Wolford Geschäftsbericht 2014/15 zum 30.04.2015
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Wolford Geschäftsbericht 2014/15 zum 30.04.2015
Wolford Gruppe in Zahlen Ertragskennzahlen 2014 / 15 2013 / 14 Vdg. in % Umsatz in Mio. € 157,35 155,87 +0,9 EBITDA bereinigt in Mio. € 10,33 7,11 +45 EBIT bereinigt in Mio. € 1,56 -0,97 >100 EBIT in Mio. € 2,17 -4,72 >100 Ergebnis vor Steuern in Mio. € 1,21 -5,89 >100 Ergebnis nach Steuern in Mio. € 1,03 -2,81 >100 Investitionen in Mio. € 10,97 7,87 +39 Free Cashflow in Mio. € -0,54 -0,94 +43 FTE 1.574 1.562 +1 30. 04. 2015 30. 04. 2014 Vdg. in % Mitarbeiter (im Durchschnitt) Bilanzkennzahlen Eigenkapital in Mio. € 74,83 74,38 +1 Nettoverschuldung in Mio. € 17,12 17,04 +1 Working Capital in Mio. € 38,14 33,72 +13 Bilanzsumme in Mio. € 147,44 138,12 +7 Eigenkapitalquote in % 51 54 - Gearing in % 23 23 - 2014 / 15 2013 / 14 Vdg. in % Börsenkennzahlen Ergebnis je Aktie in € 0,21 -0,57 >100 Höchstkurs der Aktie in € 24,12 22,77 +6 Tiefstkurs der Aktie in € 18,75 16,81 +12 Ultimokurs der Aktie in € 24,00 19,10 +26 in Tsd. 4.900 4.900 - in Mio. € 120,00 95,48 +26 Gewichtete Aktienanzahl Ultimo Börsenkapitalisierung UMSATZ NACH M ARKT 6 7 UMSATZ NACH PRODUKTGR UPPE UMSATZ NACH DISTRIBUTION 4 56 1 5 1 2 5 7 6 3 2 4 3 3 4 1 2 3 4 5 6 7 Nordamerika 18 % Deutschland 16 % Österreich 10 % Frankreich 10 % Restliches Europa 40 % Asien / Ozeanien 5 % Restliche Welt 1 % 1 1 2 3 4 5 6 Legwear 53 % Ready-to-wear 29 % Lingerie 14 % Accessories 2 % Swimwear 1 % Handelsware 1 % 1 2 3 4 5 6 7 2 Boutiquen 48 % Concession-Shop-in-Shops 7 % Online Business 5 % Factory Outlets 10 % Kauf- und Warenhäuser 13 % Fachhandel 15 % Private Label 2 % Inhalt Kennzahlen 2014 / 15 U2 Vorwort des Vorstandes 14 Highlights des Geschäftsjahres 18 Das Unternehmen Unternehmensprofil Standorte Unternehmensgeschichte Die Produktwelt von Wolford Produktion und Know-how Nachhaltigkeit 21 24 26 28 34 36 Unternehmensstrategie 40 Die Wolford Aktie 44 Corporate Governance Bericht Corporate Governance bei Wolford Vorstand Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrates Verantwortung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Abweichungen von C-Regeln Corporate Governance Kodex Vergütungsbericht Maßnahmen zur Förderung von Frauen Bericht des Aufsichtsrates 46 48 50 51 52 53 55 56 Lagebericht Wirtschaftliches Umfeld Ergebnis- und Bilanzanalyse Entwicklung der Geschäftsbereiche Ausblick und Ziele Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Risikomanagement Forschung und Entwicklung Human Resources Angaben nach § 243 a Abs 1 UGB 58 59 64 65 66 66 70 71 72 Konzernabschluss Inhaltsverzeichnis Konzernabschluss Anhang zum Konzernabschluss 73 74 80 Erklärung der gesetzlichen Vertreter 114 Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 115 Service Struktur der Wolford Gruppe Glossar Finanzkalender Investor Relations Kontakt Kennzahlenübersicht 5 Jahre Impressum 117 118 123 123 124 U3 Wie wir nicht nur Trends setzen, sondern auch profitabel wirtschaften. Wolford Marke Stärke Wir sind eine Marke. Und künftig treten wir auch so auf. Von inspirierenden Schaufenstern in den besten Einkaufslagen der Welt bis zum unvergesslichen Produkterlebnis: Wolford macht den „Unforgettable Touch“ überall spürbar. Marke Innovationen Wir kreieren Klassiker. Mit unserer Stricktechnik schaffen wir einzigartige Produkte, die man einfach haben muss. Und künftig auch jederzeit haben kann. Ikonen sind niemals out of stock. Ikonen Wolford Produkte 24 Wolford Über alle Distributionskanäle hinweg schaffen wir ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Mit eigenem Retail, WholesalePartnern und im World Wide Web – unserem grenzenlosen … 7 Vertrieb Poin of S Wolford nt Sale. Vertrieb Back to Black: How We Drive Profits STRONG BRAND Wolford hat außergewöhnlich loyale Kundinnen und profitiert noch heute vom starken Image, das Starfotografen wie Helmut Newton geprägt haben. Wir revitalisieren die Marke und interpretieren sie zeitgemäß, um auch die Konsumentin von morgen zu überzeugen. WORLDWIDE DISTRIBUTION Wir schaffen einen ausgewogenen Mix an eigenen Standorten und partnergeführten Geschäften, eng verlinkt mit dem Online Business: eine kontrollierte Omni-ChannelDistribution für die globale Expansion von Wolford. NEW GO-TO-MARKET ICONIC PRODUCTS Wolford konzentriert sich auf ihre Kernkompetenz – körpernahe Rundstrickprodukte mit hohem Tragekomfort in konkurrenzloser Qualität – und setzt ganz auf Innovation: Wir kreieren Produkte, die zu Must-haves werden. EDGY COMMUNICATION Wir haben Standorte in den besten Verkaufslagen der Welt und werden hier noch deutlicher Flagge zeigen – allen voran mit Schaufenstern, die selbst zu Attraktionen werden. Und mit modernem Storytelling über alle Kommunikationskanäle hinweg. Der Point of Sale lebt von neuen Produkten. Künftig werden alle Prozesse des Go-to-Market von der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen aus rückwärts konzipiert und damit konsequenter auf das Einkaufsverhalten der Endkundinnen ausgerichtet. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Vorwort des Vorstandes Sehr geehrte Aktionäre, geschätzte Damen und Herren, Wolford hat das Geschäftsjahr 2014 / 15 erwartungsgemäß positiv abgeschlossen: Wir schreiben erstmals seit zwei Jahren wieder schwarze Zahlen und konnten den Umsatz um 0,9 % auf 157,4 Mio. € steigern. Mit 2,2 Mio. € liegt das EBIT deutlich im Plus, womit Wolford das Ergebnisziel für dieses Geschäftsjahr erreicht hat – ungeachtet des laufenden Transformationsprozesses und der teilweise schwierigen Marktbedingungen vor allem im ersten Halbjahr. Auch nach Steuern haben wir mit 1,0 Mio. € einen Gewinn erwirtschaftet. Nach Absatzrückgängen in den ersten Monaten stabilisierte sich das Geschäft im dritten Quartal und von Februar bis April konnten wir in fast allen relevanten Märkten teilweise deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen. Dabei kamen uns in den wichtigen Märkten USA und Großbritannien auch positive Wechselkurseffekte zugute. Im größten europäischen Markt Deutschland haben sich die Umsätze zuletzt stabilisiert, auch wenn diese im Gesamtjahr um 2 % unter Vorjahr blieben. In unserem weltweit größten Markt USA hat sich das Geschäft in den letzten Monaten so deutlich erholt, dass sich das Umsatzplus im Jahresvergleich auf 5 % beläuft. RETAIL-GESCHÄFT STABILISIERT SICH Die Umsätze mit eigenen Retail Stores stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um etwas über 1 %, wobei insbesondere im vierten Quartal ein deutlicher Aufwärtstrend einsetzte, der auch in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres anhielt. Seit Februar 2015 konnten wir die flächenbereinigten Umsätze (ohne Effekte aus Eröffnung oder Schließung von Standorten) mit jedem Monat weiter steigern. Die im zweiten Halbjahr eingeleiteten Maßnahmen zur Verkaufsförderung in den Kernmärkten USA und Deutschland zeigten offenkundig Wirkung, hinzu kommt der willkommene Rückenwind durch den schwachen Euro. Das Wholesale-Geschäft ging im Gesamtjahr um knapp 2 % zurück. Auch dieser Bereich hat sich jedoch in den letzten Monaten deutlich verbessert, nachdem wir zum Halbjahr noch um 8 % unter dem Vorjahr lagen. Die Sommerkollektion 2015 stieß bei unseren Kundinnen auf sehr positive Resonanz, hinzu kam eine Stabilisierung der Umsätze mit unserem Handelspartner im wichtigen Markt Russland. Im Vergleich zu den Vorquartalen hat sich die Situation im russischen Binnenmarkt zuletzt etwas verbes- sert, während das Ausbleiben russischer Touristen in den europäischen Metropolen weiter spürbar war. Sehr erfolgreich entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr unser Online Business: Hier beläuft sich das Umsatzplus auf 24 %. Inzwischen erzielt Wolford 5 % des Umsatzes mit eigenen Online Shops; berücksichtigt man hier noch die von Handelspartnern erzielten Online-Umsätze, steigt der Anteil am Konzernumsatz auf über 8 % und das Wachstum auf 35 %. POSITIVES ERGEBNIS WIE PROGNOSTIZIERT Insgesamt entspricht die Umsatzentwicklung 2014 / 15 zwar nicht unseren internen Erwartungen, dennoch hat sich Wolford nach einem verhaltenen Start ins Jahr gut gehalten – trotz schwieriger Marktbedingungen und des Wegfalls der Umsätze der geschlossenen Retail-Standorte (ein Effekt von rund 6 Mio. €). Auf der anderen Seite profitierten wir jedoch ergebnisseitig von der konsequenten Restrukturierung des eigenen Retail-Geschäfts. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 2,2 Mio. € nach einem Verlust von 4,7 Mio. € im Vorjahr. V O R W O R T D E S V O R S TA N D E S SEITE 14 – 15 Ashish Sensarma, CEO Deutlich verbessert hat sich auch das um außerordentliche Aufwendungen und Erträge bereinigte EBIT in Höhe von 1,6 Mio. €. Darin enthalten ist der Gewinn aus dem Verkauf von zwei Mietrechtsoptionen, wir haben jedoch auch im operativen Bereich weitere Fortschritte erzielt. Auf der anderen Seite haben wir bewusst die Marketing-Aufwendungen auf 10,6 Mio. € erhöht – eine geplante Investition in die Stärkung der Marke. ERNEUERTE UNTERNEHMENSSTRATEGIE Die Strategie der Refokussierung auf die Kernkompetenzen des Unternehmens trägt erste Früchte, jedoch ist der Transformationsprozess noch nicht abgeschlossen. Um Wolford nachhaltig auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzuführen sowie gute Ergebnisse zu erwirtschaften und angemessene Dividenden zahlen zu können, gilt es noch einige Aufgaben zu bewältigen. Wolford ist ein Markenhersteller im „aspirational luxury segment“ mit starkem eigenem Retail, unsere internen Strukturen und Prozesse sind aber noch zu sehr auf den Großhandel ausgerichtet. Wir haben bisher jeweils eine große Sommer- und Winterkollektion entwickelt, die dann zu spezifischen Terminen ausgeliefert wurde. Um die Stärke unserer MonobrandStandorte künftig besser nutzen zu können, sind wir dabei, unser Geschäftsmodell umzustellen: Konsequent vom POS und der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen ausgehend, werden alle Prozesse des Go-to-Market-Modells – angefangen bei der ersten Produktidee – eng miteinander verzahnt. Die Entwicklung erfolgt in deutlich kürzeren Rhythmen, womit wir auch schneller auf spezifische Entwicklungen sowie die aktuelle Nachfrage reagieren werden können. Dabei geht es uns darum, wieder verstärkt Produkte mit hohem Innovationsgrad und TopSeller-Potenzial zu entwickeln. Künftig wird es fünfmal im Jahr neue Ware für den Point of Sale geben – beginnend mit der Auslieferung der Sommerkollektion 2016, die Anfang Februar startet. Davon werden auch unsere Wholesale-Kunden profitieren, denn neue Produkte ziehen – entsprechend vermarktet – die Konsumentinnen in die Geschäfte. Intern kann damit die Kapazitätsauslastung übers Jahr optimiert und der Fertigwarenbestand gesenkt werden, was positive Auswirkungen auf Kosten und Cashflow haben wird. Kundenbasis: Wolford Kundinnen schwören seit Jahren auf unsere Produkte. Dabei vertrauen sie nicht zuletzt auf die nachhaltige Produktion ausschließlich in Europa – auch diese Tatsache muss künftig erzählt werden. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir das Marketing darauf konzentrieren, die eigenen Standorte in den Top-Einkaufslagen besser zu nutzen und so die Quadratmeterumsätze zu steigern. Wir sind dabei, ein neues Konzept für unsere Schaufenster zu entwickeln, die zu echten Attraktionen werden sollen. Auch in den Geschäften selbst steht künftig das Einkaufserlebnis im Vordergrund: Die im vergangenen Geschäftsjahr neu eröffneten Standorte in strategisch wichtigen Lagen in Barcelona, Florenz, Frankfurt und München sind erste Meilensteine auf diesem Weg, aber noch nicht das Ziel. In den kommenden Jahren wollen wir den Durchschnittsumsatz im eigenen Retail auf über 10.000 € je Quadratmeter steigern und eine EBIT-Marge im Konzern von 10 % erwirtschaften. EINKAUFSERLEBNIS ONLINE UND OFFLINE Axel Dreher, COO / CTO Positive Folgen für unser Working Capital wird auch die weitere Modernisierung und Straffung des Produktsortiments haben: In den kommenden eineinhalb Jahren werden wir in der umfangreichen Essential-Kollektion die Anzahl der Artikeleinheiten (Stock Keeping Units) von über 5.500 auf rund 3.000 verringern. Auch das nimmt Komplexität aus unseren Prozessen, sichert die Warenverfügbarkeit und passt das Sortiment an die gewünschte Präsentation am POS an. REVITALISIERUNG DER MARKE In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sich Wolford ihrer Wurzeln besonnen und ihre innovative Kraft auf jene Produktbereiche konzentriert, die der Marken-DNA entsprechen: Legwear und körpernahe Produkte wie Lingerie und Bodywear. Nun gilt es, die Marke zu revitalisieren, ihr die alte Strahlkraft zurückzugeben und damit neue Kundinnen an die Marke heranzuführen. Zu den großen Stärken von Wolford gehört die loyale Nicht zuletzt gilt es, den Konsumentinnen ein Einkaufserlebnis zu bieten, das keine Grenzen zwischen online und offline kennt. Sie sollen in Zukunft online bestellte Ware ebenso vor Ort im Geschäft abholen wie umgekehrt im Geschäft gerade nicht vorrätige Artikel online nach Hause bestellen können. Wir werden unser wachstumsstarkes Online-Geschäft auf die nächste Stufe heben und den erfolgreich gestarteten Dialog mit den Kunden über Social Media weiter intensivieren. Die internationale Expansion von Wolford wird schrittweise weiter vorangetrieben, und zwar V O R W O R T D E S V O R S TA N D E S SEITE 16 – 17 zunächst mit dem Fokus, die noch nicht vollständig genutzten Potenziale in unseren Kernmärkten Westeuropa und USA zu heben. Zusätzlich bieten die Emerging Markets wie der Mittlere Osten und Asien unserer Marke große Wachstumschancen, die wir künftig mit unseren bewährten Partnern sowie im Rahmen neuer Modelle realisieren wollen, z. B. durch die Zusammenarbeit mit Master-Franchise-Nehmern in Märkten außerhalb Westeuropas und Nordamerikas. POSITIVER AUSBLICK UND GEPLANTE DIVIDENDENZAHLUNG Geschätzte Aktionäre, nicht alle angesprochenen Maßnahmen lassen sich binnen weniger Monate umsetzen. Doch haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr in vielen Bereichen wesentliche Fortschritte erzielt und die Basis für nachhaltig profitables Wachstum gelegt. Thomas Melzer, CFO Daher haben wir uns das Ziel gesetzt, dass Wolford im Geschäftsjahr 2015 / 16 den Umsatz weiter ausbaut und erneut mit einem positiven operativen Ergebnis abschließt. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der erneuerten Unternehmensstrategie werden wir aus dem Cashflow sowie freien Kreditlinien finanzieren. Anfang Mai konnten wir nach dem Grundstück in Bregenz auch die Betriebswohnungen für 1,3 Mio. € veräußern, womit die Verwertung des nicht betriebsnotwendigen Vermögens rund 8 Mio. € Erlös generiert hat und abgeschlossen ist. Von diesen Veräußerungserlösen haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 3 Mio. € zusätzlich für Marketing und damit die langfristige Stärkung unserer Marke ausgegeben und einen Teil der Refokussierungsstrategie finanziert. Wir wollen jedoch auch Sie, die Anteilseigner des Unternehmens, an den außerordentlichen Erträgen partizipieren lassen und schlagen daher der Hauptversammlung vor, eine Sonder-Dividende in Höhe von 0,20 € je Aktie auszuschütten. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in die Wolford AG und hoffen, dass Sie uns weiter begleiten. An dieser Stelle möchten wir auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz in diesen Zeiten des Umbruchs und der Neuausrichtung danken. Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg. Der Vorstand Ashish Sensarma Axel Dreher Thomas Melzer WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Highlights des Geschäftsjahres 2014 /15 Neuer Wolford Shop in der Züricher Strehlgasse Wolford Modenschau im Festspielhaus in Bregenz VORSTELLUNG DER NEUEN HERBST / WINTERKOLLEKTION 2015 / 16 - Vorstellung der Kollektion auf einer Gala im Bregenzer Festspielhaus – der erste Meilenstein auf dem Weg zur Neuausrichtung des Produktportfolios ist erreicht (Januar 2015) - Das Fachpublikum lobt die Rückkehr zu den Wurzeln der Marke Wolford NEUER CEO AN BORD NEUE BOUTIQUEN AN STRATEGISCHEN STANDORTEN - Ashish Sensarma wird zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Wolford AG bestellt (Januar 2015) - Der ausgewiesene RetailExperte mit 30 Jahren Erfahrung in der FashionBranche hat unter anderem als COO die Luxus-Bademode Vilebrequin international bekannt gemacht und davor die Geschäftsbereiche Retail und Online der Modekette Mexx ausgebaut - Juni 2014: Prince Street, New York, USA - September 2014: Paseo de Gracia, Barcelona, Spanien - Oktober 2014: Fressgass’, Frankfurt, Deutschland - Oktober 2014: Via Calzaiuoli, Florenz, Italien - März 2015: Weinstraße, München, Deutschland - März 2015: Rue Paradis, Marseille, Frankreich - März 2015: Strehlgasse, Zürich, Schweiz HIGHLIGHTS DES GESCHÄFTSJAHRES SEITE 18 – 19 NEUES AUS DER PRODUKTENTWICKLUNG (FORTLAUFEND) Wolford Buskampagne in Paris VIPS IN WOLFORD (FORTLAUFEND) UNTERNEHMENSSTRATEGIE ÜBERARBEITET Gemeinsam mit dem Management formuliert der Vorstand die Grundpfeiler der erneuerten Strategie (Februar 2015) - Revitalisierung der Marke – Modernisierung eines starken Erbes - Anpassung des Produktportfolios – konsistente Kollektionsaussage und Sicherung des Wettbewerbsvorsprungs durch Innovation - Neuausrichtung der Marktkommunikation – online und offline - Optimierung der kontrollierten Multi-Channel-Distribution und Globalisierung - Neues Go-to-Market-Modell - Während eines gemeinsamen Auftrittes tragen Madonna und Taylor Swift Wolford: Madonna in Twenties Tights plus Fatal 80 Stay-Ups und Taylor Swift in Satin Touch Stay-Ups - Beyoncé präsentiert sich in Twenties Tights - Scarlett Johansson verrät ihre Leidenschaft für Wolford im Interview mit der Vogue UK: „… This year I want to wear more dresses with tights. I’m going to make some serious investments at Wolford.“ - Jennifer Aniston zeigt sich in Mat Opaque 80 Tights - Gwen Stefani trägt Twenties Tights beim Fotoshooting für die Cosmopolitan - Kristen Stewart posiert im Wolford Bra auf dem Elle-Cover - Für die weltweit erste geklebte Strumpfhose Pure 50 Tights erhält Wolford im September 2014 den Innovationspreis des Landes Vorarlberg - Auf die Pure 50 Tights folgt mit der Sommerkollektion 2016 die Pure 10 Tights: hauchdünn und dank einer Garn-Innovation die weichste Strumpfhose am Markt - Auch im Bereich Ready-to-wear setzt Wolford weiter auf die innovative Klebetechnologie und entwickelt die neue Serie Pure Plus in dickerer Qualität mit geschnittenen Kanten - Neu im Programm der Lingerie sind zahlreiche Produkte aus Sheer Touch Material (sehr feines, dennoch formendes Material) sowie die Linie Cotton Contour (ebenfalls formend, aber mit dem Tragekomfort von Naturfasern) - Bei der Soft Sensation Legwear kommt eine neue Stricktechnologie (Plüschgestrick) zum Einsatz: Das macht sie besonders warm, aber zugleich extrem atmungsaktiv und damit gut geeignet auch für Freizeit-Aktivitäten Wolford Headquarter in Bregenz, Österreich DAS UNTERNEHMEN SEITE 20 – 21 Das Unternehmen Unternehmensprofil DAS UNTERNEHMEN IN KÜRZE Das Unternehmen Wolford, gegründet 1950 im österreichischen Bregenz, ist Marktführer im Bereich der luxuriösen Legwear und Bodywear und hat eine etablierte Position bei exklusiver Lingerie. In den 65 Jahren seines Bestehens hat es zahlreiche Produktinnovationen hervorgebracht, die zum Teil noch heute Verkaufsschlager sind. Wolford produziert unter Einhaltung hoher Umweltstandards ausschließlich in Europa (in Österreich und Slowenien) und beschäftigt über 1.600 Mitarbeiter. Dank 271 Monobrand-POS (Points of Sale) und zahlreichen Handelspartnern ist die Marke weltweit in über 60 Ländern vertreten. Seit 1995 notiert Wolford an der Wiener Börse, die Gründerfamilie hält über zwei Privatstiftungen über 40 % der Aktien. Wolford will profitabel wachsen und folgt einer klaren unternehmerischen Vision: „Wir wollen die global dominierende Marke im Segment luxuriöser Legwear, Lingerie und Bodywear sein, die ihren Kundinnen eine rundum unvergessliche Erfahrung bietet: den „Unforgettable Touch of Wolford“. PRODUKTE Wolford ist für viele Frauen weltweit der Inbegriff exklusiver Strumpfund Bodywear-Mode. Mit ihrer Kernproduktgruppe Legwear erzielt Wolford mehr als die Hälfte des Umsatzes. Die Ready-to-wear (29 % vom Umsatz) umfasst körpernahe Produkte wie Bodys und Shirts (Bodywear) ebenso wie den Körper umspielende Kleider und Pullover. Beide Produktgruppen basieren auf einer speziellen, von Wolford entwickelten und laufend verfeinerten Rundstrick-Technologie. In Kombination mit feinsten Garnen ermöglicht sie den speziellen Tragekomfort und die Produktqualität, die Wolford Kundinnen seit Jahrzehnten schätzen. Beide Produktgruppen werden komplettiert durch ein ausgewähltes Angebot funktionaler und teilweise körperformender Wäsche (Lingerie, 14 % vom Umsatz), das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Dabei wird zwischen modischer Trend-Ware und der sogenannten Essential-Kollektion unterschieden, die zeitlose „Klassiker“ von Wolford umfasst, beispielsweise die schon seit 1988 produzierte Strumpfhose Satin Touch. Ergänzt wird die Produktpalette durch eine kleine Auswahl an Accessoires wie etwa Schals und Schmuckbänder. Das Angebot von Bademode hat Wolford im abgelaufenen Geschäftsjahr eingestellt. UM SATZ NACH PRODUKTGRU PP E 3 4 56 2 1 1 Legwear 53 % 2 Ready-to-wear 29 % 3 Lingerie 14 % 4 Accessories 2 % 5 Swimwear 1 % 6 Handelsware 1 % WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 UMSATZ NACH DISTRIBUTION 7 6 5 1 4 3 2 1 Boutiquen 48 % 2 Concession-Shop-in-Shops 7 % 3 Online Business 5 % 4 Factory Outlets 10 % 5 Kauf- und Warenhäuser 13 % 6 Fachhandel 15 % 7 Private Label 2 % Social-Media-Kampagne „Ballerina Projekt“ VERTRIEBSKANÄLE 1– 4 = Kontrollierte (Monobrand) Distribution: 70 % 1(ohne Partner-Boutiquen), 2, 3, 4 = Retail: 62 % Wolford Kreationen werden aktuell in über 60 Ländern weltweit über ein Netz von eigenen Standorten sowie Handelspartnern vertrieben. jahr 2014 / 15 mit 48 % den größten Umsatzanteil. Ende April 2015 standen von den 206 Wolford Boutiquen 116 unter eigener Führung, 90 wurden von Partnern geführt. Boutiquen und Monobrand-Distribution Mit der Eröffnung der ersten Wolford Boutique in New York nahm die Monobrand-Erfolgsgeschichte von Wolford ihren Anfang. Die darauf folgende Boutiquenexpansion spannte ein dichtes Netz über die prestigeträchtigen Lagen der weltweiten Modehauptstädte. Die Ausweitung der Monobrand-Distribution bildet auch zukünftig einen zentralen Bestandteil der Vertriebsstrategie, wobei ein ausgewogener Mix aus Partner-Boutiquen und eigenen Standorten in strategisch wichtigen Städten angestrebt wird. Mit seinem internationalen Netzwerk von Boutiquen erzielte das Unternehmen im Geschäfts- Online Business Vor allem die Produkt-Klassiker aus der Essential-Kollektion eignen sich für den bequemen Wiederholungskauf von zu Hause aus über das Internet, da bei Wolford Qualität und Passform stets unverändert auf höchstem Niveau sind. Doch auch Trend-Artikel werden aufgrund der genannten Vorteile vielfach online bestellt. Der Anteil des Online-Geschäfts am Gesamtumsatz nimmt stetig zu und betrug 2014 / 15 über 5 %, ohne Berücksichtigung der Online-Umsätze der Handelspartner. Aktuell können Kundinnen in 15 Ländern rund um die Uhr in eigenen Wolford Online Boutiquen einkaufen. Factory Outlets Factory Outlets leisteten in der Berichtsperiode einen Umsatzbeitrag von 10 % und bieten preissensiblen Konsumentinnen eine gute Gelegenheit, in die Welt von Wolford einzusteigen oder Modelle früherer Kollektionen zu erwerben. Kauf- und Warenhäuser In zahlreichen internationalen Kauf- und Warenhäusern, beispielsweise bei Harrods in London oder bei Bergdorf Goodman in New York, werden Wolford Produkte in exklusiven Shop-inShops im ansprechenden Wolford Ambiente angeboten. Der Vertriebskanal Kaufhäuser inklusive Concession-Shop-in-Shops (selbst betriebene Flächen) generierte in der Berichtsperiode einen Umsatzanteil von 20 %. DAS UNTERNEHMEN SEITE 22 – 23 Neuer Wolford Shop in der Münchener Weinstraße Fachhandel Auch in einer Vielzahl exklusiver Mode- und Fachhandelsgeschäfte sind Wolford Modelle erhältlich. Die Fachhandelspartner werden von Wolford gezielt ausgewählt und geschult, um neben einer adäquaten Präsenz der Produkte auch eine fundierte Beratung der Kundinnen sicherzustellen. Über Erlöse mit dem Fachhandel hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 15 % der Gesamtumsätze generiert. KUNDENBINDUNGSPROGRAMM „MY WOLFORD“ In den vergangenen zwei Jahren hat Wolford intensiv daran gearbeitet, die Vertriebskanäle Online Business und eigene Boutiquen stärker miteinander zu vernetzen. Individualisierte Produktinformation in Kombination mit der jeweils bevorzugten Einkaufsmöglichkeit bietet den Kundinnen zeitliche und räumliche Flexibilität bei größtmöglicher Produktauswahl. Das seit 2010 bestehende Kundenbindungsprogramm „My Wolford“ hat mehr als 460.000 registrierte Stammkundinnen und verfolgt das Ziel, nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen und dauerhaft zu pflegen. Es bietet seinen Mitgliedern nicht nur regelmäßig Informationen über neue Angebote, sondern auch produktspezifische Beratungen, einen Treuebonus sowie Einladungen zu Veranstaltungen und dem saisonalen Private Sale. WOLFORD WELTWEIT PRÄSENT Wolford Produkte sind in über 60 Ländern der Welt erhältlich – mit einem Schwerpunkt auf Europa. Umsatzstärkster Markt war 2014 / 15 Nordamerika mit 18 %, gefolgt von Deutschland mit 16 %. Österreich und Frankreich trugen jeweils 10 % zum Umsatz bei. UMSAT Z NACH MARKT 6 7 1 2 5 3 4 1 Nordamerika 18 % 2 Deutschland 16 % 3 Österreich 10 % 4 Frankreich 10 % 5 Restliches Europa 40 % 6 Asien / Ozeanien 5 % 7 Restliche Welt 1 % WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Standorte WE LTW EIT Monobrand-Standorte 30. April 2015: 271 davon eigene Verkaufspunkte: 116 Boutiquen 2 39 Concession-Shop-in-Shops 26 Factory Outlets 2 davon partnergeführte Standorte: 90 Boutiquen sowie ca. 3.000 weitere Handelspartner 3 7 AS I EN: 39 1 ) davon eigene Standorte: 6 Boutiquen 3 Concession-Shop-in-Shops davon partnergeführte Standorte: 4 30 Boutiquen 4 2 1) inklusive Russland, Ukraine 2 2 2 3 8 2 NORDAM ERIKA: 35 davon eigene Standorte: 25 Boutiquen 5 Concession-Shop-in-Shops 3 3 Factory Outlets davon partnergeführte Standorte: 2 Boutiquen 2 DAS UNTERNEHMEN SEITE 24 – 25 EUROPA : 189 2) davon eigene Standorte: 85 Boutiquen 31 Concession-Shop-in-Shops 23 Factory Outlets davon partnergeführte Standorte: 50 Boutiquen 2) exklusive Russland, Ukraine 3 7 4 4 4 4 6 2 2 2 2 8 2 9 2 4 2 4 2 4 2 2 9 3 Foto von Helmut Newton, Wolford Models im Jahr 1997 Unternehmensgeschichte Was 1950 im österreichischen Bregenz am Bodensee mit der Gründung einer Produktionsstätte für kunst- und reinseidene Damenstrümpfe begann, ist heute für viele Frauen weltweit der Inbegriff exklusiver Strumpf- und BodywearMode. Basis dieses Erfolgs ist die innovative Rundstricktechnologie von Wolford, die eine einzigartige Produktqualität ermöglicht. Doch um zur begehrten Marke zu avancieren, brauchte es mehr: eine unverwechselbare Ästhetik sowie eine entsprechende Bildsprache und Kommunikation. Die besondere Ästhetik der Wolford Kreationen zieht sich wie ein roter Faden durch mehr als sechs Jahrzehnte Unternehmensgeschichte. Im Zentrum steht die weibliche Silhouette, umhüllt von edlem Garn – die Verkörperung zeitloser Eleganz. DAS UNTERNEHMEN SEITE 26 – 27 Foto von Pasquale Abbattista, Wolford & Missoni, Frühjahr / Sommer 2006 bis Herbst / Winter 2006 / 07 Foto von Marco Marezza, Wolford & Valentino, Herbst / Winter 2007 / 08 bis Frühjahr / Sommer 2008 bewussten und starken Wolford Frau entscheidend geprägt. Auch andere namhafte Fotografen wie Jean-Baptiste Mondino, Markus Klinko & Indrani oder Rankin setzten die Mode von Wolford effektvoll und emotionsreich in Szene. Diesen hohen Anspruch an die visuelle Kommunikation hat das Unternehmen auch heute noch, zuletzt engagierte Wolford den international renommierten Modefotografen Mario Testino für die 2014 gestartete ImageKampagne. haften Designern zusammen – von Armani, Valentino und Karl Lagerfeld bis Missoni. So entwickelte etwa der Stardesigner Philippe Starck aus einem blickdichten Schlauch von Wolford ein vielbeachtetes, multifunktionelles Kleidungsstück mit integrierter Strumpfhose. Foto von Jean-Baptiste Mondino, Wolford & Philippe Starck „Starck Naked“,1998 Die körpernahen Schnitte in bester Verarbeitung und Qualität begeistern Wolford Kundinnen weltweit seit Jahrzehnten. Zudem gelangen Wolford immer wieder wegweisende Produktinnovationen, die zu echten Klassikern wurden – von der ersten transparenten Stützstrumpfhose Miss Wolford (1977) über den ersten nahtlosen Body (1992) bis zur weltweit ersten geklebten Strumpfhose Pure 50 (2014), die auch unter enger Kleidung unsichtbar bleibt. Unverwechselbar ist auch die Bildsprache des Unternehmens: Hier setzte Wolford in den vergangenen Jahrzehnten Maßstäbe, angefangen in den 1990er-Jahren mit dem Engagement des weltberühmten Fotografen Helmut Newton. Er hat das Image der selbst- Die Geschichte von Wolford ist untrennbar mit der Geschichte der Mode verbunden – und damit geprägt vom Zeitgeist und von Einflüssen aus Kunst und Kultur. Stets offen für kreative Ideen, arbeitete Wolford immer wieder mit nam- Seit vielen Jahren verlassen sich namhafte Schauspielerinnen und Sängerinnen wie etwa Madonna, Beyoncé, Scarlett Johansson, Miley Cyrus und Kate Moss bei ihren öffentlichen Auftritten auf die Qualität und Exklusivität von Wolford Produkten. Die Marke ist ein Liebling der Stars, bleibt dabei entweder dezent im Hintergrund, oder wird durch den Auftritt in trendigen Modellen öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Die Produktwelt von Wolford: „The Unforgettable Touch“ Legwear Alina Leggings, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16 Seit 65 Jahren überzeugt Wolford ihre Kundinnen mit modischer und innovativer Beinbekleidung, die hohen Tragekomfort und perfekte Passform bietet. Das Angebot umfasst klassische Essentials als Ganzjahresprogramm sowie Luxe 9 Knee Highs, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16 saisonale Trendmodelle. Von Strumpfhosen und Strümpfen über Stay-Ups und Kniestrümpfe bis hin zu Leggings und Socken bietet Wolford ein umfangreiches Sortiment, das durch funktionale Shape & Control-Produkte mit hohem Innovationsgrad abgerundet wird. Die Legwear ist die Kernproduktgruppe von Wolford, an der sich die weiteren Produktgruppen Lingerie und Ready-towear orientieren. DAS UNTERNEHMEN SEITE 28 – 29 Filigra Lace Stocking und Filigra Stocking Belt, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016 WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Ready-to-wear Filigra Lace Pullover, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016 In der Damenoberbekleidung bietet Wolford zeitlos klassischen Chic ebenso wie modische Produkte aus feinsten Materialien. Die Kollektion umfasst all jene Produkte, die sich an den Körper schmiegen wie Bodys, Shirts und Tulle Pullover, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16 Tops (Bodywear) – ergänzt durch den Körper umspielende Produkte wie beispielsweise Merinokleider, Röcke und Pullover. Gemeinsam ist allen Produkten der Anspruch an Qualität, Pflegeleichtigkeit und optimalen Tragekomfort. Sie sind eine perfekte Ergänzung zur Legwear und lassen sich vielfältig kombinieren. DAS UNTERNEHMEN SEITE 30 – 31 Pure Plus Dress, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016 WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Lingerie Neon String Panty, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16 Die Wäschekollektion von Wolford zeichnet sich durch zeitloses Design, raffinierte Details und einen hohen Grad an Funktionalität aus. Sowohl in den klassischen als auch in den dekorativen Serien bietet Wolford mit Shape & Filigra Lace Push-Up Bra, Frühjahr- / Sommerkollektion 2016 Control zudem den Körper formende Lingerie-Produkte. Auch die Lingerie harmoniert mit der Legwear und der Ready-to-wear und bietet dazu eine perfekte Ergänzung. DAS UNTERNEHMEN SEITE 32 – 33 Neon String-Body, Herbst- / Winterkollektion 2015 / 16 WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Produktion und Know-how Am Anfang der Wolford Produktion steht ein feines Garn. Aus diesem Garn entstehen in vielen, fein aufeinander abgestimmten Produktionsschritten die Kreationen von Wolford. Jedem einzelnen dieser Arbeitsschritte folgt eine manuelle Qualitätskontrolle. Hochqualifizierte Arbeitskräfte in Bregenz (Österreich) und Murska Sobota (Slowenien) und ein kompromissloses Qualitätsdenken, das sich durch alle Bereiche des Unternehmens zieht, zeichnen die Marke aus und garantieren perfekte Passform und höchsten Tragekomfort und Langlebigkeit. TRENDSETTER DER BRANCHE Wolford setzte in ihrer 65-jährigen Geschichte als Trendsetter der Branche mit zahlreichen Produktinnovationen Meilensteine. Darunter finden sich Strumpfhosenmodelle wie die Miss W, Satin Touch und Velvet de Luxe, die ebenso wie Wolford Bodys, das Fine Merino Dress und die Lingerie der Mat de Luxe Serie als Klassiker in der Damengarderobe gelten. Textile Ingenieurskunst, ein starker Innovationsgeist und viel Liebe zum Detail sind die Basis für Produkt-Ikonen, wie sie Wolford immer wieder geschaffen hat. So konnte Wolford 2014 mit der Pure 50 Tights die weltweit erste geklebte Strumpfhose auf den Markt bringen. Dahinter steht eine zum Patent angemeldete Innovation in der Verbundtechnologie, die es möglich macht, Nähte so dünn und glatt miteinander zu verkleben, dass sie auch unter enger Kleidung nicht auftragen und hohen Tragekomfort bieten. Alle Innovationen basieren auf der von Wolford entwickelten hochspezialisierten Stricktechnologie und sind das Ergebnis von laufenden, intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Mit einer unternehmensinternen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, einer Zwirnerei, Strickerei, Dämpferei, Näherei, Färberei und Formerei, einem Farblabor sowie flexiblen Zuliefer-Partnern verfügt Wolford über eine entsprechend hohe Innovationskraft, um immer wieder mit neuen Produkten überraschen zu können. AUS FASERN WIRD FASHION Wolford Produkte bestehen aus feinstem Garn, das vorwiegend aus Italien, Österreich, Deutschland, Japan und der Schweiz bezogen wird. Neben Naturfasern wie Wolle und Seide kommen hauptsächlich synthetische Fasern zum Einsatz. Nahezu alle Garne werden im Rohzustand, d. h. ungefärbt gestrickt, was bereits von Beginn an für einen Qualitätsvorsprung sorgt. In der Wolford Strickerei in Bregenz herrschen besondere klimatische Bedingungen, die Voraussetzung für eine außergewöhnlich schöne und gleichmäßige Maschenstruktur sind: Bei einem hinsichtlich Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur fein abgestimmten Mikroklima wird das beste Ergebnis erzielt. Pro Tag werden in der Strickerei rund 430.000 Kilometer Garn verarbeitet, was etwa dem zehnfachen Erdumfang entspricht. Auf 440 individuell umgebauten Strickmaschinen, die das technische Herz der Produktion bilden, entstehen täglich rund 23.000 Strumpfhosen, 6.000 Strümpfe und 2.000 Bodys. Für eine Basic-Strumpfhose werden bis zu 12 Kilometer Garn verwendet. Die durchschnittliche Strick- Strickmaschinen: das technische Herz der Marke Wolford zeit für eine Strumpfhose ohne DAS UNTERNEHMEN SEITE 34 – 35 Bis zu 12 km Garn für eine Strumpfhose Muster beträgt zwischen drei und sechs Minuten, für aufwändige Trendmodelle entsprechend länger. Die Dämpfung der ungefärbten, gestrickten Schläuche in der hauseigenen Dämpferei macht das Material elastischer und widerstandsfähiger und gibt ihm die entsprechende Länge. Späteres Einlaufen wird so verhindert. In der Konfektion sorgen textile Fachkräfte mit geschulten Händen und Augen dafür, dass im Rahmen effizient geplanter und organisierter Ablaufprozesse Mode entsteht, die höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Rund 18 Kontrollgänge pro Produkt Fertig konfektioniert gehen die Teile in die Färberei, wo sie einen material- und farbabhängigen Färbeprozess durchlaufen, der bis zu zwölf Stunden dauern kann. Pro Tag benötigt das Unternehmen rund 700.000 Liter Wasser. Über Wärmerückgewinnungssysteme wird Prozesswasser zurückgeführt und Restwärme wird für Heizung und Kühlung verwendet. Erst dann wird das gereinigte und gekühlte Wasser in die Kanalisation geleitet. Als in einem Wasserschutzgebiet angesiedelter Produktionsbetrieb unterliegt Wolford strengen gesetzlichen Anforderungen, die vollumfänglich erfüllt werden. Gefärbt und geformt erfolgt anschließend die Fertigmaßkontrolle, bei der in Stichproben pro Produktionseinheit fest definierte Qualitätskriterien, z. B. Griff, Elastizität und Dehnung, überprüft werden: 21 Parameter sind es bei Strümpfen, 14 bei Bodys. Im abschließenden Sortierungsund Verpackungsprozess wird jedes einzelne Produkt nochmals mit geschultem Auge und Fingerspitzengefühl überprüft. Erst dann wird es manuell verpackt und ist zum Versand bereit. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Nachhaltigkeit BEKENNTNIS ZUR NACHHALTIGEN UNTERNEHMENSFÜHRUNG Gemeinsam mit ihren Geschäftspartnern arbeitet Wolford kontinuierlich an der langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs – und das setzt ökonomisch, sozial und ökologisch verantwortliches Handeln voraus. Nachhaltiges Denken und Handeln sind bei Wolford selbstverständlich. Im Rahmen des Chancen- und Risikomanagements evaluiert Wolford kontinuierlich die Wirksamkeit von Prozessen und internen Kontrollen, dokumentiert diese und leitet, wenn notwendig, entsprechende Verbesserungsmaßnahmen ein. Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Maßnahmen liegt beim Management und Nachweise dafür werden von Vorstand und Aufsichtsrat eingefordert. Dieser Prozess ist seit Jahren fester Bestandteil der internen Arbeitsweise und Berichtslinien. GESUNDHEIT UND UMWELTSCHUTZ Die seit 1950 bestehende Produktionsstätte in Bregenz grenzt direkt an das Wasserschutzgebiet des Bodensees und muss daher besonders hohen Anforderungen an umweltschonende Prozesse und einen effizienten Einsatz von Ressourcen genügen. Gezielte Maßnahmen, die umliegende Ökosysteme schützen und bewahren, sind für das Unternehmen seit Jahrzehnten Teil seiner aktiv wahrgenommenen Umweltverantwortung. Nur ein Beispiel: Pro Tag benötigt Wolford rund 700.000 Liter Wasser. Über Wärmerückgewinnungssysteme wird Prozesswasser zurückgeführt und Restwärme für Heizung und Kühlung verwendet. Erst danach und jeweils in Absprache mit dem örtlichen Kläranlagenbetreiber wird das gereinigte und DAS UNTERNEHMEN SEITE 36 – 37 SYSTEM PARTNER Systempartnerschaft mit bluesign Dass der Produktionsprozess von Wolford den weltweit höchsten Standards für Nachhaltigkeit in der Textilindustrie entspricht, beweist die seit April 2015 bestehende Partnerschaft mit der bluesign technologies AG, einem global agierenden Netzwerk, dessen System für sichere Textilien, eine umweltfreundliche Produktion und den sorgfältigen Umgang mit Ressourcen steht. Dabei geht es nicht nur um die Überprüfung einzelner Endprodukte, wie sie bei zahlreichen Öko-Labels üblich ist, sondern darum, Transparenz über die komplette textile Zuliefererkette zu schaffen. gekühlte Abwasser in die Kanalisation geleitet. Zum Anspruch der Marke Wolford gehört es, nur Produkte herzustellen, die ein Höchstmaß an Qualität, Funktion und Komfort bieten. Entsprechend großes Augenmerk liegt auf der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der verwendeten Materialien und Chemikalien im Herstellungsprozess ebenso wie bei der Verarbeitung. Österreichische Unternehmen unterliegen hier generell einer sehr strengen Gesetzgebung, doch die Qualitätskontrolle bei Wolford geht darüber weit hinaus. Nachdem sich das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einem aufwändigen AuditierungsProzess unterzogen hat, ist Wolford weltweit der erste Strumpfhersteller, der sich Partner des bluesign® system nennen darf. Dabei wurde jeder Schritt in der Produktion und jede eingesetzte Chemikalie genau analysiert und bei Bedarf entsprechend den Anforderungen von bluesign optimiert oder ersetzt. Zu den Vorteilen des Systems gehört, dass sich die Partner aufeinander verlassen können. Unabhängig davon hat Wolford jedoch schon seit Jahren ein eigenes System zur Qualitätskontrolle von Lieferanten. Diese werden regelmäßig besichtigt und müssen sich auch zum „Code of Conduct“ des Verbands der Textil- und Modeindustrie bekennen. Ihre Produkte müssen den Richtlinien und Schadstoffgrenzwerten von Ökotex 100 und der EU-Norm REACH (Registration, Evaluation, Authorization of Chemicals) entsprechen. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird im Rahmen von Kontrollen durch das interne Qualitätsmanagement sowie durch unabhängige Labore sichergestellt. Führende Rolle bei smart-textiles Projekt Das ökologische Engagement von Wolford geht noch weiter und umfasst auch die Schonung natürlicher Ressourcen. So arbeitet das Unternehmen im Rahmen des Branchennetzwerks smart-textiles an einem Projekt zur Entwicklung einer kreislauffähigen Wäscheserie (cradle to cradle). Dabei handelt es sich um ein von der FFG (österreichische Forschungsfördergesellschaft) unterstütztes sogenanntes COIN-Projekt (Cooperation Innovation) zur Förderung der Kooperation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen für eine effiziente Umsetzung von Wissen in innovative Produkte. In diesem Projekt geht es um die Entwicklung von Lingerie-Artikeln mit Rohstoffen, die entweder wiederverwertet werden können oder sich umweltneutral entsorgen lassen, weil sie biologisch abbaubar sind. Beteiligt an der Entwicklung sind zehn Vorarlberger Textilunternehmen, die entsprechende Wäschebestandteile – von Bändern bis zu Verschlüssen – produzieren. Wolford hat die Führungsrolle in diesem Konsortium inne, da das Unternehmen nicht nur selbst entsprechende Stoffe entwickelt, sondern künftige Produkte auch unter seinem Markennamen vermarkten wird. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 DER SPIRIT EINES WOLFORDIANERS FÖRDERUNG DER MITARBEITER Soziale Verantwortung beginnt im eigenen Haus. Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind für den Unternehmenserfolg von Wolford unverzichtbar. Daher arbeitet Wolford kontinuierlich an Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter, ihrer Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen. Wolford ist sich auch der veränderten Anforderungen junger Menschen an attraktive Arbeitgeber bewusst. Sie erwarten eine Unternehmenskultur, die Work-LifeBalance sowie Entfaltungs- und Karrieremöglichkeiten bietet. Die Führungskultur im Unternehmen spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Daher haben im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 60 Führungskräfte aus unterschiedlichen Nationen ein gemeinsames Verständnis von Führung entwickelt und dazu folgende Leitgedanken erarbeitet: Führungskräfte von Wolford sind Vorbilder, vermitteln Sinn und gestalten Zusammenarbeit. Sie zeigen Interesse, fördern Talente und führen zielorientiert. Diese Leitlinien werden derzeit im Sinne konkreter Führungsaufgaben und gewünschten Führungsverhaltens detailliert und entsprechende Trainingsangebote entwickelt. Im Zuge der Aktualisierung der Unternehmensstrategie (siehe Seite 40) wurde das schon im vergangenen Geschäftsjahr entwickelte Unternehmensleitbild bestätigt und durch sogenannte „Verhaltensanker“ ergänzt, an denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren sollen: - Leidenschaft: Wolfordianer lieben ihren Job – das gibt ihnen Energie. - Proaktiv: Wolfordianer sehen zukünftige Herausforderungen kommen. Sie sind das Gegenteil von reaktiv. - Achten auf Details: Kein Detail ist Wolfordianern zu klein – sie wissen, dass jedes Detail einen großen Unterschied für die Kunden machen kann. - Nonkonform: Wolfordianer hinterfragen den Status quo – sie wollen immer die beste Lösung. - Unternehmerisch: Wolfordianer agieren in ihren Funktionen, als wären sie die Eigentümer des Unternehmens. - Verantwortung bis zum Schluss: Wolfordianer halten Zusagen ein und überwinden Schwierigkeiten durch Erarbeiten von Alternativen. - Umsetzung: Wolfordianer erledigen ihre Aufgaben zum Nutzen der Kunden und ihrer Kollegen. - Kein Ego: Wolfordianer arbeiten eng zusammen, unabhängig von Hierarchie, Position oder Abteilung – keine Politik! - Niemals zufrieden: Wolfordianer streben stets nach besseren Ergebnissen – sie glauben aufrichtig daran, dass mehr erreicht werden kann. - Spaß haben: Offen – ehrlich – Beziehungen: Wolford ist eine große Familie. Wolford beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.574 Mitarbeiter weltweit und investiert laufend in deren Weiterbildung sowie in die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Förderung individueller Fähigkeiten. Für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern hat Wolford im Geschäftsjahr 2014 / 15 0,24 Mio. € aufgewendet. Neue Mitarbeiter werden anhand eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter in Bregenz in das Unternehmen, seine Produkte und Philosophie eingeführt. In allen Unternehmensbereichen werden jährliche Mitarbeiterentwicklungsgespräche geführt, um das persönliche Entwicklungspotenzial aufzuzeigen und interne Karrieremöglichkeiten zu identifizieren. Großzügige Freistellungsregelungen während der Arbeitszeit sowie Gleitzeitund Teilzeitarbeitsmodelle sind ebenfalls fester Bestandteil der Mitarbeiterförderung. Damit reagiert das Unternehmen auf die sich verändernden persönlichen Rahmenbedingungen der Mitarbeiter, auch über gesetzliche Erfordernisse hinaus. Individuelle Wünsche von Arbeitnehmern, z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und verändertem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem Betriebsrat geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt. Darüber hinaus nutzten im abgelaufenen Geschäftsjahr 45 Mitarbeiterinnen das Modell der Elternteilzeit. Speziell für den Vertrieb steht eine interne Trainingsabteilung zur Verfügung. Im Jahr 2014 / 15 haben Wolford Mitarbeiter aus DAS UNTERNEHMEN SEITE 38 – 39 OFFICIAL LIFE BALL PARTNER Verkauf und Administration insgesamt 489 Schulungstage absolviert. In den Tochtergesellschaften gab es Gruppenschulungen durch eine Trainingsmanagerin, die für mehrere Märkte zuständig ist und diese in regelmäßigen Abständen aufsucht. Dabei findet ein Trainthe-Trainer-System Anwendung: Die Store-Managerinnen ihrerseits nehmen im Anschluss an ihre Trainings die Aufgabe wahr, Ausbildungsinhalte an die Belegschaft vor Ort weiterzugeben. Auch Handelspartnern steht die Möglichkeit offen, das Trainingsangebot zu nutzen. Die Anwendung der erlernten Inhalte überprüfen die Trainingsmanager gemeinsam mit den Retail Managern bei Besuchen in einzelnen Retail Stores und im Rahmen von Feedbackgesprächen. Wolford legt großen Wert auf die Ausbildung von Nachwuchskräften im Haus. Derzeit werden in sechs unterschiedlichen Lehrberufen 25 Lehrlinge ausgebildet. Bereits seit dem Jahr 1989 ist das Unternehmen durchgängig „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ nach § 30a BAG. BETRIEBLICHE SICHERHEIT UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG Wolford verfügt über fünf ausgebildete Arbeitssicherheitsfachkräfte, 19 Sicherheitsvertrauenspersonen für die Mitarbeiter in der Produktion, 64 Ersthelfer sowie eine eigene Betriebsfeuerwehr. Zwei Betriebsärzte überwachen alle notwendigen Arbeitsschutzuntersuchungen und Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. Zur Gesundheitsvorsorge bei Wolford gehört auch ein umfassendes Angebot zum Erhalt der Work-Life-Balance. Die vielfältigen Möglichkeiten sind im jährlich erscheinenden „Gesundheits- Creative Director Grit Seymour mit Wolford Kolleginnen auf dem Life Ball 2015 in Wien kalender“ des Unternehmens aufgelistet und reichen von Sportkursen über organisierte Wanderungen und Lauftreffs bis zum Angebot von Akupunktur zur Nikotinentwöhnung. Zu den monatlichen Highlights zählen auch Vorträge zur Gesundheitsvorsorge. Vor diesem Hintergrund wurde Wolford im Jahr 2015 erneut mit dem Gesundheitsgütesiegel „salvus“ in Gold durch das Land Vorarlberg ausgezeichnet. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG Im Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens handelt Wolford klar werteorientiert. Ein respektvoller Umgang miteinander, das Bekenntnis zur Einhaltung aller anzuwendenden nationalen und internationalen Rechtsnormen sowie eine offene und transparente Kommunikation mit Politik und Verwaltung sind für uns selbstverständlich und Bestandteile gelebter gesellschaftlicher Verantwortung. Dazu zählt auch, dass Mitarbeiter für ausgewählte soziale Projekte mit Organisationen wie z. B. der Bregenzer Lebenshilfe freigestellt werden. Auch spezielle Initiativen und Netzwerke, die Frauen fördern, sind Wolford ein besonderes Anliegen. So beteiligte sich das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut an entsprechenden Veranstaltungen unter anderem in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Zudem unterstützt Wolford auf regionaler und internationaler Ebene Projekte zur Förderung von Bildung und gesellschaftlichem Miteinander. Dies reicht von Schulprojekten, zum Beispiel an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt für Textil in Dornbirn, bis hin zur Unterstützung der lokalen Feuerwehren und dem Sponsoring kultureller Veranstaltungen wie etwa der Bregenzer Festspiele, des Bregenzer Frühlings oder des Burgtheaters in Wien. Seit 2014 engagiert sich Wolford auch für AIDS LIFE: 1992 als unabhängige Non-Profit-Organisation von Gery Keszler gegründet, zählt der zur Unterstützung von AIDS LIFE jährlich in Wien stattfindende Life Ball heute zu einer der größten europäischen Benefiz-Veranstaltungen zugunsten HIV-infizierter und AIDS-erkrankter Menschen. Zudem ist es ein erklärtes Ziel des Vereins, die Öffentlichkeit für die Themen HIV und AIDS zu sensibilisieren sowie ein Zeichen der Solidarität mit Betroffenen zu setzen – Ziele, die Wolford mit ihrem Engagement aktiv unterstützt. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Unternehmensstrategie STRATEGISCHE REFOKUSSIERUNG Seit dem Jahr 2014 befindet sich Wolford in einem tief greifenden Prozess der strategischen Refokussierung mit dem Ziel, das Unternehmen wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu führen. Dieser Begriff macht deutlich, dass es dabei auch um eine Rückbesinnung auf die Stärken und Kernkompetenzen von Wolford geht. Es gilt, die unbestrittene Marktführerschaft im Bereich Legwear zu festigen, auszubauen und nach Möglichkeit auf nahe Produktbereiche wie etwa Bodywear und Lingerie auszuweiten. Mit Eintritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Ashish Sensarma Anfang Januar 2015 wurden die Refokussierungsstrategie und der Status ihrer Umsetzung nochmals überprüft und in wesentlichen Elementen bestätigt. Speziell in den Bereichen Marketing und Vertrieb – Kernkompetenz des neuen CEO – erfuhr sie jedoch auch Anpassungen und Ergänzungen, mit relevanten Folgen für die Art und Weise, wie Wolford künftig mit ihren Produkten an den Markt geht (Go-toMarket-Modell). Diese „erneuerte“ Strategie hat der Vorstand gemeinsam mit den Managern der ersten Führungsebene ausgearbeitet und Mitte März ausführlich mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Im Rahmen dieses Prozesses wurde auch die Unternehmensvision nochmals auf den Punkt gebracht: Die Wolford Vision Wir wollen die global dominierende Marke im Segment luxuriöser Legwear, Lingerie und Bodywear sein, die ihren Kundinnen eine rundum unvergessliche Erfahrung bietet: den „Unforgettable Touch of Wolford“. In diesem Zusammenhang hat sich Wolford klare strategische Ziele gesetzt: Durch kontrollierte MultiChannel-Distribution soll jede potenzielle Konsumentin in der Welt erreicht werden. Das volle Potenzial der Retail-Geschäfte soll ausgeschöpft und eine durchschnittliche Produktivität von über 10.000 € pro m² erreicht werden. Wolford will langfristig und nachhaltig profitabel wachsen sowie in drei bis vier Jahren eine EBITMarge von 10 % erwirtschaften. Um diese Ziele zu erreichen, werden die eingeleiteten Maßnahmen in den Bereichen Produktportfolio, Marktkommunikation und Distribution konsequent weiterverfolgt und teilweise ergänzt. Hinzu kommen Maßnahmen zur Revitalisierung der Marke sowie ein neues Go-to-Market-Modell, das positive Auswirkungen auf die internen Prozesse haben wird. Revitalisierung der Marke Die Marke Wolford besteht seit 65 Jahren und hat auch in schwierigen Zeiten nichts von ihrem Glanz eingebüßt. Dank der konkurrenzlosen Qualität der Produkte verfügt sie über einen außerordentlich loyalen Kundenstamm. Zudem profitiert sie noch immer von dem starken Image, das in den 90er-Jahren wesentlich von Starfotograf Helmut Newton geprägt wurde. Seine Inszenierungen und sein besonderer, mitunter provokanter Blick auf die moderne Weiblichkeit haben die Modefotografie und die Marke Wolford nachhaltig beeinflusst. Und sie haben das Image der Wolford Frau – stark, selbstbewusst, modisch und doch zeitlos – geprägt. Dieses besondere Erbe gilt es zu revitalisieren. Die Wolford Geschichte und der USP der Marke müssen zeitgemäß interpretiert und erzählt werden, um auch die Konsumentin von morgen zu erreichen. Die Zielkundin von Wolford ist selbstbewusst, polyglott, häufig beruflich aktiv – was nationale Besonderheiten weitgehend relativiert. Unsere Kundin erwartet, die Exklusivität der Marke überall zu erleben, wo sie mit ihr in Berührung kommt. Im Shop ebenso wie im Internet gilt es, ein unvergessliches Kundenerlebnis zu kreieren, das der unmittelbaren Erfahrung mit unserem Produkt entspricht (Details dazu unter Marktkommunikation). Auf diese Weise soll die Marke Wolford wieder verstärkt Begehrlichkeit wecken und ihre eigene Nachfrage auch bei neuen, jüngeren Zielgruppen schaffen. U N T E R N E H M E N S S T R AT E G I E SEITE 40 – 41 Unter der Leitung der Ende 2014 neu engagierten Kreativ-Direktorin Grit Seymour wird dieser Weg künftig konsequent beschritten. Im Mittelpunkt der Produktstrategie steht die Innovation: Es geht nicht darum, umfangreiche Kollektionen zu entwickeln, das Ziel sind „ProduktIkonen“, wie sie Wolford in 65 Jahren immer wieder erschaffen hat. Entscheidend dabei: Diese Kreationen müssen zur DNA der Marke passen, um glaubwürdig zu sein. Wir sind dabei, mithilfe von Marktforschern zu prüfen, welche Produkte oder auch neuen Produktkategorien eben diese Glaubwürdigkeit und Legitimität versprechen. Foto von Helmut Newton, Wolford Model im Jahr 1998 Erneuerung des Produktportfolios Marktforschungsergebnissen zufolge hat die Marke Wolford einen hohen Bekanntheitsgrad und entsprechende Glaubwürdigkeit speziell im Bereich Legwear, Lingerie und Bodywear. Der bis 2013 verfolgte Anspruch, Garderobe von Kopf bis Fuß zu bieten, war hingegen nur begrenzt vermittelbar. Diese Erkenntnis hat seit Anfang 2014 zu einer schrittweisen Überarbeitung des Produktportfolios geführt, das sich jetzt an der Kernkompetenz des Unternehmens ausrichtet – körpernahe Rundstrickprodukte mit hohem Tragekomfort in unvergleichlicher Qualität. Dem Markenkern eher ferne Produkte wie Mäntel und Hosen wurden schrittweise ausgesteuert. Die Artikel der Wolford Legwear ergänzen sich am Point of Sale am besten mit anderen körpernahen Produktgruppen wie der Lingerie, die von Wolford Kundinnen wegen ihres Tragegefühls, ihrer Passform und ihrer Funktionalität geschätzt wird. Die Produktgruppe Ready-to-wear folgt ebenfalls dieser Leitlinie und beinhaltet vor allem körpernahe Produkte wie Bodywear sowie den Körper umspielende Kleider und Pullover. Die Produktgruppe Accessories komplettiert auch in der neuen Kollektionsausrichtung die Produktpalette von Wolford und umfasst beispielsweise Schals, Tücher und Schmuckbänder. Die Herbst / Winter-Kollektion 2015 / 16 ist ein erster Meilenstein auf diesem Weg: Die Produktgruppen wurden untereinander harmonisiert und damit leichter kombinierbar gemacht – ebenso wie das Angebot von Trend- und Essential-Kollektion. Folgerichtig stehen nun auch statt einzelner Produkte übergreifende SaisonThemen im Mittelpunkt der Kommunikation am POS. Parallel dazu gilt es, die sehr umfangreiche Essential-Kollektion einerseits zu straffen und andererseits ständig verfügbar zu halten, also zu einer NOOS (Never Out Of Stock) Kollektion zu machen. In den kommenden eineinhalb Jahren wird die Anzahl der Essential-Artikel (Stock Keeping Units) schrittweise von über 5.500 auf rund 3.000 verringert. Auch das nimmt Komplexität aus den internen Prozessen, sichert die Warenverfügbarkeit und erleichtert die Präsentation am POS – mit sehr positiven Auswirkungen auf Herstellkosten und Cashflow. Neuausrichtung der Marktkommunikation Nach Jahren eher zurückhaltender Marktkommunikation hat Wolford im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals wieder Flagge gezeigt und den Außenauftritt gestärkt. Im Kern folgte die Marketingstrategie dem Gedanken der Mund-zu-Mund-Propaganda im Sinne der Empfehlung durch Dritte – u. a. mit Schwerpunkt auf Online / Google-Marketing, Social-Media-Aktivitäten, ProductPlacement und der Einbindung von VIPs als Markenbotschafter. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 A USGE WOGENER MIX V ON RETAIL- UND W HO LESA LE-GESCHÄFT RETA IL WH O LESA LE Department Store Konzession Eigener Retail Store Factory Outlet Partnership Store Konzession Online Business WARENBESTAN D BEI WO LF ORD Vor allem das Online-Marketing entwickelte sich bereits sehr erfolgreich und soll weiter ausgebaut werden – allein auf Facebook hatte Wolford Ende des Geschäftsjahres schon über 160.000 Follower. Künftig soll hier ein klarer Schwerpunkt der Marktkommunikation liegen – auch über die SocialMedia-Nutzung hinaus. Denn allein über die eigene Online-Präsenz (Website, Online Shops und speziell kreierte MicroSites) konnte Wolford im abgelaufenen Geschäftsjahr über 5,5 Millionen Visits generieren. Künftig stehen vor allem die Verkaufsstandorte und die Schaufenster im Mittelpunkt der MarketingStrategie. Wolford hat Standorte in den besten Einkaufslagen der Welt und will diese „Assets“ künftig noch besser nutzen. Drehund Angelpunkt ist das jeweilige Schaufenster, das selbst zur Attraktion werden soll – entsprechende Konzepte sind in Vorbereitung und werden im laufenden Geschäftsjahr sukzessive umgesetzt. Ziel ist es, den Einkauf in einer Wolford Boutique zum unverwechselbaren Markenerlebnis zu machen – mit- Department Store Multibrand Online Business Travel Retail Franchise Store Travel Retail FAKTU RIERU NG AN PARTNER hilfe des geschulten Fachpersonals ebenso wie durch raffinierte Präsentation der Ware im Schaufenster und in den Geschäften (Visual Merchandising). Das gilt auch für den Online-Kauf, beide Verkaufswelten werden künftig miteinander verschmelzen. Konsumentinnen informieren sich über alle verfügbaren Kanäle und kaufen online wie offline – umso wichtiger ist ein ganzheitlicher Ansatz, der ein durchgängiges Einkaufserlebnis ermöglicht. Dabei lebt gelungenes Marketing über alle Kommunikationskanäle (Omni-Channel-Marketing) von aktuellen Inhalten – von Kurzinformationen und Geschichten, von Fotos oder Videos. Die Produktion derartiger, vor allem digitaler Inhalte steht daher künftig im Mittelpunkt unserer Marketingaufgaben. Von aktuellen Inhalten profitiert auch die Fashion PR, die ebenfalls international intensiviert werden soll. Auch die Tatsache, dass Wolford einer der wenigen Textilhersteller ist, die unter Einhaltung strengster Umwelt- und Sozialauflagen ausschließlich in Europa produzieren, soll künftig proaktiver kommuniziert werden. Zahlreiche Studien und eigene Umfragen belegen: Die anspruchsvolle Konsumentin ist umweltbewusst und legt Wert darauf, dass die von ihr getragenen Produkte nicht nur hautfreundlich sind, sondern auch unter Beachtung ökologischer und sozialer Standards hergestellt werden (siehe dazu auch den Abschnitt Nachhaltigkeit auf Seite 36). Optimierung der kontrollierten Distribution und globale Expansion Zu den wesentlichen strategischen Zielen von Wolford zählt die Steigerung der Profitabilität der eigenen Verkaufsflächen. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen seit Mitte 2013 mehr als 20 nachhaltig verlustbringende Standorte geschlossen. Dem stehen jedoch auch Neueröffnungen an strategisch wichtigen Standorten gegenüber. Wolford bekennt sich zur Vertikalisierung der Distribution und sieht in der Optimierung und dem weiteren Ausbau seiner kontrollierten OmniChannel-Distribution wesentliches Umsatz- und Markenpositionierungspotenzial. U N T E R N E H M E N S S T R AT E G I E SEITE 42 – 43 Wolford strebt einen ausgewogenen Mix aus eigenen Standorten und mit Wholesale-Partnern betriebenen Geschäften an. Befindet sich der Warenbestand in der Verantwortung von Wolford, betrachten wir dies als eigenes Retail-Geschäft. Das Wholesale-Geschäft beinhaltet dagegen alle Geschäftsmodelle, bei denen Wolford an Partner fakturiert. Beide Bereiche umfassen jeweils auch den Vertrieb über Online Shops sowie Geschäfte an Flughäfen oder auf Kreuzfahrtschiffen (Travel Retail), die wir künftig ebenfalls ausbauen werden. Aktuell betreibt Wolford 30 eigene oder partnergeführte POS an internationalen Flughäfen. Das Online-Geschäft ist ein zentraler Baustein der Distributionsstrategie und soll künftig stärker mit den Vertriebskanälen Retail und Wholesale verlinkt werden. Damit wird die Verfügbarkeit von Wolford Produkten am Markt verbessert und der für das Online Business logistische und verpackungstechnische Vorteil der vergleichsweise leichten Produkte genutzt. Umgekehrt möchten online geworbene Kundinnen die Produkte gern im Geschäft vor Ort ausprobieren und kaufen. Daher soll es künftig möglich sein, im Geschäft nicht vorrätige Ware direkt online nach Hause zu bestellen sowie online bestellte Ware im Geschäft vor Ort abzuholen. Wachstumspotenzial sieht Wolford im Online-Vertrieb nicht nur über die bestehenden Online Shops in 15 Ländern, sondern auch durch die Expansion in Asien, wo im laufenden Geschäftsjahr ein Online Shop in China eröffnet wird. In Mega-Citys wie New York oder Paris wird es künftig FlagshipStores geben, in denen die Marke Wolford als Ganzes erlebbar und die komplette Produktpalette gezeigt werden kann. Auch in A-Städten werden weiter eigene Standorte eröffnet, ebenso wie von Wolford kontrollierte Points of Sale (etwa partnergeführte Monobrand Shops) primär in B- und C-Städten. Zunächst werden wir jedoch die Nutzung bereits vorhandener eigener Flächen optimieren, allen voran in den Kernmärkten Westeuropa und USA. Schrittweise folgt dann die Expansion nach Asien. Schwellenländer wie Brasilien, Mexiko oder Länder im Mittleren Osten werden wir künftig mit bestehenden Partnern sowie im Rahmen von Master-Franchise-Modellen adressieren. Neues Go-to-MarketModell Zu den besonderen Stärken von Wolford gehört die eigene Produktion gepaart mit einem dichten Netzwerk eigener POS in den besten Einkaufslagen der Welt. Diese „Assets“ nutzen wir bisher jedoch nicht ausreichend, da die internen Strukturen und Prozesse noch auf das Einkaufsverhalten der Großhandelskunden ausgerichtet sind. Bisher entwickelten wir jeweils eine große Sommerund Winterkollektion, die dann zu verschiedenen Terminen ausgeliefert wurde. Der POS lebt davon, dass neue Produkte in ansprechender Präsentation die Konsumentinnen in die Geschäfte ziehen. Künftig werden alle Prozesse des Go-toMarket noch enger miteinander verzahnt und konsequent vom eigenen POS und der Bewirtschaftung der Verkaufsflächen aus rückwärts konzipiert. Beginnend mit der Auslieferung der Sommerkollektion 2016 ab Anfang Februar wird es daher fünf Mal im Jahr und in jeweils ähnlich großem Umfang neue Ware für den POS geben. Davon profitieren nicht nur die eigenen Geschäfte, sondern auch die Wholesale-Kunden. Aktuell richten wir interne Strukturen und Prozesse konsequent auf die Bedürfnisse des eigenen Retail und der Endkundin aus. Das gilt nicht nur für die Zyklen der Produktentwicklung und die Frequenz der Warenlieferung, sondern für alle Unternehmensprozesse, beginnend bei der Design- und Produktidee. Dafür hat Wolford bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr interne Strukturen angepasst und Prozesse entlang der Supply Chain optimiert – mit relevanten Kosteneinsparungen. Weiters wurden der Entwicklungsprozess in robuste, gut beherrschbare Teilschritte gegliedert sowie bereichsübergreifende Produktentwicklungsteams aus Entwicklung, Einkauf und Qualitätsmanagement geschaffen. Finanzierung der Unternehmensstrategie Profitables Wachstum ist das oberste Ziel von Wolford. Alle Aktivitäten im Rahmen der erneuerten Unternehmensstrategie, beispielsweise die Reduzierung von Artikeln oder die Optimierung der Präsentation am POS, können wir aus dem Cashflow sowie freien Kreditlinien finanzieren. Die Verwertung nicht betriebsnotwendigen Vermögens (Grundstück und Betriebswohnungen in Bregenz) wurde im Mai 2015 abgeschlossen. Sie leistet dazu einen wichtigen Beitrag und verbessert das Bilanzbild des Unternehmens weiter. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Die Wolford Aktie ENTWICKLUNG DER KAPITALMÄRKTE ENTWICKLUNG DER WOLFORD AKTIE Die internationalen Kapitalmärkte standen während des Wolford Geschäftsjahres (1. Mai 2014 bis 30. April 2015) unter dem Einfluss eines volatilen geopolitischen Umfelds. Insbesondere die Krise in der Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen der EU gegen Russland sowie revidierte Konjunkturprognosen u. a. für Deutschland und den Wachstumsmarkt China verunsicherten die Börsen weltweit. Ausgesprochen positiven Einfluss auf die Aktienmärkte hatte hingegen das 1,1 Billionen Euro schwere Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank, das im Januar angekündigt und im März gestartet wurde. Während des Wolford Geschäftsjahres 2014 / 15 entwickelte sich der Finanzplatz Österreich zwar ebenfalls positiv, jedoch konnte der ATX Prime mit einem Zuwachs von 3 % im internationalen Vergleich nicht Schritt halten. Vor diesem Hintergrund konnte der Deutsche Aktienindex DAX im Wolford-Geschäftsjahr um ca. 19 % zulegen, während der europaweite Aktienindex Euro Stoxx 50 um 13 % zunahm und der wichtigste US-Index Dow Jones Industrial einen Anstieg von 8 % verzeichnete. Der MSCI World Textiles, Apparel & Luxury Goods Index, der wichtigste Branchenindex der Textilindustrie, stieg hingegen nur um 1 %. höchste Kurs lag bei 24,12 € (28. April 2015). Der Kurs der Wolford Aktie entwickelte sich in den ersten Monaten des Geschäftsjahres wesentlich besser als der österreichische Börsenindex. Von Juli bis November war der Kurs jedoch leicht rückläufig, großteils im Einklang mit dem ATX Prime. Zwischen November und Januar tendierten beide Kurse seitwärts, erst ab Februar 2015 befand sich der ATX Prime im Zuge des EZB-Programms im Aufwärtstrend. Diesem schloss sich ab Mitte März 2015 auch die Wolford Aktie an. Seitdem hat sie den ATX Prime erneut deutlich outperformt. Die Aktie startete am 2. Mai 2014 bei 18,75 € und beendete das Geschäftsjahr am 30. April 2015 bei einem Kurs von 24,00 €. Der niedrigste Kurs der Wolford Aktie notierte im Berichtszeitraum bei 18,75 € (2. Mai 2014), der KURSVERLAUF DER WOLFORD AKTIE IN % (INDEXIERT) ATX Prime Wolford AG 140 % 24,00 € Schlusskurs 120 % 100 % 80 % 18,75 € Anfangskurs Mai 2014 Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr 2015 Das gesamte Handelsvolumen der Wolford Aktie betrug im Berichtszeitraum 858.348 Stück (Doppelzählung). Damit lag das durchschnittliche Handelsvolumen an der Wiener Börse an den 217 Handelstagen des Berichtszeitraums bei 3.956 Aktien. Der höchste Umsatz wurde kurz nach Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am 17. März 2015 mit 42.942 Stück festgestellt, der niedrigste Umsatz fand mit 24 Stück am 17. Juli 2014 statt. DIVIDENDENPOLITIK Die Wolford AG steht für eine Ausschüttungspolitik, die den Ausgleich zwischen Wachstumsinvestitionen und einer angemessenen Aktionärsvergütung sucht. Dabei wird Investitionen zur Optimierung der Geschäftsprozesse oder in künftiges Umsatzwachstum dann der Vorzug gegeben, wenn diese eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes erwarten lassen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie im Mai 2015 konnte Wolford aus der Verwertung nicht betriebsnotwendigen Vermögens rund 8 Mio. € erlösen. An diesen außerordentlichen Erträgen sollen auch die Anteilseigner teilhaben. Daher wird der Vorstand der 28. o. Hauptversammlung am 17. September 2015 vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 / 15 eine Sonder-Dividende in Höhe von 0,20 € je Aktie auszuschütten. Nach Vorliegen eines überarbeiteten Business-Plans wird das Unternehmen seine künftige Dividendenpolitik bekannt geben. DIE WOLFORD AKTIE SEITE 44 – 45 Kennzahlen zur Aktie in € 0,21 -0,57 Dividende je Aktie in € 0,20 0,00 Eigenkapital je Aktie in € 15,27 15,18 Höchstkurs in € 24,12 22,77 Tiefstkurs in € 18,75 16,81 Ultimokurs in € 24,00 19,10 in Stück 4.900.000 4.900.000 in € 120.000.000 95.475.000 in Stück 3.956 4.396 Ultimo Börsenkapitalisierung Börsenumsatz (Durchschnitt pro Tag) ISIN Code: AT0000834007 Börsen: Wien (Prime Market) Frankfurt (Freiverkehr) New York (ADR-Level 1, OTC) Index: ATX Prime ATX Global Players Ticker-Symbole Wien: WOL Reuters: WLFD.VI Bloomberg: WOL:AV WLFDY:US WOF:GR Erstnotiz: 14. Februar 1995 Aktienart: Inhaberaktien (Stückaktien) Aktienanzahl: 5.000.000 Stück, davon dividendenberechtigt: 4.900.000 Stück Investor Relations: +43 5574 690 1268 [email protected] company.wolford.com 2013 / 14 Ergebnis je Aktie Gewichtete Aktienanzahl Informationen zur Aktie: 2014 / 15 AKTIONÄRSSTRUKTUR Die Wolford AG verfügt über eine stabile und ausgewogene Aktionärsstruktur. Zum Bilanzstichtag hält auf Basis der publizierten Beteiligungsmeldungen die WMP Familien-Privatstiftung (direkt oder indirekt) mehr als 25 % der Anteile. Über 15 % der Aktien entfallen auf die Sesam Privatstiftung. Die Privatstiftungen und deren Tochtergesellschaft M. Erthal GmbH sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger, die ihr Stimmrecht einvernehmlich ausüben. Der PrivatInvestor Ralph Bartel hält über 25 % der Inhaberaktien. Weitere 2 % der Unternehmensanteile stehen im Besitz der Wolford AG. Der Rest der Aktien befindet sich im Streubesitz (Freefloat) und wird von institutionellen Investoren und Privataktionären gehalten. INVESTOR RELATIONS Als börsenotiertes Unternehmen räumt Wolford einer professionellen und verlässlichen Finanzmarktkommunikation oberste Priorität ein. Diese Funktion ist organisatorisch direkt dem Finanzvorstand zugeordnet. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Wolford den Dialog mit privaten und institutionellen Anlegern intensiv gepflegt. Dabei verfolgt das Unternehmen die Grundsätze der Kontinuität, der transparenten und konsistenten Informationspolitik sowie der persönlichen Glaubwürdigkeit. Im Rahmen unterschiedlichster Kommunikationsaktivitäten werden nicht nur die bestehenden Eigentümer über das Unternehmen informiert, sondern auch potenzielle Interessenten angesprochen. So präsentiert die Gesellschaft die Unternehmensentwicklung in persönlichen Gesprächen mit Finanzpublizisten, Analysten und Investoren in den Finanzmetropolen der europäischen Märkte. Wolford stellt der Financial Community sämtliche relevanten Informationen auch elektronisch unter company. wolford.com in der Rubrik „Investor Relations“ zur Verfügung. Die Aktie wird derzeit von zwei renommierten Banken gecovert: der Raiffeisen Centrobank und der Erste Group Bank, beide ansässig in Wien. Die jeweils aktuellsten Analysen stehen ebenfalls auf der Website der Gesellschaft zur Verfügung. EIGENTÜM ERSTRUKTUR DER WO LF ORD AKTIE 5 1 2 4 3 1 WMP Familien-Privatstiftung > 25 % 2 Sesam Privatstiftung > 15 % 3 Ralph Bartel > 25 % 4 Eigene Aktien 2 % 5 Freefloat ~ 33 % WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Corporate Governance Bericht Corporate Governance bei Wolford Wolford ist überzeugt, dass sorgfältig implementierte und gelebte Corporate Governance einen wertvollen Beitrag leistet, das Vertrauen des Kapitalmarkts zu stärken. Der Österreichische Arbeitskreis für Corporate Governance hat im September 2002 einen Ordnungsrahmen für verantwortungsvolle und auf nachhaltige Wertschaffung ausgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle geschaffen. Dieser Ordnungsrahmen verfolgt das Ziel, die Interessen all jener zu wahren, deren Wohlergehen mit dem Erfolg des Unternehmens verbunden ist. Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wird ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens sichergestellt. Wolford bekennt sich seit dem Geschäftsjahr 2002 / 03 zu den Prinzipien des Kodex. Der Corporate Governance Kodex wird in der jeweils geltenden Fassung vom Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance veröffentlicht und ist unter www.corporate-governance.at sowie auf der Wolford Website abrufbar. Schwerpunkt der zuletzt vorgenommenen Kodexrevision mit Wirkung ab Januar 2015 ist die Umsetzung der Empfehlung der EU-Kommission vom 9. April 2014 zur Qualität der Bericht- erstattung über die Unternehmensführung („comply or explain“). Berücksichtigt wurde ferner die neue AFRAC-Stellungnahme zur Aufstellung und Prüfung eines Corporate Governance Berichts gemäß § 243b UGB. ternehmen. Das Bekenntnis zum Kodex hat zur Folge, dass die Nichteinhaltung von C-Regeln („comply or explain“) zu begründen ist. Der Corporate Governance Bericht der Wolford AG ist im vorliegenden Geschäftsbericht enthalten (Seite 46 – 55) und auch im Internet unter der Rubrik „Investor Relations“ abrufbar. Grundlage des Kodex sind die Vorschriften des österreichischen Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts, die Empfehlungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Aufgaben des Aufsichtsrates und der Vergütung von Direktoren sowie die OECD-Richtlinien für Corporate Governance. Der Kodex bietet einen Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Zur Vermeidung von Insiderhandel hat Wolford eine ComplianceRichtlinie erstellt, die die Bestimmungen der Emittenten-ComplianceVerordnung der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) umsetzt und deren Einhaltung vom Compliance Officer beaufsichtigt wird. Vertrauen stärken Wesentliche Grundsätze, wie die Gleichbehandlung aller Aktionäre, Transparenz, die Unabhängigkeit des Aufsichtsrates, offene Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen sowie eine effiziente Kontrolle durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer, sollen das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen und den Finanzplatz Österreich stärken. Der über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende Kodex erlangt Geltung durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Un- Ziel von Wolford ist es, den Erwartungen der Kapitalmarktakteure nach Transparenz Rechnung zu tragen und den Aktionären ein richtiges Bild des Unternehmens („true and fair view“) zu vermitteln. Die Emittenten-ComplianceVerordnung der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) fordert die zeitgleiche und inhaltlich idente Weitergabe von Mitteilungen. Wolford setzt diese Forderung konsequent um. Aktuelle und kursrelevante Informationen über das Unternehmen werden zeitgleich an Analysten, Investoren und die Presse weitergegeben. Zeitgleich C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T SEITE 46 – 47 werden diese Informationen auf der Website veröffentlicht, um auch die Privataktionäre gleichberechtigt zu informieren. One Share – One Vote Die Gesellschaft hat 5.000.000 Stück Stammaktien ausgegeben. Es existieren keine Vorzugsaktien oder Einschränkungen für die Stammaktien. Dem Prinzip „one share – one vote“ wird somit voll entsprochen. Gemäß österreichischem Übernahmegesetz ist sichergestellt, dass im Falle eines Übernahmeangebots (öffentliches Pflichtangebot) jeder Aktionär den gleichen Preis für seine Wolford Aktien erhält. Die Aktionärsstruktur ist auf Seite 45 des Geschäftsberichts dargestellt. Zur laufenden Optimierung des Risikomanagements hat Wolford eine Interne Revision als Stabsstelle des Vorstandes eingerichtet. Die Interne Revision ist disziplinarisch dem Finanzvorstand zugeordnet und verfügt über eine direkte Berichtslinie zur Vorsitzenden des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates. Auf der Grundlage eines von Vorstand und Prüfungsausschuss genehmigten Revisionsplans sowie einer konzernweiten Risikobewertung aller Unternehmensaktivitäten überprüfen der Vorstand und die Interne Revision regelmäßig operative Prozesse auf das Risikopotenzial und deren Verbesserungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse überwacht. Darüber hinaus werden zur Früherkennung und Überwachung von Risiken das interne Kontrollsystem regelmäßig hinterfragt, Verbesserungen implementiert und deren Umsetzung überprüft. Über den Revisionsplan für das jeweilige Folgejahr und die Revisionsergebnisse berichtet die Interne Revision dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates. Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Renngasse 1 / Freyung, 1010 Wien, wurde von der 27. o. Hauptversammlung zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss der Wolford AG und den von der Gesellschaft aufzustellenden Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014 / 15 bestellt. Es liegen keine Ausschluss- oder Befangenheitsgründe vor, die einer gewissenhaften und unparteiischen Prüfung der Gesellschaft durch den Konzernabschlussprüfer, Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, entgegenstehen. Für die Abschlussprüfung des Konzerns und damit in Zusammenhang stehende Leistungen wurden 0,13 Mio. € verrechnet. Alle Inhalte zu den meldepflichtigen Angaben nach § 243a UGB sind auf Seite 72 des Lageberichtes zu finden. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Vorstand Seit dem 7. Januar 2015 wird das Unternehmen von Ashish Sensarma, Axel Dreher und Thomas Melzer (bis 31. Juli 2015) geleitet. Verantwortlich für die Bereiche Marketing und Vertrieb sowie für die Koordination der Unternehmensstrategie. Ab 1. August 2015 auch verantwortlich für IT. Ashish Sensarma, CEO Ashish Sensarma Ashish Sensarma, geboren 1959, Vorstandsvorsitzender seit 7. Januar 2015, bestellt bis 30. April 2016, Mitglied der strategischen Leitung der Rituals Home & Body Cosmetic, Amsterdam und Mitglied des Board of Directors der Shubh Properties Investments b. v. Ashish Sensarma hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der FashionBranche. Er ist ein Retail-Experte für Marken im mittleren und LuxusSegment mit einem globalen Verständnis für Kundenbedürfnisse und umfassendem Know-how für die Vernetzung der Vertriebskanäle. Der in Indien geborene niederländische Staatsbürger startete seine Karriere bei Mexx, wo er das Retail-Geschäft über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren aufbaute und zu einem Umsatzvolumen von über 400 Mio. € mit mehr als 300 Shops entwickelte. Er verließ Mexx 2006, einige Jahre nachdem das Unternehmen von Liz Claiborne übernommen worden war. Zuletzt hat er als Chief Operating Officer die LuxusSwimwear-Marke Vilebrequin zum global führenden Unternehmen in diesem Segment entwickelt. Herr Sensarma ist 55 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er hält einen Bachelor of Science in Business Administration des Nichols College, Dudley, MA, mit einem Major in Finance. C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T SEITE 48 – 49 Verantwortlich für Produktion & Technik, Creative Direction, Produktentwicklung und Supply Chain sowie bis zum 7. Januar 2015 für die Vertriebskanäle Wholesale und Online Business sowie Marketing. Ab 1. August 2015 auch verantwortlich für Finanzen, Interne Revision, Investor Relations, Recht und Personal. Axel Dreher, COO / CTO Axel Dreher Axel Dreher, geboren 1965, Mitglied des Vorstandes seit 1. März 2013, seit 7. Januar 2015 stellvertretender Vorstandsvorsitzender, bestellt bis 31. Oktober 2018, keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in konzernfremden Gesellschaften. Axel Dreher studierte Betriebswirtschaft und hält einen Master of Business Administration der Universität Pittsburgh mit einem Major in Finance. Von 2005 bis Februar 2013 war er Vorstand für alle kaufmännischen und operativen Bereiche der Triumph International AG mit Sitz in Wiener Neustadt. Im Rahmen seiner Laufbahn bei der deutschen Schaeffler Gruppe / FAG Kugelfischer AG (2001 bis 2005) verantwortete er die Bereiche Finance & Controlling, Verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Interne Revision, Investor Relations, Recht, Personal und IT sowie bis zum 7. Januar 2015 für den Vertriebskanal Retail. Thomas Melzer, CFO Thomas Melzer Thomas Melzer, geboren 1970, Mitglied des Vorstandes seit 1. Oktober 2012, scheidet per 31. Juli 2015 aus dem Vorstand aus. Keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in konzernfremden Gesellschaften. Thomas Melzer studierte Betriebswirtschaft und war von 2008 bis 2011 Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Brain Force Holding AG, eines internationalen IT-Dienstleistungs- und Softwareunternehmens mit Börsennotiz in Wien. Seine berufliche Karriere begann bei der Wienerberger AG, dem weltweit größten Ziegelproduzenten, wo er von 1997 bis 2008 in verschiedenen Funktionen tätig Human Resources Management, IT und Einkauf der FAG Austria AG sowie die Bereiche Finance & Controlling und Einkauf der Nutzfahrzeugsparte der FAG Kugelfischer AG. In weiterer Folge übernahm er die weltweite Managementverantwortung eines Unternehmensbereichs mit den Kernaufgaben Sales, Product Engineering, Purchasing und Produktion, dies in Verbindung mit weiteren Geschäftsführungs- und Aufsichtsrollen in Ungarn und Indien. Weitere Managementerfahrungen im Research & Development, Finance & Controlling sowie im operativen Management der Automobilzulieferindustrie konnte er bei ITT Automotive Europe (1995 bis 1998) und bei BorgWarner (1998 bis 2001) sammeln. war: von 1997 bis 1999 im Controlling und Konzernrechnungswesen, von 2000 bis 2008 als Leiter der Bereiche Investor Relations und Corporate Communications. Von 2001 bis 2008 war Thomas Melzer auch Mitglied des Management Committee der Wienerberger AG und von 2007 bis 2008 Aufsichtsrat der Pipelife Group. Darüber hinaus war er sieben Jahre lang Mitglied im Vorstand des Cercle Investor Relations Austria (CIRA), von 2004 bis 2007 als Vorsitzender des Vorstandes. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat der Wolford AG setzte sich bis zur 27. o. Hauptversammlung am 18. September 2014 aus fünf, danach aus vier von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern sowie zwei vom Betriebsrat entsandten Vertretern zusammen. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Kein Aufsichtsratsmitglied war bei mehr als der Hälfte der Sitzungen abwesend. Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende seit 18. September 2014 Stellvertreterin des Vorsitzenden bis zur 27. o. Hauptversammlung am 18. September 2014, im Anschluss zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Seit der 27. o. Hauptversammlung Vorsitzende im Präsidium, Personal- und Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss sowie Mitglied im Strategie- und Marketingausschuss und im Prüfungsausschuss. Unabhängig, geb. 1958, bestellt bis zur 31. o. Hauptversammlung (2017 / 18), erstmalig gewählt: 17. September 2013 - Senior Partnerin und Geschäftsführerin der Boston Consulting Group in Wien und München - Keine zusätzlichen Mandate in börsennotierten Gesellschaften Claudia Beermann, Stellvertreterin der Vorsitzenden seit 18. September 2014 Seit der 27. o. Hauptversammlung Mitglied im Präsidium, Personalund Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss sowie Vorsitzende im Prüfungsausschuss. Unabhängig, geb. 1966, bestellt bis zur 31. o. Hauptversammlung (2017 / 18), erstmalig gewählt: 17. September 2013 - Finanzvorstand der Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG - Keine zusätzlichen Mandate in börsennotierten Gesellschaften Lothar Reiff, Mitglied Vorsitzender des Strategie- und Marketingausschusses Unabhängig, geb. 1954, bestellt bis zur 31. o. Hauptversammlung (2017 / 18), erstmalig gewählt: 17. September 2013 - Geschäftsführer der Lothar Reiff Consultancy - Keine zusätzlichen Mandate in börsennotierten Gesellschaften Birgit G. Wilhelm, Mitglied Mitglied des Strategie- und Marketingausschusses Unabhängig, geb. 1975, bestellt bis zur 30. o. Hauptversammlung (2016 / 17), erstmalig gewählt: 12. September 2006 – Immobilienmanagerin – Keine zusätzlichen Mandate in börsennotierten Gesellschaften Anton Mathis, Mitglied Mitglied des Prüfungsausschusses, vom Betriebsrat entsandt, geb. 1960, erstmalig delegiert am 16. Dezember 1999 Peter Glanzer, Mitglied Vom Betriebsrat entsandt, geb. 1954, erstmalig delegiert am 19. März 2001 Emil Flückiger, Vorsitzender bis 18. September 2014 Vorsitzender bis zur 27. o. Hauptversammlung am 18. September 2014, bis zur 27. o. HV Mitglied und Vorsitzender in folgenden Ausschüssen: Präsidium, Personalund Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss sowie Prüfungsausschuss Unabhängig, geb. 1939, bestellt bis zur 27. o. Hauptversammlung (2013 / 14), erstmalig gewählt: 14. Dezember 1992 - Diplomierter Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater - Keine zusätzlichen Mandate in börsennotierten Gesellschaften Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse eingerichtet: Präsidium, Personal- und Nominierungsausschuss, Vergütungsausschuss, Prüfungsausschuss sowie Strategie- und Marketingausschuss. Das Präsidium besteht aus der Vorsitzenden des Aufsichtsrates Antonella Mei-Pochtler und deren Stellvertreterin Claudia Beermann. Es vertritt die Unternehmensinteressen in allen Vorstandsangelegenheiten. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 hat das Präsidium sieben Sitzungen zur Behandlung aktueller Vorstandsangelegenheiten sowie zur Suche eines neuen Vorstandsmitglieds abgehalten. Der Personal- und Nominierungsausschuss entspricht bei Wolford dem Präsidium und ist für die Vorbereitung sämtlicher Vorstands- und Aufsichtsratsbestellungen zuständig. Vor der Bestellung von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern hat der Personal- und Nominierungsausschuss ein Anforderungsprofil zu verfassen sowie auf der Basis eines definierten Besetzungsverfahrens und der Nachfolgeplanung die Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat oder die Hauptversammlung vorzubereiten. Weiters fungiert er als Vergütungsausschuss im Hinblick auf die Vorstandsbezüge. Er überprüft dabei in regelmäßigen C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T SEITE 50 – 51 Abständen die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder und stellt die Umsetzung der Corporate Governance Regeln in diesem Zusammenhang sicher. Der Prüfungsausschuss befasst sich mit der Jahresabschlussprüfung des Konzerns und der Überwachung der Rechnungslegung. Er überwacht auch die Wirksamkeit des internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsystems des Unternehmens und überprüft die Unabhängigkeit und die durch „peer reviews“ kontrollierte Qualifikation des Abschlussprüfers. Bis zur 27. o. Hauptversammlung setzte sich der Prüfungsausschuss aus Claudia Beermann (Vorsitzende), Emil Flückiger, Antonella Mei-Pochtler und Anton Mathis zusammen, seit dem 18. September 2014 gehören Claudia Beermann (Vorsitzende), Antonella Mei-Pochtler und Anton Mathis dem Prüfungsausschuss an. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 hat der Prüfungsausschuss zwei Sitzungen abgehalten, in denen im Wesentlichen die folgenden Themen behandelt wurden: - Bericht des Abschlussprüfers über die Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2013 / 14 - Vorbereitung des Vorschlags an den Aufsichtsrat für die Auswahl des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers) für das Geschäftsjahr 2014 / 15 - Entwicklung des Unternehmens zum Ende des 1. Halbjahres 2014 / 15 - Bericht des Vorstandes zum Risikomanagement des Konzerns - Bericht des Internen Revisors über Ergebnisse der Audits Der Strategie- und Marketingausschuss setzt sich zusammen aus: Lothar Reiff (Vorsitzender), Antonella Mei-Pochtler und Birgit Wilhelm. Im Geschäftsjahr 2014 / 15 hat dieser Ausschuss eine Sitzung abgehalten. Verantwortung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstand leitet unter eigener Verantwortung die Geschäfte der Gesellschaft im Einklang mit den relevanten Gesetzen, der Satzung der Wolford AG und der Geschäftsordnung des Vorstandes unter der Berücksichtigung des Wohles des Unternehmens und der Interessen aller Aktionäre, der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses. Die vom Aufsichtsrat erlassene Geschäftsordnung für den Vorstand regelt seine Arbeitsweise und Zuständigkeit. Der Vorstand führt das Unternehmen ungeachtet der Geschäftsverteilung (Ressortverteilung) gesamtverantwortlich. Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung oder Wichtigkeit unterliegen der Beschlussfassung durch den Gesamtvorstand. Zudem enthält die Geschäftsordnung des Vorstandes einen Katalog von Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Zwischen den Vorstandsmitgliedern findet ein ständiger Informationsaustausch statt. Dieser erfolgt formell in zumindest zwei Vorstandssitzungen pro Monat. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat in regelmäßigen Sitzungen (mindestens eine pro Quartal) zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der wirtschaftlichen und strategischen Geschäftsentwicklung, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements der Gesellschaft und wesentlicher Konzern-Unternehmen. Bei wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates unverzüglich. Darüber hinaus werden weitere Sitzungen aus besonderem Anlass, wie zum Beispiel zur Diskussion strategischer Weichenstellungen, einberufen. Damit stehen dem Aufsichtsrat sämtliche Informationen zur Verfügung, die er zur Wahrnehmung seiner Beratungs- und Kontrollfunktion benötigt. Im Sinne des Kodex stehen Vorstand und Aufsichtsrat auch in laufender, über die Aufsichtsratssitzungen hinausgehender Diskussion zur Entwicklung und strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat führt seine Geschäfte nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat entscheidet in Fragen grundsätzlicher Bedeutung und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat bildet abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner Mitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse. Diese dienen der Steigerung der Effizienz und der WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Behandlung komplexer Sachverhalte. Es bleibt dem Aufsichtsrat jedoch unbenommen, Angelegenheiten der Ausschüsse im gesamten Aufsichtsrat zu behandeln. Jeder Ausschussvorsitzende berichtet regelmäßig an den Aufsichtsrat über die Arbeit des Ausschusses. Der Aufsichtsrat hat Vorsorge zu treffen, dass ein Ausschuss zur Entscheidung in dringenden Fällen befugt ist. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und in dessen Ausschüssen ist ein gesetzlich geregelter Teil des österreichischen Corporate Governance Systems. Die Arbeitnehmervertretung ist gemäß Arbeitsverfassungsgesetz berechtigt, in den Aufsichtsrat und die Ausschüsse einer Aktiengesellschaft für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsratsmitglieder (Kapitalvertreter) ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden. Die Arbeitnehmervertreter üben ihre Funktion ehrenamtlich aus und können vom Betriebsrat jederzeit abberufen werden. Keines der Aufsichtsratsmitglieder steht in einer geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Aufsichtsratsmitglieds zu beeinflussen. Mit einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrates bestehen wirtschaftliche Beziehungen zu marktüblichen Honoraren, die insgesamt jedoch nicht wesentlich sind. Insbesondere hat Lothar Reiff die Gesellschaft während der Vakanz des Vorstandsvorsitzenden in Fragen der Neuausrichtung der Marktkommunikation, der Kollektionsgestaltung, der Organisationsstruktur in Design und Produktentwicklung sowie der Verkürzung der Time-to-Market beraten. Hierfür wurde ein marktübliches, jedoch unwesentliches Honorar vereinbart, das nach Aufwand abgerechnet wurde. Alle Aufsichtsratsmitglieder der Wolford AG sind als unabhängig im Sinne der Kriterien des Österreichischen Corporate Governance Kodex anzusehen. Entsprechende Erklärungen wurden von allen Aufsichtsräten abgegeben. Die Hauptaufgabe des Aufsichtsrates stellt gemäß § 95 Aktiengesetz die Überwachung der Geschäftsführung dar. Diese Aufgabe wird von den derzeit bestellten Aufsichtsräten vollinhaltlich wahrgenommen. Die Gesellschaft weist einen Streubesitz von mehr als 20 % und weniger als 50 % auf. Seit der 27. o. Hauptversammlung sind zumindest drei Aufsichtsratsmitglieder (Antonella Mei-Pochtler, Claudia Beermann und Lothar Reiff) keine Anteilseigner mit einer Beteiligung an der Gesellschaft von mehr als 10 % oder vertreten die Interessen eines Großaktionärs. Die Wolford AG hat Kredite weder an Aufsichtsratsmitglieder noch an Vorstände vergeben. Die Interne Revision der Wolford AG nimmt jährlich eine Evaluierung zur Einhaltung der Regeln des Kodex durch Verwendung des vom Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance entwickelten Fragebogens vor. Darauf aufbauend sind etwaige Abweichungen von C-Regeln im Folgenden erläutert. Abweichungen von C-Regeln Corporate Governance Kodex C-Regel 36, Frage 3 Der Aufsichtsrat hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr neu konstituiert und daher in 2014 / 15 auf eine Selbstevaluierung verzichtet. Für das neue Geschäftsjahr 2015 / 16 ist eine Selbstevaluierung vorgesehen. C-Regel 62 Eine Evaluierung hinsichtlich der Einhaltung der C-Regeln des Kodex durch eine externe Institution hat in den letzten drei Jahren nicht stattgefunden. Es erfolgt jedoch eine jährliche Überprüfung durch die Interne Revision. Eine gesonderte Überprüfung durch eine externe Institution würde zu keinem anderen Ergebnis führen und vermeidbare Kosten verursachen. Die Entscheidung für eine ausschließlich interne Überprüfung der Einhaltung der C-Regeln hat der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat getroffen. C-Regel 83, Frage 1 Eine Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems durch den Abschlussprüfer wurde nicht in Auftrag gegeben. Das hat der Aufsichtsrat in Abstimmung mit dem Vorstand entschieden. Es wurde aber ein Management Letter des Abschlussprüfers, in dem auch über Teilaspekte des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems berichtet wird, der Vorsitzenden des C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T SEITE 52 – 53 Aufsichtsrates vorgelegt und im Aufsichtsrat ausführlich behandelt. Zudem hat der Prüfungsausschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Sitzungen abgehalten, in denen er sich u. a. mit den Ergebnissen der Internen Revision beschäftigt hat. Es besteht weiters eine direkte Berichtslinie der Internen Revision zur Vorsitzenden des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat ist damit insgesamt ausreichend in der Lage, sich selbst ein Bild über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems zu machen. Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die für die Festlegung der Vergütung des Vorstandes der Wolford AG angewendet werden, und erläutert Höhe und Struktur der Vorstandseinkommen. Darüber hinaus werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrates beschrieben. Die Festlegung der Vergütung des Wolford Vorstandes hat der Aufsichtsrat dem Präsidium übertragen, das auch als Vergütungsausschuss fungiert. Der Vorstand ist im Rahmen der Bestimmungen des österreichischen Aktiengesetzes für eine bestimmte Dauer bestellt. Für diese Zeiträume wurden die Verträge der einzelnen Wolford Vorstandsmitglieder abgeschlossen sowie Höhe und Struktur der Bezüge definiert. Zielsetzung des Vergütungssystems ist es, die Vorstände im nationalen und internationalen Vergleich gemäß ihrem Tätigkeits- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten. Laufende Das Vergütungssystem für den Vorstand ist grundsätzlich nach fixen und variablen Anteilen gegliedert. Der fixe Gehaltsbestandteil orientiert sich am Verantwortungsbereich jedes Vorstandsmitgliedes und wird, wie in Österreich üblich, in 14 Monatsgehältern im Nachhinein ausbezahlt. Die variable Komponente orientiert sich am Erfolg des Unternehmens sowie an der Leistung der einzelnen Vorstandsmitglieder und ist insbesondere vom Erreichen der quantitativen Zielsetzungen sowie von nachhaltigen, langfristigen und strategischen Zielen abhängig. Die Gesamtbezüge stehen in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen der einzelnen Vorstandsmitglieder, der Lage der Gesellschaft und der branchenüblichen Vergütung. Der variable Teil der Vorstandsvergütung des Vorstandsvorsitzenden Ashish Sensarma gilt ab dem Geschäftsjahr 2015 / 16 und orientiert sich am Verhältnis „Ergebnis vor Steuern zu Umsatzerlösen“. Dieser Bestandteil der Vergütung von Ashish Sensarma ist mit maximal 30 % des jährlichen Fixbezuges gedeckelt. Darüber hinaus existiert für den Vorstandsvorsitzenden für die Geschäftsjahre 2015 / 16 bis 2017 / 18 ein LongTerm Incentive Program. Dieses orientiert sich an der Kursentwicklung der Wolford Aktie sowie der Erreichung von Zielgrößen des „Ergebnisses vor Steuern im Verhältnis zu den Umsatzerlösen“. Diese Vergütungskomponente kann erstmalig mit Ablauf des Geschäftsjahres 2017 / 18 zur Auszahlung gelangen. Ab dem 1. Mai 2015 wurde die variable Vergütung von Axel Dreher jener von Ashish Sensarma angepasst, sodass beide Vorstände auf Basis derselben Kriterien vergütet werden. 2014 / 15 2014 / 15 2014 / 15 2013 / 14 Fix Variabel Gesamt Gesamt Ashish Sensarma (ab 07.01.2015) 152.351 0 152.351 0 Axel Dreher 374.504 268.153 642.657 422.583 Thomas Melzer 392.341 264.391 656.732 428.531 0 0 0 481.583 919.196 532.544 1.451.740 1.332.697 Vorstandsvergütung in € Holger Dahmen (bis 31.01.2014) Gesamt WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Der variable Teil der Vorstandsvergütung von Axel Dreher und Thomas Melzer orientierte sich für das Geschäftsjahr 2014 / 15 an vier Komponenten: - der Erreichung eines Umsatzwachstumsziels, - der Erreichung des für das Geschäftsjahr budgetierten EBIT, - der Steigerung des Unternehmenswertes durch die Erhöhung des Aktienkurses der Wolford AG - sowie an einem nachhaltigen, langfristigen und strategischen Ziel. Melzer wurde im Jahresabschluss 2014 / 15 eine Abfindungszahlung von 0,73 Mio. € rückgestellt, die mit Ende Juli zur Auszahlung gelangt. Diese vier Komponenten der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder sind mit rund 75 % des Fixums gedeckelt. Zur Aufnahme von Nebentätigkeiten benötigen die Vorstandsmitglieder die Zustimmung des Aufsichtsrates. So ist sichergestellt, dass weder der zeitliche Aufwand noch die dafür gewährte Vergütung zu einem Konflikt mit den Aufgaben für das Unternehmen führt. Für die Übernahme von Mandaten in Konzerngesellschaften erfolgt grundsätzlich keine Vergütung. Die gesamte laufende Vergütung der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 / 15 betrug 1,45 Mio. € (Vorjahr: 1,33 Mio. €). Davon entfielen 63 % auf fixe (Vorjahr: 79 %) und 37 % auf variable Bezüge (Vorjahr: 21 %). Es existiert kein Aktienoptionsplan für Führungskräfte des Konzerns. Bei Beendigung des Vorstandsvertrages hat das ausscheidende Vorstandsmitglied in analoger Anwendung der Bestimmungen des österreichischen Angestelltengesetzes Anspruch auf Vergütung. Für Finanzvorstand Thomas Für die aktiven Vorstandsmitglieder der Wolford AG bestehen weder Pensionskassenregelungen noch leistungsorientierte Zusagen. Für frühere Mitglieder des Vorstandes wurden im Geschäftsjahr 2014 / 15 Aufwendungen in Höhe von 0,13 Mio. € erfasst (Vorjahr: 0,40 Mio. €). Vergütung der Funktion sowie Vorbereitung und Teilnahme an den regulär stattfindenden vier Aufsichtsratssitzungen pro Geschäftsjahr: Vorsitzende 50.000 €, Stellvertreterin der Vorsitzenden 35.000 €, Mitglieder 25.000 €. Mitglieder der Ausschüsse erhalten zudem: - Prüfungsausschuss mit regulär zwei Sitzungen pro Geschäftsjahr: Vorsitzende 5.500 € sowie Mitglieder 5.000 € - Strategie- und Marketingausschuss mit regulär zwei Sitzungen pro Geschäftsjahr: Vorsitzender 5.500 € sowie Mitglieder 5.000 € - Sondersitzungen mit allen Mitgliedern des Aufsichtsrates werden mit 4.000 € pro Mitglied und Sitzung vergütet. Die Vergütung beträgt somit für das Berichtsjahr insgesamt 0,19 Mio. € (Vorjahr: 0,19 Mio. €), die sich wie folgt aufteilt: Die Vergütung für die Tätigkeit der gewählten Aufsichtsräte sowie allfällige Sitzungsgelder werden von der Hauptversammlung bestimmt. Mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2014 / 15 wurde von der 27. o. Hauptversammlung ein neues Vergütungsschema für den Aufsichtsrat genehmigt, das bis auf Weiteres gilt: Aufsichtsratsvergütung in € 2014 / 15 2013 / 14 Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende (ab 18.09.2014) 58.000 32.000 Claudia Beermann, Vorsitzende-Stellvertreterin (ab 18.09.2014) 41.500 19.250 Lothar Reiff 31.750 16.500 Birgit G. Wilhelm 31.500 35.500 Emil Flückiger, Vorsitzender (bis 18.09.2014) 27.500 71.000 0 19.000 190.250 193.250 Werner Baldessarini (bis 17.09.2013) Gesamt C O R P O R AT E G O V E R N A N C E B E R I C H T SEITE 54 – 55 Für Leistungen außerhalb der oben beschriebenen Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere Beratungsleistungen, wird auf die Ausführungen im Corporate Governance Bericht auf Seite 52 verwiesen. Aufsichtsratsmitglieder der Wolford AG haben keine Pensionszusagen. Die Wolford AG hat für die Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder sowie für leitende Angestellte des Unternehmens und Geschäftsführer von Tochtergesellschaften eine „Directors and Officers“(D & O)Versicherung mit einer Haftungssumme von 25 Mio. € abgeschlossen und trägt dafür die Kosten. Käufe und Verkäufe eigener Aktien durch Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden gemäß § 48 Börsegesetz der Finanzmarktaufsicht gemeldet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Directors’ Dealings gemeldet. Maßnahmen zur Förderung von Frauen Im Unterschied zu vielen anderen börsennotierten Unternehmen sind im Aufsichtsrat der Wolford AG drei von sechs Mitgliedern weiblich. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen zwar über keinen ausformulierten Plan für die Förderung von Frauen in Vorstand, Aufsichtsrat und leitenden Funktionen in der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften. Die Auswahl von Kandidaten erfolgt jeweils im Hinblick auf die bestmögliche Besetzung freier Positionen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion und ethnischer Herkunft. Dennoch sind in zahlreichen leitenden Positionen innerhalb der Wolford AG und ihrer Tochtergesellschaften Frauen tätig. Für Rückkehrerinnen aus der Karenz werden attraktive Teilzeitmodelle ermöglicht, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Durch den Fokus auf eigene RetailStandorte und die vor allem auf Frauen ausgerichtete Produktpalette ergibt sich für die Wolford Gruppe insgesamt ein Frauenanteil von über 80 % aller Beschäftigten. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Bericht des Aufsichtsrates Aufsichtsrat und Vorstand haben sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen intensiv über die wirtschaftliche Lage und die strategische Refokussierung des Unternehmens sowie wesentliche Ereignisse und Investitionen beraten. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat im Rahmen der laufenden Berichterstattung sowie in allen Sitzungen anhand eines ausführlichen Berichts über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und seiner Beteiligungen sowie die Personalsituation unterrichtet. Über besondere Vorgänge wurde zusätzlich informiert. In den Ausschüssen wurden einzelne Sachgebiete vertiefend behandelt und anschließend dem Aufsichtsrat berichtet. Das Präsidium des Aufsichtsrates hat sich vom Vorstand laufend über die aktuelle Geschäftslage informieren lassen und sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Vorstandsbesetzung und -vergütung beschäftigt. Der Prüfungsausschuss tagte zweimal, das Präsidium trat siebenmal zusammen. Im Corporate Governance Bericht auf Seite 50 werden die Zusammensetzung und die Verantwortungsbereiche der Ausschüsse dargestellt. Die Kriterien der Erfolgsbeteiligung, die Grundsätze der Altersversorgung und die Ansprüche bei Beendigung der Funktion sowie der Einzelausweis der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge sind im Vergütungsbericht ab Seite 53 angeführt. Es existiert kein Aktienoptionsplan für Führungskräfte des Konzerns. Prüfungsausschuss und Präsidium sind jeweils vollzählig zusammengetreten. Der Marketing- und Strategieausschuss hat eine Sitzung abgehalten und ist ebenfalls vollzählig zusammengetreten. Wesentliche Arbeitsschwerpunkte hat der Aufsichtsrat im abgelaufenen Wirtschaftsjahr auf die Umsetzung der strategischen Refokussierung und die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens sowie die Neubesetzung des Vorstandsvorsitzenden gelegt. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 / 15 einen um 1 % höheren Umsatz von 157,35 Mio. €. Das bereinigte EBIT betrug 1,56 Mio. €, das EBIT nach nicht wiederkehrenden Positionen 2,17 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern erreichte 1,03 Mio. € nach einem Verlust von 2,81 Mio. € im Vorjahr. Der Wolford Konzern verfügt zum 30. April 2015 über liquide Mittel in Höhe von 4,79 Mio. € sowie nicht ausgenützte Kreditlinien von rund 45 Mio. €. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 51 %. Damit stützt sich das Unternehmen sowohl finanzierungs- als auch bilanzseitig auf eine solide Basis, die eine Fortführung der strategischen Refokussierung und der geplanten Wachstumsstrategie aus eigener Kraft ermöglicht. In den Präsidiumssitzungen des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde vor allem über die Neubesetzung der Position des Vorstandsvorsitzenden beraten. Dazu hat das Präsidium, in seiner Funktion als Personal- und Nominierungsausschuss, unter Beiziehung eines Personalberaters die Struktur des neuen Vorstandsteams sowie einen Kriterienkatalog zur Auswahl des am besten geeigneten Kandidaten erstellt und die Vorgehensweise zur Auswahl eines neuen Vorstandsmitglieds festgelegt. Dieser Prozess hat schließlich zur Bestellung von Herrn Ashish Sensarma zum neuen Vorstandsvorsitzenden per 7. Januar 2015 geführt. Zur Behandlung des Jahresabschlusses über das Geschäftsjahr 2013 / 14 zog der Prüfungsausschuss in der Sitzung vom 17. Juli 2014 den Wirtschaftsprüfer hinzu, der auch einen Management Letter vorlegte und gemeinsam mit den Mitgliedern des Prüfungsausschusses die wesentlichen Erkenntnisse diskutierte. In der anschließenden Sitzung hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Wolford AG erörtert und festgestellt sowie den Konzernabschluss, den Lagebericht, den Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstandes geprüft und den Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung beschlossen. Zudem wurde ein Vorschlag an die Hauptversammlung für die Wahl des Abschlussprüfers erarbeitet sowie die Tagesordnung der Hauptversammlung 2014 festgelegt. Ein anderer Tagesordnungspunkt der Sitzung betraf den Status der Umsetzung der strategischen Refokussierung des Unternehmens, der im Gesamtaufsichtsrat mit dem Vorstand ausführlich diskutiert wurde. Im Vorfeld der 27. o. Hauptversammlung am 18. September 2014 berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Zudem wurde über die Besetzung der Position des Creative Director beraten und weitere Schlüsselthemen im Personalbereich erörtert. Dies war gleichzeitig auch die letzte Sitzung, an der Emil Flückiger nach 22-jähriger Aufsichtsratstätigkeit – im letzten Jahr B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S SEITE 56 – 57 Ein neues Go-to-Market-Modell soll Komplexität in allen Unternehmensbereichen reduzieren und zu beschleunigtem profitablem Wachstum führen. Die erneuerte Strategie fand nach ausführlicher Erörterung die einheitliche Zustimmung des Aufsichtsrates und kann auf Seite 40 des Geschäftsberichtes nachgelesen werden. Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende des Aufsichtsrates als Vorsitzender – teilnahm. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn Flückiger für seine langjährige wertvolle Arbeit in diesem Gremium. Nach der Hauptversammlung hat sich der Aufsichtsrat neu konstituiert und mich als neue Vorsitzende sowie Claudia Beermann als meine Stellvertreterin gewählt. In der Sitzung des Prüfungsausschusses vom 10. Dezember 2014 berichtete der Vorstand über das laufende Geschäftsjahr sowie das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem. In der folgenden 104. Aufsichtsratssitzung gab der Vorstand einen Forecast für das Geschäftsjahr 2014 / 15 ab. Er lieferte zudem ein Update zur Strategieumsetzung, insbesondere in den Bereichen Wholesale und Travel Retail, und informierte über laufende Rechtsfälle. In der Aufsichtsratssitzung am 13. März 2015 stellten der neue Vorstandsvorsitzende Ashish Sensarma und seine Vorstandskollegen die erneuerte Unternehmensstrategie vor. Wolford soll künftig noch deutlicher als Marke und als Retail-Unternehmen am Markt agieren und die vorhandenen Assets – allen voran die eigenen Retail-Standorte – besser nutzen. In der Aufsichtsratssitzung vom 22. April 2015 hat sich der Aufsichtsrat insbesondere mit dem vorgelegten Budget 2015 / 16 beschäftigt, dieses intensiv mit dem Vorstand diskutiert und das Budget genehmigt. Außerdem wurden die Prüfungsschwerpunkte der Jahresabschlussprüfung 2014 / 15 erörtert sowie die aktuelle Geschäftsentwicklung und Ganzjahresvorschau besprochen. Weitere wesentliche Tagesordnungspunkte waren der Status und die aktuellen Schwerpunkte der Strategieumsetzung sowie die neue Organisationsstruktur des Unternehmens. Der Jahresabschluss und Lagebericht der Wolford AG sowie der Konzernabschluss zum 30. April 2015 nach IFRS wurden durch Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sämtliche Abschlussunterlagen, der Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstandes und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden in der Prüfungsausschusssitzung am 16. Juli 2015 eingehend mit dem Prüfer behandelt und in der folgenden Aufsichtsratssitzung gemeinsam mit den vom Vorstand aufgestellten Lageberichten sowie dem Corporate Governance Bericht dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat die Unterlagen gemäß § 96 AktG geprüft und stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss gebilligt, der damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt ist, und schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Jahresergebnisses an. Weiters wurden der Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung sowie ein Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015 / 16 und die Agenda für die 28. o. Hauptversammlung am 17. September 2015 vorbereitet. Finanzvorstand Thomas Melzer wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Juli 2015 verlassen. Herr Melzer hat den Aufsichtsrat gebeten, sein auslaufendes Vorstandsmandat nach Beendigung der Arbeiten für den Jahresabschluss 2014 / 15 nicht zu verlängern. Der Aufsichtsrat bedauert sein Ausscheiden und bedankt sich für seine wertvolle Arbeit in den vergangenen Jahren. Die bisherigen Verantwortungsbereiche von Herrn Melzer werden künftig von den anderen Vorständen übernommen, wobei Herr Sensarma die IT-Agenden verantworten wird und Herr Dreher die Bereiche Finanzen, Personal, Investor Relations und Recht. Ashish Sensarma und Axel Dreher haben umfangreiche Erfahrungen in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen und werden von einem starken Team in der nächsten Führungsebene unterstützt, womit eine nahtlose, effiziente Führung aller Unternehmensbereiche gewährleistet ist. Der Aufsichtsrat dankt dem Management sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und die Realisierung des Turnarounds im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 / 15. Wien, am 16. Juli 2015 Antonella Mei-Pochtler Vorsitzende des Aufsichtsrates WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Lagebericht Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaft wächst in mäßigem Tempo Im Kalenderjahr 2014 – und damit in den ersten acht Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres von Wolford (1. Mai 2014 bis 30. April 2015) – hat sich die globale Konjunktur zögerlich erholt, wobei die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich verlief. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) betrug das weltweite BIP-Wachstum im Jahr 2014 real 3,4 %. Zaghafter Aufschwung in der Eurozone In der Eurozone, in der Wolford mehr als die Hälfte ihres Umsatzes erzielt, lag das Wirtschaftswachstum 2014 bei 0,9 %, nach einem Minuswachstum von 0,5 % im Vorjahr. Die Binnennachfrage legte im Einklang mit einem Anstieg des Unternehmer- und Verbrauchervertrauens weiter zu, obwohl die Arbeitslosenquote im Euroraum mit durchschnittlich 11,6 % auf hohem Niveau verharrte. Deutschland, der zweitgrößte Markt von Wolford, konnte 2014 ein BIP-Wachstum von 1,6 % erzielen. Auch in Spanien stieg die Wirtschaftsleistung erstmals wieder um 1,4 %. Schwach verlief hingegen die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Kernmärkten wie Frankreich (0,4 %) und Italien (-0,4 %). Stärkeres Wachstum in den USA In den USA, dem größten Einzelmarkt der Wolford Gruppe, hielt die wirtschaftliche Erholung weiter an. Hier betrug das reale Wirtschaftswachstum 2,4 % nach 1,9 % im Vorjahr. Dieser Aufschwung wurde begleitet von einer Erholung am Finanzmarkt sowie steigenden Immobilienpreisen. Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in China hat sich 2014 mit 7,4 % leicht abgeschwächt (Vorjahr: 7,7 %). Die steigende Nachfrage nach Konsumgütern und die zunehmende Kaufkraft einer stetig wachsenden Mittelschicht sprechen indes für nachhaltiges Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes, insbesondere im Bereich der Premium- und Luxusprodukte. Die letzten vier Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres von Wolford waren geprägt von fallenden Ölpreisen und einem nachgebenden Euro infolge des bisher beispiellosen Aufkaufs von Staatsanleihen durch die EZB. Die Aufwertung des Dollars gegenüber Euro und Yen in den letzten zwölf Monaten gab der Exportwirtschaft in der Eurozone und in Japan klaren Auftrieb. Schwacher Modeeinzelhandel in zentralen Märkten Vom Erholungstrend der Weltwirtschaft konnte der für Wolford relevante Modeeinzelhandel nur vereinzelt profitieren. Geopolitische Krisen und die wirtschaftlichen Probleme Griechenlands dämpften das Konsumentenvertrauen. Hinzu kam im Herbst und teilweise im Winter 2014 ein ungewöhnlich warmes Wetter in weiten Teilen Europas, das zu deutlichen Einbußen im dortigen Modeeinzelhandel führte. Über Monate rückläufige Umsätze in Deutschland Allein der deutsche Modeeinzelhandel verzeichnete von September 2014 bis März 2015 teilweise zweistellige Umsatzrückgänge, erst im April 2015 kam es zu einer Stabilisierung auf Vorjahresniveau. Im für Wolford ebenfalls bedeutenden französischen Markt gingen die Umsatzerlöse des Modeeinzelhandels zwischen September und April jeden Monat einstellig zurück, unterbrochen nur durch ein Plus im Dezember infolge eines guten Weihnachtsgeschäfts. In den USA schlug sich der konjunkturelle Aufschwung bislang noch nicht in den Statistiken des stationären Einzelhandels nieder. Quellen: IMF, World Economic Outlook, April 2015; Europäische Zentralbank, Jahresbericht 2014; TW-Testclub; RetailNext und Institut Français de la Mode LAGEBERICHT SEITE 58 – 59 Ergebnis- und Bilanzanalyse Ertragslage Der Umsatz der Wolford Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2014/15 um 0,9 % bzw. 1,48 Mio. € auf 157,35 Mio. €. Dabei hatte allein die Schließung von über 20 nachhaltig unprofitablen Vertriebsstandorten in den Geschäftsjahren 2013/14 und 2014/15 einen negativen Umsatzeffekt UMSATZ NACH MARKT von 6,14 Mio. €. Nach Rückgängen im ersten Halbjahr (1. Mai 2014 bis 31. Oktober 2014) stabilisierte sich der Umsatz im dritten Quartal auf Vorjahresniveau. Im vierten Quartal konnte 1 Wolford dann einen kräftigen Umsatzanstieg von 12 % verzeichnen, auch dank positiver Währungseffekte im Zuge der Aufwertung des US-Dollars, des britischen Pfunds und des Schweizer 6 7 5 Franken gegenüber dem Euro. Insgesamt beläuft sich der Umsatzeffekt der Wechselkursänderungen im Geschäftsjahr 2014/15 auf 3,49 Mio. €. Das um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge im Rahmen der strategischen Refokussierung bereinigte EBITDA stieg im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 10,33 Mio. € (Vorjahr: 7,11 Mio. €) und das bereinigte EBIT auf 1,56 Mio. € (Vorjahr: -0,97 Mio. €), womit Wolford erstmals seit zwei Jahren wieder schwarze operative Zahlen schrieb. Mit 1,03 Mio. € war auch das Ergebnis nach Steuern wieder positiv, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 2,81 Mio. € ausgewiesen worden war. Details dazu finden sich auf den Seiten 60 bis 61. Die Wolford-eigenen Standorte (eigene Boutiquen, Concession-Shop-in-Shops und Factory Outlets) konnten den Umsatz insgesamt um 1 % erhöhen, auf flächenbereinigter Basis (ohne Effekte aus Eröffnung oder Schließung von Standorten) betrug das Umsatzplus ebenfalls 1 %. Besonders erfolgreich entwickelte sich erneut das eigene Online-Geschäft mit einem Umsatzplus von 24 %. Dagegen verzeichnete das Wholesale-Geschäft einen Rückgang um 2 %, unter anderem infolge von Problemen einzelner Handelspartner und der Ukraine-Krise. Aber auch dieser Vertriebskanal hat sich im letzten Quartal deutlich stabilisiert. UMSATZENTWICKLUNG IM QUARTALSVERLAUF (IN MIO. €) 20,00 60,00 100,00 140,00 Total 2014/15 31,91 2013/14 32,28 2012/13 33,08 0 40,72 42,53 43,51 40,00 1. Quartal 48,49 80,00 2. Quartal 3. Quartal 36,23 157,35 48,61 32,45 155,87 47,54 32,34 156,47 120,00 4. Quartal 160,00 2 3 4 1 Nordamerika 18 % 2 Deutschland 16 % 3 Österreich 10 % 4 Frankreich 10 % 5 Restliches Europa 40 % 6 Asien/Ozeanien 5 % 7 Restliche Welt 1 % WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 UMSATZ NACH PRODUKTGRUPPE Die regionale Umsatzentwicklung verlief im Geschäftsjahr 2014/15 sehr unterschiedlich. So konnte der derzeit umsatzstärkste Einzelmarkt USA trotz der Schließung mehrerer Standorte um 5 % zulegen. In Deutschland (-2 %) und Frankreich (-3 %) blieben die Umsätze infolge der Schwäche des Wholesales dagegen hinter dem Vorjahr zurück. In Österreich (-7 %) waren die Effekte der Standort- 456 3 schließungen spürbar. Die Umsätze in der Schweiz litten unter den Folgen der Aufwertung des Schweizer Franken und sanken um 9 %. Erfreuliche Umsatzzuwächse erzielte Wolford hingegen in 1 2 1 Legwear 53 % 2 Ready-to-wear 29 % 3 Lingerie 14 % 4 Accessories 2 % 5 Swimwear 1 % Großbritannien (+7 %), Spanien (+11 %) und Italien (+9 %), allen voran dank eines starken RetailGeschäfts. In Skandinavien (+2 %) konnte vor allem das Wholesale-Geschäft zulegen. Der belgische Markt (-7 %) litt im abgelaufenen Geschäftsjahr unter der Bautätigkeit vor zwei traditionell umsatzstarken Boutiquen. In Zentral- und Osteuropa kam es zu Umsatzrückgängen in Höhe von 14 %, vor allem bedingt durch die Ukraine-Krise. In Asien konnte Wolford den Umsatz im abgelaufenen Jahr deutlich um 20 % steigern, was vor allem auf den erfolgreichen Ausbau des Partnergeschäfts zurückzuführen ist. 6 Handelsware 1 % Mit einem Anteil von unverändert 53 % entfiel im Geschäftsjahr 2014/15 weiterhin mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes auf die Produktgruppe Legwear, die gegenüber dem Vorjahr Umsatzzuwächse in Höhe von 1 % verzeichnen konnte. Mit einem Beitrag von 29 % (Vorjahr: 30 %) stellte der Bereich Ready-to-wear auch in diesem Geschäftsjahr die zweitgrößte Produktgruppe dar und lag beim Umsatz mit -3 % leicht unter Vorjahr. Die Produktgruppe Lingerie, die 14 % (Vorjahr: 12 %) des Konzernumsatzes erwirtschaftete, erzielte erfreuliche Umsatzzuwächse in Höhe von 16 %. Der Bereich Accessories (2 % vom Konzernumsatz) verzeichnete ebenso wie die Handelsware und Swimwear (je rund 1 % Umsatzanteil) Umsatzrückgänge. 2014/15 2013/14 Rentabilitätskennzahlen in % in % Materialtangente (inkl. Bestandsveränderung) 17,6 17,6 Personaltangente 47,1 46,3 Sonstiger betrieblicher Aufwand zu Umsatz 34,7 32,4 6,6 4,6 125,1 97,5 1,0 -0,6 EBITDA-Marge bereinigt Investitionen zu Abschreibungen EBIT-Marge bereinigt Materialtangente auf Vorjahresniveau Die komplette Neuausrichtung der Kollektion mit vermehrten Stoffzukäufen und teilweise späteren Produktauslieferungen führte im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem Anstieg der Vorratsbestände um 2,13 Mio. € auf 42,20 Mio. €. Dies ging einher mit einem Anstieg der Materialaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 4,72 Mio. € auf 30,33 Mio. €, wobei sich die Materialtangente (inkl. Bestandsveränderung) unverändert zeigte. Der Personalaufwand stieg im Wesentlichen aufgrund der kollektivvertraglichen und freiwilligen Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie höherer Bonuszahlungen um 2,06 Mio. € auf 74,15 Mio. € (Vorjahr: 72,09 Mio. €). Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis erhöhte sich um 12 auf nunmehr 1.574 Mitarbeiter (Vorjahresdurchschnitt: 1.562 Vollzeitmitarbeiter). Investitionsbedingte Zunahme der Abschreibungen Die laufenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich auf 8,77 Mio. € (Vorjahr: 8,08 Mio. €). Vor allem die Eröffnung neuer Boutiquen sowie die Tendenz zu kürzeren Mietzeiten führten zu einem Anstieg der von der Mietdauer abhängigen Abschreibungen. Im Zuge der Eröffnung neuer Boutiquen, gestiegener Mieten im eigenen Retail-Geschäft sowie um rund 3 Mio. € höherer Werbeaufwendungen zur Stärkung der Marke erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 50,57 Mio. € auf 54,63 Mio. €. Dennoch konnte Wolford dank zusätzlicher sonstiger betrieblicher Erträge aus dem Verkauf von zwei Mietrechtsoptionen das LAGEBERICHT SEITE 60 – 61 bereinigte EBITDA von 7,11 Mio. € auf 10,33 Mio. € steigern. Das bereinigte EBIT drehte von -0,97 Mio. € auf ein Plus von 1,56 Mio. €. Um Transparenz bezüglich der Entwicklung des operativen Geschäfts der Wolford Gruppe zu schaffen, wurden zur Berechnung der operativen Kennzahlen (bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT) alle nicht wiederkehrenden Effekte exkludiert und gemäß IAS 1.98 in der Gesamtergebnis- Transparenz bezüglich der operativen Entwicklung rechnung als nicht wiederkehrende Posten separat ausgewiesen. Als nicht wiederkehrende Aufwendungen (2,76 Mio. €) sind alle wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie definiert, wie etwa Aufwendungen aus der Schließung von eigenen Standorten (0,14 Mio. €), Einmalaufwendungen aus Konzept- und Strategieänderungen (1,30 Mio. €) sowie Abfindungsaufwendungen (1,32 Mio. €). Die nicht wiederkehrenden Erträge in Höhe von 3,37 Mio. € entstanden im Zuge der Veräußerung eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks in Bregenz. Inklusive nicht wiederkehrender Positionen verbesserte sich das EBIT in Summe deutlich um 6,89 Mio. € auf 2,17 Mio. € (Vorjahr: -4,72 Mio. €). Auch das Finanzergebnis verbesserte sich von -1,17 Mio. € auf -0,96 Mio. €. Somit ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von 1,21 Mio. € nach -5,89 Mio. € im Vorjahr. Die Ertragsteuern belaufen sich auf -0,18 Mio. € (Vorjahr: +3,07 Mio. €). Dazu beigetragen haben sowohl die laufenden Ertragsteuern mit -1,40 Mio. € (Vorjahr: +0,77 Mio. €) als auch die latenten Steuern, die aufgrund der Aktivierung zusätzlicher Steueransprüche auf Verlustvorträge 1,22 Mio. € betragen (Vorjahr: +2,31 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern ist mit 1,03 Mio. € (Vorjahr: -2,81 Mio. €) ebenso wie das Ergebnis je Aktie mit 0,21 € (Vorjahr: -0,57 €) erstmals seit zwei Jahren wieder positiv. Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt) 2014/15 2013/14 Vdg. in % 157,35 155,87 0.9 Sonstige betriebliche Erträge 9,39 1,35 >100 Veränderung des Bestandes 2,62 -1,87 >100 Andere aktivierte Eigenleistungen 0,09 0,05 80 169,45 155,40 9 Materialaufwand -30,34 -25,62 -18 Personalaufwand -74,15 -72,09 -3 Sonstige betriebliche Aufwendungen -54,63 -50,57 -8 Abschreibungen -8,77 -8,08 -9 EBIT bereinigt 1,56 -0,97 >100 Nicht wiederkehrende Aufwendungen -2,76 -3,76 27 Nicht wiederkehrende Erträge 3,37 0,00 - EBIT 2,17 -4,72 >100 Finanzergebnis -0,96 -1,17 +18 Ergebnis vor Steuern 1,21 -5,89 >100 Ertragsteuern -0,18 3,07 >100 Ergebnis nach Steuern 1,03 -2,81 >100 in Mio. € Umsatzerlöse Betriebsleistung Ergebnis nach Steuern deutlich über Vorjahr WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Vermögens- und Finanzlage Die Vermögens- und Kapitalstruktur der Wolford Gruppe war zum Bilanzstichtag am 30. April 2015 unverändert solide. Die Bilanzsumme stieg von 138,12 Mio. € um 7 % auf 147,44 Mio. €. Maßgeblich dafür waren vor allem höhere immaterielle Vermögenswerte aus der Zahlung von Schlüsselgeldern, der Anstieg der latenten Steueransprüche, die beschriebene Zunahme der Vorräte sowie der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände aufgrund einer ausstehenden Zahlung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption. Der Verkauf des Grundstückes führte zu einer Reduktion des Anlagevermögens. Auf der Passivseite stiegen allein die langfristigen Personalverpflichtungen infolge des niedrigen Abzinsungssatzes um 3,52 Mio. €, was auch zu einer Reduktion des Eigenkapitals führte. Die Finanzverbindlichkeiten blieben hingegen in Summe auf Vorjahresniveau. Höhere Investitionen in strategische Retail-Standorte und den Maschinenpark Die langfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 81,27 Mio. €, dies entspricht einem Anteil am Gesamtvermögen von 55 % (Vorjahr: 54 %). Die Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerte stiegen um 4 % auf 65,78 Mio. €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte Wolford 10,97 Mio. € (Vorjahr: 7,87 Mio. €) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, unter anderem in die Modernisierung des Maschinenparks und die Eröffnung strategischer Retail-Standorte. Den Investitionen stehen laufende Abschreibungen in Höhe von 8,77 Mio. € (Vorjahr: 8,08 Mio. €) gegenüber. Die zur Veräußerung gehaltenen Betriebswohnungen sind im kurzfristigen Vermögen ausgewiesen und wurden am 6. Mai 2015, somit nach dem Bilanzstichtag, veräußert. Liquide Mittel auf Vorjahresniveau Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen lag zum 30. April 2015 bei 45 %. Die Vorräte stiegen um 5 % auf 42,20 Mio. € bzw. 29 % des Gesamtvermögens, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 15 % auf 10,08 Mio. € bzw. 7 % des Gesamtvermögens. Die Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen aufgrund der offenen Kaufpreisforderung aus dem Verkauf einer Mietrechtsoption um 73 % auf 5,22 Mio. € bzw. 4 % des Gesamtvermögens. Der Zahlungsmittelbestand lag zum Bilanzstichtag mit 4,79 Mio. € (Vorjahr: 4,65 Mio. €) nahezu auf Vorjahresniveau. ENTWICKLUNG DER BILANZSTRUKTUR (IN MIO. €) AKTIVA 30.04.2015 55 % 30.04.2014 54 % PASSIVA Solide Eigenkapitalquote von 51 % zum Bilanzstichtag 30. April 2015 Langfristige Vermögenswerte Eigenkapital Kurzfristige Vermögenswerte 147,44 45 % 46 % 138,12 Langfristige Schulden 30.04.2014 54 % 17 % 30.04.2015 51 % 17 % Kurzfristige Schulden 29 % 138,12 147,44 32 % Zum Stichtag 30. April 2015 betrug das Konzerneigenkapital der Wolford Gruppe 74,83 Mio. € und lag damit um 0,45 Mio. € über dem Vergleichswert des letzten Jahresabschlusses. Es fiel nicht höher aus, weil das positive Ergebnis und direkt im Eigenkapital zu verrechnende Effekte aus positiven Währungsdifferenzen durch versicherungsmathematische Verluste stark gemindert wurden. Der für die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen maßgebliche Diskontierungszinssatz ging infolge der Staatsschuldenkrise Unternehmensanleihen deutlich von 3,1 % auf 1,6 % zurück. und der Flucht in Benchmark- LAGEBERICHT SEITE 62 – 63 Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 8 % von 23,30 Mio. € auf 25,27 Mio. €, das entspricht 17 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 17 %). Dies ist auf gestiegene Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote von Wolford erreichte zum Bilanzstichtag solide 51 % (Vorjahr: 54 %). Bilanzkennzahlen 30.04.2015 30.04.2014 Eigenkapital in Mio. € 74,83 74,38 Nettoverschuldung in Mio. € 17,12 17,04 Capital Employed in Mio. € 91,95 91,42 Working Capital in Mio. € 38,14 33,72 Bilanzsumme in Mio. € 147,44 138,12 Eigenkapitalquote in % 50,8 53,9 Gearing in % 22,9 22,9 Working Capital zu Umsatz in % 24,2 21,6 1,7 2,4 16,0 11,0 Nettoverschuldung zu EBITDA bereinigt EBITDA bereinigt zu Finanzierungsergebnis Die kurzfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 47,34 Mio. € (Vorjahr: 40,44 Mio. €) zu. Dies lag im Wesentlichen an der Erhöhung der Personalrückstellungen um 2,53 Mio. € auf 7,84 Mio. € für Abfindungszahlungen und den Sozialplan. Gleichzeitig stiegen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 1,81 Mio. €, die Sonstigen Verbindlichkeiten um 1,46 Mio. € und die Ertragsteuerschulden um 1,37 Mio. €. Das Working Capital, definiert als Saldo aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen und Vermögenswerten abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten, belief sich zum Bilanzstichtag auf 38,14 Mio. € (Vorjahr: 33,72 Mio. €). Die Nettoverschuldung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr marginal um 0,08 Mio. € auf 17,12 Mio. €, womit sich ein Gearing (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) von 23 %, ebenfalls auf Vorjahresniveau, errechnet. Berechnung der 30.04.2015 30.04.2014 Vdg. in Mio. € in Mio. € in % Langfristige Finanzverbindlichkeiten 4,94 6,39 -23 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 18,57 16,77 +11 - Finanzanlagen -1,60 -1,47 +9 - Zahlungsmittelbestand -4,79 -4,65 +3 Nettoverschuldung 17,12 17,04 0 Nettoverschuldung Höhere kurzfristige Personalrückstellungen sowie Vorratsund Forderungsanstieg führen zu Working-Capital-Zunahme WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Cashflow Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) sank gegenüber dem Vorjahr um 2,70 Mio. € auf 3,61 Mio. €. Maßgeblich dazu beigetragen hat der Anstieg der Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte, die aufgrund einer Kaufpreisforderung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption auf 5,22 Mio. € anstiegen. Auch die Vorräte erhöhten sich, wie erläutert, um 2,13 Mio. € auf 42,20 Mio. €. Veräußerungserlös führt zu einem leicht verbesserten Free Cashflow Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit war der Mittelabfluss trotz der um 3,65 Mio. € gestiegenen Investitionszahlungen dank des Veräußerungserlöses aus dem Verkauf eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks um 3,10 Mio. € geringer als im Vorjahr und betrug in der Berichtsperiode -4,15 Mio. €. Der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich InvestitionsCashflow) verbesserte sich in der Berichtsperiode von -0,94 Mio. € auf -0,54 Mio. € und wurde durch die offene Kaufpreisforderung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption negativ beeinflusst. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verringerte sich in der Berichtsperiode um 0,35 Mio. € auf 0,33 Mio. €. Cashflow Statement 2014/15 2013/141) Vdg. (verkürzt) in Mio. € in Mio. € in % Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 3,61 6,31 -43 Cashflow aus Investitionstätigkeit -4,15 -7,25 -43 -0,54 -0,94 -43 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,33 0,66 -50 Veränderung der Zahlungsmittel -0,21 -0,28 -25 Zahlungsmittelbestand am Periodenende 4,79 4,65 +3 Free Cashflow 1) Anpassungen aufgrund Zuordnung von Differenzen aus Währungsumrechnung direkt auf einzelne Positionen des Cashflows Entwicklung der Geschäftsbereiche Den Anforderungen des IFRS 8 (Management Approach) folgend, berichtet die Wolford AG nach folgenden Segmenten: – Österreich – Übriges Europa – Nordamerika – Asien Das Segment Österreich erwirtschaftet 20 % des Konzernumsatzes Österreich Die Außenumsätze des Segments Österreich (Umsatzerlöse abzüglich der KonzernInnenumsätze) sanken im Berichtszeitraum von 32,26 Mio. € auf 31,75 Mio. €. Im Segment Österreich werden die Produktions- und Vertriebsaktivitäten für Österreich und für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, zusammengefasst. Das Segment trägt 20 % (Vorjahr: 21 %) zum Konzernumsatz bei. Das bereinigte EBIT betrug -1,03 Mio. € nach -1,96 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr. Unter Berücksichtigung nicht wiederkehrender Aufwendungen von 2,61 Mio. € und nicht wiederkehrender Erträge von 3,37 Mio. € ergab sich ein EBIT von -0,26 Mio. € nach -4,37 Mio. € im Vorjahr. LAGEBERICHT SEITE 64 – 65 Übriges Europa Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Übriges Europa blieben mit 90,58 Mio. € weitgehend auf Vorjahresniveau. Im Segment Übriges Europa sind die europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und die Produktionsgesellschaft in Slowenien zusammengefasst. Das Umsatzerlöse im Segment Übriges Europa auf Vorjahresniveau Segment trägt mit 58 % (Vorjahr: 58 %) den größten Anteil zum Konzernumsatz bei. Das bereinigte EBIT stieg deutlich auf 4,11 Mio. € nach -0,16 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr. Nach nicht wiederkehrenden Aufwendungen in Höhe von 0,13 Mio. € belief sich das EBIT auf 3,97 Mio. € nach -0,85 Mio. € im Vorjahr. Nordamerika Die Außenumsätze der Konzerngesellschaften im Segment Nordamerika erhöhten sich von 27,32 Mio. € auf 28,55 Mio. €. Im Segment Nordamerika sind die Vertriebsgesellschaften in den Gestiegene Umsätze im Segment Nordamerika USA und Kanada enthalten. Das Segment trägt 18 % (Vorjahr: 18 %) zum Konzernumsatz bei. Die USA erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Umsatz aller Vertriebsgesellschaften innerhalb der Wolford Gruppe. Das bereinigte EBIT belief sich auf -0,70 Mio. € (Vorjahr: -0,22 Mio. €). Nach nicht wiederkehrenden Aufwendungen von 0,02 Mio. € betrug das EBIT dieses Segments -0,72 Mio. € nach -0,87 Mio. € im Vorjahr. Asien Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Asien erhöhten sich kräftig von 5,48 Mio. € auf 6,48 Mio. €. Im Segment Asien sind die Vertriebsgesellschaften in Hongkong und China dargestellt. Das Segment trägt 4 % zum Konzernumsatz bei. Infolge erhöhter Personal- und Deutliches Wachstum der Gesellschaften in Asien Marketingaufwendungen sowie des notwendigen Umzugs einer umsatzstarken Boutique in Hongkong verringerte sich das bereinigte EBIT allerdings von 0,20 Mio. € auf -0,52 Mio. €. Ausblick und Ziele Die Wolford AG hatte sich für das Geschäftsjahr 2014/15 ein positives operatives Ergebnis als Ziel gesetzt. Dieses Ziel hat das Unternehmen erreicht. Das EBIT konnte um 6,89 Mio. € auf Ergebnisziel erreicht 2,17 Mio. € gesteigert werden und war damit erstmals nach zwei Jahren wieder positiv. Auch das um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge bereinigte EBIT erreichte mit 1,56 Mio. € nach -0,97 Mio. € im Vorjahr wieder einen positiven Wert. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im laufenden Geschäftsjahr 2015/16 werden von Experten je nach Region unterschiedlich eingeschätzt. Im Euroraum, dem Kernmarkt von Wolford, erwartet der Internationale Währungsfonds für 2015 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 %. Dabei dürfte Deutschland Wachstumslokomotive bleiben und um 1,6 % zulegen, Frankreich immerhin um 1,2 %. In den USA soll das Bruttoinlandsprodukt sogar um 3,1 % zunehmen. Für die Premium- und Luxusgüterbranche erwarten Bain & Company sowie Altagamma, die Wirtschaftsvereinigung der italienischen Luxusgüterindustrie, in 2015 auf währungsbereinigter Basis Weiteres Wachstum in der Luxusgüterbranche erwartet erneut ein Wachstum von 2 % – 4 % (nach 3 % im Vorjahr). In Europa besteht Hoffnung auf eine langsame Erholung der lokalen Nachfrage, nicht zuletzt in den für die Luxusbranche relevanten Ländern Südeuropas. Erwartet werden auch anhaltende Zuwächse im Geschäft mit Touristen, im Zuge des schwachen Euros vor allem aus den USA und China. Auf der anderen Seite dürfte vielerorts die Kundenfrequenz im Einzelhandel schwach bleiben. Auch ist auf absehbare Zeit nicht mit einer stärkeren Präsenz russischer Touristen in westeuropäischen Hauptstädten zu rechnen. Für Wolford hat das neue Geschäftsjahr vielversprechend begonnen: Nach den ersten sechs Wochen des neuen Geschäftsjahres verzeichnet das Retail-Geschäft zweistellige Wachstumsraten. Insbesondere das Online Business ist weiter auf Erfolgskurs. Das bestätigt den eingeschlagenen Weg einschließlich der Konzentration auf eine bessere Nutzung der eigenen Retail-Standorte und den Guter Start ins neue Geschäftsjahr für Wolford WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Ausbau der Online-Präsenz. Wolford hat in den letzten eineinhalb Jahren die Basis für nachhaltig profitables Wachstum gelegt. Daher setzt sich das Management das Ziel, im Geschäftsjahr 2015/16 den Umsatz weiter zu steigern und erneut mit einem positiven operativen Ergebnis abzuschließen. Geplante Maßnahmen sind aus dem Cashflow sowie freien Kreditlinien finanzierbar Der Prozess der strategischen Refokussierung ist noch nicht abgeschlossen und wird Wolford auch im laufenden Jahr beschäftigen. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der erneuerten Unternehmensstrategie (Details auf Seite 40) kann Wolford dabei aus dem Cashflow sowie freien Kreditlinien finanzieren. Quellen: IMF, World Economic Outlook, April 2015; Bain & Company und Altagamma: „Worldwide Luxury Markets Monitor 2015 Spring Update“ Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Veräußerungserlös aus Verkauf der Mitarbeiterwohnungen Die Wolford AG hat am 6. Mai 2015 einen Vertrag zum Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Mitarbeiterwohnungen in Hard abgeschlossen. Der Netto-Verkaufserlös beläuft sich auf rund 1,38 Mio. €. Durch den Verkauf entsteht im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 ein Buchgewinn von rund 1,09 Mio. €. Auch dank der Erlöse aus der Veräußerung von nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerten können die strategische Refokussierung und die Umsetzung der erneuerten Unternehmensstrategie aus eigenen Mitteln finanziert werden. Risikomanagement Die Wolford AG ist im Rahmen ihrer globalen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Wolford sieht in einem effektiven Risikomanagement einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die nachhaltige Sicherung des Unternehmens und die Schaffung von Shareholder-Value. Als Risiko wird daher nicht nur die Möglichkeit der negativen Abweichung von Unternehmenszielen verstanden, sondern auch die Nichtrealisierung von potenziellen Gewinnen (Chancen). Ziel unseres Risikomanagements ist es, Chancen aufzuzeigen und durch gezielte Maßnahmen zu nutzen sowie Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen, um Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. Jährliche Bewertung der Chancen und Risiken durch das Topmanagement Dazu ist die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Chancen und Risiken erforderlich, was regelmäßig im Rahmen unseres Chancen- und Risikomanagementprozesses erfolgt. Dabei wird die in Vorperioden entstandene Risikoerhebung einmal jährlich durch das Topmanagement aktualisiert. Anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Auswirkungen werden die identifizierten Risiken nach deren Risikowert gereiht und die größten Risiken einer detaillierten Analyse unterzogen. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind der Planungs- und Controlling-Prozess, konzernweite Richtlinien sowie die laufende Berichterstattung und das Forecasting. Zur Risikovermeidung und -bewältigung werden Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und dabei immer im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Insbesondere sind Spekulationen außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit unzulässig. Risiken außerhalb der operativen Tätigkeit, z.B. finanzielle Risiken, werden von der Wolford AG beobachtet und im notwendigen Maße abgesichert. Nach aktueller Einschätzung weist die Wolford Gruppe keine einzelnen bestandsgefährdenden Risiken mit nennenswerter Eintrittswahrscheinlichkeit auf. Die Bewertung aller Top-10-Risiken beläuft sich in Summe auf unter 20 % des Eigenkapitals für den unwahrscheinlichen Fall, dass alle LAGEBERICHT SEITE 66 – 67 Risiken gleichzeitig schlagend werden. Die wesentlichsten Risiken sind nachfolgend näher erläutert. Ein detaillierter Bericht zum Finanzrisikomanagement findet sich im Anhang ab Seite 104. Markt-, Produktions- und Preisrisiken Die Geschäftsentwicklung in der Modeindustrie ist vor allem von der Konsumstimmung der Kundinnen abhängig, die wiederum stark mit der Entwicklung der Volkswirtschaften in den jeweiligen Ländern korreliert. Um die Performance des in den letzten Jahren rückläufigen WholesaleGeschäfts zu verbessern, wurden neue Konzepte entwickelt. Gleichzeitig setzt die Wolford AG auf Stärkung des WholesaleGeschäfts sowie Optimierung der eigenen Retail-Standorte eine weitere Optimierung der eigenen Retail-Standorte, mit denen das Unternehmen über die letzten Jahre stetige Umsatzzuwächse verzeichnen konnte. Schlecht performende Standorte wurden zur Reduzierung der Verlustrisiken geschlossen, neue eigene Standorte werden künftig nur mehr in strategisch wichtigen Städten und Top-Lagen eröffnet. Bei schwacher wirtschaftlicher Entwicklung und einem resultierenden Nachfragerückgang verstärkt sich das Risiko von Überkapazitäten und ungedeckten Fixkosten, insbesondere durch die mittel- bis langfristig abgeschlossenen Mietverträge. Dies kann zu Preisdruck führen und Preisanpassungen erforderlich machen. Im Geschäftsjahr 2014/15 konnte Wolford inflationäre Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen nur zum Teil kompensieren. Um die Auswirkungen dieser Risiken auf die Ertragslage zu minimieren, analysiert Wolford laufend die Kapazitätsauslastung und passt sie gegebenenfalls an die Markterfordernisse an. Wolford steht in den verschiedenen Produktsegmenten im Wettbewerb mit anderen Fashion Brands, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels der neuen, noch schärferen Positionierung als Qualitätsführer bei Strümpfen und anderen körpernahen Produkten sowie durch die Entwicklung neuer kreativer und funktioneller Produkte zielt Wolford darauf ab, Preisrisiken zu minimieren. Um das Risiko von Produktionsausfällen zu minimieren, wird den Gefahren durch Naturgewalten (Hochwasser, Starkregen, Blitzschlag, Sturm etc.) mit umfangreichen technischen und organisato- Schutzmaßnahmen gegen Produktionsausfälle getroffen rischen Schutzmaßnahmen begegnet. Für mögliche Notfälle wurde ein Business Continuity-Konzept erarbeitet, das nun schrittweise implementiert wird. Ein weiter schwer einschätzbares Risiko stellt die Entwicklung der Lage in der Ukraine und Russland dar. Die politischen Risiken sowie die Auswirkungen des Rubel-Wechselkurses sind beträchtlich und werden laufend kritisch beobachtet. Finanzielle Risiken Die wesentlichsten finanziellen Risiken sind unzureichende Liquidität und Finanzierung. Das Vorhalten ausreichender Liquidität sowie die Aufrechterhaltung und Absicherung der starken Kapitalbasis sind daher zentrale Anliegen der Wolford AG. Diesem Risiko begegnet Wolford durch die Maximierung des Free Cashflows mittels Kostenoptimierung, Working Capital Management und Investitionsmonitoring. Um das Forderungsausfallrisiko zu verringern, arbeitet die Wolford AG seit Jahren mit zwei Kreditversicherern zusammen. Das Liquiditätsrisiko wird durch laufende Finanzplanungen von der Abteilung Treasury in der Wolford AG überwacht. Die Finanzierung der Wolford Gruppe basiert auf einer soliden Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 51 %, einem Gearing von 23 % und einem Zahlungsmittelbestand von 4,79 Mio. € zum 30. April 2015. Wolford arbeitet zur Finanzierung der Betriebsmittel und Investitionen mit zahlreichen nationalen und internationalen Bankpartnern zusammen und verfügt per 30. April 2015 über ausreichend hohe Kreditlinien, die nur zu 34 % ausgenutzt sind. Zusätzlich werden das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz intensiv gemanagt und nicht betriebsnotwendige Vermögenswerte wertmaximierend veräußert. Die Refinanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens sind jedoch durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich teilweise dem Einfluss des Vorstandes der Wolford AG entziehen. Erhalt einer gesunden Kapitalbasis durch finanzielle Disziplin WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Gezielte Devisentermingeschäfte zur Begrenzung der Risiken aus Währungsschwankungen Neben dem Liquiditätsrisiko bestehen Währungs- und Zinsrisiken. Wolford produziert ausschließlich im Euroraum und vermarktet ihre Produkte weltweit. Die wesentlichsten Fremdwährungen für das Unternehmen sind US-Dollar, Schweizer Franken, britisches Pfund, dänische Krone sowie Hongkong-Dollar. Ziel ist es, durch gezielte Devisentermingeschäfte rund 50 % der freien Cashflows aus Fremdwährung abzusichern, um die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf das Konzerneigenkapital möglichst gering zu halten und die Planungssicherheit zu verbessern. Das Zinsänderungsrisiko stellt das Risiko dar, das sich aus Wertschwankungen von Finanzinstrumenten infolge einer Änderung der Marktzinssätze ergibt. Die Finanzverbindlichkeiten der Wolford AG zum Bilanzstichtag sind zu 23 % fix und zu 77 % variabel verzinst. Zahlungsmittel werden in der Regel nicht veranlagt, sondern als Guthaben auf Bankkonten gehalten, um ausreichend Liquidität vorzuhalten. Die Währungsrisiken sind im Anhang ab Seite 105 beschrieben. Die Ziele des Unternehmens im Hinblick auf das Management des Kapitalrisikos liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer kostenseitig optimierten Kapitalstruktur. Wolford unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. Qualitätsmanagement, Hedging und langfristige Lieferverträge gegen Versorgungsrisiken Beschaffungsrisiken Zur Kontrolle der Qualitäts- und Versorgungsrisiken in der Beschaffung von Materialien, Halbund Fertigartikeln betreibt die Wolford AG ein intensives Qualitätsmanagement über die gesamte Supply Chain hinweg und führt auch entsprechende Prüfungen vor Ort bei Lieferanten durch. Für Wolford sind besonders Garne und Stoffe eine wesentliche Ressource im Produktionsprozess. Dem Risiko von Versorgungsengpässen oder Preissteigerungen bei Hauptmaterialien begegnet das Unternehmen durch laufende Beobachtung der Situation an den relevanten Märkten und die frühzeitige Fixierung der Bezugspreise sowie längerfristige Lieferverträge. Für 2015 wurde bereits ein wesentlicher Teil der benötigten Mengen an wichtigen Garnen abgesichert. Kunstfasern, deren Preise den Rohölquotierungen folgen, waren in den letzten Jahren starken Preisschwankungen unterworfen. Dies erfordert ein flexibles und zeitnahes Management im Beschaffungsprozess. Umfangreiche Planungs- und Steuerungssysteme in Vertrieb und Produktion Die durch den komplexen Herstellungsprozess sehr langen Vorlaufzeiten im Bereich der textilen Materialien erfordern eine frühzeitige Disposition. Dem Fehlmengenrisiko begegnet Wolford durch zeitliche Begrenzung der Vororderphase sowie durch umfangreiche Planungs- und Steuerungssysteme in Vertrieb und Produktion. Die Vermeidung von Überproduktion steht im Fokus des Managements und wird kontinuierlich vorangetrieben. Rechtliche Risiken Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden Versicherungen abgeschlossen, deren Umfang laufend überprüft und am wirtschaftlichen Verhältnis von maximalem Risiko zu Versicherungsprämien ausgerichtet wird. Um Risiken zu begegnen, die aus den vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs-, patent-, kartell- und umweltrechtlichen Regelungen und Gesetzen resultieren, trifft das Management Entscheidungen auf der Basis interner und externer Beratungen. Die konsequente Befolgung der Regeln und die Führung und Kontrolle der Mitarbeiter beim Umgang mit Risiken gehören zu den grundlegenden Aufgaben aller Verantwortlichen im Konzern. INTERNES KONTROLLSYSTEM Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems und für die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen. Die Konzernrechnungslegung der Wolford Gruppe liegt organisatorisch in der Wolford AG. Die Abteilungen Konzernkonsolidierung, zuständig für das externe Berichtswesen, und Group Controlling, zuständig für das konzerninterne Berichtswesen, unterstehen direkt dem Finanzvorstand. LAGEBERICHT SEITE 68 – 69 Grundlage der Prozesse in der Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch, das von der Wolford AG herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf IFRS basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzerneinheitlich vorgegeben. Dies betrifft insbesondere Vorgaben zur Bilanzierung und Berichter- Bilanzierungshandbuch für konzerneinheitliche Berichterstattung stattung von langfristigen Vermögenswerten, Kundenforderungen und Abgrenzungen, Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie die Überleitung der latenten Steueransprüche und -schulden. Die regelmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Gruppen von Vermögenswerten, die einzelnen Cash Generating Units (CGUs) zugerechnet sind, erfolgt in der Wolford AG. Die Erfassung, Verbuchung und Bilanzierung aller Geschäftsfälle im Konzern wird mit Weitgehend automatisierte Datenübertragung in der Buchhaltung einheitlichen Softwarelösungen umgesetzt. Lediglich in China und Hongkong ist das Rechnungswesen an lokale Steuerberater ausgelagert. Die Tochtergesellschaften liefern monatlich Berichtspakete (sogenannte Reporting Packages) mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und Cashflow. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingepflegt. Diese Finanzinformationen werden auf Konzernebene in den Abteilungen Konzernkonsolidierung und Group Controlling überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung der Wolford Gruppe nach IFRS. Für das interne Management Reporting wird eine gängige Planungs- und Reportingsoftware verwendet. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen geschaffen, die Eingabe der Werte für Vorschaurechnungen erfolgt in einem standardisierten Prozess. Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Neben einer Berichterstattung über Internes Management Reporting mithilfe gängiger Planungs- und Reportingsoftware die operative Ergebnisentwicklung für den jeweils abgelaufenen Monat erfolgte im Geschäftsjahr 2014/15 dreimal eine Ganzjahresvorschaurechnung. Die beschriebenen Finanzinformationen sind in Zusammenhang mit den Quartalszahlen Basis der Berichterstattung des Vorstandes an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklungen sowie ausgewählten Finanzkennzahlen, informiert. INTERNE REVISION Durch die Einrichtung der Stabsstelle Interne Revision ist für die Einhaltung der Grundsätze der Corporate Governance und des Internen Kontrollsystems (IKS) Sorge getragen. Auf der Grundlage eines mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates abgestimmten jährlichen Revisionsplans sowie einer konzernweiten Risikobewertung aller Unternehmensaktivitäten überprüfen der Vorstand und die Interne Revision regelmäßig operative Prozesse auf Risikomanagement und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten und überwachen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse. Ein weiteres Betätigungsfeld der Internen Revision sind Ad-hoc-Prüfungen, die auf Veranlassung des Managements erfolgen und auf aktuelle und zukünftige Risiken abzielen. Das in der Wolford Gruppe implementierte Interne Kontrollsystem wird zur Unterstützung der Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen regelmäßig von den ausführenden Organen in Form von Self-Assessments beurteilt sowie von der Internen Revision gemeinsam mit den entsprechenden Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Dieses System basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Management Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) und bietet dem Management neben konzernweiten Richtlinien und einem einheitlichen Berichtswesen ein umfassendes Instrumentarium, um Risiken aus sämtlichen Geschäftsaktivitäten zu steuern sowie die Compliance sicherzustellen. Vorstand und Interne Revision überwachen die Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien und Prozessen WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Dezentrale Umsetzung des Kontrollsystems, zentrale Überwachung Die Bereichs- und Abteilungsleiter der Wolford AG sowie die Geschäftsführer der einzelnen Tochterunternehmen sind dazu angehalten, anhand des zur Verfügung gestellten Internen Kontrollsystems die Einhaltung der Kontrollen durch Selbstüberprüfungen zu evaluieren und zu dokumentieren. Die Interne Revision überwacht in der Folge die Einhaltung dieser Prüfungsschritte durch die lokalen Manager. Die Ergebnisse werden an das jeweilige Management und in weiterer Folge an den Gesamtvorstand der Wolford AG berichtet. Die Interne Revision berichtet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates mindestens einmal jährlich über wesentliche Erkenntnisse aus dem Risikomanagement und den Prüfungsfeststellungen aus Audits, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungsmaßnahmen für die im Internen Kontrollsystem identifizierten Schwachstellen. Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche der Prüfung durch den externen Abschlussprüfer im Rahmen der Jahresabschlussprüfung. Die Ergebnisse werden Vorstand und Prüfungsausschuss präsentiert und im Anschluss durch die Interne Revision aufgearbeitet. Forschung und Entwicklung Optimierter FuE-Prozess und definierte Suchfelder für neue Produkte Innovationen sind eine Kernkompetenz von Wolford. Angesichts der elementaren Bedeutung von Forschung und Entwicklung (FuE) für die Marke hat das Unternehmen die damit verbundenen Prozesse im abgelaufenen Geschäftsjahr grundlegend überarbeitet: Einerseits hat Wolford den Entwicklungsprozess in robuste, gut beherrschbare Teilschritte gegliedert sowie bereichsübergreifende Produktentwicklungsteams aus Entwicklung, Einkauf und Qualitätsmanagement geschaffen. Andererseits wurden auf der Basis der eigenen Historie von Innovationen und einer Analyse relevanter Zukunftstrends systematisch Suchfelder für neue Produkte definiert und der Innovationsprozess entsprechend klar fokussiert. Wolford beschäftigt im Bereich der Produktentwicklung 58 Mitarbeiter (FTE). Im Geschäftsjahr 2014/15 hat das Unternehmen in Summe 7,1 Mio. € für die Entwicklungsarbeit aufgewendet. Innovationspreis für die Pure 50 Tights Besondere Erwähnung verdient erneut die Entwicklungsarbeit in der Klebetechnologie: Diese zum Patent angemeldete Innovation in der Verbindungstechnologie ermöglicht es Wolford, besonders feine und elastische Materialien mit dünneren und moderneren Abschlüssen zu versehen, die auch unter enger Kleidung nicht auftragen und hohen Tragekomfort bieten. Für die entsprechende Produktneuheit, die weltweit erste geklebte Strumpfhose Pure 50 Tights, erhielt Wolford im September 2014 den Innovationspreis des Landes Vorarlberg. Damit honorierten das Land und die Wirtschaftskammer Österreich das Engagement von Wolford im Bereich neuer Technologien und Materialverarbeitung. Der alle zwei Jahre vergebene Preis soll auf innovative Produkte österreichischer Unternehmen aufmerksam machen. Die Klebetechnologie kam bereits bei einigen Neuentwicklungen wie der Pure 50 Collection, bestehend aus Pure Tights, Pure Top, Pure Body, Pure Shirt und Pure Pullover, zur Anwendung und wird inzwischen auch in der Lingerie eingesetzt. Auf die blickdichte Pure 50 Tights folgt im Rahmen der Sommerkollektion 2016 mit der Pure 10 Tights eine Erweiterung der Produktfamilie, die dank eines innovativen Garns die weichste Strumpfhose am Markt ist. Diese besonders dünne (10 Denier) Legwear wird ebenfalls geklebt – eine besondere Herausforderung bei diesem feinen Material. Hinzu kommt im Rahmen des Angebots an Ready-to-wear die neue Serie Pure Plus aus einem innovativen Material mit geschnittenen Kanten. Sie besteht unter anderem aus einem Top, einem Pullover und zwei Kleidern. LAGEBERICHT SEITE 70 – 71 Im Legwear-Bereich hat Wolford mit der Soft Sensation Leggings und dem Folgeprodukt, der Soft Sensation Strumpfhose, eine neue Stricktechnologie (Plüschgestrick) angewendet. Sie führt dazu, dass Neue Stricktechnologie für besonderen Tragekomfort diese Produkte besonders wärmend sind und einen exzellenten Tragekomfort bieten, zugleich aber hoch atmungsaktiv sind und damit auch in der Freizeit oder bei sportlichen Aktivitäten getragen werden können. Die Markteinführung erfolgte im Herbst 2014. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen zudem neue Lingerie-Produkte aus Sheer Touch Material im Fokus der Entwicklungsaktivitäten. Dieses feine, leicht schimmernde Material ist ebenfalls eine Neue Lingerie-Produkte aus Sheer Touch Material Neuentwicklung von Wolford. Es hat ungeachtet seiner Leichtigkeit formende Wirkung und ist daher prädestiniert für unsere funktionalen Wäscheprodukte. Eine Reihe von Sheer Touch Lingerie wurde bereits mit der Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 auf den Markt gebracht, im Rahmen der Sommerkollektion 2015 kamen weitere Produkte wie etwa ein Sheer Touch Forming Body hinzu. Auch hier kommt die Klebetechnologie zum Einsatz; so werden etwa Bund- und Beinverarbeitungen mit Falzband verklebt, um ein störendes Abdrücken zu vermeiden. Ebenfalls neu im Programm der Lingerie sind die Cotton Contour Produkte, die mit der Sommerkollektion 2016 eingeführt werden. Sie zeichnen sich durch einen hohen Baumwollanteil von 66 % aus, bieten somit die Funktionen und den Tragekomfort von Naturfasern, verfügen dank Beimischung von Elastan aber auch über formende Wirkung. Human Resources Mitarbeiter sind für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend. Dieser Tatsache ist sich das Wolford Management bewusst und arbeitet daher kontinuierlich an Maßnahmen, um die Gesundheit der Mitarbeiter, ihre Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen zu fördern. Neue Mitarbeiter Wolford beschäftigte in 2014/15 im Durchschnitt 1.574 Mitarbeiter weltweit werden anhand eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter in Bregenz in die Philosophie, die Produkte und die Struktur von Wolford eingeführt. Wolford beschäftigte im Geschäftsjahr 2014/15 durchschnittlich 1.574 Mitarbeiter weltweit, der Frauenanteil betrug rund 82 %. Im Headquarter Bregenz (Österreich) lag der Mitarbeiterstand bei durchschnittlich 714 Personen. Das im Geschäftsjahr 2013/14 erarbeitete Unternehmensleitbild mit den Teilbereichen Mission, Vision und Werte wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr systematisch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen von interaktiven Workshops nähergebracht. Das war ein zentraler Bestandteil des eingeleiteten Veränderungsprozesses, um allen Mitarbeitern Hilfe bei der Orientierung über die Neuausrichtung des Unternehmens zu bieten. So wurde klar, welchen Beitrag jeder einzelne leisten kann und soll, um die Unternehmenskultur mit zu gestalten und die Unternehmensziele zu erreichen. Zudem haben in der zweiten Jahreshälfte Führungskräfte der Wolford AG und der Tochtergesellschaften gemeinsam neue Führungsgrundsätze entwickelt. Darin werden die Führungsaufgaben und Erwartungen an das Führungsverhalten bei Wolford beschrieben und für die Mitarbeiter nachvollziehbar gemacht. Eine professionelle Personalentwicklung und die gezielte Förderung der Mitarbeiter sind Schlüsselfaktoren für den Unternehmenserfolg. Die Wolford AG investiert daher weltweit laufend in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und verbessert die Rahmenbedingungen zur Förderung individueller Fähigkeiten. In allen Unternehmensbereichen werden standardisierte Mitarbeiterentwicklungsgespräche geführt, um das persönliche Entwicklungspotenzial aufzuzeigen und interne Karrieremöglichkeiten zu identifizieren. Für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern hat Wolford im Geschäftsjahr 2014/15 insgesamt 0,24 Mio. € aufgewendet. Fundamentaler Change-Prozess im Unternehmen umgesetzt WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Interne Trainingsabteilung für den Vertrieb Speziell für den Vertrieb steht eine interne Trainingsabteilung zur Verfügung. Im Jahr 2014/15 haben Wolford Mitarbeiter aus Verkauf und Administration insgesamt 489 Schulungstage absolviert. Diese umfassten Einführungskurse zu Unternehmen, Unternehmens- und Führungskultur, Marke und Produkt sowie Verkaufsschulungen, die sowohl im Headquarter in Bregenz als auch vor Ort in den einzelnen Ländern stattfanden. In den Tochtergesellschaften gab es Gruppenschulungen durch eine Trainingsmanagerin, die für mehrere Märkte zuständig ist und diese in regelmäßigen Abständen aufsucht. Dabei findet ein Train-the-Trainer-System Anwendung: Die Store-Managerinnen ihrerseits nehmen im Anschluss an ihre Trainings die Aufgabe wahr, Ausbildungsinhalte an die Belegschaft vor Ort weiterzugeben. Auch Handelspartnern steht die Möglichkeit offen, das Trainingsangebot zu nutzen. Die Anwendung der erlernten Inhalte überprüfen die Trainingsmanager gemeinsam mit den Retail-Managern bei Besuchen in einzelnen Retail Stores und im Rahmen von Feedbackgesprächen. Flexible Arbeitszeitmodelle und Altersteilzeit als Angebot Auf sich verändernde persönliche Lebenssituationen von Mitarbeitern versucht Wolford auch über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus flexibel zu reagieren. Das Unternehmen bietet Wiedereinsteigerinnen das Modell der Elternteilzeit an, das im abgelaufenen Geschäftsjahr 45 Mitarbeiterinnen nutzten. Individuelle Wünsche von Arbeitnehmern, z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und verändertem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem Betriebsrat geprüft und im Rahmen des betrieblich Machbaren umgesetzt. Seit 2013 bietet Wolford älteren Mitarbeitern auch ein Altersteilzeitmodell mit einer kontinuierlichen Reduzierung der Arbeitszeit an. Angaben nach § 243 a Abs. 1 UGB Das Grundkapital der im Prime Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt 36.350.000 € und teilt sich auf in fünf Millionen auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden per 30. April 2015 folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Die WMP FamilienPrivatstiftung hielt über 25 % der Anteile. Mehr als 15 % entfielen auf die Sesam Privatstiftung. Die Privatstiftungen und deren Tochtergesellschaft M. Erthal GmbH sind gemeinsam vorgehende Rechtsträger, die ihr Stimmrecht einvernehmlich ausüben. Ralph Bartel hielt ebenfalls über 25 % der Anteile. Die Wolford AG verfügte nach wie vor über 2 % eigene Aktien. Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstandes insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es existiert kein genehmigtes Kapital. In der 27. ordentlichen Hauptversammlung vom 18. September 2014 wurde die Frist zur Veräußerung von 100.000 Stück der gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 6. September 1999 erworbenen eigenen Aktien bis zum 6. September 2017 verlängert. Im Wolford Konzern besteht kein Stock Option Plan oder Mitarbeiterbeteiligungsmodell. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Es bestehen auch keine bedeutenden Vereinbarungen der Gesellschaft, die bei einem Kontrollwechsel infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden, sich ändern oder enden. Bregenz, 3. Juli 2015 Ashish Sensarma Axel Dreher Thomas Melzer KONZERNABSCHLUSS SEITE 72 – 73 Konzernabschluss zum 30. April 2015 I N H A L T GESAMTERGEBNISRECHNUNG - - - - C A S H F L O W S TAT E M E N T - - - - - - - - BILANZ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - E N T W I C K L U N G D E S E I G E N K A P I TA L S S E G M E N T B E R I C H T E R S TAT T U N G - - - ANLAGENSPIEGEL - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 74 75 76 77 77 78 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS - - - - - - - G R U N D S ÄT Z E D E R R E C H N U N G S L E G U N G - - - - - - - GRUNDLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - K O N S O L I D I E R U N G S K R E I S U N D - G R U N D S ÄT Z E - - BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN S E G M E N T B E R I C H T E R S TAT T U N G - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 80 - 80 - 80 - 82 - 83 - 88 ERLÄUTERUNGEN ZUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG - - - - - - - U M S AT Z E R L Ö S E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE - - - - - - - - - - - - - - - - - M A T E R I A L A U F WA N D - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - P E R S O N A L A U F WA N D - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN - - - - - - - - - - - - ABSCHREIBUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - NICHT WIEDERKEHRENDE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE FINANZIERUNGSERGEBNIS - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FINANZINVESTITIONSERGEBNIS - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ERTRAGSTEUERN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ERLÄUTERUNGEN ZUM SONSTIGEN ERGEBNIS - - - - - - - - - ERGEBNIS JE AKTIE / ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 88 88 89 89 89 90 91 91 91 92 92 93 93 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 94 94 94 94 94 95 96 96 97 97 98 99 99 100 101 102 102 102 102 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SACHANLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - S O N S T I G E I M M AT E R I E L L E V E R M Ö G E N S W E R T E - - - - - - - - - - - - - - - FINANZANLAGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE - - - - - - - L AT E N T E S T E U E R N - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - V O R R ÄT E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN - - - - - - - - - SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE - - - - - - - - - - Z U R V E R Ä U S S E R U N G G E H A LT E N E L A N G F R I S T I G E V E R M Ö G E N S W E R T E E I G E N K A P I TA L - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - - - KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - - - - R Ü C K S T E L L U N G E N F Ü R L A N G F R I S T I G E P E R S O N A LV E R P F L I C H T U N G E N SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN - - - - - - - - - - - - - - H A F T U N G S V E R H Ä LT N I S S E - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN - - - - - - - - - - - - - - - - - E R L Ä U T E R U N G E N Z U M C A S H F L O W S TAT E M E N T - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - I N V E S T I T I O N E N I N S A C H A N L A G E N U N D S O N S T I G E I M M AT E R I E L L E V E R M Ö G E N S W E R T E - - - - - - - - - - - 103 103 FINANZINSTRUMENTE - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - FINANZRISIKOMANAGEMENT - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 104 104 SONSTIGE ANGABEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - E R E I G N I S S E N A C H D E M B I L A N Z S T I C H TA G - - - - - - - - - - - - - - - GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER KONZERNLEITUNG - - - - - - - - 112 112 112 113 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - UND PERSONEN - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Gesamtergebnisrechnung in TEUR Anhang Nr. 2014/15 2013/14 Umsatzerlöse (1) 157,350 155,873 Sonstige betriebliche Erträge (2) 9,388 1,352 2,622 -1,872 86 44 169,446 155,397 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen Betriebsleistung Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen (3) -30,334 -25,619 Personalaufwand (4) -74,154 -72,093 Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -54,630 -50,573 Abschreibungen (6) -8,770 -8,077 1,558 -965 EBIT bereinigt Nicht wiederkehrende Aufwendungen (7) -2,761 -3,755 Nicht wiederkehrende Erträge (7) 3,370 0 2,167 -4,720 EBIT Finanzierungsergebnis (8) -646 -644 Finanzinvestitionsergebnis (9) 159 12 -473 -533 -960 -1,165 1,207 -5,885 -174 3,071 Ergebnis nach Steuern 1,033 -2,814 Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden -2,325 -557 -2,325 -557 1,738 -396 Zinsen auf Sozialkapital Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern Ertragsteuern (10) davon Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (22) Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden davon Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe (22) 1,740 -398 davon Veränderung Hedging Rücklage (22) -2 2 (11) -587 -953 446 -3,767 446 -3,767 1,033 -2,814 0.21 -0.57 Sonstiges Ergebnis 1) Gesamtergebnis davon entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft vom Ergebnis nach Steuern entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert = unverwässert) 1) Der Ausweis im Sonstigen Ergebnis erfolgt nach Steuern. (12) KONZERNABSCHLUSS SEITE 74 – 75 Cashflow Statement in TEUR Anhang Nr. 2014/15 2013/141) Ergebnis vor Steuern 1,207 -5,885 laufende Abschreibungen 8,770 8,077 0 605 487 632 -3,273 1,191 Veränderungen langfristiger Rückstellungen 390 -270 Veränderungen Vorräte -973 2,203 Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -813 -18 -4,257 129 36 392 2,167 -19 922 -46 Veränderungen aus der Cashflow Hedge Rücklage -3 -3 Differenzen aus der Währungsumrechnung 0 0 Saldo aus gezahlten und erhaltenen Zinsen -605 -579 Saldo aus gezahlten und erhaltenen Ertragsteuern -448 -98 3,607 6,311 nicht wiederkehrende Abschreibungen Zinsergebnis Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen Veränderungen übriger Vermögenswerte Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen Veränderungen übriger Verbindlichkeiten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte (31) -11,113 -7,464 Einzahlungen aus Abgang von Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten (31) 6,959 215 0 0 -4,154 -7,249 Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten 927 3,080 Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten -593 -2,420 0 0 334 660 -213 -278 4,653 4,990 345 -59 4,785 4,653 Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Cashflow aus Investitionstätigkeit Gezahlte Dividende Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der Zahlungsmittel Zahlungsmittelbestand zum Periodenanfang Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel Zahlungsmittelbestand am Periodenende 1) Anpassung aufgrund der Zuordnung von Differenzen aus der Währungsumrechnung direkt auf die einzelnen Positionen des Cashflows. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Bilanz in TEUR Sachanlagen Anhang Nr. 30.04.2015 30.04.2014 (13) 53.470 53.005 1.278 1.168 Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte (14) 12.311 10.205 Finanzanlagen (15) 1.595 1.473 Langfristige Forderungen und Vermögenswerte (16) 2.168 1.451 Latente Steueransprüche (17) 10.445 7.922 81.267 75.224 Langfristiges Vermögen Vorräte (18) 42.201 40.068 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 10.081 8.790 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (20) 5.219 3.015 Aktive Rechnungsabgrenzung 3.595 2.710 Zahlungsmittelbestand 4.785 4.653 289 3.659 66.170 62.895 147.437 138.119 36.350 36.350 1.817 1.817 37.902 39.196 -1.241 -2.981 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (21) Kurzfristiges Vermögen Summe Vermögenswerte Grundkapital Kapitalrücklagen Sonstige Rücklagen Währungsdifferenzen Eigenkapital (22) 74.828 74.382 Finanzverbindlichkeiten (23) 4.940 6.392 Sonstige Verbindlichkeiten (26) 1.052 1.096 Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen (25) 19.220 15.697 Latente Steuerschulden (17) 54 112 25.266 23.297 18.572 16.767 5.155 5.410 14.204 12.744 1.568 200 7.844 5.319 47.343 40.440 147.437 138.119 Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten (24) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten (28) Ertragsteuerschulden Sonstige Rückstellungen Kurzfristige Schulden Eigenkapital und Schulden (27) KONZERNABSCHLUSS SEITE 76 – 77 Entwicklung des Eigenkapitals in TEUR Anhang Nr. 01.05.2013 Grundkapital den Anteilsinhabern der Muttergesellschaft zurechenbar VersicherungsKapital- Hedging mathematischer Andere Eigene rücklagen Rücklage Gewinn/Verlust Rücklagen Aktien Währungsumrechnung Eigenkapital 36.350 1.817 -5 -985 48.218 -4.663 -2.583 78.149 0 0 0 0 0 0 0 0 Ergebnis nach Steuern 0 0 0 0 -2.814 0 0 -2.814 Sonstiges Ergebnis 0 0 2 -557 0 0 -398 -953 36.350 1.817 -3 -1.542 45.404 -4.663 -2.981 74.382 0 0 0 0 0 0 0 0 Ergebnis nach Steuern 0 0 0 0 1.033 0 0 1.033 Sonstiges Ergebnis 0 0 -2 -2.325 0 0 1.740 -587 36.350 1.817 -5 -3.867 46.437 -4.663 -1.241 74.828 Dividende 2012/13 (22) 30.04.2014 Dividende 2013/14 (22) 30.04.2015 Segmentberichterstattung 2014/15 in TEUR Österreich Übriges Europa Nordamerika Asien Überleitung Konzern 91.213 96.013 28.551 6.478 -64.905 157.350 59.468 5.437 0 0 -64.905 0 Außenumsätze 31.745 90.576 28.551 6.478 0 157.350 EBIT bereinigt -1.025 4.108 -703 -516 -306 1.558 Nicht wiederkehrende Aufwendungen -2.607 -134 -20 0 0 -2.761 Nicht wiederkehrende Erträge 3.370 0 0 0 0 3.370 -262 3.974 -723 -516 -306 2.167 168.755 52.579 16.460 3.623 -93.980 147.437 67.253 37.527 9.842 2.201 -44.214 72.609 Investitionen 4.703 5.050 935 302 -20 10.970 Laufende Abschreibungen 5.083 2.784 458 469 -24 8.770 718 702 113 41 0 1.574 Österreich Übriges Europa Nordamerika Asien Überleitung Konzern 92,150 95,478 27,318 5,476 -64,549 155,873 59,895 4,654 0 0 -64,549 0 Außenumsätze 32,255 90,824 27,318 5,476 0 155,873 EBIT bereinigt -1,956 -157 -222 197 1,173 -965 -2,413 -697 -645 0 0 -3,755 -4,369 -854 -867 197 1,173 -4,720 153,873 41,334 13,262 3,666 -74,016 138,119 54,724 29,962 7,482 1,585 -30,016 63,737 Investitionen 2,708 4,133 260 772 0 7,873 Laufende Abschreibungen 4,970 2,512 359 236 0 8,077 Nicht wiederkehrende Abschreibungen 23 153 429 0 0 605 Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE) 750 656 122 34 0 1,562 Umsatzerlöse davon Innenumsatz EBIT Segmentvermögen Segmentschulden Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE) 2013/14 in TEUR Umsatzerlöse davon Innenumsatz Nicht wiederkehrende Aufwendungen EBIT Segmentvermögen Segmentschulden WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Anlagenspiegel Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am Währungsin TEUR 01.05.2014 differenzen Zugang Zur Um- Stand am Abgang Veräußerung gliederung 30.04.2015 0 84 90.142 0 0 3.075 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 87.464 1.584 1.952 3.075 0 0 Technische Anlagen und Maschinen 29.209 0 1.317 463 0 909 30.972 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 29.799 912 2.553 2.140 0 211 31.335 227 0 1.678 0 0 -1.540 365 146.699 2.496 7.500 3.545 0 -336 152.814 1.338 139 0 0 0 0 1.477 solchen Rechten und Werten 15.055 44 766 312 0 371 15.924 Rechte an Immobilien 11.106 176 2.704 880 0 0 13.106 727 0 0 0 0 0 727 26.888 220 3.470 1.192 0 371 29.757 174.925 2.855 10.970 4.737 0 35 184.048 davon Grundwert Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau Firmenwerte 942 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an Kundenstock Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am Währungs- 01.05.2013 differenzen Zugang Zur Um- Stand am Abgang Veräußerung gliederung 30.04.2014 92.678 -339 1.810 2.450 -4.270 35 87.464 6.418 0 0 0 -3.343 0 3.075 Technische Anlagen und Maschinen 33.010 0 385 4.254 0 68 29.209 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.226 -174 2.804 3.079 -31 53 29.799 155 -1 357 128 0 -156 227 156.069 -514 5.356 9.911 -4.301 0 146.699 1.377 -39 0 0 0 0 1.338 solchen Rechten und Werten 14.215 -9 883 34 0 0 15.055 Rechte an Immobilien 10.391 -11 1.634 908 0 0 11.106 727 0 0 0 0 0 727 25.333 -20 2.517 942 0 0 26.888 182.779 -573 7.873 10.853 -4.301 0 174.925 in TEUR Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund davon Grundwert Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an Kundenstock Gesamt KONZERNABSCHLUSS SEITE 78 – 79 Kumulierte Abschreibungen Stand am Währungs- 01.05.2014 differenzen Impairment Zugang 44.239 1.157 111 0 0 26.075 Buchwerte Zur Stand am Stand am Stand am Abgang Veräußerung 30.04.2015 01.05.2014 30.04.2015 3.449 906 0 48.050 43.225 42.092 0 0 0 0 0 3.075 3.075 0 0 1.080 284 0 26.871 3.134 4.101 23.380 708 33 2.297 1.995 0 24.423 6.419 6.912 0 0 0 0 0 0 0 227 365 93.694 1.865 144 6.826 3.185 0 99.344 53.005 53.470 170 29 0 0 0 0 199 1.168 1.278 10.688 38 0 1.233 312 0 11.647 4.367 4.277 5.359 116 0 476 879 0 5.072 5.747 8.034 636 0 0 91 0 0 727 91 0 16.683 154 0 1.800 1.191 0 17.446 10.205 12.311 110.547 2.048 144 8.626 4.376 0 116.989 64.378 67.059 Stand am Währungs- Zur Stand am Stand am Stand am 01.05.2013 differenzen Impairment Zugang Abgang Veräußerung 30.04.2014 01.05.2013 30.04.2014 43.328 -255 482 3.077 1.765 -628 44.239 49.350 43.225 0 0 0 0 0 0 0 6.418 6.418 28.848 0 0 1.112 3.885 0 26.075 4.162 3.134 24.209 -140 124 2.172 2.971 -14 23.380 6.016 6.419 0 0 0 0 0 0 0 155 227 96.385 -395 606 6.361 8.621 -642 93.694 59.683 53.005 177 -7 0 0 0 0 170 1.200 1.168 9.664 -8 0 1.065 33 0 10.688 4.551 4.367 5.553 -11 0 560 743 0 5.359 4.838 5.747 545 0 0 91 0 0 636 182 91 15.762 -19 0 1.716 776 0 16.683 9.571 10.205 112.324 -421 606 8.077 9.397 -642 110.547 70.454 64.378 Kumulierte Abschreibungen Buchwerte WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Anhang zum Konzernabschluss Die Wolford Gruppe ist ein international tätiger Konzern, der auf die Herstellung und den Vertrieb von Legwear, Ready-to-wear und Lingerie, Swimwear, Accessories sowie Handelswaren im Segment der erschwinglichen Luxusprodukte spezialisiert ist. Das Mutterunternehmen, die Wolford AG, ist eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich, 6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und ist beim Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert. Die Geschäftstätigkeit der Tochterunternehmen besteht im Wesentlichen aus dem Vertrieb vom Mutterunternehmen bezogener Erzeugnisse. I. Grundsätze der Rechnungslegung 1. GRUNDLAGEN Der Konzernabschluss der Wolford AG zum 30. April 2015 wurde gemäß §245a UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Das Geschäftsjahr 2014/15 umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2014 bis 30. April 2015. Dabei wurden alle in der EU für das Geschäftsjahr 2014/15 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards des IASB und Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committees (IFRIC) in der geltenden Fassung berücksichtigt. Gemäß §245a UGB i.V.m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 haben alle kapitalmarktorientierten Unternehmen mit Sitz innerhalb der EU die Verpflichtung, ihren konsolidierten Abschluss unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte grundsätzlich auf der Basis des Prinzips der fortgeführten Anschaffungskosten, mit Ausnahme der von den einzelnen IAS/IFRS zwingend geforderten Durchbrechungen dieses Prinzips. Dies ist für die Wolford Gruppe insbesondere IAS 39. KONZERNABSCHLUSS SEITE 80 – 81 Folgende Standards und Interpretationen sind in der EU für das Geschäftsjahr erstmals zur Anwendung zu bringen: Standard / Erstanwendungs- Interpretation Bezeichnung zeitpunkt IFRS 10 Konzernabschlüsse 01.01.2014 IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen 01.01.2014 IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 01.01.2014 Übergangsvorschriften 01.01.2014 IFRS 12 und IAS 27 Investmentgesellschaften 01.01.2014 Änderungen IAS 27 Einzelabschlüsse 01.01.2014 Änderungen IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 01.01.2014 Änderungen IAS 32 Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden 01.01.2014 Änderungen IAS 36 Angaben zum erzielbaren Betrag nicht finanzieller Vermögenswerte 01.01.2014 Änderungen IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 Änderungen IFRS 10, Novation von Derivaten und Fortführung der Bilanzierung von Änderungen IAS 39 Sicherungsgeschäften 01.01.2014 Überblick über Standards und Interpretationen, anzuwenden in nachfolgenden Geschäftsjahren: Standard / Erstanwendungs- Interpretation Bezeichnung zeitpunkt IFRIC 21 Abgaben 17.06.2014 IFRS 2011-2013 Änderungen zu IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 und IAS 40 01.01.2015 Verbesserungen zu Änderungen zu IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13, IAS 16, IAS 24 und IFRS 2010-2012 IAS 38 01.02.2015 Änderungen zu IAS 19 Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge 01.02.2015 Verbesserungen zu Durch die Anwendung zukünftig anzuwendender Standards werden sich voraussichtlich keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Wolford Konzerns ergeben. Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstandes erstellt. Die Berichterstattung des Konzerns erfolgt in Tausend Euro (TEUR). Durch kaufmännische Rundungen kann es zu Rundungsdifferenzen kommen. Um Transparenz bezüglich der Entwicklung des operativen Geschäfts der Wolford Gruppe zu schaffen, werden mit Berechnung eines bereinigten EBITDA und bereinigten EBIT sämtliche Einmaleffekte exkludiert und gemäß IAS 1.98 in der Gesamtergebnisrechnung als nicht wiederkehrende Posten separat ausgewiesen. Als nicht wiederkehrend sind alle wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie, wie u.a. Aufwendungen für die Schließung von eigenen Standorten, Einmalaufwendungen aus Konzept- und Strategieänderungen bzw. Produktionsverlagerungen sowie Abfindungsaufwendungen, definiert. Buchgewinne aus der Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte, die der Finanzierung der Refokussierung dienen, werden als nicht wiederkehrende Erträge ebenfalls getrennt ausgewiesen. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 2. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND -GRUNDSÄTZE Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IFRS 10 (Consolidated Financial Statements). In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen folgende Gesellschaften direkt einbezogen: Unmittelbarer Gesellschaftsname Sitz Anteil in % Wolford Beteiligungs GmbH Bregenz 100 Wolford proizvodnja in trgovina d.o.o. Murska Sobota 100 Die Wolford Beteiligungs GmbH hält sämtliche Anteile an folgenden Gesellschaften: Unmittelbarer Gesellschaftsname Sitz Wolford Deutschland GmbH München 100 Wolford (Schweiz) AG Glattbrugg 100 Wolford Paris S.A.R.L. Paris 100 Wolford London Ltd. London 100 Wolford Italia S.r.L. Mailand 100 Wolford España S.L. Madrid 100 Wolford Scandinavia ApS Kopenhagen 100 Wolford America, Inc. New York 100 Wolford Nederland B.V. Amsterdam 100 Vancouver 100 New York 100 Wolford Asia Limited Hongkong 100 Wolford Belgium N.V. Antwerpen 100 Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd. Shanghai 100 Wolford Canada Inc. Wolford Boutiques, LLC. 1) Anteil in % 1) Die Wolford Boutiques, LLC., New York, ist eine 100-Prozent-Tochter der Wolford America, Inc. Zweigniederlassungen werden in Norwegen, Finnland und Schweden durch die Wolford Scandinavia ApS betrieben, in Irland durch die Wolford London Ltd., in Luxemburg durch die Wolford Belgium N.V., in Macao durch die Wolford Asia Limited und in Portugal durch die Wolford España S.L.. Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Abschlussstichtag des Konzernabschlusses wie auch Abschlussstichtag des Mutterunternehmens und aller einbezogenen Unternehmen ist jeweils der 30. April, mit Ausnahme der Wolford Asia Limited und der Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd., deren landesrechtlicher Abschlussstichtag der 31. Dezember ist. Diese beiden Gesellschaften erstellen für Konsolidierungszwecke einen Zwischenabschluss auf den 30. April. KONZERNABSCHLUSS SEITE 82 – 83 In den Konzernabschluss sind Schätzungen und Ermessensentscheidungen des Managements eingeflossen. Der Konzernabschluss beinhaltet sämtliche Vermögenswerte und Schulden sowie alle Aufwendungen und Erträge der Wolford AG und ihrer einbezogenen Tochtergesellschaften nach Eliminierung aller konzerninternen Transaktionen. Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt nach den Bestimmungen von IFRS 3. Danach werden beim Unternehmenserwerb die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten der Tochtergesellschaften mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmens die beizulegenden Zeitwerte der erworbenden, identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten, wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst. Unternehmen, die im Verlauf des Geschäftsjahres erworben oder veräußert werden, sind ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum Veräußerungszeitpunkt in den Konzernabschluss einzubeziehen. Bei der Währungsumrechnung der in ausländischen Währungen aufgestellten Abschlüssen einbezogener Gesellschaften kommt das Konzept der funktionalen Währung zur Anwendung. Diese ist bei allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung. Die funktionale Währung der Wolford Gruppe ist der Euro. Vermögenswerte und Schulden einer Gesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Sich daraus ergebende Unterschiedsbeträge werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt verändert: Mittelkurs am Bilanzstichtag Währungen Jahresdurchschnittskurs 30.04.2015 30.04.2014 2014/15 2013/14 1 EUR / USD 1,1188 1,3801 1,25599 1,34767 1 EUR / GBP 0,7258 0,8200 0,78415 0,84454 1 EUR / CHF 1,0508 1,2193 1,16024 1,23079 1 EUR / DKK 7,4630 7,4640 7,45131 7,45931 1 EUR / SEK 9,2850 9,0760 9,25110 8,72926 1 EUR / NOK 8,4400 8,2500 8,46747 8,01425 1 EUR / CAD 1,3479 1,5150 1,43123 1,41847 1 EUR / HKD 8,6715 10,7200 9,74479 10,45160 1 EUR / CNY 6,8054 8,5298 7,79339 8,24007 3. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Sachanlagen sind gemäß IAS 16 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert, wenn der Vermögenswert die Voraussetzungen eines qualifizierten Vermögenswertes gem. IAS 23 erfüllt. Weder im Geschäftsjahr 2014/15 noch im vorangegangenen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalzinsen aktiviert. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Den planmäßigen linearen Abschreibungen der Sachanlagen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde: Standortwerte (entsprechend den Mietverträgen) Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten max. 10 Jahre 10 bis 50 Jahre Technische Anlagen und Maschinen 4 bis 20 Jahre Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 10 Jahre Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibungen hinausgehende wesentliche Wertminderungen werden – falls erforderlich – in Übereinstimmung mit IAS 36 (Impairment of Assets) durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Reparatur- oder Instandhaltungsaufwendungen der Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand verrechnet. Sie werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass die nachträglichen Aufwendungen zu weiteren zukünftigen wirtschaftlichen Vorteilen aus der Nutzung des Vermögensgegenstandes führen werden. Die durch Leasing- und Pachtverträge überlassenen Gegenstände werden bei Vorliegen der Voraussetzungen als operatives Leasing behandelt und dem Vermieter zugerechnet. Die Mietzahlungen werden als Aufwand verrechnet. Aus Erwerbsvorgängen resultierende Firmenwerte werden aktiviert und mindestens einmal jährlich oder bei Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen, einem Impairment-Test gem. IAS 36 unterzogen. Übrige abnutzbare immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren abgeschrieben. Gegebenenfalls werden zusätzliche Wertminderungsaufwendungen berücksichtigt. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer erfolgt der Impairment-Test jährlich. Bei der Bestimmung etwaiger Wertminderungen wird der erzielbare Betrag aus dem höheren der beiden Werte aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash Generating Unit = CGU) dem Buchwert zum Abschlussstichtag gegenübergestellt. Liegt der erzielbare Betrag unter dem für diesen Gegenstand angesetzten Buchwert, ist der Buchwert des Vermögenswertes auf den erzielbaren Betrag zu verringern. Schätzungen des Managements zur Bestimmung des erzielbaren Betrags bestehen vornehmlich in der Bestimmung der voraussichtlichen Cashflows, der Abzinsungsfaktoren, der Wachstumsraten sowie der voraussichtlichen Änderungen der erwarteten Verkaufspreise und damit zusammenhängenden direkten Kosten. Die für Impairment-Tests verwendeten Abzinsungsfaktoren (WACC) von 7,3 % – 11,9 % (2013/14: 6,6 % – 11,1 %) leiten sich aus regionalen Zinssätzen ab, wobei Inflationsdifferenzen der jeweiligen Länder zum risikolosen Basiszinssatz, Länderrisikoprämien sowie unterschiedliche Steuersätze berücksichtigt werden. Die Veränderungen der Verkaufspreise und damit zusammenhängende direkte Kosten basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit und Zukunftseinschätzungen möglicher Veränderungen in den Märkten. Boutiquenstandorte werden bis zum Ende der Mietvertragsdauer betrachtet, wobei nach dem Budgetierungszeitraum mit jährlichen Steigerungen von 5 % gerechnet wird. Die Berechnung einer ewigen Rente kommt auf Grund des begrenzten Nutzungszeitraums nicht zur Anwendung. Die Wolford Gruppe erstellt Cashflow-Vorschaurechnungen für die nächsten vier Jahre aus dem aktuellsten, dem Aufsichtsrat präsentierten Budget. KONZERNABSCHLUSS SEITE 84 – 85 Forschungsaufwendungen sind gemäß IAS 38 (Intangible Assets) nicht aktivierungsfähig und werden im Jahr ihres Entstehens als Aufwand ausgewiesen. Entwicklungskosten sind nur dann zu aktivieren, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die über die normalen Kosten hinaus auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Darüber hinaus sind hinsichtlich der Entwicklungsprojekte verschiedene, unter IAS 38 angeführte Kriterien, kumulativ zu erfüllen. In den Geschäftsjahren 2013/14 sowie 2014/15 liegen keine aktivierungsfähigen Entwicklungskosten vor. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Forschungsund Entwicklungskosten von TEUR 7.068 (2013/14: TEUR 6.578) ergebniswirksam berücksichtigt. Finanzinstrumente: Die Transaktionen von Finanzinstrumenten werden in Übereinstimmung mit IAS 39 zum Erfüllungstag erfasst. Im Posten Finanzanlagen werden sonstige Wertpapiere und Investmentfonds ausgewiesen. Diese werden als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und nach IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet; der beizulegende Zeitwert entspricht dem zum Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile. Der aus der Bewertung entstehende Gewinn bzw. Verlust wird im Sonstigen Ergebnis berücksichtigt. Bei Verkauf der Wertpapiere werden die kumulierten Gewinne und Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung ins Finanzinvestitionsergebnis überführt. Sofern bereits Wertminderungen in der Vergangenheit berücksichtigt wurden, werden die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte solange in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt, bis der ursprüngliche Anschaffungswert wieder erreicht ist. Vorräte: Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten oder niedrigeren realisierbaren Nettoverkaufswerten. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoverkaufswert. Die Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden können. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Forderungen und sonstige Vermögenswerte: Die Aktivierung der Forderungen erfolgt gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert der gegebenen Gegenleistungen. Sonstige Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Erkennbaren Risiken wird durch die Bildung entsprechender Wertberichtigungen Rechnung getragen. Eigene Anteile werden gemäß IAS 32 in der Bilanz als Abzug vom Eigenkapital ausgewiesen. Ertragsteuern: Die Rückstellungen für laufende Steuern beinhalten alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bestehenden Steuerverpflichtungen. Darüber hinaus werden Abgrenzungen für latente Steuern gemäß der in IAS 12 vorgeschriebenen Balance Sheet Liability Method gebildet. Es werden dabei die temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanzen und IFRSBilanzen der Einzelgesellschaften sowie für Konsolidierungsvorgänge unter Verwendung des Steuersatzes, dessen Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in welcher der Vermögenswert realisiert oder die Schuld beglichen wird, in die latente Steuerabgrenzung einbezogen. Außerdem werden aktive Steuerlatenzen für sämtliche Verlustvorträge angesetzt, mit deren Verbrauch realistisch gerechnet werden kann. Der Bewertung der Steuerlatenzen liegt für inländische Unternehmen der Steuersatz von 25 % zugrunde. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige lokale Steuersatz angewendet. Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Zum Abschlussstichtag erfolgt die Bewertung der finanziellen Schulden mit den fortgeführten Anschaffungskosten. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Rückstellungen für Sozialkapital: Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder beim österreichischen Mutterunternehmen kamen unter Berücksichtigung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised und der Projected Unit Credit Method folgende Parameter zur Anwendung: Biometrische Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008 - P Rechnungszinssatz 1,60 % p.a. (2013/14: 3,10 %) Lohn-/Gehaltstrend 2,60 % p.a. (2013/14: 2,60 %) Pensionsantrittsalter 64 – 65 / 59 – 65 Jahre Gestaffelte Fluktuation: 0 – 3 Jahre 19% 3 – 5 Jahre 13% 5 – 10 Jahre 9% 10 – 15 Jahre 5% 15 – 20 Jahre 1% ab 20 Jahre 0% Bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellungen in den Tochtergesellschaften wurden lokal anzuwendende biometrische Rechnungsgrundlagen, Zinssätze, Lohn- und Gehaltstrends sowie entsprechend angepasste Pensionseintrittsalter verwendet. Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgte aufgrund anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellung kamen folgende Parameter zur Anwendung: Biometrische Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008 - P Rechnungszinssatz 1,60 % p.a. (2013/14: 3,10 %) Lohn-/Gehaltstrend 2,60 % p.a. (2013/14: 2,60 %) Rückstellungen: Sonstige Rückstellungen wurden gemäß IAS 37 gebildet, wenn für das Unternehmen eine gegenwärtige Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses vorliegt und der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern die in der Verpflichtung enthaltene Zinskomponente bedeutsam ist. Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Ergebnis nach Steuern durch die Anzahl der ausgegebenen und im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird. Die Basis für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde wie folgt ermittelt: Gesamtanzahl ausstehender Aktien abzüglich durchschnittlicher Bestand eigener Aktien 2014/15 2013/14 5.000.000 5.000.000 -100.000 -100.000 4.900.000 4.900.000 KONZERNABSCHLUSS SEITE 86 – 87 Ertragsrealisierung: Erträge werden regelmäßig bei Gefahrenübergang (= der Zeitpunkt der Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) bzw. der Erbringung der Leistung unter Berücksichtigung der übrigen in IAS 18 angeführten Erlösrealisierungskriterien erfasst. Dabei wird die Anwendung des Kundenbindungsprogrammes „My Wolford“ gemäß IFRIC 13 berücksichtigt. Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung realisiert, Staffelmietverträge werden zeitanteilig berücksichtigt. Fremdwährungsumrechnung: Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von monetären Fremdwährungsposten, die durch Wechselkursschwankungen zwischen Einbuchung der Transaktion und Bilanzstichtag entstehen, werden in der betreffenden Periode erfolgswirksam gebucht. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von TEUR 1.641 (2013/14: TEUR -399) erfolgswirksam erfasst. Darin enthalten sind durch die Anwendung von Cashflow Hedge Accounting gemäß IAS 39 realisierte positive Währungsdifferenzen, die bei der Einlösung der Devisentermingeschäfte in der Höhe von TEUR 505 (2013/14: TEUR -49) entstanden sind. Derivative Finanzinstrumente: Zur Absicherung des Währungsrisikos für bestehende Bilanzpositionen sowie für künftige Transaktionen schließt Wolford Kurssicherungsgeschäfte in Form von Terminkontrakten ab. Beim Eingehen von Sicherungsgeschäften werden einzelne Derivate bestimmten Grundgeschäften zugeordnet. Dabei werden die Voraussetzungen des IAS 39 zur Qualifizierung der Geschäfte als Sicherungsgeschäft erfüllt. Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der derivativen Finanzinstrumente werden ergebniswirksam ausgewiesen. Soweit die eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Sicherungsgeschäfte im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den Vorschriften von IAS 39 (Cashflow Hedge) sind, führen die Zeitwertschwankungen nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivates. Lang- und kurzfristige Vermögenswerte und Schulden: Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig eingestuft, jene mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr als langfristig. Zuwendungen der öffentlichen Hand gem. IAS 20 sind im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 347 (2013/14: TEUR 579) vereinnahmt worden. Die Ertragsrealisierung erfolgt aufgrund von Zusagen, Bescheiden und gesetzlichen Ansprüchen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern. Ermessensentscheidungen: Bei der Erstellung des Konzernabschlusses müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, welche die bilanzierten Vermögensgegenstände, Rückstellungen und Verbindlichkeiten, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die bei Werthaltigkeitsprüfungen verwendeten Planungen und Prämissen, den Ansatz von Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte, die Bilanzierung latenter Steuern sowie die Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Bei der Einschätzung von rückzustellenden Beträgen erfolgt die Orientierung anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit und verwertet alle Erkenntnisse, die bis zum Erstellungszeitpunkt erlangt werden können. Im Rahmen der Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen erfolgen versicherungsmathematische Berechnungen. Hierbei werden Annahmen unter anderem zu den Abzinsungssätzen, den künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, zur Fluktuation und Sterblichkeit, zum Pensionseintrittsalter und zur Lebenserwartung sowie zu den zukünftigen Rententrends getroffen. Änderungen der Parameter können zu einer wesentlichen Ergebnisänderung führen. Ebenso beruht die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen in erheblichem Maße auf Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf die Kreditwürdigkeit des Kunden und auf die Einschätzung der zukünftigen Konjunkturentwicklung beziehen. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 4. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Die Wolford Gruppe ist nach Regionen organisiert, mit dem Ziel, eine möglichst hohe Marktpenetration zu erzielen. In jeder Vertriebsgesellschaft gibt es die Funktion eines Marktdirektors, der die länderspezifischen Gegebenheiten vor Ort am besten beurteilen und steuern kann. Die Landesgesellschaften sind zuständig für den Vertrieb sämtlicher von Wolford entwickelter Produkte. Es sind dies hochwertige Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Accessories, Swimwear und Handelswaren. Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in die vier Segmente Österreich, Übriges Europa, Nordamerika und Asien. Dabei werden in Österreich die Produktions- und Vertriebsaktivitäten für Österreich und für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, zusammengefasst. Im Segment Übriges Europa sind dies alle europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs inklusive der Produktionsgesellschaft in Slowenien. Im Segment Nordamerika sind die Aktivitäten in den USA und Kanada gebündelt, im Segment Asien sind die Gesellschaften in Hongkong und Shanghai dargestellt. Die Steuerung der regionalen Vertriebsgesellschaften orientiert sich an den jeweiligen operativen Ergebnissen (EBIT). Dabei erfolgt eine monatliche Berichterstattung für die Vertriebsgesellschaft mit einer zusätzlichen Betrachtung der eigenen Retailstandorte auf Boutiquenebene. Ein Reporting für den Bereich Wholesale erfolgt für die wichtigsten Key-Accounts. Die Verrechnung zwischen den Segmenten erfolgt auf der Basis einheitlicher Großhandelspreise abzüglich länderspezifischer Rabatte. Die Umsatzerlöse im Segment Übriges Europa entfallen mit 25 % (Vorjahr: 26 %) auf Deutschland, mit 17 % (Vorjahr: 18 %) auf Frankreich, mit 15 % (Vorjahr: 14 %) auf Großbritannien, mit 12 % (Vorjahr: 12 %) auf Skandinavien, mit 6 % (Vorjahr: 6 %) auf die Schweiz sowie mit 26 % (Vorjahr: 24 %) auf die übrigen europäischen Staaten. Die Umsatzerlöse im Segment Nordamerika entfallen mit 94 % (Vorjahr: 94 %) auf die USA und mit 6 % (Vorjahr: 6 %) auf Kanada. Den Segmentinformationen liegen dieselben Rechnungslegungs-, Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Es gibt keine Kunden bzw. Kundengruppen, deren Umsatzanteil größer als 10 % des Gesamtumsatzes ist. Die Werte der Überleitung stammen aus der Konzernkonsolidierung. Mit einem Beitrag von 53 % im Geschäftsjahr 2014/15 (Vorjahr: 53 %) entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes auf den Produktbereich Legwear. Mit einem Umsatzbeitrag von 29 % (Vorjahr: 30 %) stellt der Bereich Ready-to-wear auch im Geschäftsjahr 2014/15 die zweitgrößte Produktgruppe dar. Lingerie, Accessories, Swimwear und Handelswaren erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr in Summe einen Umsatzanteil von 18 % (Vorjahr: 17 %). II. Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung (1) UMSATZERLÖSE Für nähere Erläuterungen zu den Umsatzerlösen siehe die Details zur operativen Segmentberichterstattung in I. Grundsätze der Rechnungslegung unter 4. Segmentberichterstattung. KONZERNABSCHLUSS SEITE 88 – 89 (2) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR 2014/15 2013/14 Erträge aus Mietrechtsoptionen 6,363 0 Währungsgewinne 1,641 0 Förderungen und Zuschüsse 262 337 Restauranterlöse 194 180 Versicherungserträge 89 23 Provisionen 69 160 Rückvergütungen 52 54 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 52 32 0 61 666 505 9,388 1,352 2014/15 2013/14 22.690 19.424 Energie 1.740 1.791 Dienstleistungen 5.904 4.404 30.334 25.619 2014/15 2013/14 Löhne 10.158 10.184 Gehälter 47.780 46.218 13.277 13.144 1.570 1.327 0 -161 davon leitende Angestellte 86 37 Sonstige Sozialaufwendungen 1.369 1.220 74.154 72.093 Mieterträge Übrige Summe (3) MATERIALAUFWAND in TEUR Rohmaterial Summe (4) PERSONALAUFWAND in TEUR Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung davon Vorstand Summe WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Personalstand Die Wolford Gruppe beschäftigte durchschnittlich folgende Anzahl von Mitarbeitern auf Vollzeitbasis: Personalstand auf Vollzeitbasis (FTE) 2014/15 2013/14 1.574 1.562 457 449 1.105 1.101 12 12 2014/15 2013/14 Miet- und Leasingaufwendungen 21.185 20.149 Marketingaufwendungen 10.609 8.027 Rechts- und Beratungskosten 3.418 3.074 Frachtkosten 3.134 2.695 Online-Vertrieb 2.217 1.874 Reisekosten 1.735 1.396 Zölle 1.729 2.182 Kreditkarten- und Bankgebühren 1.708 1.652 EDV 1.475 1.233 Versicherungsaufwendungen 1.208 1.206 Steuern (ohne Ertragsteuern) 875 906 Instandhaltungsaufwendungen 706 752 Fuhrpark 645 733 Sonstiges 3.986 4.695 Summe 54.630 50.573 Gesamtanzahl im Durchschnitt davon Arbeiter davon Angestellte davon Lehrlinge (5) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR Konzern- und Jahresabschlusshonorare Sonstige Bestätigungsleistungen Sonstige Leistungen Summe 2014/15 2013/14 121 119 5 3 14 0 140 122 KONZERNABSCHLUSS SEITE 90 – 91 (6) ABSCHREIBUNGEN Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden laufende Abschreibungen in der Höhe von TEUR 8.770 (2013/14: TEUR 8.077) sowie nicht wiederkehrende Abschreibungen aus der strategischen Refokussierung von TEUR 0 (2013/14: TEUR 605) erfasst. (7) NICHT WIEDERKEHRENDE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE Als nicht wiederkehrend sind alle wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Refokussierung und der erneuerten Unternehmensstrategie definiert, wie u.a. Aufwendungen für die Schließung von eigenen Standorten, Einmalaufwendungen aus Konzept- und Strategieänderungen bzw. Produktionsverlagerungen sowie Abfindungsaufwendungen. Diese wurden aus den folgenden Aufwandsarten in die nicht wiederkehrenden Aufwendungen umgegliedert: in TEUR 2014/15 2013/14 1.092 71 Materialaufwand 0 146 Personalaufwand 1.328 1.274 341 1.659 0 605 2.761 3.755 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Sonstiger betrieblicher Aufwand Abschreibungen Summe Die Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen enthalten Aufwendungen zur Verkleinerung der Essential-Kollektion, die über die regelmäßige jährliche Abwertung von Waren- und Fertigbeständen hinausgehen und im Rahmen der strategischen Refokussierung beschleunigt ausgesteuert werden. Im Personalaufwand finden sich Abfindungen, Gehälter für Freistellungsphasen sowie Sozialplanaufwendungen, die aus Standortschließungen, der Verlagerung von Teilen der manuellen Produktion nach Slowenien sowie aus Vorstandsveränderungen resultieren. In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der bereits im Vorjahr beschlossenen Schließung von eigenen Standorten, Verluste aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, das im Rahmen von Produktionsverlagerungen oder aufgrund neuer Konzepte nicht mehr benötigt wird, sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Vorstands- und anderen Personalveränderungen enthalten. Die Abschreibungen im Vorjahr enthalten Wertminderungen von Sachanlagen, deren Wert aufgrund von Standortschließungen anzupassen war. Die nicht wiederkehrenden Erträge in Höhe von TEUR 3.370 entstanden im Zuge der Veräußerung eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks in Bregenz. (8) FINANZIERUNGSERGEBNIS in TEUR Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Summe 2014/15 2013/14 28 33 -674 -677 -646 -644 WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 (9) FINANZINVESTITIONSERGEBNIS in TEUR Erträge aus Wertpapieren Aufwendungen aus Wertpapieren Summe (10) 2014/15 2013/14 159 71 0 -59 159 12 ERTRAGSTEUERN Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2014/15 2013/14 Laufender Steueraufwand / -ertrag -1.398 765 Latenter Steuerertrag 1.224 2.306 Summe -174 3.071 in TEUR 2014/15 2013/14 7.810 5.429 586 -112 1.224 2.306 771 187 10.391 7.810 Gesamtergebnisrechnung Entwicklung latenter Steuersaldo Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 01.05. Währungsdifferenz Im Ergebnis nach Steuern erfasste latente Steuern Im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 30.04. KONZERNABSCHLUSS SEITE 92 – 93 Eine Überleitung der Ertragsteuerbelastung unter Anwendung des österreichischen Steuersatzes von 25 % auf den effektiven Steuersatz der Periode stellt sich wie folgt dar: in TEUR 2014/15 2013/14 1.207 -5.885 Steueraufwand/-ertrag zum Steuersatz von 25 % -302 1.471 Ausländische Steuersätze 377 353 0 0 1.104 2.292 -208 -508 Permanente Differenzen -73 -129 Steuern aus Vorperioden 38 -247 -1.110 -161 Effektivsteuerbelastung/-ertrag -174 3.071 Effektivsteuersatz 14 % 52 % Ergebnis vor Steuern Auswirkungen der Betriebsprüfung Effekte innerhalb der Verlustvorträge Verluste, auf die keine latenten Steuern aktiviert wurden Sonstiges Aufgrund niedriger ausländischer Steuersätze sowie aus der Aktivierung von Verlustvorträgen kommt es zu einem Effektivsteuersatz von lediglich 14 % (Vorjahr Ertrag von 52 %). In der Position Sonstiges sind auch Korrekturen für Währungsdifferenzen enthalten. (11) ERLÄUTERUNGEN ZUM SONSTIGEN ERGEBNIS Insbesondere gesunkene Benchmark-Zinssätze führen zu einem versicherungsmathematischen Verlust nach Steuern in Höhe von TEUR 2.325. Zusammen mit einem positiven Ergebnis aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe von TEUR 1.740 sowie aus der negativen Veränderung der Hedging Rücklage von TEUR 2 (jeweils nach Steuern) ergibt sich ein Sonstiges Ergebnis von TEUR -587. Zusammen mit dem Ergebnis nach Steuern von TEUR 1.033 ergibt sich ein Gesamtergebnis von TEUR 446 (Vorjahr: -3.767). (12) ERGEBNIS JE AKTIE / ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Das Ergebnis je Aktie wird durch Division des Ergebnisses nach Steuern durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, bereinigt um anteilig gehaltene eigene Aktien, berechnet. Für das Geschäftsjahr 2014/15 errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 0,21 € (Vorjahr: -0,57 €). Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 17. September 2015 vorschlagen, aufgrund der Erlöse aus der Verwertung von nicht betriebsnotwendigem Vermögen eine SonderDividende in Höhe von 0,20 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2014/15 auszuschütten. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 III. Erläuterungen zur Bilanz (13) SACHANLAGEN Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 907 (30. April 2014: TEUR 1.523). Die aufgrund der strategischen Refokussierung notwendigen Wertminderungen von Retail-Boutiquen wurden in Höhe von TEUR 0 (2013/14: TEUR 605) ergebniswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. (14) SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. Es bestehen für dieses und das letzte Geschäftsjahr keine Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen. Insgesamt war zum Bilanzstichtag Key Money (Schlüsselgeld; Zahlung zur Erlangung eines Mietrechtes) in Höhe von TEUR 8.034 (30. April 2014: TEUR 5.747) aktiviert. Davon entfallen TEUR 4.172 (30. April 2014: TEUR 3.992) auf Key Money mit unbegrenzter Nutzungsdauer und TEUR 3.862 (30. April 2014: TEUR 1.755) auf Key Money mit begrenzter Nutzungsdauer. Für immaterielle Vermögensgegenstände ergab sich weder für das Geschäftsjahr 2014/15 noch für das vorangegangene Geschäftsjahr ein Wertminderungsbedarf. (15) FINANZANLAGEN Die ausgewiesenen Anteile werden gemäß IAS 39 als zur Veräußerung verfügbar gehalten und mit dem beizulegenden Zeitwert erfasst, der dem zum Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile entspricht. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwertes im Geschäftsjahr 2014/15 beträgt TEUR -121 (2013/14: TEUR -59) und wird aufgrund in der Vergangenheit vorgenommener Wertminderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. (16) LANGFRISTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE Bei den in diesem Posten erfassten Beträgen handelt es sich überwiegend um Mietvorauszahlungen und Kautionen. KONZERNABSCHLUSS SEITE 94 – 95 (17) LATENTE STEUERN Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden resultieren aus temporären Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des IFRS-Abschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen: 30.04.2015 in TEUR 30.04.2014 Vermögen Schulden Vermögen Schulden 1.290 -177 1.088 -197 35 -54 47 -40 641 0 357 -117 2.245 0 1.444 -3 160 0 308 0 Eigene Aktien 0 -566 0 -689 Sonderposten des Steuerrechts 0 -297 0 -298 Fremdwährungsumrechnung 0 -97 0 -1 und erfolgte Teilwertabschreibungen 4.830 0 3.726 0 Konsolidierungsbuchungen 2.170 0 1.978 0 236 -25 230 -23 11.607 -1.216 9.178 -1.368 -1.162 1.162 -1.256 1.256 10.445 -54 7.922 -112 Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögensgegenstände Vorratsbewertung Abgegrenzte Mietaufwendungen Sozialkapitalrückstellungen Sonstige Rückstellungen Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge Sonstiges Latente Steueransprüche / latente Steuerschulden Aufrechnung gegenüber derselben Steuerbehörde Saldierte aktive und passive Steuerabgrenzung Gemäß IAS 12 wurden latente Steuern auf die vorhandenen, verwertbaren Verlustvorträge in Höhe von TEUR 4.830 (30. April 2014: TEUR 3.729) gebildet. Auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 5.518 (30. April 2014: TEUR 6.622) wurden keine latenten Steuern angesetzt. Der Betrag der nicht angesetzten latenten Steuern beträgt TEUR 1.451 (30. April 2014: TEUR 1.659). Die Vortragsfähigkeit der nicht angesetzten steuerlichen Verlustvorträge teilt sich in folgende Zeitbänder ein: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 0 0 Zwei bis fünf Jahre 1.283 869 Mehr als fünf Jahre 1.181 1.334 Unverfallbare Verlustvorträge 3.054 4.419 5.518 6.622 Ein Jahr Summe WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 (18) VORRÄTE Die Gliederung der Vorräte ist in folgender Übersicht detailliert dargestellt: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 28.079 28.185 Unfertige Erzeugnisse 8.638 7.003 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5.484 4.880 42.201 40.068 Fertige Erzeugnisse und Handelswaren Summe Die Vorräte werden artikelspezifisch bewertet. Dieses Bewertungsverfahren berücksichtigt die Unterschiede bezüglich der Wiederverkäuflichkeit zwischen Essentials und Trend-Artikeln sowie das Artikelalter. Die aufwandswirksam erfassten Wertberichtigungen auf Vorräte betrugen im Geschäftsjahr 2014/15 TEUR 1.501 (2013/14: TEUR 1.233). (19) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN in TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Einzelwertberichtigung 30.04.2015 30.04.2014 10.549 9.356 -468 -566 10.081 8.790 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung Es gab weder im Geschäftsjahr 2014/15 noch im vorangegangenen Geschäftsjahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die wechselmäßig verbrieft waren. Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Einzelwertberichtigungen im Ausmaß von TEUR 468 (30. April 2014: TEUR 566) gebildet. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt: in TEUR 01.05. Zuführung (+) / Auflösung (-) Verbrauch Währungsdifferenz 30.04. 2014/15 2013/14 566 620 -8 131 -108 -178 18 -7 468 566 Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungszieles bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. Es besteht keine nennenswerte Konzentration von Kreditrisiken, da Einzelforderungen im Vergleich zum Gesamtbestand einen geringen Anteil haben und zwischen einzelnen Forderungen keine Korrelation besteht. KONZERNABSCHLUSS SEITE 96 – 97 Kunden gewährte Zahlungsziele sind unterschiedlich und bewegen sich in landesüblichem Rahmen. Bei Neuanbahnung einer Geschäftsbeziehung wird zunächst eine Bonitätsprüfung des Kunden durchgeführt. Die Forderungsbestände werden laufend überwacht und bei Überfälligkeit durch externe Gesellschaften betrieben. Weiters reduziert die Gesellschaft das Risiko von Forderungsausfällen durch den Abschluss von Kreditversicherungen. in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 10,081 8,790 6,977 4,888 1,769 2,174 zwischen 30 und 90 Tage überfällig 929 893 zwischen 91 und 180 Tage überfällig 202 473 37 259 167 103 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung davon zum Abschlussstichtag weder wertberichtigt noch überfällig davon zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig (Nettobeträge): weniger als 30 Tage überfällig zwischen 181 und 365 Tage überfällig mehr als 1 Jahr überfällig Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden TEUR 147 (2013/14: TEUR 62) Forderungen aufgrund von Uneinbringlichkeit ausgebucht. Dabei wurden die Versicherungserträge der Kreditversicherung bereits berücksichtigt. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch überfälligen Bestandes an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. (20) SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 5.219 2.921 14 7 0 94 5.219 3.015 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte davon Cashflow Hedge Wertpapiere und Finanzinvestitionen Summe Die Fälligkeiten der Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte sowie der Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten liegen unter einem Jahr. In den Sonstigen Forderungen und Vermögenswerten ist eine Forderung aus der Veräußerung einer Mietrechtsoption enthalten. Die Position Wertpapiere und Finanzinvestitionen beinhaltet (30. April 2014: TEUR 94). (21) Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von TEUR 0 ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Hierbei handelt es sich um Mietwohnungen für Mitarbeiter, deren Verkauf zum Bilanzstichtag beabsichtigt ist. Der Verkaufsvertrag wurde am 6. Mai 2015 abgeschlossen. Hierzu wird auf den Nachtragsbericht verwiesen. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 (22) EIGENKAPITAL Die Zusammensetzung und Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals ist in einer separaten Aufstellung (Entwicklung des Eigenkapitals) dargestellt. Grundkapital Das Grundkapital setzt sich aus 5.000.000 nennwertlosen Stückaktien zusammen, wobei jede Stückaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten. Kapitalrücklagen Die gebundene Kapitalrücklage resultiert aus Agiobeträgen (abzüglich der Emissionskosten) anlässlich der Aktienbegebung im Jahr 1995. Sonstige Rücklagen Für das Geschäftsjahr 2013/14 wurde keine Dividende ausgeschüttet. Rücklage für Cashflow Hedging in TEUR 2014/15 2013/14 -3 -5 Fair-Value-Bewertung Derivate 502 -46 Realisierte Grundgeschäfte -505 49 1 -1 -5 -3 2014/15 2013/14 -1.542 -985 -3.095 -745 770 188 -3.867 -1.542 01.05. dazugehörige Ertragsteuern 30.04. Rücklage für Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in TEUR 01.05. Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aufgrund Änderungen versicherungsmathematischer Parameter dazugehörige Ertragsteuern 30.04. Eigene Aktien Die Wolford AG hält einen Bestand von 100.000 Stück eigenen Aktien. Dadurch werden 2 % (30. April 2014: 2 %) des Grundkapitals von der Gesellschaft gehalten. Die Wolford AG ist gemäß der 27. ordentlichen Hauptversammlung vom 18. September 2014 dazu verpflichtet, die eigenen Aktien bis zum 6. September 2017 über die Börse zu veräußern. KONZERNABSCHLUSS SEITE 98 – 99 (23) LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 17.995 16.217 4.600 5.657 731 1.057 186 228 23.512 23.159 18.572 16.767 Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Per 30.04.2015 18,572 4,940 0 Per 30.04.2014 16,767 6,392 0 Darlehen von Kreditinstituten, variabler Zinssatz von 0,5 % bis 6,2 % (30.04.2014: 0,7 % bis 6,2 %) Darlehen von Kreditinstituten, fixer Zinssatz von 1,75 % bis 5,1 % (30.04.2014: 1,75 % bis 5,1 %) Darlehen Forschungsförderungsgesellschaft, fixer Zinssatz von 0,75 % bis 2,0 % (30.04.2014: 0,75 % bis 2,0 %) Zinsloses Darlehen Land Vorarlberg Summe davon kurzfristig Die Tilgungen aus Finanzverbindlichkeiten haben folgende Fristigkeiten: in TEUR Der Marktwert der fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten ist zum 30. April 2015 um TEUR 327 (30. April 2014: TEUR 269) höher als die Anschaffungskosten. (24) KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN Die Analyse der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 Darlehensverbindlichkeiten 18.178 11.592 Fremdwährungs-Barvorlage 394 425 0 4.750 18.572 16.767 Euro-Barvorlage Summe Der Buchwert der Bankverbindlichkeiten entspricht den Anschaffungskosten. Zur dinglichen Besicherung von kurzfristigen Verbindlichkeiten bestehen Sicherheiten auf der Basis laufzeitabhängiger Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich mit Refinanzierungszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 (25) RÜCKSTELLUNGEN FÜR LANGFRISTIGE PERSONALVERPFLICHTUNGEN Die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 19 revised. in TEUR Pensionsrückstellungen Abfertigungsrückstellungen Jubiläumsgeldrückstellungen Summe 30.04.2015 30.04.2014 5.491 4.511 11.458 9.219 2.271 1.967 19.220 15.697 Pensionsrückstellung Bei der Wolford AG bestehen aufgrund von Einzelzusagen unmittelbare Pensionsverpflichtungen für drei ehemalige Vorstandsmitglieder. In Frankreich bestehen aufgrund von Kollektivvereinbarungen Verpflichtungen für Zahlungen, die mit dem Eintritt in den Ruhestand fällig werden. Die Berechnung erfolgt anhand anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik. Abfertigungsrückstellung Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter des österreichischen Mutterunternehmens, die vor dem Jahr 2003 eingetreten sind, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem im Abfertigungsfall maßgeblichen Bezug abhängig. In der Schweiz bestehen Verpflichtungen für den Fall der Pensionierung, des Todes oder der Arbeitsunfähigkeit. Die Zahlungen sind von Alter, Anzahl der Arbeitsjahre, Höhe des Gehalts und vom individuellen Einzahlungsstand abhängig. Der Plan wird von Arbeitnehmern und vom Arbeitgeber gemeinsam finanziert, wobei die Verpflichtung über qualifizierte Versicherungspolizzen als Planvermögen von der Swiss Life Versicherungsgesellschaft gegenfinanziert wird. Weitere leistungsorientierte Pläne für Abfertigungen bestehen in geringem Umfang in Italien und Slowenien. Die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2014/15 2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 13.730 13.319 12.069 12.988 12.414 534 601 561 766 642 0 0 0 -210 0 Zinsaufwand 412 466 522 720 675 Pensions- und Abfertigungszahlungen -822 -1.401 -1.443 -1.900 -1.256 3.095 745 1.610 -295 513 16.949 13.730 13.319 12.069 12.988 Barwert der Verpflichtung zum 01.05. Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust Barwert der Verpflichtung zum 30.04. Im Berichtsjahr wurden für beitragsorientierte Verpflichtungen TEUR 228 (2013/14: TEUR 222) aufwandswirksam erfasst. Für das kommende Geschäftsjahr 2015/16 sind leistungsorientierte Zahlungen für Pensions- und Abfertigungsrückstellungen in Höhe von TEUR 507 (2014/15: TEUR 700) geplant. KONZERNABSCHLUSS SEITE 100 – 101 Jubiläumsgeldrückstellung Die Rückstellung für Jubiläumsgeldzahlungen hat sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2014/15 2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 1.967 1.903 1.658 1.593 1.479 161 156 141 140 129 59 67 72 91 84 Jubiläumsgeldzahlungen -136 -71 -54 -31 -39 Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust 220 -88 86 -135 -60 2.271 1.967 1.903 1.658 1.593 Barwert der Verpflichtung zum 01.05. Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Barwert der Verpflichtung zum 30.04. Für das Geschäftsjahr 2015/16 sind leistungsorientierte Zahlungen aus den Jubiläumsgeldrückstellungen in der Höhe von TEUR 110 (2014/15: TEUR 158) geplant. Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung Die Versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste stammen ausschließlich aus Änderungen der finanziellen Annahmen und werden bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen im Sonstigen Ergebnis und bei Jubiläumsgeldrückstellungen im Personalaufwand erfasst. Der Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung, der Zinsaufwand im Posten Zinsen auf Sozialkapital berücksichtigt. in TEUR 2014/15 2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 Altersversorgung und Jubiläumsgeld 695 757 702 697 1.225 Zinsen auf Sozialkapital 471 533 594 798 759 Aufwendungen für Abfertigungen, Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der definierten Leistungsverpflichtung (Duration) beträgt 15 Jahre. (26) SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Die Analyse der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 972 1.038 Sonstiges 80 58 Summe 1.052 1.096 Förderbeitrag Projekt Slowenien Für den Bau der Produktionsstätte in Slowenien wurde ein Förderbeitrag gewährt, der durch entsprechende Abschreibungen bzw. Aufwendungen (Personalkosten) aufgelöst wird. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 (27) KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die Entwicklung der wesentlichen sonstigen Rückstellungen, die entsprechend IAS 37 bilanziert werden, ist in folgender Übersicht dargestellt: Stand Währungs- 01.05.2014 differenz Verbrauch Auflösung Dotierung 30.04.2015 564 31 -514 -22 653 712 2.055 127 -1.951 -78 4.058 4.211 Werbung 352 10 -327 -24 446 456 Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung 498 27 -498 -9 514 532 24 2 -21 -1 52 57 Sonstige 1.826 177 -1.395 -57 1.325 1.876 Summe 5.319 374 -4.706 -191 7.048 7.844 in TEUR Umsatzboni Personal Rechtsberatung Stand Die Rückstellung für Umsatzboni betrifft Verpflichtungen gegenüber Kunden, die noch nicht abgerechnet wurden. Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für variable Gehaltsbestandteile und Abfertigungen. Unter den sonstigen Rückstellungen sind unter anderem noch ausstehende Vergütungen für den Aufsichtsrat sowie ausstehende Umsatzprovisionen ausgewiesen. (28) SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten folgende geschuldete Beträge: in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 Nicht konsumierter Urlaub 3.271 3.002 Verbindlichkeiten an das Finanzamt 2.244 2.010 Sonderzahlungen 1.878 1.856 Abgrenzungen für Mietzahlungen 1.421 1.239 Verbindlichkeiten aus Gutscheinen 1.267 1.194 Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 1.242 1.202 Verbindlichkeiten an Mitarbeiter 658 450 Gutstunden 303 178 1.920 1.613 20 11 14.204 12.744 Übrige davon Cashflow Hedge Summe (29) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Es bestehen Mietgarantien in Höhe von TEUR 3.255 (2013/14: TEUR 2.784) sowie sonstige Garantien in Höhe von TEUR 1.828 (2013/14: TEUR 4.821). (30) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN In erheblichem Umfang werden Mietverträge abgeschlossen, die nach ihrem wirtschaftlichen Gehalt als Operating-Leasing-Verträge zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Aus Leasingverträgen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig: KONZERNABSCHLUSS SEITE 102 – 103 in TEUR 30.04.2015 30.04.2014 bis zu einem Jahr 16.181 15.313 mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren 29.785 27.648 mehr als fünf Jahren 11.798 10.134 Mindest-Miet- und -Leasingentgelte fällig in Die Mietverträge betreffen die von Konzerngesellschaften genutzten Büroflächen sowie die von der Wolford Gruppe weltweit betriebenen Retail-Aktivitäten, die zum überwiegenden Teil auf Mindestmietzahlungen basieren. Daneben bestehen Mietverhältnisse, die Vereinbarungen über bedingte (insbesondere umsatzabhängige) Mietzahlungen enthalten. Der gesamte Miet- und Leasingaufwand für das Geschäftsjahr 2014/15 beläuft sich auf TEUR 21.185 (2013/14: TEUR 20.149), darin enthalten ist ein bedingter Mietaufwand durch umsatzabhängige Mieten (Mieten inkl. Mietnebenkosten) in Höhe von TEUR 9.257 (2013/14: TEUR 8.357). Aufgrund von Untermietverhältnissen erwartet die Wolford Gruppe zum 30.04.2015 künftige Zahlungen aus Untermieten in Höhe von TEUR 168 (30. April 2014: TEUR 274), diese sind innerhalb eines Jahres fällig. IV. Erläuterungen zum Cashflow Statement Die Cashflow-Rechnung der Wolford Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahres durch Geldzu- und -abflüsse verändert haben. Innerhalb der Cashflow-Rechnung wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Bei dieser Berechnung wird vom Ergebnis vor Steuern ausgegangen, welches um unbare Aufwendungen und Erträge korrigiert wird. Unter Berücksichtigung der bilanziellen Veränderungen des Net Working Capital wird im Anschluss der operative Zahlungsmittelüberschuss ermittelt. Geldzu- und -abflüsse aus Zinsein- und -auszahlungen werden im Mittelzu- bzw. -abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. (31) INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN UND SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Während der Berichtsperiode wurden Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte für insgesamt TEUR 10.970 (2013/14: TEUR 7.873) erworben, wobei ein Betrag von TEUR 10.189 (2013/14: TEUR 6.949) zur Auszahlung gelangte. Für Investitionen des Geschäftsjahres 2013/14 sind im Geschäftsjahr 2014/15 Zahlungen in Höhe von TEUR 924 (2013/14: TEUR 508) geleistet worden. Aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen sind Zahlungen in Höhe von TEUR 6.959 (2013/14: TEUR 192) zugeflossen. Vermögenswerten V. Finanzinstrumente FINANZRISIKOMANAGEMENT Zielsetzung und Methoden des Finanz- und Kapitalmanagements Das Ziel des Finanzrisikomanagements liegt in der Erfassung und Bewertung von Unsicherheitsfaktoren, die sich negativ auf den Geschäftserfolg auswirken können. Es dient der Sicherung der Liquidität, einer konzernweiten, effizienten Steuerung der Liquiditätsströme, der Steigerung der Finanzkraft des Konzerns und der Reduzierung des finanziellen Risikos, auch unter Einsatz von Finanzinstrumenten. Dabei ist das wichtigste Ziel des Finanz- und Kapitalmanagements der Wolford Gruppe, jederzeit ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen zu können, um branchenbedingte WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 saisonale Schwankungen auszugleichen und ein weiteres strategisches Unternehmenswachstum zu finanzieren. Die sich aus Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen zinsbedingte Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts-, Bonitäts--, Währungs- und Kreditrisiken. Der Vorstand hat Strategien und Verfahren zur Steuerung einzelner Risikoarten implementiert. Die wesentlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen und Kontokorrentkredite sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Hauptzweck dieser finanziellen Verbindlichkeiten ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit der Wolford Gruppe. Wolford verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Des Weiteren setzt die Wolford Gruppe auch derivative Finanzinstrumente ein. Hierzu gehören vor allem Devisentermingeschäfte. Derivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Wert sich infolge der Änderung eines Basisobjektes (zum Beispiel Zinssatz) ändert, die keine oder nur geringe anfängliche Nettoinvestitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt werden. Derivative Finanzinstrumente werden in der Wolford Gruppe ausschließlich als Sicherungsgeschäfte zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen von Währungskursen oder Zinssätzen eingesetzt. Zielsetzung der Absicherung des Währungsrisikos ist die Schaffung einer sicheren Kalkulationsbasis über einen Zeithorizont von mindestens drei und maximal sechs Monaten. Kapitalrisikomanagement Vorrangiges Ziel des Kapitalrisikomanagements ist es, die Kapitalkosten des Unternehmens durch eine hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating zu minimieren und somit die Belastungen des Ergebnisses möglichst gering zu halten. Die Wolford AG steuert die Kapitalstruktur des Konzerns und nimmt unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Anpassungen vor. Die Strategie der Wolford Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. Das Kapitalrisikomanagement orientiert sich an der Kennzahl Gearing Ratio, die die Nettoverschuldung zum Eigenkapital ins Verhältnis setzt. Die Nettoverschuldung ist dabei definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Finanzanlagen und des Zahlungsmittelbestandes. Basierend auf den Mittelfristannahmen geht der Vorstand dabei von einer langfristigen Kapitalstruktur mit einem Gearing von rund 20 % aus. Die Entwicklung der vergangenen Jahre stellt sich wie folgt dar: in % Gearing 30.04.2015 30.04.2014 30.04.2013 30.04.2012 22,9 % 22,9 % 20,4 % 17,3 % Bonitäts-/Ausfallrisikomanagement Die Wolford Gruppe schließt Geschäfte ausschließlich mit kreditwürdigen Dritten ab. Neukunden werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht und das Ausfallrisiko durch den Abschluss von Kreditversicherungen begrenzt. Im Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken. Bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten der Wolford Gruppe, wie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen und bestimmten derivativen Finanzinstrumenten, ist das Ausfallrisiko als gering zu qualifizieren, da ausschließlich mit Kreditinstituten guter Bonität gearbeitet wird. KONZERNABSCHLUSS SEITE 104 – 105 Zinsänderungsrisikomanagement Die Steuerung des Zinsaufwands der Wolford Gruppe erfolgt durch eine Kombination aus festverzinslichem und variabel verzinstem Fremdkapital. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses vor Steuern bei einer Veränderung der Zinssätze der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten. Die Sensitivität stellt die Zinssatzänderung von +/- 0,5 Prozentpunkten dar: in TEUR Zinsänderungsrisiko 2014/15 2013/14 +/- 109 +/- 127 Die nachfolgende Tabelle stellt die Sensitivität des Sonstigen Ergebnisses vor Steuern bei einer Veränderung der Zinssätze auf Sozialkapital von +/- 1,0 Prozentpunkten dar: in TEUR Zinsänderungsrisiko 2014/15 2013/14 +/- 75 +/- 95 Währungsänderungsrisikomanagement Wechselkursrisiken aus bestehenden Fremdwährungsforderungen sowie geplanten Umsätzen werden durch das Konzern-Treasury mittels Devisentermingeschäften/Optionen teilweise abgesichert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Ergebnisses vor Steuern anhand der Zahlungsströme der Wolford Gruppe bei einer Wechselkursänderung von +/- 10 Prozent: in TEUR für Währung 2014/15 2013/14 USD +/- 581 +/- 605 GBP +/- 461 +/- 308 CHF +/- 240 +/- 257 DKK +/- 0 +/- 226 SEK +/- 59 +/- 59 NOK +/- 68 +/- 72 CAD +/- 73 +/- 38 HKD +/- 196 +/- 159 CNY +/- +/- 47 0 WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Der Buchwert der auf fremde Währung lautenden Vermögenswerte und Schulden des Konzerns am Stichtag stellt sich wie folgt dar: Vermögenswerte Vermögenswerte Schulden Schulden 30.04.2015 30.04.2014 30.04.2015 30.04.2014 USD in USA 8.486 8.009 1.513 1.372 GBP in Großbritannien 3.845 2.732 1.530 1.105 CHF in der Schweiz 3.831 1.167 531 144 DKK in Dänemark 2.830 2.760 435 303 Sonstige 3.798 3.289 760 920 Summe 22.790 17.957 4.769 3.844 in TEUR für Währung Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Sonstigen Ergebnisses vor Steuern anhand der Änderung der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden aufgrund einer Wechselkursänderung von +/- 10 Prozent: in TEUR für Währung 2014/15 2013/14 USD +/- 775 +/- 737 GBP +/- 257 +/- 181 CHF +/- 367 +/- 114 Sonstige +/- 604 +/- 536 Bei den derivativen Finanzinstrumenten ergibt sich bei einer Wechselkursänderung von +/- 10 Prozent eine Währungssensitivität von TEUR +/- 190 (30. April 2014: TEUR +/- 359). Liquiditätsrisikomanagement In der Wolford Gruppe erfolgen die Steuerung von Liquiditätsrisiken und die Überwachung finanzieller Risiken durch die zentrale Treasury-Abteilung. Diese erstellt eine monatliche Liquiditätsplanung für den gesamten Konzern und berichtet dem Vorstand über den aktuellen Finanzstatus. Ziel ist es, durch das Vorhalten angemessener Kreditlinien bei Banken sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten jederzeit eine ausreichende Liquidität sicherzustellen. Die folgende Tabelle zeigt die vertragliche Laufzeit der finanziellen Verbindlichkeiten der Wolford Gruppe. Die Tabelle beruht auf undiskontierten Cashflows (Zins und Tilgung) finanzieller Verbindlichkeiten. KONZERNABSCHLUSS SEITE 106 – 107 Cashflows in TEUR Buchwert Cashflows 2016/17 bis Cashflows 30.04.2015 2015/16 2019/20 2020/21 ff. 23,326 18,706 4,973 0 186 104 82 0 23,512 18,810 5,055 0 Buchwert Cashflows 2015/16 bis Cashflows 30.04.2014 2014/15 2018/19 2019/20 ff. 22,931 16,928 6,565 0 228 87 141 0 23,159 17,015 6,706 0 Finanzverbindlichkeiten – verzinst Finanzverbindlichkeiten – unverzinst Summe Cashflows in TEUR Finanzverbindlichkeiten – verzinst Finanzverbindlichkeiten – unverzinst Summe Zum 30. April 2015 bestehende Kreditlinien sind zu 34 % (30. April 2014: 25 %) ausgenutzt. 81 % der Kreditlinien sind kommittiert. Originäre Finanzinstrumente Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Auf der Aktivseite sind dies Wertpapiere, flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Die Passivseite beinhaltet Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und verzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Der Buchwert der in der Bilanz ausgewiesenen originären Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen dem Marktwert. Die ausgewiesenen Beträge stellen zugleich das maximale Bonitäts- und Ausfallrisiko dar, da keine Aufrechnungsvereinbarungen bestehen. Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Die zum 30. April 2015 offenen Finanzderivate weisen eine Laufzeit von unter zwölf Monaten auf. Nominalbetrag Fremdwährung 30.04.2015 Zeitwert positiv negativ in Tausend TEUR TEUR TEUR USD 600 528 0 -6 GBP 450 595 11 0 CHF 350 335 2 0 DKK 0 0 0 0 SEK 600 64 0 0 NOK 900 101 0 -5 CAD 150 103 0 -8 HKD 1.500 170 1 0 Terminkontrakte WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Nominalbetrag Fremdwährung 30.04.2014 Zeitwert positiv negativ in Tausend TEUR TEUR TEUR USD 1.200 870 3 -1 GBP 1.150 1.387 0 -9 CHF 800 657 1 0 DKK 0 0 0 0 SEK 1.000 112 2 0 NOK 1.500 180 0 -1 CAD 150 99 0 0 HKD 3.000 280 1 0 Terminkontrakte Die Devisentermingeschäfte werden nach IAS 39 mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Cashflow Hedge Accounting wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im Sonstigen Ergebnis erfasst, der ineffektive Teil hingegen wird im Ergebnis vor Steuern berücksichtigt. Führt die Cashflow-Absicherung zu einem Vermögenswert oder zu einer Verbindlichkeit, werden die Beträge, die im Eigenkapital abgegrenzt wurden, im gleichen Zeitpunkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem die abgesicherte Position das Ergebnis beeinflusst. In den Geschäftsjahren 2014/15 und 2013/14 waren sämtliche Absicherungen effektiv. Fair Value Die Buchwerte der Kassenbestände und kurzfristigen Finanzmittel, der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristigen Verbindlichkeiten und der Rückstellungen können aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet werden. 30.04.2015 in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 1.592 0 0 Sonstige Forderungen 0 14 0 Wertpapiere und Finanzanlagen 0 0 0 0 -20 0 1.592 -6 0 Langfristiges Vermögen Finanzanlagen Kurzfristiges Vermögen Kurzfristige Schulden Sonstige Verbindlichkeiten Summe KONZERNABSCHLUSS SEITE 108 – 109 30.04.2014 in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 1.471 0 0 0 7 0 94 0 0 0 -11 0 1.565 -4 0 Langfristiges Vermögen Finanzanlagen Kurzfristiges Vermögen Sonstige Forderungen Wertpapiere und Finanzanlagen Kurzfristige Schulden Sonstige Verbindlichkeiten Summe Folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren wird verwendet: Stufe 1: notierte Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten; Stufe 2: andere Bewertungsfaktoren als notierte Marktpreise, die für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt (das heißt als Preise) oder indirekt (das heißt abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind; Stufe 3: Bewertungsfaktoren für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Die unter Stufe 1 ausgewiesenen Finanzanlagen beinhalten börsennotierte Investmentfondsanteile, die unter dem kurzfristigen Vermögen dargestellten Wertpapiere und Finanzanlagen beinhalten Wertpapiere zur Absicherung von Mietverpflichtungen. Die unter Stufe 2 ausgewiesenen sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten resultieren aus den Bewertungen der ausstehenden derivativen Fremdwährungsgeschäfte. Die Anschaffungskosten, Marktwerte und Buchwerte der Wertpapiere des langfristigen Vermögens stellen sich wie folgt dar: 30.04.2015 in TEUR Marktwert realisierte davon Anschaffungs- = Gewinne/ erfolgswirksam kosten Buchwert Verluste erfasst 1.668 1.592 -76 -76 1.668 1.592 -76 -76 Langfristige Wertpapiere Investmentfondsanteile Summe 30.04.2014 in TEUR Marktwert realisierte davon Anschaffungs- = Gewinne/ erfolgswirksam kosten Buchwert Verluste erfasst 1.668 1.471 -197 -197 1.668 1.471 -197 -197 Langfristige Wertpapiere Investmentfondsanteile Summe WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskriterien, Fälligkeiten und Klassen Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Buchwerte der Finanzinstrumente zu den IAS 39Bewertungskategorien: FortgeBewertungs- führte An- Fair Value kategorie schaffungs erfolgs- erfolgs- kosten neutral wirksam Kurzfristig Langfristig 30.04.2015 in TEUR nach IAS 39 Buchwert Fair Value Zahlungsmittelbestand L&R 4.785 4.785 0 0 4.785 0 Wertpapiere und Finanzinvestitionen AfS 0 0 0 0 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen L&R 10.081 10.081 0 0 10.081 0 Aktive Rechnungsabgrenzung L&R 3.595 3.595 0 0 3.595 0 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte L&R 7.373 7.373 0 0 5.205 2.168 Derivate CFH 14 0 14 0 14 0 AfS 1.592 0 1.592 0 0 1.592 27.440 25.834 1.606 0 23.680 3.760 Finanzanlagen Summe finanzielle Vermögenswerte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FL 5.155 5.155 0 0 5.155 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FL 16.894 16.894 0 0 16.894 0 Finanzverbindlichkeiten langfristig FL 4.940 4.940 0 0 0 4.940 Finanzverbindlichkeiten kurzfristig FL 1.677 1.677 0 0 1.677 0 CFH 20 0 20 0 20 0 FL 15.233 15.233 0 0 14.181 1.052 43.919 43.899 20 0 37.927 5.992 Derivate Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Summe finanzielle Verbindlichkeiten Davon wird nach folgenden Kategorien gem. IAS 39 unterschieden: Kredite und Forderungen L&R TEUR 25.834 Cashflow Hedge CFH TEUR -6 AfS TEUR 1.592 FL TEUR 43.899 Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Andere finanzielle Verpflichtungen KONZERNABSCHLUSS SEITE 110 – 111 FortgeBewertungs- führte An- Fair Value kategorie schaffungs erfolgs- erfolgs- kosten neutral wirksam Kurzfristig Langfristig 30.04.2014 in TEUR nach IAS 39 Buchwert Fair Value Zahlungsmittelbestand L&R 4.653 4.653 0 0 4.653 0 Wertpapiere und Finanzinvestitionen AfS 94 0 94 0 94 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen L&R 8.790 8.790 0 0 8.790 0 Aktive Rechnungsabgrenzung L&R 2.710 2.710 0 0 2.710 0 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte L&R 4.459 4.459 0 0 3.008 1.451 Derivate CFH 7 0 7 0 7 0 AfS 1.471 0 1.471 0 0 1.471 22.184 20.612 1.572 0 19.262 2.922 Finanzanlagen Summe finanzielle Vermögenswerte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FL 5.410 5.410 0 0 5.410 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FL 16.174 16.174 0 0 16.174 0 Finanzverbindlichkeiten langfristig FL 6.392 6.392 0 0 0 6.392 Finanzverbindlichkeiten kurzfristig FL 593 593 0 0 593 0 CFH 11 0 11 0 11 0 FL 13.829 13.829 0 0 12.733 1.096 42.409 42.398 11 0 34.921 7.488 Derivate Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Summe finanzielle Verbindlichkeiten Davon wird nach folgenden Kategorien gem. IAS 39 unterschieden: Kredite und Forderungen L&R TEUR 20.612 Cashflow Hedge CFH TEUR -4 AfS TEUR 1.565 FL TEUR 42.398 Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Andere finanzielle Verpflichtungen WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Nettoergebnis nach Klassen Aus 2014/15 in TEUR Summe Summe 1) zum Fair Value Aus Abgang erfolgswirksam erfolgsneutral 28 0 0 0 28 0 0 0 -502 505 505 -502 159 0 0 0 159 0 -441 -233 0 0 -674 0 -254 -233 -502 505 18 -502 Folgebewertung Aus Zinsen Aus Sonstigem Kredite und Forderungen (L&R) Derivate (CFH) Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte (AfS) Andere finanzielle Verbindlichkeiten (FL) Nettoergebnis Aus 2013/14 in TEUR Summe Summe 1) zum Fair Value Aus Abgang erfolgswirksam erfolgsneutral 33 0 0 0 33 0 0 0 46 -49 -49 46 71 0 -59 0 12 0 -489 -188 0 0 -677 0 -385 -188 -13 -49 -681 46 Folgebewertung Aus Zinsen Aus Sonstigem Kredite und Forderungen (L&R) Derivate (CFH) Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte (AfS) Andere finanzielle Verbindlichkeiten (FL) Nettoergebnis 1) Gebühren und sonstige Prämien, die nicht direkt Zinszahlungen zuordenbar sind. VI. SONSTIGE ANGABEN EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Die Wolford AG hat am 6. Mai 2015 einen Vertrag zum Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Mitarbeiterwohnungen in Hard abgeschlossen. Der Nettoverkaufserlös beläuft sich auf TEUR 1.375. Durch den Verkauf entsteht im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 ein Buchgewinn von TEUR 1.091. GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Zu einigen Mitgliedern des Aufsichtsrates bestehen geschäftliche Beziehungen in einem unwesentlichen Umfang, die allesamt zu einem marküblichen Honorar abgerechnet werden. KONZERNABSCHLUSS SEITE 112 – 113 ANGABEN ZU DEN ORGANEN DER KONZERNLEITUNG 2014/15 in TEUR Bezüge Abfertigungen Pensionen Gesamtbezüge Vorstandsmitglieder 1.452 730 0 2.182 davon variabel 533 0 0 533 0 0 133 133 1.452 730 133 2.315 Aufwendungen für Ehemalige Vorstandsmitglieder Summe Für ein Vorstandsmitglied wurde im Jahresabschluss 2014/15 eine Abfindungszahlung von TEUR 730 rückgestellt. 2013/14 in TEUR Bezüge Abfertigungen Pensionen Gesamtbezüge Vorstandsmitglieder 1.333 -161 0 1.172 davon variabel 280 0 0 280 0 797 399 1.196 1.333 636 399 2.368 Aufwendungen für Ehemalige Vorstandsmitglieder Summe Der rückgestellte Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat beläuft sich im Geschäftsjahr 2014/15 auf TEUR 192 (2013/14: TEUR 181). Als Vorstandsmitglieder waren im Geschäftsjahr 2014/15 bestellt: Ashish Sensarma, Vorstandsvorsitzender, seit 07.01.2015 Axel Dreher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Thomas Melzer, Mitglied des Vorstandes, bis 31.07.2015 Der Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2014/15 aus folgenden Mitgliedern: Antonella Mei-Pochtler, Vorsitzende Claudia Beermann, Stellvertreterin der Vorsitzenden Lothar Reiff, Mitglied Birgit G. Wilhelm, Mitglied Emil Flückiger, Vorsitzender bis 18.09.2014 Vom Betriebsrat waren in den Aufsichtsrat entsandt: Anton Mathis Peter Glanzer Die Funktionsperioden der Mitglieder des Aufsichtsrates und die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrates sind im Corporate Governance Bericht dargestellt. Der Vorstand der Wolford AG hat den Konzernabschluss am 3. Juli 2015 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Erklärung des Vorstandes der Wolford AG gem. § 82 (4) Z 3 BörseG Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 30. April 2015 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 30. April 2015 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Bregenz, am 3. Juli.2015 Ashish Sensarma Axel Dreher Thomas Melzer Vorstandsvorsitzender Vorsitzender-Stellvertreter Vorstand Verantwortlich für Marketing und Verantwortlich für Produktentwicklung, Verantwortlich für Finanzen, Interne Vertrieb sowie Koordination Produktion und Technik, Beschaffung, Revision, Investor Relations, Recht, der Unternehmensstrategie Distributionslogistik, Qualitätsmanagement Personal und IT B E S T ÄT I G U N G S V E R M E R K SEITE 114 – 115 Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Wolford AG, Bregenz, für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2015 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. April 2015, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Geldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 30. April 2015 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang. VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DIE BUCHFÜHRUNG Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS UND BESCHREIBUNG VON ART UND UMFANG DER GESETZLICHEN ABSCHLUSSPRÜFUNG Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. PRÜFUNGSURTEIL Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. April 2015 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2015 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind. Aussagen zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend. Wien, am 3. Juli 2015 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Mag. Manfred Geritzer ppa. Robert von der Dollen Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. SERVICE SEITE 116 – 117 Service Struktur der Wolford Gruppe WOLFORD AG BREGENZ (AT), 1950 Wolford Beteiligungs GmbH Bregenz (AT), 2007 Wolford (Schweiz) AG Glattbrugg (CH), 1971 Wolford proizvodnja in trgovina d.o.o. Murska Sobota (SI), 2008 Wolford Deutschland GmbH München (DE), 1975 Wolford Paris S.A.R.L. Paris (FR), 1987 Wolford London Ltd. London (UK), 1988 Wolford London Ltd. Irland (IE), 2007 Wolford Nederland B.V. Amsterdam (NL), 1998 Wolford Belgium N.V. Antwerpen (BE), 2007 Wolford Belgium N.V. Luxemburg (LU), 2008 Wolford Italia S.r.L. Mailand (IT), 1992 Wolford Espana S.L. Madrid (ES), 1993 ~ Wolford Espana S.L. Portugal (PT), 2011 Wolford Scandinavia ApS Kopenhagen (DK), 1995 Wolford Scandinavia ApS Norwegen (NO), 1999 Wolford America, Inc. New York (US), 1996 Wolford Scandinavia ApS Finnland (FI), 1999 ~ Wolford Boutiques, LLC. New York (US), 1998 Wolford Scandinavia ApS Schweden (SE), 1999 Wolford Canada Inc. Vancouver (CA), 2000 Wolford Asia Limited Hongkong (HK), 2006 Wolford Asia Limited Macao (MO), 2008 Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd. Shanghai (CN), 2011 100-prozentige Beteiligung Betriebsstätte WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Glossar NON FINANCIAL Accessories Artikel vorwiegend aus Textil und Leder, die die Modekollektion saisonal abrunden und ergänzen Bodywear Bezeichnet den klassischen Bodysuit sowie alle gestrickten, nahe am Körper anliegenden Modelle wie Tops und Shirts Clothing Bekleidung, hier: Damen-Oberbekleidung Commission Affiliation (COAFF) Vertriebskonzept mit Partner-Boutiquen mit weitreichender Unterstützung der Partner in Sortimentsauswahl, Lagerhaltung, Logistik, Marketing, Training und Produktschulung Concession-Shop-in-Shop Von Wolford selbst betriebene Flächen in Kauf- und Warenhäusern Corporate Design Einheitliches Erscheinungsbild der Marke Corporate Governance Verhaltensregeln für die verantwortungsvolle Führung und Kontrolle von Unternehmen Essentials Wolford Modelle, die saisonübergreifend und über mehrere Jahre Teil des Sortiments sind; im Unterschied zu Trend-Produkten E-Tailer Handelspartner, die Wolford Produkte ausschließlich über Online Shops oder Online Plattformen vertreiben Factory Outlet Verkaufsstandort, in dem Wolford Kollektionen vergangener Saisonen bzw. reduzierte Waren verkauft werden FTE Vollzeitkräfte Handelsware Produkte exklusiver Marken, welche die Produktpalette von Wolford ergänzen und die in ausgewählten Boutiquen und Factory Outlets angeboten werden Kontrollierte Distribution Eigene und von Partnern geführte Boutiquen, Concession-Shop-inShops, E-Commerce und Factory Outlets, in denen Wolford Produkte in einheitlichem Corporate Design präsentiert werden Legwear Beinbekleidung: Strumpfhosen, Strümpfe, Leggings, Stay-ups, Kniestrümpfe und Socken Lingerie Wäsche: BH, Höschen, Korsagen, Strumpfgürtel, Unterkleider Monobrand-Distribution Boutiquen ausschließlich mit Wolford Ware im Sortiment, inklusive Wolford Online Shops Multifunctional Clothing Kleidungsstücke, die mehrere unterschiedliche modische Tragevarianten und vielseitige Styles in einem Produkt vereinen SERVICE SEITE 118 – 119 Partner-Boutiquen Von Handelspartnern geführte Wolford Boutiquen (im Gegensatz zu Wolford-eigenen Boutiquen) POS Point of Sale, Verkaufsstandort, an dem Wolford Produkte angeboten werden Private Label Produkte, die unter einem fremden Markennamen in den Handel kommen Product Placement Öffentlichkeitswirksame, meist kostenpflichtige Positionierung von namentlich genannten oder mit Unternehmenslogo versehenen Produkten oder Firmenlogo in Filmen, Videos etc. Ready-to-wear Beinhaltet die traditionelle Produktgruppe Bodywear sowie Modelle aus Strick und Stoff, wie z. B. Pullover, Kleider und Röcke; Synonym für Damenoberbekleidung Retail Wolford-eigene Verkaufsstandorte; direkter Verkauf an Endkonsumentinnen Saison Die Frühjahr / Sommer-Saison ist schwerpunktmäßig ab Jänner und die Herbst / Winter-Saison ab Juli des jeweiligen Jahres im Handel Shape & Control Formgebende Produkte im Bereich Legwear, Lingerie und Swimwear Shop-in-Shop Für Wolford Produkte abgegrenzte Verkaufsflächen in einem Kauf- und Warenhaus oder im Fachhandel Soft Corner Konzept Verkaufsraum oder -fläche im Wolford Design in modularer, flexibel adaptierbarer Bauweise, speziell entwickelt für die individuellen Anforderungen der Partner im Fachhandel Stock Keeping Unit Abkürzung „SKU“, Artikelposition (Farbe, Größe) Store Konzept Ladenbau: optische und funktionale Gestaltung des Verkaufsraums als definiertes, universell einsetzbares Konzept für die Marke Wolford Swimwear Saisonale Bademode: Swimbodys, Bikinis, Strandaccessories wie Pareos, Tops und Kleider Tights Synonym für Strumpfhose Time-to-Market Dauer von der Kreation über die Produktentwicklung bis zur Platzierung des Produkts am Markt Travel Retail Vorwiegend von Reisenden frequentierte Verkaufspunkte z. B. an Flughäfen WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Trend-Produkte Alle Modelle, die saisonal als Frühjahr / Sommer- oder Herbst / WinterKollektion im Trend (modisch) und nach Ablauf der Saison nur mehr in Factory Outlets verfügbar sind; im Unterschied zu Essential-Produkten (Essentials) USP Unique Selling Proposition, Alleinstellungsmerkmal und einzigartiges Verkaufsargument Visual Merchandising Optische Verkaufsförderung im Sinne von visueller Steuerung des Verkaufs direkt an den Verkaufspunkten (am POS) Wholesale Großhandel, direkter Verkauf an Handelspartner wie z. B. Wolford Boutique-Partner, Kauf- und Warenhäuser, Fachhandel sowie Private Label SERVICE SEITE 120 – 121 FINANCIAL ADR American Depositary Receipt; Hinterlegungsscheine, die einen Anteil an ausländischen Aktien verbriefen und an den US-Börsen oder außerbörslich wie Aktien gehandelt werden; US-Banken kaufen Aktien und geben dafür ADRs aus, um ausländischen Unternehmen den Zugang zum US-Kapitalmarkt zu ermöglichen AFRAC Austrian Financial Reporting and Auditing Committee AfS Available for Sale; zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte ATX Austrian Traded Index; Leitindex der Wiener Börse BIP Bruttoinlandsprodukt Börsenkapitalisierung Anzahl der Aktien des Unternehmens bewertet mit dem Ultimokurs der Aktie zum Stichtag Capital Employed Eigenkapital plus Nettoverschuldung CFH Cashflow Hedging; Absicherung der Gefahr von Schwankungen des Cashflows CGU Cash Generating Unit (zahlungsmittelgenerierende Einheit); kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte sind D&O Directors and Officers Versicherung EBIT Earnings before Interest and Taxes; Betriebserfolg EBIT bereinigt Betriebserfolg, korrigiert um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge, die im Zuge der strategischen Refokussierung einmalig anfallen EBITDA Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Betriebserfolg vor Abschreibungen EBITDA bereinigt Betriebserfolg vor Abschreibungen, korrigiert um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge, die im Zuge der strategischen Refokussierung einmalig anfallen Eigenkapitalquote Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtvermögen (Bilanzsumme) EPS Ergebnis je Aktie; Ergebnis nach Steuern dividiert durch die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien FL Financial Liabilities; andere finanzielle Verpflichtungen WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Free Cashflow Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich InvestitionsCashflow; gibt jene Mittel an, die für Akquisitionen, Dividenden und Rückkauf eigener Aktien zur Verfügung stehen FTE Full-Time Equivalent; auf Vollzeitbasis dargestellte Mitarbeiteranzahl Gearing Verschuldungsgrad; Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital HfT Held for Trading; zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte IFRS International Financial Reporting Standards; internationale Rechnungslegungsstandards Latente Steuern Zeitlich abweichende Wertansätze in IFRS- und Steuerbilanz der Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen führen zu latenten Steuern Like-for-Like Umsatzentwicklung Flächenbereinigte Umsatzentwicklung, d. h. unter Herausrechnung neu eröffneter oder geschlossener Verkaufsflächen L&R Loans and Receivables; Kredite und Forderungen Materialtangente Materialaufwand zuzüglich Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen im Verhältnis zum Umsatz Nettoverschuldung Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Finanzanlagen und des Zahlungsmittelbestandes Personaltangente Verhältnis von Personalaufwand zu Umsatz UGB Unternehmensgesetzbuch Umsatz Nettoverkaufserlöse abzüglich sämtlicher Erlösschmälerungen Working Capital Saldo aus Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen Forderungen und Vermögenswerten abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten SERVICE SEITE 122 – 123 Finanzkalender Datum Event 17. Juli 2015 Jahresabschluss 2014 / 15 und Bilanzpressekonferenz in Wien 14. September 2015 Bericht zum 1. Quartal 2015 / 16 17. September 2015 28. ordentliche Hauptversammlung in Bregenz 22. September 2015 Ex-Dividenden-Tag 24. September 2015 1. Auszahlungstag für Dividende 14. Dezember 2015 Bericht zum 1. Halbjahr 2015 / 16 18. März 2016 Bericht zum 3. Quartal 2015 / 16 15. Juli 2016 Jahresabschluss 2015 / 16 und Bilanzpressekonferenz in Wien Investor Relations Kontakt Investor Relations Telefon +43 5574 690 1268 E-Mail [email protected] Internet company.wolford.com Wiener Börse WOL Reuters WLFD.VI Bloomberg WOL:AV, WLFDY:US, WOF:GR WOLFORD GESCHÄFTSBERICHT 2014 ∕ 15 Kennzahlenübersicht 5 Jahre Ertragskennzahlen 2010 / 11 2011 / 12 2012 / 13 2013 / 14 2014 / 15 Umsatz in Mio. € 152,15 154,06 156,47 155,87 157,35 EBITDA bereinigt in Mio. € 15,74 15,18 7,90 7,11 10,33 in % 10,3 9,85 5,05 4,60 6,60 in Mio. € 7,33 6,86 -0,91 -0,97 1,56 in % 4,82 4,45 -0,58 -0,62 0,99 EBIT in Mio. € 7,33 6,86 -0,91 -4,72 2,17 Ergebnis vor Steuern in Mio. € 5,81 5,04 -2,25 -5,89 1,21 Ergebnis nach Steuern in Mio. € 5,05 1,26 -2,76 -2,81 1,03 Investitionen in Mio. € 6,40 7,94 6,03 7,87 10,97 Free Cashflow in Mio. € 10,22 0,37 0,48 -0,96 -0,54 FTE 1.560 1.665 1.606 1.562 1.574 30. 04. 11 30. 04. 12 30. 04. 13 30. 04. 14 30. 04. 15 EBITDA Marge bereinigt EBIT bereinigt EBIT Marge bereinigt Mitarbeiter im (Durchschnitt) Bilanzkennzahlen Eigenkapital in Mio. € 83,85 83,77 78,15 74,38 74,83 Nettoverschuldung in Mio. € 11,81 14,50 15,96 17,04 17,12 Capital Employed in Mio. € 95,66 98,27 94,11 91,42 91,95 Working Capital in Mio. € 35,47 40,11 38,49 33,72 38,14 Bilanzsumme in Mio. € 144,46 145,46 142,32 138,12 147,44 Eigenkapitalquote in % 58 58 55 54 51 Gearing in % 14 17 20 23 23 2010 / 11 2011 / 12 2012 / 13 2013 / 14 2014 / 15 Börsenkennzahlen Ergebnis je Aktie in € 1,03 0,26 -0,56 -0,57 0,21 Dividende je Aktie in € 0,40 0,40 0,00 0,00 0,20 in Mio. € 1,96 1,96 0,00 0,00 0,98 Eigenkapital je Aktie in € 17,11 17,10 15,95 15,18 15,27 Höchstkurs der Aktie in € 28,50 27,49 28,90 22,77 24,12 Tiefstkurs der Aktie in € 13,78 19,01 20,53 16,81 18,75 Ultimokurs der Aktie in € 27,00 23,31 20,62 19,10 24,00 in Tsd. 4.900 4.900 4.900 4.900 4.900 in Mio. € 135,00 116,53 103,08 95,48 120,00 Dividende Gewichtete Aktienanzahl Ultimo Börsenkapitalisierung Die Kennzahlen und ihre Berechnung sind im Glossar auf den Seiten 121 bis 122 angegeben. SEITE 124 – 125 GESCHÄFTSBERICHT Impressum Medieninhaber (Verleger): Wolford AG, Wolfordstraße 1, 6900 Bregenz, Österreich, company.wolford.com Verantwortlich: Vorstand: Ashish Sensarma (CEO), Axel Dreher (COO/CTO), Thomas Melzer (CFO) Investor Relations: +43 5574 690 1268, [email protected], company.wolford.com Texte: Regine Petzsch, Corporate and Financial Communications Consultant Konzept und Gestaltung: GREAT, www.g-r-e-a-t.com Fotos: Pasquale Abbatista, Cuneyt Akeroglu, Moni Fellner, Karl Lagerfeld, Marco Marezza, Jean-Baptiste Mondino, Helmut Newton, Wolfgang Pohn, Howard Schatz, Andy Sillaber und Mario Testino Papier: Heaven 42 Druck: Buchdruckerei Lustenau Im Sinne einer flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezifischen Formulierungen als neutral zu verstehen. Frauen und Männer werden gleichermaßen angesprochen. Der Geschäftsbericht kann in deutscher und englischer Sprache unter der Telefonnummer +43 5574 690 1268 bestellt werden und ist im Internet unter company.wolford.com abrufbar. Disclaimer Dieser Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und alle Daten wurden überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Dieser Geschäftsbericht wird auch in Englisch erstellt, jedoch ist nur der deutsche Text verbindlich. Bestimmte Aussagen in diesem Geschäftsbericht sind zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die Ansichten und Erwartungen des Vorstandes wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Wolford AG ist nicht verpflichtet, Ergebnisse aus Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.