Wolford Geschäftsbericht 2014/15 zum 30.04.2015

Transcription

Wolford Geschäftsbericht 2014/15 zum 30.04.2015
Wolford Gruppe in Zahlen
Ertragskennzahlen
2014 / 15
2013 / 14
Vdg. in %
Umsatz
in Mio. €
157,35
155,87
+0,9
EBITDA bereinigt
in Mio. €
10,33
7,11
+45
EBIT bereinigt
in Mio. €
1,56
-0,97
>100
EBIT
in Mio. €
2,17
-4,72
>100
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
1,21
-5,89
>100
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
1,03
-2,81
>100
Investitionen
in Mio. €
10,97
7,87
+39
Free Cashflow
in Mio. €
-0,54
-0,94
+43
FTE
1.574
1.562
+1
30. 04. 2015
30. 04. 2014
Vdg. in %
Mitarbeiter (im Durchschnitt)
Bilanzkennzahlen
Eigenkapital
in Mio. €
74,83
74,38
+1
Nettoverschuldung
in Mio. €
17,12
17,04
+1
Working Capital
in Mio. €
38,14
33,72
+13
Bilanzsumme
in Mio. €
147,44
138,12
+7
Eigenkapitalquote
in %
51
54
-
Gearing
in %
23
23
-
2014 / 15
2013 / 14
Vdg. in %
Börsenkennzahlen
Ergebnis je Aktie
in €
0,21
-0,57
>100
Höchstkurs der Aktie
in €
24,12
22,77
+6
Tiefstkurs der Aktie
in €
18,75
16,81
+12
Ultimokurs der Aktie
in €
24,00
19,10
+26
in Tsd.
4.900
4.900
-
in Mio. €
120,00
95,48
+26
Gewichtete Aktienanzahl
Ultimo Börsenkapitalisierung
UMSATZ NACH M ARKT
6 7
UMSATZ NACH PRODUKTGR UPPE
UMSATZ NACH DISTRIBUTION
4 56
1
5
1
2
5
7
6
3
2
4
3
3
4
1
2
3
4
5
6
7
Nordamerika 18 %
Deutschland 16 %
Österreich 10 %
Frankreich 10 %
Restliches Europa 40 %
Asien / Ozeanien 5 %
Restliche Welt 1 %
1
1
2
3
4
5
6
Legwear 53 %
Ready-to-wear 29 %
Lingerie 14 %
Accessories 2 %
Swimwear 1 %
Handelsware 1 %
1
2
3
4
5
6
7
2
Boutiquen 48 %
Concession-Shop-in-Shops 7 %
Online Business 5 %
Factory Outlets 10 %
Kauf- und Warenhäuser 13 %
Fachhandel 15 %
Private Label 2 %
Inhalt
Kennzahlen 2014 / 15
U2
Vorwort des Vorstandes
14
Highlights des
Geschäftsjahres
18
Das Unternehmen
Unternehmensprofil
Standorte
Unternehmensgeschichte
Die Produktwelt von Wolford
Produktion und Know-how
Nachhaltigkeit
21
24
26
28
34
36
Unternehmensstrategie
40
Die Wolford Aktie
44
Corporate Governance
Bericht
Corporate Governance bei Wolford
Vorstand
Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrates
Verantwortung und Arbeitsweise von Vorstand
und Aufsichtsrat
Abweichungen von C-Regeln Corporate
Governance Kodex
Vergütungsbericht
Maßnahmen zur Förderung von Frauen
Bericht des
Aufsichtsrates
46
48
50
51
52
53
55
56
Lagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Ergebnis- und Bilanzanalyse
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Ausblick und Ziele
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Risikomanagement
Forschung und Entwicklung
Human Resources
Angaben nach § 243 a Abs 1 UGB
58
59
64
65
66
66
70
71
72
Konzernabschluss
Inhaltsverzeichnis
Konzernabschluss
Anhang zum Konzernabschluss
73
74
80
Erklärung der
gesetzlichen Vertreter
114
Uneingeschränkter
Bestätigungsvermerk
115
Service
Struktur der Wolford Gruppe
Glossar
Finanzkalender
Investor Relations Kontakt
Kennzahlenübersicht 5 Jahre
Impressum
117
118
123
123
124
U3
Wie wir
nicht nur Trends
setzen,
sondern
auch profitabel
wirtschaften.
Wolford
Marke
Stärke
Wir sind eine Marke. Und künftig treten
wir auch so auf. Von inspirierenden
Schaufenstern in den besten Einkaufslagen der Welt bis zum unvergesslichen
Produkterlebnis: Wolford macht den
„Unforgettable Touch“ überall spürbar.
Marke
Innovationen
Wir kreieren Klassiker. Mit unserer
Stricktechnik schaffen wir einzigartige
Produkte, die man einfach haben muss.
Und künftig auch jederzeit haben kann.
Ikonen sind niemals out of stock.
Ikonen
Wolford
Produkte
24
Wolford
Über alle Distributionskanäle hinweg
schaffen wir ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Mit eigenem Retail, WholesalePartnern und im World Wide Web –
unserem grenzenlosen …
7
Vertrieb
Poin
of S
Wolford
nt
Sale.
Vertrieb
Back to Black:
How We Drive Profits
STRONG BRAND
Wolford hat außergewöhnlich
loyale Kundinnen und profitiert
noch heute vom starken Image,
das Starfotografen wie Helmut
Newton geprägt haben. Wir
revitalisieren die Marke und
interpretieren sie zeitgemäß,
um auch die Konsumentin von
morgen zu überzeugen.
WORLDWIDE
DISTRIBUTION
Wir schaffen einen ausgewogenen
Mix an eigenen Standorten und
partnergeführten Geschäften, eng
verlinkt mit dem Online Business:
eine kontrollierte Omni-ChannelDistribution für die globale Expansion von Wolford.
NEW GO-TO-MARKET
ICONIC PRODUCTS
Wolford konzentriert sich auf ihre
Kernkompetenz – körpernahe
Rundstrickprodukte mit hohem
Tragekomfort in konkurrenzloser
Qualität – und setzt ganz auf
Innovation: Wir kreieren Produkte,
die zu Must-haves werden.
EDGY COMMUNICATION
Wir haben Standorte in den
besten Verkaufslagen der Welt
und werden hier noch deutlicher
Flagge zeigen – allen voran mit
Schaufenstern, die selbst zu
Attraktionen werden. Und mit
modernem Storytelling über alle
Kommunikationskanäle hinweg.
Der Point of Sale lebt von neuen
Produkten. Künftig werden alle
Prozesse des Go-to-Market von
der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen aus rückwärts konzipiert
und damit konsequenter auf das
Einkaufsverhalten der Endkundinnen ausgerichtet.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Vorwort des Vorstandes
Sehr geehrte Aktionäre, geschätzte
Damen und Herren,
Wolford hat das Geschäftsjahr
2014 / 15 erwartungsgemäß positiv abgeschlossen: Wir schreiben erstmals seit zwei Jahren
wieder schwarze Zahlen und
konnten den Umsatz um 0,9 %
auf 157,4 Mio. € steigern. Mit
2,2 Mio. € liegt das EBIT deutlich
im Plus, womit Wolford das Ergebnisziel für dieses Geschäftsjahr erreicht hat – ungeachtet des
laufenden Transformationsprozesses und der teilweise schwierigen
Marktbedingungen vor allem
im ersten Halbjahr. Auch nach
Steuern haben wir mit 1,0 Mio. €
einen Gewinn erwirtschaftet.
Nach Absatzrückgängen in den
ersten Monaten stabilisierte sich
das Geschäft im dritten Quartal
und von Februar bis April konnten
wir in fast allen relevanten Märkten teilweise deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen. Dabei kamen uns in den wichtigen Märkten
USA und Großbritannien auch positive Wechselkurseffekte zugute.
Im größten europäischen Markt
Deutschland haben sich die Umsätze zuletzt stabilisiert, auch wenn
diese im Gesamtjahr um 2 %
unter Vorjahr blieben. In unserem
weltweit größten Markt USA hat
sich das Geschäft in den letzten
Monaten so deutlich erholt, dass
sich das Umsatzplus im Jahresvergleich auf 5 % beläuft.
RETAIL-GESCHÄFT
STABILISIERT SICH
Die Umsätze mit eigenen Retail
Stores stiegen im abgelaufenen
Geschäftsjahr leicht um etwas
über 1 %, wobei insbesondere
im vierten Quartal ein deutlicher
Aufwärtstrend einsetzte, der auch
in den ersten Monaten des neuen
Geschäftsjahres anhielt. Seit Februar 2015 konnten wir die flächenbereinigten Umsätze (ohne
Effekte aus Eröffnung oder Schließung von Standorten) mit jedem
Monat weiter steigern. Die im
zweiten Halbjahr eingeleiteten
Maßnahmen zur Verkaufsförderung in den Kernmärkten USA
und Deutschland zeigten offenkundig Wirkung, hinzu kommt
der willkommene Rückenwind
durch den schwachen Euro.
Das Wholesale-Geschäft ging im
Gesamtjahr um knapp 2 % zurück.
Auch dieser Bereich hat sich jedoch in den letzten Monaten deutlich verbessert, nachdem wir zum
Halbjahr noch um 8 % unter dem
Vorjahr lagen. Die Sommerkollektion 2015 stieß bei unseren Kundinnen auf sehr positive Resonanz,
hinzu kam eine Stabilisierung der
Umsätze mit unserem Handelspartner im wichtigen Markt Russland.
Im Vergleich zu den Vorquartalen
hat sich die Situation im russischen
Binnenmarkt zuletzt etwas verbes-
sert, während das Ausbleiben
russischer Touristen in den europäischen Metropolen weiter
spürbar war.
Sehr erfolgreich entwickelte sich
im abgelaufenen Geschäftsjahr
unser Online Business: Hier beläuft sich das Umsatzplus auf
24 %. Inzwischen erzielt Wolford
5 % des Umsatzes mit eigenen
Online Shops; berücksichtigt man
hier noch die von Handelspartnern erzielten Online-Umsätze,
steigt der Anteil am Konzernumsatz auf über 8 % und das Wachstum auf 35 %.
POSITIVES ERGEBNIS WIE
PROGNOSTIZIERT
Insgesamt entspricht die Umsatzentwicklung 2014 / 15 zwar nicht
unseren internen Erwartungen,
dennoch hat sich Wolford nach
einem verhaltenen Start ins Jahr
gut gehalten – trotz schwieriger
Marktbedingungen und des Wegfalls der Umsätze der geschlossenen Retail-Standorte (ein Effekt
von rund 6 Mio. €). Auf der anderen Seite profitierten wir jedoch
ergebnisseitig von der konsequenten Restrukturierung des eigenen
Retail-Geschäfts.
Das operative Ergebnis (EBIT)
erreichte 2,2 Mio. € nach einem
Verlust von 4,7 Mio. € im Vorjahr.
V O R W O R T D E S V O R S TA N D E S
SEITE 14 – 15
Ashish Sensarma, CEO
Deutlich verbessert hat sich auch
das um außerordentliche Aufwendungen und Erträge bereinigte
EBIT in Höhe von 1,6 Mio. €. Darin
enthalten ist der Gewinn aus dem
Verkauf von zwei Mietrechtsoptionen, wir haben jedoch auch im
operativen Bereich weitere Fortschritte erzielt. Auf der anderen
Seite haben wir bewusst die
Marketing-Aufwendungen auf
10,6 Mio. € erhöht – eine geplante Investition in die Stärkung
der Marke.
ERNEUERTE UNTERNEHMENSSTRATEGIE
Die Strategie der Refokussierung
auf die Kernkompetenzen des
Unternehmens trägt erste Früchte,
jedoch ist der Transformationsprozess noch nicht abgeschlossen.
Um Wolford nachhaltig auf einen
profitablen Wachstumskurs zurückzuführen sowie gute Ergebnisse zu
erwirtschaften und angemessene
Dividenden zahlen zu können,
gilt es noch einige Aufgaben zu
bewältigen.
Wolford ist ein Markenhersteller
im „aspirational luxury segment“
mit starkem eigenem Retail, unsere
internen Strukturen und Prozesse
sind aber noch zu sehr auf den
Großhandel ausgerichtet. Wir
haben bisher jeweils eine große
Sommer- und Winterkollektion entwickelt, die dann zu spezifischen
Terminen ausgeliefert wurde. Um
die Stärke unserer MonobrandStandorte künftig besser nutzen
zu können, sind wir dabei, unser
Geschäftsmodell umzustellen:
Konsequent vom POS und der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen
ausgehend, werden alle Prozesse
des Go-to-Market-Modells – angefangen bei der ersten Produktidee – eng miteinander verzahnt.
Die Entwicklung erfolgt in deutlich
kürzeren Rhythmen, womit wir
auch schneller auf spezifische
Entwicklungen sowie die aktuelle
Nachfrage reagieren werden
können. Dabei geht es uns darum,
wieder verstärkt Produkte mit
hohem Innovationsgrad und TopSeller-Potenzial zu entwickeln.
Künftig wird es fünfmal im Jahr
neue Ware für den Point of Sale
geben – beginnend mit der Auslieferung der Sommerkollektion
2016, die Anfang Februar startet.
Davon werden auch unsere Wholesale-Kunden profitieren, denn neue
Produkte ziehen – entsprechend
vermarktet – die Konsumentinnen
in die Geschäfte. Intern kann
damit die Kapazitätsauslastung
übers Jahr optimiert und der
Fertigwarenbestand gesenkt werden, was positive Auswirkungen
auf Kosten und Cashflow haben
wird.
Kundenbasis: Wolford Kundinnen
schwören seit Jahren auf unsere
Produkte. Dabei vertrauen sie
nicht zuletzt auf die nachhaltige
Produktion ausschließlich in Europa
– auch diese Tatsache muss künftig
erzählt werden.
Im laufenden Geschäftsjahr werden
wir das Marketing darauf konzentrieren, die eigenen Standorte in
den Top-Einkaufslagen besser zu
nutzen und so die Quadratmeterumsätze zu steigern. Wir sind dabei, ein neues Konzept für unsere
Schaufenster zu entwickeln, die zu
echten Attraktionen werden sollen.
Auch in den Geschäften selbst
steht künftig das Einkaufserlebnis
im Vordergrund: Die im vergangenen Geschäftsjahr neu eröffneten
Standorte in strategisch wichtigen
Lagen in Barcelona, Florenz,
Frankfurt und München sind erste
Meilensteine auf diesem Weg,
aber noch nicht das Ziel. In den
kommenden Jahren wollen wir
den Durchschnittsumsatz im eigenen Retail auf über 10.000 € je
Quadratmeter steigern und eine
EBIT-Marge im Konzern von 10 %
erwirtschaften.
EINKAUFSERLEBNIS
ONLINE UND OFFLINE
Axel Dreher, COO / CTO
Positive Folgen für unser Working
Capital wird auch die weitere
Modernisierung und Straffung des
Produktsortiments haben: In den
kommenden eineinhalb Jahren
werden wir in der umfangreichen
Essential-Kollektion die Anzahl der
Artikeleinheiten (Stock Keeping
Units) von über 5.500 auf rund
3.000 verringern. Auch das nimmt
Komplexität aus unseren Prozessen, sichert die Warenverfügbarkeit und passt das Sortiment an
die gewünschte Präsentation am
POS an.
REVITALISIERUNG
DER MARKE
In den vergangenen eineinhalb
Jahren hat sich Wolford ihrer Wurzeln besonnen und ihre innovative
Kraft auf jene Produktbereiche
konzentriert, die der Marken-DNA
entsprechen: Legwear und körpernahe Produkte wie Lingerie und
Bodywear. Nun gilt es, die Marke
zu revitalisieren, ihr die alte Strahlkraft zurückzugeben und damit
neue Kundinnen an die Marke heranzuführen. Zu den großen Stärken von Wolford gehört die loyale
Nicht zuletzt gilt es, den Konsumentinnen ein Einkaufserlebnis zu
bieten, das keine Grenzen zwischen online und offline kennt. Sie
sollen in Zukunft online bestellte
Ware ebenso vor Ort im Geschäft
abholen wie umgekehrt im Geschäft gerade nicht vorrätige Artikel online nach Hause bestellen
können. Wir werden unser wachstumsstarkes Online-Geschäft auf
die nächste Stufe heben und den
erfolgreich gestarteten Dialog mit
den Kunden über Social Media
weiter intensivieren.
Die internationale Expansion
von Wolford wird schrittweise
weiter vorangetrieben, und zwar
V O R W O R T D E S V O R S TA N D E S
SEITE 16 – 17
zunächst mit dem Fokus, die noch
nicht vollständig genutzten Potenziale in unseren Kernmärkten
Westeuropa und USA zu heben.
Zusätzlich bieten die Emerging
Markets wie der Mittlere Osten
und Asien unserer Marke große
Wachstumschancen, die wir künftig mit unseren bewährten Partnern sowie im Rahmen neuer
Modelle realisieren wollen, z. B.
durch die Zusammenarbeit mit
Master-Franchise-Nehmern in
Märkten außerhalb Westeuropas
und Nordamerikas.
POSITIVER AUSBLICK
UND GEPLANTE
DIVIDENDENZAHLUNG
Geschätzte Aktionäre, nicht alle
angesprochenen Maßnahmen lassen sich binnen weniger Monate
umsetzen. Doch haben wir im
abgelaufenen Geschäftsjahr in
vielen Bereichen wesentliche
Fortschritte erzielt und die Basis
für nachhaltig profitables Wachstum gelegt.
Thomas Melzer, CFO
Daher haben wir uns das Ziel gesetzt, dass Wolford im Geschäftsjahr 2015 / 16 den Umsatz weiter
ausbaut und erneut mit einem
positiven operativen Ergebnis
abschließt. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der erneuerten Unternehmensstrategie werden wir aus dem Cashflow sowie
freien Kreditlinien finanzieren.
Anfang Mai konnten wir nach dem
Grundstück in Bregenz auch die
Betriebswohnungen für 1,3 Mio. €
veräußern, womit die Verwertung
des nicht betriebsnotwendigen
Vermögens rund 8 Mio. € Erlös
generiert hat und abgeschlossen
ist. Von diesen Veräußerungserlösen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 3 Mio. €
zusätzlich für Marketing und
damit die langfristige Stärkung
unserer Marke ausgegeben und
einen Teil der Refokussierungsstrategie finanziert. Wir wollen
jedoch auch Sie, die Anteilseigner
des Unternehmens, an den außerordentlichen Erträgen partizipieren
lassen und schlagen daher der
Hauptversammlung vor, eine
Sonder-Dividende in Höhe von
0,20 € je Aktie auszuschütten.
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen
in die Wolford AG und hoffen,
dass Sie uns weiter begleiten. An
dieser Stelle möchten wir auch
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen
Einsatz in diesen Zeiten des Umbruchs und der Neuausrichtung
danken. Wir sind gemeinsam auf
einem guten Weg.
Der Vorstand
Ashish Sensarma
Axel Dreher
Thomas Melzer
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Highlights des
Geschäftsjahres 2014 /15
Neuer Wolford Shop in der Züricher Strehlgasse
Wolford Modenschau im Festspielhaus in Bregenz
VORSTELLUNG DER
NEUEN HERBST / WINTERKOLLEKTION 2015 / 16
- Vorstellung der Kollektion auf
einer Gala im Bregenzer Festspielhaus – der erste Meilenstein
auf dem Weg zur Neuausrichtung des Produktportfolios ist
erreicht (Januar 2015)
- Das Fachpublikum lobt die
Rückkehr zu den Wurzeln der
Marke Wolford
NEUER CEO AN BORD
NEUE BOUTIQUEN
AN STRATEGISCHEN
STANDORTEN
- Ashish Sensarma wird zum
neuen Vorstandsvorsitzenden
der Wolford AG bestellt
(Januar 2015)
- Der ausgewiesene RetailExperte mit 30 Jahren
Erfahrung in der FashionBranche hat unter anderem
als COO die Luxus-Bademode
Vilebrequin international
bekannt gemacht und davor
die Geschäftsbereiche Retail
und Online der Modekette
Mexx ausgebaut
- Juni 2014: Prince Street,
New York, USA
- September 2014: Paseo de
Gracia, Barcelona, Spanien
- Oktober 2014: Fressgass’,
Frankfurt, Deutschland
- Oktober 2014: Via Calzaiuoli,
Florenz, Italien
- März 2015: Weinstraße,
München, Deutschland
- März 2015: Rue Paradis,
Marseille, Frankreich
- März 2015: Strehlgasse,
Zürich, Schweiz
HIGHLIGHTS DES GESCHÄFTSJAHRES
SEITE 18 – 19
NEUES AUS DER
PRODUKTENTWICKLUNG
(FORTLAUFEND)
Wolford Buskampagne in Paris
VIPS IN WOLFORD
(FORTLAUFEND)
UNTERNEHMENSSTRATEGIE ÜBERARBEITET
Gemeinsam mit dem Management formuliert der Vorstand die
Grundpfeiler der erneuerten
Strategie (Februar 2015)
- Revitalisierung der Marke –
Modernisierung eines starken
Erbes
- Anpassung des Produktportfolios – konsistente Kollektionsaussage und Sicherung des
Wettbewerbsvorsprungs durch
Innovation
- Neuausrichtung der Marktkommunikation – online und offline
- Optimierung der kontrollierten
Multi-Channel-Distribution und
Globalisierung
- Neues Go-to-Market-Modell
- Während eines gemeinsamen
Auftrittes tragen Madonna
und Taylor Swift Wolford:
Madonna in Twenties Tights
plus Fatal 80 Stay-Ups und
Taylor Swift in Satin Touch
Stay-Ups
- Beyoncé präsentiert sich in
Twenties Tights
- Scarlett Johansson verrät ihre
Leidenschaft für Wolford im
Interview mit der Vogue UK:
„… This year I want to wear
more dresses with tights. I’m
going to make some serious
investments at Wolford.“
- Jennifer Aniston zeigt sich in
Mat Opaque 80 Tights
- Gwen Stefani trägt Twenties
Tights beim Fotoshooting für
die Cosmopolitan
- Kristen Stewart posiert im
Wolford Bra auf dem Elle-Cover
- Für die weltweit erste geklebte
Strumpfhose Pure 50 Tights
erhält Wolford im September
2014 den Innovationspreis
des Landes Vorarlberg
- Auf die Pure 50 Tights folgt mit
der Sommerkollektion 2016 die
Pure 10 Tights: hauchdünn und
dank einer Garn-Innovation die
weichste Strumpfhose am Markt
- Auch im Bereich Ready-to-wear
setzt Wolford weiter auf die innovative Klebetechnologie und
entwickelt die neue Serie Pure
Plus in dickerer Qualität mit
geschnittenen Kanten
- Neu im Programm der Lingerie
sind zahlreiche Produkte aus
Sheer Touch Material (sehr
feines, dennoch formendes
Material) sowie die Linie Cotton
Contour (ebenfalls formend,
aber mit dem Tragekomfort
von Naturfasern)
- Bei der Soft Sensation
Legwear kommt eine neue
Stricktechnologie (Plüschgestrick) zum Einsatz: Das macht
sie besonders warm, aber zugleich extrem atmungsaktiv
und damit gut geeignet auch
für Freizeit-Aktivitäten
Wolford Headquarter in Bregenz, Österreich
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 20 – 21
Das Unternehmen
Unternehmensprofil
DAS UNTERNEHMEN
IN KÜRZE
Das Unternehmen Wolford, gegründet 1950 im österreichischen
Bregenz, ist Marktführer im Bereich der luxuriösen Legwear und
Bodywear und hat eine etablierte
Position bei exklusiver Lingerie. In
den 65 Jahren seines Bestehens hat
es zahlreiche Produktinnovationen
hervorgebracht, die zum Teil noch
heute Verkaufsschlager sind. Wolford produziert unter Einhaltung
hoher Umweltstandards ausschließlich in Europa (in Österreich und
Slowenien) und beschäftigt über
1.600 Mitarbeiter. Dank 271
Monobrand-POS (Points of Sale)
und zahlreichen Handelspartnern
ist die Marke weltweit in über
60 Ländern vertreten. Seit 1995
notiert Wolford an der Wiener
Börse, die Gründerfamilie hält
über zwei Privatstiftungen über
40 % der Aktien.
Wolford will profitabel wachsen
und folgt einer klaren unternehmerischen Vision: „Wir wollen die
global dominierende Marke im
Segment luxuriöser Legwear,
Lingerie und Bodywear sein, die
ihren Kundinnen eine rundum unvergessliche Erfahrung bietet: den
„Unforgettable Touch of Wolford“.
PRODUKTE
Wolford ist für viele Frauen weltweit der Inbegriff exklusiver Strumpfund Bodywear-Mode. Mit ihrer
Kernproduktgruppe Legwear erzielt Wolford mehr als die Hälfte
des Umsatzes. Die Ready-to-wear
(29 % vom Umsatz) umfasst körpernahe Produkte wie Bodys und
Shirts (Bodywear) ebenso wie den
Körper umspielende Kleider und
Pullover. Beide Produktgruppen
basieren auf einer speziellen, von
Wolford entwickelten und laufend
verfeinerten Rundstrick-Technologie.
In Kombination mit feinsten Garnen
ermöglicht sie den speziellen Tragekomfort und die Produktqualität,
die Wolford Kundinnen seit Jahrzehnten schätzen. Beide Produktgruppen werden komplettiert durch
ein ausgewähltes Angebot funktionaler und teilweise körperformender Wäsche (Lingerie, 14 % vom
Umsatz), das sich zunehmender
Beliebtheit erfreut.
Dabei wird zwischen modischer
Trend-Ware und der sogenannten
Essential-Kollektion unterschieden, die zeitlose „Klassiker“ von
Wolford umfasst, beispielsweise
die schon seit 1988 produzierte
Strumpfhose Satin Touch. Ergänzt
wird die Produktpalette durch eine
kleine Auswahl an Accessoires
wie etwa Schals und Schmuckbänder. Das Angebot von Bademode hat Wolford im abgelaufenen Geschäftsjahr eingestellt.
UM SATZ NACH
PRODUKTGRU PP E
3
4 56
2
1
1 Legwear 53 %
2 Ready-to-wear 29 %
3 Lingerie 14 %
4 Accessories 2 %
5 Swimwear 1 %
6 Handelsware 1 %
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
UMSATZ NACH DISTRIBUTION
7
6
5
1
4
3
2
1 Boutiquen 48 %
2 Concession-Shop-in-Shops 7 %
3 Online Business 5 %
4 Factory Outlets 10 %
5 Kauf- und Warenhäuser 13 %
6 Fachhandel 15 %
7 Private Label 2 %
Social-Media-Kampagne „Ballerina Projekt“
VERTRIEBSKANÄLE
1– 4 = Kontrollierte (Monobrand) Distribution: 70 %
1(ohne Partner-Boutiquen), 2, 3, 4 = Retail: 62 %
Wolford Kreationen werden aktuell
in über 60 Ländern weltweit über
ein Netz von eigenen Standorten
sowie Handelspartnern vertrieben.
jahr 2014 / 15 mit 48 % den größten Umsatzanteil. Ende April 2015
standen von den 206 Wolford
Boutiquen 116 unter eigener Führung, 90 wurden von Partnern
geführt.
Boutiquen und
Monobrand-Distribution
Mit der Eröffnung der ersten
Wolford Boutique in New York
nahm die Monobrand-Erfolgsgeschichte von Wolford ihren Anfang. Die darauf folgende Boutiquenexpansion spannte ein
dichtes Netz über die prestigeträchtigen Lagen der weltweiten
Modehauptstädte. Die Ausweitung der Monobrand-Distribution
bildet auch zukünftig einen zentralen Bestandteil der Vertriebsstrategie, wobei ein ausgewogener Mix aus Partner-Boutiquen und
eigenen Standorten in strategisch
wichtigen Städten angestrebt
wird. Mit seinem internationalen
Netzwerk von Boutiquen erzielte
das Unternehmen im Geschäfts-
Online Business
Vor allem die Produkt-Klassiker aus
der Essential-Kollektion eignen sich
für den bequemen Wiederholungskauf von zu Hause aus über das
Internet, da bei Wolford Qualität
und Passform stets unverändert auf
höchstem Niveau sind. Doch auch
Trend-Artikel werden aufgrund der
genannten Vorteile vielfach online
bestellt. Der Anteil des Online-Geschäfts am Gesamtumsatz nimmt
stetig zu und betrug 2014 / 15
über 5 %, ohne Berücksichtigung
der Online-Umsätze der Handelspartner. Aktuell können Kundinnen
in 15 Ländern rund um die Uhr
in eigenen Wolford Online Boutiquen einkaufen.
Factory Outlets
Factory Outlets leisteten in der
Berichtsperiode einen Umsatzbeitrag von 10 % und bieten preissensiblen Konsumentinnen eine
gute Gelegenheit, in die Welt
von Wolford einzusteigen oder
Modelle früherer Kollektionen zu
erwerben.
Kauf- und Warenhäuser
In zahlreichen internationalen
Kauf- und Warenhäusern, beispielsweise bei Harrods in London
oder bei Bergdorf Goodman in
New York, werden Wolford
Produkte in exklusiven Shop-inShops im ansprechenden Wolford
Ambiente angeboten. Der Vertriebskanal Kaufhäuser inklusive
Concession-Shop-in-Shops (selbst
betriebene Flächen) generierte
in der Berichtsperiode einen
Umsatzanteil von 20 %.
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 22 – 23
Neuer Wolford Shop in der Münchener Weinstraße
Fachhandel
Auch in einer Vielzahl exklusiver
Mode- und Fachhandelsgeschäfte
sind Wolford Modelle erhältlich.
Die Fachhandelspartner werden
von Wolford gezielt ausgewählt
und geschult, um neben einer
adäquaten Präsenz der Produkte
auch eine fundierte Beratung der
Kundinnen sicherzustellen. Über
Erlöse mit dem Fachhandel hat
das Unternehmen im abgelaufenen
Geschäftsjahr 15 % der Gesamtumsätze generiert.
KUNDENBINDUNGSPROGRAMM „MY WOLFORD“
In den vergangenen zwei Jahren
hat Wolford intensiv daran gearbeitet, die Vertriebskanäle Online
Business und eigene Boutiquen
stärker miteinander zu vernetzen.
Individualisierte Produktinformation
in Kombination mit der jeweils
bevorzugten Einkaufsmöglichkeit
bietet den Kundinnen zeitliche
und räumliche Flexibilität bei
größtmöglicher Produktauswahl.
Das seit 2010 bestehende Kundenbindungsprogramm „My Wolford“
hat mehr als 460.000 registrierte
Stammkundinnen und verfolgt das
Ziel, nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen und dauerhaft zu pflegen. Es bietet seinen
Mitgliedern nicht nur regelmäßig
Informationen über neue Angebote, sondern auch produktspezifische Beratungen, einen Treuebonus sowie Einladungen zu Veranstaltungen und dem saisonalen
Private Sale.
WOLFORD WELTWEIT
PRÄSENT
Wolford Produkte sind in über
60 Ländern der Welt erhältlich
– mit einem Schwerpunkt auf
Europa. Umsatzstärkster Markt
war 2014 / 15 Nordamerika mit
18 %, gefolgt von Deutschland mit
16 %. Österreich und Frankreich
trugen jeweils 10 % zum Umsatz
bei.
UMSAT Z NACH MARKT
6 7
1
2
5
3
4
1 Nordamerika 18 %
2 Deutschland 16 %
3 Österreich 10 %
4 Frankreich 10 %
5 Restliches Europa 40 %
6 Asien / Ozeanien 5 %
7 Restliche Welt 1 %
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Standorte
WE LTW EIT
Monobrand-Standorte
30. April 2015: 271
davon eigene Verkaufspunkte:
116 Boutiquen
2
39 Concession-Shop-in-Shops
26 Factory Outlets
2
davon partnergeführte Standorte:
90 Boutiquen sowie
ca. 3.000 weitere Handelspartner
3
7
AS I EN: 39 1 )
davon eigene Standorte:
6 Boutiquen
3 Concession-Shop-in-Shops
davon partnergeführte Standorte:
4
30 Boutiquen
4
2
1) inklusive Russland, Ukraine
2
2
2
3
8
2
NORDAM ERIKA: 35
davon eigene Standorte:
25 Boutiquen
5 Concession-Shop-in-Shops
3
3 Factory Outlets
davon partnergeführte Standorte:
2 Boutiquen
2
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 24 – 25
EUROPA : 189 2)
davon eigene Standorte:
85 Boutiquen
31 Concession-Shop-in-Shops
23 Factory Outlets
davon partnergeführte Standorte:
50 Boutiquen
2) exklusive Russland, Ukraine
3
7
4
4
4
4
6
2
2
2
2
8
2
9
2
4
2
4
2
4
2
2
9
3
Foto von Helmut Newton, Wolford Models im Jahr 1997
Unternehmensgeschichte
Was 1950 im österreichischen
Bregenz am Bodensee mit der
Gründung einer Produktionsstätte
für kunst- und reinseidene Damenstrümpfe begann, ist heute für
viele Frauen weltweit der Inbegriff
exklusiver Strumpf- und BodywearMode. Basis dieses Erfolgs ist die
innovative Rundstricktechnologie
von Wolford, die eine einzigartige
Produktqualität ermöglicht. Doch
um zur begehrten Marke zu avancieren, brauchte es mehr: eine
unverwechselbare Ästhetik sowie
eine entsprechende Bildsprache
und Kommunikation.
Die besondere Ästhetik der
Wolford Kreationen zieht sich
wie ein roter Faden durch mehr
als sechs Jahrzehnte Unternehmensgeschichte. Im Zentrum steht
die weibliche Silhouette, umhüllt
von edlem Garn – die Verkörperung zeitloser Eleganz.
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 26 – 27
Foto von Pasquale Abbattista,
Wolford & Missoni, Frühjahr / Sommer 2006
bis Herbst / Winter 2006 / 07
Foto von Marco Marezza,
Wolford & Valentino, Herbst / Winter
2007 / 08 bis Frühjahr / Sommer 2008
bewussten und starken Wolford
Frau entscheidend geprägt. Auch
andere namhafte Fotografen wie
Jean-Baptiste Mondino, Markus
Klinko & Indrani oder Rankin
setzten die Mode von Wolford
effektvoll und emotionsreich in
Szene. Diesen hohen Anspruch
an die visuelle Kommunikation
hat das Unternehmen auch heute
noch, zuletzt engagierte Wolford
den international renommierten
Modefotografen Mario Testino
für die 2014 gestartete ImageKampagne.
haften Designern zusammen –
von Armani, Valentino und Karl
Lagerfeld bis Missoni. So entwickelte etwa der Stardesigner
Philippe Starck aus einem blickdichten Schlauch von Wolford ein
vielbeachtetes, multifunktionelles
Kleidungsstück mit integrierter
Strumpfhose.
Foto von Jean-Baptiste Mondino, Wolford & Philippe Starck
„Starck Naked“,1998
Die körpernahen Schnitte in bester
Verarbeitung und Qualität begeistern Wolford Kundinnen weltweit
seit Jahrzehnten. Zudem gelangen
Wolford immer wieder wegweisende Produktinnovationen, die
zu echten Klassikern wurden – von
der ersten transparenten Stützstrumpfhose Miss Wolford (1977)
über den ersten nahtlosen Body
(1992) bis zur weltweit ersten
geklebten Strumpfhose Pure 50
(2014), die auch unter enger
Kleidung unsichtbar bleibt.
Unverwechselbar ist auch die Bildsprache des Unternehmens: Hier
setzte Wolford in den vergangenen Jahrzehnten Maßstäbe, angefangen in den 1990er-Jahren mit
dem Engagement des weltberühmten Fotografen Helmut Newton.
Er hat das Image der selbst-
Die Geschichte von Wolford ist
untrennbar mit der Geschichte der
Mode verbunden – und damit geprägt vom Zeitgeist und von Einflüssen aus Kunst und Kultur. Stets
offen für kreative Ideen, arbeitete
Wolford immer wieder mit nam-
Seit vielen Jahren verlassen sich
namhafte Schauspielerinnen und
Sängerinnen wie etwa Madonna,
Beyoncé, Scarlett Johansson,
Miley Cyrus und Kate Moss bei
ihren öffentlichen Auftritten auf
die Qualität und Exklusivität von
Wolford Produkten. Die Marke
ist ein Liebling der Stars, bleibt
dabei entweder dezent im Hintergrund, oder wird durch den Auftritt in trendigen Modellen öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Die Produktwelt von Wolford:
„The Unforgettable Touch“
Legwear
Alina Leggings, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16
Seit 65 Jahren überzeugt Wolford
ihre Kundinnen mit modischer und
innovativer Beinbekleidung, die
hohen Tragekomfort und perfekte
Passform bietet. Das Angebot
umfasst klassische Essentials als
Ganzjahresprogramm sowie
Luxe 9 Knee Highs, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16
saisonale Trendmodelle. Von
Strumpfhosen und Strümpfen über
Stay-Ups und Kniestrümpfe bis hin
zu Leggings und Socken bietet
Wolford ein umfangreiches
Sortiment, das durch funktionale
Shape & Control-Produkte mit
hohem Innovationsgrad abgerundet wird. Die Legwear ist die
Kernproduktgruppe von Wolford,
an der sich die weiteren Produktgruppen Lingerie und Ready-towear orientieren.
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 28 – 29
Filigra Lace Stocking und Filigra Stocking Belt, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Ready-to-wear
Filigra Lace Pullover, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016
In der Damenoberbekleidung
bietet Wolford zeitlos klassischen
Chic ebenso wie modische
Produkte aus feinsten Materialien.
Die Kollektion umfasst all jene
Produkte, die sich an den Körper
schmiegen wie Bodys, Shirts und
Tulle Pullover, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16
Tops (Bodywear) – ergänzt durch
den Körper umspielende Produkte
wie beispielsweise Merinokleider,
Röcke und Pullover. Gemeinsam
ist allen Produkten der Anspruch
an Qualität, Pflegeleichtigkeit und
optimalen Tragekomfort.
Sie sind eine perfekte Ergänzung
zur Legwear und lassen sich vielfältig kombinieren.
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 30 – 31
Pure Plus Dress, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Lingerie
Neon String Panty, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16
Die Wäschekollektion von Wolford
zeichnet sich durch zeitloses Design, raffinierte Details und einen
hohen Grad an Funktionalität aus.
Sowohl in den klassischen als
auch in den dekorativen Serien
bietet Wolford mit Shape &
Filigra Lace Push-Up Bra, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016
Control zudem den Körper formende Lingerie-Produkte. Auch
die Lingerie harmoniert mit der
Legwear und der Ready-to-wear
und bietet dazu eine perfekte
Ergänzung.
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 32 – 33
Neon String-Body, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Produktion und Know-how
Am Anfang der Wolford Produktion steht ein feines Garn. Aus
diesem Garn entstehen in vielen,
fein aufeinander abgestimmten
Produktionsschritten die Kreationen von Wolford. Jedem einzelnen dieser Arbeitsschritte folgt
eine manuelle Qualitätskontrolle.
Hochqualifizierte Arbeitskräfte in
Bregenz (Österreich) und Murska
Sobota (Slowenien) und ein kompromissloses Qualitätsdenken,
das sich durch alle Bereiche des
Unternehmens zieht, zeichnen
die Marke aus und garantieren
perfekte Passform und höchsten
Tragekomfort und Langlebigkeit.
TRENDSETTER DER
BRANCHE
Wolford setzte in ihrer 65-jährigen
Geschichte als Trendsetter der
Branche mit zahlreichen Produktinnovationen Meilensteine. Darunter finden sich Strumpfhosenmodelle wie die Miss W, Satin
Touch und Velvet de Luxe, die
ebenso wie Wolford Bodys, das
Fine Merino Dress und die Lingerie
der Mat de Luxe Serie als Klassiker in der Damengarderobe gelten. Textile Ingenieurskunst, ein
starker Innovationsgeist und viel
Liebe zum Detail sind die Basis für
Produkt-Ikonen, wie sie Wolford
immer wieder geschaffen hat.
So konnte Wolford 2014 mit der
Pure 50 Tights die weltweit erste
geklebte Strumpfhose auf den
Markt bringen. Dahinter steht
eine zum Patent angemeldete
Innovation in der Verbundtechnologie, die es möglich macht, Nähte so dünn und glatt miteinander
zu verkleben, dass sie auch unter
enger Kleidung nicht auftragen
und hohen Tragekomfort bieten.
Alle Innovationen basieren auf
der von Wolford entwickelten
hochspezialisierten Stricktechnologie und sind das Ergebnis von
laufenden, intensiven Forschungs-
und Entwicklungsaktivitäten. Mit
einer unternehmensinternen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, einer Zwirnerei, Strickerei,
Dämpferei, Näherei, Färberei und
Formerei, einem Farblabor sowie
flexiblen Zuliefer-Partnern verfügt
Wolford über eine entsprechend
hohe Innovationskraft, um immer
wieder mit neuen Produkten überraschen zu können.
AUS FASERN WIRD
FASHION
Wolford Produkte bestehen aus
feinstem Garn, das vorwiegend
aus Italien, Österreich, Deutschland, Japan und der Schweiz
bezogen wird. Neben Naturfasern wie Wolle und Seide kommen hauptsächlich synthetische
Fasern zum Einsatz. Nahezu alle
Garne werden im Rohzustand,
d. h. ungefärbt gestrickt, was
bereits von Beginn an für einen
Qualitätsvorsprung sorgt.
In der Wolford Strickerei in
Bregenz herrschen besondere
klimatische Bedingungen, die
Voraussetzung für eine außergewöhnlich schöne und gleichmäßige
Maschenstruktur sind: Bei einem
hinsichtlich Luftfeuchtigkeit und
Raumtemperatur fein abgestimmten Mikroklima wird das beste Ergebnis erzielt. Pro Tag werden in
der Strickerei rund 430.000 Kilometer Garn verarbeitet, was etwa
dem zehnfachen Erdumfang entspricht. Auf 440 individuell umgebauten Strickmaschinen, die das
technische Herz der Produktion
bilden, entstehen täglich rund
23.000 Strumpfhosen, 6.000
Strümpfe und 2.000 Bodys. Für
eine Basic-Strumpfhose werden
bis zu 12 Kilometer Garn verwendet. Die durchschnittliche Strick-
Strickmaschinen: das technische Herz der Marke Wolford
zeit für eine Strumpfhose ohne
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 34 – 35
Bis zu 12 km Garn für eine Strumpfhose
Muster beträgt zwischen drei und
sechs Minuten, für aufwändige
Trendmodelle entsprechend
länger.
Die Dämpfung der ungefärbten,
gestrickten Schläuche in der hauseigenen Dämpferei macht das Material elastischer und widerstandsfähiger und gibt ihm die entsprechende Länge. Späteres Einlaufen
wird so verhindert. In der Konfektion sorgen textile Fachkräfte
mit geschulten Händen und Augen
dafür, dass im Rahmen effizient geplanter und organisierter Ablaufprozesse Mode entsteht, die höchsten Qualitätsansprüchen genügt.
Rund 18 Kontrollgänge pro Produkt
Fertig konfektioniert gehen die Teile in die Färberei, wo sie einen
material- und farbabhängigen Färbeprozess durchlaufen, der bis zu
zwölf Stunden dauern kann. Pro
Tag benötigt das Unternehmen
rund 700.000 Liter Wasser. Über
Wärmerückgewinnungssysteme
wird Prozesswasser zurückgeführt
und Restwärme wird für Heizung
und Kühlung verwendet. Erst dann
wird das gereinigte und gekühlte
Wasser in die Kanalisation geleitet. Als in einem Wasserschutzgebiet angesiedelter Produktionsbetrieb unterliegt Wolford strengen
gesetzlichen Anforderungen, die
vollumfänglich erfüllt werden.
Gefärbt und geformt erfolgt
anschließend die Fertigmaßkontrolle, bei der in Stichproben
pro Produktionseinheit fest definierte Qualitätskriterien, z. B. Griff,
Elastizität und Dehnung, überprüft
werden: 21 Parameter sind es
bei Strümpfen, 14 bei Bodys.
Im abschließenden Sortierungsund Verpackungsprozess
wird jedes einzelne Produkt nochmals mit geschultem Auge und
Fingerspitzengefühl überprüft. Erst
dann wird es manuell verpackt
und ist zum Versand bereit.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Nachhaltigkeit
BEKENNTNIS ZUR
NACHHALTIGEN UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Gemeinsam mit ihren Geschäftspartnern arbeitet Wolford kontinuierlich an der langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs –
und das setzt ökonomisch, sozial
und ökologisch verantwortliches
Handeln voraus. Nachhaltiges
Denken und Handeln sind bei
Wolford selbstverständlich.
Im Rahmen des Chancen- und Risikomanagements evaluiert Wolford
kontinuierlich die Wirksamkeit von
Prozessen und internen Kontrollen,
dokumentiert diese und leitet, wenn
notwendig, entsprechende Verbesserungsmaßnahmen ein. Die
Verantwortung für die Umsetzung
dieser Maßnahmen liegt beim
Management und Nachweise
dafür werden von Vorstand und
Aufsichtsrat eingefordert. Dieser
Prozess ist seit Jahren fester
Bestandteil der internen Arbeitsweise und Berichtslinien.
GESUNDHEIT UND
UMWELTSCHUTZ
Die seit 1950 bestehende Produktionsstätte in Bregenz grenzt
direkt an das Wasserschutzgebiet
des Bodensees und muss daher
besonders hohen Anforderungen
an umweltschonende Prozesse und
einen effizienten Einsatz von Ressourcen genügen. Gezielte Maßnahmen, die umliegende Ökosysteme schützen und bewahren, sind
für das Unternehmen seit Jahrzehnten Teil seiner aktiv wahrgenommenen Umweltverantwortung.
Nur ein Beispiel: Pro Tag benötigt
Wolford rund 700.000 Liter Wasser. Über Wärmerückgewinnungssysteme wird Prozesswasser zurückgeführt und Restwärme für Heizung
und Kühlung verwendet. Erst danach und jeweils in Absprache
mit dem örtlichen Kläranlagenbetreiber wird das gereinigte und
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 36 – 37
SYSTEM
PARTNER
Systempartnerschaft mit
bluesign
Dass der Produktionsprozess von
Wolford den weltweit höchsten
Standards für Nachhaltigkeit in
der Textilindustrie entspricht, beweist die seit April 2015 bestehende Partnerschaft mit der bluesign
technologies AG, einem global
agierenden Netzwerk, dessen
System für sichere Textilien, eine
umweltfreundliche Produktion und
den sorgfältigen Umgang mit
Ressourcen steht. Dabei geht es
nicht nur um die Überprüfung
einzelner Endprodukte, wie sie
bei zahlreichen Öko-Labels üblich
ist, sondern darum, Transparenz
über die komplette textile Zuliefererkette zu schaffen.
gekühlte Abwasser in die Kanalisation geleitet.
Zum Anspruch der Marke Wolford
gehört es, nur Produkte herzustellen,
die ein Höchstmaß an Qualität,
Funktion und Komfort bieten.
Entsprechend großes Augenmerk
liegt auf der gesundheitlichen
Unbedenklichkeit der verwendeten
Materialien und Chemikalien im
Herstellungsprozess ebenso wie
bei der Verarbeitung. Österreichische Unternehmen unterliegen
hier generell einer sehr strengen
Gesetzgebung, doch die Qualitätskontrolle bei Wolford geht
darüber weit hinaus.
Nachdem sich das Unternehmen
im abgelaufenen Geschäftsjahr
einem aufwändigen AuditierungsProzess unterzogen hat, ist Wolford weltweit der erste Strumpfhersteller, der sich Partner des
bluesign® system nennen darf.
Dabei wurde jeder Schritt in der
Produktion und jede eingesetzte
Chemikalie genau analysiert
und bei Bedarf entsprechend den
Anforderungen von bluesign
optimiert oder ersetzt.
Zu den Vorteilen des Systems
gehört, dass sich die Partner
aufeinander verlassen können.
Unabhängig davon hat Wolford
jedoch schon seit Jahren ein
eigenes System zur Qualitätskontrolle von Lieferanten. Diese werden regelmäßig besichtigt und
müssen sich auch zum „Code of
Conduct“ des Verbands der
Textil- und Modeindustrie bekennen. Ihre Produkte müssen den
Richtlinien und Schadstoffgrenzwerten von Ökotex 100 und der
EU-Norm REACH (Registration,
Evaluation, Authorization of Chemicals) entsprechen. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird
im Rahmen von Kontrollen durch
das interne Qualitätsmanagement
sowie durch unabhängige Labore
sichergestellt.
Führende Rolle bei
smart-textiles Projekt
Das ökologische Engagement von
Wolford geht noch weiter und
umfasst auch die Schonung natürlicher Ressourcen. So arbeitet das
Unternehmen im Rahmen des Branchennetzwerks smart-textiles an einem Projekt zur Entwicklung einer
kreislauffähigen Wäscheserie
(cradle to cradle). Dabei handelt
es sich um ein von der FFG (österreichische Forschungsfördergesellschaft) unterstütztes sogenanntes
COIN-Projekt (Cooperation Innovation) zur Förderung der Kooperation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen für eine
effiziente Umsetzung von Wissen
in innovative Produkte.
In diesem Projekt geht es um die
Entwicklung von Lingerie-Artikeln
mit Rohstoffen, die entweder wiederverwertet werden können oder
sich umweltneutral entsorgen
lassen, weil sie biologisch abbaubar sind. Beteiligt an der Entwicklung sind zehn Vorarlberger Textilunternehmen, die entsprechende
Wäschebestandteile – von Bändern
bis zu Verschlüssen – produzieren.
Wolford hat die Führungsrolle in
diesem Konsortium inne, da das
Unternehmen nicht nur selbst
entsprechende Stoffe entwickelt,
sondern künftige Produkte auch
unter seinem Markennamen vermarkten wird.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
DER SPIRIT EINES WOLFORDIANERS
FÖRDERUNG
DER MITARBEITER
Soziale Verantwortung beginnt
im eigenen Haus. Gesunde und
motivierte Mitarbeiter sind für den
Unternehmenserfolg von Wolford
unverzichtbar. Daher arbeitet
Wolford kontinuierlich an Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter, ihrer
Motivation und Identifikation mit
dem Unternehmen.
Wolford ist sich auch der veränderten Anforderungen junger
Menschen an attraktive Arbeitgeber bewusst. Sie erwarten eine
Unternehmenskultur, die Work-LifeBalance sowie Entfaltungs- und
Karrieremöglichkeiten bietet. Die
Führungskultur im Unternehmen
spielt dabei eine maßgebliche
Rolle. Daher haben im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 60
Führungskräfte aus unterschiedlichen Nationen ein gemeinsames
Verständnis von Führung entwickelt
und dazu folgende Leitgedanken
erarbeitet: Führungskräfte von
Wolford sind Vorbilder, vermitteln
Sinn und gestalten Zusammenarbeit. Sie zeigen Interesse, fördern
Talente und führen zielorientiert.
Diese Leitlinien werden derzeit
im Sinne konkreter Führungsaufgaben und gewünschten Führungsverhaltens detailliert und
entsprechende Trainingsangebote
entwickelt.
Im Zuge der Aktualisierung der
Unternehmensstrategie (siehe
Seite 40) wurde das schon im
vergangenen Geschäftsjahr entwickelte Unternehmensleitbild
bestätigt und durch sogenannte
„Verhaltensanker“ ergänzt, an
denen sich Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter orientieren sollen:
- Leidenschaft: Wolfordianer lieben ihren Job – das gibt
ihnen Energie.
- Proaktiv: Wolfordianer sehen zukünftige Herausforderungen kommen. Sie sind das Gegenteil von reaktiv.
- Achten auf Details: Kein Detail ist Wolfordianern zu klein –
sie wissen, dass jedes Detail einen großen Unterschied für
die Kunden machen kann.
- Nonkonform: Wolfordianer hinterfragen den Status quo –
sie wollen immer die beste Lösung.
- Unternehmerisch: Wolfordianer agieren in ihren Funktionen,
als wären sie die Eigentümer des Unternehmens.
- Verantwortung bis zum Schluss: Wolfordianer halten
Zusagen ein und überwinden Schwierigkeiten durch
Erarbeiten von Alternativen.
- Umsetzung: Wolfordianer erledigen ihre Aufgaben zum
Nutzen der Kunden und ihrer Kollegen.
- Kein Ego: Wolfordianer arbeiten eng zusammen,
unabhängig von Hierarchie, Position oder Abteilung –
keine Politik!
- Niemals zufrieden: Wolfordianer streben stets nach besseren Ergebnissen – sie glauben aufrichtig daran, dass mehr
erreicht werden kann.
- Spaß haben: Offen – ehrlich – Beziehungen: Wolford ist
eine große Familie.
Wolford beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.574
Mitarbeiter weltweit und investiert
laufend in deren Weiterbildung
sowie in die Verbesserung der
Rahmenbedingungen zur Förderung individueller Fähigkeiten.
Für die Aus- und Weiterbildung
von Mitarbeitern hat Wolford
im Geschäftsjahr 2014 / 15
0,24 Mio. € aufgewendet.
Neue Mitarbeiter werden anhand
eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter
in Bregenz in das Unternehmen,
seine Produkte und Philosophie
eingeführt. In allen Unternehmensbereichen werden jährliche Mitarbeiterentwicklungsgespräche
geführt, um das persönliche Entwicklungspotenzial aufzuzeigen
und interne Karrieremöglichkeiten
zu identifizieren. Großzügige
Freistellungsregelungen während
der Arbeitszeit sowie Gleitzeitund Teilzeitarbeitsmodelle sind
ebenfalls fester Bestandteil der
Mitarbeiterförderung.
Damit reagiert das Unternehmen
auf die sich verändernden persönlichen Rahmenbedingungen der
Mitarbeiter, auch über gesetzliche
Erfordernisse hinaus. Individuelle
Wünsche von Arbeitnehmern,
z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und verändertem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem
Betriebsrat geprüft und nach
Möglichkeit umgesetzt. Darüber
hinaus nutzten im abgelaufenen
Geschäftsjahr 45 Mitarbeiterinnen das Modell der Elternteilzeit.
Speziell für den Vertrieb steht
eine interne Trainingsabteilung
zur Verfügung. Im Jahr 2014 / 15
haben Wolford Mitarbeiter aus
DAS UNTERNEHMEN
SEITE 38 – 39
OFFICIAL LIFE
BALL PARTNER
Verkauf und Administration insgesamt 489 Schulungstage absolviert. In den Tochtergesellschaften
gab es Gruppenschulungen durch
eine Trainingsmanagerin, die für
mehrere Märkte zuständig ist und
diese in regelmäßigen Abständen
aufsucht. Dabei findet ein Trainthe-Trainer-System Anwendung:
Die Store-Managerinnen ihrerseits
nehmen im Anschluss an ihre Trainings die Aufgabe wahr, Ausbildungsinhalte an die Belegschaft
vor Ort weiterzugeben. Auch
Handelspartnern steht die Möglichkeit offen, das Trainingsangebot zu nutzen. Die Anwendung
der erlernten Inhalte überprüfen
die Trainingsmanager gemeinsam mit den Retail Managern bei
Besuchen in einzelnen Retail
Stores und im Rahmen von Feedbackgesprächen.
Wolford legt großen Wert auf die
Ausbildung von Nachwuchskräften
im Haus. Derzeit werden in sechs
unterschiedlichen Lehrberufen 25
Lehrlinge ausgebildet. Bereits seit
dem Jahr 1989 ist das Unternehmen durchgängig „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“
nach § 30a BAG.
BETRIEBLICHE SICHERHEIT
UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG
Wolford verfügt über fünf ausgebildete Arbeitssicherheitsfachkräfte, 19 Sicherheitsvertrauenspersonen für die Mitarbeiter in
der Produktion, 64 Ersthelfer
sowie eine eigene Betriebsfeuerwehr. Zwei Betriebsärzte überwachen alle notwendigen Arbeitsschutzuntersuchungen und Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge.
Zur Gesundheitsvorsorge bei
Wolford gehört auch ein umfassendes Angebot zum Erhalt der
Work-Life-Balance. Die vielfältigen
Möglichkeiten sind im jährlich
erscheinenden „Gesundheits-
Creative Director Grit Seymour mit Wolford Kolleginnen auf dem Life Ball 2015 in Wien
kalender“ des Unternehmens aufgelistet und reichen von Sportkursen über organisierte Wanderungen und Lauftreffs bis zum Angebot von Akupunktur zur Nikotinentwöhnung. Zu den monatlichen
Highlights zählen auch Vorträge
zur Gesundheitsvorsorge.
Vor diesem Hintergrund wurde
Wolford im Jahr 2015 erneut
mit dem Gesundheitsgütesiegel
„salvus“ in Gold durch das Land
Vorarlberg ausgezeichnet.
GESELLSCHAFTLICHE
VERANTWORTUNG
Im Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung eines
Unternehmens handelt Wolford
klar werteorientiert. Ein respektvoller Umgang miteinander, das
Bekenntnis zur Einhaltung aller
anzuwendenden nationalen und
internationalen Rechtsnormen sowie eine offene und transparente
Kommunikation mit Politik und
Verwaltung sind für uns selbstverständlich und Bestandteile gelebter gesellschaftlicher Verantwortung. Dazu zählt auch, dass Mitarbeiter für ausgewählte soziale
Projekte mit Organisationen wie
z. B. der Bregenzer Lebenshilfe
freigestellt werden.
Auch spezielle Initiativen und
Netzwerke, die Frauen fördern,
sind Wolford ein besonderes
Anliegen. So beteiligte sich das
Unternehmen im abgelaufenen
Geschäftsjahr erneut an entsprechenden Veranstaltungen unter anderem in Deutschland, Österreich,
Liechtenstein und der Schweiz.
Zudem unterstützt Wolford auf
regionaler und internationaler
Ebene Projekte zur Förderung von
Bildung und gesellschaftlichem
Miteinander. Dies reicht von Schulprojekten, zum Beispiel an der
Höheren Technischen Bundeslehranstalt für Textil in Dornbirn, bis
hin zur Unterstützung der lokalen
Feuerwehren und dem Sponsoring
kultureller Veranstaltungen wie
etwa der Bregenzer Festspiele,
des Bregenzer Frühlings oder des
Burgtheaters in Wien.
Seit 2014 engagiert sich Wolford
auch für AIDS LIFE: 1992 als unabhängige Non-Profit-Organisation
von Gery Keszler gegründet, zählt
der zur Unterstützung von AIDS
LIFE jährlich in Wien stattfindende
Life Ball heute zu einer der größten
europäischen Benefiz-Veranstaltungen zugunsten HIV-infizierter und
AIDS-erkrankter Menschen. Zudem
ist es ein erklärtes Ziel des Vereins,
die Öffentlichkeit für die Themen
HIV und AIDS zu sensibilisieren
sowie ein Zeichen der Solidarität
mit Betroffenen zu setzen – Ziele,
die Wolford mit ihrem Engagement aktiv unterstützt.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Unternehmensstrategie
STRATEGISCHE
REFOKUSSIERUNG
Seit dem Jahr 2014 befindet sich
Wolford in einem tief greifenden
Prozess der strategischen Refokussierung mit dem Ziel, das Unternehmen wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu führen.
Dieser Begriff macht deutlich,
dass es dabei auch um eine Rückbesinnung auf die Stärken und
Kernkompetenzen von Wolford
geht. Es gilt, die unbestrittene
Marktführerschaft im Bereich
Legwear zu festigen, auszubauen
und nach Möglichkeit auf nahe
Produktbereiche wie etwa Bodywear und Lingerie auszuweiten.
Mit Eintritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Ashish Sensarma
Anfang Januar 2015 wurden die
Refokussierungsstrategie und der
Status ihrer Umsetzung nochmals
überprüft und in wesentlichen Elementen bestätigt. Speziell in den
Bereichen Marketing und Vertrieb
– Kernkompetenz des neuen CEO –
erfuhr sie jedoch auch Anpassungen und Ergänzungen, mit relevanten Folgen für die Art und Weise,
wie Wolford künftig mit ihren Produkten an den Markt geht (Go-toMarket-Modell). Diese „erneuerte“
Strategie hat der Vorstand gemeinsam mit den Managern der ersten
Führungsebene ausgearbeitet und
Mitte März ausführlich mit dem
Aufsichtsrat diskutiert. Im Rahmen
dieses Prozesses wurde auch die
Unternehmensvision nochmals auf
den Punkt gebracht:
Die Wolford Vision
Wir wollen die global dominierende Marke im Segment luxuriöser
Legwear, Lingerie und Bodywear
sein, die ihren Kundinnen eine
rundum unvergessliche Erfahrung
bietet: den „Unforgettable Touch
of Wolford“.
In diesem Zusammenhang hat sich
Wolford klare strategische Ziele
gesetzt: Durch kontrollierte MultiChannel-Distribution soll jede
potenzielle Konsumentin in der
Welt erreicht werden. Das volle
Potenzial der Retail-Geschäfte
soll ausgeschöpft und eine durchschnittliche Produktivität von über
10.000 € pro m² erreicht werden.
Wolford will langfristig und nachhaltig profitabel wachsen sowie
in drei bis vier Jahren eine EBITMarge von 10 % erwirtschaften.
Um diese Ziele zu erreichen, werden die eingeleiteten Maßnahmen
in den Bereichen Produktportfolio,
Marktkommunikation und Distribution konsequent weiterverfolgt
und teilweise ergänzt. Hinzu kommen Maßnahmen zur Revitalisierung der Marke sowie ein neues
Go-to-Market-Modell, das positive
Auswirkungen auf die internen
Prozesse haben wird.
Revitalisierung der Marke
Die Marke Wolford besteht
seit 65 Jahren und hat auch in
schwierigen Zeiten nichts von
ihrem Glanz eingebüßt. Dank
der konkurrenzlosen Qualität der
Produkte verfügt sie über einen
außerordentlich loyalen Kundenstamm. Zudem profitiert sie noch
immer von dem starken Image,
das in den 90er-Jahren wesentlich
von Starfotograf Helmut Newton
geprägt wurde. Seine Inszenierungen und sein besonderer, mitunter
provokanter Blick auf die moderne Weiblichkeit haben die Modefotografie und die Marke Wolford
nachhaltig beeinflusst. Und sie haben das Image der Wolford Frau –
stark, selbstbewusst, modisch und
doch zeitlos – geprägt.
Dieses besondere Erbe gilt es zu
revitalisieren. Die Wolford Geschichte und der USP der Marke
müssen zeitgemäß interpretiert
und erzählt werden, um auch die
Konsumentin von morgen zu erreichen. Die Zielkundin von Wolford
ist selbstbewusst, polyglott, häufig
beruflich aktiv – was nationale
Besonderheiten weitgehend relativiert. Unsere Kundin erwartet, die
Exklusivität der Marke überall zu
erleben, wo sie mit ihr in Berührung kommt. Im Shop ebenso wie
im Internet gilt es, ein unvergessliches Kundenerlebnis zu kreieren,
das der unmittelbaren Erfahrung
mit unserem Produkt entspricht
(Details dazu unter Marktkommunikation). Auf diese Weise
soll die Marke Wolford wieder
verstärkt Begehrlichkeit wecken
und ihre eigene Nachfrage auch
bei neuen, jüngeren Zielgruppen
schaffen.
U N T E R N E H M E N S S T R AT E G I E
SEITE 40 – 41
Unter der Leitung der Ende 2014
neu engagierten Kreativ-Direktorin
Grit Seymour wird dieser Weg
künftig konsequent beschritten. Im
Mittelpunkt der Produktstrategie
steht die Innovation: Es geht nicht
darum, umfangreiche Kollektionen
zu entwickeln, das Ziel sind „ProduktIkonen“, wie sie Wolford in 65
Jahren immer wieder erschaffen
hat. Entscheidend dabei: Diese
Kreationen müssen zur DNA der
Marke passen, um glaubwürdig
zu sein. Wir sind dabei, mithilfe
von Marktforschern zu prüfen,
welche Produkte oder auch neuen
Produktkategorien eben diese
Glaubwürdigkeit und Legitimität
versprechen.
Foto von Helmut Newton, Wolford Model im Jahr 1998
Erneuerung des
Produktportfolios
Marktforschungsergebnissen zufolge hat die Marke Wolford einen hohen Bekanntheitsgrad und
entsprechende Glaubwürdigkeit
speziell im Bereich Legwear,
Lingerie und Bodywear. Der bis
2013 verfolgte Anspruch, Garderobe von Kopf bis Fuß zu bieten,
war hingegen nur begrenzt vermittelbar. Diese Erkenntnis hat seit
Anfang 2014 zu einer schrittweisen Überarbeitung des Produktportfolios geführt, das sich jetzt
an der Kernkompetenz des Unternehmens ausrichtet – körpernahe
Rundstrickprodukte mit hohem
Tragekomfort in unvergleichlicher
Qualität. Dem Markenkern eher
ferne Produkte wie Mäntel und
Hosen wurden schrittweise ausgesteuert.
Die Artikel der Wolford Legwear
ergänzen sich am Point of Sale
am besten mit anderen körpernahen Produktgruppen wie der
Lingerie, die von Wolford Kundinnen wegen ihres Tragegefühls, ihrer
Passform und ihrer Funktionalität
geschätzt wird. Die Produktgruppe
Ready-to-wear folgt ebenfalls dieser Leitlinie und beinhaltet vor
allem körpernahe Produkte wie
Bodywear sowie den Körper
umspielende Kleider und Pullover.
Die Produktgruppe Accessories
komplettiert auch in der neuen
Kollektionsausrichtung die Produktpalette von Wolford und umfasst
beispielsweise Schals, Tücher
und Schmuckbänder.
Die Herbst / Winter-Kollektion
2015 / 16 ist ein erster Meilenstein auf diesem Weg: Die Produktgruppen wurden untereinander
harmonisiert und damit leichter
kombinierbar gemacht – ebenso
wie das Angebot von Trend- und
Essential-Kollektion. Folgerichtig
stehen nun auch statt einzelner
Produkte übergreifende SaisonThemen im Mittelpunkt der Kommunikation am POS.
Parallel dazu gilt es, die sehr
umfangreiche Essential-Kollektion
einerseits zu straffen und andererseits ständig verfügbar zu halten,
also zu einer NOOS (Never Out
Of Stock) Kollektion zu machen.
In den kommenden eineinhalb
Jahren wird die Anzahl der Essential-Artikel (Stock Keeping Units)
schrittweise von über 5.500 auf
rund 3.000 verringert. Auch das
nimmt Komplexität aus den internen Prozessen, sichert die Warenverfügbarkeit und erleichtert die
Präsentation am POS – mit sehr
positiven Auswirkungen auf Herstellkosten und Cashflow.
Neuausrichtung der
Marktkommunikation
Nach Jahren eher zurückhaltender
Marktkommunikation hat Wolford
im abgelaufenen Geschäftsjahr
erstmals wieder Flagge gezeigt
und den Außenauftritt gestärkt.
Im Kern folgte die Marketingstrategie dem Gedanken der
Mund-zu-Mund-Propaganda
im Sinne der Empfehlung durch
Dritte – u. a. mit Schwerpunkt
auf Online / Google-Marketing,
Social-Media-Aktivitäten, ProductPlacement und der Einbindung
von VIPs als Markenbotschafter.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
A USGE WOGENER MIX V ON RETAIL- UND W HO LESA LE-GESCHÄFT
RETA IL
WH O LESA LE
Department
Store
Konzession
Eigener
Retail Store
Factory
Outlet
Partnership
Store
Konzession
Online
Business
WARENBESTAN D BEI WO LF ORD
Vor allem das Online-Marketing
entwickelte sich bereits sehr erfolgreich und soll weiter ausgebaut
werden – allein auf Facebook hatte
Wolford Ende des Geschäftsjahres
schon über 160.000 Follower.
Künftig soll hier ein klarer Schwerpunkt der Marktkommunikation
liegen – auch über die SocialMedia-Nutzung hinaus.
Denn allein über die eigene Online-Präsenz (Website, Online
Shops und speziell kreierte MicroSites) konnte Wolford im abgelaufenen Geschäftsjahr über
5,5 Millionen Visits generieren.
Künftig stehen vor allem die Verkaufsstandorte und die Schaufenster im Mittelpunkt der MarketingStrategie. Wolford hat Standorte in den besten Einkaufslagen
der Welt und will diese „Assets“
künftig noch besser nutzen. Drehund Angelpunkt ist das jeweilige
Schaufenster, das selbst zur Attraktion werden soll – entsprechende
Konzepte sind in Vorbereitung und
werden im laufenden Geschäftsjahr sukzessive umgesetzt. Ziel ist
es, den Einkauf in einer Wolford
Boutique zum unverwechselbaren
Markenerlebnis zu machen – mit-
Department
Store
Multibrand
Online
Business
Travel Retail
Franchise
Store
Travel
Retail
FAKTU RIERU NG AN PARTNER
hilfe des geschulten Fachpersonals
ebenso wie durch raffinierte Präsentation der Ware im Schaufenster
und in den Geschäften (Visual
Merchandising).
Das gilt auch für den Online-Kauf,
beide Verkaufswelten werden
künftig miteinander verschmelzen.
Konsumentinnen informieren sich
über alle verfügbaren Kanäle und
kaufen online wie offline – umso
wichtiger ist ein ganzheitlicher
Ansatz, der ein durchgängiges
Einkaufserlebnis ermöglicht.
Dabei lebt gelungenes Marketing
über alle Kommunikationskanäle
(Omni-Channel-Marketing) von
aktuellen Inhalten – von Kurzinformationen und Geschichten, von
Fotos oder Videos. Die Produktion
derartiger, vor allem digitaler Inhalte steht daher künftig im Mittelpunkt unserer Marketingaufgaben.
Von aktuellen Inhalten profitiert
auch die Fashion PR, die ebenfalls
international intensiviert werden
soll.
Auch die Tatsache, dass Wolford
einer der wenigen Textilhersteller
ist, die unter Einhaltung strengster
Umwelt- und Sozialauflagen ausschließlich in Europa produzieren,
soll künftig proaktiver kommuniziert
werden. Zahlreiche Studien und
eigene Umfragen belegen: Die anspruchsvolle Konsumentin ist umweltbewusst und legt Wert darauf,
dass die von ihr getragenen Produkte nicht nur hautfreundlich sind,
sondern auch unter Beachtung ökologischer und sozialer Standards
hergestellt werden (siehe dazu
auch den Abschnitt Nachhaltigkeit
auf Seite 36).
Optimierung der
kontrollierten Distribution
und globale Expansion
Zu den wesentlichen strategischen
Zielen von Wolford zählt die
Steigerung der Profitabilität der
eigenen Verkaufsflächen. Vor
diesem Hintergrund hat das Unternehmen seit Mitte 2013 mehr als
20 nachhaltig verlustbringende
Standorte geschlossen. Dem
stehen jedoch auch Neueröffnungen an strategisch wichtigen
Standorten gegenüber. Wolford
bekennt sich zur Vertikalisierung
der Distribution und sieht in der
Optimierung und dem weiteren
Ausbau seiner kontrollierten OmniChannel-Distribution wesentliches
Umsatz- und Markenpositionierungspotenzial.
U N T E R N E H M E N S S T R AT E G I E
SEITE 42 – 43
Wolford strebt einen ausgewogenen Mix aus eigenen Standorten
und mit Wholesale-Partnern betriebenen Geschäften an. Befindet
sich der Warenbestand in der Verantwortung von Wolford, betrachten wir dies als eigenes Retail-Geschäft. Das Wholesale-Geschäft
beinhaltet dagegen alle Geschäftsmodelle, bei denen Wolford an
Partner fakturiert. Beide Bereiche
umfassen jeweils auch den Vertrieb über Online Shops sowie
Geschäfte an Flughäfen oder auf
Kreuzfahrtschiffen (Travel Retail),
die wir künftig ebenfalls ausbauen
werden. Aktuell betreibt Wolford
30 eigene oder partnergeführte
POS an internationalen Flughäfen.
Das Online-Geschäft ist ein zentraler Baustein der Distributionsstrategie und soll künftig stärker
mit den Vertriebskanälen Retail
und Wholesale verlinkt werden.
Damit wird die Verfügbarkeit von
Wolford Produkten am Markt verbessert und der für das Online
Business logistische und verpackungstechnische Vorteil der vergleichsweise leichten Produkte genutzt.
Umgekehrt möchten online geworbene Kundinnen die Produkte gern
im Geschäft vor Ort ausprobieren
und kaufen. Daher soll es künftig
möglich sein, im Geschäft nicht
vorrätige Ware direkt online nach
Hause zu bestellen sowie online
bestellte Ware im Geschäft vor
Ort abzuholen. Wachstumspotenzial sieht Wolford im Online-Vertrieb nicht nur über die bestehenden Online Shops in 15 Ländern,
sondern auch durch die Expansion
in Asien, wo im laufenden Geschäftsjahr ein Online Shop in China
eröffnet wird.
In Mega-Citys wie New York oder
Paris wird es künftig FlagshipStores geben, in denen die Marke
Wolford als Ganzes erlebbar
und die komplette Produktpalette
gezeigt werden kann. Auch in
A-Städten werden weiter eigene
Standorte eröffnet, ebenso wie von
Wolford kontrollierte Points of Sale
(etwa partnergeführte Monobrand
Shops) primär in B- und C-Städten.
Zunächst werden wir jedoch die
Nutzung bereits vorhandener eigener Flächen optimieren, allen voran
in den Kernmärkten Westeuropa
und USA. Schrittweise folgt dann
die Expansion nach Asien. Schwellenländer wie Brasilien, Mexiko
oder Länder im Mittleren Osten
werden wir künftig mit bestehenden Partnern sowie im Rahmen
von Master-Franchise-Modellen
adressieren.
Neues Go-to-MarketModell
Zu den besonderen Stärken von
Wolford gehört die eigene Produktion gepaart mit einem dichten
Netzwerk eigener POS in den
besten Einkaufslagen der Welt.
Diese „Assets“ nutzen wir bisher
jedoch nicht ausreichend, da die
internen Strukturen und Prozesse
noch auf das Einkaufsverhalten
der Großhandelskunden ausgerichtet sind. Bisher entwickelten
wir jeweils eine große Sommerund Winterkollektion, die dann
zu verschiedenen Terminen ausgeliefert wurde.
Der POS lebt davon, dass neue
Produkte in ansprechender Präsentation die Konsumentinnen in
die Geschäfte ziehen. Künftig
werden alle Prozesse des Go-toMarket noch enger miteinander
verzahnt und konsequent vom eigenen POS und der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen aus rückwärts konzipiert. Beginnend mit
der Auslieferung der Sommerkollektion 2016 ab Anfang Februar
wird es daher fünf Mal im Jahr
und in jeweils ähnlich großem
Umfang neue Ware für den POS
geben. Davon profitieren nicht nur
die eigenen Geschäfte, sondern
auch die Wholesale-Kunden.
Aktuell richten wir interne Strukturen und Prozesse konsequent auf
die Bedürfnisse des eigenen Retail
und der Endkundin aus. Das gilt
nicht nur für die Zyklen der Produktentwicklung und die Frequenz der
Warenlieferung, sondern für alle
Unternehmensprozesse, beginnend
bei der Design- und Produktidee.
Dafür hat Wolford bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr interne
Strukturen angepasst und Prozesse
entlang der Supply Chain optimiert – mit relevanten Kosteneinsparungen. Weiters wurden der
Entwicklungsprozess in robuste,
gut beherrschbare Teilschritte gegliedert sowie bereichsübergreifende Produktentwicklungsteams
aus Entwicklung, Einkauf und
Qualitätsmanagement geschaffen.
Finanzierung der
Unternehmensstrategie
Profitables Wachstum ist das
oberste Ziel von Wolford. Alle
Aktivitäten im Rahmen der erneuerten Unternehmensstrategie, beispielsweise die Reduzierung von
Artikeln oder die Optimierung der
Präsentation am POS, können wir
aus dem Cashflow sowie freien
Kreditlinien finanzieren. Die Verwertung nicht betriebsnotwendigen Vermögens (Grundstück und
Betriebswohnungen in Bregenz)
wurde im Mai 2015 abgeschlossen. Sie leistet dazu einen wichtigen Beitrag und verbessert das
Bilanzbild des Unternehmens
weiter.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Die Wolford Aktie
ENTWICKLUNG DER
KAPITALMÄRKTE
ENTWICKLUNG DER
WOLFORD AKTIE
Die internationalen Kapitalmärkte
standen während des Wolford
Geschäftsjahres (1. Mai 2014 bis
30. April 2015) unter dem Einfluss
eines volatilen geopolitischen
Umfelds. Insbesondere die Krise
in der Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen der EU gegen
Russland sowie revidierte Konjunkturprognosen u. a. für Deutschland
und den Wachstumsmarkt China
verunsicherten die Börsen weltweit. Ausgesprochen positiven
Einfluss auf die Aktienmärkte hatte
hingegen das 1,1 Billionen Euro
schwere Anleihenkaufprogramm
der Europäischen Zentralbank,
das im Januar angekündigt und
im März gestartet wurde.
Während des Wolford Geschäftsjahres 2014 / 15 entwickelte sich
der Finanzplatz Österreich zwar
ebenfalls positiv, jedoch konnte
der ATX Prime mit einem Zuwachs
von 3 % im internationalen Vergleich nicht Schritt halten.
Vor diesem Hintergrund konnte
der Deutsche Aktienindex DAX im
Wolford-Geschäftsjahr um ca. 19 %
zulegen, während der europaweite
Aktienindex Euro Stoxx 50 um
13 % zunahm und der wichtigste
US-Index Dow Jones Industrial
einen Anstieg von 8 % verzeichnete. Der MSCI World Textiles,
Apparel & Luxury Goods Index,
der wichtigste Branchenindex
der Textilindustrie, stieg hingegen
nur um 1 %.
höchste Kurs lag bei 24,12 €
(28. April 2015).
Der Kurs der Wolford Aktie entwickelte sich in den ersten Monaten
des Geschäftsjahres wesentlich
besser als der österreichische Börsenindex. Von Juli bis November
war der Kurs jedoch leicht rückläufig, großteils im Einklang mit
dem ATX Prime. Zwischen November und Januar tendierten beide
Kurse seitwärts, erst ab Februar
2015 befand sich der ATX Prime
im Zuge des EZB-Programms im
Aufwärtstrend. Diesem schloss
sich ab Mitte März 2015 auch
die Wolford Aktie an. Seitdem hat
sie den ATX Prime erneut deutlich
outperformt.
Die Aktie startete am 2. Mai 2014
bei 18,75 € und beendete das
Geschäftsjahr am 30. April 2015
bei einem Kurs von 24,00 €.
Der niedrigste Kurs der Wolford
Aktie notierte im Berichtszeitraum
bei 18,75 € (2. Mai 2014), der
KURSVERLAUF DER WOLFORD AKTIE IN % (INDEXIERT)
ATX Prime
Wolford AG
140 %
24,00 €
Schlusskurs
120 %
100 %
80 %
18,75 €
Anfangskurs
Mai
2014
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Jan
Feb
Mrz
Apr
2015
Das gesamte Handelsvolumen der
Wolford Aktie betrug im Berichtszeitraum 858.348 Stück (Doppelzählung). Damit lag das durchschnittliche Handelsvolumen an
der Wiener Börse an den 217
Handelstagen des Berichtszeitraums bei 3.956 Aktien. Der
höchste Umsatz wurde kurz nach
Vorlage der Zahlen zum dritten
Quartal am 17. März 2015 mit
42.942 Stück festgestellt, der
niedrigste Umsatz fand mit 24
Stück am 17. Juli 2014 statt.
DIVIDENDENPOLITIK
Die Wolford AG steht für eine
Ausschüttungspolitik, die den Ausgleich zwischen Wachstumsinvestitionen und einer angemessenen
Aktionärsvergütung sucht. Dabei
wird Investitionen zur Optimierung der Geschäftsprozesse oder
in künftiges Umsatzwachstum
dann der Vorzug gegeben, wenn
diese eine nachhaltige Steigerung
des Unternehmenswertes erwarten
lassen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie im Mai 2015 konnte Wolford
aus der Verwertung nicht betriebsnotwendigen Vermögens rund
8 Mio. € erlösen. An diesen außerordentlichen Erträgen sollen auch
die Anteilseigner teilhaben. Daher
wird der Vorstand der 28. o. Hauptversammlung am 17. September
2015 vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 / 15
eine Sonder-Dividende in Höhe
von 0,20 € je Aktie auszuschütten.
Nach Vorliegen eines überarbeiteten Business-Plans wird das
Unternehmen seine künftige Dividendenpolitik bekannt geben.
DIE WOLFORD AKTIE
SEITE 44 – 45
Kennzahlen zur Aktie
in €
0,21
-0,57
Dividende je Aktie
in €
0,20
0,00
Eigenkapital je Aktie
in €
15,27
15,18
Höchstkurs
in €
24,12
22,77
Tiefstkurs
in €
18,75
16,81
Ultimokurs
in €
24,00
19,10
in Stück
4.900.000
4.900.000
in €
120.000.000
95.475.000
in Stück
3.956
4.396
Ultimo Börsenkapitalisierung
Börsenumsatz (Durchschnitt pro Tag)
ISIN Code:
AT0000834007
Börsen:
Wien (Prime Market)
Frankfurt (Freiverkehr)
New York (ADR-Level 1, OTC)
Index:
ATX Prime
ATX Global Players
Ticker-Symbole
Wien: WOL
Reuters: WLFD.VI
Bloomberg: WOL:AV
WLFDY:US WOF:GR
Erstnotiz:
14. Februar 1995
Aktienart:
Inhaberaktien (Stückaktien)
Aktienanzahl:
5.000.000 Stück, davon
dividendenberechtigt:
4.900.000 Stück
Investor Relations:
+43 5574 690 1268
[email protected]
company.wolford.com
2013 / 14
Ergebnis je Aktie
Gewichtete Aktienanzahl
Informationen
zur Aktie:
2014 / 15
AKTIONÄRSSTRUKTUR
Die Wolford AG verfügt über eine
stabile und ausgewogene Aktionärsstruktur. Zum Bilanzstichtag hält
auf Basis der publizierten Beteiligungsmeldungen die WMP
Familien-Privatstiftung (direkt oder
indirekt) mehr als 25 % der Anteile.
Über 15 % der Aktien entfallen
auf die Sesam Privatstiftung. Die
Privatstiftungen und deren Tochtergesellschaft M. Erthal GmbH sind
gemeinsam vorgehende Rechtsträger, die ihr Stimmrecht einvernehmlich ausüben. Der PrivatInvestor Ralph Bartel hält über
25 % der Inhaberaktien. Weitere
2 % der Unternehmensanteile
stehen im Besitz der Wolford AG.
Der Rest der Aktien befindet sich
im Streubesitz (Freefloat) und
wird von institutionellen Investoren
und Privataktionären gehalten.
INVESTOR RELATIONS
Als börsenotiertes Unternehmen
räumt Wolford einer professionellen und verlässlichen Finanzmarktkommunikation oberste Priorität
ein. Diese Funktion ist organisatorisch direkt dem Finanzvorstand
zugeordnet.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Wolford den Dialog mit
privaten und institutionellen Anlegern intensiv gepflegt. Dabei
verfolgt das Unternehmen die
Grundsätze der Kontinuität, der
transparenten und konsistenten
Informationspolitik sowie der persönlichen Glaubwürdigkeit. Im
Rahmen unterschiedlichster Kommunikationsaktivitäten werden
nicht nur die bestehenden Eigentümer über das Unternehmen informiert, sondern auch potenzielle
Interessenten angesprochen. So
präsentiert die Gesellschaft die
Unternehmensentwicklung in persönlichen Gesprächen mit Finanzpublizisten, Analysten und Investoren in den Finanzmetropolen der
europäischen Märkte. Wolford
stellt der Financial Community
sämtliche relevanten Informationen
auch elektronisch unter company.
wolford.com in der Rubrik „Investor
Relations“ zur Verfügung.
Die Aktie wird derzeit von zwei
renommierten Banken gecovert:
der Raiffeisen Centrobank und
der Erste Group Bank, beide
ansässig in Wien. Die jeweils
aktuellsten Analysen stehen ebenfalls auf der Website der Gesellschaft zur Verfügung.
EIGENTÜM ERSTRUKTUR DER
WO LF ORD AKTIE
5
1
2
4
3
1 WMP Familien-Privatstiftung > 25 %
2 Sesam Privatstiftung > 15 %
3 Ralph Bartel > 25 %
4 Eigene Aktien 2 %
5 Freefloat ~ 33 %
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Corporate Governance Bericht
Corporate Governance bei Wolford
Wolford ist überzeugt, dass sorgfältig implementierte und gelebte
Corporate Governance einen
wertvollen Beitrag leistet, das Vertrauen des Kapitalmarkts zu stärken. Der Österreichische Arbeitskreis für Corporate Governance
hat im September 2002 einen
Ordnungsrahmen für verantwortungsvolle und auf nachhaltige
Wertschaffung ausgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle
geschaffen. Dieser Ordnungsrahmen verfolgt das Ziel, die Interessen all jener zu wahren, deren
Wohlergehen mit dem Erfolg des
Unternehmens verbunden ist.
Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wird ein
hohes Maß an Transparenz für
alle Stakeholder des Unternehmens sichergestellt. Wolford bekennt sich seit dem Geschäftsjahr
2002 / 03 zu den Prinzipien des
Kodex. Der Corporate Governance
Kodex wird in der jeweils geltenden Fassung vom Österreichischen
Arbeitskreis für Corporate Governance veröffentlicht und ist unter
www.corporate-governance.at
sowie auf der Wolford Website
abrufbar. Schwerpunkt der zuletzt
vorgenommenen Kodexrevision
mit Wirkung ab Januar 2015 ist
die Umsetzung der Empfehlung
der EU-Kommission vom 9. April
2014 zur Qualität der Bericht-
erstattung über die Unternehmensführung („comply or explain“).
Berücksichtigt wurde ferner die
neue AFRAC-Stellungnahme zur
Aufstellung und Prüfung eines
Corporate Governance Berichts
gemäß § 243b UGB.
ternehmen. Das Bekenntnis zum
Kodex hat zur Folge, dass die
Nichteinhaltung von C-Regeln
(„comply or explain“) zu begründen ist. Der Corporate Governance Bericht der Wolford AG ist
im vorliegenden Geschäftsbericht
enthalten (Seite 46 – 55) und
auch im Internet unter der Rubrik
„Investor Relations“ abrufbar.
Grundlage des Kodex sind die
Vorschriften des österreichischen
Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts, die Empfehlungen der Europäischen Kommission hinsichtlich
der Aufgaben des Aufsichtsrates
und der Vergütung von Direktoren
sowie die OECD-Richtlinien für
Corporate Governance. Der Kodex
bietet einen Ordnungsrahmen für
die Leitung und Überwachung
eines Unternehmens.
Zur Vermeidung von Insiderhandel
hat Wolford eine ComplianceRichtlinie erstellt, die die Bestimmungen der Emittenten-ComplianceVerordnung der österreichischen
Finanzmarktaufsicht (FMA) umsetzt und deren Einhaltung vom
Compliance Officer beaufsichtigt
wird.
Vertrauen stärken
Wesentliche Grundsätze, wie die
Gleichbehandlung aller Aktionäre,
Transparenz, die Unabhängigkeit
des Aufsichtsrates, offene Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und
Vorstand, die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen
sowie eine effiziente Kontrolle
durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer, sollen das Vertrauen der
Investoren in das Unternehmen
und den Finanzplatz Österreich
stärken. Der über die gesetzlichen
Vorschriften hinausgehende Kodex
erlangt Geltung durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Un-
Ziel von Wolford ist es, den Erwartungen der Kapitalmarktakteure
nach Transparenz Rechnung zu
tragen und den Aktionären ein
richtiges Bild des Unternehmens
(„true and fair view“) zu vermitteln. Die Emittenten-ComplianceVerordnung der österreichischen
Finanzmarktaufsicht (FMA) fordert
die zeitgleiche und inhaltlich idente Weitergabe von Mitteilungen.
Wolford setzt diese Forderung
konsequent um. Aktuelle und kursrelevante Informationen über das
Unternehmen werden zeitgleich
an Analysten, Investoren und die
Presse weitergegeben. Zeitgleich
C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T
SEITE 46 – 47
werden diese Informationen auf
der Website veröffentlicht, um
auch die Privataktionäre gleichberechtigt zu informieren.
One Share – One Vote
Die Gesellschaft hat 5.000.000
Stück Stammaktien ausgegeben.
Es existieren keine Vorzugsaktien
oder Einschränkungen für die
Stammaktien. Dem Prinzip „one
share – one vote“ wird somit voll
entsprochen. Gemäß österreichischem Übernahmegesetz ist sichergestellt, dass im Falle eines Übernahmeangebots (öffentliches Pflichtangebot) jeder Aktionär den
gleichen Preis für seine Wolford
Aktien erhält. Die Aktionärsstruktur
ist auf Seite 45 des Geschäftsberichts dargestellt.
Zur laufenden Optimierung des
Risikomanagements hat Wolford
eine Interne Revision als Stabsstelle des Vorstandes eingerichtet.
Die Interne Revision ist disziplinarisch dem Finanzvorstand zugeordnet und verfügt über eine direkte
Berichtslinie zur Vorsitzenden des
Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates. Auf der Grundlage eines
von Vorstand und Prüfungsausschuss genehmigten Revisionsplans sowie einer konzernweiten
Risikobewertung aller Unternehmensaktivitäten überprüfen der
Vorstand und die Interne Revision
regelmäßig operative Prozesse
auf das Risikopotenzial und deren
Verbesserungsmöglichkeiten.
Gleichzeitig wird die Einhaltung
gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse überwacht. Darüber hinaus werden
zur Früherkennung und Überwachung von Risiken das interne
Kontrollsystem regelmäßig hinterfragt, Verbesserungen implementiert und deren Umsetzung überprüft. Über den Revisionsplan für
das jeweilige Folgejahr und die
Revisionsergebnisse berichtet die
Interne Revision dem Vorstand
und dem Prüfungsausschuss des
Aufsichtsrates.
Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs
GmbH, Renngasse 1 / Freyung,
1010 Wien, wurde von der 27.
o. Hauptversammlung zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss der Wolford AG und den
von der Gesellschaft aufzustellenden Konzernabschluss für das
Geschäftsjahr 2014 / 15 bestellt.
Es liegen keine Ausschluss- oder
Befangenheitsgründe vor, die
einer gewissenhaften und unparteiischen Prüfung der Gesellschaft
durch den Konzernabschlussprüfer, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, entgegenstehen.
Für die Abschlussprüfung des
Konzerns und damit in Zusammenhang stehende Leistungen wurden
0,13 Mio. € verrechnet. Alle
Inhalte zu den meldepflichtigen
Angaben nach § 243a UGB sind
auf Seite 72 des Lageberichtes
zu finden.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Vorstand
Seit dem 7. Januar 2015 wird das
Unternehmen von Ashish Sensarma,
Axel Dreher und Thomas Melzer
(bis 31. Juli 2015) geleitet.
Verantwortlich für die Bereiche
Marketing und Vertrieb sowie für
die Koordination der Unternehmensstrategie. Ab 1. August 2015
auch verantwortlich für IT.
Ashish Sensarma, CEO
Ashish Sensarma
Ashish Sensarma, geboren 1959,
Vorstandsvorsitzender seit 7. Januar
2015, bestellt bis 30. April 2016,
Mitglied der strategischen Leitung
der Rituals Home & Body Cosmetic,
Amsterdam und Mitglied des
Board of Directors der Shubh
Properties Investments b. v.
Ashish Sensarma hat mehr als 30
Jahre Erfahrung in der FashionBranche. Er ist ein Retail-Experte
für Marken im mittleren und LuxusSegment mit einem globalen
Verständnis für Kundenbedürfnisse
und umfassendem Know-how für
die Vernetzung der Vertriebskanäle. Der in Indien geborene niederländische Staatsbürger startete
seine Karriere bei Mexx, wo er
das Retail-Geschäft über einen
Zeitraum von mehr als 20 Jahren
aufbaute und zu einem Umsatzvolumen von über 400 Mio. € mit
mehr als 300 Shops entwickelte.
Er verließ Mexx 2006, einige
Jahre nachdem das Unternehmen
von Liz Claiborne übernommen
worden war. Zuletzt hat er als
Chief Operating Officer die LuxusSwimwear-Marke Vilebrequin zum
global führenden Unternehmen
in diesem Segment entwickelt.
Herr Sensarma ist 55 Jahre alt,
verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er hält einen
Bachelor of Science in Business
Administration des Nichols College,
Dudley, MA, mit einem Major in
Finance.
C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T
SEITE 48 – 49
Verantwortlich für Produktion &
Technik, Creative Direction,
Produktentwicklung und Supply
Chain sowie bis zum 7. Januar
2015 für die Vertriebskanäle
Wholesale und Online Business
sowie Marketing. Ab 1. August
2015 auch verantwortlich für Finanzen, Interne Revision, Investor
Relations, Recht und Personal.
Axel Dreher, COO / CTO
Axel Dreher
Axel Dreher, geboren 1965,
Mitglied des Vorstandes seit
1. März 2013, seit 7. Januar
2015 stellvertretender Vorstandsvorsitzender, bestellt bis
31. Oktober 2018, keine
Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in konzernfremden Gesellschaften.
Axel Dreher studierte Betriebswirtschaft und hält einen Master of
Business Administration der
Universität Pittsburgh mit einem
Major in Finance. Von 2005 bis
Februar 2013 war er Vorstand
für alle kaufmännischen und operativen Bereiche der Triumph International AG mit Sitz in Wiener
Neustadt. Im Rahmen seiner Laufbahn bei der deutschen Schaeffler
Gruppe / FAG Kugelfischer AG
(2001 bis 2005) verantwortete er
die Bereiche Finance & Controlling,
Verantwortlich für die Bereiche
Finanzen, Interne Revision, Investor
Relations, Recht, Personal und IT
sowie bis zum 7. Januar 2015 für
den Vertriebskanal Retail.
Thomas Melzer, CFO
Thomas Melzer
Thomas Melzer, geboren 1970,
Mitglied des Vorstandes seit
1. Oktober 2012, scheidet per
31. Juli 2015 aus dem Vorstand
aus. Keine Aufsichtsratsmandate
oder vergleichbare Funktionen in
konzernfremden Gesellschaften.
Thomas Melzer studierte Betriebswirtschaft und war von 2008 bis
2011 Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender
der Brain Force Holding AG,
eines internationalen IT-Dienstleistungs- und Softwareunternehmens
mit Börsennotiz in Wien. Seine
berufliche Karriere begann bei
der Wienerberger AG, dem weltweit größten Ziegelproduzenten,
wo er von 1997 bis 2008 in
verschiedenen Funktionen tätig
Human Resources Management,
IT und Einkauf der FAG Austria
AG sowie die Bereiche Finance
& Controlling und Einkauf der
Nutzfahrzeugsparte der FAG
Kugelfischer AG. In weiterer Folge
übernahm er die weltweite Managementverantwortung eines Unternehmensbereichs mit den Kernaufgaben Sales, Product Engineering,
Purchasing und Produktion, dies
in Verbindung mit weiteren Geschäftsführungs- und Aufsichtsrollen in Ungarn und Indien.
Weitere Managementerfahrungen
im Research & Development,
Finance & Controlling sowie im
operativen Management der Automobilzulieferindustrie konnte er
bei ITT Automotive Europe (1995
bis 1998) und bei BorgWarner
(1998 bis 2001) sammeln.
war: von 1997 bis 1999 im
Controlling und Konzernrechnungswesen, von 2000 bis 2008 als
Leiter der Bereiche Investor Relations und Corporate Communications. Von 2001 bis 2008 war
Thomas Melzer auch Mitglied
des Management Committee der
Wienerberger AG und von 2007
bis 2008 Aufsichtsrat der Pipelife
Group. Darüber hinaus war er
sieben Jahre lang Mitglied im
Vorstand des Cercle Investor Relations Austria (CIRA), von 2004
bis 2007 als Vorsitzender des
Vorstandes.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der Wolford AG
setzte sich bis zur 27. o. Hauptversammlung am 18. September
2014 aus fünf, danach aus vier
von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern sowie zwei
vom Betriebsrat entsandten Vertretern zusammen. Im Geschäftsjahr
2014 / 15 fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Kein Aufsichtsratsmitglied war bei mehr als der
Hälfte der Sitzungen abwesend.
Antonella Mei-Pochtler,
Vorsitzende seit
18. September 2014
Stellvertreterin des Vorsitzenden
bis zur 27. o. Hauptversammlung
am 18. September 2014, im Anschluss zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Seit der 27.
o. Hauptversammlung Vorsitzende
im Präsidium, Personal- und Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss sowie Mitglied im Strategie- und Marketingausschuss
und im Prüfungsausschuss.
Unabhängig, geb. 1958, bestellt
bis zur 31. o. Hauptversammlung
(2017 / 18), erstmalig gewählt:
17. September 2013
- Senior Partnerin und Geschäftsführerin der Boston Consulting
Group in Wien und München
- Keine zusätzlichen Mandate in
börsennotierten Gesellschaften
Claudia Beermann,
Stellvertreterin der
Vorsitzenden seit
18. September 2014
Seit der 27. o. Hauptversammlung
Mitglied im Präsidium, Personalund Nominierungsausschuss,
Vergütungsausschuss sowie Vorsitzende im Prüfungsausschuss.
Unabhängig, geb. 1966, bestellt
bis zur 31. o. Hauptversammlung
(2017 / 18), erstmalig gewählt:
17. September 2013
- Finanzvorstand der Falkensteiner
Michaeler Tourism Group AG
- Keine zusätzlichen Mandate in
börsennotierten Gesellschaften
Lothar Reiff, Mitglied
Vorsitzender des Strategie- und
Marketingausschusses
Unabhängig, geb. 1954, bestellt
bis zur 31. o. Hauptversammlung
(2017 / 18), erstmalig gewählt:
17. September 2013
- Geschäftsführer der Lothar Reiff
Consultancy
- Keine zusätzlichen Mandate in
börsennotierten Gesellschaften
Birgit G. Wilhelm, Mitglied
Mitglied des Strategie- und
Marketingausschusses
Unabhängig, geb. 1975, bestellt
bis zur 30. o. Hauptversammlung
(2016 / 17), erstmalig gewählt:
12. September 2006
– Immobilienmanagerin
– Keine zusätzlichen Mandate in
börsennotierten Gesellschaften
Anton Mathis, Mitglied
Mitglied des Prüfungsausschusses,
vom Betriebsrat entsandt, geb.
1960, erstmalig delegiert am
16. Dezember 1999
Peter Glanzer, Mitglied
Vom Betriebsrat entsandt, geb.
1954, erstmalig delegiert am
19. März 2001
Emil Flückiger, Vorsitzender
bis 18. September 2014
Vorsitzender bis zur 27. o. Hauptversammlung am 18. September
2014, bis zur 27. o. HV Mitglied
und Vorsitzender in folgenden
Ausschüssen: Präsidium, Personalund Nominierungsausschuss,
Vergütungsausschuss sowie Prüfungsausschuss
Unabhängig, geb. 1939, bestellt
bis zur 27. o. Hauptversammlung
(2013 / 14), erstmalig gewählt:
14. Dezember 1992
- Diplomierter Wirtschaftsprüfer,
Unternehmensberater
- Keine zusätzlichen Mandate in
börsennotierten Gesellschaften
Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse eingerichtet: Präsidium,
Personal- und Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss,
Prüfungsausschuss sowie Strategie- und Marketingausschuss.
Das Präsidium besteht aus der
Vorsitzenden des Aufsichtsrates
Antonella Mei-Pochtler und deren
Stellvertreterin Claudia Beermann.
Es vertritt die Unternehmensinteressen in allen Vorstandsangelegenheiten.
Im Geschäftsjahr 2014 / 15 hat
das Präsidium sieben Sitzungen
zur Behandlung aktueller Vorstandsangelegenheiten sowie zur Suche
eines neuen Vorstandsmitglieds
abgehalten.
Der Personal- und Nominierungsausschuss entspricht bei
Wolford dem Präsidium und ist für
die Vorbereitung sämtlicher Vorstands- und Aufsichtsratsbestellungen zuständig. Vor der Bestellung
von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern hat der Personal- und
Nominierungsausschuss ein Anforderungsprofil zu verfassen sowie
auf der Basis eines definierten
Besetzungsverfahrens und der
Nachfolgeplanung die Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat
oder die Hauptversammlung vorzubereiten. Weiters fungiert er als
Vergütungsausschuss im Hinblick auf die Vorstandsbezüge. Er
überprüft dabei in regelmäßigen
C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T
SEITE 50 – 51
Abständen die Vergütungspolitik
für Vorstandsmitglieder und stellt
die Umsetzung der Corporate
Governance Regeln in diesem
Zusammenhang sicher.
Der Prüfungsausschuss befasst sich mit der Jahresabschlussprüfung des Konzerns und der
Überwachung der Rechnungslegung. Er überwacht auch die
Wirksamkeit des internen Kontroll-,
Revisions- und Risikomanagementsystems des Unternehmens und
überprüft die Unabhängigkeit und
die durch „peer reviews“ kontrollierte Qualifikation des Abschlussprüfers. Bis zur 27. o. Hauptversammlung setzte sich der Prüfungsausschuss aus Claudia Beermann
(Vorsitzende), Emil Flückiger,
Antonella Mei-Pochtler und Anton
Mathis zusammen, seit dem
18. September 2014 gehören
Claudia Beermann (Vorsitzende),
Antonella Mei-Pochtler und Anton
Mathis dem Prüfungsausschuss an.
Im Geschäftsjahr 2014 / 15 hat
der Prüfungsausschuss zwei
Sitzungen abgehalten, in denen
im Wesentlichen die folgenden
Themen behandelt wurden:
- Bericht des Abschlussprüfers
über die Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr
2013 / 14
- Vorbereitung des Vorschlags an
den Aufsichtsrat für die Auswahl des Abschlussprüfers
(Konzernabschlussprüfers) für
das Geschäftsjahr 2014 / 15
- Entwicklung des Unternehmens
zum Ende des 1. Halbjahres
2014 / 15
- Bericht des Vorstandes zum
Risikomanagement des
Konzerns
- Bericht des Internen Revisors
über Ergebnisse der Audits
Der Strategie- und Marketingausschuss setzt sich zusammen
aus: Lothar Reiff (Vorsitzender),
Antonella Mei-Pochtler und Birgit
Wilhelm. Im Geschäftsjahr
2014 / 15 hat dieser Ausschuss
eine Sitzung abgehalten.
Verantwortung und Arbeitsweise von
Vorstand und Aufsichtsrat
Der Vorstand leitet unter eigener
Verantwortung die Geschäfte der
Gesellschaft im Einklang mit den
relevanten Gesetzen, der Satzung
der Wolford AG und der Geschäftsordnung des Vorstandes unter der
Berücksichtigung des Wohles des
Unternehmens und der Interessen
aller Aktionäre, der Arbeitnehmer
sowie des öffentlichen Interesses.
Die vom Aufsichtsrat erlassene Geschäftsordnung für den Vorstand
regelt seine Arbeitsweise und Zuständigkeit. Der Vorstand führt das
Unternehmen ungeachtet der Geschäftsverteilung (Ressortverteilung) gesamtverantwortlich. Angelegenheiten von grundsätzlicher
Bedeutung oder Wichtigkeit unterliegen der Beschlussfassung durch
den Gesamtvorstand. Zudem enthält die Geschäftsordnung des Vorstandes einen Katalog von Maßnahmen, die der Zustimmung des
Aufsichtsrates bedürfen.
Zwischen den Vorstandsmitgliedern
findet ein ständiger Informationsaustausch statt. Dieser erfolgt formell in zumindest zwei Vorstandssitzungen pro Monat.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat in regelmäßigen Sitzungen
(mindestens eine pro Quartal) zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der wirtschaftlichen
und strategischen Geschäftsentwicklung, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements
der Gesellschaft und wesentlicher
Konzern-Unternehmen. Bei wichtigem Anlass berichtet der Vorstand
dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates unverzüglich. Darüber hinaus
werden weitere Sitzungen aus besonderem Anlass, wie zum Beispiel
zur Diskussion strategischer Weichenstellungen, einberufen. Damit stehen dem Aufsichtsrat sämtliche
Informationen zur Verfügung, die
er zur Wahrnehmung seiner
Beratungs- und Kontrollfunktion
benötigt. Im Sinne des Kodex
stehen Vorstand und Aufsichtsrat
auch in laufender, über die Aufsichtsratssitzungen hinausgehender Diskussion zur Entwicklung
und strategischen Ausrichtung des
Unternehmens.
Der Aufsichtsrat führt seine Geschäfte nach Maßgabe der Gesetze,
der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates.
Der Aufsichtsrat entscheidet in
Fragen grundsätzlicher Bedeutung
und der strategischen Ausrichtung
des Unternehmens. Der Aufsichtsrat bildet abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner
Mitglieder fachlich qualifizierte
Ausschüsse. Diese dienen der
Steigerung der Effizienz und der
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Behandlung komplexer Sachverhalte. Es bleibt dem Aufsichtsrat
jedoch unbenommen, Angelegenheiten der Ausschüsse im gesamten
Aufsichtsrat zu behandeln. Jeder
Ausschussvorsitzende berichtet
regelmäßig an den Aufsichtsrat
über die Arbeit des Ausschusses.
Der Aufsichtsrat hat Vorsorge zu
treffen, dass ein Ausschuss zur
Entscheidung in dringenden Fällen
befugt ist.
Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und in dessen
Ausschüssen ist ein gesetzlich
geregelter Teil des österreichischen
Corporate Governance Systems.
Die Arbeitnehmervertretung ist
gemäß Arbeitsverfassungsgesetz
berechtigt, in den Aufsichtsrat und
die Ausschüsse einer Aktiengesellschaft für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsratsmitglieder (Kapitalvertreter) ein
Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden. Die Arbeitnehmervertreter
üben ihre Funktion ehrenamtlich
aus und können vom Betriebsrat
jederzeit abberufen werden.
Keines der Aufsichtsratsmitglieder
steht in einer geschäftlichen oder
persönlichen Beziehung zu der
Gesellschaft oder deren Vorstand,
die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Aufsichtsratsmitglieds zu beeinflussen.
Mit einzelnen Mitgliedern des
Aufsichtsrates bestehen wirtschaftliche Beziehungen zu marktüblichen Honoraren, die insgesamt
jedoch nicht wesentlich sind. Insbesondere hat Lothar Reiff die
Gesellschaft während der Vakanz
des Vorstandsvorsitzenden in
Fragen der Neuausrichtung der
Marktkommunikation, der Kollektionsgestaltung, der Organisationsstruktur in Design und Produktentwicklung sowie der Verkürzung
der Time-to-Market beraten. Hierfür wurde ein marktübliches,
jedoch unwesentliches Honorar
vereinbart, das nach Aufwand
abgerechnet wurde.
Alle Aufsichtsratsmitglieder der
Wolford AG sind als unabhängig
im Sinne der Kriterien des Österreichischen Corporate Governance Kodex anzusehen. Entsprechende Erklärungen wurden von
allen Aufsichtsräten abgegeben.
Die Hauptaufgabe des
Aufsichtsrates stellt gemäß § 95
Aktiengesetz die Überwachung
der Geschäftsführung dar. Diese
Aufgabe wird von den derzeit bestellten Aufsichtsräten vollinhaltlich
wahrgenommen. Die Gesellschaft
weist einen Streubesitz von mehr
als 20 % und weniger als 50 %
auf. Seit der 27. o. Hauptversammlung sind zumindest drei
Aufsichtsratsmitglieder (Antonella
Mei-Pochtler, Claudia Beermann
und Lothar Reiff) keine Anteilseigner mit einer Beteiligung an der
Gesellschaft von mehr als 10 %
oder vertreten die Interessen eines
Großaktionärs.
Die Wolford AG hat Kredite weder an Aufsichtsratsmitglieder
noch an Vorstände vergeben.
Die Interne Revision der
Wolford AG nimmt jährlich eine
Evaluierung zur Einhaltung der
Regeln des Kodex durch Verwendung des vom Österreichischen
Arbeitskreis für Corporate Governance entwickelten Fragebogens
vor. Darauf aufbauend sind etwaige Abweichungen von C-Regeln
im Folgenden erläutert.
Abweichungen von C-Regeln Corporate
Governance Kodex
C-Regel 36, Frage 3
Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr neu konstituiert und daher in 2014 / 15
auf eine Selbstevaluierung verzichtet. Für das neue Geschäftsjahr 2015 / 16 ist eine Selbstevaluierung vorgesehen.
C-Regel 62
Eine Evaluierung hinsichtlich der
Einhaltung der C-Regeln des Kodex durch eine externe Institution
hat in den letzten drei Jahren nicht
stattgefunden. Es erfolgt jedoch
eine jährliche Überprüfung durch
die Interne Revision. Eine gesonderte Überprüfung durch eine externe Institution würde zu keinem
anderen Ergebnis führen und vermeidbare Kosten verursachen. Die
Entscheidung für eine ausschließlich interne Überprüfung der Einhaltung der C-Regeln hat der
Vorstand in Abstimmung mit dem
Aufsichtsrat getroffen.
C-Regel 83, Frage 1
Eine Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems durch den Abschlussprüfer
wurde nicht in Auftrag gegeben.
Das hat der Aufsichtsrat in Abstimmung mit dem Vorstand entschieden. Es wurde aber ein Management Letter des Abschlussprüfers,
in dem auch über Teilaspekte des
rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems berichtet
wird, der Vorsitzenden des
C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T
SEITE 52 – 53
Aufsichtsrates vorgelegt und im
Aufsichtsrat ausführlich behandelt.
Zudem hat der Prüfungsausschuss
im abgelaufenen Geschäftsjahr
zwei Sitzungen abgehalten, in
denen er sich u. a. mit den Ergebnissen der Internen Revision beschäftigt hat. Es besteht weiters
eine direkte Berichtslinie der
Internen Revision zur Vorsitzenden
des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat ist
damit insgesamt ausreichend in
der Lage, sich selbst ein Bild über
die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems zu machen.
Vergütungsbericht
Der Vergütungsbericht fasst die
Grundsätze zusammen, die für
die Festlegung der Vergütung des
Vorstandes der Wolford AG angewendet werden, und erläutert
Höhe und Struktur der Vorstandseinkommen. Darüber hinaus werden Grundsätze und Höhe der
Vergütung des Aufsichtsrates beschrieben. Die Festlegung der Vergütung des Wolford Vorstandes
hat der Aufsichtsrat dem Präsidium
übertragen, das auch als Vergütungsausschuss fungiert.
Der Vorstand ist im Rahmen der
Bestimmungen des österreichischen
Aktiengesetzes für eine bestimmte
Dauer bestellt. Für diese Zeiträume
wurden die Verträge der einzelnen
Wolford Vorstandsmitglieder abgeschlossen sowie Höhe und Struktur
der Bezüge definiert. Zielsetzung
des Vergütungssystems ist es, die
Vorstände im nationalen und internationalen Vergleich gemäß ihrem
Tätigkeits- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten.
Laufende
Das Vergütungssystem für den Vorstand ist grundsätzlich nach fixen
und variablen Anteilen gegliedert.
Der fixe Gehaltsbestandteil orientiert sich am Verantwortungsbereich jedes Vorstandsmitgliedes
und wird, wie in Österreich üblich,
in 14 Monatsgehältern im Nachhinein ausbezahlt. Die variable
Komponente orientiert sich am
Erfolg des Unternehmens sowie
an der Leistung der einzelnen
Vorstandsmitglieder und ist insbesondere vom Erreichen der
quantitativen Zielsetzungen sowie
von nachhaltigen, langfristigen
und strategischen Zielen abhängig.
Die Gesamtbezüge stehen in
einem angemessenen Verhältnis
zu den Aufgaben und Leistungen
der einzelnen Vorstandsmitglieder,
der Lage der Gesellschaft und der
branchenüblichen Vergütung.
Der variable Teil der Vorstandsvergütung des Vorstandsvorsitzenden
Ashish Sensarma gilt ab dem
Geschäftsjahr 2015 / 16 und
orientiert sich am Verhältnis
„Ergebnis vor Steuern zu Umsatzerlösen“. Dieser Bestandteil der
Vergütung von Ashish Sensarma
ist mit maximal 30 % des jährlichen
Fixbezuges gedeckelt. Darüber
hinaus existiert für den Vorstandsvorsitzenden für die Geschäftsjahre
2015 / 16 bis 2017 / 18 ein LongTerm Incentive Program. Dieses
orientiert sich an der Kursentwicklung der Wolford Aktie sowie
der Erreichung von Zielgrößen
des „Ergebnisses vor Steuern im
Verhältnis zu den Umsatzerlösen“.
Diese Vergütungskomponente
kann erstmalig mit Ablauf des
Geschäftsjahres 2017 / 18 zur
Auszahlung gelangen. Ab dem
1. Mai 2015 wurde die variable
Vergütung von Axel Dreher jener
von Ashish Sensarma angepasst,
sodass beide Vorstände auf Basis
derselben Kriterien vergütet
werden.
2014 / 15
2014 / 15
2014 / 15
2013 / 14
Fix
Variabel
Gesamt
Gesamt
Ashish Sensarma (ab 07.01.2015)
152.351
0
152.351
0
Axel Dreher
374.504
268.153
642.657
422.583
Thomas Melzer
392.341
264.391
656.732
428.531
0
0
0
481.583
919.196
532.544
1.451.740
1.332.697
Vorstandsvergütung in €
Holger Dahmen (bis 31.01.2014)
Gesamt
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Der variable Teil der Vorstandsvergütung von Axel Dreher und
Thomas Melzer orientierte sich
für das Geschäftsjahr 2014 / 15
an vier Komponenten:
- der Erreichung eines Umsatzwachstumsziels,
- der Erreichung des für das Geschäftsjahr budgetierten EBIT,
- der Steigerung des Unternehmenswertes durch die Erhöhung des
Aktienkurses der Wolford AG
- sowie an einem nachhaltigen,
langfristigen und strategischen
Ziel.
Melzer wurde im Jahresabschluss
2014 / 15 eine Abfindungszahlung
von 0,73 Mio. € rückgestellt,
die mit Ende Juli zur Auszahlung
gelangt.
Diese vier Komponenten der
variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder sind mit rund
75 % des Fixums gedeckelt.
Zur Aufnahme von Nebentätigkeiten benötigen die Vorstandsmitglieder die Zustimmung des
Aufsichtsrates. So ist sichergestellt,
dass weder der zeitliche Aufwand
noch die dafür gewährte Vergütung
zu einem Konflikt mit den Aufgaben für das Unternehmen führt.
Für die Übernahme von Mandaten
in Konzerngesellschaften erfolgt
grundsätzlich keine Vergütung.
Die gesamte laufende Vergütung
der Vorstandsmitglieder für das
Geschäftsjahr 2014 / 15 betrug
1,45 Mio. € (Vorjahr: 1,33 Mio. €).
Davon entfielen 63 % auf fixe
(Vorjahr: 79 %) und 37 % auf
variable Bezüge (Vorjahr: 21 %).
Es existiert kein Aktienoptionsplan
für Führungskräfte des Konzerns.
Bei Beendigung des Vorstandsvertrages hat das ausscheidende
Vorstandsmitglied in analoger
Anwendung der Bestimmungen
des österreichischen Angestelltengesetzes Anspruch auf Vergütung.
Für Finanzvorstand Thomas
Für die aktiven Vorstandsmitglieder
der Wolford AG bestehen weder
Pensionskassenregelungen noch
leistungsorientierte Zusagen.
Für frühere Mitglieder des Vorstandes wurden im Geschäftsjahr
2014 / 15 Aufwendungen in
Höhe von 0,13 Mio. € erfasst
(Vorjahr: 0,40 Mio. €).
Vergütung der Funktion sowie Vorbereitung und Teilnahme an den
regulär stattfindenden vier Aufsichtsratssitzungen pro Geschäftsjahr: Vorsitzende 50.000 €,
Stellvertreterin der Vorsitzenden
35.000 €, Mitglieder 25.000 €.
Mitglieder der Ausschüsse erhalten zudem:
- Prüfungsausschuss mit regulär
zwei Sitzungen pro Geschäftsjahr: Vorsitzende 5.500 €
sowie Mitglieder 5.000 €
- Strategie- und Marketingausschuss mit regulär zwei
Sitzungen pro Geschäftsjahr:
Vorsitzender 5.500 € sowie
Mitglieder 5.000 €
- Sondersitzungen mit allen
Mitgliedern des Aufsichtsrates
werden mit 4.000 € pro
Mitglied und Sitzung vergütet.
Die Vergütung beträgt somit für
das Berichtsjahr insgesamt
0,19 Mio. € (Vorjahr: 0,19 Mio. €),
die sich wie folgt aufteilt:
Die Vergütung für die Tätigkeit der
gewählten Aufsichtsräte sowie
allfällige Sitzungsgelder werden
von der Hauptversammlung bestimmt. Mit Wirkung ab dem
Geschäftsjahr 2014 / 15 wurde
von der 27. o. Hauptversammlung ein neues Vergütungsschema
für den Aufsichtsrat genehmigt,
das bis auf Weiteres gilt:
Aufsichtsratsvergütung in €
2014 / 15
2013 / 14
Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende (ab 18.09.2014)
58.000
32.000
Claudia Beermann, Vorsitzende-Stellvertreterin (ab 18.09.2014)
41.500
19.250
Lothar Reiff
31.750
16.500
Birgit G. Wilhelm
31.500
35.500
Emil Flückiger, Vorsitzender (bis 18.09.2014)
27.500
71.000
0
19.000
190.250
193.250
Werner Baldessarini (bis 17.09.2013)
Gesamt
C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T
SEITE 54 – 55
Für Leistungen außerhalb der
oben beschriebenen Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere Beratungsleistungen, wird auf die Ausführungen im Corporate Governance
Bericht auf Seite 52 verwiesen.
Aufsichtsratsmitglieder der Wolford
AG haben keine Pensionszusagen.
Die Wolford AG hat für die Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder
sowie für leitende Angestellte des
Unternehmens und Geschäftsführer
von Tochtergesellschaften eine
„Directors and Officers“(D & O)Versicherung mit einer Haftungssumme von 25 Mio. € abgeschlossen und trägt dafür die Kosten.
Käufe und Verkäufe eigener Aktien
durch Mitglieder des Vorstandes
und des Aufsichtsrates werden
gemäß § 48 Börsegesetz der
Finanzmarktaufsicht gemeldet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr
wurden keine Directors’ Dealings
gemeldet.
Maßnahmen zur Förderung von Frauen
Im Unterschied zu vielen anderen
börsennotierten Unternehmen sind
im Aufsichtsrat der Wolford AG
drei von sechs Mitgliedern weiblich. Darüber hinaus verfügt das
Unternehmen zwar über keinen
ausformulierten Plan für die Förderung von Frauen in Vorstand, Aufsichtsrat und leitenden Funktionen
in der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften. Die Auswahl
von Kandidaten erfolgt jeweils im
Hinblick auf die bestmögliche
Besetzung freier Positionen, unabhängig von Geschlecht, Alter,
Religion und ethnischer Herkunft.
Dennoch sind in zahlreichen
leitenden Positionen innerhalb der
Wolford AG und ihrer Tochtergesellschaften Frauen tätig. Für
Rückkehrerinnen aus der Karenz
werden attraktive Teilzeitmodelle
ermöglicht, die die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf fördern.
Durch den Fokus auf eigene RetailStandorte und die vor allem auf
Frauen ausgerichtete Produktpalette
ergibt sich für die Wolford Gruppe
insgesamt ein Frauenanteil von
über 80 % aller Beschäftigten.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Bericht des Aufsichtsrates
Aufsichtsrat und Vorstand haben
sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen intensiv über die wirtschaftliche Lage und die strategische Refokussierung des Unternehmens
sowie wesentliche Ereignisse und
Investitionen beraten. Der Vorstand
hat den Aufsichtsrat im Rahmen
der laufenden Berichterstattung
sowie in allen Sitzungen anhand
eines ausführlichen Berichts über
die Geschäfts- und Finanzlage des
Konzerns und seiner Beteiligungen
sowie die Personalsituation unterrichtet. Über besondere Vorgänge
wurde zusätzlich informiert.
In den Ausschüssen wurden einzelne Sachgebiete vertiefend behandelt und anschließend dem Aufsichtsrat berichtet. Das Präsidium
des Aufsichtsrates hat sich vom
Vorstand laufend über die aktuelle
Geschäftslage informieren lassen
und sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Vorstandsbesetzung und -vergütung beschäftigt.
Der Prüfungsausschuss tagte zweimal, das Präsidium trat siebenmal
zusammen. Im Corporate Governance Bericht auf Seite 50 werden
die Zusammensetzung und die
Verantwortungsbereiche der Ausschüsse dargestellt. Die Kriterien
der Erfolgsbeteiligung, die Grundsätze der Altersversorgung und
die Ansprüche bei Beendigung
der Funktion sowie der Einzelausweis der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge sind im Vergütungsbericht ab Seite 53 angeführt. Es
existiert kein Aktienoptionsplan
für Führungskräfte des Konzerns.
Prüfungsausschuss und Präsidium
sind jeweils vollzählig zusammengetreten. Der Marketing- und Strategieausschuss hat eine Sitzung
abgehalten und ist ebenfalls vollzählig zusammengetreten.
Wesentliche Arbeitsschwerpunkte
hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Wirtschaftsjahr auf die Umsetzung der strategischen Refokussierung und die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens sowie
die Neubesetzung des Vorstandsvorsitzenden gelegt.
Das Unternehmen erwirtschaftete
im Geschäftsjahr 2014 / 15 einen um 1 % höheren Umsatz von
157,35 Mio. €. Das bereinigte
EBIT betrug 1,56 Mio. €, das EBIT
nach nicht wiederkehrenden Positionen 2,17 Mio. €. Das Ergebnis
nach Steuern erreichte 1,03 Mio. €
nach einem Verlust von 2,81 Mio. €
im Vorjahr.
Der Wolford Konzern verfügt zum
30. April 2015 über liquide Mittel
in Höhe von 4,79 Mio. € sowie
nicht ausgenützte Kreditlinien von
rund 45 Mio. €. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag
51 %. Damit stützt sich das Unternehmen sowohl finanzierungs- als
auch bilanzseitig auf eine solide
Basis, die eine Fortführung der
strategischen Refokussierung und
der geplanten Wachstumsstrategie
aus eigener Kraft ermöglicht. In
den Präsidiumssitzungen des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde vor
allem über die Neubesetzung der
Position des Vorstandsvorsitzenden
beraten. Dazu hat das Präsidium,
in seiner Funktion als Personal- und
Nominierungsausschuss, unter
Beiziehung eines Personalberaters
die Struktur des neuen Vorstandsteams sowie einen Kriterienkatalog
zur Auswahl des am besten geeigneten Kandidaten erstellt und die
Vorgehensweise zur Auswahl eines
neuen Vorstandsmitglieds festgelegt. Dieser Prozess hat schließlich
zur Bestellung von Herrn Ashish
Sensarma zum neuen Vorstandsvorsitzenden per 7. Januar 2015
geführt.
Zur Behandlung des Jahresabschlusses über das Geschäftsjahr
2013 / 14 zog der Prüfungsausschuss in der Sitzung vom 17. Juli
2014 den Wirtschaftsprüfer hinzu, der auch einen Management
Letter vorlegte und gemeinsam mit
den Mitgliedern des Prüfungsausschusses die wesentlichen Erkenntnisse diskutierte. In der anschließenden Sitzung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der
Wolford AG erörtert und festgestellt sowie den Konzernabschluss,
den Lagebericht, den Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstandes geprüft und den Bericht
des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung beschlossen. Zudem
wurde ein Vorschlag an die Hauptversammlung für die Wahl des
Abschlussprüfers erarbeitet sowie
die Tagesordnung der Hauptversammlung 2014 festgelegt. Ein
anderer Tagesordnungspunkt der
Sitzung betraf den Status der
Umsetzung der strategischen Refokussierung des Unternehmens,
der im Gesamtaufsichtsrat mit dem
Vorstand ausführlich diskutiert
wurde.
Im Vorfeld der 27. o. Hauptversammlung am 18. September
2014 berichtete der Vorstand
dem Aufsichtsrat über die aktuelle
Geschäftsentwicklung. Zudem
wurde über die Besetzung der
Position des Creative Director
beraten und weitere Schlüsselthemen im Personalbereich erörtert. Dies war gleichzeitig auch
die letzte Sitzung, an der Emil
Flückiger nach 22-jähriger Aufsichtsratstätigkeit – im letzten Jahr
B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S
SEITE 56 – 57
Ein neues Go-to-Market-Modell
soll Komplexität in allen Unternehmensbereichen reduzieren und
zu beschleunigtem profitablem
Wachstum führen. Die erneuerte
Strategie fand nach ausführlicher
Erörterung die einheitliche Zustimmung des Aufsichtsrates und
kann auf Seite 40 des Geschäftsberichtes nachgelesen werden.
Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende des Aufsichtsrates
als Vorsitzender – teilnahm. Der
Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn
Flückiger für seine langjährige wertvolle Arbeit in diesem Gremium.
Nach der Hauptversammlung
hat sich der Aufsichtsrat neu konstituiert und mich als neue Vorsitzende sowie Claudia Beermann
als meine Stellvertreterin gewählt.
In der Sitzung des Prüfungsausschusses vom 10. Dezember 2014
berichtete der Vorstand über das
laufende Geschäftsjahr sowie das
interne Kontroll- und Risikomanagementsystem. In der folgenden
104. Aufsichtsratssitzung gab der
Vorstand einen Forecast für das
Geschäftsjahr 2014 / 15 ab. Er
lieferte zudem ein Update zur
Strategieumsetzung, insbesondere
in den Bereichen Wholesale und
Travel Retail, und informierte über
laufende Rechtsfälle.
In der Aufsichtsratssitzung am
13. März 2015 stellten der neue
Vorstandsvorsitzende Ashish
Sensarma und seine Vorstandskollegen die erneuerte Unternehmensstrategie vor. Wolford soll
künftig noch deutlicher als Marke
und als Retail-Unternehmen am
Markt agieren und die vorhandenen Assets – allen voran die
eigenen Retail-Standorte – besser
nutzen.
In der Aufsichtsratssitzung vom
22. April 2015 hat sich der Aufsichtsrat insbesondere mit dem
vorgelegten Budget 2015 / 16 beschäftigt, dieses intensiv mit dem
Vorstand diskutiert und das Budget
genehmigt. Außerdem wurden die
Prüfungsschwerpunkte der Jahresabschlussprüfung 2014 / 15 erörtert sowie die aktuelle Geschäftsentwicklung und Ganzjahresvorschau besprochen. Weitere wesentliche Tagesordnungspunkte
waren der Status und die aktuellen
Schwerpunkte der Strategieumsetzung sowie die neue Organisationsstruktur des Unternehmens.
Der Jahresabschluss und Lagebericht der Wolford AG sowie der
Konzernabschluss zum 30. April
2015 nach IFRS wurden durch
Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs
GmbH, Wien, geprüft und mit
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sämtliche Abschlussunterlagen, der Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstandes und die Prüfungsberichte
des Abschlussprüfers wurden in
der Prüfungsausschusssitzung am
16. Juli 2015 eingehend mit dem
Prüfer behandelt und in der folgenden Aufsichtsratssitzung gemeinsam mit den vom Vorstand aufgestellten Lageberichten sowie dem
Corporate Governance Bericht
dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der
Aufsichtsrat hat die Unterlagen
gemäß § 96 AktG geprüft und
stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Der Aufsichtsrat hat
den Jahresabschluss gebilligt, der
damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG
festgestellt ist, und schließt sich
dem Vorschlag des Vorstandes für
die Verwendung des Jahresergebnisses an. Weiters wurden der
Bericht des Aufsichtsrates an die
Hauptversammlung sowie ein
Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr
2015 / 16 und die Agenda für die
28. o. Hauptversammlung am
17. September 2015 vorbereitet.
Finanzvorstand Thomas Melzer
wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Juli 2015
verlassen. Herr Melzer hat den
Aufsichtsrat gebeten, sein auslaufendes Vorstandsmandat nach
Beendigung der Arbeiten für den
Jahresabschluss 2014 / 15 nicht
zu verlängern. Der Aufsichtsrat
bedauert sein Ausscheiden und
bedankt sich für seine wertvolle
Arbeit in den vergangenen Jahren.
Die bisherigen Verantwortungsbereiche von Herrn Melzer werden künftig von den anderen Vorständen übernommen, wobei Herr
Sensarma die IT-Agenden verantworten wird und Herr Dreher
die Bereiche Finanzen, Personal,
Investor Relations und Recht.
Ashish Sensarma und Axel Dreher
haben umfangreiche Erfahrungen
in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen und werden von einem
starken Team in der nächsten
Führungsebene unterstützt, womit
eine nahtlose, effiziente Führung
aller Unternehmensbereiche gewährleistet ist.
Der Aufsichtsrat dankt dem
Management sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
ihren Einsatz und die Realisierung
des Turnarounds im abgelaufenen
Geschäftsjahr 2014 / 15.
Wien, am 16. Juli 2015
Antonella Mei-Pochtler
Vorsitzende des Aufsichtsrates
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Lagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Weltwirtschaft wächst in
mäßigem Tempo
Im Kalenderjahr 2014 – und damit in den ersten acht Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres von Wolford (1. Mai 2014 bis 30. April 2015) – hat sich die globale Konjunktur zögerlich
erholt, wobei die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich verlief. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) betrug das weltweite BIP-Wachstum im Jahr 2014 real 3,4 %.
Zaghafter Aufschwung in
der Eurozone
In der Eurozone, in der Wolford mehr als die Hälfte ihres Umsatzes erzielt, lag das Wirtschaftswachstum 2014 bei 0,9 %, nach einem Minuswachstum von 0,5 % im Vorjahr. Die Binnennachfrage legte im Einklang mit einem Anstieg des Unternehmer- und Verbrauchervertrauens weiter
zu, obwohl die Arbeitslosenquote im Euroraum mit durchschnittlich 11,6 % auf hohem Niveau
verharrte. Deutschland, der zweitgrößte Markt von Wolford, konnte 2014 ein BIP-Wachstum von
1,6 % erzielen. Auch in Spanien stieg die Wirtschaftsleistung erstmals wieder um 1,4 %. Schwach
verlief hingegen die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Kernmärkten wie Frankreich (0,4 %) und
Italien (-0,4 %).
Stärkeres Wachstum in den USA
In den USA, dem größten Einzelmarkt der Wolford Gruppe, hielt die wirtschaftliche Erholung
weiter an. Hier betrug das reale Wirtschaftswachstum 2,4 % nach 1,9 % im Vorjahr. Dieser Aufschwung wurde begleitet von einer Erholung am Finanzmarkt sowie steigenden Immobilienpreisen.
Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in China hat sich 2014 mit 7,4 % leicht abgeschwächt (Vorjahr: 7,7 %). Die steigende Nachfrage nach Konsumgütern und die zunehmende
Kaufkraft einer stetig wachsenden Mittelschicht sprechen indes für nachhaltiges Wachstumspotenzial
des chinesischen Marktes, insbesondere im Bereich der Premium- und Luxusprodukte.
Die letzten vier Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres von Wolford waren geprägt von
fallenden Ölpreisen und einem nachgebenden Euro infolge des bisher beispiellosen Aufkaufs von
Staatsanleihen durch die EZB. Die Aufwertung des Dollars gegenüber Euro und Yen in den letzten
zwölf Monaten gab der Exportwirtschaft in der Eurozone und in Japan klaren Auftrieb.
Schwacher Modeeinzelhandel in
zentralen Märkten
Vom Erholungstrend der Weltwirtschaft konnte der für Wolford relevante Modeeinzelhandel
nur vereinzelt profitieren. Geopolitische Krisen und die wirtschaftlichen Probleme Griechenlands
dämpften das Konsumentenvertrauen. Hinzu kam im Herbst und teilweise im Winter 2014 ein
ungewöhnlich warmes Wetter in weiten Teilen Europas, das zu deutlichen Einbußen im dortigen
Modeeinzelhandel führte.
Über Monate rückläufige
Umsätze in Deutschland
Allein der deutsche Modeeinzelhandel verzeichnete von September 2014 bis März 2015
teilweise zweistellige Umsatzrückgänge, erst im April 2015 kam es zu einer Stabilisierung auf
Vorjahresniveau. Im für Wolford ebenfalls bedeutenden französischen Markt gingen die Umsatzerlöse des Modeeinzelhandels zwischen September und April jeden Monat einstellig zurück, unterbrochen nur durch ein Plus im Dezember infolge eines guten Weihnachtsgeschäfts. In den USA schlug
sich der konjunkturelle Aufschwung bislang noch nicht in den Statistiken des stationären Einzelhandels nieder.
Quellen: IMF, World Economic Outlook, April 2015; Europäische Zentralbank, Jahresbericht 2014; TW-Testclub; RetailNext
und Institut Français de la Mode
LAGEBERICHT
SEITE 58 – 59
Ergebnis- und Bilanzanalyse
Ertragslage
Der Umsatz der Wolford Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2014/15 um 0,9 % bzw. 1,48 Mio. €
auf 157,35 Mio. €. Dabei hatte allein die Schließung von über 20 nachhaltig unprofitablen
Vertriebsstandorten in den Geschäftsjahren 2013/14 und 2014/15 einen negativen Umsatzeffekt
UMSATZ NACH MARKT
von 6,14 Mio. €. Nach Rückgängen im ersten Halbjahr (1. Mai 2014 bis 31. Oktober 2014)
stabilisierte sich der Umsatz im dritten Quartal auf Vorjahresniveau. Im vierten Quartal konnte
1
Wolford dann einen kräftigen Umsatzanstieg von 12 % verzeichnen, auch dank positiver Währungseffekte im Zuge der Aufwertung des US-Dollars, des britischen Pfunds und des Schweizer
6 7
5
Franken gegenüber dem Euro. Insgesamt beläuft sich der Umsatzeffekt der Wechselkursänderungen
im Geschäftsjahr 2014/15 auf 3,49 Mio. €. Das um nicht wiederkehrende Aufwendungen und
Erträge im Rahmen der strategischen Refokussierung bereinigte EBITDA stieg im abgeschlossenen
Geschäftsjahr auf 10,33 Mio. € (Vorjahr: 7,11 Mio. €) und das bereinigte EBIT auf 1,56 Mio. €
(Vorjahr: -0,97 Mio. €), womit Wolford erstmals seit zwei Jahren wieder schwarze operative Zahlen
schrieb. Mit 1,03 Mio. € war auch das Ergebnis nach Steuern wieder positiv, nachdem im Vorjahr
noch ein Verlust von 2,81 Mio. € ausgewiesen worden war. Details dazu finden sich auf den Seiten
60 bis 61.
Die Wolford-eigenen Standorte (eigene Boutiquen, Concession-Shop-in-Shops und Factory Outlets) konnten den Umsatz insgesamt um 1 % erhöhen, auf flächenbereinigter Basis (ohne Effekte aus
Eröffnung oder Schließung von Standorten) betrug das Umsatzplus ebenfalls 1 %. Besonders
erfolgreich entwickelte sich erneut das eigene Online-Geschäft mit einem Umsatzplus von 24 %.
Dagegen verzeichnete das Wholesale-Geschäft einen Rückgang um 2 %, unter anderem infolge von
Problemen einzelner Handelspartner und der Ukraine-Krise. Aber auch dieser Vertriebskanal hat sich
im letzten Quartal deutlich stabilisiert.
UMSATZENTWICKLUNG IM QUARTALSVERLAUF (IN MIO. €)
20,00
60,00
100,00
140,00
Total
2014/15
31,91
2013/14
32,28
2012/13
33,08
0
40,72
42,53
43,51
40,00
1. Quartal
48,49
80,00
2. Quartal
3. Quartal
36,23
157,35
48,61
32,45
155,87
47,54
32,34
156,47
120,00
4. Quartal
160,00
2
3
4
1 Nordamerika 18 %
2 Deutschland 16 %
3 Österreich 10 %
4 Frankreich 10 %
5 Restliches Europa 40 %
6 Asien/Ozeanien 5 %
7 Restliche Welt 1 %
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
UMSATZ NACH PRODUKTGRUPPE
Die regionale Umsatzentwicklung verlief im Geschäftsjahr 2014/15 sehr unterschiedlich. So
konnte der derzeit umsatzstärkste Einzelmarkt USA trotz der Schließung mehrerer Standorte um 5 %
zulegen. In Deutschland (-2 %) und Frankreich (-3 %) blieben die Umsätze infolge der Schwäche des
Wholesales dagegen hinter dem Vorjahr zurück. In Österreich (-7 %) waren die Effekte der Standort-
456
3
schließungen spürbar. Die Umsätze in der Schweiz litten unter den Folgen der Aufwertung des
Schweizer Franken und sanken um 9 %. Erfreuliche Umsatzzuwächse erzielte Wolford hingegen in
1
2
1 Legwear 53 %
2 Ready-to-wear 29 %
3 Lingerie 14 %
4 Accessories 2 %
5 Swimwear 1 %
Großbritannien (+7 %), Spanien (+11 %) und Italien (+9 %), allen voran dank eines starken RetailGeschäfts. In Skandinavien (+2 %) konnte vor allem das Wholesale-Geschäft zulegen. Der belgische
Markt (-7 %) litt im abgelaufenen Geschäftsjahr unter der Bautätigkeit vor zwei traditionell umsatzstarken Boutiquen. In Zentral- und Osteuropa kam es zu Umsatzrückgängen in Höhe von 14 %, vor
allem bedingt durch die Ukraine-Krise. In Asien konnte Wolford den Umsatz im abgelaufenen Jahr
deutlich um 20 % steigern, was vor allem auf den erfolgreichen Ausbau des Partnergeschäfts
zurückzuführen ist.
6 Handelsware 1 %
Mit einem Anteil von unverändert 53 % entfiel im Geschäftsjahr 2014/15 weiterhin mehr als die
Hälfte des Konzernumsatzes auf die Produktgruppe Legwear, die gegenüber dem Vorjahr Umsatzzuwächse in Höhe von 1 % verzeichnen konnte. Mit einem Beitrag von 29 % (Vorjahr: 30 %) stellte der
Bereich Ready-to-wear auch in diesem Geschäftsjahr die zweitgrößte Produktgruppe dar und lag beim
Umsatz mit -3 % leicht unter Vorjahr. Die Produktgruppe Lingerie, die 14 % (Vorjahr: 12 %) des
Konzernumsatzes erwirtschaftete, erzielte erfreuliche Umsatzzuwächse in Höhe von 16 %. Der Bereich
Accessories (2 % vom Konzernumsatz) verzeichnete ebenso wie die Handelsware und Swimwear (je
rund 1 % Umsatzanteil) Umsatzrückgänge.
2014/15
2013/14
Rentabilitätskennzahlen
in %
in %
Materialtangente (inkl. Bestandsveränderung)
17,6
17,6
Personaltangente
47,1
46,3
Sonstiger betrieblicher Aufwand zu Umsatz
34,7
32,4
6,6
4,6
125,1
97,5
1,0
-0,6
EBITDA-Marge bereinigt
Investitionen zu Abschreibungen
EBIT-Marge bereinigt
Materialtangente auf
Vorjahresniveau
Die komplette Neuausrichtung der Kollektion mit vermehrten Stoffzukäufen und teilweise späteren
Produktauslieferungen führte im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem Anstieg der Vorratsbestände um
2,13 Mio. € auf 42,20 Mio. €. Dies ging einher mit einem Anstieg der Materialaufwendungen
gegenüber dem Vorjahr um 4,72 Mio. € auf 30,33 Mio. €, wobei sich die Materialtangente (inkl.
Bestandsveränderung) unverändert zeigte. Der Personalaufwand stieg im Wesentlichen aufgrund der
kollektivvertraglichen und freiwilligen Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie höherer Bonuszahlungen
um 2,06 Mio. € auf 74,15 Mio. € (Vorjahr: 72,09 Mio. €). Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf
Vollzeitbasis erhöhte sich um 12 auf nunmehr 1.574 Mitarbeiter (Vorjahresdurchschnitt: 1.562
Vollzeitmitarbeiter).
Investitionsbedingte Zunahme
der Abschreibungen
Die laufenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich auf 8,77 Mio. € (Vorjahr: 8,08 Mio. €). Vor allem die Eröffnung neuer Boutiquen sowie
die Tendenz zu kürzeren Mietzeiten führten zu einem Anstieg der von der Mietdauer abhängigen
Abschreibungen.
Im Zuge der Eröffnung neuer Boutiquen, gestiegener Mieten im eigenen Retail-Geschäft sowie
um rund 3 Mio. € höherer Werbeaufwendungen zur Stärkung der Marke erhöhten sich die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen von 50,57 Mio. € auf 54,63 Mio. €. Dennoch konnte Wolford dank
zusätzlicher sonstiger betrieblicher Erträge aus dem Verkauf von zwei Mietrechtsoptionen das
LAGEBERICHT
SEITE 60 – 61
bereinigte EBITDA von 7,11 Mio. € auf 10,33 Mio. € steigern. Das bereinigte EBIT drehte
von -0,97 Mio. € auf ein Plus von 1,56 Mio. €.
Um Transparenz bezüglich der Entwicklung des operativen Geschäfts der Wolford Gruppe zu
schaffen, wurden zur Berechnung der operativen Kennzahlen (bereinigtes EBITDA und bereinigtes
EBIT) alle nicht wiederkehrenden Effekte exkludiert und gemäß IAS 1.98 in der Gesamtergebnis-
Transparenz bezüglich der
operativen Entwicklung
rechnung als nicht wiederkehrende Posten separat ausgewiesen. Als nicht wiederkehrende Aufwendungen (2,76 Mio. €) sind alle wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie definiert, wie etwa Aufwendungen
aus der Schließung von eigenen Standorten (0,14 Mio. €), Einmalaufwendungen aus Konzept- und
Strategieänderungen (1,30 Mio. €) sowie Abfindungsaufwendungen (1,32 Mio. €). Die nicht
wiederkehrenden Erträge in Höhe von 3,37 Mio. € entstanden im Zuge der Veräußerung eines nicht
betriebsnotwendigen Grundstücks in Bregenz. Inklusive nicht wiederkehrender Positionen verbesserte
sich das EBIT in Summe deutlich um 6,89 Mio. € auf 2,17 Mio. € (Vorjahr: -4,72 Mio. €).
Auch das Finanzergebnis verbesserte sich von -1,17 Mio. € auf -0,96 Mio. €. Somit ergibt
sich ein Ergebnis vor Steuern von 1,21 Mio. € nach -5,89 Mio. € im Vorjahr. Die Ertragsteuern
belaufen sich auf -0,18 Mio. € (Vorjahr: +3,07 Mio. €). Dazu beigetragen haben sowohl die
laufenden Ertragsteuern mit -1,40 Mio. € (Vorjahr: +0,77 Mio. €) als auch die latenten Steuern, die
aufgrund der Aktivierung zusätzlicher Steueransprüche auf Verlustvorträge 1,22 Mio. € betragen
(Vorjahr: +2,31 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern ist mit 1,03 Mio. € (Vorjahr: -2,81 Mio. €)
ebenso wie das Ergebnis je Aktie mit 0,21 € (Vorjahr: -0,57 €) erstmals seit zwei Jahren wieder
positiv.
Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt)
2014/15
2013/14
Vdg. in %
157,35
155,87
0.9
Sonstige betriebliche Erträge
9,39
1,35
>100
Veränderung des Bestandes
2,62
-1,87
>100
Andere aktivierte Eigenleistungen
0,09
0,05
80
169,45
155,40
9
Materialaufwand
-30,34
-25,62
-18
Personalaufwand
-74,15
-72,09
-3
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-54,63
-50,57
-8
Abschreibungen
-8,77
-8,08
-9
EBIT bereinigt
1,56
-0,97
>100
Nicht wiederkehrende Aufwendungen
-2,76
-3,76
27
Nicht wiederkehrende Erträge
3,37
0,00
-
EBIT
2,17
-4,72
>100
Finanzergebnis
-0,96
-1,17
+18
Ergebnis vor Steuern
1,21
-5,89
>100
Ertragsteuern
-0,18
3,07
>100
Ergebnis nach Steuern
1,03
-2,81
>100
in Mio. €
Umsatzerlöse
Betriebsleistung
Ergebnis nach Steuern deutlich
über Vorjahr
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Vermögens- und Finanzlage
Die Vermögens- und Kapitalstruktur der Wolford Gruppe war zum Bilanzstichtag am
30. April 2015 unverändert solide. Die Bilanzsumme stieg von 138,12 Mio. € um 7 % auf
147,44 Mio. €. Maßgeblich dafür waren vor allem höhere immaterielle Vermögenswerte aus der
Zahlung von Schlüsselgeldern, der Anstieg der latenten Steueransprüche, die beschriebene Zunahme
der Vorräte sowie der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände aufgrund einer ausstehenden Zahlung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption. Der Verkauf des Grundstückes führte zu
einer Reduktion des Anlagevermögens. Auf der Passivseite stiegen allein die langfristigen Personalverpflichtungen infolge des niedrigen Abzinsungssatzes um 3,52 Mio. €, was auch zu einer Reduktion
des Eigenkapitals führte. Die Finanzverbindlichkeiten blieben hingegen in Summe auf Vorjahresniveau.
Höhere Investitionen in
strategische Retail-Standorte
und den Maschinenpark
Die langfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 81,27 Mio. €, dies entspricht
einem Anteil am Gesamtvermögen von 55 % (Vorjahr: 54 %). Die Sachanlagen und sonstigen
immateriellen Vermögenswerte stiegen um 4 % auf 65,78 Mio. €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
investierte Wolford 10,97 Mio. € (Vorjahr: 7,87 Mio. €) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, unter anderem in die Modernisierung des Maschinenparks und die Eröffnung strategischer Retail-Standorte. Den Investitionen stehen laufende Abschreibungen in Höhe von 8,77 Mio. €
(Vorjahr: 8,08 Mio. €) gegenüber. Die zur Veräußerung gehaltenen Betriebswohnungen sind im
kurzfristigen Vermögen ausgewiesen und wurden am 6. Mai 2015, somit nach dem Bilanzstichtag,
veräußert.
Liquide Mittel auf
Vorjahresniveau
Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen lag zum 30. April 2015
bei 45 %. Die Vorräte stiegen um 5 % auf 42,20 Mio. € bzw. 29 % des Gesamtvermögens, die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 15 % auf 10,08 Mio. € bzw. 7 % des
Gesamtvermögens. Die Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen aufgrund der offenen
Kaufpreisforderung aus dem Verkauf einer Mietrechtsoption um 73 % auf 5,22 Mio. € bzw. 4 % des
Gesamtvermögens. Der Zahlungsmittelbestand lag zum Bilanzstichtag mit 4,79 Mio. € (Vorjahr:
4,65 Mio. €) nahezu auf Vorjahresniveau.
ENTWICKLUNG DER BILANZSTRUKTUR (IN MIO. €)
AKTIVA
30.04.2015
55 %
30.04.2014
54 %
PASSIVA
Solide Eigenkapitalquote von
51 % zum Bilanzstichtag
30. April 2015
Langfristige Vermögenswerte
Eigenkapital
Kurzfristige Vermögenswerte
147,44
45 %
46 %
138,12
Langfristige Schulden
30.04.2014
54 %
17 %
30.04.2015
51 %
17 %
Kurzfristige Schulden
29 %
138,12
147,44
32 %
Zum Stichtag 30. April 2015 betrug das Konzerneigenkapital der Wolford Gruppe
74,83 Mio. € und lag damit um 0,45 Mio. € über dem Vergleichswert des letzten Jahresabschlusses. Es fiel nicht höher aus, weil das positive Ergebnis und direkt im Eigenkapital zu verrechnende
Effekte aus positiven Währungsdifferenzen durch versicherungsmathematische Verluste stark
gemindert wurden. Der für die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen maßgebliche Diskontierungszinssatz ging infolge der Staatsschuldenkrise
Unternehmensanleihen deutlich von 3,1 % auf 1,6 % zurück.
und
der
Flucht
in
Benchmark-
LAGEBERICHT
SEITE 62 – 63
Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 8 % von 23,30 Mio. € auf 25,27 Mio. €, das entspricht 17 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 17 %). Dies ist auf gestiegene Rückstellungen für langfristige
Personalverpflichtungen zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote von Wolford erreichte zum Bilanzstichtag solide 51 % (Vorjahr: 54 %).
Bilanzkennzahlen
30.04.2015
30.04.2014
Eigenkapital
in Mio. €
74,83
74,38
Nettoverschuldung
in Mio. €
17,12
17,04
Capital Employed
in Mio. €
91,95
91,42
Working Capital
in Mio. €
38,14
33,72
Bilanzsumme
in Mio. €
147,44
138,12
Eigenkapitalquote
in %
50,8
53,9
Gearing
in %
22,9
22,9
Working Capital zu Umsatz
in %
24,2
21,6
1,7
2,4
16,0
11,0
Nettoverschuldung zu EBITDA bereinigt
EBITDA bereinigt zu Finanzierungsergebnis
Die kurzfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 47,34 Mio. € (Vorjahr: 40,44 Mio. €) zu. Dies lag im Wesentlichen an der Erhöhung der Personalrückstellungen um
2,53 Mio. € auf 7,84 Mio. € für Abfindungszahlungen und den Sozialplan. Gleichzeitig stiegen
die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 1,81 Mio. €, die Sonstigen Verbindlichkeiten um
1,46 Mio. € und die Ertragsteuerschulden um 1,37 Mio. €. Das Working Capital, definiert als
Saldo aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen und
Vermögenswerten abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger
kurzfristiger Verbindlichkeiten, belief sich zum Bilanzstichtag auf 38,14 Mio. € (Vorjahr:
33,72 Mio. €). Die Nettoverschuldung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr marginal um
0,08 Mio. € auf 17,12 Mio. €, womit sich ein Gearing (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) von
23 %, ebenfalls auf Vorjahresniveau, errechnet.
Berechnung der
30.04.2015
30.04.2014
Vdg.
in Mio. €
in Mio. €
in %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
4,94
6,39
-23
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
18,57
16,77
+11
- Finanzanlagen
-1,60
-1,47
+9
- Zahlungsmittelbestand
-4,79
-4,65
+3
Nettoverschuldung
17,12
17,04
0
Nettoverschuldung
Höhere kurzfristige Personalrückstellungen sowie Vorratsund Forderungsanstieg führen
zu Working-Capital-Zunahme
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Cashflow
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) sank gegenüber dem
Vorjahr um 2,70 Mio. € auf 3,61 Mio. €. Maßgeblich dazu beigetragen hat der Anstieg der
Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte, die aufgrund einer Kaufpreisforderung aus der
Veräußerung einer Mietrechtsoption auf 5,22 Mio. € anstiegen. Auch die Vorräte erhöhten sich,
wie erläutert, um 2,13 Mio. € auf 42,20 Mio. €.
Veräußerungserlös führt zu
einem leicht verbesserten Free
Cashflow
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit war der Mittelabfluss trotz der um 3,65 Mio. € gestiegenen Investitionszahlungen dank des Veräußerungserlöses aus dem Verkauf eines nicht
betriebsnotwendigen Grundstücks um 3,10 Mio. € geringer als im Vorjahr und betrug in der
Berichtsperiode -4,15 Mio. €. Der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich InvestitionsCashflow) verbesserte sich in der Berichtsperiode von -0,94 Mio. € auf -0,54 Mio. € und wurde
durch die offene Kaufpreisforderung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption negativ beeinflusst.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verringerte sich in der Berichtsperiode um
0,35 Mio. € auf 0,33 Mio. €.
Cashflow Statement
2014/15
2013/141)
Vdg.
(verkürzt)
in Mio. €
in Mio. €
in %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
3,61
6,31
-43
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-4,15
-7,25
-43
-0,54
-0,94
-43
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
0,33
0,66
-50
Veränderung der Zahlungsmittel
-0,21
-0,28
-25
Zahlungsmittelbestand am Periodenende
4,79
4,65
+3
Free Cashflow
1) Anpassungen aufgrund Zuordnung von Differenzen aus Währungsumrechnung direkt auf einzelne Positionen des Cashflows
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Den Anforderungen des IFRS 8 (Management Approach) folgend, berichtet die Wolford AG
nach folgenden Segmenten:
– Österreich
– Übriges Europa
– Nordamerika
– Asien
Das Segment Österreich
erwirtschaftet 20 % des
Konzernumsatzes
Österreich
Die Außenumsätze des Segments Österreich (Umsatzerlöse abzüglich der KonzernInnenumsätze) sanken im Berichtszeitraum von 32,26 Mio. € auf 31,75 Mio. €. Im Segment
Österreich werden die Produktions- und Vertriebsaktivitäten für Österreich und für alle Länder, in
denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, zusammengefasst. Das Segment trägt 20 %
(Vorjahr: 21 %) zum Konzernumsatz bei. Das bereinigte EBIT betrug -1,03 Mio. € nach -1,96 Mio. €
im vergangenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung nicht wiederkehrender Aufwendungen von
2,61 Mio. € und nicht wiederkehrender Erträge von 3,37 Mio. € ergab sich ein EBIT
von -0,26 Mio. € nach -4,37 Mio. € im Vorjahr.
LAGEBERICHT
SEITE 64 – 65
Übriges Europa
Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Übriges Europa blieben mit 90,58 Mio. €
weitgehend auf Vorjahresniveau. Im Segment Übriges Europa sind die europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und die Produktionsgesellschaft in Slowenien zusammengefasst. Das
Umsatzerlöse im Segment
Übriges Europa auf
Vorjahresniveau
Segment trägt mit 58 % (Vorjahr: 58 %) den größten Anteil zum Konzernumsatz bei. Das bereinigte
EBIT stieg deutlich auf 4,11 Mio. € nach -0,16 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr. Nach nicht
wiederkehrenden Aufwendungen in Höhe von 0,13 Mio. € belief sich das EBIT auf 3,97 Mio. €
nach -0,85 Mio. € im Vorjahr.
Nordamerika
Die Außenumsätze der Konzerngesellschaften im Segment Nordamerika erhöhten sich von
27,32 Mio. € auf 28,55 Mio. €. Im Segment Nordamerika sind die Vertriebsgesellschaften in den
Gestiegene Umsätze im Segment
Nordamerika
USA und Kanada enthalten. Das Segment trägt 18 % (Vorjahr: 18 %) zum Konzernumsatz bei. Die
USA erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Umsatz aller Vertriebsgesellschaften
innerhalb der Wolford Gruppe. Das bereinigte EBIT belief sich auf -0,70 Mio. €
(Vorjahr: -0,22 Mio. €). Nach nicht wiederkehrenden Aufwendungen von 0,02 Mio. € betrug das
EBIT dieses Segments -0,72 Mio. € nach -0,87 Mio. € im Vorjahr.
Asien
Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Asien erhöhten sich kräftig von
5,48 Mio. € auf 6,48 Mio. €. Im Segment Asien sind die Vertriebsgesellschaften in Hongkong und
China dargestellt. Das Segment trägt 4 % zum Konzernumsatz bei. Infolge erhöhter Personal- und
Deutliches Wachstum der
Gesellschaften in Asien
Marketingaufwendungen sowie des notwendigen Umzugs einer umsatzstarken Boutique in Hongkong verringerte sich das bereinigte EBIT allerdings von 0,20 Mio. € auf -0,52 Mio. €.
Ausblick und Ziele
Die Wolford AG hatte sich für das Geschäftsjahr 2014/15 ein positives operatives Ergebnis
als Ziel gesetzt. Dieses Ziel hat das Unternehmen erreicht. Das EBIT konnte um 6,89 Mio. € auf
Ergebnisziel erreicht
2,17 Mio. € gesteigert werden und war damit erstmals nach zwei Jahren wieder positiv. Auch das
um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge bereinigte EBIT erreichte mit 1,56 Mio. €
nach -0,97 Mio. € im Vorjahr wieder einen positiven Wert.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im laufenden Geschäftsjahr 2015/16 werden von
Experten je nach Region unterschiedlich eingeschätzt. Im Euroraum, dem Kernmarkt von Wolford,
erwartet der Internationale Währungsfonds für 2015 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 %. Dabei
dürfte Deutschland Wachstumslokomotive bleiben und um 1,6 % zulegen, Frankreich immerhin um
1,2 %. In den USA soll das Bruttoinlandsprodukt sogar um 3,1 % zunehmen.
Für die Premium- und Luxusgüterbranche erwarten Bain & Company sowie Altagamma, die
Wirtschaftsvereinigung der italienischen Luxusgüterindustrie, in 2015 auf währungsbereinigter Basis
Weiteres Wachstum in der
Luxusgüterbranche erwartet
erneut ein Wachstum von 2 % – 4 % (nach 3 % im Vorjahr). In Europa besteht Hoffnung auf eine
langsame Erholung der lokalen Nachfrage, nicht zuletzt in den für die Luxusbranche relevanten
Ländern Südeuropas. Erwartet werden auch anhaltende Zuwächse im Geschäft mit Touristen, im
Zuge des schwachen Euros vor allem aus den USA und China. Auf der anderen Seite dürfte
vielerorts die Kundenfrequenz im Einzelhandel schwach bleiben. Auch ist auf absehbare Zeit nicht
mit einer stärkeren Präsenz russischer Touristen in westeuropäischen Hauptstädten zu rechnen.
Für Wolford hat das neue Geschäftsjahr vielversprechend begonnen: Nach den ersten sechs
Wochen des neuen Geschäftsjahres verzeichnet das Retail-Geschäft zweistellige Wachstumsraten.
Insbesondere das Online Business ist weiter auf Erfolgskurs. Das bestätigt den eingeschlagenen Weg
einschließlich der Konzentration auf eine bessere Nutzung der eigenen Retail-Standorte und den
Guter Start ins neue
Geschäftsjahr für Wolford
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Ausbau der Online-Präsenz. Wolford hat in den letzten eineinhalb Jahren die Basis für nachhaltig
profitables Wachstum gelegt. Daher setzt sich das Management das Ziel, im Geschäftsjahr
2015/16 den Umsatz weiter zu steigern und erneut mit einem positiven operativen Ergebnis
abzuschließen.
Geplante Maßnahmen sind aus
dem Cashflow sowie freien
Kreditlinien finanzierbar
Der Prozess der strategischen Refokussierung ist noch nicht abgeschlossen und wird Wolford
auch im laufenden Jahr beschäftigen. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der erneuerten
Unternehmensstrategie (Details auf Seite 40) kann Wolford dabei aus dem Cashflow sowie freien
Kreditlinien finanzieren.
Quellen: IMF, World Economic Outlook, April 2015; Bain & Company und Altagamma: „Worldwide Luxury Markets
Monitor 2015 Spring Update“
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Veräußerungserlös aus Verkauf
der Mitarbeiterwohnungen
Die Wolford AG hat am 6. Mai 2015 einen Vertrag zum Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Mitarbeiterwohnungen in Hard abgeschlossen. Der Netto-Verkaufserlös beläuft sich auf rund
1,38 Mio. €. Durch den Verkauf entsteht im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 ein Buchgewinn von rund 1,09 Mio. €. Auch dank der Erlöse aus der Veräußerung von nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerten können die strategische Refokussierung und die Umsetzung der erneuerten
Unternehmensstrategie aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Risikomanagement
Die Wolford AG ist im Rahmen ihrer globalen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken
ausgesetzt. Wolford sieht in einem effektiven Risikomanagement einen wesentlichen Erfolgsfaktor für
die nachhaltige Sicherung des Unternehmens und die Schaffung von Shareholder-Value. Als Risiko
wird daher nicht nur die Möglichkeit der negativen Abweichung von Unternehmenszielen verstanden, sondern auch die Nichtrealisierung von potenziellen Gewinnen (Chancen). Ziel unseres
Risikomanagements ist es, Chancen aufzuzeigen und durch gezielte Maßnahmen zu nutzen sowie
Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen, um Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten.
Jährliche Bewertung
der Chancen und Risiken durch
das Topmanagement
Dazu ist die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Chancen und Risiken
erforderlich, was regelmäßig im Rahmen unseres Chancen- und Risikomanagementprozesses erfolgt.
Dabei wird die in Vorperioden entstandene Risikoerhebung einmal jährlich durch das Topmanagement
aktualisiert. Anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Auswirkungen werden die
identifizierten Risiken nach deren Risikowert gereiht und die größten Risiken einer detaillierten Analyse
unterzogen.
Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind der Planungs- und Controlling-Prozess, konzernweite Richtlinien sowie die laufende Berichterstattung und das Forecasting.
Zur Risikovermeidung und -bewältigung werden Risiken bewusst nur im operativen Geschäft
eingegangen und dabei immer im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Insbesondere sind
Spekulationen außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit unzulässig. Risiken außerhalb der
operativen Tätigkeit, z.B. finanzielle Risiken, werden von der Wolford AG beobachtet und im
notwendigen Maße abgesichert.
Nach aktueller Einschätzung weist die Wolford Gruppe keine einzelnen bestandsgefährdenden Risiken mit nennenswerter Eintrittswahrscheinlichkeit auf. Die Bewertung aller Top-10-Risiken
beläuft sich in Summe auf unter 20 % des Eigenkapitals für den unwahrscheinlichen Fall, dass alle
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Risiken gleichzeitig schlagend werden. Die wesentlichsten Risiken sind nachfolgend näher erläutert.
Ein detaillierter Bericht zum Finanzrisikomanagement findet sich im Anhang ab Seite 104.
Markt-, Produktions- und Preisrisiken
Die Geschäftsentwicklung in der Modeindustrie ist vor allem von der Konsumstimmung der
Kundinnen abhängig, die wiederum stark mit der Entwicklung der Volkswirtschaften in den jeweiligen Ländern korreliert. Um die Performance des in den letzten Jahren rückläufigen WholesaleGeschäfts zu verbessern, wurden neue Konzepte entwickelt. Gleichzeitig setzt die Wolford AG auf
Stärkung des WholesaleGeschäfts sowie Optimierung
der eigenen Retail-Standorte
eine weitere Optimierung der eigenen Retail-Standorte, mit denen das Unternehmen über die letzten
Jahre stetige Umsatzzuwächse verzeichnen konnte. Schlecht performende Standorte wurden zur
Reduzierung der Verlustrisiken geschlossen, neue eigene Standorte werden künftig nur mehr in
strategisch wichtigen Städten und Top-Lagen eröffnet. Bei schwacher wirtschaftlicher Entwicklung und
einem resultierenden Nachfragerückgang verstärkt sich das Risiko von Überkapazitäten und
ungedeckten Fixkosten, insbesondere durch die mittel- bis langfristig abgeschlossenen Mietverträge.
Dies kann zu Preisdruck führen und Preisanpassungen erforderlich machen. Im Geschäftsjahr
2014/15 konnte Wolford inflationäre Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen nur zum Teil
kompensieren. Um die Auswirkungen dieser Risiken auf die Ertragslage zu minimieren, analysiert
Wolford laufend die Kapazitätsauslastung und passt sie gegebenenfalls an die Markterfordernisse an.
Wolford steht in den verschiedenen Produktsegmenten im Wettbewerb mit anderen Fashion
Brands, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels der neuen, noch schärferen Positionierung
als Qualitätsführer bei Strümpfen und anderen körpernahen Produkten sowie durch die Entwicklung
neuer kreativer und funktioneller Produkte zielt Wolford darauf ab, Preisrisiken zu minimieren.
Um das Risiko von Produktionsausfällen zu minimieren, wird den Gefahren durch Naturgewalten (Hochwasser, Starkregen, Blitzschlag, Sturm etc.) mit umfangreichen technischen und organisato-
Schutzmaßnahmen gegen
Produktionsausfälle getroffen
rischen Schutzmaßnahmen begegnet. Für mögliche Notfälle wurde ein Business Continuity-Konzept
erarbeitet, das nun schrittweise implementiert wird.
Ein weiter schwer einschätzbares Risiko stellt die Entwicklung der Lage in der Ukraine und Russland dar. Die politischen Risiken sowie die Auswirkungen des Rubel-Wechselkurses sind beträchtlich
und werden laufend kritisch beobachtet.
Finanzielle Risiken
Die wesentlichsten finanziellen Risiken sind unzureichende Liquidität und Finanzierung. Das
Vorhalten ausreichender Liquidität sowie die Aufrechterhaltung und Absicherung der starken
Kapitalbasis sind daher zentrale Anliegen der Wolford AG. Diesem Risiko begegnet Wolford durch
die Maximierung des Free Cashflows mittels Kostenoptimierung, Working Capital Management und
Investitionsmonitoring. Um das Forderungsausfallrisiko zu verringern, arbeitet die Wolford AG seit
Jahren mit zwei Kreditversicherern zusammen. Das Liquiditätsrisiko wird durch laufende Finanzplanungen von der Abteilung Treasury in der Wolford AG überwacht.
Die Finanzierung der Wolford Gruppe basiert auf einer soliden Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 51 %, einem Gearing von 23 % und einem Zahlungsmittelbestand von 4,79 Mio. €
zum 30. April 2015. Wolford arbeitet zur Finanzierung der Betriebsmittel und Investitionen mit
zahlreichen nationalen und internationalen Bankpartnern zusammen und verfügt per 30. April 2015
über ausreichend hohe Kreditlinien, die nur zu 34 % ausgenutzt sind. Zusätzlich werden das
Working Capital im Verhältnis zum Umsatz intensiv gemanagt und nicht betriebsnotwendige
Vermögenswerte wertmaximierend veräußert. Die Refinanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens
sind jedoch durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich teilweise dem Einfluss des Vorstandes der Wolford AG entziehen.
Erhalt einer gesunden
Kapitalbasis durch finanzielle
Disziplin
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Gezielte Devisentermingeschäfte
zur Begrenzung der Risiken aus
Währungsschwankungen
Neben dem Liquiditätsrisiko bestehen Währungs- und Zinsrisiken. Wolford produziert ausschließlich im Euroraum und vermarktet ihre Produkte weltweit. Die wesentlichsten Fremdwährungen
für das Unternehmen sind US-Dollar, Schweizer Franken, britisches Pfund, dänische Krone sowie
Hongkong-Dollar. Ziel ist es, durch gezielte Devisentermingeschäfte rund 50 % der freien Cashflows
aus Fremdwährung abzusichern, um die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf das
Konzerneigenkapital möglichst gering zu halten und die Planungssicherheit zu verbessern.
Das Zinsänderungsrisiko stellt das Risiko dar, das sich aus Wertschwankungen von Finanzinstrumenten infolge einer Änderung der Marktzinssätze ergibt. Die Finanzverbindlichkeiten der Wolford AG
zum Bilanzstichtag sind zu 23 % fix und zu 77 % variabel verzinst. Zahlungsmittel werden in der Regel
nicht veranlagt, sondern als Guthaben auf Bankkonten gehalten, um ausreichend Liquidität vorzuhalten. Die Währungsrisiken sind im Anhang ab Seite 105 beschrieben.
Die Ziele des Unternehmens im Hinblick auf das Management des Kapitalrisikos liegen zum
einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, zum anderen in der Aufrechterhaltung
einer kostenseitig optimierten Kapitalstruktur. Wolford unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.
Qualitätsmanagement, Hedging
und langfristige Lieferverträge
gegen Versorgungsrisiken
Beschaffungsrisiken
Zur Kontrolle der Qualitäts- und Versorgungsrisiken in der Beschaffung von Materialien, Halbund Fertigartikeln betreibt die Wolford AG ein intensives Qualitätsmanagement über die gesamte
Supply Chain hinweg und führt auch entsprechende Prüfungen vor Ort bei Lieferanten durch. Für
Wolford sind besonders Garne und Stoffe eine wesentliche Ressource im Produktionsprozess. Dem
Risiko von Versorgungsengpässen oder Preissteigerungen bei Hauptmaterialien begegnet das
Unternehmen durch laufende Beobachtung der Situation an den relevanten Märkten und die
frühzeitige Fixierung der Bezugspreise sowie längerfristige Lieferverträge. Für 2015 wurde bereits
ein wesentlicher Teil der benötigten Mengen an wichtigen Garnen abgesichert. Kunstfasern, deren
Preise den Rohölquotierungen folgen, waren in den letzten Jahren starken Preisschwankungen
unterworfen. Dies erfordert ein flexibles und zeitnahes Management im Beschaffungsprozess.
Umfangreiche Planungs- und
Steuerungssysteme in Vertrieb
und Produktion
Die durch den komplexen Herstellungsprozess sehr langen Vorlaufzeiten im Bereich der textilen
Materialien erfordern eine frühzeitige Disposition. Dem Fehlmengenrisiko begegnet Wolford durch
zeitliche Begrenzung der Vororderphase sowie durch umfangreiche Planungs- und Steuerungssysteme in Vertrieb und Produktion. Die Vermeidung von Überproduktion steht im Fokus des Managements und wird kontinuierlich vorangetrieben.
Rechtliche Risiken
Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden Versicherungen abgeschlossen, deren Umfang laufend überprüft und am wirtschaftlichen Verhältnis von maximalem Risiko zu Versicherungsprämien ausgerichtet wird. Um Risiken zu begegnen, die aus den vielfältigen steuerlichen,
wettbewerbs-, patent-, kartell- und umweltrechtlichen Regelungen und Gesetzen resultieren, trifft das
Management Entscheidungen auf der Basis interner und externer Beratungen. Die konsequente
Befolgung der Regeln und die Führung und Kontrolle der Mitarbeiter beim Umgang mit Risiken
gehören zu den grundlegenden Aufgaben aller Verantwortlichen im Konzern.
INTERNES KONTROLLSYSTEM
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems und für die Sicherstellung der
Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen. Die Konzernrechnungslegung der Wolford Gruppe liegt
organisatorisch in der Wolford AG. Die Abteilungen Konzernkonsolidierung, zuständig für das externe
Berichtswesen, und Group Controlling, zuständig für das konzerninterne Berichtswesen, unterstehen
direkt dem Finanzvorstand.
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Grundlage der Prozesse in der Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch, das von der Wolford AG herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin
werden die wesentlichen auf IFRS basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse
konzerneinheitlich vorgegeben. Dies betrifft insbesondere Vorgaben zur Bilanzierung und Berichter-
Bilanzierungshandbuch für
konzerneinheitliche Berichterstattung
stattung von langfristigen Vermögenswerten, Kundenforderungen und Abgrenzungen, Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie die Überleitung der latenten Steueransprüche und -schulden.
Die regelmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Gruppen von Vermögenswerten, die einzelnen Cash Generating Units (CGUs) zugerechnet sind, erfolgt in der Wolford AG. Die Erfassung, Verbuchung und Bilanzierung aller Geschäftsfälle im Konzern wird mit
Weitgehend automatisierte
Datenübertragung in der
Buchhaltung
einheitlichen Softwarelösungen umgesetzt. Lediglich in China und Hongkong ist das Rechnungswesen
an lokale Steuerberater ausgelagert. Die Tochtergesellschaften liefern monatlich Berichtspakete
(sogenannte Reporting Packages) mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cashflow. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingepflegt.
Diese Finanzinformationen werden auf Konzernebene in den Abteilungen Konzernkonsolidierung und
Group Controlling überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung der Wolford Gruppe
nach IFRS.
Für das interne Management Reporting wird eine gängige Planungs- und Reportingsoftware verwendet. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen
geschaffen, die Eingabe der Werte für Vorschaurechnungen erfolgt in einem standardisierten Prozess.
Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Neben einer Berichterstattung über
Internes Management Reporting
mithilfe gängiger Planungs- und
Reportingsoftware
die operative Ergebnisentwicklung für den jeweils abgelaufenen Monat erfolgte im Geschäftsjahr
2014/15 dreimal eine Ganzjahresvorschaurechnung.
Die beschriebenen Finanzinformationen sind in Zusammenhang mit den Quartalszahlen Basis
der Berichterstattung des Vorstandes an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen
Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus
Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklungen sowie ausgewählten Finanzkennzahlen, informiert.
INTERNE REVISION
Durch die Einrichtung der Stabsstelle Interne Revision ist für die Einhaltung der Grundsätze
der Corporate Governance und des Internen Kontrollsystems (IKS) Sorge getragen. Auf der Grundlage eines mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates abgestimmten jährlichen Revisionsplans
sowie einer konzernweiten Risikobewertung aller Unternehmensaktivitäten überprüfen der Vorstand
und die Interne Revision regelmäßig operative Prozesse auf Risikomanagement und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten und überwachen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse.
Ein weiteres Betätigungsfeld der Internen Revision sind Ad-hoc-Prüfungen, die auf Veranlassung
des Managements erfolgen und auf aktuelle und zukünftige Risiken abzielen. Das in der Wolford
Gruppe implementierte Interne Kontrollsystem wird zur Unterstützung der Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen
regelmäßig von den ausführenden Organen in Form von Self-Assessments beurteilt sowie von der
Internen Revision gemeinsam mit den entsprechenden Fachabteilungen laufend überarbeitet und
erweitert. Dieses System basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne
Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Management Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) und bietet dem Management neben
konzernweiten Richtlinien und einem einheitlichen Berichtswesen ein umfassendes Instrumentarium, um
Risiken aus sämtlichen Geschäftsaktivitäten zu steuern sowie die Compliance sicherzustellen.
Vorstand und Interne Revision
überwachen die Einhaltung von
Gesetzen, internen Richtlinien
und Prozessen
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Dezentrale Umsetzung des
Kontrollsystems, zentrale
Überwachung
Die Bereichs- und Abteilungsleiter der Wolford AG sowie die Geschäftsführer der einzelnen
Tochterunternehmen sind dazu angehalten, anhand des zur Verfügung gestellten Internen Kontrollsystems die Einhaltung der Kontrollen durch Selbstüberprüfungen zu evaluieren und zu dokumentieren.
Die Interne Revision überwacht in der Folge die Einhaltung dieser Prüfungsschritte durch die lokalen
Manager. Die Ergebnisse werden an das jeweilige Management und in weiterer Folge an den
Gesamtvorstand der Wolford AG berichtet. Die Interne Revision berichtet dem Prüfungsausschuss
des Aufsichtsrates mindestens einmal jährlich über wesentliche Erkenntnisse aus dem Risikomanagement und den Prüfungsfeststellungen aus Audits, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für die im Internen Kontrollsystem identifizierten Schwachstellen.
Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts
kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche der Prüfung durch den externen Abschlussprüfer im Rahmen
der Jahresabschlussprüfung. Die Ergebnisse werden Vorstand und Prüfungsausschuss präsentiert und
im Anschluss durch die Interne Revision aufgearbeitet.
Forschung und Entwicklung
Optimierter FuE-Prozess und
definierte Suchfelder für neue
Produkte
Innovationen sind eine Kernkompetenz von Wolford. Angesichts der elementaren Bedeutung von
Forschung und Entwicklung (FuE) für die Marke hat das Unternehmen die damit verbundenen Prozesse
im abgelaufenen Geschäftsjahr grundlegend überarbeitet: Einerseits hat Wolford den Entwicklungsprozess in robuste, gut beherrschbare Teilschritte gegliedert sowie bereichsübergreifende Produktentwicklungsteams aus Entwicklung, Einkauf und Qualitätsmanagement geschaffen. Andererseits wurden auf
der Basis der eigenen Historie von Innovationen und einer Analyse relevanter Zukunftstrends systematisch Suchfelder für neue Produkte definiert und der Innovationsprozess entsprechend klar fokussiert.
Wolford beschäftigt im Bereich der Produktentwicklung 58 Mitarbeiter (FTE). Im Geschäftsjahr
2014/15 hat das Unternehmen in Summe 7,1 Mio. € für die Entwicklungsarbeit aufgewendet.
Innovationspreis für die
Pure 50 Tights
Besondere Erwähnung verdient erneut die Entwicklungsarbeit in der Klebetechnologie: Diese
zum Patent angemeldete Innovation in der Verbindungstechnologie ermöglicht es Wolford, besonders
feine und elastische Materialien mit dünneren und moderneren Abschlüssen zu versehen, die auch
unter enger Kleidung nicht auftragen und hohen Tragekomfort bieten.
Für die entsprechende Produktneuheit, die weltweit erste geklebte Strumpfhose Pure 50 Tights,
erhielt Wolford im September 2014 den Innovationspreis des Landes Vorarlberg. Damit honorierten
das Land und die Wirtschaftskammer Österreich das Engagement von Wolford im Bereich neuer
Technologien und Materialverarbeitung. Der alle zwei Jahre vergebene Preis soll auf innovative
Produkte österreichischer Unternehmen aufmerksam machen. Die Klebetechnologie kam bereits bei
einigen Neuentwicklungen wie der Pure 50 Collection, bestehend aus Pure Tights, Pure Top, Pure Body,
Pure Shirt und Pure Pullover, zur Anwendung und wird inzwischen auch in der Lingerie eingesetzt.
Auf die blickdichte Pure 50 Tights folgt im Rahmen der Sommerkollektion 2016 mit der Pure 10
Tights eine Erweiterung der Produktfamilie, die dank eines innovativen Garns die weichste Strumpfhose
am Markt ist. Diese besonders dünne (10 Denier) Legwear wird ebenfalls geklebt – eine besondere
Herausforderung bei diesem feinen Material. Hinzu kommt im Rahmen des Angebots an Ready-to-wear
die neue Serie Pure Plus aus einem innovativen Material mit geschnittenen Kanten. Sie besteht unter
anderem aus einem Top, einem Pullover und zwei Kleidern.
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Im Legwear-Bereich hat Wolford mit der Soft Sensation Leggings und dem Folgeprodukt, der Soft
Sensation Strumpfhose, eine neue Stricktechnologie (Plüschgestrick) angewendet. Sie führt dazu, dass
Neue Stricktechnologie für
besonderen Tragekomfort
diese Produkte besonders wärmend sind und einen exzellenten Tragekomfort bieten, zugleich aber
hoch atmungsaktiv sind und damit auch in der Freizeit oder bei sportlichen Aktivitäten getragen
werden können. Die Markteinführung erfolgte im Herbst 2014.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen zudem neue Lingerie-Produkte aus Sheer Touch Material
im Fokus der Entwicklungsaktivitäten. Dieses feine, leicht schimmernde Material ist ebenfalls eine
Neue Lingerie-Produkte aus
Sheer Touch Material
Neuentwicklung von Wolford. Es hat ungeachtet seiner Leichtigkeit formende Wirkung und ist daher
prädestiniert für unsere funktionalen Wäscheprodukte. Eine Reihe von Sheer Touch Lingerie wurde
bereits mit der Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 auf den Markt gebracht, im Rahmen der Sommerkollektion 2015 kamen weitere Produkte wie etwa ein Sheer Touch Forming Body hinzu. Auch hier
kommt die Klebetechnologie zum Einsatz; so werden etwa Bund- und Beinverarbeitungen mit Falzband
verklebt, um ein störendes Abdrücken zu vermeiden.
Ebenfalls neu im Programm der Lingerie sind die Cotton Contour Produkte, die mit der Sommerkollektion 2016 eingeführt werden. Sie zeichnen sich durch einen hohen Baumwollanteil von 66 %
aus, bieten somit die Funktionen und den Tragekomfort von Naturfasern, verfügen dank Beimischung
von Elastan aber auch über formende Wirkung.
Human Resources
Mitarbeiter sind für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend. Dieser Tatsache ist sich das
Wolford Management bewusst und arbeitet daher kontinuierlich an Maßnahmen, um die Gesundheit
der Mitarbeiter, ihre Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen zu fördern. Neue Mitarbeiter
Wolford beschäftigte in 2014/15
im Durchschnitt 1.574 Mitarbeiter
weltweit
werden anhand eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter in Bregenz in die
Philosophie, die Produkte und die Struktur von Wolford eingeführt. Wolford beschäftigte im Geschäftsjahr 2014/15 durchschnittlich 1.574 Mitarbeiter weltweit, der Frauenanteil betrug rund 82 %. Im
Headquarter Bregenz (Österreich) lag der Mitarbeiterstand bei durchschnittlich 714 Personen.
Das im Geschäftsjahr 2013/14 erarbeitete Unternehmensleitbild mit den Teilbereichen Mission,
Vision und Werte wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr systematisch allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im Rahmen von interaktiven Workshops nähergebracht. Das war ein zentraler Bestandteil
des eingeleiteten Veränderungsprozesses, um allen Mitarbeitern Hilfe bei der Orientierung über die
Neuausrichtung des Unternehmens zu bieten. So wurde klar, welchen Beitrag jeder einzelne leisten
kann und soll, um die Unternehmenskultur mit zu gestalten und die Unternehmensziele zu erreichen.
Zudem haben in der zweiten Jahreshälfte Führungskräfte der Wolford AG und der Tochtergesellschaften gemeinsam neue Führungsgrundsätze entwickelt. Darin werden die Führungsaufgaben und
Erwartungen an das Führungsverhalten bei Wolford beschrieben und für die Mitarbeiter nachvollziehbar gemacht.
Eine professionelle Personalentwicklung und die gezielte Förderung der Mitarbeiter sind Schlüsselfaktoren für den Unternehmenserfolg. Die Wolford AG investiert daher weltweit laufend in die
Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und verbessert die Rahmenbedingungen zur Förderung individueller
Fähigkeiten. In allen Unternehmensbereichen werden standardisierte Mitarbeiterentwicklungsgespräche geführt, um das persönliche Entwicklungspotenzial aufzuzeigen und interne Karrieremöglichkeiten zu identifizieren. Für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern hat Wolford im Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt 0,24 Mio. € aufgewendet.
Fundamentaler Change-Prozess
im Unternehmen umgesetzt
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Interne Trainingsabteilung
für den Vertrieb
Speziell für den Vertrieb steht eine interne Trainingsabteilung zur Verfügung. Im Jahr 2014/15
haben Wolford Mitarbeiter aus Verkauf und Administration insgesamt 489 Schulungstage absolviert.
Diese umfassten Einführungskurse zu Unternehmen, Unternehmens- und Führungskultur, Marke und
Produkt sowie Verkaufsschulungen, die sowohl im Headquarter in Bregenz als auch vor Ort in den
einzelnen Ländern stattfanden. In den Tochtergesellschaften gab es Gruppenschulungen durch eine
Trainingsmanagerin, die für mehrere Märkte zuständig ist und diese in regelmäßigen Abständen
aufsucht. Dabei findet ein Train-the-Trainer-System Anwendung: Die Store-Managerinnen ihrerseits
nehmen im Anschluss an ihre Trainings die Aufgabe wahr, Ausbildungsinhalte an die Belegschaft vor
Ort weiterzugeben. Auch Handelspartnern steht die Möglichkeit offen, das Trainingsangebot zu
nutzen. Die Anwendung der erlernten Inhalte überprüfen die Trainingsmanager gemeinsam mit den
Retail-Managern bei Besuchen in einzelnen Retail Stores und im Rahmen von Feedbackgesprächen.
Flexible Arbeitszeitmodelle und
Altersteilzeit als Angebot
Auf sich verändernde persönliche Lebenssituationen von Mitarbeitern versucht Wolford auch
über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus flexibel zu reagieren. Das Unternehmen bietet Wiedereinsteigerinnen das Modell der Elternteilzeit an, das im abgelaufenen Geschäftsjahr 45 Mitarbeiterinnen
nutzten. Individuelle Wünsche von Arbeitnehmern, z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und verändertem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem Betriebsrat geprüft und
im Rahmen des betrieblich Machbaren umgesetzt. Seit 2013 bietet Wolford älteren Mitarbeitern auch
ein Altersteilzeitmodell mit einer kontinuierlichen Reduzierung der Arbeitszeit an.
Angaben nach § 243 a Abs. 1 UGB
Das Grundkapital der im Prime Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt
36.350.000 € und teilt sich auf in fünf Millionen auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von
Aktien betreffen. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden per 30. April 2015 folgende direkte oder indirekte
Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Die WMP FamilienPrivatstiftung hielt über 25 % der Anteile. Mehr als 15 % entfielen auf die Sesam Privatstiftung. Die
Privatstiftungen und deren Tochtergesellschaft M. Erthal GmbH sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger, die ihr Stimmrecht einvernehmlich ausüben. Ralph Bartel hielt ebenfalls über 25 % der Anteile. Die
Wolford AG verfügte nach wie vor über 2 % eigene Aktien. Der Rest der Aktien befand sich im
Streubesitz. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des
Vorstandes insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es
existiert kein genehmigtes Kapital. In der 27. ordentlichen Hauptversammlung vom 18. September
2014 wurde die Frist zur Veräußerung von 100.000 Stück der gemäß Hauptversammlungsbeschluss
vom 6. September 1999 erworbenen eigenen Aktien bis zum 6. September 2017 verlängert.
Im Wolford Konzern besteht kein Stock Option Plan oder Mitarbeiterbeteiligungsmodell. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des
Vorstandes und des Aufsichtsrates. Es bestehen auch keine bedeutenden Vereinbarungen der
Gesellschaft, die bei einem Kontrollwechsel infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden, sich
ändern oder enden.
Bregenz, 3. Juli 2015
Ashish Sensarma
Axel Dreher
Thomas Melzer
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 72 – 73
Konzernabschluss zum 30. April 2015
I N H A L T
GESAMTERGEBNISRECHNUNG - - - - C A S H F L O W S TAT E M E N T - - - - - - - - BILANZ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - E N T W I C K L U N G D E S E I G E N K A P I TA L S
S E G M E N T B E R I C H T E R S TAT T U N G - - - ANLAGENSPIEGEL - - - - - - - - - - - - -
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ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS - - - - - - - G R U N D S ÄT Z E D E R R E C H N U N G S L E G U N G - - - - - - - GRUNDLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - K O N S O L I D I E R U N G S K R E I S U N D - G R U N D S ÄT Z E - - BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN S E G M E N T B E R I C H T E R S TAT T U N G - - - - - - - - - - - - -
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ERLÄUTERUNGEN ZUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG - - - - - - - U M S AT Z E R L Ö S E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE - - - - - - - - - - - - - - - - - M A T E R I A L A U F WA N D - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - P E R S O N A L A U F WA N D - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN - - - - - - - - - - - - ABSCHREIBUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - NICHT WIEDERKEHRENDE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE FINANZIERUNGSERGEBNIS - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FINANZINVESTITIONSERGEBNIS - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ERTRAGSTEUERN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ERLÄUTERUNGEN ZUM SONSTIGEN ERGEBNIS - - - - - - - - - ERGEBNIS JE AKTIE / ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG
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ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SACHANLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - S O N S T I G E I M M AT E R I E L L E V E R M Ö G E N S W E R T E - - - - - - - - - - - - - - - FINANZANLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE - - - - - - - L AT E N T E S T E U E R N - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - V O R R ÄT E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN - - - - - - - - - SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE - - - - - - - - - - Z U R V E R Ä U S S E R U N G G E H A LT E N E L A N G F R I S T I G E V E R M Ö G E N S W E R T E
E I G E N K A P I TA L - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - - - KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - - - - R Ü C K S T E L L U N G E N F Ü R L A N G F R I S T I G E P E R S O N A LV E R P F L I C H T U N G E N
SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - H A F T U N G S V E R H Ä LT N I S S E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - -
E R L Ä U T E R U N G E N Z U M C A S H F L O W S TAT E M E N T - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - I N V E S T I T I O N E N I N S A C H A N L A G E N U N D S O N S T I G E I M M AT E R I E L L E V E R M Ö G E N S W E R T E - - - - - - - - - - -
103
103
FINANZINSTRUMENTE - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FINANZRISIKOMANAGEMENT - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
104
104
SONSTIGE ANGABEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - E R E I G N I S S E N A C H D E M B I L A N Z S T I C H TA G - - - - - - - - - - - - - - - GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN
ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER KONZERNLEITUNG - - - - - - - -
112
112
112
113
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - UND PERSONEN - - - - - - - - - - - - - - - -
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Gesamtergebnisrechnung
in TEUR
Anhang Nr.
2014/15
2013/14
Umsatzerlöse
(1)
157,350
155,873
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
9,388
1,352
2,622
-1,872
86
44
169,446
155,397
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Betriebsleistung
Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen
(3)
-30,334
-25,619
Personalaufwand
(4)
-74,154
-72,093
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(5)
-54,630
-50,573
Abschreibungen
(6)
-8,770
-8,077
1,558
-965
EBIT bereinigt
Nicht wiederkehrende Aufwendungen
(7)
-2,761
-3,755
Nicht wiederkehrende Erträge
(7)
3,370
0
2,167
-4,720
EBIT
Finanzierungsergebnis
(8)
-646
-644
Finanzinvestitionsergebnis
(9)
159
12
-473
-533
-960
-1,165
1,207
-5,885
-174
3,071
Ergebnis nach Steuern
1,033
-2,814
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden
-2,325
-557
-2,325
-557
1,738
-396
Zinsen auf Sozialkapital
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
(10)
davon Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
(22)
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
davon Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe
(22)
1,740
-398
davon Veränderung Hedging Rücklage
(22)
-2
2
(11)
-587
-953
446
-3,767
446
-3,767
1,033
-2,814
0.21
-0.57
Sonstiges Ergebnis
1)
Gesamtergebnis
davon entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft
vom Ergebnis nach Steuern entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert = unverwässert)
1) Der Ausweis im Sonstigen Ergebnis erfolgt nach Steuern.
(12)
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 74 – 75
Cashflow Statement
in TEUR
Anhang Nr.
2014/15
2013/141)
Ergebnis vor Steuern
1,207
-5,885
laufende Abschreibungen
8,770
8,077
0
605
487
632
-3,273
1,191
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
390
-270
Veränderungen Vorräte
-973
2,203
Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
-813
-18
-4,257
129
36
392
2,167
-19
922
-46
Veränderungen aus der Cashflow Hedge Rücklage
-3
-3
Differenzen aus der Währungsumrechnung
0
0
Saldo aus gezahlten und erhaltenen Zinsen
-605
-579
Saldo aus gezahlten und erhaltenen Ertragsteuern
-448
-98
3,607
6,311
nicht wiederkehrende Abschreibungen
Zinsergebnis
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
Veränderungen übriger Vermögenswerte
Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen
Veränderungen übriger Verbindlichkeiten
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
(31)
-11,113
-7,464
Einzahlungen aus Abgang von Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten
(31)
6,959
215
0
0
-4,154
-7,249
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten
927
3,080
Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten
-593
-2,420
0
0
334
660
-213
-278
4,653
4,990
345
-59
4,785
4,653
Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Gezahlte Dividende
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der Zahlungsmittel
Zahlungsmittelbestand zum Periodenanfang
Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel
Zahlungsmittelbestand am Periodenende
1) Anpassung aufgrund der Zuordnung von Differenzen aus der Währungsumrechnung direkt auf die einzelnen Positionen des Cashflows.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Bilanz
in TEUR
Sachanlagen
Anhang Nr.
30.04.2015
30.04.2014
(13)
53.470
53.005
1.278
1.168
Firmenwerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
(14)
12.311
10.205
Finanzanlagen
(15)
1.595
1.473
Langfristige Forderungen und Vermögenswerte
(16)
2.168
1.451
Latente Steueransprüche
(17)
10.445
7.922
81.267
75.224
Langfristiges Vermögen
Vorräte
(18)
42.201
40.068
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(19)
10.081
8.790
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
(20)
5.219
3.015
Aktive Rechnungsabgrenzung
3.595
2.710
Zahlungsmittelbestand
4.785
4.653
289
3.659
66.170
62.895
147.437
138.119
36.350
36.350
1.817
1.817
37.902
39.196
-1.241
-2.981
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
(21)
Kurzfristiges Vermögen
Summe Vermögenswerte
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Sonstige Rücklagen
Währungsdifferenzen
Eigenkapital
(22)
74.828
74.382
Finanzverbindlichkeiten
(23)
4.940
6.392
Sonstige Verbindlichkeiten
(26)
1.052
1.096
Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen
(25)
19.220
15.697
Latente Steuerschulden
(17)
54
112
25.266
23.297
18.572
16.767
5.155
5.410
14.204
12.744
1.568
200
7.844
5.319
47.343
40.440
147.437
138.119
Langfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
(24)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
(28)
Ertragsteuerschulden
Sonstige Rückstellungen
Kurzfristige Schulden
Eigenkapital und Schulden
(27)
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 76 – 77
Entwicklung des Eigenkapitals
in TEUR
Anhang
Nr.
01.05.2013
Grundkapital
den Anteilsinhabern der Muttergesellschaft zurechenbar
VersicherungsKapital- Hedging mathematischer
Andere
Eigene
rücklagen Rücklage Gewinn/Verlust
Rücklagen
Aktien
Währungsumrechnung
Eigenkapital
36.350
1.817
-5
-985
48.218
-4.663
-2.583
78.149
0
0
0
0
0
0
0
0
Ergebnis nach Steuern
0
0
0
0
-2.814
0
0
-2.814
Sonstiges Ergebnis
0
0
2
-557
0
0
-398
-953
36.350
1.817
-3
-1.542
45.404
-4.663
-2.981
74.382
0
0
0
0
0
0
0
0
Ergebnis nach Steuern
0
0
0
0
1.033
0
0
1.033
Sonstiges Ergebnis
0
0
-2
-2.325
0
0
1.740
-587
36.350
1.817
-5
-3.867
46.437
-4.663
-1.241
74.828
Dividende 2012/13
(22)
30.04.2014
Dividende 2013/14
(22)
30.04.2015
Segmentberichterstattung
2014/15 in TEUR
Österreich
Übriges Europa
Nordamerika
Asien
Überleitung
Konzern
91.213
96.013
28.551
6.478
-64.905
157.350
59.468
5.437
0
0
-64.905
0
Außenumsätze
31.745
90.576
28.551
6.478
0
157.350
EBIT bereinigt
-1.025
4.108
-703
-516
-306
1.558
Nicht wiederkehrende Aufwendungen
-2.607
-134
-20
0
0
-2.761
Nicht wiederkehrende Erträge
3.370
0
0
0
0
3.370
-262
3.974
-723
-516
-306
2.167
168.755
52.579
16.460
3.623
-93.980
147.437
67.253
37.527
9.842
2.201
-44.214
72.609
Investitionen
4.703
5.050
935
302
-20
10.970
Laufende Abschreibungen
5.083
2.784
458
469
-24
8.770
718
702
113
41
0
1.574
Österreich
Übriges Europa
Nordamerika
Asien
Überleitung
Konzern
92,150
95,478
27,318
5,476
-64,549
155,873
59,895
4,654
0
0
-64,549
0
Außenumsätze
32,255
90,824
27,318
5,476
0
155,873
EBIT bereinigt
-1,956
-157
-222
197
1,173
-965
-2,413
-697
-645
0
0
-3,755
-4,369
-854
-867
197
1,173
-4,720
153,873
41,334
13,262
3,666
-74,016
138,119
54,724
29,962
7,482
1,585
-30,016
63,737
Investitionen
2,708
4,133
260
772
0
7,873
Laufende Abschreibungen
4,970
2,512
359
236
0
8,077
Nicht wiederkehrende Abschreibungen
23
153
429
0
0
605
Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE)
750
656
122
34
0
1,562
Umsatzerlöse
davon Innenumsatz
EBIT
Segmentvermögen
Segmentschulden
Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE)
2013/14 in TEUR
Umsatzerlöse
davon Innenumsatz
Nicht wiederkehrende Aufwendungen
EBIT
Segmentvermögen
Segmentschulden
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Anlagenspiegel
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand am Währungsin TEUR
01.05.2014 differenzen
Zugang
Zur
Um-
Stand am
Abgang Veräußerung
gliederung
30.04.2015
0
84
90.142
0
0
3.075
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
87.464
1.584
1.952
3.075
0
0
Technische Anlagen und Maschinen
29.209
0
1.317
463
0
909
30.972
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
29.799
912
2.553
2.140
0
211
31.335
227
0
1.678
0
0
-1.540
365
146.699
2.496
7.500
3.545
0
-336
152.814
1.338
139
0
0
0
0
1.477
solchen Rechten und Werten
15.055
44
766
312
0
371
15.924
Rechte an Immobilien
11.106
176
2.704
880
0
0
13.106
727
0
0
0
0
0
727
26.888
220
3.470
1.192
0
371
29.757
174.925
2.855
10.970
4.737
0
35
184.048
davon Grundwert
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau
Firmenwerte
942
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
Kundenstock
Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand am
Währungs-
01.05.2013
differenzen
Zugang
Zur
Um-
Stand am
Abgang Veräußerung
gliederung
30.04.2014
92.678
-339
1.810
2.450
-4.270
35
87.464
6.418
0
0
0
-3.343
0
3.075
Technische Anlagen und Maschinen
33.010
0
385
4.254
0
68
29.209
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
30.226
-174
2.804
3.079
-31
53
29.799
155
-1
357
128
0
-156
227
156.069
-514
5.356
9.911
-4.301
0
146.699
1.377
-39
0
0
0
0
1.338
solchen Rechten und Werten
14.215
-9
883
34
0
0
15.055
Rechte an Immobilien
10.391
-11
1.634
908
0
0
11.106
727
0
0
0
0
0
727
25.333
-20
2.517
942
0
0
26.888
182.779
-573
7.873
10.853
-4.301
0
174.925
in TEUR
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
davon Grundwert
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau
Firmenwerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
Kundenstock
Gesamt
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 78 – 79
Kumulierte Abschreibungen
Stand am
Währungs-
01.05.2014
differenzen
Impairment
Zugang
44.239
1.157
111
0
0
26.075
Buchwerte
Zur
Stand am
Stand am
Stand am
Abgang
Veräußerung
30.04.2015
01.05.2014
30.04.2015
3.449
906
0
48.050
43.225
42.092
0
0
0
0
0
3.075
3.075
0
0
1.080
284
0
26.871
3.134
4.101
23.380
708
33
2.297
1.995
0
24.423
6.419
6.912
0
0
0
0
0
0
0
227
365
93.694
1.865
144
6.826
3.185
0
99.344
53.005
53.470
170
29
0
0
0
0
199
1.168
1.278
10.688
38
0
1.233
312
0
11.647
4.367
4.277
5.359
116
0
476
879
0
5.072
5.747
8.034
636
0
0
91
0
0
727
91
0
16.683
154
0
1.800
1.191
0
17.446
10.205
12.311
110.547
2.048
144
8.626
4.376
0
116.989
64.378
67.059
Stand am
Währungs-
Zur
Stand am
Stand am
Stand am
01.05.2013
differenzen
Impairment
Zugang
Abgang
Veräußerung
30.04.2014
01.05.2013
30.04.2014
43.328
-255
482
3.077
1.765
-628
44.239
49.350
43.225
0
0
0
0
0
0
0
6.418
6.418
28.848
0
0
1.112
3.885
0
26.075
4.162
3.134
24.209
-140
124
2.172
2.971
-14
23.380
6.016
6.419
0
0
0
0
0
0
0
155
227
96.385
-395
606
6.361
8.621
-642
93.694
59.683
53.005
177
-7
0
0
0
0
170
1.200
1.168
9.664
-8
0
1.065
33
0
10.688
4.551
4.367
5.553
-11
0
560
743
0
5.359
4.838
5.747
545
0
0
91
0
0
636
182
91
15.762
-19
0
1.716
776
0
16.683
9.571
10.205
112.324
-421
606
8.077
9.397
-642
110.547
70.454
64.378
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Anhang zum
Konzernabschluss
Die Wolford Gruppe ist ein international tätiger Konzern, der auf die Herstellung und den Vertrieb
von Legwear, Ready-to-wear und Lingerie, Swimwear, Accessories sowie Handelswaren im Segment
der erschwinglichen Luxusprodukte spezialisiert ist. Das Mutterunternehmen, die Wolford AG, ist
eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich, 6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und ist beim
Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert.
Die Geschäftstätigkeit der Tochterunternehmen besteht im Wesentlichen aus dem Vertrieb vom
Mutterunternehmen bezogener Erzeugnisse.
I. Grundsätze der Rechnungslegung
1.
GRUNDLAGEN
Der Konzernabschluss der Wolford AG zum 30. April 2015 wurde gemäß §245a UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind,
erstellt. Das Geschäftsjahr 2014/15 umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2014 bis 30. April 2015.
Dabei wurden alle in der EU für das Geschäftsjahr 2014/15 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards des IASB und Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committees (IFRIC) in der geltenden Fassung berücksichtigt.
Gemäß §245a UGB i.V.m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 haben alle kapitalmarktorientierten Unternehmen mit
Sitz innerhalb der EU die Verpflichtung, ihren konsolidierten Abschluss unter Anwendung der
International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte grundsätzlich auf der Basis des Prinzips der
fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme der von den einzelnen IAS/IFRS zwingend geforderten Durchbrechungen dieses Prinzips. Dies ist für die Wolford Gruppe insbesondere IAS 39.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 80 – 81
Folgende Standards und Interpretationen sind in der EU für das Geschäftsjahr erstmals zur Anwendung zu bringen:
Standard /
Erstanwendungs-
Interpretation
Bezeichnung
zeitpunkt
IFRS 10
Konzernabschlüsse
01.01.2014
IFRS 11
Gemeinsame Vereinbarungen
01.01.2014
IFRS 12
Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
01.01.2014
Übergangsvorschriften
01.01.2014
IFRS 12 und IAS 27
Investmentgesellschaften
01.01.2014
Änderungen IAS 27
Einzelabschlüsse
01.01.2014
Änderungen IAS 28
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
01.01.2014
Änderungen IAS 32
Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden
01.01.2014
Änderungen IAS 36
Angaben zum erzielbaren Betrag nicht finanzieller Vermögenswerte
01.01.2014
Änderungen IFRS 10,
IFRS 11 und IFRS 12
Änderungen IFRS 10,
Novation von Derivaten und Fortführung der Bilanzierung von
Änderungen IAS 39
Sicherungsgeschäften
01.01.2014
Überblick über Standards und Interpretationen, anzuwenden in nachfolgenden Geschäftsjahren:
Standard /
Erstanwendungs-
Interpretation
Bezeichnung
zeitpunkt
IFRIC 21
Abgaben
17.06.2014
IFRS 2011-2013
Änderungen zu IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 und IAS 40
01.01.2015
Verbesserungen zu
Änderungen zu IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24 und
IFRS 2010-2012
IAS 38
01.02.2015
Änderungen zu IAS 19
Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge
01.02.2015
Verbesserungen zu
Durch die Anwendung zukünftig anzuwendender Standards werden sich voraussichtlich keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Wolford Konzerns ergeben.
Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstandes erstellt. Die Berichterstattung
des Konzerns erfolgt in Tausend Euro (TEUR). Durch kaufmännische Rundungen kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Um Transparenz bezüglich der Entwicklung des operativen Geschäfts der Wolford Gruppe zu
schaffen, werden mit Berechnung eines bereinigten EBITDA und bereinigten EBIT sämtliche Einmaleffekte exkludiert und gemäß IAS 1.98 in der Gesamtergebnisrechnung als nicht wiederkehrende
Posten separat ausgewiesen. Als nicht wiederkehrend sind alle wesentlichen Aufwendungen im
Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie,
wie u.a. Aufwendungen für die Schließung von eigenen Standorten, Einmalaufwendungen aus
Konzept- und Strategieänderungen bzw. Produktionsverlagerungen sowie Abfindungsaufwendungen, definiert. Buchgewinne aus der Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte, die
der Finanzierung der Refokussierung dienen, werden als nicht wiederkehrende Erträge ebenfalls
getrennt ausgewiesen.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
2.
KONSOLIDIERUNGSKREIS UND -GRUNDSÄTZE
Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IFRS 10 (Consolidated
Financial Statements). In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen folgende
Gesellschaften direkt einbezogen:
Unmittelbarer
Gesellschaftsname
Sitz
Anteil in %
Wolford Beteiligungs GmbH
Bregenz
100
Wolford proizvodnja in trgovina d.o.o.
Murska Sobota
100
Die Wolford Beteiligungs GmbH hält sämtliche Anteile an folgenden Gesellschaften:
Unmittelbarer
Gesellschaftsname
Sitz
Wolford Deutschland GmbH
München
100
Wolford (Schweiz) AG
Glattbrugg
100
Wolford Paris S.A.R.L.
Paris
100
Wolford London Ltd.
London
100
Wolford Italia S.r.L.
Mailand
100
Wolford España S.L.
Madrid
100
Wolford Scandinavia ApS
Kopenhagen
100
Wolford America, Inc.
New York
100
Wolford Nederland B.V.
Amsterdam
100
Vancouver
100
New York
100
Wolford Asia Limited
Hongkong
100
Wolford Belgium N.V.
Antwerpen
100
Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd.
Shanghai
100
Wolford Canada Inc.
Wolford Boutiques, LLC.
1)
Anteil in %
1) Die Wolford Boutiques, LLC., New York, ist eine 100-Prozent-Tochter der Wolford America, Inc.
Zweigniederlassungen werden in Norwegen, Finnland und Schweden durch die Wolford Scandinavia ApS betrieben, in Irland durch die Wolford London Ltd., in Luxemburg durch die Wolford
Belgium N.V., in Macao durch die Wolford Asia Limited und in Portugal durch die Wolford España
S.L..
Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Abschlussstichtag des Konzernabschlusses wie auch Abschlussstichtag des Mutterunternehmens und
aller einbezogenen Unternehmen ist jeweils der 30. April, mit Ausnahme der Wolford Asia Limited
und der Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd., deren landesrechtlicher Abschlussstichtag der
31. Dezember ist. Diese beiden Gesellschaften erstellen für Konsolidierungszwecke einen
Zwischenabschluss auf den 30. April.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 82 – 83
In den Konzernabschluss sind Schätzungen und Ermessensentscheidungen des Managements
eingeflossen.
Der Konzernabschluss beinhaltet sämtliche Vermögenswerte und Schulden sowie alle Aufwendungen
und Erträge der Wolford AG und ihrer einbezogenen Tochtergesellschaften nach Eliminierung aller
konzerninternen Transaktionen.
Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt nach den Bestimmungen von
IFRS 3. Danach werden beim Unternehmenserwerb die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden
und Eventualverbindlichkeiten der Tochtergesellschaften mit den beizulegenden Zeitwerten zum
Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmens die beizulegenden Zeitwerte der erworbenden, identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten, wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge
werden sofort ergebniswirksam erfasst. Unternehmen, die im Verlauf des Geschäftsjahres erworben
oder veräußert werden, sind ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum Veräußerungszeitpunkt in den
Konzernabschluss einzubeziehen.
Bei der Währungsumrechnung der in ausländischen Währungen aufgestellten Abschlüssen einbezogener Gesellschaften kommt das Konzept der funktionalen Währung zur Anwendung. Diese ist bei
allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung. Die funktionale Währung der Wolford Gruppe
ist der Euro. Vermögenswerte und Schulden einer Gesellschaft, deren funktionale Währung nicht der
Euro ist, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Sich daraus ergebende Unterschiedsbeträge werden in der
Gesamtergebnisrechnung erfasst.
Die Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt verändert:
Mittelkurs am Bilanzstichtag
Währungen
Jahresdurchschnittskurs
30.04.2015
30.04.2014
2014/15
2013/14
1 EUR / USD
1,1188
1,3801
1,25599
1,34767
1 EUR / GBP
0,7258
0,8200
0,78415
0,84454
1 EUR / CHF
1,0508
1,2193
1,16024
1,23079
1 EUR / DKK
7,4630
7,4640
7,45131
7,45931
1 EUR / SEK
9,2850
9,0760
9,25110
8,72926
1 EUR / NOK
8,4400
8,2500
8,46747
8,01425
1 EUR / CAD
1,3479
1,5150
1,43123
1,41847
1 EUR / HKD
8,6715
10,7200
9,74479
10,45160
1 EUR / CNY
6,8054
8,5298
7,79339
8,24007
3.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Sachanlagen sind gemäß IAS 16 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert, wenn der Vermögenswert die Voraussetzungen eines
qualifizierten Vermögenswertes gem. IAS 23 erfüllt. Weder im Geschäftsjahr 2014/15 noch im
vorangegangenen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalzinsen aktiviert.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Den planmäßigen linearen Abschreibungen der Sachanlagen liegen folgende Nutzungsdauern
zugrunde:
Standortwerte (entsprechend den Mietverträgen)
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
max. 10 Jahre
10 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
4 bis 20 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2 bis 10 Jahre
Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibungen hinausgehende wesentliche Wertminderungen
werden – falls erforderlich – in Übereinstimmung mit IAS 36 (Impairment of Assets) durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Reparatur- oder Instandhaltungsaufwendungen der Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand
verrechnet. Sie werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass die nachträglichen Aufwendungen
zu weiteren zukünftigen wirtschaftlichen Vorteilen aus der Nutzung des Vermögensgegenstandes
führen werden.
Die durch Leasing- und Pachtverträge überlassenen Gegenstände werden bei Vorliegen der
Voraussetzungen als operatives Leasing behandelt und dem Vermieter zugerechnet. Die Mietzahlungen werden als Aufwand verrechnet.
Aus Erwerbsvorgängen resultierende Firmenwerte werden aktiviert und mindestens einmal jährlich
oder bei Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen, einem Impairment-Test gem.
IAS 36 unterzogen.
Übrige abnutzbare immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und
planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren abgeschrieben. Gegebenenfalls werden zusätzliche Wertminderungsaufwendungen berücksichtigt. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer erfolgt der Impairment-Test jährlich. Bei der Bestimmung etwaiger Wertminderungen wird der erzielbare Betrag aus dem höheren der beiden Werte
aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash
Generating Unit = CGU) dem Buchwert zum Abschlussstichtag gegenübergestellt. Liegt der erzielbare Betrag unter dem für diesen Gegenstand angesetzten Buchwert, ist der Buchwert des Vermögenswertes auf den erzielbaren Betrag zu verringern. Schätzungen des Managements zur Bestimmung des erzielbaren Betrags bestehen vornehmlich in der Bestimmung der voraussichtlichen
Cashflows, der Abzinsungsfaktoren, der Wachstumsraten sowie der voraussichtlichen Änderungen
der erwarteten Verkaufspreise und damit zusammenhängenden direkten Kosten.
Die für Impairment-Tests verwendeten Abzinsungsfaktoren (WACC) von 7,3 % – 11,9 % (2013/14:
6,6 % – 11,1 %) leiten sich aus regionalen Zinssätzen ab, wobei Inflationsdifferenzen der jeweiligen
Länder zum risikolosen Basiszinssatz, Länderrisikoprämien sowie unterschiedliche Steuersätze
berücksichtigt werden. Die Veränderungen der Verkaufspreise und damit zusammenhängende
direkte Kosten basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit und Zukunftseinschätzungen
möglicher Veränderungen in den Märkten. Boutiquenstandorte werden bis zum Ende der Mietvertragsdauer betrachtet, wobei nach dem Budgetierungszeitraum mit jährlichen Steigerungen von 5 %
gerechnet wird. Die Berechnung einer ewigen Rente kommt auf Grund des begrenzten Nutzungszeitraums nicht zur Anwendung. Die Wolford Gruppe erstellt Cashflow-Vorschaurechnungen für die
nächsten vier Jahre aus dem aktuellsten, dem Aufsichtsrat präsentierten Budget.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 84 – 85
Forschungsaufwendungen sind gemäß IAS 38 (Intangible Assets) nicht aktivierungsfähig und
werden im Jahr ihres Entstehens als Aufwand ausgewiesen. Entwicklungskosten sind nur dann zu
aktivieren, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die über die normalen Kosten hinaus auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Darüber hinaus sind hinsichtlich der Entwicklungsprojekte verschiedene, unter IAS 38
angeführte Kriterien, kumulativ zu erfüllen. In den Geschäftsjahren 2013/14 sowie 2014/15 liegen
keine aktivierungsfähigen Entwicklungskosten vor. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Forschungsund Entwicklungskosten von TEUR 7.068 (2013/14: TEUR 6.578) ergebniswirksam berücksichtigt.
Finanzinstrumente: Die Transaktionen von Finanzinstrumenten werden in Übereinstimmung mit
IAS 39 zum Erfüllungstag erfasst. Im Posten Finanzanlagen werden sonstige Wertpapiere und
Investmentfonds ausgewiesen. Diese werden als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und nach
IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet; der beizulegende Zeitwert entspricht dem zum
Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile. Der aus der Bewertung entstehende Gewinn bzw.
Verlust wird im Sonstigen Ergebnis berücksichtigt. Bei Verkauf der Wertpapiere werden die kumulierten Gewinne und Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung ins Finanzinvestitionsergebnis
überführt. Sofern bereits Wertminderungen in der Vergangenheit berücksichtigt wurden, werden die
Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte solange in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt, bis der ursprüngliche Anschaffungswert wieder erreicht ist.
Vorräte: Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten oder
niedrigeren realisierbaren Nettoverkaufswerten. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoverkaufswert. Die
Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden
können. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben,
sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte: Die Aktivierung der Forderungen erfolgt gemäß IAS 39
mit dem beizulegenden Zeitwert der gegebenen Gegenleistungen. Sonstige Vermögenswerte
werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Erkennbaren Risiken wird durch die Bildung entsprechender Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Eigene Anteile werden gemäß IAS 32 in der Bilanz als Abzug vom Eigenkapital ausgewiesen.
Ertragsteuern: Die Rückstellungen für laufende Steuern beinhalten alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bestehenden Steuerverpflichtungen. Darüber hinaus werden Abgrenzungen für latente
Steuern gemäß der in IAS 12 vorgeschriebenen Balance Sheet Liability Method gebildet. Es werden
dabei die temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanzen und IFRSBilanzen der Einzelgesellschaften sowie für Konsolidierungsvorgänge unter Verwendung des
Steuersatzes, dessen Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in welcher der Vermögenswert
realisiert oder die Schuld beglichen wird, in die latente Steuerabgrenzung einbezogen. Außerdem
werden aktive Steuerlatenzen für sämtliche Verlustvorträge angesetzt, mit deren Verbrauch realistisch
gerechnet werden kann. Der Bewertung der Steuerlatenzen liegt für inländische Unternehmen der
Steuersatz von 25 % zugrunde. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige lokale Steuersatz
angewendet.
Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert der
erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Zum Abschlussstichtag erfolgt die Bewertung der finanziellen
Schulden mit den fortgeführten Anschaffungskosten.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Rückstellungen für Sozialkapital: Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Abfertigungen und
Jubiläumsgelder beim österreichischen Mutterunternehmen kamen unter Berücksichtigung der
Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised und der Projected Unit Credit Method folgende
Parameter zur Anwendung:
Biometrische Rechnungsgrundlagen
AVÖ 2008 - P
Rechnungszinssatz
1,60 % p.a. (2013/14: 3,10 %)
Lohn-/Gehaltstrend
2,60 % p.a. (2013/14: 2,60 %)
Pensionsantrittsalter
64 – 65 / 59 – 65 Jahre
Gestaffelte Fluktuation:
0 – 3 Jahre
19%
3 – 5 Jahre
13%
5 – 10 Jahre
9%
10 – 15 Jahre
5%
15 – 20 Jahre
1%
ab 20 Jahre
0%
Bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellungen in den Tochtergesellschaften wurden lokal
anzuwendende biometrische Rechnungsgrundlagen, Zinssätze, Lohn- und Gehaltstrends sowie
entsprechend angepasste Pensionseintrittsalter verwendet.
Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgte aufgrund anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellung kamen folgende Parameter
zur Anwendung:
Biometrische Rechnungsgrundlagen
AVÖ 2008 - P
Rechnungszinssatz
1,60 % p.a. (2013/14: 3,10 %)
Lohn-/Gehaltstrend
2,60 % p.a. (2013/14: 2,60 %)
Rückstellungen: Sonstige Rückstellungen wurden gemäß IAS 37 gebildet, wenn für das Unternehmen
eine gegenwärtige Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses vorliegt und der Abfluss
von Ressourcen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist. Langfristige Rückstellungen
werden abgezinst, sofern die in der Verpflichtung enthaltene Zinskomponente bedeutsam ist.
Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Ergebnis nach Steuern durch die
Anzahl der ausgegebenen und im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird.
Die Basis für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde wie folgt ermittelt:
Gesamtanzahl ausstehender Aktien
abzüglich durchschnittlicher Bestand eigener Aktien
2014/15
2013/14
5.000.000
5.000.000
-100.000
-100.000
4.900.000
4.900.000
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 86 – 87
Ertragsrealisierung: Erträge werden regelmäßig bei Gefahrenübergang (= der Zeitpunkt der
Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) bzw. der Erbringung der Leistung unter Berücksichtigung der übrigen in IAS 18 angeführten Erlösrealisierungskriterien erfasst. Dabei wird die
Anwendung des Kundenbindungsprogrammes „My Wolford“ gemäß IFRIC 13 berücksichtigt.
Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung realisiert,
Staffelmietverträge werden zeitanteilig berücksichtigt.
Fremdwährungsumrechnung: Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von monetären Fremdwährungsposten, die durch Wechselkursschwankungen zwischen Einbuchung der Transaktion und
Bilanzstichtag entstehen, werden in der betreffenden Periode erfolgswirksam gebucht. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von TEUR 1.641 (2013/14: TEUR -399)
erfolgswirksam erfasst. Darin enthalten sind durch die Anwendung von Cashflow Hedge Accounting
gemäß IAS 39 realisierte positive Währungsdifferenzen, die bei der Einlösung der Devisentermingeschäfte in der Höhe von TEUR 505 (2013/14: TEUR -49) entstanden sind.
Derivative Finanzinstrumente: Zur Absicherung des Währungsrisikos für bestehende Bilanzpositionen
sowie für künftige Transaktionen schließt Wolford Kurssicherungsgeschäfte in Form von Terminkontrakten ab. Beim Eingehen von Sicherungsgeschäften werden einzelne Derivate bestimmten
Grundgeschäften zugeordnet. Dabei werden die Voraussetzungen des IAS 39 zur Qualifizierung
der Geschäfte als Sicherungsgeschäft erfüllt. Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente
mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der
derivativen Finanzinstrumente werden ergebniswirksam ausgewiesen. Soweit die eingesetzten
Finanzinstrumente wirksame Sicherungsgeschäfte im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den
Vorschriften von IAS 39 (Cashflow Hedge) sind, führen die Zeitwertschwankungen nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivates.
Lang- und kurzfristige Vermögenswerte und Schulden: Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig eingestuft, jene mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr als langfristig. Zuwendungen der öffentlichen Hand gem. IAS 20 sind
im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 347 (2013/14: TEUR 579) vereinnahmt worden. Die Ertragsrealisierung erfolgt aufgrund von Zusagen, Bescheiden und gesetzlichen Ansprüchen. Es handelt
sich dabei im Wesentlichen um nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Förderung von Forschungs- und
Entwicklungsprojekten sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern.
Ermessensentscheidungen: Bei der Erstellung des Konzernabschlusses müssen zu einem gewissen
Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, welche die bilanzierten
Vermögensgegenstände, Rückstellungen und Verbindlichkeiten, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die
Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten,
die bei Werthaltigkeitsprüfungen verwendeten Planungen und Prämissen, den Ansatz von Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte, die Bilanzierung latenter Steuern sowie die Bewertung
finanzieller Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Bei der Einschätzung von rückzustellenden Beträgen
erfolgt die Orientierung anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit und verwertet alle Erkenntnisse, die bis zum Erstellungszeitpunkt erlangt werden können. Im Rahmen der Berechnung der
langfristigen Personalrückstellungen erfolgen versicherungsmathematische Berechnungen. Hierbei
werden Annahmen unter anderem zu den Abzinsungssätzen, den künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, zur Fluktuation und Sterblichkeit, zum Pensionseintrittsalter und zur Lebenserwartung sowie zu
den zukünftigen Rententrends getroffen. Änderungen der Parameter können zu einer wesentlichen
Ergebnisänderung führen. Ebenso beruht die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen in
erheblichem Maße auf Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf die Kreditwürdigkeit
des Kunden und auf die Einschätzung der zukünftigen Konjunkturentwicklung beziehen.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
4.
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Die Wolford Gruppe ist nach Regionen organisiert, mit dem Ziel, eine möglichst hohe Marktpenetration zu erzielen. In jeder Vertriebsgesellschaft gibt es die Funktion eines Marktdirektors, der die
länderspezifischen Gegebenheiten vor Ort am besten beurteilen und steuern kann. Die Landesgesellschaften sind zuständig für den Vertrieb sämtlicher von Wolford entwickelter Produkte. Es sind
dies hochwertige Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Accessories, Swimwear und Handelswaren.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in die vier Segmente Österreich, Übriges Europa,
Nordamerika und Asien. Dabei werden in Österreich die Produktions- und Vertriebsaktivitäten für
Österreich und für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, zusammengefasst. Im Segment Übriges Europa sind dies alle europäischen Vertriebsgesellschaften
außerhalb Österreichs inklusive der Produktionsgesellschaft in Slowenien. Im Segment Nordamerika
sind die Aktivitäten in den USA und Kanada gebündelt, im Segment Asien sind die Gesellschaften
in Hongkong und Shanghai dargestellt.
Die Steuerung der regionalen Vertriebsgesellschaften orientiert sich an den jeweiligen operativen
Ergebnissen (EBIT). Dabei erfolgt eine monatliche Berichterstattung für die Vertriebsgesellschaft mit
einer zusätzlichen Betrachtung der eigenen Retailstandorte auf Boutiquenebene. Ein Reporting für
den Bereich Wholesale erfolgt für die wichtigsten Key-Accounts. Die Verrechnung zwischen den
Segmenten erfolgt auf der Basis einheitlicher Großhandelspreise abzüglich länderspezifischer
Rabatte.
Die Umsatzerlöse im Segment Übriges Europa entfallen mit 25 % (Vorjahr: 26 %) auf Deutschland,
mit 17 % (Vorjahr: 18 %) auf Frankreich, mit 15 % (Vorjahr: 14 %) auf Großbritannien, mit 12 %
(Vorjahr: 12 %) auf Skandinavien, mit 6 % (Vorjahr: 6 %) auf die Schweiz sowie mit 26 % (Vorjahr:
24 %) auf die übrigen europäischen Staaten. Die Umsatzerlöse im Segment Nordamerika entfallen
mit 94 % (Vorjahr: 94 %) auf die USA und mit 6 % (Vorjahr: 6 %) auf Kanada. Den Segmentinformationen liegen dieselben Rechnungslegungs-, Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Es gibt keine Kunden bzw. Kundengruppen, deren Umsatzanteil größer als
10 % des Gesamtumsatzes ist. Die Werte der Überleitung stammen aus der Konzernkonsolidierung.
Mit einem Beitrag von 53 % im Geschäftsjahr 2014/15 (Vorjahr: 53 %) entfällt mehr als die Hälfte
des Umsatzes auf den Produktbereich Legwear. Mit einem Umsatzbeitrag von 29 % (Vorjahr: 30 %)
stellt der Bereich Ready-to-wear auch im Geschäftsjahr 2014/15 die zweitgrößte Produktgruppe
dar. Lingerie, Accessories, Swimwear und Handelswaren erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr
in Summe einen Umsatzanteil von 18 % (Vorjahr: 17 %).
II. Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung
(1) UMSATZERLÖSE
Für nähere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen siehe die Details zur operativen Segmentberichterstattung in I. Grundsätze der Rechnungslegung unter 4. Segmentberichterstattung.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 88 – 89
(2) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
in TEUR
2014/15
2013/14
Erträge aus Mietrechtsoptionen
6,363
0
Währungsgewinne
1,641
0
Förderungen und Zuschüsse
262
337
Restauranterlöse
194
180
Versicherungserträge
89
23
Provisionen
69
160
Rückvergütungen
52
54
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen
52
32
0
61
666
505
9,388
1,352
2014/15
2013/14
22.690
19.424
Energie
1.740
1.791
Dienstleistungen
5.904
4.404
30.334
25.619
2014/15
2013/14
Löhne
10.158
10.184
Gehälter
47.780
46.218
13.277
13.144
1.570
1.327
0
-161
davon leitende Angestellte
86
37
Sonstige Sozialaufwendungen
1.369
1.220
74.154
72.093
Mieterträge
Übrige
Summe
(3) MATERIALAUFWAND
in TEUR
Rohmaterial
Summe
(4) PERSONALAUFWAND
in TEUR
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom
Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung
davon Vorstand
Summe
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Personalstand
Die Wolford Gruppe beschäftigte durchschnittlich folgende Anzahl von Mitarbeitern auf Vollzeitbasis:
Personalstand auf Vollzeitbasis (FTE)
2014/15
2013/14
1.574
1.562
457
449
1.105
1.101
12
12
2014/15
2013/14
Miet- und Leasingaufwendungen
21.185
20.149
Marketingaufwendungen
10.609
8.027
Rechts- und Beratungskosten
3.418
3.074
Frachtkosten
3.134
2.695
Online-Vertrieb
2.217
1.874
Reisekosten
1.735
1.396
Zölle
1.729
2.182
Kreditkarten- und Bankgebühren
1.708
1.652
EDV
1.475
1.233
Versicherungsaufwendungen
1.208
1.206
Steuern (ohne Ertragsteuern)
875
906
Instandhaltungsaufwendungen
706
752
Fuhrpark
645
733
Sonstiges
3.986
4.695
Summe
54.630
50.573
Gesamtanzahl im Durchschnitt
davon Arbeiter
davon Angestellte
davon Lehrlinge
(5) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
in TEUR
Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
Konzern- und Jahresabschlusshonorare
Sonstige Bestätigungsleistungen
Sonstige Leistungen
Summe
2014/15
2013/14
121
119
5
3
14
0
140
122
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 90 – 91
(6) ABSCHREIBUNGEN
Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden laufende Abschreibungen in der Höhe von TEUR 8.770
(2013/14: TEUR 8.077) sowie nicht wiederkehrende Abschreibungen aus der strategischen
Refokussierung von TEUR 0 (2013/14: TEUR 605) erfasst.
(7) NICHT WIEDERKEHRENDE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE
Als nicht wiederkehrend sind alle wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie definiert, wie u.a. Aufwendungen
für die Schließung von eigenen Standorten, Einmalaufwendungen aus Konzept- und Strategieänderungen bzw. Produktionsverlagerungen sowie Abfindungsaufwendungen. Diese wurden aus den
folgenden Aufwandsarten in die nicht wiederkehrenden Aufwendungen umgegliedert:
in TEUR
2014/15
2013/14
1.092
71
Materialaufwand
0
146
Personalaufwand
1.328
1.274
341
1.659
0
605
2.761
3.755
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Sonstiger betrieblicher Aufwand
Abschreibungen
Summe
Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen enthalten Aufwendungen
zur Verkleinerung der Essential-Kollektion, die über die regelmäßige jährliche Abwertung von
Waren- und Fertigbeständen hinausgehen und im Rahmen der strategischen Refokussierung
beschleunigt ausgesteuert werden.
Im Personalaufwand finden sich Abfindungen, Gehälter für Freistellungsphasen sowie Sozialplanaufwendungen, die aus Standortschließungen, der Verlagerung von Teilen der manuellen
Produktion nach Slowenien sowie aus Vorstandsveränderungen resultieren.
In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der bereits im Vorjahr
beschlossenen Schließung von eigenen Standorten, Verluste aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, das im Rahmen von Produktionsverlagerungen oder aufgrund neuer Konzepte nicht mehr
benötigt wird, sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Vorstands- und anderen Personalveränderungen enthalten. Die Abschreibungen im Vorjahr enthalten Wertminderungen von Sachanlagen,
deren Wert aufgrund von Standortschließungen anzupassen war.
Die nicht wiederkehrenden Erträge in Höhe von TEUR 3.370 entstanden im Zuge der Veräußerung
eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks in Bregenz.
(8) FINANZIERUNGSERGEBNIS
in TEUR
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Summe
2014/15
2013/14
28
33
-674
-677
-646
-644
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
(9) FINANZINVESTITIONSERGEBNIS
in TEUR
Erträge aus Wertpapieren
Aufwendungen aus Wertpapieren
Summe
(10)
2014/15
2013/14
159
71
0
-59
159
12
ERTRAGSTEUERN
Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2014/15
2013/14
Laufender Steueraufwand / -ertrag
-1.398
765
Latenter Steuerertrag
1.224
2.306
Summe
-174
3.071
in TEUR
2014/15
2013/14
7.810
5.429
586
-112
1.224
2.306
771
187
10.391
7.810
Gesamtergebnisrechnung
Entwicklung latenter Steuersaldo
Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 01.05.
Währungsdifferenz
Im Ergebnis nach Steuern erfasste latente Steuern
Im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern
Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 30.04.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 92 – 93
Eine Überleitung der Ertragsteuerbelastung unter Anwendung des österreichischen Steuersatzes von
25 % auf den effektiven Steuersatz der Periode stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
2014/15
2013/14
1.207
-5.885
Steueraufwand/-ertrag zum Steuersatz von 25 %
-302
1.471
Ausländische Steuersätze
377
353
0
0
1.104
2.292
-208
-508
Permanente Differenzen
-73
-129
Steuern aus Vorperioden
38
-247
-1.110
-161
Effektivsteuerbelastung/-ertrag
-174
3.071
Effektivsteuersatz
14 %
52 %
Ergebnis vor Steuern
Auswirkungen der Betriebsprüfung
Effekte innerhalb der Verlustvorträge
Verluste, auf die keine latenten Steuern aktiviert wurden
Sonstiges
Aufgrund niedriger ausländischer Steuersätze sowie aus der Aktivierung von Verlustvorträgen kommt
es zu einem Effektivsteuersatz von lediglich 14 % (Vorjahr Ertrag von 52 %). In der Position Sonstiges
sind auch Korrekturen für Währungsdifferenzen enthalten.
(11)
ERLÄUTERUNGEN ZUM SONSTIGEN ERGEBNIS
Insbesondere gesunkene Benchmark-Zinssätze führen zu einem versicherungsmathematischen Verlust
nach Steuern in Höhe von TEUR 2.325. Zusammen mit einem positiven Ergebnis aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe von TEUR 1.740 sowie aus der negativen
Veränderung der Hedging Rücklage von TEUR 2 (jeweils nach Steuern) ergibt sich ein Sonstiges
Ergebnis von TEUR -587. Zusammen mit dem Ergebnis nach Steuern von TEUR 1.033 ergibt sich ein
Gesamtergebnis von TEUR 446 (Vorjahr: -3.767).
(12)
ERGEBNIS JE AKTIE / ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG
Das Ergebnis je Aktie wird durch Division des Ergebnisses nach Steuern durch die gewichtete
durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, bereinigt um anteilig gehaltene eigene Aktien, berechnet. Für das Geschäftsjahr 2014/15 errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 0,21 € (Vorjahr: -0,57 €). Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 17. September 2015 vorschlagen,
aufgrund der Erlöse aus der Verwertung von nicht betriebsnotwendigem Vermögen eine SonderDividende in Höhe von 0,20 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2014/15 auszuschütten.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
III. Erläuterungen zur Bilanz
(13)
SACHANLAGEN
Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt.
Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen beträgt zum Bilanzstichtag
TEUR 907 (30. April 2014: TEUR 1.523).
Die aufgrund der strategischen Refokussierung notwendigen Wertminderungen von Retail-Boutiquen
wurden in Höhe von TEUR 0 (2013/14: TEUR 605) ergebniswirksam über die Gewinn- und
Verlustrechnung verbucht.
(14)
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. Es bestehen für dieses und das letzte
Geschäftsjahr keine Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen.
Insgesamt war zum Bilanzstichtag Key Money (Schlüsselgeld; Zahlung zur Erlangung eines Mietrechtes) in Höhe von TEUR 8.034 (30. April 2014: TEUR 5.747) aktiviert. Davon entfallen
TEUR 4.172 (30. April 2014: TEUR 3.992) auf Key Money mit unbegrenzter Nutzungsdauer und
TEUR 3.862 (30. April 2014: TEUR 1.755) auf Key Money mit begrenzter Nutzungsdauer. Für
immaterielle Vermögensgegenstände ergab sich weder für das Geschäftsjahr 2014/15 noch für
das vorangegangene Geschäftsjahr ein Wertminderungsbedarf.
(15)
FINANZANLAGEN
Die ausgewiesenen Anteile werden gemäß IAS 39 als zur Veräußerung verfügbar gehalten und mit
dem beizulegenden Zeitwert erfasst, der dem zum Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile
entspricht. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes im Geschäftsjahr 2014/15 beträgt
TEUR -121 (2013/14: TEUR -59) und wird aufgrund in der Vergangenheit vorgenommener
Wertminderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
(16)
LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE
Bei den in diesem Posten erfassten Beträgen handelt es sich überwiegend um Mietvorauszahlungen
und Kautionen.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 94 – 95
(17)
LATENTE STEUERN
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden resultieren aus temporären Bewertungs- und
Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des IFRS-Abschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen:
30.04.2015
in TEUR
30.04.2014
Vermögen
Schulden
Vermögen
Schulden
1.290
-177
1.088
-197
35
-54
47
-40
641
0
357
-117
2.245
0
1.444
-3
160
0
308
0
Eigene Aktien
0
-566
0
-689
Sonderposten des Steuerrechts
0
-297
0
-298
Fremdwährungsumrechnung
0
-97
0
-1
und erfolgte Teilwertabschreibungen
4.830
0
3.726
0
Konsolidierungsbuchungen
2.170
0
1.978
0
236
-25
230
-23
11.607
-1.216
9.178
-1.368
-1.162
1.162
-1.256
1.256
10.445
-54
7.922
-112
Sachanlagevermögen, immaterielle
Vermögensgegenstände
Vorratsbewertung
Abgegrenzte Mietaufwendungen
Sozialkapitalrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
Sonstiges
Latente Steueransprüche / latente
Steuerschulden
Aufrechnung gegenüber derselben
Steuerbehörde
Saldierte aktive und passive
Steuerabgrenzung
Gemäß IAS 12 wurden latente Steuern auf die vorhandenen, verwertbaren Verlustvorträge in Höhe
von TEUR 4.830 (30. April 2014: TEUR 3.729) gebildet. Auf Verlustvorträge in Höhe von
TEUR 5.518 (30. April 2014: TEUR 6.622) wurden keine latenten Steuern angesetzt. Der Betrag der
nicht angesetzten latenten Steuern beträgt TEUR 1.451 (30. April 2014: TEUR 1.659). Die Vortragsfähigkeit der nicht angesetzten steuerlichen Verlustvorträge teilt sich in folgende Zeitbänder ein:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
0
0
Zwei bis fünf Jahre
1.283
869
Mehr als fünf Jahre
1.181
1.334
Unverfallbare Verlustvorträge
3.054
4.419
5.518
6.622
Ein Jahr
Summe
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
(18)
VORRÄTE
Die Gliederung der Vorräte ist in folgender Übersicht detailliert dargestellt:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
28.079
28.185
Unfertige Erzeugnisse
8.638
7.003
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
5.484
4.880
42.201
40.068
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren
Summe
Die Vorräte werden artikelspezifisch bewertet. Dieses Bewertungsverfahren berücksichtigt die
Unterschiede bezüglich der Wiederverkäuflichkeit zwischen Essentials und Trend-Artikeln sowie das
Artikelalter. Die aufwandswirksam erfassten Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen im Geschäftsjahr 2014/15 TEUR 1.501 (2013/14: TEUR 1.233).
(19)
FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Einzelwertberichtigung
30.04.2015
30.04.2014
10.549
9.356
-468
-566
10.081
8.790
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach
Wertberichtigung
Es gab weder im Geschäftsjahr 2014/15 noch im vorangegangenen Geschäftsjahr Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, die wechselmäßig verbrieft waren.
Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Einzelwertberichtigungen im Ausmaß
von TEUR 468 (30. April 2014: TEUR 566) gebildet. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:
in TEUR
01.05.
Zuführung (+) / Auflösung (-)
Verbrauch
Währungsdifferenz
30.04.
2014/15
2013/14
566
620
-8
131
-108
-178
18
-7
468
566
Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder
Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungszieles bis zum Bilanzstichtag Rechnung
getragen. Es besteht keine nennenswerte Konzentration von Kreditrisiken, da Einzelforderungen im
Vergleich zum Gesamtbestand einen geringen Anteil haben und zwischen einzelnen Forderungen
keine Korrelation besteht.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 96 – 97
Kunden gewährte Zahlungsziele sind unterschiedlich und bewegen sich in landesüblichem Rahmen.
Bei Neuanbahnung einer Geschäftsbeziehung wird zunächst eine Bonitätsprüfung des Kunden
durchgeführt. Die Forderungsbestände werden laufend überwacht und bei Überfälligkeit durch
externe Gesellschaften betrieben. Weiters reduziert die Gesellschaft das Risiko von Forderungsausfällen durch den Abschluss von Kreditversicherungen.
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
10,081
8,790
6,977
4,888
1,769
2,174
zwischen 30 und 90 Tage überfällig
929
893
zwischen 91 und 180 Tage überfällig
202
473
37
259
167
103
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach
Wertberichtigung
davon zum Abschlussstichtag weder wertberichtigt noch überfällig
davon zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig
(Nettobeträge):
weniger als 30 Tage überfällig
zwischen 181 und 365 Tage überfällig
mehr als 1 Jahr überfällig
Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden TEUR 147 (2013/14: TEUR 62) Forderungen aufgrund von
Uneinbringlichkeit ausgebucht. Dabei wurden die Versicherungserträge der Kreditversicherung
bereits berücksichtigt. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch überfälligen Bestandes an
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf
hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
(20)
SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
5.219
2.921
14
7
0
94
5.219
3.015
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
davon Cashflow Hedge
Wertpapiere und Finanzinvestitionen
Summe
Die Fälligkeiten der Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte sowie der Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten liegen unter einem Jahr. In den Sonstigen Forderungen und Vermögenswerten ist
eine Forderung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption enthalten. Die Position Wertpapiere und
Finanzinvestitionen beinhaltet
(30. April 2014: TEUR 94).
(21)
Wertpapiere
des
Umlaufvermögens
in
Höhe
von
TEUR 0
ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Hierbei handelt es sich um Mietwohnungen für Mitarbeiter, deren Verkauf zum Bilanzstichtag
beabsichtigt ist. Der Verkaufsvertrag wurde am 6. Mai 2015 abgeschlossen. Hierzu wird auf den
Nachtragsbericht verwiesen.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
(22)
EIGENKAPITAL
Die Zusammensetzung und Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals ist in einer separaten
Aufstellung (Entwicklung des Eigenkapitals) dargestellt.
Grundkapital
Das Grundkapital setzt sich aus 5.000.000 nennwertlosen Stückaktien zusammen, wobei jede
Stückaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Es gibt keine Aktien mit besonderen
Vorzugs- oder Kontrollrechten.
Kapitalrücklagen
Die gebundene Kapitalrücklage resultiert aus Agiobeträgen (abzüglich der Emissionskosten)
anlässlich der Aktienbegebung im Jahr 1995.
Sonstige Rücklagen
Für das Geschäftsjahr 2013/14 wurde keine Dividende ausgeschüttet.
Rücklage für Cashflow Hedging
in TEUR
2014/15
2013/14
-3
-5
Fair-Value-Bewertung Derivate
502
-46
Realisierte Grundgeschäfte
-505
49
1
-1
-5
-3
2014/15
2013/14
-1.542
-985
-3.095
-745
770
188
-3.867
-1.542
01.05.
dazugehörige Ertragsteuern
30.04.
Rücklage für Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
in TEUR
01.05.
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aufgrund Änderungen
versicherungsmathematischer Parameter
dazugehörige Ertragsteuern
30.04.
Eigene Aktien
Die Wolford AG hält einen Bestand von 100.000 Stück eigenen Aktien. Dadurch werden 2 %
(30. April 2014: 2 %) des Grundkapitals von der Gesellschaft gehalten. Die Wolford AG ist gemäß
der 27. ordentlichen Hauptversammlung vom 18. September 2014 dazu verpflichtet, die eigenen
Aktien bis zum 6. September 2017 über die Börse zu veräußern.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 98 – 99
(23)
LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
17.995
16.217
4.600
5.657
731
1.057
186
228
23.512
23.159
18.572
16.767
Bis 1 Jahr
1 - 5 Jahre
Über 5 Jahre
Per 30.04.2015
18,572
4,940
0
Per 30.04.2014
16,767
6,392
0
Darlehen von Kreditinstituten, variabler Zinssatz von 0,5 % bis 6,2 %
(30.04.2014: 0,7 % bis 6,2 %)
Darlehen von Kreditinstituten, fixer Zinssatz von 1,75 % bis 5,1 %
(30.04.2014: 1,75 % bis 5,1 %)
Darlehen Forschungsförderungsgesellschaft, fixer Zinssatz von 0,75 % bis 2,0 %
(30.04.2014: 0,75 % bis 2,0 %)
Zinsloses Darlehen Land Vorarlberg
Summe
davon kurzfristig
Die Tilgungen aus Finanzverbindlichkeiten haben folgende Fristigkeiten:
in TEUR
Der Marktwert der fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten ist zum 30. April 2015 um TEUR 327
(30. April 2014: TEUR 269) höher als die Anschaffungskosten.
(24)
KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN
Die Analyse der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
Darlehensverbindlichkeiten
18.178
11.592
Fremdwährungs-Barvorlage
394
425
0
4.750
18.572
16.767
Euro-Barvorlage
Summe
Der Buchwert der Bankverbindlichkeiten entspricht den Anschaffungskosten. Zur dinglichen Besicherung von kurzfristigen Verbindlichkeiten bestehen Sicherheiten auf der Basis laufzeitabhängiger
Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich mit Refinanzierungszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
(25)
RÜCKSTELLUNGEN FÜR LANGFRISTIGE
PERSONALVERPFLICHTUNGEN
Die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 19 revised.
in TEUR
Pensionsrückstellungen
Abfertigungsrückstellungen
Jubiläumsgeldrückstellungen
Summe
30.04.2015
30.04.2014
5.491
4.511
11.458
9.219
2.271
1.967
19.220
15.697
Pensionsrückstellung
Bei der Wolford AG bestehen aufgrund von Einzelzusagen unmittelbare Pensionsverpflichtungen für
drei ehemalige Vorstandsmitglieder. In Frankreich bestehen aufgrund von Kollektivvereinbarungen
Verpflichtungen für Zahlungen, die mit dem Eintritt in den Ruhestand fällig werden. Die Berechnung
erfolgt anhand anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik.
Abfertigungsrückstellung
Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter des österreichischen Mutterunternehmens,
die vor dem Jahr 2003 eingetreten sind, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine
einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem im Abfertigungsfall
maßgeblichen Bezug abhängig. In der Schweiz bestehen Verpflichtungen für den Fall der Pensionierung,
des Todes oder der Arbeitsunfähigkeit. Die Zahlungen sind von Alter, Anzahl der Arbeitsjahre, Höhe
des Gehalts und vom individuellen Einzahlungsstand abhängig. Der Plan wird von Arbeitnehmern
und vom Arbeitgeber gemeinsam finanziert, wobei die Verpflichtung über qualifizierte Versicherungspolizzen als Planvermögen von der Swiss Life Versicherungsgesellschaft gegenfinanziert wird.
Weitere leistungsorientierte Pläne für Abfertigungen bestehen in geringem Umfang in Italien und
Slowenien. Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen haben sich wie folgt entwickelt:
in TEUR
2014/15
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
13.730
13.319
12.069
12.988
12.414
534
601
561
766
642
0
0
0
-210
0
Zinsaufwand
412
466
522
720
675
Pensions- und Abfertigungszahlungen
-822
-1.401
-1.443
-1.900
-1.256
3.095
745
1.610
-295
513
16.949
13.730
13.319
12.069
12.988
Barwert der Verpflichtung zum 01.05.
Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust
Barwert der Verpflichtung zum 30.04.
Im Berichtsjahr wurden für beitragsorientierte Verpflichtungen TEUR 228 (2013/14: TEUR 222)
aufwandswirksam erfasst. Für das kommende Geschäftsjahr 2015/16 sind leistungsorientierte
Zahlungen für Pensions- und Abfertigungsrückstellungen in Höhe von TEUR 507 (2014/15:
TEUR 700) geplant.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 100 – 101
Jubiläumsgeldrückstellung
Die Rückstellung für Jubiläumsgeldzahlungen hat sich wie folgt entwickelt:
in TEUR
2014/15
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
1.967
1.903
1.658
1.593
1.479
161
156
141
140
129
59
67
72
91
84
Jubiläumsgeldzahlungen
-136
-71
-54
-31
-39
Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust
220
-88
86
-135
-60
2.271
1.967
1.903
1.658
1.593
Barwert der Verpflichtung zum 01.05.
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Barwert der Verpflichtung zum 30.04.
Für das Geschäftsjahr 2015/16 sind leistungsorientierte Zahlungen aus den Jubiläumsgeldrückstellungen in der Höhe von TEUR 110 (2014/15: TEUR 158) geplant.
Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung
Die Versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste stammen ausschließlich aus Änderungen
der finanziellen Annahmen und werden bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen im Sonstigen
Ergebnis und bei Jubiläumsgeldrückstellungen im Personalaufwand erfasst.
Der Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung, der Zinsaufwand im Posten Zinsen auf Sozialkapital
berücksichtigt.
in TEUR
2014/15
2013/14
2012/13
2011/12
2010/11
Altersversorgung und Jubiläumsgeld
695
757
702
697
1.225
Zinsen auf Sozialkapital
471
533
594
798
759
Aufwendungen für Abfertigungen,
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der definierten Leistungsverpflichtung (Duration) beträgt
15 Jahre.
(26)
SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Die Analyse der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
972
1.038
Sonstiges
80
58
Summe
1.052
1.096
Förderbeitrag Projekt Slowenien
Für den Bau der Produktionsstätte in Slowenien wurde ein Förderbeitrag gewährt, der durch
entsprechende Abschreibungen bzw. Aufwendungen (Personalkosten) aufgelöst wird.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
(27)
KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Die Entwicklung der wesentlichen sonstigen Rückstellungen, die entsprechend IAS 37 bilanziert
werden, ist in folgender Übersicht dargestellt:
Stand
Währungs-
01.05.2014
differenz
Verbrauch
Auflösung
Dotierung
30.04.2015
564
31
-514
-22
653
712
2.055
127
-1.951
-78
4.058
4.211
Werbung
352
10
-327
-24
446
456
Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung
498
27
-498
-9
514
532
24
2
-21
-1
52
57
Sonstige
1.826
177
-1.395
-57
1.325
1.876
Summe
5.319
374
-4.706
-191
7.048
7.844
in TEUR
Umsatzboni
Personal
Rechtsberatung
Stand
Die Rückstellung für Umsatzboni betrifft Verpflichtungen gegenüber Kunden, die noch nicht abgerechnet wurden. Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für variable
Gehaltsbestandteile und Abfertigungen. Unter den sonstigen Rückstellungen sind unter anderem
noch ausstehende Vergütungen für den Aufsichtsrat sowie ausstehende Umsatzprovisionen ausgewiesen.
(28)
SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten folgende geschuldete Beträge:
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
Nicht konsumierter Urlaub
3.271
3.002
Verbindlichkeiten an das Finanzamt
2.244
2.010
Sonderzahlungen
1.878
1.856
Abgrenzungen für Mietzahlungen
1.421
1.239
Verbindlichkeiten aus Gutscheinen
1.267
1.194
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit
1.242
1.202
Verbindlichkeiten an Mitarbeiter
658
450
Gutstunden
303
178
1.920
1.613
20
11
14.204
12.744
Übrige
davon Cashflow Hedge
Summe
(29)
HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
Es bestehen Mietgarantien in Höhe von TEUR 3.255 (2013/14: TEUR 2.784) sowie sonstige
Garantien in Höhe von TEUR 1.828 (2013/14: TEUR 4.821).
(30)
SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
In erheblichem Umfang werden Mietverträge abgeschlossen, die nach ihrem wirtschaftlichen Gehalt
als Operating-Leasing-Verträge zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Aus Leasingverträgen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig:
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 102 – 103
in TEUR
30.04.2015
30.04.2014
bis zu einem Jahr
16.181
15.313
mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren
29.785
27.648
mehr als fünf Jahren
11.798
10.134
Mindest-Miet- und -Leasingentgelte fällig in
Die Mietverträge betreffen die von Konzerngesellschaften genutzten Büroflächen sowie die von der
Wolford Gruppe weltweit betriebenen Retail-Aktivitäten, die zum überwiegenden Teil auf Mindestmietzahlungen basieren. Daneben bestehen Mietverhältnisse, die Vereinbarungen über bedingte
(insbesondere umsatzabhängige) Mietzahlungen enthalten. Der gesamte Miet- und Leasingaufwand
für das Geschäftsjahr 2014/15 beläuft sich auf TEUR 21.185 (2013/14: TEUR 20.149), darin
enthalten ist ein bedingter Mietaufwand durch umsatzabhängige Mieten (Mieten inkl. Mietnebenkosten) in Höhe von TEUR 9.257 (2013/14: TEUR 8.357). Aufgrund von Untermietverhältnissen
erwartet die Wolford Gruppe zum 30.04.2015 künftige Zahlungen aus Untermieten in Höhe von
TEUR 168 (30. April 2014: TEUR 274), diese sind innerhalb eines Jahres fällig.
IV. Erläuterungen zum Cashflow Statement
Die Cashflow-Rechnung der Wolford Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des
Berichtsjahres durch Geldzu- und -abflüsse verändert haben. Innerhalb der Cashflow-Rechnung wird
zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten
Methode ermittelt. Bei dieser Berechnung wird vom Ergebnis vor Steuern ausgegangen, welches um
unbare Aufwendungen und Erträge korrigiert wird. Unter Berücksichtigung der bilanziellen Veränderungen des Net Working Capital wird im Anschluss der operative Zahlungsmittelüberschuss ermittelt.
Geldzu- und -abflüsse aus Zinsein- und -auszahlungen werden im Mittelzu- bzw. -abfluss aus
laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.
(31)
INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN UND SONSTIGE
IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Während der Berichtsperiode wurden Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte für
insgesamt TEUR 10.970 (2013/14: TEUR 7.873) erworben, wobei ein Betrag von TEUR 10.189
(2013/14: TEUR 6.949) zur Auszahlung gelangte. Für Investitionen des Geschäftsjahres 2013/14
sind im Geschäftsjahr 2014/15 Zahlungen in Höhe von TEUR 924 (2013/14: TEUR 508) geleistet
worden. Aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen
sind Zahlungen in Höhe von TEUR 6.959 (2013/14: TEUR 192) zugeflossen.
Vermögenswerten
V. Finanzinstrumente
FINANZRISIKOMANAGEMENT
Zielsetzung und Methoden des Finanz- und Kapitalmanagements
Das Ziel des Finanzrisikomanagements liegt in der Erfassung und Bewertung von Unsicherheitsfaktoren, die sich negativ auf den Geschäftserfolg auswirken können. Es dient der Sicherung der
Liquidität, einer konzernweiten, effizienten Steuerung der Liquiditätsströme, der Steigerung der
Finanzkraft des Konzerns und der Reduzierung des finanziellen Risikos, auch unter Einsatz von
Finanzinstrumenten. Dabei ist das wichtigste Ziel des Finanz- und Kapitalmanagements der Wolford
Gruppe, jederzeit ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen zu können, um branchenbedingte
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
saisonale Schwankungen auszugleichen und ein weiteres strategisches Unternehmenswachstum zu
finanzieren.
Die sich aus Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen zinsbedingte Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts-, Bonitäts--, Währungs- und Kreditrisiken. Der Vorstand hat
Strategien und Verfahren zur Steuerung einzelner Risikoarten implementiert.
Die wesentlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen und Kontokorrentkredite sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Hauptzweck dieser
finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit der Wolford Gruppe.
Wolford verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und kurzfristige
Einlagen, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.
Des Weiteren setzt die Wolford Gruppe auch derivative Finanzinstrumente ein. Hierzu gehören vor
allem Devisentermingeschäfte. Derivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Wert sich
infolge der Änderung eines Basisobjektes (zum Beispiel Zinssatz) ändert, die keine oder nur geringe
anfängliche Nettoinvestitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt werden.
Derivative Finanzinstrumente werden in der Wolford Gruppe ausschließlich als Sicherungsgeschäfte
zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen oder Zinssätzen eingesetzt.
Zielsetzung der Absicherung des Währungsrisikos ist die Schaffung einer sicheren Kalkulationsbasis
über einen Zeithorizont von mindestens drei und maximal sechs Monaten.
Kapitalrisikomanagement
Vorrangiges Ziel des Kapitalrisikomanagements ist es, die Kapitalkosten des Unternehmens durch
eine hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating zu minimieren und somit die Belastungen
des Ergebnisses möglichst gering zu halten. Die Wolford AG steuert die Kapitalstruktur des Konzerns und nimmt unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Anpassungen vor. Die Strategie der Wolford Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen
unverändert.
Das Kapitalrisikomanagement orientiert sich an der Kennzahl Gearing Ratio, die die Nettoverschuldung zum Eigenkapital ins Verhältnis setzt. Die Nettoverschuldung ist dabei definiert als lang- und
kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Finanzanlagen und des Zahlungsmittelbestandes.
Basierend auf den Mittelfristannahmen geht der Vorstand dabei von einer langfristigen Kapitalstruktur mit einem Gearing von rund 20 % aus. Die Entwicklung der vergangenen Jahre stellt sich wie
folgt dar:
in %
Gearing
30.04.2015
30.04.2014
30.04.2013
30.04.2012
22,9 %
22,9 %
20,4 %
17,3 %
Bonitäts-/Ausfallrisikomanagement
Die Wolford Gruppe schließt Geschäfte ausschließlich mit kreditwürdigen Dritten ab. Neukunden
werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht und das Ausfallrisiko durch den Abschluss von Kreditversicherungen begrenzt. Im Konzern
bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken.
Bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten der Wolford Gruppe, wie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen und bestimmten derivativen
Finanzinstrumenten, ist das Ausfallrisiko als gering zu qualifizieren, da ausschließlich mit Kreditinstituten guter Bonität gearbeitet wird.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 104 – 105
Zinsänderungsrisikomanagement
Die Steuerung des Zinsaufwands der Wolford Gruppe erfolgt durch eine Kombination aus festverzinslichem und variabel verzinstem Fremdkapital. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des
Ergebnisses vor Steuern bei einer Veränderung der Zinssätze der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten. Die Sensitivität stellt die Zinssatzänderung von +/- 0,5 Prozentpunkten dar:
in TEUR
Zinsänderungsrisiko
2014/15
2013/14
+/- 109
+/- 127
Die nachfolgende Tabelle stellt die Sensitivität des Sonstigen Ergebnisses vor Steuern bei einer
Veränderung der Zinssätze auf Sozialkapital von +/- 1,0 Prozentpunkten dar:
in TEUR
Zinsänderungsrisiko
2014/15
2013/14
+/- 75
+/- 95
Währungsänderungsrisikomanagement
Wechselkursrisiken aus bestehenden Fremdwährungsforderungen sowie geplanten Umsätzen
werden durch das Konzern-Treasury mittels Devisentermingeschäften/Optionen teilweise abgesichert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses vor Steuern anhand der Zahlungsströme der Wolford Gruppe bei einer Wechselkursänderung von +/- 10 Prozent:
in TEUR für Währung
2014/15
2013/14
USD
+/- 581
+/- 605
GBP
+/- 461
+/- 308
CHF
+/- 240
+/- 257
DKK
+/-
0
+/- 226
SEK
+/- 59
+/- 59
NOK
+/- 68
+/- 72
CAD
+/- 73
+/- 38
HKD
+/- 196
+/- 159
CNY
+/-
+/- 47
0
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden Vermögenswerte und Schulden des Konzerns am
Stichtag stellt sich wie folgt dar:
Vermögenswerte
Vermögenswerte
Schulden
Schulden
30.04.2015
30.04.2014
30.04.2015
30.04.2014
USD in USA
8.486
8.009
1.513
1.372
GBP in Großbritannien
3.845
2.732
1.530
1.105
CHF in der Schweiz
3.831
1.167
531
144
DKK in Dänemark
2.830
2.760
435
303
Sonstige
3.798
3.289
760
920
Summe
22.790
17.957
4.769
3.844
in TEUR für Währung
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Sonstigen Ergebnisses vor Steuern anhand der
Änderung der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden aufgrund einer Wechselkursänderung
von +/- 10 Prozent:
in TEUR für Währung
2014/15
2013/14
USD
+/- 775
+/- 737
GBP
+/- 257
+/- 181
CHF
+/- 367
+/- 114
Sonstige
+/- 604
+/- 536
Bei den derivativen Finanzinstrumenten ergibt sich bei einer Wechselkursänderung von
+/- 10 Prozent eine Währungssensitivität von TEUR +/- 190 (30. April 2014: TEUR +/- 359).
Liquiditätsrisikomanagement
In der Wolford Gruppe erfolgen die Steuerung von Liquiditätsrisiken und die Überwachung finanzieller Risiken durch die zentrale Treasury-Abteilung. Diese erstellt eine monatliche Liquiditätsplanung
für den gesamten Konzern und berichtet dem Vorstand über den aktuellen Finanzstatus.
Ziel ist es, durch das Vorhalten angemessener Kreditlinien bei Banken sowie durch ständiges
Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten jederzeit eine ausreichende
Liquidität sicherzustellen.
Die folgende Tabelle zeigt die vertragliche Laufzeit der finanziellen Verbindlichkeiten der
Wolford Gruppe. Die Tabelle beruht auf undiskontierten Cashflows (Zins und Tilgung) finanzieller
Verbindlichkeiten.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 106 – 107
Cashflows
in TEUR
Buchwert
Cashflows
2016/17 bis
Cashflows
30.04.2015
2015/16
2019/20
2020/21 ff.
23,326
18,706
4,973
0
186
104
82
0
23,512
18,810
5,055
0
Buchwert
Cashflows
2015/16 bis
Cashflows
30.04.2014
2014/15
2018/19
2019/20 ff.
22,931
16,928
6,565
0
228
87
141
0
23,159
17,015
6,706
0
Finanzverbindlichkeiten –
verzinst
Finanzverbindlichkeiten –
unverzinst
Summe
Cashflows
in TEUR
Finanzverbindlichkeiten –
verzinst
Finanzverbindlichkeiten –
unverzinst
Summe
Zum 30. April 2015 bestehende Kreditlinien sind zu 34 % (30. April 2014: 25 %) ausgenutzt. 81 %
der Kreditlinien sind kommittiert.
Originäre Finanzinstrumente
Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Auf der Aktivseite sind dies
Wertpapiere, flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Die Passivseite beinhaltet Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und verzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Der Buchwert der in der Bilanz ausgewiesenen
originären Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen dem Marktwert. Die ausgewiesenen
Beträge stellen zugleich das maximale Bonitäts- und Ausfallrisiko dar, da keine Aufrechnungsvereinbarungen bestehen.
Derivative Finanzinstrumente
Zur Absicherung von Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Die zum 30. April 2015 offenen Finanzderivate weisen eine Laufzeit von unter
zwölf Monaten auf.
Nominalbetrag
Fremdwährung
30.04.2015
Zeitwert
positiv
negativ
in Tausend
TEUR
TEUR
TEUR
USD
600
528
0
-6
GBP
450
595
11
0
CHF
350
335
2
0
DKK
0
0
0
0
SEK
600
64
0
0
NOK
900
101
0
-5
CAD
150
103
0
-8
HKD
1.500
170
1
0
Terminkontrakte
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Nominalbetrag
Fremdwährung
30.04.2014
Zeitwert
positiv
negativ
in Tausend
TEUR
TEUR
TEUR
USD
1.200
870
3
-1
GBP
1.150
1.387
0
-9
CHF
800
657
1
0
DKK
0
0
0
0
SEK
1.000
112
2
0
NOK
1.500
180
0
-1
CAD
150
99
0
0
HKD
3.000
280
1
0
Terminkontrakte
Die Devisentermingeschäfte werden nach IAS 39 mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei
Cashflow Hedge Accounting wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte
im Sonstigen Ergebnis erfasst, der ineffektive Teil hingegen wird im Ergebnis vor Steuern berücksichtigt. Führt die Cashflow-Absicherung zu einem Vermögenswert oder zu einer Verbindlichkeit, werden
die Beträge, die im Eigenkapital abgegrenzt wurden, im gleichen Zeitpunkt in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst, in dem die abgesicherte Position das Ergebnis beeinflusst. In den Geschäftsjahren 2014/15 und 2013/14 waren sämtliche Absicherungen effektiv.
Fair Value
Die Buchwerte der Kassenbestände und kurzfristigen Finanzmittel, der Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristigen Verbindlichkeiten und der Rückstellungen können aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet
werden.
30.04.2015
in TEUR
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
1.592
0
0
Sonstige Forderungen
0
14
0
Wertpapiere und Finanzanlagen
0
0
0
0
-20
0
1.592
-6
0
Langfristiges Vermögen
Finanzanlagen
Kurzfristiges Vermögen
Kurzfristige Schulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 108 – 109
30.04.2014
in TEUR
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
1.471
0
0
0
7
0
94
0
0
0
-11
0
1.565
-4
0
Langfristiges Vermögen
Finanzanlagen
Kurzfristiges Vermögen
Sonstige Forderungen
Wertpapiere und Finanzanlagen
Kurzfristige Schulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe
Folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren wird verwendet:
Stufe 1: notierte Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten;
Stufe 2: andere Bewertungsfaktoren als notierte Marktpreise, die für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt (das heißt als Preise) oder indirekt (das heißt abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind;
Stufe 3: Bewertungsfaktoren für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Die unter Stufe 1 ausgewiesenen Finanzanlagen beinhalten börsennotierte Investmentfondsanteile,
die unter dem kurzfristigen Vermögen dargestellten Wertpapiere und Finanzanlagen beinhalten
Wertpapiere zur Absicherung von Mietverpflichtungen. Die unter Stufe 2 ausgewiesenen sonstigen
Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten resultieren aus den Bewertungen der ausstehenden
derivativen Fremdwährungsgeschäfte.
Die Anschaffungskosten, Marktwerte und Buchwerte der Wertpapiere des langfristigen
Vermögens stellen sich wie folgt dar:
30.04.2015
in TEUR
Marktwert
realisierte
davon
Anschaffungs-
=
Gewinne/
erfolgswirksam
kosten
Buchwert
Verluste
erfasst
1.668
1.592
-76
-76
1.668
1.592
-76
-76
Langfristige Wertpapiere
Investmentfondsanteile
Summe
30.04.2014
in TEUR
Marktwert
realisierte
davon
Anschaffungs-
=
Gewinne/
erfolgswirksam
kosten
Buchwert
Verluste
erfasst
1.668
1.471
-197
-197
1.668
1.471
-197
-197
Langfristige Wertpapiere
Investmentfondsanteile
Summe
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente nach
Bewertungskriterien, Fälligkeiten und Klassen
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Buchwerte der Finanzinstrumente zu den IAS 39Bewertungskategorien:
FortgeBewertungs-
führte An-
Fair Value
kategorie
schaffungs
erfolgs-
erfolgs-
kosten
neutral
wirksam
Kurzfristig
Langfristig
30.04.2015
in TEUR
nach IAS 39 Buchwert
Fair Value
Zahlungsmittelbestand
L&R
4.785
4.785
0
0
4.785
0
Wertpapiere und Finanzinvestitionen
AfS
0
0
0
0
0
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
L&R
10.081
10.081
0
0
10.081
0
Aktive Rechnungsabgrenzung
L&R
3.595
3.595
0
0
3.595
0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
L&R
7.373
7.373
0
0
5.205
2.168
Derivate
CFH
14
0
14
0
14
0
AfS
1.592
0
1.592
0
0
1.592
27.440
25.834
1.606
0
23.680
3.760
Finanzanlagen
Summe finanzielle Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FL
5.155
5.155
0
0
5.155
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
FL
16.894
16.894
0
0
16.894
0
Finanzverbindlichkeiten langfristig
FL
4.940
4.940
0
0
0
4.940
Finanzverbindlichkeiten kurzfristig
FL
1.677
1.677
0
0
1.677
0
CFH
20
0
20
0
20
0
FL
15.233
15.233
0
0
14.181
1.052
43.919
43.899
20
0
37.927
5.992
Derivate
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe finanzielle Verbindlichkeiten
Davon wird nach folgenden Kategorien gem. IAS 39 unterschieden:
Kredite und Forderungen
L&R
TEUR
25.834
Cashflow Hedge
CFH
TEUR
-6
AfS
TEUR
1.592
FL
TEUR
43.899
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte
Andere finanzielle Verpflichtungen
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 110 – 111
FortgeBewertungs-
führte An-
Fair Value
kategorie
schaffungs
erfolgs-
erfolgs-
kosten
neutral
wirksam
Kurzfristig
Langfristig
30.04.2014
in TEUR
nach IAS 39 Buchwert
Fair Value
Zahlungsmittelbestand
L&R
4.653
4.653
0
0
4.653
0
Wertpapiere und Finanzinvestitionen
AfS
94
0
94
0
94
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
L&R
8.790
8.790
0
0
8.790
0
Aktive Rechnungsabgrenzung
L&R
2.710
2.710
0
0
2.710
0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
L&R
4.459
4.459
0
0
3.008
1.451
Derivate
CFH
7
0
7
0
7
0
AfS
1.471
0
1.471
0
0
1.471
22.184
20.612
1.572
0
19.262
2.922
Finanzanlagen
Summe finanzielle Vermögenswerte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FL
5.410
5.410
0
0
5.410
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
FL
16.174
16.174
0
0
16.174
0
Finanzverbindlichkeiten langfristig
FL
6.392
6.392
0
0
0
6.392
Finanzverbindlichkeiten kurzfristig
FL
593
593
0
0
593
0
CFH
11
0
11
0
11
0
FL
13.829
13.829
0
0
12.733
1.096
42.409
42.398
11
0
34.921
7.488
Derivate
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe finanzielle Verbindlichkeiten
Davon wird nach folgenden Kategorien gem. IAS 39 unterschieden:
Kredite und Forderungen
L&R
TEUR
20.612
Cashflow Hedge
CFH
TEUR
-4
AfS
TEUR
1.565
FL
TEUR
42.398
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte
Andere finanzielle Verpflichtungen
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Nettoergebnis nach Klassen
Aus
2014/15
in TEUR
Summe
Summe
1)
zum Fair Value
Aus Abgang
erfolgswirksam
erfolgsneutral
28
0
0
0
28
0
0
0
-502
505
505
-502
159
0
0
0
159
0
-441
-233
0
0
-674
0
-254
-233
-502
505
18
-502
Folgebewertung
Aus Zinsen Aus Sonstigem
Kredite und Forderungen
(L&R)
Derivate (CFH)
Zur Veräußerung verfügbare
Vermögenswerte (AfS)
Andere finanzielle
Verbindlichkeiten (FL)
Nettoergebnis
Aus
2013/14
in TEUR
Summe
Summe
1)
zum Fair Value
Aus Abgang
erfolgswirksam
erfolgsneutral
33
0
0
0
33
0
0
0
46
-49
-49
46
71
0
-59
0
12
0
-489
-188
0
0
-677
0
-385
-188
-13
-49
-681
46
Folgebewertung
Aus Zinsen Aus Sonstigem
Kredite und Forderungen
(L&R)
Derivate (CFH)
Zur Veräußerung verfügbare
Vermögenswerte (AfS)
Andere finanzielle
Verbindlichkeiten (FL)
Nettoergebnis
1)
Gebühren und sonstige Prämien, die nicht direkt Zinszahlungen zuordenbar sind.
VI. SONSTIGE ANGABEN
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Die Wolford AG hat am 6. Mai 2015 einen Vertrag zum Verkauf von nicht betriebsnotwendigen
Mitarbeiterwohnungen in Hard abgeschlossen. Der Nettoverkaufserlös beläuft sich auf TEUR 1.375.
Durch den Verkauf entsteht im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 ein Buchgewinn von
TEUR 1.091.
GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND
PERSONEN
Zu einigen Mitgliedern des Aufsichtsrates bestehen geschäftliche Beziehungen in einem unwesentlichen Umfang, die allesamt zu einem marküblichen Honorar abgerechnet werden.
KONZERNABSCHLUSS
SEITE 112 – 113
ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER KONZERNLEITUNG
2014/15 in TEUR
Bezüge
Abfertigungen
Pensionen
Gesamtbezüge
Vorstandsmitglieder
1.452
730
0
2.182
davon variabel
533
0
0
533
0
0
133
133
1.452
730
133
2.315
Aufwendungen für
Ehemalige Vorstandsmitglieder
Summe
Für ein Vorstandsmitglied wurde im Jahresabschluss 2014/15 eine Abfindungszahlung von TEUR 730
rückgestellt.
2013/14 in TEUR
Bezüge
Abfertigungen
Pensionen
Gesamtbezüge
Vorstandsmitglieder
1.333
-161
0
1.172
davon variabel
280
0
0
280
0
797
399
1.196
1.333
636
399
2.368
Aufwendungen für
Ehemalige Vorstandsmitglieder
Summe
Der rückgestellte Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat beläuft sich im Geschäftsjahr
2014/15 auf TEUR 192 (2013/14: TEUR 181).
Als Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr 2014/15 bestellt:
Ashish Sensarma, Vorstandsvorsitzender, seit 07.01.2015
Axel Dreher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Thomas Melzer, Mitglied des Vorstandes, bis 31.07.2015
Der Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2014/15 aus folgenden Mitgliedern:
Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende
Claudia Beermann, Stellvertreterin der Vorsitzenden
Lothar Reiff, Mitglied
Birgit G. Wilhelm, Mitglied
Emil Flückiger, Vorsitzender bis 18.09.2014
Vom Betriebsrat waren in den Aufsichtsrat entsandt:
Anton Mathis
Peter Glanzer
Die Funktionsperioden der Mitglieder des Aufsichtsrates und die Zusammensetzung der Ausschüsse
des Aufsichtsrates sind im Corporate Governance Bericht dargestellt.
Der Vorstand der Wolford AG hat den Konzernabschluss am 3. Juli 2015 zur Vorlage an den
Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu
erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Erklärung des Vorstandes
der Wolford AG
gem. § 82 (4) Z 3 BörseG
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 30. April 2015 ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den
Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst
getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 30. April 2015 ein
möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass
der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so
darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und
dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Bregenz, am 3. Juli.2015
Ashish Sensarma
Axel Dreher
Thomas Melzer
Vorstandsvorsitzender
Vorsitzender-Stellvertreter
Vorstand
Verantwortlich für Marketing und
Verantwortlich für Produktentwicklung,
Verantwortlich für Finanzen, Interne
Vertrieb sowie Koordination
Produktion und Technik, Beschaffung,
Revision, Investor Relations, Recht,
der Unternehmensstrategie
Distributionslogistik, Qualitätsmanagement
Personal und IT
B E S T ÄT I G U N G S V E R M E R K
SEITE 114 – 115
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Wolford AG, Bregenz, für das Geschäftsjahr
vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2015 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. April 2015, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Geldflussrechnung
und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 30. April 2015 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.
VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN
KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DIE BUCHFÜHRUNG
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet:
Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die
Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von
wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten
Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die
Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen
angemessen erscheinen.
VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS UND BESCHREIBUNG VON
ART UND UMFANG DER GESETZLICHEN ABSCHLUSSPRÜFUNG
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf
der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich
geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards
Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International
Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt.
Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und
durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der
Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.
Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter
Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei
es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.
Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst
getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter
Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch
um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben.
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen
Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der
Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
PRÜFUNGSURTEIL
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften
und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum
30. April 2015 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das
Geschäftsjahr vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2015 in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.
Aussagen zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem
Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine
falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine
Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang
steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die
Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.
Wien, am 3. Juli 2015
Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH
Mag. Manfred Geritzer
ppa. Robert von der Dollen
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns
bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und
vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281
Abs. 2 UGB zu beachten.
SERVICE
SEITE 116 – 117
Service
Struktur der Wolford Gruppe
WOLFORD AG
BREGENZ (AT), 1950
Wolford Beteiligungs GmbH
Bregenz (AT), 2007
Wolford (Schweiz) AG
Glattbrugg (CH), 1971
Wolford proizvodnja in
trgovina d.o.o.
Murska Sobota (SI), 2008
Wolford Deutschland GmbH
München (DE), 1975
Wolford Paris S.A.R.L.
Paris (FR), 1987
Wolford London Ltd.
London (UK), 1988
Wolford London Ltd.
Irland (IE), 2007
Wolford Nederland B.V.
Amsterdam (NL), 1998
Wolford Belgium N.V.
Antwerpen (BE), 2007
Wolford Belgium N.V.
Luxemburg (LU), 2008
Wolford Italia S.r.L.
Mailand (IT), 1992
Wolford Espana S.L.
Madrid (ES), 1993
~
Wolford Espana S.L.
Portugal (PT), 2011
Wolford Scandinavia ApS
Kopenhagen (DK), 1995
Wolford Scandinavia ApS
Norwegen (NO), 1999
Wolford America, Inc.
New York (US), 1996
Wolford Scandinavia ApS
Finnland (FI), 1999
~
Wolford Boutiques, LLC.
New York (US), 1998
Wolford Scandinavia ApS
Schweden (SE), 1999
Wolford Canada Inc.
Vancouver (CA), 2000
Wolford Asia Limited
Hongkong (HK), 2006
Wolford Asia Limited
Macao (MO), 2008
Wolford (Shanghai)
Trading Co., Ltd.
Shanghai (CN), 2011
100-prozentige Beteiligung
Betriebsstätte
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Glossar
NON FINANCIAL
Accessories
Artikel vorwiegend aus Textil und Leder, die die Modekollektion
saisonal abrunden und ergänzen
Bodywear
Bezeichnet den klassischen Bodysuit sowie alle gestrickten,
nahe am Körper anliegenden Modelle wie Tops und Shirts
Clothing
Bekleidung, hier: Damen-Oberbekleidung
Commission Affiliation
(COAFF)
Vertriebskonzept mit Partner-Boutiquen mit weitreichender Unterstützung der Partner in Sortimentsauswahl, Lagerhaltung, Logistik,
Marketing, Training und Produktschulung
Concession-Shop-in-Shop
Von Wolford selbst betriebene Flächen in Kauf- und Warenhäusern
Corporate Design
Einheitliches Erscheinungsbild der Marke
Corporate Governance
Verhaltensregeln für die verantwortungsvolle Führung und Kontrolle
von Unternehmen
Essentials
Wolford Modelle, die saisonübergreifend und über mehrere Jahre Teil
des Sortiments sind; im Unterschied zu Trend-Produkten
E-Tailer
Handelspartner, die Wolford Produkte ausschließlich über Online Shops
oder Online Plattformen vertreiben
Factory Outlet
Verkaufsstandort, in dem Wolford Kollektionen vergangener Saisonen
bzw. reduzierte Waren verkauft werden
FTE
Vollzeitkräfte
Handelsware
Produkte exklusiver Marken, welche die Produktpalette von Wolford
ergänzen und die in ausgewählten Boutiquen und Factory Outlets
angeboten werden
Kontrollierte Distribution
Eigene und von Partnern geführte Boutiquen, Concession-Shop-inShops, E-Commerce und Factory Outlets, in denen Wolford Produkte in
einheitlichem Corporate Design präsentiert werden
Legwear
Beinbekleidung: Strumpfhosen, Strümpfe, Leggings, Stay-ups,
Kniestrümpfe und Socken
Lingerie
Wäsche: BH, Höschen, Korsagen, Strumpfgürtel, Unterkleider
Monobrand-Distribution
Boutiquen ausschließlich mit Wolford Ware im Sortiment, inklusive
Wolford Online Shops
Multifunctional Clothing
Kleidungsstücke, die mehrere unterschiedliche modische Tragevarianten
und vielseitige Styles in einem Produkt vereinen
SERVICE
SEITE 118 – 119
Partner-Boutiquen
Von Handelspartnern geführte Wolford Boutiquen (im Gegensatz zu
Wolford-eigenen Boutiquen)
POS
Point of Sale, Verkaufsstandort, an dem Wolford Produkte angeboten
werden
Private Label
Produkte, die unter einem fremden Markennamen in den Handel
kommen
Product Placement
Öffentlichkeitswirksame, meist kostenpflichtige Positionierung von
namentlich genannten oder mit Unternehmenslogo versehenen
Produkten oder Firmenlogo in Filmen, Videos etc.
Ready-to-wear
Beinhaltet die traditionelle Produktgruppe Bodywear sowie Modelle aus
Strick und Stoff, wie z. B. Pullover, Kleider und Röcke; Synonym für
Damenoberbekleidung
Retail
Wolford-eigene Verkaufsstandorte; direkter Verkauf an
Endkonsumentinnen
Saison
Die Frühjahr / Sommer-Saison ist schwerpunktmäßig ab Jänner und die
Herbst / Winter-Saison ab Juli des jeweiligen Jahres im Handel
Shape & Control
Formgebende Produkte im Bereich Legwear, Lingerie und Swimwear
Shop-in-Shop
Für Wolford Produkte abgegrenzte Verkaufsflächen in einem Kauf- und
Warenhaus oder im Fachhandel
Soft Corner Konzept
Verkaufsraum oder -fläche im Wolford Design in modularer, flexibel
adaptierbarer Bauweise, speziell entwickelt für die individuellen
Anforderungen der Partner im Fachhandel
Stock Keeping Unit
Abkürzung „SKU“, Artikelposition (Farbe, Größe)
Store Konzept
Ladenbau: optische und funktionale Gestaltung des Verkaufsraums als
definiertes, universell einsetzbares Konzept für die Marke Wolford
Swimwear
Saisonale Bademode: Swimbodys, Bikinis, Strandaccessories wie
Pareos, Tops und Kleider
Tights
Synonym für Strumpfhose
Time-to-Market
Dauer von der Kreation über die Produktentwicklung bis zur Platzierung
des Produkts am Markt
Travel Retail
Vorwiegend von Reisenden frequentierte Verkaufspunkte z. B. an
Flughäfen
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Trend-Produkte
Alle Modelle, die saisonal als Frühjahr / Sommer- oder Herbst / WinterKollektion im Trend (modisch) und nach Ablauf der Saison nur mehr in
Factory Outlets verfügbar sind; im Unterschied zu Essential-Produkten
(Essentials)
USP
Unique Selling Proposition, Alleinstellungsmerkmal und einzigartiges
Verkaufsargument
Visual Merchandising
Optische Verkaufsförderung im Sinne von visueller Steuerung des
Verkaufs direkt an den Verkaufspunkten (am POS)
Wholesale
Großhandel, direkter Verkauf an Handelspartner wie z. B. Wolford
Boutique-Partner, Kauf- und Warenhäuser, Fachhandel sowie Private
Label
SERVICE
SEITE 120 – 121
FINANCIAL
ADR
American Depositary Receipt; Hinterlegungsscheine, die einen Anteil
an ausländischen Aktien verbriefen und an den US-Börsen oder
außerbörslich wie Aktien gehandelt werden; US-Banken kaufen Aktien
und geben dafür ADRs aus, um ausländischen Unternehmen den
Zugang zum US-Kapitalmarkt zu ermöglichen
AFRAC
Austrian Financial Reporting and Auditing Committee
AfS
Available for Sale; zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte
ATX
Austrian Traded Index; Leitindex der Wiener Börse
BIP
Bruttoinlandsprodukt
Börsenkapitalisierung
Anzahl der Aktien des Unternehmens bewertet mit dem Ultimokurs der
Aktie zum Stichtag
Capital Employed
Eigenkapital plus Nettoverschuldung
CFH
Cashflow Hedging; Absicherung der Gefahr von Schwankungen des
Cashflows
CGU
Cash Generating Unit (zahlungsmittelgenerierende Einheit); kleinste
identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse
erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen
anderer Vermögenswerte sind
D&O
Directors and Officers Versicherung
EBIT
Earnings before Interest and Taxes; Betriebserfolg
EBIT bereinigt
Betriebserfolg, korrigiert um nicht wiederkehrende Aufwendungen und
Erträge, die im Zuge der strategischen Refokussierung einmalig anfallen
EBITDA
Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization;
Betriebserfolg vor Abschreibungen
EBITDA bereinigt
Betriebserfolg vor Abschreibungen, korrigiert um nicht wiederkehrende
Aufwendungen und Erträge, die im Zuge der strategischen Refokussierung einmalig anfallen
Eigenkapitalquote
Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtvermögen (Bilanzsumme)
EPS
Ergebnis je Aktie; Ergebnis nach Steuern dividiert durch die Anzahl der
dividendenberechtigten Aktien
FL
Financial Liabilities; andere finanzielle Verpflichtungen
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Free Cashflow
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich InvestitionsCashflow; gibt jene Mittel an, die für Akquisitionen, Dividenden und
Rückkauf eigener Aktien zur Verfügung stehen
FTE
Full-Time Equivalent; auf Vollzeitbasis dargestellte Mitarbeiteranzahl
Gearing
Verschuldungsgrad; Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital
HfT
Held for Trading; zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte
IFRS
International Financial Reporting Standards; internationale
Rechnungslegungsstandards
Latente Steuern
Zeitlich abweichende Wertansätze in IFRS- und Steuerbilanz der
Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen führen zu
latenten Steuern
Like-for-Like
Umsatzentwicklung
Flächenbereinigte Umsatzentwicklung, d. h. unter Herausrechnung neu
eröffneter oder geschlossener Verkaufsflächen
L&R
Loans and Receivables; Kredite und Forderungen
Materialtangente
Materialaufwand zuzüglich Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen im Verhältnis zum Umsatz
Nettoverschuldung
Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der
Finanzanlagen und des Zahlungsmittelbestandes
Personaltangente
Verhältnis von Personalaufwand zu Umsatz
UGB
Unternehmensgesetzbuch
Umsatz
Nettoverkaufserlöse abzüglich sämtlicher Erlösschmälerungen
Working Capital
Saldo aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
sonstigen kurzfristigen Forderungen und Vermögenswerten abzüglich
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen
kurzfristigen Verbindlichkeiten
SERVICE
SEITE 122 – 123
Finanzkalender
Datum
Event
17. Juli 2015
Jahresabschluss 2014 / 15 und Bilanzpressekonferenz in Wien
14. September 2015
Bericht zum 1. Quartal 2015 / 16
17. September 2015
28. ordentliche Hauptversammlung in Bregenz
22. September 2015
Ex-Dividenden-Tag
24. September 2015
1. Auszahlungstag für Dividende
14. Dezember 2015
Bericht zum 1. Halbjahr 2015 / 16
18. März 2016
Bericht zum 3. Quartal 2015 / 16
15. Juli 2016
Jahresabschluss 2015 / 16 und Bilanzpressekonferenz in Wien
Investor Relations Kontakt
Investor Relations
Telefon
+43 5574 690 1268
E-Mail
[email protected]
Internet
company.wolford.com
Wiener Börse
WOL
Reuters
WLFD.VI
Bloomberg
WOL:AV, WLFDY:US, WOF:GR
WOLFORD
GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15
Kennzahlenübersicht 5 Jahre
Ertragskennzahlen
2010 / 11
2011 / 12
2012 / 13
2013 / 14
2014 / 15
Umsatz
in Mio. €
152,15
154,06
156,47
155,87
157,35
EBITDA bereinigt
in Mio. €
15,74
15,18
7,90
7,11
10,33
in %
10,3
9,85
5,05
4,60
6,60
in Mio. €
7,33
6,86
-0,91
-0,97
1,56
in %
4,82
4,45
-0,58
-0,62
0,99
EBIT
in Mio. €
7,33
6,86
-0,91
-4,72
2,17
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
5,81
5,04
-2,25
-5,89
1,21
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
5,05
1,26
-2,76
-2,81
1,03
Investitionen
in Mio. €
6,40
7,94
6,03
7,87
10,97
Free Cashflow
in Mio. €
10,22
0,37
0,48
-0,96
-0,54
FTE
1.560
1.665
1.606
1.562
1.574
30. 04. 11
30. 04. 12
30. 04. 13
30. 04. 14
30. 04. 15
EBITDA Marge bereinigt
EBIT bereinigt
EBIT Marge bereinigt
Mitarbeiter im (Durchschnitt)
Bilanzkennzahlen
Eigenkapital
in Mio. €
83,85
83,77
78,15
74,38
74,83
Nettoverschuldung
in Mio. €
11,81
14,50
15,96
17,04
17,12
Capital Employed
in Mio. €
95,66
98,27
94,11
91,42
91,95
Working Capital
in Mio. €
35,47
40,11
38,49
33,72
38,14
Bilanzsumme
in Mio. €
144,46
145,46
142,32
138,12
147,44
Eigenkapitalquote
in %
58
58
55
54
51
Gearing
in %
14
17
20
23
23
2010 / 11
2011 / 12
2012 / 13
2013 / 14
2014 / 15
Börsenkennzahlen
Ergebnis je Aktie
in €
1,03
0,26
-0,56
-0,57
0,21
Dividende je Aktie
in €
0,40
0,40
0,00
0,00
0,20
in Mio. €
1,96
1,96
0,00
0,00
0,98
Eigenkapital je Aktie
in €
17,11
17,10
15,95
15,18
15,27
Höchstkurs der Aktie
in €
28,50
27,49
28,90
22,77
24,12
Tiefstkurs der Aktie
in €
13,78
19,01
20,53
16,81
18,75
Ultimokurs der Aktie
in €
27,00
23,31
20,62
19,10
24,00
in Tsd.
4.900
4.900
4.900
4.900
4.900
in Mio. €
135,00
116,53
103,08
95,48
120,00
Dividende
Gewichtete Aktienanzahl
Ultimo Börsenkapitalisierung
Die Kennzahlen und ihre Berechnung sind im Glossar auf den Seiten 121 bis 122 angegeben.
SEITE 124 – 125
GESCHÄFTSBERICHT
Impressum
Medieninhaber (Verleger):
Wolford AG, Wolfordstraße 1, 6900 Bregenz, Österreich, company.wolford.com
Verantwortlich:
Vorstand: Ashish Sensarma (CEO), Axel Dreher (COO/CTO), Thomas Melzer (CFO)
Investor Relations: +43 5574 690 1268, [email protected], company.wolford.com
Texte: Regine Petzsch, Corporate and Financial Communications Consultant
Konzept und Gestaltung: GREAT, www.g-r-e-a-t.com
Fotos: Pasquale Abbatista, Cuneyt Akeroglu, Moni Fellner, Karl Lagerfeld, Marco Marezza, Jean-Baptiste Mondino,
Helmut Newton, Wolfgang Pohn, Howard Schatz, Andy Sillaber und Mario Testino
Papier: Heaven 42
Druck: Buchdruckerei Lustenau
Im Sinne einer flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezifischen Formulierungen
als neutral zu verstehen. Frauen und Männer werden gleichermaßen angesprochen.
Der Geschäftsbericht kann in deutscher und englischer Sprache unter der Telefonnummer
+43 5574 690 1268 bestellt werden und ist im Internet unter company.wolford.com abrufbar.
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