Den Geburtstag richtig feiern
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Den Geburtstag richtig feiern
Pfadi Winterthur Handball Den Geburtstag richtig feiern Text: Walter Baer, Toni Hostettler Fotos: zVg Pfadi-Archiv Das Jahr 2013 steht vollkommen im Zeichen verschiedener Festivitäten, welche dem 75-jährigen Jubiläum von Pfadi Winterthur Handball ganz besonders die Ehre erweisen. sprochen und verteilt. Aktivdienst, Weiterbildungen oder Prüfungen lassen bis 1946 keinen anderen Weg zu. Ein richtiger Verein 1958: Jörg Benz v/o Bär – vergangene Feldhandballzeiten. 1938 meldeten sich anlässlich des Pfadfinder-Bundeslagers in Zürich auch eine Truppe junger Pfadis aus Winterthur zum Handballturnier an. In khakifarbenen Hosen und Hemden, mit der Pfadi-Lilie auf der Brust, kommen die Pfadfinder bis ins Halbfinale, wo sie dem nachmaligen Sieger Zürcher Glockenhöfler unterliegen. Das war bereits Motivation genug, um weiter zu machen. Im gleichen Jahr beteiligten sich die «Pfadfinder Winterthur» bei der städtischen Meisterschaft im Feldhandball und gewannen diese überraschend. Jetzt war klar, wir bleiben beim Handball und so entstand aus ein paar Pfadern der heutige Verein «Pfadi Winterthur Handball». Für den regelkonformen Ball sorgen Das Pfadi von 1938 ist noch kein eigentlicher Verein. «Wir waren wirklich nicht viel mehr als eine begeisterte Bubenmann- schaft», beschreibt der damalige Chronist die ersten Jahre. «Alle wohnen in der Stadt und deren Vororten und sind grösstenteils Kantonsschüler. Es gibt auch noch keinen Präsidenten, denn es braucht nur einen Koordinator, der die Spieler mündlich oder telefonisch zu den Trainings und Spielen aufbietet und er muss auch für das Vorhandensein eines regelkonformen Balles sorgen.» Wie dem Informationsblatt «Pfaditäsche» zu entnehmen ist, wird dann am 10. Februar 1942 in der Chässtube eine Sportgruppe gebildet, die unter der Leitung von Fm H. Wüthrich, Jfm W. Achtnich und Jfm R. Dubs steht. Somit existiert für die Handballer erstmals eine offizielle Führungscrew mit Heinz Wüthrich v/o Gitzi als Obmann. Noch immer werden die Aufgaben wie Aufgebote, Platzreservationen und dergleichen fast monatlich neu abge- Handballerisch passt Pfadi als «wilder» Verein nicht in die Handball-Landschaft der Nationalliga. Um mittun zu dürfen, ist es Pflicht, dem SFAV (Schweiz. Fussballund Athletik-Verband) anzugehören. Nach der auf dem Spielfeld bewerkstelligten Aufstiegsberechtigung kommen die Pfadfinder nicht darum herum und verfassen am 30. Januar 1947 die ersten Statuten. Federführend in dieser Angelegenheit sind Walter Achtnich v/o Walti, Hans Neukom v/o Gesti und Heinz Rutz v/o Husch. Jetzt gibt es einen offiziellen Vorstand, einen Quästor, eine Generalversammlung, Rechnungsrevisoren und was sonst noch gesetzlich vorgeschrieben ist, wenn man ein richtiger Verein und Mitglied des SFAV sein will. Zu dieser Zeit gilt auch, nur wer bei der Pfadi dabei ist, darf auch bei der Handballmannschaft mittun. Diese Regel gilt bis 1950, als mit Hardy Minder der erste NichtPfadfinder anlässlich der Generalversammlung aufgenommen wird und fortan bei der ersten Mannschaft erfolgreich mitspielt. Cupsieger im Feldhandball Schon 1946 folgt der Durchbruch. Pfadi eliminiert im Viertelfinale mit Bern-Stadt eine Mannschaft, die im Vorjahr noch in der Nationalliga spielte. Die Berner hatten im Vorfeld des Spiels laute Töne von sich gegeben und die Pfader als bekannte Sieger von grossen Orientierungsläufen vorgestellt. Im Handball hingegen würden die Trauben in Bern sehr hoch hängen... weit gefehlt. Es geht weiter so. Am Ende des Jahres zieht Pfadi eine äusserst positive Bilanz: Aufstieg in die Nationalliga mit dem Sieg im Meisterschafts-Endspiel PULS Sportmagazin 4/12 17 Pfadi Winterthur Handball Pfadis Jubiläumsaktivitäten JANUAR 2013 | NEUJAHRS-EVENT Am Donnerstag, 17. Januar, erfolgt der Start ins Jubiläumsjahr mit einem Apéro, verbunden mit einem Sporttalk und Talkgästen aus Sport und Politik zum brisanten Thema: «Sportstättebau in Winterthur». Der Anlass findet in den exklusiven Räumlichkeiten des Boilerroom statt. gegen Basel Bürger und zudem mit einem für Feldhandball fast unglaublichen Torverhältnis von 18:4 pro Spiel. Ein erster Höhenflug der jungen Pfadfinder – viele weitere Grosstaten sollten in späteren Jahren folgen. 1954 holt der Verein im Dress mit der Pfadi-Lilie zum nächsten Grosserfolg aus und sichert sich zum ersten Mal den Schweizer Feldhandballcup. Doppelspiele vor 4 000 Zuschauern FEBRUAR 2013 | PFADI-SPONSOREN-6-KAMPF Am Dienstag, 19. Februar, findet der seit vielen Jahren traditionelle SponsoringPlausch zu Gunsten des Nachwuchses und zur Äufnung der verschiedenen Teamkassen in der Eulachhalle statt. APRIL 2013 | JUBILÄUMS-EVENT Am Freitag, 19. April, findet der grosse Vereinsanlass in Kombination mit der Pfadi Star Night statt. Dazu wird die Eulachhalle jubiläumswürdig umgestaltet. Der von einem Prominenten moderierte Anlass bietet ein bunt gemischtes Programm für Jung und Alt. JUNI 2013 | PFADI-FAMILIENTAG Am Sonntag, 9. Juni, fährt die Pfadi-Familie mit der Dampfbahn des Dampfbahnvereins Zürcher Oberland DVZO ab Winterthur ins Weinland zu einem Grill-Plausch der besonderen Art. Im Stammheimer Hopfentropfen finden allerlei sportliche und gesellschaftliche Aktivitäten statt. JUNI 2013 | ALBANIFEST Pfadi ist von Freitag, 28. bis Sonntag, 30. Juni, traditionell am Albanifest am Graben mit der «Pfadi-Chnelle» vertreten. Es wird einige Jubiläumsüberraschungen und den gewohnten Sponsoren-Apéro geben. AUGUST 2013 | TEAMPRÄSENTATION Mitten in der Stadt zeigt sich das Team der Saison 2013/2014 der Winterthurer Öffentlichkeit (Termin noch offen). AUGUST 2013 | GENERALVERSAMMLUNG Die Generalversammlung wird zur Jubiläumsversammlung mit besonderer Note gestaltet (Termin offen). Aus der Fülle von besonderen Ereignissen ist noch dieses zu erwähnen: Im Moment des Aufstiegs der Pfader in die oberste Spielklasse befindet sich der FC Winterthur in einer schweren Krise. Er ist vorübergehend sogar bis in die zweite Liga abgestiegen. Immer weniger Zuschauer pilgern zu den Spielen auf die Schützenwiese, während den Handballern in der Stadt grosse Sympathie entgegengebracht und entsprechendes Interesse für die Spiele auf dem Deutweg gezeigt wird. Der Fussballclub schlägt deshalb Pfadi vor, auf die Schützenwiese zu wechseln und soweit wie möglich mit dem Fanionteam gemeinsam Handball und Fussball als Doppelspiele auszutragen. Die Zusammenarbeit mit dem Fussballclub liess sich gut an – auch der Pfadi-Kassier freute sich darüber! Hallenhandball im Vormarsch 1966 wird vom Handballverband eine offizielle Dreiteilung vorgenommen: Feldhandball – Hallenhandball – Kleinfeldhandball. Pfadi spielt in der Nationalliga A in der Reithalle, das Umkleidelokal befindet sich im Schulhaus Schönengrund (Turnhalle). Unvergesslich sind heute noch die legendä- SEPTEMBER 2013 | SAISONSTART Anfangs September findet der beliebte Startevent mit Haldengut vor und nach dem Spiel eine Fortsetzung. SEPTEMBER 2013 | PFADI-SPIELTAG Im September (Termin noch offen) geht der Grossanlass für alle Mannschaften und ihre Fans über die Bühne. Hier trifft sich Pfadi und sein sportliches Publikum. DEZEMBER 2013 | ABSCHLUSS-EVENT Beim letzten Heimspiel im Dezember (Termin noch offen) wird das Jubiläumsjahr abgeschlossen. Nochmals zeigt sich Pfadi von seiner besten Seite und feiert zusammen mit dem Fanclub Flyers deren 20-jähriges Jubiläum. Weitere Informationen: www.pfadi-winterthur.ch – Verein – Jubiläum 18 PULS Sportmagazin 4/12 Die einmalige Ambiance mit 4 000 Zuschauern auf der Schützi. Pfadi Winterthur Handball der zweite Koreaner. Von insgesamt neun Meistertiteln und drei Cupsiegen holen Kang sechs und Cho sogar acht Mal die begehrten Trophäen. Wahrlich eine stolze Bilanz und kaum mehr zu toppen. In dieser Zeit gelingt mit eindrücklichen Erfolgen in der Champions League sogar der Sprung auf Rang 5 in Europa. 2010 holt sich Pfadi den bislang letzten Grosserfolg mit dem Sieg im Schweizer Cup. 2013 – das 75-Jahre Jubiläum Es gäbe noch viel zu den alten Zeiten zu erzählen. Aus diesem Grund erscheint zum Jubiläum ein 120-seitiges, reich bebildertes Buch, das die Geschichte des Winterthurer Traditionsvereins subtil und spannend nachzeichnet. 75 Jahre Pfadi Winterthur Handball – man kann mit Fug und Recht sagen, dieser Verein sei zu einem immer wieder bewegenden Teil dieser Stadt, seiner Region und der Schweizer Sportszene geworden. Jae-Won Kang im Spiel gegen FC Barcelona. Jae-Won Kang verkörpert Weltklasse In der Folge prägen viele Handballer mit Weltklasseformat die Geschichte des Ver- eins, allen voran der sprunggewaltige Ernst Züllig oder der dänische Ballkünstler HansHenrik Hattesen. In bester Erinnerung sind vielen natürlich die goldenen 90er, angereichert mit koreanischer Virtuosität und dem wohl besten Handball-Zauberer, welchen die Schweiz je gesehen hat. Direkt von den Olympischen Spielen aus Barcelona angereist, kommt am 11. August 1992 Jae-Won Kang, Welthandballer des Jahres 1989 und Torschützenkönig der Olympischen Spiele von Seoul 1988 nach Winterthur. Er prägt das Pfadispiel in der Folge wie kein Zweiter und eilt mit seinen Mannschaftskollegen von Erfolg zu Erfolg. Ebenso erfolgreich dabei ist Chi-Hyo Cho, Gutschein Fr. 100.– für 4 Personen 2010: Schweizer Cupsieger Pfadi Winterthur Handball. Ausschneiden und mitbringen! ✁ ren Handballspiele in der unbeheizten und oft bitterkalten Winterthurer Reithalle, mit Löchern im Boden, viel zu schmalem und zu kurzem Spielfeld, mit oft bis zu 1 000 Zuschauern auf einem Rundum-Balkon, welcher es – da ins Spielfeld ragend – dem Flügelspieler fast verunmöglichte, einen Pass entlang der Seitenlinie auch einmal etwas höher zu spielen. 1972 durfte dann mit dem Hallenhandball endlich in die moderne und zeitgemässe Eulachhalle gewechselt werden. PULS Sportmagazin 4/12 19