. Den schönsten
Sommer ihres Lebens haben sie miteinander
verbracht. Dann kommt der Herbst und Anabel muss in den warmen Süden aufbrechen.
Eine Geschichte über Freundschaft, Sehnsucht
und das Vergehen der Zeit als Erzähltheater mit
Puppen und Musik.
Regie: Martina van Boxen
FOTO: BIRGIT HUPFELD, AUS: AMPHITRYON
DA-HEIM
TANZ- UND THEATERSTÜCK MIT
JUNGEN ERWACHSENEN UND
JUGENDLICHEN AUS BETREUTEN
WOHNGRUPPEN
THEATER UNTEN
AUCH FÜR FREUNDE DES
SCHAUSPIELHAUSES!
DIE VBW HAT FÜR JEDEN DAS PASSENDE ZUHAUSE!
Daheim, Zuhause, Heimat. Das lässt an Geborgenheit und Sicherheit denken. Was aber,
wenn jungen Menschen bei dem Gedanken
an ihr Zuhause Angstgefühle und verstörende
Erinnerungen in den Sinn kommen? „Langer
Publikumsapplaus bezeugte die bewegende
Wirkung des Tanztheaterstücks“ (WAZ), das
vom Da-Heim-Sein unter erschwerten Bedingungen erzählt.
Künstlerische Leitung: Guido Markowitz,
Martina van Boxen
In Kooperation mit der Evangelischen
Stiftung Overdyck
NORWAY.TODAY
VON IGOR BAUERSIMA
THEATER UNTEN
August ist noch keine 20 und denkt an Selbstmord. Im Internet findet er Julie, die mit ihm
zusammen sterben will. Sie verabreden sich
auf einer 600 Meter hohen Klippe an einem
norwegischen Fjord, um gemeinsam in den
Tod zu springen. Doch während sie nach den
letzten Worten für eine Videobotschaft suchen,
erwacht in ihnen die Sehnsucht nach Leben.
„Ein sehenswerter Abend zwischen komödiantischer Leichtigkeit und nötigem Ernst.“ (WAZ)
Regie: Martina van Boxen
www.vbw-bochum.de
VBW BAUEN UND WOHNEN GMBH, Wirmerstraße 28, 44803 Bochum, 0234 310-310
Geld
und
Gefühl
20
Gefühle, Liebe, Leid und Hoffnung sehen wir
normalerweise im Theater. Geld, Schulden, Banken
und Finanzen sind hingegen das Thema kluger
Bücher. Doch nun scheint alles anders zu sein: Auf
dem Theater denken wir über das Geld nach und
für Soziologen ist Kapitalismus eine Frage des Gefühls.
Die israelische Autorin Eva Illouz untersucht das
Verhältnis von Konsum und Emotion, die Ökonomin
Silja Graupe zeigt auf, wie wenig der Mensch in
modernen Systemen zählt. Beide Autorinnen haben
einen Originalbeitrag für dieses Magazin
geschrieben. Eva Baales hat sich dem Thema
„Gefühle“ fotografisch genähert.
22 Über den Menschen im Marktspiel
24 Über das Verhältnis von Emotionen und Waren
28 Ein fotografischer Essay über Gefühle
21
TEXT: PROF. SILJA GRAUPE
Die Welt als Supermarkt
Über den Menschen
im Marktspiel
„In der modernen Kriegsführung versucht man zu entmenschlichen, das Mitgefühl zu beseitigen. Man wirft Bomben aus 15.000
Metern, aber man sieht nicht, wo sie landen, man sieht keine
Schäden. Es ist fast wie in einem Computerspiel. Man spricht
von ‚body counts‘. Das entmenschlicht den Prozess. Genauso ist
es in der Wirtschaft: Man redet über Statistiken und nicht über
die Menschen hinter diesen Statistiken.“
Joseph Stieglitz, Wirtschaftsnobelpreisträger
eigentliche Problem ist die Indifferenz oder sogar Indolenz gegenüber einem solchen Phänomen. „Gewiss hat die rein verstandesmäßige Behandlung der Menschen und Dinge etwas
Grausames“, schreibt der Philosoph Georg Simmel im Jahre
1920, „aber sie hat dies nicht als positiven Impuls, sondern
als einfache Unberührtheit […], weshalb denn auch entsprechend der rein geldmäßig interessierte Mensch es gar nicht zu
begreifen pflegt, wenn man ihm Grausamkeit und Brutalität
vorwirft.“
In der Wirtschaft gerät die Menschlichkeit zunehmend aus
dem Fokus. Die einen feiern dies als Erfolg, allen voran die
Vertreter des Neoliberalismus. Die anderen sind entsetzt
und sprechen von Entfremdung und Moralverlust. Wichtig
ist, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Dies aber berührt eines der großen Tabuthemen unserer Zeit: das Geld.
Gewiss mag die Unberührtheit gegenüber dem Schicksal anderer Menschen ihren Höhepunkt im Gebaren der Finanzmärkte erreichen. Doch setzt sie keineswegs erst mit dem
Kauf und Verkauf von Aktien und Derivaten ein. Vielmehr
ist sie jeder geldförmigen Handlung inhärent. Um hiervon
eine Ahnung zu entwickeln, empfehle ich, einmal sehr bewusst in den großen Supermärkten und Discountern einzukaufen. Denn hier zählen wir selbst nicht mehr als Menschen, sondern allein in unserer Funktion als Käufer. Diese
Funktion aber können wir nur ausüben, wenn wir über die
„Eintrittskarte“ in das „Marktspiel“ verfügen: das Geld. Sein
Besitz dient als Voraussetzung, damit andere uns das Lebensnotwendige zugestehen. Haben wir diese Barriere überwunden, erweisen sich unsere modernen Einkaufsstätten als
seltsam sinnentleert. Als „Nicht-Orte“ stiften sie „keine
individuelle Identität, haben keine gemeinsame Vergangenheit und schaffen keine sozialen Beziehungen: Der Raum
der Nicht-Orte schafft Einsamkeit und Gleichförmigkeit“
(Marc Augé). Jeder Kunde in der Kassenschlange ist uns als
Mensch ebenso gleichgültig wie die Kassiererin. Zugleich
hat diese Beziehungslosigkeit Auswirkungen auf unzählige
Menschen auf der ganzen Welt; mit jedem Einkauf treffen
wir Entscheidungen auch über ihr Leben. Als Grundlage dieser Entscheidungen dienen uns lediglich anonyme Preissignale und Werbebotschaften, die sich nicht direkt an uns
als Person, sondern unterschiedslos an alle Käufer richten.
Hinter ihnen bleibt der eigentliche Mensch wie hinter einem
Schleier verborgen. „Der Händler am Obststand verdrischt
vielleicht sein Pferd, erschießt Hunde und verspeist Ratten.
Doch keine dieser Eigenschaften braucht meinen Tausch
mit ihm, der sich ja nur auf das Ökonomische bezieht, zu beeinflussen“, schreibt der Wirtschaftsnobelpreisträger James
Buchanan ohne eine Spur von Kritik, ja, er preist den „voll-
Die großen Handelsplätze dieser Welt stellen mittlerweile nahezu Scheinwelten dar. Gebannt schauen Banker und
Börsianer auf ihre Monitore und Charts und treffen per bloßem Knopfdruck Entscheidungen, die ihre Wirkungen über
den gesamten Planeten entfalten. Können Spekulationen
Banken in die Pleite treiben und damit reale Wirtschaftskrisen auslösen? In den Monaten und Jahren vor dem eigenen
Zusammenbruch ließ Lehman Brothers die Fenster seiner
Investmentbüros abdunkeln und schuf auch ansonsten die
Atmosphäre eines Casinos. Kein Licht, keine sorgenvollen
Fragen sollten von außen eindringen können. Weder konnten noch sollten die Trader die realen Folgen ihrer Entscheidungen wahrnehmen. Man benähme sich in der Finanzbranche, so formulierte es 2011 kein geringerer als Thomas
Mayer, damaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, wie
Piloten, die allein auf ihr GPS-System starrten, ohne auch
nur annähernd fähig zu sein, aufzublicken und den Berg
wahrzunehmen, an dem das Flugzeug zu zerschellen droht.
Innerhalb der Börsenscheinwelt ist es fast vollkommen gleichgültig, welche realen Wirkungen das eigene Handeln hervorbringt. Dadurch wird Empathie unmöglich. Der eigene
Gefühlskosmos bleibt gefangen in einer Sphäre der Zahlen, in
der sich das Streben nach Glück allein noch an der einfachen
Devise des „Mehr ist besser!“ der endlosen Geldvermehrung orientiert. Es ist nicht so, dass man mit Lebensmittel­
spekulationen tatsächlich Hungersnöte auslösen möchte. Das
22
kommen unpersönlichen Tausch“ gar als „Idealtypus von Interaktionen“. Die gesamte Welt soll zum Supermarkt geraten.
des Marktes träte. Gleichsam hinter unserem Rücken würde
ihr anonymer Preismechanismus die Geldgier auf wundersame und unerkannte Weise zum Wohle aller koordinieren.
Kurz: Wir sollen einfach daran glauben, „dass sich das Individuum den anonymen und anscheinend irrationalen Kräften der Gesellschaft beugt“ (Friedrich Hayek). Was aber,
wenn dieser Glaube illusionär ist? Und was, sollten wir so
gefühllos geworden sein, dass wir dies nicht einmal mehr
bemerken?
Wie kommt Buchanan auf diese Forderung – und mit ihm der
gesamte Liberalismus und Neoliberalismus? Gefühlswelten
entstehen nur angesichts konkreter Personen und Objekte.
Ob Hass, Machtstreben oder (sexuelle) Begierde: sie alle benötigen ein konkretes Du, um sich entfalten zu können. Wie
Albert Hirschmann in seiner Studie „Leidenschaften und
Interessen – Politische Begründungen des Kapitalismus vor
seinem Sieg“ zeigt, ruhten im 17. und 18. Jahrhundert die
politischen Hoffnungen darauf, der zunehmende Umgang
mit Geld würde genau diese lasterhaften Gefühlsvoraussetzungen zerstören. Wenn uns allein noch Geld- und Preis­
signale untereinander verbinden, müsste dann nicht jegliche persönliche Regung erlöschen und damit den genannten
Lastern der Nährboden entzogen sein? Zu Beginn des modernen Kapitalismus entstand die Idee, mit einem Laster –
eben der Geldgier – alle übrigen zu bekämpfen. Alle negativen Gefühle sollten sich in den kühlen Gleichmut eines
bloß berechnenden Geistes wandeln. Doch nicht erst heute
offenbart diese Idee ihre Schattenseiten: Denn die Gier nach
Geld tötet keineswegs nur den negativen Teil unserer Gefühlswelt. Sie lässt auch jegliches Mitgefühl und jegliche Liebe für andere Menschen versiegen. Liberalismus und Neoliberalismus nahmen dies stets billigend in Kauf: „Es mag
paradox erscheinen, dass der Fortschritt der Moral zu einer
Reduktion spezifischer Verpflichtungen gegenüber anderen
führen soll: trotzdem muss jeder, der glaubt, dass das Prinzip
der Gleichbehandlung aller Menschen […] wichtiger ist als
spezielle Hilfe bei sichtbarem Leiden, ihn wünschen“, so der
Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich A. Hayek. Mehr noch:
Jegliches spontane Mitgefühl wird als Unart gebrandmarkt.
Die Handlungen eines Heiligen St. Martins, meint etwa der
Münchner Wirtschaftsethiker Karl Homann, würden „die
Armutsprobleme […] nur verschärfen und wären insofern
unsittlich, vielleicht sogar ein Verbrechen.“
Prof. Silja Graupe ist Inhaberin des Lehrstuhls „Ökonomie und Philosophie“ an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter
bei Bonn sowie der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte in Bernkastel-Kues. Zugleich ist sie Mitglied des Präsidiums
der Cusanus Hochschule in Gründung, ebenfalls Bernkastel-Kues.
Einige ihrer Forschungsschwerpunkte sind die Kritik des ökonomischen Mainstreams, die Neuorientierung der ökonomischen Bildung
und die interkulturelle Philosophie.
Vor den Zeiten des Kapitalismus sollten Liebe und Mitgefühl
negative Gefühle durchbrechen und überwinden. Nun aber
vergehen sie zugleich mit diesen Gefühlen. Es soll uns mit
den „persönlich verschiedenen Menschen […] nichts als das
in Geld restlos ausdrückbare Interesse verbinden“ (Georg
Simmel). Übrig bleibt allein die Gier nach Geld. Ein Gefühl,
das sich weder auf Personen noch auf Gegenstände, sondern
ausschließlich auf ein vollkommen qualitätsloses Objekt
richtet. Was kann dieses ausgleichen, wenn nicht mehr die
menschliche Empathie? Die Antwort und das große Versprechen des Liberalismus und Neoliberalismus lauten, dass an
die Stelle des bewussten Mitgefühls die „unsichtbare Hand“
23
TEXT: PROF. EVA ILLOUZ , ÜBERSETZUNG AUS DEM ENGLISCHEN: JUSTUS VON VERSCHUER
Ich kaufe, also liebe ich!
Über das Verhältnis
von Emotionen und Waren
Vier Stunden vorher:
Der große Tag ist gekommen und nun kann ich nur noch
hektisch insgesamt sechsmal die Kleidung wechseln, meine
Haare stylen, mich schminken und noch das richtige Paar
Schuhe aussuchen, was alles zusammen mehr als drei Stunden dauert.
Catherine Townsend schreibt eine Kolumne über das Thema Sex für die britische Zeitung „Independent“. In ihren
wöchentlich erscheinenden autobiografischen Geschichten
dokumentiert sie das Dilemma moderner Sexualität. In einer
davon berichtet sie von ihren langwierigen Vorbereitungen
auf ein sehnsüchtig erwartetes Date mit einem Mann. Diese
Vorbereitungen führen Soziologen wie mich in das Herz einer
Konsumentenidentität.
Eine halbe Stunde vorher:
Ich gebe 18 € für ein Taxi aus, weil ich in meinen Schuhen
unmöglich den öffentlichen Nahverkehr nehmen kann –
und kaufe noch einen Regenschirm, weil ich meinen vergessen habe und Küssen im Regen nur was für ein bereits
verliebtes Pärchen ist. Am Ende beschließe ich, dass es mir
das ganze Geld wert war – denn ich fühle mich wirklich
wunderschön – egal, was jetzt aus dem Date wird. Außerdem
ist das Taxi mein letzter Kostenpunkt, da ich aus Prinzip bei
einem zweiten Date nie etwas bezahle, während er letzten
Endes fast 350 € für das Abendessen und die Getränke ausgibt. War es das also wert? Nun ja, wir hatten eine tolle Zeit
zusammen und er hat mich schon wegen eines dritten Dates
angerufen. Ich hoffe nur, dass ich es mir leisten kann.
Eine Woche vorher:
Ich beginne ganze sieben Tage vorher, meine Kleidung für
das zweite Date mit meinem Schwarm im Kopf zu visualisieren. Das Outfit soll ihm unterschwellig sagen: „Nimm mich
mit zur dir nach Hause!“ Deshalb kaufe ich zunächst bei
der Modekette Topshop einen schwarzen Ballonrock. Leider
stelle ich dann fest, dass ich keine passende Unterwäsche
habe, die für das erste Mal angemessen wäre.
Fünf Tage vorher:
Im Kaufhaus Selfridges suche ich verzweifelt Strapse und
High Heels. Mein platonischer Freund Jonathan ist als Berater dabei. Als erstes fällt mein Auge auf die Stöckelschuhe
von Gina mit strassbesetztem Riemen, die eine Art Domina-Chic haben. „Sehe ich darin scharf oder abschreckend
aus?“, frage ich Jonathan, als ich sie Probe trage. „Das ist
unglaublich“, sagt er und zeigt auf das 430-€-Preisschild.
„Wahnsinn! Das ist eine halbe Monatsmiete.“
Etwas panisch frage ich ihn, ob er glaubt, dass ich besser
in Dessous investieren sollte. Kann ich 90 € für einen BH
rechtfertigen? „Ist das dein Ernst? Wenn du deine Karten
richtig spielst, wird er nicht mal darüber nachdenken, sich
deine Füße anzusehen. Du solltest definitiv die Unterwäsche
nehmen.“ Mit schwitzigen Handflächen hole ich meine Kreditkarte raus, und als ich den Gesamtbetrag sehe, werden
meine Knie weich wie Pudding: 240 €. „Es wird sich lohnen“, sagt Jonathan. In weiser Voraussicht nehme ich auch
noch ein Dreierpack Kondome für 4,50 € mit.
Kosten
Ballonrock von Topshop: 34 €
BH, Slip, Strapse und Netzstrümpfe von
­ rovocateur: 243 €
Agent P
Make-up: 38 €
Accessoires: 10,22 €
Pediküre und Brazilian Waxing: 69 €
Taxi: 18 €
Regenschirm für den Notfall/Pfefferminzbonbon: 7 €
Gesamtbetrag: 419,22 €
Zeitaufwand
Einkauf bei Topshop: eine Stunde
Einkauf bei Selfridges: drei Stunden
Make-up kaufen: eine Stunde
Pediküre und Haarentfernung: eine Stunde
Haarstyling, Schminken und Anziehen: drei Stunden
Insgesamt: neun Stunden
Zwei Tage vorher:
In einem Waxing-Studio lasse ich die obligatorische Komplettenthaarung meiner Intimzone machen (35 €). Meine
Selbstversuche zu Hause haben in diesem Bereich bisher nur
zu Blut, Schweiß und vielen Tränen geführt.
24
Im zweiten Teil des Artikels beschreibt Gastautor Martin
Deeson analog den Zeit- und Geldaufwand aus Sicht des
Mannes während seiner Vorbereitungen auf das Date.
Egal wie augenzwinkernd er geschrieben ist: Der Artikel zeigt
mehrere Wege auf, wie die Konsumkultur unser Privatleben
beeinflusst.
Sowohl Catherine als auch Martin scheinen sich ebenso als
rationale wie auch als emotional gesteuerte Akteure zu verhalten. Sie berechnen die Kosten ihres Dates, den Zeitaufwand bei
der Vorbereitung und die Wirkung, die sie auslösen möchten.
Nach dem Date bewerten sie dieses in seiner Gesamtheit, indem
sie den finanziellen gegen den emotionalen Wert und den Aufwand gegen den Lustertrag abwägen. Eine solche, offensichtlich
berechnende Mentalität passt zu der Sicht, dass der Kapitalismus Rationalität zu einer alles durchdringenden Eigenschaft
menschlichen Handelns gemacht hat, dass also Individuen
zunehmend zielorientiert und ihren Eigeninteressen folgend
handeln, abstraktes Wissen für ihre Entscheidungen nutzen,
auf der Basis vorformulierter Ziele mit anderen umgehen und
ihre Mittel zum Zweck zunehmend verfeinern.
Wie man aber auch aus den beiden vorausgegangenen Ausschnitten sehen kann, sind Catherine Townsend und Martin
Deeson ebenso auf ihren eigenen Genuss und ihre sinnlichen,
sexuellen und emotionalen Erfahrungen bedacht. Die kapitalistische Kultur ist nämlich weit davon entfernt, das Ende der
Emotionalität einzuläuten. Ganz im Gegenteil ist eine noch
nie dagewesene Intensivierung des emotionalen Lebens eingetreten, in der Akteure bewusst bestimmte emotionale Erfahrungen für sich selbst verfolgen und beeinflussen. Das äußert
sich auch in der verstärkten Ausrichtung von Lebensentwürfen
auf die Umsetzung emotionaler Projekte, in der zunehmenden
Akzeptanz von Handlungen, die nur emotional begründet sind,
sowie im Verlangen nach emotionaler Intensität und Klarheit als
Selbstzweck, wie zum Beispiel „Entspannung“ und „Spaß“, aber
auch „Anti-Aggressions-Training“. Selbst dem oberflächlichen
Beobachter kann auffallen, dass in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts Lebensentwürfe und emotionale Erfüllung zu zentralen Zielen und Beschäftigungen geworden sind. Emotionale
Lebensprojekte sind inzwischen von zentraler Wichtigkeit für
die eigene Identität, aber gleichzeitig nutzen Individuen in vielen verschiedenen Zusammenhängen rationale, wirtschaftlich
bestimmte Denkweisen und Entscheidungshilfen. Diese Vereinigung von kulturellen, kognitiven und emotionalen Gegensätzen
ist es wert, dass man sie sich genauer ansieht.
36 Stunden vorher:
Während ich mich morgens anziehe, denke ich beiläufig darüber nach, was ich morgen Abend anziehen soll. Aber es ist
nicht mehr als ein kurzer Gedanke: „Wahrscheinlich meinen besten Anzug.“
19 Uhr am Tag vorher:
Nach der Arbeit denke ich ein bisschen mehr über das Thema nach. Vielleicht ist ein Anzug zu elegant. Vielleicht trage
ich doch Jeans.
8:40 Uhr:
Während ich mich anziehe, entscheide ich, dass ich unmöglich Jeans tragen kann. In einem Anflug von Panik frage ich
mich, ob mein Anzug gereinigt werden muss. Und welches
Hemd soll ich nehmen? Das schöne weiße. Ich schaue im
Schrank nach. Es ist nicht da. Ich werde während der Mittags­
pause ein neues Hemd kaufen müssen. Ich fahre mit dem
Fahrrad zur Arbeit, in der Hoffnung, dass ich so noch kurzfristig Gewicht verliere.
13 Uhr – Mittagspause:
Ich bin nicht gut im Einkaufen. Ich könnte ins Kaufhaus
Selfridges gehen, aber da ist die Auswahl zu groß und außerdem ist die Zeit knapp. Schließlich gehe ich zum Herrenausstatter Kilgour in der Savile Row und kaufe ein weißes Hemd.
Ist mir egal, dass es teuer ist, es ist ein schönes weißes Hemd
und ich werde es jahrelang tragen können. Es kostet 150 €.
18:30 Uhr:
Ich komme von der Arbeit nach Hause, dusche und rasiere
mich zum zweiten Mal heute. Ich fummele fünf Minuten
lang an meinen Haaren herum. Ziehe mich an. Rufe ein Taxi.
Kosten
Weißmacher-Zahnpasta: 8 €
Neues Hemd: 150 €
Gesamtbetrag: 158 €
Eine zweite Beobachtung ergibt sich direkt aus der ersten:
Konsum ist bestimmt durch die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern und verstärkt diese gleichzeitig. Indem sie
versuchen, füreinander attraktiv zu sein, greifen Catherine
und Martin auf geschlechtliche Muster zurück, auf Bilder von
Männlichkeit und Weiblichkeit, die im Herzen des Konsumprozesses festgelegt und demonstriert werden. Also beginnt
Konsum eindeutig im Kern der eigenen Identität, er beeinflusst
Zeitaufwand
Hemd kaufen: 20 Minuten
An den Haaren rumfummeln: 5 Minuten
Insgesamt: 25 Minuten
25
die Wünsche, Strategien und Ideale von Mann und Frau, diese
äußern durch Konsum ihre geschlechtliche Identität. Konsum
ist nicht einfach dem Selbst aufgesetzt, er beginnt im Herzen
von sozialen Beziehungen, Identitäten und Emotionen. Damit
stellt sich die Frage nach Authentizität im Zusammenhang von
Konsumkultur. Die wirtschaftlichen Praktiken des Konsums
fühlen sich komplett „natürlich“ und authentisch an, da es
keinen Unterschied gibt zwischen dem wirtschaftlichen Wert
und den erworbenen Emotionen. Die in der Konsumkultur
eingebaute Emotionalität führt uns damit zu der Frage, was
Authentizität bedeutet, d. h. zu Fragen der Epistemologie (Wie
wissen wir, dass ein Erlebnis authentisch ist?) und zu Fragen
der Normativität (Sollten wir als Soziologen andere Normen
schaffen als die der Menschen, die wir analysieren?).
Die beiden Ausschnitte unterstützen meine zentrale These:
Konsumhandlungen und emotionales Leben sind eng und
untrennbar miteinander verknüpft, sie bestimmen und verstärken einander. Das „authentische Selbst“ des modernen
Menschen ist aus Konsumgewohnheiten gebaut, da die Konsumkultur systematisch Emotionen in Waren verwandelt hat,
ein Prozess, der noch viel zu wenig durch die sozialen Theorien von Konsum und Kapitalismus analysiert worden ist.
Ich nenne diesen Prozess die „Koproduktion von Emotionen
und Waren“. Dieser Prozess der Koproduktion von Emotionen
und Waren ist der Mechanismus, der erklären kann, warum
der Konsumkapitalismus ein wesentlicher Teil der modernen
Identität geworden ist.
Eva Illouz, geboren 1961 in Marokko, ist Professorin für Soziologie
an der Hebräischen Universität von Jerusalem. 2011 erschien ihr
vieldiskutierter Bestseller „Warum Liebe weh tut. Eine soziologische
Erklärung“.
Dritte Anmerkung: Dieser autobiografische Artikel Townsends ist selbst ein Konsumobjekt. Er wurde geschrieben, um
Sexualität, Körper und persönliche Gedanken der Autorin
für den Zeitungsleser persönlich konsumierbar zu machen.
Man könnte also mutmaßen, dass ihre sexuellen Erlebnisse
ein Anhängsel der Produktion eines Zeitungsartikels für den
Konsum geworden sind. Die aufgeregt-ängstlichen Gefühle
bei einem „Nimm mich mit zu dir“-Date werden in einer Reihe von Konsumhandlungen organisiert und werden zu einer
komplexen Konsumeinheit, also zu mehr als einer Reihe von
Einkäufen. Stattdessen werden sie zu einem Erlebnis, das in
einen Zeitungsartikel verwandelt wird, der wiederum instruieren, anleiten und erregen soll.
Zu guter Letzt: Konsumgegenstände sind die Knotenpunkte für die sexuellen, sinnlichen und emotionalen Pläne des
Mannes und der Frau. Anders ausgedrückt beschreiben die
beiden Ausschnitte ein fortgesetztes und nahtloses Netzwerk
aus Beziehungen zwischen Gegenständen und Emotionen – in
mindestens drei Formen: Gegenstände haben eine emotional-sensorische Bedeutung (Ich kaufe diesen BH und keinen
anderen, weil dieser sexier ist); Gegenstände werden von den
Akteuren aufgrund von langfristigen emotionalen Motivationen konsumiert (Ich will das „Nimm mich mit zu dir“-Date)
und schließlich schaffen Konsumgegenstände verschiedene
emotionale Atmosphären (die „Kerzen“ machen das Abendessen romantisch; die schwarzen Dessous werden eine sexuell
aufgeladene, romantische Atmosphäre schaffen). Man könnte
auch sagen, Konsumobjekte sind untrennbar mit den emotionalen Projekten der Akteure verknüpft. Wenn das tatsächlich
der Fall ist, brauchen wir eine neue Epistemologie, die erklären kann, wie sich Emotionen und Gegenstände gegenseitig
hervorbringen, wie also eine Ware Emotionen schaffen kann
und wie Emotionen zu Waren werden.
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FOTOS: EVA BAALES, STYLING: KATHARINA GRUSZCZYNSKI
Gefühle
Ein fotografischer Essay
Mit den Ensemblemitgliedern Damir Avdic, Friederike Becht, Sarah Grunert, Jürgen Hartmann, Matthias Kelle,
Kristina Peters, Xenia Snagowski und Daniel Stock
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Eva Baales ist 1982 in Köln geboren. Sie absolviert gegenwärtig den Fotografie-Master an der University of Applied
Sciences and Arts in Dortmund, an der sie 2010 bereits ihr Diplom gemacht hat. Zuvor hat sie viele Jahre bei
verschiedenen Fotografen assistiert, in Paris gelebt und dort gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei
Kindern in Köln.
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2014 /
2015
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Es sind nicht nur die aktuellen Stücke, die über
Gefühl und Geld nachdenken, die Spuren dieses
­verwickelten Verhältnisses finden sich in Klassikern
wie in Komödien. Ob es nun um die Gespenster
des Kapitals geht oder um die Geister der Vergangenheit, ob um Glück oder Geld, Gut oder Böse,
Lachen oder Weinen – lesen Sie auf den folgenden
Seiten mehr über die Themen und Hintergründe
der Produktionen 2014/2015.
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Der Regisseur Stephan Kimmig
Die Sprache bei Peter Handke
Die Seltenheit erotischer Stimmen
Das Rottstr 5 Theater
Jochen Malmsheimer gratuliert Erich Kästner
Notizbuchskizzen zu „Gespenster des Kapitals“
Fragen an Roger Vontobel
Reto Finger recherchiert für ein neues Stück
Stückauszug von Christoph Nussbaumeder
Der Renegade-Regisseur Neco Çelik
Über Schein und Sein Shakespeares
Die Aktualität des Stücks „Hexenjagd“
Aus der Praxis einer Trauerbegleiterin
Ein Gespräch mit Mechthild Großmann
Über das Stück „Leas Hochzeit“
TEXT: WOLFGANG HÖBEL , FOTO: KERSTIN SCHOMBURG
Triumphe der Nahaufnahme
Über den Regisseur
Stephan Kimmig
Die Kunst des Regisseurs Stephan Kimmig zeigt sich unter
anderem darin, dass sich in seinem Theater selbst die unmöglichsten Sätze vollkommen einleuchtend anhören: der größte
Schwulst und der maximale Schmutz.
Dass man „mit falschen Gefühlen echt fühlen“ kann,
heißt es schwer verblasen in Robert Musils Theaterstück „Die
Schwärmer“ aus dem Jahr 1921, das wegen der fiebrig-lyrischen
Sätze, die darin gesprochen werden, als beinah unspielbar gilt.
Stephan Kimmig hat das Stück Mitte der Neunziger, in der ersten Inszenierung, die ich von ihm sah, als einen topmodernen
Beziehungskampf präsentiert. In dem lieferten sich zwei junge
Frauen und zwei Männer fast ohne Berührungen eine Schlacht
von sanfter, böser Intensität – und redeten von ihrer „entsetzlichen Sinnlichkeit“ und ihren „falschen Gefühlen“ mit einer
so sensationellen Beiläufigkeit, dass man die Not hinter ihren
großtönenden Vokabeln sofort begriff.
In Michel Houellebecqs Roman „Plattform“ aus dem Jahr
2001 hingegen preist ein französischer Sextourist und Sex­
unternehmer „die geschmeidigen und muskulösen Mösen“ asiatischer Prostituierter und schwingt Hasstiraden auf europäische
Frauen. Stephan Kimmigs Theaterversion des Stoffs, die 2013
auf der Bühne der Münchner Kammerspiele herauskam, zeigt,
anders als die Buchvorlage, den Ekel-Mann als Insassen einer
psychiatrischen Anstalt. Man sieht einen merkwürdig Verirrten, einen komischen Heiligen im Bademantel und mit nerdiger
Hornbrille, der in einer Klinik unter Palmen seine pornografische Prahlsucht auslebt – und entdeckt fasziniert, was für eine
traurige, ungeliebte Elendskreatur in diesem Großkotz steckt.
störrische Weise als Schädelbohrarbeit. „Man muss gerade die
schrecklichen Dinge an sich heranholen, um sie zu begreifen“,
hat er über seine Art des Inszenierens gesagt.
Stephan Kimmig pflegt in der deutschen Theaterwelt
ungewöhnliche Tugenden. Er ist erstaunlich fleißig und ungeheuer gewissenhaft, woran sicher seine schwäbischen Vorfahren schuld sind. Er ist in Stuttgart aufgewachsen und hat in
München an einer privaten Schauspielschule gelernt, bevor er
in Belgien und den Niederlanden mit dem Inszenieren anfing,
erstmal angenehm fernab vom deutschen Stadttheater. Kimmig war schon fast vierzig, als ihn, nach Jobs in Städten wie
Freiburg und Heidelberg, ab Ende der Neunziger die Intendanten der großen deutschen Theaterhäuser engagierten. Seine
Arbeiten im Thalia Theater in Hamburg, in den Münchner
Kammerspielen, im Wiener Burgtheater und im Deutschen
Theater in Berlin, mit denen er Preise gewann und diverse
Male zum Theatertreffen eingeladen wurde, folgten keinen
anderen Prinzipien als die zuvor.
KIMMIGS FIGURENERFORSCHUNGSKUNST ÄHNELT
TSCHECHOWS BLICK AUF DIE MENSCHEN
Kimmig stellt klare, nur scheinbar einfache Fragen. Und er
lässt nicht locker, bis er auf Antworten stößt. Was für eine Sorte Frau ist die Kindermörderin Medea, deren Geschichte vor
mehr als 2400 Jahren niedergeschrieben wurde?, fragt er zum
Beispiel – und schafft es, eine uralte Story so neu zu erzählen,
dass der Kampf zwischen Medea und ihrem abtrünnigen Gatten Jason nicht bloß als zeitlose Beziehungsschlacht, sondern
als zeitgemäßes Flüchtlingsdrama zu verstehen ist. „Kunst und
Theater interessieren mich nur, wenn sie sich zur Gegenwart
verhalten – die reine Werkimmanenz ist mir zu wenig“, lautet
einer seiner Grundsätze.
Kimmig ist berüchtigt vielseitig. Er hat wuchtige Antikendramen inszeniert und die luftig-leichten Gegenwartsstücke von
Moritz Rinke oder Lukas Bärfuss. Er hat den Thomas-MannRoman „Buddenbrooks“, ein Lieblingsbuch der Deutschen, als
kluge Soap auf die Bühne gebracht (in der Uraufführung der
Theaterfassung von John von Düffel) und Friedrich Schillers
„Maria Stuart“ als düsteres Folterdrama.
Nur gegen Tschechow pflegte der Regisseur Kimmig lange
eine Abneigung. Das könnte daran liegen, dass sich Tschechows
Stephan Kimmigs Sonderstellung unter den erfolgreichen, vielgelobten Theaterregisseuren unserer Zeit hat mit seinem psychologischen Eigensinn zu tun. Dieser Theatermacher ist nicht
besessen von einer politischen oder einer ästhetischen Mission,
sondern er ist vernarrt in die Erforschung merkwürdiger menschlicher Verhaltensweisen. Seine Arbeiten sind fast immer, besonders in ihren besten Momenten, Kammerspiele. Seine Erfolge,
unter denen „Die Schwärmer“ und „Plattform“ für mich zu den
schönsten zählen, sind Triumphe der Nahaufnahme.
Mögen andere Regisseure mit großen Schlachtenbildern,
schlauen Diskursen oder der improvisatorischen Enthemmung
ihrer Darstellung das Publikum unterhalten, Stephan Kimmig
betreibt seine Inszenierungen auf eine ernste und manchmal
40
Blick auf die Menschen und Kimmigs Figurenerforschungskunst
in mancherlei Hinsicht ähneln. Jedenfalls hat Kimmig zwar in
frühen Jahren „Die Möwe“ und „Drei Schwestern“ inszeniert,
dann aber für eine Tschechow-Pause auf deutschen Theaterbrettern plädiert: „Selbst in den gelungenen Aufführungen von
Tschechows Stücken beschleicht uns das Gefühl, wir hätten
mit der Eintrittskarte eine Beruhigungspille mitbekommen“,
begründete Kimmig im Jahr 2004 seine Vorbehalte, „so entspannt gehen wir rein, sitzen da und gehen wieder raus, mit
seltsam niedrigem Puls.“
Stephan Kimmig hat sich seither anders besonnen. Das Ziel,
das seine Inszenierungen der Stücke Anton Tschechows verfolgen, bleibt aber klar definiert: Dieser Regisseur möchte noch
den glühendsten Tschechow-Schwärmern endlich wieder
stürmisches Herzklopfen bescheren.
Wolfgang Höbel ist Journalist, Redakteur, Musik- und Theaterkritiker und schreibt als Redakteur für das Kulturressort des Spiegel. Dieses Porträt ist ein Originalbeitrag für das Bochumer Spielzeitmagazin.
STEPHAN KIMMIG ERÖFFNET AM 20. SEPTEMBER 2014 DIE SPIELZEIT 2014/2015
IM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM MIT ANTON TSCHECHOWS „ONKEL WANJA“.
42
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44
TEXT: SABINE REICH, FOTO: STEFAN SCHEER
Wunderdinge aus
der Tiefkühlpackung
Über die Sprache
bei Peter Handke
gesprochen, sondern als Schrift, das andere gab, ließ ihn durchatmen und schloss ihn neu an die Welt; erst in solch einer glückenden
Aufzeichnung begann für ihn der Tag.“
aus Peter Handkes „Nachmittag eines Schriftstellers“
„Die Unvernünftigen sterben aus“ von Peter Handke ist ein
Stück über Unternehmer. Das stimmt, denn es treffen sich
in diesem Stück fünf Unternehmer und ein Kleinaktionär.
Es ist ein Stück über den Kapitalismus. Das stimmt, denn
die fünf Unternehmer und der Kleinaktionär sprechen über
den Markt und ihre Anteile daran, über Kartelle, Konkurrenz und Gewinne, über Produkte, Löhne und Werbung. Es
ist ein kapitalismuskritisches Stück. Auch das stimmt, denn
die Menschen in dem Stück sind nicht glücklich. Je mehr sie
den Kapitalismus beherrschen wollen, desto mehr werden sie
beherrscht von ihm. Sie sind besessen von etwas, von dem sie
vergessen haben, was es ist.
Das alles stimmt, aber es sagt wenig über dieses Stück und
nichts über den Autor Peter Handke. Wenn man sich fragt,
worüber Handke schreibt und wovon denn eigentlich seine
Texte handeln, dann findet man viel, aber nicht das, was sein
Schreiben auszeichnet.
Sprache, geschriebene Sprache, ist für Handke das Ereignis,
das überhaupt erst die Erfahrung und Empfindung der Welt
ermöglicht: Ohne den glücklich geschriebenen Satz ist der
Schriftsteller ohne Anschluss an die Welt, ohne die Sprache
gibt es keine Welt für ihn. Aus der Sprache heraus schafft
sich der Schriftsteller die Welt, in der er sein kann. So ist die
Sprache für ihn ein im wahrsten Sinne poetisches Werkzeug,
eines, das Welt nicht beschreibt, sondern erzeugt.
Diese Welt, die durch die Sprache aufgerufen und erfahrbar wird, ist das Gegenteil von der Welt, die wir als reale Welt
bezeichnen. Die wirkliche, reale Welt ist eine falsche, kaputte
Welt, in der Menschen wie Aufziehpuppen Zwängen und Ordnungen gehorchen, die sie nicht kennen und nicht verstehen.
Das ist die Welt, in der Sprache zu Werbung und Marketing
wird, zu Manipulation und sinnentleertem Zeichen.
Zwei Beschimpfungen machten 1966 den damals jungen
Autor aus Österreich schlagartig berühmt: Zuerst beschimpfte er leidenschaftlich die etablierten Autoren der Gruppe 47,
denen er „Beschreibungsimpotenz“ vorwarf. Kurz darauf
erschien sein erstes Stück, „Publikumsbeschimpfung“, das
im selben Jahr von Claus Peymann uraufgeführt wurde. 1967
folgte sein Stück „Kaspar“, angelehnt an die Figur des Kaspar
Hauser, keine Beschimpfung, aber ein Stück über einen radikalen Außenseiter auf der Suche nach der eigenen Sprache
und Identität.
Sprachkritik und Fremdheit der alltäglichen Welt gegenüber bilden zentrale Haltungen in Handkes Werk – denn es
sind Haltungen und keine Themen, denen Handke in all seinen Texten auf seine eigene Weise treu blieb: Der Furor, die
Wut und die Empörung eines Außenseiters, der sich gegen den
Rest der Welt erhebt, zeichnen seine Texte aus. Im Zentrum der
Empörung steht die Sprache. Sie ist Ausdruck einer verderbten,
verlorenen Welt und sie ist gleichzeitig die einzige Rettung aus
aller Verlorenheit:
„In der letzten Nacht konnte ich erst mit autogenem Training schlafen. Ich stellte mir dazu wie immer das Meer vor, aber sogar das
glänzte noch lange wie der frischpassierte Spinat aus meiner neuen Tiefkühlpackung, und der Mond darüber war mit Filzschreiber
durchgestrichen, ein kleinerer daneben gesetzt.“
aus Peter Handkes „Die Unvernünftigen sterben aus“
Poetische Bilder, Natur, jegliche Gefühle, Wahrnehmungen
und Erinnerungen werden ausgelöscht und durch Funktionen
des Marktes ersetzt. In diesem Netz zappelt ein jeder Mensch
hilflos wie ein Kaspar, der einer gewaltigen Manipulationsmaschine ausgesetzt ist.
Die einzige Erlösung aus dieser Welt der falschen Zeichen
ist die Poesie, die einen anderen Raum aufscheinen lässt, weil
sie die Welt und die Menschen wieder miteinander sprechen
lässt. Durch diese Ansprache erscheinen beide, Mensch und
Dinge, in einem völlig neuen Licht. Aus Gegenständen werden
„Wunderdinge“ (aus: „Über die Dörfer“). Von genau diesen
Wunderdingen erzählt Handke, und davon wie – im Fall der
unvernünftigen Unternehmer, die glücklicherweise aussterben
– verzweifelt unser Leben ist ohne diese Wunderdinge.
„Seit er einmal, fast ein Jahr lang, mit der Vorstellung gelebt hatte, die
Sprache verloren zu haben, war für den Schriftsteller ein jeder Satz,
den er aufschrieb und bei dem er noch dazu den Ruck der möglichen
Fortsetzung spürte, ein Ereignis geworden. Jedes Wort, das, nicht
PETER HANDKES STÜCK „DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS“ FEIERT AM 21. SEPTEMBER
2014 IN DER REGIE VON ALEXANDER RIEMENSCHNEIDER PREMIERE IN DEN KAMMERSPIELEN.
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TEXT: ANNELIE MAT THEIS
Die Seltenheit
erotischer Stimmen
Ein Reisetagebuch
Sonntag, 0:55 Uhr, Airport Dubai
Menschen winden sich um Stühle oder schlafen auf Plastiktüten auf dem Fußboden. Diejenigen, die noch wach sind,
versuchen verzweifelt, den kostenlosen WLAN-Code des Flughafens zu knacken. Die einzige Konstante: ein HintergrundSoundteppich von CNN.
Noch drei Stunden bis zum Anschlussflug. Erinnerungen an eine Sommerstimme. „Kommen Sie zu mir“, ruft sie.
Die Nacht hat schon Einzug gehalten. Sie ist dunkel und ein
wenig rau, die Stimme. Der Abend ist lau. Die Stimme hallt
wieder. Aus der Ferne klingen Töne herüber. Manifestieren
sich zu Worten, zu einem Satz, einer Aufforderung. „Ich bin
die Erfüllung Ihres Lebens.“ Die Stimme klingt nach Zigaretten. Nach gelebtem Leben. Die Stimme setzt noch einmal an:
„Ich hab noch Wodka.“ Diese Worte im Ohr. Im Kopf. In der
Erinnerung. Die Stimme ist flüchtig, der Inhalt bleibt.
Warum verfallen alle Frauen Iván, dem Mann, der in „Frauen
am Rande des Nervenzusammenbruchs“ doch nur als Stimme
vorkommt? Das Blablabla dieses Radiomoderators reicht, und
die Frauen schmelzen dahin. Annelie Mattheis sucht auf einer
Reise nach erotischen Stimmen.
Freitag, 15:25 Uhr, Marburg
Ich stehe am Bahnhof und höre zu. Die Dominantesten ziehen mich in ihren Bann: eine Frauengruppe, alle Mitte 40,
die meisten rauchen, viel zu viele haben sich für pinkfarbene
Koffer entschieden. Sie sind laut, sie sprechen durcheinander,
sie quietschen ein bisschen. Der Erotikfaktor ist fragwürdig.
17:03 Uhr, Frankfurter Flughafen
Das Sicherheitspersonal streikt. Im gefühlten Minutenabstand
erfolgt eine Durchsage, dass alle Flüge abgesagt wurden und
man sich an die entsprechende Airline bezüglich der nächsten Flugmöglichkeiten wenden solle. Es ist eine männliche
Stimme, die das sagt, aufgenommen und reproduzierbar. Eine
Stimme, die keinen Widerspruch duldet.
11:09 Uhr, Kapstadt, Südafrika
„Cape Town“, verkündet die Stimme des Piloten, „die Außentemperatur beträgt aktuell 25 Grad, es wird ein schöner Tag.“
Blablabla.
Samstag, 1:36 Uhr, Airport Hotel Frankfurt
Fernsehen im Steigenberger Airport Hotel. Ich bleibe bei einer
Sendung hängen, die mich besonders irritiert: „Die Welt auf
Schwäbisch“. Diese Sendung will „längst verschollenes Kulturgut der Öffentlichkeit wieder sichtbar machen“. Und schon
flimmern Ausschnitte aus „Breakfast at Tiffany’s“ sowie ein
Interview von Marietta Slomka mit dem Dalai Lama über den
Bildschirm – auf Schwäbisch nachsynchronisert und kontextfrei.
Innerhalb von 44 Stunden reise ich von Marburg nach Kapstadt und bin schließlich um die Erkenntnis reicher, dass erotische Stimmen gar nicht so einfach zu finden sind. Falls Sie
eine/n Iván mit einer besonders erotischen Stimme zum/r
Freund/in oder Mann/Frau haben, halten Sie ihn/sie fest –
denn er/sie ist selten und meistens sehr begehrt.
Annelie Mattheis (*1983) wechselt zur Spielzeit 2014/2015 als Dramaturgin vom Hessischen Landestheater Marburg ans Schauspielhaus
Bochum. Ihr Protokoll entstand auf ihrer Reise nach Südafrika, wo
sie als Mentorin für die internationale Organisation für Kinder- und
Jugendtheater Assitej in Kapstadt arbeitete.
11:45 Uhr, wieder Frankfurter Flughafen
Ein Knacksen, eine sympathische weibliche Stimme. Sie verkündet eine Verzögerung des Boardens um ca. 90 Minuten.
Stimmen werden laut, es sind keine schönen Stimmen. Von
Erotik keine Spur.
DAS MUSICAL „FRAUEN AM RANDE DES NERVENZUSAMMENBRUCHS“ FEIERT
AM 26. SEPTEMBER 2014 PREMIERE IM SCHAUSPIELHAUS. DAS STÜCK NACH DEM
FILM VON PEDRO ALMODÓVAR WIRD VON BARBARA HAUCK IN SZENE GESETZT.
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TEXT: OLAF KRÖCK, FOTO: STEFAN SCHEER
Kunstmachen im
Rotlichtviertel
Über das Rottstr 5 Theater
Das Kleingeld für die Abendkasse wird im „Miami“ gewechselt.
Die Damen auf der anderen Straßenseite helfen gerne weiter
und statten die Mitarbeiter mit Münzen aus. Davon haben sie
meist genügend, denn das „Miami“ an der Rottstraße ist eine
Peep-Show mit Live-Acts und Video-Kabinen. Gegenüber hat
das kleinste freie Theater Bochums seinen Sitz. „Morgens ist
da unerwartet viel los“, erklärt Hans Dreher, Mitgründer der
kleinen Bühne unter den Bahnschienen nahe dem Westring.
Die Damen, die das „Miami“ beschäftigt, kommen mittlerweile regelmäßig in die Vorstellungen des Rottstr 5 Theaters.
Und die Künstler ihrerseits haben schon Weihnachtsfeiern in
das Etablissement verlegt.
Siebzig Plätze gibt es. Inzwischen wird die Bühne unter anderem durch die Stadt Bochum unterstützt, lebt aber vor allem
von den Zuschauern und vom Herzblut der dort Arbeitenden.
Große Stoffe in kleinem Format ist das zentrale künstlerische Konzept: „Werther“, „Philotas“, „Nibelungen“, „Batman“ werden in eigenwilligen, radikalen Fassungen inszeniert. Hinzu kommen Vorstellungen des Jugendensembles
„young‘n‘rotten“, der Kindertheatergruppe „Die Truffaldinos“ sowie Gastspiele und Konzerte. Dabei gibt es fast keine
Distanz zwischen Bühne und Zuschauerraum. Mitunter räumen die Regisseure noch vor dem Einlass selbst die Getränke
in den Kühlschrank, steht die Theaterleitung hinter der Kasse,
während die Schauspieler möglichst unbemerkt durchs Publikum zur Toilette im Nebengebäude schleichen.
Vor der Gründung des Theaters waren Hans Dreher und Oliver Paolo Thomas schon einmal am Schauspielhaus Bochum
beschäftigt. „Wir gehörten zu einem Kern von Leuten, die
zunehmend Lust hatten, Theater auf ihre Art zu machen.
Dann wurde dieser Raum frei“, erinnert sich Oliver Paolo
Thomas, der Betreiber und Hausregisseur an der Rottstraße ist
und einige der erfolgreichsten Abende des Theaters inszeniert
hat. So zogen sie mit anderen Schauspielhaus-Kollegen 2009
in den Gewölbekeller, ohne dass dort irgendeine Theatertechnik vorhanden gewesen wäre. „Wir haben im Baumarkt zwei
Baustrahler gekauft und dann ging es los“, erklärt Thomas.
„Später haben wir Steckdosen mit Kippschaltern gekauft,
und so konnten wir zum ersten Mal auch Lichtstimmungen
wechseln“, fügt Hans Dreher hinzu. Auch er ist Hausregisseur und Mitbetreiber des Rottstr 5 Theaters. „Übrigens ist
uns das ‚Miami’ technisch eindeutig voraus“, ergänzt Thomas
lachend, „die haben eine Drehbühne.“
Heute hat das Hinterhoftheater, dessen Vorstellungen
mehrmals am Abend durch den Lärm der darüber fahrenden
Züge untermalt werden, eine umfangreiche Theatertechnik.
Aber im Vergleich mit anderen Bühnen ist sie immer noch sehr
einfach. „Ohne Herzblut geht hier nichts. Wir haben all unser
Erspartes in das Theater gesteckt“, erläutert Dreher, und Thomas
fügt trocken hinzu: „Man kann also mit Recht sagen, wir haben
es nur fürs Geld gemacht!“ Tatsächlich haben alle Künstler noch
andere Jobs. „Nur von der Arbeit hier könnten wir unseren Kühlschrank nicht füllen.“ Sie spielen oder inszenieren an anderen
Bühnen, haben Film-, Fernseh- und Sprecherjobs. Oder sie kellnern, übersetzen, arbeiten in Videotheken oder auf Baustellen.
Dem Viertel hat die dort ansässige Kultur gut getan. Die Rottstraße ist ein Szenetreff geworden. Inmitten mehrerer Galerien, Ateliers, Tonstudios und Kultkneipen ist auch das Theater
ein wichtiger Gegenpol zu den Baustellen, Leerständen, Kioske
und Imbissbuden.
„Wir machen hier in der Rottstraße so lange weiter, wie
wir können – bis uns die Liebe, der Idealismus oder die Kreativität ausgeht“, sagt Dreher. „Wenn diese Dinge fehlen,
erledigt sich alles von alleine. Die Zuschauer merken das und
kommen dann einfach nicht mehr.“ Thomas ergänzt: „Wenn
Alltag und Frust überhand nehmen, wenn keiner mehr unser
Theater will, dann müssen wir aufhören.“ Aber so lange das
nicht der Fall ist, donnern weiterhin die Züge über das kleine
Theater im Rotlichtviertel hinweg.
HANS DREHER UND OLIVER PAOLO THOMAS INSZENIEREN „DELIKATESSEN“ FÜR DIE KAMMERSPIELE MIT ENSEMBLEMITGLIEDERN DES SCHAUSPIELHAUSES UND SCHAUSPIELERN AUS DEM
ROT TSTR 5 THEATER. DIE PREMIERE IST AM 27. SEPTEMBER 2014.
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TEXT: JOCHEN MALMSHEIMER, FOTO: KURT MÖBUS
Drei Männer im Schnee
Glückwunschtelegramm
für Erich Kästner
In diesem Jahr feiern wir Erich Kästners einhundertfünfzehnten Geburtstag.
Eigentlich bedeutet so etwas für den Betroffenen frühes
Aufstehen und einen dunklen Anzug, das Auflaufen der
gesamten Verwandtschaft, natürlich sind auch alle die da, die
sich selber gerne als „Medien“ bezeichnen. Das kleine Haus
ist überfüllt und überdurchschnittlich gut ausgeleuchtet und
dann, lebte Kästner noch in München, kommt natürlich auch
noch der Ministerpräsident, um eine goldene Ehrenuhr abzuliefern und aus einem sehr großen Keramikgefäß publikumswirksam schon vor 18 Uhr Bier zu trinken. Lebte Kästner gar
noch in Berlin, müsste er das auch noch mit Klaus Wowereit
durchstehen, ein wahrlich hoher Preis!
Auf der Schule dann lasen wir „Fabian“ und alle Welt erzählte
uns viel über Moral und Humanismus, Kritik und Widerstand,
Courage und Überzeugung, Satire und Ironie, wobei uns fast
entging, dass es auch ein sehr komisches und, gerade für uns
16-Jährige verständlicherweise besonders beeindruckend, ein
sehr erotisches Buch ist.
Gott sei Dank nur fast.
In diesem Zusammenhang erfuhren wir auch zum ersten Mal
fast hautnah, dass es einmal in Deutschland eine Zeit gab,
die noch gar nicht so lange zurücklag, in der man glaubte, die
Überzeugungen der Menschen durch das Verbrennen ihrer
Bücher vernichten zu können, einen Akt von solch geistesferner Barbarei, dass ich das lange Zeit nicht glauben wollte.
Und dass das erst der Anfang war, harmlos im Vergleich zu
dem, was noch kommen sollte.
Erst verbrannte man die Bücher und dann dauerte es
nicht mehr lange, bis man die Autoren und dann auch ihre
Leser verbrannte.
Als ich hörte, dass Erich Kästner sogar Zeuge der Verbrennung seiner eigenen Bücher war und erkannt wurde und
danach nur knapp dem Mob entkommen konnte, war ich sehr
aufgeregt. So etwas konnte ich mir damals in meinem Land,
hier, zu Hause, einfach nicht vorstellen.
Meine Vorstellungskraft hat allerdings inzwischen zugenommen.
Kästner blieb in Deutschland, die ganzen 12 langen Jahre
des Terrors über, was ihm nicht wenig Kritik und Unverständnis, bis hin zu dem Vorwurf der Anbiederung an die Mächtigen, eintrug.
Er reagierte auf seine Weise, mit einem Gedicht.
Doch Kästner begegnete Politikern zeitlebens mit berechtigtem
Misstrauen und ist vielleicht sogar weitsichtig genug gewesen,
das alles zu ahnen. Denn er ist leider vorher gestorben und
zwar am 29. Juli 1974, morgens um fünf nach halb sieben.
Ich weiß noch, dass ich damals richtig traurig war, denn Erich
Kästner, oder besser, seine Bücher waren die liebsten Gefährten meiner Jugend.
Natürlich hatte ich „Emil und die Detektive“ gelesen und
mit Emil, Gustav-mit-der-Hupe, dem Professor und Pony Hütchen gefiebert, ob es ihnen wohl gelänge, dem aalglatten Herrn
Grundeis, dem dann ja hinterher das Gesäß auf dasselbe ging,
die geklauten hundert Mark wieder abzujagen.
Natürlich habe ich das „Fliegende Klassenzimmer“
gelesen und so geliebt, dass ich mich über die hanebüchen
missratene Verfilmung mit Blacky Fuchsberger als Lehrer,
die in den Siebzigern entstand und einfach scheußlich war,
so geärgert habe, dass ich dem Herrn Kästner beinahe einen
Brief geschrieben hätte, aber meine Mama wusste die Adresse
nicht und darum ließ ich es bleiben und las stattdessen das
Buch gleich noch einmal, um den Film wieder aus dem Kopf
zu kriegen.
Das „Doppelte Lottchen“ habe ich nicht gelesen, weil ich
Mädchen damals doof fand und zwei auf einmal, die auch
noch gleich aussahen, einfach erschreckend. Heute finde ich
Mädchen und das, was aus ihnen wird, nicht mehr ganz so
doof, die Lektüre habe ich aber unbegreiflicherweise immer
noch nicht nachgeholt.
Man mag das nicht verstehen können, aber der Mut und die
Bereitschaft, Zeugnis abzulegen, für das, was er sah und erlebte
und was dann in Tagebücher und Briefe Eingang fand und so
auf uns kam, ringt mir Bewunderung ab.
Und selbst bei der Schilderung dieser fürchterlichen Epoche
mit all ihrem Grauen und Leid, an der viele seiner Freunde
und Künstlerkollegen zerbrachen, zu Grunde gingen oder in
den Tod getrieben wurden, wie etwa sein erster kongenialer
Illustrator Erich Ohser aus Plauen, der uns unter dem Pseudonym E. O. Plauen die wunderbaren kleinen „Vater und Sohn“-
51
Geschichten schenkte und in einer Gestapo-Zelle Selbstmord
verübte, selbst dabei also behielt Erich Kästner das, was mich
nach all den Jahren bei der Lektüre seiner Texte, seiner Gedichte und Aphorismen, der Epigramme und natürlich seiner
wundervollen Kinderbücher immer wieder tief beeindruckt:
die freundliche und augenzwinkernde, völlig unangestrengte
Leichtigkeit seines Stils.
Ich habe immer dieses eine Bild vor Augen, das Bild eines Mannes, der an seinem Schreibtisch vor dem geöffneten Fenster
sitzt, die Zigarette im Mundwinkel, und in seine alte Schreibmaschine hämmert, als fiele es buchstäblich aus ihm heraus
und er müsse dies nur, leicht verwundert über die eigene Produktivität, ins Reine schreiben, mehr sein eigener Sekretär
denn ein brütender Literaturschaffender.
Das ist einzigartig und wundervoll und das wollen wir feiern.
Herzlichen Glückwunsch, Erich Kästner und herzlichen
Glückwunsch allen, die seine Bücher lasen und besonders
denen, die das noch vor sich haben.
Der Bochumer Kabarettist Jochen Malmsheimer hat in seinen Bühnenprogrammen eine ganz eigene Kunstform des epischen Kabaretts erschaffen. In seiner mehr als 20-jährigen Karriere erhielt er
zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Deutschen Kleinkunstpreis,
den Deutschen Kabarettpreis und den Bayerischen Kabarettpreis.
Zu seinen erfolgreichsten Hörbuchproduktionen zählen die „Brautprinzessin“ von William Goldman sowie der Vierteiler „Der König
auf Camelot“ von T.H. White. Einem größeren Publikum wurde er
vor allem durch seine regelmäßigen Auftritte bei „Neues aus der
Anstalt“ (ZDF) bekannt.
ERICH KÄSTNER SCHRIEB DEN ROMAN „DREI MÄNNER IM SCHNEE“ 1934. KURZ DARAUF
BRACHTE ER DIE VERWECHSLUNGSKOMÖDIE AUCH AUF DIE BÜHNE – ALLERDINGS UNTER
EINEM PSEUDONYM, DA IHM DIE NATIONALSOZIALISTEN EIN VERÖFFENTLICHUNGSVERBOT
ERTEILT HAT TEN. DIE INSZENIERUNG VON CHRISTIAN BREY HAT AM 18. OKTOBER 2014 IM
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ILLUSTRATIONEN: HERMANN SCHMIDT-RAHMER
Gespenster des Kapitals
Eine Notizbuchskizze
REGISSEUR HERMANN SCHMIDT-RAHMER INSZENIERT „GESPENSTER DES KAPITALS“
NACH DEM THEATERSTÜCK „LE FAISEUR“ („DER MACHER“) VON HONORÉ DE BALZAC.
DIE PRODUKTION IST AB 25. OKTOBER 2014 IN DEN KAMMERSPIELEN ZU SEHEN.
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INTERVIEW: KEKKE SCHMIDT, FOTO: DIANA KÜSTER
Das Wichtigste auf der Welt
Ein paar Fragen
an Roger Vontobel
Was bedeutet für dich Familie?
Familie bedeutet sehr viel für mich. Sozusagen alles. Verantwortung, aber eben auch Rückzug. Und Konsequenz,
Zukunft, Lernen. Familie bedeutet all das, worum es sich
eigentlich dreht. Das Zentrum, aus dem heraus man das
andere macht.
Wie verführerisch ist Erfolg?
Erfolg ist sehr verführerisch, logischerweise. Wenn man ein
bisschen bürgerlich aufgewachsen ist, ist er ja sogar die Voraussetzung, um überhaupt an Familie denken zu können.
Auch in meinem Empfinden koppelt sich das ein wenig. Also
dass man erst Kinder in die Welt setzt, wenn man sie auch
ernähren kann. Danach stellt sich die Frage: Was ist eigentlich Erfolg? Wenn man damit meint, dass man das, was man
machen will, in einem guten Rahmen und mit den Leuten
machen kann, mit denen man es machen will, dann ist das
ungeheuer wichtig. Wenn man die äußere Anerkennung
meint, ist es definitiv weniger wichtig als Familie.
„Einsame Menschen“ ist ein Familienstück und eine Dreiecksgeschichte. Was treibt die zentralen Figuren um, also Johannes
Vockerat, seine Frau Käthe und die von außen hinzukommende
Anna Mahr?
Mich interessiert daran das Prinzip von Verzicht. Wenn eine
Gesellschaft an einem Punkt ist, wo sie nicht mehr bereit ist,
Opfer zu bringen für die Zukunft, dann ist sie, glaube ich, am
Ende. Im Stück ist die Ehefrau Käthe diejenige, die viel geopfert
hat. Dann gibt es eine zweite Figur, ihren Mann, der nur halb
bereit ist, etwas auf sich zu nehmen für das gemeinsame Kind.
Er kann weggehen, er kann arbeiten. Aber wie viel Wertschätzung zeigt er für das Opfer, das seine Frau bringt? Schließlich
gibt es eine dritte Figur, die sich für etwas komplett anderes
– die völlige Ungebundenheit – entschieden hat. Und an ihr
interessiert mich wiederum, was sie dann vermisst. Was ist
jeweils der Preis für eine Entscheidung?
Was heißt denn für dich „Verzicht“?
Ein wahnsinnig interessantes Thema. Gerade in der heutigen
Zeit. Wir haben nur noch Leitlinien, die uns den Verzicht
sozusagen abschwatzen wollen. Die anderen, die Verzicht
ja auch mal göttlich gemacht haben, haben wir über Bord
geworfen.
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Religion?
Was haben wir da verloren?
Tradition?
Haben wir auch ein bisschen verloren. Kommt zurück, wenn
man Kinder hat. Aber man muss sie sich zurückerobern. Das
braucht sehr viel Aufmerksamkeit.
Eltern?
Eine Aufgabe! Das Wichtigste auf der Welt, wenn wir daran
interessiert sind, dass unsere Welt weitergeht.
Selbstverwirklichung?
Extrem überstrapazierter Begriff in unserer Gesellschaft. Und
dadurch vollkommen ad absurdum geführt.
Bürgerlichkeit?
Hat einen ganz schalen Nachgeschmack – ich weiß aber nicht
genau, warum. Bürgerlichkeit ist auch eine Art von Tradition,
und es hat gewisse Vorteile, sich das nicht komplett wegzureden, weil man es ganz anders machen will.
Einsame Menschen?
Da kommt mir spontan Japan in den Sinn. Ich habe gerade
gelesen, dass viele junge Leute in Japan keinen Partner mehr,
keinen realen Sex mehr wollen – zu kompliziert und zu schmutzig im Vergleich mit den Freuden, die man virtuell genießen
kann. Krass! Vielleicht sind wir mit unserer Einsamkeit dabei,
die Welt in den Untergang zu treiben, zu keinem Verzicht bereit
und nur darauf bedacht, uns selbst zu verwirklichen.
Du arbeitest sehr gern und, sozusagen über die jeweiligen Theater
hinweg, mit einem festen Kern von Schauspielern, einer Art Theaterfamilie. Was bedeutet diese Kontinuität für dich?
Die bedeutet für mich im eigentlichen Sinn Theater. Theater
passiert immer nur mit Menschen, und wenn man das Glück
hat, Menschen gefunden zu haben, mit denen man das immer
wieder erleben will, dann wächst man gemeinsam. Wie in
einer Partnerschaft. Wenn man über zehn Jahre miteinander
arbeitet, wie ich mit Jana Schulz oder mit Paul Herwig, dann
sieht man auch, was sich verändert. Man geht auf die Reisen
gemeinsam, und entdeckt, und lebt. Und dann treffen sich
Leben und Theater in einem sehr guten Sinne.
KONSTANDT
MACHT
OPTIK
GERHART HAUPTMANNS „EINSAME MENSCHEN“
IN DER REGIE VON ROGER VONTOBEL FEIERT AM
9. NOVEMBER 2014 PREMIERE IM SCHAUSPIELHAUS.
ALS GÄSTE SIND ERNEUT DIE SCHAUSPIELER
JANA SCHULZ UND PAUL HERWIG DABEI.
Huestrasse 11 // 44787 Bochum
Bahnhofstrasse 16 // 44623 Herne
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WWW.KONSTANDT.de
TEXT: RETO FINGER
Geld macht glücklich
Texthobelspäne
Reto Finger schreibt ein neues Stück für das Schauspielhaus
Bochum. Während seiner Recherche zu den Figuren entstehen immer wieder „Hobelspäne“. Sie finden keinen Eingang
ins Stück, sind aber auf dem Weg zur Feinbearbeitung unerlässlich.
zweiten Flasche Champagner oder Portwein nippte, ich weiß es
nicht mehr genau, „es gibt ja Leute“, sagte sie, „die behaupten,
weniger ist mehr.“
Ich gehe nicht gerne ins Theater. Ich halte es für konservativ und überschätzt. Und ich kann meinen Klumpfuß nicht
stundenlang angewinkelt stillhalten. Spätestens nach einer
Stunde muss ich meinen Sitznachbarn bitten, für mein Bein
Platz zu machen, was schon zu Missverständnissen geführt hat,
die mir sehr unangenehm waren.
Aber an jenem Abend war es anders. Die Sängerin, ihr Klavierspieler und auch die meisten Menschen im Publikum machten auf mich den Eindruck, als würden sie sich keinen Deut
darum kümmern, was der Sitznachbar neben ihnen denkt. Auch
wenn sie einen Klumpfuß hätten und diesen nach einer Stunde
einmal strecken müssten. Das sprach mir aus dem Herzen.
„Es gibt ja Leute“, wiederholte die Sängerin und trank dazu
einen weiteren Schluck, „es gibt ja Leute, die behaupten, weniger
ist mehr.“ Dann schaute sie in die Runde, rülpste, wie die Dame,
die sie sein wollte, und fuhr fort: „Ist doch Quatsch. Mehr ist
mehr!“ Und sprach mir damit ein zweites Mal aus dem Herzen.
1. Ich erinnere mich an ein Kinderlied.
Ich erinnere mich an das Lied und den Geschmack, den es
in meinem Mund hinterließ. Ich erinnere mich an die weite
Hose und die bunte Bluse meiner Mutter, an den Sand und an
diesen Geschmack.
„meins oder deins / das ist doch egal / der nächste ist dein
freund / gib ihm was du hast / teilen tut so gut“
Der Mann, dessen Namen ich mir nie merken mochte,
beugte sich zu mir herüber, als wären wir befreundet.
„meins oder deins / das ist doch egal“
Er sang das Lied immer wieder und tätschelte den Oberschenkel meines kaputten Beines. Wir saßen am oberen Lauf
der Emme, dort wo sie sich tief in die Nagelfluh hineingefressen
hatte, meine Mutter, der Mann, dessen Namen ich mir nicht
merken mochte, und ich. Der Sommer war seit ein paar Minuten
untergegangen, ein kühler Talwind hatte eingesetzt.
„gib ihm was du hast / teilen tut so gut“
Er beugte sich nun noch näher zu mir herüber. Irgendwann war das Feuer aus und wir gingen nach Hause. Meine
Mutter ging vorne weg, ich humpelte hinterher und der Mann
schnaubte mal vor und mal hinter mir. Ich war sieben Jahre alt
und tat mich mit Teilen schwer.
„Immerhin“, sagte meine Mutter am nächsten Tag, als der
Winter meterhoch vor der Haustür stand und der Mann endlich
gegangen war, „immerhin teilt er mit uns. Und im Moment sind
wir darauf angewiesen, dass mit uns geteilt wird. Also streng dich
ein bisschen an.“ Dann begann sie, das Lied vom Teilen mit mir
zu üben. Um ihm eine Freude zu bereiten. Und noch heute habe
ich diesen Geschmack auf der Zunge, wenn ich das Lied höre.
Ich erinnere mich, mir damals geschworen zu haben, irgendwann soviel Geld zu haben, dass ich nie darauf angewiesen sein
werde, mit Leuten teilen zu müssen, die mein Bein tätscheln.
3. Ich erinnere mich an ein drittes Lied.
Welches beweist, dass die Überschrift „Geld macht glücklich“ so uneingeschränkt auch nicht richtig ist. Selbst wenn
noch immer in jeder Bausparwerbung das Gegenteil behauptet
wird. Es ist ein Lied des Berner Lyrikers Mani Matter, der auf dem
Weg zu einem Konzert am Tag meiner Geburt auf der Autobahn
in der Nähe von Kilchberg bei Zürich tödlich verunfallte.
„Dene Wos guet geit / giengs besser / giengs dene besser / wos
weniger guet geit / was aber nid geit / ohni dass’s dene / weniger
guet geit / wos geut geit / drum geit weni / für dass es dene / besser geit / wos weniger guet geit / und drum geits o / dene nid
besser / wos guet geit.“
Was übersetzt etwa soviel heißt wie: „Denjenigen, denen
es gut geht / würde es besser gehen / würde es denjenigen besser
gehen / denen es weniger gut geht / was aber nicht geht / ohne
dass es denjenigen / weniger gut geht / denen es gut geht / und
deshalb passiert auch wenig / damit es denjenigen / besser
geht / denen es weniger gut geht / und darum geht‘s auch / denjenigen nicht besser / denen es gut geht.“
Mehr und schärfere Kritik an diesem System, das nun doch
zusammenzubrechen droht, ist mit so wenigen Worten nicht
möglich.
2. Ich erinnere mich an ein zweites Lied, Jahre später.
Im Schillertheater in Berlin. Eigentlich war es kein Lied,
sondern die Anmoderation eines Liedes von Friedrich Hollaender. „Es gibt ja Leute“, sagte die Sängerin, welche bereits an der
DAS AUFTRAGSWERK VON RETO FINGER MIT DEM ARBEITSTITEL „HANS IM GLÜCK“ WIRD
AM 22. NOVEMBER 2014 IN DEN KAMMERSPIELEN URAUFGEFÜHRT (REGIE: ANSELM WEBER).
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TEXT: CHRISTOPH NUSSBAUMEDER
Das Fleischwerk
Ein Stückauszug aus
der ersten Fassung
„Fleischwerk“ – so heißt das neue Stück von Christoph
­Nußbaumeder, das er im Auftrag des Schauspielhauses Bochum
schreibt. Auf dem Weg zu dem fertigen Stück entstehen Szenen,
die beständig weiterentwickelt, umgeschrieben und gestrichen
werden. Zwei Auszüge vom März 2014.
Aus der 6. Szene
Rabantas Sekundenschlaf am Steuer
Man soll nicht denken, ich hätte keine Achtung für die Kraft
und die Herrlichkeit des Lebens. Aber genau deswegen finde
ich seine Grausamkeit so unerträglich. Es mag notwendig
sein, dass sich die Spinne von der Fliege nährt, aber muss sie
sie gleich lebend aussaugen? Ich kann den Streit nicht zum
tausendsten Mal hochholen und nicht zum tausendsten Mal
nachspüren, wie meine Faust auf ihren Kopf einschlägt. Ich
kann nicht zum tausendsten Mal beobachten, wie sie von der
Stufe stürzt, der Schwelle zu ihrem Tod. Ein Treppenwitz. Die
Zeitlupe ändert nichts am Sachverhalt. Denn sie hat mich
hinters Licht geführt. Vor und nach ihrem Ableben. Es tut
nicht gut, allein zu sein, wenn der Abend dunkler wird.
Ich weine nicht, weil ich sterben muss, sondern weil ich
gelebt habe. Sieben Jahre habe ich abgesessen, wer will mich
jetzt noch bestrafen und warum? Weil ich Tiere in Massen
gegen mein Gewissen zu ihrem Schlachter fahre? Zum Henker,
von unserer Kindheit an ist das Leben ein absurder Lauf zum
Tod, als ob nichts zählt und bleibt. Auf der Krebsstation. Ich
sehe einen Mann in meinem Alter, sein Gesicht ist fürchterlich zugerichtet vom Tumor und von der Bestrahlung. So gut
wie nichts mehr nimmt er zu sich und leidet häufig unter
Brechreiz. Warum schaust du mich so an, hast du Angst, dass
es dich genauso trifft? Ich schäme mich für Gott, nicht mal
er hat ein Gewissen.
Aus der 2. Szene
Der Geruch vom Massenschwein
Indem sie Trüffel riechen können, bringen Schweine Glück.
Der Viehfahrer verdient sein Brot damit, indem er sie zum
Fleischer bringt. Sein Viehtransporter ist mächtig und mehrstöckig, versehen mit hundert Eisenstäben. Der Fahrer hat
nichts gegen die Schweine, allein, sie stinken ohne Unterlass.
Vor, während und nach dem Schlachten. Eingebuchtet sein
heißt, jede Sau stinkt für sich allein und mit den anderen,
steng genommen, unmenschlich. Es gibt niemanden, der
sich da nicht die Nase aus dem Gesicht reißen oder sich den
Hals über den Kopf stülpen will. Bevor der Viehfahrer die
Schweine auflädt, legt sich der Güllegürtel ihrer Heimat um
seinen Hals. Mitgefangen, mitgehangen. Stinken ist ihr letzter Widerstand, falls sie je einen hatten gegen ihren Schöpfer
oder Züchter. Den Unterschied weiß nur Gott. Die meisten
quieken ihrem Schlachter neugierig entgegen. Und die Halsschlagadern pochen. Das frische Blut riecht penetrant. Ein
schwerer, dumpfer Dunst, stickig und bedrohlich. Der beizende Geruch verbrannter Schwarte und versengter Borsten
addiert sich auf der Schlachtstraße hinzu. Heraus kommt eine
Note, die noch lange auf der Haut, in den Haaren und in der
Kleidung haftet. Im Gedächtnis der Schleimhäute aber bleibt
sie am längsten zurück.
DIE URAUFFÜHRUNG VON CHRISTOPH NUSSBAUMEDERS NEUEM STÜCK „DAS FLEISCHWERK“
(ARBEITSTITEL) IN DER REGIE VON BARBARA BÜRK FINDET AM 18. APRIL 2015 IN DEN KAMMERSPIELEN STAT T.
61
TEXT: SABINE REICH
Fame
Der Regisseur Neco Çelik
inszeniert mit Renegade
„Theatermachen ist wie Graffiti, das ist reine Sucht geworden!“, sagt Neco Çelik, als ich ihn frage, was er an dem Stress
und dem Druck der Probenarbeit gut findet. „Das ist Adrenalin, die Lust am Risiko, die Routine des Alltäglichen zu durchbrechen. Aber ich musste schmerzlich lernen, dass ich mir den
Probenraum erobern muss.“
Das hat er getan: sich den Raum erobert, ob nun auf der
Straße, in der Stadt oder die wohlbehüteten Theaterbühnen
des Bildungsbürgertums. Neco Çelik hat viele Dinge getan in
seinem Leben und es scheint, als ob er viele widersprüchliche
Energien und Geschichten in sich trägt. Diese widersprüchliche Energie scheint eine unerschöpfliche Quelle seiner Kreativität zu sein. Dass aus dem kriminalisierten Sprayer einmal
ein Regisseur werden würde, der an der Staatsoper Unter den
Linden Schostakowitsch und Krenek inszeniert oder der für die
Operninszenierung von Fatih Akins „Gegen die Wand“ den
FAUST-Preis für Opernregie erhalten würde, ist eine der vielen
erstaunlichen Geschichten seiner Biografie. Doch zuerst führte sein Weg durch die Naunynritze, ein Jugendkulturzentrum
in Berlin-Kreuzberg. Hier arbeitete er als Erzieher, hörte zu und
entwickelte Filmprojekte. Aus dieser Zeit stammen Arbeiten
wie der Hip-Hop-Undergroundfilm „Urban Guerilla“, in dem
er 2004 Geschichten aus der Berliner Hip-Hop-Szene erzählte.
2006 entstand ein Theaterprojekt, das ihn schlagartig in der
Theaterszene bekannt machte: Er inszenierte für ein Festival
unter der Leitung von Matthias Lilienthal und Shermin Langhoff am HAU „Schwarze Jungfrauen“ von Feridun Zaimoglu.
In diesem Stück, das wieder am Maxim Gorki Theater in Berlin zu sehen ist, erzählen junge deutsche Muslimas von den
Widersprüchen und ihren Konflikten in der Deutschengesellschaft. Darauf folgten Inszenierungen an den Münchner Kammerspielen, am Theater Oberhausen und weiteren Bühnen.
Aus dem Graffiti-Writer war ein Theaterregisseur
geworden. Doch vielleicht ist der Weg gar nicht so weit vom
Graffiti-Tag zur Inszenierung. Es geht um „fame“, um Grenzüberschreitungen und um Respekt. Und – ob nun in der Stadt
oder auf der Bühne – es geht darum, sichtbar zu werden. Ein
Zeichen einer außergewöhnlichen Normalität.
DIE HERNER STREET-ART-KOMPANIE RENEGADE ARBEITET AUCH IN DER SPIELZEIT 2014/2015
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Viel Lärm um Nichts
Über Schein und Sein
Shakespeares
Ich finde die offizielle Biografie des Mannes aus Stratfordupon-Avon nicht überzeugend. Es gibt über den Mann, in
dem wir den Autor William Shakespeare sehen sollen, etwa
hundert Dokumente, die alles Mögliche dokumentieren, aber
nicht eines dieser Schriftstücke belegt seine Tätigkeit als Autor.
Die amerikanische Wissenschaftlerin Diana Price hat die
Frage untersucht, ob es nicht eigentlich ganz normal ist, dass
man von Autoren, die vor 450 Jahren gelebt haben, heute nicht
mehr viel findet. Sie hat Ben Jonson, Christopher Marlowe und
zwei Dutzend andere bekannte und weniger bekannte Dichter
ausgewählt und untersucht, welche Belege es dafür gibt, dass
diese Männer Dichter waren. Und sie kommt zu dem meiner
Meinung nach erschütternden Ergebnis, dass es immer irgendeinen Beleg gibt: Original-Briefe, Original-Gedichte oder Rechnungen über den Auftrag eines Gedichts für eine Hochzeit.
Nur bei dem Mann aus Stratford-upon-Avon gibt es nichts
dergleichen. In den letzten 200 Jahren ist ausführlich gesucht
und gefahndet worden, aber es gibt keine Originalbelege dafür,
dass der Mann aus Stratford-upon-Avon ein Dichter und Theaterautor war. Man hat unter anderem Belege für Pfandleihen
gefunden und darüber, dass er Häuser gekauft hat, aber keine
einzige Zeile geschriebener Text kann ihm zugeordnet werden.
Das ist schon wirklich ein Schock.
Vergnügen und passierte regelmäßig. Auch Attentate auf Theaterschriftsteller kamen vor. Vielleicht ist das der Grund, warum
der oder die Autoren ihre wahre Identität verbargen.
Entscheidend ist aber, dass die Texte, von denen wir hier
reden, mehrere Jahrhunderte vergessen waren. Shakespeare
musste erst wiederentdeckt werden und war von Beginn an
vor allem eine Geschäftsidee. 1760 veranstaltete der damals
berühmte Schauspieler David Garrick ein dreitägiges Shakespeare-Gedenkfestival in Stratford-upon-Avon und machte damit die Texte und die Stadt berühmt. Doch bald schon
meldeten sich Zweifler zu Wort. Sie schrieben verschiedenen
Personen die Autorschaft zu, wie Francis Bacon oder dem Earl
of Oxford, Edward de Vere, auf den sich ja auch der HollywoodFilm „Anonymous“ vom Master-of-Desaster Roland Emmerich
festlegt.
Für mich ist interessant, dass Autoren, die selbst als Autoren
berühmt wurden, wie Mark Twain, Orson Welles und andere,
der Meinung waren, dass der Mann aus Stratford-upon-Avon
nicht der Urheber dieser Texte ist. Die für mich witzigste Frage stammt von Mark Twain: Er hat einen wunderbaren Essay
geschrieben mit dem Titel „Is Shakespeare dead?“. Und selbst
die klassische Shakespeare-Forschung sieht heute, dass es
anscheinend Texte gibt, an denen zumindest mehrere Autoren
beteiligt waren. Das ist allein deswegen nicht verwunderlich,
weil es auch damals schon eine kollektive Leistung war, Theater
zu machen.
Aber auch, wenn ich Zweifel daran habe, dass der Mann
aus Stratford-upon-Avon der Urheber der Texte ist, die unter
dem Namen William Shakespeare veröffentlicht werden,
kann ich mich nicht festlegen, wer denn all diese berührenden, grausamen, zärtlichen, kurzum: diese Texte von ewiger
Gültigkeit gedichtet hat. Nur gut, dass wir sie haben.
Vor ein paar Jahren habe ich an einer Serie für Arte über die
Geschichte Europas anhand bestimmter Charaktere mitgearbeitet. Darin spielte Thomas Cromwell, der Konstrukteur der
englischen Reformation, eine große Rolle. Durch die Beschäftigung mit diesem Teil englischer Geschichte wurde mir klar,
dass diese Zeit in ihrer Zuspitzung zwischen zwei Machtblöcken von 1492 an in Europa und in der Welt nur noch vergleichbar ist mit der Machtkonfrontation im Kalten Krieg. Es
gab kontinuierlich Bewegungen gegen den Papst auf der einen
Seite und gegen den neuen Kirchengründer Heinrich VIII. auf
der anderen Seite. An allen europäischen Königshäusern war
man damit beschäftigt, sich gegenseitig vom Thron zu stoßen.
Das war die Zeit, in der Maria Stuart noch lebte und wie ein
Floh im Pelz darauf wartete, zubeißen zu können. Kurz, es ging
wirklich ums Eingemachte.
Möglicherweise ist bei der ganzen Frage der Autorschaft
also lange übersehen worden, dass die Theaterschriftsteller der
damaligen Zeit ihren Kopf riskiert haben, wenn sie aktuelle
politische Konflikte aufgriffen. Im Tower einzusitzen war kein
Der Bochumer Dokumentarfilmer Claus Bredenbrock hat 2013 für
Arte den Film „Der nackte Shakespeare“ gedreht. Darin beleuchtet
er die Zweifel, die es an der Frage der Urheberschaft der Texte gibt,
die seit der „First Folio“, der Gesamtausgabe von 1632, unter dem
Namen William Shakespeare veröffentlicht wurden.
„VIEL LÄRM UM NICHTS“ IST DAS GROSSE SPIEL VOM SCHEIN UND SEIN DER LIEBE UND
DER MACHT UND HAT AM 31. JANUAR 2015 IM SCHAUSPIELHAUS PREMIERE. REGIE FÜHRT
LUKAS LANGHOFF.
63
TEXT: GISELA FRIEDRICHSEN, FOTO: STEFAN SCHEER
Hexenjagd
Zur Aktualität eines s­ echzig
Jahre alten Stücks
Die Kernfrage lautet: Kann das auch heute noch passieren?
Arthur Miller schrieb das Stück „Hexenjagd“ auf dem Höhepunkt der McCarthy-Krise in den Vereinigten Staaten der fünfziger
Jahre. Damals wurden wie die Hexer und Hexen im Salem des 17.
Jahrhunderts Männer und Frauen gejagt, die der Sympathie mit
dem Sozialismus und dem Kommunismus verdächtigt wurden.
Eine solche Hysterie, die sich, wie man weiß, an unterschiedlichsten Themen entzünden kann, ist heute in der zivilisierten Welt
kaum noch denkbar. Wirklich?
Am 13. November 1992 begann in Münster der Prozess gegen
einen 35 Jahre alten Erzieher, der an den Montessori-Kinderhäusern in Borken und Coesfeld von 1983 bis 1991 Kinder sexuell
missbraucht haben sollte. Angeklagt waren 63 Fälle. Die Anklage
„offenbarte Unfassbares“, hieß es in der Lokalpresse. Opferanwältinnen sprachen von sexuellen Zeremonien, Todesritualen,
von Folter, Inzest, Tier- und Menschenopfern, Kannibalismus
und Nekrophilie.
Was in Münster geschah, erinnerte an Vorfälle an der privaten
McMartin-Vorschule im kalifornischen Manhattan Beach im Jahr
1983. Dort hatte eine Mutter behauptet, ihr Sohn sei sexuell missbraucht worden. Die Medien stürzten sich auf das Thema. Sogenannte Experten traten in Massen auf. Schließlich waren es 369
Schüler, die alle Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch geworden
sein sollten. Die Leiter der Schule, Peggy McMartin Buckey und
ihr Sohn Raymond, standen zweieinhalb Jahre vor Gericht, bis sie
endlich freigesprochen wurden.
In der Folge kam es in den USA zu zahlreichen ähnlichen Strafprozessen mit heftig umstrittenen Verurteilungen oder Freisprüchen. 1987 setzte sich dieser Trend in der britischen Grafschaft
Cleveland fort, wo Ärzte plötzlich bei 121 Kindern leichtfertig
die Diagnose „sexueller Missbrauch“ stellten. Der Verdacht kam
auf, an den angeblichen Opfern sei zu Hause „satanischer Missbrauch“ verübt worden. Ein Jahr später ergab eine richterliche
Untersuchung, dass die Familien allesamt zu Unrecht verdächtigt
worden waren. Sie erhielten 6,5 Millionen Pfund Schadensersatz.
Im niederländischen Dorf Oude Pekela spielten im selben Jahr
ein Vier- und ein Fünfjähriger hinter einem Gebüsch „Doktor“. Es
waren wohl auch Kinder aus der Nachbarschaft dabei. Einer der
Jungen steckte einen kleinen Ast in den Anus des anderen, wobei
kleine Wunden entstanden. Dies löste einen gewaltigen Skandal
wegen angeblicher sexueller Kindesmisshandlung aus. Allerorten
wurde massenhafter sexueller Kindesmissbrauch vermutet.
Obwohl die Polizei die Sache rasch aufgeklärt hatte, ließ das
Arztehepaar Fred und Jetje Jonker vom Glauben an rituellen Miss-
brauch nicht ab. Die Eheleute traten als Redner auf, verfassten
Schriften und erregten selbst im Ausland Aufmerksamkeit, etwa
im Umland von Münster. In vielen Kindergärten dort wurden bald
harmlose Zeichnungen gedeutet, unanständige Worte notiert und
Protokolle angefertigt über angeblich sexualisiertes Verhalten
Drei- und Vierjähriger. Folge: Sie wurden aus den Familien gerissen und in Heime gesteckt. Väter und Mütter gerieten in übelsten
Verdacht, der an ihnen haften blieb, selbst als sich ihre Unschuld
herausstellte.
Die Fälle, die in Deutschland Aufsehen erregten – seien es
die Massenbeschuldigungen im Münsterland in den neunziger
Jahren, seien es die zeitgleichen Anklagen vor dem Landgericht
Mainz wegen des Verdachts auf massenhaften Kindesmissbrauch
in Worms, die jeweils nach jahrelangen quälenden Prozessen
mit Freisprüchen endeten – weisen verblüffende Parallelen zur
„Hexenjagd“ Arthur Millers auf. Immer standen zu Beginn der
Massenhysterien harmlose kindliche Äußerungen, die von übereifrigen oder labilen Personen, denen ein entsprechender Verdacht
ins Konzept passte oder die nach einer Erklärung für ihr unglückliches Leben suchten, entharmlost wurden. Daraus entwickelte
sich dann eine Flut von Beschuldigungen, die zuletzt nicht mehr zu
überblicken war. Der Verdacht gegen Unschuldige gedieh zumeist
auf dem Boden von Unwissenheit, Dilettantismus, Wichtigtuerei,
aber auch Bosheit.
Natürlich gibt es Verbrechen an Kindern, etwa sexuelle Übergriffe Erwachsener, die meist sogar im familiären Umfeld stattfinden oder in Institutionen, die sich dem Kindeswohl verschrieben
haben, was den Vertrauensbruch gegenüber den Opfern noch
verschlimmert. Zu den bösen Folgen der Justizkatastrophen von
Münster und Mainz gehört auch, dass die Strafverfolger lange
brauchten, bis sie die Angst vor dem Wahn, dem auch sie beinahe erlegen wären, überwanden und sich wieder an die Aufklärung
tatsächlicher Verbrechen heranwagten.
In seiner Biografie „Zeitkurven“ resümiert Miller die Ereignisse von vor 300 Jahren: „Es war eine Projektion der eigenen
Lasterhaftigkeit auf andere, um sie dann mit deren Blut abzuwaschen.“ Hexenjagden sind Belege für die Manipulierbarkeit des
Menschen. Anfällig dafür ist er heute ebenso, wie er es gestern
war – und morgen sein kann.
Gisela Friedrichsen war sechzehn Jahre lang Redakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und schreibt seit 1989 für den Spiegel. Sie
gilt als bekannteste deutsche Gerichtsreporterin und berichtete zuletzt
u. a. über den NSU-Prozess.
ARTHUR MILLERS KLASSIKER „HEXENJAGD“, INSZENIERT VON DANIELA LÖFFNER,
HAT AM 28. FEBRUAR 2015 IM SCHAUSPIELHAUS PREMIERE.
65
INTERVIEW: KEKKE SCHMIDT
Ein notwendiger Prozess
Aus der Praxis ­
einer Trauerbegleiterin
Frau Bauer-Mehren, was bedeutet der Verlust eines Kindes für
die Eltern?
Kinder bedeuten für Eltern Zukunft. Stirbt ein Kind, stirbt
meine Zukunft. Das heißt, von mir kann ich nichts weitergeben, was noch länger Bestand hat als mein Leben. Ich möchte
in meinen Kindern weiterleben, das Gefühl haben, das Leben
hört mit mir nicht auf. Wenn meine Eltern sterben, verliere
ich meine Vergangenheit, meinen Ursprung, mein Dach. Verliere ich Geschwister oder den Partner, so hat das mit einem
Verlust der Gegenwart zu tun, diese Menschen stehen mit mir
auf einer Ebene. Systemisch gesehen gehen die Bezüge jeweils
in diese drei Richtungen.
In meinem Kind will ich mich als Vater/Mutter verwirklichen – häufig wünsche ich mir das Kind so, wie ich mich gerne
gesehen hätte: gut in der Schule, Fußballer, künstlerisch begabt,
berühmt, besonders halt, alles, was ich nicht konnte/durfte,
soll jetzt mein Kind für mich erfüllen. Wenn das mitschwingt,
geht nicht nur ein Mensch aus dem Leben, sondern mit ihm
meine unerfüllten Wünsche und Ideen. Das ist dann mehr als
die Trauer um einen Menschen, dann trauere ich auch um mich
selbst, bin selbst in dem Teil mit gestorben.
teilnehmen kann. Es ist wie bei einer Wunde: Sie muss versorgt werden, behandelt, immer wieder verbunden, gesalbt,
damit sie heilen kann. Es bleibt aber eine Narbe zurück, die
auch immer wieder mal weh tut und die mich stets an den
Einschnitt erinnert. Ich bin als Mensch nicht mehr unversehrt – der Tod gehört zu meinem Leben mit einem Zeichen,
das mich immer wieder erinnert. Deshalb ist Trauerarbeit so
wichtig. Menschen, die den Schmerz verdrängen, ihn nicht
wahrhaben wollen, werden später die aufplatzende Wunde,
den Eiter in der Wunde behandeln müssen – oder, wie wir
sagen, dass nicht geweinte Tränen Krebs verursachen können. Das heißt, wenn es uns möglich ist, zu trauern und den
Schmerz anzunehmen, dann kann ich mit der Trauer leben, sie
wird aber immer wieder spürbar sein, zum Beispiel wenn das
Kind meiner Freunde heiratet in dem Alter, in dem mein Kind
jetzt auch wäre, oder wenn ich schmerzlich feststelle, dass ich
nicht Großmutter werde, weil mein eigenes Kind gestorben ist.
JEDER MENSCH ENTWICKELT EIGENE STRATEGIEN,
MIT SCHWIERIGEN SITUATIONEN UMZUGEHEN
Es gibt Erfahrungswerte, wonach die Trauer in Wellen verläuft:
Natürlich ist das erste Jahr das schwerste, weil mein Kind ja in
der Vorstellung vor einem Jahr noch da war und was haben wir
da gemacht? Geburtstag, Weihnachten, all diese Feste müssen
erst einmal ohne mein Kind erlebt werden – das ist jedes Mal
schmerzhaft – bis hin zum Todestag, der ein sehr wichtiger
Einschnitt ist. Wenn sich der Jahreskreis schließt, kann es ein
bisschen besser werden. Nach drei, nach fünf, nach sieben,
nach zwölf Jahren kann es noch einmal Einbrüche geben – da
machen die Menschen es sich noch einmal besonders bewusst,
dass sie lernen müssen, mit diesem Verlust umzugehen. Ich
selbst erlebe den Verlust meines Sohnes nach dreiunddreißig
Jahren immer noch: Wie würde er wohl aussehen, was würde
er jetzt tun, wie würden wir einander begegnen? Den Verlust
meines Mannes erlebe ich bei jedem Familienereignis: Examen
der Tochter, Hochzeit, Geburt der Enkel usw. Das heißt, die
Trauer hört nie auf, sie gehört zum Leben.
ES BLEIBT IMMER EINE NARBE ZURÜCK
Was macht die Zeit mit den durch den Tod ausgelösten Emotionen?
Trauer und Schmerz bleiben immer bestehen. Die Zeit spielt da
weniger eine Rolle. Der unterschiedliche Grad der Trauer und
des Schmerzes liegt darin, wie der Verlust in die persönliche
Biografie integriert werden konnte, wie sehr ich mich mit den
Gefühlen verbunden habe, wie ich sie durchleben konnte und
wie ich mit dem Ereignis jetzt umgehen kann. Die Zeit heilt
Wunden, das ist ein Satz, der fälschlicherweise immer wieder
gesagt wird: Die Zeit heilt nicht, wenn ich mich nicht mit
dem Ereignis auseinandersetze, das heißt, durch den Schmerz
und die Trauer hindurchgehe. Wir sprechen hier von einer
lebenshindernden Trauer, die in eine lebensfördernde umgewandelt wird. Lebenshindernd bedeutet, dass ich den Verlust
nicht „verschmerzen“ kann, lebensfördernd heißt, dass ich
mit dem Verlust so umgehen kann, dass ich wieder am Leben
66
Wie kommt es, dass sich viele Paare nach dem Verlust eines Kindes
trennen?
Viele Paare trennen sich, weil sie sich gegenseitig Vorwürfe
machen, in der Weise, dass sie sich nicht verstehen in der Art
ihrer Trauer. Wenn der Mann zum Beispiel die Hecke schneidet, wenn er nach Hause kommt, kann das für ihn eine Art
Verarbeitung seiner Emotionen bedeuten, die Frau aber denkt,
er entzieht sich ihr und ihren Gefühlen. Sie will sich mit ihm
hinsetzen und weinen, in den Arm genommen werden usw.
Wenn er das nicht kann, entfernen sich die beiden voneinander und gehen eigene Wege, immer mit dem Gedanken:
Du verstehst mich nicht. Jeder Mensch hat eigene Strategien
entwickelt, mit schwierigen Situationen im Leben zu Recht zu
kommen, auf diese greift er, wenn es emotional „eng“ wird,
zurück. Am besten ist es, wenn das Paar sowohl gemeinsam
als auch jeder für sich trauern kann, das heißt, alle Gefühle
annimmt und sie durchlebt, jeweils dem anderen seine Form
lässt und sich selbst auch zugesteht, trauern zu dürfen.
Renata Bauer-Mehren ist Systemische Familientherapeutin, Mediatorin und Trauerbegleiterin und leitet gemeinsam mit Karina KoppBreinlinger das Münchner Institut für Trauerpädagogik.
IN LOT VEKEMANS STÜCK „GIFT “ BEGEGNET SICH
EIN PAAR NACH VIELEN JAHREN WIEDER, DAS SICH
NACH DEM TOD DES GEMEINSAMEN KINDES TRENNTE.
REGISSEURIN HEIKE M. GÖTZE INSZENIERT ES FÜR DIE
KAMMERSPIELE, DIE PREMIERE IST AM 14. MÄRZ 2015.
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INTERVIEW: OLAF KRÖCK, FOTO: BIRGIT HUPFELD
Warum sollte ich
das im Alter ändern?
Ein Gespräch mit
Mechthild Großmann
Frau Großmann, was denken Sie über den „Besuch der alten
Dame“?
Für mich ist das ein Stück über kleinbürgerliche Moral, von
der wir ja alle vergessen, dass wir sie immer noch stark praktizieren. Und es ist ein Märchen.
Wird das mehr Routine mit den Jahren?
(laut) Routine? Ich kann ja wohl nicht mehr, Routine! (lacht
empört) Das ist keine Routine, das Stück ist so kompliziert und
über vier Stunden lang, da kann man keine Routine kriegen.
Sie sind ja vielen Zuschauern eher über das Fernsehen bekannt
als über das Theater.
Ich empfinde es eigentlich wie zwei völlig verschiedene Berufe.
Ich drehe gar nicht viel, selten mehr als sieben Drehtage im
Jahr. Den Münsteraner „Tatort“ mache ich zweimal im Jahr
und das Übrige ist wirklich sehr wenig. Ich würde eher sagen,
die Hälfte meiner Arbeit hat mit Sprechen zu tun. Ich lese viel,
in Literaturhäusern, auf Literatur-Festivals, auf Hörbüchern
oder fürs Radio. Das beschäftigt mich weitaus mehr als das
Fernsehen. Und ich bin jetzt seit 38 Jahren in der Compagnie
von Pina Bausch. Das ist einfach sehr lange.
Warum ist es für Sie ein Märchen?
Der Wunsch nach Allmacht. Einmal allmächtig sein. Claire,
die alte Dame, die noch als junge Frau so abhängig von all
diesen Menschen war, und schon auch noch von ihnen verletzt und benutzt worden ist, besitzt plötzlich Allmacht über
sie, kann alles mit ihnen machen. Das gibt es leider nur im
Märchen.
Welche Rolle spielt dabei das Geld?
Es geht vordergründig sicher um Geld. Aber im Grunde geht
es um Macht. Jede Form von Macht. Was auffällt: Sie tut es
in einer fast männlichen Manier, so wie ich mir einen mächtigen, alten Mann vorstelle.
Gehen Sie irgendwann in Rente?
Ich bin in Rente. (lacht wieder) Nur hat das nichts damit zu
tun, wie ich lebe. Mein Alter ist nicht geheim. Das Schauspielhaus hatte mich schon mal vor einer Weile auf den „Besuch
der alten Dame“ angesprochen und ich war nicht gleich so
begeistert. Aber nachdem ich darüber nachgedacht habe, habe
ich gemerkt, dass ich solche Gefühle, wie sie die Claire hat,
vielleicht nachvollziehen und verstehen kann. Man braucht
dafür wohl ein gewisses Alter. Auf einmal dachte ich, das ist
richtig. Und so viele Rollen für alte Frauen gibt es auch wieder
nicht. Später könnte ich mir gut vorstellen, so mit achtzig,
sehr gehässig zu sein auf der Bühne. Ich habe immer die Bösen
gespielt, warum sollte ich das im Alter ändern?
Und welche Rolle spielt die Liebe?
Liebe? Ich weiß nicht. Es ist nicht wirklich Liebe. Ich glaube, es
geht in dem Stück mehr um Abhängigkeiten als um Liebe. Ill
und Claire denken vielleicht beide, dass sie sich irgendwann
mal schrecklich geliebt haben. Aber es war vermutlich viel
banaler. Das mit der Liebe relativiert sich ab einem gewissen
Alter, glauben Sie mir, ich kenn mich da aus. (lacht)
Sie selbst spielen schon fast ein Leben lang Theater. Sie sind bis vor
kurzem noch mit dem Stück „1980“ von Pina Bausch auf Tour
gewesen. Ein Stück, das schon seit dreißig Jahren weltweit gezeigt
wird. Wie ist es, ein Stück so lange zu begleiten?
Für mich ist das relativ normal. Wir haben das ja immer
gespielt. Wenn wir beim Ein- oder Umstudieren alte Videobänder ansehen, dann schau ich trotzdem ganz entsetzt auf
das Wesen, das ich wohl mal war. Obwohl alles choreografiert
ist, ich jede Handbewegung und jeden Text genau so mache,
wie wir ihn mit Pina geprobt haben. Aber es ist wohl ein Unterschied, ob ein 30-jähriger Mensch das macht oder ein Mitte
60-jähriger Mensch.
Und wann setzen Sie sich auf Mallorca zur Ruhe?
Das wird schwierig, ich war noch nie auf Mallorca. Ich weiß
also nicht, ob das der richtige Rückzugsort für mich ist. An
sich denke ich, ganz dramatisch ausgedrückt, werde ich so
lange arbeiten, bis Sand auf die Kiste fällt.
FRIEDRICH DÜRRENMAT TS „DER BESUCH DER ALTEN DAME“ MIT MECHTHILD GROSSMANN
IN DER TITELROLLE INSZENIERT ANSELM WEBER. DIE PREMIERE IST AM 30. APRIL 2015
IM SCHAUSPIELHAUS.
68
TEXT: MAX ARIAN, ÜBERSETZUNG AUS DEM NIEDERLÄNDISCHEN: OLAF KRÖCK
Zwischen Soap und
griechischer Tragödie
Über das Stück
„Leas Hochzeit“
Als Judith Herzberg von mir erfuhr, dass ich für das Schauspielhaus Bochum über ihr Stück „Leas Hochzeit“ schreiben
soll, reagierte sie nicht gerade ermutigend. „Hä, was ist das
wieder für eine naheliegende Entscheidung?“, rief sie. „Klar,
du weißt alles darüber“ (es klang aus ihrem Mund nicht
wirklich wie ein Kompliment), „aber hätten sie nicht jemand
anderen fragen können?“
Eigentlich verstehe ich genau, was sie meint, auch wenn
sie es nicht ausspricht: Ich bin, wenn auch sechs Jahre jünger als Judith, genau wie sie als jüdisches Kind während des
Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden bei wildfremden
Menschen auf dem Land versteckt worden, um den Deportationen zu entkommen. Und ihr Stück spielt auf der (dritten) Hochzeit von Lea, die ebenfalls als Kind während des
Krieges bei wildfremden Menschen untertauchen musste.
Ich gebe zu, es ist ein wenig beklemmend. Es wäre vielleicht
besser gewesen, eine syrische Mutter, einen Demonstranten
in Kiew oder einen Selbstmordattentäter um einen Text zu
bitten. Hat „Leas Hochzeit“ nicht auch etwas mit ihrem Leid
und ihrer Freude zu tun? (Der Originaltitel „Leedvermaak“
verbindet im Niederländischen die Worte für „Trauer“ und
„Freude“, A.d.Ü.) Ja, das wäre doch viel interessanter, als mich
zu fragen. Allerdings: Diese Menschen haben wohl andere
Dinge im Kopf, als ein niederländisches Theaterstück vom
Anfang der 1980er Jahre zu besprechen, das mehr als dreißig
Jahre später in Bochum aufgeführt werden soll. Regie wird
Eric de Vroedt führen, der niederländische Theatermacher, der
wiederum 1972 geboren wurde und für den „Leas Hochzeit“
ein beinahe unberührbarer Klassiker ist, von dem er zwar viel
gehört, den er als Bühnenstück aber nie gesehen hat.
Vielen hat „Leas Hochzeit“, als es 1982 in den Niederlanden uraufgeführt wurde, die Augen geöffnet. Es war das erste
Mal, dass die Probleme von Kriegsopfern der zweiten Generation überhaupt zur Sprache kamen, für die sich bis dahin
niemand interessiert hatte. Die Probleme derjenigen, die ihre
Eltern in den Lagern oder im Widerstand verloren hatten oder
deren überlebende Eltern ihre ganz eigenen Erfahrungen und
Geheimnisse mit zurückbrachten. So wurde das Stück für viele
Menschen ein Meilenstein in ihrem Leben, aber es wurde auch
in eine sehr spezielle Ecke geschoben.
Nach „Leas Hochzeit“ schrieb Judith Herzberg noch zwei Fortsetzungsstücke, „Heftgarn“ und „Simon“, die viele Jahre später spielen und in denen sie sich von der besonderen Thematik
der Judenverfolgung immer weiter entfernt. Da stellt sich heraus, dass es noch weitere Geheimnisse gibt, mit denen die Kinder zu ringen haben. Jeder wird gezwungen, Entscheidungen zu
treffen, und vielleicht ist die Kriegserfahrung immer häufiger
bloß Vorwand als wahrer Grund für eine Entscheidung.
Als die Trilogie abgeschlossen war, wurde das Werk von
Judith Herzberg in Deutschland häufiger gespielt als in den Niederlanden. Und trotz meiner anfänglichen Überraschung darüber wurde mir klar, dass sich das deutsche Publikum offensichtlich in einem allgemeineren Sinne in dem Stück wiederfand.
Wie geht man mit solch schockierenden Erfahrungen aus
der Vergangenheit, mit Krieg, Verfolgung und Unterdrückung
um? Spricht man darüber, verschweigt man sie, macht man
Witze darüber, versucht man, sie zu vergessen?
Ich lese zur Vorbereitung auf diesen Text „Leas Hochzeit“
noch einmal und erlebe es wieder ganz anders. Die kleinen
Szenen, aus denen das Stück gebaut ist, kurze Gespräche auf
einer Hochzeit unter Wildfremden, Familienmitgliedern und
alten Freunden, scheinen mir nun jede für sich wie eine kurze
Komödie zu sein, die zusammen eine große Tragödie, ja sogar
mehrere Tragödien zugleich ergeben.
Es ist Judith Herzbergs poetischer Stil, ihre Figuren ganz
alltägliche, frivole, manchmal lustige Gespräche führen zu
lassen, in denen ab und zu wie durch einen Riss hindurchschimmert, was tatsächlich in ihnen vorgeht. Dinge, die sie
schon lange vergessen haben oder zu vergessen versuchen.
Auch ihre Gedichte klingen im Niederländischen leicht, handeln von alltäglichen Dingen, und dann, ganz plötzlich, zeigt
sich, dass sie auf etwas gänzlich anderes verweisen. Als Lea im
Stück ihren Eltern vorwirft, dass sie sie nicht mitgenommen
haben nach Auschwitz, klingt das absurd. Doch spricht sie
dabei von der Einsamkeit eines Mädchens, das sich im Stich
gelassen gefühlt hat und vielleicht immer noch fühlt.
Als ihre Mutter Ada eine nette Geschichte über etwas
erzählt, das ihr in der Straßenbahn passiert ist, muss man
schon genau zuhören, um zu verstehen, dass sie glaubte, es
waren deutschsprechende Polizisten in Kampfstiefeln, die sie
70
nach Hause brachten – und nicht, wie vierzig Jahre zuvor, von
zu Hause abholten.
Als Leas Vater Simon zu Dory sagt, dass er sich an ihren
im Krieg ums Leben gekommenen Vater nicht mehr erinnern kann, verbirgt er eine tiefere Wahrheit, die zu schwer
zu erzählen ist. Als ein ihr unbekanntes junges Mädchen Ada
von einem Pflichtbesuch in der Gedenkstätte von Auschwitz
erzählt, sagt Ada nichts weiter, als dass sie sich dem damals
auch nicht hat entziehen können.
Poesie und Humor haben gemeinsam, dass sich unter
der Fröhlichkeit ein Drama verbergen und dass eine Tragödie ganz leichtfüßig erzählt werden kann. Wer alle Stücke der
Trilogie liest oder anschaut (wie die Filme, die Franz Weisz
davon gemacht hat, der ebenfalls ein untergetauchtes Kind
war), entkommt nicht dem Soap-Effekt: Es ist, als würden
die Figuren ein echtes Leben führen, und man ist neugierig
zu erfahren, wie es mit ihnen weitergeht. Ich glaube übrigens,
dass das genauso für die Schriftstellerin gilt. Es ist auch für
sie, als würde es diese Menschen wirklich geben, die ihren
eigenen Weg gehen, ihre eigenen, nicht vorhersehbaren
Entscheidungen fällen, sie und uns überraschen, wenn sie
unbetretene Pfade wählen, dann aber über viele Umwege doch
wieder genau da landen können, wo sie begonnen haben. Lea
ist in diesem Stück über eine Hochzeit vielleicht vor allem eine
schöne, verwöhnte und äußerst eifersüchtige junge Frau, die
in Zukunft Entscheidungen treffen wird, schlichte Entscheidungen, die uns doch staunen lassen.
Weil ich als Theaterkritiker das Privileg hatte, die Trilogie
häufiger zu sehen, kann ich auch noch einen ganz anderen
Effekt beschreiben. Es ist bei diesen Stücken genau wie bei
einer griechischen Tragödie: Die verschiedenen Interpretationen zeigen einem immer wieder andere Aspekte, neue Schich-
ten, neue Perspektiven, werfen immer wieder ein anderes Licht
auf manch eine der Figuren. Ist Leas Vater Simon wirklich so
ein netter, alter Chef? Hält Zwart, ihr Schwiegervater, alle
zum Narren? Ist Riet, ihre Kriegspflegemutter, wirklich eine
Heldin? Warum gibt Leas Bräutigam Nico eine glänzende Karriere als Krankenhausdirektor auf? Was bewegt seinen Freund
Hans dazu, eine große Familie zu gründen, um sie später im
Stich zu lassen? Und was bedeutet das alles für die folgende,
also die dritte Generation?
Es ist vielleicht nicht so besonders, dass „Leas Hochzeit“
jetzt in Bochum gespielt werden soll, so wie in einigen deutschen Städten zuvor. Besonders ist vor allem, dass das Schauspielhaus Bochum einen niederländischen Regisseur, der fast
zwei Generationen jünger ist als die Schriftstellerin, bittet,
seine Interpretation von diesem Stück zu zeigen. Wahrscheinlich hätte sich Eric de Vroedt in den Niederlanden nicht an
das Stück gewagt, wegen seiner mittlerweile fast mythischen
Bedeutung. In Deutschland wagt er es wohl, weil er die Möglichkeit hat, dem Stück eine allgemeinere Bedeutung zu geben.
Ich bin gespannt auf das Resultat.
Max Arian, geboren 1940 in Amsterdam, war lange Zeit Redakteur
der Wochenzeitung „De Groene Amsterdammer“. Heute schreibt er
vor allem über Theater und Oper.
„LEAS HOCHZEIT “ VON JUDITH HERZBERG IN DER REGIE VON ERIC DE VROEDT
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Gestern
und
Morgen
72
Auf der Suche nach einer neuen Identität der Stadt
braucht es Visionen für die Zukunft ebenso wie
den kritischen Blick in die eigene Vergangenheit.
Doch zwischen Gestern und Morgen gilt es vor
allem, Partner zu finden, Bündnisse zu schließen
und Gespräche zu führen.
Ein Jahr lang haben wir mit dem DETROIT-PROJEKT
bewiesen, dass Bochum nicht Detroit ist, nun gilt
es weiterhin herauszufinden, was Bochum in Zukunft
sein kann.
76 Anselm Weber und Prof. Elmar W. Weiler im Gespräch
80 Prof. Stefan Berger und Timo Köster im Gespräch
83 Die Union des Théâtres de l’Europe
73
FOTO: DIANA KÜSTER
75
GESPRÄCH: OLAF KRÖCK, SABINE REICH, FOTOS: DIANA KÜSTER
Die Zeit der Monolithen ist vorbei
Ein Gespräch mit Anselm Weber
und Prof. Elmar W. Weiler
Der Intendant des Schauspielhauses, Anselm Weber, spricht
mit dem Rektor der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Elmar W.
Weiler. Dabei geht es nicht allein um Kunst und Theorie, sondern um nachhaltige Stadtentwicklung, Synergieeffekte und die
Qualitäten von Bochum, die auf der Straße liegen.
trag unseres Theaters. So gesehen hat die Flat einen wichtigen
Symbolcharakter im Dreieck zwischen Universität, Schauspielhaus und Stadt.
Weiler: Die Flat ist bei den Studierenden extrem schnell und
extrem positiv angekommen. In einer Urabstimmung wurde
eindeutig positiv abgestimmt. Dieses homogene Ergebnis hat
uns richtig erstaunt, da die Verhältnisse und Stimmungen an
der Uni meistens sehr divers sind. Hier aber kann man von
einem eindeutigen Erfolg sprechen.
Seit bald fünfzig Jahren gibt es die Universität in Bochum. Wie
würden Sie das Verhältnis von Universität und Stadt beschreiben?
Weiler: Historisch betrachtet war das Verhältnis von Stadt
und Ruhr-Universität eine durchaus schwierige Partnerschaft.
In jedem Fall handelte es sich um ein Feld voller Spannungen, im positiven wie im negativen Sinne. Die Entscheidung
damals, in einer reinen Arbeitergesellschaft eine Universität
vor den Toren der Stadt zu bauen, ist eine Konfiguration, bei
der jedem klar sein musste, wo die Probleme liegen, denn wir
können hier nicht im traditionellen Sinne von einer Universitätsstadt sprechen. Es stellen sich hier Fragen gegenseitiger
Akzeptanz, Fragen der Begegnung und der Durchmischung.
Das hat besonders in der Aufbauphase der Universität dazu
geführt, dass Universität und Stadt nichts miteinander zu tun
hatten. Inzwischen geht man nun aufeinander zu und aktuell
nimmt diese Bewegung eine ganz neue Dynamik an.
Bochum als „UniverCity“ – können Sie erklären, was dieser Slogan
bedeutet?
Weiler: Die Initiative begann bereits vor zwölf Jahren als „BO
Hoch 4“, denn damals gab es in Bochum drei Fachhochschulen und eine Universität. Es ging zunächst um ein Forum, in
dem wir uns mit der Stadt, aber auch unter den Hochschulen
austauschten. Das hat zu einem sehr viel besseren Miteinander
geführt. Nun kamen immer mehr Hochschulen dazu, aber wir
wollten nicht ständig den Exponenten – „BO Hoch 5“ usw. –
erhöhen, merkten aber vor allem, dass es Zeit war, auch andere
Gruppen hinzuzunehmen wie die IHK und Bochum Marketing. Dieser erweiterte Kreis gab sich den Namen „UniverCity“,
und er will damit zum Ausdruck bringen, dass wir in Bochum
eine Universitätsstadt sind, in der es ein Miteinander der verschiedensten Akteure gibt. Solch einen Kreis gibt es an anderen Standorten oder klassischen Universitätsstädten nicht. Das
Motto „UniverCity“ ist prägend geworden, um einen deutlichen
Akzent in der Stadt zu setzen. Wir möchten klar machen, dass
die Hochschulen – wie auch der Bereich der Kultur – ein starkes
Standbein sind in der Stadt. Inzwischen spürt man durch alle
Gremien, dass „UniverCity“ stark mit der Stadt identifiziert
wird. Aber, ich betone das ausdrücklich, wir sind ein Thema
von vielen in der Stadt und möchten nicht, dass hinter dieser
Idee alles andere verschwindet.
Spürt man im Schauspielhaus, dass Bochum eine Universitätsstadt ist?
Weber: Ich bleibe bei dem Bild der Universität vor den Toren
der Stadt, denn es beschreibt dieses Verhältnis sehr präzise.
Doch die Universität rückt gerade deutlicher ins Zentrum
und positioniert sich sehr klug in der Stadt. Diese Dynamik
wird sicherlich Auswirkungen auf das Schauspielhaus haben.
Wenn ich das Verhältnis zur Stadt vom Schauspielhaus her
beschreibe, fällt auf, wie sehr das Schauspielhaus Bochum
insbesondere seit der Intendanz Zadek als ein offenes Haus
wahrgenommen wird. Zadek hat den Gedanken sehr nachhaltig geprägt, dass das Schauspielhaus eine Bühne ist, die
sich der ganzen Stadt und damit auch den Studierenden
zuwendet.
Aber dennoch ist das ein deutlicher Umbruch im Selbstverständnis
der Stadt. Ist diese neue Perspektive relevant für den Intendanten
des Schauspielhauses?
Weber: Man muss momentan wohl von einer nahezu historischen Situation sprechen. Mit dem Niedergang von Opel
geht eine Ära zu Ende, die diese Region wesentlich geprägt hat.
Nun befinden wir uns in einer Phase, in der alle, die an die-
Spielt die sogenannte Theaterflatrate in diesem Zusammenhang
eine Rolle?
Weber: Das Besondere an der Theaterflatrate ist, dass sie aus
dem AStA heraus entstanden ist und von den Studierenden
sehr begrüßt wird. Ich verbinde mit der Flat den Bildungsauf-
76
sem Prozess beteiligt sind, sich Gedanken machen müssen, wie
Zukunft überhaupt formuliert werden kann. Alle, die sich mit
dem Thema beschäftigen, wissen, dass es eine Industrie, wie
wir sie aus der Vergangenheit kennen, in der Zukunft nicht
mehr geben wird. Nicht der eine Arbeitgeber wird kommen, der
20.000 Arbeitsplätze schafft. Plötzlich entsteht also nicht nur
durch die frei werdenden Opel-Flächen ein Freiraum.
Nun stellt sich für die Zukunft die Frage, wie man die
Attraktivität dieser Stadt erhöhen und die Vorteile der Stadt
betonen kann. Für alle, die Arbeit suchen und sich für diese
Stadt entscheiden, sind Bildung und Kultur zentrale Faktoren.
Die Verbindung unserer beiden Institute wird wesentlich darüber bestimmen, wie attraktiv diese Stadt in Zukunft sein wird.
Gestaltungsprozess. Wenn uns das nicht gelingt, ist auch die
nächste Phase der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nachhaltig. Wir werden in Zukunft nicht den einen Weltkonzern
und nicht die eine Riesenfabrik hier haben. Das bedeutet aber,
dass wir sehr viele kleine bis mittlere Unternehmen brauchen
und damit viele Arbeitsplätze in einem Branchenmix. Diese
kleineren Unternehmen sind jedoch nicht allein in der Lage,
eine eigenständige Forschungs- und Entwicklungsabteilung
aufzubauen. In diesem Bereich müssen die Unternehmen mit
den Hochschulen kooperieren und genau diese Brücke müssen wir viel stärker entwickeln. Dafür liegen in der Universität
Konzepte vor. Wenn wir das umsetzen, können wir ein Treiber
von Nachhaltigkeit sein. Wir schaffen Arbeitsplätze, indem wir
ein attraktiver Partner für Unternehmen sind, die innovative
Köpfe, den letzten Stand der Forschungen und Kontakte zu den
Entwicklungsabteilungen brauchen. Denn die vielen kleinen
Unternehmen, die wir hier suchen, sind auf Kooperation angewiesen, und wenn wir ihnen Brücken bauen, dann kommen
und bleiben sie.
Aber „UniverCity“ ist mehr als eine Marketing-Idee und die Bedeutung der Universität geht weit über den symbolischen Bereich des
Stadtimages hinaus. Kann die Universität wirklich Arbeitsplätze
und damit Zukunft für die Stadt schaffen?
Weiler: Wir sollten uns das zutrauen und wir sollten alles
dafür tun, damit das möglich ist. Wir erleben in Bochum in
den verschiedenen Phasen der Industriegeschichte unterschiedliche Konfigurationen, die sehr deutlich zeigen, wie sich Dinge
nachhaltig entwickeln. Wir sehen aber auch, wo Probleme auftreten, wenn die Nachhaltigkeit nicht gegeben ist. Während der
Bergbauphase hat man die Kohle aus dem Boden geholt und das
war’s. Das funktionierte so wie Schafe scheren in Neuseeland:
wenn Sie daraus keine Mäntel machen, haben Sie ein Problem. Die Stahlproduktion dagegen ist ein gutes Beispiel dafür,
wie man aus einfachen Werkstoffen einen Hochleistungsstoff
macht, der weltweit führend ist. Nicht allein die Tatsache war
entscheidend, dass hier Hochöfen stehen, sondern die Firmen,
die hier Stahl produzierten, förderten massiv Forschung und
Entwicklung an den Universitäten. Die Stähle, mit denen heute
noch viel Geld verdient wird, sind in den Entwicklungsabteilungen unserer Universitäten mitentstanden. Bochum gehört
auch dazu. Wir haben zudem das Glück einer regionalen
Unternehmenstradition mit einem hohen Verantwortungspotenzial. Das hat die Stahlindustrie hier gehalten, obwohl
das natürlich nicht mit einer Ewigkeitsgarantie verbunden ist.
Das Opel-Werk wurde, wie die Universität, um 1965 gebaut.
Aber hier ist das Problem, dass man zwar die Fahrzeugmontage, aber keine zugehörige Einrichtung von Forschung und
Entwicklung angesiedelt hatte, so dass Bochum ein Standort
ist, den man ebenso schnell öffnen wie auch wieder schließen
kann. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in den nächsten
zwanzig Jahren hier gute Autos bauen würden, hätten wir hier
eine starke Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Fahrzeugbau aufgebaut. Das hat man verabsäumt. Das Autowerk
und die Universität sind nie zusammengekommen, weil Opel
seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Rüsselsheim
hatte und weil GM keine lokale oder regionale Verantwortung
spürte. So wurde die Entwicklung nicht stabilisiert.
Wenn ich nun nach diesem historischen Exkurs auf Ihre
Frage zurückkomme, ist für die nächste Phase eine nachhaltige industrielle Entwicklung nötig. Wir müssen dafür
sorgen, dass die Universität ihr Know-how einbringt in den
Weber: Die Zeit der Monolithen ist vorbei. Unsere Vergangenheit ist von diesen Monolithen geprägt. Der eine Monolith
ist Opel, der andere ist die Universität, der nächste ist das
Schauspielhaus, aber bisher ging niemand eine Verbindung
zu den anderen ein. Niemand war bereit zu erkennen, dass
es Abhängigkeiten gibt, die gegenseitig die Zukunft beschreiben. Das ist in der Vergangenheit versäumt worden. Doch in
Zukunft kann es nur noch darum gehen, in offenen, transparenten Vorgängen zu denken und bewusst Überschneidungen
und Verbindungen zu suchen und zu entwickeln. Es geht um
Synergieeffekte.
Weiler: Genau für diese Haltungen liegen im Ruhrgebiet große
Chancen, weil wir hier eine offene Gesellschaft vorfinden. Das
Ruhrgebiet ist völlig anders strukturiert als die meisten großbürgerlich geprägten Städte. Der wesentliche Faktor für die
Unternehmensansiedlung wie auch für die Quartiersentwicklung und Prosperität ist die Attraktivität eines Standortes in
seiner Vielfalt. Sie muss den vielen Menschen, die in solchen
Unternehmen arbeiten, vieles bieten und nicht nur bestimmten Leuten alles. In dieser Hinsicht können wir im Ruhrgebiet
eine echte Stärke anbieten, auch wenn es eine lange Tradition
gibt, dies nicht wahrzunehmen und deshalb aus dieser Stärke
auch nichts zu machen.
Hier in dieser Metropole haben wir einen Ballungsraum,
der zwar dem klassischen Metropolenbegriff nicht entspricht,
der aber menschliche Dimensionen hat in jeglicher Beziehung.
Die Art von Quartiersentwicklung, die hier gerade geschieht,
macht die Zukunft der Region aus. Damit meine ich nicht
Gentrifizierung, diesen Fehler darf man im Ruhrgebiet nicht
machen. Aber wir haben Naherholungsgebiete in der Nähe, viele Museen, viele Theater und das alles in einer kosmopolitisch
strukturierten Gesellschaft, die besser funktioniert als jeder
melting pot in New York. Der Erfolg liegt hier auf der Straße.
78
PROF. ELMAR W. WEILER
ANSELM WEBER
GESPRÄCH: OLAF KRÖCK, SABINE REICH, FOTOS: DIANA KÜSTER
Erinnerungen an die Zukunft
Ein Gespräch mit Prof. Stefan Berger
und Timo Köster
Ohne Erinnerung keine Zukunft – darüber sind sich Prof. Stefan Berger und Timo Köster einig. An was wir uns erinnern
sagt viel aus über unsere Gegenwart und über unsere Zukunft.
Was das genau für Bochum und das Ruhrgebiet bedeutet und
wie viel Nostalgie wir uns leisten können, diskutieren Prof.
Stefan Berger, Leiter des „Hauses der Geschichte des Ruhrgebiets“ und Timo Köster, Geschäftsführer der Zukunftsakademie NRW (ZAK).
Migrationsgeschichte beigemessen? Die Zukunftsakademie
NRW wird sich mit diesen Fragen in verschiedenen Formaten
beschäftigen, da wir aufgefordert sind, den Gesellschaftsentwurf gerade im Kontext von Geschichte und Erinnerung unter
den Bedingungen und Herausforderungen kosmopolisierter
Zusammenhänge neu zu denken.
Sicherlich entsteht durch die Rückschau Identität, aber ist die
­Erinnerungskultur an der Ruhr wirklich mehr als Folklore?
Berger: Es ist eine berechtigte Frage, inwieweit die Beschäftigung mit der Vergangenheit nostalgische Züge trägt. Nostalgie
meint für mich eine Art ästhetisierter Vergangenheitsschau.
Gerade die Industriekultur, die ja aus ehemaligen Industriegebäuden besteht, vermittelt eine sehr ästhetische Erfahrung.
Dabei haben die Gebäude nicht mehr viel mit den Orten zu
tun, die sie einstmals waren. Man könnte etwas pathetisch
formulieren, dass all der Schmerz und der Dreck, all das Negative, das sich mit diesen Orten der Arbeit verbindet, von der
Industriekultur ausgeblendet wird. Es wäre sicher eine wichtige Aufgabe, eine Ebene von Vergangenheitskultur zu finden,
die diese kritischen Elemente bewahrt.
Ebenso wichtig ist es festzustellen, dass der Begriff der
Identität ein äußerst problematischer Begriff ist, denn er
möchte immer etwas fixieren, was sich nicht fixieren lässt.
Das, was Identität ausmacht, ist ihr eigentliches Im-FlussSein, In-Bewegung-Sein. Diese Bewegung wird durch die Konstruktion von Identität negiert.
Herr Prof. Dr. Berger, 2011 haben Sie den Vorsitz des „Haus der
Geschichte des Ruhrgebiets“ übernommen. Was kann das „Haus
der Geschichte“ für die Zukunft des Ruhrgebiets tun?
Berger: Wir beschäftigen uns beispielsweise mit Erinnerungsorten, weil man mit diesen besonderen Orten immer auch
bestimmte Zukunftsvorstellungen verbindet. Die Menschen
verbinden mit diesen Orten Identität und damit ein Gefühl
von Heimat, das heißt einfach bei sich zu sein. Deshalb hat
die Geschichte sowohl mit unserer Vergangenheit als auch mit
unseren Vorstellungen von Zukunft zu tun.
Inwieweit muss sich die ZAK mit der Vergangenheit auseinandersetzen, um Zukunft neu zu denken?
Köster: An dem Umgang mit Geschichte und Erinnerung
zeigt sich deutlich, wie eine Gesellschaft Zukunft entwirft. In
der Einwanderungsgesellschaft sind die Geschichtsbilder und
historischen Narrationen vielfältiger. Trotz komplexer Vielfalt
und globalisierter Zusammenhänge wird Geschichte jedoch
noch überwiegend in historischen Kategorien des Nationalen
gedacht. Mehr denn je muss also das Verhältnis von Nationalstaat und Erinnerung neu justiert und vor allem offener
gestaltet werden. Wie wird Geschichte an junge Menschen als
zukünftige Gestalter und Träger von erinnerungskulturellen
Formen und Praktiken in einer vielkulturellen Gesellschaft
vermittelt? Wie werden historische Narrationen, zum Beispiel
die Weltkriege und der Holocaust, an Jugendliche weitergegeben, die über keinerlei biografischen Anschluss verfügen,
weil diese Ereignisse nicht Teil der Familien-, der Herkunftsgeschichte sind? Was muss sich dadurch in der historischen
Erzählweise verändern und welche neuen Perspektiven ergeben sich durch eine Vielzahl von Erinnerungsgemeinschaften,
zum Beispiel in einem topografischen Ansatz, auf historische
Ereignisse und Themen? Wie befasst man sich mit solchen
Fragen und Herausforderungen in der Geschichtsvermittlung,
zum Beispiel in Bildungskonzepten in der Schule, aber auch in
außerschulischer Bildung? Welche Bedeutung wird dabei der
Identität wird im Ruhrgebiet fast ausschließlich aus der Vergangenheit hergeleitet und ist selten dynamisch gemeint. Haben wir
in diesem Sinne nicht ein Zuviel an Geschichte und zuwenig offene
Konzepte für die Zukunft? Wie können wir dafür sorgen, dass die
Nostalgie ein Ende findet?
Berger: Wir können nicht verordnen, dass Nostalgie aufhört,
aber als kulturelle Institutionen können wir einem nostalgischen Blick entgegenwirken. Dazu gehört die Formulierung
einer Geschichtskultur, die immer die Metaebene mitdenkt.
Damit meine ich eine Reflexion, die niemals den Schein, dem
man immer begegnet in kulturellen Repräsentationen, so sein
lässt. Wir müssen immer auch erklären, was diese Ebene als
Schein aussagt und was man damit verschweigt. Durch solche
Formen kann man zu flexibleren, spielerischen Identitätskonzepten gelangen, die sich jeweils situativ verankern.
80
Stichwort: Spielerische Identitätskonzepte – setzt hier die Arbeit
der ZAK ein?
Köster: Genau. Unser Ziel ist es auch, die Vorstellungen von
Differenz und Identitäten nicht zu überzeichnen und an einem
„Wir“ zu arbeiten, das es so heute noch gar nicht gibt und das
sich stärker an Ähnlichkeiten orientiert. Das heißt in einem
„Sowohl als auch“ interkulturelle und transkulturelle Ansätze
anzuwenden als logische Konsequenz einer komplexen Vielfalt,
die unsere Gesellschaften kennzeichnet. Wenn man sich mit
dem Thema der Migrationsgeschichte beschäftigt, hört man
oft den Vorwurf der postmigrantischen dritten oder vierten
Generation, dass diesem bedeutenden Aspekt der bundesdeutschen Geschichte noch nicht genügend Aufmerksamkeit
geschenkt wurde. Trotz einer Vielzahl von Projekten gibt es hier
sicher noch viel Potenzial. In vielen Projekten und Ausstellungen werden Differenz und Unterschiede bewusst oder unbewusst programmatisch inszeniert und damit stärker betont
als Gemeinsamkeiten. Daher finde ich es wichtig, dass auf
der Folie der Auseinandersetzung mit einer Stadt oder einem
Stadtviertel dazu gearbeitet wird. Das erlaubt einen multiperspektivischen Blick anhand konkreter Orte und der dazugehörigen Geschichten, bei dem sich viele Gruppen wiederfinden
können. Die Entwicklung eines Viertels mit all seinen Themen,
Orten und Brüchen sichtbar zu machen und zu erzählen, finde
ich sehr spannend – im Sinne eines „Wir leben zusammen, das
heißt wir erinnern uns auch zusammen!“.
PROF. STEFAN BERGER UND TIMO KÖSTER
Sie setzen sich beide stark mit dem Begriff der Arbeit auseinander: Migration und Industriegeschichte sind beide gebunden an die
Arbeit. Nun verlässt diese Art der Arbeit die Region – was bedeutet
das für Ihre Fragestellungen?
Berger: Man kann sich nicht mit der Geschichte dieser Region beschäftigen, ohne über die Geschichte der Arbeit nachzudenken. Ich glaube jedoch, dass Identität immer nur aus der
Vergangenheit kommt. Eine Person ohne Vergangenheit hat
auch keine Möglichkeit der Konstruktion von Identität. In der
Region ist dieser Vorgang gleichbedeutend mit der Frage nach
der Arbeit. Vor dem Einsetzen der Konsumrevolution hat sich
der männliche Teil der Bevölkerung zuerst und vor allem durch
Arbeit definiert. Das produktivistische Ethos des Industriezeitalters war hier besonders stark ausgeprägt. Arbeit ist also ein
wichtiger, aber ein genderspezifischer Bestandteil der Identitätskonstruktion, das heißt, dass dieser Begriff für Männer und
Frauen sehr unterschiedliche Bedeutung hatte. Deshalb noch
eine Anmerkung zum Begriff der Differenz: Sollten wir wirklich Differenzen einebnen oder müssen wir nicht vielmehr den
Umgang mit Differenzen erlernen? Aus den Differenzen darf
keine Definition des „Wir und die Anderen“ entstehen, sondern
aus den Differenzen muss ein „Wir“ entstehen, das Konflikte
und Spannungen aushalten und mit ihnen umgehen kann.
Köster: Richtig, Differenzen wird es immer geben. Den
Umgang damit immer neu auszuhandeln, ist eine große und
permanente und mitunter auch schmerzhafte Herausforderung für unsere Gesellschaften. Aber zurück zum Thema
Arbeit: Die Stadtforschung wendet sich in der letzten Zeit
auch dem postmigrantischen Unternehmertum zu – Vielfalt
als Motor städtischer Entwicklung. Wünschenswert ist sicher
eine Erweiterung dieser Perspektiven in der wissenschaftlichen
Auseinandersetzung und in der Stadtentwicklung, auch was
generell die Frage neuer Formen der Vergemeinschaftung in
urbanen Zusammenhängen anbelangt, zum Beispiel „Shared
Economies“, „Urban Gardening“.
Perspektivisch für Bochum frage ich mich, welche Auswirkungen das stetige Wachstum der Universität mit dem
Bekenntnis als Wissenschaftsstandort für die Stadt haben
wird. Was bedeutet es für Bochum, wenn in Zukunft zahlreiche
Menschen aus globalisierten Kontexten kommen, um hier zu
leben und zu arbeiten? Vielleicht könnte Bochum sehr viel aktiver an seiner Willkommenskultur arbeiten. Wie gehen wir mit
den Menschen um, die neu in die Stadt kommen? Wie präsentiert sich diese Stadt und wie begrüßen wir unsere Neubürger?
Berger: Aber das Ruhrgebiet ist gerade durch seine starke migrantische Vergangenheit eine sehr offene Region. Vielleicht
ersetzt hier die inoffzielle Willkommenskultur die offizielle.
Glauben Sie, dass sich die jüngere Generation in Zukunft noch
mit Ihren Themen beschäftigen wird?
Berger: Momentan wächst unter den jüngeren Leuten eher das
Interesse an der Industriekultur. Die Studierenden haben eine
starke regionale Bindung, auch wenn sie selber keine Erfahrungen mit der alten Industrie haben. Die Vergangenheit ist für die
TIMO KÖSTER UND PROF. STEFAN BERGER
jüngere Generation gegenwartsrelevant und damit wichtig auch
für die Konstruktion ihrer Zukunft.
Köster: Industriegeschichte ist in dieser Region immer
noch Familiengeschichte und das schafft starke Bindungen.
In Bezug auf die Einwanderungsgesellschaft geht es um die
Gestaltung des wechselseitigen Prozesses zwischen Individualgeschichte und Kollektivgeschichte. Biografische Erzählungen
müssen in kollektiven Geschichten Platz haben und die kollektiven Erzählungen müssen biografisch anschlussfähig sein.
Aber momentan müssen wir uns von vielen alten Konzepten verabschieden. Hilft es daher nicht, wenn sich eine neue Generation
nicht mehr an alles erinnern kann? Müssen wir nicht alles auf
Null setzen, um von vorne anzufangen?
Berger: In gewisser Weise funktioniert Erinnerung immer
so, wie Sie das als wünschenswert beschrieben haben: Man
erinnert sich gar nicht so genau. Trotzdem kann man niemals
auf Null setzen. In jeder Erinnerung steckt ein großes Moment
von Konstruktion. Also stellt sich die Frage, welche Konstruktion von Vergangenheit wirkmächtig wird. Jede Generation
hat persönliche Erfahrungen und institutionell vermittelte.
Das institutionelle Gedächtnis dient dazu, Erinnerungen über
Generationen lebendig zu halten. Die Frage ist, wie man mit
diesen institutionalisierten Formen, aber auch den persönlichen umgeht. Das ist eine politische Auseinandersetzung, die
wir in den Erinnerungsdiskursen permanent führen.
Theaternetzwerk
Aufgaben und Projekte der U
­ nion
des Théâtres de l’Europe
Die „Union des Théâtres de l’Europe“ (UTE) ist ein Netzwerk
von Theatern, das seinen Hauptsitz in Frankreich hat und auf
europäischer Ebene fungiert. Dank einer dezentralisierten
Struktur hat die UTE vier nomadische Büros in Deutschland,
Griechenland, Österreich und der Tschechischen Republik.
Auf Einladung des Mitgliedtheaters Schauspielhaus Bochum
hat sich die UTE dieses Jahr mit Freude dazu entschlossen,
ihren operativen Sitz nach Bochum zu verlegen und fungiert
so direkt im Herzen Europas. In einem großen Projekt, das
die nächsten vier Jahre umspannen wird (Arbeitstitel „1914–
2018“), wird Anselm Webers Inszenierung des Fallada-Textes
„Ein Mann will nach oben“ am Schauspielhaus Bochum eine
der Hauptrollen spielen und neben anderen Inszenierungen
des Hauses in Europa zu sehen sein. Reden- und Veranstaltungsreihen werden das Projekt begleiten und der Plan ist,
dass eine große Generalversammlung verschiedene europäische Theater und ihre Direktionen ins Ruhrgebiet bringen soll.
Die UTE, eines der einflussreichsten Theaternetzwerke
Europas, ist tief in der Theatergeschichte unseres Kontinents
verwurzelt. Ihre Entstehung liegt 31 Jahre zurück, als drei Theater in Italien, Frankreich und Spanien eines der ersten internationalen Netzwerke namens „Théâtres de l’Europe/Teatri
d’Europa“ bildeten. Immer mehr Theater waren an diesem
Austausch interessiert, und so gründeten der französische
Kulturminister Jack Lang und der Intendant des Piccolo Teatro di Milano Giorgio Strehler auf dieser lebendigen Basis die
„Union des Théâtres de l’Europe“. Diese Gemeinschaft fand
zunächst ihr Zentrum in regelmäßig stattfindenden Festivals
und machte es sich vor allem zur Aufgabe, Ost und West zu
vereinen. Heute hat sie sich zu einem dezentralen Netzwerk
europäischer und mediterraner Theater mit gleichermaßen
künstlerischen wie politischen Zielen entwickelt, das bestehende künstlerische Plattformen nutzt, um den professionellen Austausch zu stärken und ein offenes Europa der Kulturen
zu fördern.
Die UTE vereint heute über vierzig Mitglieder, darunter
zwanzig große, national und international einflussreiche
Theater aus ganz Europa und darüber hinaus. Die Theater
aus Porto, Moskau, Oslo, Palermo, Bochum, Tel Aviv, Athen,
Cluj, Reims, Graz, Belgrad, Bukarest, St. Petersburg, Stuttgart,
Luxemburg, Sofia, Mailand, Prag, Thessaloniki und Rom,
ergänzt durch persönliche Mitglieder aus Ungarn, Polen und
Georgien, sind in achtzehn Staaten vertreten. Sie arbeiten auf
internationaler Ebene zusammen und stärken so den Wert des
öffentlichen Theaters in Europa. Gemeinsam vertreten sie ein
Gebiet, das immer mehr den gesamten europäischen Kontinent umfasst, ihn gar – mit Mitgliedern aus Israel, Palästina
und Partner-Künstlern aus verschiedenen arabischen Ländern
– überschreitet.
Mit mehr als 10.000 Vorstellungen und 3 Millionen
Zuschauern pro Jahr bieten die UTE-Mitgliedstheater eine
breite Vielfalt an Veranstaltungen, darunter plurikulturelle
Inszenierungen, Uraufführungen von neuer Dramatik, Projekte mit politisch aktuellen Themen, Kooperationen zwischen verschiedenen internationalen Festivals, Konferenzen
zu wichtigen politischen und künstlerischen Themen, Runde
Tische mit Künstlern, Managern und Politikern, die ein breiteres Publikum ansprechen und einbeziehen, Arbeiten mit
Nachwuchskünstlern und jungem Publikum, Masterclasses,
literarische und wissenschaftliche Publikationen und Think
Tanks zur Erschaffung neuer Arbeitsstrukturen.
2012 von der Europäischen Kommission zur Kulturbotschafterin gewählt, sieht die UTE ihre Aufgabe auf künstlerischem, politischem und gesellschaftlichen Gebiet. Ihre Aktivitäten entfalten sich auf drei großen Achsen: der Entwicklung
internationaler und transnationaler Zusammenarbeit, der
Erhaltung und Vermittlung des kulturellen Erbes Europas
mit dem Schwerpunkt auf dessen Aneignung durch junge
Künstler, und der Infragestellung, Entwicklung und Erneuerung dieses Erbes durch bahnbrechende künstlerische und
auch politische Projekte, die alle eine kritische Betrachtung
der heutigen Gesellschaft bieten.
Das Schauspielhaus Bochum kooperiert mit der UTE im Rahmen des internationalen Projektes „1914-1918“ (Arbeitstitel).
Theater aus ganz Europa setzen sich 2014 mit dem Beginn des
Ersten Weltkriegs 1914 auseinander und gehen in Inszenierungen und Projekten den Folgen dieser europäischen Katastrophe
nach. Die Inszenierung von Anselm Weber nach Hans Falladas
Roman „Ein Mann will nach oben“, die auch in der Spielzeit
2014/2015 weiterhin im Schauspielhaus gezeigt wird, ist Teil
dieses internationalen Austausches. Ergänzend dazu findet am
Schauspielhaus Bochum eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem „Haus der Geschichte des Ruhrgebiets“ und dem
Stadtarchiv Bochum statt. Darin erinnern wir in Debatten und
Lesungen an den Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen.
83
FOTOS: MARTIN STEFFEN
Das Ensemble
* Gäste
84
Günter Alt
Thomas Anzenhofer*
Damir Avdic
Dietmar Bär*
Friederike Becht
Maja Beckmann*
Anna Döing*
Therese Dörr
Matthias Eberle
Bettina Engelhardt
Juliane Fisch
Torsten Flassig
Andreas Grothgar*
Sarah Grunert
Jürgen Hartmann
Martin Horn
Matthias Kelle
Nils Kreutinger
Raiko Küster
Florian Lange
Katharina Linder
Peter Lohmeyer*
Marco Massafra
Nicola Mastroberardino
Veronika Nickl
Kristina Peters
Bernd Rademacher
Felix Rech*
Matthias Redlhammer
Roland Riebeling
Henrik Schubert
Jana Schulz*
Michael Schütz
Xenia Snagowski
Daniel Stock
Henriette Thimig*
Klaus Weiss
Werner Wölbern*
Minna Wündrich
Anke Zillich
104
weitere Gäste
Lisa Balzer
Roland Bayer
Paul Behren
Manfred Böll
Marcin Czarnik
Jessica Maria Garbe
Nicolas A. Garin
Paula Gendrisch
Gisbert Görke
Jost Grix
Mechthild Großmann
Ragna Guderian
Michael Habelitz
Stefan Hartmann
Paul Herwig
Barbara Hirt
Michael Kamp
Cornelia Kempers
Anne Knaak
Hedi Kriegeskotte
Felix Lampert
Joachim G. Maaß
Sarah Sophia Meyer
Ronny Miersch
Karin Moog
Oliver Möller
Sabine Osthoff
Kinga Prytula
Alexander Ritter
Dimitrij Schaad
Mascha Schneider
Verena Schulze
Michael Sideris
Heiner Stadelmann
Lore Stefanek
Nicola Thomas
Judith van der Werff
Ute Zehlen
Lou Zöllkau
sowie Tänzer von Renegade, Studierende der
Folkwang Universität der Künste und Artisten von Urbanatix
Martin Steffen (*1967) lernte das Fotografieren in Berlin und Paris, u. a. als Assistent von Jim Rakete. Er fotografiert Menschen in Vorstandsetagen großer Unternehmen, auf Fußballplätzen, aber auch in den Elendsvierteln
der Entwicklungsländer. Seine Aufnahmen sind regelmäßig in Magazinen wie mare oder Stern zu sehen.
105
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DA-HEIM
108Stücke für Kinder,
Jugendliche und Familien
111 Die Kinder von Opel
112 Theater und Schule
115Mitmachen
116Unterstützen
117Vernetzen
107
Stücke für Kinder,
Jugendliche und Familien
Für junge
Theaterbesucher
zwischen 3 und 12
Jahren
FRED UND ANABEL
EINE LIEBESGESCHICHTE FÜR
KINDER AB 3 JAHREN NACH DEM
BILDERBUCH VON LENA HESSE
Bereits in der dritten Spielzeit zeigt unser
ungleiches Paar Fred und Anabel, worin das
Geheimnis einer wahren Freundschaft liegt,
dass eine Trennung nicht endgültig sein muss
und echte Zuneigung auch über eine große
Distanz hinweg weiter besteht, solange man
sich mag. Martina van Boxen inszenierte die Liebesgeschichte von Lena Hesse als
Erzähltheater mit Puppen und Musik.
DER GÄRTNER
VON MIKE KENNY
FÜR KINDER AB 4 JAHREN
In einfacher und poetischer Sprache erzählt
die Parabel von zwei Generationen, die sich
durch die gemeinsame Pflege des Gartens
näher kommen. Mit Musik und starken
Bildern werden Themen wie Leben und Tod,
Natur und Mensch, Hoffnung und Angst
verständlich, humorvoll und unsentimental
miteinander verbunden. „Alex Ritter, Michael
Habelitz und Manuel Loos gestalten das Spiel
mit anrührender Herzenswärme.“ (WAZ)
Kinder- und
Familienstücke
NEU
NEU
ES WAR EINMAL
(ARBEITSTITEL)
EIN NEUES STÜCK
FÜR KINDER AB 8 JAHREN
Nach dem großen Erfolg von „Unser Lehrer
ist ein Troll“ zeigen wir mit „Es war einmal“
ein neues Stück speziell für Kinder im Alter
von 8 bis 12 Jahren. Mit Mitteln des Schauspiels, von Tanz, Musik, Medien und der
bildenden Kunst wird von den Wundern des
Lebens und der Kraft der Liebe erzählt. Die
Inszenierung feiert am 28. September 2014
im Theater Unten Premiere.
KINDERTHEATER
DES MONATS
GASTSPIELE IM THEATER UNTEN
Über die gesamte Spielzeit verteilt laden wir
sechs ausgewählte Inszenierungen aus ganz
Deutschland nach Bochum ein. Das junge
Publikum erlebt dabei vielfältige künstlerische Erzählweisen, die die gesamte Bandbreite des professionellen Kindertheaters zeigen.
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport des Landes NordrheinWestfalen und dem NRW KULTURsekretariat
108
MICHEL AUS
LÖNNEBERGA
VON ASTRID LINDGREN
AB 5 JAHREN
Die Svenssons auf dem Katthult-Hof, die
haben es nicht leicht. Denn ihr Sohn, der
Michel, ist ein richtiger Lausejunge und
macht nur Unfug! Aber manchmal, da
überrascht der Michel sie alle. Ganz schön
geschäftstüchtig ist er zum Beispiel, und ein
großes Herz hat er auch, vor allem, wenn es
um den Knecht Alfred geht, seinen besten
Freund. Und wenn dieses Jahr der Schnee
fällt in Lönneberga, dann vollbringt der
Michel eine richtige Heldentat …
Katja Lauken, die schon „Jim Knopf
und Lukas der Lokomotivführer“ in Szene
setzte, bringt Astrid Lindgrens berühmte Geschichten über den frechen Michel
auf die Bühne des Schauspielhauses. Die
Premiere ist am 30. November 2014. Bis
ins Frühjahr 2015 hinein zeigen wir unser
neues Kinder- und Familienstück familienfreundlich an den Wochenenden sowie
für Vorstellungsbesuche im Klassen- oder
Schulverband an zahlreichen Vormittagen.
Über die Termine der Schulvorstellungen
und entsprechende Anmeldefristen informieren wir rechtzeitig in einem gesonderten Schreiben. Sollten Sie als Pädagoge noch
nicht in unserem Verteiler sein, jedoch gerne über die Vormittagsvorstellungen informiert werden, senden Sie gerne eine E-Mail
an ­[email protected].
Für Jugendliche und
Erwachsene
NEU
DER PLAN VON
DER ABSCHAFFUNG
DES DUNKELS
NACH DEM ROMAN
VON PETER HØEG
DER RÄUBER
HOTZENPLOTZ
VON OTFRIED PREUSSLER
AB 5 JAHREN
„Das augenzwinkernd Altmodische dieses
wunderbaren Theaterspaßes berührt nicht
nur die kleinen Zuschauer“, schrieb die
WAZ über Henner Kallmeyers Inszenierung des Kinderbuchklassikers von Otfried
Preußler. Aufgrund des großen Erfolges ist
„Der Räuber Hotzenplotz“ ab Frühjahr 2015
an einigen Wochenenden für den Besuch
mit der ganzen Familie wieder im Schauspielhaus zu sehen:
Ein Verbrechen ist geschehen. Der
Räuber Hotzenplotz hat der Großmutter
ihre liebste Kaffeemühle gestohlen. Die hat
sie von Kasperl und Seppel zum Geburtstag
bekommen. Da es nun aber selbst Wachtmeister Dimpfelmoser in über zwei Jahren
nicht gelungen ist, den Räuber Hotzenplotz
zu fangen, machen sich Kasperl und Seppel
selbst auf die Suche.
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DER RÄUBER HOTZENPLOTZ
Als neues Jugendstück setzt Martina van
Boxen den Roman von Peter Høeg in Szene,
in dem der dänische Autor ein unmenschliches Schulsystem skizziert, das Perfektion
und Leistung auf seine Fahnen geschrieben
hat. Seine Erzählung ist aber genauso eine
zarte Liebesgeschichte und nicht zuletzt ein
starkes Plädoyer für Toleranz und Vielfalt.
Die Inszenierung ist nach der Premiere am
8. Januar 2015 im Theater Unten auch an
zahlreichen Vormittagen für den Besuch im
Klassen- und Kursverband zu sehen.
NEU
DAS DETROIT-PROJEKT
DIE KINDER
VON OPEL
EIN THEATER- UND RECHERCHEPROJEKT MIT KINDERN UND
JUGENDLICHEN AUS BOCHUM
Wie gehen Kinder damit um, wenn ihren
Eltern die Arbeitslosigkeit droht oder sie sogar
schon betroffen sind? Wie wirkt sich das auf
ihre Zukunftsperspektive aus? Zusammen
mit dem „kainkollektiv“ begeben sich Kinder von Opel-Mitarbeitern und -Ehemaligen
auf eine Recherche im Stadtraum und entwickeln ein Theaterstück, das am 17. Oktober
2014 im Theater Unten Premiere feiert.
DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von
Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste
Ruhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des
Bundes und die Kunststiftung NRW.
109
DA-HEIM
TANZ- UND THEATERSTÜCK MIT
JUNGEN ERWACHSENEN UND
JUGENDLICHEN AUS BETREUTEN
WOHNGRUPPEN
Regisseurin Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz haben aus den persönlichen Erfahrungen und Träumen der beteiligten Jugendlichen und mit literarischen
Texten sowie auf Basis einer tänzerischen
Auseinandersetzung ein Stück entwickelt,
das vom Da-Heim-Sein unter erschwerten
Bedingungen erzählt. Die Produktion entstand in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stiftung Overdyck und ist auch in
der Spielzeit 2014/2015 im Theater Unten
zu sehen.
NORWAY.TODAY
VON IGOR BAUERSIMA
Unser Erfolgsstück „norway.today“ ist eine
Geschichte, die Lebensmut vermittelt, ein
anfänglicher Egotrip, der letztlich aber zum
genauen Gegenteil führt. Themen wie Suizid,
Einsamkeit und die Sehnsucht nach Leben
machen „norway.today“ zu einem der meistgespielten Stücke auf deutschen Bühnen.
Wir zeigen die Inszenierung von Martina van
Boxen auch in der vierten Spielzeit nach der
Premiere weiterhin im Theater Unten.
TEXT: SABINE REICH & KAINKOLLEKTIV, FOTO: STEFAN SCHEER
Die Kinder von Opel
Aufwachsen in einer
komplizierten Weltlage
Während das kainkollektiv gerade in Kroatien das Projekt
„No Logo Opera“ entwickelt, haben wir ihnen Fragen gestellt
zu ihrer nächsten Theaterarbeit in Bochum. Im Rahmen des
­DETROIT-PROJEKTS beschäftigen sie sich mit der Situation
derer, die von Arbeitslosigkeit und ökonomischen Krisen
betroffen sind, aber selten im Zentrum stehen: die Kinder und
Jugendlichen, deren Eltern keine Arbeit mehr haben.
antreten? Oder ausschlagen? Was sind überhaupt seine Bedingungen, und auf welche individuellen Lagen, Ängste, Wünsche
einer so genannten ‚nächsten Generation’ treffen sie?“
Ein Rechercheprojekt wie dieses beginnt stets mit vielen Fragen. Doch die Antworten stehen nicht in Büchern, die Antworten geben die Jugendlichen in der Stadt, die davon betroffen sind und dazu etwas zu sagen haben. Ihre Geschichten und
ihre Erfahrungen stehen im Mittelpunkt der Theaterarbeit.
Dazu das kainkollektiv: „Uns interessiert an diesem Projekt die
offene Arbeit mit jungen Leuten. Wir erfahren dabei sicherlich viel Neues und lernen neue Perspektiven kennen. Davon
lassen wir uns gerne irritieren und inspirieren – mit offenem
Ausgang, weil wir noch gar nicht wissen, wie das ‚Theater’
dann aussehen wird, das dabei herauskommt.“
Gemeinsam mit der Produktionsleiterin Seta Guetsoyan
und in Zusammenarbeit mit der Zukunftsakademie NRW
macht sich das kainkollektiv auf den Weg, möglichst viele
betroffene Jugendliche kennenzulernen: „Der erste Schritt ist
eher eine offene Suchbewegung: Wo und wie leben betroffene
Kinder und Jugendliche überhaupt in der Stadt, welche Angebote gibt es für sie bzw. welche schaffen sie sich selbst? Wie
lässt sich das im Stadtkontext und darüber hinaus beschreiben? Erst in einem zweiten Schritt entsteht daraus und auf
der Grundlage der Recherchen ein Theaterprojekt. Mit wem
wir das Projekt realisieren, wissen wir noch gar nicht. Wir finden das im Rahmen der Recherchen erst raus – und sind sehr
gespannt, wen wir treffen werden.“
Die Arbeitslosenquote beträgt in Bochum 11,1 %, die Quote
der Unterbeschäftigung 13,5 %. Die Arbeitslosigkeit der Eltern
prägt das Familienleben und ihre Kinder sind indirekt betroffen von einer Situation, die ihr Leben zwar verändert, aber
nicht von ihnen beeinflusst werden kann. Wie wirkt sich diese
Lage auf die Kinder und Jugendlichen aus? Wie verändert sich
ihre Perspektive? Was erhoffen sie sich für ihre Zukunft und
welche Chancen haben sie überhaupt für den Start ins Leben?
Mit diesen Fragen starten Mirjam Schmuck und Fabian Lettow ihr Rechercheprojekt „Die Kinder von Opel“. Die
beiden Bochumer Theatermacher entwickeln seit vielen Jahren als kainkollektiv eigene Theaterstücke und -texte. Dabei
gehen sie manchmal von literarischen Vorlagen aus, oft aber
auch von realen Recherchen und Untersuchungen. Ihre ersten
Überlegungen zu diesem Thema beschreiben sie wie folgt:
„Wenn mit den ‚Kindern von Opel’ die junge Generation
gemeint ist, die jetzt im Zeichen der Opel-Krise in Bochum
aufwächst, dann sind das nicht nur diejenigen, deren Eltern
bei Opel arbeiten und die dadurch von Arbeitslosigkeit bedroht
sind. Sondern es sind auch all diejenigen Kinder, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen, die unter dem Signum einer ziemlich komplizierten Weltlage groß werden. Damit meinen wir
eine Weltlage, in der das Lokale und Globale sich beständig
auf schwer zu entwirrenden Wegen durchkreuzen. Die Automobilindustrie, für die Opel steht, ist wie kaum eine andere
Industrie heute ein Global Player. Eine Standortkrise wie die
Bochumer ist zugleich eine spürbar lokale Angelegenheit, aber,
weniger sichtbar, immer schon mit all den Anderswos verknüpft, die in einer globalisierten Situation Einfluss auf diese
lokale Situation haben. Die ‚Kinder‘ dieser Lage, in der das 21.
Jahrhundert und die ihm vorausgehenden Jahrhunderte der
Industrialisierung und Modernisierung konflikthaft aufeinander treffen, sind die Erben einer sehr undurchschaubaren
Konstellation. Sie sind vielleicht, was Hannah Arendt ‚Erbe(n)
ohne Testament‘ genannt hat. Wie kann man ein solches Erbe
Die Aufgabe ist klar: im Oktober 2014 werden Jugendliche im
Theater Unten auf der Bühne stehen. Gemeinsam mit dem
kainkollektiv werden sie herausgefunden haben, wie man ihre
Geschichten auf eine Bühne bringt. Und sie werden uns von
dem erzählen, was ihnen wirklich wichtig ist.
DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von Schauspielhaus
Bochum und Urbane Künste Ruhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW.
DAS KAINKOLLEKTIV – FABIAN LET TOW UND MIRJAM SCHMUCK – ENTWICKELT FÜR DAS
DETROIT-PROJEKT DAS THEATER- UND RECHERCHEPROJEKT „DIE KINDER VON OPEL“.
DIE PREMIERE IST AM 17. OKTOBER 2014 IM THEATER UNTEN.
111
Theater und Schule
24 hours Shakespeare-Action
Schulen in Bewegung
Im Rahmen der Bochumer Shakespeare-Tage 2014 können
sich Bochumer Schultheatergruppen an einem besonderen Projekt beteiligen: Am 16. November 2014 machen
wir die Bühne der Kammerspiele frei für ein ShakespeareErlebnis der etwas anderen Art. Wir geben den Gruppen
24 Stunden vor Vorstellungsbeginn bekannt, mit welchem
Shakespeare-Stück sie sich auseinandersetzen müssen. Der
Clou dabei ist, dass jeder Gruppe nur eine Szene und ein
Koffer voller Requisiten zugeteilt werden. Ab dann gilt: Der
Countdown läuft!
Die Gruppen haben exakt 24 Stunden Zeit, ihre Szene
zu proben. Dabei weiß keine, was die andere macht, denn
jede Gruppe probiert für sich allein! Schauspieler und Dramaturgen des Schauspielhauses übernehmen Patenschaften für die einzelnen Teams und besuchen diese während
der Proben. Sie unterstützen, geben Tipps und feuern nach
Kräften an. Am nächsten Abend werden alle Szenen hintereinander präsentiert. Das Publikum bekommt die Möglichkeit, eine Shakespeare-Inszenierung zu besuchen, die in
dieser Form noch nie zuvor zu sehen war. Für die Gruppen
erfordert das Mut, Risikobereitschaft, hohen Einsatz und
große theatrale Improvisationsfähigkeit. Ein einmaliges
Stück Shakespeare! Informationen zur Anmeldung geben
wir rechzeitig bekannt unter www.schauspielhausbochum.de
Sechs Schulen: Hauptschule, Realschule, Gesamtschule,
Gymnasium, Förderschule und Berufskolleg. Sechs Monate
vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa 80 Schüler, sieben
Gruppen, 14 Künstler, ca. 130 Probestunden, davon 30 auf
der Bühne. Das ist „Schulen in Bewegung“!
Unter der Leitung von freien Künstlern und Profis aus
dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer
gemeinsam ein Theaterstück. Die Arbeitsgruppen durchmischen sich dafür gleichmäßig mit Schülern aller Schulformen und widmen sich unterschiedlichen künstlerischen
Bereichen: Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm,
Video und Dokumentation. Vorurteile und anfängliche
Ängste werden schnell abgebaut und Stigmatisierungen
mit integrativer künstlerischer Arbeit begegnet. „Schulen
in Bewegung“ beginnt im Januar 2015, zum Abschluss wird
das Ergebnis in den Kammerspielen des Schauspielhauses
Bochum aufgeführt. Weitere Informationen auch unter
www.sib-bochum.de
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DA-HEIM
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Theaterpädagogische Angebote
und Fortbildungen
Columbus:
­Theaterangebot für Schulklassen
Für einen inhaltlichen Einstieg in die Produktionen des
Schauspielhauses Bochum stellen wir interessierten Päda­
goginnen und Pädagogen gerne Hintergrundmaterialien
zusammen, in denen sie Informationen zu Stück, Autor
und Inszenierung finden. Zudem bieten wir zu vielen
Inszenierungen ein- bis vierstündige theaterpädagogische
Vor- und/oder Nachbereitungen an, in denen die zentralen
Themen der Stücke in Übungen, Spielen und Improvisa­
tionen altersgerecht aufgegriffen werden.
In den Bereichen Theater und Theaterpädagogik sind
auch in der Spielzeit 2014/2015 wieder Fortbildungen für
Pädagoginnen und Pädagogen geplant. Details veröffentlichen wir ab Sommer 2014 in der Broschüre des Jungen
Schauspielhauses.
Über unser aktuelles Programm informieren wir alle
Interessierten darüber hinaus regelmäßig in unserem Newsletter – Anmeldung über: [email protected]
Theater ist für junge Menschen oft ein unerforschtes
Gebiet oder mit unzähligen Klischees behaftet: langweilig, unverständlich, überholt und teuer. Mit „Columbus“
schlagen wir auch im fünften Jahr eine Brücke zwischen
den Schulen aus Bochum und der Region und dem Schauspielhaus, um die Vielfalt des Theaters erlebbar zu machen.
Wir geben Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klasse die
Möglichkeit, sich mit Lust und Neugier in eine neue Welt
zu begeben und dabei zu entdecken, was auf der Bühne alles
möglich ist! Den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern
bieten wir dabei zugleich einen exklusiven Service, um den
gemeinsamen Theaterbesuch im Klassen- oder Kursverband
so einfach wie möglich planen zu können.
Im Zentrum stehen zwei Vorstellungsbesuche pro
Schuljahr und Spielzeit, die von Vor- oder Nachbesprechungen durch unser Team begleitet werden können. Ebenso
stellen wir auf Anfrage gerne Hintergrundmaterialien für
die Produktionen zusammen und bieten Führungen durch
das Schauspielhaus an. Aus unserem Gesamtspielplan
wählen wir Theaterproduktionen aus, die für Columbus
geeignet sind, und informieren die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer monatlich darüber, für welche Vorstellungstermine dieser Produktionen exklusiv für Columbus
reservierte Kartenkontingente erhältlich sind.
Die Kosten für die zweijährige Teilnahme mit vier Vorstellungen betragen pro Person 24,00 €, für die einjährige
Teilnahme mit zwei Vorstellungen 12,00 €. Damit zahlt
jeder Schüler nur 6,00 € pro Theaterbesuch!
Anmeldung und weitere Informationen
zu Columbus:
Tobias Diekmann
Tel.: 0234 / 33 33 55 28
E-Mail: [email protected]
In Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg
und der Schulaufsicht Bochum
113
Mitmachen
Clubs, Workshops
und mehr
Jugendclubs
WortStammTisch für Studierende
Unsere Clubs laden Jugendliche und junge Erwachsene
im Alter von 12 bis 25 Jahren dazu ein, ihre Kreativität
auszuprobieren, die Lust am Schauspiel zu entdecken und
selbst Theater zu machen. Unter fachkundiger Leitung von
Theaterpädagogen entwickelt jeder Jugendclub über mehrere Monate eine Eigenproduktion, die zum Abschluss vor
Publikum im Theater Unten aufgeführt wird.
Theater, das ist das, was uns betrifft. Der WortStammTisch
richtet sich an interessierte Studierende, die Lust haben,
regelmäßig ins Theater zu gehen, um hinterher in lockerer
Runde gemeinsam das Wort zu suchen, zu streiten und zu
diskutieren. Wir laden auf Wunsch Regisseure, Schauspieler oder Dramaturgen der jeweiligen Inszenierung ein, die
sich den kritischen Bemerkungen stellen. Eigene Vorträge,
Blitzkritiken oder bierseliges Geschwafel – alles ist möglich.
Bei diesem etwas anderen Stammtisch wird jede/r beim
Wort genommen!
Workshops
Für alle, die Lust auf Schauspiel, Tanz, Musik oder Literatur
haben oder erst einmal schauen wollen, ob das Theater
überhaupt etwas für sie ist, bieten wir die gesamte Spielzeit über mehrtägige Workshops an. Ob Schauspielschnupperkurs, Tanzworkshop oder Stimm- und Sprechtraining
– jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, kreativ zu sein,
eigene Ideen umzusetzen und herauszufinden, welche
künstlerische Ausdrucksform die richtige für ihn ist. In
der Spielzeit 2014/2015 sind wieder abwechslungsreiche
Workshops ab 9, 12 und 14 Jahren geplant und wir haben
erneut zahlreiche intergenerative Angebote für Jugendliche
ab 16 Jahren und Erwachsene im Programm.
Theaterscouts
Echte Theaterfans können selbst aktiv werden, indem
sie als Theaterscout für das Schauspielhaus unterwegs
sind und Kommilitonen, (Schul-)Freunde oder Kollegen
über unser Programm informieren. Unsere Scouts verteilen Materialien, sind Ansprechpartner und informieren
kompetent über unser Programm innerhalb ihrer Einrichtungen. Dafür kommen die Scouts bei den Vorstellungen
des Schauspielhauses in den Genuss von Hauskarten zum
Vorzugspreis von nur 2,00 €.
Regiewerkstatt 2015
Anmeldung und Kontakt
Wer schon immer lieber auf der anderen Seite der Bühne
stehen und sich im Regieführen ausprobieren wollte, hat
mit der Regiewerkstatt die Chance dazu. Junge und kreative Menschen von 18 bis 25 Jahren sind eingeladen, sich
mit ihrem Regie-Konzept bei uns zu bewerben. Aus allen
Vorschlägen wählt unser Team ein Konzept aus, das mit
unserer Unterstützung realisiert und im Theater Unten
öffentlich präsentiert wird.
Die vollständigen Angebote zu unseren Jugendclubs, Workshops und dem weiteren Programm des Jungen Schauspielhauses veröffentlichen wir im Sommer 2014 in einer
gesonderten Broschüre. Anmeldungen für die Spielzeit
2014/2015 nehmen wir ab 25. August 2014 entgegen.
Junges Schauspielhaus
Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 28
Fax: 0234 / 33 33 54 24
E-Mail: [email protected]
www.facebook.com/jungesschauspielhaus
115
Unterstützen
Förderverein des Jungen
Schauspielhauses
Patenkarten spenden
oder nutzen
Kinder und Jugendliche brauchen eine Lobby. Ziel des
Vereins ist es, das Interesse an Kinder- und Jugendtheater
zu fördern. Jeder, der die Theaterarbeit mit Kindern und
Jugendlichen am Schauspielhaus Bochum ideell oder auch
materiell unterstützen möchte, ist in diesem Verein willkommen. Sei es als aktives Mitglied oder als Fördermitglied.
Natürlich freuen wir uns auch über Spenden.
Wir möchten auch finanziell benachteiligten Kindern und
Jugendlichen einen Theaterbesuch oder die Teilnahme an
einem Workshop oder Jugendclub ermöglichen. Deshalb
bietet das Junge Schauspielhaus in Kooperation mit dem
Freundeskreis Schauspielhaus Bochum e.V. ein Patenkartensystem an. Dafür suchen wir engagierte Menschen,
die eine Summe in beliebiger Höhe spenden. Von diesem
Geld können Eintrittskarten für Kinder und Jugendliche
finanziert werden, deren Eltern die finanziellen Mittel für
die Teilnahme am Programm des Jungen Schauspielhauses
oder einen Theaterbesuch nicht aufbringen können.
Kontakt für den Förderverein:
Ulricke Hasselbring
Tel.: 0234 / 58 11 48
E-Mail: [email protected]
Kontakt für Paten:
Hans Joachim Salmen
Tel.: 0234 / 47 35 93
E-Mail: [email protected]
Sie benötigen Patenkarten?
Melden Sie sich gern im Jungen Schauspielhaus unter
Tel.: 0234 / 33 33 54 28
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DER GÄRTNER
Vernetzen
pottfiction
Kunst und Camps für Jugendliche
der Metropole Ruhr
ZAK und Junges Schauspielhaus
unter einem Dach
Die Vernetzung in die Stadt und darüber hinaus ist ein
zentrales Element der neu gegründeten Zukunftsakademie NRW (ZAK). Um übergreifend wirken zu können,
werden Kooperationen mit verschiedenen Partnern und
kulturellen Institutionen angestrebt. Ziel ist es, junge Menschen anzuregen, über die Gesellschaft, in der sie leben,
zu reflektieren, positive Utopien zu entwerfen und künstlerisch umzusetzen.
So verknüpfen sich die Ideen und Visionen der ZAK
auch mit denen des Jungen Schauspielhauses und seinem
über viele Jahre aufgebauten Netzwerk. Seit Frühjahr 2014
gibt es hierfür einen gemeinsamen Standort: Die ZAK und
das Junge Schauspielhaus mit seinen Proberäumen haben das
frisch sanierte Haus in der Humboldtstraße 40 in Bochum
bezogen. Dieser Ort macht ihre Kooperation innerhalb der
Stadt sichtbar und dient darüber hinaus als Werkstatt, Labor
und Anlaufpunkt für junge Menschen.
Wer heute im Ruhrgebiet 16 Jahre alt ist, wächst in einer merkwürdigen Welt auf. In einer, die verunsichert. In einer, die die
steigenden Pegel der Meere diskutiert. In einem Land, in dem
man mit dem Versprechen ‚Alles bleibt wie es ist’ eine Wahl
gewinnen kann. Als junger Mensch unter Alten ist man sofort
Angehöriger einer Minderheit. Wer heute im Ruhrgebiet 16 ist,
hat allen Grund, die Welt zu verändern. Und die fängt bereits
an der nächsten Ecke an.
Mit dieser Diagnose wurde pottfiction im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 ins Leben gerufen, um
jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, selbstständig
auf Missstände und auf die stetigen Veränderungen in
ihren Lebenswelten hinweisen und reagieren zu können.
Als temporäres Konzept war pottfiction ein voller Erfolg.
Das Kunstprojekt erzeugte einen kreativen Freiraum, in
dem Jugendliche mit Künstlern und Theatermachern
Visionen für eine andere Welt entwarfen und umsetzten.
Auch in der Nachbetrachtung ist für alle Beteiligten klar,
dass viele der erarbeiteten künstlerischen Ergebnisse die
Theaterbühnen verlassen und wesentliche Veränderungen
im realen Leben der Jugendlichen erzeugt haben.
Sechs Theater aus dem Ruhrgebiet – KJT Dortmund,
Schauspiel Essen, Consol Theater Gelsenkirchen, Helios
Theater Hamm, Theater Kohlenpott Herne und das Junge
Schauspielhaus Bochum – haben sich 2013/2014 mit Unterstützung von Urbane Künste Ruhr erneut zu einer Koopera­
tionsgemeinschaft zusammengeschlossen, um pottfiction
zu verstetigen und ein weiteres Mal zu realisieren. Über
diese zweite Ausgabe hinaus ist es das Ziel, pottfiction als
kontinuierliche Plattform in der regionalen, nationalen und
internationalen Kulturlandschaft zu etablieren.
pottfiction hat das Potenzial, in hohem Maße auf die
Zukunft der Metropole Ruhr einzuwirken. Es versetzt Jugendliche in die Lage, kreativ zu denken und eigenständig zu handeln. Es vernetzt Jugendliche untereinander und mit dem Rest
der Welt, um gemeinsam die Gegenwart mitzugestalten.
Club in der Psychiatrie
Die Regisseurin und Drama- und Theatertherapeutin
Sandra Anklam hat sich über viele Jahre überregional mit
ihren Theaterarbeiten einen Namen gemacht. Ihre preisgekrönten Projekte changieren zwischen Kunst und Therapie und zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie den
Teilnehmern die Möglichkeit geben, den (Theater-)Raum
für sich und ihre Geschichten zu nutzen. Das Junge Schauspielhaus setzt in der Spielzeit 2014/2015 die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit Sandra Anklam und den Patienten
und Mitarbeitern der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums
Bochum fort. Die Vorstellungen finden erneut sowohl im
Theater Unten als auch in den Räumen der Klinik statt.
Ein Kooperationsprojekt von
117
FOTOS: HANS JÜRGEN LANDES
Ihr Besuch im
Schauspielhaus Bochum
Liebes Publikum,
terhin ein vielfältiges und hochwertiges Theaterprogramm
bieten zu können, ist es uns jedoch nicht möglich, diese lange Zeitspanne erneut abzuwarten: Zur Saison 2014/2015
können wir eine Anpassung unserer Eintrittspreise an die
allgemeine Preisentwicklung in Deutschland, zum Beispiel
in Bezug auf Personal-, Material- und Energiekosten, nicht
vermeiden und müssen die Preise abermals erhöhen.
Wir haben uns bemüht, unsere neuen Eintrittspreise
sozialverträglich zu gestalten: So wurden die regulären Preise
im Schauspielhaus und in den Kammerspielen in Preisgruppe 1 um 3,00 € und in Preisgruppe 2 um 2,00 € angehoben.
Die günstigeren Preisgruppen 3 und 4 wurden hingegen
zur Spielzeit 2011/2012 sind Sie gemeinsam mit uns einen
wichtigen Schritt gegangen und haben im Zuge der damals
erforderlichen Preiserhöhung einen bedeutenden Beitrag
zur Refinanzierung des Spielbetriebs am Schauspielhaus
Bochum geleistet. Für Ihre Unterstützung und besonders
auch für Ihre Treue zu unserem Theater möchten wir uns
herzlich bei Ihnen bedanken.
Diese Preiserhöhung liegt nun drei Jahre zurück,
davor waren die Preise für einen Besuch im Schauspielhaus
Bochum zehn Jahre unverändert geblieben. Um Ihnen wei-
118
nicht verändert, ebenso werden die Preise im Theater Unten
und die Preise für Kinder-, Familien- und Jugendvorstellungen nicht erhöht. Bei unseren musikalischen Produktionen
werden wir auf allen Plätzen zusätzlich einen Zuschlag von
2,00 €, bei ermäßigten Karten von 1,00 € erheben.
Das Rabattverhältnis von regulären zu ermäßigten
Karten bleibt bestehen, um die Preise für Schüler, Auszubildende, Studierende und weitere Ermäßigungsberechtigte
weiterhin so attraktiv wie möglich zu halten. Und diejenigen Besucher, die normalerweise keine Rabatte erhalten
würden, können bei der Preisaktion „Volle Hütte“ zum
gewohnten Preis von 10,00 € auf allen Plätzen im Schau-
spielhaus und in den Kammerspielen bzw. von 8,00 € im
Theater Unten regelmäßig sparen.
Die Preise unserer Abonnements werden der neuen
Preisstruktur angepasst. Sie bleiben bei einer Preisersparnis von bis zu 35 % auch zukünftig eine empfehlenswerte
Alternative für alle Zuschauer, die regelmäßig unsere Vorstellungen besuchen und dabei von zahlreichen Vorteilen
profitieren möchten.
Alle Informationen rund um unsere neuen Eintrittspreise, unsere Abonnements und Ihren Theaterbesuch haben
wir auf den folgenden Seiten für Sie zusammengestellt.
Wir sehen uns!
119
Ihr Weg zum
Schauspielhaus Bochum
Mit Bus und Bahn
Einlass
Zur Haltestelle „Schauspielhaus“ g­ elangen Sie mit den Buslinien
SB 37, CE 31, 353, 354 und 365, den Nachtexpress­linien NE 4
und NE 5 sowie den U-Bahnlinien 308 und 318. Alle Linien
fahren über den Bochumer Hauptbahnhof.
Die Foyers im Schauspielhaus und in den Kammerspielen öffnen eine Stunde vor Beginn der Vorstellung ihre Türen. Der
Einlass in den Zuschauerraum erfolgt in der Regel 15 Minuten
vor Beginn der jeweiligen Vorstellung, ebenso der Einlass ins
Theater Unten.
Richtung sind die S-Bahnhaltestelle „Ehrenfeld“ der S1 in
Alternativen
Essen
Bochum Zentrum 35
Richtung Dortmund oder Essen sowie die U-Bahnhaltestelle
Richtung
„Oskar-Hoffmann-Straße“ der U35 (Fußweg jeweils ca. 10
Dortmund
Im Schauspielhaus stehen Ihnen zwei Rollstuhlplätze zur VerMinuten).
fügung (3. Reihe). Wir bitten um rechtzeitige Reservierung.
Um zu Ihren Plätzen zu gelangen, nutzen
Sie bitte die Rampe
Planung über www.vrr.de
Bochum
an der linken Seite des Haupteingangs Ruhrstadion
sowie die Rampe
36 im
Kassenfoyer links. Behindertengerechte WC-Anlagen befinden sich ebenfalls auf der linken Seite im Erdgeschoss. Leider sind die weiteren Spielstätten Kammerspiele und Theater
Dors
tener
Das Schauspielhaus
Bochum liegt in der südlichen BochuStr.
Unten noch nicht barrierefrei erreichbar. Wir arbeiten jedoch
mer Innenstadt und ist von den Autobahnen A40 und A43
gemeinsam mit der Stadt Bochum an einer konkreten Lösung
in wenigen Minuten zu erreichen. Eine detaillierte Anfahrtsund werden in einem ersten Bauabschnitt im Sommer 2014
beschreibung finden Sie unter www.schauspielhausbochum.de
einen barrierefreien Zugang zum Foyer der Kammerspiele
einrichten.
Die Zieladresse für Ihr Navigationsgerät
Nordring
Königsallee 15, 44789 Bochum
Hörgenuss pur direkt ins Ohr
Dank der Firma Winkelmann Hörakustik verfügen wir im
Parken
Schauspielhaus über eine Sennheiser-Funk-Anlage, die das
r.
Parkhaus P9 am Schauspielhaus (Hubertusstraße, Zufahrt
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Gesprochene von der
opeBühne in hoher Qualität auf einen
r
t
s
über Königsallee) zum Pauschalpreis von 3,50 €, der an VorCa
kabellosen Kinnbügel
mit individueller Lautstärkeregelung
stellungstagen ab 18:00 Uhr gilt. Die Gebühr kann bereits vor
überträgt. Erhältlich gegen ein Pfand am Programmbuchstand
dem Vorstellungsbesuch am Kassenautomaten des Parkhauses
im unteren Foyer.
gezahlt werden. Bei früheren Vorstellungen gilt der reguläre
www.winkelmann-hoerakustik.de
Preis der EGR Bochum.
Barrierefreiheit
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Str.
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Herner
Mit dem Auto
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Innenstadt
Rottstr.
HBF
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U
Parkhaus P9
Hubertusstraße
120
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308 / 318
Schauspielhaus
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Südring
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Humboldtstr.
estr.
Alle
U 35
Oskar-Hoffmann-Str.
tr.
Medien und
Informationen
Webseite
Programmhefte
Auf unserer Webseite finden Sie alle Informationen zum
Schauspielhaus Bochum, zum Spielplan, den Schauspielern,
Regisseuren und Inszenierungen und zu aktuellen Änderungen. Dort können Sie online Karten für unsere Vorstellungen
kaufen, Video-Trailer und Fotos anschauen und sich z. B. für
den Newsletter anmelden.
www.schauspielhausbochum.de
Programmhefte zu unseren Produktionen kosten je nach
Umfang 1,50 € bis 4,50 € und sind ab der entsprechenden Premiere zu allen Vorstellungen an unseren Programmbuchständen und tagsüber an der Theaterkasse erhältlich. Ebenso können Sie die Programmhefte gegen eine geringe Versandgebühr
im Bereich „Artikel“ über unseren Online-Shop beziehen.
Einführungen und
Publikumsgespräche
Spielzeitmagazin und
Monatsspielpläne
Zu ausgewählten Vorstellungen bieten wir Einführungen in
das jeweilige Stück und die Inszenierung an. Die Einführungen beginnen 45 Minuten vor der Vorstellung und finden
im Foyer des Schauspielhauses oder im Theater Unten statt.
Zudem laden wir Sie regelmäßig zu Publikumsgesprächen im
Anschluss an unsere Vorstellungen ein. Entsprechende Ankündigungen entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan.
Unser Spielzeitmagazin wird jährlich im Frühjahr veröffentlicht und informiert Sie ausführlich über die geplanten Premieren und Projekte der neuen Saison, die mitwirkenden Künstler, unsere Abonnements und alle weiteren Themen rund um
Ihren Theaterbesuch.
Die Monatsspielpläne erscheinen in der gesamten Spielzeit
zu Beginn des Vormonats. Neben den Vorstellungsterminen des
jeweiligen Monats bieten sie Ihnen Beschreibungen der einzelnen Stücke und Veranstaltungen und halten Sie über unsere
aktuellen Angebote und Aktionen auf dem Laufenden.
Theaterführungen
Werfen Sie einen interessanten Blick hinter die Kulissen! Die
Führungen finden regelmäßig sonntags statt, Termine entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan. Der Vorverkauf
erfolgt über die Theaterkasse.
Bei Interesse an individuellen Gruppenführungen wenden
Sie sich bitte an Beatrix Feldmann: [email protected]
Kostenlose Auslage
Das Magazin und die Monatsspielpläne liegen an der Theaterkasse und im Abo-Büro, in unseren Spielstätten und an vielen
weiteren Orten in Bochum und Umgebung für Sie aus und
stehen im Internet zum Download bereit unter
www.schauspielhausbochum.de
Social Media
Werden Sie Fan auf Facebook:
facebook.com/schauspielhausbochum
facebook.com/jungesschauspielhaus
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twitter.com/theaterbochum
Außerdem finden Sie uns auf YouTube, Vimeo und anderen
Plattformen.
Versand-Service
Abonnenten erhalten unser Spielzeitmagazin und die Monatsspielpläne im Rahmen ihres Abonnements kostenlos per Post.
Alle anderen Interessenten haben die Möglichkeit, sich an der
Theaterkasse oder über das Anmeldeformular (siehe Seite 135)
für unseren Versand-Service anzumelden, den wir gegen einen
Unkostenbeitrag von 5,00 € pro Spielzeit anbieten.
Zu Gast in Bochum
Broschüre des Jungen
Schauspielhauses
Informationen über die Stadt Bochum, Übernachtungsmöglichkeiten, Stadtführungen und viele weitere Angebote rund
um Ihren Aufenthalt in Bochum erhalten Sie bei der Touristinfo von Bochum Marketing:
Huestr. 9 / 44787 Bochum
Tel.: 0234 / 96 30 20
www.bochum-tourismus.de
Das Programm des Jungen Schauspielhauses mit detaillierten Informationen zu den geplanten Jugendclubs, Workshops
und den weiteren Angeboten der Spielzeit 2014/2015 wird im
Sommer 2014 veröffentlicht und liegt an der Theaterkasse und
im Abo-Büro aus.
122
Essen
und Trinken
Foyer im Schauspielhaus
An den Erfrischungstresen im Foyer des Schauspielhauses
erhalten Sie vor Vorstellungsbeginn und in der Pause kleine
Snacks und eine breit gefächerte Getränkeauswahl.
Unser Tipp für Ihre Erfrischung in der Pause: Bestellen Sie
Ihre Getränke schon vor der Vorstellung, so haben Sie mehr
Zeit, Ihre kleine Theaterpause zu genießen.
Tanas
Ergänzen Sie Ihren Theaterabend im Schauspielhaus Bochum
um ein kulinarisches Erlebnis und besuchen Sie vor oder nach
der Vorstellung das Tanas in den Kammerspielen. Auch unabhängig von einem Theaterbesuch lädt das Restaurant an der
Königsallee mit einer ansprechenden Auswahl an Speisen
und Getränken dazu ein, die stimmungsvolle Atmosphäre in
unmittelbarer Theaternähe zu genießen.
Das Team unserer neuen Theater-Gastronomie freut sich auf
Ihren Besuch!
Die neue Gastronomie
im ­Schauspielhaus Bochum
stellt sich vor:
Gemeinsam handeln
zum Wohle unserer Stadt
Die Villa Claudius gGmbH ist eine 100%-ige Tochter des
Matthias-Claudius-Sozialwerkes. Im Sinne des MCS lautet
unser Leitspruch:
Gemeinsam engagieren sich Menschen mit und ohne Behinderung mit ihren jeweiligen Stärken;
handelnd lassen sie dabei die Vision des Matthias-ClaudiusSozialwerkes Wirklichkeit werden;
zum Wohle der Stadt Bochum, der sie sich heimatlich verbunden und verantwortlich verpflichtet fühlen.
Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen erleben
in der Villa Claudius gGmbH eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, in der sie Geborgenheit und ein sensibles Gleichgewicht von Fordern und Fördern finden, welches sie für die
Entfaltung ihrer Leistungsfähigkeit brauchen.
www.mcs-bochum.de
FOTO: DIANA KÜSTER
Karten
Theaterkasse
Kartenreservierung
Schauspielhaus Bochum / Kassenfoyer des Schauspielhauses
Königsallee 15 / 44789 Bochum
Holen Sie Ihre reservierten Karten bitte innerhalb von 14
Tagen an der Theaterkasse ab. Nicht abgeholte Karten gehen
zurück in den freien Verkauf.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass an der Abendkasse nur bezahlte Karten hinterlegt werden können. Die
Zahlung können Sie hierfür über Ihre Kreditkarte, per
Überweisung oder durch die postalische Zusendung eines
Verrechnungsschecks oder der entsprechenden Anzahl an
Wahl-Abo-Gutscheinen vornehmen.
Tel.: 0234 / 33 33 55 55
Fax: 0234 / 33 33 55 12
E-Mail: [email protected]
MO
DI – FR
SA
10:00 –14:00 Uhr
10:00 –18:00 Uhr
10:00 –13:00 Uhr
Schriftliche Bestellung
Vom 7. Juli bis 17. August 2014 und an Feiertagen ist die
Theaterkasse geschlossen.
Legen Sie bei schriftlichen Kartenbestellungen bitte einen
Verrechnungsscheck oder einen Wahl-Abo-Gutschein bei.
Für eine Zahlung mit Kreditkarte rufen wir Sie gerne zurück.
Die Eintrittskarten senden wir Ihnen kostenfrei zu. Abonnenten werden bevorzugt berücksichtigt.
Abendkasse
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Wir bitten um Verständnis, dass wir an der Abendkasse nur
Karten für die jeweilige Abendvorstellung verkaufen können.
Postanschrift:
Theaterkasse Schauspielhaus Bochum
Königs­allee 15
44789 Bochum
Online-Verkauf
Sichern Sie sich im Internet auf www.schauspielhausbochum.de
rund um die Uhr die Eintrittskarten für Ihren nächsten Theaterbesuch. Beim Kartenkauf über unseren Online-Shop zahlen
Sie mit Ihrer Kreditkarte oder Ihren Wahl-Abo-Gutscheinen
(weitere Zahlarten sind derzeit leider noch nicht möglich)
und drucken sich Ihre Eintrittskarten anschließend über das
„print@home“-System bequem zu Hause aus. Alternativ schicken wir Ihnen die Karten auch per Post nach Hause. Über das
Internet gekaufte Karten können nicht zurückerstattet oder
umgetauscht werden.
http://tickets.schauspielhausbochum.de/eventim.webshop
Bezahlung
Bar, mit EC- und Kreditkarte sowie Wahl-Abo-Gutschein
an der Theater- und Abendkasse oder per Banküberweisung.
Mit Kreditkarte oder Wahl-Abo-Gutschein über den OnlineVerkauf im Internet unter www.schauspielhausbochum.de
Verschenken Sie Theater
Überraschen Sie Ihre Familie, Freunde oder Kollegen mit
einem kulturellen Geschenk! Gutscheine für einen oder mehrere Besuche in unserem Haus erhalten Sie das ganze Jahr über
an unserer Theaterkasse, im Dezember zur Vorweihnachtszeit auch abends an unseren Abendkassen. Auch in unserem
Online-Shop ist der Kauf eines Gutscheins möglich, er wird
Ihnen in diesem Fall per Post zugeschickt. Gutscheine sind ab
Kaufdatum zwei Jahre lang gültig und gelten für alle Spielstätten des Schauspielhauses Bochum.
Ebenso bestens geeignet als Theatergeschenk für Einzelpersonen, Paare oder Familien sind unsere Wahl-Abonnements (Seite 132). Damit verschenken Sie 10, 16 oder 20
Theaterbesuche nach Wahl für die laufende Spielzeit, pro
Vorstellung können mehrere Wahl-Abo-Gutscheine eingelöst werden. Geschenk-Abonnements laufen automatisch
aus und bedürfen keiner Kündigung.
Vorverkaufsbeginn
Der freie Verkauf für Veranstaltungen des Schauspielhauses Bochum startet in der Regel zu Beginn des Vormonats.
Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem jeweiligen
Monatsspielplan. Abonnenten können bereits fünf Tage vor
dem regulären Vorverkaufsstart ihre Wahl-Abo-Gutscheine einlösen bzw. ihre Theaterkarten kaufen. Mitglieder des
Freundeskreises Schauspielhaus Bochum e.V. (siehe Seite
114) haben exklusiv sechs Tage vor Beginn des Vorverkaufs
die Möglichkeit, Eintrittskarten zu erwerben.
124
Preise
Soweit im Monatsspielplan nicht anders angegeben,
gelten folgende Preise:
Schauspielhaus und Kammerspiele
Sonntagabend bis Donnerstagabend:
2
3
Preisgruppe1
regulär
30,00
23,00
15,00
12,00
8,50
ermäßigt 15,50
4
11,00 €
7,00 €
Freitagabend bis Sonntagnachmittag:
Preisgruppe1
2
3
regulär
32,00
25,00
17,00
ermäßigt 16,50
13,00
10,00
4
12,00 €
8,00 €
Theater Unten
freie Platzwahl
regulär 12,00 €, ermäßigt 8,00 €
Kinder- und Familienstücke
Nachmittage und Wochenende:
Preisgruppe1
2
regulär
12,00
11,00
6,00
ermäßigt 6,00
3
10,00
6,00
4
9,00 €
6,00 €
Vormittage (nur Schulklassen):
freie Platzwahl
regulär 9,00 €, ermäßigt 5,00 €
Jugendstücke
freie Platzwahl im Theater Unten
regulär 10,00 €, ermäßigt 6,00 €
Kindervorstellungen & Clubs
freie Platzwahl im Theater Unten
regulär 9,00 €, ermäßigt 4,00 €
Preisaktion: Volle Hütte
Achten Sie auf das „Volle-Hütte“-Symbol in unserem
Spielplan und zahlen Sie bei der ausgesuchten Vorstellung auf jedem Platz nur 10,00 €, im Theater Unten nur 8,00 €
pro Karte!
Regelmäßig günstiger ins Theater
Ob komfortabel mit bereits geschnürten Vorstellungspaketen oder flexibel mit der 10er-Karte unseres Wahl-Abos – wer
regelmäßig das Schauspielhaus Bochum besuchen und dabei
bis zu 35 % gegenüber dem regulären Verkaufspreis sparen
möchte, sollte einen Blick auf unser Abo-Angebot werfen!
Alle Vorteile und Preise ab Seite 128.
Last-Minute-Tickets
Für Studierende, Schüler und alle weiteren Ermäßigungsberechtigten bieten wir zu unseren regulären Vorstellungen LastMinute-Tickets an – erhältlich für alle noch verfügbaren Plätze
ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse.
Spätentschlossene können so mit etwas Glück für nur 7,00 €
auf den besten Plätzen sitzen!
Ermäßigung
Für Schüler, Studierende, Auszubildende, FSJler und BFDler
(alle bis zum 29. Lebensjahr), Schwerbehinderte (ab 80 %)
und Inhaber eines Vergünstigungsausweises.
Patenkarten
Über das Patenkartensystem des Jungen Schauspielhauses
ermöglichen wir in Kooperation mit dem Freundeskreis Schauspielhaus Bochum e.V. finanziell benachteiligten Kindern und
Jugendlichen einen Theaterbesuch im Schauspielhaus Bochum.
Weitere Infos für Interessenten und Spender auf Seite 116.
Zuschläge
Premierenzuschlag: 5,00 € auf alle Karten und Wahl-Abo-Gutscheine. Musikalische Produktionen: 2,00 €, ermäßigt 1,00 €,
auf alle Karten, Wahl-Abo-Gutscheine ausgenommen.
Servicegebühr
Alle Preise enthalten 2,00 € Servicegebühr, bei ermäßigten
Karten 1,00 € Servicegebühr.
Fortführung geplant!
Theaterflatrate für Studierende der Ruhr-Universität Bochum
Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Schauspielhaus Bochum und dem AStA der Ruhr-Universität Bochum in der Spielzeit
2013/2014 war in ihrer Größenordnung einmalig in Deutschland: Über eine Theaterflatrate konnten alle RUB-Studierenden die
regulären Vorstellungen des Schauspielhauses Bochum so oft besuchen wie gewünscht – für insgesamt nur 1,00 € pro Semester!
Der Betrag war bereits über den Semesterbeitrag abgerechnet worden.
Die Theaterflatrate soll auch für das Wintersemester 2014/2015 und das Sommersemester 2015 angeboten werden, zum
Redaktionsschluss des Spielzeitmagazins waren die Verhandlungen mit dem AStA jedoch nicht abgeschlossen. Informationen
zur Fortführung und zur Theaterflatrate selbst veröffentlichen wir sobald wie möglich auf www.schauspielhausbochum.de
In Kooperation mit dem AStA der Ruhr-Universität Bochum
im Bereich „Karten & Abos“!
Saalplan
Schauspielhaus
SITZPLAN
SCHAUSPIELHAUS
SITZPLAN
SCHAUSPIELHAUS
BÜHNE
BÜHNE
Bühne
1
1
5
8
9
7
224
260
10
13
14
4
116
6
188
226
262
298
11
12
406
442
15
16
3
82
118
150
190
228
264
300
336
372
408
444
478
512
17
18
662
84
5
663
4
4 662
82
116
54
6
7 1 88
8 221422 81824
152
9 26154 221656
86
120
192
230
0
2
194 62
196
2
232 98
234
10
11
270
1
304 2
306
1
338 3 4
34 06
1 0 34
374 4 4 2
42
266
268
302
376
410
446
480
514
544
576
378
15
414
448 1 6
412
450
482
516
546
578
19
484
2
4
34
36
3
2
56 12
8
28
30
Sperrsitz
10
32
58 14
12
34
14
16
Sperrsitz
18
20
22
36
24
26
25
23
21
15
17
19
11
9
13
7
11
5
3
9 1
41 3 39 31
3
1
7
35 27
37 29
548
580
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LO G
LINK E
S
20
LO G
LINK E
S
L O G ET S
RECH
3
RANG
4
5
4
5
6
6
6
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L O G ET S
RECH
RANG
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65
1
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1
2
3
4
5
6
PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1
PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1 Preisgruppe 2
Preisgruppe 2 Preisgruppe 3
Preisgruppe 3 Preisgruppe 4
Preisgruppe 4 Rollstuhlplätze
Rollstuhlplätze
126
Saalplan KAMMERSPIELE
SITZPLAN
Kammerspiele
SITZPLAN KAMMERSPIELE
BÜHNE
Bühne
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2
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BÜHNE
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131
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149
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113
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4
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93
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67
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73
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165 163
169 167
175 173 171
188 187 185 183 181 179 177
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8196 10
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199 197 195
200 14
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21
23
25
28
221 219
27
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224 30
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33
226 32
35
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39
38
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228 34
227 225 223
230 36
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247
43
246 44
9
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45
248 46
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250 48
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254 52
59
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278 70
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286 78
287 285 283
288 80
290 292 84
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7
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93
30
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106
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318 320 108
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112 114
113 111
116 118 120
333
119 117 115
334 336 122 124 126
337 335
339
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341
345 343 7
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354 356 358 359 357 355 353 351 349 347
136 138
139 13
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1
140 142 144
36
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363
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360 146
367 365
362 148
154 156
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364 150
366 152
373 371 3693
368 370 372 158
162 164
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165 16
166 168 170
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386 388 176
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270 272 274 275 273 271 269 267 265 263
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290 292 294 296 298
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316 318 320 322
317 315 313
324 326 328 330 332 331 329 327 325 323 321 319
3
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339 337
338 340 342
345 343 341
344 346 348 350 352
354 356 358 359 357 355 353 351 349 347
363 361
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367
366 368 370 372
373 371 369
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387
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391 389
393
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PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
127
Für alle, die
mehr wollen:
Unsere Abos
Eine Preisersparnis von bis zu 35 %, der exklusive
Vorverkaufsbeginn und die Einladung zu besonderen Veranstaltungen sind nur einige der zahlreichen
guten Gründe für ein Theater-Abonnement des
Schauspielhauses Bochum.
Mit unseren komfortablen Fest-Abos oder dem flexiblen Wahl-Abo erleben Sie unser vielseitiges Theater­
angebot und begleiten uns mit vielen Vorteilen durch
die Saison 2014/2015.
Unser Abo-Team berät Sie gern!
Abo-Büro
Saladin-Schmitt-Straße 1
Zugang über den Theatervorplatz
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 -40 oder -49
Fax: 0234 / 32 55 957
E-Mail: [email protected]
MO
DI – FR
SA
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10:00 –18:00 Uhr
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Vom 7. Juli bis 17. August 2014 ist das Abo-Büro MO–FR
von 10:00-16:00 Uhr geöffnet. An Feiertagen ist das AboBüro geschlossen.
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weiter! Für das Werben eines neuen Abonnenten der
Spielzeit 2014/2015 (der Geworbene darf in der Spielzeit
2013/2014 kein Abonnent gewesen sein) erhalten Sie
von uns als kleines Dankeschön einen Theatergutschein
im Wert von 10,00 €, der für einen Vorstellungsbesuch
im Schauspielhaus Bochum in der Spielzeit 2014/2015
eingelöst werden kann. Der geworbene Abonnent muss
dazu lediglich Ihren Namen auf dem Abo-Bestellformular
angeben.
Fest-Abos
Komfortabel ins Theater
Genießen Sie mit unseren abwechslungsreichen Fest-Abonnements eine entspannte Theatersaison im Schauspielhaus
Bochum: Sie entscheiden sich nur einmal für eines der acht
Vorstellungspakete und wissen so bereits zu Beginn der Spielzeit, wann Sie welche Inszenierung sehen. Sie müssen nicht
mehr an der Theaterkasse anstehen und Ihr Lieblingsplatz ist
Ihnen auch bei schnell ausverkauften Vorstellungen sicher.
Unsere Empfehlung für alle Theaterbegeisterten, die gerne
regelmäßig ins Theater gehen und ihre Besuche langfristig
planen möchten!
Ihre Vorteile als Fest-Abonnent:
• Preisersparnis von bis zu 35 %
• kein Anstehen an der Theaterkasse
• fester Sitzplatz im Schauspielhaus bzw. in den
­Kammer­spielen
• Ihr Abo-Ausweis gilt als Eintrittskarte und ist übertragbar
• Tauschmöglichkeit von bis zu zwei Abo-Terminen
gegen andere Vorstellungstermine desselben Stücks in
der laufenden Spielzeit
• Einladung zu besonderen Veranstaltungen nur für
­Abonnenten
• zwei weitere Eintrittskarten für unsere Produktionen
zum vergünstigten Abo-Preis
• exklusives Vorkaufsrecht beim regulären Kartenkauf
bereits fünf Tage vor Vorverkaufsbeginn
• kostenlose Zusendung von Spielzeitmagazin und
­Monatsspielplänen
• Preisermäßigung in zahlreichen Theatern in ganz
Deutschland bei Vorlage des Abo-Ausweises
Premieren-Abonnements
Werktags-Abonnements
Seien Sie dabei, wenn sich der Vorhang das erste Mal öffnet, und gehören Sie zu den ersten Zuschauern, die unsere
neuen Inszenierungen sehen und sich ihre Meinung bilden!
Unsere Premieren-Abos bieten Ihnen jeweils sieben Höhepunkte der Theatersaison, der Premierenzuschlag von 5,00 €
pro Abend ist bereits inklusive.
Sie suchen einen festen Termin, an dem Sie ins Theater gehen
oder Ihre Freunde zu gemeinsamen Unternehmungen treffen können? Mit unseren Werktags-Abos sehen Sie sechs
ausgesuchte Inszenierungen im Schauspielhaus und in den
Kammerspielen und sparen dabei bis zu 30 % gegenüber den
regulären Eintrittspreisen. Machen Sie den Mittwoch, Donnerstag oder Freitag zu Ihrem Theatertag und verbringen Sie
sechs anregende Abende im Schauspielhaus Bochum!
Premieren-Abo 1
Schauspielhaus
ONKEL WANJA FRAUEN AM RANDE DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS DREI MÄNNER IM SCHNEE EINSAME MENSCHEN VIEL LÄRM UM NICHTS HEXENJAGD DER BESUCH DER ALTEN DAME Premieren-Abo 2
Schauspielhaus und Kammerspiele
ONKEL WANJA FRAUEN AM RANDE DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS GESPENSTER DES KAPITALS HANS IM GLÜCK VIEL LÄRM UM NICHTS DER BESUCH DER ALTEN DAME LEAS HOCHZEIT 20.9.2014
26.9.2014
18.10.2014
9.11.2014
31.1.2015
28.2.2015
30.4.2015
20.9.2014
26.9.2014
25.10.2014
22.11.2014
31.1.2015
30.4.2015
16.5.2015
Mittwochs-Abo
FRAUEN AM RANDE DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS DELIKATESSEN GESPENSTER DES KAPITALS VIEL LÄRM UM NICHTS ONKEL WANJA GIFT 1.10.2014
5.11.2014
3.12.2014
11.2.2015
25.3.2015
27.5.2015
Donnerstags-Abo
ONKEL WANJA HANS IM GLÜCK DREI MÄNNER IM SCHNEE DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS HEXENJAGD DELIKATESSEN 2.10.2014
27.11.2014
8.1.2015
12.2.2015
12.3.2015
11.6.2015
Freitags-Abo
DREI MÄNNER IM SCHNEE 24.10.2014
DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS 7.11.2014
FRAUEN AM RANDE DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS 23.1.2015
HANS IM GLÜCK 20.3.2015
LEAS HOCHZEIT 22.5.2015
DER BESUCH DER ALTEN DAME 19.6.2015
Preise Premieren-Abos
7 Premieren
Preisgruppe1
2
3
4
230,00 181,00
133,00 112,00 €
regulär
Preise Werktags-Abos:
6 Vorstellungen Schauspielhaus und Kammerspiele
Preisgruppe1
2
regulär
136,00 105,00
ermäßigt
73,00
55,20
130
3
4
69,00
52,20 €
42,00
39,60 €
Sonntagnachmittags-Abonnements
Theater und Oper: Das Revier-Abo
Ideal für alle Familien und Theaterfreunde, die ihr Wochenende kulturell ausklingen lassen möchten und denen der
Vorstellungsbesuch am Abend zu spät ist: Mit einem Abo
für den Sonntagnachmittag besuchen Sie uns an fünf ausgewählten Terminen und sehen jeweils um 17:00 Uhr eine
Inszenierung im Schauspielhaus oder in den Kammerspielen
– mit einer Vergünstigung von bis zu 35 %.
Die Mischung macht’s: Mit dem städteübergreifenden
Revier-Abo erleben Sie an sechs ausgesuchten Donnerstagen,
verteilt über die gesamte Spielzeit, drei Theatervorstellungen
im Schauspielhaus Bochum und drei Opern im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen.
Sonntagnachmittags-Abo 1
GESPENSTER DES KAPITALS ONKEL WANJA DELIKATESSEN HEXENJAGD DER BESUCH DER ALTEN DAME Sonntagnachmittags-Abo 2
EINSAME MENSCHEN HANS IM GLÜCK DELIKATESSEN FRAUEN AM RANDE DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS DER BESUCH DER ALTEN DAME www.musiktheater-im-revier.de
Revier-Abo
Bochum und Gelsenkirchen
BO: ONKEL WANJA GE: BELSAZAR BO: DREI MÄNNER IM SCHNEE GE: DIE CZARDASFÜRSTIN BO: HEXENJAGD GE: SIMON DAS FINDELKIND 9.11.2014
4.1.2015
15.2.2015
29.3.2015
3.5.2015
16.11.2014
18.1.2015
15.3.2015
Preise Revier-Abo:
3 x Schauspielhaus und 3 x Musiktheater im Revier
19.4.2015
31.5.2015
Preisgruppe1
2
3
153,50 128,50 103,30 €
regulär
Preise Sonntagnachmittags-Abos:
5 Vorstellungen Schauspielhaus und Kammerspiele
Preisgruppe1
2
regulär
106,00
82,00
ermäßigt
61,00
46,00
2.10.2014
4.12.2014
8.1.2015
29.1.2015
12.3.2015
25.6.2015
3
4
55,00
45,00 €
32,50
30,00 €
131
Wahl-Abos
Flexibel ins Theater
Stellen Sie sich Ihren Spielplan für die Theatersaison
2014/2015 flexibel und nach Ihren eigenen Wünschen
zusammen! Mit einem Wahl-Abo entscheiden Sie selbst,
wann Sie welche Inszenierung sehen oder welchen Schauspieler Sie in seinen verschiedenen Rollen erleben möchten. Suchen Sie aus über 40 Produktionen Ihre persönlichen
Thea­terfavoriten aus, gehen Sie alleine, zu zweit oder mit
einer ganzen Gruppe ins Schauspielhaus Bochum und sparen Sie mit unserem beliebten Gutscheinsystem bis zu 30 %
gegenüber dem Kauf von regulären Theaterkarten.
Ihre Vorteile als Wahl-Abonnent:
• Preisersparnis von bis zu 30 %
• exklusives Vorkaufsrecht bereits fünf Tage vor
Vorverkaufsbeginn
• Wahl-Abo-Gutscheine auch online einlösbar
(Infos siehe rechts)
• Einlösung beliebig vieler Gutscheine pro Vorstellung
• Einladungen zu besonderen Veranstaltungen nur
für Abonnenten
• kostenlose Zusendung von Spielzeitmagazin und
Monatsspielplänen
• auch für Gastspiele, z. B. Kabarett oder Lesungen,
im Schauspielhaus Bochum einsetzbar bei Zuzahlung
des Differenzbetrages
• Preisermäßigung in zahlreichen Theatern in ganz
Deutschland bei Vorlage des Abo-Ausweises
Wahl-Abo mit Gutscheinsystem:
10er-, 16er- oder 20er-­Karte
Kombi-Wahl-Abo:
Theater und Konzert
Erwerben Sie 10, 16 oder 20 Wahl-Abo-Gutscheine mit
freier Stück- und Terminwahl. Je mehr Gutscheine Sie kaufen, desto günstiger ist Ihr Theaterbesuch. Bei Premieren
zahlen Sie zu Ihrem Wahl-Abo-Gutschein nur den allgemeinen Premierenzuschlag von 5,00 €. Die Gutscheine
gelten für die gesamte Spielzeit 2014/2015.
Beim kombinierten Theater- und Konzert-Abo sehen Sie
sechs Vorstellungen des Schauspielhauses Bochum und
hören vier Konzerte der Bochumer Symphoniker. Bei den
Theatervorstellungen haben Sie freie Stückwahl, die Gutscheine für die Konzerte gelten für die Konzertreihen „Symphoniekonzert“ (DO und FR) und „Symphonie Spezial“.
Preise Wahl-Abos regulär:
Preisgruppe1
2
3
4
10er
216,00 164,00
110,00 80,00 €
328,00 245,00
168,00 120,00 €
16er
20er
389,00 285,00
200,00 140,00 €
www.bochumer-symphoniker.de
Preise Wahl-Abos ermäßigt:
Preisgruppe1
2
3
4
10er
110,00
87,00
70,00
60,00 €
177,00
140,00
112,00 96,00 €
16er
20er
221,00 175,00
140,00 120,00 €
2
3
4
Preisgruppe1
regulär
225,60 170,40
126,00 96,00 €
ermäßigt
114,00
88,20
72,00
60,00 €
Preise Kombi-Wahl-Abo:
6 x Theater und 4 x Konzert
Wahl-Abo-Gutscheine im
Internet einlösen
3. Auswahl der Plätze
Wählen Sie die gewünschte Vorstellung aus → über den Button
„Karten“ wird der Saalplan angezeigt (Systemvoraussetzung: Java
Script ist aktiviert) → wählen Sie unter den freien, farbig markierten
Plätzen die gewünschte Anzahl in der gewünschten Kategorie aus →
noch werden Ihnen die regulären Kartenpreise angezeigt, die Preisreduzierung aufgrund Ihres Wahl-Abos erfolgt im weiteren Verlauf
der Bestellung → wenn Sie eine teurere Platzkategorie auswählen als
die Ihres Abos, müssen Sie den dadurch anfallenden Differenzbetrag
per Kreditkarte (Master oder Visa) aufzahlen → legen Sie die Karten
in den Einkaufswagen → wiederholen Sie den Vorgang, bis sich alle
gewünschten Karten im Einkaufswagen befinden
1. Ihr Weg zum Online-Kartenverkauf
Auf www.schauspielhausbochum.de gelangen Sie über den Menüpunkt
„Karten & Abos“ zu unserem Webshop. Dort werden Ihnen alle im
Online-Kartenverkauf zur Verfügung stehenden Veranstaltungen
angezeigt und Sie können die von Ihnen gewünschte Vorstellung auswählen. Alternativ ist auch ein Klick auf das jeweilige Karten-Symbol
in unserem Online-Spielplan (Menüpunkt „Spielplan“) möglich.
2. Registrierung im Webshop
Um Wahl-Abo-Gutscheine im Internet einzulösen, sind eine erstmalige Registrierung und die darauffolgende Anmeldung als Abonnent
des Schauspielhauses Bochum in unserem Webshop nötig. Über Ihre
Anmeldung als Abonnent können Sie zudem Ihr exklusives Abo-Vorkaufsrecht auch im Internet nutzen: In der Veranstaltungsübersicht
des Webshops bekommen Sie bereits fünf Tage vor dem regulären
Vorverkaufsbeginn alle freigegebenen Vorstellungen angezeigt und
können diese buchen.
a) Erstmalige Registrierung: Klicken Sie im Webshop am oberen
rechten Rand auf „Anmelden“ → wählen Sie „Ich habe noch keine
Zugangsdaten, bin aber Kunde“ → tragen Sie Ihren Nachnamen und
Ihre Kundennummer ein (siehe Abo-Unterlagen) → geben Sie Ihre
E-Mail-Adresse an und rufen Sie darüber Ihr Passwort ab
b) Anmeldung als Abonnent: Wählen Sie die Registerkarte „AboLogin“ aus → geben Sie Ihre E-Mail-Adresse und das für Sie generierte Passwort ein
4. Auswahl der Versandoption
Wählen Sie eine Versandoption → bei „Abholung“ können Sie die
Karten an der Theaterkasse – am Vorstellunsgtag auch an der Abendkasse – abholen / die Option „Versand“ steht Ihnen nur bis 8 Tage
vor dem Veranstaltungsdatum zur Verfügung / mit „print@home“
erhalten Sie Ihre Eintrittskarten per E-Mail als PDF-Dokument zum
Selbstausdrucken → klicken Sie auf „Bestellvorgang fortsetzen“
5. Einlösen der Wahl-Abo-Gutscheine
Prüfen Sie Ihre Bestellung → entscheiden Sie zwischen der Zahlung
per Gutschein oder per Kreditkarte → wählen Sie den einzulösenden
Gutschein und klicken Sie auf „Gutschein einlösen“ → wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis alle Karten bezahlt sind → der
Ticketpreis reduziert sich automatisch auf den Preis Ihres WahlAbos → begleichen Sie eventuelle Aufzahlungen durch Angabe Ihrer
Kreditkarten-Daten → prüfen Sie die eventuelle Versandadresse →
klicken Sie auf „Zahlungspflichtig bestellen“
133
ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNEN
Für den Kartenverkauf und den Theaterbesuch gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anstalt des öffentlichen Rechts
„Schauspielhaus Bochum“ (Schauspielhaus).
Geltungsbereich
1. Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) regeln die Beziehungen zwischen dem Schauspielhaus und seinen Besuchern und sind
Bestandteil jedes Vertrages zwischen ihnen.
2. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelten sowohl für Veranstaltungen des Schauspielhauses als auch für Kooperationsveranstaltungen mit Dritten.
Eintrittskarten und Ermäßigungen
3. Zum Einlass berechtigen grundsätzlich nur die Eintrittskarten des
Schauspielhauses und seiner Kooperationspartner. Für die Fest-Abonnements gilt der Abo-Ausweis als Eintrittskarte. Wahl-Abo-Gutscheine
müssen an der Theaterkasse des Schauspielhauses (Theaterkasse) oder
im Internet über das Online-Buchungssystem „eventim.inhouse“
der Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH eingelöst werden. Für die
Leistungen des Software-Anbieters haftet das Schauspielhaus nicht. AboGutscheine und Geschenkgutscheine gelten nur für die eigenen Veranstaltungen des Schauspielhauses. Veranstaltungen (z. B. Gastspiele),
bei denen Gutscheine keine Gültigkeit haben, sind im Monatsspielplan
gekennzeichnet.
4. Ermäßigungsberechtigungen sind beim Einlass nachzuweisen. Das
Schauspielhaus behält sich vor, die Ermäßigungsberechtigungen auch
beim Erwerb der Eintrittskarte oder während einer Veranstaltung zu
kontrollieren. Ermäßigte Eintrittskarten sind grundsätzlich nur in Verbindung mit einem Ermäßigungsausweis gültig.
5. Besucher, die eine Ermäßigungsberechtigung bei einer Kontrolle
nicht vorweisen können, obwohl ihre Eintrittskarte ermäßigt ist, haben auf Anforderung des Personals unverzüglich den Differenzbetrag
zum vollen Kartenpreis der jeweiligen Preisgruppe zu entrichten. Weigert sich ein Besucher, dieser Aufforderung nachzukommen, sind das
Schauspielhaus und die von ihm beauftragten Personen berechtigt, die
betreffende Person unverzüglich des Hauses zu verweisen. Das Schauspielhaus behält sich vor, einen Schadenersatzanspruch geltend zu machen und Strafanzeige zu stellen.
Öffnungszeiten der Kasse und Vorverkauf
6. Die Theaterkasse ist Mo. 10-14 Uhr, Di.-Fr. 10-18 Uhr und Sa. 10-13
Uhr geöffnet. Während der Theaterferien und an Feiertagen ist die Theaterkasse geschlossen. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Dies gilt auch für Vormittags- und Nachmittagsvorstellungen. An der Abendkasse werden ausschließlich Eintrittskarten für
die Abendvorstellung verkauft. Die Abendkasse schließt grundsätzlich
mit Vorstellungsbeginn.
7. Der freie Verkauf für Veranstaltungen des Schauspielhauses startet in der Regel zu Beginn des Vormonats, die genauen Termine sind
dem jeweiligen Monatsspielplan zu entnehmen. Inhaber eines WahlAbonnements können fünf Tage vor dem regulären Vorverkaufsstart
ihre Wahl-Abo-Gutscheine einlösen, Mitglieder des Freundeskreises
Schauspielhaus Bochum e.V. sechs Tage vorher.
8. Das Schauspielhaus ist berechtigt, die durch die Reservierung bzw.
den Verkauf von Eintrittskarten bekannten personenbezogenen Daten
für interne Zwecke zu speichern.
Preise und Preisgruppen
9. Für die Veranstaltungen des Schauspielhauses gelten unterschiedliche Preiskategorien und Platzgruppen.
10. Bei bestimmten Veranstaltungen (z. B. Premieren, Gastspiele, Sonderkonzerte, Lesungen, Gala-Vorstellungen) gelten Sonderpreise.
11. Die Eintrittspreise und Platzgruppen für die Spielstätten des Schauspielhauses richten sich nach der Entgeltordnung für das Schauspielhaus in der Fassung vom 6.3.2014.
12. Bei Veranstaltungen Dritter in den Räumen des Schauspielhauses
werden die Eintrittspreise und die Regeln des Vorverkaufs vom jeweiligen Veranstalter festgelegt. Das Schauspielhaus haftet den Besuchern
gegenüber nicht für die Leistungen und Preise dieser Veranstalter.
Kartenverkauf über das Internet
13. Eintrittskarten für die Veranstaltungen des Schauspielhauses können auch per Internet über das Online-Buchungssystem „eventim.
inhouse“ der Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH gebucht werden.
Für die Leistungen des Software-Anbieters haftet das Schauspielhaus
nicht. Im Falle einer fehlerhaften Buchung, die auf Leistungen der CTS
EVENTIM Solutions GmbH zurückzuführen ist, können die angefallenen Vorverkaufsgebühren und Kosten des Zahlungsverkehrs nicht
vom Schauspielhaus erstattet werden.
14. Sofern der Kunde seine Eintrittskarte über das Online-Buchungssystem „eventim.inhouse“ kauft und am privaten Drucker ausdruckt („ticketdirect – print@home“), muss er sicherstellen, dass die Eintrittskarte
nicht von Unbefugten genutzt wird. Für missbräuchlich genutzte oder
verlorene Eintrittskarten leistet das Schauspielhaus keinen Ersatz.
15. Das Schauspielhaus behält sich vor, das Vorstellungs- und Platzangebot für den Online-Kartenverkauf jederzeit und ohne besonderen
Hinweis zu verändern, zu ergänzen oder zu löschen bzw. den OnlineKartenverkauf zeitweise oder vollständig einzustellen.
Abo-Bedingungen
16. Für die Fest-Abonnements gilt der Abo-Ausweis als Eintrittskarte, die
zum Abonnement zugehörigen Vorstellungstermine sind auf der Vorderseite eingedruckt. Das Schauspielhaus wird alles unternehmen, die durch
den Abonnenten getroffene Platzwahl einzuhalten. Es hat allerdings aus
künstlerischen und/oder organisatorischen Gründen das Recht, kurzfristig Platzänderungen oder Änderungen der Spielstätte vorzunehmen
bzw. Abonnement-Vorstellungen auf einen anderen Termin zu verlegen.
17. Wahl-Abo-Gutscheine müssen vor dem Vorstellungsbesuch an
der Theaterkasse oder im Internet über das Online-Buchungssystem
„eventim.inhouse“ der Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH gegen
Eintrittskarten eingelöst werden. Sie können auch unter Angabe der gewünschten Vorstellung per Post an die Theaterkasse geschickt werden.
Die Eintrittskarten werden dann zugeschickt, sofern die Kartenbestellung rechtzeitig bei der Kasse eingegangen ist.
Wahl-Abo-Gutscheine einer Spielzeit können nicht in die nachfolgende
Spielzeit übertragen werden. Bei Premieren und Vorstellungen mit
großer Nachfrage können nur zwei Gutscheine je Wahl-Abonnement
eingelöst werden. Bei Verlust der Gutscheine kann gegen eine Gebühr
von 3,00 € ein Ersatz im Abo-Büro ausgestellt werden.
18. Mit der Bestellung eines Abonnements und der Zusendung der
Abo-Unterlagen wird ein rechtsgültiger Vertrag zwischen dem Kunden
und dem Schauspielhaus geschlossen. Das Entgelt für das Abonnement wird mit dem Erhalt der Unterlagen fällig. Es gelten die Entgeltregelungen des Schauspielhauses Bochum AöR in der jeweils gültigen
Fassung. Fest-Abonnements und Wahl-Abonnements verlängern
sich automatisch um eine weitere Spielzeit, wenn nicht einer der
beiden Vertragspartner bis spätestens zum 15. Juni der laufenden
Spielzeit den Vertrag schriftlich kündigt. Ausgenommen davon
sind alle ermäßigten Abonnements, Geschenk-Abonnements sowie Abonnements aus Sonderaktionen. Bei Ausfall einer Vorstellung
durch Streik oder höhere Gewalt hat der Abonnent keinen Anspruch
auf eine Ersatzleistung. Dies gilt ebenso bei Versäumnis einer Vorstellung.
Reservierung, Umtausch oder Verlust
19. Schriftliche (per Post und per Mail) und telefonische Kartenbestellungen sind frühestens zum Beginn des Vorverkaufs möglich. Sie gelten
als vorläufige Reservierungen, wenn sie durch eine Benachrichtigung des
Schauspielhauses bestätigt werden, und werden erst mit der Zahlung verbindlich. Bei Zusage der vorläufigen Reservierung wird eine Zahlungsfrist
übermittelt. Bei Nichteinhaltung dieser Frist behält sich das Schauspielhaus vor, über die Karten anderweitig zu verfügen.
20. Bereits erworbene Eintrittskarten können grundsätzlich nicht zurückgegeben werden. Der Umtausch von an der Theaterkasse gekauften Karten in Karten für eine andere Vorstellung oder Gutscheine ist
grundsätzlich bis zu einer Woche vor dem ursprünglichen Veranstaltungstag an der Theaterkasse gegen eine Gebühr von 2,00 € möglich.
Reservierte Karten müssen innerhalb von 14 Tagen, spätestens jedoch
drei Tage vor der jeweiligen Veranstaltung abgeholt werden. Bezahlte
Karten können an der Abendkasse hinterlegt werden. Nicht abgeholte
Karten werden nicht ersetzt.
21. Inhaber eines Fest-Abonnements haben die Möglichkeit, bis zu zwei
Abonnement-Termine gegen andere Vorstellungstermine des Stücks in
der laufenden Spielzeit zu tauschen. Dieser Umtausch-Service kann bis
10 Tage vor der geplanten Abonnement-Vorstellung genutzt werden, die
Umtauschgebühr beträgt bei den Werktags- und SonntagnachmittagsAbos jeweils 1,00 €, bei einem Premieren-Abo entfällt sie. Bei Verlust
des Abo-Ausweises kann gegen eine Gebühr von 3,00 € ein Ersatzausweis im Abo-Büro ausgestellt werden.
22. Eintrittskarten, die dem Kunden abhanden gekommen sind oder
zerstört wurden, können nicht ersetzt werden. Dies gilt auch für Eintrittskarten, die auf dem Versandweg verloren gehen. Ein Ersatz ist nur
ausnahmsweise dann möglich, wenn der Kunde glaubhaft machen und
nachweisen kann, welche Karte er gekauft hat, oder wenn die Kassenleitung den Erwerb der Karte nachvollziehen kann.
Werden Originalkarte und Ersatzkarte für denselben Platz von verschiedenen Besuchern vorgelegt, so hat der Inhaber der Originalkarte
Vorrang vor dem Besitzer der Ersatzkarte. Das Einlasspersonal prüft
nicht, ob der Inhaber der Originalkarte diese rechtmäßig besitzt.
23. Bei Versand von Eintrittskarten liegt kein Fernabsatz im Sinne des
§ 312B Abs. 6 BGB vor.
Vorstellungsänderungen und -ausfall
24. Bei Besetzungsänderungen besteht kein Anspruch des Besuchers
auf Erstattung oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der
Karte. Ausnahmen von dieser Regelung bestehen nur, wenn die Mitwirkung eines bestimmten Künstlers unverzichtbarer Bestandteil der
Aufführung ist und als solcher in den Veröffentlichungen des Schauspielhauses angekündigt wurde (z. B. „Ein Abend mit …“).
25. Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Anspruch des Besuchers auf Erstattung oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der Karte. Ausnahmen von dieser Regelung bestehen nur, wenn
die Anfangszeit um mehr als zwei Stunden nach hinten verschoben
oder die Anfangszeit vorverlegt wurde und der Besucher keine Möglichkeit hatte, von der Vorverlegung Kenntnis zu nehmen.
26. Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Schadensersatzanspruch
wegen Verkehrsverbindungen, die nicht genutzt werden konnten.
27. Schadensersatzansprüche aufgrund nicht rechtzeitigen Erreichens
der Vorstellung – gleich aus welchem Grunde – bestehen nicht.
28. Für Angaben auf Plakaten und in den Publikationen des Schauspielhauses wird keine Gewähr übernommen. Änderungen bleiben
vorbehalten.
29. Bei Vorstellungsabbruch in der ersten Vorstellungshälfte hat der
Besucher Anspruch auf Erstattung des bezahlten Kassenpreises. Weitere
Aufwendungen werden nicht erstattet.
30. Der Anspruch auf Erstattung des Eintrittsgeldes wegen Vorstellungsabbruchs kann nur innerhalb von 14 Tagen nach der abgebrochenen oder ausgefallenen Vorstellung durch Vorlage oder Einsendung
der Eintrittskarte geltend gemacht werden. Erstattet wird der Kassenpreis der erworbenen Eintrittskarte. Abonnenten erhalten einen WahlAbo-Gutschein bzw. eine Eintrittskarte für eine andere Vorstellung
ihrer Wahl in derselben Preisgruppe.
31. Muss das Schauspielhaus aus unvorhergesehenen Gründen eine
andere Vorstellung als die angekündigte spielen, werden die vorher gekauften Eintrittskarten bis zum Vorstellungsbeginn gegen Erstattung
des Kassenpreises zurückgenommen. Weitere Aufwendungen des Besuchers werden nicht erstattet.
32. Fällt eine Veranstaltung aus Gründen höherer Gewalt (Katastrophen, Streik u. ä.) aus, wird der Kassenpreis nicht erstattet.
Verspäteter Einlass und Platzsperrungen
33. Nach Beginn einer Veranstaltung können Besucherinnen und Besucher mit Rücksicht auf die anderen Besucher und die mitwirkenden
Künstler nicht oder erst zu einem von der Theaterleitung festgelegten
geeigneten Zeitpunkt (z. B. Vorstellungs- oder Beifallpausen) in den
Zuschauerraum eingelassen werden. Das Gleiche gilt, wenn Zuschauer
während einer Vorstellung den Zuschauerraum verlassen und zurückkehren möchten. Bei bestimmten Vorstellungen kann ein Nacheinlass
ganz ausgeschlossen sein.
34. Besucherinnen und Besucher müssen den Anweisungen des Einlasspersonals Folge leisten. Dies betrifft insbesondere den Zeitpunkt
des Einlasses und die zugewiesenen Plätze bei einem Nacheinlass.
35. Der Besucher hat Anspruch auf den auf seiner Eintrittskarte angegebenen Platz. Ein Wechsel auf unbesetzte Plätze ist nur mit Zustimmung des Einlasspersonals möglich. Dies gilt nicht für Vorstellungen
mit freier Platzwahl.
134
36. Wenn Plätze aus technischen oder künstlerischen Gründen nicht
zur Verfügung stehen, behält sich das Schauspielhaus vor, Ersatzplätze
zuzuweisen.
Verbot von Bild- und Tonaufnahmen
37. Fotografieren sowie Bild- und/oder Tonaufzeichnungen während
der Aufführungen sind aus urheberrechtlichen Gründen verboten.
38. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot von Bild- und Tonaufnahmen lösen Schadensersatzpflichten aus.
39. Personen, die unerlaubter Weise Fotoaufnahmen, Bild- und/oder
Tonaufnahmen von Aufführungen machen, dürfen vom Schauspielhaus oder von ihm beauftragten Personen unverzüglich des Hauses
verwiesen werden.
40. Es besteht im Fall der Verweisung aus dem Hause wegen unzulässiger Aufnahmen kein Anspruch auf Schadensersatz seitens der verwiesenen Person hinsichtlich des Eintrittsgeldes oder anderer Kosten im
Zusammenhang mit der Vorstellung.
41. Das Schauspielhaus behält sich das Recht vor, Filme und Tonträger mit unzulässigen Aufnahmen zu konfiszieren und die betreffenden
Aufnahmen darauf zu löschen. Das Schauspielhaus gibt die entsprechenden Filme und Tonträger anschließend an die Person zurück, von
der sie konfisziert wurden.
42. Es besteht im Fall der Konfiszierung von Filmen und Tonträgern
wegen unerlaubter Aufnahmen und Löschung der entsprechenden Aufnahmen kein Anspruch auf Schadensersatz wegen Beschädigung anderer auf dem Bild- oder Tonträger befindlichen Aufnahmen.
Fernsehaufzeichnungen und Filmaufnahmen
43. Bei Fernsehaufzeichnungen oder Filmaufnahmen ist der Besucher
damit einverstanden, dass die von ihm während oder im Zusammenhang mit der Veranstaltung gemachten Aufnahmen (Bild, Film, TV)
ohne Vergütung im Rahmen der üblichen Auswertung verwendet werden dürfen.
Garderobe und Haftung
44. Bei Abgabe der Garderobe erhält der Besucher eine Garderobenmarke.
45. Das Schauspielhaus übernimmt die Haftung für vorsätzliche oder
grob fahrlässige Verletzung der Aufbewahrungspflicht durch das Garderobenpersonal.
46. Die Haftung für in der Garderobe abgegebene Gegenstände beschränkt sich auf den Zeitwert der hinterlegten Gegenstände bis zu
einer Höchstsumme von 500,00 € pro Garderobenmarke. Eine weitergehende Haftung ist ausgeschlossen.
47. Das Schauspielhaus übernimmt keine Haftung für Wertgegenstände und Bargeld, die sich in den Gegenständen, die an der Garderobe
abgegeben wurden, befinden. Die Abgabe und Aufbewahrung geschieht
in solchen Fällen auf eigene Gefahr des Besuchers.
48. Die Rückgabe der Garderobe erfolgt gegen Vorlage der Garderobenmarke und ohne weiteren Nachweis der Berechtigung.
49. Bei Verlust der Garderobenmarke informiert der Besucher unverzüglich das Garderobenpersonal. Bei schuldhaften Verzögerungen
durch den Besucher haftet das Schauspielhaus nicht für den Verlust der
abgegebenen Gegenstände.
50. Stellt der Besucher Beschädigungen an abgegebenen Garderobengegenständen fest, so hat er das Garderobenpersonal unverzüglich darüber zu informieren. Das Schauspielhaus haftet bei späteren Beanstandungen nicht für Beschädigungen.
51. Bei Verlust der Garderobenmarke ersetzt der Besucher dem Schauspielhaus die im Rahmen der Ersatzbeschaffung angefallenen Kosten.
52. Gegenstände jeder Art, die in den Räumen des Schauspielhauses
gefunden werden, müssen beim Personal des Schauspielhauses oder
anderen vom Schauspielhaus beauftragten Personen abgegeben werden.
53. Der Verlust von Gegenständen ist dem Personal des Schauspielhauses oder anderen vom Schauspielhaus beauftragten Personen unverzüglich mitzuteilen.
Hausrecht und Gefahrenabwehr
54. Das Schauspielhaus übt in allen seinen Spielstätten das Hausrecht
aus und ist bei Störungen berechtigt, im Rahmen seines Hausrechts
Hausverweise und –verbote auszusprechen. Insbesondere können Besucher aus Vorstellungen verwiesen werden, wenn sie diese stören, andere Besucher belästigen oder in sonstiger Weise wiederholt gegen die
Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen haben.
Der Zutritt kann verweigert werden, wenn die begründete Vermutung
besteht, dass der Besucher die Vorstellung stören oder andere Besucher
belästigen wird.
55. Der Besucher darf lediglich den auf seiner Eintrittskarte ausgewiesenen Platz einnehmen. Hat er einen Platz eingenommen, für den er
keine gültige Karte besitzt, kann das Schauspielhaus den Differenzbetrag erheben oder den Besucher der Vorstellung verweisen.
56. Mobilfunkgeräte sowie sonstige Geräte aller Art, die akustische
oder optische Signale von sich geben, dürfen nur im abgeschalteten
Zustand in den Zuschauerraum mitgenommen werden.
57. Die Mitnahme von Speisen und Getränken in den Zuschauerraum
und der dortige Verzehr sind untersagt.
58. Das Rauchen ist in den Räumen des Schauspielhauses nicht gestattet.
59. Bei Brand und sonstigen Gefahrensituationen müssen die Besucher das Haus ohne Umwege sofort durch die gekennzeichneten Ausund Notausgänge verlassen. Eine Garderobenausgabe findet in diesen
Fällen nicht statt. Die Anweisungen des Schauspielhaus-Personals oder
anderer Personen, die vom Schauspielhaus beauftragt sind, sind in diesen Fällen unbedingt zu befolgen.
60. Die Haftung des Schauspielhauses ist beschränkt auf Vorsatz und
grobe Fahrlässigkeit.
61. Das Anbieten und Verkaufen von Eintrittskarten durch Dritte in
den Räumlichkeiten des Schauspielhauses ist nicht erlaubt.
62. Jedwede kommerzielle Tätigkeit in den Räumen des Schauspielhauses bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Direktion
des Schauspielhauses.
Schlussbestimmungen
63. Diese Geschäftsbedingungen treten zum 1.8.2014 in Kraft.
64. Gerichtsstand ist Bochum.
Bochum, den 1. April 2014
gez. Anselm Weber (Intendant) und Brigitte Käding (Kaufm. Direktorin)
Abo-Bestellformular für die Spielzeit 2014/2015
Fest-Abo
Premieren-Abo
Wahl-Abo
Abo 1 Abo 2
7 Premieren
2
3
4
Preisgruppe1
regulär
230,00 181,00
133,00 112,00 €
Anzahl
Werktags-Abo
Mi Do Fr
6 Vorstellungen
Preisgruppe1
2
136,00 105,00
regulär
ermäßigt
73,00
55,20
Anzahl
3
4
69,00
52,20 €
42,00
39,60 €
Sonntagnachmittags-Abo
Abo 1 5 Vorstellungen
Preisgruppe1
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82,00
ermäßigt
61,00
46,00
Anzahl
3
4
55,00
45,00 €
32,50
30,00 €
Abo 2
10 Gutscheine
Preisgruppe1
2
3
4
216,00 164,00
110,00 80,00 €
regulär
ermäßigt
110,00
87,00
70,00
60,00 €
Anzahl
16 Gutscheine
Preisgruppe1
2
3
4
328,00 245,00
168,00 120,00 €
regulär
ermäßigt
177,00
140,00
112,00 96,00 €
Anzahl
20 Gutscheine
Preisgruppe1
2
3
4
regulär
389,00 285,00
200,00 140,00 €
ermäßigt
221,00 175,00
140,00 120,00 €
Anzahl
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3 x Theater & 3 x Oper
Preisgruppe1
2
3
153,50 128,50 103,30 €
regulär
Anzahl
Kombi-Wahl-Abo
10 Gutscheine: 6 x Theater & 4 x Konzert
2
3
4
Preisgruppe1
regulär
225,60 170,40
126,00 96,00 €
ermäßigt
114,00
88,20
72,00
60,00 €
Anzahl
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Anmeldung zum Versand-Service
Erhalten Sie Monatsspielplan und Spielzeitheft per Post
Ja, ich möchte mich für den Versand-Service anmelden und den Monatsspielplan und das jährliche Spielzeitmagazin des
Schauspielhauses Bochum gegen einen Unkostenbeitrag von 5,00 € pro Saison per Post an folgende Adresse erhalten:
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BIC: Ich wurde geworben von: Institut: Ermäßigung bitte ankreuzen und Nachweis beilegen:
Schüler Studierende Auszubildende, FSJler oder BFDler
(alle bis zum 29. Lebensjahr)
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bestimmter Projekte erzeugt Aufmerksamkeit und dokumentiert zugleich Ihr kulturelles Engagement.
Kontakt
Sie haben Interesse an kreativen und flexiblen Angeboten für Ihr Unternehmen? Sprechen Sie uns gerne an:
Brigitte Käding, Kaufmännische Direktorin
Schauspielhaus Bochum
Königsallee 15, 44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 33, E-Mail: [email protected]
Sponsoren, Förderer
und Partner
Das Schauspielhaus Bochum bzw. einzelne Produktionen und Projekte
werden freundlich unterstützt und gefördert von:
DAS DETROIT-PROJEKT
Ein gemeinsames Projekt mit
Gefördert von
Künstlerische Partner:
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Weitere Partner:
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Mitarbeiter
Theaterleitung
Intendant
Anselm Weber
Persönliche Mitarbeiterin
der Intendanz
Monika Gies
Kaufm. Direktorin und
Verwaltungsleitung
Brigitte Käding
Referent der Direktion
Dominik Hübschen
Künstlerisches Betriebsbüro
Künstlerischer Betriebsdirektor
Stephan Wasenauer
Chefdisponentin und Leiterin des
Künstlerischen Betriebsbüros
Jutta van Asselt
Disponentin
Christina Lutz
Sekretariat
Daniela Koscholleck
Dramaturgie
Leitung
Olaf Kröck, Sabine Reich
(Geschäftsführende Dramaturgen),
Kekke Schmidt
Dramaturgie
Annelie Mattheis
Dramaturgieassistenz
Justus von Verschuer
Kommunikation
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Christine Hoenmanns
Marketing und
Öffentlichkeitsarbeit
Ines Angermann, Janna Rohden
Mitarbeit Marketing
Ute Kruse
Grafik
Stefanie Weber
Fotografie
Thomas Aurin, Arno Declair,
Diana Küster
Theatertrailer
Siegersbusch Filmproduktion
Junges Schauspielhaus
Leitung
Martina van Boxen
Produktionsleitung und
Dramaturgie
Tobias Diekmann
Regie
David Bösch, Christian Brey, Barbara
Bürk, Eric de Vroedt, Hans Dreher,
Monika Gies, Heike M. Götze,
Barbara Hauck, Henner Kallmeyer,
Selen Kara, Stephan Kimmig, Jan Klata,
Malte C. Lachmann, Lukas Langhoff,
Katja Lauken, Fabian Lettow/
Mirjam Schmuck (kainkollektiv),
Daniela Löffner, Jan Neumann,
Lisa Nielebock, Carla Niewöhner,
Arne Nobel, Christina Paulhofer,
Christina Pfrötschner, Alexander
Riemenschneider, Hermann SchmidtRahmer, Oliver Paolo Thomas,
Martina van Boxen, Roger Vontobel
(Hausregisseur), Anselm Weber
Bühnen- und Kostümbildner
Daniel Angermayr, Raimund Bauer,
Ines Burisch, Camilla Daemen,
Maze de Boer, Hans Dreher, Hermann
Feuchter, Franziska Gebhardt, Maren
Geers, Thomas Goerge, Lotte Goos,
Heike M. Götze, Sascha Gross, Anke
Grot, Michael Habelitz, Anette
Hachmann, Alex Harb, Oliver Helf,
Udo Herbster, Falko Herold, David
Hohmann, Mirek Kaczmarek,
Claudia Kalinski, Cathleen Kaschperk,
Jörg Kiefel, Bartholomäus M. Kleppek,
140
Mara Henni Klimek, Tina Kloempken,
Agnes Langenbucher, Sophia
Lindemann, Emir Medic, Lydia Merkel,
Meentje Nielsen, Elisa Pelkmann,
Silke Rekort, Thilo Reuther, Claudia
Rohner, Berit Schog, Anna Maria
Schories, Yvette Schuster, Michael
Sieberock-Serafimowitsch, Julia
Ströder, Dirk Thiele, Oliver Paolo
Thomas, Annika Träger, Nini von
Selzam, Lili Wanner, Mario Winkler
Musik
Linda Bockholt, Florentijn Boddendijk,
Frank Böhle, Ludger Brümmer, Tobias
Cosler, Remco de Jong, Radek Fedyk,
Gregor Hengesbach, Patrick Hengst,
Peter Imig, Sylvain Jacques, Volker
Kamp, Torsten Kindermann, Lars
Kuklinski, Ingmar Kurenbach, Manuel
Loos, Daniel Murena, Mickey NeherWarkocz, Burkhard Niggemeier, Sven
Nowocyn, Keith O’Brien, Thomas
Osterhoff, Karsten Riedel, Denis
Cuni Rodriguez, Stephan Schott,
Oliver Siegel, Volker Sipplie, Markus
Türk, Tobias Vethake, Jan-Sebastian
Weichsel, Kai Weiner
Video
Bibi Abel, Michael Habelitz, Stephan
Komitsch/Kay-Alexander Michalczack
(impulskontrolle), Torge Möller/
Momme Hinrichs (fettfilm), Bernie
van Velzen, Clemens Walter
Choreografie
Barbora Brieskova, Neco Çelik, Klaus
Figge (Kampfszenen), Susanne Linke,
Guido Markowitz, Maćko Prusak
Renegade in Residence /
Pottporus e.V.
Künstlerische Leitung
Zekai Fenerci
Produktionsleitung Tanztheater
Martina Gimplinger
Dramaturgie „Ruhr-Ort“
Waltraut Körver
Regieassistenz „Ruhr-Ort“
Felix Bürkle
Regieassistenz
Leonard Beck, Dennis Duszczak,
Anne Liebtrau, Maren Watermann
Regieassistenz Junges
Schauspielhaus
Elisabeth Kratz, Arthur Schopa,
Inga Sponheuer
Bühnen- und
Kostümbildassistenz
Jutta Bornemann, Kerstin Feuerhelm,
Dorothea Lütke Wöstmann,
Berit Schog, Anna Maria Schories
Sprecherziehung und
Stimmbildung
Prof. Peter-Georg Bärtsch,
Ulrike Schubert
Inspizienz
Christina Baston, Christiane Laux,
Ulrike Schaper, Alexander Störzel
Souffleusen
Sybille Hadulla-Kleinschmidt,
Fee Sachse, Jutta Schneider,
Isabell Weiland
Statisterie und
Reiseorganisation
Beatrix Feldmann
Technische Leitung
Technischer Direktor
Hajo Krause
Sekretariat
Marion Treckmann
Assistent des Technischen
Direktors
Holger Vollmert
Produktions- und
Werkstättenleiter
Oliver Kroll
Konstrukteur
Christian Acht
Bühnentechnik
Bühnentechnische Leitung
Franz Schenkel
Vertreter bühnentechnische
Leitung
Uwe Marx
Bühnenobermeister
Michael Mikolajczak
Bühnenmeister
Andreas Dudzik, Christian Petrat
Bühnentechniker
Michael Chudy, Michael Doering,
Christian Drolshagen, Holger
Dünnebacke, Andreas Fernau,
Erwin Fiebrandt, Jan Flügge,
Reinhard Frese, Dietmar Görtzen,
Jörg Hommann, Detlef Kornath,
Frank Koslowski, Abdelkader Lashab,
Lucian Martin, Manfred Mollenhauer,
Maik Rohnke, Peter Schaffrinna,
Olaf Schmeink, Jürgen Schnurbusch,
Martin Sievering, Uwe Wagner,
Maic Weigand, Thomas Wessling,
Dirk Wils, Thomas Wrobel
Dekorateure
Thomas Arndt, Verena di Battista,
Klaus Fabri, Andreas Korfmann,
Frank Kuhlmeier, Hans-Georg
Ludwiczak, Nafiz Sayki, Sandro Valenti,
Julia Wagner, Kathi Werner
Veranstaltungstechniker
Frank Engel, Sven Klauswald,
Daniel Lüder, Moritz Macho,
Christian Mertens, Marie-Claire Pauli,
Sebastian Schwaiger
141
Transportarbeiter
Udo Giehl, Bernhard Kampik,
Torben Schmidt
Kraftfahrer
Jürgen Gönder, Christian Kückelheim,
Ali Tugrul
Beleuchtung / Video
Leitung
Andreas Bartsch, Bernd Felder
Assistent der Leitung
Jan Bregenzer
Beleuchtungsoberinspektor
Bernd Kühne
Beleuchtungsmeister
Denny Klein, Wolfgang Macher
Beleuchtung Theater Unten
Alexandr Gershman
Beleuchter
Timo Berghaus, Fiorenzo Bonazza,
Norbert Eggers, Christoph Jacob,
Detlev Jon, Gerd Jordan, Waldemar
Lehmann, Frank Lukaschewski, Ulrich
Meist, Axel Middeke, Max Reinhardt,
Wolf Sandführ, Marek Schoder,
Thomas Sikora, Michael Stumpf,
Paul Wallraff, Michael Zoll
Video
Matthias Fleskes, Christof Schnelle
Ton
Leitung
Christoph Bonk
Stellvertretende Leitung
Andreas König
Tontechniker
Andreas Eich, Karl Haase,
Jürgen Jaeger, Frederic Mingo,
Benjamin Ruddat
Malersaal
Leitung
Gudrun Schönbeck-Wach
Theatermaler
Markus Loer, Anja Mauruschat
Theatermalerin/Kascheurin
Lioba Gornig
Maler
Jörg Palmberg
Schlosserei
Leitung
Olaf Schug
Schlosser
Michael Bitzkowski, Jörg Borrmann,
Michael Holle, Thomas Marx,
Joachim Stroka
Schreinerei
Leitung
Jürgen Brucks
Schreiner
Vitalij Grauberger, Andreas Rauth,
Britta Sabanovic, Ursula Schemme,
Oliver Sievers
Schneiderei
Kostümdirektorin
Britta Brodda
Gewandmeisterin Damen
Cornelia Fischer
Gewandmeister Herren
Dieter Zunke
Damenschneiderei
Anne Burkhardt, Anke Flüs, Claudia
Hellwig, Anita Pyrkosch, Ellen
Salewsky, Doris Schaefer, Petra Woytke
Herrenschneiderei
Hannah Brüggemann, Erich Ciecior,
Jörg Liebisch, Julia Poerschke, Andrea
Poglajen-Loetters, Christel Sareyka,
Nicole Weber-Meyer, Nicole Wippich,
Robert Zydek
Ankleiderinnen
Oumlaid Strenger, Silvia Stemmer
Schuhmacher
Ralf Oberste-Beulmann
Putzmacherin
Andrea Räckers
Fundusverwalter
Guido Hußmann
Maske
Leitung
Georg Herzog
Stellvertretende Leitung
Ursula Schürer/Heike Götzmann
Maskenbildner
Tanja Bade, Christian Bernecker,
Katharina Bondzin, Parwin Fakir,
Birte Greiwe, Monika Jankowski,
Stefanie Lingener, Barbara Lork,
Franziska Meintrup, Astrid Schenkel
Requisite
Leitung
Kornelia Helisch
Requisiteure
Jessica Cosse, Andrea Figger, Astrid
Freyer, Juliane Görtzen, Sonja Klisch,
Janneta Turska, Wolfgang Vogt
Fachkraft für
Arbeitssicherheit
Alexandra Kaiser
Verwaltung
Leitung
Brigitte Käding
Sekretariat
Christiane Koscholleck
Leitung Personalabteilung
Elke Günthner
Mitarbeiter
Petra Halfmeier, Sabine Sallamon,
Dirk Welschehold, Linda Wuttke
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Ulrike Klimach
Hausverwaltung
Linda Timmermann
Leitung Rechnungsabteilung
Ute Hellwig
Mitarbeiter
Sabine Blome, Iris Buttgereit,
Detlev Massmann
EDV
Michael Kowalczyk,
Florian Kompa
Gleichstellungsbeauftragte
Beatrix Feldmann
142
Theaterkasse / Abo-Büro,
Einlass / Garderobe
Leitung
Oliver Blum
Kasse
Renate Dehnhardt, Ariane Karwotka,
Heike Rühling, Tanja Kowalczyk,
Ursula Steingaß, Susanne Wuttke
Abo-Büro
Christina Brand, Ellen Heiermann
Einlass/Garderobe
Vorarbeiterinnen:
Regina Koch, Birgit Uschkurat
Mitarbeiterinnen:
Ute Grutsch, Rita Held,
Christiane Kunick, Heide Lobschat
Hausdienst
Manfred Bartnick, Oliver Bußmann,
Udo Hermes, Patrick Steinkamp,
Helge Werthschütz
Pforte
Carola Gurok, Cornelia Kiszka,
Wolfgang Kroner, Cornelia Skusa
Nachtpförtner
Bernhardt Jeloneck, Wolfgang Welt
Kantine
Rosel Bönnemann
Personalrat
Vorsitzender
Kay Kämper
Sekretariat
Saskia Sawatzki
Schwerbehindertenvertretung
Linda Timmermann
Impressum
Herausgeber
Schauspielhaus Bochum AöR
Design
Scheer Werbeagentur, www.scheer.tv
Intendant
Anselm Weber
Creative Director
Stefan Scheer
Kaufmännische Direktorin
Brigitte Käding
Art Director
Michel Becker
Redaktion
Olaf Kröck und Janna Rohden (verantwortlich);
Tobias Diekmann, Christine Hoenmanns,
Sabine Reich, Anna-Teresa Schmidt, Kekke Schmidt,
Martina van Boxen, Justus von Verschuer
Lithografie
purpur GmbH
Autoren
Max Arian, Reto Finger, Giesela Friedrichsen,
Silja Graupe, Wolfgang Höbel, Eva Illouz,
kainkollektiv, Jochen Malmsheimer, Annelie Mattheis,
Christoph Nußbaumeder
Ausgabe 5
Fotos
Thomas Aurin, Eva Baales, Arno Declair,
Birgit Hupfeld, Diana Küster, Hans Jürgen Landes,
Kurt Möbus, Hermann Schmidt-Rahmer (Skizze),
Stefan Scheer, Kerstin Schomburg, Martin Steffen
Druck
Neef + Stumme Premium Printing GmbH & Co. KG
Auflage 30.000
Erscheinungstermin
9. Mai 2014
Redaktionsschluss
28. März 2014
Änderungen vorbehalten
Redaktionsadresse
Schauspielhaus Bochum, Kommunikation, Königsallee 15,
44789 Bochum; www.schauspielhausbochum.de
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([email protected], Tel.: 0234 / 33 33 54 35)
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Kontakt
Schauspielhaus Bochum
Anstalt des öffentlichen Rechts
Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 - 0 (Zentrale)
E-Mail: [email protected]
Kommunikation
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
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Tel.: 0234 / 33 33 55 23
Fax: 0234 / 33 33 54 37
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Theaterkasse
Kassenfoyer im Schauspielhaus
Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 55
Fax: 0234 / 33 33 55 12
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Marketing und Öffentlichkeitsarbeit:
Janna Rohden
Tel.: 0234 / 33 33 54 35
E-Mail: [email protected]
Abo-Büro
Saladin-Schmitt-Straße 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 -40 oder -49
Fax: 0234 / 32 55 957
E-Mail: [email protected]
Intendanz
Anselm Weber
Persönliche Mitarbeiterin: Monika Gies
Tel.: 0234 / 33 33 55 20
Fax: 0234 / 33 33 55 19
E-Mail: [email protected]
Kaufmännische Direktion
Brigitte Käding
Sekretariat: Christiane Koscholleck
Tel.: 0234 / 33 33 55 34
Fax: 0234 / 33 33 55 26
E-Mail: [email protected]
Dramaturgie
Geschäftsführende Dramaturgen:
Olaf Kröck, Sabine Reich
Assistenz: Justus von Verschuer
Tel.: 0234 / 33 33 54 36
Fax: 0234 / 33 33 55 19
E-Mail: [email protected]
Junges Schauspielhaus
Leitung: Martina van Boxen
Produktionsleitung: Tobias Diekmann
Tel.: 0234 / 33 33 55 28
Fax: 0234 / 33 33 54 24
E-Mail: [email protected]
www.schauspielhausbochum.de
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