Winter 2005 - Hafen Mannheim
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Winter 2005 - Hafen Mannheim
Winter 2005 Langjähriges Projekt gestartet: Grundwassersanierung in der Binnenhafenstraße „Nachtwandel“ lockte erneut tausende Neugierige in den Jungbusch Wirtschaftsförderung: Endspurt für Ziel-2 und URBAN II Inhaltsverzeichnis 3 Editorial Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Mit freundlichen Grüßen Roland Hörner Geschäftsführer der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim Roland Hörner Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, das Jahr 2005 war für die Staatliche Rhein-NeckarHafengesellschaft mbH ein ordentliches Jahr. Bis Ende September konnte der Gesamtumschlag um 10 % gesteigert werden, im Containerbereich sogar um 20 %. Vor diesem Hintergrund kann davon ausgegangen werden, dass der Hafen Mannheim 2005 über 8 Mio. Tonnen wasserseitigen Schiffumschlag überschreiten wird. Lediglich das ab Oktober einsetzende Niedrigwasser hat ein noch stärkeres Wachstum des wasserseitigen Umschlages beeinträchtigt. In diesem Monat haben die ersten Baumaßnahmen für den neuen Containerterminal im Mannheimer Handelshafen begonnen. Mit der Errichtung eines zusätzlichen Terminals reagieren wir auf die wachsenden Containerströme im Mannheimer Hafen. Allein im Jahr 2004 haben wir in Mannheim im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg in Höhe von 20,4 % an Containerverkehren verzeichnet. Mannheim festigt mit dem Bau einer weiteren Containerumschlaganlage seine Position als großer europäischer Logistikstandort. Zusätzlich leisten wir mit dem Bau auch einen Beitrag zur Stärkung des kombinierten Verkehrs und entlasten somit die Bundesfernstraßen. Das Ziel, den LKW-Verkehr möglichst auf die „letzte Meile“ zu konzentrieren, ist insbesondere in den Häfen in ihrer Funktion als Schnittstelle der drei Verkehrsträger Schiff, LKW und Bahn möglich. Auch die ersten Entscheidungen der neuen Bundesregierung ermutigen uns, diesen Weg weiter zu gehen. Schauen wir daher positiv nach vorne! Editorial 3 Grundwassersanierung in der Binnenhafenstraße 4 Haus Oberrhein: Tragwerkssanierung macht gute Fortschritte 7 DLRG: Eine Bootshalle geht auf Reisen 8 IVT-Projekt „Ökologik“ Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive 10 Mannheimer Existenzgründungspreis 2006 geht an ein Unternehmen im Hafen 11 Nachtwandel lockte erneut tausende Neugierige in den Jungbusch 13 Landeswettbewerb: Quartiersentwicklung Jungbusch/Verbindungskanal ausgezeichnet 15 Wirtschaftsförderung: Endspurt für Ziel-2 und URBAN II 16 Start für weiteren Containerterminal im Handelshafen 20 Personalia 21 DLRG: Neue Kurstermine 22 Weihnachtsgruß der Schifferseelsorge 22 Stadtjubiläumsprojekt KulturContainerstadt 23 Impressum 23 4 Langjähriges Projekt gestartet Grundwassersanierung in der Binnenhafenstraße Was sind LHKW? Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) finden wegen ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften ein breites Anwendungsspektrum. Der Einsatz von LHKW ist seit ca.1980 rückläufig, da sie aufgrund ihrer Beständigkeit und ihrer (öko-)toxikologischen Bedeutung eine große Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Durch Unfälle bei Transport, Lagerung, Umfüllung etc. oder einfach durch ihren Gebrauch können LHKW in die Umwelt, unter anderem in den Untergrund gelangen. Werden derartige Verunreinigungen festgestellt, müssen sie daher bei Wahrung der Verhältnismäßigkeit rückgängig gemacht werden. Die Anlage wurde nach einem 4-wöchigen Probebetrieb, bei dem alle Vorgaben erfüllt wurden, am 1. Dezember 2005 in Betrieb genommen. Ein schwieriger Fall im Hafen… Sanierung eines LHKWSchadens im Grundwasser In der Binnenhafenstraße wurde eine schwerwiegende Verunreinigung des Grundwassers mit LHKW festgestellt. Schwerwiegend deshalb, weil die hydrogeologischen Gegebenheiten durch die Lage des Standortes im Hafen, wo sich die Wasserstände von Rhein und Neckar stark auswirken, besonders ungünstig sind. Hervorgerufen wurde die Verunreinigung mit LHKW, deren Schadstoffzusammensetzung insbesondere durch das Vorhandensein des Abbauproduktes Vinylchlorid bedenklich ist, durch den früher auf dem betroffenen Gelände betriebenen Chemikalienhandel. Als die Belastung des Grundwassers festgestellt wurde, beauftragte die Hafengesellschaft die Pedos GmbH, Mannheim, mit eingehenderen Untersuchungen und der Planung der Sanierungsmaßnahme. Pedos hat in rund 15 Jahren über 700 Altlasten- bzw. Sanierungsuntersuchungen und Sanierungen durchgeführt. „Jede Altlast hat ihre eigene Problematik, wobei für jeden Einzelfall eine praktikable, sachgerechte und kostengünstige Lösung maßgeschneidert erarbeitet werden muss. Hierzu ist meist die Zusammenarbeit von Spezialisten aus den unterschiedlichen Fachbereichen erforderlich“, schildert Pedos-Geschäftsführer Dr. rer. nat. Alois Mahlberg. Entsprechend dem komplexen Anforderungsprofil der Aufgabenstellungen ist sein Mitarbeiterstab interdisziplinär zusammengesetzt. Mit ihren Fachleuten verschiedener Disziplinen, wie Geologen, Biologen, Chemikern, Verfahrensingenieuren, Bauingenieuren, Hydrogeologen, Geographen, Kartographen und Technikern, deckt Pedos alle Leistungsbereiche der Altlasten- und Sanierungsproblematik ab. Pedos ist darüber hinaus zuständig für die laufende Überwachung und die Auswertung der Ergebnisse in dem Langzeitprojekt, das in maximal fünf Jahren abgeschlossen sein soll. Die von Pedos geplante Anlage wurde von der im Jahr 1984 eingerichteten Abteilung Umwelttechnik des Mannheimer Traditionsunternehmens Sax + Klee GmbH Bauunternehmung geliefert und aufgebaut. Mit seinem Team aus Geologen, Ingenieuren, Technikern und gewerblichem Personal führt das Unternehmen u. a. das komplette Leistungsspektrum der Altlastensanierung selbst aus. Die Sax + Klee GmbH Bauunternehmung nutzt dabei auch hausinterne Kapazitäten angrenzender Fachgebiete, wie z. B. den Spezialtiefbau, Erdbau, Brunnenbau und Rohrleitungsbau. Abteilungsleiter Werner Bock beschreibt die Sanierungsmaßnahme in der Binnenhafenstraße „aufgrund der spezifischen Rahmenbedingungen als äußerst anspruchsvoll. Bei der Ausführung war unsere langjährige Erfahrung in den Disziplinen Brunnenbau, Rohrleitungsbau und Anlagenbau von großem Nutzen“. 9 5 PEDOS GmbH - Mannheim Gesellschaft für angewandte Geologie und Sanierungstechniken mbH (UNXQGXQJ Saarburger Ring 7 68229 Mannheim Tel. 0621 / 48 45 0 - 91 Fax 0621 / 48 45 0 - 69 [email protected] +LVWRULVFKH(UNXQGXQJ Erfassung von Altlasten und Altstandorten Erfassung, Konvertierung, Aufbereitung und Bereinigung raumbezogener Daten Multitemporale Luftbildauswertung Bewertung und Einstufung der altlastverdächtigen Fläche Darstellung der Ergebnisse in Gutachten und Kartenwerken 2ULHQWLHUHQGH(UNXQGXQJ%DXJUXQGXQWHUVXFKXQJ6DQLHUXQJVXQWHUVXFKXQJ 6DQLHUXQJ Rammkernsondierungen, Spiralbohrungen und Rammsondierungen Boden-, Bodenluft- und Grundwasserprobenahmen Einrichtung von Grundwasser- und Bodenluftmessstellen Durchführung von Pumpversuchen Ermittlung bodenmechanischer Kenndaten Erstellung von Altlasten- und Baugrundgutachten, inkl. abfallrechtlicher Bewertung 6DQLHUXQJVNRQ]HSWLRQ6DQLHUXQJVEHJOHLWXQJ%DXEHUZDFKXQJ Planung und Konzeptionierung standortspezifischer Sanierungen Genehmigungsplanung Vorbereiten und Erstellen der Ausschreibungsunterlagen mit Leistungsbild, Leistungsverzeichnis, Sicherheits- / Gesundheitsplan, Vergabevorschlag Bodensanierung – Grundwassersanierung – Bodenluftsanierung – Gebäuderückbau Technik und Verfahren Die Sanierungstechnik, die in der Binnenhafenstraße eingesetzt wird, wurde angepasst an die Schadstoffbelastung, die geound hydrogeologischen Gegebenheiten (Boden- und Grundwasserverhältnisse) sowie die physikalisch-chemischen Bedingungen des Altlastenbereiches ausgewählt. Als wirtschaftlichstes Verfahren entschied man sich für das in der Vergangenheit am häufigsten angewandte Verfah- (Foto: Pedos) ren zur Sanierung von LHKWGrundwasserschäden, das Pumpand-Treat-Verfahren. Hierbei wird eine hydraulische Maßnahme in Form einer Grundwasserentnahme mit der Reinigung des geförderten Grundwassers mit einer geeigneten Behandlungsanlage kombiniert. Das Grundwasser wird aus zwei Grundwasserentnahmebrunnen entnommen, das geförderte Grundwasser (je Brunnen ca. 20 m3) wird mittels einer speziell ausgelegten Behandlungsanlage aufbereitet. Die Behandlungsanlage wurde entsprechend dem Schadstoffspektrum so ausgelegt, dass der von den Behörden geforderte Reinigungsgrad sicher erreicht wird. Da das gereinigte Wasser zur Steigerung der Effektivität der Grundwassersanierung (Erhöhung der Grundwasserfließgeschwindigkeit, Beschleunigung der Lösungsprozesse) und zur Schonung der Ressource Grundwasser im Schadensrandbereich über zwei Brunnen wiederversickert werden soll, sind die An- forderungen an den Abreinigungsgrad des zu behandelnden Grundwassers besonders hoch. Das geförderte Grundwasser wird zur Entfernung der LHKW aus dem Grundwasser über eine Desorptionsanlage (Strippanlage) geführt. Hier wird das Wasser gegen einen von außen erzeugten Luftstrom über Füllkörper, die eine große Oberfläche für das Wasser bilden, mittels Düsen verrieselt und die LHKW mit dem Luftstrom aus dem Wasser entfernt. Die in der Luft befindlichen und von ihr ausgetragenen LHKW werden mittels eines Katalysators bei ca. 400 Grad Celsius oxidiert. Dabei entsteht Salzsäure, die in einem „Wäscher“ durch Zuführung von Natronlauge zu Salz neutralisiert wird. Da die katalytische Oxidation zur Aufheizung viel Energie verbraucht, wurde sie anstelle von Strom auf den um rund die Hälfte günstigeren Gasbetrieb ausgelegt. 6 Die Effektivität der Grundwassersanierungsmaßnahme wird gemäß den behördlichen Vorgaben an den beiden Grundwasserentnahmebrunnen in 14-tägigem Rhythmus und an den weiteren auf dem Gelände befindlichen Messstellen regelmäßig alle zwei Monate überprüft. Die Überprüfung des Reinigungsgrades des gereinigten Grundwassers erfolgt wöchentlich. (Silo-Fotos: HGM) Die Grundwasserreinigungsanlage wird automatisch betrieben. Neben der automatischen Regelung der Anlagenteile und Anlagenkomponenten werden alle Betriebszustände sowie die Wasserstände in den Entnahme- und Versickerungsbrunnen erfasst und aufgezeichnet. Die Anlage wird fernüberwacht, sodass Störungen im Betrieb sofort behoben werden können. (Foto: Pedos) Kontakt: Pedos Gesellschaft für angewandte Geologie und Sanierungstechniken GmbH Saarburger Ring 7 68229 Mannheim Telefon: 0621 48450-91 E-Mail: [email protected] Internet: www.pedosgmbh.de Rohrleitungsbau • Straßenbau Tiefbau • Rohrvortrieb Brunnenbau • Umwelttechnik S A X + K L E E GMBH BAUUNTERNEHMUNG Dalbergstraße 30-34 68159 Mannheim www.sax-klee.de Kontakt: Sax + Klee GmbH Bauunternehmung Dalbergstraße 30-34 68159 Mannheim Telefon: 0621 182-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.sax-klee.de Haus Oberrhein Tragwerkssanierung macht gute Fortschritte Die Arbeiter bringen an einer der bestehenden Innenstützen eine Aussteifung an, sodass die Stütze künftig wieder den geforderten Lasten standhalten kann. (Fotos: archis, Karlsruhe) Die laufenden Baumaßnahmen stehen im Zusammenhang mit der neuen Fassade inkl. Fenstern; außerdem sind bei den Ausbaugewerken neue Wasser- und Heizwasserleitungen, Heizkörper, Elektroinstallation, Klimaanlage, Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz, Fahrstuhlmodernisierung, Behinderteneinrichtungen, Glaswände innen, Maler-, Bodenbelags- und Fliesenarbeiten im Gang. Direkt unter dem Dach im 13. Stockwerk von Haus Oberrhein gut zu sehen: die neu eingezogene Stahlstütze vor der beschädigten bestehenden Betonstütze. Die Sanierung des Hauses Oberrhein, das im Sommer 2004 von der Hafengesellschaft und ihren Mietern geräumt werden musste, geht gut voran. In diesen Tagen meldete Dipl.-Ing. Michael Dietrich, Technischer Leiter bei der HGM, die Fertigstellung der Sanierung des Tragwerks im Wahrzeichen des Hafens. Im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme mussten neue Stahl-Kastenstützen raumseitig vor die alten Außenstützen unter die Unterzüge gestellt werden. Über kleine Öffnungen in den Deckenplatten neben den Unterzügen wurden die Stützen in allen Stockwerken miteinander verbunden. Die so entstandene Leiter aus Stahl, auf deren "Sprossen" die Unterzüge aufliegen, führt über alle Geschosse. Mit hydraulischen Pressen auf den "Sprossen" wurden die Unterzüge behutsam angehoben, bis die geforderten Gebäudelasten auf das neue Stahltragwerk umgelagert waren. Mithilfe der Pressen auf den Leitersprossen wurden entstehende Verformungen sofort wieder ausgeglichen. Danach wurden die Pressen wieder ausgebaut und durch Stahlplatten ersetzt. Hier die fertige Stütze. Die Stütze im fertigen Zustand: Oben sieht man die Stelle, in der eine Presse die Decke nach oben drückte. Jetzt befindet sich dort eine fest installierte Aussteifungsplatte. An der Nordseite von Haus Oberrhein: Die neu installierten Stützen reichen vom untersten bis ins oberste Geschoss. Im Erdgeschoss des Hauses blickt man vom Foyer aus nach links in die Hafenmeisterei (Schiffsmeldestelle). Die „Kringel“ zeigen die Stellen an, an denen kunststoffmodifizierter Mörtel in Risse injiziert wurde um diese dauerhaft zu schließen. Die dunklen Stahlumklammerungen dienen der Verstärkung des Unterzuges (für Bau-Laien: Unterzüge nennt man die „Balken“, auf denen flache Decken ruhen. An den Längsseiten des Gebäudes befinden sich je vier Stützen, die die jeweilige Decke tragen und mit Unterzügen verbunden sind um die Lasten optimal zu verteilen). 7 8 DLRG Eine Bootshalle geht auf Reisen Die DLRG-Bootshalle lag seit 1985 im Hafenbecken 24 im Mannheimer Rheinauhafen an der Dortmunder Straße. Die langen Anfahrtswege und die belastende, an den steilen Uferböschungen teils gefährliche Arbeit, die Bootshalle dem Wasserstand ständig anzupassen, machten diesen Standort unattraktiv und kostspielig. Umso mehr freute sich die DLRG über den Umzug der Bootshalle Mitte Oktober an einen attraktiven und praktischen neuen Standort gleich neben der Wasserschutzpolizeistation am Ende der Werfthallenstraße. DLRG-Bootshalle am alten Standort im Rheinauhafen. Eine schwimmende Garage ist kein allzu häufiger Anblick. Besonders aber, wenn es um die Bootshalle einer Wasserrettungsorganisation geht und zu diesem Zweck mehrere Behörden und Institutionen Hand in Hand arbeiten, lohnt sich auf jeden Fall das Hingucken. Mit dem Bagger wird der Steg an den richtigen Ort gehoben. 20 Jahre lang auf Rheinauer und Mühlauhafen verteilt, rücken die an der Wasserrettung beteiligten Organisationen nun zusammen. Natürlich werden dadurch speziell die Einsatzmöglichkeiten des rheintauglichen Bootes der DLRG verbessert. Das Boot dient zur Rettung und zum Patiententransport, ist aber auch als Plattform für Einsatztaucher im Einsatz. 9 "Wir sind umgezogen" lautete daher das Motto einer kleinen Feierstunde in den Räumlichkeiten des Wasserschutzpolizeipostens Mannheim, zu der DLRG, Wasserschutzpolizei und die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH am 11. November eingeladen hatten. Hafendirektor Roland Hörner, Polizeidirektor Thomas Köber in Vertretung des Mannheimer Polizeipräsidenten, Polizeioberrat Dieter Schäfer, WSP-Stationsleiter Bernd Mink und der Vorsitzende der DLRG Jens Morgner fanden lobende Worte für ein bedeutendes Stück Arbeit. DLRG-Vorsitzender Morgner dankte den Behördenleitern im Namen der DLRG-Mitarbeiter: „Mit Ihrer Unterstützung und der Realisierung dieses Umzugs erkennen Sie nicht nur den Wert unserer ehrenamtlichen Leistungen an; Sie entlasten uns zudem von vielen Stunden Arbeit“. Gemeint waren damit auch die rund 300 jährlichen Arbeitsstunden, die die Wasserretter bisher für das „Verholen“, also die wasserstandsangepasste Befestigung der Bootshalle, investieren mussten – ganz abgesehen von den rund 4000 Kilometern, die die Wasserretter jedes Jahr zu diesem Zweck fahren und finanzieren mussten. An der Backbordseite der „MS Biber“, dem Baggerschiff der Hafengesellschaft, schwamm die Bootshalle in Richtung Mühlauhafen. Gemeinsam packten Hafenarbeiter und DLRG-Helfer an, bis die Bootsgarage fest am Hallenverband der Wasserschutzpolizei angedockt hatte. Einige technische Vorarbeiten waren notwendig, bis das DLRG-Rettungsboot „Neggaspitz“ sein neues Domizil beziehen konnte. Nun liegt die Bootshalle mit den benachbarten Hallen der Wasserschutzpolizei an einer automatischen Verholeinrichtung. Damit entfallen viele Arbeitsstunden, die vorher von ehrenamtlichen DLRG-Helfern von Hand erledigt werden mussten. Schon längere Zeit hatte die DLRG ihr Auge auf einen Liegeplatz im zentralsten Hafen der Stadt geworfen. Von hier aus lassen sich in nahezu gleicher Zeit die entferntesten Punkte auf Neckar und Rhein ansteuern. Die meisten der DLRGEinsätze und Veranstaltungssicherungen spielen sich im Norden und im Zentrum der Mannheimer Häfen und Wasserwege ab. „Bisher waren die technischen und örtlichen Gegebenheiten im Mühlauhafen für eine Positionierung der Bootshalle einfach zu begrenzt. Ich bin sehr froh, dass wir nun doch eine Möglichkeit für den Umzug finden und realisieren konnten“, beschrieb Hafendirektor Hörner die Umstände. Viele Vorteile hat der neue Standort also zu bieten. „Wir arbeiten bei Einsätzen und Veranstaltungssicherungen eng zusammen. Ein gemeinsamer Standort der Boote ermöglicht uns dabei einen noch engeren Kontakt und bessere Absprachen“, erklärte WSP-Stationsleiter Bernd Mink. Dass der Umzug nun so schnell über die Bühne gehen konnte, liegt letztlich am ausgezeichneten Zusammenspiel der Institutionen und Ämter. Während sich Hafengesellschaft, Polizei und DLRG über die Formalitäten der Verlagerung einig wurden, sorgten die Ämter der Stadt für eine zügige Genehmigung des neuen Standorts. Kontakt: Deutsche Lebens-RettungsGesellschaft Bezirk Mannheim e. V. Telefon: 0621 373337 Telefax: 0621 334647 www.mannheim.de/dlrg [email protected] Endlich geschafft: Die DLRG-Bootshalle ist am neuen Standort an der Wasserschutzpolizeistation angekommen. (Fotos: DLRG) 10 IVT- Projekt „Ökologik“ Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive soll Umweltschutz in Güterkraftverkehrsbetrieben fördern Der Markt für Güterverkehrs- und Logistikdienstleistungen befindet sich in einem dynamischen Veränderungsprozess. Im Zuge dieser Entwicklungen sind die überwiegend klein- und mittelständisch strukturierten Unternehmen des Güterkraftverkehrsgewerbes einem ständig wachsenden Wettbewerb ausgesetzt. In diesem Zusammenhang gewinnen neben der Einführung von Qualitätskonzepten insbesondere der betriebliche Umweltschutz und die notwendigen Sicherheitsaspekte immer mehr an Bedeutung. Bezeichnend für die Erbringung logistischer Dienstleistungen sind die steigenden Anforderungen an eine umweltorientierte Gestaltung der Transport- und Logistikprozesse sowie an das Management in den Betrieben. Um die Qualität des betrieblichen Umweltmanagements zu gewährleisten, sind kompetente und erfahrene Mitarbeiter erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat das Institut für angewandte Verkehrsund Tourismusforschung e. V. (IVT), Mannheim, eine Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive zur nachhaltigen Sicherstellung des Umweltschutzes in kleinen und mittleren Betrieben des Güterkraftverkehrs gestartet. Zielgruppe sind Ausbildungsleiter, Auszubildende, Nachwuchsführungskräfte und angehende Verkehrsfachwirte in den Unternehmen. Projektziel ist die Förderung einer nachhaltigen Mitarbeiterqualifikation und -entwicklung durch die Integration branchenspezifischen „Umweltwissens“ in bestehende Personalentwicklungskonzepte bzw. Aus- und Weiterbildungsvorhaben von Lo- 74 BerufschülerInnen der Friedrich-List-Schule beteiligen sich am Projekt Ökologik. (alle Fotos: IVT) gistikunternehmen. Moderne Personalentwicklungsansätze, bspw. das „lebenslange und organisatorische Lernen“ von Unternehmen und Mitarbeitern, werden in besonderem Maße berücksichtigt. Das Umsetzungsvorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, gefördert. Mitwirkende in Hafen und Berufsschule An dem Projekt wirken 15 kleine und mittelständische Transportund Speditionsbetriebe, drei Berufsschulen sowie Branchenverbände mit. Aus der Metropolregion Rhein-Neckar beteiligt sich auf betrieblicher Ebene die Firma Neska Speditionskontor aus Mannheim, Ansprechpartner ist dort Sascha Greibich. Auf Ebene der Berufsschulen beteiligen sich drei Fachklassen der Mannheimer Friedrich-List-Schule mit 74 BerufsschülerInnen im zweiten Ausbildungsjahr zum Kaufmann/ -frau für Spedition und Logistikdienstleistung. Betreut werden die Schüler durch die beiden Fachlehrer der Friedrich-List-Schule Franz-Josef Hoffer und Sylvia Zimmermann. „Wir freuen uns, dass wir mit drei Be- rufsschulklassen an diesem interessanten Projekt mitwirken und auf diesem Wege einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im betrieblichen Umweltschutz leisten können“, so die Fachlehrer. „Seit dem 1. August 2004 steht das Fach „Projektkompetenz“ bei uns auf dem Lehrplan“, so Hoffer. „Hier bietet sich den Schülern die Möglichkeit, zu bestimmten Themen Ausarbeitungen anzufertigen, diese vor der Klasse zu präsentieren und ihr erlerntes Wissen an die anderen Mitschüler weiterzugeben. Schließlich werden die Arbeiten benotet und gehen ins Zeugnis ein. Wir haben die Projektidee des IVT aufgegriffen und wollen unseren Schülern im laufenden Schuljahr auch Kompetenz in Bezug auf umweltorientierte Transportlösungen vermitteln.“ Hierzu stehen zwei Themen zur Bearbeitung an, die den Schülern zunächst die grobe Richtung vorgeben: 1. Transporte planen, steuern und abwickeln unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte 2. Unternehmensstandorte in den Mannheimer Häfen. Ein Beitrag zum Umweltschutz? Auf Basis dieses Rahmens entwickeln die Berufsschüler in Gruppenarbeit selbständig entsprechende Aktivitäten. So beschäftigt sich eine Schülergruppe mit dem Hafen Mannheim, seiner logistischen Infrastruktur und den Möglichkeiten der Nutzung alternativer Verkehrsträger. Eine weitere Gruppe setzt sich zum Ziel, im Hafengebiet ansässige Unterneh- men unter die Lupe zu nehmen, ihre umweltbezogenen Aktivitäten zu ermitteln und zu hinterfragen, welche Standortfaktoren für die Ansiedlung im Hafen ausschlaggebend waren. Weitere Informationen: Projekt-Website www.oekologik.net Die Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive des IVT wurde zwischenzeitlich als Dekadeprojekt der Vereinten Nationen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet (www.bibb.de/nachhaltigkeit). Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der bundesweiten Fachtagung „Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Arbeit“ am 8. September 2005 in Bonn / Bad Godesberg. Im Bild v.l.n.r.: Michael Schygulla (IVT Mannheim), Jens-Jochen Roth (IVT Mannheim), Prof. Dr. Reinhold Weiß (Bundesinstitut für Berufsbildung) Mannheimer Existenzgründungspreis 2006 … … geht an ein Unternehmen im Hafen: Applied Critical Fluids GmbH Anerkennungspreis für regioactive.de. Grunert Medien & Kommunikation GmbH, für die Auslobung dieses Existenzgründungspreises. v.l.n.r.: Preisstifter Michael Grunert, Grunert Medien & Kommunikation GmbH, Ottmar Schmitt, Leiter des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung, Gernot Kraft, RKW Baden-Württemberg, Dr. Wolfgang Zimmernink, Applied Critical Fluids GmbH, Dirk Brünner und Gerald Merkel, regioactive.de Brünner, Maier, Merkel GbR, Oberbürgermeister Gerhard Widder. Applied Critical Fluids GmbH und regioactive.de Brünner, Maier, Merkel GbR sind die Mannheimer Existenzgründungen des Jahres. Mit der Vorstellung der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „Stadt im Quadrat“ wurde in diesem Jahr erstmals der „Mannheimer Existenzgründungspreis“ des Wirtschaftsmagazins „Mannheim – Stadt im Quadrat“ vergeben. Oberbürgermeister Gerhard Widder, Schirmherr des Preises, dankte dem Stifter, Michael Grunert, Die Gründerstadt Mannheim hält mit elf Gründungen je 1.000 Einwohner in 2004, wie bereits seit Jahren, einen Spitzenplatz im Ranking der Städte Baden-Württembergs. Gleichzeitig bietet Mannheim mit dem Netzwerk „Start im Quadrat“, in dem zehn zielgruppenorientierte Gründungszentren und –initiativen zusammengeschlossen sind, ein umfangreiches Unterstützungsangebot – von der Unternehmensidee über die Suche nach Büroraum bis zum Coaching nach der Gründung. Mit dem Gründungspreis sollen zukünftig jährlich Erfolg versprechende Gründungen der jeweils letzten zwei Jahre am Wirtschaftsstandort Mannheim ausgezeichnet werden. Professionelle Planung, konsequente Marktorientierung und schließlich eine erfolgreiche Markteintrittsstrategie sind die Bewertungskriterien für die Ermittlung des Preisträgers. Gleichzeitig sollen die erfolgrei- chen Gründungen eine Vorbildfunktion übernehmen und auf die Gründerstadt Mannheim aufmerksam machen. Eine Vorauswahl der Gründungsprojekte treffen jeweils die Mannheimer Gründungsinitiativen des Netzwerkes „Start im Quadrat“. In diesem Jahr wurden über diese Vorauswahl 12 Finalisten, junge Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen, nominiert. Eine unabhängige Jury unter Vorsitz des Stifters, Michael Grunert, und Ottmar Schmitt, Leiter des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung, sowie Vertretern des StarterCenters der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, der Handwerkskammer Mannheim, Popakademie Baden-Württemberg und des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim ermittelte die Preisträger. 1. Platz für Applied Critical Fluids GmbH Den allerersten „Mannheimer Existenzgründungspreis“ konnte Applied Critical Fluids GmbH mit nach Hause nehmen. Im Septem- 11 12 ber 2004 aus einem Unternehmen in Rheinland-Pfalz ausgegründet, siedelte sich die Firma in der Industriestraße an. Vom Gründer Dr. Wolfgang Zimmernink in die Selbstständigkeit geführt, ist die ACF GmbH ein hoch spezialisiertes Handelsunternehmen, das sterile, zertifizierte Einwegprodukte wie z. B. Behälter, Beutel oder Schläuche für die Pharmazie und Biotechnologie anbietet. Waren bislang mehrfach genutzte Edelstahl- oder Glasbehälter üblich, die mit verschiedenen Methoden gereinigt werden mussten, nutzen die Pharmahersteller heute immer mehr Produkte, die nur einmal mit einem Arzneimittel in Berührung kommen. Das macht sowohl unter Umweltgesichtspunkten (wegen der Ressourcenschonung) als auch unter Sicherheits- und Kostenaspekten Sinn. Aus diesem Trend machte Applied Critical Fluids ein erfolgreiches Geschäft. Das kräftig expandierende Unternehmen beliefert in Deutschland zwischenzeitlich 120 Pharmakunden und hält damit in seinem Segment bereits die Marktführerschaft. Bisher konnten in Mannheim fünf Vollzeitarbeitsplätze, ein Teilzeitarbeitsplatz und sieben Arbeitsplätze für geringfügig Beschäftigte geschaffen werden. Im Rahmen der geplanten Entwicklung von neuen Produkten und Komponenten wird die ACF GmbH durch den MAFINEXGründerverbund Entrepreneur Rhein-Neckar unterstützt. Die Jury honorierte neben der innovativen Geschäftsidee in einem ausgewiesenen Zukunftsmarkt insbesondere die intensive Vorbereitung und Planung der Existenzgründung unter Beteiligung aller relevanten Institutionen sowie den äußerst erfolgreichen Markteintritt des jungen Unternehmens. Anerkennungspreis für regioactive.de Oberbürgermeister Widder und Gernot Kraft, RKW Baden-Württemberg, zeichneten mit dem 2. Preis die Firma regioactive.de Brünner, Maier, Merkel GbR, ein Anfang 2004 gegründetes Projekt aus dem Musikpark Mannheim, aus. Die Gründer Dirk Brünner, Frank Maier und Gerald Merkel vereinen ihre Kompetenzen aus den Bereichen Marketing, Webdevelopment sowie Journalismus zu einem schlüssigen Unternehmenskonzept, dessen Basis das Online-Musikmagazin regioactive.de darstellt. Neben dem Magazin sind ein Musiker-Portal und ein Veranstaltungskalender die tragenden Elemente. Ein neu entwickeltes Redaktionssystem ist Kern des Unternehmens. Dabei zeichnet sich die Website durch ein schnelles Wachstum sowohl im Umfang der bereitgestellten Informationen als auch in der Akzeptanz seitens der User (monatlich über 150.000 Besuche) aus – ein Beleg für den erfolgreichen Markteintritt. Zwischenzeitlich konnten vier Arbeitsplätze und zeitweise bis zu 20 Praktikumsplätze geschaffen werden. Kontakt: Applied Critical Fluids GmbH Industriestraße 53 68169 Mannheim Telefon: 0621 3098093-0 Telefax: 0621 3098093-99 E-Mail: [email protected] Internet: www.acftec.de regioactive.de Brünner, Maier, Merkel GbR Hafenstraße 49 (Musikpark Mannheim) 68159 Mannheim Telefon: 0621 1569870 Telefax: 0621 8625346 Kontakt: [email protected] Redaktion: [email protected] Internet: www.regioactive.de „Nachtwandel“ … … lockte erneut tausende Neugierige in den Jungbusch Photodesigner Michael Wolf gestaltete mit Hilfe zahlreicher Nachtwandler unter dem Motto „Promenadig“ ein Tryptichon mit dem Panorama der Promenade zwischen Teufelsbrücke und Neckarvorlandstraße und nimmt damit das künftige Leben am „Kanal“ vorweg. Der Nachtwandel 2005 ist vorüber und hat viele Menschen aus Stadt und Stadtteil zueinander gebracht. Der Jungbusch konnte nach der Nachtwandel-Premiere im letzten Jahr erneut zeigen, was in ihm steckt. Am letzten Oktoberwochenende öffneten Künstler, Kulturschaffende und viele Mitwirkende aus dem Stadtteil zum zweiten Mal ihre "Schatzkammern". Besucher aus nah und fern ließen sich auf den Jungbusch im Wandel ein. Rund 100 Mitwirkende - mehr als bei der Premiere im letzten Jahr - verwandelten Hinterhöfe in Kreativwerkstätten, Alltagskneipen in Jazz-Lokale, oder Waschstraßen und Ateliers zu Theaterbühnen. Mit dabei auch die Hafenkirche und Liebfrauenkirche mit Ausstellungen und Musikdarbietungen und die beiden Moscheen mit Führungen. Die große Zahl von Künstlern mit Migrationshintergrund machte den Nachtwandel mit seinen 29 spannenden Orten zum interkulturellen Ereignis. Die über 3000 Besucher sahen an beiden Veranstaltungstagen jedoch keinen geschminkten Stadtteil, sondern erlebten den Jungbusch so wie er ist: spannend, vielfältig, kantig, teilweise widersprüchlich, atmosphärisch, mediterran, manchmal laut und dann wieder sehr leise und nachdenklich. Für den Brückenschlag zwischen Bewohnern und Besuchern sorgten vor allem die Eigenproduktionen aus dem Stadtteil: So gaben junge Migranten als "Buschtrommler" der Creative Factory den lautstarken Startschuss. In einer Foto-Ausstellung des Internationalen Frauentreffs konnten sich die Besucher ein Bild davon machen, wie Migrantinnen ihren Stadtteil sehen. Viele Besucher hatte auch die Kauffmannmühle zu verzeichnen, wo gemeinsam mit der Die Zunft AG bereits Spannung auf das dort geplante Kulturcafé geweckt wurde. Regine Nagel erstellte dabei mit Gästen ein Großbild zum Thema Heimat und Fremde. Dazu inspiriert wurde sie durch ihre Lehrtätigkeit in Integrationskursen mit Frauen aus dem Jungbusch. (Fotos: Hinderfeld) Große Resonanz auch bei den Jungbuschkünstlern Alexander Bergmann im künstlerisch gestalteten Hinterhof der Jungbuschstraße 22 und Rolf Schreckenberger - der letzte Klempner im Jungbusch - mit seiner "Busch-Kuh" und den Riesenvögeln an der Dalbergstraße. Ein besonderer Clou gelang Susanna Weber im ehemaligen Kurbad in der Beilstraße: Beim Sealed Time Projekt wurden "Wasser"-Botschaften mit der litauischen Hafenstadt Klaipeda ausgetauscht, eine der Partnerstädte Mannheims. Kreativität war auch bei Jungbuschbewohner Albert Huber im Projektladen Plankanal gefragt. Wer Lust hatte, konnte in der ehemaligen Metzgerei Herrmann schon mal Ideen für die zukünftigen internationalen Gärten an der neuen Promenade entwickeln. 13 14 Für Riesenstimmung bis tief in die Nacht sorgten junge Migranten der im Laboratorio17 ansässigen Internationalen Musikschule von Bülent Kapan. Die Jungbuschstraße 17 verwandelte sich für die Dauer des Nachtwandels zur Türkisch Lounge. Verwandlung war auch im Cafe Egal angesagt. Dort drehte der Bewohnerverein die Uhren zurück und ließ die 50er Jahre durch Film- und Fotoelemente wieder aufleben. Auch die Big Sport Bar zeigte sich in beiden Nächten von ihrer musikalischen Seite. Gianni Maragliano - sizilianisches Jungbusch-"Urgestein", der über 30 Jahre in der Beilstraße lebte, und Emanuele Carone mit eigenem Tonstudio in der Dalbergstraße brachten mit Liedern von Pavarotti bis Ramazotti Italiener und Deutsche, Einheimische und Besucher gleichermaßen inner- und außerhalb der Kneipe zum Mitsingen und Tanzen. Spektakel in der Waschhalle. (Foto: Thomas Tröster) Großzügige Unterstützung durch Stadt … Laboratorio17 und Quartiermanagement Jungbusch bedanken sich für das große Engagement aller Mitwirkenden. Weiterer Dank gilt der Stadt Mannheim für die Förderung sowie den Sponsoren, ohne die der Nachtwandel nicht möglich gewesen wäre. Insbesondere das Kulturamt, der Beauftragte für ausländische Ein- Müllerdruck Mannheim sponserte den Druck der Plakate, mit denen auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht wurde. wohner und der Fachbereich Städtebau brachten sich tatkräftig ein. Kulturbürgermeister Dr. Peter Kurz wies in einem Pressegespräch auf die Bedeutung der Kulturveranstaltung im Hinblick auf das Mannheimer Jubiläumsjahr 2007 hin: „Die vier Leitmotive unseres Stadtjubiläums Musik, Toleranz, Wasser und Mobilität treffen alle auf diese Veranstaltung zu - alles, was wir für Mannheim als typisch begreifen, spielt hier eine Rolle.“ … und spendable Sponsoren Großzügige Unterstützung seitens der Wirtschaft kam in diesem Jahr von der Sax + Klee GmbH Bauunternehmung , der Dienstleistungsgruppe Lieblang, der IHK Rhein-Neckar, Mannheim, AHK Berkel Pfälzische Spritfabrik GmbH & Co. KG sowie Die Zunft AG, die alle finanzielle Unterstützung leisteten. Die Eichbaum-Brauereien AG stellte Getränke zur Verfügung. Müllerdruck Mannheim produzierte kostenlos die ins Auge fallenden Plakate für die Veranstaltung. Inhaber Karl Müller: „Als überzeugter Mannemer Lokalpatriot ist es für mich selbstverständlich, eine echte Jungbusch-Veranstaltung wie den Nachtwandel nach Kräften zu unterstützen. Damit können wir, ebenso wie mit der Sicherung unserer Arbeits- und Ausbildungsplätze an unserem Standort, die Verwurzelung in unserer Metropolregion unter Beweis stellen.“ Andreas Burger, Geschäftsführender Gesellschafter bei Sax + Klee, war vom Erfolg der Ver- anstaltung so angetan, dass er spontan Unterstützung für weitere „Nachtwandlungen“ zusagte: "Ich bin von mehreren Leuten aus Firma und Freundeskreis auf den Nachtwandel angesprochen worden - alle waren begeistert. Sie und ihre Mitarbeiter geben für den Jungbusch mit solchen einfallsreichen Aktionen eine tolle Visitenkarte ab". Positives auch von Ernst Lieblang, Chef der Lieblang Dienstleistungsgruppe: "Nachtwandel, das ist das kulturelle Ereignis der Stadt Mannheim. Die ganze Vielfalt der un- terschiedlichen Kulturen wurde greifbar. Der beste Weg für ein friedliches Miteinander ist immer der, den Anderen besser zu verstehen". Ohne das Sponsoring dieser Unternehmen wäre die 17 000-EuroVeranstaltung nicht zustande gekommen. "Dafür gibt es den Jungbusch ungeschminkt zu erleben, mit seinen Spannungen und Widersprüchen, die ihn so faszinierend machen", erklärte der Jungbusch-Quartiermanager Michael Scheuermann: "Der Nachtwandel bringt die Menschen zusammen", erhofft er sich aber nicht nur eine integrative Wirkung nach innen, sondern ebenso eine bessere Außendarstellung. Kontakt: Quartiermanagement Jungbusch Jungbuschstraße 19 68159 Mannheim Telefon 0621 14948 Telefax 0621 104074 E-Mail: [email protected] Internet: www.jungbuschzentrum.de Landeswettbewerb „Zukunftsfähige Stadterneuerung in Baden-Württemberg 2004/2005“ Projekt „Quartiersentwicklung Jungbusch / Verbindungskanal“ ausgezeichnet Im November waren in der Stadtbibliothek im Stadthaus N1 die prämierten 11 von insgesamt 145 Wettbewerbsbeiträgen des vom Wirtschaftsministerium und der Architektenkammer BadenWürttemberg ausgelobten Landeswettbewerbs „Zukunftsfähige Stadterneuerung in Baden-Württemberg 2004/2005“ zu sehen. Darunter auch das Mannheimer Projekt „Quartiersentwicklung Jungbusch / Verbindungskanal“, das für seinen besonders beispielhaften und zukunftsweisen- den Lösungsansatz ausgezeichnet wurde. Lobend hob die Jury hervor, dass diese Maßnahme exemplarische, baukulturelle und prozessorientierte Lösungen für eine Quartiersentwicklung und Quartierspflege aufzeigt. So wurden insbesondere in breit angelegten Beteiligungsprozessen beispielhaft die Akteure des Quartiers in die Planungen einbezogen. Wie Finanzbürgermeister Christian Specht in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung betonte, gilt es mit dem Instrument der Städtebauförderung auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, wie beispielsweise den demografischen Wandel, zu reagieren, um auftretenden Mängeln und Missständen entgegenwirken zu können. Mannheim sei mit derzeit fünf Maßnahmen im Programm Soziale Stadt bei der Umsetzung in Baden Württemberg führend. 15 Integriertes Handlungskonzept Bürgerbeteiligung Den vielschichtigen Problemlagen in den Quartieren soll mittels eines integrierten Handlungskonzeptes begegnet werden. Wesentlicher Bestandteil hierbei ist die Aktivierung der Bewohner, sich an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Gebiet zu beteiligen. Dass die Umsetzung in Mannheim besonders gelungen ist, beweise die Prämierung der Maßnahme „Quartiersentwicklung Jungbusch/Verbindungskanal“. An der Schnittstelle zwischen Hafen und Innenstadt 16 entstehen städtebauliche, soziale und kulturelle Projekte in konzeptioneller Verschränkung. Der Beitrag stehe damit exemplarisch für die Revitalisierung eines vom wirtschaftlichen Strukturwandel betroffenen Stadtteils. Weitere Förderprogramme: Ziel 2 und URBAN II Dieser interdisziplinäre Ansatz im Jungbusch war vor allem durch die Kombination mehrerer Förderprogramme möglich. Ein wichtiges Standbein ist hierbei die EU-Förderung. So wurden im Rahmen von Ziel-2 der Musik- park und die Popakademie als kulturelle und wirtschaftliche Infrastruktur im Stadtteil gefördert. Im Rahmen des EU-Programms URBAN II ist die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie die Förderung von sozialen und kulturellen Aktivitäten aus dem Stadtteil möglich. Mit dem Förderprogramm LOS „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ zur Förderung beschäftigungsund integrationswirksamer Mikroprojekte werden weitere vielfältige Aktivitäten im Stadtteil ermöglicht. Endspurt bei den EU-Programmen Ziel-2 und URBAN II Mannheimer Wirtschaftsförderung ist zentraler Ansprechpartner Ein Blick auf die Stadtkarte zeigt, dass die Hafengebiete für sich die größten Industrie- und Gewerbeflächen innerhalb der Stadt darstellen und zusammengenommen für die Gesamtstadt die größten Ansiedlungsflächen für Industrie- und Gewerbe bieten. Etwa 500 ansässige Betriebe stellen rund 20.000 Arbeitsplätze. Von entscheidender Bedeutung sind in diesem Zusammenhang das Angebot an modernsten Logistikkonzepten und insbesondere die Einrichtungen des kombinierten Ladeverkehrs in den Hafengebieten des Rhein-Neckar-Hafens. Gerade die regionale Wirtschaft, die sich allein bei der Mannheimer Industrie durch eine Exportquote von knapp 54 % auszeichnet, ist auf diese Infrastruktur besonders angewiesen. Das Angebot des Rhein-Neckar-Hafens mit den vier Mannheimer Hafengebieten Handelshafen, Rheinauhafen, Altrheinhafen und Industriehafen leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Prosperität der Metropolregion RheinNeckar und ist Grundlage für die Stärken des Logistikclusters am Wirtschaftsstandort Mannheim. Wirtschaftsförderung als Dienstleistung für Unternehmen Der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim sieht sich als Dienstleister für die Mannheimer Unternehmen, für Investoren und Ansiedlungsinteressenten. „Wir sehen unsere Hauptaufgabe darin, alle Maßnahmen zu unterstützen, die zur Sicherung von bestehenden Arbeitsplätzen oder zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in Mannheim beitragen können. Dabei unterscheiden wir zwei wesentliche Zielrichtungen: Zum einen bemühen wir uns die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft am Standort Mannheim ständig zu verbessern. Zum anderen bieten wir den Unternehmen selbst ein individuelles Dienstleistungsangebot“, beschreibt Ottmar Schmitt, Leiter der Kommunalen Wirtschaftsförderung, die Hauptaufgaben und Zielrichtungen seines Fachbereichs. Das Dienstleistungsspektrum reicht dabei von den Themenbereichen Standortberatung, begleitende Projektentwicklung bis hin zur Grundstücks- und Objektvermittlung für Investoren, in vielen Fällen in enger Zusammenarbeit mit der Hafengesellschaft. Weitere Serviceleistungen sind die Beratung bei Finanzierungsfragen, insbesondere im Bereich der öffentlichen Finanzierungshilfen sowie die Kooperationsvermittlung zu Behörden, Kammern und Institutionen. Projekt Hemmerstraße (Quelle: Wirtschaftsförderung) 17 EU-Programme Ziel-2 und URBAN II stärken das Förderangebot Bei den öffentlichen Finanzierungshilfen stehen am Standort Mannheim in erster Linie Landesund Bundesprogramme zur Verfügung, die sich im Wesentlichen als Darlehensprogramme und somit zinsvergünstigte Fremdkapitalmittel darstellen. Darüber hinaus ist ein Teilgebiet Mannheims als städtisches Ziel-2-Fördergebiet der EU ausgewiesen. Ein Teilbereich dieses Ziel-2-Gebietes ist zusätzlich im Fördergebiet der EUGemeinschaftsinitiative URBAN II Mannheim-Ludwigshafen enthalten. Das Ziel-2-Gebiet erstreckt sich von der A 6 im Mannheimer Norden über das neue Gewerbegebiet Steinweg an der B 44, die Industriekulisse entlang des Altrheinhafens, die Friesenheimer Insel einschl. Industriehafen, den Handelshafen, die Stadtteile Neckarstadt West und Jungbusch sowie die Unterstädte der Innenstadt, über das Entwicklungsgebiet Mannheim 21 in die Gewerbegebiete Lindenhof, Almenhof und Neckarau bis zur Morchfeldstraße im Süden. Dies bedeutet, dass weite Teile des Rhein-NeckarHafens innerhalb der Fördergebietskulisse liegen, ausgenommen bleibt lediglich der Bereich des Rheinauhafens. Für Projekte im Fördergebiet stehen in den Jahren 2000 bis 2006 rund 32 Mio. € Fördermittel zur Schaffung und Erhaltung von dauerhaften Arbeitsplätzen zur Verfügung. Die Hälfte der Mittel stellt die EU zur Verfügung, die andere Hälfte muss aus nationalen Quellen (Bund/Land/ Kommune) bereitgestellt werden. Der Großteil der Mittel ist bereits in Infrastrukturprojekte zur „Verbesserung des Wirtschaftsstandortes“ geflossen. Ein Schwerpunkt war hierbei die Entwicklung von Gemeinschaftszentren zur besse- ren wirtschaftlichen Integration von bestimmten Zielgruppen. Als Zielgruppen wurden Frauen, Migranten – hier die türkischen und türkischstämmigen Einwohner – und die Musikwirtschaft identifiziert. Umgesetzt wurden das Existenzgründerinnenzentrum GiG7, das Deutsch-Türkisches Wirtschaftszentrum - dtw -, der Musikpark Mannheim und die Popakademie Baden-Württemberg zur Stärkung des Clusters Musikwirtschaft. Musikpark und Popakademie sind an der Hafenstraße im Jungbusch gelegen und haben heute schon zur Aufwertung des ältesten Hafengebietes in Mann- heim beigetragen. Mit dem für das kommende Jahr geplanten Neubau des MAFINEX Technologiezentrums und einer Erweiterung des Existenzgründerinnenzentrums wird der Aufbau und Ausbau der Gemeinschaftszentren vorerst abgeschlossen sein. Aufwertung des Industriehafens angestrebt Über die Ziel-2-Förderung wird eine nachhaltige Aufwertung des Industriehafens angestrebt. Mit den Bereichen beidseits der Industriestraße auf der Neckarstädter Seite und den Bereichen beidsei- 18 URBAN II - Gebiet Mit der DEKRA AG ist ein erster Ansiedlungserfolg gelungen. Das Unternehmen wird auf einem Grundstück von 3.400 qm Anfang 2006 mit dem Bau einer neuen Niederlassung beginnen, in der nach Bezug rund 30-35 Beschäftigte modernste Arbeitsbedingungen vorfinden werden. Mit weiteren zwei Unternehmen werden aktuell Verkaufsverhandlungen über ca. 7.000 qm Baugelände geführt. Die Flächen eignen sich vor allem für die Ansiedlung mittelgroßer Betriebe. Eine Parzellierung auf Grundstücksgrößen ab 2.000 qm ist vorgesehen. tig der Friesenheimer Straße auf der Friesenheimer Insel umfasst er eine Fläche von über 200 ha (ohne Wasserflächen). Der Industriehafen ist somit sowohl eines der flächenmäßig größten Industriegebiete Mannheims als auch ein traditioneller Standort von industriellen Großbetrieben, insbesondere von Mühlenbetrieben, Metallverarbeitung und chemischer Industrie. Aufgrund dieser Branchenstruktur sind die Auswirkungen des wirtschaftlichen Strukturwandels seit den 70-er Jahren im Industriehafen besonders deutlich zutage getreten. Im Rahmen des Projektes EU-Ziel-2 beauftragte die Stadt Mannheim die Kommunalentwicklung Baden-Württemberg eine sog. vorbereitende Untersuchung, ein Instrument aus der Stadterneuerung, durchzuführen, um besondere Problemgebiete innerhalb des Industriehafens zu erheben und um mögliche Ansätze für Maßnahmen zur Aufwertung des Gebietes zu identifizieren. Hafenbereiche bieten interessante Ansiedlungsmöglichkeiten Eine Aufwertung konnte konkret mit der Sanierungsmaßnahme Hemmerstraße umgesetzt werden. Seit Mitte der 70-er Jahre lag das Gelände im Bereich des Industriehafens brach. Über das Ziel-2-Programm wurden zwischenzeitlich für knapp 7 Mio. € umfangreiche Altlasten beseitigt und ein rd. 1,8 ha großes Gewerbegebiet für Dienstleistungs- und Produktionsbetriebe erschlossen, das Raum für ca. 180 Arbeitsplätze bieten wird. Nicht direkt im Hafengebiet gelegen, aber in unmittelbarer Nachbarschaft kann auch auf städtische Industriebauflächen des ebenfalls reaktivierten ehemaligen Strebel-Werks an der RudolfDiesel-Straße zurückgegriffen werden. Die Besiedlung hat dort bereits beachtliche Fortschritte gemacht. Insgesamt elf Unternehmen mit annähernd 500 Beschäftigten konnten mittlerweile angesiedelt werden. Grundstücke ab 3.000 qm stehen für weitere Ansiedlungen zur Verfügung. Einzelbetriebliche Förderung mit attraktiven Konditionen Der zweite Maßnahmenschwerpunkt der Ziel-2-Förderung setzt sich die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zum Ziel. Für die Förderung von Existenzgründungen, kleinen und mittleren Unternehmen wurden 10,5 % der Ziel-2-Fördermittel oder rd. 3,15 Mio. € direkt für die gewerbliche Wirtschaft im Mannheimer Fördergebiet reserviert. Für Antragsteller aus dem Fördergebiet werden die Darlehensprogramme des Landes für Investitionen in den Bereichen Existenz- 19 gründung/-festigung, Einsatz moderner Technologien, Umweltschutz/Energieeinsparung und der Regionalförderung im Zinssatz zusätzlich um 2 % verbilligt. Je nach Programm und Laufzeitvariante sind derzeit nominal Zinssätze zwischen 0,40 % bis 3,55 % (Stand: Dezember 2005) möglich. Die Ziel-2-Förderung bietet damit innerhalb des Fördergebietes ein konkurrenzlos günstiges Fremdfinanzierungsangebot. Die Antragstellung hat vor Beginn des Vorhabens über ein Kreditinstitut zu erfolgen. Über die Gemeinschaftsinitiative URBAN II Mannheim-Ludwigshafen steht ein weiteres EU-Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen für ein Mannheimer Teilgebiet zur Verfügung. Aus den Hafenbereichen schließt das URBAN-Gebiet weite Teile des Industriehafens und die Anlieger um den Verbindungskanal sowie die Südspitze des Mühlauhafens ein. Das Mittelstandsprogramm URBAN II ist das einzige Zuschussprogramm am Standort Mannheim. Sachinvestitionen können einen Zuschuss von 10 % (bis zu 35 %) erhalten. Zusätzlich können neue Arbeitsplätze mit einem Bonus von je 5.000 € und neue Ausbildungsplätze mit jeweils 7.500 € gefördert werden. Bedingung: Der Investitionsort muss sich im URBAN-Gebiet befinden. Die Fördermittel stammen jeweils zur Hälfte von der EU und der Stadt Mannheim. Die Antragstellung hat vor Beginn des Vorhabens beim Mittelstandsservice URBAN II, der beim Projekt Firmengründung, Telefon 0621/ 156-2704, angesiedelt ist, zu erfolgen. Inzwischen konnten 150 Existenzgründungen und Unternehmen aus den Fördergebieten in den Genuss der EU-Gelder kommen. Über die beiden EU-Programme konnte bis Mitte 2005 ein Investitionsvolumen von 36 Mio. € mit Fördermitteln unterlegt und somit ein bedeutender Beitrag zur Sicherung von rund 980 bzw. zur Schaffung von rund 275 neuen Arbeitsplätzen geleistet werden. So konnte die Verlagerung der Randazzo Straßenbau GmbH, ein Mannheimer Straßenbauunternehmen, das mit seinen rund 40 Mitarbeitern bisher an drei Standorten im Stadtgebiet verteilt war, an die Rudolf-Diesel-Straße mit Fördermitteln unterstützt werden. Im letzten Jahr gelangen weitere interessante Neuansiedlungen auch im Hafenbereich nicht zuletzt dank der Fördermittel. Mit der Wellwall GmbH siedelte sich ein innovatives Start-Up-Unternehmen in der Landzungenstraße des Handelshafens an. Das Gründerteam aus den Bereichen Baubiologie und Biotechnologie hat einen neuartigen Putz zur Schimmelpilzbekämpfung entwickelt, der dem Schimmel systematisch die Lebensgrundlage entzieht, dabei auf schädliche Biozide verzichten und zu einem gesunden Raumklima beitragen kann. Neben Büroräumen wurde in der Landzungenstraße auch in ein Schulungszentrum investiert, um Verarbeiter, Bausachverständige und Architekten mit dem Wellwall-Oberflächensystem vertraut machen zu können. Mit der ACF Applied Critical Fluids GmbH hat eine innovative Medizintechnik-Firma ihren Weg nach Mannheim gefunden. Die ACF GmbH ist ein hoch spezialisiertes Handelsunternehmen. Die Spezialität sind sterile Einwegprodukte, wie z. B. Behälter, Beutel oder Schläuche für die Pharmazie und Biotechnologie. Die im August 2004 aus einem rheinland-pfälzischen Unternehmen ausgegründete ACF GmbH nahm im Frühjahr 2005 in neuen Räumen in der Mannheimer Industriestraße ihre Geschäftstätigkeit auf. „Wir wären ohne die EU-Fördermöglichkeiten nicht nach Mannheim gekommen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Zimmernink. Mit den Gewerbe- und Industriegebieten Hemmerstraße und Rudolf-Diesel-Straße bieten sich neben den Grundstücksangeboten der Hafengesellschaft in den Hafenbereichen günstige Ansiedlungsmöglichkeiten. „Gerade die Verbindung von verfügbaren Standorten mit den konkurrenzlos günstigen EU-Förderprogrammen sind die Stärken dieses Angebotes“, betont Ottmar Schmitt. EU-Programme laufen Mitte 2006 aus Die EU-Programme Ziel-2 und URBAN II sind auf die Förderperiode 2000 bis 2006 begrenzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine Antragsstellung in beiden Förderprogrammen nur noch bis 30.06.2006 möglich. Kleine und mittlere Unternehmen sollten daher prüfen, inwieweit Investitionen im ausgewiesenen Fördergebiet und damit auch in dem benannten Hafenbereich im nächsten Jahr anstehen oder ob diese gegebenenfalls vorgezogen werden könnten. Der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung bietet Informationen zu den Ansiedlungs- und Fördermöglichkeiten und unterstützt bei einer möglichen Antragsstellung. Für ein individuelles Beratungsgespräch stehen die Mitarbeiter des Fachbereiches für Wirtschafts- und Strukturförderung unter der Telefonnummer 0621/293-3351 gerne zur Verfügung. 20 Start für weiteren Containerterminal im Handelshafen Im Mannheimer Handelshafen haben die ersten Baumaßnahmen für den neuen Containerterminal begonnen, teilte die Hafengesellschaft Anfang Dezember mit. „Mit der Errichtung eines zusätzlichen Terminals reagieren wir auf die wachsenden Containerströme im Mannheimer Hafen“, so Hafendirektor Roland Hörner. Mannheim festigt mit dem Bau einer weiteren Containerumschlaganlage seine Position als großer europäischer Logistikstandort. Allein im Jahr 2004 hat die Mannheimer Hafengesellschaft im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg in Höhe von 20,4 % an Containerverkehren verzeichnet. „Mit dem Bau leisten wir auch einen Beitrag zur Stärkung des kombinierten Verkehrs und entlasten die Bundesfernstraßen“, so Hörner. Das Ziel, den LKW-Verkehr möglichst auf die „letzte Meile“ zu konzentrieren, sei insbesondere in den Häfen in ihrer Funktion als Schnittstelle der drei Verkehrsträger Schiff, LKW und Bahn möglich. Der neue Containerterminal wird auf einer Fläche von 12.000 m2 am Mühlauhafen entstehen. In einem ersten Schritt wird eine derzeit noch auf dem Gelände befindliche Lagerhalle abgerissen, um Platz für das neue Terminal zu schaffen. Hörner rechnet mit der Fertigstellung des Terminals im Frühjahr 2007. Zuvor müssen noch rund 5.500 m2 Schwerlastbetonplatten sowie 27.000 m3 umbauter Raum abgerissen werden. Erst danach kann mit den Vorbereitungen für die Platzbefestigung begonnen werden. Insgesamt soll eine Lagerkapazität von 900 TEU geschaffen werden - ein TEU entspricht einem 20-Fuß-Container mit den Maßen 6,1 x 2,4 x 2,6 m. Für Container mit Gefahrgütern ist ein Sonderlager mit einer zusätzlichen Lagerkapazität von 192 TEU geplant. Der neue Terminal wird in direkter Nachbarschaft zu dem bestehenden Containerterminal gebaut. Auf einer Kranbahn von 250 m Länge wird der Kran des Terminals Schiffe und Züge beund entladen. Wasserseitig ist geplant, dass zum Laden und Löschen mit bis zu zwei Schiffsbrei- Der Standort des neuen Terminals. (Quelle: HGM) ten an der Kaimauer angelegt werden kann. Für den Bahnumschlag stehen 1.060 m Gleis zur Verfügung. Das Vorhaben, dessen Kosten auf 8 Mio € geschätzt werden, wird gemäß der „Förderrichtlinie Kombinierter Verkehr“ vom Bund gefördert, in den Augen von Hörner eine nachhaltige und sinnvolle Investition für die Zukunft. Personalia HGM: Ruhestand in Sicht für Maria Breinich und Helmut Bugert Im Jahr 2005 gingen zwei hoch verdiente langjährige Mitarbeiter der Hafengesellschaft in die Freistellungsphase ihres Ruhestandes. Maria Breinich, Jahrgang 1945, wurde am 1. September 1978 als Angestellte beim Staatlichen Hafenamt Mannheim eingestellt, ab 1.1.1980 war sie Sachbearbeiterin in der Personalabteilung. Ab 1995 kümmerte sie sich als Schwerbehindertenbeauftragte um die Belange von schwerbeHelmut Bugert, Jahrgang 1942, machte von 1957-1960 eine Lehre bei John Deere Lanz in Mannheim als Betriebsschlosser und arbeitete dort anschließend noch drei Jahre als Schlosser. Im August 1963 kam er ebenfalls zunächst als Schlosser zum Staatlichen Hafenamt in Mannheim. 1974-1977 ließ er sich nebenberuflich zum Maschinenbautechniker fortbilden. Weitere Stationen seines beruflichen Werdeganges bei der HGM waren die Positionen als Lagerverwalter (1977), im Technischen Büro der Abteilung Bahnunterhaltung und Straßen (ab 1980) und in der Ar- hinderten Beschäftigten der HGM, seit Januar 2001 engagierte sie sich außerdem als Obfrau für den Pensionärskreis der HGM. Die Pensionäre wird sie zur Freude der HGM und ihrer Pensionäre auch in der Freistellungsphase ihres Ruhestandes, die am 1. Oktober dieses Jahres begann, weiter betreuen. In ihrer Freizeit pflegt die tatkräftige Dame viele Hobbies, das wichtigste aber ist der Mutter zweier erwachsener Töchter die Familie. beitssicherheit und dann als Leiter der Abteilung Einkauf (ab 1987). Ab 1. Januar 1994 kümmerte er sich um Unterhaltung und Betrieb der Hafenbahn, zu deren Leiter er am 1. August 1997 wurde. Seit November 1997 war er bis zum Ende seiner Tätigkeit bei der HGM Eisenbahnbetriebsleiter und gleichzeitig (seit 1984) Fachkraft für Arbeitssicherheit. Als Abteilungsleiter Hafenbahn war der Vater zweier erwachsener Söhne zuständig für die Unterhaltung und Erneuerung der hafenamtseigenen Gleis- und Bahnanlagen und arbeitete dabei eng mit der Deut- Maria Breinich engagiert sich auch im eigenen Ruhestand weiterhin für ihre Pensionäre. schen Bahn zusammen. Seit 1. Mai 2005 ist Helmut Bugert in der Freistellungsphase. Helmut Bugert mit seinem Nachfolger Esat Durkan. 21 22 DLRG: Neue Kurstermine Schwimmen lernen immer noch bester Schutz vor dem Ertrinken! Bei 346 Personen, die bis zum August 2005 bundesweit ertranken, besteht aus Sicht der DLRG kein Zweifel, dass Schwimmkurse weiter einen hohen Stellenwert einnehmen müssen. Nach wie vor sind Kinder die Altersgruppe, die vom nassen Tod am stärksten betroffen ist. Ab dem 14. Januar 2006 beginnt in allen Mannheimer Hallenbädern die zweite Hälfte der Wintersaison für Wassergewöhnungskurse, Schwimmkurse und für alle Schwimmbegeisterten eine Vielzahl von Ausbildungen für Fortgeschrittene. Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldung und weitere Informationen bei der Geschäftsstelle der DLRG. Freitags ab 17.30 Uhr unter Telefon 0621 373337 oder E-Mail [email protected]. Weihnachtsgruß der Schifferseelsorge Gott ist nahe, wo die Menschen einander Liebe schenken! Ist es nicht so, dass wir das Weihnachtsfest, welches wir jährlich begehen, doch immer anders und damit auch neu erleben? Jeder Mensch hat seine eigene Lebensgeschichte. Kein Jahr gleicht dem anderen. Wir sind nicht nur alle ein Jahr älter geworden, sondern die Ereignisse in unserem Leben, die dieses Jahr ausfüllen, haben uns irgendwie anders gemacht. So können wir auch jetzt wieder neu Weihnachten feiern, eben so, wie es uns jetzt 2005 möglich ist. Vielleicht haben Sie in diesem Jahr zum ersten Mal die Erfahrung einer Erkrankung machen müssen. Vielleicht mussten Sie Ihren Wohnort wechseln und um Ihren Arbeitsplatz bangen. Alles Erfahrungen, die bewältigt sein wollen. Nicht immer leicht. An Weihnachten darf man ein wenig persönlicher sprechen als sonst üblich ist. Vor mehr als achtzehn Jahren feierte ich mit alten und kranken Menschen und vor drei Jahren mit einem mir persönlich nahe stehenden sterbenden Menschen Weihnachten. Das hat mein Weihnachtserlebnis besonders geprägt. Sie haben mir geholfen, das Geheimnis von Weihnachten tiefer zu erfassen. Eine Grunderfahrung, die an Weihnachten besonders viele überkommt, ist die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Sinnerfahrung im Leben. Da dürfen wir anfangen bei dem Kind in der Krippe, dem wir besonders in dieser Zeit verbunden sind. Es ist der Sohn Gottes. Er kommt auf die Welt in der Ungeborgenheit eines Stalles. In seinem nun beginnenden Erdenleben wird er sich Menschen zuwenden. Seine Vorliebe gilt den von Leid und Not heimgesuchten Menschen. Von diesem Kind in der Krippe dürfen wir erfahren. Wie menschennah ist unser Gott. Sein Sohn kommt „von oben“ und ist hier „unten“ bei uns. Der Sohn Gottes ist Mensch mit uns Menschen. Er erschließt uns neu die Verbindung der Liebe zu seinem und unserem Vater in der Kraft des Heiligen Geistes. Durch ihn erfahren wir, dass diese Welt und wir mit ihr von Gott geliebt und angenommen sind, wenn uns auch oft manches unverständlich erscheint. Wir dürfen uns bei ihm auch ausweinen. Mit unserer ganzen Lebensgeschichte sind wir angenommen, ganz per- sönlich. In der Begegnung mit ihm können und dürfen wir uns selbst annehmen und von ganzem Herzen bejahen. Jesus ist die Ermutigung zu unserem Leben und dessen Erfüllung. Weihnachten sagt: Gott holt uns ab, gleichgültig, wo wir stehen! Liebe Fahrensleute mit Ihren Angehörigen, Ihnen und allen, die mit der Schifffahrt verbunden sind, wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr Gottes Segen, viel Glück und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. ALLZEIT GUTE FAHRT – IN GOTTES NAMEN Günter Johannes Barth Diakon Schifferseelsorger Kath. Binnenschifferseelsorge MannheimLudwigshafen Sponsoren willkommen! Stadtjubiläumsprojekt KulturContainerstadt Jungbusch Eines der interessantesten Projekte zum Stadtjubiläum 2007 steht in den Startlöchern: die KulturContainerstadt Jungbusch, die zwischen Frühjahr 2006 und Ende 2007 mehrere zehntausend Besucher anlocken soll. An der neuen Uferpromenade am Verbindungskanal entsteht eine Containerstadt in der Nähe der Kauffmannmühle, die Produktions- und Präsentationsfläche für kulturelle Aktivitäten aus Stadtteil, Stadt, Region und Europa bietet und sich an exponierter Stelle in eine Reihe mit Pop-Akademie und Musikpark als neue Impulsgeber für den Jungbusch stellt. Auf diese Weise sollen der alte Jungbusch mit seiner Geschichte, seinen Potenzialen, seiner Vielfalt und die neuen Impulse wie Uferpromenade, Popakademie und Musikpark miteinander verwoben werden. Ein solches Projekt kann nur gestemmt werden, wenn neben dem Einsatz der beteiligten Akteure und Mitteln der Stadt Mannheim eine finanzielle Beteiligung von Sponsoren erreicht werden kann. Es werden verschiedene Sponsoringpakete angeboten, die das kulturelle und soziale Engagement der Sponsoren für das Jungbusch-Projekt mit professioneller Medienarbeit in der Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen. Kontakt: Michael Scheuermann Gemeinschaftszentrum Jungbusch Telefon: 0621 14948 E-Mail: [email protected] Internet: www.jungbuschzentrum.de IMPRESSUM Hafen Mannheim - im Zentrum Europas Ausgabe 4, 6. Jahrgang Herausgeber: Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH, derzeit Rheinkaistraße 2, 68159 Mannheim, Tel. 0621 292-2166, Fax: 0621 292-3167 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.hafen-mannheim.de Redaktion und Anzeigen: Hinderfeld Public Relations Office, Weinstraße 1, 67157 Wachenheim, Tel. 06322 9897-94, Fax: 06322 9897-96 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.hinderfeld.de V.i.S.d.P.: Roland Hörner, Kira Hinderfeld Herstellung: Concordia-Druckerei König oHG, Amselstraße 11, 68307 Mannheim, Tel. 0621 789980-0 Titelbild: HGM Vervielfältigung, Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. 30 04 - 291