Ausgabe 19

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Ausgabe 19
Teddys für Tetovo...
haben drei Bamberger Journalistik-Studenten auf NATO-Kriegsschiffen durch die Korruptionsfalle Zoll bis in albanische
Flüchtlingslager gebracht. Viel zu schnell waren die
Güter verteilt, und sie standen wieder mit leeren
Händen da. Jetzt organisieren sie schon
den zweiten Transport. Mehr
über das nervenzehrende Vorhaben
auf Seite 3.
8 . Ju n i 1 9 9 9
Jahrgang 5 - Ausgabe 19
Guter Hiwi ist teuer!
630-Mark-Regelung: Geringfügig Beschäftigte kosten die Hochschulen 22 Prozent mehr
Inhalt
Hierold kämpft für
Sprachenzentrum
CAMPUS
S. 5
One-Night-Stand
gewünscht?
FETT & KURSIV
S. 8
Wieviel Kino
braucht der Mensch?
DOMSCHERGE
S. 9
Open-Air-Tips für
den Sommer
KULTUR
S. 10
Von Frank Kossyk
und Daniela Schuster
Schaffung von Arbeitsplätzen, Verbesserung der Alterssicherung, Verhinderung von Schwarzarbeit - das neue
630-Mark-Gesetz und was die Bundesregierung damit bezwecken will, klingt
nicht schlecht. Dummerweise scheint
bei der Neuregelung niemand an die
Auswirkungen auf die Universitäten
und die Studenten gedacht zu haben.
Die gesetzlichen Änderungen haben
nämlich für den Bereich der studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte beträchtliche Folgen: Für jeden
geringfügig Beschäftigten (Hiwis,
Tutoren, Hausmeister etc.) müssen im
Zuge der Neuregelung 22 Prozent
Mehrausgaben
(zwölf
Prozent
Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung, zehn Prozent Pauschalbeitrag zur
Krankenversicherung) einkalkuliert
werden. Kostete bisher eine gesetzlich
krankenversicherte studentische Hilfskraft, die keiner weiteren Beschäftigung nachging, 630 Mark, muß die
Universität jetzt 768,60 Mark für sie
aufbringen. „Wir können ja nicht die
Fehler, die die Bundesregierung macht,
ausgleichen“, antwortete Bayerns
Ministerpräsident Edmund Stoiber dem
UNIMOG leicht bedauernd auf die
Frage, ob die bayerische Staatsregierung Zuschüsse für die Universitäten
geplant habe, um entstehende Mehrausgaben aufzufangen.
Noch mußten an der Uni Bamberg
keine Stellen gestrichen werden. „Ich
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Gespräch mit UNIMOGRedakteuren: Er hat leider auch keine Lösung zum Problem 630-MarkRegelung und deren Auswirkungen auf die Universitäten parat.
habe nach wie vor noch genauso viele
Anträge für Hilfskräfte wie bisher“,
teilte Gerlinde Dachwald mit, die in der
Hauptverwaltung für Personalfragen
zuständig ist. Doch die erheblichen
Mehrkosten müssen irgendwo eingespart oder umgangen werden. Der erste
und einfachste Weg wäre, nun einfach
die Stundenzahl der betroffenen Mitarbeiter zu kürzen. Den haben denn auch
viele Lehrstühle an der Universität
gewählt: Haben bisher etwa fünf
Tutoren 100 Stunden gearbeitet, um die
Ein Italiener im Netz
Carlo Milan hält als erster Bamberger Dozent seine Vorlesungen online
(dot) Donnerstag morgen, 8.25 Uhr,
kurz vor Vorlesungsbeginn. Daniel P.,
Student der Romanistik, schäumt in
Ruhe die Milch für seinen Cappuccino
auf, lädt sich ein paar biscotti auf seinen
Teller und setzt sich mit dem Frühstück
an den Schreibtisch. Eigentlich hat er so
früh gar keine Lust auf die Vorlesung
und beschließt, noch für ein Stündchen
die Zeitung zu lesen. Auch wenn die
Vorlesung in der Uni um 8.30 Uhr
beginnt, bringt ihn das nicht aus der
Fassung, denn seine ItalienischVorlesung bei Privatdozent Dr. Carlo
Milan kann er sich auch in ein paar
Stunden anhören - und zwar online.
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist in
Bamberg seit dem Sommersemester
Wirklichkeit. Dr. Carlo Milan, Dozent
des Altitalienischen und Leiter des
Sprachlabors, schöpft als erster und
einziger Dozent der Uni Bamberg die
neuen Online-Möglichkeiten voll aus.
Die Studenten können nicht nur auditiv
seine Vorträge verfolgen, sondern sich
auch die Vorlesungsskripte herunterladen und mitlesen. Außerdem ist Milan
gerade dabei, ähnlich wie bei dem
jüngst eingerichteten virtuellen Studententutorium, Lernkarten für seine
Veranstaltung zu entwickeln, mit denen
die Studenten eigenständig ihr Wissen
überprüfen können.
Auch in Milans Seminaren im Sprachlabor gewinnt das Medium Internet
zunehmend an Bedeutung. So benutzt
Milan den Computer mittlerweile als
interaktive Tafel. Doch leider bekommt
er für sein zusätzliches Engagement
keinen Pfennig Geld oder Stundenentlastung. Die Internetaktivitäten muß
er ausschließlich in seiner Freizeit und
mit Hilfe einiger Hiwis vorbereiten.
Fragt man diese nach dem Interesse
anderer Dozenten an Onlinevorlesungen - schließlich nutzen besonders
Lektoren der Sprach- und Literaturwissenschaften das Sprachlabor für ihre
Lehrveranstaltungen - so wird man leider enttäuscht. Martin Mai, Hiwi im
Sprachlabor, hat vor kurzem in einem
Rundbrief an einige Dozenten dazu aufgerufen, mehr Lehrveranstaltungen im
Netz zugängig zumachen. Bis heute
habe er keine Antwort erhalten.
„Wahrscheinlich haben viele Angst,
daß ihnen der Stoff von anderen Wissenschaftlern geklaut wird,“ vermutet
er. Das sei schade, denn die Hiwis hätten genügend Kapazitäten, vier oder
fünf weitere Online-Veranstaltungen
ins Netz zu stellen. Sicherlich würde
sich auch Daniel P. freuen, wenn er
öfters mal den Morgen langsamer angehen könnte...
Milans Vorlesung „Sintassi del periodo“ findet Ihr unter: www.uni-bamberg.de/studierendenvertretung/vst/ss_
99/milan_vl_1/index.html
anfallende Arbeit zu erledigen, müssen
sie das gleiche Pensum nun in 80
Stunden erfüllen. Für die Studenten
bedeutet das im Endeffekt: die gleiche
Arbeit in weniger Zeit und damit auch
für weniger Geld erledigen. Dadurch
leidet natürlich auch die Qualität von
Forschung und Lehre.
Neben dieser unbefriedigenden Lösung
besteht die Möglichkeit, die neue
Gesetzesregelung zu umgehen - allerdings ebenfalls auf Kosten der Studenten. Schließt ein Lehrstuhl mit
einem Hiwi einen Vertrag über mehr als
630 Mark ab, zahlt die Uni nur einen
Arbeitgeberanteil von 9,75 Prozent zur
Rentenversicherung. Damit „kostet“
der Student den Lehrstuhl 76 Mark
weniger, als wenn er für 630 Mark
arbeiten würde. Für den Student ist
diese Regelung jedoch nicht ganz so
günstig: Er muß selbst weitere 9,75
Prozent zur Rentenversicherung abgeben. Ein Beispiel: Wer gesetzlich krankenversichert ist, keine weiteren Einkünfte hat und 631 Mark im Monat verdient, bekommt nach dieser Rechnung
am Ende nur noch knapp 570 Mark ausgezahlt. Aber zum Abschluß eines Vertrags über mehr als 630 Mark kann man
ja glücklicherweise nicht gezwungen
werden.
Ein weiterer, bis jetzt nicht praktizierter
und wohl auch unzulässiger Trick zur
Kosteneinsparung von Seiten der Hochschulen wäre, nur noch privat krankenversicherte Studenten einzustellen. Für
diese muß sie nur zwölf Prozent Rentenversicherungspauschale zahlen. Die
zehn Prozent Krankenversicherungspauschale entfallen. Der Kreis der „einstellbaren“ Personen würde sich dadurch natürlich erheblich einschränken.
Universitäten und Studenten stehen
also vor einem allgemeinen sozialen
Problem, das sich in nächster Zeit wohl
nicht in Luft auflösen wird und immense Belastungen mit sich bringt.
Unis werden mit dem
Problem allein gelassen
Im Moment werden Universitäten und
Studenten mit diesen Schwierigkeiten
ziemlich allein gelassen. „Das Land hat
im Augenblick andere Prioritäten, wie
zum Beispiel die Haupt- und
Realschulreform und die Zusatzkosten,
die durch die Hochwasserschäden entstanden sind“, entschuldigt der Ministerpräsident. Ja, Herr Stoiber, wir verstehen Sie. Doch wer Sandsäcke
schleppt, Schlauchboot fährt und zur
Haupt- oder Realschule geht, hat leider
mit der Uni nichts zu tun.
Beruhigenderweise wird es nach
Stoibers Meinung nicht bis zur
Fortsetzung auf Seite 2
First man in Web: Carlo Milan hält als erster und bisher einziger Dozent an
Foto: Martin Mai
der Uni Bamberg Vorlesungen online.
SEITE 7
SPORT
Mangelnde Konstanz in Konstanz
Trotz spielerischer Unterlegenheit errang die Handballauswahl der Universität Bamberg doch einen Sieg
Kein Bild mit Seltenheitswert: Die Abwehr wurde trotz vorbildlichen Einsatzes ein ums andere Mal ausgespielt und ein weiteres Gegentor kassiert. Auch der stärkste Bamberger Spieler, Torhüter und
Rückhalt Christoph Siegel sah sich der gegnerischen Übermacht oft genug chancenlos gegenüber.
Von Björn Schimmeyer
„Toll! Die Vorrunde um den Allgemeinen Deutschen Hochschulpokal
findet dieses Jahr in Konstanz statt.
Naja, wenigstens mal eine schöne
Stadt. Und am Bodensee ist auch
immer gutes Wetter.“
Nach fast fünf Stunden quälender Fahrt
im unbequemen Reisebus kamen wir
schließlich bei strömendem Regen und
völlig gerädert an der irgendwo im
Wald gelegenen Unisporthalle in Konstanz an. Nur war die leider noch für
gut eine Stunde von einigen bodenturnenden Sportstudenten belegt, und wir
konnten unsere von der langen Bus-
tortur schmerzenden Muskeln noch
nicht auf ihren Einsatz vorbereiten.
Also erst einmal auf den architektonisch sehr gelungenen Campus, einen
Blick durchs Panoramafenster ins
Audimax geworfen, um dann die sensationelle Aussicht auf den unter uns liegenden Bodensee zu genießen. Die
gesamte Uniauswahl beschloß ganz
spontan, umgehend an die Uni
Konstanz zu wechseln.
14 Uhr. Die Sporthalle gehörte endlich
uns. Und das Unglaubliche passierte:
Bereits vor dem ersten Anpfiff hatten
wir einen Sieg errungen. Die Uni
Bamberg gewann den inoffiziellen
Überlebenstraining
im Bruderwald
Frohen Mutes machen wir uns auf
den Weg...
... aber wo ist er denn, der TrimmDich-Pfad?
War wohl nix. Komisch, daß wir
trotzdem schwitzen...
(tin/isa) Joggen ist eine feine Sache.
Man ist an der frischen Luft, es fördert die Kondition und den Muskelaufbau, ist schrecklich gesund - und
macht Spaß. Zum Glück kommt die
Stadt Bamberg dieser Tatsache mit
sage und schreibe fünf Trimm-dichPfaden entgegen. Also beschließen
wir, zwei motivierte Unimog-Mitarbeiterinnen, dieses Angebot einmal
zu testen. Unsere Wahl fällt auf den
Trimm-dich-Pfad im Bruderwald. Wir
schmeißen uns also in Schale (es ist
erstaunlich, was man so an peinlichen Sportklamotten besitzt) und
ziehen los.
Vielleicht hätten wir uns für unser
Vorhaben nicht unbedingt den Tag
nach dem großen Regen aussuchen
sollen. Vielleicht hätten wir uns aber
auch einfach nur vorher erkundigen
sollen, wo sich dieser Trimm-dichPfad eigentlich befindet. So einfach
ist das Ganze nämlich nicht.
Nachdem wir etwa 20 Minuten etwas
ratlos vor dem verschimmelten, übermoosten Wegweiser gestanden haben
(der rote Sie-sind-hier-Punkt ist leider abgefallen), beschließen wir also,
den Trimm-dich-Pfad tückisch von
hinten einzukreisen und wählen den
Weg am Waldrand entlang. Das hätten wir nicht tun sollen. Von Joggen
kann keine Rede sein. Knöcheltief
waten wir durch den Schlamm, schlagen uns durchs Dickicht, fest entschlossen,
diesen
verdammten
Trimm-dich-Pfad nicht entkommen zu
lassen.
Zehn Mückenstiche, drei Zeckenbisse
und vier zerkratzte Beine später kehren wir fluchend um - verschwitzt,
total verdreckt und frustriert. Unsere
Schuhe können wir wegschmeißen.
Die Klamotten sowieso.
Wo der Trimm-dich-Pfad ist, wissen
wir bis heute nicht; es interessiert uns
auch nicht.
Eigentlich hassen wir joggen.
Trikot Award, mit klarem Vorsprung
vor der Uni Hohenheim.
In hautenge, orangefarbene Trikots mit
seitlichem blauem Streifen der exklusiven Sportbekleidungsmarke „Palme“
gezwängt, standen wir unseren Gegnern im drastischen Schick der 70er
Jahre gegenüber (zu bestaunen im
Glaskasten beim Sportzentrum in der
Feki). Aber das gehörte zu unserer
Taktik. Schließlich mußten wir mit
allen Mitteln kämpfen, um bei diesem
hochklassig besetzten Turnier irgendwie bestehen zu können.
Erstes Spiel gegen Weingarten. Zur
Halbzeit lagen wir nur 5:4 zurück.
Noch war alles drin. Waren wir gar
nicht so unterlegen wie befürchtet?
Oder war der Gegner einfach nur von
unseren giftigen Trikots geblendet?
Doch zu früh gefreut. In der zweiten
Hälfte bauten wir stark ab und unseren
Gegner auf, der uns zu guter letzt dann
doch eine deftige Niederlage einschenkte. Wahrscheinlich hatten wir die
anstrengende Anfahrt noch in den
Knochen.
Zweites Spiel gegen die Uni Hohenheim, den späteren Turniersieger
(Kunststück, mit Studenten, die normalerweise in der Regionalliga oder gar in
der zweiten Bundesliga spielen). Damit
galt wohl auch in diesem Spiel: Dabeisein ist alles.
Eine Sensation
bahnte sich an
Von wegen: Mittendrin statt nur dabei!
Zur Halbzeit führten wir gegen den
haushohen Favoriten mit 7:5. Und die
Schwaben wurden schon sichtlich nervös. Da bahnte sich eine Sensation an.
Aber wieder zu früh gefreut. Im Laufe
der zweiten Hälfte brachen wir erneut
ein und kassierten am Ende die zweite,
allerdings deutlich knappere Niederlage. Haarscharf am ersten Sieg vorbei,
aber immerhin eine klare Leistungssteigerung. Vielleicht in der Mensa zu
schwer gegessen.
Schließlich das dritte Spiel. Dieses Mal
gegen den Gastgeber, die Mannschaft
der Uni Konstanz. Und wieder: Wie
bereits in den beiden ersten Spielen
konnten wir bis zur Halbzeit gut mithalten (lediglich ein 8:6 Rückstand),
um am Ende dann doch wieder mit leeren Händen dazustehen. Von den Sportstudentinnen auf der Tribüne abgelenkt
worden? Mangelnde Konzentration?
Oder war es etwa doch die fehlende
Kondition?
Obwohl wir mal wieder nur Vierter von
Vieren geworden sind, war’s ein
Riesenspaß, weil wir zum ersten Mal
seit Jahren wirklich mithalten konnten
und gesehen haben, daß sich die deutliche spielerische Überlegenheit der
anderen durch bedingungslosen Kampf
und Einsatzwillen zumindest teilweise
ausgleichen läßt. Auch der Betreuer des
Bamberger Teams, Dr. Stefan Voll, war
zufrieden mit dem Auftritt: „Mehr war
einfach nicht drin.“ Und schließlich gab
es auf der fast fünfstündigen Rückfahrt
auch noch ein ansprechendes Beschäftigungsprogramm in Form von Bierkästen.
Feierabend-Touren
(isa) Erstmals bietet der Bamberger
Allgemeine Deutsche Fahrradclub
(ADFC) Radtouren zum Feierabend
an. Jeden ersten Mittwoch im Monat
treffen sich Alltags- und Tourenradler zum Ausflug auf dem Drahtesel in die nähere Umgebung. Die
Touren sind 15 bis 35 Kilometer
lang. Treffpunkt ist um 17 Uhr am
Alten E-Werk, Tränkgasse 4.
USC Bamberg
sucht Nachwuchs
Fußball-Turnier: Casa Nova
gegen Kommando Kalte Ente
(hil) Der Universitäts-Sportclub
Bamberg sucht für die kommende
Saison 1999/2000 sportliche und
lustige Zweibeiner, die gern Volleyball spielen möchten. Die USCMädels brauchen für die Bezirksklasse unbedingt Verstärkung, und
auch die Jungs freuen sich über
neue Gesichter. Trainiert wird in
den Sommermonaten mittwochs
zwischen 19.30 und 22 Uhr in der
hinteren Turnhalle des ClaviusGymnasiums (in allernächster
Keller-Nähe) oder auf Bambergs
Beach-Plätzen. Nähere Infos gibt’s
bei Dieter Matern (Telefon 0951/ 60
16 25 oder 603 02 86).
(hek) Ab Montag, dem 7. Juni, veranstaltet die Universität Bamberg wieder
ein Fußballturnier auf den Rasenplätzen der Feki und des Volksparks.
Anmelden konnten sich ausschließlich
hochschulinterne Mannschaften, die
nur aus Studenten und Angestellten der
Uni Bamberg bestehen dürfen.
Insgesamt sind drei Gruppen mit je vier
Mannschaften und eine Gruppe mit
fünf Mannschaften gemeldet, die so
klangvolle Namen besitzen wie z.B.
„Spice Boys“, „Best of Pest“, „Casa
Nova 4 Uhr 30“ oder „Kommando
Kalte Ente“.
Der Spielmodus sieht vor, zuerst die
Gruppenspiele untereinander auszutra-
gen: jeweils montags bis donnerstags
im Zeitraum vom 7. bis 28. Juni. Spielbeginn ist im Volkspark um 18.45 Uhr
und an der Feki um 20 Uhr.
Weiter geht’s mit den Zwischenrunden
am 30. Juni und am 1. Juli jeweils um
18.45 Uhr im Volkspark, wo die
Gruppenersten und -zweiten im K.o.System um den Einzug ins Halbfinale
kämpfen.
Die Halbfinalspiele finden am 5. Juli
um 18 Uhr im Volkspark statt. Das
Finale steigt zu guter letzt am 7. Juli um
18.30 Uhr am gleichen Ort. Die Fußballteams würden sich sehr freuen, von
zahlreichen Zuschauern unterstützt zu
werden.
FETT & KURSIV
SEITE 8
Studentenausweis
als Telefonkarte
(dot) Einfach den Hörer abnehmen und
draufloswählen - diese sorglose Art des
Telefonierens gehört der Vergangenheit
an. Seit der Privatisierung des Telekommunikationsmarktes steht vor jedem
Pläuschchen in die Ferne erst einmal
die Qual der Wahl auf der Suche nach
der billigsten Nummer. Sind die
Unterschiede bei Inlandsgesprächen
teilweise nur minimal, können bei
Telefonaten ins Ausland schon erhebliche Preisunterschiede auftreten.
Für Studenten gibt es seit diesem Jahr
etwas Neues. Euren Internationalen
Studentenausweis könnt Ihr jetzt auch
weltweit als Telefonkarte verwenden.
Das Prinzip ist ganz einfach: Bei der
Anmeldung erhaltet Ihr von ISIConnect
eine PIN-Nummer. Außerdem müßt Ihr
per Kreditkarte einen Mindestbetrag
von 20 Dollar auf ein Konto einzahlen.
Danach könnt Ihr aus jedem Haus und
jeder Telefonzelle der Welt telefonieren. Ihr müßt nur die gebührenfreie
ISIC-Nummer wählen und Eure PINNummer angeben. Die Kosten werden
dann automatisch abgebucht.
Doch Vorsicht! Was nach günstigen
Studentenpreisen klingt, muß nicht
unbedingt billiger sein als die üblichen
Tarife der Telefongesellschaften. Ein
Gespräch von Spanien nach Deutschland kostet beispielsweise 1,36 Dollar
pro Minute! Ihr solltet Euch also am
besten vorher genau informieren, wieviel Ihr in dem jeweiligen Land bezahlen müßt. Auskünfte erhaltet Ihr unter
der gebührenfreien ISIC-Nummer:
0800/1800263 oder im Internet unter
www.istc.org/how_isi.as
Liebe in der Scheune
(dot) Die romantische, karikierende,
frivole oder gar käufliche Liebe steht
am 12. Juni im Mittelpunkt eines
Konzertes des Ditfurth-Chores. Unter
der Leitung des Bamberger Studenten
Christof Gregor und mit der Unterstützung der Solisten Anne Römmelt Schonungen, Michael Mager und des
Pianisten Thomas Bauer hat der
Ditfurth-Chor ein abwechslungsreiches
Programm einstudiert, das sich von
Johannes Brahms bis hin zu Elton John
erstreckt.
Der Veranstaltungsort für diesen „konzärtlichen Abend“ ist der Schafhof in
Obertheres (A70, Ausfahrt Haßfurt/Theres). Beginn des Konzertes ist 20.00
Uhr. Karten sind im Bamberger Mohrenhaus und an der Abendkasse erhältlich.
Kauf’ Dir einen Seitensprung
Erste One-Night-Stand-Agentur Bambergs vermittelt nicht nur Sexualkontakte
(fra) Ist Euch das Leben in Bamberg
nicht aufregend genug? Wollt Ihr den
Kick? Wollt Ihr Euren Herzallerliebsten
betrügen? Oder habt Ihr einfach nur
Lust - auf einen unkomplizierten „One
Night Stand“? Könnt Ihr auch nur eine
dieser Fragen ehrlich mit „Ja“ beantworten, dann wendet Euch doch vertrauensvoll an die Agentur O.N.S!
Mitten in Bamberg, in einem kleinen
Büro in der Unteren Königstraße, werden seit einiger Zeit professionell
Affären und Partnerschaften vermittelt.
Allein der Name ist Programm: Die
drei Buchstaben O.N.S. stehen für
„One Night Stand“ - die erste Seitensprungagentur Bambergs. Die beiden
Geschäftsinhaber Helmut Gramss (41)
und Günter Hübner (36) hätten jedoch
sicher entschiedene Einwände, würde
man ihre Agentur als reine Sexualkontaktvermittlung bezeichnen. „Manche
wollen auch einfach nur plaudern oder
einen netten Abend mit einem (Gesprächs-)Partner verbringen“, meint
Gramss.
Ohne Herzklopfen ist
Seitenspringen öde
So geht es den beiden findigen Unternehmern bei der Partnervermittlung vor
allem um eines, nämlich um Gefühle.
„Da muß was rüberkommen, wenn man
sich zum ersten Mal sieht.“ So ganz
ohne Gefühle und ohne Herzklopfen sei
doch selbst ein Seitensprung todlangweilig. Passen die beiden Auserwählten
nicht zusammen, kann auch das aufregendste Blind Date ganz schnell enden.
Um unangenehme Überraschungen zu
vermeiden, finden von O.N.S. arrangierte Treffen immer in Lokalen statt,
wo die Wirte zumindest zu Beginn der
„Wir sind der Aldi unter den Partnervermittlern!“ Helmut Gramss (li.) und
Günter Hübner bieten Blind-Date-Pakete für 300 Mark an.
Foto: privat
Verabredung auf die Paare achten. „Vor
allem bei zu aufdringlichen Partnern ist
das schon mal nötig“, erklärt Hübner.
Das eine oder andere Mal ist eben auch
der Computer nicht der zuverlässigste
aller Mitarbeiter. Zum Beispiel, wenn
sich der Muskelprotz aus der Kartei als
absoluter Waschlappen entpuppt.
Sollte aus einer Verabredung einmal
nichts geworden sein, reicht ein zweiter
Anruf in der Agentur, um ein neues
Date zu bestellen. Nicht selten lassen
sich die Kunden wöchentlich neu verkuppeln, und das ganz ohne Provision
pro Vermittlung. Schließlich könne es
für die Betroffenen ein teures Vergnügen werden, sagen die Geschäftsführer,
vor allem, wenn nicht gleich das erste
oder zweite Date so verlaufe, wie es
sich der Kunde vorstelle, und er trotzdem dafür zahlen müsse.
Legt man die Vermittlungspauschale
von 300 Mark im halben Jahr auf eine
Campus für Christus
(tin) Am Donnerstag, dem 10. Juni, präsentiert die Gruppe „Campus für
Christus“ einen Vortrag von Dipl.-Ing.
Alexander Seibel zum Thema „Prophetie - ein Ding der Unmöglichkeit? Wenn Steine reden könnten!“. Andreas
Steinmeister spricht am Donnerstag,
24. Juni, über den „Glauben an einen
lebendigen Gott - ein Mysterium?!?“.
Die Vorträge finden in der Kapelle im
Markushaus, Raum N126, statt und
beginnen jeweils um 20 Uhr.
And the winner is: „Real men eat meat“ - aus zögerlichem Mitßtrauen wird
letztendlich doch ein interkulturelles Küßchen
Foto: Lichtspiel-Kino
Kreisverkehr im Kinosessel
Neunte Bamberger Kurzfilmtage kamen gut an
(sms/tin) Am Sonntag sind die neunten
Bamberger Kurzfilmtage im LichtspielKino wie jedes Jahr mit der Wahl des
Publikumsfavoriten zu Ende gegangen.
Zur Abstimmung im überfüllten
Kinosälchen standen sechs deutsche
Filme, die während der vorhergehenden
vier Tage in die Endausscheidung
gelangt waren.
Den Hauptpreis durfte Oberbürgermeister Herbert Lauer letztendlich an
„Real men eat meat“ von Maria von
Heland, einer deutschen Filmemacherin
schwedischer Herkunft, überreichen. In
einfühlsamen Schwarz-Weiß-Bildern
beobachtet die Kamera die zögerliche
Annäherung zwischen dem schwedischen Jungen Ask und der Mongolin
Tsatsa, die sich während einer Geschäftsbesprechung ihrer Väter für einige Stunden miteinander beschäftigen
müssen: Die Frage, ob die beiden schon
einmal geküßt haben, wird am Ende
doch noch für beide Seiten zufriedenstellend gelöst... Alles in allem eine
schön erzählte interkulturelle Begegnung, die gerade wegen ihrer schlichten
Selbstverständlichkeit bewegt.
Der zweite Preis ging an „WG“, einen
Film von Patrick von Boetticher, der
eine Männer-WG mitsamt ihrer (typisch männlichen?) Problembewältigung vors Objektiv holt. Als Drittplatzierter ging Anja Perls KnetgummiAnimation „Idölle“ aus dem Rennen,
eine amüsante Abhandlung über die
problematische Beziehung zwischen
einer Schnittblume und einer Küchenkatze.
Erstmals wurde in diesem Jahr auch der
Preis der Filmvorführer verliehen. Das
Lichtspiel-Team kürte die Hommage an
den Kreisverkehr mit dem Titel „Divina
Obsesión“ zu seinem Favoriten. Der
Film von Volko Kamensky gefiel ihnen,
weil er in seiner Philosophie einfach
„eine runde Sache“ sei und nicht nur
auf Filmvorführer, die ja gewohnt
seien, „mit Kreisbewegungen umzugehen“, eine hypnotisierende Wirkung
ausübe.
Die „Bereicherung der Bamberger Kulturlandschaft“ durch die Kurzfilmtage
ist der Stadt Bamberg immerhin den
Bamberger Reiter aus Schokolade und
einen Scheck im Wert von 1000 Mark
als Hauptpreis wert.
UNIMOG gratuliert.
Verabredung pro Woche um, sind
männliche Kunden - rein rechnerisch mit nicht einmal zwölf Mark für ein
Date dabei. Günstiger kann professionelle Partnervermittlung nicht sein.
Deshalb bezeichnen Gramss und
Hübner ihre Agentur zu Recht als den
„Aldi“ unter den Partnervermittlern.
Für Frauen ist der Service sogar kostenlos.
Kribbeln im Bauch und das total günstig
Das Konzept geht auf. Denn eines ist
klar: Je mehr Frauen in der Kartei zur
Verfügung stehen, desto größer wird
die Bereitschaft der Männer, tatsächlich
300 Mark für das Vergnügen eines
„Blind Date“ auf den Tisch zu legen.
Mittlerweile haben sich mehr als 500
Interessenten in die computergestützte
Kartei aufnehmen lassen. Längst beschränkt sich das Einzugsgebiet der
Agentur nicht mehr nur auf Bamberg.
Filialen in Nürnberg, Bayreuth und
sogar in Rothenburg und Zwickau zeugen von großer Begeisterung für den
Seitensprung zwischendurch.
Neugierig geworden? Das günstige
Kribbeln im Bauch ist ganz einfach zu
bekommen. Ruft an bei O.N.S. (0951/
1324420) oder schaut einfach vorbei im
Büro von Gramss und Hübner in der
Unteren Königstraße und laßt Euch
registrieren. Der Computer wird sich all
Eure Vorlieben und geheimen Wünsche
merken und den passenden Partner für
Euch finden, und niemand wird je davon erfahren!
Erfahrungsberichte können gerne auch
anonym an die Redaktion weitergeleitet
werden.
Abstiegsgespenst
3
(kos/bse) Es hat einen Namen: Andy
Köpke! Erst hat er die Nürnberger in
die zweite Liga geführt, dann die
Frankfurter Eintracht, und jetzt hat er
es erneut getan. Wieder die Franken.
Es war insgesamt eine schwarze Woche
für Bayerns Fußball. Zuschauerkrösus
SpVgg Unterhaching stieg in die erste
Liga auf, und der FC „90 Sekunden“
München mußte drei Tage vorher erfahren, daß wirklich erst dann Schluß ist,
wenn der Schiri abpfeift.
Für den 1. FC „Klassenerhalt ist gesichert“ Nürnberg war nach den letzten
90 Minuten dieser Spielzeit aber wirklich Schluß. Wer konnte denn schon
ahnen, daß nicht erstligataugliche
Frankfurter den amtierenden Meister
Kaiserslautern mit 5:1 vom Platz fegen
würden. Wer außer Günther Koch,
schon während der ersten Halbzeit
einem Herzinfarkt nahe, fragte, wann
die Nürnberger denn mit dem
Fußballspielen anfangen würden.
In seiner nervenzerreißenden Reportage völlig verzweifelt, stand er kurz
davor, seinen Job hinzuschmeißen. „Ich
kann das nicht mehr mitanschauen!“
Das muß er jetzt auch nicht mehr!
Sollen die Münchner ihre Stadtmeisterschaft in der ersten Liga ausspielen.
Den Nürnbergern reicht die zweite.
Mit 200 Senioren
im selben Boot
Von Meike Vögele und
Silvia Herrmann
Genau so haben wir uns das
vorgestellt: Wir schmoren auf dem
Oberdeck der „Christel“, die Vögelchen piepen, die Seniorin am
Nachbartisch entledigt sich vorsorglich ihrer Schuhe, und die Eisfrau hat sich auch schon angekündigt. Diese nachmittägliche Idylle
wird nur durch Kapitän Josef
Kropf gestört, der uns per Lautsprecher enthusiastisch auf die
romantischen Fischerhäuschen
„Klein-Venedigs“ aufmerksam
macht.
Während wir seinen Ausführungen
höchstinteressiert folgen und den
Blick entspannt schweifen lassen,
stellen wir in Sekundenschnelle
fest, daß wir den Altersdurchschnitt auf dem Kahn ganz beträchtlich senken. Dem Kapitän
wäre nach eigenen Angaben auch
lieber, er hätte „mehr junge Damen“ an Bord.
Mit der Entspannung ist es urplötzlich vorbei: „Vorsicht am
Oberdeck, die erste Brücke kommt,
bitte alles hinsetzen“ Erheiterung
bei den Senioren, die mutigsten filmen bis zum letzten Moment im
Stehen weiter - Respekt! Wir schippern inzwischen durchs Grüne,
haben die pompösesten Gebäude
Bambergs schon hinter uns gelassen und treffen flußabwärts auf
eine Reihe winkfreudiger Anwohner. Im Gegensatz dazu waren die
Terrassen „Klein-Venedigs“ praktisch ausgestorben.
Die rasende Geschwindigkeit,
mindestens 10 km/h (!), wird gedrosselt, als wir auf die Schleuse
zusteuern. Fachmännisch klärt
Käpt’n Joe den interessierten und
damit den männlichen Teil der
Fahrgäste über die technischen Finessen des komplizierten Schleusvorgangs auf.
In nicht einmal zehn Minuten ist
der immense Höhenunterschied
von fünf Metern überwunden - das
Oberdeck wartet übrigens immer
noch auf die Frau mit dem Eistablett. Wir verlassen den linken
Regnitzarm, überqueren den
Main-Donau-Kanal und erreichen
den imposanten Bamberger Hafen.
Irgendwo zwischen dem ersten und
dem zweiten Hafenbecken taucht
schließlich die Eisfrau auf und
verwandelt die schwitzenden in
nunmehr schwitzend schlotzende
Fahrgäste, die den zahllosen Futtermittel- und Kiesschiffen keineswegs die ihnen gebührende Aufmerksamkeit schenken. Schon melden sich erste Kinderstimmen:
„Fahren wir jetzt zurück?“
Instinktiv haben unsere kleinsten
Passagiere den Sinn des halsbrecherischen Wendemanövers durchschaut, bei dem uns - mit „Titanic“-geübtem Blick - nur auffällt,
daß für die 200 Touris eindeutig zu
wenig Rettungsboote vorhanden
sind. Der Rest ist bekannt:
Schleuse, Klein-Venedig, Brückenwarnung - nicht unbegründet, wie
Kapitän Kropf uns vertraulich mitteilt. Apropos Warnung: So eine
Fährschiffahrt ist ja ganz lustig,
aber bei weitem keine zehn Mark
wert. Einziger Kommentar der Besatzung zum Thema Studentenermäßigung: „Des gibt’s net, wir
sind generell schon so ermäßigt.“
SEITE 9
DOMSCHERGE
Ausflug in die dritte Dimension
Schleichwegla
statt Trampelpfad
Im größten deutschen Holographiemuseum spielt die Wahrnehmung verrückt
(isa) Es muß nicht immer der HainSpaziergang mit Bierkeller-Besuch
sein. Stattdessen einmal ein Rundgang
unter dem Motto „Vom Essigkrug zum
Bocksbeutel“ oder „Heilige, Huren,
Hebammen“ gefällig? Vielleicht wollt
Ihr eher das „literarische Bamberg“
erkunden oder doch lieber „Bamberg
als Bierstadt“?
Unter
diesen
und
anderen
Gesichtspunkten läßt sich Bamberg
nämlich auch betrachten - eine interessante Alternative, nicht nur, wenn die
Eltern mal wieder zu Besuch sind. Wer
Lust hat, Bamberg einmal von anderen
Seiten kennenzulernen, hat mit dem
Schleichwegla e.V. bis Ende Juli noch
vierzehnmal die Gelegenheit dazu.
Weitere Informationen gibt’s unter
0951/96 85 527.
Von Isabella Eigner
Der Truthahn-Hals scheint zu schmekken. Jedenfalls wirkt der Typ so, der da
gerade ‘reinbeißt. Ich sehe jeden Bartstoppel, den fettverschmierten Mund.
Mir ist schlecht. Ob das an meinem
Gehirn liegt? Vielleicht hat das ja die
Sache mit der Dreidimensionalität noch
nicht kapiert.
An Lernobjekten ist im Bamberger
„Holowood“, Deutschlands größtem
Holographiemuseum in der WillyLessing-Straße 10, kein Mangel. In elf
Räumen verblüffen auf 250 Quadratmetern Hologramme unterschiedlichster Art seit 2. Mai die Besucher. Vom
Rennwagen bis zum Fotomodell, vom
Stilleben mit Ballettschuhen und Sektglas bis zu Boy George gibt’s alles dreidimensional. Beim Hubble-SpaceTeleskop kann man sogar von oben in
die Röhre gucken. Am liebsten will ich
hinter die Hologramme greifen. Weil da
einfach irgendwas sein muß.
Zur Grundausstattung
gehört ein Laser
Da ist aber nichts. Nur ein optisches
Gitter auf Spezialfilm, das der exakt
eingestellte Punktstrahler über den
Hologrammen zum Leben erweckt.
Befragt man Leiter Tim Frieb, der in
Erlangen Physik studiert hat, genauer,
wird schnell klar, wie aufwendig und
teuer ein Nichts sein kann. Siebeneinhalb Monate haben er und seine Mitarbeiter an dem Museum gearbeitet, vorher fast zwei Jahre geplant. Drei bis
vier Wochen dauert allein die Herstellung eines einzigen Masters, das dem
Original in der Fotografie vergleichbar
ist. Was man zum Holographieren
der bei diesem Riesenschädel ist, will
ich mir lieber gar nicht vorstellen. Und
daß der gesamte Vorgang im Dunkeln
abläuft, erst recht nicht.
Das Museum wird
permanent verändert
Garantiert dioxinfrei: der holographierte „Eierkorb“
braucht, sind in erster Linie ein dreidimensionales Objekt und ein Laser.
Vom Master können dann beliebig viele
Hologramme erstellt werden. „Holo
vom Holo“ nennt das der Fachmann.
Bis es soweit ist, warten unzählige nervenaufreibende Nächte auf den Holographen. Holographiert werden muß
nämlich auf dem optischen Tisch, und
zwar mit jeder Menge Zubehör von der
Linse bis zum Strahlteiler. Nicht nur,
daß all das mit absoluter Präzision aufgebaut wird - während der Aufnahme
darf sich auch absolut nichts bewegen.
Aus diesem Grund wiegt der optische
Tisch im Keller des Museums schlappe
2,6 Tonnen und ist auf vier Autoreifen
gelagert. Schließlich rauscht in der
Willy-Lessing-Straße nicht wenig
Foto: isa
Verkehr vorbei. Aus diesem Grund
arbeiten Frieb und seine Leute nachts.
Was im Fall einer Tomate allerdings
auch nichts hilft. Soll die nämlich holographiert werden, ist guter Rat, oder
besser, guter Laser, teuer. Der muß
schneller sein, als eine Tomate, die rapide Flüssigkeit verliert, in 20 Sekunden
schrumpeln kann. Dieser Vorgang, der
für menschliche Augen nicht erkennbar
ist, würde auf dem Master nur unscharfe Flecken hinterlassen. 500 MW
Leistung hat ein solcher Laser - soviel
wie eine Million Baustrahler.
Schwierig wird es auch, wenn etwas
richtig Großes holographiert werden
soll. So wie ein T-Rex-Schädel etwa. Je
größer das Objekt, desto größer der
optische Tisch, erklärt Frieb. Wie groß
Der T-Rex ist nach Friebs Wissen das
derzeit größte Hologramm in Deutschland. Zwei auf einen Meter mißt es.
Und Tim Frieb ist mächtig stolz darauf,
das merkt man. So wie auf das ganze
Museum. Weil es vor allem spannend
sein soll, werden ausgestellte Hologramme wie technische Erklärungen
permanent ausgetauscht. Neben den
Hologrammen von Standard bis Kunstedition - teils aus eigener Produktion,
teils Leihgaben des optischen Musuems
Jena - sind das vor allem optische
Anordnungen und Computeranimationen rund ums Hologramm. Und kaufen
kann man auch was. 1000 Motive bietet
der umfangreiche Verkaufskatalog an.
Einschließlich Typ mit Truthahn.
Das Museum ist übrigens jeden Tag von
10 bis 18 Uhr geöffnet. Und Studentenermäßigung gibt’s auch.
Der Sandmann
in der Bibliothek
(tin) Noch bis 12. Juni läuft in der
Staatsbibliothek eine Ausstellung mit
dem Titel „E.T.A. Hoffmann: Der
Sandmann“. Zu sehen gibt es Handschriften und Erstausgaben, vor allem
aber Illustrationen zum „Sandmann“.
Veranstalter ist die E.T.A.-HoffmannGesellschaft.
Krieg der Bamberger Kinos
Wettbauen der Filmpaläste: Versinken Cineasten bald in 6360 Kinosesseln?
Von Hildegard Gehles
Halle zu betreiben - der Investor ging
jedoch pleite. „Abgeschminkt“, möchte man meinen, doch wenig später fand
sich ein neuer Geldgeber: MercedesScholz baut in der Kärntenstraße (die
Verlängerung der Feldkirchenstraße)
bereits an einem Kino-Komplex für die
Ufa.
Im Winter vergangenen Jahres gesellten
sich zu diesen Plänen drei weitere
weshalb er allen Projekten die Konzession zum Bau erteilte. Das nennt man
dann „politisch aktiv ins Tagesgeschehen eingreifen“.
Mit wachsendem Entsetzen sieht der
Chef der Ufa, Volker Riech, dem
Treiben in Bamberg zu: Die Konkurrenzsituation hier übertreffe sogar die
von Großstädten. In Bamberg sei auf
Dauer nur ein Multiplex-Kino rentabel,
Wer schon einmal in Bambergs Kinos
war, weiß, was Rückenschmerzen sind.
Wo sich der Besucher in anderen
Städten am Kinotag längst in breiten
Sesseln räkelt, quetscht man sich hier
noch immer zum Festpreis von elf
Mark zwischen die harten Rückenfoltern. Anno dazumal gut gemeinte
Saalnamen wie „Fuchsbau“ können
nichts daran ändern, daß man
sich angesichts der Ausschmückungen rund um die
Leinwand eher in ein
Kasperltheater als in einen
Kinosaal versetzt fühlt. Einziger Lichtblick in Bambergs
Kinolandschaft ist das „Lichtspiel“, das durch sein außergewöhnliches
Programm
allen Anspruch auf Luxus
vergessen läßt.
Vor drei Jahren schließlich
bequemte sich die Ufa, größter Kinobetreiber Deutschlands, einen Antrag auf Umbau des 90 Jahre alten Luitpold-Kinos zu stellen. Bald
schon war sie nicht mehr das
einzige Unternehmen, das
sich für die Bamberger KinoWüste interessierte: „Multiplex-Kino“ tönt es heute von Auf die Plätze - fertig - los! Bald hat jeder Bamberger sein eigenes Kino.
allen Seiten: Wenn die fünf
denn zur Finanzierung eines mittleren
geplanten Großkinos in Bamberg und
Projekte hinzu: Auf dem Dach des
Baus um die 15 Millionen Mark benötiUmgebung wirklich gebaut werden,
Atriums soll ein Kino-Center entstehen,
ge man mindestens 350 000 Besucher
versinken wir im nächsten Jahrtausend,
die Post AG plant gleich gegenüber ein
jährlich. Laut Statistik gingen 1998 in
verteilt auf 29 Säle, in 6360 weich
selbiges und ein Investor aus Hamburg
ganz Bamberg jedoch nur 208 000
gepolsterten Sesseln - das entspricht
möchte, weil’s grad so schön ist, schräg
Besucher ins Kino.
ungefähr der Einwohnerzahl der
gegenüber, Ecke Luitpold- und LudDennoch will keiner der Investoren aufGemeinde Gaustadt.
wigstraße, ebenfalls bauen.
geben: Während die einen schon fleißig
Zuvor dürfen wir uns jedoch in
Da vier Großkinos in der Kleinstadt
bauen, sind die anderen noch in der
Restaurants, Ausstellungshallen, auf
nicht genug sind, plant Herr Ertl in seiPlanungsphase. Wer von Euch den BauBowlingbahnen und allem, was ein
nem gleichnamigen Einkaufszentrum
wütigen etwas Gutes tun will, der gehe
„Erlebniscenter“ heute so bieten muß,
in Hallstadt inzwischen auch schon fleinun täglich ins Kino, falls Ihr Euch entbis zum Abwinken amüsieren. Die
ßig und tönt zur Konkurrenz hinüber:
scheiden könnt. Denn auch StudenSanierungsarbeiten an den Luitpold„Gewinnen wird nicht der, der als Ertenpreise und Kinotage machen ein
Kinos wurden allerdings bereits auf
ster anfängt, sondern der, der die Kungutes Kino aus...
unbestimmte Zeit eingestellt - statt desden überzeugt - der Beste!“ Derselben
Das meint zumindest eine Bürgerin aus
sen plante die Ufa, einen Kinokomplex
Meinung ist auch der gar zu entscheiSchilda.
auf dem Gelände der Opel-Wenglerdungsfreudige Stadtrat in Bamberg,
Das Deutsche Haus in heutiger Zeit: eher Bruchbude als Stadtbücherei.
Lesecafé und Onlinezugang
Bücherei zieht um: in drei Jahren viermal so groß
(km) Das Deutsche Haus macht sich
fein. Die Umbauarbeiten für den Umzug der Stadtbücherei in die Obere
Königstraße sind in vollem Gange.
Die Erweiterung der Nutzfläche von derzeit 350 auf 1200 Quadratmeter stellt
eine der wichtigsten Maßnahmen dar,
um die Bibliothek anziehender zu
machen. Sie soll keine reine „Ausleihstation“ mehr sein, sondern Treffpunkt.
Dafür sind sowohl ein Lesecafé als auch
Internet-Plätze in Planung. Da mehr
Raum zur Verfügung steht, können jetzt
auch Autorenlesungen gehalten werden.
Durch diese Maßnahmen hofft man, die
durchaus gute Akzeptanz der Bücherei
in der Bevölkerung auf 30 Prozent
Nutzeranteil auszubauen.
Ob allerdings der Etat mit dem Umzug
aufgestockt wird, ist fraglich. Daher ist
auch nicht sicher, ob der Bestand
erweitert wird. Auch die Frage nach
neuen, längeren Öffnungszeiten kann
bereits jetzt beantwortet werden: Die
derzeitige Zahl von insgesamt 14
hauptamtlichen Mitarbeitern dürfte das
kaum zulassen.
Es bleibt also zu hoffen, daß die Stadtväter ein Einsehen haben und der
Bücherei den Status einräumen, den sie
als Bildungs- und Begegnungsstätte
verdient hat.
KULTUR
SEITE 10
BUCH
Die Bewerbung: ein
politischer Roman
(ipl) Ein junger Mann aus Norddeutschland betritt kurz vor Dienstschluß das
Rathaus einer süddeutschen Kleinstadt:
Carsten Schröder will sich um das Amt
des Bürgermeisters bewerben. Vor diesem Hintergrund betrachtet Manfred
Zach in seinem Roman „Die Bewerbung“ die kommunalpolitische Praxis
kritisch und mit subtilem Humor.
Doch es dreht sich nicht alles um Politik. Erst einmal freilich löst die Bewerbung im Ort Verblüffung aus, denn dort
wählt man seit Jahren den gleichen
Bürgermeister. Dieser und seine Verwandtschaft, die „Nobiles“, haben sämtliche Machtpositionen inne. Warum also
fordert Schröder sie heraus?
Diese Frage führt den Leser in die
Vergangenheit der beiden Kontrahenten
beziehungsweise die deren Väter. Beide
waren Nazigrößen. Schröders Vater
hatte jedoch eine Beziehung zu einer
Jüdin, aus der ein Kind hervorging:
Schröders Bruder. Diesen sucht er jetzt.
So begibt sich der Leser mit Schröder
auf die Suche nach seiner Vergangenheit, nach seiner Identität und nach der
Wahrheit.
Je näher Schröder dieser kommt, desto
gewalttätiger wird der Widerstand der
„Nobiles“. Intrigen, Verrat - es gibt sogar Tote. Die Wahl tritt in den
Hintergrund. Gegen Ende nimmt das
Geschehen jedoch eine völlig überraschende Wendung.
Intelligent und vielschichtig aufgebaut,
beansprucht der Roman viel Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn Zach die
„Einheimischen“ hin und wieder Dialekt sprechen läßt. Nicht zu vergessen
seine oft satirischen Beschreibungen
der Politiker. Und in diesem Zusammenhang ist wohl auch das Zitat zu
sehen, das Zach seinem Roman vorangestellt hat: „Es ist schlimm genug, daß
heutzutage die Wahrheit ihre Sache
durch Fiktion, Romane und Fabeln führen lassen muß.“
Manfred Zach: Die Bewerbung. Klöpfer
und Meyer 1999, 48 Mark.
CD
Everlast:
Whitey Ford sings the Blues
(jha) Den Chart-Hit „What it’s like“
dürften wohl die meisten kennen, doch
das ist längst nicht alles, was Everlast
auf seinem ersten Solo-Album auf die
Beine gestellt hat. So behauptet er
bereits im Booklet, daß dieses Album
nicht nur das schwierigste, sondern
auch das für ihn schaurigste war. Der
Ex-Frontmann von „House of Pain“
erlitt während der Produktion des
Albums eine Herzattacke. Dieser
gesundheiltiche Rückschlag ließ ihn
wohl insgesamt ein bißchen ruhiger
werden was sich auch auf dem gesmten
Album bemerkbar macht.
Trotz dieser Probleme ist ihm, wie ich
finde, ein exzellentes Album gelungen.
Wer „House of Pain“ kennt, den werden
auch die Hip-Hop-Tendenzen nicht verwundern.
Wer aber die Hoffnung hegt, auf dem
Album nur Tracks à la „What it’s like“
zu finden, der wird enttäuscht sein. Das
heißt allerdings nicht, daß nicht noch
andere „poppig-bluesige“ Lieder zu finden sind (siehe Albumtitel). Der leicht
sozialkritische Ansatz von „What it’s
like“ zieht sich übrigens auch bei den
anderen Liedern durch die Texte.
Nicht immer umsonst, aber draußen
Der ultimative Open-Air-Guide: die wichtigsten Sommer-Events exklusiv auf einen Blick
(ps) Für alle, die noch nicht in die diesjährige Festival-Saison gestartet sind, bei
Rock im Park/Ring im Regen standen, oder die in Holland beim Dynamo oder
Pinkpop die Sonne aufgehen ließen, hat UNIMOG den ultimativen Open Air Guide
zusammengestellt. Natürlich nur für die, die noch Lust haben, weitere versiffte
Wiesen, Äcker, Parkplätze, spottbillige Getränke und Fressalien sowie die ultrasauberen Dixie-Klos ausgiebig zu genießen:
Juni
Für Flötenspieler am 12.6.: 2. Sommer-Open-Air in Bamberg auf dem Freigelände der Konzerthalle (Bands: Jethro Tull, Fiddler’s Green, Amon Ra)
Für Sparer vom 18.-20.: 12. Würzburger
„Umsonst und Draußen“ auf der Talavera
Mainwiese (Infos: Tel. 0931/883521 bzw.
4174410; gratis)
Für Masochisten: Summer in the green (auch am 3.) in Bayreuth (Bands: PUR
(?), Willy Astor,...)
Am 3. Zum Dritten: Rheinkultur in den Bonner Rheinauen (Bands: Fun Lovin’
Criminals, Bloodhound Gang, Pitchshifter, Creed, Keilerkopf, Ryker’s; Tickets:
gratis)
In Dänemark vom 1.-4.: Roskilde 99 (Bands: R.E.M., Metallica, Monster Magnet,
Marilyn Manson, Robbie Williams, Die Sterne, Skunk Anansie u.a.; Infos:
0431/393964; Tickets: 198 DM )
Für Exil-Jamaikaner im Westen vom 2.-4.: Summerjam 99 am Fühlinger See in
Köln (Bands: Burning Spear, Freundeskreis, Mad Professor, Gentleman u.a. Infos:
0711/2364588; Tickets: 99 DM)
Für Exil-Jamaikaner im Süden vom 9.-11.:
Chiemsee Reggae Summer in Übersee/Chiemsee (Bands: Freundeskreis, Konkoba, Luciano,
Aswad, Burning Spear; Infos: 08621/7181;
Tickets: 78 DM inkl. Camping)
Für Metaller (I) vom 19.-20.: Mind over Matter
in Oberwart/Österreich (Bands: Slayer, Sepultura,
Soulfly, Fear Factory, Overkill u.v.a.)
Am 10./11. in Erfurt: Highfield (Bands: Garbage,
Fanta 4, Heather Nova, The King, Liquido; Infos:
089/336659; Tickets: 69 DM + 13 DM für
Camping)
In Hessen am 24.6: Asta-Open-Air auf dem
Frankfurter Uni-Campus (Bands: Absolute
Beginner, Sunna Day Real Estate; Infos:
069/448779; Tickets: 10 DM)
Am Bodensee am 17.7.: Rock am See in
Konstanz (Lenny Kravitz, Liquido, Fun Lovin’
Criminals; Infos: 07531/908844; Tickets: 58 DM)
Für Tripper und Hopper am 25./26.: Phaze ‘99 in
Köln am Fühlinger See (Massive Attack, The
Roots, Asian Dub Foundation, Urban Dance
Squad; Infos: 0711/2364588; Tickets: 77 DM)
In Rothenburg vom 23.-25.: Taubertal Open Air
(Bands: Liqiudo, Fun Lovin’ Criminals, Bananafishbones, Miles, NNA, Paradise Lost; Infos:
09861/9333579; Tickets: 85 DM)
Der Insel-Klassiker vom 25.-27.: Glastonbury/
UK (Bands: R.E.M., Beautiful South, Bush, The
Corrs, Texas, Manic Street Preachers, Lenny
Kravitz)
Für Metaller (II) vom 25.-27.: With Full Force bei
Leipzig (Bands: Ministry, Monster Magnet,
S.O.D., Bolt Thrower, Sepultura, NoFX, Agnostic
Front, Pitchshifter und v.a.; Infos: 0375/2040712;
Tickets: 80,- DM)
August
Die Fantastischen Vier: Co-Headliner bei einigen der
größten Open-Airs in Europa - bald auch in Bamberg.
Foto:Visions
DAS ULTIMATIVE FESTIVAL IM JUNI am 25./26.: SOUTHSIDE-Open-Air auf
dem Flugplatz Neubiberg bei München (Bands am Samstag: Massive Attack, Blur,
Bush, Hole, Placebo, Blondie, Chemical Brothers, Everlast, Stereolab, Molotov,
Hellacopters, Notwist, Bananafishbones; Bands am Sonntag: Marilyn Manson,
Guano Apes, Fanta 4, Live, Liquido, Pavement, Catatonia, The King, Him, Goo Goo
Dolls, Orgy; Infos: 089/336659; Tickets: 79 DM (Camping: 15 DM)
Fast dasselbe Line-Up an vertauschten Tagen spielt beim HURRICANE in
Scheessel (zwischen Bremen, Hamburg und Hannover gelegen; selbe Kosten und
Info-Nummer wie beim Southside)
Auch am 26. in 24 Kneipen und auf 5 Open-Air-Bühnen: das 7. Honky Tonk
Kneipenfestival in Schweinfurt (Infos: 09721/803885)
Juli
An der Saar am 3.: Rock am See in Losheim (Bands: Fanta 4, NoFX, Tocotronic,
Bloodhound Gang, Absolute Beginner, Lagwagon, H2O, Busters, Donuts; Infos:
06951/9941188, Tickets: 74 DM)
Für Metaller (III) am 6.7.: Wacken ‘99 bei
Hamburg (Bands: Napalm Death, The Gathering,
Bolt Thrower, Dimmu Borgir, Hammerfall u.a.;
Infos: 04627/183838; Tickets: 76 DM inkl.
Camping)
Für Gothic/Wave-Freaks am 14./15.: ZILLO-Festival auf dem Hildesheimer
Flugplatz (Bands: Paradise Lost, Wolfsheim, New Model Army, Deine Lakaien,
Apocalyptica, DE/Vision, Inchtabokatables; Infos: 040/85388853; Tickets: 84 DM
inkl. Camping)
Der klassische Abschluß der Festival-Saison vom 20.- 22.: BIZARRE-Festival in
Köln (Bands: Red Hot Chili Peppers (einziger Auftritt in Deutschland!), The
Offspring, Silverchair, Wolfsheim, Dog eat Dog, Tocotronic, Blumfeld, Type o
Negative, Fanta 4, Deine Lakaien, Paradise Lost, Cardigans, Catatonia u.a.; Infos:
0228/3676767; Tickets: 99 DM, 26 DM für Camping)
Anmerkungen:
* Das für Juli angekündigte Familien-Fest auf dem Bamberger Plärrer mit Fanta
4 und Fettes Brot wurde auf einen noch nicht bestätigten Termin Mitte August
verschoben.
* Alle Telefonnummern verstehen sich ohne Gewähr und die Preise zuzüglich
VVK-Gebühren. (weitere Infos: www.festivalplaner.de)
* Nun denn: Viel Spaß!
Was hat eine Regentonne
mit Herzklopfen zu tun?
Tanztheater EXTATE hat am 17. Juni Premiere
Das Tanztheater EXTATE will einen Abend bieten mit Plüsch und Lack,
Foto:privat
Hecheln und Stöhnen und jeder Menge Zitronenbonbons.
(fra) Was hat eine Regentonne mit
Herzklopfen zu tun? Ganz einfach:
Eine tragische Regentonne spielt eine
der Hauptrollen in „Herzklopfen“, der
neuesten Inszenierung des experimentellen Tanztheaters EXTATE.
„Herzklopfen“ verspricht also einen
wahrhaft spannenden Abend mit Herz,
mit Klopfen, mit Rhythmus, mit
Berührung und Zärtlichkeit, Hecheln
und Stöhnen, mit Plüsch und Lack, gel-
Meine Freundin ist ein Ungeheuer!
Feministische Hochschulgruppe versteht sich als Diskussionsforum
(fra) Unter dem Motto „Neue Medien neue Chancen für Frauen“ veranstaltet
die feministische Hochschulgruppe
Ungeheuer am 16. Juni 1999 einen
Vortragsabend für medieninteressierte
Frauen.
Die Referentin Dr. Gabriele Hoffacker,
selbst Journalistin und Autorin zahlreicher Online-Guides gerade für Frauen,
wird sich vor allem mit der Frage
beschäftigen, was der heute vielzitierte
Begriff „Neue Medien“ überhaupt
umfaßt. Worin bestehen konkrete
Chancen für Frauen? Können weltumspannende digitale Netzwerke helfen,
ihre besonderen Interessen besser
durchzusetzen?
Computer, Multimedia & Co. fordern
von Userinnen immer neue Kenntnisse
und Fähigkeiten, doch was muß frau
wirklich wissen, um das Internet als
Werkzeug optimal für sich zu nutzen?
Im Zusammenhang mit dem Vortrag
bietet Ungeheuer im Juli einen Einfüh-
rungskurs in HTML an, der Programmiersprache, die für das Erstellen von
Websites benötigt wird. Genauere
Daten können dem Semesterprogramm
der Hochschulgruppe entnommen werden, das überall an der Universität ausliegt.
Die Hochschulgruppe Ungeheuer sieht
sich jedoch nicht nur als Infobörse zum
Thema Frauen im Internet, sondern versteht sich auch als Diskussionsforum in
Sachen Frauen, Gesellschaft und
Karriere.Auch bietet sie Kontakte zu
verschiedenen Frauengruppen nicht nur
in Bamberg.
Interessenten können sich unter der
Nummer 0951/67605 mit Nikola Winkler in Verbindung setzen.
ben Zitronenbonbons und Blutdruckmessern.
Wer wissen will, welchen tragischen
Part die Regentonne inne hat, der besorge sich Karten für die Premiere am 17.
Juni oder für eine der folgenden Vorstellungen (18. bis 20. Juni), jeweils um
20.30 Uhr im Studio am Markusplatz.
Für die neue Produktion hat die Gruppe
ihre eigene Musik komponiert, Texte
geschrieben und ein Bühnenbild entworfen. Sprache, Bewegung, Musik
und Tanz verbinden sich zu einer neuen
Ausdrucksform im Theater.
SEITE 11
KULTUR
CD
Basement Jaxx:
Remedy
(loi) Vielleicht bleibt der Sommer ja so,
wie er begonnen hat. Dann gehen wir
‘raus, bewegen uns draußen, erfreuen
uns an der Sonne. Sollten wir mal eine
Sonnenpause brauchen, bleiben wir
halt drinnen und hören vielleicht diese
Platte. In jedem Fall sollten wir uns gut
bewegen, das heißt auch tanzen. Basement Jaxx kommen aus London, werden dick gehypt und machen Housemusik. Dazu tanzen wir also und fühlen
uns ganz gut.
Das Vocoderstimmen-Geheule nervt
nur anfangs, daß es manchmal eiert:
dito. Die Beats pumpen tief, die Tracks
sind mal rund, mal eckig, und die
Vocals machen ab und an flockige
Songs aus ihnen. „Red Alert“ ist ein
fruchtiger Hit, für die Stehparty mit
Cocktail in der Hand. „Same Old
Show“ ist ein übel abgedrehter Klopfer,
der nach Sex riecht.
Zwischendrin gibt’s auch mal zurückhaltende Stücke, zum Aus-demFenster-Gucken oder zum Knutschen.
Lauter leckere Dinge, so lecker wie die
Platte. Da ist Groove drin. Mit Samba
und Breakbeat. Ob zu oder außer
House, die Knie swingen mit. Bis in
den Kopf geht die gute Laune, die
Musik ist wieder dort, wo sie herkommt: ausgedacht zum Tanzen. Das
sollten wir. Bis nach dem Sommer.
Stereophonics:
Performance & Cocktails
(dot) Der Name der Stereophonics
klingt irgendwie seltsam vertraut, und
neu sind die drei Jungs aus Südwales
nun wirklich nicht. Bereits 1992 gegründet, ließen sie sich vier Jahre Zeit
bis zur Veröffentlichung ihres ersten
Albums „Words get around“. Den richtigen Durchbruch schafften sie aber erst
1998, als sie mit dem begehrten Brit
Award für den besten Newcomer ausgezeichnet wurden. Seither werden die
Stereophonics als die Nachfolger der
ersten Britpopgeneration gefeiert.
Und das zu Recht: Ihr zweites Album
„Performance and Cocktails“ ist eine
Mischung aus rockigen Anklängen à la
The Verve und melodiösem Gitarrenpop. Besonders eindringlich wirkt
die leicht rauhe Stimme des Sängers
Kelly Jones in Stücken wie „The
Bartender and the Thief“ oder „Just
looking“. Beide Lieder stürmten schon
in der ersten Woche nach ihrer Veröffentlichung die Top 5 der britischen
Charts.
Ihre neueste Singleauskopplung „Pick a
Part that’s new“ schaffte ebenfalls auf
Anhieb den Sprung in die vordersten
Plätze der Hitlisten und ist auf jeden
Fall mit dem Prädikat „ohrwurmverdächtig“ zu versehen. Es ist wohl nur
noch eine Frage der Zeit, bis
„Performance and Cocktails“ zum
Pflichtprogramm der Bamberger DJs
gehört.
Acht Süppchen über einem Feuer
Bamberger Studentenbühnen arbeiten unter dem Motto „Freies Theater“ zusammen
(tin) In Bamberg gibt es mittlerweile
acht Studententheater-Gruppen. Bisher
hatte jede für sich mit den technischen
und organisatorischen Schwierigkeiten
einer Theaterinszenierung gekämpft:
Da müssen Probe- und Aufführungsräume gefunden werden, oft gegen
hohe Saalmieten, die den Großteil der
Einnahmen auffressen; da gilt es
Kostüme und Bühnenbilder heranzuschaffen und bei kommerziellen
Anbietern teuer eine Lichtanlage zu
mieten; da geht viel Zeit für Werbung
und Öffentlichkeitsarbeit drauf.
Ende November 1998 beschloß Holger
Saarmann vom Studententheater
„Chamäleon“, daß es so nicht weitergeht und wandte sich an seine studentischen Mitstreiter, um endlich alle,
damals noch sieben, Theaterinitiativen
an einen Tisch zu bekommen. Es entstand das „Freie Theater Bamberg“.
Dabei soll es nicht darum gehen, alle
theaterspielenden Studentengruppen
zusammenzuschmelzen. Jede Bühne
behält ihre eigene Identität und ihren
Namen.
Im Grunde ist das „Freie Theater
Bamberg“ eine achte Studentenbühne,
die für ihre Projekte aber Schauspieler
aus allen anderen Theatergruppen
schöpft, wie auch bei ihrem ersten
Projekt „Endspiel“ von Samuel
Beckett.
Freies Theater als
kulturelle Schnittstelle
„Wir wollen eine Schnittstelle sein“,
erklärt Thorsten Grießhammer, der die
neue Bühne mittlerweile unter seine
Fittiche genommen hat. Eine Schnittstelle nicht nur zwischen den Theatergruppen, sondern unter Umständen
auch zwischen verschiedenen kulturellen Bereichen. So könnte sich Thorsten
Grießhammer auch vorstellen, „nichtdramatische“ Projekte anzugehen oder
mit entsprechenden Initiativen zusammenzuarbeiten.
Denn Zusammenarbeit ist das große
Stichwort. „Woran wir zur Zeit arbeiten, ist zum Beispiel ein gemeinsamer
Fundus“, so Thorsten Grießhammer.
Samuel Becketts „Endspiel“ war der Auftakt des neugegründeten „Freien Theaters“. Zug um Zug wollen die Bamberger
Fotos: T. Grießhammer
Studententheater nun eine gemeinsame Infrastruktur entwicklen.
Dann müßte nicht mehr jede Theatergruppe bei ihren Inszenierungen ein
völlig neues Bühnenbild und neue
Requisiten zusammentragen, sondern
könnte auf die gemeinsame Sammlung
zurückgreifen. Was noch fehlt, ist ein
Raum in der Universität. Entsprechende Anfragen wurden bereits an die
Universitätsleitung herangetragen. Bisher kam allerdings noch keine Reaktion.
Ein weiteres Problem, das in absehbarer Zeit gelöst werden könnte, ist die
Suche nach einem ständigen gemeinsamen Probenraum. Den Schauspielern
schwebt dafür die Studiobühne am
Studenten wollen
Studiobühne zurück
„Und wohin gehen wir zum Proben?“ Dieses Problem könnte sich bald lösen,
wenn nämlich die Studiobühne wieder zur Studentenbühne würde.
Wenn einer einen Zinken hat...
Calderón-Spiele zeigen „Cyrano de Bergerac“: Premiere am 2. Juli
(ipl) Bald ist es wieder soweit: In der
Alten Hofhaltung finden ab 2. Juli die
„Calderón-Spiele“ statt. Dieses Jahr
führt das E.T.A.-Hoffmann-Theater
„Cyrano de Bergerac“ auf.
Edmont Rostands romantische Komödie erzählt die Lebensgeschichte des
Abenteurers Cyrano de Bergerac. Der
Soldat Cyrano ist der Prototyp des
romantischen Helden. Ein wortgewandter, sensibler Poet, aber leider mit
einer sehr langen Nase gestraft. Er verliebt sich in seine Cousine Roxane.
Doch wegen seiner Nase traut er sich
Markusplatz vor. Zwar kann der Raum
schon jetzt kostenlos für Aufführungen
genutzt werden, Proben sind dort allerdings nicht möglich. Zudem müssen
die Studenten ihre Termine mühsam
mit dem Spielplan des E.T.A.-Hoffmann-Theaters abstimmen. Was viele
gar nicht wissen: Die Studiobühne
wurde ursprünglich von Schülern und
Studenten aufgebaut. Die Räume gingen dann irgendwann in die Trägerschaft der Stadt und von dort ans
Theater über. Grießhammer hofft, daß
die Bühne jetzt, da das E.T.A.-Hoffmann-Theater anbaut und wahrscheinlich für das Studio keine Verwendung
mehr hat, wieder zu dem wird, was sie
einmal war: eine Studentenbühne.
nicht, ihr seine Liebe zu gestehen.
Roxane bittet ihn, auf ihren Freund
Christian aufzupassen, einen schönen,
doch auch etwas dummen jungen
Mann. Dieser bedient sich seinerseits
Cyranos Wortwitzes für die Liebeskorrespondenz mit Roxane. Cyrano
läßt sich darauf ein, um wenigstens so
seine Liebe auszuleben. Aufgrund dieser Briefe verliebt sich Roxane in
Christian. Erst Jahre später, als Cyrano
in ihren Armen stirbt, erkennt sie, daß
sie durch Christian immer nur Cyrano
geliebt hat.
Seit 1973, dem 1000jährigen Bestehen
Bambergs, finden die Calderón-Spiele
als Freilichtaufführung in der Alten
Hofhaltung statt. E.T.A. Hoffmann war
ein Bewunderer des spanischen Dichters Pedro Calderón de la Barca (16001681), deshalb der Name. Bei den
Freilichtspielen werden aber nicht nur
Stücke Calderóns aufgeführt; auch
andere Autoren kommen zu Wort.
„Cyrano de Bergerac“ hat am 2. Juli
Premiere, die weiteren Spieltage sind
der 3., 4., 6. bis 9., 13. bis 18.und 20.bis
24. Juli. Der Vorverkauf läuft bereits.
Philosophie meets Ökonomie
Neunte Hegelwochen von 5. bis 7. Juli
(dot) Daß Marx und Macchiavelli nicht
nur weltfremde Philosophiestudenten
interessieren, beweisen die Bamberger
Hegelwochen von 5. bis 7. Juli bereits
zum neunten Mal. Mit dem Ziel, nicht
nur akademisches Publikum anzusprechen, hat Prof. Dr. Simon Schäfer vom
Lehrstuhl Philosophie II der Uni Bamberg prominente Vertreter aus Wirtschaft und Forschung in die Sinfonie an
der Regnitz eingeladen.
Das Motto der Referenten lautet in
diesem Jahr „Die Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft“. Den Eröffnungsvortrag am 5. Juli zum Thema
„Emanzipation der Ökonomie - Krise
des Sozialen“ hält Prof. Dr. Peter
Meyer Dohm von der Volkswagen AG
in Wolfsburg. In einem historischen
Abriß wird der Referent seine Position
zur Frage der „Sozialverträglichkeit“
der marktwirtschaftlichen Ökonomie
darlegen.
Der zweite Vortrag am 6. Juli versucht,
den Stellenwert des Menschen in einer
„globalisierten“ Ökonomie kritisch zu
hinterfragen. Prof. Dr. Oswald
Schwemmer, Philosophieprofessor an
der Humboldt Universität Berlin, analysiert unter dem Titel „Der Mensch homo oeconomicus oder Kulturwesen?“ die kulturphilosophischen
Hintergründe des ökonomistischen
Menschenbildes.
In der abschließenden Diskussionsrunde am 7. Juli werden die beiden
Hauptreferenten gemeinsam mit weiteren Fachleuten aus Wirtschaft und
Wissenschaft die „Zukunft der Wirtschaftsgesellschaft“ diskutieren. Die
Vorträge im Rahmen der Hegelwochen
beginnen jeweils um 19.15 Uhr.
Glücklicherweise stehen die Studenten
mit ihren Ideen nicht allein da. „Wir
konnten einige Professoren der Literaturwissenschaften für unser Vorhaben
begeistern“, verrät Grießhammer.
So wurden der beherzten Studenteninitiative sofort reichlich Gelder versprochen. Davon ist allerdings noch kein
Pfennig da. Trotzdem ist schon einiges
geschehen: Die Bühnenscheinwerfer
der Universität werden bereits gemeinsam genutzt. Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit arbeiten die Studenten
jetzt eng zusammen und werben
gemeinsam für ihre Projekte. Eine
unmittelbare Konkurrenz ist laut
Thorsten Grießhammer sowieso nicht
gegeben, da nicht alle Bühnen auch
gleichzeitig aktiv sind.
Das Gesamtziel ist also, eine Infrastruktur zu schaffen, auf die alle kulturell engagierten Theatergruppen zurückgreifen können. Oder mit den
Worten von Holger Saarmann: „Jeder
kocht sein eigenes Süppchen - aber
über einem gemeinsamen Feuer.“
Die Bamberger Studentenzeitung.
Ausgabe 19 - Kostenlos
8. Juni 1999 - Jahrgang 5
Warum der UNIMOG ab
jetzt OTTFRIED heißt
(kos/sms) Eigentlich ist UNIMOG doch
ein
netter
Name
für
eine
Studentenzeitung. Schon wegen dem
Vergleich
zum
gleichnamigen
DaimlerCrysler Allzweckfahrzeug.
Genauso wie der zugegebenermaßen
recht plumpe, traktorähnliche Geländewagen hat sich auch unser UNIMOG
stets mühsam durch unwegsames
Gebiet gekämpft, um sich schließlich
auf dem schwierigen universitären
Terrain behaupten zu können. Warum
also nennen wir uns plötzlich um?
Gerade jene dummerweise von uns
nicht in allen Details bedachte Verbindung zur allmächtigen DaimlerChrysler AG erwies sich schließlich als
verhängisvoll.
Schon seit längerem planten wir, unser
Printmedium um ein Online-Angebot
zu erweitern. Da die Domäne
„www.unimog.de“ jedoch bereits durch
Bye-bye UNIMOG
Scheiden tut weh, aber es muß
halt sein. Mit dieser Ausgabe
nehmen wir Abschied vom guten, alten UNIMOG. Aber nur
äußerlich: Mit neuem Layout
und Namen starten wir voll
durch und zeigen’s DaimlerChrysler. An unserem Anspruch
hat sich nichts geändert.
Hierold kämpft für
Sprachenzentrum
One-Night-Stand
gewünscht?
Wieviel Kino
braucht der Mensch?
Open-Air-Tips für
den Sommer
besagtes
DaimlerChrysler-Produkt
belegt war, kamen wir um eine förmliche Anfrage bei der Unimog-Zentrale
in Gaggenau nicht herum. Dort wurde
uns aber unmißverständlich klargemacht, daß wir weder einen ähnlichen
Domänen-Namen nutzen könnten, noch
OTTFRIED sucht
den Ottfried
(dan/fra) Wir heißen OTTFRIED,
wer noch? Wie jede andere anständige Zeitung veranstaltet auch der
Noch-UNIMOG pünktlich zur Namensänderung
ein
heiteres
Gewinnspiel.
Das ganze Leben ist ein Quiz.
Deshalb machen wir es Euch ganz
einfach und stellen noch nicht einmal eine Preisfrage! Wir suchen
Ottfried, das ist alles.
Studenten dieses Namens werfen
bitte eine Kopie ihres Personalausweises (Adresse und Telefonnummer nicht vergessen!) in einen
unserer Briefkästen vor den Mensen
in der Innenstadt oder der Feki. Zu
gewinnen gibt es ein kostenloses
Jahresabo - Lieferung frei Haus!
Der Schein trügt. Bei der Umbenennung des UNIMOG ging es nicht immer so friedlich zu, wie es hier den Anschein hat.
Bis zur Geburt von OTTFRIED mußten in der Redaktion harte Kämpfe ausgefochten werden. Doch auch
DaimlerChrysler hat es nicht geschafft, uns zu entzweien. Wir machen weiter.
Foto: mra
daß der Name „Unimog“ in irgendeiner
Weise auf unserer Website auftauchen
dürfe. In einer Rücksprache mit einem
Anwalt riet dieser davon ab, den
Konzern herauszufordern, da unter Umständen hohe Anwalts- und Gerichtskosten auf uns zukommen könnten.
Das wollten wir uns wirklich nicht
zumuten. Vom Publicity-Effekt einer
Schlagzeile der Art: „DaimlerChrysler
zerschmettert Studentenzeitung vor
Gericht“ hätten wir letztlich wohl auch
nicht viel gehabt.
Die Frage, die wir uns stellen mußten,
lag auf der Hand: online mit Namens-
änderung oder alles beim alten lassen?
Nach langem Hin und Her in der
Redaktion, hitzigen Debatten unter den
Herausgebern, vergeblichem Hoffen
auf Aus-, Umwege oder sonst irgendeine Lösung, fiel dann irgendwann die
Entscheidung.
Wie sie ausgefallen ist, könnt Ihr unschwer auf dieser Seite erkennen. Und
wenn schon mal was entschieden werden muß, dann macht man das auch
richtig! So werden sich unsere Leser
neben einem neuen Namen auch an ein
neues Layout gewöhnen müssen.
Na, wie findet Ihr’s?
OTTFRIED goes online
(sms/hek) Viele schöne und interessante
Dinge
erwarten
Euch
in
OTTFRIEDs Online-Angebot. Da ist
zunächst einmal das „interaktive
schwarze Brett“, ein gut strukturierter
Kleinanzeigenmarkt inklusive Mitfahrgelegenheiten, Bücherbörse sowie
Wohnungsangeboten und -gesuchen.
Hier könnt Ihr alles loswerden und finden, was das Studentenherz (nicht
mehr) begehrt
Natürlich wächst und gedeiht ein solcher Markt mit den Einträgen der
Nutzer - also nur keine Scheu und ‘ran
ans Keyboard! Wir hoffen, daß durch
die virtuelle Darstellung auf Dauer das
Chaos an den „realen“ schwarzen Brettern gemildert oder letztlich gar völlig
ersetzt wird. Eine große Anzahl weiterer Service-Angebote wird Euch helfen,
das Studentenleben einfacher und effizienter zu gestalten. Verraten tun wir
aber nix, wir zählen auf Eure Neugier!
Außerdem wollen wir Euch mit ausgewählten Artikeln der jeweils aktuellen
Ausgabe beglücken.
Ihr werdet dann die Web-Hinweise aus
der Printausgabe praktisch und direkt
als Links im Online-Teil wiederfinden einfach anklicken und lossurfen! Ergänzt wird dies alles durch eine umfangreiche Sammlung von nützlichen
Links und Tips allgemeiner Art. Auch
der Spaßfaktor wird dabei nicht zu kurz
kommen! Außerdem könnt Ihr Lob und
Tadel an OTTFRIED online loswerden.
Natürlich ist das noch lange nicht alles.
Von dem Ergebnis unserer Bemühungen könnt Ihr Euch ab Mitte Juni unter
www.ottfried.de selbst überzeugen.
Wer jetzt schon mehr erfahren will,
kann gerne bei einem unserer Treffen
reinschnuppern (jeden Montag 20 Uhr,
Reichelbräu, kleines Nebenzimmer).
Engagierte Mitarbeiter für den Printoder den Online-Bereich sind jederzeit
herzlich willkommen!
OTTFRIED?
OTTFRIED!
Wer nicht schon längst von alleine
drauf gekommen ist, was sich hinter der
supercleveren und volldurchdachten
Namensgebung verbirgt, den klären wir
an dieser Stelle umfassend und ganz
langsam, quasi zum Mitdenken, auf.
Dem akademisch gebildeten Leser wird
natürlich längst aufgefallen sein, daß
der Name OTTFRIED ein Kompositum
darstellt - und zwar aus Otto und Friedrich. Na, und woher kennen wir diese
Namen? Richtig! Jene Universität, der
Ihr Euer Mittagessen zu günstigen
Preisen und die Gratis-Sprachkurse
verdankt, nennt sich Otto-FriedrichUniversität. Und weil der Ex-UNIMOG
nun mal nicht wenig mit dieser Institution zu tun hat, dachten wir, nennen
wir uns doch einfach OTTFRIED.
Schlau, gell?
Zugegeben: Bis wir auf OTTFRIED
gekommen sind, durchliefen wir verschiedene Stadien der Namensfindung.
Von „Stutz“ (für STUdenTenZeitung),
über „BamS“ (BAMberger Studentenzeitung) und „Hierold Tribune“ bis hin
zu „Unifug“ war alles dabei. Auch so
hochtrabende Namen wie „Alma Matrix“ oder „UniBArometer“ kamen uns
in den Sinn. Schlußendlich und nach
harten, redaktionsentzweienden Kämpfen entschieden wir uns jedoch mit
einer knappen Mehrheit für OTTFRIED
und gegen „Unikat“. Wär’ auch schön
gewesen. Aber mal ehrlich: Ist OTTFRIED nicht allerliebst?