EasyLinux Community Edition 03/2014

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EasyLinux Community Edition 03/2014
easy LINUX!
Community-Edition
Titel: Videos und Musik
DVD: Kubuntu 14.04, Mint 17
easy LINUX!
Frei kopieren und beliebig weiter verteilen !
einfach – klar – benutzerfreundlich
Kubuntu 14.04
Linux Mint 17
KDE 4.13 (64-Bit-Version)
– klassischer Desktop: Mate
(ähnlich Gnome 2)
– 64-Bit-Version
– basiert auf Ubuntu 14.04
– verbesserte Tools für Update und Paketverwaltung
– KDE-Version von Ubuntu
– LibreOffice 4.2.3
– Linux-Kernel 3.13
– Firefox 28 (nach Update: 29)
– LTS-Version mit fünf Jahren
Long Term Support
Installationsanleitung: S. 29
Ausführlicher Test: S. 110
Service Kit 03/2014
Updates für (K)Ubuntu 14.04
und OpenSuse 13.1 (je 64 Bit)
Videos und Musik
Aufnahmen schneiden
Audiodateien schneiden und für
Podcasts vorbereiten S. 41
S. 50
Metadaten für MP3 und Ogg Vorbis
S. 114
Software im Test
Kubuntu 14.04 mit Long Term Support
Spiel: Baphomets Fluch, Teil 5 S. 107
Praxis-Workshops
S. 110
LaTeX: Profi-Textsatz
Grundlagen und erste Schritte mit dem
Textsatzprogramm LaTeX S. 60
LaTeX-Editor LyX: TeX ohne TeX-Befehle
S. 68
Alle Mozilla-Programme: Firefox 30
Thunderbird & SeaMonkey S. 57
Verzeichnisse in Writer-Dokumenten
S. 53
S. 72
25 Seiten Tipps & Tricks
KDE S. 78
Gnome S. 82
Kurztests/DVD-Inhalt
Fotoxx 14.05 (13), Kdenlive 0.9.8 (14), Phototonic
0.99 (19), luckyBackup 0.4.8 (16), RawTherapee 4.1
(18), Mythbuntu 14.04 (22), DVDStyler 2.7.2 (12) u. v. m.
Gimp
Shell
S. 96
S. 104
03/2014
Juli – September
LibreOffice S. 86
Ubuntu/Mint S. 92
€ 9,80
Österreich € 10,80
Schweiz sfr 19,60
BeNeLux € 11,25
Italien € 12,75
Spanien € 12,75
03
Kommandozeilen-Tools für
Schnitt und Konvertierung
S. 46
4 196177 309803
Videos mit PiTiVi schneiden
easy LINUX!
Editorial
Hans-Georg Eßer
Chefredakteur
Ubuntu mit
Long Term Support
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie die WM gut überstanden? Egal,
ob Sie begeistert alle Spiele verfolgt ha­
ben, ob Sie von dem ganzen Brimborium
und den regelmäßigen Verschiebungen
des Fernsehprogramms genervt waren
oder sich irgendwo dazwischen befanden
– kurz vor dem Finale ist die neue Easy­
Linux-Ausgabe erschienen, in der es defi­
nitiv nicht um Fußball geht: so oder so
eine gute Abwechslung. Für die Redak­
tion hat jedenfalls die Heftproduktion und
kein anderes Event den Juni dominiert,
denn auch damit konnten wir lange
Nächte abwechslungsreich gestalten.
Ubuntu: LTS oder normal?
In der Redaktion kam in den letzten Wo­
chen die Frage auf, ob wir – wie bisher –
die jeweils aktuellste Ubuntu-Version un­
terstützen (also diese Version in unseren
Praxisartikeln berücksichtigen und dafür
Pakete und Updates auf der DVD bereit­
stellen) sollen oder ob es besser wäre,
stattdessen nur auf LTS-Versionen (Long
Term Support) zu setzen.
Der Vorteil der LTS-Versionen ist, dass
Anwender nur alle zwei Jahre eine voll­
ständige Aktualisierung des Systems
durchführen müssen, aber trotzdem die
ganze Laufzeit über mit Sicherheitsup­
dates und anderen Bugfixes versorgt wer­
den. Andererseits landet durch Einspielen
EasyLinux 03/2014
aller Zwischenversionen im Sechs-MonatsRhythmus (also zwischen 12.04 LTS und
14.04 LTS, zusätzlich Versionen 12.10,
13.04 und 13.10) regelmäßig die aktuellste
Software auf dem Rechner.
Auch in den LTS-Versionen lassen sich
aktuellere Programme nachinstallieren,
was aber erst nach dem Einrichten zu­
sätzlicher Paketquellen gelingt. Über den
besten Ansatz waren wir uns in der Re­
daktion nicht einig – wir haben darum
zur Klärung dieser Frage eine Umfrage
entwickelt und online gestellt, an der Sie
sich beteiligen können, wenn Sie Ubuntu
oder das Ubuntu-basierte Linux Mint be­
nutzen [1] – dort fragen wir, was Ihnen
lieber ist:
lEasyLinux soll immer die jeweils letz­
te LTS-Version (Long Term Support)
von Ubuntu unterstützen, die alle
zwei Jahre ersetzt wird.
lEasyLinux soll immer die jeweils
aktuellste Version von Ubuntu unter­
stützen, die alle sechs Monate ersetzt
wird.
Außerdem haben wir noch eine Frage zu
Ubuntu/​Linux Mint und ein Freitextfeld
integriert, in das Sie Kommentare schrei­
ben können. Antworten auf diese beiden
Fragen sind aber optional. Wir würden
uns über eine zahlreiche Teilnahme
freuen, weil uns das hilft, die beste Ent­
www.easylinux.de
scheidung zu treffen. Mehr Informationen
zu den LTS-Versionen finden Sie im Wiki
von ubuntuusers.de [2].
Ubuntu und Mint auf DVD
Apropos Ubuntu: Die aktuelle Version
14.04 von Ubuntu ist eine LTS-Version,
und deren KDE-Variante (Kubuntu 14.04
LTS) finden Sie auf der Heft-DVD. Die In­
stallationsanleitung beginnt auf Seite 29,
einen Test lesen Sie ab Seite 110. Alterna­
tiv können Sie auch das brandaktuelle Li­
nux Mint 17 mit der Gnome-2-Weiterent­
wicklung Mate als Desktop einspielen,
das wir ebenfalls getestet haben (Seite
35). Es basiert auf Ubuntu 14.04.
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobie­
ren der aktuellen Linux-Versionen und bei
der Lektüre unserer Artikel, die hoffent­
lich den richtigen Themenmix bieten. n
Infos
[1]EasyLinux-Umfrage zu Ubuntu LTS:
https://​­de.​­surveymonkey.​­com/​­s/​
­C5TLRS8 (http://​­ezlx.​­de/​­e3u1)
[2]Long Term Support:
http://​­wiki.​­ubuntuusers.​­de/​­Long_Term_
Support (http://​­ezlx.​­de/​­e3u2)
3
Überblick
46
53
Videos schneiden Sie
komfortabel mit PiTiVi.
Das Programm beherrscht viele Formate.
Audio/Video
Aktuell
Editorial...........................................................................................3
DVD-Inhalt......................................................................................6
Leserbriefe......................................................................................7
Nachrichten....................................................................................8
Neue Software.............................................................................12
Webseiten.....................................................................................28
Heft-DVD: Kubuntu 14.04.............................................................29
Im April ist Ubuntu 14.04 erschienen – und zeitgleich auch die
KDE-Variante Kubuntu. Version 14.04 ist eine Long-Term-Support-Version (LTS): Die Entwickler werden sie mindestens fünf
Jahre lang mit Updates versorgen.
Heft-DVD: Mint 17 Mate..............................................................35
Das Ubuntu-Derivat Linux Mint hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Debian-Ableger Ubuntu noch einmal zu ver feinern.
Die Distribution lindert mit ihrem Desktop Mate einige Kopfschmerzen, die Ubuntu mit der Unity-Oberfläche manchen Anwendern bereitet.
Videoschnitt mit PiTiVi...............................................................46
Im Multimediaumfeld ist der Videoschnitt die Königsdisziplin.
Mit dem richtigen Werkzeug meistern Sie die Aufgabe auch unter Linux ohne Probleme – wir stellen Ihnen dazu PiTiVi vor.
Videos auf der Shell umwandeln..............................................50
Um ein Video in ein anderes Format zu konvertieren, müssen
Sie keine grafische Anwendung bemühen: Mit „ffmpeg“ und
„mencoder“ gelingt das auch auf der Konsole.
Workshop
Firefox 30.......................................................................................53
Schon im Sommer 2011 geisterten Entwürfe der neuen FirefoxOber fläche durchs Netz. Wegen technischer Schwierigkeiten
erschien Version 29 allerdings erst im April 2014. Inzwischen
ist Version 30 herausgekommen, die einige Sicherheitslücken
schließt. Wir haben uns den schlauen Fuchs näher angesehen.
Thunderbird und SeaMonkey....................................................57
Audio/Video
Einleitung......................................................................................40
Audio- und Videodateien können Sie unter Linux nicht nur in allen gängigen Formaten abspielen, sondern auch erstellen und
bearbeiten. Darum geht es im Titelthema dieser Ausgabe.
Audioschnitt: Audacity...............................................................41
Das Web 2.0 ist ein „Mitmachnetz“, und neben
klassischen Blogs sind
auch Podcasts eine beliebte Methode, um sich
mitzuteilen. Mit Audacity
erstellen und schneiden
Sie Ihre eigenen Podcasts
und andere Audiodateien.
4
Firefox ist einer der beliebtesten Browser –
nicht nur unter Linux.
Aktuell ist Version 30.
Das Mozilla-Team hat nicht nur den Browser Firefox, sondern
auch den E-Mail-Client Thunderbird und das Kombiprogramm
SeaMonkey im Angebot. Dort geht die Entwicklung aber nur
langsam – oder gar nicht – voran.
LaTeX: Wenn‘s perfekt sein muss.............................................60
Briefe und andere kleinere Texte schreiben die meisten LinuxAnwender in LibreOffice Writer. Für größere (und wichtige) Dokumente ist das Officeprogramm aber nur bedingt geeignet – mit
LaTeX steht eine Alternative zur Verfügung.
LyX 2.1.0: TeX für Mausbenutzer................................................68
Wer LaTeX verwenden möchte, aber das Erlernen der Befehlssyntax scheut, sollte sich LyX ansehen: Das Programm arbeitet
nach dem Prinzip „What you see is what you mean“ und bedient
sich fast wie eine normale Textverarbeitung.
www.easylinux.de
EasyLinux 03/2014
72
76
Längere Texte brauchen Inhalts-, Abbildungs- und weitere Verzeichnisse. In Writer
sind sie schnell angelegt.
Workshop
Das MP3-Format ist wegen
des Patentschutzes oft Anlass
zum Ärger. Weichen Sie einfach auf Ogg Vorbis aus.
Tipps & Tricks
Verzeichnisse in Writer..............................................................72
Wissenschaftliche Arbeiten, umfangreiche Artikel und Bücher
profitieren von Inhalts- und Stichwortverzeichnissen. Leser können sich so besser im Dokument orientieren und gezielt zu einer
Stelle springen, ohne lange suchen zu müssen. Der Workshop
zeigt, wie Sie solche Verzeichnisse in Writer anlegen.
Basics
Ogg Vorbis: Die MP3-Alternative..............................................76
KDE-Anwender können Musik-CDs mit Bordmitteln in komprimierte Audiodateien auf der Festplatte umwandeln – zum Beispiel ins freie Ogg-Vorbis-Format.
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks zu KDE.................................................................78
Gnome-Tipps................................................................................82
Besser arbeiten mit LibreOffice................................................86
Knoppix, Ubuntu, Mint................................................................92
Effizienter arbeiten mit Gimp.....................................................96
Linux-Tipps.................................................................................100
Know-how für die Kommandozeile........................................104
Test
Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall.......................................107
In seinem neuesten Adventure schickt Revolution Software zwei
altbekannte Helden auf die Suche nach einem scheinbar unbedeutenden Gemälde und damit gleichzeitig in einen spannenden
Kriminalfall. Den hätte es allerdings ohne seine Fans in diesem
Umfang gar nicht gegeben.
Kubuntu 14.04 LTS (Trusty Tahr)...............................................110
Im Frühjahr sind Ubuntu und Kubuntu planmäßig in Version
14.04 mit Langzeit-Unterstützung erschienen. Kubuntu vereint
Ubuntus Einsteigerfreundlichkeit mit einem stabilen und ausgereiften KDE-Desktop, den viele Einsteiger Unity vorziehen. Mit
fünf Jahren garantierter Softwarepflege drängt sich Kubuntu für
Umsteiger und Profis gleichermaßen auf.
Guru-Training
MP3- und Ogg-Vorbis-Dateien taggen...................................114
Die meisten Audioplayer präsentieren bei der Wiedergabe
Künstler und Albumtitel, den Songnamen und vieles mehr. Die­se
Metadaten sind in den Dateien enthalten. Wie Sie die Informationen mit Shell-Kommandos auslesen, ändern und löschen,
zeigen wir Ihnen im Guru-Training.
Service
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EasyLinux 03/2014
LaTeX ist nicht ganz
leicht zu erlernen. Für
Freunde der Mausbedienung gibt es LyX.
Linux User Groups
Impressum
Hardware- und Bücherservice
Vorschau www.easylinux.de
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120
121
122
5
LMMS
Heft-DVD
Das Linux Multimedia Studio, kurz LMMS,
bietet als Komplettpaket einen Sequenzer,
Drumcomputer und Software-Synthesizer.
Phototonic
Super Grub2 Disk 2.00
Bei diesem Programm handelt es sich um einen Bildbetrachter, den die Entwickler bewusst auf seine Kernfunktionen reduzieren.
Wie bekannt überschreibt Windows bei der Installation ohne
Nachfrage bestehende Bootloader. Die Live-Distribution Super
Grub2 Disk hilft Ihnen dabei,
die parallel installierten Systeme wieder zu erreichen.
Pinta
Die zu Teilen von Paint.NET abstammende
Software eignet sich sowohl zum Zeichnen
als auch zum Bearbeiten von Bildern.
RawTherapee
Audacity
Der Platzhirsch unter den freien RAW-Convertern bietet viele sinnvolle Funktionen, um
aus Ihren Bildern das Beste herauszuholen.
Das beliebte Musikbearbeitungstool Audacity arbeitet mit mehreren Spuren und bietet reichhaltige Anpassungsmöglichkeiten.
Xfburn
DVDStyler
Das aus der Desktopumgebung Xfce stammende schlanke Brennprogramm verwendet
als Unterbau die neue Bibliothek Libburnia.
Dieses Programm erlaubt es Ihnen, Videound Diashow-DVDs zu erstellen, die auf Ihrem normalen DVD-Player starten.
Ausserdem auf DVD:
Kdenlive
• Aftershot:
Die handliche Benutzeroberfläche der Software erleichtert Ihnen den Einstieg in die
semiprofessionelle Videobearbeitung.
Service Kit
6
RAW-Converter
•
Tor Browser: Sicher surfen
•
Firefox 30: Webbrowser
•
Fotoxx: Bildbearbeitung
•
luckyBackup: Datensicherung • Thunderbird: E-Mail-Client
Kubuntu 14.04
Das Ser vice Kit enthält alle relevanten
Sicherheits- und Programmaktualisierungen für OpenSuse 13.1 und Kubuntu
14.04 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade
älterer Versionen (beispielsweise von
OpenSuse 12.3 auf OpenSuse 13.1) ermöglicht das Service Kit nicht.
Wie üblich bietet Canonical alle zwei
Jahre Releases mit so genanntem Long
Term Suppor t an. Das bedeutet, dass
der Distributor Sie nicht nur neun Monate, sondern volle fünf Jahre mit Updates versorgt. Mit Version 14.04 war es
wieder so weit. Sie finden die 64-Bit-Variante auf Seite A der zweiten Heft-DVD.
Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical.
Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD identisch mit einem Online­
update. Durch die zeitliche Differenz zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers
und dem Erscheinen des Heftes können
jedoch neue Updates auf den Servern der
Distributoren bereitstehen.
Die Desktopumgebung stellt KDE in Version 4.13.0 bereit; den Unterbau bildet
der Kernel 3.13. LibreOffice 4.2.3 liefert
die Office-Anwendungen, Firefox 28.0
übernimmt das Surfen im Internet. Darüber hinaus
hat Python in Version 3.4
Einzug gehalten sowie
Qemu 2.0 zum Vir tualisieren anderer Systeme.
www.easylinux.de
Linux Mint 17
Auf Seite B der zweiten Heft-DVD finden
Sie die 64-Bit-Version des Ubuntu-Ablegers Linux Mint. Wie auch Kubuntu basiert diese auf der LTS-Version und bietet damit ebenfalls fünf Jahre Support.
Der entscheidende Unterschied findet
sich im Desktop. In der auf der DVD enthaltenen Ausgabe kommt Mate zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Fork
des nicht länger entwickelten Gnome 2,
welches das alte und beliebte Bedienkonzept zurück auf den
Rechner bringt. Zwar
bietet Mint eigene Repositor ys für das System an, in erster Linie
speist es sich aber aus denen von Canonical. (Thomas Leichtenstern/tle) n
EasyLinux 03/2014
Aktuell
Webseiten
Yu
,
12
3RF
Angeklickt
g
en
©F
Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen
nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie
auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite.
Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines
Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle/​hge)
� L inux: schnell gefunden � Sh(n)ell erklärt
� Zeitschaltung
In herkömmlichen Suchmaschinen wie
Google oder Yahoo! nach Linux-relevanten Themen zu suchen, fördert nicht selten viele irrelevante Webseiten zutage,
weil Suchmaschinen-Spammer und Preisvergleichsseiten die ersten Treffer belegen. So empfand es auch Christoph Langner, dessen Blog linuxundich.de wir bereits vorstellten.
Er hat jetzt über 150 Seiten mit Linux-Bezug ausgewählt und bietet unter tuxsucht.
de benutzerdefinierte Google-Suchen an,
die nur auf diesen Seiten suchen. Das Unterteilen in Kategorien, etwa Blogs oder
Foren, erhöht die Trefferquote zusätzlich.
Sollten Sie eine Seite betreiben, die thematisch zur Suchmaschine passt, melden
Sie sich beim Webmaster; er nimmt sie
dann gerne mit in die Liste auf.
Viele Linux-Einsteiger tun sich mit der
verwirrenden Vielfalt an Befehlen und
Optionen in der Shell schwer. Auch der
Blick in die häufig umfangreiche Manpage hilft da nicht immer weiter.
Wer ohne große Umstände sehen möchte,
was sich z. B. hinter dem Befehl iptables
‑A INPUT ‑i eth0 ‑s ip‑to‑block ‑j DROP verbirgt, gibt ihn beiSeite explainshell.com
ein. Die Webanwendung hält Hilfeseiten
für viele Shell-Programme vor und bereitet sie grafisch auf, indem sie nur die relevanten bzw. angeforderten Abschnitte
anzeigt. Da die Seite unter der GPL steht,
können Profis den Code auch von GitHub
herunterladen und auf einem eigenen Server aufsetzen. Derzeit bietet explainshell.
com allerdings nur englische Versionen
der Manpages an.
Cron dient dazu, regelmäßig auszuführende Aktivitäten zu automatisieren. Für
die Verwaltung müssen Sie dabei die kryptische Cron-Tabelle (Crontab) bearbeiten.
Hier hilft das crontab-generator-Projekt.
Eine übersichtliche Oberfläche erlaubt Ihnen die Auswahl der Zeit und die Eingabe
des auszuführenden Befehls. Ein Klick
auf Generate Crontab Line erzeugt danach
den passenden String, etwa 0 */12 * * 1‑5
/bin/bash >/dev/null 2>&1.
Ob das Intervall Ihren Vorstellungen entspricht, zeigt darunter eine Vorschau mit
den ersten fünf Schaltzeiten. Um die Zeile
ins System zu integrieren, öffnen Sie ein
Terminalfenster und bearbeiten Ihre individuelle Crontab mit dem Kommando
crontab ‑e. Im startenden Editor fügen Sie
dann den generierten Eintrag ein.
EasyLinux meint:
Wer ohne Spam und Werbung schnell
qualifizierte Treffer zum Thema Linux erhalten möchte, der ist bei tuxsucht.de genau an der richtigen Adresse.
n
EasyLinux meint:
Durch das Reduzieren der Manpage-Inhalte auf die relevanten Informationen
eignet sich die Webseite für die schnelle
Recherche zu Shell-Befehlen.
n
EasyLinux meint:
Wer mit den kryptischen Zeilen der
Crontab-Datei Probleme hat, findet im
crontab-generator einen tollen Helfer, um
die Syntaxklippen zu umschiffen.
n
Infos
Infos
Infos
Webseite: http://​­tuxsucht.​­de/
Webseite: http://​­explainshell.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3b1)
(http://​­ezlx.​­de/​­e3b2)
Webseite: http://​­www.​­crontab‑generator.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3b3)
Sprache: Deutsch
Sprache: Englisch
Sprache: Englisch
Thema: Linux-bezogene Suche
Thema: Shell-Befehle nachschlagen
Thema: Cronjobs einfach einrichten
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www.easylinux.de
EasyLinux 03/2014
Aktuell
Neue Software
Neue Software
Peter Kreußel
Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme
in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden
Pakete und Installationshinweise.
DVDStyler 2.7.2: mächtiger Video-DVD-Editor
DVDStyler erzeugt Video- und DiashowDVDs, die auf gängigen Wohnzimmerplayern laufen. Dabei lassen sich Textelemente, Hintergrundmusik und Diashows
mit dem Videomaterial zu interaktiven
Multimediashows zusammenschneiden.
★★★★★
Videos genießt man am entspanntesten
am Fernseher auf der Wohnzimmercouch. Um Videos vom Computer dort
abzuspielen, müssen Sie diese allerdings
auf eine Video-DVD brennen. Damit das
Abspielgerät in der guten Stube mit ihnen
etwas anfangen kann, sollten diese dem
Video-DVD-Standard entsprechen: Videodateien auf einer Daten-DVD können nur
wenige Player verarbeiten.
Zum Glück gibt es dazu seit vielen Jahren
das DVD-Authoring-Programm DVDStyler
(Abbildung 1) [1], das wir zuletzt in den
Software-News 02/​2013 vorgestellt haben. Das Tool erzeugt mit wenigen Mausklicks Video-DVDs, mit denen fast alle
Abspielgeräte klarkommen.
Da das Programm auf der Allround-Videosoftware Ffmpeg aufsetzt, kann es
praktisch alle Videoformate verarbeiten:
Dateien von der Kamera sollten ebenso
funktionieren wie viele Clips aus dem Internet. Um die Aufbereitung nach dem
DVD-Standard müssen Sie sich dabei
nicht kümmern.
Dreischritt
Eine schlichte DVD mit einem Startmenü
für mehrere Videos, zum Beispiel Aufnah-
men
von bestimmten Urlaubstagen, erstellen Sie ganz einfach in
drei Schritten:
Mit Datei / Neu erzeugen Sie ein
DVD-Projekt (Abbildung 2). In der
Regel müssen Sie sich hier nur beim Seitenverhältnis zwischen Breitformat
(16:9) und konservativem 4:3-Format
entscheiden. Achten Sie auch darauf,
dass das in Deutschland übliche Videoformat PAL 720x576 ausgewählt ist; ansonsten sind die Standardeinstellungen
eine gute Wahl.
Wenn Sie den Dialog mit OK beenden,
bietet DVDStyler die Auswahl einer
Projektvorlage an. Diese Vorlagen enthalten Menüs mit vorausgewähltem Hintergrund. Die meisten stellen dem Titelauswahlmenü einen Einleitungsschirm voran; eine der mitgelieferten Vorlagen startet nach Einlegen der DVD direkt mit der
Titelwahl.
Nach der Auswahl der Vorlage erscheinen die Menüs in der Zeitleiste
am unteren Fensterrand. Wählen Sie dort
1
2
3
Die Redaktion meint
Schade, dass es für DVDStyler immer
noch kein umfassendes Handbuch gibt:
Man braucht viel Zeit, um die inzwischen zahllosen Features durch Ausprobieren oder über eine Websuche zu verstehen.
Abb. 1: Vollautomatisch: Für eine DVD mit Kapitelmenü genügt es in der aktuellen Version von DVDStyler, Videodateien auf die vom „Neues Projekt“-Wizard erzeugten Buttons zu ziehen.
12
www.easylinux.de
Wenigstens bleiben die Grundfunktionen unmittelbar verständlich: Eine DVD,
die aus einem Grundmenü Videos (Kapitel) startet, gelingt auch ohne Dokumentation.
EasyLinux 03/2014
Neue Software
das Titelmenü (rot markiert). In der aktuellen Version von DVDStyler genügt es,
Videodateien auf die Startbuttons (die je
nach Vorlage rechteckigen oder runden
Kästchen) zu ziehen. Ein Klick auf einen
dieser Buttons spielt das zugehörige Video dann auf dem DVD-Player ab. Zur
fertigen Silberscheibe fehlt dann nur noch
ein Klick auf das orange-rote DVD-Symbol in der Buttonleiste des Programms. 
Sie können als Menühintergründe eigene
Bilder wählen. Auch können die DVDs
beliebig viele Menüs mit frei wählbaren
Buttons oder Textelementen enthalten.
Auf Wunsch beschneidet und skaliert das
Programm die Videodateien oder versieht
sei mit starker Videokompression.
Bild, Ton, Text
Eines der weniger bekannten Features von
DVDStyler sind Diashows. Um sie zu erstellen, brauchen Sie nur in der Zeitleiste unten
im Fenster per Rechtsklick einen Titelsatz
hinzuzufügen und auf das Titelsatz-Symbol
aus dem Dateimanager Bilder zu ziehen.
Die aktuelle Programmversion beherrscht
erstmals Übergangseffekte zwischen den
Bildern und wiederholt einen HintergrundSoundtrack auf Wunsch endlos.
Aktuell
Sie können mit DVDStyler
also Bilder, Videoclips,
Text und Musik zu einer
eindrucksvollen, interaktiven Präsentation verschmelzen. Ausführlicher
erläutert dies ein online
verfügbarer EasyLinux-Artikel [2]. Diese Grundlagen
haben sich bis heute nicht
verändert.
Zusätzlich zu den bereits
Abb. 2: Um mit DVDStyler eine im Wohnzimmer aberwähnten Endlos-Auspielbare DVD zu erzeugen, wählen Sie das PAL-Videodioschleifen sind noch weiformat und das Seitenverhältnis. Die Software kümtere neue Funktionen hinmert sich dann ohne weiteres Zutun darum, dass die
zugekommen: Buttons lasgebrannte Scheibe dem DVD-Standard entspricht.
sen sich nun leichter
rechts- oder linksbündig anordnen, was
nüs, die ein Rechtsklick auf praktisch alle
akkurate Layouts erleichtert. Auch Text
Elemente und Symbole öffnet.
n
in den Menüs darf nun rechts- oder linksbündig fließen. Wie bei vielen gekauften
Infos
DVDs können Sie Menüs und Diashows
[1]DVDStyler: http://​­www.​­dvdstyler.​­org/​­de/
mit sich endlos wiederholenden Sound(http://​­ezlx.​­de/​­e3h1)
tracks hinterlegen.
[2]DVDStyler-Artikel: Daniel Kottmair,
Leider gibt es bisher kein Handbuch, das
„Scheibenwelt“, EasyLinux 01/​2010,
die fortgeschrittenen Features erläutert.
S. 64 ff., http://​­linux‑community.​­de/​
Allerdings kommt man oft durch bloßes
­20183 (http://​­ezlx.​­de/​­e3h2)
Experimentieren weiter. Ausgangspunkt
sind dabei die Einträge des KontextmeSoftware auf DVD: DVDStyler
Fotoxx 14.05: unkonventionelle Foto-Retusche
Mehr und mehr professionelle und HobbyFotografen entdecken das freie Betriebssystem und Programme wie RawTherapee,
Lightzone oder Darktable als Alternativen
für teure Adobe-Programme. Doch auch
das unkonventionelle, weniger bekannte
Fotoxx sollten sich Fotoliebhaber unbedingt ansehen.
★★★★★
In den Software-News 02/​2013 haben wir
dem leichtgewichtigen Fotoxx mit Darktable einen Adobe-Lightroom-Clone gegenübergestellt. Wie es der Zufall will, treffen
diesmal wieder zwei frische Fassungen
von Bildbearbeitungsprogrammen aufeinander: Das unkonventionelle Fotoxx (Abbildung 3) [1] tritt nun gegen den Boliden
RawTherapee (siehe Seite 18) an. Bei Fotoxx hat sich einiges getan: Die Entwickler
haben die eigenwillige Benutzeroberfläche
optisch ansprechender gestaltet und vor
allem die Menüs neu sortiert. Auch die Dokumentation (im Ordner /usr/​share/​
EasyLinux 03/2014
fotoxx/​data oder über Hilfe / Benutzeranleitung im Menü) ist nach einer Grundüberholung verständlicher und detaillierter. Das Programm nutzt nun außerdem
Mehrkernprozessoren besser aus; die Performance hat sich insgesamt verbessert.
Allseits offen
Die wichtigste Neuerung des GUIs fällt
Anwendern, die nicht in den Release Notes nachgesehen haben, vermutlich nur
durch Zufall auf: Es können nun mehrere
Effekt- und Anpassungsdialogfelder
gleichzeitig offen bleiben, deren Wirkung
das Programm beim Verändern der Einstellung dann live auf das geöffnete Bild
anwendet. Das ist eine interessante Variation des Palettenkonzepts in Programmen
wie RawTherapee, das fast ganz auf sich
öffnende und wieder schließende Dialogfelder verzichtet. Fotoxx schließt Dialoge
nun nicht mal mehr beim Öffnen einer
neuen Datei, so dass Sie einen einmal eingestellten Effekt leicht auf mehrere Bilder
anwenden können.
www.easylinux.de
Wo es sinnvoll erschien, haben die Entwickler Funktionen in einen gemeinsamen
Dialog zusammengelegt, zum Beispiel Helligkeit, Kontrast, Farbtönung, Gamma und
Weißabgleich oder die Ausschnittswahl
und Rotation des ganzen Bildes.
Etliche neue Funktionen sind hinzugekommen, z. B. das kontrastselektive Gestaffelte Verwischen oder der in der Abbildung bei D sichtbare Mosaikeffekt.
Alleinstellungsmerkmale
Seine alten Tugenden hat das Programm
behalten: Hervorzuheben sind die vor-
Die Redaktion meint
Fotoxx ist ein interessantes Programm,
das oft von Konventionen abweicht und
dabei an manchen Stellen den Mainstream mit frischen Ideen überflügelt.
Die vielen kleinen Überarbeitungen und
Bugfixes im letzten Jahr haben dem
Programm gut getan: Es wirkt nun übersichtlicher und ist stabiler.
13
Aktuell
Neue Software
zügliche Bildbereichsauswahl mit eingebauter Kantenerkennung, mit der es
binnen weniger Minuten gelingt, eine
der Blüten in der Abbildung gelb zu fär-
ben. Auch die bereichsselektive Farbund Helligkeitsanpassung, die mit wenig Aufwand die Blätter im Bereich A
lila einfärbt, ohne die Blüten zu verun-
stalten, hilft sehr beim Aufhübschen
nicht perfekt gelungener Schnappschüsse. Die ehemals orange Blüte unter C lässt sich nach einer makellos gelungenen Ausschnittsauswahl beliebig
einfärben. Die zahlreichen Verzerrenund Biegenfunktionen lassen sich nicht
nur zur Verzerrung, sondern vor allem
auch zur Entzerrung in der Architekturfotografie nutzen.
Zu den bewährten Fotoxx-Features gehören das Verarbeiten von RAW-Dateien,
das Zusammenlegen von Mehrfachaufnahmen (um den Kontrastumfang zu steigern, Rauschen zu reduzieren oder Panoramen zu erzeugen) und die Smart-Löschen-Funktion, die störende Objekte
durch Klonen des Hintergrundes aus dem
Bild verbannt.
n
Infos
[1]Fotoxx: http://​­www.​­kornelix.​­com/​­fotoxx.​
­html (http://​­ezlx.​­de/​­e3h3)
Abb. 3: Fotoxx bringt inzwischen einige spielerische Effekte mit, doch seine Hauptstärken liegen in der qualitativ hochwertigen Retusche.
Software auf DVD: Fotoxx
Kdenlive 0.9.8: nichtlinearer Video-Editor
Der einfach zu bedienende und dennoch
leistungsfähige Videoeditor Kdenlive steuert auf Version 1.0 zu. Und tatsächlich
wirkt das Programm, für das es unter Linux kaum gleichwertige Alternativen gibt,
inzwischen schon recht ausgereift.
★★★★★
Kdenlive (Abbildung 4) [1] erleichtert mit
seiner handlichen Benutzeroberfläche den
Einstieg in die professionelle Videobearbeitung nach dem nichtlinearen Prinzip.
Nichtlinear bedeutet: Die Software merkt
die vom Benutzer gewählten Bearbeitungsschritte zunächst nur vor und wendet sie erst in einer abschließenden Rendering-Phase auf das Video an. Da bei der
Videobearbeitung Rechenzeiten im Stundenbereich an der Tagesordnung sind,
braucht man dieses auf den ersten Blick
umständlich wirkende nichtlineare Arbeitsprinzip, um ohne lange Wartezeiten
mehrere Effekte oder Schnitte auf ein Video anzuwenden.
Während der Arbeitsphase errechnet das
Programm in Echtzeit eine Vorschau, deren geringere Qualität zum Begutachten
der angewandten Effekte genügt. Beim
14
endgültigen Rendern des Videos braucht
der Anwender den Rechner dann nicht
mehr zu beaufsichtigen.
Als OpenSuse-Anwender müssen Sie
beim ersten Programmstart den Pfad zu
den MLT Profilen angeben. Ersetzen Sie
im voreingestellten Pfad den Ordner mlt
durch mlt-6. Damit Kdenlive die gängigen
Videoformate versteht, sollten Sie außerdem das Paket ffmpeg aus dem PackManRepository [2] installieren.
Feintuning
Wer die aktuelle Version 0.9.8 mit der in
den Software-News 03/​2012 vorgestellten
Version 0.9.2 vergleicht, wird auf den ersten Blick keine Unterschiede erkennen.
Dennoch gibt es Neuerungen, die es
rechtfertigen, sich den in seiner Kombination von Leistung und übersichtlicher Bedienung unter Linux konkurrenzlosen Videoeditor neu anzusehen: Zuerst ist hier
das inzwischen recht detaillierte Onlinehandbuch [3] zu nennen. Trotz einiger
verbliebener Lücken bringt es nun Anwendern mit etwas Vorerfahrung bei der
Videobearbeitung die teilweise komplexen Funktionen von Kdenlive nahe. Besonders der Abschnitt Effects ist mit vie-
www.easylinux.de
len anschaulichen Beispielen angereichert. Leider liegt das Handbuch bisher
nicht durchgängig auf Deutsch vor.
Die zweite Verbesserung, die man nicht auf
den ersten Blick sieht, sind die zahllosen
Bugfixes, welche die Entwickler eingepflegt
haben. War das Programm vor zwei Jahren
gerade stabil genug, um damit konstruktiv
zu arbeiten, so wirkt es inzwischen solide.
Aufgestockt
Auch einige nützliche Funktionen haben
die Entwickler seit Version 0.9.2 hinzugefügt: Für Heimanwender wichtig ist der
verbesserte DVD-Wizard. Anders als bei
Die Redaktion meint
Auf Version 0.9.8 dürfte bald Version
1.0 folgen. Kdenlive erfüllt schon jetzt
die meisten Ansprüche, die Anwender
an ein rundes, ausgereiftes Programm
stellen: Viele Bugs sind ausgebügelt,
das Handbuch ist halbwegs fertig.
Schön, dass es unter Linux einen handlichen Videoeditor gibt, der trotzdem so
anspruchsvolle Aufgaben wie das Motion Tracking oder die Blue-Screen-Montage [4] beherrscht.
EasyLinux 03/2014
Aktuell
Neue Software
änderung an die Auf- und Abwärtsbewegung der Hand einer gefilmten Person
kann man damit realisieren.
Endlich funktioniert die Screen-CaptureFunktion richtig, die Bildschirminhalte
filmt. Das Programm kann nun mit mehrspurigen Videodateien umgehen. Sie können effektiver arbeiten, wenn Sie Kategorien anlegen und diesen Farben zuordnen; verwenden Sie dann Clip-Markierungen, um Textkommentare an die Videotracks zu heften, und geben Sie an, zu
welcher Kategorie die Markierung gehört.
Kdenlive zeigt dann die gewählte Farbe
an, was für mehr Übersicht sorgt. n
Infos
Abb. 4: Videobearbeitung am Computer ist ein komplexes Thema. Der Videoeditor
Kdenlive hilft Einsteigern mit seiner griffigen Benutzeroberfläche.
[1]Kdenlive: http://​­www.​­kdenlive.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h4)
[2]Ffmpeg bei PackMan:
eigenständigen Videodateien muss man
sich bei standardkonformen DVDs keine
Sorgen machen, dass der Video-Codec
auch auf anderen Rechnern installiert ist.
Um mit Kdenlive DVDs zu erstellen, brauchen Sie die Pakete dvdauthor und xine
auf Ihrem System.
Für interessante Effekte sorgen die schon
Anfang 2013 hinzugekommenen ClipAnalyse-Funktionen: Damit erkennt die
Software im Video Formen und deren Be-
wegungen. So lassen sich z. B. Gesichtsverpixelungen umsetzen: Der Verpixelungseffekt bleibt auf den gewünschten
Bildausschnitt beschränkt, obwohl sich
die Person bewegt. Das Handbuch erklärt
auch, wie dank dieser Bewegungserkennung ein eigenständiges Objekt, zum Beispiel ein Textfeld, einem Gegenstand im
Video folgen kann (Motion Tracking).
Selbst so fantasievolle Effekte wie die
Kopplung einer Helligkeit- oder Farbver-
http://​­packman.​­links2linux.​­de/​­search?&​
­q=ffmpeg (http://​­ezlx.​­de/​­e3h5)
[3]Kdenlive-Handbuch:
http://​­userbase.​­kde.​­org/​­Kdenlive/​­Manual
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h6)
[4]Blue-Screen-Montage:
http://​­userbase.​­kde.​­org/​­Kdenlive/​
­Manual/​­Effects/​­Alpha_manipulation
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h7)
Software auf DVD: Kdenlive
luckyBackup 0.4.8: einfache Backup-Lösung
Die eigentlich unverzichtbaren regelmäßigen Backups scheitern oft an der menschlichen Trägheit. Mit luckyBackup und einer
externen Festplatte oder einem zweiten
Rechner im Netz lösen wenige Mausklicks
dieses Problem ein für allemal.
★★★★★
Murphy’s Law besagt: „Alles, was
schiefgehen kann, wird irgendwann
schiefgehen.“ Leider gilt dieser Satz auch
für den Einsatz von Festplatten. Dabei
muss man von einer Ausfallrate von bis
zu einigen Prozent pro Jahr ausgehen
[1]. Bei unwiederbringlichen Daten ist
das einfach zu viel; man kommt nicht
um Backups herum, zumal sich auch
von der Konsole aus gelöschte Dateien
(meist) nicht wiederherstellen lassen.
Alle, die sich beim Thema Datensicherheit nicht auf pures Glück verlassen, finden in luckyBackup (Abbildung 5) eine
16
GUI-basierte Software, die Backups von
Verzeichnissen anlegt.
Mit Profil
luckyBackup bündelt die Backup-Einstellungen in Profilen. Der Ausführen-Button
links oben im Programmfenster sichert
alle in der Aufgabenliste für das aktive
Profil festgelegten Ordner. Durch die Profile unterscheiden Sie Verzeichnisse, die
ein tägliches Backup benötigen, und solche, die Sie seltener sichern möchten.
Zu sichernde Ordner heißen in luckyBackup Aufgaben. Klicken Sie auf Aufgabe / Hinzufügen, wählen Sie im Dialog
Aufgaben-Eigenschaften das zu sichernde
Verzeichnis als Quelle, legen Sie mit der
Einstellung Ziel fest, wohin die Software
die Daten schreibt, und geben Sie der
Aufgabe einen Namen.
Ein Klick auf Ausführen kopiert nun alle
Daten und Unterverzeichnisse in den Zielordner. Das klingt noch nicht so, als ob
www.easylinux.de
man dafür ein eigenes Programm benötigen
würde. Doch luckyBackup nutzt dabei die
leistungsfähige Kommandozeilen-Synchronisationssoftware Rsync [2], die Quelle und
Ziel vor dem Kopieren vergleicht.
Nur beim ersten Backup muss die Software daher alle Dateien kopieren – später
bloß die Dateien, die sich verändert haben,
und auch diese werden nicht vollständig
neu kopiert, denn rsync kann erkennen,
welche Teile einer Datei sich geändert haben. Das verringert die Backupzeit um ein
Die Redaktion meint
Einfacher als bei luckyBackup kann
man die so wichtige wie lästige Aufgabe
der Datensicherung kaum gestalten.
Ein Nachteil des Programms ist, dass
es die Backupdaten nicht komprimiert.
Doch dafür greifen Sie auf einzelne Dateien im Backup ohne zeitaufwändiges
Entpacken zu.
EasyLinux 03/2014
Neue Software
Vielfaches. Außerdem sorgt die Einstellung
Zu behaltende Schnappschüsse dafür, dass
das Programm eine bestimmte Zahl an
Versionen einer Datei parallel vorhält. Auf
diese Schnappschüsse greifen Sie über
Aufgabe / Verwalte Sicherungen zu.
Wohin mit dem Backup?
Es bringt wenig, die Daten in ein Verzeichnis auf derselben Festplatte zu sichern, die auch die Quellen enthält. Wählen Sie als Ziel also ein Verzeichnis auf einem gesonderten Speichermedium, zum
Beispiel einer USB-Festplatte. luckyBackup überträgt die Backupdaten alternativ auch mit SSH oder Rsync auf einen
Rechner im Netzwerk. Das ist noch verlässlicher als das Speichern auf einer
zweiten Festplatte, denn so überlebt die
Kopie auch, wenn ein Defekt im Netzteil
die gesamte Elektronik eines Rechners
grillt. Die Einstellungen dazu finden Sie
im Dialog Aufgaben-Eigenschaften. Ein
Klick auf Erweitert gibt unten im Fenster
eine Reihe von Karteireitern mit Einstellungen frei, darunter den Reiter Entfernt.
Die einfachste Variante ist die Datenübertragung per SSH. Damit Sie nicht bei jedem Backup das Loginpasswort eingeben
müssen, empfiehlt es sich, eine Schlüsseldatei anzulegen, wie es das Kapitel Authentifizierung über Public-Keys eines
Workshops im Netz erläutert [3].
Ausschlusskriterien
Nützlich in den erweiterten Einstellungen
sind auch die Ausnahmen. Hier schließen
sie per Mausklick auf ~ endende Backup-
Aktuell
dateien, den Mülleimer sowie einige andere
verbreitete Platzfresser vom Backup aus.
Ein Klick auf Benutzerdefiniert fügt der
Ausnahmeliste weitere auszuschließende
Dateinamensmuster hinzu. Dabei kommen
reguläre Ausdrücke [4] zum Einsatz, wie
sie Programmierer und Shell-Experten
zum Filtern von Zeichenketten benutzen.
Zum Glück gibt es aber einen grafischen
Mustereditor, so dass man diese Funktion
auch ohne vorherige Erfahrungen mit regulären Ausdrücken nutzen kann.
Weil man Routineaufgaben nach dem bereits zitierten Murphy mit Sicherheit einmal vergisst, bringt luckyBackup einen
Zeitplaner mit, der definierte Backupaufgaben in festgelegten Intervallen automatisch startet. Das Programm nutzt dafür
den auf Linux-Systemen stets vorhandenen Systemdienst Cron [5], muss also
nicht durchgehend laufen. n
Infos
[1]Festplattenausfallrate unter hoher
Belastung: http://​­blog.​­backblaze.​­com/​
­2013/​­11/​­12/​­how‑long‑do‑disk‑drives‑last/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h8)
[2]Rsync: http://​­rsync.​­samba.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h9)
[3]SSH konfigurieren: http://​­wiki.​­ubuntu
users.​­de/​­SSH (http://​­ezlx.​­de/​­e3h10)
[4]Reguläre Ausdrücke:
http://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Regulärer_
Ausdruck (http://​­ezlx.​­de/​­e3h11)
[5]Cron-Systemdienst: http://​­wiki.​­ubuntu
Abb. 5: luckyBackup erzeugt mit „rsync“ Snapshots ausgewählter Verzeichnisse. Dank
des übersichtlichen GUIs bekommen Sie von den langen Shell-Befehlen, die das Programm im Hintergrund absetzt, nichts mit.
users.​­de/​­Cron (http://​­ezlx.​­de/​­e3h12)
Software auf DVD: luckyBackup
Aktuell
Neue Software
RawTherapee 4.1: professionelle Fotobearbeitung
Zwar gibt es für Linux keinen 100-prozentigen Photoshop-Ersatz, doch bei der Fotoaufbereitung und RAW-Entwicklung ist die
freie Softwarewelt u. a. dank RawTherapee
4 auf Augenhöhe mit Adobe-Programmen.
★★★★★
Mit Photoshop hält Adobe unumstritten
die Marktführerschaft bei der Bildbearbeitung am Computer. Allerdings taten sich
Fotografen mit dem auf professionelle Grafiker zugeschnittenen Programm immer
schwer. Deshalb hat Adobe für diese Zielgruppe 2007 Lightroom [1] auf den Markt
gebracht, bei dem oft ein einziger Schieberegler komplexe Kontrast- oder Farbkurvenanpassungen steuert. Auch mit
Lightroom war Adobe erfolgreich, und das
Programm hat Nachahmer in der Welt der
freien Software gefunden: Lightzone [2],
Darktable [3] und RawTherapee (Abbildung 6) [4], auch wenn Letzteres mit seinem Namen nicht auf das Vorbild anspielt.
RawTherapee ist nun in Version 4.1 erschienen, der ersten stabilen Fassung der
4er-Serie, deren Neuerungen sein Initiator
Gabor Horvath als „big deal“ bezeichnet.
Profiniveau
RawTherapee verarbeitet, wie sein Name
andeutet, RAW-Dateien fast aller gebräuchlichen Spiegelreflexkameras [5],
die mehr Farb- und Helligkeitsschattierungen festhalten als Monitore oder Drucker wiedergeben können. Wenn Sie Helligkeit oder Kontrast des Bildes bearbeiten, sorgen die zunächst unsichtbaren
Abstufungen aber für mehr Tiefe, weswegen Profis und engagierte Amateure die
RAW-Dateien schätzen.
Die Software ist keine Allzweckbildbearbeitung wie Gimp oder Photoshop, sondern eine Fotoaufbereitungssoftware, die
Farben, Helligkeits- und Kontrastverlauf,
Schärfe und den Bildausschnitt der Aufnahmen anpasst. Künstlerische oder ver-
fremdende Effekte überlässt es anderen
Anwendungen. Wer allerdings denkt, RawTherapee sei ein simples Programm,
könnte sich nicht mehr irren: Abbildung 6
zeigt eine der einfachsten Funktionen, die
Belichtungskorrektur, die schon acht Schieberegler enthält. Allein in der Rubrik Belichtung stecken sechs weitere ähnlich umfangreiche Funktionen.
Für professionelle Ergebnisse reicht es
eben nicht, die ganze Aufnahme gleichmäßig aufzuhellen oder abzudunkeln. Die
Belichtungskorrektur in RawTherapee
verhindert zum Beispiel zusätzlich, dass
beim Aufhellen dunklerer Bereiche die
hellen Stellen im Bild in einheitlichem
Weiß versinken. Der Umfang dieser Lichterwiederherstellung genannten Funktion
lässt sich über die Regler Stärke und
Schwellwert einstellen.
Übersicht trotz Fülle
Die einzelnen Programmfunktionen lassen sich wie Unterordner im Dateimanager über die kleinen Dreiecks-Icons links
im rechten Panel ein- und ausklappen.
Die in Abbildung 6 mit 1–6 markierten
Buttons schalten nach dem Karteireiterprinzip zwischen den Funktionskategorien um: 1 steht für Belichtung, 2 für
Schärfe und Unschärfe, 3 beherbergt die
Farbanpassungen, 4 verändert Ausschnitt
und Größe, 5 schaltet zu den Spezialfunktionen für RAW-Dateien, und unter 6 ist
ein Metadateneditor zu finden.
Wer sich von dieser Funktionsfülle erschlagen fühlt, sollte bedenken: Alle Regler sind verständlich beschriftet, meist erfasst man ihre Funktionen schnell durch
Ausprobieren. Überhaupt erleichtert die
Benutzeroberfläche, die größtenteils auf
Dialogfelder verzichtet, die Bedienung
sehr. Es gibt auch ein verständliches und
umfassendes Onlinehandbuch [5], allerdings nicht in deutscher Sprache.
Eine der wichtigsten Neuerungen, welche
die Versionsserie 4.0 eingeführt hat, verbirgt sich im Reiter Belichtung unter dem
letzten Punkt CIE Color Appearance Model
2002. In diesem Farbwahrnehmungsmodell
geht es, anders als in einfacheren Farbmodellen, nicht um physikalische Eigenschaften wie Lichtintensität oder Wellenlänge,
sondern darum, wie hell, dunkel oder farbig das menschliche Auge Schattierungen
in bestimmten Umgebungen wahrnimmt.
Die Wirkungen der Schieberegler für empfundene Farbigkeit, Buntheit oder relative
Helligkeit lassen sich nach ein wenig Probieren intuitiv vorhersagen; das Auge
nimmt sie als natürlich wahr.
Wer trotzdem nicht mit dem CIE Color
Appearance Model 2002 klarkommt, sollte
die einfacheren Lab-Anpassungen ausprobieren, die ebenfalls auf der Wahrnehmung statt auf physikalischen Parametern
basiert. (hge)
n
Infos
[1]Lightroom: http://​­www.​­adobe.​­com/​­de/​
­products/​­photoshop‑lightroom.​­html
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h15)
[2]Lightzone: http://​­lightzoneproject.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h16)
[3]Darktable: http://​­www.​­darktable.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h17)
[4]RawTherapee: http://​­rawtherapee.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h18)
[5]Dokumentation, Kapitel „Supported
Cameras“: http://​­rawpedia.​­rawtherapee.​
­com/ (http://​­ezlx.​­de/​­e3h19)
[6]Farberscheinungsmodell CIECAM02:
http://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­CIECAM02
(http://​­ezlx.​­de/​­e3h20)
Software auf DVD: RawTherapee
Die Redaktion meint
Effekte und Retusche überlässt RawTherapee Gimp oder dem ebenfalls in
dieser Ausgabe vorgestellten Fotoxx.
Doch dafür bewegt sich das Programm
bei der Farb- und Belichtungskorrektur
sowie der RAW-Entwicklung durchgängig
auf professionellem Niveau.
18
Abb. 6: Das RawTherapee-GUI besteht aus sehr vielen Schiebereglern. Doch da die
Funktionen sinnvoll gruppiert und nachvollziehbar beschriftet sind, lernen Anwender
das komplexe Programm Schritt für Schritt durch Ausprobieren kennen.
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Heft-DVD: Mint 17 Mate
Linux Mint 17 Mate auf der Heft-DVD
Doppelt
destilliert
Peter Kreußel
Das Ubuntu-Derivat Linux Mint hat sich auf die Fahnen
geschrieben, den Debian-Ableger Ubuntu noch einmal
zu verfeinern. Die Distribution lindert mit ihrem Desktop
Mate einige Kopfschmerzen, die Ubuntu mit der UnityOberfläche manchen Anwendern bereitet.
EasyLinux 03/2014
zept gewünscht haben. Außerdem ist die
alte, doch weiter gepflegte Desktopumgebung wie geschaffen für in die Jahre gekommene Computer.
Vorauswahl
Schon ein Klick auf das Startmenü
(Abbildung 2) offenbart, warum
Linux-Mint-Umsteiger im Handstreich für sich einnimmt: In
zwei Spalten mit großen
Icons finden Anwender
acht wichtige Anwendungen, darunter Browser,
Mailprogramm, Taschenrechner, ein Musikprogramm und einen Texteditor. Eine
Trennlinie teilt die Anwendungen übersichtlich in Vierergruppen.
Ganz unten liegen die Einstellungen für
die Auflösung und die Anordnung des
Desktops auf mehreren Bildschirmen, die
häufig direkt nach der Installation gefragt
sind. Zudem ist noch die Systemüberwachung zu finden, mit der Sie blockierende
Programm beenden oder herausfinden,
welche Anwendungen übermäßig viel Arbeitsspeicher belegen.
Die ganze linke Spalte enthält Lesezeichen zu häufig gebrauchten Ordnern. In
der Rubrik System finden Sie eine Paketverwaltung. Hinzu kommen Einträge zum
Sperren des Bildschirms, Abmelden und
Ausschalten des Rechners. Dank der Favoriten im Startmenü finden Einsteiger
gleich nach dem ersten Start die wichtigsten Programme und Einstellungen.
Der Fundus der vorinstallierten Anwendungen erschöpft sich nicht in den zehn
Favoriten: Ein Klick auf Alle Anwendungen bringt Sie zu einem nach Kategorien
geordneten, konventionellen Startmenü
(Abbildung 3). Um Programme von dort
aus den Favoriten hinzuzufügen, klicken
Sie rechts auf einen Menüeintrag und
wählen In meinen Favoriten anzeigen. Sie
entfernen Favoriten ebenfalls per Rechtsklick und Auswahl der Option Aus den
Favoriten entfernen.
Das Mint-Startmenü bietet außerdem
im Gegensatz zum ursprünglichen
Gnome-2-Menü eine Suchfunktion,
mit der Sie Programme schnell
durch Eintippen der ersten zwei
bis drei Buchstaben des Programmnamens finden.
Hängen und Würgen
Selbst wenn Sie vorher
freien Platz geschaffen
haben, hängen leider
vom Anwender hinzugefügte neue Favoriten zunächst
halb verdeckt unter dem SuchenEingabefeld (Abbildung 4). Solange Sie nicht
mehr als die
vorgesehenen
zehn Favoriten benötigen, lässt sich
©sere
zniy, 1
23RF
N
och vor ein paar Jahren rieten erfahrene Anwender Linux-Umsteigern fast einstimmig: „Versucht
es mit Ubuntu!“ Inzwischen kennt die Beliebtheitsrangliste auf DistroWatch einen
neuen Star: Linux Mint [1] hat Ubuntu
den ersten Rang abgejagt [2]. Mint ist ein
inoffizielles Ubuntu-Derivat, das den bewährten Ubuntu-Unterbau mit alternativen, leichter zu bedienenden Desktopumgebungen kombiniert.
Die Mint-Entwickler reagieren damit auf
die Kritik, der sich Ubuntu zunehmend
ausgesetzt sieht: Sein Desktop Unity [3]
stößt Umsteiger von Windows und von
anderen Linux-Distributionen gleichermaßen vor den Kopf. In der Standardeinstellung zeigt er neben installierten Programmen ungefragt Produkte von Amazon.
Auf älterer Hardware läuft Unity schleppend oder gar nur in einem eingeschränkten Modus.
Die aktuelle Release Linux Mint 17 kombiniert das noch frische Ubuntu 14.04 mit
den Desktopumgebungen Mate (Abbildung 1) [4] und Cinnamon [5]. Beide setzen auf die altbewährte Taskleiste und
ein konventionelles Startmenü. Unsere
Heft-DVD enthält die Mate-Variante.
Wir haben Linux Mint Mate [6] für Sie getestet. Der Mate-Desktop ist eine von einem neuen Team betreute Fassung von
Gnome 2, deren Entwicklung das ursprüngliche Gnome-Team 2010 eingestellt
hat – obwohl viele Anwender zufrieden
waren und sich kein neues Bedienkon-
Aktuell
www.easylinux.de
35
Aktuell
Heft-DVD: Mint 17 Mate
oder Sie aktivieren die Option Bildlaufleiste erlauben (Abbildung 5). Daraufhin
können Sie im Eingabefeld darunter eine
fixe Höhe für das Startmenü in Bildpunkten eingeben.
Versöhnliches
Abb. 1: Früher war vieles besser: Wie auf dem alten Gnome-2-Desktop lassen sich auf
der Mate-Arbeitsfläche Ordner und Programmstarter ablegen. Der Dateimanager kennt
eine Zweispaltenansicht. Das primitive Gnome-2-Startmenü haben die Mint-Entwickler
dagegen nach dem KDE-Vorbild modernisiert.
dieses Problem durch Ziehen mit der
Maus lösen. Allerdings dürfen Sie das
Icon nicht wie erwartet an die gewünschte Leerstelle verschieben. Sie
müssen es vielmehr auf ein bestehendes
Icon ziehen, das dann eine Spalte nach
rechts rückt.
Noch unausgereifter gibt sich das MintStartmenü, wenn es mehr als die zehn
voreingestellten Favoriten aufnehmen
soll: Seine Größe lässt sich nicht wie in
KDE mit der Maus verändern. Dafür öffnet ein Rechtsklick auf das StartmenüSymbol die Menüeinstellungen: Im Reiter
Favoriten können Sie die Spaltenzahl erhöhen und die Größe der Favoriten-Icons
(Symbolgröße) verringern.
Die Höhe des Startmenüs lässt sich nur
mit einem Umweg über den Reiter Orte in
den Menüeinstellungen verändern: Entweder Sie fügen über den Button Neu
weitere benutzerdefinierte Orte hinzu,
Abb. 2: Manchmal erleichtern Kleinigkeiten das Leben spürbar.
So sorgt das Mint-Startmenü mit zweispaltigen, durch Trennlinien optisch gruppierten Favoriten für entspanntes Arbeiten und
kurze Mauswege.
36
Das Verwalten der Favoriten im MintStartmenü ist etwas mühsam. Doch hat
man es einmal wie gewünscht konfiguriert, wirkt es dank mehrerer Spalten und
der Trennlinien sogar übersichtlicher als
das KDE-4- oder Windows-7-Startmenü
(Abbildung 6). Ein Rechtsklick auf einen
Menüeintrag genügt, um nicht mehr benötige Programme zu deinstallieren.
Ebenfalls per Rechtsklick heften Sie
Schnellstarter an die Taskleiste oder legen
sie auf dem Desktop ab.
Auch der Dateimanager kann mehr als
seine aktuelle Gnome-3-Entsprechung:
[F3] öffnet eine praktische Zweispaltenansicht (Abbildung 1), welche die Anwender den Gnome-Entwicklern nach
Jahren aus den Rippen geleiert hatten
und die beim aktuellen Gnome-Desktop
leider ohne guten Grund wieder verschwunden ist.
Extrapaket
Der aktuelle Gnome-Desktop hat nach
Meinung vieler Anwender auch zu wenig
Einstellmöglichkeiten. Im Mint-Kontrollzentrum, das ein Menüeintrag in der linken Spalte des Startmenüs öffnet, kontrollieren Sie dagegen alle Aspekte Ihres Systems – vom Erscheinungsbild des Desktops
über die Netzwerkverbindungen bis hin
zur Software- und Benutzerverwaltung.
Abb. 3: Mit dem rot markierten Button schalten Sie zwischen Favoritenansicht und der Anzeige aller Programme um. Der Cursor
steht von Anfang an im „Suchen“-Feld. Sie brauchen nur ein
paar Buchstaben zu tippen, um ein Programm zu finden.
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EasyLinux 03/2014
Heft-DVD: Mint 17 Mate
Abb. 4: Beim Bearbeiten der Favoriten zeigt das optisch hübsch
gestaltete Mint-Startmenü Schwächen: Es wächst nicht mit der
Zahl der Favoriten. Sie dürfen Icons auch nicht direkt auf einen
leeren Bereich ziehen, sondern nur auf andere Icons, die dann
nach rechts wandern.
Besondere Mühe haben sich die MintEntwickler bei der Software- und Updateverwaltung gegeben. Die Aktualisierungsverwaltung meldet bereitliegende
Sicherheitsfixes mit einem blauen Ausrufezeichensymbol in der Taskleiste. Ein
Klick darauf öffnet die Aktualisierungsverwaltung, die, anders als unter
Ubuntu, die Fixes farbig klassifiziert
(Abbildung 7): Ein rotes Ausrufezeichen
hebt sicherheitskritische Updates hervor,
die Sie sofort installieren sollten (unten
in der Abbildung). Vorsichtige Naturen
ziehen es dagegen vor, auf reine Fehlerkorrekturen (blaues Symbol) zu verzichten, solange sie beim Arbeiten nicht auf
Probleme stoßen.
Die größte Besonderheit in der Mint-Updateverwaltung ist jedoch die Einteilung
der Updates in fünf Ebenen (Abbildung
7, oben): Die Mint-Entwickler bewerten
mit ihnen die Wahrscheinlichkeit, mit der
es beim Update zu ernsthaften Problemen
kommen könnte. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass die Ubuntu-Entwickler
beim Testen ihrer Fehlerkorrekturen tatsächlich nicht immer genug Sorgfalt an
den Tag legen. Mint spielt darum in der
Standardeinstellung nur Fixes ein, die das
Mint-Team entweder gesondert geprüft
hat oder generell als unkritisch einstuft.
Aktuell
Abb. 5: Normalerweise richtet sich die Höhe des Mint-Startmenüs nur nach der linken Spalte. Überzählige Favoriten (große
Symbole) schneidet es einfach ab – es sei denn, Sie aktivieren in
den Einstellungen die etwas irreführend benannte Option „Bildlaufleiste erlauben“ und geben eine feste Höhe ein.
welche die Aktualisierungsverwaltung
nur nach manueller Auswahl einspielt:
Fehler am Kernel reißen oft gefährliche
Lücken im System auf. Darum widmet die
Mint-Updateverwaltung dem Kernel eine
Sonderbehandlung (Abbildung 8), auf
die Sie mit Anzeigen / Linux-Kernel zugreifen. Sie listet drei aktuell verfügbare
Varianten des Linux-Kernels auf, die Sie
über die Installieren-Buttons unten in der
Spalte aktualisieren.
Einen ganz besonderen Service bieten die
blauen Links: Ein Klick auf sie öffnet Beschreibungen der eingepflegten Fehlerkorrekturen und Meldungen von Rückschritten, also in Zusammenhang mit dem
Update auftretenden neuen Problemen.
Tatsächlich haben Anwender für den Kernel 3.13.0-27 (Abbildung 8, Mitte) gemeldet, dass sich ihr Rechner nach dem Einspielen nicht mehr starten ließ.
Welche Alternative wählt man, wenn beiden ein schwer kalkulierbares Restrisiko
anhaftet? Die Mint-Entwickler setzen die
Voreinstellung nach Meinung der Redaktion sinnvoll: Einsteiger wissen nicht, wie
man am Bootmenü mit [Esc] die vorherige Kernel-Version wählt. Für unerfahrene Anwender ist das Sicherheitsproblem wohl das kleinere Übel, solange Angreifer Lücken in Linux noch nicht wie
bei Windows im großen Stil ausnutzen.
Des Linux’ Kern
Kritik hat es den Mint-Entwicklern jedoch
eingebracht, dass sie Aktualisierungen
des Linux-Kernels grundsätzlich in die
Ebene 5 (Gefährliche Pakete) einordnen,
EasyLinux 03/2014
Abb. 6: Nur zum Vergleich: Die optisch unstrukturierte Kolonne aus Einträgen in konventionellen Startmenüs wird schnell unübersichtlich, während Doppelspalten und
Trennlinien in Mint dem Anwender die Orientierung erleichtern.
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37
Aktuell
Heft-DVD: Mint 17 Mate
Abb. 7: Selten, aber nicht selten genug zerstören Ubuntu-Updates das laufende System. Linux Mint spielt daher in der Standardeinstellung nicht alle Aktualisierungen ein. Die Einteilung in
verschiedene Updatekategorien hilft bei der Auswahl.
Alte Hasen aktivieren dagegen in den Einstellungen (Bearbeiten / Einstellungen)
die Option Sicherheitsaktualisierungen
immer auswählen und vertrauen oder
markieren Aktualisierungen der Ebene 4
und 5 als sicher. Letzteres installiert alle
bereitliegenden Fixes der Ubuntu- und
Mint-Teams, die generell weit mehr Probleme lösen als sie neue hervorrufen.
Abb. 8: Kernel-Updates behandelt Linux Mint mit besonderer
Sorgfalt: Anhand von Links auf die Ubuntu-Bugreports können
Sie vor dem Einspielen prüfen, welche Probleme bei anderen Anwendern aufgetreten sind.
Die Paketverwaltung ist nur gefragt,
wenn Sie zum Beispiel ein EasyLinuxArtikel auffordert: „Installieren Sie das
Paket xyz“.
Auch unter Ubuntu gibt es eine vergleichbare Anwendungsverwaltung,
doch die arbeitet auf alten Computern
quälend langsam. Viele Open-Source-Anhänger stört es auch, dass sie freie Pro-
Präsentierteller
Das Startmenü enthält Einträge für die Anwendungsverwaltung (Abbildung 9, oben)
und eine Paketverwaltung
(Abbildung 9, unten), was
zunächst verwirrt: Beide Programme verwalten offensichtlich Softwarepakete. Doch in
der Bedienung unterscheiden
sie sich stark: Die Anwendungsverwaltung präsentiert
bloß eigenständige Programme. In der Paketverwaltung sind dagegen auch die Bibliotheken und Hilfsprogramme sichtbar, auf welchen
die Anwendungen aufsetzen.
Die meisten Anwender brauchen fast nur die viel übersichtlichere Anwendungsverwaltung: Sie installiert die
benötigten Bibliotheken stillschweigend im Hintergrund.
38
gramme mit kostenpflichtigen aus dem
Ubuntu-App-Store mischt. Beide Kritikpunkte beseitigt Mint mit seinem alternativen Programm.
Weil Linux Mint 17 auf einer LTS-Version
(Long Term Support) von Ubuntu aufsetzt, stehen bis 2019 Fehlerkorrekturen
bereit. Die Mint-Entwickler widmen in
den nächsten zwei Jahren ihre ganze Zeit
weiteren Verbesserungen an
dieser Version. Sie stellen
diese als Updates bereit, die
sich ohne Neuinstallation der
ganzen Distribution einspielen
lassen.
Boxenstart
Abb. 9: Zweimal Paketverwaltung: Die Anwendungsverwaltung
(oben) zeigt nur Programme und hält Ihnen Bibliotheken mit
kryptischen Namen vom Hals. Nur selten müssen Sie eine von
ihnen mit der Paketverwaltung (unten) von Hand installieren.
www.easylinux.de
Bei der Installation selbst unterscheiden sich Linux Mint
und Ubuntu nur in einem
Punkt: Ubuntu bietet nach
dem Einlegen des Installationsmediums gleich die Optionen Ubuntu ausprobieren
und Ubuntu installieren an;
Mint startet dagegen ungefragt das Live-System. Auf
dessen Desktop liegt ein Icon
Install Linux Mint, welches
das bis auf die Optik unveränderte Ubuntu-Installationsprogramm aufruft. Dieses
kommt problemlos mit parallel installierten Windows-
EasyLinux 03/2014
Aktuell
Heft-DVD: Mint 17 Mate
oder Linux-Installationen zurecht (Abbildung 10, oben). Es bringt auch ein
einfach zu bedienendes grafisches Werkzeug mit (Abbildung 10, unten), mit
dem Sie bei Bedarf die Festplattenpartitionen anderer Systeme verkleinern. Für
eine detaillierte Anleitung zur Installation lesen Sie darum den Artikel zur
Ubuntu-Installation ab Seite 29.
Allerdings lassen sich Ubuntu und Linux
Mint im Moment nicht nebeneinander auf
aktuellen Rechnern installieren, auf denen UEFI [7] das gute alte BIOS ersetzt.
Computer mit vorinstalliertem Windows
8 gehören in diese Kategorie. Hier installiert Linux Mint seinen Bootloader unter
dem Namen Ubuntu, und echte UbuntuSysteme lassen sich danach nicht mehr
starten. Diesen Fehler erbt Linux Mint 17
aus Version 16, als welche der Installer
die neue Version auch noch fälschlicherweise ankündigt.
Der Mint-Installer spielt bei der Installation mehr Programme ein als sein UbuntuPendant: Mint-Systeme kommen out of
the box mit MP3-Dateien und Flash-Videos zurecht. Auch das beliebte Grafikprogramm Gimp, das Ubuntu aus Platzgründen vom Installationsmedium verbannt hat, ist gleich mit an Bord. Das gilt
ebenso für den auch unter Windows beliebten Video- und Musikplayer VLC [8].
Linux Mint punktet bei Umsteigern außerdem mit einem praktischen Willkommensbildschirm (Abbildung 11), der
viele Informationen bereithält, nach denen man unter Ubuntu erst einmal suchen muss: das offizielle Handbuch (aktuell allerdings nur englisch) und die
(auch englischen) Release Notes. Auch
Links auf das Mint-Forum und zum MintChatroom stehen bereit.
Abb. 10: Genau wie Ubuntu lässt sich Linux Mint parallel zu Windows oder anderen
Distributionen installieren, wenn noch Platz auf der Platte frei ist. Andernfalls schafft
der leicht zu bedienende grafische Patitionierer (unten) Luft.
Umsteigern von Window 95 bis Windows
7 entgegen. Die Mint-Entwickler haben
ihm ein übersichtliches Startmenü spendiert, so dass der Desktop nicht angestaubt wirkt, obwohl er seit 2010 nur
noch sparsame Neuerungen erfahren hat.
Darüber hinaus haben die Mint-Entwickler grundlegende Werkzeuge wie die
Software- und Updateverwaltung einsteigertauglicher zugeschnitten, ohne
dabei erfahrene Linux-Anwender einzuschränken. Linux Mint Mate kommt
auch besser mit alter Hardware zurecht
als Distributionen, die auf KDE 4 oder
Gnome 3 setzen.
Alles in allem wird Mint also seinem Ruf,
Ecken und Kanten von Ubuntu zu glätten,
auch in Version 17 mit Langzeit-Support
gerecht. Auch die Optik der Distribution
kann sich sehen lassen. (hge) n
Infos
[1]Linux Mint: http://​­www.​­linuxmint.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3t1)
[2]DistroWatch Distributionen-Ranking:
http://​­distrowatch.​­com/​­dwres.​­php?​
­resource=popularity (http://​­ezlx.​­de/​­e3t2 )
[3]Unity-Desktop: https://​­unity.​­ubuntu.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3t3)
[4]Mate-Desktop: http://​­mate‑desktop.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3t4)
[5]Cinnamon-Desktop:
Fazit
KDE 4, Gnome 3, der UbuntuDesktop Unity und Windows
8 haben eines gemeinsam:
Sie brechen mit so vielen
über lange Jahre selbstverständlichen Konventionen,
dass Proteste der Anwender
zu erwarten waren. Linux
Mint trägt dem Rechnung, indem es den verbreiteten und
bewährten Ubuntu-Unterbau
mit einem klassischen Desktop kombiniert.
Der in diesem Artikel vorgestellte Mate-Desktop kommt
EasyLinux 03/2014
http://​­cinnamon.​­linuxmint.​
­com/ (http://​­ezlx.​­de/​­e3t5 )
[6]Linux Mint Mate:
http://​­www.​­linuxmint.​­com/​
­rel_qiana_mate.​­php
(http://​­ezlx.​­de/​­e3t6 )
[7]UEFI (BIOS-Nachfolger):
http://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​
­Unified_Extensible_
Firmware_Interface
(http://​­ezlx.​­de/​­e3t7 )
[8]VLC: http://​­www.​­videolan.​
­org/​­vlc/ (http://​­ezlx.​­de/​­e3t8 )
Abb. 11: Mehr als nur eine nette Geste: Der Willkommensbildschirm in Linux Mint führt Einsteiger gleich beim ersten Start zu
wichtigen Informationen wie dem offiziellen Handbuch.
www.easylinux.de
Software auf DVD:
Linux Mint 17 (Mate; 64 Bit)
39
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06.06.2014 12:19:30 Uhr
PiTiVi
©
ser
ver
, 12
3R
F
Titel
Videoschnitt für Heimanwender mit PiTiVi
Dünn geschnitten
In Multimediaumfeld ist der Videoschnitt die Königsdisziplin. Mit dem richtigen Werkzeug meistern Sie die
Aufgabe auch unter Linux ohne Probleme – wir stellen Ihnen dazu PiTiVi vor.
Martin Loschwitz
D
ie Zeiten, in denen die Videoproduktion ausschließlich Profis vorbehalten war, sind lange vorbei:
YouTube hat das Onlinestellen eigener
Videos zum Massenhobby gemacht. Nutzer laden Videos aus unterschiedlichen
Gründen ins Netz, entsprechend haben
die Zuschauer auch ganz unterschiedliche
Erwartungen an die Videoqualität. Ein Video, das mit der Handykamera aufgezeichnet und noch von unterwegs aus ins
Netz gestellt wird, darf unscharf und wackelig sein oder verrauschten Ton haben.
Wer hingegen einen Kurzfilm der eigenen
Hochzeit als Danksagung an die Verwandtschaft verteilen möchte, wird das
vermeiden wollen.
Für qualitativ ansprechende Videos
braucht man eine gute Kamera, und
ohne Nacharbeiten geht dann auch
46
nichts. Geeignete Kameras finden sich
schnell. Bis vor ein paar Jahren war der
kniffligere Schritt die Nachbearbeitung,
zumindest für Linux-Anwender: Während es für Windows zahlreiche Videoeditoren gab, fehlten passende LinuxTools. Das ist heute anders: Mit PiTiVi
[1] und Kdenlive [2] stehen gleich zwei
leistungsfähige Tools zur Verfügung, die
für weit mehr zu gebrauchen sind als
bloßes Basteln. Im Folgenden erfahren
Sie, wie Sie mit PiTiVi aus den Filmen einer Kompaktkamera der Mittelklasse
(PowerShot SX280HS) einen ansprechenden Film erstellen.
Ein Wort zur Hardware
Auch für das beste Schnittprogramm
gilt stets, dass das fertige Video immer
nur so gut wie das Ausgangsmaterial
sein kann. Wer sich mit Videobearbeitung beschäftigt, sollte darum ein paar
einfache Hinweise in die Planung mit
www.easylinux.de
einbeziehen, die schöne Videos möglich
machen.
Schritt 1 ist die Auswahl der Kamera.
Camcorder eignen sich für Videoaufnahmen noch immer am besten, aber wer
keinen Camcorder hat, muss nicht zwingend einen kaufen: Die meisten Konsumerkameras bringen mittlerweile ansehnliche Videofunktionalität mit; viele sind
sogar in der Lage, Videos im Full-HD-Format aufzuzeichnen. Weil auch Full-HDFernseher immer weitere Verbreitung finden, ist das ein nicht zu vernachlässigender Faktor: Videos in Standardauflösung
(SD) auf HD-Mattscheiben sehen fast
zwangsläufig matschig aus.
Die schon erwähnte Canon SX820HS ist
ein guter Mittelweg zwischen Funktionalität und Preis; ein vergleichbarer Leistungsumfang ist zu ähnlichen Preisen
auch bei Nikon & Co. erhältlich. Die richtige Kamera allein macht allerdings noch
keinen Hitchcock. Mindestens so wichtig
EasyLinux 03/2014
PiTiVi
wie gute Hardware ist der richtige Umgang damit. Kameras, die in der Hand geführt werden, verwackeln fast automatisch, und wacklige Aufnahmen lassen
sich in der Nachbearbeitung kaum noch
in einen besseren Zustand versetzen.
Auch bei Videoaufnahmen mit den genannten Kompaktkameras empfiehlt sich
deshalb der Einsatz eines Stativs. Es muss
kein teures sein; günstigere Stative sind
mit weniger Zusatzfunktionen ausgerüstet, aber trotzdem gut geeignet.
Schließlich darf man das Thema Ton
nicht vergessen: Die Mikros, die in vielen
Kameras verbaut sind, sind qualitativ
nicht viel besser als jene in Mobiltelefonen. Wer mit Kameras aus höherpreisigen
Segmenten werkelt, kann an diese oft externe Mikrofone anschließen; ein Blick
ins Handbuch verrät im Zweifelsfall
mehr. Lässt sich jedoch kein externes Mikro an die Kamera anschließen, ist eine
Tonverbesserung höchstens durch digitale Nachbearbeitung zu erreichen. Auch
hier gilt: Schlechter Originalton wird keinen kristallklaren Klang im fertigen Produkt erlauben.
Filme und Kassetten
Bevor wir in die PiTiVi-Bedienung einsteigen, noch ein Hinweis: Die folgenden Beispiele gehen davon aus, dass das Videomaterial bereits in Form von Dateien vorliegt. Gemeint sind also zum Beispiel
Containerformate wie AVI oder MKV.
Praktisch alle Kameras, die für normale
Benutzer gedacht sind, nehmen Filme digital auf – im Gegensatz zu älteren Camcordern, die häufig noch auf Kassetten
setzen. Um einen Film von diesen Kassetten auf die Festplatte zu bringen, benötigen Sie spezielle Werkzeuge, auf die wir
in diesem Artikel nicht eingehen.
Wenn Ihre Kamera digitale Filme aufzeichnen kann, gibt es in der Regel mehrere Methoden, um das Video von der Kamera auf die Platte zu übertragen. Die
meisten Kameras haben einen eigenen
USB-Port, über den sie via PTP oder MTP
den Zugriff auf alle Dateien des KameraSpeichermediums freigeben.
Sie können die Speicherkarte der Kamera
auch direkt auf dem Computer auslesen,
wenn Sie einen passenden Cardreader haben. Das gängige Format für Speicherkarten ist mittlerweile SDHC, und viele Standard-PCs und auch Notebooks sind ab
Werk mit einem Kartenschacht ausgerüstet. Alternativ finden Sie im Zubehörhan-
EasyLinux 03/2014
Titel
del passende Cardreader
für kleines Geld; diese
schließen Sie dann an den
USB-Port an.
PiTiVi installieren
Um PiTiVi auf den von EasyLinux unterstützten Distributionen zu verwenden,
genügt es, das Paket pitivi
über die Paketverwaltung
zu installieren. Sowohl
OpenSuse als auch
(K)Ubuntu liegt PiTiVi in
Abb. 1: Schon beim Anlegen eines neuen Projektes beeiner aktuellen Version bei.
stimmen Sie dessen wesentliche Einstellungen, die AufNach der Installation finlösung und Bildrate.
den Sie im KDE-Menü unter Multimedia den Eintrag PiTiVi, über
für den Schnellzugriff, die allerdings außer
den Sie das Programm starten.
Icons für Rückgängig/​Wiederholen, SpeiWegen eines Fehlers in den Abhängigchern und Erstellen leer ist. Im Bereich dakeitsbeschreibungen ist es auf Ubunturunter finden Sie die Medienbibliothek und
Systemen notwendig, zusätzlich zum Paeine Bibliothek mit Effekten. PiTiVi kommt
ket pitivi auch das Paket python-gi-cairo
ab Werk mit einer beachten Anzahl von
manuell zur Installation auszuwählen.
Effekten, die später noch Gegenstand dieWer AVI-Videos verarbeiten möchte,
ses Artikels sein werden.
sollte unter Ubuntu außerdem das Paket
Rechts davon finden Sie einen Übergstreamer1.0-libav einspielen.
sichtsbereich mit den Reitern Clip, Transition und Title. Hier legen Sie später
Ein Projekt einrichten
fest, welche Übergänge und Effekte Ihr
Video erhält, und zwar pro Clip innerNach dem Programmstart fordert PiTiVi
halb der Zeitleiste. Das WiedergabefensSie auf, ein Videoprojekt einzurichten.
ter bietet Ihnen eine direkte Vorschau
Für PiTiVi geht es immer um Projekte,
auf das, was Sie in der Zeitleiste bearbeinicht um einzelne Dateien, denn mehtet haben.
rere Videos können Teil eines Projektes
Im unteren Bereich des Videos schließlich
sein. Die Projekteinrichtung bedeutet im
finden Sie die Zeitleiste. PiTiVi gehört daWesentlichen, dass Sie die bestimmenmit zur Kategorie der Programme, die mit
den Parameter des fertigen Videos festleeiner Zeitleiste arbeiten, und zwar ganz
gen. Soll es sich beim fertigen Produkt
einfach deshalb, weil sich Videos am
also um ein Full-HD-Video in 1080p hansinnvollsten damit bearbeiten lassen. Insdeln, geben Sie das hier an.
gesamt wirkt PiTivi sehr aufgeräumt.
Der Dialog, den PiTiVi für diese Aufgabe
vorsieht, macht es Ihnen aber leicht: Auf
Videos importieren
der linken Seite finden sich definierte
Voreinstellungen, aus denen Sie wählen
Damit Sie ein Video verarbeiten können,
können; diese beschränken sich auf HDimportieren Sie es in die MedienbiblioFormate (720p oder 1080p mit jeweils
thek. Aktuelle PiTiVi-Versionen haben eiunterschiedlichen Bildraten). Bildrate
nen kleinen Fehler: Dieser sorgt dafür,
meint dabei die Zahl der Bilder pro Sedass alle Icons in der Leiste der Medienbikunde, die ebenfalls ein Kriterium für die
bliothek das gleiche Symbol darstellen.
Videoqualität ist. Das folgende Beispiel
Lassen Sie sich davon aber nicht irritiezielt auf ein Endprodukt im Format
ren, denn die Schaltfläche, über die Sie
1080p24 ab (Abbildung 1).
Die Programmoberfläche verstehen
Nun ist es Zeit, sich mit der Oberfläche des
Programms vertraut zu machen. Sie gliedert sich im Wesentlichen in zwei getrennte Bereiche. Oben haben Sie eine sehr
übersichtliche Dateileiste und eine Leiste
www.easylinux.de
Glossar
PTP: Das Picture Transfer Protocol ist der
Standard für den Zugriff auf Kameras.
MTP: Das Media Transfer Protocol erweitert PTP, unterstützt u. a. MP3-Player und
die heute nicht mehr üblichen PDAs.
47
Titel
PiTiVi
Videos in die Zeitleiste importieren, ist
mit Importieren betitelt.
Klicken Sie im Feld Medienbibliothek auf
den Button Importieren und wählen Sie
im Dateidialog anschließend das Video,
das Sie verarbeiten wollen. Der Clip erscheint als eigenständiges Icon in der Medienbibliothek. Wiederholen Sie den Vorgang für jedes weitere Video, das Bestandteil des Endproduktes sein soll. Um
beispielsweise mehrere Einzelvideos zu
einem großen Clip zusammenzubauen,
importieren Sie alle Einzelvideos.
Die Arbeit mit der Zeitleiste
Das zentrale Werkzeug in PiTiVi ist die
bereits erwähnte Zeitleiste am unteren
Rand des PiTiVi-Fensters. Nach dem Anlegen eines Projektes ist sie leer, doch nachdem Sie Videos in Ihre Medienbibliothek
geholt haben, können Sie das ändern. Klicken Sie auf ein Video der Medienbibliothek und halten Sie dabei die Maustaste gedrückt; dann ziehen Sie das Video
per Drag & Drop in die Zeitleiste. Wiederholen Sie das für die übrigen Videos in
der Medienbibliothek.
Beim Ablegen eines Videos können Sie
übrigens direkt über die gewünschte Position entscheiden – die Clips müssen
nicht direkt aneinander grenzen, sondern es sind auch Abstände zwischen
einzelnen Clips erlaubt. Soll also Platz
bleiben, um später mit einem Effekt zwischen zwei Clips einen Übergang zu
schaffen, so bietet es sich an, das bereits
beim Ablegen in der Zeitleiste zu berücksichtigen.
Abb. 2: Effekte en masse: Fischaugen- und Vertigo-Effekte können Sie in PiTiVi ebenso
nutzen wie solche Effekte, die den Klang verändern.
Wenn die ersten Clips in der Zeitleiste gelandet sind, wird deren Funktion klar: Jedes Video besteht aus zwei Ebenen für
Bild (oben) und Ton (unten). Haben Sie
schon mit anderen Videoeditoren gearbeitet, ist Ihnen die Bezeichnung Spur
vermutlich geläufiger. Bei fertig importieren Clips gehören Ton- und Bildspur in
der Regel zusammen, weil sie synchron
sein sollten.
Bereits beim Verschieben von Clips in die
Zeitleiste können Sie übrigens auch festlegen, ob neue Clips eigene Ebenen erhalten oder in eine schon vorhandene Ebene
integriert werden – ziehen Sie die Clips
dazu entweder so in die Zeitleiste, dass
sie unter vorhandenen Ebenen landen,
oder so, dass sie rechts neben einem anderen Clip liegen.
Oben links finden Sie einen Schieberegler, über den Sie die Ansicht vergrößern
oder verkleinern. Die Funktion ist hilfreich, wenn Sie lange Clips in der Zeit-
leiste haben, aus denen Sie größere Teile
herausschneiden möchten. Am rechten
äußeren Rand der Zeitleiste gibt es Icons,
über die Sie Arbeiten in der Zeitleiste
durchführen. Im Folgenden zeigen wir,
wie Sie eine unerwünschte Sequenz aus
einem Clip entfernen.
Sequenzen entfernen
1
Klicken Sie in der Zeiteinteilung oberhalb der Zeitleiste zunächst mit der
linken Maustaste an den Anfang des zu
entfernenden Teils.
Das erste Symbol rechts neben der
Zeitleiste zeigt einen Film mit Schere.
Klicken Sie auf dieses Symbol, um den
Clip an der markierten Position in zwei
Teile zu teilen.
Wiederholen Sie die Prozedur am
Ende der zu entfernenden Stelle, so
dass Sie schließlich den unerwünschten
Teil als separaten Clip in der Zeitleiste
sehen.
2
3
Abb. 3: Einen Übergang zwischen zwei Videos erreichen Sie, indem Sie die Enden der Clips übereinander legen.
48
www.easylinux.de
EasyLinux 03/2014
PiTiVi
4
für die Audio- als auch für die Videokomponenten.
Eine Übersicht über die verfügbaren Effekte erhalten Sie, indem Sie den Reiter Effekt-Bibliothek anklicken,
den Sie direkt rechts neben
der Medienbibliothek finden.
Über ein Drop-down-Menü
wechseln Sie zwischen Video- und Audioeffekten.
Zwar sind die Effekte alle beschrieben, allerdings leider
nur in englischer Sprache
(Abbildung 2).
Effekte verwenden Sie, inDie Tonspur eines Clips
dem Sie einen Clip in der
austauschen
Zeitleiste auswählen und
dann auf einen der Effekte
Vielleicht möchten Sie die
doppelklicken; der Effekt erEingangssequenz eines Vischeint dann sofort im Clipdeos mit einer Musik unReiter rechts neben der Zeitterlegen. Die Ouvertüre zu
leiste. Hier haben Sie auch
„Also sprach Zarathustra“
Abb. 4: Die „Transidie Möglichkeit, den Effekt
von Richard Strauss sition“-Bibliothek stellt
wieder zu deaktivieren.
chert Ihnen die Aufmerkeine Reihe von ÜberWeil Übergänge ein zentrasamkeit der Zuhörer.
gängen zur Verfügung.
les Mittel der VideobearbeiGrundsätzlich ist das in Pitung sind, genießen diese in PiTiVi einen
TiVi kein Problem: Sie benötigen ledigSonderstatus: Für sie gibt es einen eigelich das Musikstück in einem unternen Reiter namens Transition. So fügen
stützten Format, also z. B. als MP3-DaSie einen Übergang zwischen den Clips
tei, und Sie müssen es vorab in die MeIhrer Zeitleiste ein:
dienbibliothek importieren.
Wählen Sie den Clip, den Sie mit MuWählen Sie den Clip, in den der
sik unterlegen möchten. Klicken Sie
Übergang führen soll, in der Zeitin der Zeitleiste darauf und verwenden
leiste aus und halten Sie die linke MausSie dann rechts das vierte Symbol von
taste gedrückt.
oben, um die Gruppierung von Bild- und
Ziehen Sie den Clip so weit nach
Tonebene zu lösen.
links, dass er ein wenig mit dem vorangehenden Clip überlappt (Abbildung
Klicken Sie in der Zeitleiste mit der
3). Die Überlappungszone ist danach blau
rechten Maustaste links auf den Titel
in der Zeitleiste gekennzeichnet.
der Tonebene und löschen Sie diesen.
Ziehen Sie das Audiostück aus der
Medienbibliothek nun in die Zeitleiste an die Position, an der es anfangen soll.
Wählen Sie die Bild- und die neue
Tonspur aus, indem Sie beim Klicken
[Umschalt] gedrückt halten; klicken Sie
dann in der Zeitleiste rechts auf das dritte
Symbol von oben, um die Clips wieder
miteinander zu verketten. Dieser Schritt
ist optional.
Wählen Sie diesen Clip aus und klicken Sie aus das Symbol mit dem großen roten Kreuz rechts neben der Zeitleiste. Der Clip verschwindet.
Ziehen Sie dann den
Teil rechts vom gelöschten Clip so weit nach links,
dass er direkt an den ersten
Filmteil anknüpft. Sie können auch einen kleinen Abstand lassen, um später einen Effekt einzubauen. Damit können Sie den harten
Schnitt vermeiden.
5
1
2
3
1
2
Titel
3
Ziehen Sie die Statusnadel in der Zeitleiste in die Überlappungszone. Eventuell ist es hilfreich, über den Schieberegler links näher an die zu bearbeitende
Stelle zu zoomen, um diesen Bereich besser zu erkennen.
Klicken Sie nun im Transition-Reiter
auf einen der Übergänge, um ihn genauer zu konfigurieren (Abbildung 4).
Der Effekt wird automatisch auf die Überlappungszone angewendet. Wenn Sie damit fertig sind, ist es auch der Übergang.
4
Das fertige Produkt exportieren
Wenn die Schnittarbeiten abgeschlossen
sind, ist der letzte Schritt das Exportieren. Nur so können Sie den Film z. B.
auf YouTube hochladen oder an Bekannte weitergeben.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Erstellen oberhalb der Medienbibliothek.
Wählen Sie im folgenden Fenster (Abbildung 5) einen Dateinamen aus und
wählen Sie im darunter liegenden Dropdown-Menü das Containerformat, das Sie
nutzen möchten. Im Beispiel haben wir
MP4 verwendet, ein Format für hochauflösende Videos – wenn Sie ein HD-Video
produzieren, sollten Sie hier ein HD-taugliches Format auswählen.
Klicken Sie auf Erstellen und warten
Sie, bis das Wartefenster mit dem Statusbalken verschwindet. Danach ist das
Video fertig. (hge)
n
1
2
3
Infos
[1]PiTiVi: http://​­www.​­pitivi.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3r1)
[2]Kdenlive: http://​­www.​­kdenlive.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3r2)
4
Mit Effekten arbeiten
Videos leben auch von den integrierten
Effekten – harte Schnitte sind zwar
auch ein Stilmittel, doch oft sind sanfte
Übergänge besser. PiTiVi kommt ab
Werk mit einer umfassenden Bibliothek
vorbereiteter Effekte, und zwar sowohl
EasyLinux 03/2014
Abb. 5: Über die „Erstellen“-Funktion wird aus Ihrer Zeitleiste eine fertige Datei zur
Weitergabe. Achten Sie beim Export darauf, ein HD-taugliches Format zu wählen.
www.easylinux.de
49
Tipps & Tricks
Gnome-Tipps
Tipps und Tricks zu Gnome
Gnome-Tipps
Heike Jurzik
Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung für Linux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig Nützliches und Praktisches für die alternative
grafische Oberfläche vor.
01
Galerie erzeugen
mit gThumb
Der Gnome-Bildbetrachter gThumb punktet mit einer übersichtlichen und klar
strukturierten Oberfläche. Sie können mit
dem Programm Ihre Fotos anschauen, sie
organisieren und sogar bearbeiten. Als
nettes Extra haben die Entwickler der Anwendung eine Funktion zum Erstellen
von HTML-Galerien spendiert. Die nutzen
Sie wie folgt:
Wechseln Sie ins Verzeichnis mit den
Fotos, aus denen Sie das Album erstellen möchten.
Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf
das Drop-down-Menü Freigeben und
wählen Sie den Eintrag Web-Album.
Im folgenden Dialogfenster tragen
Sie zunächst auf dem Reiter Allgemein einen Titel für das Album ins Feld
Kopfzeile ein. gThumb wählt automa-
1
2
3
tisch den Namen des Bilderverzeichnisses. Optional geben Sie einen Text für
die Fußzeile ein.
Darunter entscheiden Sie sich für
den Speicherort. In der Voreinstellung landet die spätere index.html-Datei
in Ihrem Home-Verzeichnis. Wenn Sie
ein Häkchen bei Originale an den Zielort kopieren setzen, legt gThumb eine
Kopie der Fotos zusammen mit der
HTML-Datei ab.
Darunter zeigt eine kleine Vorschau
die verfügbaren Themes an. Entscheiden Sie sich per Mausklick, ob Sie
die Galerie im Classic-, ClassicClips-,
NeatRound- oder Wiki-Look gestalten
möchten.
Wenden Sie sich dem Reiter Indexseite zu. Hier definieren Sie die Anzahl der Bilder pro Seite und ob alle in einer einzigen Seite landen sollen. Auch die
4
5
6
Menge der Spalten können Sie einrichten.
Wenn Sie sich da nicht festlegen wollen,
bleiben Sie mit der Option An die Fensterbreite anpassen flexibel.
Im Drop-down-Menü Sortieren nach
stellen Sie ein, nach welchen Kriterien
gThumb die Schnappschüsse anordnet.
Voreingestellt ist der Zeitpunkt der letzten
Änderung; alternativ sortiert das Programm nach dem Zeitpunkt der Aufnahme, nach Namen, Abmessungen oder
der Dateigröße.
Wenn Sie die Vorschaubilder in der
Galerie beschriften möchten, setzen
Sie ein Häkchen in der entsprechenden
Checkbox. Darunter wählen Sie aus einer
Liste aus, welche Angaben gThumb dazu
einbinden soll (Datum, Bildgröße, Dateiname usw.).
Auf dem letzten Reiter namens Bildseite wählen Sie aus, wie die Fotos in
der Galerie beschriftet sein sollen.
gThumb kreuzt in der Voreinstellung
schon eine ganze Reihe von Optionen an.
Weiter unten in der Liste finden Sie Kästchen, um die Exif-Informationen (siehe
nächster Tipp) oder sogar Audio- und Video-Codecs für multimediale Ausstellungsstücke auszuwerten.
Nach dem abschließenden Klick auf Speichern erzeugt gThumb die Galerie und
zeigt dabei einen Fortschrittsbalken an.
Danach bietet ein Dialogfenster an, die
Galerie direkt im Browser zu öffnen (Abbildung 1).
Über die Schaltfläche Ziel betrachten
öffnen Sie hingegen ein Dateimanagerfenster.
7
8
9
Gnome-Tipps
Tipps & Tricks
die Anzeige zwischen häufig benutzten
und allen Applikationen um.
04
Abb. 1: Mit dem Bildbetrachter gThumb erstellen Sie ansprechende HTML-Galerien Ihrer Bildersammlungen. Bei den Alben handelt es sich um statische Dateien, die CSSStylesheets für das Layout nutzen.
02
gThumb: Exif-Daten
der Fotos anzeigen
Dank des Exchangeable Image File Formats, kurz Exif, erfahren Sie über Ihre
Fotos allerhand Hintergrundinformationen. Dazu gehören neben Datum und
Uhrzeit beispielsweise die Bildgröße,
Bilddrehung (90°, 180° und 270°),
Brennweite, Belichtungszeit und Blendeneinstellung, der Kamerahersteller
und das Modell sowie – falls die Kamera
dies unterstützt – sogar GPS-Koordinaten. Die Exif-Daten stehen im Header
der Bilddatei, also im Anfangsbereich
und noch vor den eigentlichen Bildinformationen.
Bildbearbeitungs- und auch viele Betrachterprograme können die Daten ausgeben und auswerten, so auch gThumb.
Wenn Sie sich für die Exif-Daten interessieren, markieren Sie im rechten Bereich
ein Bild und stellen dann links das Dropdown-Menü auf Eigenschaften. Mit dem
Mauszeiger ziehen Sie den Bereich so
zurecht, dass Sie möglichst viele Informationen auf einen Blick erhaschen können (Abbildung 2).
03
nander, die geöffneten Programmfenster
und am linken Rand das Dash, über das
Sie Programme starten und neue Fenster von laufenden Applikationen öffnen
können. Klicken Sie ganz unten im
Dash auf das Symbol mit dem Gitter,
um alle Anwendungen anzuzeigen. Ein
erneuter Klick bringt Sie zur Übersicht
zurück. Die installierten Programme listen Sie auf, indem Sie [Windows-A]
drücken. Am unteren Rand schalten Sie
Menü der aktiven
Anwendung per Shortcut
Im oberen Panel zeigt der Gnome-Desktop für viele, aber nicht alle, Anwendungen neben den Aktivitäten ein globales
Menü an. Die Entwickler verlagern also
die Menüleiste aus den Applikationen heraus ins Panel und geben den Anwendungen so mehr Platz. Was einige Benutzer
als praktisch empfinden, stört andere
sehr, denn die Wege zum Menü sind nun
länger – gerade bei großen Bildschirmen
müssen Sie so recht lange Strecken mit
der Maus zurücklegen. Als Abkürzung
spendieren die Gnome-Macher einen Tastaturshortcut, der das globale Menü der
aktiven Anwendung öffnet. Drücken Sie
[Windows-F10], um es aufzuklappen. Mit
den Pfeiltasten wandern Sie nun hoch
und runter, und [Esc] schließt es.
05
Passwort für den eigenen
Account ändern
Kennwörter sollten Sie in regelmäßigen
Abständen erneuern. Als Gnome-Benutzer verwenden Sie dazu ganz bequem
die Systemeinstellungen. Sie erreichen
das Konfigurationszentrum des Desktops
entweder über das Dash auf der linken
Seite oder per Klick auf den Ausschalter
Aktivitäten: Installierte
Anwendungen auflisten
Wenn Sie unter Gnome 3 [Windows-S]
drücken oder den Mauszeiger nach
links oben auf Aktivitäten bewegen, gelangen Sie in den Übersichtsmodus des
Desktops. Der Hintergrund erscheint
abgedunkelt, Sie sehen alle vorhandenen Arbeitsflächen neben- und unterei-
EasyLinux 03/2014
Abb. 2: Der Gnome-Bildbetrachter gThumb blendet unten links unter „Eigenschaften“
die Exif-Daten eines ausgewählten Bildes ein.
www.easylinux.de
83
Tipps & Tricks
Gnome-Tipps
bei, das Passende in der wirklich umfangreichen Sammlung zu finden. Nach einem
Klick auf Hinzufügen landet das Layout in
der eigenen Liste. Dort sortieren Sie alle
Belegungen mit den Pfeiltasten und legen
die Priorität fest.
07
Abb. 3: Mit einem Klick auf das Zahnradsymbol im Feld „Neues Passwort“ fordern Sie
Unterstützung beim Kennwortfinden an. Weitere Hilfe gibt die Dokumentation des
Desktops, die Sie über „Erzeugen eines starken Passworts“ öffnen.
rechts oben im Panel und das Symbol
mit dem Schraubenschlüssel. Alternativ
öffnen Sie die Aktivitäten und geben sy
ein – das reicht schon, der Name ist eindeutig, und Gnome bietet als ersten Treffer die Systemeinstellungen an. Wechseln Sie ganz unten in die Abteilung Benutzer, klicken Sie rechts oben auf Entsperren und geben Sie auf Aufforderung
Ihr Passwort ein. Danach klicken Sie neben Passwort auf die Punkte, die das
Kennwort symbolisieren.
Im oberen Feld geben Sie zunächst das
alte Passwort ein. Haben Sie sich vertippt, erscheint eine entsprechende
Warnung. Erst wenn das Kennwort
stimmt, dürfen Sie ein neues eintragen.
Im Feld darunter wiederholen Sie es,
um Vertipper auszuschließen. Haben
Sie sich vertan, warnt Gnome Sie, dass
die beiden Kennwörter nicht übereinstimmen, und die Schaltfläche Ändern
bleibt ausgegraut. Benötigen Sie Hilfe
dabei, ein sicheres Passwort zu finden?
Dann klicken Sie einfach auf den Link
Erzeugen eines starken Passworts, und
der Gnome-Hilfebrowser öffnet sich mit
Erklärungen und Tipps.
Alternativ beauftragen Sie das System damit, ein Kennwort für Sie einzurichten.
Klicken Sie dazu im Feld Neues Passwort
rechts auf das Icon mit den Zahnrädern –
Gnome wählt dann selbst etwas aus. Damit Sie sich das Kennwort merken und
auch bei Passwort bestätigen eintragen
können, machen Sie es über ein Häkchen
in der Checkbox Passwort zeigen sichtbar
(Abbildung 3). Übrigens zeigt ein Balken
unter dem Feld Neues Passwort, wie stark
dieses ist (also: wie gut es gegen Wörterbuchattacken schützt).
84
06
Neues Tastaturlayout
installieren
Sie lernen eine neue Sprache wie etwa
Russisch oder Arabisch, die ein völlig anderes Tastaturlayout benötigt? Dann fügen Sie ganz einfach per Mausklick ein
neues Tastenlayout hinzu. Öffnen Sie
dazu, wie im vorigen Tipp gezeigt, die
Systemeinstellungen und wechseln Sie in
der ersten Abteilung zu Region und Sprache. Gehen Sie zum Reiter Eingabequellen. In der Voreinstellung enthält die Liste
normalerweise Einträge für Deutsch und
Englisch (USA). Klicken Sie auf das kleine
Pluszeichen unterhalb des Feldes und suchen Sie im folgenden Dialog eine neue
Eingabequelle aus. Das Suchfeld hilft da-
Aktuelle Tastaturbelegung
im Panel anzeigen
Im Gnome-Panel am oberen Bildschirmrand finden Sie neben dem Symbol mit
dem Ausschalter einen Hinweis auf die
aktuelle Tastaturbelegung. Haben Sie die
deutschen Sprachpakete installiert, sollte
hier ein de stehen. Wenn Sie mit der
Maus darauf klicken, öffnet sich ein kleines Menü, in dem ggf. weitere Einträge
auftauchen.
Falls Sie, wie im vorigen Tipps gezeigt, alternative Tastaturlayouts hinzugefügt haben, schalten Sie über den Button im Panel bequem zu einer anderen Sprache
und später auch wieder zur deutschen
Belegung um. Um eine Vorschau der Tastatur einzublenden, klicken Sie ebenfalls
auf den Umschalter und wählen Show
Keyboard Layout („zeige das Tastaturlayout“). So sehen Sie, welche Taste welches
Zeichen hervorbringt und wie die Sondertasten angeordnet sind (Abbildung 4).
08
Grafische Programme
mit Aufrufoptionen
Viele Gnome-Anwendungen bieten Parameter, mit denen Sie die Applikation
Abb. 4: Wenn Sie eine neue Sprache lernen und dazu neue Zeichen brauchen, finden Sie
ein passendes Layout vielleicht in der langen Liste der Belegungen. Über den kleinen
Umschalter im Panel blenden Sie das Layout ein und wechseln die Sprache.
www.easylinux.de
EasyLinux 03/2014
Gnome-Tipps
Tipps & Tricks
tiert der Dateimanager nur das Standardsymbol für den Dateityp, und Sie
dürfen raten. Um auch von großen Dateien Icons zu sehen, öffnen Sie aus
dem globalen Menü die Einstellungen
und wechseln zum Reiter Vorschau.
Wählen Sie im Drop-down-Menü Nur
für Dateien kleiner als eine andere
Größe aus. Hier dürfen Sie auf bis zu
4 GByte erhöhen.
10
Abb. 5: Viele Gnome-Programme verraten Ihnen zusätzliche Optionen für den Start,
wenn Sie in einer Shell den Parameter „--help“ an den Befehl anhängen.
schon beim Start steuern. Diese Aufrufoptionen verwenden Sie, wenn Sie
das Programm aus dem Schnellstarter
([Alt-F2]) oder einem Terminal heraus
aufrufen. So erreichen Sie beispielsweise
mit gnome‑terminal ‑‑full‑screen, dass
das Gnome-Terminal direkt im Vollbildmodus startet. Das Kommando gedit
‑‑new‑window bewirkt, dass der Texteditor GEdit ein neues Fenster öffnet. Mit
einem einfachen Trick finden Sie heraus,
welche Optionen Sie einer Anwendung
beim Start mit auf den Weg geben können. Öffnen Sie dazu ein Terminalfenster
(Eingabe von gnome‑terminal in den
Schnellstarter), tippen Sie den Namen
der Anwendung und hängen Sie dahinter
die Option ‑‑help.
Die Ausgabe verrät oft, dass es noch
weitere Abfragemöglichkeiten gibt.
Diese erscheinen in der Ausgabe im
Terminal relativ weit oben hinter dem
Hinweis Hilfeoptionen. Im Beispiel aus
Abbildung 5 sehen Sie, dass Sie für
GEdit weitere Informationen über gedit
‑‑help‑all bzw. gedit ‑‑help‑gtk erhalten.
Direkt darunter listet der Bereich Anwendungsoptionen ein paar interessante
Schalter auf. So erfahren Sie beispielsweise über ‑‑list‑encodings, welche
Textkodierungen das Programm kennt
(zweiter Befehl in Abbildung 5). Eine
solche können Sie an den Parameter
‑‑encoding= weiterreichen, um den Editor mit einer bestimmten Textkodierung
zu starten.
EasyLinux 03/2014
09
Nautilus: Vorschaufunktion
für Dateien
Der Dateimanager des Gnome-Desktops
zeigt Ihnen für viele Dateitypen einen
kleinen Thumbnail an, der einen Rückschluss auf den Inhalt erlaubt. So sehen
Sie für Bilder, PDF- und PostScript-Dateien direkt, welcher Schnappschuss
bzw. welches Dokument sich dahinter
verbirgt. In der Voreinstellung zeigt Nautilus die Thumbnails nur für Dateien an,
die kleiner als 5 MByte sind.
Bewahren Sie in einem Verzeichnis
hochauflösende Bilddateien auf, präsen-
Nautilus: Erweiterte
Vorschau dank Sushi
Eine Gnome-Shell-Extension namens Sushi ergänzt die Vorschaufunktion und
schließt auch Audio- und Videodateien
mit ein. So erfahren Sie schon im Dateimanager mehr über die Dateien, ohne sie
mit einem Programm öffnen zu müssen.
Sushi ist in der Voreinstellung nicht installiert, befindet sich aber in den Repositorys der von EasyLinux unterstützten
Distributionen. Anwender von OpenSuse
installieren das Paket sushi, Ubuntu-Benutzer suchen im Paketmanager nach
gnome-sushi. Ein Neustart von Nautilus
ist nicht erforderlich, um die Extension zu
aktivieren.
Markieren Sie nun einfach die gewünschte Datei mit einem einfachen
Klick und drücken Sie dann die Leertaste.
Ein kleines Fenster geht auf. Bilder,
HTML-Dokumente und Ähnliches zeigt
Sushi einfach an; für Multimediales erscheinen zusätzlich kleine Symbole, mit
denen Sie die Wiedergabe steuern (Abbildung 6). (hge) n
Abb. 6: Sushi ist eine praktische Erweiterung für die Gnome-Shell, die eine Vorschau
auf multimediale Inhalte in Nautilus ermöglicht.
www.easylinux.de
85
© Hans-Georg Eßer
Metadaten von Audiodateien in der Shell bearbeiten
MP3- und Ogg-VorbisDateien „taggen“
Die meisten Audioplayer präsentieren bei der Wiedergabe Künstler und Albumtitel, den Songnamen und vieles mehr. Diese Metadaten sind in den Dateien enthalten. Wie Sie die Informationen mit Shell-Kommandos
auslesen, ändern und löschen, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten.
Heike Jurzik,
Hans-Georg Eßer
A
udiodateien können Informationen über Interpret, Album, Titel
und vieles mehr in den Metadaten
speichern; bei MP3-Dateien heißen diese
Zusatzangaben ID3-Tags. Einige Programme sind in der Lage, diese Markierungen auszulesen und darzustellen;
viele Player zeigen darüber hinaus die
Metadaten im Lauftext beim Abspielen
der Musik an (Abbildung 1).
Metadaten kommen in vielen Audioformaten vor, darunter MP3 und Ogg Vorbis.
Welche Informationen über ein Musikstück dabei gespeichert werden und wie
lang die Einträge sein dürfen, hängt vom
Format ab: Wir bringen Licht in den Metadatendschungel und zeigen, wie Sie mit
Shell-Tools die Tags in MP3- und Ogg-Vorbis-Dateien bearbeiten.
ID3: Version 1 oder 2?
Der ID3-Tag-Standard [1] beschreibt zwei
Formatvarianten, ID3v1 und ID3v2.x, die
114
sich technisch unterscheiden. Die älteren
ID3v1-Tags beschränken sich für die Metadaten auf einen 128 Byte großen Block,
der sich am Ende der Datei befindet und
einen festen Aufbau hat. Hier gibt es Felder für die folgenden Informationen:
lTAG: Kennzeichnung des ID3v1Blocks (drei Zeichen)
lSongtitel (30 Zeichen)
lName des Künstlers (30 Zeichen)
lName des Albums (30 Zeichen)
lErscheinungsjahr (4 Zeichen)
lBeliebiger Kommentar (30 Zeichen)
lGenre: Zahl zwischen 0 und 255 (Es
gibt eine Liste, in der jedem Wert ein
Genre zugeordnet wird.)
Die ID3-Version 1.1 ist eine Erweiterung
dieses 128-Byte-Standards – das Kommentarfeld ist dort zwei Zeichen kürzer,
hat also nur noch Platz für insgesamt 28
Zeichen. Der frei gewordene Platz steht
für die Bezeichnung der Tracknummer
zur Verfügung.
Da das ID3v1-Format durch die Begrenzung der Datenfeldlänge und ‑anzahl
teilweise unzureichend ist (wie soll
man in 30 Zeichen beispielsweise den
www.easylinux.de
Songtitel „Cutting Branches For A Temporary Shelter“ unterbringen?), wurde
als Nachfolger der ID3v2-Standard definiert. Aktuell ist die Versionsnummer
2.4, daher lautet der volle Name
ID3v2.4. ID3v2-Tags werden im Gegensatz zu ihrem Vorgänger nicht in den
letzten Bytes angesiedelt, sondern der
binären Audiodatei vorangestellt. Die
Informationen dürfen bis zu 256 MByte
Platz belegen und werden in einzelne
(jeweils bis zu 16 MByte große) Frames
aufgeteilt. In diesen stehen Informationen beispielsweise zum Titel, Album,
Künstler, Homepage und Liedtexte, aber
auch Bilder. Ein weiteres Feature ist,
dass in den Beschreibungen der einzelnen Frames auch Unicode als Zeichensatz möglich ist.
Die beiden ID3-Standards schließen einander nicht aus: Eine Anwendung, die auf
die Metainformationen zugreift, wählt
dann zur Anzeige jeweils die Tags aus,
die sie versteht. Die meisten Linux-Player
können somit die langen Einträge von
ID3v2-Tags für Künstler oder Songtitel
richtig darstellen.
EasyLinux 03/2014
Metadaten für MP3 und OGG
Guru-Training
Wo steckt die Information?
Wenn man eine MP3-Datei in einem
Texteditor oder ASCII-Dateibetrachter
öffnet, kann man trotz des eigentlich binären Datenformats die ID3-Tags finden.
Einträge, die dem Standard der Version 1
folgen, sind am Ende der Datei in den
letzten 128 Byte angesiedelt. Sie finden
die Tags am schnellsten, indem Sie mit
strings nach lesbarem Text in der Datei
suchen:
$ strings Land‑of‑Confusion.mp3 | tail ‑4
~*TAGLand Of Confusion
Genesis
Munich, DE10.07.2007 Disc One
2007
Deutlich erkennt man den Start der Metadaten am Schlüsselwort TAG. Danach folgen der Titel („Land Of Confusion“), der
Künstler („Genesis“), der Name des Albums („Munich, DE10.07.2007“) und die
Jahreszahl („2007“).
ID3v2-Tags liegen am Dateianfang. Sie
beginnen mit dem Schlüsselwort ID3.
Schauen Sie eine solche Datei mit
hexdump an, sehen Sie auch hier die Ein-
Abb. 1: Viele grafische Audioplayer zeigen die Metadaten bei der Wiedergabe an, hier
als Beispiel im KDE-Player Amarok.
träge der einzelnen Tags im Klartext (Abbildung 2).
Taggen beim Rippen
Wie aber kommen die ID3-Tags in die Audiodateien? Es gibt verschiedene Wege,
die Musik mit Metainformationen zu versehen. Eine Möglichkeit ist, schon beim
Rippen von Audio-CDs entsprechende
Tags hinzuzufügen.
Haben Sie bereits WAV-Dateien erstellt
und wollen diese schnell in MP3-Da-
Guru-Training
Metadaten für MP3 und OGG
teien umwandeln, geht das am schnellsten mit lame auf der Kommandozeile.
(OpenSuse und Kubuntu enthalten kein
lame-Paket, denn der MP3-Encoder verletzt eventuell das MP3-Patent. Die Software ist für beide Distributionen über alternative Repositorys verfügbar.) Um
eine WAV-Datei in das MP3-Format zu
konvertieren, geben Sie z. B. Folgendes
in ein Terminalfenster ein:
lame 01_Mozart_Requiem.wav 01_Mozart_RequU
iem.mp3
Das Tool verrät in der Ausgabe Details
über den Fortschritt und die Kodierung,
ID3-Tags setzt das Programm allerdings
nicht automatisch – die müssen Sie explizit angeben, z. B. via
l--tt Titel,
l--ta Artist,
l--tl Album,
l--ty Jahr,
l--tc Kommentar (beliebiger Kommentar),
l--tn Track-Nummer (Tracknummer)
oder
l--tg Genre.
Eine Liste der möglichen Nummern für
das Feld Genre erhalten Sie über lame
--genre-list.
Wollen Sie in einzelnen Tags Leerzeichen
verwenden, setzen Sie Anführungszeichen am Anfang und Ende, z. B. ‑‑ta
"Wolfgang Amadeus Mozart". Beachten
Sie auch die Längenbeschränkungen des
ID3v1-Formats (siehe oben).
lame ist clever: Halten Sie sich bei allen
Angaben an den ID3v1-Standard und beachten die Länge der Felder, fügt das Programm ausschließlich ID3v1-Tags hinzu.
Überschreiten Sie jedoch in nur einem
Feld die Maximallänge, erstellt lame zusätzlich ID3v2-Tags – die ID3v1-Tags am
Dateiende erscheinen dann „zurechtgestutzt“, werden aber auf jeden Fall hinzugefügt, damit auch Player, die nur den älteren Standard kennen, die Metainformationen anzeigen. Wollen Sie eine ID3-Version gezielt ausschließen, verwenden Sie
eine der beiden Optionen --id3v1-only und
--id3v2-only.
Auch oggenc, das Dateien ins Ogg-VorbisFormat [2] umwandelt, können Sie Metadaten in Parameterform mitgeben, z. B.
mit -t Titel, -a Artist oder -l Album.
Tags mit „id3v2“ setzen
Auch bereits erstellte Dateien können Sie
nachträglich mit Tags versehen bzw.
diese bearbeiten. Informationen in beiden
ID3-Formaten fügen Sie MP3-Dateien mit
id3v2 hinzu.
Unter OpenSuse und Kubuntu installieren
Sie das gleichnamige Paket über die Paketverwaltung nach; auf der Konsole geht
das unter OpenSuse mit dem Kommando
sudo zypper in id3v2, bei Kubuntu mit
sudo apt‑get install id3v2.
Öffnen Sie ein Terminalfenster und prüfen Sie zunächst, ob die zu bearbeitende
MP3-Datei schon Tags enthält: Dazu setzen Sie den Parameter -l ein. Mit lame erstellte MP3-Dateien haben ID3v1- und
ID3v2-Tags. Gibt es keine Tags in der Datei, meldet id3v2: „01_Mozart_Requiem.
mp3: No ID3 tag“. Um einer ID3-Tagfreien MP3-Datei Informationen hinzuzufügen, nutzen Sie die Parameter
l-a Artist,
l-A Album,
-t Titel,
-c Kommentar,
l-g Genre,
l-y Jahr oder
l-T Track (Tracknummer).
Auch hier gilt wieder: Felder mit Leerzeichen schließen Sie in Anführungszeichen
ein, damit sie korrekt bei id3v2 ankommen. Das Tool setzt automatisch Tags im
Format beider Versionen.
l
l
„vorbiscomment“ für Ogg-Dateien
Ogg-Vorbis-Dateien verwenden keine
ID3-Tags, speichern aber ebenfalls Metadaten in der Datei [3]. Sie können diese
mit dem Tool vorbiscomment anzeigen
und verändern, das unter OpenSuse und
Kubuntu automatisch installiert wird. Es
arbeitet ähnlich wie id3v2; so zeigt z. B.
die Option ‑l alle gespeicherten Tags einer
.ogg-Datei an. Das Setzen von Tags ist etwas umständlicher als bei MP3-Dateien,
weil das Format keine festen Metadatenfelder kennt. Der beste Weg führt über
eine Textdatei: Mit
vorbiscomment ‑l datei.ogg > datei.txt
erzeugen Sie zunächst eine Liste aller in
der Datei abgelegten Metadatenfelder, bearbeiten diese dann in einem Editor und
schreiben Sie anschließend mit
vorbiscomment ‑w ‑c datei.txt datei.ogg
zurück in die Audiodatei. In die Textdatei
gehören dann Einträge der Form
title=Land of Confusion
artist=Genesis
– eine komplette Liste der erlaubten Felder finden Sie in der Onlinedokumentation [3].
Fazit
Metadaten direkt beim Rippen und Kodieren zu erzeugen, spart viel Arbeit. Für die
nachträgliche Bearbeitung stehen mit
id3v2 und vorbiscomment Werkzeuge zur
Verfügung, die alle Taggingvarianten der
MP3- und Ogg-Vorbis-Formate beherrschen. (hge) n
Infos
[1]ID3-Homepage: http://​­www.​­id3.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3p1)
[2]Ogg Vorbis: http://​­www.​­vorbis.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­e3p2)
[3]Tags in Ogg-Vorbis-Dateien: http://​­www.​
­xiph.​­org/​­vorbis/​­doc/​­v‑comment.​­html
Abb. 2: Die ID3v2-Tags stehen am Anfang einer MP3-Datei.
116
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EasyLinux 03/2014
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Copyright © 2003–2014 Medialinx AG
120
ISSN: 1613-1444
www.easylinux.de
EasyLinux 03/2014
EasyLinux 04/2014
erscheint am 09.10.2014
Vorschau
Desktop-Publishing mit Scribus
Software installieren
Das professionelle Layout von
Zeitschriften wie EasyLinux entsteht meist mit Adobe InDesign
oder QuarkXpress – beides sind
kommerzielle Produkte, die nur
unter OS X und Windows laufen.
Scribus bietet als Open-SourceProgramm auch unter Linux viele
der Features, die man von den beiden Standardprogrammen kennt.
Wir zeigen Stärken und Schwächen von Scribus und helfen bei
den ersten Schritten.
Unter Linux Programme zu installieren, ist meist
leichter als unter Windows: Über komfortable Paketverwalter können Sie alle verfügbaren Anwendugen auflisten und nach Auswahl aus dem Internet
herunterladen und einspielen – auch mehrere in einem Rutsch. Wir führen Sie in die Bedienung ein,
erklären die so genannten Repositorys (Paketquellen) und verraten, welche Extra-Repositorys Sie mit
zusätzlichen Programmen versorgen.
Linux vs. Windows vs. OS X
Drei Betriebssysteme dominieren den Desktop- und Notebook-Markt.
Wie sich Linux im Vergleich mit Marktführer Windows und dem nur
für Apple-Hardware verfügbaren OS X schlägt, haben wir für Sie getestet – und dabei auch mit Windows- und OS-X-Anhängern gesprochen,
damit der Bericht nicht zu einseitig wird.
Vorschau
auf 07/2014
Tresure, freeimages.com
LU 07/2014 ist am 18. Juni 2014 erschienen.
Emulatoren
Emulieren bedeutet Nachahmen:
Im Computerumfeld heißt das, die
Funktionsweise
einer anderen
Maschine perfekt
nachzubilden.
Das ist nicht dasselbe wie Virtualisierung, auch
wenn beide Methoden im Ergebnis ähnlich sind.
Wir stellen Emulatoren für alte Homecomputer,
Spielekonsolen, Android-Smartphones und auch
vollwertige PCs vor, mit denen Sie fast sämtliche
existierende Software unter Linux nutzen können.
Ruckzuck zur eigenen Website
Wer nur eine Visitenkarte im Netz be­nötigt oder eine kleine Vereinsseite pflegt, der benötigt in der Regel kein ausgewachsenes
Content-Management-System wie Joomla, Typo3 oder WordPress. Auf Komfort und coole Tools brauchen Sie aber nicht zu
verzichten: Wir zeigen im kommenden Schwerpunkt, wie Sie mit
einem kleinen CMS, einem gut ausgestatteten Editor sowie einer
Reihe ergänzender Werkzeuge im Handumdrehen eine Web­
präsenz aufsetzen, die dem heutigen Standard genügt, sich aber
nicht zum einem zeitfressenden Vollzeitjob auswächst.
Skriptgesteuertes Backup
Mit dem kommandozeilenbasierten Obnam setzen Sie ein hand­
op­ti­mier­tes lokales Backup auf, das Bandbreite und Plattenplatz
schont. Das Programm versteht sich auf Delta-Sicherungen, erlaubt das Verschlüsseln der Daten, den Transfer via SSH oder
SFTP und eignet sich bestens für den Einsatz in einem Skript.
Arch Linux und seine Derivate
Noch gehören Arch Linux und seine Ableger zu den Geheimtipps
unter den Distributionen. Sie versprechen durch ein User-Repository stets topaktuelle Software. Wie gut sich mit Arch Linux im
Alltag arbeiten lässt, unter­suchen wir in der nächsten Ausgabe.
Änderungen der Themen vorbehalten
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