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AOPA Info Leserbriefe %%% CIRRUS SR20 FLUGREPORT Am 01. 11. 2000 ist es endlich so weit. Ein lang ersehnter Wunsch wird war: der Probeflug mit der Cirrus SR20. An einem sonnigen Morgen landen wir mit einer Vereinsmaschine im niederländischen Groningen/Eelde und dürfen nach der Landung direkt zum Terminal der Firma General Enterprises (Europäische Vertreter für Cirrus Design) rollen. Nach kurzer Begrüßung durch die nette Belegschaft der Firma General Enterprises, sowie Chef William Middendorp, lacht uns schon die SR20 auf dem Vorfeld voller Tatendrang an. Allein das äußere Erscheinungsbild lässt viel versprechen. Kurzer Aussencheck und einsteigen. Wir fliegen die SR20 mit vier Personen, durchschnittlich alle 85-90 Kilo schwer. Schon der Einstieg durch die großen Flügeltüren begeistert auch die Mitflieger auf den hinteren Sitzen, das Platzangebot ist für alle fantastisch. Nach kurzem Briefing und abhaken der Checkliste wird der Continental IO-360 ES gestartet und wir rollen zum Rollhalt auf der Bahn 23. Der Motorcheck ist sehr einfach: Drehzahl langsam auf 2000 U/min hochfahren und schon merkt man, wie sich der Dreiblattverstellpropeller checkt. Dieses Einhebelsystem hat schon seine Vorteile. Magnetcheck und der Rest der Instrumente ist schnell geprüft. Noch kurze Anweisungen von Herm Middendorp und wir rollen zur Startposition. Bremsen, zügig Vollgas und los geht's. Nach ca. 380 Metem, nach leichtem Ziehen am Stick, routieren wir locker. Die Fahrt nimmt schnell zu und nach dem Einfahren der Klappen, die für den Take off auf 50' stehen, steigt die SR20 bei 89 Kts und einer Steigrate von angezeigten 1500 ft / min. auf 100O ft. Nach dem Ausleveln sehe ich mit großen Augen auf dem Fahrtmesser, der die 165 KIAS Marke schon erreicht hat. Wir verlassen die CTR Eelde im Norden über X-Ray. Herr Middendorp schaut mich an und sagt, daß wir auf 5000 ft. steigen wollen und ich ziehe am Stick. Es ist enorm, die SR20 steigt im Nu auf die Höhe, bevor wir die Steiggeschwindigkeit von 100 KIAS erreichen, haben wir schon die 3500 ft. passiert. Die letzten 150O ft. steigen wir mit 1200 ft. / min. Nun ein paar Übungen wie Steilkurven links bzw. rechts und das war für mich ein richtiges Erlebnis; die verschiedenen Stalls. Zum Beispiel die Power on Stall; aus dem normalen Reiseflug ziehe ich den Stick langsam nach hinten. Die SR20 steigt und steigt bis bei ca. 63 KTS. die Stallwarnung ertönt. Herr Middendorp übemimmt kurz von rechts und zieht weiter am Stick bis die SR20 bei voller Motorleistung und volldurchgezogenem Stick fast senkrecht wie ein Hubschrauber am Himmel hängt. Er hindert die Maschine nur am Abkippen indem er den Stick überhaupt nicht bewegt und mit dem Seitenruder entgegen der Kipprichtung hält. Somit eiern wir fast senkrecht Fuss für Fuss der Erde entgegen. Den Stick kurz nachgelassen nickt die SR20 nach vome und nimmt schnell wieder Fahrt auf. Ein ähnliches Stallverhalten habe ich schon mal bei einer Morane Minerva MS 894 festgestellt. Was ebenfalls beeindruckend war, ein Notabstieg aus 5000 ft. Das Gas auf Idle, die Fahrt bis zu dem weißen Bereich des Fahrtmessers zurückkommen lassen und dann die Klappen auf 100 % ausfahren. Ein Gefühl, als wenn man beim PKW bei 100 km/h auf die Bremse tritt. Man läst den Stick einfach lose, die Nase geht nach unten und dann sinkt der Flieger bei 1OO KIAS (und keinem Knoten mehr!) mit einer Sinkrate von über 1700 ft. / min zur Erde. Viele Flugzeuge neigen dazu, daß sie bei ausgefahrenen Klappen und so einer Sinkrate schnell Fahrt aufnehmen und daß der weiße Bereich schnell verlassen wird. Selbst meine Mitflieger sind begeistert und überhäufen Herrn Middendorp mit vielen Fragen, die wir anschließend am Boden durchsprechen werden. Zurück geht's über Yankee und direkt zum Final 23. Anfluggeschwindigkeit bei vollausgefahrenen Klappen ist 75 KIAS, und die SR20 liegt selbst bei 25 KTS Crosswind sehr ruhig in der Luft. Im kurzen Endteil beschließt Herr Middendorp noch einen Touch and Go zu machen. Die Cirrus setzt nach flachem Abfangen weich auf. Querruder im Wind gelassen, Flaps up, und wieder Vollgas. Einfach super wie die SR20 beschleunigt und wieder fliegt. Nach einer langen Landung rollen wir über die Bahn 19 zurück zum General Enterprises Terminal und stellen vor dem Hangar ab. Es fällt mir sehr schwer nach ca. 35 Minuten Flug aus der SR20 auszusteigen. Es dauert bestimmt wirklich einige Minuten diese fantastischen fliegerischen Eindrücke der SR20 zu verarbeiten. Die folgenden zwei Stunden verbringen wir im Büro mit Herrn Middendorp, um noch viele offene Fragen zu klären. Mein Fazit zum Schluss: Ich habe ca. 3500 Stunden in vielen Flugzeugen verschiedener Kategorien verbracht, wie Piper Arrow, Beech Bonanza, Rockwell Commander, Mooney's usw. Die Cirrus SR20 ist trotz ihres festen Fahrwerks und nur 200 PS ein Flugzeug, was sicherlich (auch was denn Preis betrifft) einige andere Flugzeuge ihrer Klasse leicht und locker übertrifft und es lohnt sich auf jeden Fall eine Lieferzeit von 2 Jahren in Kauf zu nehmen. Ein toller Flieger. Alle anderen Eindrücke kann man so nicht beschreiben, weil man sonst ein Sonderblatt drucken müsste. Ich kann nur sagen, fliegen Sie mal und Ihnen geht es sicherlich auch so. Herr W. Lübbers $ 12 CT / Flight Design Die Story vom Abenteuer eine CT (Flight Design) kaufen und auch fliegen zu wollen. Nach vielem Abwägen, Probefliegen etc. traf ich die Entscheidung, mir eine CT gönnen zu wollen. Nachdem der erste Versuch fehlgeschlagen war (die an sich ins Auge gefasste Maschine wurde vor dem Kauf von dem Händler, der sie vor der Übergabe an mich auf Wunsch des Verkäufers überprüfen sollte, in einen Zustand versetzt, der es dem Besitzer guten Gewissens nicht mehr möglich machte, mir die Maschine zu übergeben), bot mir die Geschäftsleitung von Flight Design deren Messe- und Vorführmaschine zum Kauf an. Damit nahm ein noch immer nicht abgeschlossenes Drama seinen Lauf. Nach der Übergabe der Maschine stellte ich folgende gravierende Mängel fest: • die Avionik ist nur teilweise funktionsfähig und laienhaft eingebaut. Die Reparatur wird von einem Avionikbetrieb mit ca. 3.000,- DM angesetzt. AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info • Die linke Bremse zieht unrund, was beim starken Bremsen zu massiven Schwingungen und letztendlich zum Bruch des linken Fahrwerksbeines führte. • Der rechte Flächentank ist undicht. Flight Design hat bezüglich der mir schriftlich für 5 Jahre zugesicherten Garantie eine andere Sichtweise wie landläufig üblich: sie verstehen darunter bestenfalls die Lieferung von Ersatzteilen gegen Vorkasse. Weitergehende Leistungen scheinen mit dem Eingang des Kaufpreises des Flugzeugs auf deren Konto beendet zu sein. Weiter ergaben Recherchen beim DAeC, dass mir von Flight Design ein Flugzeug ohne Verkehrszulassung verkauft wurde, das auch noch von deren Anwalt (!) zum Übergabeort (Aalen) geflogen wurde. Die dortige Einweisung wurde vom ortsansässigen CT-Händler ebenfalls auf dieser Maschine gemacht. Die Unterlagen zu dieser abenteuerlichen Story können gerne bei mir eingesehen werden und wer mag, kann sich vom Zustand der Maschine (sie ist wegen obiger Querelen seit ca. 5 Monaten gegroundet) nach Rücksprache mit mir persönlich an deren Standort in Hohenems / Vorarlberg ein eigenes Bild machen. Nebenbei bemerkt, es ist pikanterweise diejenige Maschine, mit deren Fotografien Flight Design in diversen Presseerzeugnissen für ihre Produkte wirbt. Dr. Johann Kreutzinger Liebe MALIBU-MIRAGE Freunde, die Presse hat es in höchsten Tönen lobend beschrieben, es gibt interessante und vielversprechende Neuigkeiten aus der Flugmotorenszene. Nachdem die Amerikaner seit Jahren mit erschreckender Tendenz fast nur noch " Schrott und Sondermüll " ab Werk liefern, hat sich ein deutscher Mittelständler aufgemacht, neue Akzente zu setzen. Das Projekt und die Firma ist im Internet beschrieben, gehen Sie bitte direkt auf die Seite WWW.THIELERT.COM Wir alle sollten konstruktives Interesse signalisieren und entsprechenden Support anbieten, damit aus diesem Projekt mehr wird, als aus den " Luftnummern " von ROTAX, RENAULT, DETROIT-Diesel und wie Sie alle auch heissen mögen. Derzeit steht fest: der Hoffnungsschimmer am Malibu-Mirage Horizont unterhalb der Millionenschwelle heisst THIELERT. Christoph A. Parbel - ANZEIGE - Kommunikation ist Ihre dritte Tragfläche FRIEDRICHSHAFEN 26. - 29.4.01 Die neuen Profi-Headsets schützen Sie vor Überlastung Im Flugverkehr kommt es auf jedes Wort an. Unsere Profi-Headsets schaffen dafür eine neue, ausgeglichene Hörwahrnehmung im Cockpit – Sennheiser’s Sound of Silence. Die ausgereifte Geräuschkompensation macht Ihre Kommunikation auch in lauten Flugzeugen und Helikoptern sicher. Aktive NoiseGard™-Headsets erzielen dabei die umfassendste Abschirmung. Die neuen Headsets HME 100 und HMEC 300 verbinden Sicherheit mit modernstem Bedienungskomfort für jeden privaten und professionellen Einsatz. Sennheiser’s Sound of Silence ™ HME 100 Passiver Lärmschutz mit neuestem Komfort HMEC 300 Testen Sie Sennheiser’s Sound of Silence jetzt. Aktive Geräuschdämpfung auf höchstem Stand Sennheiser Vertrieb GmbH Karl-Wiechert-Allee 76a, 30625 Hannover, Telefon +49 (5 11) 5 42 67- 0, Telefax 49 (5 11) 5 42 67- 67, www.sennheiser.com, e-mail: [email protected] AOPA Info n Friedrichshafe01 26.-29. April 20 AOPA uns: Besuchen Sie 10 Halle Stand 10 Flugzeuglackierung am Computer Ein AOPA-SERVICE auf der AERO 2001 Mit der digitalen Computeranimation existiert eine Technik, die es uns erlaubt, absolut zielgerichtet und individuell, auch in gedruckter Form, zu kommunizieren und gleichzeitig Kosten und Nutzen auf einen guten ökonomischen Nenner zu bringen. Die AOPA bietet ihren Mitgliedern an, sich kostenlos am PC ihr Flugzeug "NEU" lackieren zu lassen. Wir benötigen hierzu: Name, Anschrift und MitgliedsNr., oder ihren Antrag auf Mitgliedschaft. Ihren Vorstellungen entsprechend wird Ihr Flugzeug per Computer mit den gewünschten Farben, Dekolinien und anderen Mustern versehen. Auch individuelle Lackierungsvorschläge werden für Sie umgesetzt, und Sie erhalten einen farbigen Ausdruck Ihres Flugzeuges bevor Sie in die teuere Lackierung investieren. Mit dem creativen und digitalen Flugzeugpainting möchten wir Ihnen gerne eine neue Leistung vorstellen und Ihnen gleichzeitig ein Unternehmen präsentieren, das personell und technisch auf dem neuesten Stand von Ausbildung und Technik steht. Die traditionellen Tugenden wie Creativität, Qualität, Engagement und Termintreue werden trotz der immer größeren Zeitdrücke nicht vernachlässigt. Richtig eingesetzt ist die Digitaltechnik geldwert. ! NEU Die gesamte Ausgabe AOPA-Letter 2000 auf einer CD mit allen Beiträgen und sämtlichen Anzeigen zum Preis von 140,00 DM. Diese CD bestellen Sie bitte direkt bei: HR MedienVorstufen GmbH Erich-Kästner-Str. 5 65232 Taunusstein Jahres-CD Ausgaben 1 bis 6 Alle Hefte mit Beiträgen und Anzeigen im PDF-Format, für Windows und Apple Macintosh. Tel.: (0 61 28) 92 52-0 Fax.:(0 61 28) 92 52-22 e-mail: [email protected] internet: www.hr-medien.de ... auf einmal ist für Sie fast alles machbar. Durch das Flugzeugpainting ersparen Sie sich unnötige Risiken und schonen Ihren Geldbeutel. Für weiteres Interesse über die Leistungen der HR MedienVorstufen GmbH, einem Unternehmen für visuelle Medien, können Sie einen farbigen Folder mit Firmenporträt und weiteren Leistungen aus diesem Hause unter der nebenstehenden Anschrift anfordern. Adobe Acrobat™ Reader ist auf dieser CD enthalten. 14 AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info Kennzeichnung von Sendeanlagen mit hoher elektromagnetischer Feldstärke. Mit der AIC VFR4/01 (grüne Beilage der AIP VFR) weist die Deutsche Flugsicherung auf 27 Sendeanlagen hin, die für Luftfahrzeuge und deren Insassen eine Gefahr darstellen können. Betroffen sind unter anderem elektrische und elektronische Systeme an Bord und Herzschrittmacher. Die Sender sind in den Luftfahrtkarten ICAO 1:500 000 besonders gekennzeichnet: - ein achtstrahliger Stern mit einem Punkt in der Mitte. Aus Sicherheitsgründen sollten Piloten einen seitlichen Sicherheitsabstand von 600 m und einen vertikalen von 2000 Fuß einhalten. ✷ mt-propeller en S ch ie a t i uc n de h n r L ac uf h d th e än r A ge us n! bil ATPL - Ausbildung du Planen Sie den Start in Ihre berufliche Zukunft! ng Neuer hydraulischer Verstellpropeller für Piper PA-28R-201T und PA-28RT-201T Turbo Arrow mit Conti TSIO-360-F/FB Triebwerken. MT-Propeller Entwicklung GmbH hat vom LBA die STC-Zulassung zur Verwendung des neuen hydraulischen 3-Blatt Verstellpropellers MTV-12-D/188-30d an diesen Flugzeugmustem erhalten. Damit gibt es nun als Altemative einen leiseren Verstellpropeller, der die neuesten Lärmschutzforderungen erfüllt und den Grenzwert nach Kapitel X der LSL vom 01.01.1991 bei der PA-28R-201T um 5,5 dB(A) und bei der PA-28RT-201T um 5,4 dB(A) unterschreitet. Diese Lärmwerte erlauben unbegrenztes Fliegen an Wochenenden und Feiertagen bis zum Jahre 2009. Verbunden mit dem geringeren Lärm ist eine Verbesserung der Start- und Steigleistung, sowie ein vibrationsfreier Lauf. MT-Propeller ist Europas führender Hersteller von Propellersystemen für die General Aviation. In Deutschland sind vom LBA bisher über 60 verschiedene STC zu Lärmverminderung an Flugzeugen der General Aviation erteilt worden. MT-Propeller ist weltweit der einzige Propeller-Hersteller, der vom LBA und der FAA zugelassene hydraulische 3-Blatt Verstellpropeller für 230 hp liefert, die weniger als 20 kg wiegen und damit wesentlich leichter als herkömmliche 2-Blatt Metall Verstellpropeller sind. Weitere STC sind in Vorbereitung. US-STC ist beantragt. W ir la PPL - A PPL - E PPL - D CPL IFR CVFR Fluglehrerfortbildung BZF II, BZF I, AZF FMS - Lehrgang GPS - Lehrgang 2-mot-Ratings: Piper, Cessna Beech 200 ni ss Fordern Sie Ihre Infos jetzt an! VHM Schulund Charterflug GmbH Brunshofstr. 1 45470 Mülheim - Ruhr Tel.: +49.208.99 23 4 - 0 Fax: + 49.208.99 23 520 e-mail: [email protected] AOPA-Letter 2/2001 15 AOPA Info Flug mit dem GCAS Flight Companion der Firma Euro Telematik Flug von Egelsbach in Richtung Schwarzwald und zurück. "Der Co-Pilot aus der Westentasche" mit dem Namen GCAS Flight Companion ist das neueste Produkt der Ulmer Firma Euro Telematik. Wie sein großer Bruder, das Einbaugerät GCAS 2000, bietet der GCAS Flight Companion eine Moving Map zur leichteren Navigation und verspricht Schutz vor einer Kollision mit Gelände und künstlichen Luftfahrthindernissen. Noch bevor er rechtzeitig zur AERO `01 im Handel zu erhalten sein wird, hatte ich die Gelegenheit, den GCAS Flight Companion im Einsatz zu testen. Die erste Erfahrung mit dem GCAS Flight Companion – noch zuhause – war bereits positiv. Die Installation der Software auf meinem Pocket PC beschränkte sich auf das Einschieben der Speicherkarte in den mitgelieferten PCMCIA Jacket-Adapter, der Anschluß des ebenfalls mitgelieferten GPS-Empfängers erforderte lediglich des Verbinden der beiden Kabelenden. Für meinen Testflug habe ich mir das Rheintal in der Nähe des Schwarzwaldes ausgesucht, das ein abwechslungsreiches Gelände zum Ausprobieren der Kollisionswarnfunktion bietet. Wie immer erstelle ich meinen Flugplan auf dem PC, und hole mir ein Wetterbriefing. Ceiling 5000 Fuss, Sicht 10 km, typisch für diese Jahreszeit. Die Flugroute kann ich auf meinen Pocket PC übertragen, um sie später auf der Moving Map des GCAS Flight Companion zu verfolgen. Jetzt kann’s losgehen. Kurz nach meinem Start in Egelsbach, noch in der Platzrunde werfe ich das erste Mal einen Blick auf meinen neuen "Co-Piloten". Ich sehe die digitale Flugkarte, die sich unter meinem Flugzeugsymbol bewegt. Obwohl ich anfangs dem relativ kleinen Bildschirm eher skeptisch gegenüberstand, bin ich erstaunt, dass sich alle Details der Karte – auch wenn die Sonne herauskommt - deutlich erkennen lassen. Auch mein Flugplan ist zu sehen, er hebt sich als schwarze Linie deutlich von der Moving Map ab. Doch mich interessiert im Augenblick mehr die Geländedarstellung, zumindest solange, bis ich meine sichere Reiseflughöhe erreicht habe. Froh bin ich, dass die Ulmer Entwickler des GCAS Flight Companion ihre Luftfahrterfahrung eingebracht haben, und bei der Bedienung des Geräts während des Flugs auf den sonst immer nötigen Stift verzichtet haben. Man hat sich auf wenige Grundfunktionen beschränkt, die sich alle bequem durch Fingerdruck auf dem berührempfindlichen Bildschirm aktivieren lassen. Weniger ist hier tatsächlich mehr. Gut gemacht. Ein Fingerdruck genügt, und der Bildschirm zeigt anstelle der Moving Map jetzt eine farbige Darstellung des mich umgebenden Geländes. Das vertraute blaue Symbol mit der Beschriftung EDFE zeigt meinen Abflughafen direkt hinter mir. Mein Flugplan ist ebenfalls noch als graue Linie zu sehen. Vorwiegend grüne und schwarze Geländepunkte um mich herum zeigen mir an, dass ich bereits in meiner jetzigen Flughöhe fast überall einen deutlichen Abstand vom Boden habe. Vereinzelte kleine orange und rote Flächen, die be- 16 drohlich aussehen, sich aber glücklicherweise in sicherem Abstand von meiner jetzigen Position befinden, verändern ihre Farbe nach und nach in ein beruhigenderes Grün während ich weiter Höhe gewinne. Als ich mich 4500 Fuss, meiner Reiseflughöhe nähere, ist nahezu der gesamte Bildschirm schwarz und ich schalte zurück auf die Moving Map Darstellung, die mein Flugzeug immer noch genau auf dem geplanten Flugweg zeigt. Im Rheintal angekommen, will ich die Geländewarnfunktion etwas auf die Probe stellen. Die Sicht ist gut, und ich fliege in 2000 Fuss genau auf die Höhenzüge des Schwarzwalds zu. Aus Neugier wähle ich per Fingerdruck einen kleinen Darstellungsausschnitt (insgesamt stehen mir vier Größen: 5 nm, 10 nm, 20 nm und 30 nm zur Verfügung). Dabei beobachte ich wie sich die Geländedarstellung auf dem Bildschirm vor mir langsam wieder von schwarz, über hellgrün nach dunkelgrün verändert. Plötzlich und nicht zu übersehen bekomme ich tatsächlich die erste Warnung "High Terrain Ahead". Groß und in gelber Schrift. Es beruhigt mich ungemein, dass ich das Gelände, das für die Warnung verantwortlich ist, deutlich vor mir sehen kann. Aus Erfahrung weiß ich, dass das nicht immer so ist. Gerade bei marginalen Bedingungen für Sichtflug mit gleichzeitiger niedriger Wolkendecke und geringer Sichtweite wäre die Warnung sicherlich überraschender gekommen. Doch heute ist das kein Problem und ich beschließe, meinen Kurs noch ein wenig beizubehalten. Im demselbem Moment, in dem ich letztlich beschließe abzudrehen, warnt der GCAS Flight Companion diesmal in roter Schrift "Avoid High Terrain". Zusätzlich zeigt mir ein roter Balken vor dem Flugzeugsymbol, dass als Ausweichmanöver eine Recht- oder Linkskurve dem Steigen mit höchster Rate auf dem alten Kurs vorzuziehen ist. Bei schlechter Sicht eine Entscheidungshilfe, die wertvolle Sekunden spart. Heute ist das jedoch nicht nötig, und sobald ich in meiner Linkskurve etabliert bin, verschwindet auch die Warnung wieder. Auf dem Rückflug vertreibe ich mir die Zeit damit, Hindernisse, die auf der Sichtflugkarte eingezeichnet sind, in der Geländedarstellung wiederzufinden. Nach der After-Landing Checklist wird mein Flight Companion mit einem Handgriff wieder zum normalen Pocket PC. Mit dem GCAS Flight Companion ist es der Firma Euro Telematik gelungen, ihre Erfahrungen mit dem Einbaugerät GCAS 2000 erfolgreich in ein tragbares und kostengünstiges System umzusetzen, dass einen deutlichen Beitrag zur Erhöhung der Flugsicherheit leisten wird. Damit sind Moving Map und Geländewarnfunktionen für jeden Piloten unabhängig vom Flugzeug –auch für Segel- und Ultralightpiloten – erhältlich und erschwinglich. Der GCAS Flight Companion ist auch als Komplettpaket inklusive Compaq Pocket PC IPAQ H3630 und Delorme GPS Empfänger zu bekommen. Nach meinem Testflug bin ich überzeugt davon, dass ich in Zukunft für jeden Flug einen Co-Piloten in der Westentasche trage. Dieter Pade AOPA-Letter 2/2001 Veränderte An- und Abflugrouten am Frankfurter Flughafen Nächster Schritt zu mehr Pünktlichkeit im europäischen Luftraum Mit der für den 19. April 2001 geplanten Umsetzung der Stufe lll der neuen Luftraumstruktur in Deutschland werden auch die Anund Abflugrouten am Frankfurter Flughafen der neuen Struktur angepasst. In einer Pressekonferenz stellte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am 7. Februar 2001 die geänderten Routen vor. Bei West- und Ostwetterlage ergeben sich wesentliche Änderungen bei den Anflugverfahren, bei Westwetterlage auch bei den Abflugverfahren insbesondere im nordwestlichen Bereich des Rhein-Main Gebietes. Auf Initiative der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organisation) und der europäischen Verkehrsministerkonferenz wurde 1993 auf politischer Ebene eine Neuordnung des europäischen Luftraums beschlossen, um die Kapazität im Luftraum zu erhöhen und damit der stetigen Zunahme des Luftverkehrs Rechnung zu tragen. Mit Hilfe moderner Navigationssysteme wie beispielsweise der Satellitennavigation ist es möglich, das Luftstraßennetz besser an die Verkehrsströme anzupassen. Konnten Flugzeuge früher nur über feste Bodennavigationsanlagen navigieren, so können sie heute von jedem xbeliebigen Punkt zu jedem anderen fliegen. Auf diese Weise werden hochbelastete Lufträume entzerrt und durch Einbahnstraßen weniger Kreuzungspunkte geschaffen. Da Luftstraßen nicht an Staatsgrenzen enden, ist das Gesamtsystem der neuen Streckenführungen und der Zeitplan der Einführung auf europäischer Ebene abgestimmt. Auf den An- und Abflugrouten des Flughafens werden die Flugzeuge in das Luftstraßennetz eingefädelt - vergleichbar rnit den Auf- und Abfahrten von Autobahnen. Wird nun das Luftstraßennetz geändert, müssen auch die An- und Abflugrouten entsprechend angepasst werden. Die Veränderung der Verfahren bringt für einige Regionen im Rhein-Main-Gebiet eine Mehrbelastung durch Fluglärm, für andere Regionen eine Entlastung. Die DFS ist sich bewusst, dass Veränderungen, die Auswirkungen auf die Verteilung des Fluglärms haben, immer zu Unruhe in der Bevölkerung führen. Daher wird die DFS rechtzeitig vor Umsetzung der geplanten Maßnahmen die Städte und Landkreise in den betroffenen Regionen umfassend informieren. Fliegende Juristen und Steuerberater Luftrecht: Haltergemeinschaften - Strafverfahren - Regulierung von Flugunfällen Ordnungswidrigkeiten - Lizenzen - Steuerliche Gestaltungen etc. Bundesweite Adressenliste erhältlich über Faxabruf: 0203 - 37 88 82 72 727 internet: www.ajs-luftrecht.de e-mail: [email protected] (49) 711 / 23 73 3 - 15 (49) 711 / 23 73 3 - 17 phone: fax: Ein Arbeitskreis der AOPA-Germany AOPA Info GROB liefert Trainer für für Bundeswehr-Flugausbildung Deutscher Wetterdienst LFT ist Erstbesteller für neues Tralningsflugzeug G120 Als erster Kunde hat die Lufthansa Flight Training GmbH (LFT) Bremen, das neue Trainingsflugzeug G120A bei den Grob-Werken, Tussenhausen, fest bestellt: Der Hersteller Grob wird drei G120A Ende September an die LFT ausliefern. Für vier weitere G120A hat LFT eine Option aufgenommen. Die Maschinen werden im Rahmen der fliegerischen Vorausbildung (Initial Flying Training / IFT) von Bundeswehr-Piloten bei der LFT-Tochter ATCA (Airline Training Center Arizona) in Goodyear bei Phoenix eingesetzt. Die völlig neu entwickelte G120A hat im vergangenen Jahr ihren Erstflug absolviert und wird im September ihre Zulassung erhalten. Sie wurde speziell für anspruchsvolles Basis- und Fortgeschrittenen-Training sowie für Kunstflug entwickelt. Dank Einziehfahrwerk und umfangreicher Ausrüstung mit modernster Avionik einschließlich EFIS (Electronie Flight Information System) kann sie auch lnstrumentenflug-Ausbildung und Leistungskunstflug abdecken. Wie alle Grob-Flugzeuge, die konsequent in Vollkunststoffbauweise produziert wurden, zeichnet sich die G120A durch hohe Festigkeit, geringes Gewicht sowie niedrige Treibstoff- und Wartungskosten aus. Motorisiert ist sie mit einem Sechszylinder-Lycoming-Triebwerk, das mit 260 PS eine Anfangsteigflugrate von über 1200 Fuß pro Minute und eine Dauergeschwindigkeit von 172 Knoten ermöglicht. Damit hat der Unternehmensbereich Luft- und Raumfahrt der Grob-Werke, der seit 1987 mit der Gl15-Familie unterschiedlich ausgelegte Trainingsflugzeuge produziert, jetzt über 370 Trainer verkauft. Grob-Trainer sind weltweit im Einsatz: unter anderem 99 bei der UK Royal Air Force und fünf bei der Royal Navy, zwölf bei den Unitad Arab Emirates Air Forces, 74 bei der Egypt Air Force oder 54 an drei australischen Flugschulen. 18 3-Tage-Prognosen für den Luftsport nun für 3 Bereiche Die 3-Tage-Prognosen erfreuen sich großer Beliebtheit. Für noch detailliertere Vorhersagen wird der Bericht ab dem 01. März 2001 für 3 Bereiche erstellt. Die Bereiche decken folgende GAFOR-Gebiete ab: Bereich Nord: GAFOR-Gebiet 1 bis 23 und 31 bis 36 Mittelgebirgsraum: GAFOR-Gebiet 24 bis 28 und 37 bis 64 Alpen und Alpenvorland: GAFOR-Gebiet 71 bis 84 sowie angrenzende Alpenländer Die Berichte werden täglich um 14 Uhr herausgegeben. Sie liefern Vorhersagen über die Wetterlage und -entwicklung, das Sichtflugwetter, Ballonwetter und Segelflugwetter für die nächsten 3 Tage. Fliegen in BeNeLux 2001 Die aktuellen FIS Frequenzen im Jahre 2001 können aus der nachfolgende Karte entnommen werden. AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info AVIGEN 2001 in Braunschweig 2. Flight Management • Mensch/Maschine Schnittstelle (MMI) • Datenbanken • Digitale Karten • Assistenzsysteme • Neue Technologien 3. Kommunikation / Navigation • Funknavigation Boden/Bord • Kommunikation Sprache/Daten • Satellitennavigation GPS/Galileo • Transponder Boden/Bord • Neue Technologien Beiträge Autoren sind herzlich eingeladen, zu den o.a. Fach- und Themenbereichen Beiträge/Vorträge anzubieten, aus denen das Programm zusammengestellt wird. Eine Kurzfassung (ca. eine DIN A4 Seite) des angebotenen Beitrags erbitten wir bis 19. April 2001 an: Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation z.Hd.: Symposium Koordinator "AVIGEN 2001" Adenauerallee 118, D-53113 Bonn Phone: +49-(0)228-20197.0 Fax: +49-(0)228-20197.19 e-mail: [email protected] Zielsetzung Verfahren und Systeme zur Überwachung, Positionierung und Navigation in der Luftfahrt wurden in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Das steigende Verkehrsaufkommen machte nachhaltige Veränderungen in der Luftraumstruktur und der Verkehrskontrolle notwendig. Dieser fortlaufende Prozess ist noch nicht abgeschlossen und Schlagworte wie "Free Routing, Reduced Separation, CPDLC, SATNAV, ADS-B, etc." sind in den Sprachgebrauch der internationalen und nationalen Gremien eingezogen. Die allgemeine Luftfahrt als Nutzer des Luftraums ist mit neuen Herausforderungen auf Verfahrens- und Ausrüstungsseite konfrontiert. Der Aufwand für Schulung, Training und Geräteeinrüstung auf Nutzerseite muss entsprechend geplant und berücksichtigt werden. Das Symposium soll den derzeitigen Stand in den Themenbereichen "Verfahren", "Flight Management" und "Kommunikation/Navigation" beleuchten, detaillierte Ausblicke in die nähere Zukunft aufzeigen und ein Diskussionsforum für die verschiedenen Interessengruppen bieten. Themenbereiche 1. Verfahren • Anforderungen der Allgemeinen Luftfahrt • Luftraumstruktur • Anflug- und Abflugprozeduren • Area Navigation (R-NAV) • Schulung und Training Die erste Seite der Kurzfassung soll folgende Angaben enthalten: • Titel des angebotenen Beitrags • Namen der Autoren (ggf. Name des Vortragenden) • Firma/Organisation • Postanschrift • Telefon und Fax Nummer • e-mail Adresse Autoren erhalten über die Aufnahme und Einordnung ihrer angebotenen Beiträge in das Programm eine Benachrichtigung bis 10. Mai 2001. Konferenzsprache Deutsch (Gegebenenfalls werden Angebote in englischer Sprache akzeptiert) Termine Angebot von Beiträgen mit Synopse: 19. April 2001 Benachrichtigung der Autoren: 10. Mai 2001 Versand des Programms: Ende Mai 2001 Ausstellung Wir möchten Forschern, Entwicklern, Nutzern und Produzenten Gelegenheit geben, Arbeitsergebnisse sowie Produkte in einer Fachausstellung vorzustellen. Nähere Informationen bitte über die Geschäftsstelle erfragen. AOPA-Letter 2/2001 19 AOPA Info INTERNET @ INTERNET @ INTERNET @ Pilot Web - www.pilotweb.co.uk Aircraft Shopper Online - www.aso.com ASO.COM bietet die Möglichkeit nach Flugzeugen aller Art - von Cessna bis Boeing, streng sortiert und perfekt geordnet - weltweit zu suchen. Diese Seite wird täglich aktualisiert, ist somit immer auf dem neuesten Stand der Dinge und bietet viele verschiedene Arten an, nach dem Flugzeug seiner Wahl zu suchen. Mehr als die Hälfte aller amerikanischen Händler nutzen bereits diese Seite im Internet, um Ihre Flugzeuge auf dem Weltmarkt anzubieten. Die Webseite des britischen Pilot Magazins bietet ein umfassendes Angebot für Piloten. Neben Artikeln aus der gedrucken Ausführung der Zeitschrift findet man Daten zum aktuellen Wettergeschehen (weltweit), ein Verzeichnis von Flugschulen, ein Register in das sich Piloten eintragen können, Kritiken von Büchem, Software und Videos, sowie eine Liste mit Verkaufsanzeigen für Flugzeuge. Mitgliederservice Mooney Mart, Venice / Florida - www.MooneyMart.com Spezialisiert auf den Verkauf, die Pflege und die Wartung von Mooneys. Man findet auf dieser Seite jedoch wesentlich mehr als „nur“ Mooneys die angeboten werden, man erhält vom Eigentümer der Firma Hinweise zum Fliegen in Florida (Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Flugplätze usw.), es gibt eine Menge von Bildern und auch Beratung und Tips, worauf man beim Erwerb einer Mooney achten sollte. Jeder Pilot, der dem Charme der Mooneys nicht wiederstehen kann und sich für diese wirklich schönen Flugzeuge interessiert, sollte hier unbedingt mal vorbeischauen! 20 Auf der Homepage der AOPA-Germany finden Sie unter anderem den Flyman-Info-Service. Nachdem Sie die Überschrift angeklickt haben kommen Sie auf die Seite der AOPA-Switzerland und können dort alle Länder von A-Z finden. Die Informationen sind im Detail er- klärt und werden laufend ergänzt. Sollten Sie keinen Internetzugang haben wenden Sie sich an die Geschäftsstelle! Wir möchten Sie auf diesem Weg auch bitten, uns zu helfen, sowohl den Flyman-InfoService, als auch das Archiv der Geschäftsstelle mit neuesten Informationen, Reiseberichten und allem, was Sie Interessantes auf Ihren Reisen finden, zu füttern. Der Flyman-Info-Service ist eine Sammlung von Berichten von Mitgliedern über Flugplätze, Reisen, Hotels usw. AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info Flugzeugvereisung (Fortsetzung aus AOPA-Letter 1/2001) Enteisungs- und Vereisungschutzgeräte Unten sind Geräte aufgeführt, die gegen Vereisung benutzt werden können. Viele Flugzeuge haben einige davon, aber nicht alle, die notwendig sind. In einigen Fällen sind die Geräte später eingebaut worden. Obgleich sie dem Piloten mehr Zeit geben mögen, der Vereisung zu entkommen, sind sie nicht unter allen Bedingungen getestet worden und können somit nicht die Unzulänglichkeit des Flugzeugs beseitigen, die es ihm verbietet bei eisigen Bedingungen zu fliegen. Nutzen Sie die Geräte, um Zeit zu gewinnen und der Vereisung zu entkommen. Verlassen Sie sich nicht über längere Zeiträume darauf, besonders nicht bei mittelschwerer bis schwerer Vereisung. Hilfsmittel gegen Vereisung sind einzuschalten, bevor der Flug in vereisungsgefährdete Gebiete führt. Dies sind typischerweise Vergaserheizung, Propellerheizung, Staurohrheizung, Kraftstoff-Lufteinlaß-Heizung und flüssige Oberflächen-Enteiser (in einigen Fällen). Enteisungsgeräte werden benutzt, nachdem sich eine beträchtliche Menge Eis gebildet hat. Typischerweise gehören dazu die Flächenenteisung. Propeller-Enteiser - Oft bildet sich Eis an den Propellern, bevor es auf den Flügeln sichtbar wird. Enteiser-Flüssigkeit gelangt durch Schleuderringe an die Propellernaben, oder mit elektrischen Heizelementen in den Vorderkanten. Eisverhütung an den Propellern ist der Enteisung vorzuziehen, da das Eis nicht unbedingt gleichmäßig beseitigt wird und der unwuchtige Propeller stark vibrieren kann. Tragflächenenteisung - Es gibt zur Zeit drei Hauptarten von Tragflügelenteisung: aufblasbare Schutzkappen, nässende Tragflächensysteme (Flüssig-Enteiser) und beheizte Tragflächen. Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt, die für das Fliegen unter eisigen Bedingungen ausgerüstet sind, benutzen meistens aufblasbare Kappen und, zum geringeren Grade, Flüssig-Enteiser. Beheizte Tragflügel findet man gewöhnlich an Düsenflugzeugen und werden in diesem Safety Advisor nicht besprochen. Boots sind aufblasbare Gummistreifen an den Vorderkanten der Tragflügel und Heckflächen. Wenn sie aktiviert werden, dehnen sie sich unter Druckluft aus und brechen das Eis von den Oberflächen. Beim Benutzen von Boots ist es wichtig, über der Mindestgeschwindigkeit zu bleiben, die vom Hersteller des Flugzeugs für Flüge unter Eisbedingungen vorgegeben wurde. Der Vorgang wird wiederholt, wenn sich das Eis wieder bildet. Ist der Einsatz nicht genügend dick, bevor die Boots aktiviert werden, so kann er ungleichmäßig oder gar nicht wegbrechen. BFGoodrich, zur Zeit der einzige Hersteller von Boots in den USA, hat ein neues System eingeführt, das sowohl die Detektion des Eisansatzes als auch die Enteisung beinhaltet. Das SmartBoot-System sagt dem Piloten, wann er enteisen soll, bestätigt das Aufblasen der Boots und stellt Resteis fest, womit das SmartBoot-System leichter zu benutzen und effektiver ist als konventionelle Boots. Flüssig-Enteisung der Flügel - TKS ist ein patentiertes Alkohol- 22 Enteisersystem, das Flüssigkeit aus einem Reservoir über Drahtsiebe in den Vorderkanten der Flügel und des Hecks pumpt. Das System wird im Cockpit durch einen Schalter aktiviert, und die Flüssigkeit breitet sich auf dem ganzen Flügel und den Oberflächen der Heckteile aus und enteist dabei. TKS gibt es auch für Propeller und Windschutzscheiben. Windschutzscheiben-Enteisung - Weil es für das Landen entscheidend ist, sehen zu können, gibt es zwei Systeme, die bei Kleinflugzeugen benutzt werden. Eine elektrisch beheizte Windschutzscheibe oder -platte oder eine Sprühleiste, die direkt vor der Windschutzscheibe des Piloten liegt, werden benutzt, um Vereisung zu verhindern. Eine andere Methode ist ein Windschutzscheiben-Entfroster. Das ist bei "zugelassenen Flugzeugen" niemals akzeptabel, aber für den Rest von uns ist es die einzige Quelle der Eisverhütung, die wenigstens einen kleinen Bereich der Windschutzscheibe klar genug beläßt, um durchzupeilen. Vergaservorwärmung Alternativer Lufteinlaß - Vergaserheizung wird jedesmal eingesetzt, wenn die Reisefluggeschwindigkeit des Motors gedrosselt wird, und kann bei Schnee oder Regen und in Wolken mit Temperaturen um den Gefrierpunkt benutzt werden. Motoren mit Kraftstoffeinspritzung brauchen ebenfalls Luftzufuhr, und wenn die primäre Lufteinlaßöffnung vereist, öffnet sich ein alternativer Luft-Einlaß automatisch oder wird vom Piloten aktiviert, um den Motor weiterlaufen zu lassen. Fliegen unter Vereisungsbedingungen: Die Strategie Kluges "Eisfliegen" beginnt auf dem Boden. Für den VFR-Flugbetrieb reicht es aus, sich in sicherer Entfernung von den Wolken zu halten, um das Problem zu lösen. Ausgenommen davon sind Eisregen und Vergaservereisung. Für Piloten, die beschließen, unter IFR zu fliegen, ist es komplizierter. Man muß die richtigen Fragen stellen und daran denken, daß Wetterbedingungen, die denen ähnlich zu sein scheinen, die man schon kennt, ganz anders sein können. • Wo sind die Wetterfronten? Man muß den Gesamtüberblick haben, denn Vereisung tritt meist in Fronten und Tiefdruckzentren auf. • Wohin bewegen sich die Fronten? Wo werden sie sein, wenn man abfliegt und landet? Prüfen Sie längere Wettervorhersagen und Trends. Wenn der Zielort München ist, wie ist das Wetter 160 Abbildung 1: Auftrieb und Vereisungspotential in den Bergen AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info Flugzeugvereisung %%% km nordwestlich bei Nürnberg? Denken Sie daran, daß Vorhersagen keine Garantien sind und planen Sie entsprechend. • Wo sind die Wolkenobergrenzen? Sie können durch eine Front mit Wolken in 9000 m Höhe aufsteigen. Die meisten Kleinflugzeuge ohne Turbocharger kommen bis 2500 m, danach ist aufsteigen keine realistische Option mehr. Wenn sie oben sind, können Sie oben bleiben? Sie müssen sich über Bergen auf sehr viel höhere Wolken einstellen. "Gelegentlich gibt es kleine Tricks, um über die Wolkendecke zu kommen. Von München, in Richtung Süden sind die höchsten Wolken und die größte Vereisungsgefahr in den Bergen. In Richtung Süden zu starten und aufzusteigen heißt, durch die dicksten Wolken zu fliegen. Nach Norden von München aus ist das Land natürlich flacher. Damals, in den DC-2- und DC-3-Zeiten bekamen wir oft die Starterlaubnis nach Norden, um aufzusteigen. Die obersten Wolken waren dort immer niedriger. Wenn wir sicher oben waren, drehten wir zurück nach Süden in Richtung Innsbruck. Es war ein Weg, um durch ein Minimum an Wolken aufzusteigen. Die oberste Schicht im Norden war oft bei 2100 m, während sie über den Bergkämmen bei 3600 m liegen konnten." (Vergessen Sie nur nicht, daß Sie über allen Wolken fliegen können müssen. Das kann einen Turbolader und Sauerstoff verlangen.) • Wo ist die Wolkenuntergrenze? Unter den Wolken und außerhalb von Regionen mit Eisregen gibt es keine Vereisung an Oberflächen. • Wo ist die warme Luft? Wenn die Vereisungsebene hoch genug über der IFR-Mindesthöhe auf der Route (MEA - minimum enroute altitude) liegt, kann der Flug möglich sein. Aber die Flugsicherungskontrolle kann ihnen vielleicht wegen des Verkehrs oder Konflikten mit anderen Flugsektoren nicht die Mindesthöhe garantieren. Wenn es am Boden friert und die Wolken tief hängen und mehrere tausend Fuß dick sind, wäre es Unsinn zu versuchen, durch die Wolken zu klarem Wetter aufzusteigen. • Welche alternativen Routen gibt es? Über flache Gebiete mit niedrigen Mindesthöhen zu fliegen, bedeutet wahrscheinlich besseres Wetter, einen einfacheren Flug und weniger Vereisung als dieselbe Reise über die Berge. Machen Sie, wenn nötig, Umwege. Vermeiden Sie, nach Süden durch eine Front zu fliegen, die 320 km lang ist, wenn Sie nach Westen fliegen und nach 60 km durch sein könnten. • Welche PIREPS sind verfügbar? Achten Sie besonders auf Piloten Reports. Sie sagen Ihnen, wie die Bedingungen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort tatsächlich waren. Denken Sie nach, ob diese Bedingungen während Ihres Fluges wieder auftreten könnten. Wie würden Sie damit fertig werden? Welche Pläne haben Sie im Notfall? • Welche Möglichkeiten gibt es im Notfall? Sie brauchen für jeden Flug, bei dem Oberflächenvereisung auftreten kann einen alternativen Handlungsplan. Das könnte ein Aufsteigen, Sinken, eine Wende um 180 Grad oder sofortiges Landen auf einem nahegelegen Flughafen sein. Es wird vom Verkehr, Terrain, den Wolkenbedingungen und dem Vorhandensein eines geeigneten Flugplatzes abhängen. Sagen Sie der DFS schnell, daß Sie unter Vereisung sind und heraus wollen. Bitten Sie um eine höhere oder niedrigere Flughöhe oder eine 180 Grad Wende. • PIREPS sind individuelle Lageberichte. Wenn mehrere für dasselbe Gebiet vorliegen, bringt dies gewöhnlich ein besseres Bild. Seien Sie auf Überraschungen gefaßt, wenn Sie sich nur auf einen PIREP verlassen. • Die Art von Flugzeug, von der ein PIREP kommt, ist entscheidend. Wenn ein Düsen- oder Turbopropflugzeug mittelschweres Eis berichtet oder schlimmer, dann heißt dies für ein Kleinflugzeug, sofort eine andere Strategie zu planen. Mit Turbinen bestückte Flugzeuge sind für das Fliegen unter Eisbedingungen ausgerüstet und haben eine sehr viel höhere Leistung, um schnell durch eine Vereisungsschicht zu stoßen. Ein Bericht über "leichte" Vereisung von einem Turbinen-Flugzeug kann für Sie mittelschwer bedeuten, weil es viel schneller die Höhe ändern kann. Wie alt ist der PIREP? Das Wetter bewegt und verändert sich, so daß ein über 45 Minuten alter Bericht von begrenztem Wert ist. Das Aeronautic Information Manual (AIM) definiert, wie über Vereisung während des Flugs berichtet werden sollte, wenn ein PIREP gegeben wird. • Spuren: Das Eis wird sichtbar. Akkumulation ist stärker als Sublimation. Noch ist es nicht gefährlich, auch wenn kein Enteisungs-/Eisschutzgerät benutzt wird, es sei denn es währt über eine längere Zeit (über eine Stunde). • Leicht: Die Akkumulationsrate kann Probleme schaffen, wenn der Flug unter diesen Bedingungen länger dauert (über eine Stunde). Gelegentliche Nutzung von Enteisungs-/Eisschutzgeräten entfernt- verhindert Akkumulation. Es ist kein Problem, wenn die Enteisungs-/Eisschutzgeräte benutzt werden. • Mittelschwer: Die Akkumulationsrate ist derart, daß schon kurzes Auftreten potentiell gefährlich ist, und die Benutzung von Enteisungs-/Eisschutzgeräten oder eine Flugänderung notwendig ist. • Schwer: Die Akkumulationsrate ist derart, daß Enteisungs- /Eisschutzgeräte die Gefährdung nicht verringern oder stabilisieren kann. Sofortige Flugänderung ist notwendig. Nutzen Sie die zahlreichen verfügbaren Ressourcen: Fernsehen, das persönliche Briefing des DWD, DFS Reports. Fragen Sie weiter nach PIREPS (s. linke Seite) - und geben Sie selbst welche auf der Route, wenn Sie vermuten, Vereisung könnte ein Problem sein. Einige Tips, wenn Sie die Gefahr des Vereisens abwägen: • Stellen Sie sich visuell vor, was der Wetterbericht bedeutet. Er könnte 10015G25KT 3/4SM SNSW 120VC enthalten. Die obere Grenze sind 1200 Fuß, was in Ordnung ist, aber eine Sichtweite von 1200 m, bei Schneeschauern variabel heißt, Fliegen bei stark beeinträchtigter Sicht. Wenn Sie nach unten schauen, kann Schnee auf dem Boden liegen, und es kann überall gleich aussehen. Das Navigieren wird schwierig sein, weil die Sicht nach vorn stark eingeschränkt ist. Wenn das Terrain hügelig oder bergig ist, ist äußerste Vorsicht geboten. Dies ist definitiv keine VFR-Ange- AOPA-Letter 2/2001 23 AOPA Info Flugzeugvereisung %%% legenheit und mag auch keine IFR-Angelegenheit sein, ohne ein Flugzeug, das für Flüge unter Vereisungsbedingungen zugelassen ist. • Unterscheiden Sie zwischen Luftmassen-Wolken und frontalen Wolken. Frontale Wolken sollten Sie vermeiden. Luftmassenwolken mögen Schneeschauer bringen, haben aber keine großen Bereiche mit anhaltendem Schneefall. Wenn Sie nicht in den Bergen fliegen, bedeutet anhaltender Schneefall oder Regen, daß sich schlechte Wetterbedingungen zusammen brauen. • Abgesehen von Eisregen kann man nur in einer Wolke Oberflächenvereisung akkumulieren. Wenn man im Schnee fliegt oder zwischen Wolkenschichten, bildet sich kein Oberflächeneisansatz. Fliegen unter Vereisungsbedingungen: Die Taktik Vor dem Flug: • Tanken Sie zusätzlichen Kraftstoff. Bei Vereisungsbedingungen ist zusätzliche Leistung, wegen des höheren aerodynamischen Widerstands oder weil Vergaserheizung gebraucht wird, nötig. Der Kraftstoffverbrauch wird zunehmen. • Wenn auch im Widerspruch zum ersten Punkt, halten Sie das Flugzeug so leicht wie möglich. Je mehr Gewicht es trägt, desto langsamer steigt es und verbringt längere Zeit unter Vereisungsbedigungen. • Entfernen Sie allen Reif, Schnee und alles Eis von den Flügeln. Es macht keinen Sinn mit einem Risiko zu beginnen. Jeden Winter haben vom "Frost gebissene" Piloten Unfälle, weil sie wetten, wieviel Eis ihr Flugzeug vertragen kann. Ein perfekt sauberer Flügel ist der einzig sichere Flügel. Verlassen Sie sich nicht darauf, daß der Wind beim Start den Schnee herunterbläst. Da könnte ganz gemeines klebriges Eis unter dem Schnee sein. Wenn Sie glauben, es ist leicht genug, um heruntergeblasen zu werden, sollte es sehr leicht sein, es abzubürsten, bevor Sie starten. Tun Sie's! • Der Propeller muß trocken und sauber sein. Erwägen Sie, den Propeller vor dem Start mit einer Eisschutzflüssigkeit abzuwischen. • Prüfen Sie die Steuerung, um sicher zu sein, das sie nach allen Richtungen Bewegungsfreiheit hat. 24 • Prüfen Sie das Fahrwerk (besonders einziehbares) und säubern sie es von allem Matsch. Radschalen an Flugzeugen mit feststehendem Fahrwerk sollten im Winter entfernt werden, da sie Matsch ansammeln. Prüfen Sie auf jeden Fall Radöffnungen auf Eisakkumulation. Das sollte man immer tun, nachdem man durch Matsch gerollt ist. Rollen • Rollen Sie langsam auf vereisten Rollbahnen. Der Wind könnte ein einschränkender Faktor sein, weil die Fähigkeit zu steuern und dem Wind entgegenzuwirken schlecht ist. Tippen Sie die Bremsen kurz leicht an. Harter Bremsdruck blockiert die Räder und Sie rutschen. Wenn der Warmlaufbereich glatt ist, kann es unmöglich sein, den Motor warmlaufen zu lassen, ohne zu rutschen. Es könnte besser sein, auf der Rollbahn zu stoppen - lassen Sie genug Platz zum Rutschen und passen Sie auf wohin Sie rollen. Wenn irgendwo ein trockener Fleck Asphalt ist, stoppen Sie dort für das Warmlaufen. • Vergewissern Sie sich, daß die Flügelspitzen und das Heck nicht den Schnee berühren, der am Rande der Rollbahn angehäuft ist. Abflug • Vergewissern Sie sich, wo die Unter- und Obergrenze der Wolken sind und fragen Sie nach neuen PIREPS. Wenn Sie in Vereisungswetter fliegen, lassen Sie die DFS wissen, daß Sie so bald wie möglich höher steigen müssen. Wenn dichter Verkehr ist, kann es Verzögerungen geben. Wenn Sie das nicht mit in Ihr Kalkül einbezogen haben, sind Sie nicht vorbereitet. • Während des Aufsteigens sollten Sie nicht zu steil steigen, obwohl Sie darauf bedacht sind, aus dem Vereisungswetter herauszukommen, weil sich Eis unter den Flügeln bilden könnte. Das verringert die Wirkung von Enteisungs-Schutzstreifen, weil es sich hinter den Streifen bildet. Vergessen Sie nicht, daß während der Eisakkumulation die Abkippgeschwindigkeit steigt. Verlieren Sie nicht die Kontrolle über Ihr Flugzeug Streckenflug Abbildung 2: Eisplattierung unter dem Flügel • Geben Sie und bitten Sie unterwegs um PIREPS. Sprechen Sie mit der DFS oder FIS über alle Wetterentwicklungen oder Änderungen der Vorhersagen. Alle vorher hier erwähnte Vorsicht gegenüber PIREPS trifft nun zu. • Die Fluggeschwindigkeit ist der Schlüssel beim Messen der Eisakkumulation. Wenn die normale Fluggeschwindigkeit 140 AOPA-Letter 2/2001 AOPA Info Flugzeugvereisung %%% KIAS beträgt und Sie bemerken, die Geschwindigkeit ist auf 130 KIAS abgesunken, ist es Zeit, sofort den Bereich zu verlassen. Wenn Sie nicht steigen oder heruntergehen können, ist eine 180Grad-Wende die einzige Option, und das führt zum Verlust von mindestens zehn weiteren KIAS, bis Sie aus dem Eiswetter sind. Ein Geschwindigkeitsverlust von 20 Knoten ist viel. Je geringer die Leistung des Flugzeugs, desto geringer ist der Geschwindigkeitsverlust, der toleriert werden kann. • Treffen Sie beim ersten Anzeichen von Eisbildung eine Entscheidung, was Sie tun müssen, und informieren Sie die DFS. Wissen Sie, wo wärmere Luft oder eine wolkenfreie Flughöhe ist? Wenn Sie Ihre Flugroute ändern müssen, um Eisbildung zu vermeiden, seien Sie gegenüber der DFS bestimmt, daß Sie die Höhe oder Richtung so bald wie möglich ändern müssen. Warten Sie nicht, bis sich die Situation verschlechtert. Beginnen Sie früh mit der DFS zusammenzuarbeiten. Wenn Sie eine Notsituation erklären müssen, um das Problem zu lösen, tun Sie es. Das ist eine weit bessere Alternative als abzustürzen. • Wenn Sie über einer Wolkenschicht sind und darüber bleiben können, bitten Sie die DFS rechtzeitig, aufsteigen zu können, bevor Sie in die Wolken kommen. Die Vereisung ist in den oberen Wolkenbereichen viel stärker. Wenn Sie in den Wolken sind und die Temperatur ist nahe dem Gefrierpunkt, bitten Sie um einen Bericht über den Bereich darüber. Der sagt Ihnen, ob aufzusteigen eine bessere Option ist als herunterzugehen. Mit einem Flugzeug geringer Leistungskraft durch eine 3000 Fuß dicke Vereisungsschicht aufzusteigen, um herauszukomen, ist riskant. • Wenn Sie in Bergbereichen fliegen, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Die Luft, die vom Wind die Berghänge hinaufgeschoben wird (orographischer Aufsteigen genannt), enthält sehr viele unterkühlte Tröpfchen. Sie können auch bei sehr niedrigen Temperaturen schwer vereisen. • Erwarten Sie potentielles schweres Vereisen, wenn Sie über große Seen oder über anderen großen Wassermassen fliegen. Die Luft ist extrem feucht, und wenn die Temperatur den Gefrierpunkt erreicht oder noch weiter fällt, können die Wolken voller unterkühlter Tröpfchen sein. • Benutzen Sie nicht den Autopiloten, wenn Sie unter Vereisungsbedingungen fliegen. Er zeigt nicht die aerodynamische Wirkung des Eises an und kann das Flugzeug abkippen lassen. Beim früher zitierten Roselawn-Unfall wurde dies als einer der Faktoren genannt. Anflug und Landen Die meisten Vereisungsunfälle ereignen sich in dieser Flugphase • Wenn Sie über Wolken in Vereisungsgefahr fliegen, bitten Sie um die Erlaubnis der DFS, so lange darüber zu bleiben wie möglich, bevor sie heruntersteigen müssen. • Lassen Sie nicht die Landeklappen herunter. Das könnte den Luftstrom am Heck unterbrechen und zum Abkippen führen. • Wenn das Flugzeug vereist ist, geben Sie zusätzliche Leistung und Geschwindigkeit beim letzten Anflug. Erlauben Sie mindestens 10 bis 20 Knoten mehr als gewöhnlich. Die meisten Verei- sungsunfälle geschehen, wenn das Flugzeug im Begriff ist zu landen. Seien Sie sehr vorsichtig beim Wenden. Das Abkipprisiko ist hoch. • Wenn Sie eine Auswahl an Flughäfen haben, wählen Sie den mit der längsten Landebahn, auch wenn das bedeutet, Sie müssen sich ein Auto mieten, um nach Hause zu kommen. Eine 3000 Fuß lange Rollbahn ist nicht der richtige Landeort, wenn man Eis trägt, auch wenn dies doppelt so lang ist, als die Landebahn, die Sie normalerweise benutzen. Wegen der höheren Geschwindigkeit und ohne die Landeklappen, brauchen sie eine viel längere Landebahn als normal. Wenn oben Vereisung vorhanden ist, ist die Rollbahn häufig ebenfalls vereist, was die zum Landen nötige Distanz deutlich verlängert. • Schalten Sie den Entfroster auf volle Leistung ein, bevor der Flug auf Vereisungsbedingungen stößt, damit ein Teil der Windschutzscheibe klar bleibt. Schalten Sie die Kabinenheizung aus, wenn dies der Windschutzscheibe mehr Hitze bringt. Falls nötig, legen Sie Kartenbücher oder andere Gegenstände auf den Blendschutz, um die Hitze abzulenken und so lange wie möglich zu erhalten. Vor dem Landen entfernen Sie sie wieder. Verlieren Sie nicht die Kontrolle über das Flugzeug. • Wenn die Windschutzscheibe schwer vereist ist, öffnen Sie das Seitenfenster und versuchen Sie mit einer Kreditkarte, einem Spachtel oder einem anderen geeigneten Gegenstand ein kleines Loch zu kratzen. Sie beschädigen vielleicht die Windschutzscheibe, aber die Alternative könnte sehr viel schlimmer sein. Verlieren Sie nicht die Kontrolle über das Flugzeug. „Im Frühjahr und Herbst haben die Wetterfronten an verschiedenen Stellen Temperaturen über dem Gefrierpunkt... Wenn in den unteren Flughöhen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt sind, ist dies ein guter Zeitpunkt, um ein wenig zu spielen. Sie wissen, Ihr Ausweg ist, herunterzugehen und das Eis zu schmelzen. Vor dem Start wird Ihnen eine genaue Betrachtung der Wetterkarten und -berichte ein gutes Bild davon vermitteln, was passiert und wo die Temperaturen über dem Gefrierpunkt zu finden sind.“ Sie müssen stets einen Notplan haben und bereit sein, ihn zu benutzen. Danksagungen: Wir bedanken uns für die redaktionelle Hilfe von Kapitän Robert N. Buck. Während seiner Zeit bei einer Fluggesellschaft ist er von einer Douglas DC-2 bis zur Boeing 767 alles geflogen und ging als Cheftestpilot der TWA in den Ruhestand. Er hat für ein vierjähriges Forschungsprojekt über schlechtes Wetter von der Air Force die Air Medal erhalten. Er hat eine Reihe von internationalen Flugrekorden aufgestellt und ist Mitglied der AOPA Air Safety Foundation. Buck ist der Autor von Weather Flying, 1970, 1978, Macmillan Publishing C., Inc. Eine revidierte Ausgabe ist bei der McGraw-Hill Publishing Company verfügbar. AOPA Air Safety Foundation, Copright ã 1997. Verleger: Bruce Landsberg, Redakteure: John Steuernagle, Kathy Dondzila AOPA-Letter 2/2001 25 AOPA Info An alle Bezieher des AIP VFR Änderungen der Luftraumstruktur zum 22. März 2001 Mit Datum 22.03.2001 treten eine Reihe von Luftraumstrukturänderungen in Kraft, auf die an dieser Stelle noch einmal gesondert hingewiesen werden soll (s. AIP-ENR 2.1 u. 5.1). Die Änderungen sind nachfolgend aufgeführt und werden in der zum 22.03.2001 erscheinenden ICAO-Karte 1:500.000 dargestellt. 1. Lufträume der Klasse C • Änderung des C-Luftraums Frankfurt %laterale Erweiterung im Westen, Süden und Osten %Absenkung der Untergrenze um 500 ft im Nordbereich %Anhebung der Untergrenze um 1000 ft im Gebiet um Bad Nauheim 2. Lufträume der Klasse D • Anhebung der Obergrenze der Kontrollzone Augsburg auf 3500 MSL • Absenkung der Obergrenze der Kontrollzone Fürstenfeldbruck auf 3500 MSL • Laterale Verkleinerung der Kontrollzone München im nördlichen Teil des Bereichs Erding 3. Lufträume mit vorgeschriebener Transponderschaltung (TMZ) • Einführung einer TMZ am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden 4. Flugbeschränkungsgebiete • Aufhebung der ED-R 140 "Treuchtlingen" und der ED-R TRA • • • • 209/309 "Frankenalb" bei gleichzeitiger Neueinrichtung in geänderten Dimensionen ca. 35 NM weiter östlich als %ED-Rl 44 "Franken" von FL 75 bis FL 100 %ED-R 210/310 "Frankenalb" oberhalb FL 100 Absenkung der Obergrenze der ED-R 137 "Hohenfels" auf FL 75 (zeitweilige Anhebung auf 18.000 ft per NOTAM) Änderung der ED-R 43 "Meppen" %Einrichtung eines neuen Sektors C von GND bis FL 80 (Aktivierung ausschließlich über NOTAM) %Laterale Verkleinerung im Südwesten des Sektors A Änderung der ED-R 33 "Unterlüss" (geringfügige laterale Erweiterung des Sektors B im Süden) Änderung der ED-R TRA 205/305 "Saar", "Pfalz" %Neueinrichtung als ED-R TRA 205/305 "Lauter" mit Untergrenze FL 100 und veränderten lateralen Grenzen Hinweis: Diese Änderung tritt erst zum 19.04.2001 in Kraft. Die derzeitige Untergrenze der bestehenden ED-R TRA 205b "Pfalz1", Sektor 1 wird im Zeitraum vom 22.03. bis zum 19.04.2001 per NOTAM von FL 90 auf FL 100 angehoben. 5. Sonstige Luftraumregelungen • Einführung eines Luftraums von GND bis 5000 MSL um die Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken mit einer dringenden Empfehlung für VFRFlüge zur Schaltung des Transponders auf A/C 0021 sowie zur Funkkontaktaufnahme auf den veröffentlichten Frequenzen. Boeing Stearman 26 AOPA-Letter 2/2001