Holzbaupreis 2003_Publikation

Transcription

Holzbaupreis 2003_Publikation
Einreichliste – Innenraumgestaltung
Objekt
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
„Das kleinste Haus der Welt –
Schwalbennest“, Puch bei Hallein
Geistlweg-Architektur
Spraiter⁄ Nickol
Oberalm
Edina Stolberg-Stolberg
Puch bei Hallein
Schörghofer Holzbau GesmbH,
Zimmerei u. Tischlerei,
Bad Vigaun; Tischlerei
Kranawetvogel, Oberalm
Doppelwohnhaus, Kröll-Straub
Saalfelden
Rainer Straub
Saalfelden
Petra Straub u. Johann Kröll
Saalfelden
Höck Holzbau GesmbH
Maishofen
Einfamilienhaus-Thurner
Altenmarkt
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Manuela u. Reinhard Thurner
Altenmarkt
Tischlerei Herbert Reiter
Altenmarkt
Engelbert Pointner
Fuschl⁄ See
Michael Ebner
(Tischlerei Holz in Form), Fuschl
Engelbert Pointner
Fuschl⁄ See
Michael Ebner
(Tischlerei Holz in Form), Fuschl
Harms Gastronomie OEG
Neukirchen
Ernst Feuersinger
Mittersill
Harms Gastronomie OEG
Neukirchen
Fa. Tischlerei Stolzlechner
Krimml
Köln-Interzum ⁄ Bologna – Saiedue ⁄
Salzburg – BWS ⁄ Hannover – Ligna
Innerhofer o. Innerhofer
Saalfelden
Franz Binder Holzindustrie
Fügen in Tirol
Köck Indoor Design
Hochfilzen
Büro u. Beratung Tischlerei Reiter
Altenmarkt
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Maria u. Herbert Reiter
Altenmarkt
Tischlerei Herbert Reiter
Altenmarkt
Seniorenwohnhaus Oberndorf
Oberndorf
archsolar
Wolfgang Schwarzenbacher
Salzburg
Gemeinnützige Wohn- und
Siedlungsgenossenschaft
Salzburg
Mode GesmbH und Tischlerei
Scherr, Neumarkt u. St. Georgen
Uwe Rosenmayr
Fuschl⁄ See
Michael Ebner (Tischlerei
Holz in Form), Fuschl⁄ See
Uwe Rosenmayr
Fuschl⁄ See
Michael Ebner (Tischlerei
Holz in Form), Fuschl⁄ See
Objekt
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
Das Ordnungsimplantat
Salzburg
heri&salli
Wien
INITIATIVE ARCHITEKTUR
Salzburg
Holz-Art Friedrich Schausberger
Timelkam
Fam. Franziska u. Norbert Lechner
Altenmarkt
Alois Rainer
Eben i. Pongau
Fam. Lechner
Altenmarkt
Jägerzaun GesmbH
Altenmarkt
Idealentwurf eines zeitgemäßen MusikTheaters, Salzburg
Gerhard Garstenauer
Salzburg
PSV Sportzentrum ⁄ Vereinszentrum
Salzburg
one room (huber⁄ meinhart)
mit Walter Schuster, Salzburg
Objektvermietung II GmbH
Stadt Salzburg
Hofer Holzleimbau GesmbH
Lienz⁄ Osttirol
Wohnbebauung Stieglgründe
Salzburg
Wolfgang Schwarzenbacher
+ Wolfgang Oberholzer
Salzburg
Die „Salzburg“ + ÖSW
Wohnbauvereinigung
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Wohnhausanbau Schild
Saalfelden
Architektengruppe P3
St. Johann i.T.
Fam. Josef Schild
Saalfelden
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Einreichliste – Sonstiges
Holzbaupreis Salzburg 2003
Zeitgemäßes Bauen mit Holz
Prämierte Objekte 2001 -- 2003
Einreichliste – Wohnbau
Objekt
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
Autowohnhaus
Salzburg
Markus Voglreiter
Salzburg
Markus Voglreiter
Salzburg
Schörghofer Holzbau GesmbH,
Zimmerei u. Tischlerei
Bad Vigaun
Carport und Anbau Dr. Lechenauer
Puch bei Hallein
Paul Steinmayr
Wien
Claudia u. Peter Lechenauer
Puch bei Hallein
Hermann Atzmüller
Puch
„Das kleinste Haus der Welt –
Schwalbennest“
Puch bei Hallein
Geistlweg-Architektur,
Spraiter⁄ Nichol
Oberalm
Edina Stolberg-Stolberg
Puch bei Hallein
Schörghofer Holzbau GesmbH,
Zimmerei u. Tischlerei,
Bad Vigaun; Tischlerei
Kranawetvogel, Oberalm
Doppelhaus Dygruber ⁄ Huber
Radstadt
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Fam. Dygruber⁄ Fam. Huber
Radstadt
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Doppelwohnhaus, Kröll-Straub
Saalfelden
Rainer Straub
Saalfelden
Petra Straub u. Johann Kröll
Saalfelden
Höck Holzbau GmbH
Maishofen
Einfamilienhaus-Thurner
Altenmarkt
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Manuela & Reinhard Thurner
Altenmarkt
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Tischlerei Reiter, Altenmarkt
Einfamilienhaus-Weiss
Altenmarkt
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Silvia u. Christian Weiss
Altenmarkt
Zimmerei Holzbau Lottermoser
Pfarrwerfen
Tischlerei Schreder, Annaberg
Feng-Shui-Haus Berndorf
Berndorf
Eduard Widmann
Wien
Anonym
Hermann Atzmüller
Puch
Haus Schörghofer
Puch bei Hallein
Christine und Horst Lechner
Salzburg
Hias u. Christine Schörghofer
Puch bei Hallein
Zimmerei Tiefenbacher Anton
Adnet
Haus Higgins-Vidmer
Salzburg
Wolfgang Hofer
Salzburg
Fam Higgins-Vidmer
Salzburg
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Haus und Atelier Zenzmaier
Kuchl
Maria Flöckner u.
Hermann Schnöll, Salzburg
Brigitte und Stefan Zenzmaier
Kuchl
P. Lienbacher Holzbauwerk
GmbH, Kuchl
Haus Wieland
Seekirchen
ebner:grömer
Altheim
Dagmar u. Alfred Wieland
Seekirchen
Zimmerei u. Holzbau Ing.
Herbert Hillebrand GmbH, Wals
Haus Wieser
Piesendorf
Franz Schartner
Mohrendorf⁄ Krems
Sigrid u. Markus Wieser
Piesendorf
Höck Holzbau GmbH
Maishofen
Haus Zenz
Salzburg
Silberpfeil Architekten
Christian Koblinger u.
Peter Rogl, Wien
Gabriele und Werner Zenz
Salzburg
Fa. Appesbacher, Abersee
Fa. Goll (Bautischler), Wien
Mehrfamilienwohnhaus Schmidhofer
Lofer
Architektengruppe P3
St. Johann i.T.
Hans Schmidhofer
Lofer
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Niedrigenergie-Wohnhaus Müller
Wals
Simon Speigner
Thalgau
Judith u. Gebhard Müller
Wals
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Passivwohnhaus Strasser ⁄ Speigner
Thalgau
Simon Speigner
Thalgau
Fam. Strasser⁄ Fam. Speigner
Thalgau
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Stefan Huber ⁄ Dr. Susanna Fössl
Anif⁄ Salzburg
Peter Horner
Salzburg
Stefan Huber⁄ Susanna Fössl
Anif
Frank Johann Zimmerei u.
Holzbau GmbH, Bad Vigaun
„Turm“ Werfenweng, Hermann Eisenköck
Werfenweng
Hermann Eisenköck
Graz
Hermann Eisenköck
Graz
Zimmerei Holzbau Lottermoser
Pfarrwerfen
Wohnhaus Psenner
Salzburg
Harald Tureczek
Faistenau
Marianne Psenner
Salzburg
Brandl BaugesmbH, ZM Zopf
Bad Ischl
Wohnhaus Stainer
Lofer
Architektengruppe P3
St. Johann i.T.
Fam. Arno u. Mareen Stainer
Lofer
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Einreichliste – Gewerbliches Bauwerk
Objekt
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
Agrarbauhof Liefering
Salzburg
Berger Hofmann OEG
Salzburg
Verband der Güterweggenossenschaften Agrarbauhof
Liefering, Salzburg
Maier Holzbau
GmbH & Co.KG, Bramberg
Berggasthof Bachrain
Scheffau
Ambros Spiluttini
Schwarzach
Manfred u. Ulrike Siller
Scheffau
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Energiesysteme GmbH Franz Kramer
Wagrain
LP architekten Lechner
Pedevilla, Radstadt
Franz Kramer
Wagrain
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Haus und Atelier Zenzmaier
Kuchl
Maria Flöckner u.
Hermann Schnöll, Salzburg
Brigitte und Stefan Zenzmaier
Kuchl
P. Lienbacher Holzbauwerk
GmbH, Kuchl
Krankenhaus Schwarzach,
Büroprofessorium, Schwarzach
Heinz Kugler⁄ Helmut Romaner
Salzburg
Kardinal Schwarzenbergsche
Krankenhaus BetriebsgesmbH
Schwarzach
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Produktionshalle f. Brandschütztüren
Firma Sturm, Unken
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Sturm GmbH
Unken
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Sanitäranlage Camping Park Grubhof
St. Martin bei Lofer
Thomas Groß
Lofer
Fam. Robert Stainer
Lofer
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Holzbaupreis Salzburg 2003
proHolz Salzburg hat den Holzbaupreis 2003 in bewährter Zusammenarbeit mit der INITIATIVE ARCHITEKTUR
Salzburg ausgelobt.
Qualifikation
Es konnten in Salzburg errichtete Bauwerke und realisierte
Innenraumgestaltungen eingereicht werden, in denen vorwiegend der Werkstoff Holz auf materialgerechte, innovative
und zeitgemäße Art und Weise eingesetzt wurde. Als Voraussetzung galt, dass die Fertigstellung von Holzbauten
2001 bzw. von Innenraumgestaltungen 1998 oder später
erfolgte und die im Projekt angelegte Auseinandersetzung
mit dem Werkstoff Holz als besonders vorbildlich zu bezeichnen ist. Es konnten mehrere Projekte eingereicht werden.
Seite
1 Auszeichnung, 1 Anerkennung, 4 Nominierungen
2 Nominierungen
1 Auszeichnung
1 Auszeichnung, 1 Nominierungen
9
–
18
20
23
Kategorien
Wohnbau
Gewerbliches Bauwerk
Öffentliches Bauwerk
Innenraumgestaltung
Sonderkategorie
Teilnahmeberechtigte
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführender Holzbau- bzw. Tischlerbetrieb
Jury
Univ.Prof. DI Michael Flach,
Stiftungslehrstuhl für Holzbau,
Holzmischbau und Holzverbundwerkstoffe, Univ. Innsbruck
Franziska Leeb, Architekturjournalistin, Wien
DI Florian Nagler, Architekt, München
Vorwort der Jury
Auslober
Insgesamt 53 Bauten und Projekte, die für den Salzburger
Holzbaupreis 2003 eingereicht wurden, zeugen von der
Vielfältigkeit der Einsatzmöglichkeiten von Holz in der
Architektur. Der quantitative Schwerpunkt lag in der Kategorie Wohnbau und hier wiederum bei den Einfamilienhäusern. Acht eingereichte Häuser kamen hier nach dem
ersten Wertungsdurchgang in die engere Wahl und wurden
besichtigt. Auffallend war die durchwegs hohe handwerkliche Qualität der Ausführung. Sie allein sollte nach Übereinkunft der Juroren nicht das alleinige Entscheidungskriterium für eine Auszeichnung oder Anerkennung sein.
Aufgrund ihrer herausragenden baukünstlerischen Qualität,
ihrer Signifikanz und weil an ihnen Holz sowohl technisch
werkstoffgerecht als auch hinsichtlich seiner atmosphärischen Qualität in bemerkenswerter Weise zum Einsatz kam,
wurden zwei Projekte mit einer Auszeichnung bzw. einer
Anerkennung gewürdigt.
In der Kategorie „Gewerbe“ konnte keines der eingereichten
Projekte die geforderte Qualität hinsichtlich Innovation
und zeitgemäßer Interpretation erreichen. Allein der in der
Kategorie Innenausbau eingereichte und ausgezeichnete
Tischlereibetrieb wurde als vorbildliches Beispiel für in Holz
gestaltete Unternehmenskultur gewertet.
Auch im Bereich der öffentlichen Gebäude konnte sich Holz
noch nicht in der Breite und Qualität etablieren wie im
privaten Wohnhausbau. Von elf eingereichten Objekten
wurden zwei in die engere Wahl nominiert.
Als bemerkenswerte Strukturen in Holz fielen eine prämierte Skulptur im öffentlichen Raum sowie ein innovativer
Idealentwurf für ein Theater besonders auf.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass alle elf in dieser Publikation vertretenen Bauten und Projekte die Intentionen
der Ausschreibung des Holzbaupreises – eine vorbildliche
Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Holz – in lobenswerter Weise erfüllen. Die Beschränkung auf drei Auszeichnungen und eine Anerkennung soll die herausragende Bewältigung des Themas bei diesen vier Projekten in
gebührender Weise kenntlich machen.
proHolz Salzburg hat nun zum zweiten Mal einen Holzbaupreis ausgeschrieben und vergeben. In bewährter Weise
erfolgte die Konzeption wiederum gemeinsam mit proHolz
Tirol. Die Ausschreibung sowie die Prämierungen wurden
nach Bundesländern getrennt abgewickelt, wobei der zeitliche Ablauf und die Jury identisch waren.
Obwohl für die Einreichung nur Bauten zugelassen wurden,
deren Fertigstellung nicht weiter als Januar 2001 zurücklag,
wurden insgesamt 53 Projekte zur Beurteilung vorgelegt –
eine unerwartet hohe Beteiligung. Erstmalig wurde bei
diesem Holzbaupreis die Kategorie „Innenraumgestaltung“
zur besseren Einbindung und Darstellung der Leistungen
des Salzburger Tischlerhandwerks eingeführt. Allen Einreichern – Bauherren, Architekten, Planer, Zimmermeister und
Tischler – sei herzlich für ihre Teilnahme und die vorwiegend sehr hochwertig aufbereiteten Unterlagen gedankt.
Als Bewertungskriterien wurden vom Auslober sowohl die
Qualität der holzbaulichen Leistung als auch der Architektur vorgegeben. In einem ersten Durchgang wurde anhand
der eingereichten Unterlagen eine Vorauswahl jener Projekte vorgenommen, die schließlich einer Vorortbesichtigung
unterzogen wurden. Dadurch konnte sich die Jury von den
möglichen Preisträgern auch ein umfassendes Bild für eine
entsprechende Gesamtbeurteilung der Bauwerke machen.
Die in dieser Broschüre dargestellten Projekte zeigen die
extravagante Spitze des zeitgemäßen Holzbaues, der sich
in den letzten Jahren in Salzburg entwickelt hat, und der
einen interessanten Teil der modernen Architektur in Holzbauweise darstellt. Aufgrund der übrigen Einreichungen
ist aber auch ersichtlich, dass es auf einer breiten Basis in
Salzburg einen technisch hochwertigen Holzbau gibt, der
in vielfältiger Weise auch in der äußeren Gestaltung den
individuellen Vorstellungen der Bauherrn gerecht wird.
Die Projekte zeigen auch die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten des natürlichen und nachwachsenden Rohstoffes Holz in seinen verschiedensten Verarbeitungsformen.
Moderne Holzwerkstoffe erschließen für das Holz neue
Einsatzbereiche, die oftmals auch in Verbindung mit Stahl
und Glas zu technisch und ökonomisch sinnvollen Materialkombinationen führen und interessante architektonische
Akzentuierungen ergeben. So sollen diese hier vorgestellten
Projekte insbesondere Architekten und Planer zum vermehrten Einsatz von Holz animieren.
Ein besonderer Dank gilt der Jury für ihr Engagement, der
INITIATIVE ARCHITEKTUR als Kooperationspartner für die
organisatorische und redaktionelle Unterstützung sowie
proHolz Tirol für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bei
der Durchführung dieses Holzbaupreises 2003.
Mag. Hans Scharfetter
Obmann proHolz Salzburg
Vorworte
Architektur aus Holz Anmerkungen zum Holzbau der letzten zwei Jahrzehnte in Salzburg
Zahlreiche österreichische Architekten des 20. Jahrhunderts
schätzten das Baumaterial Holz und unterstützten dessen
Verwendung. In den 1930er Jahren machte der Tiroler
Architekt Clemens Holzmeister mit seinem Büchlein „Der
Holzhausbau“ Werbung für diesen Baustoff, der „viel zu
wenig“ ausgenutzt wurde: „Unsere Vorfahren haben schon
frühzeitig erkannt, wie gut das Holz gleicherweise für alle
konstruktiven Teile des Hausbaues als auch als Verkleidung
der Wände sowohl nach außen als auch nach innen vorzüglich geeignet ist. Denn Holz vermag den verschiedensten
statischen Anforderungen auf Druck- und Zugfestigkeit
vorzüglich nachzukommen und es vermag alle jene statisch
notwendigen Dimensionen zu liefern, die von unseren
Vorfahren zwar nicht errechnet, aber rein gefühlsmäßig
auf das beste bestimmt wurden, da sie mit dem Material
durch jahrhundertelange Übung völlig vertraut waren.“ 1
Holzmeister zeigte sein eigenes Berghaus am Hahnenkamm
in Kitzbühel von 1930. Dort baute in der ersten Hälfte der
1930er Jahre auch der Adolf-Loos-Schüler Helmut WagnerFreynsheim bemerkenswerte Einfamilienhäuser in Riegelbauweise für eine meist betuchte Klientel, verband dabei
die Nutzung eines soliden, bewährten Baumaterials mit
moderner, städtischer Wohnkultur.
Josef Frank, ein wichtiger Erneuerer der österreichischen
Baukultur, erklärte um 1940 in einem Vortrag in seinem
Exil in New York, „daß ein jedes modernes Wohnhaus, wie es
heute in Stahlkonstruktion ausgeführt wird, in jeder historischen Zeit in genau der gleichen Form auch hätte in Holz
gebaut werden können.“ 2 Franks erster Redebeitrag im
Jahr 1928 auf dem legendären ersten CIAM-Kongreß auf
Schloß La Sarraz in der Schweiz hatte die Standardisierung
ganzer Häuser betroffen. Frank betrachtete die Holzhäuser
in Amerika als einen Beweis für gesunden Menschenverstand. Wenn man in Betracht zieht, daß neun Zehntel aller
Häuser aus Holz gebaut sind, so erscheint es unmöglich,
diese Konstruktion zu übersehen. 3
Auch im Salzburg der Zwischenkriegszeit zeugen Holzhäuser
in Block- oder Riegelbauweise vom Interesse der Architekten
an diesem Baustoff. 1933 scheiterte der Versuch der Holzbau Landesgenossenschaft der Zimmermeister Salzburgs,
eine Abänderung der Städtischen Bauordnung zugunsten
des Holzhausbaus zu erreichen. 4 Als Ende der 1940er Jahre
die „Sägefachschule“ in Kuchl von Architekt Erich Horvath
Holzbaupreis Salzburg 2003
4
5
Gegenüber Vorarlberg, das seit Jahrzehnten als österreichisches Dorado der Holzarchitektur gilt, hat Salzburg
noch Aufholbedarf. Erfreulich ist aber der direkte Vergleich der von der Jury ausgewählten Bauten der Holzbaupreise 2001 und 2003, die jeweils gemeinsam mit
Tirol durchgeführt wurden. Salzburg hat an Terrain
gewonnen. Ein kleiner Rückblick soll an architektonisch
bemerkenswerte Einzelbauten und Siedlungen bzw.
nicht realisierte Projekte der 1980 und 1990er Jahre
erinnern. Die Dichte an anspruchsvollen Bauwerken hat
in den letzten Jahren stark zugenommen.
Gerhard Garstenauer, Wohnhaus des Architekten Salzburg 1977⁄ 79
eingeweiht wurde, zogen Lehrer und Schüler in ein gemauertes Gebäude der sog. Heimatschutzarchitektur. Die Volkszeitung berichtete, daß nur mehr die Lehrwerkstätte für
Holz- und Metallverarbeitung in einer Baracke untergebracht war.
1952 fand in Salzburg eine fünftägige Holzfachtagung
statt, die von der Österreichischen und Deutschen Gesellschaft für Holzforschung sowie der Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Holz erstmalig veranstaltet wurde und eine
Exkursion zum Holztechnikum Kuchl beinhaltete. Ein Artikel
über Holzforschung aus diesem Jahr schließt mit einem
„O b e r s t e n P o s t u l a t für einen fortschrittlichen
sozialen Wohnungsbau“, dem „Willen zum Experiment“:
„Im sozialen Wohnhausbau soll darum immer – über alle
Theorie hinweg – das Experiment, der wissenschaftliche
und praktische Versuch, das erste und letzte Wort haben.
Nur dann wird ein dauerhafter Erfolg möglich sein.“ 5
Es dauerte dreißig Jahre bis der Holzbau in den 1980er
Jahren im Mehrfamilien-Wohnbau Salzburgs architektonisch
engagierten Einsatz fand. Hier hatte es keine Modellbauvorhaben wie die Fertighaus-Mustersiedlung Wien Veitingergasse mit hohem Vorfertigungsgrad und Tafelbauweise
(Roland Rainer, Carl Auböck, 1953) oder engagierte Wohnbauten wie jene der Rainer-Absolventen Hans Purin und
Gunther Wratzfeld im Vorarlberg der 1960er Jahre gegeben.
Gerhard Garstenauers zwischen 1977 und 1979 realisiertes,
eigenes Wohnhaus in Salzburg-Aigen ist eine singuläre
Leistung dieser Bauaufgabe. Der Doyen der Salzburger
Architektenschaft band es sensibel in den Landschaftsraum
und alten Baumbestand ein, machte die „Natur“ bewohnbar. Das große, flache Pultdach entspricht der Hangneigung
von 10 %. Da die einzelnen Räume und Raumgruppen
auf dem jeweiligen Hangniveau liegen, bleibt der Geländeverlauf im Haus spürbar. Stützen, Pfetten und Sparren
sind aus brettschichtverleimter Lärche. Die stimmige, ablesbare Konstruktion mit dem ebenso innen präsenten, weit
vorspringenden Dach bildet die Grundstruktur. Decken
und Wandflächen sind mehrschichtig isoliert aufgebaut,
der Boden ist aus massiver Lärche.
Elisabeth und Andreas Schmid, Haus Wachters Thumersbach 1980
Fritz Lorenz, Doppelhaus Schimek⁄ Pelka Obertrum 1987
Anstelle von Fenstern im konventionellen Sinn sind die
Außenwände – fix oder beweglich, voll oder transparent –
von Stütze zu Stütze gespannt. Gerhard Garstenauer faßte
zusammen: „Das Holz als Hauptbaustoff sorgt für ‚Kühle‘
im Sommer und für ‚Wärme‘ im Winter. Auch bei großer
Kälte genügen 20 Grad mittlerer Raumtemperatur, da die
relative Luftfeuchtigkeit nicht unter 40 % sinkt. Höchste
Behaglichkeit ist auf diese Weise gepaart mit geringstem
Energieaufwand. Die Baukosten entsprachen den üblichen
Kosten für Mauerwerksbauten.“ 6 Das Haus erhielt beim
österreichischen Holzbaupreis 1984 eine Anerkennung.
Die Architekten Elisabeth und Andreas Schmid (Zell am See)
planten 1980 in Thumersbach das Einfamilienhaus Wachters am Rande eines Bauernweilers in 1200 Meter Seehöhe.
Der Holzriegelbau steht auf einer mit Naturstein verkleideten Sockelzone.
Die Lärchenverkleidung ist außen roh, innen ist die Oberfläche veredelt. Die Hauptdachfläche entspricht dem steilen
Südhang. Der abgetreppte Geschoßbau mit flachem Satteldach ist in die Topographie integriert. Das Haus erhielt den
österreichischen Holzbaupreis 1984.
1981 errichtete der Salzburger Architekt Reinhold Seeger in
Wagrain ein kompaktes Doppelwohnhaus in Holzriegelkonstruktion. Die räumliche Struktur entspricht der steilen
Hangsituation. Die Doppelhaushälften mit jeweils nur 58 m2
Nutzfläche boten dreiköpfigen Familien ausreichend Platz.
Dietmar Steiner verwies auf die Qualität. Den schlichten
Häusern fehlt „jede in einer so häufig anzutreffenden überzogenen Selbstdarstellung begründete Aufdringlichkeit“. 7
Als Reinhold Seeger und Reiner Kaschl 1982 die Ausstellung
„Holzbaukunst“ kuratierten, existierten in Salzburg nur
einige wenige zeitgemäße Bauwerke zu diesem Thema.
Ein architektonisch besonders bemerkenswertes Beispiel
der 1980er Jahre ist das Doppelwohnhaus Schimek⁄ Pelka
am Südufer des Obertrumer Sees. Der Salzburger Architekt
Fritz Lorenz reagierte auf den steilen Geländeverlauf durch
Querstellung der beiden schlanken Hauptbaukörper, die
sich mit dem Landschaftsraum verzahnen. Ein Glasband
als Zäsur zu den langgezogenen Satteldächern, große
Öffnungen und Bullaugen bieten verschiedene Ausblicke.
Das Doppelhaus in Holzskelettbauweise erhielt 1988 den
8. Internationalen Architekturpreis, der vom Kulturkommissariat der Europäischen Gemeinschaft ausgelobt wurde.
Das wachsende Bewußtsein für Ökologie und Baubiologie,
die Suche nach gemeinsamen, alternativen Wohnformen,
die Kostengünstigkeit und lokale Verfügbarkeit von Holz
förderte dessen Verwendung. Dämpfend hingegen wirkten
sich das Salzburger Bautechnikgesetz (maximal Zweigeschoßigkeit) und das Unverständnis der meisten Wohnbaugenossenschaften aus.
Das Wohndorf „Arche Noah“ bei Bad Hofgastein (1982 - 85)
mit 17 gekuppelten Holzhäusern entstand als Mitbestimmungsmodell. Bauträger war die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Salzburger Siedlungswerk unter ihrem
engagierten Vorstandsobmann Bruno Oberläuter. Der
Salzburger Architekt Friedrich Brandstätter gruppierte zweiund dreigeschoßige Holzgebäude zu einem Ensemble mit
dörflichem Charakter und fußläufigem Innenbereich.
Kleinteilige Formen waren Teil der postmodernen Antwort
auf die emotionalen Defizite des sogenannten Funktionalismus. Die konstruktiven Holzbauten (Ständer-Riegelbauweise) sind außen abwechselnd vertikal und horizontal
verschalt. Die „Arche Noah“ ist eines der wenigen Beispiele
einer Alternative zur gängigen Lederhosenarchitektur im
Wohnbau des „Innergebirgs“, wurde in zahlreichen Fachzeitschriften publiziert und erhielt als erstes Wohnbauvorhaben 1986 den Landesarchitekturpreis.
Die Frage des Wohnumfeldes spielte auch beim AtriumWohnhof Rif (1983 - 85) in Holzskelettbauweise eine zentrale
Rolle. Architekt Fritz Matzinger sieht in ihnen eine Alternative zum „landfressenden alleinstehenden Einfamilienhaus“.
Den Nukleus bildet das glasüberdeckte Atrium als Ort
gesellschaftlicher Ereignisse und öffentlicher Aktivitäten.
Vorwort
6
7
Holzbaupreis Salzburg 2003
Wohnsiedlung „Holzstoß I“ Kuchl, Projektstand 1995
Wohnsiedlung „Holzstoß II“ Kuchl, Projektstand 1996 ⁄97
Holzstoß – Pilotprojekt einer Wohnsiedlung in Holzbauweise in Kuchl
Eine intensive und fruchtbare Auseinandersetzung mit dem
zeitgemäßen Holzbau in Salzburg brachte seit dem Frühjahr 1994 „Holzstoß“, das Pilotprojekt einer Wohnsiedlung
unweit des Holztechnikums Kuchl südlich von Hallein.
Architekt Max Rieder (Wien⁄ Grödig) kuratierte im November 1994 das zweitägige „HolzstoßSymposium“ der
INITIATIVE ARCHITEKTUR. „Holz als Wohnbaustoff“ wurde
von internationalen Fachleuten anhand des konkreten
Wohnbauprojekts Holzstoß diskutiert. Rieder initiierte es
für das 11.028 m2 große, langgestreckte Grundstück des
gewerblichen Bauträgers Rudolf Kainz in einer Senke an der
Bahn Salzburg- Bischofshofen.
Rieder lud junge Architekten bzw. Teams ein, in Holzbauten
verschiedenster Bauweisen Wohnungen für die lokale Bevölkerung zu konzipieren. Karl-Heinz Behn und Wolfgang
Rüdinger (Salzburg), Thomas Forsthuber (Mattsee), Geistlweg-Architektur (Elsa und Edgar Spraiter, Oberalm),
Marie-Therese Harnoncourt und Florian Haydn (Wien),
Christine und Horst Lechner (Salzburg), Stefan Prodinger
(Wien), Hermann Schnöll (Golling), Gerhard Sailer mit
Roman Höllbacher (Salzburg) sowie Roswitha Then-Bergh
(Salzburg⁄ München) gründeten gemeinsam mit Max Rieder
die „ARGE Holzstoß“. Unterschiedliche Bebauungs- und
Wohnkonzepte wurden intensiv diskutiert und interdisziplinär von einer Soziologin und KunsthistorikerInnen begleitet.
Max Rieder verstand sich als „inhalts-moderierender
Mentor“ und koordinierte die architektonischen Positionen.
Diese reichten vom kleinen, zweigeschoßigen Punkthaus
(Gerhard Sailer⁄ Roman Höllbacher) bis zum aufgeständerten, viergeschoßigen Wohnregal (Lechner & Lechner,
Hermann Schnöll).
Auch die Holzbautechniken variierten ein vielgestaltiges
Spektrum an Bauformen und Bautypologien (Block⁄ Rahmen⁄ Fachwerksbau). Während die 39 Wohnungen eine
Geschoßflächenzahl von 0,39 bedeuteten, führte die Weiterentwicklung im sogenannten „Holzstoß II“ zu immer mehr
Wohnungen kleineren Zuschnitts und Erhöhung der Dichte.
Nach 58 Wohnungen zwischen 45 bis 92 m2 peilte der
Bauträger schließlich über 80 Wohneinheiten an, sodaß
das Grundstück immer massiver verwertet werden sollte.
Gemeinsame Standards wurden eingeführt, sowohl bei
Baudetails wie auch in der Bauweise, ausschließlich Tafelbau mit Brettstapeldecken. Ziele waren eine stärkere
Systematisierung, die Angleichung der zuvor unterschiedlichen Bautechnologien, optimale Wirtschaftlichkeit und
eine kostengünstige und rasche Bauweise. Vorgefertigte
Holztafel-Elemente sollten inklusive Fenster, Türen und
Aussenverkleidung vor Ort versetzt werden.
Die Zusammensetzung der Architekten veränderte sich.
Im Team blieben Karl-Heinz Behn und Wolfgang Rüdinger,
Thomas Forsthuber, die HALLE 1, Hermann Schnöll, Elsa und
Edgar Spraiter. Der Mitte der 1990er Jahre von Kuchl eingesetzte Gestaltungsbeirat begleitete das Projekt. Innerhalb
des 1995 genehmigten Bebauungsfensters veränderten
sich einzelne Wohnbauten wesentlich. Die acht Baukörper
beherbergten Reihenhäuser, Maisonetten, Splitlevel- und
Geschoßwohnungen. Ein Badehaus als Gemeinschaftsraum
sollte den Eingangsbereich der Siedlung markieren.
Die Baubewilligung wurde erteilt und mehrere Gewerke ausgeschrieben. Den Anfang der Realisierung machte 1998 im
Süden ein gekuppeltes Reihenhaus von Thomas Forsthuber.
Es blieb bei diesem Musterhaus. Rudolf Kainz meinte rückblickend, daß für Eigentumswohnungen in einer Holzbausiedlung mit relativ hoher Dichte keine Käufer zu finden
gewesen wären. Der gewerbliche Bauträger konnte den
damals vorhandenen Markt für geförderte Mietwohnungen
nicht bedienen. Für Hermann Schnöll ließ der ab Mitte
der 1990er-Jahre stark veränderte Wohnungsmarkt „das so
große und spezielle Wohnbauvorhaben (vorläufig) nicht
mehr zu.“
Aber auch als Projekt konnte „Holzstoß“ einen deutlichen
Impuls für die Verwendung des Materials im Wohnbau in
Salzburg setzen. Das Projekt spiegelt auch die holzbautechnische Entwicklung von zimmermannsmäßigen Konstruktionen hin zum vorgefertigten, zeitsparenden Tafelbau
als Komponente hybrider Bautechniken wider.
Reiner Kaschl⁄ Heide Mühlfellner, Projekt Schul-Stall Ursprung 1999
1997 wurden Geistlweg Architektur und das Architekturbüro HALLE 1 zum beschränkten Wettbewerb Modell-Holzwohnbau am Glantreppelweg in der Stadt Salzburg eingeladen. Die HALLE 1 (Projektteam: Heinz Lang, Gerhard Sailer,
Wolfgang Maul) konnte bei der Realisierung ihres Siegerprojekts die Erfahrungen beim „Holzstoß“ nutzen.
Während der geförderte Mietwohnbau den Salzburger Holzbaupreis 2001 in der Kategorie Mehrfamilienhaus⁄ Wohnbau erhielt, ging die Auszeichnung für ein öffentliches
Bauwerk an das Duo Maria Flöckner und Hermann Schnöll
für den Kinder- und Jugendhort Taxham. Der „Holzstoß“
bedeutete – so Schnöll – neben der intensiven, kontroversiellen Auseinandersetzung mit Planungsprozessen in der
Gruppe ein erstes Vertrautwerden mit verschiedenen Holzbautechnologien und deren baurechtlichem und ökonomischen Kontext. Das hier gewonnene Wissen, die kennengelernten Holzbaubetriebe einschließlich ihrer spezifischen
Bautechnologien und im Niedrigenergieholzbau erfahrene
Statiker, Bauphysiker und Energieplaner ermöglichten
Flöckner⁄ Schnöll erst den reibungslosen Einstieg beim Hort
als Erstlingswerk.
Andere wie das Architektenduo Christine und Horst Lechner
nutzten bereits damals – wie das beeindruckende Atriumhaus Ganzer in Kuchl (1995) zeigt – diese Bauweise.
Max Rieder hatte 1991 in Salzburg-Glanegg sein eigenes
Wohn- und Atelierhaus als dreigeschoßigen Holzrahmenbau realisiert. Gemeinsam mit Wolfgang Tschapeller und
Hans-Peter Wörndl plante er die Wohnanlage „Oasis“ in
Salzburg (Steinerstraße). Holztafel-Elemente waren Teil
einer hybriden Bauweise und wurden mit einer homogenen
Fassaden-Membranverkleidung bespannt. Diese trägt dazu
bei, daß ein „großzügiger, leichter und nicht-monumentaler
Ausdruck der Baumasse“ entstand. 8
Zu den engagiertesten Vorkämpfern für NiedrigenergieHäuser in Salzburg zählt Wolfgang Schwarzenbacher. Den
Beginn machte das Einfamilienhaus Haigermoser (Annaberg) in Mischbauweise mit Holzriegelbau, das 1991 mit dem
Landesenergiepreis ausgezeichnet wurde. Für die Niedrigenergie-Häuser Salzburg-Spaurweg (1994) erhielt Schwarzenbacher 1998 den Österreichischen Holzbaupreis. Der seit
1993 selbständige Architekt gründete 1998 das Architektur-
büro archsolar. Ehemalige Mitarbeiter wie Franz Grömer
und Simon Speigner haben inzwischen Bemerkenswertes
geleistet. ebner:grömer stellen sich vor Ort in Seekirchen
im Flachgau dem architektonischen Diskurs.
In Radstadt vermitteln seit 1999 der Altenmarkter Thomas
Lechner und der aus Südtirol stammende Alexander Pedevilla
hartnäckig zeitgemäße Architektur durch gebaute Beispiele.
Ein singuläres, landwirtschaftliches Bauwerk blieb unrealisiert. 1999 hat die Bundesgebäudeverwaltung (BGV I) einen
geladenen Wettbewerb für die Erweiterung des Stallgebäudes der HBLA für alpenländische Landwirtschaft Ursprung
(Elixhausen) ausgelobt. Das Siegerprojekt der Salzburger
Architekten Reiner Kaschl und Heide Mühlfellner verband
klug eine Nutzung des bestehenden, mit seinem großen
Walmdach mächtigen Stallgebäudes von 1952 mit einem
freistehenden Neubau samt Gründach. Die horizontale
Gliederung mit Kanthölzern lockerte den Baukörper auf und
unterstützt die Einbindung in die Topographie.
Die klare Strukturierung des Holzbaues war für die Landwirte mit der Option Rundholzbauweise sehr eigenleistungsfreundlich. Die großzügige Oberlichtöffnung über dem
Futtertisch und stark geöffnete Außenwände stellten einen
hellen Stall mit optimalen Arbeits- und Tierhaltungsbedingungen sicher. Allerdings würgte das Wirtschaftsministerium das Projekt ab, trat 2001 ohne Begründung vom
Vertrag mit den Architekten zurück. Es folgte eine Ausschreibung unter Systemstallbaufirmen ohne jeglichen
architektonischen Anspruch und die Realisierung. Landwirte kritisieren den fehlenden Praxisbezug dieses Kaltstalls
mit viel zu aufwendiger Gebäudehülle. Vom Siegerprojekt
blieben die Worte von Schuldirektor Wolfgang Stehrer im
„Salzburger Bauer“ 1999: „Unser Ziel ist es, einen zeitgemäßen Stall mit Vorbildwirkung zu errichten.“ 9
Beim Holzbaupreis 2003 erhielt kein einziges gewerbliches
Bauwerk zumindest eine Nominierung. Kein Bauwerk für
die Öffentliche Hand kam darüber hinaus. Insgesamt hat
die architektonische Qualität im Holzbau Salzburgs in den
letzten Jahren deutlich an Breite gewonnen. Im Wohnbau
wäre zu wünschen, daß sich zu bemerkenswerten Einfamilienhäusern Beispiele verdichtete Wohnformen gesellen.
Norbert Mayr, INITIATIVE ARCHITEKTUR Salzburg
1 Clemens Holzmeister, Der Holzhausbau, Wien o.J., S. 5
2 Josef Frank, How to Plan a House, Manuskript eines Vortrages an
der New School for Social Research in New York, in: Johannes Spalt,
Josef Frank, Möbel&Geräte&Theoretisches, Wien 1981, S. 160
3 Protokoll des Kongresses, in: Armand Brulhart, Josef Frank und die
CIAM bis zum Bruch 1928 – 1929, in: Bauwelt 1985, Heft 26, S. 1058
4 Salzburger Wacht, 18.07.1933
5 Der Aufbau, 1952, S. 74
6 Gerhard Garstenauer, Interventionen, Salzburg 2002. S. 46
7 Dietmar Steiner, Eine neue Epoche Salzburger Architektur, in:
Das Salzburger Jahr 1983 ⁄ 84, S. 17
8 Otto Kapfinger im Protokoll der Jurysitzung für den Landesarchitekturpreis 2002 vom 28.05.2002
9 Schul-Stall mit Vorbildwirkung, in: Der Salzburger Bauer,
Dezember 1999
Wohnbau
Kuchl, Strubau
Architekt⁄ in Maria Flöckner & Hermann Schnöll,
Salzburg
Bauherr⁄ in Brigitte und Stefan Zenzmaier
Ausführung P. Lienbacher Holzbauwerk GmbH,
Kuchl
Die zwei kleinen Gebäude veranschaulichen souverän, dass formale Schlichtheit und materielle Einschränkungen
nicht zwangsläufig in gebauter Banalität enden müssen. Der eingeschossige, an der Straße situierte Quader
des Fotoateliers bildet mit dem zweistöckigen, verschwenkt dazu stehenden Wohnhaus ein Ensemble. Gebäudestellung und Kubatur nehmen Be-
zug auf die kleinteilige Struktur des
angrenzenden Siedlungsgebietes.
Die Reaktion auf den Ort erfolgt hier
nicht durch blinde Übernahme regionaler Bautraditionen, sondern in einer
eigenständigen Interpretation, die
den Landschafts- und Siedlungsraum
reflektiert.
Beide Häuser sind in eine Hülle aus
einer vertikalen Lärchenschalung (6,5
Meter hohe Latten, stoßfrei) gekleidet.
Während das Ateliergebäude ein reiner
Holztafelbau ist, wurde das Wohnhaus
in Mischbauweise mit einer zentralen
Betonscheibe und Ortbetondecken
als konstruktivem Rückgrat und regulierender Speichermasse konzipiert.
Ein auf das notwendigste reduzierter
Dachüberstand schützt die Vertikalschalung. Eventuell hätte man dem
konstruktiven Holzschutz noch mehr
Aufmerksamkeit schenken können.
Die Innenverkleidung der Holztafelelemente erfolgte mit OSB-Platten.
Pure Materialien ohne zusätzliches
Oberflächenfinish sind einerseits Ausdruck des knappen Kostenrahmens,
der etwa mit jenem im sozialen Wohnbau vergleichbar ist, entsprechen
andererseits aber auch einem architektonischen Ansatz, der eine nachhaltige Bauweise und räumliche Komplexität zu vereinen weiß.
Die konsequent einheitliche Verwendung von Lärchenholz an der Fassade
unterstützt zusammen mit den tiefen
Fensterlaibungen die Plastizität der
Baukörper. Das Material Holz kommt
unverfälscht zum Einsatz und kann
seine atmosphärische Qualität und
Strahlkraft gerade in dieser Reduziertheit voll ausspielen.
Holzbaupreis Salzburg 2003
Kategorie Wohnbau
Objekt Wohnhaus und Atelier Zenzmaier in
8
9
Vorwort
Wohnbau
Auszeichnung
Wohnhaus und Atelier Zenzmaier in Kuchl
Auszeichnung
Wohnhaus und Atelier Zenzmaier in Kuchl
Lageplan
EG
OG
Schnitt
Holzbaupreis Salzburg 2003
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Wohnbau
Anerkennung
Haus Wieland, Seekirchen
Kategorie Wohnbau
Objekt Haus Wieland, Seekirchen
Architekten ebner:grömer, Johannes Ebner,
Franz Grömer, Altheim
Bauherr⁄ in Dagmar und Alfred Wieland
Ausführung Zimmerei u. Holzbau Ing. Herbert
Hillebrand GesmbH, Wals
Ausgehend vom Bauherrenwunsch nach
einem ökonomischen und ökologischen
Wohnhaus und den Richtlinien des Bebauungsplanes, nach denen auf dem
nächst dem Wallersee gelegenen Grundstück ein Satteldach Pflicht ist, entwickelten die Architekten ein schlichtes
Haus von ungewöhnlich homogener
Materialisierung. Es ist einfach und
dennoch von hoher Signifikanz.
Schnitt
Der Holzriegelbau mit statisch wirksamer, aussteifender Diagonalschalung und schubsteifen Innenwänden
sowie Brettstapeldecken ist mit einer
an Fassade und Dach einheitlichen
Hülle aus dünnen Lärchenholzlatten
versehen. Die eigentliche – nicht
sichtbare – Dachhaut besteht aus
Alu-Trapezblech.
Die Gliederung des kompakten, eine
Urform des Hauses darstellenden und
sich an traditionellen Holzbauten
orientierenden Baukörpers erfolgt nur
in der Fläche durch bündig eingesetzte Fixverglasungen und öffenbaren,
farbig gestrichenen Flächen.
Auf Vor- und Rücksprünge wurde gänzlich verzichtet. Der Abstand zwischen
den Latten sorgt dafür, dass die Fas-
EG
sade von allen Seiten stets mit Luft
umspült ist. Deshalb und weil kaum
Verbindungen auftreten, bei denen
Holz auf Holz trifft, wurde auf zusätzliche Maßnahmen hinsichtlich des
konstruktiven Holzschutzes – wie zum
Beispiel Dachvorsprünge – gänzlich
verzichtet. Zudem sind die Latten der
Schalung von hinten verschraubt, wodurch auch Schwachpunkte im Bereich
der Schraubpunkte vermieden wurden. Trotz einer modernen Haltung
und einer ungewöhnlichen Interpretation der Themen „Haus mit Satteldach“ und „Holzfassade“ wirkt das
Ergebnis unangestrengt selbstverständlich und es handelt sich zudem
um eine holztechnisch gut überlegte
Lösung.
OG
Holzbaupreis Salzburg 2003
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Wohnbau
Nominierung
Haus Zenz, Salzburg
Kategorie Wohnbau
Objekt Haus Zenz, Salzburg
Architekten Silberpfeil-Architekten
Christian Koblinger⁄ Peter Rogl, Wien
Bauherr⁄ in Gabriele und Werner Zenz
Ausführung Zimmerei Johann Appesbacher,
Strobl-Abersee
Tischlerei Goll, Wien
Ausblick, Gartenbezug und vielfältige
interne visuelle und räumliche Verknüpfungen sind die entwerferischen
Leitmotive dieses Einfamilienhauses
nächst der Salzach. Die Holzskelettkonstruktion mit Zwischendecken aus
schichtverleimtem Massivholz erhielt
eine Außenverkleidung aus LärchenDreischichtplatten. Für den konstruktiven Holzschutz sorgen umlaufende
Vordächer. Auch im sehr sorgfältig
verarbeiteten Innenausbau dominiert
Holz.
EG
Wohnbau
Haus Schörghofer, Puch
Christine und Horst Lechner, Salzburg
Christine und Hias Schörghofer
Zimmerei Anton Tiefenbacher, Adnet
Das Haus am Waldrand wurde so
situiert, dass es den Landschaftsfluss
nicht behindert. Das Gelände läuft
unter dem aufgestelzten Querriegel
durch. Großzügige Wandöffnungen
machen den Raumfluss auch aus dem
Innenraum erlebbar. Eine Betondecke
trägt die Holzständerkonstruktion.
Die Fassade besteht aus mit Phenolharz beschichteten Sperrholzplatten.
Großzügige Balkonflächen spenden
Schatten und bieten Witterungsschutz. Wände, Böden und Decken
wurden innen als bergende Hülle aus
furniertem Ahorn in ansprechend
feiner Optik gestaltet.
EG
Holzbaupreis Salzburg 2003
Kategorie
Objekt
Architekt⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
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Wohnbau
Nominierung
Haus Schörghofer, Puch
Nominierung
Haus Weiss, Altenmarkt
Kategorie Wohnbau
Objekt Haus Weiss, Altenmarkt
Architekten LP architekten, Tom Lechner,
Alexander Pedevilla, Radstadt
Bauherr⁄ in Silvia und Christian Weiß
Ausführung Zimmerei Holzbau Peter Lottermoser,
Pfarrwerfen
Tischlerei Schreder, Annaberg
Aufgrund besonderer statischer Anforderungen (oben und unten bündige Fenster und deshalb möglichst
gering dimensionierte Gurten) und
wegen des Bauherrenwunsches nach
einer möglichst massiven und hochwertigen Ausführung wurde das Haus
aus kreuzverleimten Massivholzplatten gefertigt. Die Fassade besteht
aus gedämmten vorgefertigten Elementen mit einer Doppeldeckung aus
handgespaltenen Zedernschindeln.
Die gesamte Montagezeit für den
Holzbau (inkl. fertiger Fassade) betrug rund drei Wochen.
OG
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Wohnbau
Nominierung
Haus Thurner, Altenmarkt
Holzbaupreis Salzburg 2003
Kategorie Wohnbau
Objekt Haus Thurner, Altenmarkt
Architekten LP architekten, Tom Lechner,
Alexander Pedevilla, Radstadt
Bauherr⁄ in Manuela und Reinhard Thurner
Ausführung Meiberger Holzbau GmbH & Co KG,
Lofer
Tischlerei Herbert Reiter, Altenmarkt
Die Gebäudekonfiguration aus zweigeschoßigem Haupthaus und eingeschoßigem Anbau bietet eine Grundstruktur mit Erweiterungspotenzial
und zeigt auch deshalb im Sinne einer
nachhaltigen Planung Vorbildcharakter. Die Holzstruktur erleichtert eine
allfällige Aufstockung des niedrigeren
Gebäudeteils und notwendige Durchbrüche wesentlich. Innen erhielt der
gesamte Erschließungsbereich ein
Futteral aus perfekt verarbeitetem,
furniertem Ahorn, in das flächenbündig auch Türen und Einbauschränke
integriert wurden.
EG
Öffentliches Bauwerk
Nominierung
Dreifachturnhalle Straßwalchen
Kategorie Öffentliches Bauwerk
Objekt Dreifachturnhalle Straßwalchen
Architekten Architekturbüro archsolar, Wolfgang
Schwarzenbacher Mitarbeit⁄ Projektleitung: Simon Speigner
Bauherr Marktgemeinde Straßwalchen
Ausführung Graf-Holztechnik GmbH, Horn
Das räumliche Fachwerk ist im österreichischen Holzbau eine Ausnahmeerscheinung. Die Konstruktion bleibt
nachvollziehbar, erlaubt das Wahrnehmen der vollen Hallenhöhe und
behindert nicht den Einfall von Tageslicht. Die Art, wie die für die Dreifachturnhalle erforderliche Geräteausstattung an der Holzkonstruktion
angebracht wurde, konterkariert aber
die formale Klarheit des Tragwerks.
Längsschnitt
Salzburg
Architekten HALLE 1, Gerhard Sailer, Heinz Lang,
Mitarbeiter Wolfgang Maul
Bauherr⁄ in GSWB für die Stadt Salzburg –
Hochbauamt
Ausführung Zimmerei Emberger & Heuberger Bau
GmbH, Salzburg
Tischlerei Schreder, Annaberg
Es handelt sich um ein an räumlichen Erlebnissen reiches Gebäude, das sich hervorragend in die städtebauliche Situation einfügt und bei dem auf die Bedürfnisse von Kleinkindern kreativ und unkonventionell eingegangen wurde. Holz
kommt vielfältig zum Einsatz und hat besonders an der Atmosphäre der Gruppenräume wesentlichen Anteil. Die Tragkonstruktion der Holz-Beton-Mischbauweise
ist nicht klar nachvollziehbar.
Öffentliches Bauwerk
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Kategorie Öffentliches Bauwerk
Objekt Kindergarten Gebirgsjägerplatz,
Holzbaupreis Salzburg 2003
Nominierung
Kindergarten Gebirgsjägerplatz, Salzburg
Innenraumgestaltung
Auszeichnung
Büro u. Beratung Tischlerei Reiter, Altenmarkt
Kategorie Innenraumgestaltung
Objekt Büro u. Beratung Tischlerei Reiter,
Altenmarkt
Architekten LP architekten, Tom Lechner,
Alexander Pedevilla, Radstadt
Bauherr⁄ in Maria und Herbert Reiter
Ausführung Tischlerei Herbert Reiter, Altenmarkt
Kleine und mittlere Handwerks- und
Gewerbebetriebe leiden zusehends
unter der Konkurrenz von Massenware
anbietenden Großbetrieben.
Die Pongauer Tischlerei Reiter sah die
beste Möglichkeit, dem wirtschaftlichen Druck auszuweichen in der
Konzentration auf hochwertige, individuell maßgeschneiderte und designorientierte Tischlerarbeiten.
Deshalb wurde die Neuorganisation
und Erweiterung des Betriebes auch
zugleich dazu genutzt, ein bauliches
Zeichen zu setzen und eigene Qualitätsansprüche anhand des eigenen
Gebäudes zu demonstrieren.
Mit einem Möbelstudio als zusätzlichem Standbein, neuen Büroräumen
und einem Beratungs- und Informationsbereich erhielt das Firmenareal
nicht nur weiteren Zuwachs, sondern
auch eine prägnante Visitenkarte
nach außen. Eine neue Farbgebung
in Eisenoxydrot vereinheitlicht den
substantiell nicht veränderten Altbestand. Die neue Fassade im Bereich
der Tischlerei verweist in Form von
horizontalen Lärchenholzlamellen auf
das Dahinter und wird so zum Informationsträger.
Von der in Lärchenholz ausgeführten
Eingangszone gelangt man direkt
zum Empfangspult. Der angrenzende
Beratungsbereich ist in eine beidseitig über Rampen erreichbare, etwas
erhöht und zurückgezogen gelegene
Besprechungszone sowie einen Ausstellungsbereich gegliedert.
Um visuelle Reizüberflutung zu vermeiden, sind die Ausstellungsexponate
platzsparend und unsichtbar in zwei
Kastenelementen mit Auszügen untergebracht.
Das wesentliche Ausstellungsstück
sind die Räumlichkeiten selbst: Wände
und Decken bieten in hellem Ahornholz einen neutralen, ansprechenden
Hintergrund. Im Mobiliar, ebenfalls
im Wesentlichen in Ahorn, setzt sich
die reduzierte aber auf handwerkliche
Perfektion ausgerichtete Ästhetik fort.
Das Objekt demonstriert in hervorragender Weise den Imagewandel eines
Tischlereibetriebes. Die Orientierung
auf neue, qualitätsorientierte Zielgruppen wird anhand der in einer zeitgemäßen Architektursprache gestalteten Beratungsräume glaubwürdig
vermittelt.
Holzbaupreis Salzburg 2003
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Innenraumgestaltung
Auszeichnung
Büro und Beratung Tischlerei Reiter, Altenmarkt
EG
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Nominierung
Idealentwurf eines zeitgemäßen Musik-Theaters
Kategorie Sonderkategorie
Objekt Projekt eines Hauses für Mozart als
Holzbaupreis Salzburg 2003
räumliches Netzwerk in Holz
Architekt Gerhard Garstenauer, Salzburg
Das Projekt entstand anlässlich der
Diskussionen um den Umbau des
Kleinen Festspielhauses in Salzburg
für das Mozartjahr 2006. Ein räumliches Netzwerk aus Brettschichtholz
bildet das Tragwerk. Die ellipsoide
Raumform ist hinsichtlich Akustik
und Sichtverhältnisse die ideale
Figur eines Zuschauerraums. Für die
äußere und innere Verkleidung sieht
der Entwurf Holzpaneele vor.
Ein aus aktuellem Anlass interessantes, gut ausgearbeitetes Konzept,
das auch anderenorts anwendbar
sein könnte.
Grundriss
Innenraumgestaltung
Sonderkategorie
Sonderkategorie
Schnitt
Sonderkategorie
Auszeichnung
Das Ordnungsimplantat, Salzburg
Kategorie Sonderkategorie
Objekt Das Ordnungsimplantat, Salzburg
Architekten heri & salli, Heribert Wolfmayr⁄ Josef
Saller, Wien
Bauherr INITIATIVE ARCHITEKTUR Salzburg
Ausführung Holz-ART, Friedrich Schausberger,
Timelkam
Axonometrie
Die temporäre Intervention im öffentlichen Raum zwischen dem Künstlerhaus und dem Bezirksgericht in Salzburg wurde für den „Tag der offenen
Tür“ 2002 entworfen. Das durchschreitbare Objekt thematisiert die Paradoxie
einer architektonischen Ordnung.
Achtzehn, im Abstand von 60 cm
sequenziell aneinandergereihte Kantholzrahmen bilden ein sechzehn
Meter langes Objekt. Die Anordnung
der in verschiedenen Neigungswinkel
positionierten Diagonalstäbe ergibt
in der Längsdurchsicht eine ordnende
Struktur aus räumlich gekrümmten
Flächen, während andere Blickwinkel
eine gewisse Unordnung suggerieren.
Auch Dichte und Durchlässigkeit der
Frontansicht
Raumstruktur erscheinen je nach
Standpunkt des Betrachters unterschiedlich. Im Durchschreiten unterwirft sich der Besucher der ordnenden
Struktur. Ein Bewegungsmuster wird
erzeugt. „Architektur ist Ordnung
und hebt diese Ordnung auf“, so das
Architektenduo. Die unserer Gesellschaft immanenten Ordnungsprinzipien sollten durch das „Ordnungsimplantat“ hinterfragt werden. Die
Fragestellung galt aber nicht dem
Durchbrechen der Ordnung, sondern
der Aufgabe statischer Sichtweisen.
Die Skulptur liefert mit einem sparsamen materiellen Aufwand vielfältige, die Raumwahrnehmung bereichernde, sinnliche Erlebnisse.
Seitenansicht
Holzbaupreis Salzburg 2003
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Sonderkategorie
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber
proHolz Salzburg
Verein der Salzburger Forst- und Holzwirtschaft
Schwarzstraße 19, A-5024 Salzburg
T + 43 (0)662⁄ 870 571-275, F + 43 (0)662⁄ 870 571-328
office @proholz-sbg.at, www.holzinformation.at
in Kooperation mit der
I N I T I A T I V E A R C H I T E K T U R Salzburg
Hellbrunner Straße 3, A-5020 Salzburg
T + 43 (0)662⁄ 8798 67, F + 43 (0)662⁄ 87 28 69
[email protected], www.initiativearchitektur.at
Parallel zum Holzbaupreis Salzburg 2003 hat die
Schwesterorganisation proHolz Tirol den zweiten Holzbaupreis in Tirol mit identen Ausschreibungskriterien
und identer Jury veranstaltet. Eine Dokumentation
der in Tirol ausgezeichneten Objekte erhalten Sie bei
proHolz Tirol
Meinhardstraße 14, A-6020 Innsbruck
T + 43 (0)512⁄ 53 10-13 63, F + 43 (0)512⁄ 53 10-13 12
[email protected], www.holzinformation.at
© Copyright bei proHolz Salzburg und den Autoren –
Diese Dokumentation und alle in ihr enthaltenen
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen
des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des
Herausgebers unzulässig.
Redaktion
Norbert Mayr, Wolfgang Aigner
Lektorat
Andrea Großschädl
Gestaltung
Atelier Reinhard Gassner, Marcel Bachmann
gesetzt in Foundry Journal
Druck
Höfle GmbH, Dornbirn
Fotos
Archive N. Mayr, G. Garstenauer,
E. u. A. Schmid, Fritz Lorenz, Thomas Forsthuber,
Kaschl⁄ Mühlfellner S 5-8, Stefan Zenzmaier S 9-11
Rupert Steiner S 12 -13, S 16, S 17, S 20 -22
Manfred Seidl S 14, Dietmar Tollerian S 15
Paul Ott S 18, Gerhard Sengmüller S 19
Gerhard Garstenauer S 23, heri & salli S 24 -25
Einreichliste – Öffentliches Bauwerk
Objekt
Architekt⁄ in, Planer⁄ in
Bauherr⁄ in
Ausführung
Dreifachturnhalle Straßwalchen
Straßwalchen
archsolar
Wolfgang Schwarzenbacher
Salzburg
Marktgemeinde Straßwalchen
Straßwalchen
Graf Holztechnik GmbH
Horn
Kindergarten Gebirgsjägerplatz
Salzburg
Arch. Büro Halle 1, Sailer +Lang
(Mitarbeit Wolfgang Maul)
Salzburg
GSWB im Rahmen eines
Betreuungsvertrages f.d.
Stadt Salzburg
Emberger & Heuberger Bau
GmbH – Bauunternehmen –
Zimmerei, Salzburg
Kindergarten Leopoldskron-Moos
Salzburg
one room (huber⁄ meinhart)
Salzburg
Salzburger Siedlungswerk
bzw. Stadt Salzburg⁄ MA 6⁄ 03
Salzburg
Zimmerei-Holzbau
Burgschwaiger, Schwarzach
Kindergarten SAM Alterbach
Salzburg
Mayer & Seidl
Salzburg
Stadt Salzburg⁄ Hochbauamt
Salzburg
Zimmerei u. Holzbau Ing.
Herbert Hillebrand GmbH, Wals
Mehrzweckhalle Gemeinde Leogang
Leogang
Michael Weindel
Waldbronn⁄ Karlsruhe
Gemeinde Leogang
Leogang
Meiberger Holzbau
GmbH & Co.KG, Lofer
Pfarrkindergarten Gneis
Erweiterungsbau, Salzburg
Volker Hagn
Salzburg
Pfarre Gneis
Salzburg
Stampfl Bau GmbH
St. Pantaleon
Sportzentrum Ramingstein
Ramingstein
H. Peyker
Graz
Gemeinde Ramingstein
Ramingstein
Themessl Holzbau GmbH
Einöde bei Villach
Stadion Wals-Siezenheim
Salzburg
ARGE Stadion Salzburg
Schuster – Wimmer
(Schuster Architekten –
Albert Wimmer)
Düsseldorf bzw. Wien
SWS Planungs- und Errichtungsgesellschaft mbH
(Alfred Denk)
Salzburg
WIEHAG GmbH
Altheim
Stocksporthalle Anif
Anif
Gerhart Labacher
Salzburg
Gemeinde Anif
Anif
Buchacher Holzleimbau GmbH
Hermagor
Volksschule Maishofen – Erweiterung
Maishofen
Klaus Dick
Maishofen
Gemeinde Maishofen
Maishofen
Höck Holzbau GmbH
Maishofen