Gemeindekonzept - Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn

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Gemeindekonzept - Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn
Gemeindekonzeption
für die
Evangelische
Lukaskirchengemeinde
Bonn
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“
(Psalm 119, Vers 105)
1. Einführung
1.1.
1.2.
1.3.
Leitbild:
Bestandsaufnahme
Trends
2. Gottesdienst
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
Familiengottesdienst
Ökumenische Gottesdienste
Kirchenmusik
Offene Lukaskirche (innovativ)
3. Seelsorge
3.1.
3.2.
Kasualien
Niederschwellige Seelsorge (innovativ)
4. Diakonie
4.1.
4.2.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Häusliche Alten- und Krankenpflege
Sozialberatung
Bildungsarbeit
Presbyterium
Fundraising (innovativ)
Begriffsklärungen
Vereinbarung zur Umsetzung
Organigramm der Evangelischen
Lukaskirchengemeinde Bonn
-2-
1.
Einführung
1.1.
Leitbild:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn ist eine lernende Gemeinde.
Sie ist diskussionsfreudig, weltoffen und gesellig.
Sie tritt ein gegen Diskriminierung und Gewalt. Sie lebt ökumenisch.
Gott suchen – Glauben leben
Als Teil der Kirche lebt die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn aus dem Wort
Gottes und hofft auf eine Welt des Friedens.
Sie ist sich ihrer jüdischen Wurzeln bewusst.
Sie kommt mit Menschen zusammen, die Gott suchen und nach dem Sinn des Lebens
fragen.
Sie bewahrt Traditionen des Glaubens und gibt sie lebendig weiter.
In ihr finden sich Menschen, die aus dem Evangelium Kraft und Mut schöpfen und den
Glauben im Alltag leben wollen.
Ihre Gottesdienste sind vielgestaltig, einfühlsam und laden zum Mitmachen ein.
Für die heranwachsende Generation
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn setzt sich für Kinder und Jugendliche ein
unabhängig von ihrer Herkunft und Religion.
Sie beteiligt sich mit alters- und bedarfsgerechten Angeboten an Betreuung, Bildung und
Erziehung. Sie fördert die Entwicklung dieser Generation.
Leitend sind soziale Fürsorge und Wertschätzung jedes Einzelnen.
Sie sucht den Dialog mit der heranwachsenden und fragenden Generation.
Sie bietet ihr Gemeinschaft und Orientierung, Freude und Halt.
Diakonie und Gesellschaftliche Verantwortung
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn setzt sich für Gerechtigkeit, Frieden und
Bewahrung der Schöpfung ein.
Sie begleitet Menschen in ihren Lebensfragen und sucht mit ihnen nach neuen Perspektiven.
Sie stellt sich an die Seite der Schwachen, an den Rand Gedrängten und Kranken.
Sie bietet ihnen Beratung, Hilfe und Pflege.
Begegnung und Gemeinschaft
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn verbindet Generationen und Menschen
unterschiedlicher Prägung.
Sie ist im Gespräch mit anderen Religionen und Kulturen.
Ihre beiden Zentren sind Foren der Begegnung im Stadtteil. Hier finden Menschen
Gemeinschaft in vielfältigen Aktivitäten.
Die Kirchenmusik ist eine wesentliche Säule des Gemeindelebens.
Die Kunst spielt eine wichtige Rolle.
Die Gemeinde wird in vielen Bereichen getragen von freiwilligem Engagement.
Das Ehrenamt wird in ihr hoch geschätzt, begleitet und unterstützt.
Ihre Organisation ist durchschaubar.
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Sie ermutigt zur Mitarbeit und zum gezielten Einsatz finanzieller Mittel (→ Presbyteriumsbeschluss vom 16.Juni 2004).
1.2.
Bestandsaufnahme
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn liegt im Bonner Norden.
Sie besteht seit 1968 als eigenständige Gemeinde. Sie ist → uniert-lutherischen Bekenntnisses und gehört dem Evangelischen Kirchenkreis Bonn an.
Sie erstreckt sich über einen Teil der Inneren Nordstadt (Altstadt), Bonn Castell, Ellerviertel, Auerberg, Graurheindorf und Rheindorfer Vorstadt. Das Gemeindegebiet ist nicht
mehr als 5 Quadratkilometer groß. Es wird nördlich durch die Grenze zu Buschdorf und
Hersel, östlich durch den Rhein, südlich durch die Straßen „Wachsbleiche“, „Johanneskreuz“, „Heerstraße“, westlich durch die Eisenbahn/Kölner Autobahn (A 555) begrenzt.
Die Art der Besiedelung ist uneinheitlich und besteht aus verschieden großen, in sich zum
Teil geschlossenen, aber wenig miteinander verbundenen Siedlungseinheiten. Einige
dieser Einheiten wurden und werden in den letzten Jahren saniert. Im Bereich Auerberg
und Ellerviertel sind noch umfangreichere Neubauten geplant. Die Bevölkerung ist sozial
sehr gemischt mit einem Anteil von bis zu 38 % Migranten im Auerberg. Die Arbeitslosigkeit liegt in einigen Teilen der Gemeinde mit 15 % deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 8,4 %.
Durch die Autobahn (A 565) wird die Gemeinde in eine südliche und eine nördliche Hälfte
geteilt. Die südliche Hälfte ist stark auf die Innenstadt hin orientiert. Der öffentliche Nahverkehr bedient vor allem die Nord-Südrichtung. Im Südteil befinden sich vier kleinere Museen
und mehrere Ateliers.
Die Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs ist im Ganzen gut. Die Verkehrsverbindung zur Innenstadt mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und sehr vielfältigen kulturellen und anderen Angeboten zur Freizeitgestaltung ist gut erreichbar (10 bis 20 Minuten). Unmittelbares Naherholungsgebiet ist die Rheinpromenade sowie ausgedehnte
Gebiete am Rand oder außerhalb der Stadt.
Etwa 25% der Bevölkerung ist evangelisch.
Die Gemeinde hat derzeit 5800 Mitglieder (1. Wohnsitz) sowie XXX Mitglieder im Gemeindegebiet als 2. Wohnsitz.
Die Gemeinde verfügt über zwei Gemeindezentren und Gottesdienststätten, dem Evangelischen Gemeindeforum Auerberg, Helsinkistraße 4 - 6, und der Lukaskirche mit Gemeindezentrum und Kindertagesstätte, Kaiser-Karl-Ring 25/Nordstraße 1, sowie einem →
Diakoniezentrum in der Angelbisstrasse.
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei katholische Grundschulen und zwei Gemeinschaftsgrundschulen, eine katholische und eine Gemeinschaftshauptschule, ein privates
katholische Jungengymnasium mit Realschule sowie eine Sonderschule. An vier dieser
Schulen finden in Verbindung mit der Gemeinde regelmäßig Schulgottesdienste statt.
An einer katholische Grundschule (Bernhardschule, Auerberg) ist die Gemeinde Mitträger
des → OGS-Programms. Mit zwei weiteren Grundschulen am Rand der Gemeinde gibt es
durch die Kindertagestätte regelmäßige Kontakte.
Darüber hinaus befinden sich auf Gemeindegebiet drei berufsbildende Schulen (Berufskolleg) für gewerbliche, kaufmännische und sozialpädagogische Berufe. Die kaufmännische Berufsschule der Berufsschulpfarrstelle der Lukaskirchengemeinde (→ Bonner
Modell) liegt außerhalb des Gemeindegebietes (Duisdorf). In den meisten Schulen sind
evangelische Religionslehrer/innen tätig.
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Auf Gemeindegebiet befinden sich 18 Kindergärten anderer Träger.
Im Gemeindegebiet befinden sich vier Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Evangelischer
Trägerschaft und eines in freikirchlicher Trägerschaft. In drei Einrichtungen finden regelmäßige Evangelische Gottesdienste in Zusammenarbeit mit der Gemeinde statt. Das vierte
(Augustinum) hat einen regelmäßigen Gottesdienst mit eigenen Stiftspfarrer/innen.
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich als große Einrichtung mit über 800 Betten die
Rheinischen Kliniken Bonn. Eine Pfarrstelle der Lukaskirchengemeinde (→ Bonner Modell)
ist an dieser Klinik eingerichtet. Sie wird derzeit von zwei Kolleginnen geteilt. Außerdem ist
dort eine Kollegin im → Wartestand tätig.
Die Gemeinde hat drei Gemeindepfarrstellen mit einem Dienstumfang von derzeit 2,75.
Ein/e Pfarrer/in hat einen Auftrag für Religionsunterricht an einem benachbarten Gymnasium mit 5 Wochenstunden (ca. 19 % des Dienstumfangs).
Die Pfarrer/innen sind gesamtgemeindlich tätig und für verschiedene Sachbereiche funktional zuständig. Jeder der drei Gemeindepfarrstellen ist auch ein Straßenbezirk als Seelsorgebereich (→ Kasualbereich) zugeordnet.
Die Gemeinde verfügt über eine Kindertagesstätte mit 85 Plätzen für Kinder von 3 bis 10
Jahren und zehn Fachkräften, eine Sozialberatung mit zwei Fachkräften und eine ambulante Pflegestation mit elf Fachkräften.
In der teiloffenen Jugendarbeit mit Schwerpunkt Auerberg sind eine Jugendleiterstelle und
mehrere Teilzeitstellen eingerichtet.
Die Gemeinde verfügt über eine → B-Musikerstelle, auf der ein → A-Musiker tätig ist.
Insgesamt sind in der Gemeinde über dreißig Menschen hauptamtlich beschäftigt. Nebenamtlich und als Honorarkräfte sind es etwa zwanzig Beschäftigte. Ehrenamtlich sind etwa
120 Menschen in den verschiedenen Bereichen der Gemeinde tätig.
Die Gemeinde ist Mitglied im Evangelischen Gemeindeverband Bonn, der zentral die Verwaltung der acht (Alt)-Bonner Gemeinden durchführt.
Der Haushalt der Lukaskirchengemeinde hat ein Volumen von derzeit 1,5 Millionen Euro.
38 % davon finanziert sich aus Kirchensteuermitteln, 36 % aus Zuschüssen wie Zahlungen
der Stadt Bonn und des Landes NRW für den Betrieb der Kindertagesstätte, der Jugendarbeit und der Sozialberatung. Die restlichen 27 % sind im wesentlichen Einnahmen aus
Mieten gemeindeeigener Liegenschaften, Spenden und Kollekten.
Die Gemeinde verfügt über einen Wohnkomplex in der Brüsseler Straße. Von den drei
gemeindeeigenen Pfarrhäusern ist eines vermietet.
In einem Gemeindezentrum trifft sich wöchentlich die Evangelisch-koreanische Gemeinde
Bonn-Lukaskirche, mit der wir ökumenisch verbunden sind.
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich sieben katholische Kirchen und vier römischkatholische Gemeinden. Mit ihnen ist die Lukaskirchengemeinde ökumenisch verbunden.
Eine besondere ökumenische Verbundenheit besteht zur Katholischen Kirchengemeinde
St. Marien. Beide Gemeinden haben die → Charta Oecumenica bewusst unterzeichnet.
Die Leitungsgremien beider Gemeinden treffen sich regelmäßig.
Die Gemeinde fühlt sich der Synagogengemeinde Bonn verbunden. Sie ist Mitglied im
„Verein Christlich-Jüdischer Zusammenarbeit“ und im „Verein der Gedenkstätte“.
Auf dem Gemeindegebiet gibt es zwei Gebetsmoscheen, zwei weitere am Rand der
Gemeinde. Mit dreien von ihnen unterhält die Gemeinde über den ökumenischen „Arbeitskreis Muslime - Christen“ gute Kontakte.
Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der Evangelischen Kirchengemeinde
Nauen-Rathenow in Brandenburg. Sie beteiligt sich an der Partnerschaft des Kirchenkreises mit dem Kirchenkreis Kusini A in Tansania.
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Sie weiß sich den Zielen des → konziliaren Prozesses „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ verbunden.
Sie versteht sich als „Gemeinde ohne Rassismus“.
Sie ist Mitglied in den Ortsausschüssen und unterhält Kontakte zum Verein „Zukunftsfähiges Bonn“.
Die Gemeinde ist Mitglied im Diakonischen Werk Bonn und Bad-Godesberg-Voreifel und
arbeitet mit ihm vielfältig zusammen.
Die Kindertagesstätte gehört der Interessensgemeinschaft Evangelischer Kindertagesstätten in der Stadt Bonn an.
Die Lukaskirchengemeinde unterstützt das Evangelische Forum Bonn (Erwachsenenbildungswerk) und die Migrationsarbeit des Kirchenkreises Bonn.
Die Jugendarbeit im Auerberg wird durch „Sterntaler e.V.“ gefördert.
In der Gemeinde gibt es Fördervereine für die Kindertagesstätte, die Jugendarbeit (BONO)
und die Kirchenmusik (Auerberger Kantorei).
Das Leitungsgremium (Presbyterium) hat 25 Mitglieder. Gemäß Satzung bedient es sich
mehrerer ständiger Ausschüsse, die über teilweise Beschlussvollmacht verfügen (siehe
Organigramm, Kapitel 7).
Im Auftrag des Presbyteriums erscheint regelmäßig (dreimal im Jahr) das „Lukas-Forum“
als gemeindeigenes Informationsblatt, monatlich liegt ein aktuelles Terminblatt in den
Zentren aus.
1.3.
Trends
Das bisherige Profil der Evangelischen Lukaskirchengemeinde Bonn entspricht in vielem
der Situation im Stadtteil.
Mit der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, der Sozialarbeit und der ambulanten Pflege
antwortet die Gemeinde auf die besonderen Herausforderungen des Umfelds.
Diese Schwerpunkte sind sicher weiterhin nötig und gewollt. Sie sind aber auch immer
wieder veränderten Bedingungen unterworfen und müssen verändert werden.
Der Vergleich der erhobenen Daten des Stadtteils mit den Daten der Gemeinde zeigt, welche Menschen wir mit unserer Arbeit bisher zu wenig erreichen: Studierende, Menschen
ohne Arbeit, Singles, die Gruppe der im Beruf stehenden mittleren Generation, Neuzugezogene, Migranten.
Wir müssen noch genauer hinschauen und reflektieren, ob und wie wir die Menschen
erreichen. Wie können Menschen zur Gemeinde Kontakt aufnehmen - wie nehmen wir
Kontakt zu ihnen auf? Mit welchen Gruppen, Angeboten wird die Möglichkeit gegeben,
Probleme, Gedanken und Emotionen auszusprechen? Wie kann Beziehung weiter gestaltet, der Dialog mit den Menschen auch über ihren Glauben geführt werden? Wie nehmen
wir unsere Mitverantwortung für Integration wahr.
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn kann nicht auf alle Situationen und Bedürfnisse mit speziellen Angeboten reagieren. Die beiden Gemeindzentren sollen aber offene
Orte der Begegnung sein.
Angesichts begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen und einer gesunkenen Mitgliederzahl will die Konzeption mit Gottesdienst und Kirchenmusik, mit Bildung, Seelsorge
und Diakonie Schwerpunkte setzten. Beispielhaft werden innerhalb dieser Felder besonders wichtige Bereiche beschrieben und auch jeweils ein innovatives Projekt (ausgenommen: Diakonie) herausgestellt, mit dem wir auf veränderte Bedingungen und Herausforderungen reagieren möchten. Wir möchten wahrnehmen, wie unterschiedlich Menschen
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heute ihre Beziehung zu Kirche und Gemeinde gestalten und ihnen sehr unterschiedliche
Möglichkeiten der Beteiligung bieten.
Die verschiedenen innovativen Vorhaben sollen schrittweise innerhalb der nächsten Jahre
umgesetzt werden.
Die Umsetzung ist in dem Maße möglich, als es gelingt Menschen zu gewinnen, die sich
daran beteiligen und finanzielle und andere Mittel aufgebracht und bereitgestellt werden
können.
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2.
Gottesdienst
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn „bewahrt Traditionen des Glaubens und
gibt sie lebendig weiter. In ihr finden sich Menschen, die aus dem Evangelium Kraft und
Mut schöpfen und den Glauben im Alltag leben wollen. Ihre Gottesdienste sind vielgestaltig
und einfühlsam und laden zum Mitmachen ein.“ (siehe Leitbild)
In der Gemeinde werden an jedem Sonn- und Feiertag - in der Regel an beiden Gottesdienststätten (Lukaskirche und Gemeindeforum Auerberg) Gottesdienste gefeiert. An
jedem ersten Sonntag an beiden Stätten mit Abendmahl, an jedem vierten Sonntag im
Gemeindeforum mit Abendmahl.
Besondere, unten nicht aufgeführte Gottesdienste sind:

Gesprächsgottesdienste
(am 5. Sonntag in Monaten mit fünf Sonntagen im Gemeindeforum)
wöchentliche Abendgebete
Weltgebetstag - Frauen laden ein
Passionsandachten
Feier der Osternacht
Diakoniegottesdienst am Gründonnerstag
Feierabendmahl am Gründonnerstag
Erntedankgottesdienst
Open Air-Gottesdienst in den Rheinischen Kliniken
gemeinsam mit der Klinikseelsorge
Diakoniesonntag im Advent
2.1.
Familiengottesdienst









In der Evangelischen Lukaskirchengemeinde Bonn sind die Gottesdienste so konzipiert,
dass an jedem Sonntag ein Gottesdienst mit Kindern angeboten wird. Diese Gottesdienste
mit Kindern finden in der Regel um 11.00 Uhr statt:
Lukaskirche
1. Sonntag im Monat
2. Sonntag im Monat
Kindergottesdienst
Kindergottesdienst
3. Sonntag im Monat
4. Sonntag im Monat
Gemeindeforum
Familiengottesdienst
Familiengottesdienst
Die Kindergottesdienste werden parallel zum Hauptgottesdienst gefeiert, die Familiengottesdienste sind an den entsprechenden Sonn- und Feiertagen die Hauptgottesdienste.
Der Familiengottesdienst ist ein Gottesdienst für alle Generationen, er ist keine Vorführung
eines Kindergottesdienstes vor den Erwachsenen. In ihm kommt es darauf an, den Glauben für jedes Alter anschaulich und begreifbar zu machen, unterschiedliche Zugänge zum
Glauben und ein Gemeinschaftserleben zu ermöglichen. Zu diesem Gottesdienst gehört
deshalb eine aktuelle und verständliche Sprache, das Erleben von neuen und kreativen
Formen und Methoden, vielfältige Möglichkeiten zum Mitmachen. Der Familiengottesdienst
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lebt davon, dass er von einem Team vorbereitet und durchgeführt wird. In der Evangelischen Lukaskirchengemeinde Bonn gibt es pro Zentrum ein Team für die Vorbereitung.
Der Familiengottesdienst wird in der Regel gut besucht. Auch Menschen, die sonst selten
in die Kirche gehen, fühlen sich durch diese alternative und offene Gottesdienstform angesprochen. Viele Eltern ergreifen sehr gerne diese Möglichkeit, Gottesdienst mit ihren Kindern zusammen zu feiern. Sie wissen sich und ihre Kinder gut angenommen. Im Lukaskirchenzentrum wird die Gemeinschaft des Gottesdienstes oft fortgesetzt mit einem gemeinsamen Essen nach dem Gottesdienst.
Die Einrichtung eines Familiengottesdienstes pro Monat in jedem Gemeindezentrum allerdings im Gemeindeforum nicht in den Ferien - hat sich bewährt. Das zeigt das Interesse von Ehrenamtlichen an der Vorbereitung und Durchführung der Gottesdienste sowie
die anhaltend hohe Besucherzahl als auch die Rückmeldungen der Beteiligten. Der Familiengottesdienst ist ein sehr beliebter Gottesdienst für Taufen.
Damit dieses Angebot in Zukunft aufrechterhalten werden kann, stellt das Presbyterium die
erforderlichen Finanzen für Material, Medien, Aufwandsentschädigungen und Fortbildungen zur Verfügung und ermöglicht den beteiligten Pfarrer/innen die entsprechende Investition an Zeit.
2.2.
Ökumenische Gottesdienste
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn „lebt ökumenisch“ auf verschiedenen
Ebenen. (siehe Leitbild)
Auf der Ebene des Gottesdienstes gibt es vielfältige ökumenische Partner/innen und
Gottesdienstformen.
Im Bereich Auerberg findet monatlich an zwei Grundschulen Schulgottesdienst statt. In der
Jahnschule ist der monatliche Schulgottesdienst ökumenisch vorbereitet. Die katholische
und evangelische Religionslehrerin bereiten mit dem katholischen Priester und dem/der
evangelischen Pfarrer/in den Gottesdienst vor und führen ihn gemeinsam durch. Dieses
Modell wird auch für die andere Grundschule angestrebt. In der Bernhardschule finden
jährlich vier ökumenische Schulgottesdienste statt.
Für den Bereich um die Lukaskirche gibt es jährlich einen ökumenischen Abschlussschulgottesdienst für die Karlschule sowie für die Hauptschule am Römerkastell. Letzterer
ist ein ökumenischer Gottesdienst mit muslimischer Beteiligung. Für die Hauptschule ist
eine ökumenische Ausrichtung der vier sonstigen Schulgottesdienste erwünscht und
geplant.
Die vier Jugendgottesdienste im Bereich der Lukaskirchengemeinde werden von einem
ökumenischen Team vorbereitet, zu dem die Verantwortlichen aus St. Marien, der Seelsorge an den Rheinischen Kliniken Bonn, aus den Gemeindezentren Auerberg und Lukas
zusammenkommen.
Ein weiteres Ökumeneprojekt bezogen auf die Gottesdienste sind die gegenseitigen Einladungen in Sonntagsgottesdienste und Messfeiern zum Kennenlernen des jeweils anderen. Gegenseitige Besuche finden auch zu den besonderen Gottesdiensten am Karfreitag
statt: Evangelischer Abendmahlsgottesdienst und Gottesdienst zur Todesstunde Jesu.
Die Leitungsgremien der Lukaskirchengemeinde und der St. Marienpfarrgemeinde haben
außerdem beschlossen, dass es zu wichtigen Feiern und Gottesdiensten Grußworte der
jeweils anderen Gemeinde geben soll unter Einbindung des Grüßenden in den Gottesdienst.
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Eine feste Einrichtung sind die folgenden ökumenischen Gottesdienste: An einem Abend in
der Woche der Einheit der Christen im Januar mit der Pfarrgemeinde St. Josef und am
Vorabend zum Pfingstsonntag mit der Pfarrgemeinde St. Marien. Im Auerberg der Gottesdienst im August im Kirmeszelt und der Gottesdienst am Heiligenhäuschen. Mit St. Marien
wird auch der Buß- und Bettag-Gottesdienst in der Lukaskirche vorbereitet und gefeiert.
Alle ökumenischen Gottesdienste eröffnen die Möglichkeit zu gemeinsamen spirituellen
Erfahrungen. In ihnen bringen wir zum Ausdruck, dass wir in unserer Vielfalt die Einheit
suchen und leben wollen. Ökumene soll insgesamt selbstverständlich werden.
Ökumenische Gottesdienste sollen regelmäßig und häufig zu besonderen Zeiten stattfinden. In ihnen werden besondere Formen und Methoden ausprobiert. Die Gottesdienste
werden gemeinsam möglichst mit einem Team vorbereitet. Es sollen viel Mitarbeiter/innen
eingebunden werden. Die Zusammenarbeit geschieht mit Menschen, die mehr über den
anderen lernen möchten und die in der Lage sind, Kompromisse einzugehen. In der Feier
des Gottesdienstes ist auch die Gemeinde gehalten zu lernen und Kompromisse einzugehen. Für die Teilnahme und Mitarbeit an ökumenischen Gottesdiensten muss vor allen
Dingen in der evangelischen Gemeinde viel geworben werden. Pressearbeit ist nötig.
Die Gottesdienste richten sich an liturgisch interessierte Menschen, an Grenzgänger/innen,
sie sprechen die konfessionell Suchenden an und sind für gemischt-konfessionelle Familien eine gute Gelegenheit, gemeinsam zu feiern und sich angenommen zu fühlen.
Die Arbeit mit den ökumenischen Gottesdiensten ist auf Nachhaltigkeit angelegt: Es sollen
viele zu einem Gespräch nach dem Gottesdienst bleiben wollen. Es sollen viele Menschen
gewonnen werden, die ein Interesse haben mitzumachen.
Die Gemeinde ist für diese zukunftsweisende Aufgabe gehalten, die notwendigen zeitlichen (Arbeitszeit der Pfarrer/innen) und finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, weil
wir davon überzeugt sind, dass unsere Zukunft als Kirche ökumenisch ist.
2.3.
Kirchenmusik
Die Kirchenmusik ist, wie im Leitbild festgestellt, eine wesentliche Säule, für manche
sicherlich die Säule des Gemeindelebens. Viele Menschen erleben mit und in der Musik,
im Hören und auch im eigenen Musizieren eine besondere Dimension für ihren Glauben,
für das Zusammenleben in der Gemeinde.
Die Musik prägt den Gottesdienst, sie ist anziehend für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sie spricht im Innersten an, sie gibt Anlass, über die vielfältigen Traditionen des
Glaubens nachzudenken.
Kirchenmusik baut Gemeinde auf. Deshalb wird darauf zu achten sein, dass die Qualität
der Musik in unserer Gemeinde erhalten bleibt.
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In unserer Gemeinde gibt es verschiedene Chöre:




Auerberger Kantorei
Kinderchöre
Frauenchor
Jugendband
Diese werden von dem hauptamtlichen Kirchenmusiker mit voller Stelle geleitet. Die Arbeit
wird unterstützt von Vertretungskräften auf Honorarbasis.
Die Chöre und die Jugendband beteiligen sich intensiv an der musikalischen Begleitung
der Gottesdienste, an Gemeindefeiern und sonstigen Festen.
Mit den Chören und in der Regel in Zusammenarbeit mit anderen Chören, Musiker/innen
und Ensembles gibt es mehrmals im Jahr Großereignisse und Konzerte, zum Beispiel die
„Lange Mozartnacht“ und „Noah und die Flut“ - Kinderoper von Benjamin Britten, um nur
zwei größere Ereignisse 2006 zu nennen. Als Bildungsveranstaltung wird regelmäßig eine
Einführung in die Werke angeboten.
Durch die Kirchenmusik erreicht die Gemeinde an Musik interessierte Menschen, auch
außerhalb der Gemeinde. Die Musik erreicht die Gottesdienstbesucher/innen. Alle Kinder
und Jugendlichen im Gemeindegebiet sind durch die Aufführungen der Kinderchöre und
der Jugendband eingeladen, selbst mit zu machen oder einfach die Musik mit zu erleben.
Die Musik mit Kindern und Jugendlichen unterstreicht eindrucksvoll nach innen und außen
das Engagement der Gemeinde für die nachkommende Generation. Die Eltern der Kinder
und Jugendlichen freuen sich über den Einsatz der Kinder und interessieren sich selbst für
die Gemeinde. Allgemein finden Menschen aus der Gemeinde und von außerhalb durch
die Musik wieder Zugang zur Kirche.
Die Größe der Chöre, die überaus positiven Rückmeldungen aus der Gemeinde und den
Medien, der hohe Spendeneingang sprechen eine eigene Sprache über die bekannte
Qualität der Kirchenmusik in unserer Gemeinde. Auch in Zukunft wird sich an diesen Kriterien ablesen lassen, ob es mit der Arbeit gut bestellt ist.
Dafür braucht die Arbeit weiterhin ausreichende personelle, finanzielle, räumliche, zeitliche
Ressourcen.
2.4.
Offene Lukaskirche (innovativ)
Die Lukaskirche ist eine Kirche in der Nähe der Innenstadt. Sie liegt am Kaiser-Karl-Ring,
einer der großen Straßen im Bonner Norden, und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr
gut zu erreichen. Gegenüber der Kirche liegen die Rheinischen Kliniken Bonn. In großer
Nachbarschaft befindet sich die Kölnstrasse mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Einige Fortbildungsinstitute und eine Außenstelle der Agentur für Arbeit haben ihren Sitz am KaiserKarl-Ring. Viele Menschen gehen an der Kirche vorüber und einige von ihnen sind offen für
einen Moment der Stille, für die Gelegenheit aus der Hektik herauszutreten. Sie suchen
einen geschützten Raum, in dem sie ein Stück weit zu sich selbst finden können. Vielleicht
sind einige auch auf der Suche nach einer Kraft für sich, auf der Suche nach Gott. Manche
suchen vielleicht ein Gespräch, einen Anstoß, eine Anregung.
Die Kirchengemeinde ermöglicht mit dem Projekt einer geöffneten Lukaskirche, dass Menschen ihren Glauben vertiefen können. Sie bietet damit Gelegenheit für neue Zugänge zum
Glauben. Wege nach innen können eröffnet werden, die zum Handeln ermutigen.
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Das Projekt „offene Kirche“ ist eine neue Aufgabe in der Gemeinde. Der Kirchenraum
muss für diesen Zweck gestaltet werden: Es muss überlegt werden, wie eine räumliche
Nische für Stille entstehen könnte. Meditationsimpulse müssen ausgesucht und ausgelegt
werden. Es sollte eine Gelegenheit geben, Kerzen anzuzünden.
Eine offene Kirche kann in viel stärkerem Maße als bisher auch Kunstkirche sein. Ausstellungen machen bei größeren Öffnungszeiten mehr Sinn. Ein solches Projekt braucht viele
Ehrenamtliche, die Dienst tun wollen. Sie werden für diese Aufgabe fortgebildet. Ein
solches Projekt braucht eine gute Öffentlichkeitsarbeit.
Für den Anfang sollte von einem offenen Nachmittag ausgegangen werden, an dem für
drei Stunden Öffnungszeit vier Ehrenamtliche gebraucht werden (wegen der Vertretungsdienste). Die Öffnungszeiten könnten je nach Größe des Teams erweitert werden. Die
Zeiten richten sich nach Zielgruppen und nach dem Bedarf.
Eine offene Kirche spricht sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene an: Passanten, Besucher/innen und Patienten aus der Klinik, eigene Mitarbeiter/innen und Eltern
aus den Krabbelgruppen und der Kindertagesstätte, Kinderchor-Kinder und deren Eltern,
Jugendliche aus den Jugendgruppen, Gemeindeglieder und Menschen aus der Ökumene.
Die offene Kirche wird genutzt, weil sie gerade offen ist und sie wird auch gezielt aufgesucht.
Zu beachten ist, dass bei diesem Projekt der Pfarrdienst nicht unerheblich berührt ist. Um
es durchführen zu können, wird ein Team vor allem aus Ehrenamtlichen benötigt, das
weitestgehend unabhängig von den Pfarrer/innen mit großem eigenverantwortlichem
Potential agieren kann.
Für eine gute Qualität des Projektes wird die Größe des Teams, die Ausweitung der
Öffnungszeiten, Rückmeldungen und auch der Eingang von Spendengeldern sprechen.
Die Gemeinde wird einiges an Geld für kleinere Veränderungen des Raumes, für die Fortbildung der Ehrenamtlichen, für Informationsmaterial und Öffentlichkeitsarbeit, für Kunstprojekte, aber eventuell auch weitere Räume und Arbeitszeit der Pfarrer/innen zur Verfügung stellen müssen.
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3.
Seelsorge
Seelsorge ist eine Aufgabe der Gemeinde, die in allen Arbeitsbereichen wahrgenommen
wird und gefragt ist. Im folgenden wird die besondere Aufgabe der → Kasualseelsorge
beschrieben und ein neues Projekt angedacht.
3.1.
Kasualien
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn bietet Gemeinschaft und Orientierung,
Freude und Halt. Sie begleitet Menschen in ihren Lebensfragen und sucht mit ihnen nach
neuen Perspektiven.“ (siehe Leitbild)
Gemeinde will Menschen in den besonderen Situationen des Übergangs wahrnehmen und
seelsorglich begleiten: Geburt, Mündigwerden, Hochzeit, Tod, aber auch andere Situationen des Anfangs oder Ende eines Lebensabschnitts wie Scheidung, Arbeitsbeginn, -verlust, Krankheit, Aufnahme in die Gemeinde …
An diesen Schwellen ihres Lebens will Seelsorge den Betroffenen mit Wertschätzung
begegnen, mit ihnen nach dem Sinn des Lebens fragen und aus dem Evangelium Kraft
und Mut schöpfen. In seelsorglichem Gottesdienst und Ritual soll geschaut werden, welche
Hoffnungen und Energien blockiert werden oder freikommen. Wie können Betroffene die
Fähigkeit, Anderen zu geben, neu für sich entdecken.
Menschen sollen in ihren Lebensfragen begleitet und gemeinsam neue Perspektiven in
Blick genommen werden.
Das Angebot geschieht ohne Ansehen der Person und ist grundsätzlich kostenlos.
Bedürfnis nach Kontakt und Gemeinschaft werden gemeinsam ausgelotet und Möglichkeiten der Betroffenen angesehen.
Das Gemeindehaus kann erlebt werden als Ort der Freude und der Trauer, des
Geschützt-Werdens und der Gemeinschaft. Sie bietet Räume zur Zusammenkunft und
Feier.
Die Kirchengemeinde wird für den Einzelnen zum Ort des Zuspruchs, der Aufatmens und
der Ermutigung.
Spezielle seelsorgliche Angebote und Beratung werden bei Bedarf vermittelt.
Die auf den eigentlichen Anlass beschränkte punktuelle → Kasualhandlung wird mit einem
nachgehenden (auch vorausgehenden, zum Beispiel Ehevorbereitung, Sterbebegleitung)
seelsorglichen Handeln verknüpft . In der nachfolgenden Zeit wird in angemessenen
Abstand Kontakt mit den Betroffenen gesucht.
Auch für Lebensübergänge neben den klassischen → Kasualien werden Seelsorge und
Rituale angeboten (zum Beispiel Abendmahlsfeier, Segnung, → Salbung).
Zugänglichkeit, Lebensnähe und Kompetenz der Kräfte wird angestrebt.
Die hauptamtlichen Kräfte werden durch den Einsatz ehrenamtlicher (Kasual-) Seelsorger/innen verstärkt. Es erfolgt eine entsprechende Schulung und Begleitung.
Auch der Aufbau von „Seelsorge durch die Gruppe“ für Betroffene (zum Beispiel Trauergruppen) soll ein Ziel in der Gemeinde werden. Geschützte, einladende Räume für
Gespräche, Begegnung und Rituale werden eingerichtet.
Der Umfang der Inanspruchnahme wird jährlich anhand einer vom Gemeindeamt erarbeiteten Statistik überprüft Gefragt wird auch, wie sich gemeindliche Seelsorge gegenüber
entsprechenden kommerziellen Angeboten auf dem „Markt“ behauptet.
Angesprochen von den Angeboten der → Kasualseelsorge sind vor allem Gemeindemitglieder bei besonderen Lebensanlässen: Eltern und Alleinerziehende nach der Geburt,
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Menschen an der Schwelle zum Erwachsensein, Hinterbliebene, (Ehe)Paare, Menschen
an Übergängen ihres Lebens und Menschen in Trennung und Scheidung.
Eingesetzt werden muss die Zeit der Pfarrer/innen sowie die Arbeit von (ehrenamtlichen)
Seelsorgehelfern. Dazu ist eine Qualifizierung von Menschen zu Seelsorgehelfern nötig.
Es werden benötigt: Räume zum Feiern und Zusammensein von Trauernden, Hochzeitsgästen, Taufgästen, gegebenenfalls die Schaffung von Ausschankmöglichkeit und Bewirtung. Die dazu notwendigen finanziellen Mittel müssen bereitgestellt werden.
3.2.
Niederschwellige Seelsorge (innovativ)
(Seelsorge im Alltag):
´“Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn kommt mit Menschen zusammen, die
Gott suchen und nach dem Sinn des Lebens fragen. In ihr finden sich Menschen, die aus
dem Evangelium Kraft und Mut schöpfen und den Glauben im Alltag leben wollen. Sie
begleitet Menschen in ihren Lebensfragen und sucht mit ihnen nach neuen Perspektiven.“
(siehe Leitbild)
→ Niederschwellige Seelsorge ist offen für den anderen Menschen in der alltäglichen Situation. Sie will auch kirchenferne Menschen erreichen. Sie nimmt Menschen in ihren alltäglichen Lebensfragen wahr, nimmt sich Zeit für sie und begegnet ihnen. Sie fragt mit ihnen
nach Orientierung und sucht sie ein Stück zu begleiten.
Im alltäglichen Arbeitsleben des Kindergartens, der Jugendarbeit, der Diakonie und anderer Bereiche müssen Zeitressourcen für seelsorgliches Gespräch und Begegnung vorgesehen werden. Die Mitarbeiterschaft wird gestärkt in seelsorglicher Grundkompetenz, in
Empathie, Zuhören und verständlicher Sprache. Pfarrer/innen und Mitarbeiter/innen müssen räumlich und zeitlich gut erreichbar sein.
Es wird ein Angebot von Gesprächsmöglichkeiten geschaffen, das für den Außenstehenden übersichtlich und leicht zugänglich ist. Für Gespräche stehen Räume mit einer
geschützten Atmosphäre zur Verfügung.
Niederschwellige Seelsorge arbeitet mit anderen Hilfsangeboten zusammen. Sie kann
Menschen zu einer anderen speziellen oder intensiv begleitenden Seelsorge vermitteln. In
Zeitbudgets und in entsprechenden Aufzeichnungen kommen (anonymisiert) Zeiten für
niederschwellige Seelsorge vor. Anhand der Anzahl der Menschen, die diesen seelsorglichen Dienst in Anspruch nehmen, lässt sich überprüfen, ob das Angebot angenommen
wird.
Menschen, die mit der Kirchengemeinde oder einer ihrer Einrichtungen zu tun haben:
Zunächst einmal kommen als Menschen, die solch einen Dienst nutzen möchten alle Mitarbeiter/innen und allgemein die Menschen im Stadtteil in Frage. Das Presbyterium muss
für solch einen Dienst Hauptamtliche beauftragen und ihnen die Zeit zur Verfügung stellen.
Eine ausreichende ehrenamtliche Mitarbeiterschaft muss noch gewonnen werden. Ausreichende Finanzen für Schulung und Supervision sowie angemessene Räume müssten zur
Verfügung gestellt werden.
- 14 -
4.
Diakonie
Diakonie ist tätige Nächstenliebe. In den beiden unten dargestellten Gemeindeinstitutionen
liegt sie in den Händen von professionellen Schwestern, Pflegern und Sozialarbeiter/innen.
Daneben ist Diakonie folgendermaßen auch Aufgabe von Pfarrer/innen und Ehrenamtlichen:




Ökumenischer Besuchdienstkreis
die Geburtstagsbesuchdienstkreise
das Arbeitslosenfrühstück
der Malkurs für Arbeitssuchende
Diakonie könnte auch als Querschnittsaufgabe verstanden werden, da sie in allen Arbeitsbereichen ihren Platz hat.
4.1.
Häusliche Alten- und Krankenpflege
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn begleitet Menschen in ihren Lebensfragen
und sucht mit ihnen nach neuen Perspektiven. Sie stellt sich an die Seite der schwachen,
kranken und alten Mitmenschen. Sie bietet ihnen Beratung, Hilfe und Pflege.“ (siehe Leitbild)
Die Lukas-Gemeindediakonie ist beauftragt für die häusliche Alten- und Krankenpflege.
Der Dienst an alten, behinderten und kranken Mitmenschen zählt zu den elementaren Aufgaben unserer Kirchengemeinde. Dieser Dienst christlicher Nächstenliebe gilt dem ganzen
Menschen. Er umfasst daher leibliche Pflege ebenso wie seelsorglichen Beistand und
geistliche Begleitung in Krankheit, Alter und Sterben. Ziel unserer Arbeit ist insbesondere,
dass die Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.
Die Lukas-Gemeindediakonie wurde am 01. Januar 1997 gegründet. Das Angebot ist
konfessionsübergreifend und gilt für den Einzugsbereich der Lukaskirchengemeinde,
Buschdorf und Tannenbusch. Den Kranken und Pflegebedürftigen wird vermittelt, dass ihre
Pflege im Auftrag einer Kirchengemeinde geschieht. Die Gemeindeglieder erfahren, dass
die diakonische Arbeit zur Arbeit dieser Kirchengemeinde gehört. Gemeindeeigene Angebote wie Seelsorge, Sozialberatung und Seniorenprogramme an Pflegebedürftige sind auf
Wunsch leicht zu vermitteln.
Die Aufgaben der Lukas-Gemeindediakonie umfassen die Tätigkeiten im Rahmen der
ambulanten Alten- und Krankenpflege:





Grundpflege nach SGB XI
Behandlungspflege nach SGB V
Pflegerische Beratung
Pflegenachweis nach §37 Abs.3 SGB XI
bei Bedarf Hilfestellung bei Anträgen auf finanzielle Leistungen durch Pflege- oder
Krankenkassen
- 15 -
Ergänzende Dienste:


Einkäufe, Arztbegleitung, Haushaltshilfe usw. erfolgen durch Mitarbeiter/innen im
Mobilen Sozialen Dienst (zum Beispiel Zivildienstleistende)
Mitarbeit ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen
Die Häufigkeit der Hausbesuche richtet sich nach der Notwendigkeit, den Wünschen der
Patienten und der Aufnahmekapazität. Das Angebot gilt für alle alten, behinderten und
kranken Menschen in unserem Einzugsbereich.
Unsere Arbeit wird wie folgt überprüft:

Pflegevisiten
Die Pflegevisite dient unter anderem zur Überprüfung der Patientenzufriedenheit.
Sie überprüft auch, ob die Angehörigen mit der Arbeit der Station zufrieden sind.
Ebenfalls gehört zum Aufgabenkatalog der Pflegevisite die Überprüfung der Vollständigkeit der Pflegedokumentation, des Pflegeprozesses und die Überprüfung
der Mitarbeiterzufriedenheit.

Mitarbeit der Leitung in der Pflege

Empfehlungen durch Ärzte, Krankenhäuser (Sozialdienste),
Patienten und Angehörige

Wirtschaftlichkeit
Monatliche und jährliche betriebswirtschaftliche Auswertungen durch professionelle
interne und externe Wirtschaftsprüfung
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Die gesetzlichen Anforderungen der verschiedenen Kostenträger sind zu erfüllen. Es
bestehen




ein Versorgungsvertrag nach § 72 SGB XI
ein Rahmenvertrag nach § 75 SGB XI
ein Rahmenvertrag nach §§ 132 und 132a Abs. 2 SGB V
Qualitätsprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK)
Die Kriterien der „MDK-Anleitung zur Prüfung der gemeinsamen Grundsätze und
Maßstäbe zur Qualitätssicherung nach §80 SGB XI in der ambulanten Pflege“
werden erfüllt.
Spendenaufkommen
Räumliche und sachliche Ausstattung
Die Büroräumlichkeiten der Lukas-Gemeindediakonie sind in der Angelbisstr. 3 in Bonn. Es
stehen folgende Räumlichkeiten zur Verfügung: Büro für die Pflegedienstleiterin, Büro für
die Verwaltungsangestellte, Besprechungsraum mit integrierter Küche, Kellerraum zur
Lagerung von zum Beispiel Pflegehilfsmitteln und Akten. Alle Räumlichkeiten sind mit entsprechend notwendiger Einrichtung ausgestattet.
- 16 -
Die Lukas-Gemeindediakonie verfügt über acht Dienstwagen.
Personelle Ausstattung
Es sind zur Zeit 11 Mitarbeiter/innen fest angestellt:

sieben Krankenschwestern (vier vollzeit-, drei teilzeitbeschäftigt)

zwei Altenpfleger/innen (teilzeitbeschäftigt)

eine Altenpflegeassistentin (teilzeitbeschäftigt)

eine Verwaltungsmitarbeiterin (19,25 Stunden wöchentlich)

zusätzlich sind ein Zivildienstleistender (vollzeitbeschäftigt) und

neun Mitarbeiter/innen auf ehrenamtlicher Vergütungsbasis (154 €) für 14 Stunden
monatlich in der Pflege tätig.
Die Mitarbeiter/innen verfügen über Dienstanweisungen mit funktionsbezogenen Aufgabenbeschreibungen.
Personalentwicklung
Es werden einmal jährlich prospektive Pläne für interne und externe Fortbildungen erstellt.
Alle Mitarbeiterinnen werden in die Fortbildungen einbezogen. In den halbjährlichen Mitarbeitergesprächen, die im Anschluss an die Pflegevisiten stattfinden, werden unter anderem
Fortbildungswünsche und Bedarfe besprochen und geplant.
Ganzjährig finden dienstbegleitend Leitungssupervisionen, bei Bedarf und auf Wunsch
auch Teamsupervisionen statt.
Die Pflegedienstleiterin und die stellvertretende Pflegedienstleiterin nehmen regelmäßig an
den Informationsveranstaltungen des Diakonisches Werk Düsseldorf teil.
Weitere Aktivitäten in der Lukaskirchengemeinde

Als Teil der Lukaskirchengemeinde wird die Lukas-Gemeindediakonie in ideeller
und finanzieller Hinsicht unterstützt.

Enge Zusammenarbeit mit dem/der Diakonie-Pfarrer/in

Diakonieausschusssitzungen alle sechs Wochen
(Hier wird Wert gelegt auf Transparenz und aktuelle Daten zu den Bereichen Wirtschaftlichkeit, Anzahl der monatlichen Hausbesuche, Überstunden, Personalstand,
Krankheitsausfälle und Mitarbeiterentwicklung)

Teilnahme an anderen Ausschüssen bei Bedarf

Die Lukas-Gemeindediakonie ist regelmäßig eingebunden in die Angebote der Kirchengemeinde (zum Beispiel Gemeindefeste, Trauer- und Abendmahlsgottesdienste)
Kooperationen
Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit Hausärzten, Fachärzten, Krankenhäusern,
Kranken-Pflegekassen. Eine Vernetzung mit ergänzenden Diensten, die für die Pflegebedürftigen notwendig und gewünscht sind, ist möglich und die Kontakte werden auf Wunsch
geknüpft. (zum Beispiel Bonner Altenhilfe, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Handeln statt
Misshandeln (HSM), Haushaltshilfen (Firma Domizil), gesetzliche Betreuer).
Mit folgenden Einrichtungen bestehen Kooperationsvereinbarungen:

Caritasverband Bonn (Nachtrufbereitschaft von 21:00 Uhr bis 7:00 Uhr)

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, Krankenpflegeschule im Haus St. Elisabeth

Haus Rosental

Seniorenheim Josefshöhe (in Bearbeitung)
- 17 -
4.2.
Sozialberatung
Die gemeindeeigene Sozialberatungsstelle der Evangelischen Lukaskirchengemeinde
Bonn verfolgt das Ziel, allen Menschen aus unserem Gemeindegebiet zu helfen, die um
Hilfe anfragen, unabhängig von Religion und Nationalität. Die Ursache der Hilfebedürftigkeit spielt keine Rolle. Wir orientieren uns am Bedarf der Hilfesuchenden. Wir berücksichtigen die gesamte Lebenssituation und helfen, angemessene Lösungen zu finden und
suchen gemeinsam mit den Ratsuchenden nach Handlungsalternativen.
Wir lassen die Menschen mit ihren Fragen nicht allein. Wir respektieren sie mit allen ihren
Begabungen und Grenzen und bringen ihnen Wertschätzung entgegen.
Wir sind nicht neutral, sondern ergreifen Partei für die Benachteiligten in unserer
Gemeinde.
Durch gemeindeeigene Sozialarbeit ist Kirche für die Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, erfahrbar. Die Gemeindeglieder wissen - auch durch die sonntägliche Kollekte - dass die Armen wahrgenommen werden. Die Menschen, die die Dienste der Sozialberatung in Anspruch nehmen, sind sich sicher, dass sie wichtig sind, aber dass ihre Daten
absolut vertrauensvoll behandelt werden.
In der offenen Sprechstunde, bei vereinbarten Terminen oder bei Hausbesuchen werden
Menschen informiert, beraten und unterstützt. Themenschwerpunkte sind finanzielle Notlagen, Umgang mit Behörden, psychosoziale Probleme, Alltagsfragen, sowie Probleme um
Wohnen und Arbeit.
Unsere Zielgruppe sind Menschen mit sozialen, finanziellen, psychischen oder gesundheitlichen Problemen. Ein erheblicher Anteil der Personen, die Hilfe bei der Sozialberatungsstelle suchen, benötigen kontinuierliche professionelle Begleitung, damit sie den an sie
gerichteten Anforderungen genügen können.
Durch Bereitstellung von Diakoniemitteln kann Menschen in besonderen finanziellen Notlagen unbürokratisch geholfen werden.
Es besteht eine enge fachliche Zusammenarbeit mit der Abteilung Sozialarbeit des Diakonischen Werkes, sowie eine Vernetzung mit anderen Fachberatungsstellen.
Die Refinanzierung der Personal- und Sachkosten der Sozialberatungsstelle der Gemeinde
ist in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk durch die Stadt Bonn und die → ARGE
gesichert. Dieser Erfolg dokumentiert auch die verfestigte Kooperation mit dem Diakonischen Werk.
- 18 -
Als Kriterien zur Überprüfung können genannt werden:








Anzahl der Ratsuchenden
Rückmeldung durch Betroffene
Akzeptanz durch andere Institutionen
Zusammenarbeit mit relevanten Institutionen
Ausreichende Anzahl von Einzelbetreuungen im Hinblick auf Refinanzierung
Jahresbericht
Mitarbeit im Diakonieausschuss
regelmäßige Teambesprechungen mit dem/der Diakonie-Pfarrer/in
Damit professionell gearbeitet werden kann, werden folgende Ressourcen benötigt:
Personal:

zwei pädagogische Fachkräfte mit jeweils 19,25 Wochenstunden

regelmäßige juristische und andere relevante Fortbildungen

Anteil Pfarrdienst

Anteil Verwaltungskraft

Anteil Reinigungskraft
Räumlichkeiten:
Angelbisstr. 3, Bonn: ein Büroraum, ein Gruppenraum, je nach Bedarf ein weiterer Beratungsraum, Wartebereich, Teeküche, WC
Gemeindeforum Auerberg: ein Besprechungsraum, Wartezone
Ausstattung:
Telefon, Fax, Computer, Computer mit Internetzugang
Finanzmittel
Diakoniemittel
Personal- und Sachkosten
werden zur Zeit refinanziert durch die Stadt Bonn und die ARGE Bonn.
- 19 -
5.
Bildungsarbeit
Zur Bildungsarbeit der Lukaskirchengemeinde gehören neben den unten erwähnten Bereichen auch der ökumenische Bibelkreis, die Arbeit der Krabbelgruppen und Vorkindergartengruppen inklusive Gottesdienste, die Familienfreizeiten zu Pfingsten und im Advent
sowie nach Föhr als Sommerfreizeit. Das Literaturcafé, das alle zwei Monate stattfindet,
der Töpferkurs für Kinder sowie die Eutoniegruppe und der meditative Tanz, auch der
Gesprächskreis für Frauen einmal monatlich und die Montagsmaler sind wichtige Bildungsangebote der Kirchengemeinde. Alle weiteren Veranstaltungen sind in den folgenden
Kapiteln subsumiert.
5.1.
Tageseinrichtung für Kinder
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn ist eine lernende Gemeinde. Sie setzt sich
für Kinder und Jugendliche ein, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Sie beteiligt
sich mit alters- und bedarfsgerechten Angeboten an Betreuung, Bildung und Erziehung.
Sie bewahrt Traditionen des Glaubens und gibt sie lebendig weiter. Sie verbindet Generationen und Menschen unterschiedlicher Prägung.“ (siehe Leitbild)
Die Tageseinrichtung für Kinder ist Lebensraum für Kinder, in dem sie sich ernst genommen und geborgen fühlen sollen. Die Förderung orientiert sich an den Bedürfnissen und
Fähigkeiten der Kinder. Wir wollen einen Ort geben, an dem sie sich, orientiert an ihrer
Persönlichkeit, entwickeln können. Die Kinder sollen Raum und Zeit haben zum Begreifen,
Erfahren, Erleben, Forschen, Lernen und Miteinander-Leben. Sie haben feste Bezugspersonen und können Beziehungen und Bindungen aufbauen. Die Gemeinde unterstützt
die Familien in der Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder und nimmt deren
Lebenssituation wahr. In Zusammenarbeit mit Jugendarbeit, Sozialberatung und Familienarbeit werden diese Aufgaben bewältigt. Die Einrichtung ist mit anderen Einrichtungen der
Kinder- und Jugendhilfe im Stadtteil vernetzt. Es soll versucht werden den Trägeranteil
durch eine mögliche Zusammenarbeit mit Betrieben zu verringern.
Zur Zeit hat die Einrichtung 4 Gruppen. Eine Kindergarten-, eine Tagesstätten- und zwei
Hortgruppen. Im zweiten Halbjahr 2007 sollen statt Schulkinder Kinder unter drei Jahren
aufgenommen werden, da durch die Einführung der „Offenen Ganztagsgrundschule“
(OGS) Schulkinder nur noch an der Schule betreut werden sollen. Die Umwandlung der
Einrichtung wird mit den zuständigen Behörden verhandelt und es müssen der Stellenplan
und die Räumlichkeiten für die neuen Betreuungsformen verändert werden. Unsere Priorität ist, die Arbeit mit Schulkindern wenn irgend möglich zu erhalten (zum Beispiel durch
eine große altersgemischte Gruppe) und die Betreuung der Kinder unter 3 Jahren.
Eine noch stärkere Vernetzung zu den Vorkindergarten- und Mutter-Kind-Gruppen soll
durch eine intensivere Zusammenarbeit erreicht werden. Auch zu den Tagesmüttern im
Umfeld der Gemeinde soll eine Zusammenarbeit aufgebaut werden. Der Kontakt zu den
einzelnen → OGS-Schulen im Gemeindegebiet soll ausgebaut werden. Die Einrichtung soll
ein Ort der Begegnung und Beratung werden.
Familien mit Kindern im Alter bis sechs Jahren, evtl. auch noch Kinder bis zehn Jahren,
aus der Gemeinde und anderer Konfession und Nationalität im Stadtteil werden durch
diese Einrichtung gezielt angesprochen.
- 20 -
Die Rückmeldung von Eltern, Bedarfserhebung (Warteliste), Überprüfung der Zusammenarbeit mit Schulen, der Austausch mit anderen Bildungseinrichtungen im Stadtteil, die Konzeption der Einrichtung selbst, die Überprüfung der Zusammenarbeit mit Beratungsstellen,
die Rückmeldungen von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe dienen dazu, die Qualität der Kindertagesstätte zu halten.
Die Gemeinde stellt für diese Arbeit folgendes zur Verfügung:
Räumlichkeiten:

5 Gruppenräume auf 2 Etagen

1 Hausaufgabenraum

1 Werkraum

1 Bewegungsraum

4 Waschräume

1 Ausweichraum (gleichzeitig auch Esszimmer der Hortkinder)

1 Gemeinderaum (der von uns als Ausweichraum mitgenutzt werden kann)

1 Leitungsbüro

2 Materialräume

1 Küche mit Vorratsraum

1 Hortküche (gleichzeitig Teamraum Hort)

1 Personalraum

2 Kellerräume
Für die Umwandlung der Einrichtung sind Umbauarbeiten im Sanitärbereich, evtl. behindertengerechte Zugänge, erforderlich.
Finanzmittel:
Die Gemeinde muss 10-15% der Betriebskosten zur Verfügung stellen.
Die Höhe des Gemeindezuschusses ergibt sich aus den Verhandlungen mit der Stadt.
Ferner stellt der Förderverein Mittel bereit.
Stellenplan

6 Fachkraftstellen

2 Ergänzungskraftstellen

1 zusätzlich angeordnete Fachkraft halbtags

1 Fachkraft Leitung

1 Wirtschaftskraft

1 Reinigungskraft
Ab 2007 wird es im Stellenplan Veränderungen geben. Die Gestaltung des Stellenplanes
richtet sich nach den neuen Gruppenstrukturen, die noch verhandelt werden müssen.
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Außerhalb der Einrichtung

Anteil Verwaltungskraft

Anteil Hausmeister

Anteil Pfarrdienst

Gartenpflegedienst

Referenten/innen

ehrenamtliche Mitarbeit

Eltern

Mitglieder des Fördervereins
5.2.
Kinder- und Jugendarbeit
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn setzt sich für Kinder und Jugendliche ein
unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Sie beteiligt sich mit alters- und bedarfsgerechten Angeboten an Betreuung, Bildung und Erziehung. Sie fördert die Entwicklung
dieser Generation. Leitend in der Arbeit sind soziale Fürsorge und Wertschätzung jedes
Einzelnen. Sie sucht den Dialog mit der heranwachsenden und fragenden Generation. Sie
bietet ihr Gemeinschaft und Orientierung, Gespräche über Fragen des Lebens und gegebenenfalls auch über die Traditionen des Glaubens, die im Leben Halt geben können.“
(siehe Leitbild)
Die Kinder- und Jugendarbeit der Lukaskirchengemeinde besteht aus offenen und Gruppenangeboten. Schwerpunkt der Arbeit ist das Gemeindeforum Auerberg. In der Lukaskirche gibt es montags ein Angebot für Jugendliche. Für die offene Kinder- und Jugendarbeit interessieren sich viele Kinder mit Migrationshintergrund (vgl. interreligiöse, interkulturelle Jugendarbeit im Stadtteil, siehe unten).
Zu den Gruppenangeboten zählen wir die vielfältigen Sport-, Musik- und Bastelstunden in
der Woche. Auch die Konfirmandenarbeit (siehe 5.3) verstehen wir als einen Teil der
Jugendarbeit.
Jugendarbeit ist immer auch Elternarbeit. Kinder- und Jugendarbeit ist immer auch
Jugendarbeit mit einem Jugendteam.
Als Freizeiten werden angeboten:

zwei Konfirmandenfreizeiten an Wochenenden pro Jahr

eine Kanu- oder Segelfreizeit

eine Reiterfreizeit für 8-13jährige
Weitere Freizeiten vor allem mit dem Jugendteam sind in Planung.
Die Arbeit wird koordiniert vom Jugendausschuss, in dem der/die Jugendleiter/in und
der/die Jugendpfarrer/in Sitz und Stimme haben.
Um den Kontakt zu den Kindern, aus sozial benachteiligten Familien halten zu können, hat
die Lukaskirchengemeinde die Trägerschaft für eine Offene Ganztagsschule übernommen.
Diese Aufgabe teilt sie sich ökumenisch mit den Katholischen Jugendwerken e.V.
Gottesdienste (Schul-, Jugendgottesdienste, besondere Gemeindegottesdienste) sind ein
wichtiger Baustein in der Gesamtkinder- und Jugendarbeit. Sie finden statt für die Kinder
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der Grundschulen sowie für eine Hauptschule. Es gibt jährlich mehrere ökumenische
Jugendgottesdienste.
Die Qualität unserer Jugendarbeit zeigt sich an der Größe des ehrenamtlichen Teams, an
der Zustimmung zu den Angeboten durch die Eltern, durch die Verantwortlichen in Stadtteil
und Stadt und an der Resonanz in der Presse sowie am Spendeneingang.
In der Kinder- und Jugendarbeit bauen wir entscheidende Kontakte auf zu den nachkommenden Generationen. In ihr leisten wir auch einen Beitrag zum Frieden in der Region.
Deshalb verdient diese Arbeit weiterhin ausreichende personelle, finanzielle, zeitliche und
räumliche Ressourcen.
Für die Unterstützung der Jugendarbeit in der Gemeinde gibt es einen eingetragenen Förderverein BONO e.V.
Die Arbeit wird wesentlich mit unterstützt vom Verein Sterntaler e.V.
5.3.
Konfirmandenarbeit
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn bewahrt Traditionen des Glaubens und
gibt sie lebendig weiter. Sie beteiligt sich mit alters- und bedarfsgerechten Angeboten an
der Bildung und Erziehung der heranwachsenden Generation. Sie sucht den Dialog mit der
heranwachsenden und fragenden Generation, bietet ihr Gemeinschaft und Orientierung,
Freude und Halt.“ (siehe Leitbild)
Die Konfirmandenarbeit ermöglicht Gemeinschafts- und Gottesdiensterfahrung. Sie eröffnet eine Auseinandersetzung darüber, wie das eigene Leben verstanden werden kann. In
ihr erfahren Jugendliche wie Tradition lebendig werden kann für den eigenen Alltag. In diesem Sinn begegnen die Konfirmanden/innen beispielsweise in den Praktika Menschen, die
Mitmenschlichkeit leben und denen die Beziehung zu Gott wesentlich ist.
Die Konfirmanden lernen, dass Respekt voreinander und gegenseitige Achtung gut für sie
sind. Die Kirchengemeinde wird ein möglicher Lebens-Ort. Darüber hinaus bietet die Konfirmandenarbeit den Jugendlichen die Möglichkeit, über die Konfirmandenzeit hinaus Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und die Gemeinde mitzugestalten, als
jugendliche Teamer/innen in der Konfirmandenarbeit oder als Mitarbeitende in anderen
Bereichen. Konfirmandenarbeit wird mit der Jugendarbeit verzahnt auch durch die Mitarbeit
des Jugendleiters.
Der Konfirmandenunterricht findet im Gemeindeforum Auerberg statt. Er dauert ungefähr
19 Monate und findet in der Regel 14täglich dienstags von 17 – 19 Uhr statt. Es werden
Praktika in verschiedenen Bereichen der Lukaskirche durchgeführt, unter anderem in der
Sozialstation, im Haus Rosenthal, in der Jugendarbeit, in der Kindertagesstätte.
Geplant werden Exkursionen in eine Moschee und der Besuch einer Synagoge.
Es gibt zwei verbindliche Konfirmandenwochenenden: Ein Einführungswochenende, kurz
nach Beginn der Konfirmandenzeit, sowie ein Wochenende zu Beginn des zweiten Jahres
zum Thema Abendmahl.
Ein Konfirmanden-Elternwochenende am Gemeindeforum gibt Eltern die Möglichkeit die
Arbeit besser kennen zu lernen und motiviert zu neuer Zusammenarbeit. Wünschenswert
wäre zudem ein Elternabend pro „Lerneinheit“.
- 23 -
Jedes Jahr soll für die Jugendlichen der Gemeinde eine Fahrt, entweder zum Kirchentag
oder nach Taizé angeboten werden. Während dieser Fahrt kann sich die Gruppe so festigen, dass sich hieraus die Bereitschaft zur Mitarbeit als Teamer/innen entwickelt.
Der Unterrichtsbesuch ist verpflichtend. Im zweiten Jahr wird den Konfirmanden/innen ein
Gottesdienstbesuch pro Monat besonders nahe gelegt. Jugendgottesdienste werden mit
Konfirmandengruppen mit vorbereitet.
Was die Konfirmanden während des Unterrichts bzw. an den Konfirmanden-Wochenenden
erarbeiten, soll zum Beispiel in Gottesdiensten oder Ausstellungen öffentlich gemacht und
so als Gesprächsangebot in die Gemeinde gegeben werden.
Angesprochen werden Jugendliche ab 12 Jahren aus der Gemeinde.
Konfirmiert werden mitunter auch Erwachsene. Sie werden in einem besonderen Unterricht
auf ihre Konfirmation vorbereitet.
Regelmäßige Unterrichtsteilnahme, Teilnahme an Gottesdiensten, aussagekräftige Präsentationen sind Zeichen ein gutes Gelingens des Unterrichts. Über die Eltern lässt sich
ebenso wie über die Teamer/innen erfahren, wie gut der Unterricht ankommt. Deshalb
werden regelmäßige Mitarbeiter/innen-Gespräche geführt. Die Beteiligung an den Elternabenden ist relativ niedrig. Hier könnte eine thematische Planung Abhilfe schaffen. Die
Anzahl der Teamer/innen zeigt, wie gut der Konfirmandenunterricht gewirkt hat.
Der Konfirmandenunterricht wird mit dem Presbyterium abgestimmt. Er ist regelmäßig
Thema im Jugendausschuss.
Für eine qualitativ gute Konfirmandenarbeit braucht es neben dem/der zuständigen Pfarrer/in sowie dem Jugendleiter mindestens sechs junge Teamer/innen und noch zwei erfahrene Teamer, damit eine gute Gruppenarbeit möglich wird. Für den Unterrichtsnachmittag
braucht der Konfirmandenunterricht fast alle Räume im Gemeindeforum.
Finanziell muss der Unterricht gut bedient werden, damit weiterhin Freizeiten, Teamarbeit,
Fortbildungen und eine materielle Ausstattung der Arbeit möglich bleibt.
5.4.
Seniorenarbeit
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn setzt sich für Gerechtigkeit, Frieden und
Bewahrung der Schöpfung ein. Sie begleitet Menschen in ihren Lebensfragen und sucht
mit ihnen nach neuen Perspektiven. Sie stellt sich an die Seite der Schwachen, an den
Rand Gedrängten und Kranken. Sie bietet ihnen Beratung, Hilfe und Pflege. Die Lukaskirchengemeinde verbindet Generationen und Menschen unterschiedlichster Prägung. Ihre
beiden Zentren sind Foren der Begegnung im Stadtteil. Hier finden Menschen Gemeinschaft in vielfältigen Aktivitäten.“ (siehe Leitbild)
In beiden Kirchenzentren der Lukaskirchengemeinde, Kaiser-Karl-Ring und Gemeindeforum Auerberg, findet Seniorenarbeit statt. Bei den vielfältigen und bedarfsgerechten
Angeboten wird der Einzelne in seiner jeweiligen Lebenssituation angenommen.
Die Lukaskirche bietet Raum und Möglichkeit, Isolation zu überwinden und neue Kontakte
zu knüpfen. Gespräche in gemütlicher Runde und gemeinsames Planen und Tun vertiefen
den Zusammenhalt der Gruppen.
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Bildungsangebote und das Zusammentreffen verschiedener Generationen eröffnen neue
Perspektiven. Senioren arbeiten in vielen Bereichen der Gemeinde mit.
Bei Bedarf kann durch Hinzuziehung der gemeindeeigenen Diakoniestation und der
Sozialberatung Hilfe im Krankheitsfall oder einer sozialen Notlage eingeleitet werden.
Das Seniorencafé im Lukaszentrum (2 bis 3 mal monatlich) und der Seniorentreff im
Gemeindeforum Auerberg (wöchentlich) werden von Teams aus den Seniorenkreisen
unter Begleitung eines/einer Pfarrers/in vorbereitet und durchgeführt.
In einer Atmosphäre der Achtsamkeit nehmen die Teilnehmer Verantwortung füreinander
wahr, unterstützen sich und Freundschaften bilden sich heraus.
Das Programm umfasst Themen der alltäglichen Lebensgestaltung und Themen aus Kirche und Kultur.
Referenten und Gäste sowie Nachmittagsausflüge, vor allem in den Sommermonaten, sorgen für Abwechslung. Das Gespräch bei Kaffee und Kuchen sowie geistliche Impulse
gehören regelmäßig dazu. In der Regel gibt es in beiden Zentren zwischen 20 und 30 (bei
Fahrten 40 und 50) Teilnehmer/innen.
Andere regelmäßige Angebote werden ganz von der Eigeninitiative, den Ideen und dem
Engagement der Senioren getragen:


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




Der wöchentliche Seniorenmittagstisch verbindet die Freude an gutem Essen mit
der Erfahrung von Gemeinschaft bei Tisch.
Die Freude an der Bewegung wird unter fachkundiger Anleitung gefördert durch
das Angebot von Gymnastik, Seniorentanz und Rounddance.
Ein abwechslungsreiches Bildungsprogramm bietet der Klupp 91, nicht zuletzt
durch interessante Referenten und Exkursionen.
Der Lesekreis am Nachmittag lädt zum Kennenlernen und Diskutieren über ausgewählte Autoren und Werke ein.
In der Kontaktrunde treffen sich Frauen zu Vorträgen und Gesprächen, zu Feiern
und Fahrten.
Ein außerhalb der Gemeindezentren stattfindender Seniorenstammtisch bietet
Gelegenheit für ein „offenes Wort“ und kann als Beitrag zur Innovation gesehen
werden.
In Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Bonn werden behinderte ältere
Menschen zweimal jährlich zu einem Nachmittag in das Gemeindeforum eingeladen.
Bei einer Freizeit des Diakonischen Werkes für Senioren übernimmt die Lukaskirchengemeinde alle zwei Jahre die Leitung.
Der gegenseitige Besuch von Senioren und Kindern aus der Kindertagesstätte und dem
Kinderchor soll weiter gepflegt werden.
In den Zentrumsausschüssen vertreten die Senioren ihre Interessen.
Das Gemeindeangebot richtet sich an Menschen ab 55 Jahre. Deren Angehörige werden
über die Seniorenangebote ebenfalls angesprochen, weil sie mitunter ein Interesse am
gemeindlichen Engagement entwickeln.
- 25 -
Um die Effektivität der Arbeit in den Gruppen zu überprüfen, stellen die jeweilige Teilnehmerzahl und die Regelmäßigkeit der Teilnahme ein erstes aussagefähiges Kriterium dar.
Weiterhin wird in Gesprächen mit dem Mitarbeitenden und den Teilnehmern der jeweilige
Bedarf geplant und besprochen. Hierbei kommt es zu strukturellen Anpassungen der sich
jeweils ergebenden Ergebnisse.
In beiden Zentren stehen für die Seniorenarbeit folgende Ressourcen zur Verfügung:





je eine voll eingerichtete Küche
Gruppenräume nach Bedarf
Sachmittel/Material (Bücher, Liederhefte usw.)
2 Pfarrer/innen für die Organisation der offenen Treffs, der größeren Veranstaltungen und Fahrten, ca. 15-20 ehrenamtlich mitarbeitende Seniorinnen
mehrere mitarbeitende Presbyter/innen
Die Finanzierung geschieht weitestgehend aus Beiträgen der Teilnehmer/innen.
5.5.
Interreligiöse Jugendgruppe (innovativ)
„Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn tritt ein gegen Diskriminierung und
Gewalt. Sie setzt sich ein für Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Religion und
Herkunft. Mit alters- und bedarfsgerechten Angeboten beteiligt sie sich an Betreuung, Bildung und Erziehung. Leitend sind soziale Fürsorge und Wertschätzung jedes Einzelnen.
Sie sucht den Dialog mit der heranwachsenden und fragenden Generation. Sie bietet ihr
Gemeinschaft und Orientierung Freude und Halt.“ (siehe Leitbild)
Durch unsere Arbeit wollen wir dazu beitragen, dass die Kinder und Jugendlichen andere
Kulturen sowie ihre Riten und Gebräuche kennen lernen. So sollen Fremdheit, auch die
eigene, erfahrbar gemacht, Vorurteile abgebaut, Feindseligkeit überwindbar gemacht und
Offenheit für Andere und Anderes geweckt werden. Die Kinder und Jugendlichen werden
befähigt, soziale Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Die Gemeinde arbeitet mit den Eltern zusammen und bietet in Zusammenarbeit mit der Sozialberatung und
sonstiger Jugendarbeit Hilfestellung zu eigenen Problemlösungen an.
Die Arbeit ist mit anderen Trägern im Stadtteil vernetzt.
Wir bieten eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, bei der ihre Lebenssituation wahrgenommen wird und sie ernst genommen werden.
Es werden Mitarbeitende aus verschiedenen Kulturkreisen gewonnen.
Es werden Projekte zu verschiedenen Themen angeboten. Weiterhin werden längerfristige
Angebote, die einmal wöchentlich stattfinden, entwickelt und durchgeführt (zum Beispiel
Mädchengruppe, Jungengruppe). Dabei werden Gemeinsamkeiten, Unterschiede sowie
Möglichkeiten der Akzeptanz erarbeitet.
Mit Hilfe der neuen Medien kann Hilfe bei Integrations-, Schul- und Sprachproblemen
gegeben werden.
Integrative Jugendarbeit ist immer auch stadtteilbezogene Arbeit. Aus diesem Grund soll
der Kontakt zu den bestehenden Einrichtungen intensiviert werden.
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Die Gruppe ist im Rahmen des Netzwerkes offene Jugendarbeit Auerberg „NOJA“ mit dem
Jugendamt sowie den mobilen Einrichtungen vernetzt. Durch die Trägerschaft der OGS
Bernhardschule ist die Zusammenarbeit dorthin gegeben.
Wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Gruppen im Haus.
Wichtig ist dabei, über die Kinder und Jugendlichen mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Als Einstieg sind gemeinsame interkulturelle Feste geeignet.
Um andere Sitten und Bräuche kennen zu lernen sowie Beziehungen und Vertrauen in
ungezwungener Atmosphäre zu entwickeln, sollen regelmäßige Elterncafés veranstaltet
werden.
Unsere Einrichtung soll als Ort der Begegnung wahrgenommen werden, an dem sich verschiedene Kulturen austauschen können. Es sollen schwerpunktmäßig Kinder und
Jugendliche zwischen sieben und vierzehn Jahren erreicht werden, die im Gemeindegebiet
bzw. im Stadtteil leben.
Die Qualität dieser Arbeit lässt sich an der zahlenmäßigen und regelmäßigen Beteiligung
der Kinder und Jugendlichen, an der Beteiligung der Eltern an den Elterncafés, an Wartelisten für bestimmte Maßnahmen ablesen. Im Austausch mit den Schulen und anderen
Institutionen im Stadtteil wird unsere Arbeit verbessert werden können.
Neben den angestellten Mitarbeitern (zur Zeit 1,5 Stellen) sind verschiedene Mitarbeiter
(ehrenamtlich oder auf Honorarbasis) aus verschiedenen Kulturen notwenig (zur Zeit 2
Stellen auf Honorarbasis, 1 ehrenamtlicher Mitarbeiter).
Die Gemeinde muss darüber hinaus die Möglichkeiten des Kinder- und Jugendbereichs
bereitstellen: Den Gruppenraum mit Küche, den Werkraum, beide Computerräume, den
Materialraum und die Freifläche mit 2 Basketballkörben.
- 27 -
6.
Presbyterium
Das Presbyterium ist das Leitungsorgan der Gemeinde. Ihm gehören alle Pfarrer/innen der
Gemeinde stimmberechtigt an. Zur Zeit hat die Gemeinde fünf Pfarrstellen, davon zwei im
→ Bonner Modell.
Zum Presbyterium gehören auch stimmberechtigt zwei Presbyter/innen aus der Mitarbeiterschaft, die wie der Hauptteil des Presbyteriums (16 weitere Mitglieder) als Gemeindeglieder in freien Wahlen gewählt worden sind.
Die Ziele der Arbeit des Presbyteriums der Gemeinde ergeben sich aus den entsprechenden Artikeln der Kirchenordnung unserer Landeskirche und aus dem Leitbild der
Gemeinde.
Die Arbeit des Presbyteriums beschränkt sich nicht auf die monatlichen Sitzungen, sondern auch auf die in der Satzung festgelegten Ausschüsse, in denen weitere ehren- und
hauptamtlich Mitarbeitende mitberaten und -bestimmen (siehe Anlage „Organigramm der
Gemeinde“). Einzelne Mitglieder des Presbyteriums werden vom Presbyterium gewählt,
um die Gemeinde in übergemeindlichen Gremien zu vertreten.
Die Arbeit des Presbyteriums zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie orientiert
ist an der Erhaltung guter Einrichtungen der Gemeinde trotz drückender Geldprobleme.
Dem Presbyterium ist bewusst, dass es hier viel Arbeit investieren muss, dass es aber in
Zukunft darum geht, Beziehungen zu erhalten, zu den Gemeindegliedern, zu den Menschen im Viertel und zur Politik.
- 28 -
7.
Fundraising (innovativ)
Fundraising ist eine langfristige Aufgabe. Es geht darum, Freunde/innen zu werben für eine
gemeinsame Arbeit in der Kirchengemeinde. Fundraising braucht ein konkretes Projekt
und gute Planung. Fundraising zeichnet sich dadurch aus, dass die Maßnahmen zielgerichtet und methodisch erfolgen.
Geworben wird nicht nur um Geld, sondern auch um Zeit, um Einsatz und um Sachmittel.
Zu dieser Beziehungsarbeit gehört die Arbeit der neu gegründeten Fundraisinggruppe der
Gemeinde. Ihr Angebot steht allen Gemeindegruppen zur Verfügung. Es besteht darin,
Projekte der Gemeindegruppen durch Fundraising zu ermöglichen, vorausgesetzt, dass die
Gruppen sich selbst beteiligen und die Idee umsetzbar erscheint. Fragen, die bei der Projektbewertung eine Rolle spielen sind:






Wofür wird das Geld gebraucht?
Was ist der Nutzen?
Passt es in das Profil der Gemeinde?
Welche Ziele werden gefördert?
Welche Personen stehen hinter dem Projekt?
Wie viel Geld und anderes wird gebraucht und in welchem Zeitrahmen?
Bedingung für den Erfolg ist, dass wir uns überlegen, an welche Zielgruppe wir uns wenden wollen. Hierfür brauchen wir auch eine gute Spendendatei. Die treuen Spender können zum Beispiel mit freundlichem Schreiben an unsere Gemeinde erinnert werden.
Die Fundraisingarbeit unterliegt der Aufsicht des Presbyteriums.
- 29 -
8.
Begriffsklärungen
A-Musiker:
An einer Musikhochschule ausgebildeter Musiker
ARGE:
Arbeitsgemeinschaft zwischen Agentur für Arbeit und Sozialamt
B-Musiker:
Kein akademischer Musikabschluss
Bonner Modell:
Modell, in dem Pfarrer/innen, die eine Funktionspfarrstelle
haben, einer Ortsgemeinde zugeordnet werden. Sie haben Sitz
und Stimme im → Presbyterium der Gemeinde.
Charta Oecumenica:
Von mehr als 150 europäischen Kirchen unterzeichnete
Erklärung, in der sich die Kirchen verpflichten konkrete Schritte
zu mehr Einheit hin zu gehen.
Diakonie:
Tätige Nächstenliebe, die zum Teil professionell umgesetzt wird
in Krankenpflege, Sozialberatung und vielen anderen
Tätigkeiten. Diakonie ist selbstverständlich auch
Ehrenamtlichensache.
Kasualien:
Amtshandlungen, die aufgrund eines besonderen Falles
(lateinisch: casus) durchgeführt werden, zum Beispiel Taufen,
Beerdigungen, Trauungen u. a. (siehe Konzeption).
Kasualbereich: Bereich des Gemeindegebietes, in dem ein/e
bestimmte/r Pfarrer/in für die Kasualien zuständig ist.
Kasualseelsorge:
Seelsorge im Zusammenhang mit Kasualien
konziliarer Prozess:
Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind die
drei Bereiche, auf den sich die Kirchen des Ökumenischen
Kirchenrats (= World Council of Churches) weltweit 1984
geeinigt haben, um sie zum Wohle der Menschen voran zu bringen. Das soll in einem konziliaren Prozess deutlich
rückgebunden und begleitet werden.
konziliar:
in den Treffen (Konzilien) der Kirchen
niederschwellig:
keine hohen Hürden, leicht zugänglich, im Alltag
OGS:
Offene Ganztags-Schule
Presbyterium:
Leitungsgremium der Evangelischen Gemeinde, das über alles
in der Gemeinde gemäß der Kirchenordnung zu bestimmen hat.
Das Presbyterium sollte immer versuchen, möglichst viele
Gemeindeglieder an seinen Entscheidungen teilhaben zu
lassen.
Salbung:
Aus der Bibel kennen wir Krankensalbungen. In vielen
Traditionen sind Salbungen symbolische Handlungen, mit denen
der Segen, den Gott schenkt, sinnlich wahrgenommen und
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weitergeben werden kann.
SGB:
Sozialgesetzbuch
uniert-lutherisches
Bekenntnis:
Die Evangelische Lukaskirchengemeinde Bonn gehört zur
Evangelischen Kirche im Rheinland. Diese Kirche ist als Teil der
ehemaligen altpreußischen Kirche uniert, weil die preußischen
Könige im 19. Jahrhundert versucht haben, das reformierte
(nach H. Zwingli und J. Calvin) und das lutherische Bekenntnis
(nach M. Luther) zu vereinigen. Das ist ihnen aber im Rheinland
und in Westfalen nur vereinzelt gelungen. Die
Kirchengemeinden blieben in einer großen unierten Kirche ihren
Ursprüngen treu. Deshalb ist die Lukaskirchengemeinde
lutherischen Bekenntnisses in einer unierten Landeskirche.
Wartestand
(abgekürzt: i. W.):
Pfarrer/innen, die einmal in den unbefristeten Dienst ihrer Kirche
gewählt worden sind, können, durch welche Umstände auch
immer, mal wieder aus einer Stelle heraustreten, ohne danach in
eine neue gewählt worden zu sein. Gründe können sein:
Beurlaubung wegen Mutterschaft, Ende einer zeitlich befristeten
Funktionsstelle oder Auslandspfarrstelle usw. Die Kirche hat
dann die Aufgabe, für diese Pfarrer/innen weiter zu sorgen und
versetzt sie in den Wartestand, aus dem heraus besondere
Aufgaben wahrgenommen werden können bzw. besondere
Beauftragungen stattfinden.
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9.
Vereinbarung zur Umsetzung
– wird später hinzugefügt –
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10. Organigramm der Evangelischen Lukaskirchengemeinde Bonn
– wird später hinzugefügt –
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