Ritt auf dem Drachen

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Ritt auf dem Drachen
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JAMAIKA • Verblasster Reggae-Mythos
SCHWEIZ • Ski-Rennen durch St. Moritz
RUMÄNIEN • Auf dem lustigen Friedhof
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DEFGH
Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279
Ritt
auf
dem
Drachen
Mit Dschunke und
Fahrrad kommt man in
Vietnam fast überall hin.
Auch an Orte, die es
bald nicht mehr gibt
A
m Ende einer Reise mit Dschunke und Fahrrad durch Vietnam
bleibt nicht die Waschanlagenhitze am stärksten in Erinnerung. Nicht die Qualmwolken und das nie
pausierende Tuckern der Schiffsdiesel,
die einen noch mitten in der Nacht auf
dem Mekong daran erinnern, warum man
diesen Fluss Wasserstraße nennt. Auch
die Sensationen der Nachtmärkte verblassen relativ schnell. Neben Drachenfrucht
und Sumpfspinat warten eingelegte
Schlangen, gebratene Hunde und pfannenfertig ausgeweidete Mäuse auf Hungrige und Touristen, die die hiesigen Spezialitäten mit lüsternem Ekel per Handykamera dokumentieren.
Am stärksten hallt die Freundlichkeit
der Leute nach. Die „Hello!“-Rufe der
Kinder in den Dörfern, sobald sie einen
dieser komischen, bleichen Langnasen
mit Helm und haarigen Beinen in kurzen
Hosen sehen – die vor lauter Zurückwinken auf den teils engen, von Hühnern und
Hunden und Gegenverkehr bevölkerten
Wegen ins Schlingern geraten. Es gibt
sehr viele Kinder in Vietnam, das mit 87
Millionen Einwohnern dichter besiedelt
ist als Deutschland – ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre.
Die Vietnamesen verstehen nicht, dass
die Touristen ausgerechnet Fahrrad fahren wollen. Das ist doch nur etwas für Arme. Sie träumen von Mopeds, dem erschwinglichen Statussymbol im boomenden Land. Allein in Hanoi kommen auf
sechs Millionen Einwohner drei Millionen knatternde, alles gnadenlos verstopfende, selbst Gehwege und Parks unsicher machende Zweitakter. Und dann
sind da noch die nachdenklich stimmenden Orte abseits der Menschenmassen, etwa Quan Lan, eine Insel im Norden.
Auf den ersten Blick ist der Strand von
Quan Lan genau so, wie es sein soll: niemand zu sehen auf dem sanft geschwunge-
Good morning, Vietnam: Sonnenaufgang in der felsigen Bai-Tu-Long-Bucht. Der geschnitzte Drachenkopf am Bug der Dschunke gibt die Fahrtrichtung vor.
nen Bogen feinen Sandes, der in der Nachmittagssonne golden leuchtet. Palmen
säumen das Ufer kilometerweit, die Wellen des Golfs von Tongking berühren es
mit lautem Rauschen, und wer hier geht,
darf sich als Entdecker fühlen, wie der
erste Mensch, der die Abdrücke seiner
nackten Füße hinterlässt. Aber irgendetwas stimmt hier nicht. Die Palmen. Sie
sind unnatürlich geordnet wie strammstehende Soldaten, in Dreierreihe, die Stämme exakt gleich hoch und in gleichem
Abstand. Dazwischen ist plötzlich doch
noch eine schmale Gestalt auszumachen,
die im spärlichen Schatten kauert.
sen ist. Ein, zwei Minuten verweilt sie an
einem Stamm. Sie schaut dem Wasser zu,
wie es im Sand versickert, dann geht sie
zur nächsten Palme, jeden Tag, von morgens bis abends, manchmal ohne einem
Menschen zu begegnen. Vier Tage
braucht sie, bis sie alle Bäume gegossen
hat, dann fängt sie wieder von vorne an.
„Es ist keine so tolle Arbeit“, meint sie,
„schlecht bezahlt.“ Aber es reiche zusammen mit dem Lohn ihres Mannes gut für
sie beide und ihren Sohn. Die Frage, ob
ihr beim Gießen langweilig ist, versteht
sie nicht. Gezählt hat sie die Palmen nie.
„Sie haben mir gesagt, dass es 2000 sind.“
2000 frisch gepflanzte
Palmen stehen am Strand
der Insel Quan Lan.
Die junge Hoyen braucht
vier Tage, um sie zu gießen
Hoyen ist 25 Jahre alt, aber mit ihrem
zierlichen Körperbau würde sie auch als
Zehnjährige durchgehen. Ihr Alter ist ihr
nicht anzusehen. Selbst für hiesige Verhältnisse ist sie extrem vermummt. Fast
alle Vietnamesinnen tragen im Freien einen Mundschutz, wie man ihn von Chirurgen kennt. Damit schützen sie sich gegen
die Sonne. Hoyen reicht das nicht. Sie hat
sich zusätzlich ein weißes Frotteehandtuch um den Kopf gewickelt. Durch einen
Schlitz sind nur ihre schwarzen Mandelaugen sichtbar. Darüber trägt sie den traditionellen Kegelhut. Außerdem hat sie
lange Hosen, Jeansjacke und rosa Gummihandschuhe an. So hockt Hoyen unter
den Palmen und gießt sie mit einem
Schlauch, der an einen Teich angeschlos-
Sie, das sind ihre Chefs von einem
US-amerikanisch-vietnamesischen Joint
Venture. 35 Jahre nach dem Krieg verstehen sich die ehemaligen Feinde gut aufs
gemeinsame Geschäftemachen. Hinterm
Palmenhain stehen schon die Bagger bereit. Bald wird ein Urlaubsresort aus dem
Sandboden gestampft. Die Bäume, die
Hoyen geduldig wässert, sind nur der Anfang. Wahrscheinlich das Ende der
Strandidylle von Quan Lan.
Es ist das alte Dilemma: Was für Individualtouristen den Niedergang der Urlaubsromantik darstellt, bedeutet für Einheimische die Chance, von mehr zu leben
als dem Kärglichen, das Reisfeld und
Hühnerstall hergeben. Sechs von zehn
Vietnamesen arbeiten noch in der Agrar-
und Fischwirtschaft. Seit der Öffnung
für Touristen Ende der achtziger Jahre
wächst der Besucherstrom. Inzwischen
kommen vier Millionen Ausländer jährlich. Zunächst waren es Rucksack- und
Kulturreisende. Das Zauberwort der Zukunft lautet Badeurlaub – Hotelanlagen,
neue Jobs, aber auch Umweltverschmutzung, höhere Lebenshaltungskosten, steigende Grundstückspreise all inclusive.
Die Radler gehören zu den Kulturinteressierten. Sie genießen Quan Lan gerade
deshalb, weil sie hier seit zwei Tagen keine anderen Ausländer gesehen haben.
Doch wie zwiespältig diese Sehnsucht
nach Ursprünglichkeit ist, zeigt sich
schon auf der verschlafenen Nachbarinsel Tra Ban. Dort ist gar nichts von Tourismus zu sehen. 700 Familien leben hier ohne Stromanschluss. Die Radler rollen an
tiefgrünen Reisfeldern entlang. Frauen
unter Kegelhüten gehen mit dem Pflug
hinter Wasserbüffeln her. In gekachelten
Gräbern am Rand der Felder ruhen ihre
Angehörigen. Die Nähe zu den Toten ist
Teil der taoistischen Ahnenverehrung.
Pause an einem Kindergarten. Die Betreuerinnen tragen lindgrüne Krankenschwesternkleidung, an der Wand hängt
eine Zeichnung von National-Onkel Ho
Chi Minh, wie er ein Kind hochhält und
küsst. Die Kleinen singen artig für die
Gäste, der Guide übersetzt: „Graue Haare, langer Bart. Ich träume von Ho Chi
Minh. Er umarmt mich und tanzt mit
mir.“ Einen Kilometer weiter steht die
Krankenstation. Von außen macht das gepflegte Steingebäude einen vertrauenerweckenden Eindruck. Als einer der Radler hineingeht, haben sie nicht einmal ein
Pflaster für ihn. Weiter zur Schule. Der
Direktor lädt zum Grüntee in sein winziges Büro, dessen Tür zum staubigen
Schulhof hin offensteht. An der Wand
wieder Ho Chi Minh, diesmal unter Soldaten mit Kalaschnikows und Palmwedel-
Fotos: Temsch
tarnung. Die Henkel der Teetassen sind
abgebrochen. Die Schule brauche mehr
Bänke, sagt der Direktor, manche Schüler müssten auf dem Boden hocken. Die
Touristen spenden. Eine Besucherin
meint: „Es wäre aber schon schade, wenn
die Kinder so wie wir im reichen Westen
den Schneidersitz verlernen würden.“
Der Guide, der zu DDR-Zeiten in Ostberlin studiert hat, schmunzelt über die
Deutschen: „Sie analysieren Vietnam bis
ins letzte Bakterium.“ Aber die meisten
Urlauber gehen nicht so tief. Quan Lan
und Tra Ban liegen in der Bai-Tu-LongBucht. Sie ist genau so schön, nur viel
weniger besucht als ihre südwestliche
Nachbarin, die zum Welterbe gehörende
Ha-Long-Bucht, in der 400 Touristendschunken registriert sind. Tausende
bizarre Felsen ragen aus dem türkisfarbenen Wasser, genau 1969 sollen es nach
offiziellen Angaben sein – eine Zahl, die
wohl nicht ganz zufällig dem Todesjahr
Ho Chi Minhs entspricht.
Eine Dschunkenfahrt durch dieses labyrinthische Meeresgebirge ist ein meditatives Erlebnis. Ein komfortables auch.
Die besten Schiffe sind geschmackvoll in
dunklem Holz gehalten, ausgestattet mit
klimatisierten Doppelkabinen, eigenem
Bad, großen Sonnendecks und guten Köchen. Am Bug wehrt ein brusthoher, geschnitzter Drachenkopf böse Wassergeister ab. Wer sich bei sanfter Dünung daran festhält, hat die Illusion eines Ritts auf
dem Drachenrücken. Gefahren wird mit
Motor. Nur wenn ein Konkurrenzkapitän
plötzlich anfängt, mit seinen Segeln zu
protzen, ziehen die anderen schnell nach.
Manchmal muss der Kapitän auch die
Geschwindigkeit drosseln und einen der
Fischzüchter nach dem Weg fragen. Sie
leben das ganze Jahr über bei ihren Bassins, in schwimmenden Dörfern – teils
mehr als 100 aneinander befestigte Flöße
mit Holzhütten. Darin ist genug Platz für
sie und ihre Frauen samt Kindern, Wachhunden und Schwarzweißfernsehern, die
sie mit Autobatterien betreiben. Ihre
Ware geht an Großhändler, die vor allem
nach China liefern. Wenn ein Sturm
droht, mieten sie Boote und ziehen ihre
Behausungen in sichere Gewässer.
Die Dschunken ankern über Nacht vor
Ti Top, einem Felsen mit Aussichtspagode an der Spitze. Der Sonnenuntergang
ist grandios. Von oben sehen die Lichter
der vielen Schiffe zwischen den Felsen
aus wie eine Stadt. Aber nichts ist hier
weiter weg als der Trubel einer Metropole. Mindestens einen Drachen-Tagesritt
entfernt.
JOCHEN TEMSCH
Informationen
CHINA
Hanoi
Quan Lan
Tra Ban
Ti Top
VIETNAM
50 km
B a i - Tu Long-Bucht
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REISE
DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/2
Neulich im Flugzeug
Iraker im Paradies
Ganz hinten in
Reihe 26, ein Fensterplatz. Auf den
zwei Sitzen daneben haben bereits
zwei arabisch aussehende
Männer
Platz genommen.
Als das Flugzeug
zum Start anrollt,
fasst sich der neben
mir an die Schläfen, dann schaut er zum Fenster raus,
bläst die Luft durch die Lippen und sagt
etwas in seiner Sprache, das sich nicht
nach Wohlbefinden anhört. „Fliegt er
zum ersten Mal?“, frage ich seinen
Freund, der vorher mit der türkischen
Stewardess deutsch gesprochen hat.
„Zum zweiten Mal“, antwortet der
freundlich, „aber er hat keine Flugangst,
sondern Schmerzen. Das ist eigentlich
eine traurige Geschichte.“
Die zweieinhalb Flugstunden von Istanbul nach München vergehen nun mit
dieser Geschichte. Der Mann mit den
Schmerzen, Mustafa, und sein Begleiter
Alaa arbeiten für die deutsche Botschaft
in Bagdad. Alaa in der Verwaltung, Mustafa als einer von 90 Wächtern, die die
Botschaft bewachen. Am Ostersonntag
dieses Jahres sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seiner Nähe in die
Luft. Mustafa überlebte schwer verletzt,
doch zwei seiner Schwestern, die um die
Mittagszeit auf dem Weg zu ihm waren,
wurden getötet, einer seiner Brüder ebenfalls schwer verletzt. Als Angestellter der
deutschen Botschaft ist diese für Mustafas Behandlung zuständig. Zuerst schickten sie ihn nach Amman in Jordanien,
doch dort konnten ihm die Ärzte nicht
richtig helfen. Mustafa habe noch Bombensplitter im Körper, erklärt Alaa, sein
linkes Auge liege seit der Explosion tiefer, er habe immer Schmerzen.
Nach längerem Hin und Her habe die
Botschaft nun eingewilligt, dass er nach
Ulm dürfe, um dort im Bundeswehrkrankenhaus operiert zu werden. „Ich muss
immer bei ihm sein“, sagt Alaa, „um alles
zu übersetzen.“ Obwohl es eine komplizierte Operation am Schädel ist, sind für
die ganze Behandlungsreise nur 14 Tage
eingeplant, auch Mustafas Visum läuft
dann ab. Und falls es Komplikationen
gibt? „Dann muss ich mich um die Verlängerung kümmern“, sagt Alaa. Er selbst
hat eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, weil er wegen des Irak-Krieges
nach Deutschland geflüchtet war. Vor
einem Jahr hat er beschlossen, zurückzugehen, um beim Aufbau seines Landes zu
helfen. Nun ist er aber desillusioniert:
„Keiner traut dem anderen, es geht nur
um Geld und Religion.“ Er erzähle seinen Nachbarn lieber nicht, dass er bei
der deutschen Botschaft arbeite. „Ich
habe einmal gewagt zu sagen, dass die
Lautsprecher der neuen Moschee neben
meiner Wohnung viel zu laut sind, da
wurde ich als Ungläubiger beschimpft.“
Als wir aussteigen, nimmt Alaa ein
Keyboard aus der Gepäckablage. „In
München bin ich öfter aufgetreten, im
Irak habe ich im ganzen Jahr nur einmal
gespielt – was soll ich also dort damit?“
Bei der Einreise werden die zwei Iraker
an der Passkontrolle ausgefragt, Alaa
wiederholt geduldig Mustafas Geschichte in Kurzform. Klar, dass die beiden anschließend am Zoll auch noch ihre Koffer
auspacken müssen.
Aus der S-Bahn schaut Mustafa mit
großen Augen auf die Landschaft. Er
sagt vorwurfsvoll etwas, was Alaa lachend übersetzt: „Warum hast du dieses
Paradies verlassen?“
HANS GASSER
Die Mühen und Vergnügen des Alltags sind die Themen, die Alex Webb mit einer gewissen Beiläufigkeit umsetzt. Oft beobachtet er Menschen, die ihrerseits etwas beobachten. Diese Aufnahme entstand in
Nicaragua – der Fotograf schlägt das mittelamerikanische Land großzügig der Karibik zu.
Foto: Alex Webb/Magnum/Ag. Focus
REISEBUCH
Buch der Karibik
Der Fotograf Alex Webb macht sich auf die Suche nach der Identität einer äußerst vielfältigen Region
D
ie Handlanger der spanischen
Krone haben in der Karibik
ein Vakuum hinterlassen, als
ihnen Ende des 16. Jahrhunderts ihr Interesse an der Inselwelt abhanden kam. Nachdem Admiral Kolumbus im Januar 1494 an der Nordküste der
heutigen Dominikanischen Republik einen ersten Landeplatz für die spanische
Flotte befestigen ließ, benötigten die
Konquistadoren nur ein paar Jahrzehn-
Die Schicksale der
Inseln ähneln sich, sind
aber nicht identisch
te, um die Einwohner der Karibik wenn
schon nicht vollständig auszurotten, so
doch einen Gutteil von ihnen hinwegzuraffen. Weshalb es in der Karibik bald
nicht mehr genügend Arbeitskräfte gab,
die es auszubeuten gegolten hätte. Mithin sanken die Erträge dieser Kolonien,
und ohnehin erschienen die Edelmetallvorkommen auf dem mittel- und südamerikanischen Festland lukrativer als der
Anbau von aus der Sicht der Europäer
exotischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
In dieses Vakuum stießen die übrigen
europäischen Seefahrernationen als die
neuen Machthaber; und sie füllten auch
das Reservoir an Arbeitskräften wieder
auf mittels ihres perfiden Dreieckshandels: Tand für Westafrika, Sklaven für
die Neue Welt, Reichtümer für das alte
Europa. Die Niederlande und Frankreich waren derart gierig auf dieses Geschäft, dass sie große Territorien in Nordamerika an die Briten abtraten, um dafür im Tausch ein paar karibische Inseln
zu bekommen.
So ähnlich die Schicksale der einzelnen Inseln und späteren Staaten jedoch
verlaufen sind – auch die vielfältigen Einmischungen der USA vom auslaufenden
19. Jahrhundert an sind eine gemeinsame Erfahrung –, die Karibik als einen
einheitlichen Raum gibt es nicht. Es gibt
den immer noch irgendwie existierenden
Sozialismus auf Kuba, es gibt radikal
marktwirtschaftliche und daneben stark
sozialdemokratisch geprägte Gesellschaften, es gibt Inseln, die sich mit dem
Pauschaltourismus arrangiert haben,
und es gibt Staaten wie Haiti und Jamaika, die aufgrund von Misswirtschaft und
Drogenkriminalität in ihrer Funktionsfähigkeit existenziell bedroht sind. Von
einer „vielgestaltigen Identitätsfindung“ schreibt denn auch Karl Spurzem
in seinem Vorwort zu Alex Webbs Fotografie- Band „Karibik“. Eine Identitätsfindung, die von Fall zu Fall dann doch
auf recht unterschiedlichen Einflüssen
und Fundamenten basiert.
Alex Webb, Mitglied der Fotoagentur
Magnum, hat bereits zwei Fotobände veröffentlicht über einzelne karibische Inseln, einen über Haiti, einen über Kuba.
Mit „Karibik“ wagt er sich an ein Porträt
der gesamten Region in ihrer Heterogenität. Selbst die Grenzen definiert
Webb dabei eigenwillig – auch Aufnahmen aus dem festländischen Nicaragua
sind in dem Band vertreten.
Es sind Bilder des öffentlichen Lebens; wenige Aufnahmen nur sind in Innenräumen entstanden. In den Gassen
und den Höfen, hin und wieder auch am
Strand findet Alex Webb seine Karibik.
Seine Bilder sind geprägt von satten Farben, selbst wenn sie mitunter fahl sind
wie das verblichene Braun einer hölzernen Hütte oder das steingraue Grün ei-
Katastrophen bleiben
außen vor – sie sind
nicht symptomatisch
ner Betonwand. Meistens funkeln sie
aber, pastelltönend auf Curaçao, knallig
gelb, rot und orange auf Kuba, nuancenreich blau in Puerto Rico.
Der Tourismus und also die geschönte
Wahrnehmung ist ausgeklammert, ein
einziges Mal zeigt Webb ein Kreuzfahrtschiff und deutet damit diese Facette der
Karibik an. Und auch die ganz großen,
die außergewöhnlichen Katastrophen
und deren Folgen wie das Erdbeben auf
Haiti finden nicht statt in diesem Buch –
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weil sie nicht symptomatisch sind. Von
den Mühen und auch von den Vergnügen
des Alltags berichtet Webb stattdessen.
Beides überhöht er auf eine dezente
Weise, die Aufnahmen werden dadurch
vielfach emblematisch, manche haben
beinahe eine ikonografische Qualität.
Und doch wohnt den meisten Fotografien etwas Beiläufiges inne. Viele sind –
oder wirken zumindest wie – Momentaufnahmen. Immer sind Menschen auf den
Bildern. Sie unterscheiden sich stark in
ihrer Hautfarbe, in ihrer Art, sich zu kleiden, in ihrem Umgang miteinander. Man
sieht sie arbeiten, man sieht sie spielen,
tanzen, einander küssen. Viele der Beobachteten beobachten ihrerseits eine
Szenerie, die die Kamera nicht einfängt.
Erklärende Bildlegenden gibt es nicht in
diesem Band, in dem es um Stimmung
und Atmosphäre geht: Da vermögen Wörter ohnehin weniger als Fotos und als das
Dutzend karibischer Lieder auf der beiliegenden CD.
STEFAN FISCHER
ALEX WEBB: Karibik. Mare Verlag, Hamburg 2010. 124 Seiten inklusive Musik-CD,
58 Euro.
REISE
DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/3
D
er Strand ist weiß, die Palmen
rauschen im Wind, am Nachbartisch der Strandbar sitzen
drei auch nicht mehr ganz taufrische Männer, einer davon mit Rastalocken, sie spielen Domino. Es schüttet
vom Himmel, und wie ein Schleier der
Melancholie legt sich der Vorhang aus
Tropfen über „Alfred’s Ocean Palace“,
trotz des großen Namens eine Wellblechbude nur, mit wackligen Holztischen
und bunt bemalten Stühlen. Die Frau
hinterm Tresen trägt auch bei Regenwetter knappe Shorts. Es ist schwül, 30 Grad
im Dezember. Aus dem Lautsprecher
scheppert Reggae, was sonst.
Es ist sechs Jahre her, da wurde eine
der legendären Institutionen von Negril
– das hoch auf Felsklippen gelegene
Rick’s Café – von herbstlichen Hurrikan-Stürmen zertrümmert. Auf zwölf
Metern Höhe schlugen die Wellen genau
dorthin, wo heute wieder jamaikanische Jungs zum Vergnügen der Touristen ihre durchtrainierten Körper mit
waghalsigen Kopfsprüngen ins Meer
stürzen. Rick’s Café wurde neu aufgebaut, jetzt sieht es nicht mehr aus wie
ein improvisierter Kiffer-Hangout, sondern wie das Hard Rock Café im Baumhauslook. „Erst wenn wir mindestens
20 Dollar im Eimer gesammelt haben,
springen wir“, erklärt Eric, einer der
Klippentaucher. Die Zeiten, in denen es
auf Jamaika irgendwas umsonst gab,
sind längst vorbei.
An Negrils Traumstrand, genau dort,
wo ein freundlicher Rasta namens Johnny in den achtziger Jahren in seinem
„Roots“-Kiosk Papaya- und Kokosnusssaft urwaldfrisch verkaufte, steht heute
Was vom Reggae
übrigblieb
Der einstige Hippie-Strand Negril ist heute eine
Spielwiese der Pauschaltouristen. Doch wer sucht,
findet immer noch das gute alte Jamaika
Keine Mama, die zu dick
wäre, als dass sie nicht im
Hotel vortanzen könnte
Wo früher Johnny frische
Säfte verkaufte, steht
heute ein Nackthotel
das höchst merkwürdige 560-Betten„Hedonism Resort“, eine Art SwingerUrlaubsclub unter All-inclusive-Tarnkappe für die angeblich doch so prüden
Amerikaner. Eine Ironie der Geschichte,
dass sich ausgerechnet die arbeitssuchenden Kinder der Reggae-Pioniere in diesen US-Nudehotels als Kellner verdingen, schon frühmorgens ganze Rudel von
Nackedeis an Pool und Tresen bedienen.
„Babylon“, das von Bob Marley besungene Synonym für westliche Dekadenz,
hat’s offensichtlich durch die Hintertür
ins Rasta-Paradies geschafft.
Es waren die tropische Schwüle, die
feixenden Banjospieler in einer stickigen Ankunftshalle, die wagenradgroßen
Bananenblätter und lässig herumhängende Reggae-Typen, die alternativ angehauchte Europäer vor rund 20 Jahren
in einen Tropenrausch versetzten.
Negril war der Hippie-Strand der Karibik, ein elf Kilometer langes Sahnestück
von Bucht, die schönste und längste der
Insel. Unter Palmen waberten Bässe
durch Freiluftdiscos. Negril war die Antwort der Dritten Welt auf die 68er, und
der Rasta-Kult der schwarze Gegenentwurf zum weißen Hippie. Obwohl Jamaika seit den fünfziger Jahren – dank Errol
Flynn und Harry Belafonte – eine Spielwiese des US-Tourismus ist, blieb die
Rastabucht anders als die massentauglichen Badeorte Montego Bay und Ocho
Rios jahrzehntelang ein Geheimtipp. Gemeinsam beschworen Einheimische und
Besucher in Schwaden von „Ganja“ den
Traum eines konsumfreien, weitgehend
gesunden und überhaupt irgendwie rebellischen Lebens, dessen große Leuchtfigur Bob Marley aus den Slums von
Trenchtown in der Hauptstadt aufgestiegen war.
Irgendwann platzte der Traum. Clubhotels verdrängten die Hütten der Jungs
mit den schwarzen Dreadlocks. Von Riu
bis Iberostar, von den amerikanischen
Ketten Sandals bis Couples: In Negril sitzen sie alle, denn an die Paradiesbucht
zieht es die meisten der jährlich rund eineinhalb Millionen Jamaika-Urlauber.
Aus der Reggae-Rebellion wurde Themen-Marketing – das Sahnehäubchen
auf der immergleichen Tropenkombi aus
Meer, Strand und Sonne. Was auf Kuba
der Kommunismus und in der Dom-Rep
der Billignepp, ist auf Jamaika Bob Marley, dessen Witwe Rita der Insel
allerdings aus einer Art Platzangst
heraus schon vor Jahren den Rücken
kehrte und sich im westafrikanischen
Ghana niederließ.
Negril ist radikaler als der Prenzlauer
Berg: Hier fand nicht die Gentrifizierung
eines Ortes statt, sondern eines ganzen
Lebensgefühls. Dabei ist ein bisschen alternatives Flair durchaus geblieben. Auf
der gewundenen West End Road in Negril, jüngst in One Love Drive umbenannt,
serviert der Rasta-Schuppen „Mi Yard“
wie eh und je das Nationalgericht Ackee
und Saltfish – eine Frucht, die schmeckt
und aussieht wie Rührei. Und wer, quasi
als Reminiszenz an vergangene Zeiten,
Lust auf einen „Spliff“ verspürt, muss
nicht lange suchen: Vom Leuchtturm auf
den Klippen bis ins 7000-EinwohnerÖrtchen kostet die Fahrt mit dem klapprigen Taxi zehn Dollar. Plus Joint, den
der Taxifahrer hinter einer Tankstelle
zuvor. Ganze Teile der Hauptstadt Kingston sind verslumte No-Go-Gebiete, von
urbaner Erneuerung Lichtjahre entfernt. Auf „Irie FM“, dem wohl einzigen
Radiosender der Welt, der ausschließlich
lokale Musik spielt, diskutiert Nachrichtenredakteur Franklyn McKnight, 54,
wie vor 20 Jahren das Thema Repatriierung, die Rückkehr der Sklaven-Nachkommen nach Afrika. Der Sender hat die
höchste Einschaltquote. Die Hälfte der
rund fünf Millionen Einwohner hat die
von Bandenkriegen und Misswirtschaft
überschattete Insel auf der Suche nach
Arbeit verlassen, auch wenn Urlauber in
den Ferienhotels davon wenig mitbekommen. Jamaika setzt auf Erlebnis- und
Massentourismus, will seine Kapazität
in den nächsten Jahren von 5000 auf
15 000 Betten erhöhen. Vorwerfen kann
man das der Insel nicht, „doch ob es den
Bewohnern nützen wird, weiß keiner“,
sagt Rundfunkmoderator McKnight.
Der Strand von Negril ist immer noch der längste und schönste der Insel. Es gibt
auch noch unberührte Abschnitte. Vielerorts herrscht aber genau die Haltung
vor, gegen die die Rastas einst eintraten.
Foto: Peter Dench/Corbis
besorgt, macht’s fünf Dollar mehr. Nach
dem Kurzstopp springt das schrottreife
Taxi nicht mehr an, doch der Dealer im
Busch hat ein Überbrückungskabel zur
Hand – und so kommt man schließlich
doch noch ans Ziel.
Im „Roots Bamboo“-Club tröpfelt es
durchs Dach, auf nasser Tanzfläche drängen sich etwa 50 Urlauber und Einheimische. Ein Vierteljahrhundert hat es gedauert, aber inzwischen ist der kommerzielle Urlaubsflirt eingeschliffen wie eine gut geölte Industrie, zielsicher wie die
Bootstouren zu den Meeresschildkröten.
Hier am Aussteigerstrand gibt sich der
Sex-Tourismus softer und quasi geschlechtsneutral. Auch der tumbeste Tor
hat inzwischen begriffen, dass mit der
Masche Rasta-sucht-Dame-von-Niveau
Geld und manchmal auch Freunde zu machen sind. Ist der Deal darum schlecht?
Überall wird versucht,
den Off-Beat von damals
zu konservieren
„Wer wirklich meint, am Strand die große Liebe zu finden, müsste doch schon
sehr naiv sein“, meint Margot Carter, 51
Jahre alt, eine Schweizerin, die sich vor
zwei Jahrzehnten als Reiseleiterin in
Negril niedergelassen hat. Auch sie kam
mal eines Mannes wegen, inzwischen
lebt sie allein. Der Traumstrand von Negril kommt ihrer Vorstellung vom Paradies aber immer noch recht nahe: „Es ist
unkompliziert, relativ sicher, und jeder
kennt jeden.“ Der Ort scheint seltsam stehengeblieben, gefangen in einem Schwebezustand zwischen dekadent und museal, Bewohner wie Vermarkter sind bemüht, den Off-Beat von damals zu konservieren. Das kann nicht gutgehen. Auf
Fünf-Sterne-Niveau funktioniert es
kurioserweise noch am besten.
Die strohgedeckten, blau-weißen Holzhäuser scheinen an den Klippen zu kle-
ben; weiß gekalkte Stufen wie auf einer
griechischen Insel führen vom Schlafzimmer auf private Badefelsen. Eine blaue
Batikdecke schmückt das Bambusbett
mit Meerblick im zweiten Stock. Ein Pärchen flirtet bei einem romantischen Kerzenlichtdinner in einer Grotte. Aus dem
CD-Spieler der Anlage allerdings tönt
nicht Reggae, sondern kubanischer Jazz
– ein Zeichen der Zeit. Barfuß-Luxus
heißt der Lebensstil, den auf Jamaika
vor allem Chris Blackwell kultiviert, der
Entdecker Bob Marleys. Die Launch-Party für Virgin Galactic Airlines von Richard Branson fand in einem seiner Häuser statt. Mit dem Ohrwurm „My Boy Lollipop“ begründete der 72-Jährige 1964
sein Vermögen, heute gehört ihm ein halbes Dutzend Boutique-Hotels, darunter
die Golden-Eye-Originalvilla, in der
007-Erfinder Ian Fleming ab 1946 sämtliche James-Bond-Bestseller geschrieben
hat. Weitere Anlagen sind geplant, einige mit Aufnahmestudios: „Jüngst waren
Scarlett Johansson und Gwen Stefanie
hier“, erzählt eine Mitarbeiterin Blackwells. Der Zauber der Insel, er lebe noch
– zumindest auf hohem Niveau.
Mit spitzen „Ahs“ und „Ohs“ durchstreifen japanische Jung-Touristen die
ehemalige Marley-Villa an der Hope
Road, kaufen kofferweise Schallplatten,
wohl für irgendwelche Dancehall-Partys
in Tokio. Bobs Fruchtmixer und sein
Bett stehen noch in der Villa, die heute
ein Museum ist. Die Patina eines abblätternden Reggae-Gefühls liegt über der
ganzen Insel – aber etwas von der ursprünglichen „Rebel“-Kraft hat sich
eben doch erhalten.
Ein Uhr nachts, bleich und magisch
steht der Vollmond über Negril. Wie eine
Perlenkette umgarnen die Lichter einer
ganzen Armada von Kreuzfahrtschiffen
das nachtschwarze Eiland: Sinnbild des
Wohlstands, der die Insel umschwirrt
und doch – nach einem halben Jahrhundert Massentourismus – immer noch so
fern für deren Bewohner scheint. Das ist
die vielleicht größte und überall spürbare Tragik Jamaikas: dass die meisten Inselbewohner so arm geblieben sind wie
Wenn Träume reisen...
Seit 1891, als Albert Ballin die Kreuzfahrt erfand, stehen wir für Luxusurlaub auf dem
Wasser. So gilt auch unser heutiges Flaggschiff MS EUROPA, die „schönste Yacht der Welt“,
seit nunmehr 11 Jahren als weltbestes Kreuzfahrtschiff.* An Bord der EUROPA erwartet
Sie – fernab aller Klischees – ein modernes Luxusresort auf Traumrouten rund um den Globus,
mit einer preisgekrönten Küche, umfassenden Spa-, Fitness- und Unterhaltungsmöglichkeiten sowie einem Service, der unvergessliche Urlaubserinnerungen prägt. Kommen Sie
an Bord der „schönsten Yacht der Welt“ und lassen Sie Reiseträume wahr werden.
* Lt. Berlitz Cruise Guide 2011.
Informationen
Montego Bay
Ocho Rios
JAMAIKA
Negril
Kingston
Spanish Town
Karibisches
Meer
50 km
SZ-Karte
Anreise: Direktflug z. B. mit Condor oder Air
Berlin hin und zurück für etwa 800 Euro,
wwww.condor.com, www.airberlin.com, in
etwa 1,5 Sunden mit dem Auto nach Negril.
Unterkunft: „The Caves“, ab 187 Euro pro
Person/Nacht, www.islandoutpost.com
Arrangement: Club Hotel Riu Negril, eine
Woche/DZ/VP mit Flug ab 1400 Euro pro
Person, www.tui.com
Allgemeine Informationen: Für die Einreise
braucht es kein Visum. Jamaikanisches Fremdenverkehrsamt, Tel.: 02104/ 83 29 74,
www.visitjamaica.com
Kann man auf Jamaika heute noch
Spaß haben? Sicherlich: Man kann auf
eigene Faust per Mietwagen in das noch
ursprünglichere Port Antonio oder nach
Black River an der Südküste fahren.
Man kann im angesagten Drei-Etagen-Club „Quad“ in Kingston Goldsprinter Usain Bolt begegnen. Man kann auch
im Hotel bleiben: Beim Reggae-Strandtanzkurs in Negril machen drei Generationen die nicht immer jugendfreien
Hüftschwünge begeistert mit. Keine
Mama zu dick, kein Daddy zu alt, als
dass sie nicht im Kreis mal vortanzen
könnten, während ihre „No-ProblemJamaica“-T-Shirts die Speckröllchen
bedecken.
In den meisten All-inclusive-Zimmern
gibt es literflaschenweise Rum und
Wodka gratis, die Stimmung ist schon
am Morgen dementsprechend. „Zeig
mir, was du hast“, sagt Baron, der junge
Eintänzer. Die Besucherin ist dem
zahnlosen Dominospieler in der Strandbar inzwischen nähergekommen: „Setz
dich doch“, sagt er – „oder willst du mich
heiraten?“ Jamaika bleibt eine integrative Insel, irgendwie. ANDREA TAPPER
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REISE
DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/4
Mit Vollgas durch die Fußgängerzone
PISTENFAHRPLAN
Die Angaben bedeuten in der Reihenfolge der Zahlen:
Schneehöhe in Zentimetern an der Talstation, im Skigebiet, Länge der präparierten Pisten in Kilometern.
Der ADAC-Schneebericht meldet:
DEUTSCHLAND
Trotz der jüngsten Neuschneefälle ist in den deutschen
Alpen und Mittelgebirgen nur teilweise Wintersport
möglich.
Alpen: Zugspitze 0 110 11 Garmisch-Classicgebiet
0 0 0 (noch kein Skibetrieb) Oberstdorf/Fellhorn 10 60
0 (Eröffnung am 4. Dezember) Nebelhorn 0 0 0 (Eröffnung am 11. Dezember)
ÖSTERREICH
In nicht wenigen Skigebieten Österreichs gibt es zum
Saisonbeginn gute Wintersportbedingungen.
Tirol: Hintertuxer Gletscher 15 155 67 Hochfügen/
Hochzillertal 15 40 27 Kaunertaler Gletscher 157 215
27 Kitzbühel 20 45 10 (geöffnet ab 4. Dezember) Kühtai 50 80 4 Obergurgl/Hochgurgl 51 123 100 Stubaier
Gletscher 30 130 86 Skiwelt Wilder Kaiser 20 70 0
(geöffnet ab 4. Dezember) Lermoos/Grubigstein
Salzburger Land: Kaprun/Kitzsteinhorn 69 93 20 10
Vorarlberg: 95 20 Stuben/ Arlberg 40 80 73 St. Anton/Arlberg 20 120 76 Lech 40 75 74
Osttirol: St. Jakob/Defereggental 30 60 52
Kärnten: Mölltaler Gletscher 30 200 35 Heiligenblut
20 80 20
SCHWEIZ
Auch in der Schweiz hat die Wintersportsaison begonnen. Talabfahrten sind aber noch nicht möglich.
Davos 21 86 21 Flims-Laax 10 100 11 Silvaplana/
Engadin/St. Moritz 30 150 20 Klosters 20 86 28
Samnaun 20 60 124 Zermatt 5 173 48 Engelberg 15
150 15 Saas Fee 25 178 51
ITALIEN
Wiederholte Neuschneefälle führen zur frühzeitigen
Öffnung einiger Skigebiete in Südtirol.
Bruneck/Kronplatz 30 90 80 Ahrntal/Speikboden 5 55
6 Sarntal/Reinswald 25 70 14 Welschnofen/Karersee
50 130 1 Corvara/Alta Badia 40 120 10 Schnalstal
50 260 7
Beim St. Moritz City Race messen Hobby-Rennfahrer und Weltklassesportler ihr Können auf einer Skipiste mitten im Ort
L
inks auf der Startrampe steht
ein Typ mit einer grünen Kugel
auf dem Kopf. Er ist hoch motiviert. Zumindest ist das aus den
seltsamen Lauten zu schließen, die der
Mann macht: „Wuuuuuuuuuuuuuih!
Jäääääääääääi!“ tönt es unter dem Globus aus Pappmaché, und seine Mitstreiter, deren Helme ausstaffiert sind mit
roten und blauen Kugeln, jaulen unisono
mit. Nur nicht irritieren lassen. Jede
Sekunde kann es losgehen.
„Blau bereit?“ „Jäääääi!“ „Rot bereit?“ „Ähm, ja.“ Moment, bin ich wirklich bereit? Ist das nicht Wahnsinn hier?
Ich stehe am Start zum St. Moritz City
Race, einem ziemlich schrägen Skirennen. Die Strecke führt durch die Fußgängerzone von St. Moritz, vorbei an Banken, Boutiquen und Bars. Dreierteams
treten gegeneinander zu einem Parallelslalom an, links der Kurs um die blauen
Stangen, rechts der Kurs um die roten
Stangen. Wenn ein Rennfahrer im Ziel
ist, muss er einen großen schwarzen Buzzer drücken, erst dann darf oben der
nächste starten. Der Kurs ist technisch
nicht besonders schwierig, so dass auch
Zur Saisoneröffnung
bieten die Skigebiete
immer Verrückteres
TESTFAHRT
durchschnittliche Skifahrer ihn bewältigen, aber dafür kann es in der Via Serlas,
der Haupteinkaufsstraße von St. Moritz,
ziemlich eng werden für zwei Skifahrer,
die nebeneinander um jeden Zentimeter
Vorsprung kämpfen.
Zur Saisoneröffnung lassen sich die
Skigebiete immer verrücktere Veranstaltungen einfallen: In Samnaun findet eine Nikolaus-Weltmeisterschaft mit
Schornsteinwettklettern statt, in Ischgl
tritt die Band Gossip auf, in Kitzbühel
ist zum Winterauftakt ein schwules
Ski-Happening mit „Gay-Ski-Guiding“, Eisstockschießen und Schlagermusik geplant. In St. Moritz hat man
sich auf sportlichen Spaß konzentriert,
was gut anzukommen scheint. 90 Dreierteams sind am vergangenen Wochenende an den Start gegangen, darunter einheimische Familien, Skilehrer, Gäste
und Prominente.
Vom Podest am Start hat man einen
schönen Blick über die Fußgängerzone
bis zum 120 Meter entfernten Ziel. Am
Start steht ein Riese, der alleine mehr
wiegt als unser Dreierteam zusammen:
Reto Götschi, ein ehemaliger Bob-Weltmeister aus der Schweiz, hinter ihm machen sich seine Teamkollegen warm, Guido Aklin und Ivo Rüegg, ebenfalls Bobfahrer. Im Gewühl vor dem Start zum
Staffelrennen stehen Kinder mit Elchgeweihen aus Plüsch auf dem Helm, Ju-
Heiligenblut
Der Parallelslalom führt über die Via Serlas vorbei an Banken und Boutiquen.
gendliche vom St. Moritzer Skiclub im
hautengen Renndress, Senioren mit
Glühweinbecher in der Hand – und Weltklassesportler wie die Mountainbike-Profis Ralph Näf, Lukas Flückiger
und Michael Albasini. Gegen die wird es
schwer werden, zumal meine Teamkollegen Jakob und Felix, beide 14 Jahre alt,
Fliegengewichte sind im Vergleich zu
den muskelbepackten Athleten.
„Uuuuund – los!“ Entschlossen stoße
ich mich mit den Stöcken ab. Entscheidend ist der Start über die steile Rampe,
dort muss man sich das Tempo holen, um
durch die relativ flache Fußgängerzone
schnell genug ins Ziel am Café Hauser zu
kommen. Am Ende der Rampe wird es hakelig. Die Slalomstangen stehen dicht an
der Häuserecke, die mit weichen Matten
gesichert ist. Es wäre extrem peinlich,
an dieser Stelle aus der Kurve zu fliegen,
und wahrscheinlich auch ziemlich kostspielig. Rechts ragt der Bogner-Shop in
die Piste, links die Konditorei Hansel-
mann, beides sind eher keine Discount-Läden. Bei Hanselmann ist eine
Schachtel Pralinen für 93,40 Franken
ausgestellt, man kann dort auch einen
mit 0,7 Liter Whisky gefüllten Curlingstein kaufen, für 68 Franken. Im Bogner-Laden sind festlich illuminierte Luxus-Winterklamotten zu sehen. Entlang
der Strecke stehen dick eingehüllte Zuschauer, einige haben Pelzmützen auf,
die meisten wärmen ihre Hände an heißen Getränken. Es ist minus 15 Grad
kalt, die Piste, die aus Naturschnee besteht, ist bestens präpariert.
180 Hobby-Rennfahrer versuchen
beim City Race ihr Glück. Im Vergleich
zu anderen Spaß-Rennen ist das noch wenig. Jedermann-Skirennen sind populär,
am Inferno-Rennen in Mürren nehmen
alljährlich 1800 Skifahrer teil, beim Hexenrennen in Belalp melden sich bis zu
1500 Teilnehmer an. Das Inferno-Rennen gibt es seit 1928, die 15,8 Kilometer
lange Strecke am Schilthorn weist eine
Foto: Giancarlo Cattaneo /Swiss.com
Höhendifferenz von 2170 Metern auf.
Das Rennen „Der Weiße Ring“ in Lech
geht über 22 Pistenkilometer und 5500
Höhenmeter, zwischendurch fahren die
Teilnehmer mit dem Lift. Beim längsten
Riesentorlauf der Welt, der Gardenissima im Grödnertal, messen 620 Hobby-
Das Motto der
Veranstaltung lautet:
Fun, Fun, Fun
Rennfahrer ihre Kräfte, die sechs Kilometer lange Strecke hat eine Höhendifferenz von 1000 Metern, 111 Tore sind zu
umkurven. Dagegen ist der Mini-Slalom
in St. Moritz ein Witz. Aber ein gut organisierter, schließlich sind wir in der Kategorie „Fun“ angemeldet.
Auch wenn einige Ex-Weltmeister am
Start sind und manche Freizeit-Racer
die Sache extrem ernst nehmen, heißt
das Motto: Dabei sein ist alles. Gegen
Team 7, die „Fridolins“, scheint das
Team „Süddeutsche Zeitung“ sowieso
keine Chance zu haben. Schon bei der
Konditorei Hanselmann haben die Fridolins einen knappen Vorsprung herausgefahren, und weiter unten bei der Graubündener Kantonalbank sind es schon
zwei Skilängen. Links sehe ich im Augenwinkel den von Norman Foster gestalteten Eingang der Appartement-Anlage
„The Murezzan“, eine halbe Sekunde später zische ich an Dolce & Gabbana vorbei, und schon bin ich im Ziel. Schnell,
wo ist dieser schwarze Buzzer?
Am Ende erreichen die „Fridolins“
den dritten Platz, hinter der Familie Fiol
und dem Team „Angriff“. Unser Team
erreicht vorzeitig einen Sitzplatz beim
Café Hauser, wo es heiße Schoggi und
Tee gibt. Auch gut.
TITUS ARNU
Ein ganzer Berghang Einsamkeit. Aus
der Gondelstation Schareck heraus,
links rüber zur Seppenalm, es ist später
Nachmittag. Gegenüber verschwindet
die Sonne hinter einem Bergkamm und
verleiht ihm für ein paar Momente einen
gleißenden Heiligenschein. 850 Höhenmeter Solo-Carven bis zur Mittelstation,
oberhalb der Baumgrenze sind auch Tiefschneepassagen dabei. Nur ein Kindergarten-Bub übt fern von allem Wintersport-Trubel mit seinem Vater die ersten
Schwünge. Das Skigebiet Heiligenblut
im nordwestlichsten Zipfel Kärntens ist
ohnehin selten überlaufen, eine Woche
vor der offiziellen Eröffnung aber gehört
es trotz wunderbarsten Süd-Alpen-Wetters nur ein paar wenigen Saison-Pionieren – inklusive eines herrlichen Blicks
auf die Spitze des Großglockners.
Das entschädigt auch für die etwa vierstündige Anfahrt aus München, über den
verschneiten Felbertauern, den Pass
Thurn, die Sackgasse entlang durch Orte
wie Winklern und Mörtschach bis nach
Heiligenblut. Es entschädigt für die garstige Kälte, die sich am Schareck auf 2604
Metern beim Abfahren ins Gesicht beißt.
Für 850 Höhenmeter Solo-Carven haben
Alpinisten schon weit mehr auf sich genommen.
hum
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SKIVERGNÜGEN MIT DER
TIROL SNOW CARD
Mit der Tirol Snow Card verwandelt sich
fast ganz Tirol in eine große Skiarena: Über
3.500 Pistenkilometer und 1000 Liftanlagen
können mit einer Skikarte erobert werden.
Mit den ersten Schneeflocken verwandelt
sich Tirol in ein Winterparadies: Tief verschneite Hänge, perfekt präparierte Pisten
und endlose Abfahrten begeistern Skifahrer
und Snowboarder. Mit der Tirol Snow Card
können Wintersportler ihre genussvollen
Schwünge in 81 Skigebieten in Tirol ziehen:
Im größten zusammenhängenden Skiverbund der Welt sind unter anderem die Tiroler
Gletscher (außer Sölden), die Bergbahnen
Kitzbühel, die Skiwelt Wilder Kaiser Brixental, Obergurgl, die Zillertal Arena, das Großglocknerresort, Serfaus-Fiss-Ladis und die
Olympiaregion Innsbruck und Seefeld mit
dabei. Heuer gibt es die Großraumskikarte
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REISE
DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/5
Verjüngungskur
für Frederick
Mit dem vogelverrückten Papa nach Kenia: eine
Reise, die zu einem ungewohnten Rollentausch führt
Reisebegleiter
K
enia war das Land seiner
Träume. Der alte Mann wusste das natürlich noch nicht,
außerdem würde er es so nie
sagen. Er sagte: „Weißt du, wenn ich in
Kenia bin, mache ich es wie Frederick,
die Maus. Kennst du die noch?“
Klar. Frederick aus der Feder des
Kinderbuchautors Leo Lionni spielt in
einer Liga mit Janoschs kleinem Bär
und Tiger. Er verkörpert den Triumph
der feinsinnigen Träumer über all die
mehr in der Zukunft als im Heute lebenden Bausparer und Rentenfondskäufer.
Denn seine Mitbewohner in der alten,
alten Steinmauer horten Tag und Nacht
Nüsse, Weizen und Körner für den
nahenden Winter. Frederick sammelt
Farben und Sonnenstrahlen und Wörter, die er an kalten Wintertagen auspackt. Frederick hat all die Jahre überdauert, einer wie er ist unvergessen,
unsterblich.
Das erste Wort, das mein Vater, der
im Herbst seines Lebens doch gerne ein
alter Frederick sein möchte, in Kenia
sammelt, ist Mzee. So bezeichnen die Kenianer ergraute Männer wie ihn, es wird
ein wenig wie „Muse“ ausgesprochen
und ist keineswegs despektierlich gemeint, sondern ehrfürchtig, hochgradig
ehrfürchtig sogar. Der erste Ministerpräsident Kenias, Jomo Kenyatta, war beispielsweise der Mzee, der Alte, schlechthin. Zwar halten ihn nicht wenige für
einen halbkriminellen Autokraten.
Aber in Kenia, wo halbkriminelle Autokraten an der Tagesordnung sind, verehren viele den alten Kenyatta noch immer
wie einen Heiligen. Auch er hat all die
Jahre überdauert, ist unvergessen. Noch
zu seinem 30. Todestag erschienen lange
Artikel über Kenyatta in den großen
Tageszeitungen. Auf Banknoten ist sein
Konterfei abgebildet, und der internationale Flughafen in Nairobi trägt seinen
Namen.
Ein Autokrat war mein Vater als Sozialpädagoge nur bedingt, die Artikel
über ihn erschienen in der Dachauer Lokalzeitung, und wenn er interkontinental verreist, was er ganz selten tut, steigt
er in ein Flugzeug am Franz-JosefStrauß-Flughafen.
Das mit Kenia, wo eher geträumt als
gesammelt wird, war meine Idee gewesen.
Als Franz Josef Strauß noch lebte und
der alte Frederick als junger Vater mich
und meinen Bruder noch mit auf Reisen
nahm und nicht umgekehrt, sind wir einmal für ein Wochenende mit dem Auto
zum Zelten in den Bayerischen Wald gefahren, ohne Mutter und Schwester. Wir
sind an alle möglichen Orte gereist, aber
ausgerechnet dieses Wochenende in der
Wildnis ist mir seltsamerweise besonders gut in Erinnerung geblieben. Es hat
uns drei wilde Kerle insgesamt vielleicht 100 Mark gekostet, was ich damals für eine Menge Geld hielt. Wir
schliefen irgendwo an einem Waldrand,
brieten selbst gesammelte Pfifferlinge
überm Feuer, und weil die nicht reichten, gab’s obendrauf noch ein paar Hühnerschenkel oder so.
Frederick war damals noch bei allem
schneller und stärker als wir, er plante
die Route, kochte für uns, wenn auch
nicht so gut wie Mutter, und er hätte mit
einer einzigen Grimasse herumlungernde Wildschweine verjagen können. Zumindest glaubten wir das. Außerdem
konnte er erklären, wie es so um Bayern
und Bayerns Grenzregion im Osten
stand. Meistens waren uns aber Dinge
wichtiger wie: „Ja, wo stehen denn jetzt
die Wildschweine?“
Heute bin ich auf Reisen bei allem
schneller und stärker. Ich plane die
Route, koche mindestens so gut wie Mutter – manches, zum Beispiel so unschwäbische (ergo: exotische) Gerichte wie
Guacamole, kann ich sogar besser –, und
ich könnte herumlungernde Paviane mit
einem bösen Blick verjagen. Zumindest
lasse ich das den alten Frederick glauben. Die Reise vom Franz-Josef-Straußins Jomo-Kenyatta-Land kostet zwar etwas mehr als 100 Mark. Statt Pfifferlingen gibt es Ziege am offenen Feuer, und
weil sich, welch eine Überraschung,
noch ein paar hungrige Afrikaner einfinden, gibt es Ugali, kenianischen Maisbrei, obendrauf. Aber das Zelt haben
wir noch immer dabei, um am Regenwaldrand zu schlafen. Und noch immer
ist mein Vater der wildeste Kerl, Meister
der Improvisation, und offenbar durch
eine Art dominant vererbbares FakirGen unschlagbar in punkto Genügsamkeit: „Ach, die dünne Isomatte reicht
mir schon.“
Die anderen Touristen
filmen Löwenbabys, er
guckt nach einem Vogel
Und mal ganz ehrlich: So sehr unterscheiden sich die Entwicklungen in der
bayerischen und kenianischen Politik ja
auch nicht. Viele Jahre war das Land
quasi ein Einparteienstaat, erst die vergangene Wahl hat die Machtverhältnisse ein wenig durcheinandergewirbelt.
Doch anders als in Bayern entlud sich
die Wut der Menschen in Kenia erst an
den Urnen und dann auf der Straße. Die
Zahl der Touristen rauschte folglich in
den Keller. Selbst im altehrwürdigen
Stanley Hotel in Nairobi drehten die Angestellten auch dann noch Däumchen,
als sich die Lage längst entspannt hatte.
Feilscht mit der gleichen, beinharten Taktik um ein
Massai-Armband wie früher um einen Fressnapf auf dem
Daglfinger Flohmarkt: Auf Kenia-Tour mit dem eigenen
Vater geht es natürlich nicht ganz ohne heikle Situationen.
Foto: Prantl
Das alles erkläre ich stolz und in epischer Breite. Frederick hört gespannt zu
und fragt dann: „Du, sag’ mal, was ist
denn das da drüben für ein Vogel?“
Ach, die Vögel. Nach wenigen Tagen
in diversen Nationalparks hat Frederick
neben dem Ausdruck „Mzee“ jede Menge Wörter und Farben notiert, die aber
alle klingen wie Blaumantelschopfschnäpper, Rotschnabeltoko oder Erdbeerköpfchen. Das erste Telefonat in die
Heimat beginnt er auch nicht etwa mit
„Mir geht es soweit gut“, sondern mit
„Wir haben schon 56 Vogelarten bestimmen können. Gesehen haben wir natürlich noch viel mehr“. Als vor einem Rudel Löwen ein grauer, spatzengroßer Vogel vorbeiflattert, reißt der verhinderte
Ornithologe plötzlich den Kopf nach
rechts und ruft: „Uii, was war das für einer?“ Auf den umliegenden Geländewagen wird währenddessen ein Blitzlichtgewitter gezündet, weil sich gerade zwei
Löwenbabys kabbeln. Und morgens wartet er pünktlich zum Sonnenaufgang um
6.17 Uhr auf mein erstes Lebenszeichen,
um dann blitzartig aufzuspringen:
„Schnell, das Vogelbuch, da war wieder
dieser Kolibri-ähnliche von gestern.“
Aber ich kenne es ja nicht anders. Die
Namen Schwarzspecht, Waldohreule
und Turmfalke gehörten mindestens
ebenso zur Jugend wie Littbarski, Völler und Rummenigge oder Nachbarstochter Stefanie. Abends, wenn die Mutter
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rterflug.
einen Krimi sehen wollte, kam Frederick herein und meinte: „Du, ich glaube,
die Kinder wollten sich eigentlich diesen Film über die Steinadler ansehen.“
Ach ja, wollten wir? Jedenfalls konnte
der Alte die heimischen Greifvögel im
Bayerischen Wald einst allein am Sturzflug bestimmen, während ich für die ostafrikanischen Verwandten ständig im
Bestimmungsbuch nachschlagen muss,
weil ich irgendwann an einem Sonntagabend in den Achtzigern wegen eines
Fußballspiels wohl die Dokumentation
über Erdbeerköpfchen verpasst habe.
Es sind dennoch weniger die farbigen
Vögel, die braunen Termitenhügel oder
die Massen an Weißbartgnus, deren Farben Frederick am meisten beeindrucken. Es sind die Menschen, vor allem
die Massai mit ihren rotkarierten Decken um die Schultern. Einen der Umhänge erwirbt er auch gleich als Isomatten-Ergänzung: „Ist vielleicht doch
nicht so schlecht.“ Einen jungen Reisebegleiter wie mich erschüttert es allerdings nachhaltig, wenn er mit der gleichen Taktik über ein Armband der Massai verhandelt wie am Daglfinger Flohmarkt über einen Fressnapf für Hasen.
Noch erschütternder ist allerdings,
wenn man feststellen muss, dass die
Flohmarkt-Fressnapf-Taktik tatsächlich zum Ziel führt. Mein Vater startet
mit einen Gebot von 400 Schilling und
sagt: „Mehr will ich doch nicht zahlen.“
Am Ende zahlt er genau – 400 Schilling.
Auch die Rollenverteilung klappt
ganz gut, vor allem deshalb, weil mein
Vater klar anerkennt, wer hier der Chef
ist. Zugleich nutze ich seine Autorität
bei kritischen Verhandlungen: „Moment, da muss ich erst Mzee fragen.“
Der sammelt am liebsten unersättlich
weiter, Tag und Nacht: das Grün der Teeplantagen um Kericho, das Gelb der Savanne, die Hitze am Äquator, das Rattern des Nachtzuges von Nairobi an die
Küste, das Weiß der Häuser von Mombasa, das Blau des Indischen Ozeans und
Nach der Rückkehr baut er
eine „afrikanische Krippe“
– mit Müll-Kulisse
den Geschmack der Mangos. Ist Fredericks Haarpracht nicht schon wieder etwas dunkler, das Lachen jugendlicher,
ja ist er nicht sogar wieder ein Stück
gewachsen?
All das wird einige Jahre überdauern.
Seit seiner Rückkehr hat er bereits einen
Dia-Vortrag vor mehr als 50 Zuhörern
gehalten und dabei Guacamole nach Art
des Hauses serviert. Er hat an Weihnachten eine „afrikanische Krippe“ mit dunk-
Foto: Jan Lillehamre
Reisende sind selten allein. Unterwegs begegnen ihnen andere, die ein Stück ihres
Wegs mit ihnen teilen. Oder sie entscheiden sich von Anfang an, gemeinsam mit jemandem loszuziehen. Das ist oft schön,
manchmal nur lästig. Immer aber führt es
zu speziellen Situationen, in denen sich die
Reisenden bewähren müssen und sich besonders intensiv kennenlernen. Am Ende
sind es gerade die Reisebegleiter, die eine
Reise unvergesslich machen. In dieser Serie stellen wir einige von ihnen vor.
len Figuren und Müll im Hintergrund
ausgestellt und es damit sogar wieder in
die Lokalzeitung geschafft. Der Journalist habe nur seine Botschaft mit dem
Müll falsch interpretiert, was dem
Schreiber aber schwer zu verübeln ist.
Ich dagegen habe noch nie zuvor innerhalb von zwei Wochen derart viele
Fragen beantwortet, über Landschaften, über Menschen, über Tiere, über Vögel. Eigentlich wären noch ein paar Sonnenstrahlen als Bonus recht gewesen.
Andererseits: Ich habe Zeit.
Vielleicht habe ich es mir als Rentner
ja auch einmal so sehr verdient wie der
alte Frederick, dass mich mein Sohn mit
nach Afrika nimmt. Oder vielleicht sogar in den Bayerischen Wald! Ich werde
dann immer vor dem Sonnenaufgang
aufstehen und so tun, als glaubte ich die
Geschichte mit den Pavianen und dem
bösen Blick. Dann werde ich die Guacamole loben, mich immer etwas langsamer bewegen, als ich das könnte. Ach,
diese Hektik und verschwenderische
Energie der maßlosen Jugend, werde ich
mir dann beim Anblick meines Sohnes
schmunzelnd denken.
Und dann werde ich ganz gemächlich
Farben, Sonnenstrahlen und Vogelnamen sammeln, bis der Winter kommen
kann und ich überzeugt bin: Verdammt,
der Alte hatte recht! Das war damals
wirklich ein Erdbeerköpfchen!
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bekannt als die Insel der Reichen und Schönen, heute ist
sie die beliebteste Ferieninsel
der Deutschen.
Sylt gilt als die Insel der Ursprünglichkeit, der Traditionen
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Kennern liebevoll „die Insel“
genannt, hat sie Kultstatus
erlangt. Hier kann man sein,
wie und wer man möchte,
ganz individuell und doch in
Gemeinschaft.
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Nordseebrandung
spazieren, trifft auf das Weltnaturerbe Wattenmeer, radelt
entlang der weitläufigen Dünenlandschaft, isst Fischbrötchen aus der Hand oder diniert mit den Sternen. Hier
geht man shoppen, wie es
der Geldbeutel erlaubt, feiert
durch die Nacht oder genießt
still den romantischen Sonnenuntergang. Das gesunde Reizklima der Nordsee
schenkt neue Energie - als
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Damaskus geht es auf der Route der BAGDADBAHN über
die Stationen Hama, Palmyra, Aleppo und Göreme nach
Istanbul – auf der Strecke liegen einige der faszinierendsten
Attraktionen des Mittleren und Nahen Ostens. Die BAGDADBAHN gehört zu den bemerkenswertesten Bauvorhaben der
Eisenbahngeschichte: Von 1903 bis 1940 erbaut, verbindet
sie seitdem die irakische Hauptstadt Bagdad mit dem türkischen Konya. Politische Spannungen in der Region führten
in den vergangenen Jahrzehnten jedoch dazu, dass dieser
historische Streckenabschnitt immer wieder unterbrochen
wurde. Komplettiert wird das Schienennetz der BAGDADBAHN unter anderem durch die Seitenlinie, die bis nach
Damaskus verläuft, und durch die Anatolische Eisenbahn von
Istanbul nach Konya. Bis heute stellt die BAGDADBAHN die
symbolische Zusammenführung von Okzident und Orient
dar. Davon überzeugte sich auch schon die wohl bekannteste
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Damaskus : In der syrischen Hauptstadt lassen die Besichtigungen der Umayyaden-Moschee, des Grabmals des legendären
Sultans Saladin und des Azem-Palastes die Vergangenheit des
Osmanischen Reiches lebendig werden.
Palmyra: Noch heute künden das Theater, die Säulenstraße
mit dem Hadriansbogen, das Tal der Gräber und das Bad der
Königin Zenobia von der Schönheit der früheren Oase. Zudem lauschen Sie hier den Legenden des Orients – bei einem
märchenhaften Lagerfeuerabend mit Beduinen.
Krak des Chevaliers: Die Festung gehört zu den besterhaltenen
Kreuzritterburgen in Syrien und diente einst dem Schutz der
Handelsroute zwischen Tripolis an der Küste und Homs.
Aleppo: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der alten syrischen Wirtschaftsmetropole sind die Große Moschee mit dem
Grab des Propheten Zacharias und der Basar in der Altstadt.
Kaymakli: Diese vermutlich im 3. Jahrtausend vor Christus
von den Hethitern angelegte Stadt ist eine von 36 bekannten
unterirdisch aus dem weichen Tuffstein geschlagenen Siedlungen in Kappadokien.
Istanbul: Mit dem Topkapi- und dem Dolmabahaçe-Palast
werden in der türkischen Metropole zwei der bedeutendsten
Bauwerke aus der osmanischen Zeit besichtigt. Krönender
Abschluss der Reise ist eine Kreuzfahrt über den Bosporus.
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Fluggesellschaft von Frankfurt nach Beirut und zurück
von Istanbul nach Frankfurt
UÊ-œ˜`iÀâÕ}v>…ÀÌʈ˜Ê`iÀÊ}iLÕV…Ìi˜Ê>Ìi}œÀˆi
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DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/7
Letzte
Worte
Im nordrumänischen Dorf Sapanta wird mit
dem Tod auf spöttische Weise umgegangen
N
ebel dampft aus den Tälern
und verfängt sich in dicht
bewaldeten Hängen. Oben auf
dem Hügel raucht ein Schafhirte erst einmal seine Zigarette zu Ende,
bevor er antwortet. Außer seinem Schweigen hört man nur den Flügelschlag der
Krähen. Hier in Maramuresch, sagt der
Volksmund, messen die Uhren nicht die
Zeit, sondern die Ewigkeit. Und in der ist
der Tod eine Episode unter vielen: kaum
der Klage wert. Der Schafhirte tritt die
Zigarette aus. „Ihr wollt also zum Friedhof.“ Misstrauisch mustert er unseren
Opel Corsa. „Und wo ist der Bus?“
Touristen gibt es hier hauptsächlich in
Reisebussen. Sie schieben sich in Kolonnen die Serpentinen hinauf, um wadentiefe Schlaglöcher herum und an Pferdewagen vorbei, machen Rast an den uralten
Holzkirchen und gelangen schließlich,
Trauergäste dürfen
auf den Friedhof, ohne zu
zahlen. Alle anderen nicht
kurz vor der ukrainischen Grenze im äußersten Norden Rumäniens, in das Dörfchen Sapanta. Dort geben sie ihre Insassen frei, gleich an den Mauern des „Cimitrul Vesel“, des fröhlichen Friedhofs. Hier
gedenkt man seiner Verstorbenen mit
Spottversen, die der Tischler Ioan Stan
Patras zwischen 1932 und 1977 in mannshohe Kreuze aus Eichenholz schnitzte. Besonders aber gedenkt man des Tischlers
Ioan Stan Patras selbst, dessen Idee ein
nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor
für Sapanta geworden ist.
Trauergäste dürfen das Kassenhäuschen am Haupteingang gratis passieren,
vor dem meist eine gut gelaunte Reisegruppe Schlange steht. Von dort aus
leuchten dem Betrachter etwa 600 bunt
bemalte Stelen entgegen. Jede trägt ein
Bildnis des Toten im Stil der naiven Malerei, darunter einen Vers. Diese persönliche Widmung wird von geometrischen
Mustern umrahmt, deren Farbe bereits
das Wichtigste über den hier Begrabenen
verrät: Gelb steht für Fruchtbarkeit, rot
für Leidenschaft, grün für das Leben,
blau für die Hoffnung, und schwarz für einen frühen Tod. Die Porträts ähneln sich.
Es gibt säende Bauern, erntende Bauern,
Schäfer, kochende, melkende und webende Frauen. Als Patras in den 1930er Jahren das erste fröhliche Grabmal fertigte,
lebte man hier fast ausschließlich von der
Landwirtschaft. Daran hat sich seitdem
nicht viel geändert.
Die Verse aus Patras’ Feder sind ein
letzter munterer Gruß des Toten: „Solange ich in dieser Welt lebte,/ habe ich Schafe geschoren,/ und gutes Fleisch zubereitet./ Nun nimm mein feines saftiges
Fleisch,/ und guten Appetit“, steht etwa
über dem Grab des 1939 gestorbenen
Metzgers Gheorghe Basulti.
Nimmt man jedoch den Hintereingang,
sind zuerst die Kehrseiten der Kreuze zu
sehen. Die rückwärtigen Reliefs gleichen
denen auf der Vorderseite nur auf den ersten Blick: Bei näherem Hinsehen erzählen Bild und Reim eine ganz andere Geschichte. Da wurde gehurt und gespielt
und müßiggegangen im Übermaß. Der
Manches wirkt makaber auf dem Friedhof von Sapanta, etwa wenn
der Unfalltod eines Mädchens bunt dargestellt wird. Die Rückseite
der Grabstelen erzählt oft eine andere, wenig schmeichelhafte
Geschichte über den Toten. Foto: Mauritius Images
Arzt, der, so steht es vorn, angeblich einem Schlaganfall erlegen sei, habe sich in
Wahrheit zu Tode gesoffen; und dem ersten Bildnis der treusorgenden Ehefrau
mag man so recht keinen Glauben mehr
schenken, wenn die zweite Darstellung
zeigt, wie man sie in flagranti mit dem
Nachbarn ertappt. Die janusgesichtigen
Grabmale ergänzen das pietätvolle Andenken um eine augenzwinkernde Anklage. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.
Stoff für die widerstreitenden Lebensbeschreibungen fand Patras bei der dreitägigen Totenwache, während der Zuika,
selbstgebrannter Pflaumenschnaps, getrunken wird. Je länger die Wache währte, desto herzhafter wurde vom Leder gezogen. Patras habe zudem stets ein Notizbüchlein bei sich geführt, worin er vorsorglich Klatsch und Tratsch über jene
vermerkte, die die Blüte ihres Lebens bereits weit hinter sich gelassen hatten.
Mit gleicher Weitsicht führte er sein
kleines Unternehmen. Damit niemand seine Geschäftsidee klauen konnte, ließ er
sich die Grabmale patentieren. So ist der
„Cimitrul Vesel“ bis heute der einzige
Friedhof, der dem Tod mit vollem Ernst
ins Gesicht lacht. Zwar versucht auch der
„Lustige Friedhof“ im Tiroler Ort Kramsach, die Vergänglichkeit des Lebens mit
Humor zu nehmen; er ist jedoch nur eine
museale Skurrilitätensammlung, kein traditionsreicher Ort der Andacht.
Die Souvenirhändler vor den Friedhofsmauern bieten Teppiche, bestickte
Blusen, Fellmützen und Miniaturkreuze
feil und können alle mindestens einen
Satz auf Englisch sagen: „Immer am
Friedhof entlang, bis zur großen Pinie.“
Dort steht das Holzhaus, in dem Ioan
Stan Patras 1977 starb, heute ist es ein
Museum. Unter der niedrigen Decke hängen Dutzende Keramikteller, die ländliche Szenen zeigen. Dazwischen ein vergilbter Artikel aus der New York Times,
dessen Lektüre uns ein Mittfünfziger mit
Baseballkappe unter einladenden Gesten
anempfiehlt. In dem Bericht geht es um
Patras’ begabtesten Lehrling Dumitru
„Tincu“ Pop, der das Geschäft übernahm. „Das bin ich“, sagt der Mann stolz.
Im Nebenberuf führt Tincu Reisende
durch die Wirkungsstätte seines verstorbenen Lehrmeisters. „Für die Leute hier
ist das Sterben etwas völlig Natürliches,
wir sehen das mit Gelassenheit“, sagt Tin-
cu. Er sieht in der Tat recht vergnügt aus.
Bisher habe sich noch kein Angehöriger
über seine Verse beschwert. Im Dorf wisse man ohnehin alles übereinander. Tincus eigenes Grabmal werden, wenn es
soweit ist, seine drei Lehrlinge gestalten:
Der Beste soll es schnitzen, die Spottverse
aber sollen sie gemeinsam verfassen,
wünscht sich der Meister – und zwar bei
einem Glas Zuika. Oder mehreren Gläsern. „Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander. Ich vertraue
ihnen“, sagt Tincu.
Auch nach Westeuropa hat er schon geliefert, an Unbekannte, für rund 500 Euro
die Stele. Voraussetzung sei freilich, dass
die Hinterbliebenen ehrliche Angaben zu
den Unzulänglichkeiten des Verstorbenen machen. Die Toten aus Frankreich
und Deutschland sollte das aber nicht
bekümmern. Tincu dichtet ausschließlich
auf Rumänisch, im Maramuresch-Dialekt: Archaismen, Vulgarismen, garniert
mit manch trotzigem Rechtschreibfehler.
Ein paar Winter später beginnt die Farbe
von den Kreuzen abzublättern, das Holz
wird spröde, und in wenigen Jahrzehnten
kann man die Reime nicht mehr lesen.
Die Grabmale sind eben nicht für die
Ewigkeit gemacht. Der Tod ist nur eine
Episode.
ARIANE VERENA BREYER
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DEFGH Donnerstag, 2. Dezember 2010 • Nr. 279 • Seite V2/8
Souvenirs, Souvenirs
Abends vor einer Bar an der
Bui-Vien-Road in Ho-Chi-Minh-Stadt,
ehemals Saigon, zu sitzen, das ist wie ein
Marktbesuch. Nur, dass der Markt den
Kunden besucht. Im Minutentakt kommen fliegende Händler vorbei, klopfen einem auf die Schulter und offerieren ihre
Ware. Manche benutzen Rasseln, um im
Getöse des Verkehrs und dem Gewimmel
der Konkurrenz schon von Weitem auf
sich aufmerksam zu machen.
Ein schmächtiger Junge schleppt zwei
Dutzend Bücher heran, die er mit einer
Schnur zu einem hohen, schwankenden
Stapel gebunden hat. Einen etwas zu langen, neugierigen Blick deutet er sofort als
Einladung. Er lässt sich am Tisch nieder,
dankbar für die kurze Pause, schnürt den
Stapel auf und zeigt: Lonely Planets,
Stieg Larssons, Alex Garlands, „Eat,
Pray, Love“. Was der Rucksacktourist
eben gerne liest, wenn es eigentlich viel
zu heiß ist zum Lesen, dazu Sachbücher
über den Vietnamkrieg – alles für je zwei
US-Dollar, in Plastikfolie eingeschweißt,
per Fotokopierer auf dünnem Papier vervielfältigt, stellenweise kaum lesbar und
schlampig zusammengeleimt. „Acht Kilo
trage ich mit mir herum“, sagt der Junge
stöhnend. Als er aufsteht, ist er um circa
150 Gramm leichter: „The Quiet American“ von Graham Greene. Der wird noch
in der gleichen Nacht verschlungen.
Was hast du mir
denn mitgebracht?
Eine Reise geht so schnell zu Ende
Und die Erinnerungen verblassen auch
immer sofort. Also bringen wir jetzt
öfter mal was mit und stellen unsere
Fundstücke in lockerer Folge vor.
Eine Raubkopie von Graham Greene
Feuerzeuge, Taschentücher, leuchtende Gummibälle, Zigaretten. Und jetzt
schiebt auch noch einer ein Fahrrad daher, auf dem eine Neonröhre samt Batterie befestigt ist – damit die roten Äderchen seiner getrockneten Tintenfische
appetitlicher zur Geltung kommen. Er
hat die transparenten, salzigen Snacks
auf einem Drahtgestell aufgespannt und
am Gepäckträger befestigt.
Ab und zu hält ein Mofafahrer am
Straßenrand und offeriert in gebrochenem Englisch einen Ritt zu einem abgelegenen Ort, wo etwas stattfinden soll, das
er mit „Bumm“ beschreibt. Nein, thank
you. Nein, auch kein Tigerbalsam und
keine ungeschälte Zuckerrohrstange zum
Abnagen.
In dem schmalen, äußerst spannenden
Roman aus dem Jahr 1955 geht es zurück
in die letzten Tage der französischen Herrschaft in Indochina. Die Kolonialmacht
kämpft gegen die Truppen Ho Chi Minhs.
In Saigon sitzen die ausländischen Reporter und berichten über den Krieg. Sie trinken in der Bar des Hotel Continental und
auf der Dachterrasse des Hotel Majestic,
die als besonders sicher vor Handgranaten gilt, anschließend geht es gerne mal
Das einstige
„Haus der 500 Mädchen“
ist eine Rollschuhbahn
ins „Haus der 500 Mädchen“. Der alternde Korrespondent der Londoner Times,
Thomas Fowler, hält sich an seine Opiumpfeife und seine 18-jährige vietnamesische Geliebte Phuong. Als der junge Amerikaner Pyle auftaucht, ein als humanitärer Helfer getarnter Agent, gerät sein Leben vollends ins Schwanken. Pyle spannt
Fowler Phuong aus und unterstützt einen
Truppenführer, der gegen Franzosen und
Kommunisten gleichermaßen kämpft. Im
Namen von Freiheit und Demokratie
bringt der stille Amerikaner Pyle noch
mehr Verderben ins Land. „Gott schütze
uns vor den Unschuldigen und den Guten“, lässt Graham Greene sein Alter ego
Fowler sagen. In seiner prophetischen
Geschichte beschreibt er die Anfänge des
US-Engagements in Vietnam, das Jahre
später im Kriegsdesaster endete.
Ho-Chi-Minh-Stadt kann mit dem
Saigon aus „Der stille Amerikaner“ nicht
mehr mithalten. „Das Haus der 500 Mädchen“ ist heute eine Bahn zum Rollschuh
laufen. Die Bar des Hotel Continental
und die Dachterrasse des Hotel Majestic
am Ufer des Saigon River, wo Graham
Greene an seinem Roman gearbeitet hat,
sind zu austauschbaren Kulissen für betuchte Touristen herausgeputzt worden.
Die Hoffnung, bei der Bestellung eines
überteuerten Kaffees oder Tiger-Biers
einen Hauch des alten Indochina mitserviert zu bekommen, ist vergeblich. Die
Rue Catinat, an der die Hotels zu Greenes
Zeiten noch lagen, heißt inzwischen Dong
Khoi und ist voller Luxus-Boutiquen,
auch diese so teuer wie austauschbar.
Dann doch lieber abends auf der Bui
Vien sitzen, getrocknete Tintenfische,
Gummibälle und Bücherstapel gucken,
„Bumm“ ausschlagen und staunen über
diese Stadt.
Jochen Temsch, Foto: SZ
Verantwortlich: Margit Kohl
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