Türkei, Oktober 2015 - VDMA
Transcription
Türkei, Oktober 2015 - VDMA
Bau- und Baustoffmaschinen Türkei Konjunkturbericht Bauindustrie Oktober 2015 Der Bericht wurde von der gtai mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – der VDMA übernimmt für Inhalt und Richtigkeit keine Haftung. www.gtai.de Marktbericht Bauwirtschaft - Türkei Verfasser: Necip C. Bagoglu, Germany Trade & Invest, Istanbul Istanbul (gtai) - Die türkische Baukonjunktur hat sich im 1. Halbjahr 2015 deutlich abgekühlt. Die steigenden Kosten infolge der Währungsabwertung und der zunehmenden Zinsen erschweren die Vermarktung von neuen Projekten im Wohnungsbau und in anderen Sparten des Hochbaus. Trotz stagnierender Touristenzahlen werden mehrere Hotels gebaut. Im Tiefbau geht es im Wesentlichen um die Fortsetzung laufender großer Infrastrukturvorhaben. Im Verkehrs- und Energiesektor herrscht rege Projekttätigkeit. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Strukturdaten zum Bausektor Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts Für das Jahr 2015 erwarten die meisten Analysten eine reale Zunahme des türkischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,0%, trotz vielfältiger Unwägbarkeiten. Im 1. Halbjahr wuchs die Wirtschaft um 3,1%. Für 2016 rechnet die türkische Regierung mit einem Plus von 4,0%, wie aus dem aktualisierten mittelfristigen Programm (2016 - 2018) hervorgeht. Die Konjunktur stützt sich in diesem Jahr in hohem Maße auf den Verbrauch. Schwierigkeiten auf den Absatzmärkten in Nahost führen zu rückläufigen Exportzahlen. Die Verbraucherpreise sind im Jahr 2015 um durchschnittlich 7,5% gestiegen. Wirtschaftliche Eckdaten Indikator 2013 2014 Vergleichsdaten Deutschland 2014 823 806 3.858 BIP pro Kopf (US$) 10.822 10.482 46.812 Bevölkerung (Mio.) 76,7 77,7 80,8 Wechselkurs (Jahresdurchschnitt, 1 Euro = TL) 2,53 2,91 BIP (nominal, Mrd. US$) Quellen: TÜIK, Statistisches Bundesamt Investitionen Die Bruttoanlageinvestitionen werden im Gesamtjahr 2015 wahrscheinlich um 2,3% steigen. Für 2016 wird eine weitere Zunahme um 3,5% prognostiziert. Mit niedrigen Zinsen und direkten staatlichen Förderungen sollen die Investitionen angekurbelt werden. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen lokalen Sparquote von knapp 15% benötigt die Tür2 kei zur Finanzierung ihrer ehrgeizigen Entwicklungsprogramme und der Wirtschaftsziele für 2023 weiterhin Kapitalimporte. Die ausländischen Direktinvestitionen (ohne Immobilien) sind in den ersten sechs Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 17% eingebrochen. Trotz dieser schwachen Entwicklung bleibt die Türkei wegen des guten Wachstumspotenzials und der regionalen Verbindungen ein attraktiver Investitionsstandort. Von den 42.000 ausländischen Unternehmen, die in der Türkei eine Kapitalbeteiligung haben, kommen über 6.000 aus Deutschland (Stand Februar 2015). Einkommensentwicklung, Kaufkraft und Konsum Der private Verbrauch stieg im 1. Halbjahr um 5,1% gegenüber dem Vorjahr. Der Staatsverbrauch nahm im gleichen Zeitraum um 4,9% zu. Die gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Risiken lassen für die zweite Jahreshälfte jedoch ein nachlassendes Wachstumstempo erwarten. Die starke Abwertung der Türkischen Lira und der damit verbundene reale Kaufkraftverlust dürften die Kauflaune der Verbraucher und der Unternehmen trüben. In der mittelfristigen Betrachtung steht der Konsum der privaten Haushalte unter guten Vorzeichen. Die relativ junge Bevölkerung mit einem Altersdurchschnitt von 31 Jahren zeigt sich gegenüber neuen Produkten und Technologien besonders aufgeschlossen. Dies gilt vor allem für Verbraucher in den städtischen Konsumzentren mit hoher Kaufkraft. Die Verbreitung des modernen Einzelhandels mit zahlreichen neuen Einkaufszentren und Supermärkten unterstützen diese Entwicklung. Bei herkömmlichen Produkten des täglichen Bedarfs besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Dies trifft insbesondere auf die wenig entwickelten Regionen Anatoliens zu, wo der Aufschwung noch nicht angekommen ist. 3 Strukturdaten zur Bauwirtschaft Die Produktion in der türkischen Bauwirtschaft soll laut Prognosen im Jahr 2015 real zwischen 0,5 und 1,0% zunehmen. Im 1. Halbjahr 2015 ging der Ausstoß jedoch um 0,3% zurück, so das türkische Statistikamt TÜIK. Die schwache Konjunktur zeigte sich im 1. Halbjahr 2015 vor allem an den abnehmenden Baugenehmigungen. Sowohl die Zahl als auch die Fläche der zugelassenen Objekte gingen im Durchschnitt um fast 30% zurück. Insbesondere die Baugenehmigungen für Bauten für den Groß- und Einzelhandel sowie für Hotels sind eingebrochen. Zugelegt haben lediglich die Genehmigungen für Bürogebäude (+48%). Mittelfristig ist mit einer Erholung der Konjunktur zu rechnen. Schon allein die demografische Entwicklung wird den Bedarf an Bauleistungen in der Türkei erhöhen. Die Bevölkerungszahl von derzeit knapp 78 Mio. wird bis 2023 voraussichtlich auf 84 Mio. steigen, prognostiziert das türkische Statistikamt. Die mittlere Altersgruppe (15 bis 64 Jahre) wird wahrscheinlich von 53 Mio. auf 58 Mio. steigen. Die besten Geschäftschancen für die Bauindustrie ergeben sich durch die Infrastrukturprojekte im Energiesektor. Das ergab eine im August 2015 veröffentlichte Umfrage der Beratungsgesellschaft KPMG unter 36 Managern der türkischen Bauindustrie. Rund 42% der Befragten haben diesen Bereich als besonders attraktiv bewertet. Finanzierungsprobleme gelten allerdings als größtes Hindernis bei der Implementierung von staatlichen Infrastrukturprojekten, wie ein Drittel angab. Inländische und internationale Finanzkrisen sehen die meisten Manager (33% beziehungsweise 24%) als größtes Risiko für ihre Industrie. Knapp ein Fünftel beurteilt die politischen Krisen im In- und Ausland als Wachstumsbremse. Die ausländischen Direktinvestitionen in den Immobiliensektor gehen deutlich zurück. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2015 flossen insgesamt 2,1 Mrd. $ in Wohnungen und kommerzielle Bauten. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Einbruch um über 11%. Türkische Immobilienunternehmen bemühen sich zunehmend um Investoren in der Golfregion. Die meisten Käufer türkischer Immobilien kamen im Jahr 2015 aus Irak. 4 Ausgewählte Strukturdaten zur Bauwirtschaft in der Türkei Kennziffer Wert der Bauleistungen (in Mrd. TL, zu laufenden Preisen) Anteil am BIP (in %) Erteilte Baugenehmigungen .Anzahl der Bauten .Fläche (qm) .Wert (Mio. TL) .Anzahl der Wohnungen Nutzungsrechte (Genehmigung der Nutzung) .Anzahl der Bauten .Fläche (qm) .Wert (Mio. TL) .Anzahl der Wohnungen Baugenehmigungen nach Auftraggeber .Staatlich .Privat .Genossenschaftlich 1. Halbjahr 2014 1. Halbjahr 2015 Veränderung 1. Halbjahr 2015/14 (in %) 40,6 43,0 5,4 4,9 4,6 -6,1 80.395 125.119.590 98.127 585.447 58.388 89.599.457 75.623 423.380 -27,4 -28,4 -22,9 -27,7 70.980 84.114.168 65.156 420.877 51.951 67.758.404 56.166 351.210 -26,8 -19,4 -13,8 8,9 3.896 75.089 1.410 3.082 54.471 835 -20,9 -27,5 -40,8 1. Halbjahr 2014 1. Halbjahr 2015 Veränderung 1. Halbjahr 2015/14 (in %) 80.395 125.119.590 98.127 585.447 15.115 3.116.424 2.301 51.385 90.626.062 72.271 377 1.056.077 824 1.023 3.305.504 2.499 2.324 6.088.042 4.571 2.714 4.105.094 3.132 2.370 5.239.717 3.885 1.554 6.613.279 5.023 3.533 4.969.391 3.616 58.388 89.599.457 75.623 423.360 10.525 2.301.613 1.877 39.162 63.209.323 53.871 145 658.853 517 379 1.548.645 1.246 3.442 8.507.100 7.107 226 451.913 365 1.512 3.689.544 2.913 997 6.354.884 5.441 2.000 2.877.602 2.281 -27,4 -28,4 -22,9 -27,7 -30,4 -26,1 -18,4 -23,8 -30,3 -25,5 -61,5 -37,6 -37,3 -62,9 -53,1 -50,1 48,1 39,7 55,5 -91,7 -88,9 -88,3 -36,2 -29,6 -25,0 -35,8 -3,9 8,3 -43,4 -42,1 -36,9 Quelle: TÜIK Baugenehmigungen nach Gebäudekategorien Kategorie/ Verwendungszweck Insgesamt Einfamilienhäuser Zwei- oder Mehrfamilienhäuser Sozialunterkünfte Hotels und ähnliche Bauten Bürogebäude Bauten für Groß- und Einzelhandel Industrielle Bauten Öffentliche Bauten Sonstige Bauten A B C D A B C A B C A B C A B C A B C A B C A B C A B C A B C A = Zahl der Bauten; B = Fläche in qm; C = Wert in Mio. TL; D = Zahl der Wohnungen Quelle: TÜIK 5 2. Hochbau/Gebäudebau Marktlage und Marktentwicklung Wohnungsbau: schwächere Nachfrage erwartet Die Zahl der verkauften Wohnungen stieg laut TÜIK in den ersten acht Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 18% auf 844.132. Allerdings gehen Branchenvertreter davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten nicht mehr so stark wachsen wird, da Kosten und Preise für Wohnungen steigen. Der durchschnittliche Zinssatz für Wohnungskredite stieg nach Angaben der türkischen Zentralbank von 11,0% im April 2015 auf etwa 13,3% im September. Das kumulative Gesamtvolumen der Wohnungskredite (Bestand) erreichte nach den Zahlen der türkischen Bankenvereinigung TBB Mitte September 2015 eine Höhe von 129,0 Mrd. TL (mehr als 1,8 Mio. Kreditnehmer). Durch den Wertverlust der Türkischen Lira von über 20% seit Beginn des Jahres gegenüber dem US-Dollar und dem Euro sind die Baukosten für Projektträger in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Das wiederum treibt die Preise in die Höhe. Höhere Kosten ergeben sich nicht nur durch die Verteuerung der direkt importierten Baumaterialien, sondern auch durch lokal produzierte Bauzulieferungen, bei deren Herstellung eingeführte Teile oder Stoffe eingesetzt werden. Wichtiger Akteur im türkischen Wohnungsbau ist die Staatsorganisation für den sozialen Wohnungsbau TOKI, die allein oder gemeinsam mit privaten Firmen größere Projekte realisiert. Die von TOKI gebauten Wohnungen werden teilweise von der staatlichen Immobilienfirma Emlak Konut vermarktet. Nach Anweisungen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan soll die Zahl der von TOKI errichteten Wohnungen bis zum Jahr 2023 insgesamt 1,2 Mio. erreichen. Bislang wurden 685.000 Wohnungen fertiggestellt. Immobilienpreisindex (Index: 2010 = 100) Türkei Istanbul Ankara Izmir 146 170 188 161 202 229 136 152 162 146 166 181 Dezember 2013 Dezember 2014 Juni 2015 Quelle: Türkische Zentralbank Istanbul bleibt ein Magnet für Immobilieninvestoren Wichtigster Projektstandort ist weiterhin Istanbul. Laut dem US-amerikanischen Think Tank Brookings Institution gehörte die 15-Mio.-Metropole im Jahr 2014 zur dritt schnellsten wachsenden Stadt der Welt. Entsprechend hoch ist der Bedarf am Wohnraum. 6 Istanbul bildet einen wichtigen Bestandteil des städtischen Transformationsprogramms (Kentsel Dönüsüm), das 2012 startete. Im Rahmen dieses Programms, das über 20 Jahre laufen soll, werden landesweit 6,5 Mio. erdbebengefährdete Wohnungen abgerissen und neu errichtet. Auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser und Moscheen werden vom Programm erfasst. Innerhalb von 20 Jahren sind Investitionen von mindestens 400 Mrd. $ vorgesehen. Davon fließen mindestens 100 Mrd. $ nach Istanbul. Es besteht erheblicher Bedarf an moderner Abrisstechnik. Die Grundlagen des Transformationsprogramms sind das Gesetz Nr. 6306 vom 31.5.12 und die dazu gehörigen Durchführungsbestimmungen vom 4.8.12. Zuständig ist das Ministerium für Umwelt und Städtebau. Durch die laufenden Projekte des Transformationsprogramms ändert sich das äußere Bild in vielen Stadtteilen. Im Istanbuler Stadtbezirk Esenler, in dem in den letzten Jahren über 24.000 Wohnungen neu gebaut wurden, sollen weitere 45.000 entstehen. Langfristiges Ziel des Bezirksbürgermeisters Mehmet Tevfik Göksu ist eine eigenständige neue Stadt in Esenler mit 300.000 Einwohnern. Im Rahmen dieses Projektes, das bis 2018 starten soll, ist der größte Stadtpark der Türkei geplant. Obwohl das Transformationsprogramm in erster Linie erstellt wurde, um die Einwohner besser vor Erdbeben zu schützen, geht mit den Neubauten eine architektonische Umgestaltung einher. Diese ermöglicht den Einzug moderner, energieeffizienter und umweltfreundlicher Bautechnologien. Gleichzeitig ist ein wachsendes Interesse der Bauherren und Projektentwickler an grünen und intelligenten Bauten zu beobachten. Parallel zum Transformationsprogramm verfolgen die Planer in Istanbul ein neues Stadtentwicklungskonzept, das eine Entflechtung der zentralen Stadtbezirke durch den Bau neuer Städte vorsieht. So sollen beispielsweise auf beiden Seiten des geplanten Kanal Istanbul zwei Städte mit jeweils circa 250.000 Einwohnern entstehen. Die Etagenzahl der Gebäude soll auf sechs begrenzt werden. Wichtiger Bestandteil des Entwicklungskonzeptes sind außerdem Grünanlagen. Für die Schaffung von Grünflächen in Istanbul werden im städtischen Strategieplan (2015 - 2019) 5,1 Mrd. TL kalkuliert. Damit sollen die gesamten Grünflächen in der Stadt 1,4 Mio. qm erreichen. Interesse an intelligenten Gebäudelösungen steigt Die Regierung fördert den Einsatz von neuen Bautechnologien und intelligenten Gebäudelösungen. Gesetzliche Vorgaben zwingen zum Handeln. Laut Energieeffizienzgesetz müssen alle Gebäude bis 2017 einen Energiepass haben. Wegen der Vielzahl der Projekte zur Energieeinsparung wächst die Nachfrage nach Wärmeisolationsstoffen und Gebäudeverkleidungen. Für Firmen, die auf Gebäudeisolierung spezialisiert sind, ergeben sich gute Geschäftschancen. So will zum Beispiel das türkische Bauunternehmen BFM Insaat nach Angaben von Generaldirektor Mehmet Agirel die Zahl seiner Maschinen und Ausrüstungen vervierfachen. Ziel ist ein Umsatzwachstum von 200% im Jahr 2015. Das Unternehmen, das in 7 der Mittelmeerprovinz ansässig ist, will in Zukunft seine Geschäfte in die Nachbarprovinzen Kahramanmaras, Adana und Iskenderun ausweiten. Nach Angaben des Turkish Green Building Council (CEDBIK) verfolgen immer mehr Projektträger in der Stadt "grüne" Konzepte, die zu entsprechender Nachfrage nach Baustoffen, Technologien und Dienstleistungen führen. Bei der energieeffizienten und umweltfreundlichen Neugestaltung der Gebäude geht es unter anderem um zentral- oder ferngesteuerte Systeme für die Klimatisierung und Beleuchtung der Räume mit minimalem Stromverbrauch. Die führenden Telekommunikationsbetreiber bereiten ihre Strategien für intelligente Anwendungen vor. Dabei geht es zum Beispiel um die Fernsteuerung von elektrischen Hausgeräten über DSL oder Glasfaserleitungen. Die Zertifizierung grüner Bauten erfolgt zurzeit im Wesentlichen nach dem US-amerikanischen LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) oder dem britischen BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method). In absehbarer Zeit wird es auch nationale Zertifizierungen geben, beispielsweise durch das Bauforschungszentrum YUAM (Yapi Uygulama ve Arastirma Merkezi) an der Mimar Sinan Universität für schöne Künste MSGSÜ. Abgeschlossene Vorzeigeprojekte mit LEED-Zertifikat 2014/15 in Istanbul sind laut CEDBIK unter anderem der Hauptsitz des drittgrößten Mobilfunkbetreibers Avea, die Forschungs- und Entwicklungszentrale des Glaskonzerns Sisecam, das Istanbuler Hauptquartier von Jones Lang LaSalle (JLL), das Rönesans Tower Office Building, das Acibadem Altunizade Hospital und das Üsküdar Municipality Convention Centre. Die vollständige Liste der zertifizierten grünen Bauten ist bei CEDBIK erhältlich. Büro-/Gewerbe-/Industriebau Im Istanbuler Stadtteil Mahmutbey entstehen zahlreiche neue Bürogebäude. In den letzten Jahren haben sich in diesem Stadtteil, der in der Nähe des internationalen Flughafens Atatürk liegt, nach und nach mehrere Firmen niedergelassen. Das hat den Bedarf an Büros in die Höhe getrieben. Das Gebiet, das in der Vergangenheit durch Industrie und landwirtschaftliche Betriebe geprägt war, ist wegen der guten Anbindung sehr attraktiv: Die Schnellstraße E-5 und die Trans-Europa-Autobahn TEM sind nicht weit entfernt. Außerdem wird zurzeit die U-Bahnlinie Mecidiyeköy-Mahmutbey gebaut. Die Preise für Immobilien steigen in dieser Gegend stark an. Alte Fabrikgebäude werden teilweise in moderne Bürohäuser umgestaltet. Wichtige Istanbuler Stadtbezirke mit Büroprojekten sind im europäischen Teil der Metropole Levent, Maslak, Kagithane und Sisili-Besiktas sowie im asiatischen Teil der Stadt Kozyatagi, Altunizade, Kavacik, Ümraniye und Kartal. Gemischt genutzte Immobilien besonders beliebt Türkische Immobilienentwicklungsunternehmen investieren zunehmend in nutzungsübergreifende Projekte, die Einkaufszentren, Residenzen, Büros und Hotels umfassen. Mit steigendem Lebensstandard und sich rasch veränderndem Konsumverhalten bevorzugen 8 Verbraucher und Reisende immer mehr Wohnungen und Hotels mit Einkaufsmöglichkeiten in ihrer direkten Nähe. In den meisten Fällen werden solche Projekte mit der Errichtung von Shopping Malls, Büros und Wohnungen gestartet. In der letzten Phase kommen Hotels dazu. Der Trend zur Nutzungsmischung ist vor allem in Istanbul zu beobachten. Aber auch in anderen Provinzhauptstädten wie Izmit, Denizli und Zonguldak ist die Investitionswelle mittlerweile angekommen. Nach einer Untersuchung des türkischen Wirtschaftsmagazins "Ekonomist" wurden Anfang 2015 insgesamt 29 größere nutzungsübergreifende Immobilien gebaut oder geplant. Einige davon wurden inzwischen teilweise eröffnet. So wurde zum Beispiel der Mischkomplex der Gesellschaft Torunlar unter der Bezeichnung "Mall of Istanbul" in Betrieb genommen. Das dazugehörige Fünfsternehotel Torun soll 2016 fertiggestellt werden. Das im Istanbuler Stadtbezirk Atakent zurzeit errichtete Quartier "Tema Istanbul" wird aus einem Vergnügungs- und Themenpark sowie aus einem Boutique-Hotel bestehen. Der Park soll laut Projektplan 2017 eröffnen und im ersten Jahr etwa 1,5 Mio. Besucher anlocken. Damit entstehe ein großes Geschäftspotenzial für das geplante Hotel, das voraussichtlich 2018 den Betrieb aufnehmen wird, sagt Projektmanager Mesut Arslan. Das Quartier wird von den Baufirmen Mesa, Kantur und Akdas errichtet. Hotels als Bestandteil von neuen Stadtquartieren Geeignete Grundstücke, die ausschließlich für Hotels zur Verfügung stehen, sind eine Mangelware in den Städten. Gemischt genutzte Stadtquartiere bieten für Hotelbetreiber daher eine gute Möglichkeit sich an nutzungsübergreifenden Projekten zu beteiligen und Hotels zu errichten. So entsteht im Stadtquartier "Future Park" neben Wohnungen und Einkaufsstraßen auch ein Fünfsternehotel. Die internationale Hotelkette Wyndham wird voraussichtlich die Leitung übernehmen. Die Immobiliengesellschaft Hiper Gayrimenkul im Istanbuler Stadtbezirk Esenyurt errichtet den gesamten Komplex für 50 Mio. $. Laufende und geplante Mischprojekte mit Vier- und Fünfsternehotels Projektname Standort Hotelname Istoc Saray Skyland Istanbul Mahmutbey Seyrantepe Future Park Esenyurt Viaport Marine Tuzla Quasar Istanbul Kavanlar Symbol Sea Pearl Rönesans Turan Emaar Square Vadi Istanbul Mecidiyeköy Kocaeli Ataköy Izmir/Bayrakli Camlica Cendere Yolu Varyap Meridian Atasehir TriG Yoo Mall Ankara Basin Ekspres Ankara/Cankaya Istoc Saray Hotel Skyland Istanbul Hotel Hawthorn Suites by Wyndham Viaport Marine Hotel Fairmont Hotel Hampton by Hilton Sea Pearl Hotel k. A. The Address Hotel Vadi Istanbul Hotel Sheraton Istanbul Atasehir Hotel TriG Rotana Mall Ankara Hotel 9 Sternekategorie Zimmer 5 5 400 300 Eröffnungsjahr 2016 2016 5 248 2017 5 215 2016 5 4 5 5 5 5 210 207 200 200 183 180 2016 2015 2017 2016 2016 2017 5 163 2015 5 4 152 146 2017 2016 Batisehir Bagcilar 5 144 2016 Mahmutbey Zonguldak Bomonti Four Point by Sheraton Torun Hotel Trio Hotel The House Hotel Mall of Istanbul Trio Towers The House Residence Bomonti Tema Istanbul 5 5 5 120 100 51 2016 2017 2015 Atakent k. A. 4 2018 Ist Marina Kartal k. A. 5 Suryapi Izmir Projekt Metropol Istanbul Izmir/Bayrakli k. A. 5 Atasehir k. A. 5 Polat Holding Piyalepasa Piyalepasa k. A. 5 In Planung In Planung In Planung In Planung In Planung Quelle: Wirtschaftsmagazin "Ekonomist" vom 21.6.15 2018 2017 2016 2018 Luxusvillen in Bodrum Die Sunis-Gruppe will in den nächsten fünf Jahren für 250 Mio. Euro drei Hotels in der Agäisregion errichten. Mitte 2015 hat das Unternehmen bereits den "Sunis Efes Beach Resort" in Izmir eröffnet. Bisher hatte Sunis hauptsächlich in der Mittelmeerprovinz Antalya Hotels gebaut. Türkische Bauunternehmen wie Altunbüken, Sanko, Varlibas und Gülman errichten zurzeit mehrere Luxusvillen im Einzugsgebiet des beliebten Ferienortes Bodrum an der Südwestküste. Dort sind in den vergangenen Jahren zahlreiche gehobene Hotels eröffnet worden. Die Luxusvillen sollen auch an ausländische Investoren verkauft werden. Pläne für Luxusvillen und -residenzen Baufirma Projektname Standort Anmerkung Fertigstellung geplant Varlibas Holding Varyap Yalikavak Evleri Konacik Projesi VistaHill Bodrum Evleri Elysium Miramar Nicchia Relux Marina & Spa Yalikavak 24 Residenzen 2016 Konacik 154 Villen 2016 Yalikavak/Göktürkbükü 15 Wohnungen; 14 Villen 45 Doppelhausvillen, 4 Penthouse 11 Villen Jachthafen, 110 Villen, Hotel mit 200 Betten 2016 Yaylalar Holding GBC Insaat Ofton Insaat Neo Yapi Altunbüken Holding Bodrum-Zentrum Yalikavak Mazi Quelle: Wirtschaftsmagazin "Ekonomist" 2016 2017 2017 Immer mehr Baufirmen investieren selbst in den Hotelsektor. Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Ekonomist" begannen in den letzten fünf Jahren insgesamt 21 Baufirmen mit der Errichtung von eigenen Vier- und Fünfsternehotels. Die neuen Anlagen werden vor allem im Großraum Istanbul und im Ferienort Bodrum errichtet. Das Management der Anlagen wird in der Regel an internationale Hotelunternehmen übertragen. Das sichtbar große Interesse der Baufirmen an Hotels erklärt sich auch mit Kostenvorteilen, die sich vor allem bei großen nutzungsübergreifenden Immobilien ergeben. 10 Hotelprojekte von Bauunternehmen in der Türkei Baufirma Projektbeschreibung Altunbüken-Holding Bau eines Boutique-Hotels mit 110 Zimmern unter der Marke "Relux" in Istanbul/Cemberlitas durch die Restaurierung eines historischen Gebäudes (Altunbüken Han); Eröffnung für 2016 geplant; Baubeginn für ein weiteres Hotel (Relux Marina & Spa) mit 200 Zimmern in Bodrum/Mazi im Jahr 2016 Fünfsternehotel (Vadi Istanbul Hotel) mit 180 Zimmern in Istanbul/Cendereyolu soll 2017 den Betrieb aufnehmen In Bodrum wurde kürzlich das Luxushotel Mandarin in Betrieb genommen; ein weiteres Hotel dieser Art ist in Istanbul/Kurucesme geplant Inbetriebnahme eines Fünfsternehotels in Istanbul/Istmarina ist für 2018 vorgesehen Bau eines Fünfsternehotels für 200 Mio. TL im Rahmen des "Demir La Vida" Wohnungsprojektes Eröffnung des Fünfsternehotels "The Address Hotel" mit 183 Zimmern in Istanbul/Camlica 2016 Das Viersternehotel "Merter Platform Hotel" mit 70 Zimmern in Istanbul/Merter ist bereits in Betrieb; Eröffnung des Fünfsternehotels (Skyland Istanbul Hotel) mit 300 Zimmern in Istanbul/Seyrantepe 2016 Bau des Fünfsternehotels "Trio Hotel" mit 200 Zimmern in Zonguldak, Eröffnung 2017 Bau der Fünfsterneanlage "Hawthorn Suites by Wyndham" mit 248 Zimmern in Istanbul/Esenyurt Eröffnung des Fünfsternehotels "Sea Pearl Hotel" in Istanbul/Atasehir 2017 Bau eines Boutique-Hotels mit 50 Zimmern im Rahmen des Immobilienprojektes "Tema Istanbul" bis 2017 Fertigstellung des Vitality Luxury Hotels mit 122 Betten im Rahmen des "Mila’s Daphne Peninsula" Projektes in Bodrum bis 2017 Fertigstellung eines Fünfsternehotels mit 200 Zimmern im Rahmen des Immobilienprojekts "Rönesans Turan" in Izmir/Bayrakli bis 2016 Planung eines Fünfsternehotels in Izmir/Bayrakli Inbetriebnahme des Fünfsternehotels "Torun" mit 120 Zimmern in Istanbul bis 2016; Planung für ein weiteres Hotel in Istanbul/Beykoz Eröffnung des Viersternehotels "Mall Ankara Hotel" in Ankara/Cankaya bis 2016 Inbetriebnahme des Fünfsternehotels "Sheraton Istanbul Atasehir" mit 163 Zimmern und des Hotels Metropol Istanbul mit 200 Zimmern bis 2016; Eröffnung eines Fünfsternehotels mit 100 Zimmern in Bodrum/Tilkicik Koyu bis 2016 Artas Insaat Astas Insaat Dap Yapi Demir Insaat Emaar Eroglu Gayrimenkul Geredeli Insaat Hiper Gayrimenkul Kuzu Group Mesa, Artas, Kantur & Akdas MYC Partners Rönesans Insaat Suryapi Torunlar Insaat Türkerler Insaat Varyap Quelle: Wirtschaftsmagazin "Ekonomist" vom 23.8.15 Tourismuszone am Goldenen Horn Das Goldene Horn (türkisch: Halic) hat sich in den vergangenen Jahren durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zu einem attraktiven Standort für Hotels entwickelt. Die Gruppe Rixos plant den Bau von zwei Fünfsternehotels an der 7 km langen Bucht des Bosporus, die den europäischen Teil der Metropole in einen südlichen und nördlichen Bereich trennt. Die türkische Firmengruppe Margrup, deren Kerngeschäft der Vertrieb von Kfz ist, will im Jahr 2016 mit der Errichtung eines Viersternehotels mit 120 Zimmern beginnen. Die Firma Maksem Yapi baut zurzeit ein Hotel mit 186 Zimmern, das im März 2016 eröffnet werden soll. Inzwischen hat das Ministerium für Umwelt und Städtebau den Hafen am Goldenen Horn (Halicport) zur Sonderprojektzone erklärt und im August 2015 entsprechende neue Bebauungspläne bekannt gegeben. Laut den bautechnischen Vorgaben dürfen die Gebäude zum Beispiel höchstens 21,5 m hoch sein. 11 Im Hafengebiet sollen zwei Jachthäfen mit einer Kapazität von mindestens 70 Jachten entstehen, darüber hinaus zwei Fünfsternehotels mit 400 Zimmern. Einkaufszentren, Bürohäuser, ein Kongresszentrum, Kinos und andere Vergnügungseinrichtungen sollen dort ebenfalls gebaut werden. Teil des Gesamtprojektes ist auch eine Moschee für 1.000 Besucher. Die Hotels sollen etwa 40% der gesamten Baufläche von 318.000 qm ausmachen. Investitionen in Einkaufszentren und Supermärkte Der deutsche Immobiliendienstleister ECE will in den kommenden 18 Monaten fünf Einkaufszentren mit einer gesamten Nutzfläche von 370.000 qm in der Türkei eröffnen - und dafür 1,5 Mrd. Euro investieren. ECE betreibt bereits 15 Shoppingmalls im Land. Nach Abschluss dieser Vorhaben wird sich die Gesamtfläche der verwalteten Einkaufsfläche in der Türkei auf rund 1 Mio. qm erhöhen. Der Immobiliendienstleister ist seit 2000 im Land aktiv. Der Trend zu kleineren Shoppingmalls in einer Größenordnung von 15.000 bis 25.000 qm in der Nähe der Stadtzentren nimmt allgemein zu. Bei der Standortwahl spielt die einfache Erreichbarkeit mit dem Auto eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wächst das Interesse an energiesparenden und umweltfreundlichen Bauten. In der Supermarktsparte ist ebenfalls Bewegung. Die größte türkische Supermarktkette BIM investiert 2015 mehr als 400 Mio. TL, um die Zahl der Filialen auf 5.000 zu erhöhen. Zurzeit besitzt das Unternehmen 4.850 Geschäfte. Für 2016 sind Investitionen von rund 400 Mio. TL vorgesehen. Petrochemische Industrie beherrscht industriellen Großanlagenbau Der Industriebau wird von Großprojekten in der chemischen Industrie beherrscht. Im Mittelpunkt stehen Vorhaben in der petrochemischen Industrie und in der Erdölverarbeitung. Der Petrochemiekonzern Petkim realisiert in Izmir/Aliaga mehrere Projekte im Gesamtwert von rund 10 Mrd. $, darunter die STAR-Raffinerie (Socar Turkey Aegean Refinery) mit einer geplanten jährlichen Rohölverarbeitungskapazität von 10 Mio. t. Die Kosten für den Bau werden auf 5,6 Mrd. $ veranschlagt. Die Anlage soll bis 2018 fertiggestellt werden. Petkim gehört zur staatlichen aserbaidschanischen Ölgesellschaft Socar. TÜPRAS, der zurzeit einzige Raffineriebetreiber der Türkei, will seine Erdölraffinerie in Izmir/Aliaga für 220 Mio. TL modernisieren und ausbauen. Hierfür muss das Unternehmen technische Ausrüstungen im Wert von 28,7 Mio. $ importieren. Die gesamte Jahreskapazität der Raffinerie soll dann von 11,0 Mio. auf 12,1 Mio. t steigen. Das Projekt, das in Kürze starten soll, wird staatlich gefördert. Staatlich subventionierte Projekte werden vom Wirtschaftsministerium mit detaillierten Angaben monatlich im türkischen Staatsanzeiger (Resmi Gazete) veröffentlicht. Die Liste enthält neben Industrie- und Dienstleistungsvorhaben auch Projekte kommunaler Gebietskörperschaften und Unternehmen mit umfangreichen Baumaßnahmen. Industrielle Investitionsprojekte werden zunehmend in den organisierten Industriezonen (OSB – 12 Organize Sanayi Bölgesi) mit einem guten Infrastrukturangebot realisiert. Landesweit sind zahlreiche OSB in Betrieb. Bau öffentlicher Gebäude Zahlreiche neue Krankenhäuser entstehen Die Türkei entwickelt sich zu einem attraktiven Standort für Investitionen in Gesundheitseinrichtungen. Allein in der Provinz Bursa werden zurzeit fünf Krankenhäuser gebaut. Mit der Errichtung von vier weiteren soll in Kürze begonnen werden. Mit den neuen Hospitälern soll die Zahl der Krankenbetten in der Provinz von derzeit 4.650 auf 8.500 bis Ende 2017 erhöht werden. Die Holding Rönesans will im Landkreis Gürsu (Provinz Bursa) für 20 Mio. TL ein Krankenhaus mit 75 Betten errichten. Außerdem wird Rönesans in der Stadt Bursa auf einer Fläche von 430.000 qm für 1.250 Mio. TL ein Krankenhaus mit 144 Intensivstationen und 49 Operationsräumen bauen. Das Hospital, ein Public-Private-Partnership-Projekt, soll bis Ende 2017 fertiggestellt werden. Auch das türkische Unternehmen Sönmezler plant ein Krankenhaus im Stadtbezirk Acemler von Bursa. Die Kosten für den Bau werden auf 230 Mio. TL geschätzt. Im Hospital sind je 250 Betten in der Allgemeinmedizin, in der Gynäkologie und in der Onkologie vorgesehen. Das Krankenhaus soll ebenfalls bis Ende 2017 eröffnen. Luxus-Hospitäler mit VIP-Diensten Die Krankenhauskette Medical Park will sich mit ihrer neuen Marke "VM Medical Park" auf betuchte Patienten ausrichten. Das erste Luxus-Krankenhaus soll noch 2015 in Kocaeli eröffnen. Die Medical Park Gruppe, die inzwischen zur größten Krankenhauskette des Landes aufgestiegen ist, besitzt 26 Krankenhäuser. Seit dem Einstieg ausländischer Rentenfonds aus Kanada, Singapur und Europa ist das Unternehmen unter dem Dach der MLP Care Group tätig. Die Ausweitung des Gesundheitstourismus ist ein erklärtes Ziel der türkischen Regierung. Nach den Plänen des Gesundheitsministeriums sollen die ausländischen Patienten bis 2023 von 500.000 auf rund 2 Mio. zunehmen und die Deviseneinnahmen auf 20 Mrd. $ steigen. Entsprechende devisenbringende Investitionen in Krankenhäuser werden im Rahmen der staatlichen Förderpolitik steuerlich begünstigt. Für Einnahmen, die aus dem Gesundheitstourismus erwirtschaftet werden, gilt eine Steuerermäßigung von 50% (gemäß Gesetz Nr. 6322, Art. 9). Außerdem plant die Regierung die Einrichtung von Gesundheitsfreizonen, in denen medizinische Dienste ausländischen Patienten steuer- und abgabenfrei angeboten werden sollen. Mitte 2015 unterzeichneten das türkische Bauunternehmen Emsas Insaat und der USamerikanische Gesundheitsdienstleister Houston Methodist Global Health Care Services (HMG) einen Vertrag für die Errichtung eines "Integrated Health Campus" mit 2.682 Krankenbetten im Istanbuler Stadtbezirk Basaksehir. Die Anlage soll in drei Jahren fer13 tiggestellt werden. Während Emsas Insaat hauptsächlich für die Bauarbeiten auf dem 817.000 qm großen Gelände zuständig sein wird, wird HMG die Planungs- und Entwicklungsarbeiten und schließlich das Krankenhausmanagement übernehmen. Ausgewählte Großprojekte im türkischen Projektbezeichnung Investitionssum me (Mio. Euro) Petkim Star4.000 Erdölraffinerie (Socar Turkey Aegean Refinery) Wohn-/Büroprojekt k. A. Maslak 1453 in Istanbul Hochbau Projektstand Anmerkung Fertigstellung Ölraffinerie im Rahmen des bis 2018 Petrochemiekomplexes Aliaga/Izmir für die Verarbeitung von 10 Mio. t Rohöl pro Jahr Bauarbeiten Bau von 24 Wohn- und Bürotürmen laufen auf einem Gelände von 325.000 qm mit insgesamt 4.681 Wohnungen, weiteren Einrichtungen und einer 1,5 km langen Einkaufsstraße in Maslak/Istanbul durch das Bauunternehmen Agaoglu Insaat in Kooperation mit Emlak Konut GYO Finanzzentrum 2.220 Fertigstellung Errichtung des neuen internationalen Istanbul/Atasehir bis 2016 Finanzzentrums im asiatischen Teil Istanbuls zur Ansiedlung wichtiger Finanzinstitute und der Zentralbank Tema Park Istanbul 1.300 Fertigstellung Bau von 4.000 Wohnungen auf einer bis 2016 Fläche von 380.000 qm im Istanbuler Vorort Halkali durch die Firmen Mesa, Artas, Kantur-Akdas, Öztas Wohnungsprojekt 194 Fertigstellung Bau von 1.156 Wohnungen und 39 Vira Istanbul bis Ende Geschäften im Istanbuler Stadtbezirk 2018 geplant Beylikdüzü durch die Firma Gül Proje Wohnungsprojekte 176 In Planung Bau einer Wohnanlage mit 900 Sinpas GYO Wohnungen auf einem Gelände von 26.000 qm in Ankara/Cankaya NG Hotels/Marriott 130 Fertigstellung Bau eines Fünfsternehotels mit 400 International voraussichtlic Zimmern und eines Kongresszentrums mit einer Fläche von 5.270 qm in h 2019 Istanbul Wohnungsprojekt 80 In Bau von zwei Türmen mit je 44 Moment Istanbul Vorbereitung Etagen und insgesamt 731 Wohnungen im Istanbuler Stadtbezirk Kartal durch die Baufirma AC Yapi Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 14 Tiefbau/Infrastrukturbau Marktlage und Marktentwicklung Zur Verwirklichung der für das Jahr 2023 gesetzten Wirtschaftsziele investiert die türkische Regierung kräftig in den Ausbau und in die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur. Transport: Verkehrsprojekte im Großraum Istanbul Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur konzentriert sich auf den Großraum Istanbul. Derzeit erfolgen 85% des öffentlichen Personennahverkehrs über die Straße und nur 13% über die Schiene, so die Angaben der Stadt Istanbul. Etwa 2% der Fahrgäste werden über das Wasser befördert. Die in der Vergangenheit wegen fehlender Finanzierung stark vernachlässigten öffentlichen Personennahverkehrssysteme müssen zügig ausgebaut werden, um den steigenden Zeitverlust auf der Straße zu verringern. So wollen die Stadtplaner neben dem Ausbau des Seeverkehrs (5%-Anteil bis 2019) einen möglichst großen Teil des Personentransports von der Straße auf die Schiene verlegen. In den vergangenen Jahren wurden hier schon erhebliche Fortschritte erzielt. Das derzeit 145,5 km lange U- und S-Bahnnetz der Stadt Istanbul soll bis 2019 auf 441,1 km verlängert werden. Die Kosten dafür werden auf knapp 8,6 Mrd. $ veranschlagt. Wegen der begrenzten Mittel der Stadt wird die Finanzierung einiger Projekte durch die Zentralregierung in Ankara übernommen. In der Zeit nach 2019 soll das Istanbuler Stadtbahnnetz weiter auf 981,7 km verlängert werden. Der Auftrag für den Bau einer neuen U-Bahnlinie, die den dritten Flughafen in Istanbul (derzeit im Bau) mit dem Stadtzentrum verbinden wird, soll laut Transportminister Feridun Bilgin Mitte 2016 vergeben werden. Neuer Bosporustunnel zur Integration der Stadtbahnnetze Die türkische Regierung hat Anfang 2015 ein neues Megaprojekt verkündet: den Bau eines dreistöckigen Unterwassertunnels unter dem Bosporus für 3,5 Mrd. $. Die mittlere Etage des Tunnels ist für den S-/U-Bahnverkehr vorgesehen und die zwei übrigen für Autos. Mit dieser Verbindung sollen neun Stadtbahnlinien auf dem europäischen und asiatischen Teil Istanbuls miteinander verbunden werden. Die Fertigstellung des Tunnels ist für 2020 geplant. Auch mithilfe der dritten Bosporusbrücke, die derzeit errichtet wird, sollen die Stadtbahnnetze besser miteinander verbunden werden. Dadurch soll unter anderem die Anbindung an den neuen Flughafen optimiert werden. Der erste Bauabschnitt des neuen Flughafens soll bis 2018 fertig sein. 15 Großprojekt Kanal Istanbul macht Fortschritte Die Bauarbeiten am Kanal Istanbul sollen vor Ende 2015 beginnen, sobald die ersten Teilaufträge vergeben worden sind, berichtet die türkische Wirtschaftszeitung "Dünya". Eine Machbarkeitsstudie wurde inzwischen abgeschlossen. Für den Bau des Kanals und die Errichtung der dazugehörigen Infrastruktur wurden 15 Mrd. $ veranschlagt. Das Projekt zielt in erster Linie darauf ab den Seeweg über den Bosporus zu entlasten. Vor allem die intensive Nutzung der Meeresenge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer durch Erdöltanker stellt für die Metropole erhebliche Sicherheits- und Umweltrisiken dar. Die Umleitung der Schiffe über den Kanal Istanbul, der im europäischen Teil der Stadt entstehen wird, soll die Gefahren verringern. Zwischen 150 und 160 Schiffe sollen täglich auf der neuen Wasserstraße fahren. Nach den derzeitigen Vorstellungen soll sich der Kanal Istanbul durch die Einnahme von Benutzungsgebühren langfristig selbst finanzieren. Zunächst müssen die Autobahnen, Landstraßen und Schienenwege, die sich im Einzugsgebiet des Kanals befinden, an andere Orte verlegt werden. Nach den Plänen sollen über dem Kanal mindestens acht und höchstens elf Brücken gebaut werden. Dem Vernehmen nach interessieren sich mehrere in- und ausländische Firmen für das Projekt. Dazu zählen das Unternehmen MWH Global sowie Firmen aus China, Russland und Italien, so die Zeitung "Dünya". Wie verlautet wurden bereits mit russischen und italienischen Unternehmen Gespräche geführt. Russland habe wegen der Schwarzmeeranbindung auch ein eigenes Interesse an der Schaffung eines alternativen Seeweges. Denn täglich benutzen zahlreiche russische Schiffe den Bosporus als Durchfahrtsweg zum Mittelmeer. Es gibt auch einen türkischen Interessenten: das Unternehmen TAV und seinen Partner CCC (Consolidated Contractors Company). TAV betreibt unter anderem den internationalen Flughafen Istanbul/Atatürk und war bisher hauptsächlich im Bau und Betrieb von Flughäfen im In- und Ausland engagiert. Das Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrungen mit BOT-Betreiber-Modellen (Build-Operate-Transfer). Investitionen in die Wiedergewinnungswirtschaft In den kommenden Jahren sind zahlreiche Projekte in der Abfallentsorgung und im Recycling zu erwarten. Forciert werden die Vorhaben durch das wachsende Umweltbewusstsein der türkischen Bevölkerung und durch die neuen gesetzlichen Bestimmungen. Die neuen Vorgaben werden von türkischen Behörden im Zuge der anvisierten EU-Integration erlassen. So veröffentliche das Ministerium für Umwelt und Stadtentwicklung Anfang April 2015 eine umfassende Verordnung für das Entsorgungsmanagement von Abfällen und Abwässern (nachzulesen im Staatsanzeiger "Resmi Gazete" Nr. 29314 vom 2.4.15). Das nationale Strategiedokument und der Aktionsplan für Wiedergewinnung (2014 – 2017) des türkischen Ministeriums für Wissenschaft, Industrie und Technologie bilden die Grundlage für die regierungsseitig durchzuführenden Maßnahmen. 16 Mehrere Städte, kommunale Gebietskörperschaften, öffentliche und private Unternehmen realisieren Projekte in der Abfallentsorgung und der Wiedergewinnung und benötigen hierfür spezialisierte Planungs- und Beratungsdienste sowie Ausrüstungen. Nachholbedarf in der Abfallentsorgung Nach den Zahlen des Ministeriums für Wissenschaft, Industrie und Technologie existieren landesweit 104 geordnete Mülldeponien, 1.382 Wiedergewinnungsanlagen, 38 Müllverbrennungsanlagen und 45 Stellen für die Sterilisierung von medizinischen Abfällen. Angaben zu den Abfallmengen der privaten Haushalte liefert das Statistikamt TÜIK. In den Städten und Kommunen fallen im Durchschnitt täglich 1,12 kg Haushaltsabfall pro Einwohner an. Den höchsten tägliche Pro-Kopf-Abfall hat die südwestliche Provinz Mugla (2,12 kg), den niedrigsten die südöstliche Provinz Hakkari (0,46 kg). Istanbul bringt es auf 1,13 kg. Landesweit sammeln Städte und Kommunen rund 26 Mio. t Abfälle ein, davon 5,7 Mio. t in Istanbul, 1,9 Mio. t in Ankara und 1,6 Mio. t in Izmir. Die verarbeitende Industrie produziert etwa 14,4 Mio. t Abfall, darunter 806.000 t gefährliche Abfälle, so das türkische Statistikamt TÜIK. Mit den sich rasch verändernden Lebens- und Konsumgewohnheiten der Verbraucher fallen immer mehr Verpackungsabfälle an. Diese stellen inzwischen 20% des Gewichtes und 50% des Volumens aller festen Haushaltsabfälle dar. Die Zahl der Verpackungsproduzenten ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Parallel zu dieser Entwicklung wächst der Berg der Abfälle. Recyclingziele bis 2020 (in %) Jahr Glas Kunststoff Metall Papier Holz 2015 48 48 48 48 5 *) 2016 52 52 52 52 7 2017 54 54 54 54 9 2018 56 56 56 56 11 2019 58 58 58 58 13 2020 60 60 60 60 15 *) Über die bislang tatsächlich realisierten Recyclingziele liegen keine offiziellen Statistiken vor. Quelle: Ministerium für Umwelt und Stadtentwicklung 17 Energie Ausbau der Windenergie geht zügig voran Branchenbeobachter erwarten eine Investitionswelle auf dem türkischen Windenergiemarkt. Im August 2015 lagen der Regulierungsbehörde für den Energiemarkt EPDK 1.018 Windkraftprojekte mit einer Gesamtkapazität von rund 40.000 MW zur Prüfung vor. Bei 36 der eingereichten Anträge handelte es sich um Kraftwerke von über 100 MW. Allerdings: Aufgrund der begrenzten Netzkapazitäten kann nur ein geringer Teil der Projekte bewilligt und tatsächlich verwirklicht werden. Die endgültigen Genehmigungen werden wahrscheinlich erst 2016 erteilt. Die beantragten Projekte konzentrieren sich auf die Provinzen Canakkale, Balikesir, Karaman, Bursa und Mersin. Diese Regionen bieten gute Voraussetzungen für die Nutzung der Windenergie. Neben großen Energieunternehmen wie Zorlu, Enerjisa und Bereket betreten zunehmend auch neue Firmen wie Tesla Enerji, Nesim Elektrik und Kongul Enerji den türkischen Windenergiemarkt. Die Windenergie wird in der Türkei zurzeit deutlich schneller ausgebaut als die Solarenergie oder andere regenerative Energien. Mitte 2015 erreichten die installierten Windkraftwerke eine Gesamtkapazität von 4.193 MW. Bis 2023 sollen es 20.000 MW werden. Das Potenzial für die Nutzung von Windkraft ist in der Türkei ist groß und liegt nach Angaben des Windenergieverbandes TÜREB im Schnitt um 25 bis 30% höher als in Europa. Hohes Interesse an lizenzfreien Solaranlagen Immer mehr Investoren machen von der gesetzlichen Möglichkeit der lizenzfreien Energieerzeugung Gebrauch. Sie können im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Kraftwerke bis zu maximal 1 MW errichten, um den Eigenbedarf an Strom zu decken und um die überschüssige Elektrizität in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Der Fachverband LI-DER (www.lisanssizelektrik.org), der die Interessen kleinerer Energieinvestoren vertritt, erwartet in den kommenden zehn Jahren Investitionen von 11 Mrd. $ im Bereich der lizenzfreien Stromgewinnung. Nach Angaben des Verbandes wurden bis Mitte 2015 insgesamt 5.643 Anträge eingereicht. Davon wurden bislang 2.463 bewilligt und 944 abgelehnt. Weitere 2.236 Anträge werden noch geprüft. Von den bewilligten Anträgen sind 995 Solar- und 321 Windkraftwerke. Bei den restlichen Projekten handelt es sich um geplante Investitionen in Ko-Generationsanlagen, Wasserkraftwerke, sowie in Biogas- und Hybridanlagen. Investoren, die lizenzfrei Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, profitieren von staatlichen Förderungen. Bei Genehmigungsanträgen für lizenzfreie Kraftwerke müssen neuerdings keine Umweltverträglichkeitsbescheinigungen mehr vorgelegt werden. Des Weiteren gab EPDK-Präsident Mustafa Yilmaz Ende September 2015 bekannt, dass die Regulierungsbehörde in Kürze einen Energieatlas mit aktuellen Daten zum Energie18 markt bereitstellen wird, um Investoren die Standortwahl zu erleichtern. Die Informationen können dann über die Internetseiten www.enerjiatlasi.org.tr und www.enerjiatlasi.gov.tr abgerufen werden. Der Fachverband für Solarenergie GENSED (gensed.org) erwartet, dass die noch sehr geringen Solarenergiekapazitäten (mit und ohne Lizenz) von 93 MW Ende 2014 bis 2020 auf 5.000 MW steigen werden. Konya plant Solarenergie-Sonderzone Bislang waren die Investitionen in lizenzpflichtige Solarenergieerzeugung eher bescheiden. Das könnte sich mittelfristig ändern. So schreiten in der zentralanatolischen Provinz Konya die Vorbereitungen für die Errichtung einer groß angelegten Sonderzone für Solarenergie voran. Diese soll auf einem 3.000 ha großen Gebiet in Karapinar entstehen. Das Solarenergiepotenzial wird auf 1.300 MW geschätzt. Wie verlautet, hat das Industrieministerium die Geländebereinigungsarbeiten in dem Gebiet abgeschlossen, so dass die infrastrukturellen Voraussetzungen für den Bau und die Erteilung der Kapazitätskontingente für Investoren geschaffen wurden. Die Regulierungsbehörde EPDK hat bei der ersten Lizenzvergabe für Fotovoltaik in Karapinar bislang nur Anlagen mit insgesamt 46 MW bewilligt. Dem Vernehmen nach wird derzeit in der Nähe von Karapinar auf einer Fläche von 3.240 ha der Bau einer weiteren Solarenergie-Sonderzone mit einem geschätzten Potenzial von rund 3.000 MW erörtert. Große türkische Energiekonzerne zeigen steigendes Interesse an Solarenergieprojekten. Das Unternehmen Zorlu Enerji will zum Beispiel nach eigenen Angaben bis zu 500 Mio. $ in den Bau einer Fabrik für Solarpaneele investieren. Energiegewinnung aus Abfällen Die Energieerzeugung aus Abfall, darunter Biomasse, nimmt langsam zu. Fachleute gehen davon aus, dass in der Türkei aus Abfällen Kraftwerkskapazitäten von bis zu 600 MW geschaffen werden können. Kraftwerke, in denen aus Abfällen Energie gewonnen wird, mit einer Kapazität von circa 100 MW sind laut EPDK bereits in Betrieb, davon 31 MW in Ankara, 15 MW in Adana, 10 MW in Bursa und 6 MW in Konya. Für kombinierte Müllentsorgungs- und Energieerzeugungsprojekte hat die Regulierungsbehörde für den Energiemarkt EPDK 40 Lizenzen erteilt. Weitere Kraftwerke dieser Art mit einer Gesamtkapazität von 80 MW werden zurzeit gebaut. Auch Großunternehmen investieren in die energetische Verwertung von Abfällen. Die Sabanci-Holding gewinnt zum Beispiel in ihren Zementunternehmen Cimsa und Akcansa Energie aus Abfällen und Rückständen. Auch der Papierhersteller Eren Holding erzeugt Energie aus seinen Abfällen. Bau von neuen Kohlekraftwerken In den kommenden Jahren sollen in der Türkei neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Die Regierung plant, dass bis 2023 Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 17.000 19 MW in Betrieb genommen werden. Nach dem Rückzug der Gesellschaft TAQA aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aus einem geplanten Projekt zum Betrieb von Braunkohlebergwerken und dem Bau von Kraftwerken im anatolischen Braunkohlerevier Afsin-Elbistan interessieren sich nach Angaben des Energieministeriums namentlich nicht genannte zwei südkoreanische Unternehmen sowie je eine Firma aus China und Japan für das Vorhaben. In Afsin-Elbistan befinden sich mit 4,4 Mrd. t etwa 40% der gesamten türkischen Braunkohlereserven. Der Region wird ein Energieerzeugungspotenzial von 8.200 MW zugeschrieben. Nach den Plänen der Regierung sollen hier für 10 Mrd. bis 12 Mrd. $ drei neue Kohlekraftwerke entstehen. Außerdem soll die bestehende Anlage der staatlichen Elektrizitätsproduktionsgesellschaft EÜAS privatisiert werden. Investitionen in Stromleitungen und Umspannstationen Die Stromleitungen werden parallel zur Erhöhung der Energieerzeugungskapazitäten und zum steigenden Stromverbrauch ausgebaut. Der Elektrizitätsverbrauch von 255 Mrd. kWh im Jahr 2014 wird nach Prognosen der Regierung bis 2023 auf 500 Mrd. kWh steigen. Für den Ausbau des Stromnetzes und der Transformatorstationen will der Staat bis dahin 15 Mrd. TL investieren, so der türkische Energieminister Ali Riza Alaboyun. Der Privatsektor soll 200 Mrd. TL beisteuern. Die Gesamtlänge der Hochspannungsleitungen lag Mitte 2015 bei rund 55.000 km. Die installierte Kapazität der Umspannstationen betrug 130.000 MVA, so der Energieminister. Kommunikationsnetze: Mobilfunknetze bekommen 4G-Standard Im Bereich der Telekommunikation investiert die Türkei zurzeit hauptsächlich in den Ausbau und in die Modernisierung der Mobilfunknetze. Ende August 2015 vergab die Regulierungsbehörde für Informations- und Kommunikationstechnologien BTK (www.btk.gov.tr) Lizenzen zur Einführung der 4G-Technologie. Diese gingen an die drei Mobilfunkgesellschaften Turkcell, Vodafone und Avea. Der neue Mobilfunkstandard soll bis April 2016 in der Türkei installiert werden. Mit der Einführung des neuen Mobilfunkstandards der vierten Generation steht die Branche vor einem Investitionsschub. So soll das Glasfasernetz massiv ausgebaut werden, und zwar um das Sechsfache auf eine Länge von rund 1,5 Mio. km, schätzt Yusuf Ata Ariak, Präsident des Verbandes der selbständigen Telekommunikationsbetriebe TELKODER. Das wäre mit Kosten von etwa 7,5 Mrd. $ verbunden. Darüber hinaus müssen mindestens 30.000 zusätzliche Basisstationen für den Mobilfunkverkehr errichtet werden. Aktuell gibt es in der Türkei schätzungsweise 100.000 Stück. Die in türkischer Sprachregelung auch als "4.5G" bezeichnete Technik soll andeuten, dass die Türkei bereits darauf hinarbeitet, bald die 5G-Netztechnologie einzuführen. Im Jahr 2020 soll es laut türkischer Regierung soweit sein. Die Mobilfunkunternehmen müssen beim Aufbau der neuen Systeme einen festgelegten Anteil der Ausrüstung aus einheimi20 scher Herstellung beziehen. Für die 5G-Technologie soll der lokale Anteil sogar 100% entsprechen. Das Unternehmen Türk Telekom (TT) ist zurzeit der größte Player am türkischen Telekommunikationsmarkt und hat gemessen am Umsatz einen Marktanteil von 44%. Der Betreiber verfügt über ein 202.000 km langes Glasfasernetz. Die Gruppe Turkcell hat einen Marktanteil von 36% und betreibt über ihren Internet-Service-Provider Superonline ein Glasfasernetz von 34.200 km. Ausgewählte Großprojekte im türkischen Infrastrukturbau Projektbezeichnung Investitionssum Projektstand me (Mrd. Euro) Kernkraftwerk Akkuyu, 20,0 Bau gestartet; EÜAS, Akkuyu NGS A. S. Fertigstellung bis 2022 vorgesehen; Projektdurchführung durch das russische Unternehmen Rosatom Kernkraftwerk Sinop, EÜAS 20,0 Kanal Istanbul 13,0 Dritter internationaler Flughafen Istanbul 10,3 21 Auftragsvergabe an japanischfranzösisches Konsortium Mitsubishi, Areva und GDF Suez 2013; Bau hat noch nicht begonnen In Planung Auftragsvergabe an türkisches Konsortium Limak, Kalyon, Mapa, Cengiz, Kolin, Fertigstellung des ersten Abschnitts für 2018 geplant; Kreditabkommen über 4,5 Mrd. Euro Mitte Oktober 2015 mit türkischem Bankenkonsortium Anmerkung Bau eines Kernkraftwerkes mit 4.800 MW an der Mittelmeerküste in der Provinz Mersin; Bau eines Kernkraftwerkes mit 4.800 MW an der Schwarzmeerküst e in der Provinz Sinop Bau eines 44 km langen, 25 m tiefen Kanals mit elf Brücken parallel zum Bosporus westlich von Istanbul zur Verbindung des Schwarzen Meers mit dem Marmarameer Bau eines dritten Flughafens in Istanbul/Kemerbu rgaz auf einer Fläche von 77 Mio. qm für jährlich zunächst 90 Mio., später für 150 Mio. Passagiere nach dem BOT-Modell (Laufzeit 25 unterzeichnet Baubeginn März 2015, Fertigstellung bis 2018 geplant Trans-Anatolian Natural Gas Pipeline Project (TANAP) 8,7 Autobahn Istanbul–Izmir, einschließlich Hängebrücke bei Izmit 5,9 Laufende Bauarbeiten durch das Konsortium Nurol, Özaltin, Makyol, Astaldi, Yüksel, Göcay sowie IHI und Itochu (Japan); Fertigstellung bis 2019 geplant Nordmarmara-Autobahn, einschließlich dritte Hängebrücke über dem Bosporus 4,6 Bauarbeiten durch IC Ictas und Astaldi SpA (Italien) laufen; Fertigstellung der Brücke bis Ende 2015, der gesamten Autobahn bis Ende 2016 Dreistöckiger Tunnel unter dem Bosporus 3,2 In Planung; Fertigstellung bis 2020 vorgesehen Eurasia-Tunnel für Kfz 1,0 Bauarbeiten laufen; Fertigstellung durch Yapi Merkezi, SK E&C und Hanshin (beide Südkorea) bis 2017 geplant Erdgaslager Silivri (Kapazitätsausbau der 0,9 In Vorbereitung 22 Jahre) Pipeline für die Durchfuhr von Erdgas aus Aserbaidschan über die Türkei nach Europa mit einer Jahreskapazität von 16 Mrd. cbm durch die Ölgesellschaften TPAO (Türkei) und SOCAR (Aserbaidschan) Bau einer 377 km langen Autobahn, Errichtung von Verbindungsstraß en (44 km) und einer 2.688 m langen Hängebrücke über die Bucht von Izmit Autobahnsystem mit dritter Bosporusbrücke nördlich von Istanbul, Projektträger Generaldirektion für Straßenbau KGM Tunnel mit zwei Etagen für Kfz und einer Etage für die Stadtbahn Bau eines 14,6 km langen Tunnels (2 Röhren) für Kfz unter dem Bosporus durch das türkischkoreanische Joint Venture ATAS Ausbau der Pumpkapazität Pumpstation) Erdgaslagerprojekt unter dem Salzsee (Tuz Gölü) 0,4 Fertigstellung bis 2018; Weltbankkredit über 400 Mio. $ zugesagt des Erdgaslagers in Silivri von zurzeit 20 Mio. cbm/Tag auf 40 Mio. cbm bis 2017 und 75 Mio. cbm bis 2019 durch die staatliche Ölgesellschaft TPAO Steigerung der Erdgaslagerkapazi tät um 1 Mrd. auf 2,1 Mrd. cbm, Bau durch Pipelineunterneh men Botas und Chian Tianchen (China) Quelle: Recherchen Germany Trade & Invest 4. Branchenüberblick und Geschäftspraxis Branchenstruktur und Wettbewerbssituation Türkische Baufirmen dominieren den lokalen Markt. Ausländische Unternehmen wie die italienische Astaldi wirken im Wesentlichen nur im Rahmen von anspruchsvollen Großprojekten wie beim Bau der Bosporusbrücke oder des Bosporustunnels als Konsortialpartner mit. Türkische Bauunternehmen gehören zu den weltweit erfolgreichsten Firmen ihrer Branche. Von den 250 umsatzstärksten Unternehmen der Welt kommen 43 aus der Türkei, lautet das diesjährige Ranking des Branchenmagazins "Engineering News Record". Darunter sind Firmen wie Öztürk, Rönesans, Polimeks, ENKA, TAV, Calik, Tekfen, Ant Yapi und Yapi Merkezi. In puncto Firmenzahl steht die Türkei auf Platz 2 nach China (65) und vor den USA (32). Auch 2015 konnten türkische Kontraktoren bedeutende internationale Aufträge einfahren. Im August erhielt die Branche den bisher werthöchsten Auslandszuschlag ihrer Geschichte. Das Bauunternehmen Limak Insaat (Limak Holding) wurde mit der Errichtung des neuen Passagierterminals am internationalen Flughafen von Kuwait beauftragt. Der Wert: 4,3 Mrd. $. Limak wird nach eigenen Angaben außerdem je ein Zementwerk an der Elfenbeinküste und in Mosambik errichten. Die veranschlagten Gesamtkosten der Anlagen werden mit 250 Mio. $ beziffert. 23 Mitte 2015 erhielt das Unternehmen IC Ictas zusammen mit der italienischen Astaldi einen Auftrag aus Russland. Die Firmen sollen zwei Streckenabschnitte im Umfang von 140 km an der Autobahn Moskau–St. Petersburg bauen. Auftragswert: 1,1 Mrd. Euro. Des Weiteren wird die türkische Aksa Enerji in Ghana ein 370 MW-Kraftwerk errichten, das bis Mitte 2016 fertiggestellt werden soll. Im September 2015 beauftragte die Saudi Electricity Company (SEC) die Firma Gama Güc Sistemleri Mühendislik ve Taahhüt (Gama Holding) mit dem Bau eines Gas-Dampf-Kombikraftwerkes (1.800 MW). Die 320 Mio. $ teure Anlage wird westlich von Riad entstehen. Die umsatzstärksten türkischen Bauunternehmen 2014 Unternehmen Umsatz (Mio. TL) Deviseneinnahm en aus Auslandsprojekte n (Mio. US$) Enka Insaat 12.728 1.625 Standort Internetadresse Istanbul www.enka.com. tr www.ictas.com. tr www.polimeks. com.tr www.tekfeninsa at.com.tr www.tepeinsaat .com.tr www.mng.com. tr www.nurol.com .tr www.sembolins aat.com.tr www.tepeinsaat .com.tr www.yuksel.net www.yda.com.t r www.agaoglu.c om.tr www.alsimalark o.com.tr www.limak.com .tr www.eczacibasi .com.tr Ictas Insaat 4.678 585 Ankara Polimeks Insaat 4.662 274 Istanbul Tekfen Insaat 2.943 28 Istanbul TAV Tepe Akfen 2.161 867 Istanbul Mapa Insaat 1.852 k.A. Ankara Nurol Insaat 1.784 302 Ankara Sembol Uluslararasi Yatirim Tepe Insaat 1.497 k. A. Istanbul 1.252 2 Ankara Yüksel Insaat YDA Insaat 1.194 1.181 9 k. A. Ankara Ankara Akdeniz Insaat 1.099 k. A. Istanbul Alsim Alarko 978 k. A. Kocaeli Limak Insaat 945 5 Ankara Eczacibasi Yapi 928 k. A. Quelle: Wirtschaftsmagazin "Capital", 8/2015 24 Istanbul Geschäftspraxis Die Gesetze Nr. 4734 und 4735 aus dem Jahr 2003 sowie die entsprechenden Durchführungsverordnungen bilden die rechtlichen Grundlagen der öffentlichen Auftragsvergabe in der Türkei. Staatliche Bauprojekte ab einer bestimmten Größenordnung werden gewöhnlich international ausgeschrieben. Diese Ausschreibungen werden im Staatsanzeiger "Resmi Gazete" und teilweise in anderen Presseorganen veröffentlicht. Bei Großprojekten kann vorher auch ein Vorqualifizierungsverfahren durchgeführt werden. Oberste Aufsichtsbehörde ist die Anstalt für öffentliche Ausschreibungen KIK (Kamu Ihale Kurumu; www.kik.gov.tr). Für eine erfolgreiche Teilnahme am Bietungsprozess ist eine frühzeitige Beschaffung von Informationen vor der offiziellen Ausschreibung ratsam. Die Vergabe von Beratungsaufträgen und Feasibility Studies können wichtige Hinweise geben, ob eine Teilnahme sinnvoll erscheint. Die Auftragsvergabe verläuft nicht immer transparent. Die richtigen Kontakte sind für den Erhalt des Zuschlags von großer Bedeutung. Die Kooperation mit lokalen Partnern kann in vielen Fällen hilfreich sein. Nach einem Regierungsrundschreiben wird einheimischen Bietern bei öffentlichen Ausschreibungen gewöhnlich ein Preisvorteil von 15% gewährt, unter der Bedingung, dass die in der Ausschreibung verlangten technischen Voraussetzungen erfüllt werden. Die Wertschöpfungskette von der Entwicklung, Planung, dem Bau bis hin zum Vertrieb wird daher von türkischen Unternehmen dominiert. Kooperationspflicht für ausländische Auftragnehmer Die türkische Regierung verlangt bei öffentlichen Projekten ab einer bestimmten Größenordnung von ausländischen Kontraktoren eine Kooperation mit einheimischen Firmen, falls die dafür erforderlichen technischen Voraussetzungen gegeben sind. Eine wichtige Maßnahme des Industrieministeriums zur Förderung lokaler Hersteller und Leistungsanbieter bezieht sich auf Art. 3, Abs. u. des Gesetzes Nr. 4734 und trifft Regelungen für die öffentliche Beschaffung von Waren und Dienstleistungen von ausländischen Anbietern, die im Rahmen des sogenannten Industriekooperationsprogramms (Sanayi Isbirligi Programi - SIP) erfolgen. Das Programm sieht bei öffentlichen Projekten eine Zusammenarbeit zwischen ausländischen Auftragnehmern und lokalen Zuliefern ab 10 Mio. $ vor (nachzulesen in der Durchführungsverordnung des Industrieministeriums, veröffentlicht im Staatsanzeiger Nr. 29268 vom 15.2.15). Die SIP-Verordnung des Industrieministeriums gibt lediglich die Grundregeln und Prozeduren vor. Jedes investierende Ministerium (Projektträger) ist dazu gehalten für seinen Geschäftsbereich eine eigene "innere" SIP-Verordnung zu erlassen. Im Mittelpunkt des SIP-Modells stehen vor allem die Bereiche Energie, Transport, Telekommunikation und Gesundheit. 25 Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern Wie ausländische Unternehmen mit lokalen Firmen zusammenarbeiten können, ist in Kapitel 5, Art. 14 der SIP-Durchführungsordnung beschrieben. Demnach kann die ausländische Firma zwischen vier Kooperationskategorien wählen. Nach der Kategorie A kann der ausländische Auftragnehmer in einem inländischen Betrieb in der Türkei bestimmte Produkte oder Teile mit Hochtechnologiebescheinigung für seinen Auftrag fertigen lassen. Gemäß Kategorie B kann der ausländische Auftragnehmer selbst ein Fertigungswerk in der Türkei errichten, um die benötigten Produkte herzustellen. Kategorie C sieht einen direkten Technologietransfer des Auftragnehmers an einen Betrieb vor, der in der Türkei angesiedelt ist. Schließlich kann unter Kategorie D das ausländische Unternehmen im Zusammenhang mit dem Auftrag aus der Türkei Importe tätigen (Bezug von Zulieferungen aus der Türkei, kein Technologietransfer). Die Kooperationskategorien C und D können laut Durchführungsverordnung nur in Verbindung mit Kategorie A oder B in Anspruch genommen werden. Um kooperationsfähige lokale Firmen leichter identifizieren zu können, wird beim Industrieministerium in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen eine Datenbank mit Informationen zu circa 120.000 lokalen Firmen eingerichtet. Zusammenarbeit mit lokalen Partnern erleichtert Zugang zu Projekten Große türkische Baugesellschaften sind nicht nur in der Türkei, sondern auch im Ausland aktiv. Für deutsche Technologieunternehmen können sich so in Kooperation mit lokalen Baufirmen lukrative Liefer- und Geschäftsmöglichkeiten ergeben - auch außerhalb der Türkei. Verlässliche Preis- und Strukturdaten gibt es nur für den Großraum Istanbul. Der Bauund Immobilienmarkt ist insgesamt sehr intransparent. Realistische Objekt- und Preiseinschätzungen sind nur schwer möglich. Zur allgemeinen Beobachtung des Marktgeschehens und zur kurzfristigen Verfolgung der öffentlichen Ausschreibungen sowie zur Kontaktpflege zu potenziellen privaten Investoren ist der Aufbau einer ständigen örtlichen Präsenz in der Türkei sinnvoll. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen lokalen Partner ist ratsam, weil mit dessen Spezialwissen viele Schwierigkeiten, Missverständnisse und Ärgernisse mit Behörden und anderen Stellen vermieden werden können. Die enge Kooperation mit türkischen Partnern erhöht auch die Chancen für die Einholung von Aufträgen, da viele Abschlüsse auf der Grundlage persönlicher Beziehungen erfolgen. Lokale Banken stärker an der Projektfinanzierung beteiligt Die Projektfinanzierung als Mittel zur Realisierung von Infrastrukturvorhaben gewinnt zusehends an Bedeutung. Viele bekannte Großprojekte werden über Projektfinanzierungen umgesetzt. Auffällig ist dabei, dass im Finanzierungsgeschäft der Anteil lokaler Kreditinstitute auf Kosten internationaler Banken zunimmt. Türkische Banken sind in den letzten Jahren wirtschaftlich soweit erstarkt, dass die Finanzierung von Großprojekten für sie interessant und machbar ist. Sie engagieren sich bei mehreren Projekten im Rahmen 26 von staatlich-privaten Partnerschaften und bei Privatisierungen. Türkische Finanzinstitute bieten mit über zwölf Jahren deutlich längere Laufzeiten an als ausländische Geldgeber (fünf bis sieben Jahre), sind flexibler und reagieren schneller auf Veränderungen. Deshalb genießen sie oft den Vorzug vor der ausländischen Konkurrenz. Internationale Banken sind jedoch weiterhin bei türkischen Großprojekten im Geschäft. So gehört die Deutsche Bank zu den Geldgebern der Autobahn Istanbul–Izmir, die zurzeit gebaut wird. Die KfW IPEX-Bank unterstützt Infrastrukturvorhaben in den Bereichen Energie, Eisen- und Stahl, Zement sowie Flug- und Seehäfen. An der Finanzierung des Eurasien-Tunnels (im Bau) sind neben den türkischen Instituten Garanti, Isbank und Yapi Kredi auch die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligt, darüber hinaus die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die koraenische Eximbank, die japanische Sumitomo Mitsui Banking Corporation, die britische Standard Chartered Bank und die japanische Mizuho Bank. Kontaktadressen Bezeichnung Ministerien/Behörden/Institutionen Ministerium für Umwelt und Städtebau (Cevre ve Sehircilik Bakanligi) Ministerium für Forst- und Wasserwirtschaft (Orman ve Su Isleri Bakanligi) Aufsichtsbehörde für öffentliche Ausschreibungen (Kamu Ihale Kurumu - KIK) Generaldirektion für Wasserwirtschaft (Devlet Su Isleri Genel Müdürlügü - DSI) Generaldirektion für das Straßenwesen (Karayollari Genel Müdürlügü - KGM) Nationale Branchenverbände Verband für Immobilieninvestitionen (Gayrimenkul Yatirim Ortakligi Dernegi - GYODER) Architektenverband (Mimarlar Odasi) Verband der Innenarchitekten (Icmimarlar Odasi) Verband der Hersteller von Baumaterialien (Insaat Malzemesi Sanayicileri Dernegi - IMSAD) Verband der Kontraktoren Internetadresse Anmerkungen www.csb.gov.tr Zuständig für Stadtsanierungsprogramme www.ormansu.gov.tr Langfristige Planung von Wasserwirtschaftsprojekten www.kik.gov.tr Oberste Aufsichtsbehörde für öffentliche Ausschreibungen www.dsi.gov.tr Staatlicher Projektträger für große Infrastrukturprojekte im Wassersektor Staatlicher Projektträger für große Straßen-, Brücken-, Tunnel- und Autobahnprojekte www.kgm.gov.tr www.gyoder.org.tr Dachorganisation der Immobilieninvestoren www.mo.org.tr www.icmimarlarodasi. org.tr www.imsad.org www.tmb.org.tr 27 Dachverband der Hersteller von Baustoffen verschiedener Art Dachverband der (Türkiye Müteahhitler Birligi) Vertragsunternehmen Fachzeitschriften www.yapidergisi.com Yapi Tasarim www.tasarimdergisi.co m Arredamento Mimarlik www.arredamento.co m.tr Fachmessen Yapi - Turkeybuild Yapex Building Exhibition www.turkeybuild.com. tr www.yapexbuild.com 28 Monatlich erscheinende Fachzeitschrift für Architektur, Gestaltung, Kultur und Kunst in türkischer/englischer Sprache Fachzeitschrift für Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung in türkischer/englischer Sprache, erscheint zehn Mal pro Jahr Monatlich erscheinende Fachzeitschrift für Architektur und Design-Kultur in türkischer Sprache Baufachmesse, die jährlich in Istanbul, Ankara und Izmir abgehalten wird Internationale Fachmesse für Baustoffe, Baumaschinen und Gebäudetechnik in Antalya mit Teilausstellungen für Renovierung/Restaurierung, Badezimmerkeramik, Fenster und Türen