Middels, Stadt Aurich, Landkreis Aurich

Transcription

Middels, Stadt Aurich, Landkreis Aurich
Middels, Stadt Aurich, Landkreis Aurich
1. Lage und Siedlungsform
Der Ort befindet sich ca. zehn Kilometer nordöstlich vom Auricher Stadtkern an der B 210, die
von Aurich nach Wilhelmshaven führt. Das Höhenniveau reicht von ca. 6,5 m bis 9,0 m über
NN. Der Boden besteht hauptsächlich aus Plaggenesch, unterlagert von Braunerde sowie Lehm,
unterlagert von Pseudogley.
Das Dorf besteht aus drei ehemals politisch eigenständigen historischen Haufensiedlungen, die
eine Insel in einer Heide- und Moorlandschaft bildeten. Zwei Bäche zur Entwässerung des
zentralen Hochmoors in Richtung Nordosten nahmen im Gebiet der heutigen Gemarkung ihren
Anfang.
2. Vor- und Frühgeschichte
In der Mitte zwischen den Ortsteilen Oster- und Westerloog liegt der Kirchhügel, in dem bei
Ausgrabungen Graburnen des 8.-9. Jahrhunderts gefunden wurden. Die Kirche stammt aus der
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
3. Ortsname
Middels fand seine erste Erwähnung 1420 als Myddelszen und erscheint auf der Fabricius-Karte
1589 schon als Middels. Ab 1776 werden dann bereits die beiden Ortsteile, also Middels im
Osterloge sowie Middels im Westerloge, erwähnt.
Der erste Teil des Ortsnamens rührt wohl von der Ortslage „in der Mitte“ zwischen Aurich,
Esens und Wittmund her. Die Namen der Ortsteile, sind nach ihrer geographischen Lage zur
Kirchstätte benannt.
Die marodierenden Truppen des Grafen Mansfeld hinterließen 1623 in Middels nach ihrem
Abzug drei zerstörte Häuser.
4. Geschichtlicher Überblick
a. Entwicklung der Gemeinde bis zur Weimarer Republik
1811 Mairie Middels mit den Gemeinden Middels, Depedelle, Ogenbargen, NeuPfalzdorf,
Spekendorf, Ardorf, Gehlitz, Wehle, Utarp, Borgholt, Colderung, Osterlog,.
1. Hälfte 19. Jh.: Vogtei Middels mit Dietrichsfeld, Middels Osterloog und Westerloog,
Pfalzdorf, Ogenbargen, Plaggenburg, Spekendorf, Tannenhausen.
Die Einwohnerwehr Osterloog bestand im September 1919 aus 42 Mann mit 15 Waffen.
Die Einwohnerwehr Westerloog bestand im September 1919 aus 40 Mann mit 15 Waffen.
b. Veränderungen in der NS-Zeit
1939 Zusammenlegung der drei Gemeinden Ogenbargen, Middels-Osterloog und MiddelsWesterloog.
In Middels-Osterloog befand sich das Kriegsgefangenenlager AK Nr. 1064, in dem im Juli 1941
u. a. zwei Serben untergebracht waren. Weitere Details über das Lager bzw. Zahl und Herkunft
der Insassen sind nicht bekannt.
Der Ortsteil Osterloog liegt 2007 im Bereich der Lärmschutzzone I und darf nicht bebaut
werden. Die Kirche liegt in der Einflugschneise des Militärflughafens Wittmundhafen.
c. Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
1946 wurden in Gesamt-Middels insgesamt 1.720 Einwohner verzeichnet, davon waren 403
Personen Flüchtlinge, was einem Anteil von 23,4 % entspricht. 1950 registrierte man 1.919
Einwohner und die Zahl der Flüchtlinge lag bei 571. Die Quote stieg somit deutlich auf 29,8 %.
Drei Neubaugebiete (Thiel in Westerloog, Ogenbargen).
200? entstand ein neuer Kirchplatz mit einer Naturbühne für öffentliche Freilichtveranstaltungen
d. Statistische Angaben
Middels
1/10
Die Gemarkung für Middels insgesamt einschl. Ogenbargen umfasst 23,02 km².
Bevölkerungsentwicklung: 1821: 449; 1848: 587; 1871: 807; 1885: 793; 1905: 888; 1925: 1.169;
1933: 1.206; 1939: 1.178; 1946: 1.712; 1950: 1.919; 1961: 1.430; 1970: 1.373; 1990: 1.314;
2000: 1219: 2004: 1.246.
5. Nebenorte, Kolonien, Wohnplätze
Ogenbargen fand als Ogenberg 1575 erstmal Erwähnung. Nachfolgend findet man
Eintragungen als Hogebergen (1595), Ogenbergen (Ende 17 Jhd.), Osenberg (1730) und ab 1804
als Ogenbargen. Der Name könnte aus der niederdeutschen Fügung bi de hogen Bargen (bei den
hohen Bergen) entstanden sein, was aufgrund der variierenden Schreibung jedoch als sehr
unsicher gilt. Zu Ogenbargen gehörte die Schäferei „auf dem Felde“.
414,3 ha
Feuerstellen bzw. Wohngebäude: 1823: 13; 1848: 15 WG ; 1859: 17; 1880: 34 WG; 1895: 37
Einwohnerentwicklung: 1823: 76; 1848: 95; 1859: 115; 1880: 197; 1895: 189; 1919: 281.
Schlichtmoor (kein Eintrag bei Remmers).
Optfeld (im Remmers Optveld), was Siedlung auf dem freien Feld bedeutet, ist eine ehemalige
„Kolonie“, die dem Bau von Wittmundhafen zum Opfer fiel. Erwähnt erstmals als Schäfferey
Upt´ Veld 1735, dann als Optveld (1871) und schließlich Opt Feld (1897). In den Statistiken der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird sie auch als Schäferei „auf dem Felde“ bezeichnet.
Westerloog, 1007,7 ha
Feuerstellen: 1823: 49; 1848: 54 WG; 1880: 75 WG; 1895: 78.
Einwohner: 1823: 254; 1848: 342; 1880: 438, 1895: 433; 1919: 522.
Osterloog, 879,5 ha
Feuerstellen: 1823: 20; 1848: 25 WG; 1880: 32 WG: 1895: 32
Einwohner: 1823:119; 1848: 149; 1880: 188; 1895: 197; 1919: 266
6. Religion
7. Bildung, Kunst, Kultur
a. Schulische Entwicklung
Ca. 1907 (?) Bildung eines Gesamtschulverbandes von Ogenbargen, Middels-Westerloog und
Osterloog.
Grundschule von 1938 erweitert 1956, Errichtung einer Turnhalle 1980.
b. Theater, Museen, Kino, Musik, Zeitungen
Im Rahmen der Kirchengemeinde haben sich ein Posaunenchor, eine Akkordeongruppe und eine
Gitarrengruppe etabliert. Außerdem gibt es Jagdhornbläser, einen Gemischten Chor und eine
Theatergruppe Middels. Die Ortsfeuerwehr Middels unterhält einen Musikzug und einen
Feuerwehrchor.
c. Kunsthistorische Besonderheiten
„Middels-Osterloog, Krs. Aurich.
Lutherische Kirche, Erzbistum Bremen.
Die Kirche ist ein Apsissaal und war ursprünglich ganz aus Granitquadern aufgeführt, bei
späteren Reparaturen wurde jedoch sehr viel Backstein verwendet. Die Apsis ist aus Backsteinen
ganz neu aufgeführt, dabei wurde sie im Grundriss leicht gestelzt und mit Strebepfeilern von
dreieckigem Querschnitt besetzt. Sie hat vier Fenster mit rechteckig abgetreppten Laibungen,
wobei das vierte im Süden angeordnet ist. Das Langhaus hatte im Norden und Süden je drei
Fenster, die im Süden sind zum größten teil mit Backsteinen ummauert. Die beiden alten Portale
sind im unteren teil vermauert, die Bögen dienen als zusätzliche Fenster, weitere kleine Fenster
wurden eingebrochen, um die Räume unter den Emporen des 17. Jahrhunderts zu belichten. Die
Westwand wurde 1805 neu aufgeführt, ob schon vorher ein Westportal vorhanden war, ist nicht
überliefert.
Middels
2/10
Maße: 26 x 10,7 m, 7,2 m hoch, Mauern 1,3 m stark,
Datierung: Kirche 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, Apsis um 1400, Westwand 1805 erneuert.
Lit.: E. Rogge, a. a. O., S. 51. W. Sommer, a. a. O.“ (zitiert nach Meinz, S. 141).
Unter Denkmalschutz stehen neben Granitquaderkirche und Glockenturm auch die ehemalige
Molkerei, die alte, weitgehend zerfallene Ziegelei, ein Gulfhof an der Hoheluchter Straße und
das Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege
d. Namhafte Persönlichkeiten
[nichts gefunden]
8. Wirtschaft und Verkehr
Ursprünglich stark durch die Landwirtschaft geprägt, typisches Gastendorf umgeben von Heide
und Hochmoor. Die Haste erstreckte sich in der Mitte zwischen den drei Siedlungskernen.
Im Jahre 2005 arbeiten nur 16,5% der Beschäftigen in der Land- und Forstwirtschaft, dagegen
fast 50% im Dienstleistungsbereich.
Haushaltungen, Nutztiere
In der Zeit von 1823 bis 1867 wurde die Anzahl der Haushalte wie folgt erfasst: 1823: 20, 1848:
25 (bewohnte Häuser) und 1867: 32. Im gleichen Zeitraum bewegte sich die Einwohnerzahl von
119, über 149, auf 192. Des Weiteren gab es hier 1867 statistisch gesehen je Haushalt 6
Bewohner, 1,34 Pferde, 6,22 Rindtiere und 1,44 Schafe.
Landwirtschaftliche und nichtlandwirtschaftliche Betriebe, Berufspendler
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe stieg zunächst von 194 (1949) auf 200 (1960) an,
sank dann aber deutlich auf 167 (1971) wieder ab. Die Summe der nichtlandwirtschaftlichen
Arbeitsstätten blieb anfangs mit 46 (1950, 1961) konstant und sank anschließend leicht auf 42
(1970) ab. Dabei waren Handwerksbetriebe 1950 mit 37 % und 1961 mit fast 46 % beteiligt. Der
Anteil der Berufsauspendler an den Erwerbspersonen nahm kontinuierlich von 3,3 % (1950),
über 16 % (1961) auf 31,1 (1970) zu. Die Zahlen der landwirtschaftlichen und
nichtlandwirtschaftlichen Betriebe sowie der Berufspendler gelten für „Gesamt-“ Middels!
Handwerker, Gewerbetreibende
Das Einwohnerverzeichnis von 1880/81 weist hier jeweils einen Schenkwirt und Krämer,
Schmied, Schuhmacher, Weber und Zimmermann aus. 1926 registrierte man jeweils einen
Bäcker, Gastwirt, Kaufmann, Krämer, Schuster und Zimmermann, sowie zwei Schmiede und
fünf Arbeiter.
Genossenschaften:
Die Bezugs- und Absatzgenossenschaft Middels wurde am 29. Januar 1934 gegründet.
Boden- und Wasserverbände:
Gemeinheitsteilung:
Middels
Middels
Middels-Osterloog
Middels-Osterloog
Middels-Osterloog
Middels-Osterloog
Middels-Osterloog
Middels-Osterloog
Weideteilung
Domanialabfindung
Weideteilung
Weideteilung
Weideteilung
Spezialteilung
Weideteilung
Domanialabfindung
1858
1858
1866
1864
1862
Rep. 21, Nr. 1326
Rep. 21, Nr. 631
Rep. 21, Nr. 738
Rep. 21, Nr. 1641
Rep. 21, Nr. 1640
Rep. 21, Nr. 1640
1864 Rep. 16/3, Nr. 1075
Rep. 21, Nr. 379
1847
1855
1875
1859
1858
1877
1862
1874
Flurbereinigung:
Middels
3/10
In der Zeit von November 1960 bis Dezember 1966 wurde in Middels eine Flurbereinigung mit
einer Fläche von 32 ha durchgeführt.
2007 wurde Middels in des Dorferneuerungsprogramm aufgenommen.
Westerloog:
Haushaltungen, Nutztiere
In der Zeit von 1823 bis 1867 wurde die Anzahl der Haushalte wie folgt erfasst: 1823: 49, 1848:
54 (bewohnte Häuser) und 1867: 71. Im gleichen Zeitraum bewegte sich die Einwohnerzahl von
254, über 342, auf 407. Des Weiteren gab es hier 1867 statistisch gesehen je Haushalt 5,73
Bewohner, 1,20 Pferde, 5,72 Rindtiere und 1,18 Schafe.
Landwirtschaftliche und nichtlandwirtschaftliche Betriebe, Berufspendler
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe stieg zunächst von 194 (1949) auf 200 (1960) an,
sank dann aber deutlich auf 167 (1971) wieder ab. Die Summe der nichtlandwirtschaftlichen
Arbeitsstätten blieb anfangs mit 46 (1950, 1961) konstant und sank anschließend leicht auf 42
(1970) ab. Dabei waren Handwerksbetriebe 1950 mit 37 % % und 1961 mit fast 46 % beteiligt.
Der Anteil der Berufsauspendler an den Erwerbspersonen nahm kontinuierlich von 3,3 % (1950),
über 16 % (1961) auf 31,1 (1970) zu. Die Zahlen der landwirtschaftlichen - und
nichtlandwirtschaftlichen Betriebe sowie der Berufspendler gelten für „Gesamt-„ Middels!
Handwerker, Gewerbetreibende
Das Einwohnerverzeichnis von 1719 weist hier lediglich eine Zapfer aus. 1880/81 waren dann
jeweils ein Bäcker, Gastwirt, Krämer, Schmied und Zimmermann, sowie zwei Schenkwirte
(beide auch Krämer) registriert. 1926 verzeichnete man jeweils einen Bäcker, Krämer und
Schmied, jeweils zwei Gastwirte, Maler (davon einer auch Glaser), Maurer (auch Zimmerer)
und Schuhmacher, sowie drei Kaufleute und 12 Arbeiter.
Ziegeleien:
· In Middels-Westerloog gab es eine Ziegelei mit unbekannter Bezeichnung, die 1876 gegründet
und 1880/81 erneut genannt wurde. Die Besitzer waren Johannes Mammen und J. E.
Pickenbach.1919 ging der Besitz an Peters & Co über.
· Des Weiteren war hier die Ziegelei ‚Tichelboe’ mit den Besitzern Heinrich Peters, Carl
Schwarting und Theodor Eilers verzeichnet. Die Gründungsdaten sind nicht bekannt.
· Außerdem befand sich hier eine Ziegelei, von der nur bekannt ist, dass sie mit einem
„Feldbrand“-Ofen betrieben wurde.
·
·
·
·
·
Genossenschaften:
Folgende Konsortien sind bzw. waren hier lt. Genossenschaftsregister gemeldet:
Spadaka Middels-Westerloog, gegründet am 2. Dezember 1913.
LBA Middels-Westerloog, gegründet am 15. April 1923, aufgelöst am 29. Dezember 1924
Molkereigenossenschaft "OSTFRISIA", Middels-Westerloog, gegründet am 3. März 1931
Bezugs- und Absatzgenossenschaft Middels, gegründet am 29. Januar 1934
Molkereigenossenschaft OSTFRISIA, Middels-Westerloog, gegründet am 7. März 1940
Boden- und Wasserverbände:
Gemeinheitsteilung:
Middels
Middels
Middels-Westerloog
Middels-Westerloog
Middels-Westerloog
Middels-Westerloog
Middels-Westerloog
Middels-Westerloog
Middels
Weideteilung
Domanialabfindung
Weidestreitigkeiten
Weidestreitigkeiten
Weideteilung
Weideteilung
Domanialabfindung
Weideteilung mit…
bis 1866
Rep. 21, Nr. 1326
Rep. 21, Nr. 631
Rep. 5c, Nr. 99
Rep. 5c, Nr. 147
Rep. 21, Nrn. 239, 1641
Dep. 1 Sew, Nr. 345
Rep. 21, Nr. 691
Rep. 21, Nr. 690
1847
1855
1793
1808
1859
1858
1862
1853
1855
1864
1862
1865
1811
4/10
Flurbereinigung:
In der Zeit von November 1960 bis Dezember 1966 wurde in Middels eine Flurbereinigung mit
einer Fläche von 32 ha durchgeführt. Ein weiteres Flurbereinigungsverfahren mit 363 Beteiligten
und 1510 ha Fläche wurde im Dezember 1999 in Middels-Westerloog begonnen und endet
voraussichtlich mit der Schlussfeststellung im Jahr 2011.
Gewerbegebiet „Hängstmoor“ entstand 2000 nordwestlich an Westerloog grenzend an der
Kreuzung der B 210.
B 210 neue Trassenführung, der alte Postweg führte über Westerloog und Osterloog nach Wehle
und Ardorf. Eine Abzweigung führte über Ogenbargen und Uptfeld durch das Moor nach
Dunum.
1900 Anschluss mit einem Bahnhof an die Kleinbahnstrecke von Aurich nach Bensersiel.
1997 nahm die Stadt Aurich in Middels eine naturnahe Pflanzenkläranlage in Betrieb, die zu den
größten ihrer Art in Deutschland zählt.
9. Politische Orientierung und öffentliche Meinung
Osterloog:
Die Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung im Januar 1919 war die erste Wahl in
der Weimarer Republik, 75,4% der Osterlooger Wähler entschieden sich für die linksliberale
DDP, 1% für die SPD. Fünf Jahre später, bei der Wahl zum dritten deutschen Reichstag im
Dezember 1924, hatte sich die politische Stimmung verändert: 85% gaben ihre Stimme der
nationalkonservativen DNVP. Bei der Reichstagswahl im September 1930 gaben 53,2% der
Wähler ihre Stimme der NSDAP, 1932 erhielt sie 93,1% der Stimmen.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Middels mehrheitlich CDU gewählt, die um
die 60% der Stimmen erhielt. Die SPD erhielt zwischen 20% und 30% der Stimmen.
[Wahlergebnis 2005?]
Westerloog:
Bei der Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung 1919 siegte die linksliberale DDP
mit 50% der Stimmen, die SPD erhielt in Middels Westerloog 8,5%. Bei der Reichstagswahl im
Dezember 1924 hatte sich das Wahlverhalten geändert: die nationalkonservative DNVP erhielt
49,2% der Stimmen. Bei der Wahl zum Reichstag 1930 entschieden sich 48,3% der
Westerlooger für die NSDAP, 1932 92%.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird in Middels mehrheitlich CDU gewählt, die um die
60% der Stimmen erhielt. Die SPD erhielt zwischen 20% und 30% der Stimmen.
10. Gesundheit und Soziales
Dem Armenverband Middels und dem Kirchspiel Middels waren 1870 die Ortschaften Middels
(-Westerloog und -Osterloog), Langefeld, Neuenwalde, Ogenbargen und Spekendorf
angeschlossen. Zum Pfarrbezirk Middels gehörte außerdem ein Teil der Gemeinde Brill.
Vereine:
Kindergarten Liliput 1999 neu errichtet
2003 errichtete Altenwohnanlage „Haus Anna“
Das Gewerkschaftskartell existierte 1909. Details über Gründung und Auflösung sind nicht
bekannt.
Pfarrhaus mit Gemeindesaal für 150 Personen
Die Freiwillige Feuerwehr Middels-Westerloog wurde am 28.02.1935 gegründet und am
18.04.1940 auf der Grundlage des Gesetzes über das Feuerlöschwesen aufgelöst.
TUS Middels als größter Verein in Middels, ca. 1975 gegründet, zur Unterstützung der
Vereinsarbeit der Förderkreis TUS2000
Middels
5/10
Die traditionellen Boßelvereine aus Ogenbargen und Westerloog haben sich zum KBV-Middels
Ogenbargen/Westerloog zusammengeschlossen. Ein weiterer Boßelverein ist der KBV „Good
herut“ Middels-Osterloog.
Zwei Schützenverein, „Gut Ziel“ und „Glück auf“
Hegering Middels Kyffhäuser Kameradschaft. Landfrauenverein, Zweiverein des Landvolks,
Reichsbund, Wanderclub, Frauensportverein.
MSC Sturmvogel,
Heimat—Mühlen- und Verkehrsverein
11. Quellen- und Literaturverzeichnis
Zu den Kurztiteln und zu den angeführten statistischen Angaben vgl. die Datei „Literaturverzeichnis Historische
Ortsdatenbank Ostfriesland“
Quellen:
Staatsarchiv Aurich: Rep. 15, Nr. 10717; Rep. 16/1, Nr. 1495, 3958; Rep. 21, Nr. 1617; Rep. 56, Nr. 11; Rep. 79,
Nr. 3970
Amtsgericht Aurich: Genossenschaftsregister; Vereinsregister, Nr./S.: 211
Landkreis Aurich: „Unser Dorf hat Zukunft, Ortsakte Middels, 2005
Literatur:
Gerdes, M., Middels-Osterloog - einst und jetzt, Abschrift aus 2002 o. O., 1950, Original in der UpstalsboomGesellschaft
Klose, Adelheid, Der Taufstein in der ev.-luth. Kirche zu Middels-Osterloog bei Aurich, In: Ostfreesland, Kalender
für Jedermann 61, 1978, S. 154-157
Remmers, Arend, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren - die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, S. 150,
168, 171
Öffentliche Hinrichtung bei Egels: Sühne für Doppelmord in Middels-Westerloog, In: Eala frya fresena, Nr. 144,
1960, S. 14
Remmers, Arend, Von Aaltukerei bis Zwischenmooren - die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, S. 150,
151, 168, 171
Behre, Karl-Ernst, Mittelalterliche Kulturpflanzenfunde aus der Kirche in Middels, In: Probleme der
Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet; Bd. 10, S. 39-48
Bünting, Gerhard, Festschrift zum Ostfriesischen Wanderwettschießen und Tag der Jugend des Ostfriesischen
Schützenbundes e. V.: Am 15. und 16. Juni 1968 in Middels, Schützenverein <Middels>, 1968
Drees, Heinrich, Aus der Geschichte des Schulwesens im alten Kirchspiel Middels, Heimatkde. u. Heimatgesch.,
1936, S. 3
Eden, Hans Bernhard: Einwohnerwehren Ostfrieslands, S. 104
Gerdes, M., Middels-Osterloog - einst und jetzt, Abschrift aus 2002 o. O., 1950, Original in der UpstalsboomGesellschaft
Gossel, Frauke, Flurnamen der Gemeinde Middels, Manuskript, Middels: Schulhausarbeit, 1955, S. 11, [Bem.:]
Karten entnommen, jetzt Rep. 244 B 4329, 4330, 4331 und 4332
Haiduck, Hermann, Die Kirche von Middels: eine archäologische und baugeschichtliche Untersuchung, In:
Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet; Bd. 10, S. 15-38
Heyen, Franz-Josef, Die Arenberger: Geschichte einer europäischen Dynastie, Hans-Joachim Behr [Hrsg.] Koblenz:
Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, 1987, S. 182, (Veröffentlichungen der
Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz: Reihe Arenberg) / 1.: Die Arenberger in der Eifel., 1987, S. 182 / 2.:
Die Arenberger in Westfalen und im Emsland, mit Beiträgen u. a. von Bernd Kappelhoff., 1990, S. 284
Ippen, Ella, Gut Middelstewehr und seine Besitzer: 1430 bis 1978 und 1980, In: Ostfreesland, Kalender für
Jedermann 64, 1981, S. 132-134
Janssen, Ludwig, Die Familien der Kirchengemeinde Middels: 1684-1950, Aurich: Ostfriesische Landschaft, 1966,
(Ostfrieslands Ortssippenbücher ; 4)
Janßen, Wilfried, Eine praktische Erfindung, die nicht unbedingt die Welt veränderte: Middelser Schmied Johann
Poppen erfand den Milchkannenträger "Pofatra", In: Friesische Heimat, 2000-2
Janssen, Wilhelm, Chronik der Kyffhäuser Kameradschaft Middels von 1907-1997, Aurich: Selbstverlag, 1997, S.
60
Klose, Adelheid, Der Taufstein in der ev.-luth. Kirche zu Middels-Osterloog bei Aurich, In: Ostfreesland, Kalender
für Jedermann 61, 1978, S. 154-157
Lengen, Hajo van, Zur mittelalterlichen Siedlungsgeschichte von Middels, In: Probleme der Küstenforschung im
südlichen Nordseegebiet; Bd. 10, S. 49-58
Lengen, Hajo van, Zur mittelalterlichen Siedlungsgeschichte von Middels, Sonderdruck aus: Probleme der
Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet, Bd. 10
Middels
6/10
Müller, Edo, Aus dem Landleben im Jahre 1930. Heie aus Middels-Hohehahn kaufte sich eine "exotische" Kuh, In:
Friesische Heimat, 2005, Nr. 8 vom 15. Juni 2005
N. N., Öffentliche Hinrichtung bei Egels: Sühne für Doppelmord in Middels-Westerloog, In: Eala frya fresena Nr.
144, 1960, S. 14
N. N.: Gebundelde Inventarissen / Rijksarchief Groningen, Groningen: Selbstverlag des Herausgebers / Teil 1:
Formsma, W[...] J.: Familiearchief Clant van Hanckema / W[...] J. Formsma., 1968, S. 143 / Teil 2: De
Archiven van de hervormde gemeenten te Garmerwolde, Thesinghe, Wetsingesauwerd en de Stichting "Jesaja
46, vers 4" te Winsum.; - 1974, - S. 164 / Teil 3: Botke, Y[...]: De archieven van de classes van Appingedam en
Loppersum, Middelstum [...] Y[...] Botke; W[...] Formsma., - 1978 / Teil 4. Matthey, I[...] B[...]: De Archieven
van de classes van de Marne, Westerkwartier en van de Hervormde Gemeenten van Den Ham [...] / I[...] B[...]
Matthey., - 1978 / Teil 5: De Archieven van de Hervormde Gemeenten te Uithuizen, Zuidhorn, Finsterwolde,
Solwerd- en Marsum / A[...] Medema [Bearb.]., - 1980 / Teil 6: De Archiven van de Alberdaheerd te 't Zandt,
[...] / J[...] Ellerbroek-Wellinga [Bearb.], - 1980 / Teil 9: Familiearchieven / J[...] Ellerbroek-Wellinga [Bearb.].,
- 1981 / Teil 10: Familiearchieven, - 1981
Noah, Ein typisch ostfriesischer Apsissaal (Middels), Unser Ostfriesland, 1971, S. 5
Ostfriesische Nachrichten, Die Kirche zu Middels , 1949, 10.12
OZ, Die Kirche im Dorf: Sammlung von Zeitungsausschnitten, Ostfriesen-Zeitung, Leer; Kopien aus: OstfriesenZeitung, 1997/98, Kurze Beschreibung von Kirchen im Landkreis Aurich
Rieken, Rieko, Unsere Dörfer im Wandel, Sammlung aus: Upstalsboom. Verlagsbeilage der Ostfriesischen
Nachrichten, 1982-1986 Upstalsboom.
Schmid, Peter, Die Kirchwarf von Middels, In: Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet; Bd. 10,
S. 1-14
Schröder-Oltmanns, Helene, Middels - unser Dorf , Middels: Selbstverlag, 1975, S. - 46
Schule in Middels -300 Jahre, Schule früher - Schule heute, Middels: Selbstverlag der Schule, 1995, S. 42, [Bem.:]
S. 5 Rep. 139, Nr. 750
Schützenverein Middels: Festschrift, 56. Schützen- und Volksfest vom 3.-bis 5.8.1990, Middels, 1990, 40 S.
Uphoff, Bernd, Kurze Geschichte der Landgemeinden des Kreises Aurich: [Zeitungsausschnittsammlung], Aurich:
Ostfriesische Nachrichten, 1962/63, 24 Blätter
Uphoff, Bernhard, Einzelne geschichtliche Ereignisse der Landgemeinden des Kreises Aurich,
[Zeitungsausschnittsammlung], Aurich: Ostfriesische Nachrichten, 1965
Weßels, Ziegeleien, S. 371, 397.
Middels
7/10
um 1910
Dampfziegelei in Middels-Westerloog
Middels
8/10
Middels-Ogenbargen, 1957
um 1950
Middels
9/10
Middels
10/10