Frauen in der Lehre - Hochschule Hannover
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Frauen in der Lehre - Hochschule Hannover
Lehrende Frauen Frauen in der Lehre Grußworte 4 Fakultät I: Elektro- und Informationstechnik Inhaltsverzeichnis Prof. Dr. rer. nat. Sabine Dippel Prof. Dr. Natalija Guschanski Prof. Dr.-Ing. Hildegard Haupt Prof. Dr.-Ing. Marina Schlünz Prof. Dr. Claudia Villiger 2 8 10 12 14 16 Fakultät II: Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik Prof. Dr.-Ing. Ulrike Bertram Prof. Dr. agr. Bettina Biskupek-Korell Prof. Dr.-Ing. Britta Rademacher 18 20 22 Fakultät III: Medien, Information und Design Dipl.-Des. Sun Jong An Dr. phil., Dipl.-Bibl. Gudrun Behm-Steidel Prof. Anke Bertram Prof. Dr. Ulrike Buchholz Dipl.-Des. (FH) Sabine Conrad Dr. rer. pol. Petra Düren Prof. Martina Glomb Dr. Elisabeth Hackspiel-Mikosch Dipl.-Bibl. (FH) Christa Heese Dipl.-Bibl- (FH) Christa-Rose Huthloff Prof. Dr. rer. nat. Kira Klenke Prof. Suzanne Koechert Prof. Dipl.-Komm.-Des. Gabriele Kunkel Monika Maßmeyer Prof. Dr. Wiebke Möhring Dipl.-Dok. Vjekoslava Perkov Prof. Tuula Salo Prof. Dr. Gudrun Scholz Prof. Dr. Ulrike Schömer Prof. Dr. Annette Uphaus-Wehmeier Prof. Dorothee Weinlich Prof. Birgit Weller 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik Prof. Dr. rer. pol. Patricia Adam Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Dennert-Möller Dr. Irina von Kempski Prof. Dr. Heike Langguth Prof. Dr. rer. pol. Christa Sauerbrey Prof. Dr. Carolina C. Schnitzler Prof. Dr. rer. nat. Frauke Sprengel 70 72 74 76 78 80 82 Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales Prof. Dr. phil. Wiebke Ammann Prof. Dr. theol. Christiane Burbach Prof. Dr. Dörte Detert Prof. Dr. jur. Heike Dieball Dr. Ulrike Ernst Prof. Dr. theol. Gudrun Guttenberger Prof. Dr. phil. Barbara Hellige Prof. Dr. Christa Hüper Prof. Dr. Rosemarie Kerkow-Weil Prof. Dr. phil. Barbara Ketelhut Prof. Dr. phil. habil. Elsbeth Krieg Prof. Dr. phil. Ulrike Mattke Prof. Dr. Uta Oelke Prof. Dr. phil. Nicole Piroth Annette Plobner Prof. Dr. phil. Kornelia Rappe-Giesecke Prof. Dr. phil. Monika Tibbe 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 Zentrum für Weiterbildung und Technologietransfer Dipl. Supervisorin Marianne Zech 118 Zentralstelle für Fremdsprachen Dipl.-Fachübers. Christina Ahrberg Felicitas Langowski Dr. María E. Priego Montfort Anne Zadikian 120 122 124 126 Anschriften 128 Impressum 132 I 3 Grußworte „Mit einer weiteren Steigerung des Anteils der lehrenden Frauen kann die Fachhochschule Hannover die Verwirklichung eines an Gleichstellung, Chancengleichheit und Vielfalt orientierten Profils erreichen.“ Mit der Verankerung der Gleichstellung im Leitbild, in der Grundordnung und im erst kürzlich beschlossenen Hochschulentwicklungsplan setzt die Fachhochschule Hannover die positiven Rahmenbedingungen für eine geschlechtergerechte Gestaltung, die durch Zielvereinbarungen mit den Fakultäten, und zukünftig auch mit den weiteren Organisationseinheiten, konkretisiert werden. Einzelne Maßnahmen und Stellenwidmungen werden im Gleichstellungsplan, der alle zwei Jahre fortgeschrieben wird, vereinbart. 4 Dass die Fachhochschule Hannover damit auf dem richtigen Weg ist, zeigt die positive Begutachtung des Gleichstellungskonzeptes, dass im Rahmen des Professorinnenprogrammes erstellt wurde. Damit Bundesmittel fließen, bedarf es nun der Berufung von weiteren Frauen. Hier unterstützt das an der FHH angesiedelte Projekt PROfessur, das die Ausschreibungstexte an potenzielle Bewerberinnen direkt weiterleitet. Mit einem Gastvortragsprogramm und zukünftig auch einem Programm für Lehraufträge konnte und kann das Projekt auf die Chance Fachhochschulprofessur aufmerksam machen. Foto: FHH Besonders hervorgehoben wurde das Projekt PROfessur auch bei der wiederholten Auszeichnung der Fachhochschule Hannover mit dem Total-EQuality-Prädikat. Die systematische Betrachtung der gesamten Hochschule in verschiedenen Handlungsfeldern unter Gleichstellungsgesichtspunkten ist Teil der Qualitätssicherung. In der Fachhochschule Hannover lehren und forschen in jeder Fakultät mindestens fünf Professorinnen, wobei die Anteile der einzelnen Fakultäten sehr heterogen sind. Nahezu ideal ist die Situation in der Fakultät V Diakonie, Gesundheit und Soziales mit 18 Professorinnen. Dies entspricht fast 50 Prozent der Professuren an der Fakultät. Einen Spitzenwert im Vergleich zu anderen Ingenieurfakultäten erreichen auch die Fakultäten I Elektro- und Informationstechnik sowie Fakultät II Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik mit jeweils fünf Professorinnen. Mit einer weiteren Steigerung des Anteils der lehrenden Frauen kann die Fachhochschule Hannover die Verwirklichung eines an Gleichstellung, Chancengleichheit und Vielfalt orientierten Profils erreichen. Prof. Dr.-Ing. Werner Andres, Präsident der Fachhochschule Hannover I 5 Grußworte „Die unterschiedlichen Lebensverläufe der Frauen zeigen, dass es viele Wege für die berufliche Karriere gibt.“ Diese zweite Auflage von „Frauen in der Lehre - Lehrende Frauen“ dokumentiert einen Teil der erfolgreichen Gleichstellungsarbeit an der Fachhochschule Hannover In der Erstausgabe 1998 präsentierten 29 Frauen ganz persönliche Einblicke in ihren Karriereweg. Inzwischen ist die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Lehrkräfte für besondere Aufgaben und Professorinnen sowie in der fakultätsübergreifenden Lehre auf über 60 Frauen angewachsen. So wuchs zum Beispiel der prozentuale Anteil bei den 6 Professorinnen für die Fachhochschule Hannover insgesamt auf 23,4 Prozent. Eine deutliche Steigerung, die auch mit den Veränderungen des Studienangebotes an der Fachhochschule Hannover zusammenhängt. Die unterschiedlichen Lebensverläufe der Frauen zeigen, dass es viele Wege für die berufliche Karriere gibt. Neben der Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Hannover hat die Eine oder Andere auch verschiedene Positionen in der Selbstverwaltung wahrgenommen sowie Projekte initiiert und durchgeführt. Dabei setzt jede Frau ihre persönlichen Stärken ein und prägt auf diese Weise die Fachhochschule Hannover. Foto: Nina Weymann-Schulz Die Vielfalt der Lebens- und Berufswege und die wissenschaftlichen Leistungen sollen mit dieser Neuauflage sichtbar werden. Sie sollen neugierig machen und einen Anreiz bieten, sich für eine Tätigkeit oder ein Studium an der Fachhochschule Hannover zu bewerben. Ich möchte mich bedanken für das Vertrauen der Frauen, die in den individuellen Darstellungen auch Einblicke in das Privatleben gewähren, sowie bei den Studierenden, die die Frauen fotografiert und das Gesamtwerk layoutet haben. Brigitte Just, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Fachhochschule Hannover I 7 Prof. Dr. rer. nat. Sabine Dippel Fakultät I: Elektro - und Informationstechnik LEBENSLAUF 1988 bis 1990: Studium der Physik in Marburg 1990 bis 1994: Studium der Physik in Freiburg 1995 bis 1998: Promotion am Höchstleistungsrechenzentrum im Forschungszentrum Jülich 1998 bis 2002: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Philips GmbH Forschungslaboratorien, Hamburg 2002 bis heute: Professorin an der FH Hannover, Fakultät I „In meiner Kindheit und Jugend habe ich mich kaum für Technik interessiert.“ In meiner Kindheit und Jugend habe ich mich kaum für Technik interessiert. Sprachen und Literatur haben mir viel mehr Freude gemacht. Das änderte sich, als ich einen Physiklehrer bekam, der mich für sein Fach begeistern konnte. Da mir auch Mathematik immer sehr leicht fiel, habe ich mich für ein Physikstudium entschlossen und dies nicht bereut. 8 Ich war keine sehr begeisterte Elektronikbastlerin, daher habe ich mich der theoretischen Physik zugewandt. Diese ist heutzutage allerdings auch in vielen Aspekten sehr praxisorientiert - der Umgang mit dem Computer gehört auf jeden Fall mit dazu. In Diplom- und Doktorarbeit habe ich Computersimulationen durchgeführt, die ich größtenteils auch selbst programmiert habe. Es ging um die Untersuchung des Fließverhaltens von Granulaten - hierfür gibt es im Gegensatz zu Flüssigkeiten noch keine Theorie, was die Thematik für mich sehr reizvoll machte. Zu meiner großen Begeisterung konnte ich in dieser Zeit meine Sprachkenntnisse nutzen, da Da mir im Studium auch die Arbeit als Leiterin von studentischen Übungsgruppen viel Spaß gemacht hat, erschien mir der Beruf der Professorin, der Forschung und Lehre vereint, als sehr attraktiv. Leider gefielen mir aber nicht die Arbeitsbedingungen an den Universitäten auf dem Weg dahin. Immer wieder kurze Zeitverträge, oft mit Ortswechseln verbunden, fand ich nicht sehr erstrebenswert, da ich immer auch noch Wert auf ein Privatleben neben der Arbeit legte. Ich bewarb mich nach der Promotion daher in der Industrie, mit dem Fernziel, mich mit einigen Jahren Industrieerfahrung als Professorin an einer Fachhochschule zu bewerben. Meine Industriezeit verbrachte ich im Forschungslabor der Philips GmbH in Hamburg. Dort entwickelte ich Bildverarbeitungsalgorithmen für Anwendungen in der Medizintechnik, d.h. für Röntgen- und Kernspintomographiegeräte. Die Arbeit dort gefiel mir sehr, aber ich hatte immer noch Lust, in der Lehre tätig zu sein. Foto: Florian Wallenwein ich mit französischen WissenschaftlerInnen zusammenarbeitete, die parallele Experimente durchführten. Die Forschungsarbeit in einem solch internationalen Umfeld empfand ich als sehr gewinnbringend. Nach insgesamt vier Jahren wechselte ich Anfang 2002 an die Fachhochschule Hannover. Hier unterrichte ich Mathematik und Physik in der Fakultät Elektro- und Informationstechnik. Bei der Umstellung auf die Bachelor- und Masterstudiengänge kam noch das Fach „Einführung in Dokumentation und Präsentation“ hinzu. Meiner Sprachenleidenschaft kann ich durch eine Gastvorlesung an einer französischen Partnerhochschule frönen, die ich einmal jährlich halte. Das Unterrichten und der Kontakt zu den Studierenden machen mir viel Freude. Im August 2006 wurde mein Sohn geboren und ich arbeite seit Januar 2007 in Teilzeit. Da in meinem Stadtteil die Kinderbetreuungssituation katastrophal ist, bin ich sehr dankbar für die zeitliche Flexibilität, die mein Beruf mit sich bringt es wäre mir sonst nicht möglich gewesen, ohne Krippenplatz so früh schon wieder in den Beruf einzusteigen. I 9 Prof. Dr.-Ing. Natalija Guschanski Fakultät I: Elektro - und Informationstechnik LEBENSLAUF 1973 bis 1978: Technische Universität in Lwow, Ukraine. Dipl.-Ing. „Halbleiterund mikroelektronische Geräte“ 1978 bis 1984: Konstruktionsingenieurin im Werk 1984 bis 1988: Promotion am Institut der Akademie der Wissenschaften in Moskau. Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden: SEW (Surface Electromagnetic Waves) und RAS 1988 bis 1990: Leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Polytechnischen Universität im Bereich Oberflächenanalyse und Mikroelektronik 1993 bis 1995: Universität Hannover; danach Entwicklungsingenieurin (bis 1998) 1998 bis 2008: Professorin der FH Braunschweig/Wolfenbüttel, FB Maschinenbau. Vorlesungen: Mathematik, Physik, Oberflächentechnik, Korrosionsschutz, Zerstörungsfreie Prüfverfahren, Werkstoffkunde. Leiterin des Institutes für Fertigungsverfahren und Prüfwesen ( 2002-2004). Forschungsprojekte mit VW, Drittmittelprojekte mit Industrie. Beauftragte des Fachbereiches für duales Studium (MIP). Mitglied des Fachbereichsrates 1999 bis 2008. Mitglied der Senatskommission für Frauenförderung und Gleichstellung vom 2005 bis 2008 seit WS 2008: Professorin der FH Hannover, Fakultät I. Vorlesungen: Werkstoffkunde, Werkstoffe der Elektrotechnik, Halbleitertechnologie, Chemische und alternative Energiequellen „Es war mein Traum gute Ingenieurin oder Wissenschaftlerin zu werden.“ 10 Foto: Viktoria Behr Privatleben, solange die Kinder klein sind. Mein Sohn wurde nach Promotion und nach der zweijährigen Einarbeitung an der Universität geboren. Ich denke, wir hätten deutlich mehr Frauen in leitenden Positionen, wenn die Gesellschaft und der Staat mehr Unterstützung geben könnten. Meine Faszination für Naturwissenschaften und Technik fing in der Schule an. Es war mein Traum gute Ingenieurin oder Wissenschaftlerin zu werden. Es hat beides geklappt: ein Studium mit Auszeichnung als Dipl.-Ing. für Halbleiter- und mikroelektronische Geräte und die Promotion zum Dr. rer. nat. Nach dem Studium habe ich sechs Jahre als Ingenieurin gearbeitet, während dieser Zeit ein Kind bekommen und ein Jahr ausgesetzt. Der Kinderfrau habe ich fast die Hälfte meines Gehaltes gezahlt. Ab drei Jahren war der Kindergarten möglich. Als meine Tochter sechs Jahre alt war, habe ich mit der Promotion angefangen. Ich denke, dass keiner von meinen männlichen Kollegen über Geburten seiner Kinder so ausführlich schreiben würde. Aber es ist etwas, was für die Karriere einer Frau sehr typisch ist - ein ewiges Balancieren zwischen dem Berufs- und Ich habe zuerst weder geträumt noch geplant eine Professorin zu werden. Als junge Ingenieurin habe ich immer Neues und viel durch die Praxis gelernt. Die erworbenen konstruktiven Kenntnisse waren von großem Nutzen während der Promotion - es wurde ein Gerät zur Erzeugung der elektromagnetischen Oberflächenwellen (SEW - surface elektromagnetic waves) in superdünnen Schichten entwickelt und patentiert. Nach der Promotion habe ich an den Universitäten in Lwow (Ukraine) und Hannover geforscht. Nach insgesamt 14 Berufsjahren habe ich dann große Freude daran gefunden, die erworbenen Kenntnisse weiter zu geben - ich bin im Jahr 1998 Professorin in der Fachhochschule Wolfenbüttel geworden und seit 2008 in der FH Hannover. Es ist eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit: Lehre, Arbeit mit Industrie und Forschung, Teilnahme an der Selbstverwaltung der Hochschule. Zurzeit bin ich mit der Organisation von Forschungsprojekten mit Volkswagen, zwei neuen Vorlesungen und Experimenten dafür beschäftigt. I 11 Prof. Dr.-Ing. Hildegard Haupt Fakultät I: Elektro - und Informationstechnik LEBENSLAUF 1977: Abitur in Bad Pyrmont (Niedersachsen) 1977 bis 1984: Studium der Elektrotechnik an der Universität Hannover 1984 bis 1989: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Grundlagen der Elektrotechnik, Messtechnik und Leistungselektronik der Universität Hannover, kommissarische Leiterin des Grundlagenlabors 1989: Promotion über Geschwindigkeitsmessung mit Laufzeitkorrelatoren 1989 bis 1993: Mitarbeit bei der Fa. Gildemeister Automation im Bereich der Softwareentwicklung für computergesteuerte Drehmaschinen 1998 bis 2001: Projektierung und Durchführung verschiedener Hardware- und Softwareprojekte im Ingenieurbüro Haupt 2001 bis 2004: Lehraufträge an der FH Hannover für Grundlagen der Elektrotechnik seit Juni 2004: Professorin an der FH Hannover, Fakultät I - Elektro- und Informationstechnik, Lehrgebiet: Grundlagen der Elektrotechnik und Systemtheorie „Im Elektrotechnikstudium fällt man als Frau innerhalb der großen Anzahl von Studierenden auf ...“ 12 Foto: Florian Wallenwein Ich bin seit 2004 Professorin an der FH Hannover, Fakultät I und damit eine der wenigen Professorinnen der technischen Fakultäten. Meine Lehrgebiete sind „Grundlagen der Elektrotechnik“ und „Systemtheorie“. Da diese Fächer in den ersten Semestern gelesen werden, arbeite ich vor allem mit Studienanfängern, die ich dann bis zu vier Semester begleite. Einige sehe ich anschließend zur Betreuung ihrer Praktika, Projekte und Abschlussarbeiten wieder. Zur Zeit bin ich außerdem als Leiterin des Fachgebiets „Technische Elektrizitätslehre“ für die Organisation aller elektrotechnischen Grundlagenvorlesungen sowie des zugehörigen Labors zuständig, arbeite im Prüfungsausschuss und in verschiedenen Berufungskommissionen mit. Diese Tätigkeiten, vor allem die Lehre, machen mir sehr viel Spaß. Ich habe schon als Schülerin zuerst bei den Hausaufgaben geholfen und später Nachhilfestunden gegeben. Den Wunsch, Lehrerin zu werden, habe ich jedoch im Laufe meiner eigenen Schulzeit aufgegeben. Dagegen wuchs das Interesse an Mathematik und Physik. In den entsprechenden Leistungskursen waren nur wenige Mädchen anzutreffen. Auch im späteren Studium und im Beruf traf ich in der Regel nur auf Männer. Ich habe das nie als Problem oder Nachteil empfunden. Im Gegenteil: Im Elektrotechnikstudium fällt man als Frau innerhalb der großen Anzahl von Studierenden auf, und ich erhielt viele Hilfs- und Jobangebote. Bei der Arbeitplatzsuche waren die Firmen erst einmal neugierig, und ich wurde zum Gespräch eingeladen. Rückblickend war es nie besonders schwer, eine passende Arbeitsstelle zu finden. Zur Lehrtätigkeit bin ich nur zufällig gekommen. Nachdem ich aufgrund der Kindererziehung beruflich nur eingeschränkt tätig sein konnte, bot sich die Gelegenheit, an der FH Hannover im Rahmen eines Lehrauftrags Vorlesungen zu halten. Diese Lehrtätigkeit machte mir so viel Freude, dass ich mich schon nach kurzer Zeit um eine Professur bewarb. Diese Entscheidung habe ich bisher nicht bereut. Meine Hauptaufgabe sehe ich zur Zeit in einer fundierten Grundlagenausbildung, sowie einer umfassenden Unterstützung der Studierenden bei ihren Projekten, Praktika und der Abschlussarbeit. Gerade in der heutigen Zeit werden von den Absolventen gute Grundlagenkenntnisse erwartet, damit eine schnelle und effektive Einarbeitung auf die spezielle Thematik der Betriebe möglich ist. I 13 Prof. Dr.-Ing. Marina Schlünz Fakultät I: Elektro - und Informationstechnik LEBENSLAUF 1974 bis 1980: Studium der Metallurgie und Werkstoffwissenschaften an der Technischen Universität Clausthal 1985 bis 1991: ITT Teves GmbH in Frankfurt am Main 1991 bis 1992: Austria Metall AG in Ranshofen (Österreich), Leiterin Konzern Qualitätsmanagement 1992 bis 1993: Roland Berger & Partner GmbH in Stuttgart, Beraterin im Bereich Technik seit 1994: Professorin an der Fachhochschule Hannover; seit 2006 schwerpunktmäßig im Studiengang Technische Redaktion (1999 bis 2003: Dekanin des Fachbereichs IK) Hochschullehrerin: das ist mein Job! Inzwischen bin ich 15 Jahre gerne und mit Freude als Hochschullehrerin tätig. „Hochschullehrerin: das ist mein Job!“ Ich vertrete das Lehrgebiet: „Grundlagen der Technik und Qualitätsmanagement“, schwerpunktmäßig im Studiengang Technische Redaktion, aber auch in Ingenieurstudiengängen. Zu meinem Werdegang im Einzelnen: Nach dem Abitur 1974 habe ich an der Technischen Universität Clausthal „Metallurgie und Werkstoffwissenschaften“ studiert. Im Hauptstudium habe ich mich auf „ Nichtmetallisch Anorganische Werkstoffkunde“ spezialisiert. Nach dem Diplom 1980 hat sich unmittelbar die 14 Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am gleichen Institut angeschlossen. Hier habe ich mich sonderkeramischen Werkstoffen für den Einsatz im Motoren- und Turbinenbau befasst. Die Promotion zum Dr.-Ing. war im Oktober 1983 abgeschlossen. Der berufliche Einstieg nach der Hochschule erwies sich in einer sehr männlich geprägten Branche als schwierig. Die Bewerbungsphase habe ich mit Lehraufträgen an einer Fachhochschule ausgefüllt. Mein berufliches Ziel war jedoch eine Tätigkeit in der Industrie. Mit Glück und persönlichen Beziehungen fand ich 1985 den Einstieg bei einem Automobilzulieferer. Das im Studium erworbene Fachwissen konnte ich dort kaum verwenden, wohl aber die breiten ingenieurwissenschaftlichen „Grundlagen der Technik und Qualitätsmanagement“ wie geschaffen für mich. In der Lehre sehe ich meine Aufgabe darin, auch in den vermeintlich schwierigen technischen Fächer bei den Studierenden Interesse und Neugier zu wecken. Qualitätsmanagement betreibe ich nicht nur in der Lehre sondern auch aktiv in der Umsetzung an der FHH. Die erste Zertifizierung nach ISO 9001 eines Fachbereiches an einer Fachhochschule in Niedersachsen fand im Jahr 2001 unter meiner Federführung statt. Heute wird diese Idee von vielen Kolleginnen und Kollegen unterstützt und ist so weit gediehen, dass die gesamte Hochschule im Rahmen der Systemakkreditierung ein durchgängiges Qualitätsmanagementsystem aufbaut. Den Kontakt zum industriellen Berufsfeld Foto: Ole Krünkelfeld Grundlagen, die im Grundstudium vermittelt wurden. Nun war ich also für die mechanische Bearbeitung und Oberflächenbehandlung von Bauteilen für Antiblockiersysteme verantwortlich, zunächst mit kleineren Aufgaben als Sachbearbeiterin, dann auch mit Personalverantwortung als Abteilungsleiterin. Quasi aus der Fabrikhalle heraus kam dann in 1988 ein großer Sprung in die Position der Vorstandsassistentin. Hier war nun eine ganz andere Sichtweise gefragt. Das Werk, in dem ich bis dahin gearbeitet hatte, war nun eines von vielen weltweit, und es galten ganz andere Spielregeln. Wieder gab es eine Menge Neues zu lernen: Neue Produkte, Konzernstrategien, Kostenreduzierungsprogramme usw. habe ich aus einem ganz anderen Blickwinkel kennengelernt. Nach weiteren drei Jahren reizte mich dann eine neue Aufgabe. Bei einem österreichischen Aluminiumkonzern übernahm ich 1991 die Leitung des Zentralen Qualitätsmanagements. Dies war eine Stabsfunktion, die sich mit Einführung, Auditierung und Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen der konzerneigenen Gießereien befasste, die hauptsächlich der Automobilindustrie zulieferten. Von dort wechselte ich zu einer Unternehmensberatung nach Stuttgart und war weiter schwerpunktmäßig für die Automobilzulieferindustrie tätig. Zufällig wurde ich auf die Stellenausschreibung meiner jetzigen Tätigkeit an der FHH aufmerksam. Nachdem ich mich in den neun Jahren industrieller Tätigkeit in so viele verschiedene Sachgebiete eingearbeitet und eine Menge Erfahrungen gesammelt hatte, erschien das Lehrgebiet der Ingenieurinnen und Ingenieure erhalte ich durch ehrenamtliche Tätigkeit im VDI aufrecht. Die Erfahrungen aus diesen Aktivitäten sind unerlässlich, um den Studierenden den aktuellen Stand der Technik zu vermitteln. I 15 Prof. Dr. Claudia Villiger Fakultät I: Elektro - und Informationstechnik LEBENSLAUF Studium der Germanistik, Angewandten Sprachwissenschaft und Sozialpsychologie an der Universität des Saarlandes 1993 bis 2003: wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschungsprojekten mit den Themen Textstrukturen, Lexikalisierung, Ontologie, und Risikokommunikation an der Universität des Saarlandes und an der FH Hannover 1993 bis 2002: Hochschullehre in den Studiengängen Computerlinguistik (Universität des Saarlandes) und Technische Redaktion (FH Hannover) seit 1995: freiberufliche Tätigkeit (u.a. Technische Dokumentation) in Industrie und Wirtschaft 2002: Promotion zum Dr. phil. an der Universität des Saarlandes: „Vom Paragraf zum Hypertext - Strategien der globalen Textorganisation in Online-Hilfetexten der Softwaredokumentation“ 2003 bis 2008: Vertretung der Professur von Prof. Dr. Annely Rothkegel (Textproduktion und Linguistik für die Technische Redaktion) linguistik. Begeistert griff ich die MögMit meinem Porträt möchte ich Frauen lichkeiten auf, Informationen über ermuntern, ihr Berufsziel im techniBücher in Datenbanken zu erfassen. schen Bereich zu finden. Es lohnt sich: So erforschte ich in meiner wissenFür Ihre berufliche Karriere und für Sie als Frau! „Als SprachwissenschaftleWie komme ich zu dieser rin in der Technik?“ Haltung? Meine ersten akademischen Abschlüsse habe ich im schaftlichen Arbeit die Chancen der geisteswissenschaftlichen Umfeld erneuen Informationstechnologien und bracht. Während des Studiums arbeiwurde wissenschaftliche Mitarbeiterin tete ich als studentische Hilfskraft in für Lehre in Pragmatik und Texttheoder Institutsbibliothek der Computerrie in der Computerlinguistik. 16 An der FH Hannover war ich zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Annely Rothkegel in Forschungsprojekten, die sich mit Sprachverarbeitung mit dem Computer beschäftigten. Die Fragestellungen der Projekte verlagerten sich in den Bereich der Technischen Redaktion, da meine Chefin und Mentorin als Computerlinguistin dieses Fach lehrte. Risikokommunikation und Technikfolgenabschätzung wurde zu meinem Forschungsthema. Parallel übernahm ich Lehraufträge in der Technischen Redaktion. Als meine Mentorin beurlaubt wurde, habe ich ihren Lehrstuhl im Studiengang Technische Redaktion vertreten und wurde 2008 auf ihn berufen. Ich war also in der Technik gelandet. Seit der Verlagerung des Studiengangs Technische Redaktion vom Fachbereich Information und Kommunikation in die Fakultät Elektro- und Informationstechnik ist meine Arbeitsumgebung noch stärker technisch geprägt. Von dieser Veränderung habe ich nur profitiert. Die Grenzen sind nun klarer: Hier die Sprachwissenschaftlerin, die im technischen Umfeld arbeitet, dort die Ingenieurinnen und Ingenieure. Wir ergänzen uns hervorragend! Natürlich: Mein beruflicher Weg ist ein typischer Seiteneinstieg in eine männliche Domäne. Und ja: Ich sehe bei meinen Kolleginnen, dass es nicht immer einfach ist, Beruf und Familie zu vereinbaren. Dies ist aber auch so, wenn man Führungspositionen außerhalb der Technik erreichen möchte. Immer häufiger treffe ich Technische Redakteurinnen, die in führenden Dokumentations- und Managementpositionen in Unternehmen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik arbeiten. Sie berichten von ihren Erfahrungen und engagieren sich dafür, dass ihre Unternehmen familienfreundlicher werden. Was brauchen Sie für einen solchen Weg? Natürlich fachliche Kompetenz, Freude daran sich durchzusetzen, Ergebnisorientierung und ein Netzwerk. Dann erleben Sie wie ich, dass Gegensätze sich anziehen, wir viel voneinander lernen können und die Arbeit interessant und erfolgreich ist! Foto: Maria Irl Für meine Promotion untersuchte ich die Brauchbarkeit von Online-Hilfen für Softwareprogramme. So arbeitete ich wissenschaftlich viel mit Informatikern zusammen. Ähnlich verhielt es sich bei den freiberuflichen Tätigkeiten: Ich übernahm typische Dokumentationsaufgaben und beriet Unternehmen bei der Integration neuer Technologien. I 17 Prof. Dr.-Ing. Ulrike Bertram Fakultät II: Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik LEBENSLAUF Mai 1992: Studienabschluss (Verfahrenstechnik) an der TU Clausthal Juli 1992 bis August 1995: Diplom-Ingenieurin bei der Küttner GmbH in der Abteilung Entwicklung und Projektierung Oktober 1995 bis September 1996: Diplom-Ingenieurin bei der Pruss GmbH in der Abteilung Vertrieb Oktober 1996 bis September 1999: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Hannover (Fachbereich Maschinenbau) September 1999: Promotion an der TU Clausthal Oktober 1999 bis März 2000: Verwaltungsprofessur an der Fachhochschule Hannover seit April 2000: Professur an der Fachhochschule Hannover (Fakultät ll, Abteilung Maschinenbau) Aufgewachsen zwischen Hochöfen, Kühltürmen und Stahlwerken im westlichen Ruhrgebiet, war mein Interesse für die Technik schon früh vorgezeichnet. Die erste Bestätigung dieser These entwickelte sich bereits im zarten Kleinkindalter, wo Puppen missachtet in der Ecke liegen gelassen wurden und dafür mit größter Begeisterung Konstruktionen aus Legosteinen erstellt wurden. Nach der Schulzeit stand dann auch schnell fest, dass ich eine Ingenieurswissenschaft studieren wollte. Die Qual der Wahl folgte zugleich: Wo 18 lässt es sich gut studieren? Nach kurzem Zögern entschied ich mich für die Technische Universität Clausthal im Harz. Damals (1985) waren wir ca. 3.600 Studierende und wir konnten in einer sehr persönlichen Atmosphäre unserem Studium nachgehen. Bedingt durch die Höhenlage ist Clausthal übrigens die einzige Universität Deutschlands mit zwei Wintersemestern (!) und wer dort erst mal ein Semester durchgehalten hat, bleibt auch bis zum Diplom. 1992 hatte ich es geschafft und durfte mich „Diplom-Ingenieurin der Verfahrenstechnik“ nennen. Foto: Julius Schrank Nun galt es, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Die ersten Schritte in der Industrie ging ich bei der Küttner GmbH. Dieses mittelständische Unternehmen in Essen baut schlüsselfertige Anlagen, schwerpunktmäßig für die Gießerei- und Eisen/ Stahlindustrie. Im Rahmen einer Studienarbeit mit dem Thema "Projektierung eines Wirbelschichtreaktors zur Aufbereitung von Schuttsanden" hatte ich schon Erfahrungen in der Mechanischen Verfahrenstechnik gesammelt. Deshalb arbeitete ich in verschiedenen Teams, zur Aufbereitung von Restsanden in Gießereien mit. Es war eine sehr interessante Zeit, die mir auch immer wieder die Möglichkeit zum Arbeiten "vor Ort" gab. die Chance, im Rahmen des DorotheaErxleben-Programms an der TU Clausthal zu promovieren und an der FHH erste Erfahrungen in der Lehre zu sammeln. Das Dorothea-ErxlebenProgramm fördert weiblichen Nachwuchs in der Forschung und missach- Lehre. „ … wo Puppen tet in der Ecke liegen gelassen wurden und dafür mit größter Begeisterung Konstruktionen aus Legosteinen erstellt wurden.“ Nach rund dreieinhalb Jahren verlegte ich meinen Wohnort wieder nach Niedersachsen und fand bei einem Armaturenhersteller in Hannover meinen neuen Arbeitgeber. Dort war ich in der Vertriebsabteilung für Industriearmaturen tätig. Ein Jahr später bot sich mir Nach drei harten Jahren hatte ich es tatsächlich geschafft und durfte mich stolz Dr.-Ing. nennen. Nach einer Verwaltungsprofessur wurde ich im April 2000 an die FHH berufen und lehrte zunächst im Grundstudium CAD und Thermodynamik. Nach etwa zweieinhalb Jahren Elternzeit kehrte ich im Wintersemester 2004 als Teilzeitbeschäftigte an die FHH zurück und leite seitdem das CAE-Labor. Im Hauptstudium bin ich schwerpunktmäßig in dem Studiengang Verfahrens-, Energie- und Umwelttechnik (VEU) tätig. I 19 Prof. Dr. agr. Bettina Biskupek-Korell Fakultät II: Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik LEBENSLAUF April 1991 bis Juli 1993: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II (Grünlandwirtschaft und Futterbau) der Justus-Liebig-Universität Gießen August 1993 bis Februar 1998: Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V., Abteilung Umwelt und Energie, in Darmstadt März 1998 bis Juli 1998: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Organischen Landbau der Justus-Liebig-Universität Gießen seit August 1998: Professorin an der Fachhochschule Hannover, Fachbereich Bioverfahrenstechnik, Fachgebiet Produktion Nachwachsender Rohstoffe „ … und das als erste Professorin im damaligen Fachbereich Bioverfahrenstechnik.“ Schon in meiner Kindheit interessierte ich mich für alle Dinge in der belebten Natur. Da ich meine ersten Lebensjahre in einem kleinen Dorf in der Nähe von Frankfurt verbrachte, konnte ich auch ohne einen landwirtschaftlichen Background seitens meiner Familie viele einschlägige Erfahrungen sammeln. Nachdem ich mit meinen Eltern und meiner Schwester in eine pfälzische Kleinstadt umgezo- 20 gen war, änderten sich zwar meine Interessen in Richtung anderer Hobbys wie Freunde, Lesen und Reiten, aber mein Interesse für Naturwissenschaften - insbesondere Biologie und Chemie - blieb erhalten. So entschied ich mich nach dem Abitur nach reiflichem Überlegen für ein Studium der Agrarwissenschaften, denn dies erschien mir lebendiger und interessanter zu sein, als Chemie, Biologie oder Pharmazie zu studieren. Meine damalige Entscheidung erwies sich als großer Erfolg; meine Studienzeit in Gießen ist mir sowohl in fachlicher als auch in sonstiger Hinsicht in sehr guter Erinnerung, obwohl auch die klassische Disziplin der Agrarwissenschaften bislang eigentlich immer Studiengang „Technologie Nachwachsender Rohstoffe“ hier an der Fachhochschule Hannover; und das als erste Professorin im damaligen Fachbereich Bioverfahrenstechnik. Nach der sehr anstrengenden Anfangsphase beim Aufbau des damaligen Studiengangs und dessen Umstrukturierung in die derzeit angebotenen Bachelor- und Masterstudiengänge sowie dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur für Praktika und Forschung bin ich heute sehr glücklich, hier an der Hochschule einen Großteil meiner beruflichen Wünsche realisieren zu können: Selbständiges, verantwortungsvolles und kreatives Arbeiten, den ständigen Umgang mit jungen Menschen und die Bearbeitung innovativer und zukunftsträchtiger Forschungsgebiete. Dies alles ermöglicht mir letztendlich eine ständige fachliche und persönliche Weiterentwicklung bei gleichzeitig relativ freier Zeiteinteilung, so dass auch die Familie und das Privatleben in der Regel nicht zu kurz kommen. Foto: Maria Irl eine Männerdomäne gewesen war. Dies hat sich jedoch glücklicherweise inzwischen geändert. Im Hauptstudium wählte ich dann die Fachrichtung Pflanzenproduktion und während der Anfertigung meiner Diplomarbeit in einem interessanten Forschungsgebiet entdeckte ich meine Begeisterung für die Wissenschaft. Glücklicherweise konnte ich sofort nach dem Diplom mit meiner Doktorarbeit beginnen, denn ich bekam eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Grünland und Futterbau. Nun befand ich mich plötzlich nicht mehr in der Rolle der Studentin, sondern hatte als Assistentin auch die Durchführung von Lehrveranstaltungen zu begleiten und Diplomandinnen und Diplomanden anzuleiten. Die wissenschaftliche Arbeit und der Umgang mit den Studierenden haben mir sehr gefallen, so dass ich fast ein bisschen traurig war, dass ich meine Doktorarbeit zügig und problemlos fertigstellen konnte. Aber auch den folgenden Schritt in die Praxis habe ich im Nachhinein nicht bereut; eröffnete er mir doch die Möglichkeit, heute an einer Fachhochschule lehren und forschen zu können. Ich bewarb mich bei einer Firma in Darmstadt und dort konkretisierte sich meine jetzige fachliche Ausrichtung, denn ich beschäftigte mich mit dem Anbau und der Verwertung von Energiepflanzen und anderen Nachwachsenden Rohstoffen sowie mit regenerativen Energieformen. 1998 erhielt ich dann den Ruf auf die Professur „Produktion Nachwachsender Rohstoffe“ im neu eingeführten Diplom- I 21 Prof. Dr.-Ing. Britta Rademacher Fakultät II: Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik LEBENSLAUF 1984 bis 1986: nach dem Abitur 2-jährige Berufsausbildung zur Molkereifachfrau im Milchhof Isernhagen 1986 bis 1991: Wechsel nach Bayern an die TU München-Weihenstephan zum Studium der Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel mit Abschluss als Dipl.-Ing. 1991 bis 1999: wiss. Mitarbeiterin am Institut für Lebensmittelverfahrenstechnik der TU München, Promotion im Jahre 1999 zum Thema „Hochdruckbehandlung von Milch“, Auszeichnung der Promotion mit dem Wissenschaftspreis der Stockmeyer-Stiftung 1999 bis 2004: an demselben Institut Arbeitsgruppenleiterin für die Gebiete „Rheologie und Struktur von Lebensmitteln“ sowie „Mikrobiologie und Aseptik“. Lehraufträge an der FH Fulda und an der Universität Hohenheim 2004: Wechsel zurück in den Norden und Übernahme der Professur an der FH Hannover, Fachgebiet Milch- und Lebensmitteltechnologie Nach dem Abitur habe ich mich entzu werden (Molkereifachmann wäre schlossen, zunächst eine Berufsausnicht ganz so ungewöhnlich gewebildung zu absolvieren. Denn zwei sen)? Es war das Interesse für die HerDinge wusste ich zum Ende der kunft und Herstellung von LebensmitSchulzeit: erstens: meine Interessen teln, also Produkten, mit denen wir liegen nicht im täglich in Konsprachlichen, sontakt kommen „Wie funktioniert dern im naturwisund die greifsenschaftlich-techbar sind. BeLehren und Lernen?“ nischen Bereich einflusst wurund zweitens: ich de ich sicher wollte gerne studieren, aber nicht auch dadurch, dass mein Vater besofort im Anschluss an die Schulzeit. reits in dritter Generation eigene LeWie bin ich dann auf die ungewöhnlibensmittelgeschäfte geführt hat und che Idee gekommen, Molkereifachfrau das Thema Lebensmittel in unserer 22 Foto: Maria Irl Familie daher ständig präsent war. In der Molkerei ist die Produktionsabteilung überwiegend in Männerhand, Benachteiligungen oder Probleme hat es aber durch die ungleiche Geschlechterverteilung nicht gegeben. Im Gegenteil - die Anwesenheit der wenigen Mitarbeiterinnen hat sich nach meinem Empfinden positiv auf das Arbeitsklima ausgewirkt. In Einzelfällen etwas unterschwellig ablehnend wurde ich eher deswegen behandelt, weil ich die Ausbildung mit Abitur und der Ab- sicht, hinterher zu studieren, angefangen hatte. Für das Studium der Lebensmitteltechnologie habe ich mich entschieden, weil es interdisziplinär und praxisnah angelegt ist (Ingenieur- und Naturwissenschaften, BWL, Technologie, Verfahrenstechnik), dadurch viel Abwechslung versprach und den Einstieg in viele verschiedene Berufsfelder ermöglichte. Davon, selbst einmal Professorin zu werden, habe ich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht geträumt. Nach dem Diplom erhielt ich dann aber das Angebot, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni ein Forschungsprojekt durchzuführen und gleichzeitig an meiner Dissertation zu arbeiten. Ich habe ohne langes Nachdenken zugesagt, denn schon damals hat mir die kooperative Atmosphäre an der Hochschule, der Kontakt zu vielen jungen Menschen und die von der Neugier getriebene Forschungsarbeit gefallen. Auch erste Lehrerfahrungen konnte ich in dieser Zeit durch die Betreuung von Praktika sowie in Übungen und Vorlesungen sammeln. Dabei habe ich gemerkt, dass mich die Fragen „Wie funktioniert Lehren und Lernen?“, „Was ist gute Lehre?“ und „Wie kann ich Studierende in Lern- und Entwicklungsprozessen begleiten?“ besonders faszinieren. Das war dann auch die Motivation, mich auf die Professur an der FH Hannover zu bewerben. Hier bin ich nun seit März 2004 tätig und versuche die Idee des gemeinsamen Lernens von Dozenten und Studierenden in Fächern wie z.B. Milchtechnologie, Verpackungstechnologie, Thermodynamik (mir macht das tatsächlich Spaß) und Präsentationstechnik umzusetzen. Als zuständige Dozentin für die Betreuung der Praxisphasen habe ich zudem die Chance, Studierende über das rein Fachliche hinaus auf ihrem Weg in das Berufsleben zu unterstützen. Dieses „Coaching“ mit all seinen persönlichen Facetten macht mir viel Freude und ist für mich ein wesentlicher Grund, warum ich meinen Beruf immer wieder wählen würde. I 23 Dipl.-Des. Sun Jong An Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF Geboren: 1960 in Seoul/Korea lebt seit 1984 in Deutschland Studium Germanistik / Deutsch als Fremdsprache, Freie Kunst/Freie Grafik 1988 bis 1993: Mode Design Studium an der Fachhochschule Hannover Kunst und Design Berufspraxis als angestellte Designerin in der Modeindustrie eigenes Entwurfs-/Schnittatelier, freiberufliche Designerin: Kollektionsentwicklung für unterschiedliche Bereiche und Firmen im In- und Ausland zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen als freischaffende Künstlerin Berufspraxis als Dozentin seit 1994 Lehraufträge an der Fachhochschule Hannover, Workshops in China (DAAD), Finnland (Erasmus) seit 2001 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fachhochschule Hannover, Studiengang Mode Design Lehrgebiet: Modeentwurf, Modellentwicklung, Darstellungstechniken, Projekt, Präsentation, Betreuung von Diplom- und BA-Abschlussarbeiten 24 Foto: Xue Chen Während meiner Lehrtätigkeit konnte ich beobachten und analysieren, dass kreatives Denken und Handeln häufig durch Angst vor Neuem und Schwierigkeiten verhindert werden. Angst ist eine Reaktion von mangelnder Grundkenntnis und Selbstsicherheit. Als eine wichtige Basis des Studiums sehe ich, dass die Studierenden in ihrer Motivation zur Selbstfindung gefördert werden müssen, mit dem Ziel, dass jeder während des Studiums seinen spezifischen Weg, seine Interessen, seinen Schwerpunkt und seine individuellen Möglichkeiten findet und ausbaut. "Mach‘ aus dir, was in dir steckt!" Ich würde zu meinen Studierenden sagen: Bleibe offen für immer neue Eindrücke und hör nie auf Fragen zu stellen: wer du bist, was du willst, was du dafür tun solltest. Durch das Offenbleiben für immer neue Eindrücke ist es möglich, innovativ zu arbeiten und sich als Vordenker dem ständigen Wandel des Berufsbildes anzupassen. Gestaltung ist keine Geschmacksfrage, sondern lebenslanges Lernen! I 25 Prof. Gudrun Behm-Steidel Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1979 bis 1983: Studium an der FH Hannover, Dipl.-Bibliothekarin 1983/84, 1984 bis 1992: Bibliothekarin an der UB Paderborn und UB Hildesheim 1992 bis 2001: Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben FHH, FB IK 2001: Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Bibliothekswissenschaft seit 2002: Professorin Informations- und Bibliotheksmanagement seit 2003 bis 2009: Studiendekanin Hildesheim. Dort profitierte ich von den Vorzügen einer kleineren bis mittleren Bibliothek und konnte meine Ausbildung vielfältig einsetzen. Ich begann in der Formal- und Sachkatalogisierung, übernahm die Leitung der Katalog- und später die gesamte Betriebsabteilung. Leider steht im Bereich der wissenschaftlichern Bibliotheken im öffentlichen Dienst der Vielfalt der Aufgaben und Meine erste Berufsvorstellung war Lehrerin zu werden. Doch schon während der Schulzeit fand ich viele andere Wissenschaftsbereiche sehr spannend und konnte mich schwer entscheiden. Da ich jedes meiner Interessensgebiete stets zu ausgedehntem Literaturstudium führte, entschied ich mich für das Berufsfeld Buch/Information. Der Ausbildung zur Buchhändlerin „I am interested in the folgte das Studium Bibliothekswesen future because that is an der Fachhochschule Hannover an where I plan to spend dem gerade neugegründeten Fachthe rest of my life.” bereich Bibliothekswesen, Information und Dokumentation (BID). Nach (Charles Franklin Kettering) dem Diplom arbeitete ich noch kurze Zeit am Fachbereich BID (heute IK), dem Entwicklungspotential ein sehr wechselte dann an die Universitätsstarres Stellen- und Vergütungssysbibliothek Paderborn und später nach tem gegenüber. Dies gilt besonders 26 Foto: Patrice Kunte für die Laufbahn des gehobenen Dienstes als ausgeprägtem Frauenberuf. Nach langjähriger Praxis wechselte ich 1992 als Lehrkraft für besondere Aufgaben an die FH Hannover an „meinen alten“ Fachbereich. In den drei Studiengängen Bibliothekswesen, Allgemeine Dokumentation und Biowissenschaftliche Dokumentation unterrichtete ich die Bereiche „Spezialbibliotheken“ und „Formale Erschließung“. Nach fünf Jahren Lehrtätigkeit war ich mir einerseits sicher, dass ich zwar im Bereich Lehre richtig am Platz war, dass mein Ziel aber eine Professur war. So begann ich 1997 das Promotionsverfahren an der Humboldt-Universität Berlin, das ich 2001 erfolgreich abschloss. In der Promotion widmete ich mich der Frage der adäquaten Qualifikation von Informationsspezialisten für interne Informationseinrichtungen. Die Ergebnisse flossen direkt in den Ausbau des entsprechenden Studienschwerpunktes und in die Lehre ein. 2002 erfolgte der Ruf auf die Professur Bibliotheks- und Informationsmanagement. Am lang ersehnten Ziel angekommen, warteten jedoch schon die nächsten Aufgaben. 2003 übernahm ich das Amt der Studiendekanin und damit die Verantwortung für Umstellung der Studiengänge gemäß Bologna und die Akkreditierung. Die inhaltlichen Neuausrichtungen der Programme waren spannend - die Umsetzung vieler bürokratischer Regelungen deutlich weniger. Auf Basis der eigenen beruflichen Erfahrung war es meine Intention eine Weiterbildungsmöglichkeit für Informationsspezialisten zu schaffen, die ich mit Implementierung des berufsbegleitenden Weiterbildungsmasters Informations- und Wissensmanagement realisieren konnte. Meine Motivation in der Lehre ist es, Studierende für eine spätere Tätigkeit in internen Informationseinrichtungen mit vielseitigem, selbständigem Aufgabenbereich zu interessieren und sie entsprechend vorzubereiten. In der Informations- und Wissensgesellschaft sehe ich den Beruf von Informationsspezialisten als zukünftigen Querschnittsberuf. Mein Ziel ist es daraufhin zu wirken, dass Informationsfachleute zentrale Aufgaben im Informations- und Wissensmanagement in den verschiedensten Organisation und Unternehmen mitgestalten. So spiegeln meine Themen Buch, Bibliothek, Information, Wissen zwar eine Entwicklungslinie wider, sind aber alle weiterhin aktuell und unverzichtbar. I 27 Prof. Anke Bertram Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1984 bis 1992: Architekturstudium an der Universität Hannover 1992 bis 1994: Mitarbeit im büro MOSAIK, Hannover 1995 bis 1996: Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Architektur- und Planungstheorie (IAP), Universität Hannover seit August 1996: Freischaffende Architektin in Hannover 1996 bis 2000: Lehrbeauftragte am Institut für Architektur- und Planungstheorie (IAP), Universität Hannover 2000: Verwaltungsprofessur am Studiengang Innenarchitektur, Fachbereich Design und Medien, Fachhochschule Hannover seit 2001: Professorin am Studiengang Innenarchitektur, Fachbereich Design und Medien, Fachhochschule Hannover Die inhaltlichen Schwerpunkte meiner Arbeit am Studiengang Innenarchitektur „Die Angst vor dem weißen sind Entwurfsmethodik, Blatt kennen viele …“ Architekturtheorie sowie Tragwerkslehre und Die Angst vor dem weißen Blatt Technisches Zeichnen. Schon im kennen viele: Wie bewältige und Studium, später als Lehrende, aber erhalte ich die Komplexität einer auch bei der Arbeit als Architektin neuen Aufgabe, schaffe Neues (nie setzte ich mich intensiv mit ArbeitsDagewesenes…) mit einem hohen und Entwurfsprozessen auseinander. Immer geht es darum, allen Aspekten gestalterischen Anspruch, das dareiner Aufgabe gerecht zu werden und über hinaus auch noch einen echten dabei auch noch kreative und innova- Gebrauchswert hat? Und das, ohne zu verzweifeln? tive Ansätze zu finden. 28 Foto: Maria Irl Meist arbeite ich mit den Studierenden an (realen) Projekten aus den Bereichen Soziale Bauten, Büros, Ausstellungskonzepte,… Oft sind diese Projekte interdisziplinär - der Blick über den Tellerrand erweitert den Horizont und „Fremdsprachenkenntnis“ ist später im Beruf immer nützlich… Eine halbe Stelle an der Hochschule, ein paar Projekte als Architektin und genug Zeit für die Familie - in den Momenten, wo all das unter meinen Hut passt, habe ich schon das Gefühl, im richtigen Beruf zu arbeiten. Und dieser Hut ist parallel mit den Herausforderungen gewachsen! Sehr schätze ich die persönliche Auseinandersetzung mit den Studierenden in der Projektarbeit, aber auch die intensive Arbeit im Team mit den Kolleginnen und Kollegen am Studiengang. Schade, dass die steigenden Studierendenzahlen beides infrage stellen! I 29 Prof. Dr. Ulrike Buchholz Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1991 bis 1996: Aufgaben bzw. Projektleitung in verschiedenen Bereichen der Zentralen Unternehmenskommunikation der Siemens AG, München (u.a. Gestaltung der weltweiten Führungskräftekommunikation und Aufbau der Kommunikation für den konzernweiten Change Prozess „top") 1996 bis 2001: Leitung der internationalen Internen Kommunikation der Infineon Technologies AG, München seit 2001: Professorin für Unternehmenskommunikation im Studiengang Public Relations (B.A.) und im Studiengang Kommunikationsmanagement (M.A.) an der Fachhochschule Hannover Als ich 2001 die Professur im Studiengang Public Relations antrat, war dies der einzige Studiengang bundesweit, der eine hochschulgebundene grundständige Ausbildung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit anbot. Dieser war selbst aber auch erst ein Jahr zuvor, gemeinsam mit dem Studiengang Journalistik, an der Fachhochschule Hannover gegründet worden und steckte daher noch völlig in den Anfängen. So hatte ich die große Chance, die Ausbildungsinhalte mitzudefinieren und mitzugestalten. Überdies waren die genannten Studiengänge die ersten Bachelorstudiengänge überhaupt in Deutschland, deren besondere Anforderungen noch einmal mehr eine große Herausforderung bedeuteten. Zuvor hatte ich einen langen Zeit- 30 „ … durch kontinuierliche ‚Infiltration„ einen kleinen Beitrag zur Professionalisierung des Berufszweiges [...] leisten zu können“ raum in der Wirtschaft, vornehmlich in der Industrie, gearbeitet, wo ich verschiedene Aufgaben in der Public Relations wahrgenommen hatte. Besonders geprägt wurde meine Professionalität durch die Jahre bei Siemens, wo ich in der Unternehmenskommunikation mit verschiedenen Projekten befasst war, und bei Infineon Technologies. Dort war ich bis zu meinem Wechsel an die FH verantwortlich für die weltweite interne Kommunikation und gestaltete in die- Foto: Maria Irl ser Funktion den Wandel des ehemaligen Halbleiterbereichs der Siemens AG zu einem selbständigen Unternehmen mit - von der Werkschließung über Outsourcing-Maßnahmen sowie der Ausgliederung aus dem Konzern, Firmenneugründung bis zum Gang an die Börse. Diese Jahre zeigten mir auch, wie wichtig eine hohe Professionalität für eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit ist, was aber in vielen Organisationen noch wenig Beachtung fand. Mein Entschluss reifte in dieser Zeit, dass ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse an den Nachwuchs weitergeben müsste, um durch kontinuierliche „Infiltration“ einen kleinen Beitrag zur Professionalisierung des Berufszweiges und die Steigerung seiner Anerkennung in den Unternehmen leisten zu können. Die Ausschreibung zur Professur für Unternehmenskommunikation an der FH begegnete mir daher zur richtigen Zeit. Inzwischen zeigt sich, dass meine Absicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Es gibt mittlerweile eine nennenswerte Anzahl von PR-Absolventinnen und Absolventen, die sich erfolgreich am Markt durchsetzen. Ich bin stolz darauf, dass sie es auch deshalb können, weil ich einen kleinen Teil zur Entwicklung ihrer Erkenntnisse und Fähigkeiten beitragen konnte. Nun heißt es für mich, im Bachelorstudiengang die grundständige Ausbildung junger Leute weiter zu etablieren und voranzutreiben und im frisch gegründeten Masterstudiengang Kommunikationsmanagement den Management-Nachwuchs für zukünftige verantwortungsvolle Führungsaufgaben im Berufsfeld Public Relations zu entwickeln. Dann wäre ich meiner Vision von Professionalität auf Augenhöhe mit anderen, etablierten Wirtschaftsfunktionen einen bedeutenden Schritt näher gekommen. I 31 Dipl.-Des. (FH) Sabine Conrad Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1987 bis 1989: Kaufmännische Ausbildung, Bürokauffrau 1990 bis 1994: Studium an der Fachhochschule Hannover, Fachbereich Kunst und Design, Diplom-Designerin (FH) 1994 bis 1996: angestellt als Designerin, Design und Produktmanagement, Soest 1996 bis 1998: angestellt als Grafikerin, Design und Projektmanagement, Wolfsburg seit 1998: angestellt als Lehrkraft für besondere Aufgaben, Fachhochschule Hannover seit 1998: Freiberuflich tätig als Grafikerin, Schwerpunkt Print und Web Authoring Ich vertrete mit meinen spezifischen Schwerpunkten an der Fakultät III in der Abteilung Design und Medien den Bereich der „Digitalen Techniken“. Meine Spezialgebiete sind Bildbearbeitung und Bildgestaltung sowie Mein Fachgebiet ist eine Spielwiese, auf der sich seit Jahren mit ungebrochener Freude unter anderem Vertreter aller Designspar“Frauen und Technik bilden für ten tummeln. Designerinnen und Desigmich eine kooperative Einheit.” ner nutzen berufsbedingt Computer als Werkzeug zur Konstruktion, zur AusInteraktive Medien. In den vergangeführung von Entwurfsarbeiten und zur nen drei Jahrzehnten wurden digitale Präsentation. Digitale Aspekte innerWerkzeuge zunehmend in die Designhalb der Design-Ausbildung beziehen Ausbildung integriert und sind heute sich demzufolge in erster Linie auf fester Bestandteil im Curriculum aller die Anwendung, nicht auf die EntDesign-Studiengänge in der Abteilung. 32 wicklung von Software. Was mein Lehrgebiet angeht, wird die Vermittlung von spezifischen Softwarekenntnissen unter dem Begriff „Digitale Techniken“ im Curriculum der BachelorStudiengänge aufgeführt. Foto: Maria Irl Während meines eigenen DesignStudiums habe ich mich intensiv mit dem Spannungsfeld intuitiver, analoger Entwurfsprozesse und der strukturierten digitalen Ausführung beschäftigt. Diese Auseinandersetzung führte in der Ausarbeitung meiner Diplomarbeit zu einer Synthese beider Aspekte. Das Spannungsfeld zwischen kreativem Chaos und rigider Struktur hat mich letztendlich zu meinem Beruf in der Lehre gebracht: die Leidenschaft für digitale Spielwiesen und die Leiden- schaft für Gestaltung. Das Wissen um beide Aspekte dient mir als Grundlage für Professionalität in der Lehre. Nach wie vor entwickelt sich der Bereich der digitalen Werkzeuge rasant. Die Leistungsfähigkeit der Hardware wird pausenlos erhöht und in der Folge werden Softwareversionen mit erweitertem Funktionsspektrum in immer kürzerem Abstand auf den Markt geworfen. Um die Aktualität der Lehre zu wahren, müssen aktuelle Tendenzen kontinuierlich beobachtet und gegebenenfalls langfristig berücksichtigt werden. Dies gilt in meinem Lehrgebiet vor Allem für technische, marktrelevante Entwicklungen und die dadurch bedingten Veränderungen der Jobprofile zukünftiger Designerinnen und Designer. „Fauen und Technik” bilden für mich eine kooperative Einheit. Mit dieser Einstellung stoße ich auf der einen Seite in einem männerdominierten Berufsfeld nicht auf uneingeschränkte Zustimmung. Auf der anderen Seite haben sich in den vergangenen Jahren fruchtbare Kooperationen innerhalb der Hochschule entwickelt und die intensive Zusammenarbeit auch mit den Studierenden lässt mich meinen Beruf nach wie vor mit großer Energie, Überzeugung und Freude ausüben. I 33 Dr. rer. pol. Petra Düren Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF August 1988 bis Juni 1991: Ausbildung zur Sparkassen- und Bankkauffrau Oktober 1992 bis Januar 1997: Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken September 1994 bis Januar 1995: Turku School of Economics and Business Administration in Turku/Finnland Juli 2000 bis September 2006: als Kaufmännische Leiterin Stellvertreterin des Direktors der Technischen Informationsbibliothek und Universitätsbibliothek Hannover, seit Oktober 2006 zuständig für die Unternehmenssteuerung (25 Prozent einer Vollzeitstelle) September 2006 bis Februar 2008: Lehrbeauftragte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Technik und Informatik September 2006 bis August 2007: Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Hannover, Fakultät III (Medien, Information und Design; Abteilung Information und Kommunikation) seit September 2007: Verwaltungsprofessur für „Betriebswirtschaftliches Management für Informationsfachleute“ an der Fachhochschule Hannover, Fakultät III (Medien, Information und Design, Abteilung Information und Kommunikation) Bereits im sechsten Semester unterrichte ich an der Fachhochschule Hannover an der Fakultät III - Medien, Information und Design, Abteilung Informations- und Kommunikationswesen; zunächst zwei Semester 34 als Lehrbeauftragte, inzwischen im vierten Semester als Vertretung der Professur „Betriebswirtschaftliches Management für Informationsfachleute“. Im Rahmen dieser Verwaltungsprofessur halte ich Lehrveranstaltungen im Bachelor-Studiengang „Informationsmanagement“ sowie im Foto: Patrice Kunte Master-Studiengang „Informations- und Wissensmanagement“, betreue Diplom -, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Projekte und Praxisphasen der Studierenden. Schon während meiner Tätigkeit als Kaufmännische Leiterin der Technischen Informationsbibliothek und Universitätsbibliothek Hannover (TIB/UB) haben mir die Durchführung hausinterner Schulungen sowie die aktive Teilnahme an externen Workshops und das Halten von Fachvorträgen in anderen Bibliotheken sehr viel Spaß gemacht, so dass ich mich um einen externen Doktorandenplatz bemüht und diesen im Dezember 2005 bei Prof. Dr. C. Steinle an der Leibniz Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für „Unternehmensführung und Organisation“ erhalten habe, um die noch feh- lende Qualifikation für eine ordentliche Professur nachzuholen. Inzwischen ist das Promotionsverfahren abgeschlossen und ich habe meine Dissertation veröffentlicht. Am Beruf der Professorin reizt mich insbesondere die Vielfalt der Tätigkeiten: Neben der Vermittlung von Wissen an die Studierenden, die Betreuung unterschiedlichster Abschlussarbeiten, die Begleitung von Projekten und Praxisphasen der Studierenden, die Gelegenheit, weiterhin zu forschen sowie die Möglichkeit, als ordentliche Professorin in Gremien mitzuwirken und dadurch die Lehre weiterentwickeln und verbessern zu können. „Am Beruf der Professorin reizt mich insbesondere die Vielfalt der Tätigkeiten.“ Rückmeldungen der Studierenden (über die Evaluationsbögen, aber auch mündlich) zeigen, dass ich mit der Wahl meines zukünftigen Berufes richtig liege. Da die von mir bislang vertretene Professur erst einmal nicht dauerhaft besetzt wird, sehe ich meine berufliche Zukunft leider nicht in der Fakultät III. I 35 Prof. Martina Glomb Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF ab Oktober 1979: Abschluss Damenschneiderin, Couture ab Februar 1982: freiberufliche und angestellte Tätigkeit für Messepräsentationen, Werbung, Video, Film, Theater und private Kunden ab Oktober 1985: Modedesign Studium an der Hochschule für Künste Bremen ab Dezember 1989: Design Studio, Vivienne Westwood, London. Verkaufskollektion, Textildruck, Lizensdesign etc. ab August 1997: Design und Direktion für „Anglomania“, Street- und Casual Wear, Vivienne Westwood London ab Juni 1999: Design und Direktion für „Red Label“, Pret-a-Porter Linie, Vivienne Westwood London ab Sept. 2001: freiberuflich in Lehre, Design und konzeptioneller Konsultanz ab Oktober 2005: Professorin für Modedesign an der FHH „Wie ist denn die Kate Moss nun wirklich?“ Zu Gelegenheiten, bei denen man als Modedesignerin auf branchenfremde Personen trifft, wird man entweder mit bewundernden Blicken oder spontanen Äußerungen überhäuft wie: „Toll!“, „ Aufregend!“, „Wie Glamourös!“ oder 36 „Wie ist denn die Kate Moss nun wirklich?“ Augenblicklich kreiert die Phantasie der betreffenden Menschen eine gut gepflegte, interessante Person, die eine schier unerschöpfliche Garderobe exklusiver Kleidungsstücke besitzt und die von einem glamourösen Ort zum anderen jettet, stets umgeben von Künstlern, Musen, Millionären und Stars. Wer tatsächlich in der Modebranche arbeitet weiß, dass in der Regel das Gegenteil der Fall ist. Man arbeitet intensiv hinter den Kulissen und reist nach einem straffen Zeitplan und mit kleinem Budget. Mode zu entwerfen und eine Kollektion zu verantworten ist ein komplexer und aufwändiger Job mit wenig Freizeit und Privatleben. Mode ist nicht einfach nur ein „look“, es ist eine Lebenseinstellung. Foto: Maria Irl Während ihrer Ausbildung müssen die angehenden ModedesignerInnen alle Aspekte von Mode kennen lernen, von Kunstgeschichte über Designtheorie bis zu Marketingtechniken. Sie werden alles über Farben und Materialien sowie das Drucken und Veredeln von Stoffen erfahren. Sie skizzieren mit Bleistift und Stoff, erschaffen Moodboards und Imagecollagen. Sie können Schnitte konstruieren und an Schneiderpuppen und lebendigen Menschen drapieren. Sie stellen Prototypen her und perfektionieren ihre Nähtechniken. Sie sind CAD-Spezialisten. Sie können Produktionsabläufe organisieren und praktizieren Qualitätskontrollen. Sie leiten Anproben und teilen Größen ein. Sie lernen Modekollektionen aufzubauen von der Recherche über die Konzeption bis zur abschließenden Präsentation. Ihre Kollektionen können sie stylen, präsentieren, fotografieren und als Modenschau inszenieren. All das und viel mehr sollen die Studierenden von uns Lehrenden mit auf den Weg bekommen, damit sie „fit“ für die Modebranche sind. Wir wissen nicht, wo die zukünftigen DesignerInnen in ein paar Jahren sind und alle Firmen arbeiten unterschiedlich. Wir können die Studierenden niemals auf alles vorbereiten. Deshalb ist das wichtigste, ihre Motivation und ihr Selbstbewusstsein aufzubauen und ihre kreative Entwicklung anzuschieben. Sie sollen neugierig bleiben, unabhängig, flexibel und leidenschaftlich. Ich wünsche mir, dass die Studierenden voller Enthusiasmus für diesen chaotischen, kreativen und anstrengenden Beruf die FHH verlassen. I 37 Dr. Elisabeth Hackspiel-Mikosch Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1979: Ingenieur (grad.) für Textil- und Bekleidungstechik, Fachhochschule Niederrhein, Mönchengladbach 1982: B.A.in Art History, University of California Berkeley 1984: M.A. in Art History, Institute of Fine Arts, New York University 1999: Promotion in Kunstgeschichte, Institute of Fine Arts, New York University 2000 bis 2002: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutsches Textilmuseum Krefeld seit 1997: Lehrbeauftragte, Hochschule Niederrhein, Fachbereich Textilund Bekleidungstechnik seit 2008: Verwaltungsprofessorin, Fachhochschule Hannover, Fak. II, Medien, Information und Design 2008: Gründungsmitglied und Vorstand des netzwerks mode textil e.V. New York University. Aus familiären Gründen lebte ich 13 Jahre in den USA. Schon während meines Studiums interessierten mich besonders Die Grundlagen für meine umfassenden kulturwissenschaftlichen Kenntnisse von Kunstgeschichte, Kunsttheorie sowie von Texti„Die Lehre und der Auslien, Bekleidung und Mode erwarb ich in dem Textilingeni- tausch mit jungen kreaeursstudium an der Fachhochtiven Menschen bereischule Niederrhein und in dem tet mir große Freude.“ Studium der Kunstgeschichte an führenden Universitäten der USA: University of California, die in der klassischen KunstgeschichBerkeley und Institute of Fine Arts, te häufig vernachlässigten ange- 38 In meiner wissenschaftlichen Arbeit versuche ich kunstwissenschaftliche und kunsttheoretische Überlegungen mit einer genauen Analyse der materiellen Kultur zu verbinden und zu überprüfen. So konnte ich durch meine Forschungs- und Ausstellungsarbeit in bedeutenden amerikanischen und deutschen Museen, wie dem Metropolitan Museum of Art in New York, The Textile Museum in Washington D.C., die Rüstkammer Dresden und dem Deutschen Textilmuseum in Krefeld, meine materiellen Fachkenntnisse von Kunstwerken und insbesondere von Textilien, Bekleidung und Mode sehr vertiefen. Seit 1997 unterrichte ich an mehren Hochschulen in Deutschland in deutscher und englischer Sprache, wo ich meine Kenntnisse der Kunstgeschichte und materiellen Kultur in unterschiedlichen Fächern anbiete. Die Lehre und der Austausch mit jungen kreativen Menschen bereitet mir große Freude. Foto: Fabian Bennecke wandten Künste. Deshalb legte ich mein Studium breit an und studierte die europäische als auch außereuropäische Kunst und Archäologie, um die Erkenntnisse dann selber auf die dekorativen Künste anzuwenden. Ebenso befasste ich mich mit kunsttheoretischen Fragen. Im letzten Jahr gründete ich gemeinsam mit den Kolleginnen Prof. Dr. Gundula Wolter (Kunsthochschule BerlinWeißensee) und Prof. Dr. Jutta Beder (Universität Paderborn) das netzwerk mode textil e.V., welches ein Forum für den fachlichen Austausch anbietet für alle, die sich für die Kulturwissenschaft und Kulturgeschichte von Textilien, Bekleidung und Mode interessieren. Als Auftaktveranstaltung für das Netzwerk organisierte ich zusammen mit Dr. Birgitt Borkopp-Restle und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein und der Stadt Krefeld im März 2009 „Intelligente Verbindungen - eine Interdisziplinäre Tagung zu den Wechselwirkungen zwischen Technik, Textildesign und Mode“. Die breite Resonanz - es kamen zahlreiche Vertreter von Hochschulen, Museen und der freien Wirtschaft - demonstrierte das große Interesse an einem solchen inter- und transdisziplinären Austausch. I 39 Dipl.-Bibl. (FH) Christa Heese Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1966 bis 1969: Ausbildung zur Buchhändlerin und Tätigkeit im Buchhandel 1969 bis 1972: Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin TIB/UB Hannover und Niedersächsische Bibliotheksschule 1972 bis 1982: Tätigkeit als Dipl.-Bibl. in verschiedenen Bereichen in der TIB/UB Hannover seit 1982: Lehrkraft für besondere Aufgaben an der FH Hannover; heute: Fakultät III Medien, Information und Design, Abt. Information und Kommunikation „Für mich hat sich damit ein Kreis geschlossen.“ Hat man mich während der Schulzeit nach meinem Berufswunsch gefragt, so war meine Antwort immer „Lehrerin“. Dieses Ziel hat sich aus verschiedenen Gründen nicht verwirklichen lassen. So machte ich zunächst eine Lehre als Buchhändlerin in meiner Heimatstadt Berlin. Nach einjähriger Tätigkeit im Fachbuchhandel entschloss ich mich, die Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin in Hannover zu absolvieren. 40 Anschließend kehrte ich an meine Praktikumsbibliothek, die Technische Informationsbibliothek und Universitätsbibliothek Hannover, zurück, wo ich zehn Jahre lang in unterschiedlichen Bereichen arbeitete. Mein besonderes Interesse galt, wie zuvor auch schon im Buchhandel, dem Publikumsverkehr. Hier war es nun die bibliothekarische Auskunft und Informationsvermittlung als Schnittstelle zwischen dem Kunden und der Bibliothek. Foto: Lucas Wahl In der TIB/UB hatte ich auch bereits erste Gelegenheit zur Lehrtätigkeit: Ich organisierte TIB-Seminare und hielt Vorträge, ich übernahm den praxisbegleitenden Unterricht für die Praktikanten und wurde schließlich Ausbildungsleiterin. So fand ich es folgerichtig, mich am damaligen Fachbereich BID der Fachhochschule Hannover zu bewerben, als dort die Stelle einer Lehrkraft für besondere Aufgaben im Lehrgebiet Informationsvermittlung ausgeschrieben worden war. Seit 1982 gehöre ich dem Fachbereich Information und Kommunikation an, mit einer Unterbrechung von vier Jahren nach der Geburt meines Sohnes. Für mich hat sich damit ein Kreis geschlossen: Wenn auch auf Umwegen, bin ich doch noch zu der angestrebten Lehrtätigkeit gekommen. Heute unterrichte ich hauptsächlich im Studiengang Informationsmanagement die Lehrgebiete Informationsvermittlung, Angewandte Kommunikation sowie Informations- und Kommunikationsgeschichte. Außerdem betreue ich den Studienschwerpunkt Wissenschaftliche Bibliotheken. Die eigenständige Lehre macht mir nach wie vor großen Spaß, ganz besonders in einem Bereich wie der Informationsvermittlung, wo ständig so gravierende Veränderungen stattfinden. I 41 Dipl.-Bibl. (FH) Christa-Rose Huthloff Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1946: geboren im Schwarzwald 1966: Abitur in Reutlingen am Isolde-Kurz Gymnasium 1966 bis 1990: Studium Bibliothekswesen in Hamburg 1966 bis 1976: Leiterin der Fernleihe der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek 1976 bis 1980: Lehrkraft an der Niedersächsischen Bibliotheksschule 1979: nebenamtlich Lehre an Fachhochschule Hannover, Fachbereich BID 1980: bis heute Lehrkraft an der Fachhochschule Hannover, seit 1991 Lehre an den Partnerhochschulen im Ausland Dass internationale Kontakte bereichern, habe ich schon als Kind erfahren, denn in meinem Elternhaus gab es häufig Besuch aus fernen Ländern. Deshalb war die Mitwirkung an den internationalen Aktivitäten der Fakultät III, Abteilung IK ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Seit Gründung des damaligen Fachbereichs Bibliothekswesen, Information und Dokumentation gab es Partnerschaften mit Hochschulen im Ausland. 42 Die erste Partnerschaft war mit der Hochschule in Aberystwyth, Wales. Da es für Online-Retrieval in Deutschland noch keine Fortbildungsmöglichkeiten gab, nahm ich an einem Sommerseminar teil, bei dem ich erste Erfahrungen im OnlineRetrieval sammeln konnte, die ich für die Ausbildung unserer Studierenden in dem neuen Gebiet brauchte. Foto: Linda Dreisen Nach 59 Semester ist das Sommersemester 2009 mein letztes Semester an der Fachhochschule Hannover. Die Lehre an unserer Hochschule, die Gastvorlesungen im Ausland und die Arbeit mit den Studierenden machen mir immer noch Freude. Durch die Gastlehre an den staltungen für Kompaktkurse bewirkt Partnerhochschulen in Budapest auch Veränderungen bei Inhalten und (Ungarn), Warschau und Krakau Form der Lehre für die Studierenden (Polen), Vilnius (Litauen) und Sofia der FH. (Bulgarien) gewann ich „Internationale Kontakte bereichern“ interessante Einblicke in die Traditionen an anderen HochDeshalb möchte ich anderen Lehrenschulen. Die gemeinsame Betreuung den empfehlen, bei den internationalen von Abschlussarbeiten mit Kollegen der Aktivitäten der Fachhochschule mitzuPartnerhochschule in Deventer machen. Allerdings darf der Aufwand (Niederlande) zeigten die Unterschiede nicht unterschätzt werden, der damit und Gemeinsamkeiten unserer Hochverbunden ist und der weitgehend zuschulen. Hier und bei der Betreuung aussätzlich zu der Lehrverpflichtung an der ländischer Studierender wurde deutlich, Fachhochschule zu bewältigen ist. Hier wie wichtig gegenseitiges Verständnis wäre eine Anerkennung dieser Aktivitäfür die kulturellen Unterschiede ist. ten als Tätigkeiten für die FachhochDiese internationalen Aktivitäten wirken schule Hannover wünschenswert. auch auf die Lehre an der Fachhochschule zurück. Die intensive Beschäftigung mit den Inhalten einzelner Veran- I 43 Prof. Dr. rer. nat. Kira Klenke Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1973 bis 1979: Mathematikstudium an der Universität Dortmund (Abschluss als Dipl. Math.) 1980 bis 1981: Statistik-Aufbaustudium an der University of Maryland 1982 bis 1990: Wissenschaftlerin im Institut für Medizinische Informatik und Systemforschung (medis) in München 1990: Abschluss der Promotion in Statistik als Dr. rer. nat. (Universität Dortmund) 1991: Statistikerin bei aMadeus (einer Lufthansa-Tochter) in Erding seit 1992: Professorin für Statistik an der FHH in den Studiengängen Medizinische Dokumentation und Informationsmanagement Schon als Teenager war es für mich ein Vergnügen mathematische Beweise zu führen. Witzig ist, dass ich in den ersten Wochen meines Studiums - schockiert von der Tatsache, dass Mathematik-Professoren sich die es schafften, komplexe Zusammenhänge verständlich zu unterrichten und Studierende vom Lehrfach zu begeistern. Seine Frau war ebenfalls Statistikerin. Lange habe ich bei ihr als studentische Hilfskraft gearbeitet. „Wenn ich selber jemals Professorin werden sollte, werde ich bestimmt anders unterrichten.“ wenig Gedanken darüber machten, ob ihre Zuhörer sie verstehen - gedacht habe: „Wenn ich selber jemals Professorin werden sollte, werde ich bestimmt anders unterrichten“. Erst als ich den Ruf der FHH bekam, musste ich daran zurückdenken. Mein Lieblingsprofessor unterrichtete Statistik. Er war einer der wenigen, 44 Sie hat meine Lust an der angewandten Statistik geweckt. Als ich mit meinem MathematikStudium begann, waren unter den 300 Neustudierenden maximal 20 Frauen. Alle unsere Professoren waren damals Männer. Daraus hat sich aber für mich nie eine schwierige Situation ergeben. Als Grund vermu- Aber die verschiedenen Zusatzaufgaben kosten Zeit und Kraft. Manchmal zu viel, so dass Lehre und Studierende nicht mehr die Zuwendung bekommen, die ihnen zusteht. Das verärgert und frustriert mich gelegentlich! Ich würde gerne der Konzeption und Didaktik der Statistik-Lehrinhalte mehr Raum geben. Ich kenne kein (deutsches) Statistik-Lehrbuch, was für die Ausbildung medizinischer Dokumentare und Informationsmanager durchgängig geeignet ist: ein Buch, das Studierende neugierig macht und das schon aufgrund seines Layouts die Freude an der Statistik weckt. Wichtig ist mir eine Vermittlung von Sach- und Fachinhalten, bei der auch das Selbstbewusstsein der Studierenden gestärkt wird. Mein Traum wäre ein Arbeitsalltag, der mir ausreichend Raum lässt, das zu tun, weshalb ich ursprünglich diese Position angenommen habe: Ich wollte junge Menschen für die angewandte Statistik begeistern und sie zu kompetenten StatistikAnwendern ausbilden! Foto: Nico Herzog te ich, dass Menschen, die Mathematik zum Lebensmittelpunkt machen, hochintelligent sind, sehr klar strukturiert und ungewöhnlich tiefgründig. Anders wurde es, als ich nach dem Diplom in der medizinischen Forschung als Statistikerin begann. Schnell wurde mir klar, dass wir Wissenschaftlerinnen nicht nur durch unsere Mehrfachbelastung Fulltimejob, Forschen und Haushalt schwerer beansprucht waren. Das Erarbeiten einer (mathematischen) Doktorarbeit war für mich als Frau vergleichsweise härter. Als ich im Zuge meiner Dissertationsforschung begann, Vorträge zu halten, hat es mich damals verletzt, als ein Organisator mich mit den Worten einlud: „Ach ja, Sie können übrigens auch gerne vortragen! So ein fesches Madel auf dem Podium ist dann doch mal eine nette Auflockerung!“ Als ich dann den Kampf für die Gleichstellung der Frauen in der wissenschaftlichen Community antrat, habe ich mir nicht nur Freunde gemacht! Auf die Frage, ob ich in meinem Traumberuf arbeite, muss ich mit einem „Jein“ antworten. Ich freue mich auf jeden Arbeitstag - besonders, wenn er mit einer Vorlesung beginnt. Ich genieße die Zeit mit den jungen Menschen und in vielen Fällen gelingt es mir, meine Statistik-Begeisterung auf die Studenten zu übertragen. Mein Professorinnenjob hat viele Facetten. Er erfordert Qualifikationen und Tätigkeiten, die ich mir vor meiner Berufung nicht im Traum als Teil dieser Arbeit vorgestellt hätte. Oft verbringe ich dynamische 10- oder 12Stundentage auf dem Expo-Gelände. I 45 Prof. Suzanne Koechert Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1984 bis 1988: Studium der Innenarchitektur an der Fachhochschule Hannover, Fachbereich Kunst und Design 1997 bis 2002: freiberuflich tätig für verschiedene Innenarchitekturbüros 2000 bis 2005: Verwaltungsprofessur am Studiengang Innenarchitektur der Fachhochschule Hannover Schwerpunkte: Entwurf, erlebnisorientierte Bauten wie Gastronomie, Kino, Ladenplanung, Wellness etc., Kunst im öffentlichen Raum, Durchführung von Wettbewerben seit 2003: Selbstständig mit G+K Designbüro seit 2005: Professorin im Studiengang Innenarchitektur, FH Hannover, Fakultät III Ich studierte Innenarchitektur und anschließend, neben meiner beruflichen Tätigkeit, in der Malerklasse von Prof. Ulrich Baehr Bildende Kunst. Beide Studiengänge an der Fachhochschule Hannover. Damit waren nicht nur meine Ausbildung sondern auch mein weiteres künstlerisches Arbeiten entscheidend geprägt von der angewandten, künstlerischen Gestaltung auf der einen Seite und der „freien Kunst“ auf der anderen, die den gegebenen Raum als Herausforderung für die Errichtung eigenwertiger Positionen betrachtet. „Nach über 13 Jahren Berufspraxis konnte ich mir sehr gut vorstellen mein Wissen an Studierende weiter zu geben.“ Nach meinem Abitur absolvierte ich ein Praktikum in der Bühnenbildabteilung des Niedersächsischen Staatstheaters und wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass ich mich auch zukünftig intensiv mit der Gestaltung von Räumen auseinandersetzen möchte. 46 In meinem Tätigkeitsfeld als Innenarchitektin habe ich lange freiberuflich gearbeitet und war mit der Planung und Bauleitung von unterschiedlichen Projekten im In- und Ausland aus den Bereichen Gastronomie, Büro, Kino und Theater und Ladenplanung betraut. Von meinem ehemaligen Professor Prof. Dr. Burkhard Weinges bin ich im Jahr 2000 gefragt worden, ob ich mir vorstellen kann eine Verwaltungsprofessur am Studiengang Innenarchitektur zu übernehmen. Ich habe mich sehr über das Vertrauen und die neue Herausforderung gefreut. Nach über 13 Foto: Maria Irl Ich habe einige Projekte im öffentlichen Raum initiiert, wie z.B. Arbeiten zu den Stadtkunstprojekten „Blattschuss“ und „Stunde Null“, die ich in der Innenstadt von Hannover realisierte. In der Organisation der mehrfach aufgelegten Ausstellungen „Pools“ und „claims“, die ich als Mitbegründerin der Gruppe ART IG gemeinsam mit Künstlerfreunden seit 1994 ausrichtete, steckt auch ein starker Anteil des Selbstverständnisses der Innenarchitektin. Außerdem wurde ich zu internationalen Symposien in England, Polen und China eingeladen, um meine Arbeiten im Kontext mit anderen Künstlern zu präsentieren. Jahren Berufspraxis konnte ich mir sehr gut vorstellen mein Wissen an Studierende weiter zu geben. Die neuen Kollegen im Studiengang haben mich herzlich aufgenommen und bestärkt mich für die ausgeschriebene Professur zu bewerben. Auffallend war und ist es, dass im Verhältnis zu meiner Studienzeit, fast nur Frauen Innenarchitektur studieren. Verständlich ist das allerdings nicht. 2003 habe ich mich neben meiner Lehrtätigkeit mit meinem Lebenspartner selbstständig gemacht. Wir planen Arztpraxen, Gastronomien, Shops und Showrooms. Es entspricht meinem Selbstverständnis nicht nur in der Lehre aktiv zu sein, sondern mich auch in der Berufspraxis weiterzuentwickeln. I 47 Prof. Dipl.-Komm.-Des. Gabriele Kunkel Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF Studium: Kommunikations-Design im Fachbereich Gestaltung/FHWürzburg und GH Kassel Berufspraxis: 1986 Gründung der Werbeagentur "NeuLand", Gesellschafterin und Geschäftsführerin, seit 2001 Gesellschafterin Konzeption und Gestaltung von Corporate Design 1991 bis 2000: Lehrtätigkeit am Fachbereich Gestaltung der FH Würzburg 2000: Berufung an die FH-Hannover Lehrgebiete: visuelle Kommunikation, Druckvorstufe, Kreativität, Projektarbeit „Eine schöne Berufung! ein Resümee, das ich nach diesen vielen Jahren im Spannungsfeld Design ziehen kann.“ Das Studium war für den Einstieg in meinen Beruf der entscheidende Schritt. Irgendwann mal einen Malkurs gemacht zu haben und Talent mitzubringen qualifizierte natürlich nicht für ein Designstudium. Die Aufnahmeprüfung war die erste große Hürde. Aber ich hatte Glück: Vom Fachbereich Gestaltung in Würzburg bekam ich die Zusage und diese FH war geradezu ideal für meine kreative Entwicklung und Bildung. Das Studium war in hohem Maße konzeptionell 48 orientiert und forderte visuelles Denken und das daraus resultierende, gestalterische Handeln. Viele andere Hochschulen lehrten damals noch klassisches, handwerklich orientiertes GrafikDesign. An der GH in Kassel machte ich später „noch weiter “, um mich auch künftig frei mit Kommunikationsdesign auseinandersetzen zu können. Der zweite große Schritt fand 1986 statt. Direkt nach dem Studium in Würzburg gründete ich mit drei weiteren Kommilitonen die Werbeagentur NeuLand. Mit unserer Kreativität und der Leidenschaft für unsere(n) Beruf(ung) wollten wir die Welt verändern. Natürlich war die Aufbauzeit Foto: Maria Irl hart: Vier kreative Köpfe unter Hochspannung, denen es in erster Linie um die Qualität ihrer Arbeit ging und die nicht den wirtschaftlichen Aspekt im Blick hatten. Aber dank der Bildung unseres Studiums, sich nämlich auch selbst zu bilden, haben wir diese ersten Jahre in der Werbewelt überlebt - und 2006 unser zwanzigjähriges Firmenjubiläum gefeiert. Viel Zeit um unzählige Konzepte gedacht, Entwürfe geskribbelt und Pitches erkämpft zu haben, um einige Kilometer Celluloid zu belichten, Tonnen von Papier zu bedrucken und viele, viele Gigabyte Daten zu füllen. Bereits Anfang der 90er Jahre bekam ich meinen ersten Lehrauftrag im Fachbereich Gestaltung in Würzburg. Es machte einfach verdammt viel Spaß im Freiraum Hochschule zu arbeiten, den Studierenden die Leidenschaft für diesen Beruf zu vermitteln und sich mit meinen ehemaligen Professoren über Lehrkonzepte zu „streiten“. Seit 2000 lehre ich das Fach Visuelle Kommunikation in den Studiengängen J/PR. Visuelle Kommunikation fordert von den Studierenden ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen. Sie visuell zu bilden, ihren kreativen Prozess zu begleiten und mit ihnen zu spannenden Ergebnissen zu kommen - ein Teil, mit dem ich zur gestalterischen Entwicklung „meiner“ Studenten beitrage. Ihre Entfaltung mit zu verfolgen macht mich verdammt stolz. Eine schöne Berufung! - ein Resümee, das ich nach diesen vielen Jahren im Spannungsfeld Design ziehen kann. Aber man muss der gestalterischen Arbeit schon verfallen sein, um mit ihr ein Leben zu teilen. Unverschämte Obsession und Nicht-LoslassenKönnen. Das Aushalten von permanentem Kreativitätsdruck. Über rote Ampeln fahren, weil man in diesem Moment das entscheidende Teilchen für ein Konzept gefunden hat. Nie in Ruhe ein Buch lesen zu können, weil man ja auch was Kreatives machen könnte. Immer auf der Suche sein. Aber man wird belohnt: durch ein hohes Maß an Befriedigung dieser Arbeit und das kreative Produkt. Vielleicht werde ich in Zukunft die zweidimensionale, digitale Welt mal verlassen und NeuLand betreten, um bei einem Künstlerfreund zu lernen, wie man aus Baumstämmen mit der Kettensäge Skulpturen macht. Gestalterische Auseinandersetzung ist nie nur auf ein Medium beschränkt, und visuelle Neugier sucht immer neue Befruchtungen. Eines ist sie auf alle Fälle: lebenslänglich. I 49 Dipl.-Dok. Monika Maßmeyer Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1983: Diplom an der Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln zur Diplom-Dokumentarin 1983 bis 1995: Sachbearbeiterin in der Abteilung interne Kommunikation eines Kölner Kreditinstituts mit mehrjähriger Unterbrechung (Erziehungsurlaub) seit 1997: Selbständigkeit als Informationsvermittlerin seit 1999: Dozentin in der Erwachsenenbildung und Online-Trainerin seit 2004: Lehraufträge an der FH Hannover, jetzt Fakultät III, Studiengänge Informationsmanagement und Medizinische Dokumentation seit 2007: befristete Halbtagsstelle als Lehrkraft für besondere Aufgaben Nach meinem Studium zur DiplomDokumentarin an der gerade neugegründeten Fachhochschule für Biblio- Später kamen die EDV und die damit theks- und Dokumentationswesen in möglichen Recherchen in OnlinedaKöln (vormals Bibliothekartenbanken hinzu. Außerdem war ich Lehrinstitut) arbeitete ich mehrere Ausbildungsleiterin der DokumentatiJahre in der Abteilung „Interne Komons-Praktikanten in unserer Abteimunikation“ eines großen Kölner Kre- lung. Meine berufliche Ausrichtung ditinstitutes. Dort war ich mit allen wurde bald durch familiäre Phasen Aufgaben einer internen „Als ich 2004 gefragt wurInformationsvermittlungsstelle mit angeschlossener de, ob ich mir einen LehrFirmenbibliothek betraut auftrag […] vorstellen zunächst mit den klassischen Werkzeugen Telefon, könnte, brauchte ich nicht Schreibmaschine, Karteikarlange zu überlegen.“ ten, Schere und Klebestift. 50 Nach unserem Umzug nach Holzminden musste ich mich beruflich neu orientieren. Ich habe den Weg in die Selbständigkeit als Informationbroker gewählt. Als zweites Standbein nahm ich die Dozententätigkeit in der Erwachsenenbildung in den Bereichen EDV, Informationsrecherche, Zeitmanagement und Büroorganisation auf. Da mir das Unterrichten sehr viel Spaß macht und es mir immer wieder gelungen ist, Menschen zu motivieren, sich weiterzubilden und das Gelernte anzuwenden, habe ich die Lehrtätigkeit systematisch vertieft. Nach der Weiterbildung zum Telecoach, die unter Federführung der Universität Paderborn durchgeführt wurde, habe ich Online-Kurse konzipiert und mehrere Jahre online im Bereich der Frauen- und Berufsweiterbildung unterrichtet. Als ich 2004 gefragt wurde, ob ich mir einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Hannover im Bereich Informationsmanagement vorstellen könnte, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Foto: Nico Herzog geprägt. Nach der Geburt unserer zweiten Tochter habe ich die Möglichkeit genutzt, für mehrere Jahre in den Erziehungsurlaub zu gehen, wobei ich anschließend wieder an den früheren Arbeitsplatz zurückkehren konnte. Inzwischen ist daraus eine halbe befristete Stelle als Lehrbeauftragte für besondere Aufgaben geworden. Hier laufen nun alle Fäden dessen, was ich jemals in meinem Leben beruflich gemacht habe, zusammen. Ich unterrichte in der Fakultät III, Abteilung IK in den Bachelorstudiengängen Informationsmanagement und Medizinische Dokumentation sowie im Masterstudiengang Informations- und Wissensmanagement Grundlagen der EDV, Retrievaltechniken, Managementkenntnisse für Informationsspezialisten und Vermittlung von Informationskompetenz. Mein Ziel ist es, den Studierenden das Interesse und die Freude am lebenslangen Lernen zu vermitteln, meine Begeisterung für das Berufsfeld des Informationsvermittlers weiterzugeben und die Neugier zu wecken, die für Berufe im Bereich des Informationsmanagements unabdingbar ist. I 51 Prof. Dr. Wiebke Möhring Fakultät III: Medien, Information und Design AUSZÜGE AUS DEM LEBENSLAUF 1990 bis 1995: Studium Medienmanagement (Angewandte Medienwissenschaft) mit Nebenfach Philosophie am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik und Theater Hannover 1995 bis 2009: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Hannover, unterbrochen durch einen zweijährigen Auslandsaufenthalt (2000 bis 2002) und einer Vertretungsprofessur für Online-Kommunikation und Kommunikatorforschung an der Ludwig Maximilians-Universität-München (Sommersemester 2007) Während dieser Zeit nebenberufliche Autoren- und Projekttätigkeit für verschiedene Praxispartner Als ich vor knapp 20 Jahren die Möglichkeit hatte, Medienmanagement am IJK in Hannover zu studieren, wusste ich noch nicht wirklich, auf welch spannendes Berufsfeld ich mich damit eingelassen hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich mich relativ willkürlich und aus dem Bauch heraus entschieden. Vielleicht waren die journalisten- und medienkritischen Diskussionen am elterlichen Abendbrottisch Auslöser zu fragen, welchen Stellenwert Medien in unserer Gesellschaft denn tatsächlich haben? Oder die medienkritische Haltung der Waldorfpädagogik, die mich begleitet und geprägt hat? 52 Bereits während des Studiums merkte ich, dass ich ein Lebensthema gefunden hatte. Und da mich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung reizte, beschloss ich zu promovieren. Dabei stellte ich mich der Frage, welche Orientierung lokale Zeitungen in einer gesellschaftlichen Umbruchzeit der deutschen Wiedervereinigung ihren Lesern bieten. Während dieser und der sich anschließenden Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin wurde schnell klar, dass Forschung allein mich nicht ganz ausfüllte und ich „Bereits während des Studiums merkte ich, dass ich ein Lebensthema gefunden hatte.“ Foto: Andy Spyra großen Spaß an der Lehre hatte. Also lag die Entscheidung nah, weiter in der Wissenschaft bleiben zu wollen. Gleichzeitig aber wollte ich nicht in den berühmt-berüchtigten Elfenbeinturm einziehen und habe in den zurückliegenden Berufsjahren daher immer wieder Projekte mit Partnern aus der Praxis gesucht und realisiert. Eine Ausschreibung der Professur an der Fachhochschule Hannover mit ihrer praxisnahen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Ausbildung kam für mich daher zum richtigen Zeitpunkt - seit März 2009 unterrichte ich in den BA- und MA-Studiengängen der Journalistik und Öffentlichkeitsarbeit. Und ich freue mich darauf, die Veränderungen der Medienstrukturen und des Kommunikationsverhaltens zusammen mit den Studierenden zu erleben, aber auch, sie zu erforschen. Ich hoffe auf viele anregende thematische Reflexionen der aktuellen Entwicklungen in den Seminaren und die Möglichkeiten, kleinere und größere Lehrforschungsprojekte mit den Studierenden durchzuführen. Denn während der Beschäftigung mit öffentlicher Kommunikation ist mir deutlich geworden, dass wir nur mit fundierter empirischer Arbeit Ideen davon bekommen können, wie und wohin sich unsere Gesellschaft entwickeln könnte. I 53 Dipl.-Dok. Vjekoslava Perkov Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1987 bis 1991: Studium an der Fachhochschule Hannover, Fachbereich Bibliothekswesen, Information und Dokumentation 1991 bis 1998: Lehraufträge an der Fachhochschule Hannover 1997 bis 1998: Tätigkeit in der EDV und Organisation der Bau-Berufsgenossenschaft in Hannover seit 1998: Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fachhochschule Hannover, Fakultät III, Abteilung Design, Information und Medien seit 1991: freiberufliche Tätigkeit für kleinere und mittlere Unternehmen im Bereich Anwenderschulungen, Büroorganisation mit Microsoft Office und Erstellung von Internetpräsenzen „Immer wieder neue Blickwinkel finden“ Ich habe in Hannover am Fachbereich Information und Kommunikation studiert. Als Schwerpunkt im Studium wählte ich das Thema Datenbankund Informationssysteme. Nach erfolgreicher Diplom-Abschlussarbeit im April 1991 bekam ich einen Lehr- 54 auftrag am eigenen Fachbereich im damals neuen Studiengang „Technische Redaktion“. Auf freiberuflicher Basis arbeite ich seit meinem Diplomabschluss für kleinere und mittlere Unternehmen, zunächst im Bereich Bürokommunikation, Organisation und Office, später im Bereich Internet. Foto: Jan Lieske Mein persönliches Interesse liegt in der theoretischen und praktischen Beschäftigung mit den Möglichkeiten des Internet. Wie lässt sich Interaktion mit diesem Medium realisieren, wie binde ich alle bereits vorhandenen Medien (Text, Bild, Video, Ton, 3D …) interaktiv in dieses Szenario ein? Was mich an meiner Tätigkeit besonders fasziniert? - Immer wieder neue Blickwinkel finden. Die Selbstverständlichkeit im Umgang mit neuen Themen, Ideen, Technologien. Nicht auf der Stelle zu treten. Die Begeisterung der jungen Generation teilen. I 55 Prof. Tuula Salo Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1967 to 1968: internship training: advertising agency VERKERK, turku/finland 1968 to 1969: grafic studies: "dupont-skolan" in copenhagen / danmark 1969 to 1971: own boutique in turku; "shoppy -ateljé" 1971 to 1972: Merchandising / advertising: dept. store "merkur" / stuttgart 1972 to 1975: fashion grafic studies in munich / germany; diplom juli 1975 (meisterschule für mode münchen) 1976 to 1977: design assistant: "RENA LANGE", munich, germany 1977 to 1997: own design studios near salzburg (1977-1979) and munich (1979 to 1997) 1980 to 1987: political activist in german designers’ associations (VDID/BDG/AGD) 1984 to 1986: lecturer in the university for design/pforzheim, germany since 1987: professor for fashion design in the faculty of art and design, Fachhochschule Hannover since 1996: special mission for the MWK/GTZ/DAAD for hangzhou, china since 2001: official "international coordinator" for dept. design & medien der FHH, because of finnish, swedish, french, german and english language skills last 12 years: international design-projects with students and lecturers from finland, france & germany as well as with german & chinese and german & mongolian students in cooperation with the international fashion industry „Kurzportrait einer Globetrotterin mit Passion für Design“ 56 DESIGN als traumberuf? Foto: Christina Kuhaupt als ich sehr jung war, wollte ich als lehrerin, nach afrika gehen und mit kindern arbeiten. als ich dann etwas mehr von der welt verstand, wollte ich unbedingt zwei jahre in jedem land der erde leben und all die sprachen und kulturen von innen her kennen lernen. beruf/berufung gekommen, den ich heute noch über alles liebe! ERFOLGREICH in einer männerdomäne / in einer maskulin geprägter und beherrschter kultur? intelligent, zielgerichtet, konsequent, klug, kommunikativ, empathisch, positiv, optimistisch, freiheitsliebend, nonkonformistisch, freundlich, selbstbewusst, unabhängig, selbständig, verantwortungsbewusst, aktiv, neugierig, weltoffen, tolerant, respektvoll, humorvoll, beweglich, kreativ, begeistert/begeisternd, flexibel, entscheidungsfreudig, eigenständig, schnell, verlässlich, mit 100% vernunft/ intelligenz und gleichzeitig mit 100% gefühl/intuition handelnd, sich selbst erkennend und andere schätzend; wissend, was man/frau wirklich will und das dann auch TUN! ziele/träume/wünsche für die ZUKUNFT: etwas später dann: um schnell finanziell unabhängig und beruflich selbständig zu sein sowie größtmögliche innere und äußere bewegungsfreiheit zu haben, stand aber als berufsziel die (nicht nur visuelle) umweltgestaltung für mich schnell im vordergrund. wie ich zum DESIGN kam? da ich immer schon das leben und die menschen tiefer verstehen sowie ihnen zum besseren/einfacheren/schöneren leben verhelfen wollte, nutzte ich meine realen möglichkeiten und offensichtlichen talente, sowie natürlich den zeitgeist, und bin durch herrliche umwege und viele länder aber trotzdem ziemlich geradelinig zu meinem DESIGNER- durch internationales/interkulturelles "DESIGN-networking" meinen (internationalen!) studentInnen sowie meinen (internationalen!) kollegInnen weitere schöne und intensive interkulturelle erfahrungen durch weitere internationale DESIGN-kooperationen zu ermöglichen (intercultural real-life competences/lifechanging real-work experiences!!) weniger hochschulbürokratie, viel mehr vertrauen an die eigenen mitarbeiter; mehr unabhängigkeit, mehr zeit + freiräume für wirkliche, inhaltliche innovationen - kontakte - projekte, sowie feste assistenten für die endlose zeit-/nerven-/ energieraubende papierarbeit der weit über das normale hinaus engagierten professoren mehr zeit für das wesentliche (= für echte menschliche begegungen, für sprachen, für philosophie) I 57 Prof. Dr. Gudrun Scholz Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1947 in Bremen geboren. Studium in Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie und Ästhetik an den Universitäten Hamburg und Stuttgart. 1980 Promotion in Kunstwissenschaft an der Universität Duisburg Gesamthochschule. Lebt in Berlin Forschung Schwerpunkte meiner Forschung sind das Industriedesign, die Fotografie und das Kommunikationsdesign (darin insbesondere Labels) Tätigkeiten 1979 bis 1981 Hörspiellektorin SDR Stuttgart. 1980 bis 1999 Ausstellungskuratorin. 1983 - 1985 Vorstandsmitglied im DWB e.V., Landesverband Niedersachsen/ Bremen. 1985 bis 1989 Werbetexterin und Konzeptionerin für verschiedene Werbeagenturen in Hamburg und Düsseldorf. 1987 bis 1988 Gastprofessorin für Designtheorie an der HdK Berlin (heute UdK Berlin). 1988 bis 1990 Vertretungsprofessorin für Designtheorie an der FH Bielefeld. 1990 bis 1999 C2-Professorin für Designtheorie an der FH Bielefeld. 1994 bis 1998 Sachverständige für die Einstufung künstlerischer Tätigkeiten beim Finanzgericht Hamburg. Ab 1999 C3-Professorin für Designtheorie an der FH Hannover, Fak. III, Abteilung Design und Medien „Ein Traumjob ist nicht selbstverständlich, das kann man auch nicht planen.“ Ich denke, ich arbeite in meinem Traumberuf. Ich bin seit über 30 Jahren in diesem Berufsfeld und weiss, dass ich den richtigen Forschungsbereich habe (auch wenn ich damit für die Hochschule kaum Forschungsgelder einwerben kann). Ausserdem weiss ich, dass es der richtige Job ist, mit 58 Studenten zusammenzuarbeiten. Ein Traumjob ist nicht selbstverständlich, das kann man auch nicht planen. Als Kind habe ich noch nicht von diesem Beruf geträumt, ich hatte viele andere Träume und Beschäftigungen. Ich war also kein Wunderkind. Ich habe stattdessen Klavier gespielt und Tennis, was sich eigentlich ausschliesst. Schularbeiten habe ich weniger gemacht, ich brauchte viel Freiheit für die eigenen Ideen. Was nach dem Abitur kam, hat mich noch nicht interessiert. dern das Schöne für sich zu formulieren. In der Ästhetik, nicht im Verkaufen liegt die Profession des Designers immer noch. Ich würde den Studierenden mit auf den Weg geben: Suchen Sie sich in jedem Fall den Job aus, in dem Sie die grössten Fähigkeiten haben. Ich denke, man hat immer mehrere Talente, aber gehen Sie immer noch von dem Konzept aus, dass es sich (im Idealfall) um einen lebenslänglichen Job handelt. Foto: Maria Irl Später habe ich in meinem Job oft Umwege gemacht und eine Reihe von Fächern studiert, ohne mir darüber Gedanken zu machen, ob sie direkt in einen Job führen. Dies würde ich heute nicht anders machen. Die Reihe von geisteswissenschaftlichen Fächern war wichtig für das, was ich heute den Studierenden vermitteln kann (heute spricht man von Cross Over). Ausserdem gab es zwei Personen, die für meinen heutigen Job wichtig waren, mein damaliger Freund (Borek Sipek), der als Architekt und Designer Kariere gemacht hat und dabei das macht, was er immer wollte. Das ist das beste Jobmodell. Die zweite Person ist mein ursprünglicher Doktorvater (Max Bense), der mir als Assistentin zusätzlich Privatunterricht in Philosophie geben hat und mich stets zum Schreiben ermutigt hat mit seinem Satz „Ich habe früher auch krumme Sätze gemacht.“ Ich denke, die Personen, die Sie treffen, sind die wichtigsten Helfer für die eigene Orientierung. Allerdings muss man sie treffen. Das Wichtigste in meiner Arbeit ist für mich immer schwer zu beantworten. Es gibt zwei Dinge, die für mich zur Zeit die wichtigsten sind. Erstens, ich habe grossen Spass daran, die Ideen der Studenten zu begleiten. Leider gerät die Ideenphase der Entwürfe viel zu kurz. Und das zweite ist die Ästhetik, der Diskurs über das Schöne, der ebenfalls viel zu kurz gerät und mit vielen Konzepten belegt ist (zum Beispiel: das ist ja nur die Form). Ich halte es inzwischen sogar für lebensnotwenig für jeden Designer nicht nur über das Schöne nachzudenken, son- Ich wünsche mir, das habe ich auch schon vor 30 Jahren so formuliert, den Studierenden ein Maximum an Selbstvertrauen mitzugeben oder ihre Intuition zu stärken (das sage ich als Theoretikerin). Was mich betrifft, möchte ich mein Kinderbuch über Designobjekte („teller gabel vase licht“) fertig stellen. Ausserdem muss ich mein Buch über Designtheorie („Hypermarkt“) beenden. Und zur Zeit schreibe ich an einem Buch über Fotografie. I 59 Fakultät III: Medien, Information und Design Prof. Dr. Ulrike Schömer 60 Seit Wintersemester 1992/93 vertrete ich als Professorin an der Fachhochschule Hannover das Fach Informationsvermittlung mit Schwerpunkt Recherche von biomedizini„ … rückschauend scher Information. So würde ich bei jeblicke ich auf GeneraNach dem Abider der beruflitionen von Studierentur entschied den der Studiengänge chen Entscheidun- ich mich für ein Informationsmanagegen erneut diesel- Biologiestudiment, Biowissenum. Während be Wahl treffen.“ schaftliche und später des Studiums Medizinische Dokugalt mein Intementation zurück, die resse zunehsich ihre Grundlagen in diesem Fach mend biochemischen Fragestellunin meinen Lehrveranstaltungen erargen. Deshalb habe ich nach dem beitet haben. Natürlich haben sich Diplom mit einem Promotionsthema die Studieninhalte im Laufe der Jahre im Bereich Biochemie/Biotechnologie erheblich verändert, denn neben den begonnen und wurde 1978 mit einer klassischen Fachdatenbanken ist das Arbeit über mikrobielle Bildung eines WWW als wichtige Informationsquelpharmazeutisch interessanten Zwile auch für Fachinformation hinzugeschenprodukts promoviert. Diese kommen. Arbeit eröffnete mir die Möglichkeit ein Jahr an einem führenden Institut Diese Broschüre hat zum Ziel gut für industrielle Mikrobiologie und Bioausgebildete Frauen zu ermutigen technologie in den USA mit einem sich für herausgehobene Positionen Stipendium weiter zu forschen. Nezu qualifizieren - z.B. für Professuren ben dem Reiz an einer großen, wisan Fachhochschulen. Sie soll Beisenschaftlich herausragenden Unispiele aufzeigen, wie es dazu komversität zu arbeiten, bot mir dieser men kann. Natürlich ist jeder WerdeAufenthalt Gelegenheit die USA und gang individuell, wesentlich ist, die ihre Menschen kennen zu lernen und sich bietenden beruflichen Chancen meine englischen Sprachkenntnisse zu nutzen und mit Einsatz auszubauzu vertiefen. en. Das kann so aussehen: Anschließend trat ich eine Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin an der TU Braunschweig mit vielfältigen Aufgaben in Forschung und Lehre an, die durch eine Familienphase mit zweijähriger Babypause unterbrochen wurde. Foto: Maria Irl Der berufliche Wiedereinstieg am Institut für Biochemie und Biotechnologie der TU Braunschweig gelang mit Aufgaben im Bereich Literaturdokumentation. Die Tätigkeit bot mir umfangreiche Gelegenheit mich in die Gebiete Dokumentation und Informationsvermittlung einzuarbeiten und mich in diesem Fach zu professionalisieren. 1987 wechselte ich zu einem Fachinformationsprojekt mit Datenbankerstellung an die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig und übernahm ein Jahr später die Leitung der Projektgruppe. Die Aktivitäten wurden um den Aufbau und die Bereitstellung einer Gentechnologie-Datenbank erweitert, eine EU-Kooperation zur Erstellung einer BiotechnologieDatenbank wurde begonnen. Die regelmäßige Herausgabe von Biotechnologie Jahrbüchern sowie von einem Newsletter zu Fragen der Gentechnologie haben die Aktivitäten abgerundet. Daneben knüpfte ich 1991 erste Kontakte zur Fachhochschule Hannover, indem ich einen Lehrauftrag zur OnlineRecherche im Studiengang Biowissenschaftliche Dokumentation übernahm. Es zeigte sich, dass die Arbeit mit Studierenden viel Freude macht und dass es sehr befriedigend ist, mit der Lehre einen Beitrag zum professionellen Fortkommen der Studierenden zu leisten. Als dann eine Professur für mein Fach ausgeschrieben wurde, konnte ich mich erfolgreich bewerben und wurde ein Jahr später als Professorin an die Fachhochschule Hannover berufen. So schließt sich der Kreis und rückschauend würde ich bei jeder der beruflichen Entscheidungen erneut dieselbe Wahl treffen. I 61 Prof. Dr. Annette Uphaus-Wehmeier Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politische Wissenschaften und Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1982 Promotion zum Dr. phil. Journalistische und wissenschaftliche Tätigkeit, Korrespondentin für Medien-Fachdienste und Agenturen, Lehraufträge an den Universitäten Münster und Hamburg 1983 bis 1998 Pressesprecherin/Leiterin Kommunikation bei Spitzenverbänden der Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen und Agenturen. Berufliche Stationen u.a. Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, Johanniter-Unfall-Hilfe,prbonn. Seit 1999 selbständige Kommunikationsberaterin Seit 2002 Professorin für Public Relations an der Fachhochschule Hannover. Lehrgebiete: Externe Kommunikation, PR für Non Profit-Organisationen, Kommunikation in Politik und Gesellschaft che Fragen mich wirklich interessierten: Wie wirken Medien? Welche Kommunikationsformen und -modelle gibt es? Warum verdrängen neue Medien nicht die alten? Wie entsteht Öffentlichkeit? Warum machen einige Themen Karriere und manche nicht? „Studieren Sie erst einmal - aber etwas Ordentliches!“ Und damit ich ihn auch ganz genau verstand, fügte der Chefredakteur der Regional-Zeitung, bei dem ich mich als siebzehnjährige Abiturientin selbstbewusst um ein Volontariat bewarb, hinzu: „Bloß „Mittlerweile nicht Publizistik oder so etwas.“ sind Public Relations nicht nur als Begriff, sondern auch als Studienfach etabliert und akzeptiert.“ Offensichtlich hat er mich so beeindruckt, dass ich mich an der Universität Münster tatsächlich für Geschichte einschrieb und für Publizistik nur im Nebenfach entschied. Doch bereits im ersten Semester wurde mir klar, wel- 62 Foto: Lucas Wahl Strategien entwickeln, Prozesse initiieren und begleiten, Texte schreiben, Veranstaltungen organisieren, mit Menschen und Medien - professionell PR zu machen und zu verantworten ist vielseitig und immer wieder neu. Ungeachtet des „zweifelhaften“ Rufes, mit dem das Fach Publizistik in den siebziger Jahren belegt war, wählte ich es umgehend als Hauptfach, kombinierte es mit Politik und Soziologie und engagierte mich während des Studiums als Tutorin, dann als studentische, später als wissenschaftliche Hilfskraft und nach der Promotion 1982 als Lehrbeauftragte. - Meine Dissertation führte mich übrigens in die Geschichte zurück: Sie erforschte die Anfänge der Jugendzeitschrift im 18. Jahrhundert. Nach der Theorie kam die Praxis: Bei der Deutschen Presseagentur bekam ich journalistisches Handwerkszeug vermittelt, hervorragende Basis für meine erste Position im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, wie dieses Aufgabenfeld zu dieser Zeit fast ausnahmslos hieß. Damals wie heute für mich einer der spannendsten Berufe, die es gibt. Standpunkte vertreten und vermitteln, Botschaften formulieren, Konzepte und Mittlerweile sind Public Relations nicht nur als Begriff, sondern auch als Studienfach etabliert und akzeptiert. Nach fast zwei Jahrzehnten Tätigkeit als Pressesprecherin und Kommunikationsberaterin nahm ich 2002 den Ruf auf die Professur für Public Relations an der Fachhochschule Hannover an. Impulsgebend für den Seitenwechsel war eine Lehrtätigkeit am Institut für Journalistik der Universität Hamburg. Die Schwerpunkte meiner Lehre sind externe Kommunikation; PR für Nonprofit-Organisationen und Kommunikation in Politik und Gesellschaft. Kommunikation ist für den Erfolg von Unternehmen und Organisationen (und von Persönlichkeiten) von zentraler Bedeutung. Viele Probleme resultieren aus Informationsdefiziten und Verständnisproblemen. Gute PR trägt in entscheidendem Maße dazu bei, Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken und Akzeptanz und Vertrauen zu schaffen. Die gesellschaftliche Bedeutung und die Anforderungen an PR werden weiter wachsen - es gilt, neue Wege zu entdecken und zu erschließen. Das sind doch wirklich „ordentliche“ Perspektiven für die Zukunft … I 63 Prof. Dorothee Weinlich Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF Juli 1992: Abschluss Diplom-Designerin Visuelle Kommunikation (FH) Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz August 1994: Abschluss Master of Fine Art in Design (MFA) Massachusetts College of Art, Boston (USA); zweijähriges Graduiertenprogramm September 1992 bis August 1994 September 2001 bis August 2003: Wirz Identity GmbH, Berlin, Zürich (Design Director); Aufbau des Standorts Berlin September 2003 bis Mai 2004: Freelancerin mit den Schwerpunkten: Bildsprache, Editorial Design, Kulturprojekte Juni 2004 bis September 2005: RotherPechstein, Berlin (Atelierleitung: Corporate Design Dokumentation Deutsche Bank, Kampagnen, Geschäftsberichte) seit Oktober 2005: Professorin für interdisziplinäre Designgrundlagen Fachhochschule Hannover, Fakultät III, Abteilung Design und Medien Seit Herbst 2005 lehre ich als Professorin für interdisziplinäre Designgrundlagen an der Fakultät III, Abteilung Design und Medien. Ich fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes „berufen“ „Chef = Mann Sachbearbeiter = Frau“ zu meiner Lehrtätigkeit. Wenn ich im Seminar stehe, bin ich in meinem Element. Obwohl ich als Kind ganz und gar nicht von einem solchen Beruf träumte. Denn meine Schulzeit 64 habe ich mit Angst und Schrecken überlebt. Umso mehr spüre ich heute den innerlichen Ansporn, etwas besser zu machen als das, was ich durchlebt habe. Von früh an zeigte sich bei mir eine künstlerische Neigung. Alles was mit Zeichnen, Malen und Werken an der Hobelbank zu tun hatte, war mein Ding. Dazu kam eine spontane Kreativität beim Spielen. Dann hieß es, ich hätte immer so gute Einfälle. In der Schule konnte es noch so hart werden, in Kunst, Musik und Religion hatte ich immer eine Eins. Das Ziel des De- signstudiums war früh klar. Mit 17 begann ich meine Mappe zu erarbeiten, mit 19 begann ich mein Studium der Visuellen Kommunikation in Mainz. Danach folgte ein zweijähriges Masterstudium in Boston/USA. Dort sammelte ich als Teaching Assistance erste Lehrerfahrungen im interdisziplinären Grundlagenprogramm. Schweißgebadet stand ich vor 30 Kids, die kaum jünger waren als ich. der krassen Minderheit, wurde aber als „Kumpel“ geschätzt. Später auf einer reinen Mädchen-Klosterschule in Hessen reifte ein emanzipiertes Selbstverständnis. Erst sehr viel später, als Didaktisch sauber aufbereitet Corporate Designmanuals waren zu entwickeln. Typografisch ordentliche Printmedien wurden gestaltet. Feine Illustrationen wurden zu visuellen Botschaften. Großkunden wurden betreut. Designstrategien als Instrument für Unternehmensstrategien wurde mein kleines Ein-mal-eins. In beiden Bereichen fühle ich mich zuhause. Das eine fließt ins andere. Die kreativen Prozesse laufen ähnliche Bahnen. Das künstlerische stärkt das Strategische und umgekehrt. Gegen die sogenannte „gläserne Decke“ durch die Frauen in Unternehmen nie kommen, bin ich erst relativ spät gestoßen. Aufgewachsen bin ich mit zwei Schwestern, da gab es keinen Bruder, der hätte bevorzug werden können. Auf dem Gymnasium in Oberbayern war ich als Mädchen zwar in Foto: Maria Irl Seit Abschluss meines Masterstudiums sehe ich mich als Grenzgängerin zwischen Design und dem ExperimentellKünstlerischen. Über alle Jahre hinweg habe ich es für mich verstanden, aus beiden Bereichen zu schöpfen. Nach einer freien künstlerischen Masterthesis folgte mein ganz strenger Berufseinstieg bei der Agentur MetaDesign in Berlin. Teamleiterin einer Berliner Designagentur wurde ich auf subtile Weise zu Kompromissen gezwungen. Die Kundenseite wollte auf der Agenturseite eine Spiegelung der Unternehmenshierarchien - Chef = Mann, Sachbearbeiter = Frau. Das fand ich so unerhört, dass ich kündigte. Unsere W2-Verträge laufen bis zum 67 Lebensjahr - da wünsche ich mir erst mal, dass ich das gesund durchhalte. Ansonsten werde ich wie bisher auch alles gleichzeitig machen, unterrichten, die Kontakte in der Designbranche halten, Projekte leiten, meine Kinder groß kriegen, forschen, selber lernen, beobachten, was im In- und Ausland im Design läuft. Für uns Frauen im universitären Umfeld wünsche ich mir vor allem eine wachsende gegenseitige Solidarität. I 65 Prof. Birgit Weller Fakultät III: Medien, Information und Design LEBENSLAUF 1985 Diplom an der Kunsthochschule Berlin 1985 bis 1990 Designerin bei LEW/AEG Transportation seitdem Tätigkeit als Designerin in den Bereichen Transportation-, Investitions- und Konsumgüterdesign sowie Ausstellungsgestaltung und Designberatung seit 1994 Professorin für Industrial Design Entwurf an der Fachhochschule Hannover seit 2005 Partner im internationalen Netzwerk INAREA Identity & Design Network stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Design Zentrums in Berlin vielfältiges internationales Engagement in Indien, Frankreich, Cuba, Finnland, China und den Niederlanden Forschungsschwerpunkte: u.a. Universal Design, Farbe und Produkt, Sprache und Entwurfsmethodik: Design Thinking Die Themen verändern sich, so wie sich die Welt und die Gesellschaft und wir selbst uns stetig verändern. So verändern die demografische Entwicklung, die Klimaveränderung, die Ressourcenkrise und die Globalisierung die Anforderungen an die Umweltgestaltung in allen Bereichen von der Planung und Gestaltung von Gebäuden und Infrastrukturen, über das Design von Produkten, Informati- 66 ons- und Kommunikationssystemen, bis hin zur Konzeption von Dienstleistungs- und Serviceangeboten. So wird das Konzept „Universal Design” die Zukunft der gesellschaftlichen Gestaltung sein. Foto: privat „Universal Design” ist ein am Menschen orientierter Gestaltungsansatz, der zum Ziel hat, allen Menschen, ungeachtet ihrer individuellen Fähigkeiten, ihres Alters und Geschlechts oder ihres kulturellen Hintergrunds eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies bedeutet jedoch weder Standardisierung noch kulturelle Uniformität. Ich sehe es als eine Herausforderung, das Konzept „Universal Design” in der Theorie und Praxis voranzubringen, es wird ein kreatives Mannschaftsspiel aller Akteure (EntwicklerInnen, GestalterInnen, TechnikerInnen, NutzerInnen). „Design verbindet Fühlen, Denken und Machen!“ I 67 Prof. Dr. rer. pol. Patricia Adam Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1988 bis 1993: Studium der Volkswirtschaftslehre, Universität Hamburg 1994 bis 1998: Dresdner Bank AG Dresden (Trainee, Assistentin der Niederlassungsleitung, Kreditsachbearbeitung Unternehmenskunden) 1998 bis 2001: Dresdner Bank AG Leipzig (Qualitätsmanagement), parallel Promotion am Lehrstuhl Bankwesen der Universität Leipzig 2001 bis 2004: Dresdner Bank AG Frankfurt/Main (Inhouse Consulting, AllianzDresdner Integrationsbüro, Revision Privat- und Geschäftskunden) seit 04/2004: Professorin der FHH Mitgliedschaften: DIIR, DGQ; Auditorin/Assessorin der DQS GmbH Lehre war schon immer meine Leidenschaft! Direkt nach dem Studium, noch als Trainee bei der Dresdner Bank, wurde ich gefragt, ob ich nicht an der Bankakademie dozieren möchte. Man suche dringend Dozenten für Volkswirtschaftslehre. Begeistert habe ich dann viele Jahre lang an verschiedenen Orten VWL und Qualitätsmanagement gehalten und auch rufsjahre ab 1994 hauptberuflich durch die Dresdner Bank geprägt. Im Anschluss an meinen Einstieg als Trainee in Dresden bin ich als Assistentin der Niederlassungsleitung zwischen Dresden und Leipzig gependelt, habe danach im Rahmen der Kreditbearbeitung mit meinen Unternehmenskunden gelitten und bin 1999 in Leipzig im Qualitätsmanagement gelandet. Dort wurde ich zudem als Assistentin „ausgeliehen“ „Lehre war schon immer meine Leidenschaft!“ Management-Studiengänge mit aufgebaut. 70 Nach meinem VWL-Studium in Hamburg waren meine zehn ersten Be- an den Lehrstuhl für Bankwesen der Universität, an der ich meine Promotion Anfang 2001 zum Thema „Förderung der Servicequalität von Foto: Maria Irl Banken durch Selbstbewertung“ abgeschlossen habe. Die Begeisterung für „Organisational Excellence“ blieb dann auch bis heute, u.a. als EFQMAssessorin im Rahmen des deutschen Ludwig-Erhard-Preises. Aus Leipzig ging es in das Inhouse Consulting in die Zentrale nach Frankfurt, wo ich - kaum angekommen - in das zentrale Integrationsbüro der Allianz nach München kam. Zehn Monate im Zentrum eines des größten Integrationsprojektes der Finanzdienstleistungsbranche weltweit zu verbringen war einfach großartig. Von hier aus wurden 16 Integrationsteams mit rund 3.000 Mitarbeitern weltweit gesteuert. Ein unvorstellbarer Reichtum an Informationen, umfängliche neue Erkenntnisse - und viel, viel Arbeit. Parallel dazu betreute ich in Frankfurt ein Projekt im Qualitätsmanagement und bildete mich auch gleich zur QM-Auditorin weiter. Folge- richtig rief mich dann auch bald die Revision für Privatund Geschäftskunden.. Noch während meiner Integrationsbüro-Zeit sah ich dann per Zufall in der Zeitung „Die Zeit“ die Anzeige der FHH. Der „Versuchsballon“, mehr aus einer Laune heraus gestartet (ich wollte doch einmal wissen, was ich noch brauchte, um irgendwann vielleicht einmal Professorin zu werden), endete mit meiner Berufung im April 2004. Zunächst mit der Denomination für den MBA „Financial Institutions“ berufen, habe ich nach der Schließung des Studienganges nun meine fachliche Heimat im Themenbereich „Consulting & International Management“ gefunden. Damit werde ich mich allerdings erst eingehender beschäftigen können, wenn meine zweijährige Amtszeit als Studiendekanin abgelaufen ist. Das wunderbarste an dem Beruf „Professorin“ ist es, in der fachlichen Diskussion mit meinen Studierenden gemeinsam neue Welten zu entdecken. Besonders eindrucksvoll gelingt dies natürlich im internationalen Umfeld, z.B. im Rahmen unseres jährlichen „Intercultural Management Seminars“ mit internationaler Beteiligung. Der Beruf der Professorin bedeutet vor allem: viel Selbstverantwortung, viel Freiräume und jede Menge Möglichkeiten, weiter zu lernen! I 71 Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Dennert-Möller Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1969 bis1975: Studium Mathematik TU Clausthal 1975 bis 1986: wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 149 „Fernerkundungs- und Vermessungsverfahren an Küsten und Meeren“ der Universität Hannover 1987 bis 1990: Entwicklungsingenieurin Firma FIBH/Vialog 1990 bis 1991: wissenschaftliche Mitarbeiterin im Geozentrum Hannover ab 1992: Professorin in Emden (SS 1992) und Hannover Seit siebzehn Jahren bin ich Hochschullehrerin und damit eine der Dienstältesten unter den Frauen, die hier zu Wort kommen. Meine fachlichen Schwerpunkte sind neben der Mathematik die Bereiche „Digitale Bildverarbeitung“ und „Datenbanken und Informationssysteme“. Mit diesen Themen habe ich mich auch in den ersten siebzehn Jahren meines Berufslebens beschäftigt - im Sonderforschungsbereich 149 „Fernerkundungs- und Vermessungsverfahren an Küsten und Meeren“ der Universität Hannover, in einer Firma für industrielle Bildverarbeitung und in einem DatenbankenProjekt des Niedersächsischen Lan72 desamtes für Bodenforschung. Siebzehn Jahre als Professorin brachten viele verschiedene Aktivitäten in Lehre und Forschung und in der Selbstverwaltung mit sich: Im Bereich der Lehre und Forschung kann ich hier MathematikVorlesungen aus verschiedenen Ge- „Keine Frau, der ihre Sache nicht Spaß macht, darf erwarten, dass sie irgend sonst jemandem Spaß macht.“ (frei nach Bertold Brecht) bieten, Informatik-Lehrveranstaltungen wie „Einführung in die Informatik“, Programmiersprachen von Assembler über Pascal zu JAVA, Datenbanken, Betrieb von Datenban- des Fachbereichs Informatik und bei der leider nicht zu verhindernden Umstrukturierung der FH, die die Umwandlung unseres Fachbereichs in eine Abteilung der Fakultät IV Wirtschaft und Informatik mit sich brachte. Seit zwei Monaten bin ich Gleichstellungsbeauftragte unserer Fakultät. Die Arbeit mit den Studierenden in ei- Foto: Maria Irl ken, Informationssysteme, „Multimediale Informationssysteme“ und „Digitale Bildverarbeitung“ in Diplom- und Bachelor-Studiengängen und „Computer Vision“ im Masterstudiengang sowie die Betreuung von Seminaren, Projekten, Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten nennen. Eine wichtige Rolle spielt die Kooperation mit Firmen und Behörden in studentischen Praxisprojekten, der Praxissemester- und Abschlussarbeitsbetreuung sowie in Forschungssemesteraktivitäten, beispielsweise im Bereich geowissenschaftlicher Bilddatenbanksysteme in Zusammenarbeit mit dem Geozentrum Hannover. Daneben habe ich Brückenkurse für Mathematik und Informatik, Schülerinnenseminare mit dem Titel „Informatik ist kreativ“ und Tutorien für Studentinnen initiiert, organisiert und teilweise auch durchgeführt, um einerseits bei jungen Frauen für Informatikstudiengänge zu werben und andrerseits unsere zahlenmäßig kleine Gruppe von Studentinnen besonders zu unterstützen. Beteiligung an der Selbstverwaltung bedeutet für mich Mitarbeit im Senat und in Senatskommissionen wie Gleichstellungskommission, Bibliothekskommission, Kommission für zentrale Studienbeiträge und der Rechnerkommission - die ich in meinen ersten Jahren an der FH auch geleitet habe, Fachbereichs- und Fakultätsrat und entsprechenden Arbeitsgruppen und Kommissionen. Besonders spannend war die Mitarbeit beim Aufbau nem kommunikationsfreudigen und kreativen Kollegium lässt mich Fachliches und Menschliches immer wieder neu sehen. Die sich häufig ändernden Curricula unserer Studiengänge lassen viel Raum für Selbstmotivation. Da die Tätigkeiten sehr vielfältig sind und Möglichkeiten bieten, vieles mit zu gestalten, engagiere ich mich sehr gerne in meinem Beruf und so macht er mir viel Freude. I 73 Dr. Irina von Kempski Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF Ausbildung 1965 bis 1977: Grundschule und Gymnasium in Leverkusen WS 1977/78: Studium Musikwissenschaft, Geschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Mediävistik an den Universitäten Köln und Freiburg i.Br. WS 1991/92 neben der beruflichen Tätigkeit Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Universität in Hagen Beruflicher Werdegang 1985 bis 1989: Winterthur Lebensversicherungs-Gesellschaft AG, Basel (Schweiz) 1989 bis 1996: SUP Societät für Unternehmensplanung, Basel (Schweiz) und Frankfurt a. M., Partner 1996 bis 1997: Roland Berger & Partner GmbH, Düsseldorf, Unternehmensberaterin 1998 bis März 2006: Group Lhoist, Limelette (Belgien); Mitglied des erweiterten Vorstandes und Direktor Human Resources der RWK Kalk AG; ab September 1999: LWB Refractories GmbH, Hilden; Mitglied des Top-Managements seit April 2006: IHC International Management Consultants GmbH, Essen / C4 Human Capital GmbH, Düsseldorf, Unternehmens- und Personalberatung; Geschäftsführerin seit März 2008: Fachhochschule Hannover, Vertretungsprofessur (50%) für BWL; seit März 2009 Studiengangsleitung BWL „Über das Projekt PROfessur bekam ich Kontakt zur Fachhochschule Hannover.“ 74 Foto: Maria Irl Nach einem Studium der Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Historische Musikwissenschaft, Geschichte, Neuere deutsche Literaturgeschichte und Mediävistik sowie dem parallelen Besuch von wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen an den Universitäten Köln und Freiburg i. Br. habe ich meinen beruflichen Weg in der freien Wirtschaft begonnen. Zunächst war ich im Finanzdienstleistungssektor, anschließend in der Unternehmens- und Personalberatung und schließlich in einem internationalen Industrieunternehmen als Mitglied des TopManagements tätig. Parallel dazu habe ich Wirtschaftswissenschaften an der FernUniversität in Hagen studiert. Über das Projekt PROfessur bekam ich Kontakt zur Fachhochschule Hannover, der in einen Lehrauftrag mündete. Die Arbeit in der Lehre und in der Hochschule hat mich so sehr begeistert, dass ich im Anschluss gerne eine Vertretungsprofessur für BWL an der Fachhochschule Hannover angenommen habe. Ich begleite diese Tätigkeit heute durch ausgewählte Projekte in der Unternehmensberatung, um den Bezug zur Praxis aufrecht zu erhalten und in die Lehre einfließen lassen zu können. I 75 Dipl.-Kfm. Heike Langguth Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1989 bis 1994: Assistentin am Lehrstuhl für Investition und Finanzierung an der TU Berlin, Promotion in 1994 mit dem Thema: Strategisches Controlling 1994 bis 1996: Assistentin der Geschäftsleitung bei der AllianzLebensversicherungs-AG in Hannover und im Anschluss Mitarbeiterin im Konzerncontrolling bei der Continental AG 1996 bis 1999: Projektleitung bei Mercedes Benz Leasing und im Anschluss Leiterin Internationaler Handel bei der Bayer de Mexico in Mexico City 1999 bis 2002: Professorin für Rechnungswesen/Controlling und Finanzierung an der FHDW Hannover 2002 bis 2009: Professorin für Unternehmensplanung an der FHW Berlin seit 2009 Fakultät IV, Wirtschaft und Informatik, Professorin für Controlling Das Thema „Controlling“ begleitet mich seit meinem BWL-Studium an der TU Berlin. Dort hatte ich die damals noch recht junge Disziplin vertieft. Meine daran anschließende Assistentenzeit am Lehrstuhl für Investition und Finanzierung wies ebenfalls einen starken Bezug zum Controlling auf, da das Thema meiner Promotion „Strategisches Controlling“ lautete. 76 Während meiner Tätigkeit im Konzerncontrolling bei der „Continental AG“ erhielt das Controlling eine starke internationale Komponente. Die vielen unterschiedlichen Facetten dieser Disziplin lernte ich während meines dreijährigen Aufenthaltes in Mexico City kennen. Dort koordinierte ich zunächst bei „Mercedes Benz Leasing“ ein Restrukturierungsprojekt und im Anschluss leitete ich bei der „Bayer de Mexico“, einer 100%-igen Tochter der Bayer AG, die Abteilung „Internationaler Handel“. Nach meiner Rückkehr aus Mexico begann im Sommer 1999 meine „Hochschullaufbahn“, ebenfalls mit einem hohen Controllingbezug. Zunächst bei der FHDW Hannover als Professorin für Rechnungswesen, Controlling und Finanzierung und seit 2002 an der FHW Berlin als Professorin für Unternehmensplanung. Mein Forschungsund Praxisschwerpunkt liegt auf den Bereichen Unternehmensbewertung, Kennzahlen und Wertorientierte Unternehmensführung. Im Frühjahr 2008 ist hierzu mein Buch „Kapitalmarktorientiertes Wertmanagement - Unternehmensbewertung, Unternehmenssteuerung und Berichterstattung“ erschienen. Neben meiner Professorentätigkeit erstelle ich Unternehmensbewertungsgutachten, bin Mitglied im Wirtschaftskreis Hannover und im Anlageentscheidungsbeirat einer in Erneuerbare Energien investierenden Gesellschaft. In meiner Freizeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit unserem kleinen Sohn Maximilian, jogge, lese und fahre gerne Ski. Seit dem 1. März 2009 unterrichte ich Controlling am Fachbereich IV, Wirtschaft und Informatik. Ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich auf einen regen Austausch mit Studierenden, Kollegen und Praktikern. Foto: privat „Ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich auf einen regen Austausch mit Studierenden, Kollegen und Praktikern.“ I 77 Prof. Dr. rer. pol. Christa Sauerbrey Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1978: Abschluss zum Dipl.-Kfm. an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 1978 bis 1982: Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl BWL II der Universität Würzburg 1982: Promotion (Dr. rer. pol.), Universität Würzburg und 1985 bis 1990: Marketing-Bereichsleitung Esmerk GmbH, Würzburg, Helsinki 1990 bis 1993: Selbständige Unternehmensberaterin für Marketing seit September 1993: Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der FH Hannover, Fachgebiet Marketing 2004 bis 2005: Mitglied des Projektes PROfessur für die FH Hannover seit 2006: Forschungsprojekte zum Senioren-Marketing 78 Nach dem Abitur studierte ich ab 1972 Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing in Würzburg. Neben meinem Interesse für wirtschaftliche Fragestellungen waren die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten, die dieses Fach bietet, ausschlaggebende Gründe für die Wahl. Dass ich später einmal selbst als Professorin Studentinnen und Studenten unterrichten würde, davon hatte ich damals natürlich noch keine Ahnung. Als Assistentin am Lehrstuhl für In- „Professorin immer wieder eine neue Herausforderung.“ dustriebetriebslehre hielt ich jedoch schon die ersten Vorlesungen. Nach vier Jahren promovierte ich 1982 und im gleichen Jahr kam unsere Tochter zur Welt. Der Hochschule kehrte ich dann erst ein Mal den Rücken. Ich unterrichtete weiterhin junge Erwachsene im Rahmen ihrer Ausbildung Den Schritt an die Hochschule habe ich nie bereut - im Gegenteil - ich bin heute noch eine so begeisterte Professorin wie zu Beginn. Foto: Maria Irl zum Einzelhandelsfachwirt, reduzierte aber für drei Jahre meine beruflichen Aktivitäten auf wenige Stunden, um das Familienleben mit unserer Tochter genießen zu können. Als dann die „Kindergartenzeit“ begann, bekam ich in einem international tätigen mittelständischen Unternehmen eine interessante Stelle als Bereichsleiterin im Marketing. Da das Unternehmen erfreulicherweise viel Verständnis für meine familiäre Situation hatte, konnte ich meine Arbeitszeit flexibel gestalten und einen Teil meiner Aufgaben in meinem Büro zu Hause erledigen - auch abends oder nachts. So blieb mir nachmittags mehr gemeinsame Zeit mit meiner Tochter. 1990 machte ich mich dann als Unternehmensberaterin selbständig und konzentrierte mich auf Marketingfragen mittelständischer Unternehmen. Dabei wählte ich Firmen im süddeutschen Raum, so dass ich nicht zu oft längere Zeit von zu Hause weg sein musste. Da mich die Verbindung zwischen Theorie, Praxis und der Lehre schon immer interessiert hat, übernahm ich 1992 neben meiner Beratungstätigkeit einen Lehrauftrag für Marketing an der Fachhochschule Würzburg. Die Arbeit mit den jungen Menschen machte mir besonders viel Freude und es reizte mich zunehmend, diese „Nebentätigkeit“ an der Hochschule hauptberuflich auszuüben. Deshalb habe ich den Ruf als Professorin für Marketing an den neu gegründeten Fachbereich Wirtschaft in Hannover im Jahr 1993 gerne angenommen. Obwohl die Arbeitsbedingungen an der Hochschule auch ihre Schattenseiten haben: Ein hohes Lehrdeputat, eine relativ zur freien Wirtschaft geringe Bezahlung, ein zunehmender Anteil von Verwaltungsarbeiten und steigende Studentenzahlen. Dennoch bieten die Lehre und das Arbeiten mit den Studierenden jeden Tag interessante Herausforderungen und bereiten immer wieder viel Freude. Am meisten motiviert mich dabei, den jungen Menschen ein gutes Rüstzeug für ihren beruflichen Erfolg auf ihren Lebensweg mitgeben zu können. Die Möglichkeiten an der Fachhochschule, die Theorie mit der Wirtschaftspraxis zu verknüpfen sowie der Freiraum für die praxisorientierte Forschung, eröffnen zudem spannende Handlungsfelder, die ich nicht missen möchte. I 79 Prof. Dr. Carolina C. Schnitzler Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1988 bis 1992: Diplom-Studium an der European School of Business (Deutschland / England) 1992 bis 1993: Master-Studium an der London School of Economics 1994 bis 1996: Beratertätigkeit im Veränderungsmanagement bei der Accenture GmbH 1997 bis 2004: Verschiedene Führungspositionen bei General Electric 2001 bis 2003: Promotion als externe Studentin an der Helmut-SchmidtUniversität (Hamburg) 2002: Gründung des Internet Unternehmes Optimise-it GmbH seit 2005: Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensmanagement und Organisation an der Fachhochschule Hannover 80 Gestalterisch tätig sein zu können, war schon immer vielleicht ungeein wichtiges „ … des Einschlages wohnter Wege. Kriterium für Während meiner auch einmal andemein bevorzugpraktischen Tätes Arbeitsumfeld. rer, vielleicht ungetigkeiten in der Damit verbunden freien Wirtschaft wohnter Wege.“ die Möglichkeit hatte ich die des kritischen Möglichkeit, dieHinterfragens von Sachverhalten, des sen Arbeitsansatz zum Einsatz zu Entwickelns neuer Ideen und das bringen und festzustellen, dass dies Einschlagens auch einmal anderer, Foto: Rafael Brix nicht nur der persönlichen Entwicklung, sondern in den meisten Fällen auch der Entwicklung von Themen, Teams und Unternehmenseinheiten förderlich ist. Meinen Lehrberuf übe ich mit Freude aus, weil es mir auch hier möglich ist, Akzente zu setzen. Zum einen, um Studierenden zu einer fachliche Qualifikation zu verhelfen und neuartige Themengebiete durch Forschung zu erkunden. Gleichzeitig aber auch um Mut zu machen: Als Studierende zu reflektieren, eigene Gedanken zu entwickeln und im Miteinander den kritischen Austausch zu suchen. Auch dafür bilden meine Veranstaltungen eine Plattform. An einem Tag, an dem sich möglichst viele Studierende zu einem Thema meines Fachgebiets Unternehmensführung in eine kontroverse aber konstruktive Diskussion eingebracht haben, gehe ich besonders zufrieden nach Hause. I 81 Prof. Dr. rer. nat. Frauke Sprengel Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik LEBENSLAUF 1967: geboren in Rostock 1985: Abitur in Rostock 1985 bis 1990: Mathematikstudium Uni Rostock 1990 bis 1998: Promotionsstudium, wiss. Mitarbeiterin Uni Rostock 1998 bis 1999: Junior Researcher Centrum voor Wiskunde en Informatica Amsterdam 1999 bis 2001: Projektmitarbeiterin Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen Sankt Augustin seit 2001: Professorin für Computergraphik und Mathematik im Fachbereich / der Abteilung Informatik der FHH ziplinär anmutete: ich entschied mich für Mathematik in meiner Heimatstadt Rostock, die als eine der Spezialisierungen Biometrie (Biomathematik) hatte. Vier Semester später wählte ich dann genau die andere Vertiefungsrichtung: Numerische Mathematik, die als Nebenfach Physik hatte. Bereut habe ich diese Wahl nie. Man sagt Frauen im Allgemeinen nach, dass sie vielseitiger interessiert seien als Männer, die sich eher auf eine Sache konzentrieren. Falls das stimmt, war es also frauen-typisch, sich als Teenager nicht so recht für einen Beruf entscheiden zu können. Ich wollte zwar nie Tierärztin werden, aber Sprachen, Na„Um uns herum veränturwissenschaften und Mathederte sich die Welt: matik lagen mir gleichermaßen. So ist es nicht verwunes war der Herbst derlich, dass ich einen Stu1989 ...“ diengang wählte, der interdis82 Foto: Maria Irl Ab dem vorletzten Semester wurde es richtig aufregend. Um uns herum veränderte sich die Welt: es war der Herbst 1989, in einem Forschungsseminar ging der Zettel eines Professors herum: Honecker ist abgesetzt. Danach ging alles sehr schnell: Wende, Grenzöffnung, Diplomprüfungen, freie Wahlen, viele Diskussionen über Basisdemokratie, runde Tische im Fernsehen, Diplomarbeit, Zeugnisausgabe, Währungsunion, Beginn des Promotionsstudiums, Wiedervereinigung, eine ganze Zeit später dann die Promotion. Interessiert habe ich mich sowohl im Studium als auch danach immer für Bereiche der Mathematik, die nah zu Anwendungen waren. Darunter waren Bezierkurven und Splines, also Freiformkurven und -flächen, wie sie zur Modellierung in CAD-Systemen oder der 3D-Computergraphik vorkommen, schnelle Algorithmen wie FFT/DCT und diskrete Wavelettransformation, wie sie in der Bildverarbeitung, insbesondere in der Bildkompression (JPEG, JPEG2000) vorkommen, oder numerische Methoden zur Lösung partieller Differentialgleichungen, die zum Beispiel aus Klimamodellen oder Modellen zur Umströmung von Tragflächen stammen. Dieser Hang zu den Anwendungen kommt mir jetzt natürlich gelegen. Die meisten Studierenden der Informatik fragen in den Mathematik-Vorlesungen der ersten Semester gern: Und? Wofür braucht man das? Dann ist es gut, sagen zu können, ja dies brauchen Sie später hierfür und jenes dafür. Auf der anderen Seite ist es auch gut, selbst Vorlesungen in den höheren Semestern zu Themen zu halten, in denen die Mathematik eben angewandt wird, wie Computergraphik und Bildverarbeitung oder auch Kryptographie. I 83 Prof. Dr. phil. Wiebke Ammann Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF 1968 bis 1971: Lehramtsstudium an der PH Oldenburg 1971 bis 1977: Planerin / parallel Diplompädagogikstudium 1977-1988: Wissenschaftliche Assistentin/Hochschulassistentin im Institut für Sonderpädagogik Universität Oldenburg ab 1988: Fachhochschullehrerin an der EFH Hannover (ab 2006 FH Hannover) 1996/97: Ausbildung Montessoripädagogik 2003/04: Ausbildung Montessori-Heilpädagogik 2006: Teilabordnung zur FH Osnabrück Aufgewachsen in einer ländlichen Lehrerfamilie, war es nach dem zerplatzten Traum, Kinderärztin zu werden, für ein Mädchen naheliegend, ein Studium an der Pädagogischen Hochschule aufzunehmen. Von 1968 bis 1971 studierte ich im Hauptfach Musik. Eine Organistenstelle (C-Stelle) in einer evangelischen Kirchengemeine mit Kinderchor und diversen Jugendgruppen verschaffte mir die notwendige pädagogische Erfahrung. Ein nicht ganz unbedeuten- 84 der Nebeneffekt: das Geld für mein Studium verdiente ich mir selbst und war mächtig stolz darauf, finanziell unabhängig von meinen Eltern zu sein. „Ohne den intensiven Rückhalt […] hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit davon Abstand genommen beides zu wollen: Kinder und Karriere.“ Foto: Sonja Och Im Jahre 1971 - ich war gerade „fertige“ Volksschullehrerin - wurde in Oldenburg eine Reform-Universität mit einem „Modellversuch einphasige Lehrerausbildung“ ins Leben gerufen, in dem Theorie und Praxis (Universität und alle Schularten) eng miteinander verzahnt sein sollten. An diesem Vorhaben wollte ich unbedingt mitwirken und bewarb mich auf Stelle einer Planerin für die einphasige Lehrerausbildung. Dabei stellte sich heraus, dass die Sonderschullehrerausbildung zunächst nicht berücksichtigt worden war und künftig zu meinem Aufgabengebiet zählte (Thema der Dissertation: Schullaufbahn mit Umwegen. Rücküberweisungen aus der Sonderschule. BIS Verlag Oldenburg 1984.). Ich war während meiner Assistentenzeit die einzige Frau in einer Männerdomäne, ohne mich an diesbezügliche Schwierigkeiten erinnern zu können. Das änderte sich jedoch als im Jahre 1978 meine Schwangerschaft bekannt wurde. Da gab es Kollegen, die das Ende meiner wissenschaftlichen Karriere prognostizierten. Ohne den intensiven Rückhalt, den ich durch andere Kollegen und nicht zuletzt durch meinen Partner und meine Familie erfahren habe, hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit davon Abstand genommen beides zu wollen: Kinder und Karriere. Später an der Evangelischen Fachhochschule habe ich im Zusammenhang mit der Geburt meiner zweiten Tochter (1994) große kollegiale Unterstützung erfahren. Nach intensiver Beschäftigung mit der Pädagogik der italienischen Kinderärztin Maria Montessori in Theorie und internationaler (heil-)pädagogischer Praxis kann ich nun das weitergeben und weiterentwickeln, was ich bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderungen als wirksames pädagogisch-therapeutisches Handlungskonzept kennen gelernt habe. So bin ich auf Umwegen doch noch zu meinem Traumberuf gekommen. I 85 Prof. Dr. theol. Christiane Burbach Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF 1970 bis 1974: Studium der Ev. Theologie, Germanistik, Pädagogik und Philosophie in Tübingen, Zürich und Göttingen 1974 bis 1976: Vikariat in Göttingen-Nikolausberg 1976 bis 1990: Pastorin in der Gemeinde und an der Universität Göttingen 1990: Promotion in Praktischer Theologie über das Thema: Argumentation in der „politischen Predigt“ seit 1990: Professorin an der Evangelischen Fachhochschule Hannover 1992 bis 1999: Hochschulleitung (Prorektorin und Rektorin) Mein Lehrgebiet ist die Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Seelsorgelehre, Gottesdienstgestaltung und Spiritualität. Zu Beginn meines Studiums war die Theologie eine Männerdomäne, die gerade von den Frauen entdeckt und verändert wurde. Mit einer Ausnahme in Göttingen waren die Professuren alle mit Männern besetzt. Auch die Assistenten waren männlich. So wurde unsere Generation von Theologinnen in männliches Denken und Vorgehen hineinsozialisiert. Bald aber kam auch der Aufbruch der Feministischen Theologie, den ich nach dem Studium zunächst mit Spannung mitverfolgte und an dem ich mich „Zu Beginn meines Studi- bald auch in seinen gemäßigteren Varianten beteiligte. ums war die Theologie ei- Später ging daraus mein Engagement für Gender Traine Männerdomäne ...“ nings hervor. Motivation war 86 In der Gemeinde war ich die erste Pastorin. In meinem Kirchenkreis in Göttingen-Süd gab es jedoch glücklicherweise weitere Kolleginnen. In der Gemeinde war sonntags sofort die Kirche voll, da sich alle davon überzeugen wollten, ob Frauen so einen schweren Beruf auch ausfüllen können. Als man die „neue Pastörsche“ auf dem Friedhof auch ohne Lautsprecheranlage (die gab es dort nirgends) sehr gut verstehen konnte, war man überzeugt, dass Pastorinnen eine echte Bereicherung für die Kirche darstellen. An der Hochschule gab es schon Professorinnen, aber noch keine Theologieprofessorin. Als solche wurde ich als erste berufen. An die großen Erwartungen und Hoffnungen der Studentinnen, die sich für die Berufung einer Frau eingesetzt haben, erinnere ich mich noch sehr genau. Aus diesem Impuls sind viele interessante Koope- rationen, Lehrveranstaltungen, Exkursionen und Veranstaltungsreihen, auch eine interdisziplinäre Ringvorlesung samt Veröffentlichung entstanden. Schließlich entstand daraus auch die Ausstellung „Frauen gestalten Frauengestalten“, die seit mehr als zwölf Jahren in Deutschland an vielen Orten gezeigt wurde, Teil der EXPOFrauenkirche war, für die die Gestalterinnen den SPD-Frauenpreis 1998 erhielten, die von mehr als 200.000 Menschen gesehen wurde und viele weitere ähnliche Projekte angestoßen hat. Foto: Maria Irl hierbei für mich, nicht nur Themen zu bearbeiten wie „Frauen in der Kirche“, „Frauen in der Leitung“, „Konflikte von Frauen in kirchenleitenden Ämtern“, sondern die Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern in der Kirche und in andern Kontexten zu verbessern. Ein bisschen stolz bin ich schon darauf, bereits zusammen mit anderen Kooperationspartnern und -partnerinnen seit 1996 Gender Trainings konzipiert und angeboten zu haben. Meine aktuellen Themen und Lehrinteressen sind u.a. „Wege der Spiritualität“, Genderfragen, und „Tod - Sterben. Trauern - Leben“. Mein Forschungsprojekt ist „Weisheit und Lebenskunst“. Ich bin Ausbilderin für Personzentrierte Seelsorge und Beratung, Supervisorin, Gendertrainerin und Mitherausgeberin von „Wege zum Menschen“. I 87 Prof. Dr. Dörte Detert Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF 1993 bis 1998: Studium Diplom-Sonderpädagogik an der Leibniz Universität Hannover 1998 bis 2000: Familienhelferin beim Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen e.V. (VSE) in Hannover 2005 bis 2005: wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leibniz Universität Hannover, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik 2005 bis 2007: Studienrätin z.A. an der BBS Nienburg, Fachbereich Soziale Berufe und Körperpflege 2007 bis 2008: Vertretungsprofessur in der Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales der FH Hannover, Abteilung Heilpädagogik Seit Oktober 2008: Professorin in der Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales der FH Hannover, Abteilung Heilpädagogik Ich habe ihn, meinen Traumberuf. Bevor ich am 1. April 2007 die Verwaltung einer Professur an der damaligen Evangelischen Fachhochschule Hannover in der Abteilung Heilpädagogik antrat, hätte jemand auf die Frage nach meinem Traumberuf die Antwort bekommen: „Eine Professur an einer Fachhochschule, am liebsten in Hannover!“ Jetzt bin ich seit dem 1. Oktober 2008 berufen. Und die Arbeit ermöglicht mir die gute Verknüpfung von Theorie und Praxis. 88 „Ich habe ihn, meinen Traumberuf!“ Ob ich als Kind bereits davon geträumt habe Heilpädagogin zu werden, kann ich nicht sagen, aber in meiner Jugend war für mich sehr schnell klar, dass ich in pädagogischen Handlungsfeldern tätig werden möchte, mit besonderem Blick auf Menschen, die nicht in unsere Gesellschaft integriert sind. Foto: Maria Irl Um diesen Traum zu verwirklichen, habe ich zunächst als Familienhelferin in einem sogenannten „Gebiet mit sozialem Entwicklungsbedarf“ in Hannover gearbeitet, bis ich im Rahmen eines Lehrauftrags an der Universität Hannover gemerkt habe, dass die Aus- und Weiterbildung von Menschen, die in pädagogischen Handlungsfeldern tätig werden wollen, mich inhaltlich herausfordert. Dem bin ich über die Jahre treu geblieben, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover, dann als Studienrätin im Fach Sozialpädagogik an einer Berufsbildenden Schule. In dieser Zeit haben mich drei Themen immer begleitet, die sich in meinen Lehrangebot widerspiegeln. Schon als Jugendliche habe ich Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche gestaltet. Unter der Fragestellung der Integration findet sich dieses Thema in der Psychomotorik wieder. Durch die Psychomotorik, aber auch durch die Fragen nach dem sonderpädagogischen Förderbedarf beschäftige ich mich intensiv mit der heilpädagogischen Diagnostik als ressourcenorientiertes Angebot und möchte sie unter diesem Gesichtspunkt gerne weiterentwickeln. Der dritte Themenschwerpunkt bezieht sich auf die gemeinsame Erziehungsverantwortung von Familien und Pädagoginnen/ Pädagogen. Auch hier steht für mich die Familie als Ressource und ihre Ressourcen, die ich für meine Arbeit nutzen kann, im Mittelpunkt der Diskussion. Einen offenen, gern auch internationalen Diskurs über Heilpädagogik und ihre Aufgabenfelder sowie die inhaltliche Verzahnung der von mir beschriebenen Themenbereiche mit anderen Themen in der Heilpädagogik und der Ausbau der praktischen Erfahrungsmöglichkeiten, z.B. in Form der Heilpädagogischen Werkstatt und dem Einflechten weiterer Theorie-Praxiserfahrungen, sind Aufgaben für die nahe Zukunft. I 89 Prof. Dr. jur. Heike Dieball Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre: Studium der Rechtswissenschaften in Süddeutschland und Bremen 1984: Staatsexamen; wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Bundestags Ende der 80er Jahre: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen und am universitätseigenen Zentrum für europäische Rechtspolitik (ZERP); Konzeption der Promotion Mitte der 90er Jahre: Selbstständigkeit als juristische Beraterin, Dozentin, Gutachterin sowie Autorin und Mitherausgeberin von zwei Fachzeitschriften seit 2001: Professorin für den Bereich Zivil- und Arbeitsrecht an der Fakultät V der FH Hannover; mittlerweile Studiendekanin der Abteilung Soziale Arbeit und Vorsitzende der Studienkommission Schon als Kind wusste ich, dass ich beruflich „selbstständig sein wollte“ und dabei ein Schreibtisch und viele Bücher wichtig wären, denn ich las Das Abitur nahte und ich hatte zwei größere Wünsche, nämlich ein interessantes Studienfach zu wählen, das mir einen differenzierten Zugang zu beruflichen Tätigkeiten eröffnete und der Umzug in eine eigene Wohnung und die Teilhabe an politischen Diskussionen. „Männliche Studierende, Dozenten und Wissenschaftliche Mitarbeiter bestimmten die Szenerie.“ unglaublich gern. Durch die Berufstätigkeit meines Vaters entstanden zahlreiche Auslandskontakte, so dass eine kulturelle Aufgeschlossenheit sowie ein politisches und wirtschaftliches Interesse Kindheit und Jugend prägten. 90 Als ich Ende der 70er Jahre in Süddeutschland mein Jurastudium begann, lag der Frauenanteil in dem Studienfach unter 25 Prozent. Männliche Studierende, Dozenten und Wissenschaftliche Mitarbeiter bestimmten die Szenerie. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt und wechselte nach Bremen, um Foto: Maria Irl mein Studium zu beenden und praxisnahe Schwerpunkte herauszuarbeiten, die auch (frauen-)politische Gestaltungsmöglichkeiten eröffneten. Das Studium lag mir und ich wollte gern rechtliche Normierungen mitgestalten, neue Impulse geben. Deshalb bewarb ich mich nach dem 2. Staatsexamen als Wissenschaftliche Fraktionsmitarbeiterin im Deutschen Bundestag. Dort erarbeitete ich Gesetzentwürfe, Kleine und Große Anfragen, bereitete Anhörungen vor, gestaltete Fraktionssitzungen, beriet Abgeordnete als Fraktionsmitarbeiterin und betreute Besuchsgruppen. Eine spannende aber auch hektische Zeit, die wenig Raum für Privatleben und rechtswissenschaftliche Vertiefungen ließ, weil das politische Tagesgeschehen schnelllebig ist und den Arbeitsalltag bestimmt. Durch die Empfehlung zur Promotion stand ein beruflicher Wechsel an. Aktuelle Themen, die fundiert juristisch durchgearbeitet werden könnten, hatten sich mittlerweile in meinem beruflichen Alltag angesammelt. Die Bewerbung auf eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen ließen mich die Promotion verwirklichen. Durch Lehraufträge an der Universität, Arbeit mit Studierenden und den Kontakt zu Professoren entstand der Berufswunsch: „Professorin“. Jahre vergingen bis sich die Vorstellung konkretisierte. Seit 2001 arbeite ich an der FH Hannover als Professorin für Zivilund Arbeitsrecht mit dem Schwerpunkt Europarecht sowie Genderkompetenz. Ich lese und diskutiere immer noch gern, habe einen Schreibtisch und ein Arbeitszimmer mit Fachbüchern und halte Auslandskontakte. Der Beruf ermöglicht es, mein Wissen und meine Erfahrungen an interessierte Menschen weiterzugeben und sie zu unterstützen, ihren beruflichen Weg zu entwickeln. Abschließend zwei berufliche Zukunftswünsche, nämlich, dass es uns an der FH gelingt, Diversitätsmanagement als Kompetenzmerkmal auf allen Ebenen zu entwickeln und als Bereicherung schätzen zu lernen, und dass Studierenden ausreichend Zeit und Freiräume zum Nachdenken über Studieninhalte gelassen wird. Denn sie sind es, die mit dem vermittelten Wissen berufliche Werdegänge aufzubauen haben. I 91 Dr. Ulrike Ernst Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Studium und Ausbildung 1974 bis 1978: Fachakademie für Sozialpädagogik in Zwiesel/Bayern; Abschluss: staatlich anerkannte Erzieherin 1978 bis 1982: FH München, Dipl. Sozialpädagogik (FH), Studiengang: Jugend-, Familien- und Altenhilfe 1982 bis 1983: Ludwig-Maximilians-Universität München; Studiengang: Deutsche Philologie 1983 bis 1993: Freie Universität Berlin; Studiengang: Deutsche Literatur der Neuzeit, Linguistik und Psychologie 1996 bis 2002: Freie Universität Berlin; Studienfach: Psychologie Berufliche und wissenschaftliche Tätigkeiten 1989 bis 1991: Sozialpädagogische Einzelfall- und Familienhelferin in Berlin 1993 bis 1996: wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice-Salomon Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Berlin 1998 bis 2001: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Produktives Lernen in Europa, Aninstitut der Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Berlin Tätigkeit als Dozentin 1994 bis 1998: Dozentin für Deutsch an Fachschulen seit 2002: Lehrbeauftragte an der Evangelischen Fachhochschule Hannover, Studiengang Heilpädagogik 2008 bis 2009: Vertretungsprofessur in Psychologie an der Fachhochschule Hannover, Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales 92 „Die Lehre an der Hochschule kommt meinem Traum von einem Beruf sehr nahe.“ Foto: Sonja Och Ich würde schon behaupten, mir zurzeit einen beruflichen Traum zu erfüllen. Ich habe für 1,5 Jahre die Möglichkeit erhalten, in meiner eigentlichen Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Institut für Bildungsforschung eine „Auszeit“ zu nehmen, um der Verwaltung einer Professur in Psychologie und Heilpädagogik nachzugehen. Die Lehre an der Hochschule kommt meinem Traum von einem Beruf sehr nahe: Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, Offenheit sind für mich wichtige Kriterien einer beruflichen Tätigkeit. Die Beschäftigung mit Theorien, ihre Diskussion und vor allem der Transfer zur Praxis sind weitere Aspekte, die mir wichtig sind. Die Diskussionen mit den Studierenden und der fachliche Austausch mit Kolleg/inn/en entsprechen ebenfalls meinen beruflichen Vorstellungen. In meiner momentanen Tätigkeit finde ich dies alles wieder, und insofern hat sich schon ein Traum erfüllt, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Bevor ich aber an diese Hochschule kam, lag schon ein langer Ausbildungsund Berufsweg hinter mir: Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin, ein Studium zur Dipl. Sozialpädagogin, ein Studium in Germanistik und schließlich noch ein Studium in Psychologie boten mir die Möglichkeit einer vielfältigen Berufspraxis. Und so war ich mehrere Jahre als Erzieherin in selbstverwalteten Kindereinrichtungen tätig, arbeitete etliche Jahre als Sozialpädagogin in der Einzel- und Familienhilfe, überwiegend mit Menschen mit Beeinträchtigungen und Jugendlichen mit Schulschwierigkeiten, war als Germanistin über Jahre hinweg als Dozentin für Deutsch tätig, unterrichtete angehende Heilerziehungspfleger/innen, Heilpädagog/inn/en und Erzieher/innen an einer Fachschule in psychologischen und (heil-)pädagogischen Themenbereichen, und war schließlich in Forschung und Lehre an einer Fachhochschule und dessen Aninstitut tätig: anfänglich als Lehrbeauftragte und später als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Menschen an den Rändern unserer Gesellschaft haben mich seit meinem Start ins Berufsleben immer wieder fasziniert und interessiert. Und so ergab es sich auch, dass ich Forschungsarbeiten im Bereich der beruflichen Rehabilitation erstelle, und schließlich über schulische und berufliche Werdegänge Jugendlicher mit Binderungen aus Sonder- und Regelschulen promovierte. Marginaliserung, Exklusion, erschwerte Lebenslagen, Krisen und ihre Auswirkungen auf die Persönlichkeit sind nur einige genannte Themenschwerpunkte, denen mein Interesse gilt, und in ihrem Kontext natürlich auch die Suche nach Ressourcen und Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. An der Hochschule sähe ich eine Vielzahl an Forschungsschwerpunkten dazu. Einige davon realisieren zu können, wäre Bestandteil meines „Traumberufes“, wenn er sich auf Dauer erfüllen ließe. I 93 Prof. Dr. theol. Gudrun Guttenberger Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Studium der ev. Theologie in Bonn, Tübingen, Heidelberg und Mainz Vikariat und Pfarramt in der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau Assistentin am Theologischen Seminar Herborn in den Fächern Seelsorge und Kirchentheorie Lehrauftrag für feministische Theologie und Frauenforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Professorin für Biblische Theologie an der Fachhochschule Hannover Religion hat in meiner Kindheit und Jugend eine wichtige, aber keineswegs eine beherrschende Rolle gespielt. Ich bin in einer volkskirchlich geprägten katholischen Familie und Region aufgewachsen, in der religiöse Symbole und Riten - von allezeit mit frischen Blumen geschmückten Wegkreuzen bis hin zu farbenprächtigen Prozessionen - alltäglich gegenwärtig waren, dabei aber eher eine lebensbegleitende als eine lebensbestimmende Funktion hatten. Daneben lernte ich Religion auch als eine Größe kennen, die man selbst kritisch befragt, von der man jedoch auch selbst in Frage gezogen wird. Im Philosophieunterricht der Oberstufe, in der evangelischen Kirchengemeinde und im Gespräch mit Freundinnen entdeckte ich, wie zerschlissen die 94 uns selbstverständlich erscheinende Oberfläche des Lebens ist und dass dahinter - manchmal - etwas Geheimnisvolles aufzuschimmern scheint. In meinem Theologiestudium haben mich sehr bald die biblischen Texte in ihrem religionsgeschichtlichen Umfeld fasziniert: Wie Menschen ihre alltäglichen und außeralltäglichen, schönen und schweren Erfahrungen und Herausforderungen auf eine Art „Professorin für biblische Theologie ist mein Traumberuf.“ und Weise in Worte fassen, die manchmal Sinn finden lässt, wo alles durcheinander scheint, und manchmal Gewissheiten umstößt, auf die man gebaut hat - Worte, durch die die Welt neu erfunden wird. Später, Foto: Maria Irl bei der Arbeit an der Dissertation kam eine weitere Dimension hinzu, für die mich die Arbeit im Pfarramt vorbereitet hatte: Wie hängen die genderorientierten, sozialen, politischen, wirtschaftli- chen Aspekte des Lebens mit den religiösen zusammen? Wie „funktioniert“ Religion in diesem Spannungsfeld? Wie wirken die sozioökonomischen Faktoren auf den Glauben ein und wie wirkt dieser zurück? In den letzten Jahren interessiert mich zunehmend das spannungsvolle Verhältnis von Rationalität und Irrationalität in der christlichen Religion und seinen Stiftungstexten. Die Rückkehr des Religiösen in der postsäkularen Gesellschaft einerseits und die Fundamentalismusdebatte andererseits bilden den brisanten aktuellen Rahmen dieser Überlegungen. Als Wissenschaftlerin und Hochschullehrerin bin ich spätberufen. Das hat eine Reihe von Nachteilen. Es hat aber auch Vorteile: Meine Berufssozialisation ist nicht nur durch die Hochschule mit ihren einem ausgewogenen Sozialverhalten und einer vielseitigen Sicht der Wirklichkeit eher hinderlichen Strukturen und Anforderungen erfolgt, sondern auch durch die Arbeit in der kirchlichen Praxis mit ihren Kooperations- und Kommunikationsanforderungen. Hinsichtlich meiner Berufstätigkeit macht mir vor allem die Hochschulreform Sorgen: Ich befürchte, dass Managementaufgaben und von entsprechenden Paradigmen her konzipierte Modelle, die nach derzeitiger opinio communis der Effektivitätssteigerung und Leistungsmessung dienen, meine Aufgaben in Forschung und Lehre immer stärker dominieren und mich Schicht um Schicht von der Sache entfernen, der ich als Wissenschaftlerin leidenschaftlich verbunden bin und für die Studierende zu gewinnen Hauptaufgabe meiner Lehre ist. Mein Traum ist denn auch eine Befreiung der Hochschulen, des Bildungswesens und unserer Gesellschaft von der erstickenden Dominanz ökonomischer Paradigmen und von der Sprache von Werbebroschüren. Professorin für biblische Theologie ist mein Traumberuf - wegen der Sache und wegen der Arbeit mit den Studierenden. Daran mag ich zwar feilen eintauschen würde ich ihn nicht. I 95 Prof. Dr. phil. Barbara Hellige Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales AUSGEWÄHLTE VERÖFFENTLICHUNGEN Hellige, B. (2001): Informationsbedürfnisse älterer Menschen aus der Sicht der Pflege. In: Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V. (Hrsg.): Gesundheitsinformationen für jung und alt? Wie können die Informationsbedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden? Hannover, S. 65 bis 78 Hellige, B. (2002): Balanceakt Multiple Sklerose. Leben und Pflege bei chronischer Krankheit. Stuttgart: Kohlhammer Hellige, B. (2003): Nähe und Distanz in pflegerischen Langzeitbeziehungen. In: DV Pflegewissenschaft e.V. (Hrsg.): Das Originäre der Pflege entdecken. Pflege beschreiben, erfassen, begrenzen. Frankfurt/Main: Mabuse, S. 63 bis 80 Hellige, B. (2004): Behandlungs- und Pflegepfade: Instrument zur Patientenorientierung oder -ignorierung. In: Pflege & Gesellschaft, Hft.3, S. 85 bis 90 Hellige, B. (2004): Kultursensible Altenpflegeausbildung. Entwicklung und Evaluierung/Erprobung von Modulen für eine kultursensibel Altenpflegeausbildung auf der Grundlage des Altenpflegegesetzes des Bundes. In: IkoM-Newsletter, Nr 6, S. 8 bis 9 Hellige, B.; Hüper, Ch. (2003b): Behandlungspfade für chronisch Kranke - Teil 2: Unterstützung der Ganzheitlichkeit durch theoretischen Hintergrund. In: Pflegezeitschrift, Hft. 7, S. 495 bis 497 Hellige, B.; Stemmer, R. (2005): Klinische Behandlungspfade und Patientenorientierung. In Pflege. 18, Hft. 3, S. 176 bis 186 Hüper, Ch.; Hellige, B. (2007): Professionelle Pflegeberatung und Gesundheitsförderung für chronisch Kranke. Rahmenbedingungen - Grundlagen -Konzepte - Methoden. Frankfurt/Main: Mabuse 96 Langjährige Tätigkeit als Krankenschwester auf Intensivstationen. Immaturenprüfung im Jahre 1986. Danach begann ich ein sozialwissenschaftlichen Studiums in Hannover. Nach dem Studium war ich vier Jahre in einem Forschungsinstitut im Arbeitsbereich Gesundheit, Pflege, Alter tätig. Im Rahmen dieser Arbeit entstand im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit ein Leitfaden zur Neuordnung des Pflegedienstes. Von 1997 bis 2000 promovierte ich im Rahmen einer Perspektivprofessur im Rahmen des Dorothea ErxlebenProgrammes des Landes Niedersachsen. Von 2000 bis 2007 unterrichtete ich als Professorin an der Evangelischen Fachhochschule Hannover. Foto: Insa Hagemann Meine Arbeitsschwerpunkte sind: Professionalisierung, Theorieentwicklung in der Pflege, Chronizität sowie Sozialpsychologie der Pflege. „Pflegeberufe sind Zukunftsberufe“ Im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war ich an der Evangelischen Fachhochschule zwischen 2003 bis 2005 an der Entwicklung eines Handbuchs für eine kultursensible Pflegeausbildung beteiligt. In 2008 startete ich zusammen mit Frau Prof. Dr. Christa Hüper das Projekt „Einführung eines pflegerischen Beratungskonzepts für Krebserkrankte unter besonderer Berücksichtigung der Schmerzbewältigung“ im Rahmen der EFRE (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) Förderung. I 97 Prof. Dr. Christa Hüper Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Ausbildung zur ex. Krankenschwester in den Universitätskliniken Düsseldorf Studium an den Universitäten Göttingen und Hannover mit dem Abschluss als Lehrerin (1. Staatsexamen) Diplom-Pädagogin für Sonderpädagogik mit den Schwerpunkten Körperbehinderung und psychische Störungen Mehrjährige Tätigkeit in der psychotherapeutischen Abteilung einer Rehabilitationsklinik. Nach konzeptioneller Entwicklung und Umsetzung der klinisch psychosozialen Versorgung von Menschen mit rheumatischen und orthopädischen Erkrankungen verstärkte Schwerpunktsetzung auf Schmerztherapie für chronisch Schmerzkranke. Vor diesem Hintergrund entstand die Dissertation "Schmerz als Krankheit". Die kulturelle Deutung des chronischen Schmerzes und die politische Bedeutung seiner Behandlung Mehrjährige freiberufliche Tätigkeit in der Fort- und Weiterbildung sowie Supervision für Menschen in Gesundheitsberufe Seit 1994 Professorin an der Ev. Fachhochschule Hannover mit dem Lehrgebiet „Gesundheit/Krankheit/Beratung“ und Gründungsdekanin des Fachbereiches Gesundheitswesen, jetzt Abteilung „Pflege und Gesundheit“ der Fakultät V, Fachhochschule Hannover Hochschullehrerin als Traumberuf? Nein, mein Traumberuf ist es wohl nicht. Aber ein Beruf mit vielen Einblicken in die Tätigkeiten interessanter und interessierter Studierender (berufsbegleitendes Studium), mit kritisch anregenden Diskussionen zum Theorie-Praxis-Transfer und einem hohen Gestaltungsspielraum. 98 Diese Arbeitssituation ist fast perfekt, ja, wenn es da nicht noch die wunderschönen Stoffe gäbe mit Farben von Meer und Sand, Herbstblätterwald, himmelblau und tannengrün, schiefergrau und gelb, maulbeerblau und klassisch rot, unberührt oder gemischt. Stoffdesign ist eine träumerische Alternative. Foto: Maria Irl „Auch die Themen der Pflegewissenschaft entstammen vorwiegend eher femininen Kontexten und Denkkulturen.“ Mein Berufsweg Aber: Mit der Professur schließt sich mein beruflicher Werdegang von der idealistisch angehauchten Krankenschwester über zwei pädagogischtherapeutisch ausgerichtete Studienabschlüsse mit intensiven Einblicken in Gesellschafts- und Gesundheitspolitik. Nach der klinischen Tätigkeit in der psychosozialen Beratung/Psychotherapie mit chronisch Kranken, vorwiegend Schmerzchronikern, und der wissenschaftlichen Aufarbeitung (Dissertation) stellte ich mich den Heraus- forderungen zur Implementierung des Fachbereichs Gesundheitswesen als Gründungsdekanin; die heutige Abteilung für Pflege und Gesundheit. Mein Berufsfeld als Männerdomäne Bereits zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit habe ich in eher frauendominaten Bereichen gearbeitet. Auch die Themen der Pflegewissenschaft entstammen vorwiegend eher femininen Kontexten und Denkkulturen. Mein größter Wunsch für die berufliche Zukunft Die Qualifizierung von pflegerisch tätigen BA- und Masterstudierenden zur subjektorientierten qualitativ hochwertigen Versorgung und Unterstützung chronisch Kranker und ihrer Mitlebenden. I 99 Prof. Dr. Rosemarie Kerkow-Weil Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Geboren 1954 Ausbildungen zur Arzthelferin und Kinderkrankenschwester, sozialpsychiatrische Zusatzausbildung, Tätigkeit in der Kinderund Jugendpsychiatrie Studium der Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Er- wachsenenbildung an der Universität Hannover, Abschluss als Diplom-Pädagogin; ehrenamtliche Bildungsarbeit bei der Gewerkschaft ÖTV und der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben pädagogische Mitarbeiterin bei der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben in Hannover (Gesundheitsprojekt und berufliche Frauenbildung) Referatsleiterin für Gesundheitsfachberufe beim Senator für Gesundheit in Bremen seit 1997 zunächst Verwalterin einer Professur, dann Profes- sorin für Pflegewissenschaft im Fachbereich Gesundheitswesen der Evangelischen Fachhochschule Hannover; Lehrschwerpunkte: Individuum und Organisation, interkulturelle Pflege; Engagement in der Selbstverwaltung als Dekanin und Vizepräsidentin seit 2007 Professorin in der Fachhochschule Hannover seit 2008 Vizepräsidentin (zuständig für studentische Angele- genheiten, Gleichstellung, Internationales, Studium und Lehre) „Lehre und Forschung ermöglichen außergewöhnlich kreative Zugänge zu dem Themenfeld.“ 100 Foto: Maria Irl Mit dem Thema Gesundheit und Pflege habe ich mich während meiner gesamten beruflichen Tätigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven heraus beschäftigt. Besondere Freude macht mir die Arbeit im Bereich der Wissenschaft. Lehre und Forschung ermöglichen außergewöhnlich kreative Zugänge zu dem Themenfeld. Die Arbeit mit den Studierenden, ihre Fragen, Neugier und Ideen fördern eine lebhafte und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit dem Gesundheitssystem. Mein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der Mitgestaltung von Bildungsbedingungen in der Hochschule, die den Studierenden neben der Aneignung von fachlichem Wissen vor allem auch die Entwicklung von Fähigkeiten zur persönlichen Emanzipation wie gesellschaftlicher Integration ermöglichen. I 101 Prof. Dr. phil. Barbara Ketelhut Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Promotion in Soziologie an der Universität Hamburg verschiedene Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin, u.a.: an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg im Projekt: „Beschäftigungschancen allein stehender Frauen“; im Institut für Gesundheits-, Umwelt- und Sozialplanung in Hamburg im Projekt: „Evaluation Hamburger Modellprojekte zur Integration von Langzeitarbeitslosen“,; an der Fachhochschule Nordostniedersachsen im Projekt: „Alltagsfriedensforschung in der Kommune“ seit dem WS 1997 Professorin am FB Sozialwesen der Evangelischen Fachhochschule in Hannover, seit 1. September 2007 Fakultät V Diakonie, Gesundheit und Soziales der Fachhochschule Hannover „Der stete und explizite Bezug zur Sozialarbeit trägt wesentlich dazu bei, nie den Boden unter den Füßen zu verlieren.“ Soziale Probleme sowohl im Kontext von Geschlechterverhältnissen als auch Fragen der ungleichen Verteilungen von Ressourcen beschäftigen mich seit meinem Studium der Soziologie in Hamburg. Während und nach meinem Studium war ich in verschiedenen (empirischen) Forschungsprojekten als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig und habe auch in solchen 102 Forschungskontexten, wie z.B. zu den Themen Erwerbslosigkeit und Alltagsfriedensforschung, die nicht explizit Frauen im Fokus hatten, Geschlechterverhältnisse analysiert. Viele meiner thematischen und methodischen Schwerpunkte kann ich in meine Lehrtätigkeit an der Fakultät V (ehemals Evangelische Fachhochschule) einbringen und weiter verfolgen. Dies gelingt mir zum einen im Rahmen des ersten akkreditierten Masterstudiengangs Social Work mit dem Schwerpunkt Praxisforschung, der 2002 startete. Mit der Entwicklung des BachelorStudiengangs Soziale Arbeit konnte auch die Genderperspektive in Form des Wahlpflichtmoduls „Gender und Soziale Arbeit“ weiter gestärkt werden. Hier engagiere ich mich sowohl als Modulsprecherin als auch in verschiedenen Lehrveranstaltungen. Meine weiteren Schwerpunktthemen, zu denen ich regelmäßig Lehrveranstaltungen durchführe, sind Methoden der empirischen Sozialforschung, materielle Armut und Erwerbslosigkeit. Der stete und explizite Bezug zur Sozialarbeit trägt wesentlich dazu bei, nie den Boden unter den Füßen zu verlieren. Jede Theorie, jeder Vorschlag für einen Begriff und jeder Forschungsansatz muss sich der Frage nach der Relevanz für Soziale Probleme, ihre Formulierung, ihre Beschreibung und nach möglichen Wegen zur Veränderung stellen. Sich gemeinsam mit den Studierenden auf die Suche nach weiterführenden Fragen und Handlungsstrategien in der Sozialen Arbeit zu begeben, ist jedes Semester wieder spannend und erkenntnisreich. Foto: Maria Irl Von Anfang an konnte ich an der Gestaltung des Curriculums dieses konsekutiven und berufsbegleitenden Studiengangs mitwirken und die Leitung zusammen mit einem Kollegen übernehmen. Meine Erfahrungen sowohl in quantitativen als auch qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung fließen in die Lehre ein. Die Studierenden verfolgen vom ersten Semester an ein eigenes Forschungsprojekt, das zumeist aus offenen Fragen im Kontext ihrer Berufstätigkeit als SozialarbeiterIn resultiert und zu einem lebendigen Austausch in den Lehrveranstaltungen führt. Auch die inzwischen vorliegenden Masterarbeiten zeigen, wie wichtig eine forschende Perspektive gerade auch für die Praxis der Sozialen Arbeit sein kann. Zudem liefern sie wertvolle Beiträge im Kontext der Diskussion um Sozialarbeitswissenschaften. I 103 Foto: privat Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales Prof. Dr. phil. habil. Elsbeth Krieg Nach der Ausbildung zur Kindergärtnerin und Hortnerin (Erzieherin), studierte ich an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Reutlingen Sozialpädagogik (Abschluss: Sozialpädagogin grad.) und an der Johann Wolfgang GoetheUniversität in Frankfurt am Main Erziehungswissenschaften und Soziologie (Abschluss: Diplompädagogin). An der gleichen Universi- 104 tät wurde ich zum Dr. phil. promoviert. An der Universität Hildesheim habe ich mich habilitiert und erhielt die venia legendi im Fachgebiet „Sozialpädagogik unter besonderer Berücksichtigung der Pädagogik der frühen Kindheit“. Ich verfüge über eine langjährige Praxis in verschiedenen pädagogischen und sozialpädagogischen Bereichen sowie in Forschung und Lehre. Unter anderem leitete ich im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Die Stadt als Dienstleitungszentrum“ das Projekt zur vergleichenden Studie zur Entwicklung der Elementarpädagogik im Kontext gesellschaftspolitischer Entwicklungen im Kaiserreich, war wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Projekt zur Ganztagsschule, zur Erstellung von Schulporträts für Fachschulen für Sozialpädagogik und Projektleiterin zur Entwicklung, Erprobung und Evaluierung eines Konzepts zur Bildungsförderung von Jungen und Mädchen in Kindertageseinrichtungen. Seit 2003 lehre ich an der Fachhochschule Hannover (vormals Evangelische Fachhochschule Hannover) als Professorin in der Fakultät V, Diakonie, Gesundheit und Soziales. Im Rahmen meiner Hochschultätigkeit habe ich im Auftrag der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Jugend und Familie die Leitung der wissenschaftlichen Begleitung des dreijährigen Modellversuchs „Von der Kindertagesstätte zum Familienzentrum“ „Ich verfüge über eine langjährige Praxis in verschiedenen pädagogischen und sozialpädagogischen Bereichen …“ übernommen. Außerdem bin ich an der Fachhochschule Erfurt Mitglied des Beirats des Studiengangs Bildung & Erziehung von Kindern und erstellte im Auftrag des Thüringer Kultusministeriums ein Gutachten zum „Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahren“. In folgenden Fachorganisationen bin ich Mitglied: Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung im Kindesalter, Kommissionen innerhalb der Gesellschaft für Erziehungswissenschaft: Pädagogik der frühen Kindheit, Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe sowie in der historischen Kommission, außerdem im Grundschulverband - Arbeitskreis Grundschule e.V., in der Landesvereinigung evangelischer Tageseinrichtung für Kinder (levtek) und Amici Di Reggio Children. Associazione Internationale, Reggio Emilia/Italien. I 105 Prof. Dr. phil. Ulrike Mattke Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Seit März 2002 Professorin für Heilpädagogik in Hannover Studium und Ausbildung Studium der Pädagogik an den Universitäten Würzburg und Bielefeld Promotion in Sonderpädagogik bei Prof. Dr. Möckel an der Universität in Würzburg Qualifikation als Psychodrama-Leiterin am Moreno-Institut Stuttgart Berufserfahrung Allgemeiner Sozialer Dienst und Adoptionsvermittlung im Kreisjugendamt Main-Spessart Erziehungsberatungsstelle des Landratsamtes Main-Spessart Leitung der Förderstätte des St.Josefs-Stifts Eisingen, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung freiberufliche Supervisorin und Fortbildnerin in Schulen, in Einrichtungen der Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Erwachsenenbildungsstätten Themen in Forschung, Lehre und Weiterbildung Allgemeine Grundlagen der Heilpädagogik Integration und Inklusion, dazu Forschungsaufenthalt in Italien Sexualität und Behinderung Verhaltensauffälligkeiten, aggressives und selbstverletzendes Verhalten bei Menschen mit Behinderungen Gewaltdeeskalation und Gewaltprävention „Ich freue mich, an der Ausbildung junger Menschen mitzuwirken …“ 106 Nach dem Abitur studierte ich in Würzburg und Bielefeld Diplompädagogik mit dem Schwerpunkt Diagnose und Beratung. Meine erste Arbeitsstelle im Kreisjugendamt Main-Spessart war eine klassische Sozialarbeiterinnenstelle. Auf dieser Stelle habe ich in acht Jahren Basiskenntnisse in meinem Beruf gesammelt, sowohl, was Verwaltungstätigkeiten und den Umgang mit Recht und Gericht betraf, aber auch in Bezug auf Erfahrungen von starker Betroffenheit bei Gewalt gegen Kinder und Frauen und bei schwerer Kriminalität von Jugendlichen. Daran schloss sich ein Jahr als Erziehungsurlaubsvertretung an der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Main-Spessart an. Ich hatte inzwischen eine abgeschlossene Zusatzausbildung in der Methode des Psychodramas erworben, die ich bis heute als „meine“ Methode in Beratung, Praxisreflexion und Supervision betrachte. Mir fehlte in vielen Bereichen Fachwissen. So begann ich ein Promotionsstudium der Sonderpädagogik. Gleichzeitig begann ich, mich selbstständig zu machen als Fortbildnerin und Supervisorin in pädagogischen Arbeitsfeldern. Nach kurzer Zeit war ich bundesweit tätig vor allem in der Fortbildung von und Beratung bei Tabuthemen wie Gewalt und Aggression sowie Sexualität von Menschen mit Behinderungen. Mein Berufstraum einer Fachhochschulprofessur erfüllte sich 2002 an der damaligen EFH Hannover. Ich freue mich, an der Ausbildung junger Menschen mitzuwirken und mit Kolleginnen und Kollegen in der Lehre, in der Entwicklung unserer HeilpädagogikStudiengänge und in der Forschung zusammen zu arbeiten. In der Beratung von Professionellen, die mit Menschen mit schweren Behinderungen und schweren Verhaltensauffälligkeiten arbeiteten, sah ich eine gewinnbringende Möglichkeit intensiven pädagogischen Tätigseins. Foto: Maria Irl „Per Zufall“ kam ich dann als Leiterin einer Förderstätte in die Behindertenhilfe. I 107 Prof. Dr. Uta Oelke Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF 1986 bis 1987: Wissenschaftliche Angestellte an der Krankenpflegeschule der Universitätskliniken Göttingen 1988 bis 1991: Promotionsstipendiatin der Hans Böckler Stiftung 1992 bis 1994: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Werner-Schule, Krankenpflegehochschule vom DRK, Göttingen 1994 bis 1997: Lektorin und Projektbearbeiterin bei einem Pflegefachbuchverlag (Recom, Baunatal) 1997 bis 2001: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, Aufgabenschwerpunkt: Projektleitung „Gemeinsame Pflegeausbildung“ seit 2002: Professorin am Fachbereich Gesundheitswesen der Evangelischen Fachhochschule Hannover, Lehrgebiet „Didaktik und Methodik“ (seit 2007 FHH, Fakultät V, Abteilung Pflege und Gesundheit) seit März 2009: Studiendekanin der Abteilung Pflege und Gesundheit „Mein Berufsweg ist keine intellektuelle Karriere im engeren Sinne.“ Hochschullehrerin als Traumberuf? Denke ich an Kinderträume, ist es nicht mein Traumberuf: Mit fünf Jahren wollte ich Straßenfeger (weil man sich so schön dreckig machen kann) 108 oder Pastor (weil man nur sonntags arbeiten muss) werden, mit zehn Jahren Tierärztin (wegen all meiner kranken Goldhamster, Wellensittiche und Schildkröten). Aus der Erwachsenenperspektive ist es aber durchaus ein Traumberuf: ich arbeite mit Menschen zusammen, habe relativ viel Autonomie und Gestaltungsmöglichkeiten, empfinde meine Arbeit überwiegend als sinnvoll und verdiene soviel, dass ich mir ein gutes Leben leisten kann. Foto: Maria Irl Mein Berufsweg … ist keine intellektuelle Karriere im engeren Sinne: Als aufmüpfiges Lehrerelternkind habe ich unter geringstmöglichem Arbeitsaufwand Abitur gemacht - mit einer Durchschnittsnote, die ein Studium in NC-Fächern weitgehend ausschloss. Weil mir nichts Besseres einfiel, habe ich Lehramt (Biologie und Kunst) studiert. Dabei stellte ich fest, dass Schule doch nichts für mich ist und bekam Angst, dass ich so werde wie meine Eltern. Also schloss ich ein Diplompädagogikstudium an, das ich über Jobs in der Krankenpflege weitgehend selbst finanzierte. Mit dem Diplom in der Tasche war ich erstmal (trotz bester Noten) arbeitslos und jobbte drei Jahre lang als Pflegehelferin. Die Arbeitslosigkeit bescherte mir dann eine ABM-Stelle an einer Krankenpflegeschule, die zu ei- nem Promotionsprojekt (Förderung Hans Böckler Stiftung) ausgeweitet wurde. Bis zu meiner Verbeamtung als Hochschullehrerin habe ich mich dann konsequent im pflegepädagogischen Bereich von Projektstelle zu Projektstelle gehangelt, als Leistungsmotor immer die Arbeitslosigkeit im Nacken. Mein Berufsfeld als Männerdomäne … das trifft eher nicht zu. Die Fakultät V hat einen hohen Frauenanteil und unsere Abteilung ist fast paritätisch von Frauen und Männern besetzt. Diese Mischung finde ich sehr gut. Mein größter Wunsch für die berufliche Zukunft … ist, dass sich die Qualität der Lehrund Lernprozessgestaltung an der Hochschule tatsächlich verbessert und nicht nur über Qualitätssicherung geredet wird. I 109 Prof. Dr. phil. Nicole Piroth Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF 1984 bis 1989: Studium der Evangelischen Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und gemeindepädagogisches Berufspraktikum 1989 bis 1999: Tätigkeit als Gemeindepädagogin mit Schwerpunkt Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Evangelischen Kirchengemeinde Viernheim (Hessen) 1999 bis 2003: wissenschaftliche Mitarbeiterin für Gemeindepädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und Promotion im Fach Erziehungswissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2004 bis 2007: Lehrbeauftragte an der Universität Marburg und der Evangelischen Fachhochschule Bochum; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Pädagogischen Institut der Universität Mainz (2005/6) seit 2007: Professorin für Religionspädagogik, Gemeindepädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit an der Fachhochschule Hannover (seit September 2008 Studiendekanin der Abteilung Religionspädagogik und Diakonie der Fakultät V) „Dass ich einmal Professorin für Religions- und Gemeindepädagogik werden sollte, war weder geplant noch vorauszusehen.“ Dass ich einmal Professorin für Religions- und Gemeindepädagogik werden sollte, war weder geplant noch vorauszusehen. Zuerst einmal war mein Berufsziel die Tätigkeit als Ge110 meindepädagogin in der gemeindebezogenen und gemeinwesenorientierten kirchlichen Bildungsarbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen. Nach meinem Studium der evangelischen Religionspädagogik und anschließendem Berufspraktikum mit landeskirchlicher Anerkennung als Gemeindepädagogin führte mich dieser Berufswunsch in meine erste Stelle im südhessischen Viern- Foto: Maria Irl heim. Meine Tätigkeitsschwerpunkte lagen im Bereich der offenen Jugendarbeit, der Arbeit mit Kindern und Familien, sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Bereits während dieser gemeindepädagogischen Berufstätigkeit begann ich Ende der 1990er an der Universität Heidelberg im Fach Erziehungswissenschaft zu promovieren. Damals war an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt erstmals die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin für Gemeindepädagogik zu besetzen. Ich bewarb mich und besetzte diese Stelle bis Ende des Jahres 2003, während ich parallel promovierte. Es folgten Lehraufträge und eine Vertretungsstelle an Universitäten und Fachhochschulen und die Durchführung kleinerer Forschungsprojekte, etwa im Auftrag der EKD-Ausbildungsreferentenkonferenz für die gemeindebezogenen Dienste. Seit Anfang 2007 bin ich nun Professorin für Religions- und Gemeindepädadagik in Hannover, das erste Semester noch an der ehemaligen EFH, nun als Professorin der FHH. Eine Männerdomäne war und ist mein Berufsfeld nie gewesen: Wie in allen Sozial-, Erziehungs- und Bildungsberufen sind auch in den gemeindepädagogischen und diakonischen Arbeitsfeldern der Kirche überwiegend Frauen tätig, und auch viele Professuren an Fachhochschulen und Universitäten sind von Frauen besetzt. Ein ganz anderes Problem stellte sich mir auf dem Weg zu einer Professur: Bis heute sind die Professuren in den religionspädagogischen Studiengängen an evangelischen Fachhochschulen in Deutschland eine Theologen- und Theologinnen-Domäne. Derzeit bin ich meines Wissens die erste und einzige Professorin für Religionsund Gemeindepädagogik, die selbst jenes Fachhochschulstudium absolviert hat, welches wir heute an der FHH verantworten und in jenem Berufsfeld gearbeitet hat, für das wir ausbilden. Ungewöhnlich ist für mich wie für das ganze Kollegium der Abteilung Religionspädagogik und Diakonie dabei, dass wir den ersten religionspädagogischen FH-Studiengang verantworten, der nicht mehr in kirchlicher, sondern in staatlicher Verantwortung liegt. Für meine künftige Tätigkeit als Professorin und Studiendekanin wünsche ich mir, dass wir im Prozess der ReAkkreditierung einige Geburtsfehler der neuen BA-/MA-Studiengänge beheben können, damit in Zukunft ein Studium wieder mehr selbstverantwortetes und weniger verschultes Lehren und Lernen ermöglicht, als dies derzeit der Fall ist. I 111 Annette Plobner Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Zentrale Beratungsstelle für straffällig gewordene Menschen in Osnabrück und in Berlin Klinik für alkoholkranke Menschen, Theodor Wenzel Werk in Berlin Jugendhilfe, Mädchenwohngruppe beim Jugendaufbauwerk Berlin Lehrbeauftragte an der Alice Salomon Fachhochschule Berlin ESALEN Institut Weiterbildung in Gestalt- und Körpertherapie, Big Sur/USA Ausbildung zur Psychodramaleiterin und Ausbilderin am Moreno Institut Stuttgart „Ich erlebe die Kooperation zwischen Männern und Frauen an unserer Fakultät als konstruktiv.“ Ich arbeite gerne an der Fakultät V, im Gegensatz zu andern Studiengängen ist „Soziale Arbeit“ ein Studium, welches überwiegend von Frauen studiert wird. In der Lehre spiegelt sich der Frauenanteil wider. Die Hälfte aller Lehrenden ist weiblich, ich erlebe die Kooperationen zwischen Männern und Frauen an unserer Fakultät als konstruktiv. 112 Ich habe als Dipl. Sozialarbeiterin zehn Jahre in der beruflichen Praxis gearbeitet - in der Beratung und Behandlung von suchtkranken Menschen, straffällig gewordenen Menschen und in der Jugendhilfe in der Mädchenarbeit. Ich bin immer noch verankert in der Praxis Sozialer Arbeit durch Supervisionstätigkeiten und Fort- und Weiterbildungen für FachkollegInnen. Foto: Maria Irl Meine Lehrschwerpunkte sind Lebensweltorientierte Beratung, Leitung von Gruppen vor allem mit der Methode Psychodrama und Internationale Soziale Arbeit. Ich hatte verschiedene Auslandsaufenthalte in den USA, am ESALEN Institut habe ich mich weitergebildet. An der University of New South Wales in Sydney habe ich 2003 an der School of Social Work einen Teil eines Forschungssemesters verbracht. Neben der dortigen Lehrtätigkeit habe ich mich mit Sozialer Arbeit mit Indigenen Menschen in Australien beschäftigt. Mein großer Wunsch für die Zukunft hier ist, dass noch mehr Studierende der Sozialen Arbeit die Chance nutzen können einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen. Mein größter beruflicher Wunsch ist, dass gute Strukturen entwickelt werden können um SozialarbeiterInnen die Möglichkeit zu bieten zu promovieren. I 113 Prof. Dr. phil. Kornelia Rappe-Giesecke Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales LEBENSLAUF Studium der Pädagogik, Psychologie/Psychoanalyse, Soziologie und Sprach- und Literaturwissenschaft an der Gesamthochschule Kassel in den Jahren 1973 bis 1978 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem DFG-Projekt im Schwerpunkt Hochschuldidaktik an der Gesamthochschule Kassel. Parallel dazu Studium der Supervision 1989 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Kassel 1983 bis 1993 freiberuflich als Coach, Supervisorin und Organisationsberaterin tätig. Dozententätigkeit an verschiedenen Hochschulen und Instituten 1993 Berufung an die Evangelische Fachhochschule Hannover als Professorin für Supervision 2008 Habilitation an der Fakultät für Bildungswissenschaft der Universität Innsbruck im Fach Erziehungswissenschaft und Beratung über das Thema Karriereberatung In der Fakultät V und in der Weiterbil- entgegen: meinem Wunsch nach Undung arbeite ich als Professorin für abhängigkeit und danach in meiner Beratung. Fachlichkeit gefordert zu sein und in Ist dies mein den Möglichkeit zur „Ist dies mein Traumberuf? Ich Lebensstilintegration. kann die Frage aus Traumberuf? Das sind die Werte, vollem Herzen bedie meine KarrieeIch kann die Frage reentscheidungen jahen, denn ich kann hier meine aus vollem Herzen immer beeinflusst drei Professionen: haben. bejahen …“ Wissenschaftlerin, Aus meinen ForPädagogin und schungen über KarBeraterin integrieren. Der Arbeitsrieren und aus meiner eigenen weiß platz einer Hochschullehrerin mit seiich, dass man zu Beginn seiner Bener hohen Autonomie im Fachlichen, rufsbiographie diese Sicherheit in der den vergleichsweise großen FreiräuSelbsteinschätzung noch nicht wirkmen zur Gestaltung der Arbeit und lich haben kann. Ich wusste nicht, dem beständigen Anreiz sich fachlich dass die Kombination dieser drei und pädagogisch weiter zu entwiFachlichkeiten mein Profil ausmacht, ckeln, kommt meinen Karriereankern denn ich habe sie nacheinander er114 Foto: Maria Irl worben. Zunächst studierte ich Pädagogik an einer Gesamthochschule und Universität, die zu dieser Zeit noch ein interdisziplinäres und weitgehend selbstbestimmtes Studium ermöglichte. Soziologie, Psychologie, Politik, Literatur- und Sprachwissenschaft und die Pädagogik schufen eine gute und breite Basisqualifikation. Nach meinem ersten Staatsexamen gab es keine Referendariatsplätze und ich bekam von heute aus gesehen ein Glück - das Angebot als Wissenschaftlerin in einem Forschungsprojekt zu arbeiten, das die Lehrbarkeit von Beratung in Weiterbildungsstudiengängen untersuchte. Die dritte Profession entwickelte sich aus dem Kontakt mit diesem Forschungsthema. Parallel zur Arbeit im Projekt absolvierte ich eine Beraterausbildung, das Studium der Supervision, und führte danach beides in meiner Promotion über die Beratung von Teams zusammen. Parallel zur Promotion begann ich freiberuflich zu arbeiten. In dieser Zeit wurden meine beiden Söhne geboren. Alle diese Lebensbereiche ließen sich nur verein- baren, weil mein Mann und ich uns die Familienaufgaben teilen konnten. Selbständigkeit ist für mich, die ich in einem Familienbetrieb groß geworden bin, in ihren Vorzügen und Zugzwängen sehr vertraut. Als 1993 eine Professur für Supervision an der Ev. FH ausgeschrieben wurde, eine vom Fachlichen her ideale Stelle für mich, war ich sehr im Zweifel. Es fiel mir schwer, mir vorzustellen, mich nach zehn Jahren des Unternehmerinnentums in eine Organisation einzufügen. Der Managementteil - einen Studiengang aufzubauen und zu leiten - reizte mich und für Forschung war in den letzten Jahren kein Platz gewesen. Es war die richtige Stelle, um diese drei professionellen Identitäten und meine Werte integrieren und leben zu können. Sie veränderte sich in den letzten Jahren durch die Schließung der EvFH. Jetzt arbeite ich nicht nur mit Professionals und Führungskräften in den mittleren Lebensjahren, sondern auch mit jungen Menschen, die am Beginn ihrer Berufsbiographie stehen. Ich wünsche mir, dass ich mein Wissen über und meine Erfahrungen mit Karrieregestaltung in diesem umfassenden Sinne beiden Gruppen zur Verfügung stellen kann. Jungen Menschen, die ihre Talente, ihre Werte und ihre Ideen davon, was gutes Leben und gute Arbeit ist, noch nicht genau kennen und solchen, die die nicht ausbleibenden Krisen in späteren Jahren bewältigen müssen. Und ich wünsche mir, neben der Lehre und Beratung genügend Zeit für mein Forschungsthema, die Untersuchung von Karrieren in der heutigen Arbeitswelt, zu finden. I 115 Prof. Dr. phil. Monika Tibbe Foto: Maria Irl Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales Aufgewachsen bin ich in HamburgAltona, in einem von Trümmerfeldern umgebenen kriegsbeschädigten Haus mit Blick auf die Elbe. Mit zehn Jahren erwarb ich das Freischwimmerzeugnis und hatte meinen ersten Fernsehauftritt als dritter Hirte in einem Krippenspiel. Diese frühen Erfolge verankerten meine beiden Berufswünsche - Sängerin und Seemann - so fest in mir, dass sie sich immer wieder durchsetzten. 1963 bis 1970: Studium in den Fächern Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie in Göttingen, München und Berlin, Promotion Dr. phil. an der Freien Universität Berlin.(1) 1968 in Berlin. Das musikwissenschaftliche Institut war in einer alten Villa untergebracht, in die der Lärm der revoltierenden Studenten nicht hineindrang. Auf der Suche nach Musik von Hanns Eisler (2) beschied 116 mich der Professor, dass dieser Komponist als Kommunist bekannt sei. Es gäbe kein Material über ihn im Institut. So musste ich mich notgedrungen an die langhaarigen Studenten wenden, die in und vor der Mensa Agitation betrieben. 1970 bis 1975 Musikjournalistin bei Rundfunk, Tagespresse und Fachzeitschriften; Dozentin in der Erwachsenenbildung, Lehrbeauftragte an Hochschulen. „Blick zurück, Anfang der siebziger Jahre. Als frisch promovierte Musikwissenschaftlerin machte ich mich auf, die Welt kennenzulernen. Meine Tätigkeit als Musikjournalistin führte mich in die große Welt der Oper, in die exklusiven Zirkel der Avantgarde-Konzerte - doch das konnte schließlich nicht alles gewesen sein. So geriet ich in das Jugendzentrum am Stintfang in Hamburg, ein paar Schritte von den St. Pauli-Landungsbrücken entfernt, ausgerüstet mit gründlichen Kenntnissen von Gustav Mahlers Kompositionsweise und einiger Übung im Violinspiel; des weiteren mit Neugier und einem unsortierten Packen kulturellen Sendungsbewusstsein. Jeden Donnerstag spätnachmittags hockte ich mit Lehrlingen und HauptschülerInnen aus dem Viertel in Sachen Musik zusammen... So lernte ich sehr viel Heavy Metal kennen und etwas von David Bowie. Umgekehrt brachte ich, gewissermaßen als Gegenleistung, etwas aus meinem Repertoire ein. ... Nach einiger Zeit hatte ich die Ehre, der im Jugendzentrum übenden Rockgruppe bei Unklarheiten in Harmonieabläufen aushelfen zu dürfen.“ (3) 1975 bis 1978 Sachgebietsleiterin an der Bremer Volkshochschule für „Kulturelle Bildung“ (4) 1978 bis 2006 Professorin an der Evangelischen Fachhochschule Hannover. Schwerpunkte: Soziale Kulturarbeit in Theorie und Praxis (Musik (5), Spiel, Kreatives Schreiben), Jugendkulturen, Kulturtheorie (6), auch unter Gender-Aspekten (7). Daneben weiterhin journalistische, künstlerische und kulturpolitische Arbeit. 1984: Ein Jahr unbezahlter Urlaub, den ich auf einem Hausboot mit dem Schreiben von Liedern und Kurzgeschichten verbrachte, und mit der Musik-Kabarett-Gruppe „Zum Kuckuck“ durch die deutschen Lande zog. „ … verankerten meine beiden Berufswünsche - Sängerin und Seemann - so fest in mir, dass sie sich immer wieder durchsetzten.“ 1986: Geburt eines Sohnes; fünf Jahre Reduzierung meiner Arbeitszeit auf die Hälfte. 2007 Wechsel an die FH Hannover, Fakultät V. (8) ANMERKUNGEN (1) Monika Tibbe (1971): Lieder und Liedelemente in instrumentalen Symphoniesätzen Gustav Mahlers (Dissertation) (2) dies. (1975): Volkstümlichkeit als Problem des Komponierens, in: „Das Argument“, Sonderheft Hanns Eisler (3) dies. (1992): Vom Umgang mit fremden Musiken, in: „Musik und richt 15/1992 Unter- (4) dies. (1979): „Kultur ist, was uns betrifft“ - Bericht über zwei Bildungsurlaubsseminare für Industriearbeiterfamilien (5) dies., Manfred Bonson (1981): Folk, Folklore, Volkslied (6) dies. (1995): Über die Vertreibung der Sinnlichkeit aus dem Paradies der Ästhetik, in: Musik und Unterricht 32/1995 (7) dies. (1993): „Frauen eignen sich die Künste an - eine Möglichkeit, abweichendes Verhalten zu probieren“, in: Christiane Burbach (Hrsg.) Aus weiblicher Sicht. (8) dies. (Hrsg.) (2007): „Rosen, Tulpen, Nelken...“ - Ein Poesiealbum für die EFH I 117 Dipl. Supervisorin Marianne Zech Zentrum für Weiterbildung und Technologietransfer LEBENSLAUF 1967 bis 1976: Ausbildung und Berufstätigkeit als Arzthelferin bis 1981 auf dem 2. Bildungsweg: Diplom Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden 1981 bis 1993: Sozialarbeiterin bei der Stadt Hannover im Kommunalen Sozialdienst; ab 1989 als Sachgebietsleiterin 1993: Geschäftsführende Dozentin der Zentralen Einrichtung Weiterbildung (ZEW) der Evangelischen Fachhochschule Hannover, Organisation der Weiterbildung für AbsolventInnen und Lehre in den Studiengängen der EFH 2007: Wechsel der Trägerschaft der Evangelischen Fachhochschule Hannover zur Fachhochschule Hannover, jetzt Abteilungsleitung Weiterbildung des Zentrum für Weiterbildung und Technologietransfer (ZWT) und Lehrtätigkeit in Weiterbildungen und im Studiengang Sozialwesen an der Fakultät V der Fachhochschule Hannover „Chancengleichheit für Menschen in schwierigen sozialen Lagen zu erreichen […] war immer ein Ziel meiner Arbeit.“ Auf dem 2. Bildungsweg studierte ich Sozialarbeit/ Sozialpädagogik mit dem DiplomAbschluss an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden mit dem Wunsch, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu begleiten und mit ihnen gemeinsam Ressourcen zu entdecken, die einen Weg aus der Krise eröffnen können. Zehn Jahre arbeitete ich in der klassischen Sozialarbeit, überwiegend in Einzelfallhilfe. Die letzten Vier leitete ich ein Sachgebiet im Kommunalen Sozialdienst der 118 Stadt Hannover. Chancengleichheit für Menschen in schwierigen sozialen Lagen zu erreichen, besonders Kindern aus diesen Familien Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, war immer ein Ziel meiner Arbeit. Ein wichtiges Anliegen war es, mir Einfluss auf politische, gesellschaftliche Foto: Maria Irl Prozesse zu nehmen und Menschen zur Partizipation am gesellschaftlichen Leben und an Entscheidungen zu ermuntern. Während dieser Zeit nahm ich an der Fachhochschule Bielefeld an einem berufsbegleitenden Studiengang zum Management in Non-Profit-Organisationen teil, um mein Wissen in diesem Bereich zu vertiefen und mein Handeln reflektieren zu können. Nach einigen Jahren Leitungstätigkeit wünschte ich mir eine neue berufliche Herausforderung. 1993 bekam ich die Chance an die Evangelische Fachhochschule zu wechseln, um dort den Bereich der Weiterbildung in einer neu gegründeten Zentralen Einrichtung Weiterbildung (ZEW) aufzubauen. Ich wurde als Dozentin für Sozialarbeit an die Evangelische Fachhochschule berufen. Neben der Koordination der Weiterbildungsaktivitäten der Lehrenden der EFHH und die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für Berufstätige in sozialen, pädagogischen, therapeutischen und diakonischen Arbeitsfeldern, lehrte ich mit der Hälfte des Lehrdeputats in den Studiengängen der EFHH. Mein Ziel war es qualitativ, hochwertige, auf wissenschaftlicher Grundlage basierende Weiterbildung zu einem günstigen Preis anzubieten, um diese allen an Weiterbildung Interessierten zugänglich zu machen. Zunehmend war ich auch selbst als Lehrende in den unterschiedlichen Weiterbildungsangeboten der ZEW tätig, z.B. im Diplom-StudiengangSupervision, im Diplom-StudiengangManagement und Organisationsentwicklung, in Kursen und in studienbegleitenden Lerngruppen. Parallel zu der Arbeit in der ZEW studierte ich selbst berufsbegleitend an der Gesamthochschule Kassel und schloss dort im Juli 2000 den Studiengang Supervision mit einem Diplom ab. Zu diesem Studium motivierte mich auch der Wunsch Menschen in beruflichem Kontext professionell zu begleiten und zu beraten. Meine berufliche Leidenschaft ist es außerdem, Menschen in Organisationen Beteiligung und Mitsprache durch die Moderation von Großgruppenveranstaltungen (z.B. Open Space, World Cafe´, Zukunftskonferenzen und Zukunftswerkstätten etc.) zu ermöglichen. Seit der Fusion der EFHH mit der FHH im Jahr 2007 arbeite ich im ZWT (Zentrum für Weiterbildung und Technologietransfer) und bin dort für die Abteilung Weiterbildung zuständig. Mein Anliegen, Weiterbildungen für die AbsolventInnen der FHH auf qualitativ hohem Niveau anzubieten, verfolge ich weiter. I 119 Dipl.-Fachübers. Christina Ahrberg Zentralstelle für Fremdsprachen LEBENSLAUF 1997 bis 2003: Studium der Internationalen Fachkommunikation, Universität Hildesheim, inkl. eines Auslandssemesters an der Universidad Jaume I, Castellón de la Plana, Spanien 2000 bis 2006: diverse Lehraufträge im Bereich Deutsch als Fremdsprache an der FHH, Leibnitz Universität Hildesheim, Rotary Club Hannover 2004 bis 2005: Fernstudiengang „Methodik und Didaktik von Deutsch als Fremdsprache“, Universität Kassel 2003 bis Januar 2009: Studienberaterin und Betreuerin von ausländischen Studierenden beim Akademischen Auslandsamt der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen seit Mai 2008: 2. Vorsitzende beim Notfonds für ausländische Studierende in Hildesheim e.V. seit Februar 2009: wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zentralstelle für Fremdsprachen, Fachhochschule Hannover, Bereich: Deutsch als Fremdsprache „Meine Faszination für Sprachen begann bereits in der Grundschule.“ Meine Faszination für Sprachen begann bereits in der Grundschule. Ich liebte es, Grammatik zu lernen, Sätze auseinander zu nehmen und die mysteriös klingenden lateinischen Benennungen für grammatische Phänomene zu entdecken. Da, wo alle anderen SchülerInnen gestöhnt 120 und sich schrecklich gelangweilt haben, blühte ich auf. Dies galt sowohl für die beiden Sprachen, die ich in den ersten zwölf Lebensjahren in meinem Geburtsland Polen gelernt habe meine Muttersprache Polnisch und Russisch - als auch für Deutsch, die Sprache, die ich 1989 kennenlernte, als ich mit meiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. Es war mir aber auch immer klar, dass ich beruflich ohne Englisch nicht in Hildesheim e.V. Wir unterstützen finanziell und ideell bedürftige ausländische Studierende aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Die Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FHH gibt mir die Möglichkeit, die Sprachvermittlung und die Arbeit mit ausländischen Studierenden zu verbinden. Denn das Besondere an Deutsch als Fremdsprache sind vor allem die Lernenden. Die Gruppen sind national heterogen, oft stammt jede/r Foto: Nico Herzog weiterkommen würde, deswegen bin ich nach dem Abi für ein Jahr als Au pair nach England gegangen. Dieses Jahr hat mich sehr geprägt und meinen beruflichen Weg vorgezeichnet. Denn nun war ich mir nicht nur meiner Faszination für Sprachen sicher, sondern auch für Internationales und Interkulturelles. Ich absolvierte das Studium der Internationalen Fachkommunikation an der Universität Hildesheim mit dem Grad der Diplom-Fachübersetzerin für Maschinenbau und Elektrotechnik und die Sprachen Englisch und Spanisch. Während des Studiums verbrachte ich auch ein Semester in Spanien, wo ich einen Deutschkonversationskurs gegeben habe. Es machte mir sehr viel Spaß, die deutsche Sprache zu vermitteln, mit allen Tipps und Tricks, die ich selbst angewandt habe, um sie zu erlernen. Gleich nach dem Spanienaufenthalt habe ich einen Lehrauftrag als Deutschlehrerin an der FHH angenommen, dann an der Leibniz Universität Hannover und ich beschloss, mich in diesem Bereich weiterzuqualifizieren. Es folgte der Fernstudiengang „Methodik und Didaktik von Deutsch als Fremdsprache“ an der Universität Kassel. Da mich die Welt der ausländischen Studierenden auch außerhalb des Unterrichtsraums interessierte, arbeitete ich sechs Jahre lang als Studienberaterin und Betreuerin von ausländischen Studierenden beim Akademischen Auslandsamt der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Außerdem bin ich 2. Vorsitzende beim Notfonds für ausländische Studierende Kursteilnehmende aus einem anderen Land. Es ist immer wieder eine unheimlich spannende Erfahrung, mit Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen zu arbeiten, die andere Studiensysteme, andere Lern- und Lehrmethoden kennen gelernt haben. Jedes Mal ist es für mich auch eine persönliche Bereicherung, ihnen zu begegnen, von ihnen und mit ihnen zu lernen. Und als Mutter einer einjährigen Tochter ist diese Tätigkeit auch eine besondere Herausforderung. I 121 Felicitas Langoswki Zentralstelle für Fremdsprachen LEBENSLAUF geboren 1956, Abitur 1976, 1 Ehemann + 3 Jungs, begeisterte Hobbybergsteigerin und -pianistin. 1978 bis 1984: Lehramtsstudium Englisch und Sport an der Universität Hannover und Studium der Amerikanischen Literatur an der Minnesota State University 1988: Zweites Staatsexamen 1990 bis 2000: Umschulung zur Europasekretärin, danach unterschiedliche Verwaltungstätigkeiten und Lehrtätigkeiten bei Firmen, Schulen und kulturellen Einrichtungen (u.a. Baker Hughes, Tuboscope Vetco, Amerika Haus Leipzig, Uni Hannover) seit 2000: Lehrkraft für besondere Aufgaben für Technisches Englisch an der Fachhochschule Hannover seit 2006: Leiterin der Zentralstelle für Fremdsprachen Mein Werdegang ist für Frauen durchaus nicht untypisch - ja eher die und Lehrtätigkeiten bei Firmen und Regel: von 1978 bis 1984 Studium kulturellen Einrichtungen an verschieeiner Sprache für das Lehramt mit denen Orten, immer getreu dem Moteinem Auslandsstudium in den USA. to: bloß nicht still stehen! Anschließend, im Jahr 1988, folgte das Zwei„Ein bunter Beruf, bei dem te Staatsexamen - just rechtzeitig zum Einnicht einfach der Bleistift stellungsstopp an allen nach acht Stunden hingeSchulen des Landes worfen werden kann …“ Niedersachsen. Nach einer Umschulung zur Europasekretärin folgte eine bunte Mischung von Verwaltungstätigkeiten 122 Foto: Maria Irl Schon immer aber hatte ich großes Interesse an technischen Zusammenhängen, doch wie ließ sich das mit einer Sprache vereinbaren? Bei der Firma Tuboscope Vetco durfte ich mich in die Geheimnisse der zerstörungsfreien Materialprüfung einarbeiten, Prüfberichte schreiben und ASTM Manuals wälzen - natürlich alles in englischer Sprache, und so wurde der Brückenschlag zwischen Technik und Sprache ermöglicht. Im Amerika Haus Leipzig organisierte ich dann die gesamte Verwaltung einer kulturellen Einrichtung, plante das Kulturprogramm und betreute das International Visitor's Program. Alle diese Aufgaben zusammen bilden das Fundament, auf dem meine jetzige Tätigkeit ruht: Lehrtätigkeit, Verwaltung und Koordination, gewürzt mit einer Prise Technik. Ein bunter Beruf, bei dem nicht einfach der Bleistift nach acht Stunden hingeworfen werden kann, ein Beruf, der mich nachhaltig beschäftigt und herausfordert. Vor allem dann, wenn nach Feierabend auch noch drei Kinder Anleitungen in Latein, Rechtschreibung, Mathe und Englisch und zudem eine ausgewogene Mahlzeit begehren… Eins ist klar: Die Familie in dieser Tätigkeit noch unterzubringen - das ist die eigentliche Herausforderung. I 123 Dr. María E. Priego Montfort Zentralstelle für Fremdsprachen LEBENSLAUF Studien und akademische Leistungen 1974 bis 1979 Magisterabschluss in Linguistik, Anthropologie und Philosophie 1983 bis 1988 Magisterstudium in Spanisch und Deutsch 1988 bis 1992 Promotion, Titel des Dr. Phil. in Linguistik, Magna cum laude Berufs- und Lehrerfahrung In Mexiko: 1974 bis 1979 Forschungen in Anthropologie, Linguistik, Ethnogeschichte und Dialektologie 1979 bis 1982 Tätigkeit als Dozentin und Forscherin in Ethnolinguistik In Deutschland: seit 1983 Vorträge über Spanien, Lateinamerika und Indio- Kulturen Verfassen von Forschungsarbeiten über Spanien und Lateinamerika 1986 bis 1995 Spanischkurse, Wirtschaftsspanisch, Übersetzungskurse und Landeskunde für Fremdsprachenkorrespondenten seit 1989 Spanischkurse bei Firmen, Sprachschulen und Volkshochschulen und Tätigkeit als Übersetzerin und Dolmetscherin 1992 bis 2004 Leitung von Seminaren und Prüferin an der Universität Bielefeld für Magister-Studenten des Faches Spanien- und Lateinamerika-Studien seit 1995 Spanischdozentin an der Fachhochschule Hannover 1997 bis 1998 Wirtschaftsspanisch an der FHdW-Hannover seit 1999 Spanischkurse an der FH-Bielefeld und seit 2007 an der FH des Mittelstands 2005 bis 2006 Muttersprachlicher Unterricht für Kinder seit 2006 Prüferin vom Instituto Cervantes 2006 bis 2007 Wirtschaftsspanisch an der Fachhochschule Münster 124 Foto: Maria Irl „Aber ich liebe es, in Deutschland zu leben!“ Oft werde ich gefragt, was mich als Mexikanerin nach Deutschland verschlagen hat, besonders, wenn das Wetter hier schlecht ist. Aber ich liebe es, in Deutschland zu leben! Ich kam als Stipendiatin nach Deutschland, um meinen Doktor zu machen. In Mexiko hatte ich Anthropologie, Philosophie und Linguistik studiert. Dort habe ich auch fünf Jahre in der Forschung über Indio-Sprachen und Kulturen und als Dozentin an der Hochschule für Ethnolinguistik gearbeitet. Hier in Deutschland habe ich dann in Ethnolinguistik promoviert und nebenbei noch meinen Magister in Spanisch und Deutsch als Fremdsprache beendet. Seit ca. 20 Jahren unterrichte ich Spanisch an Hochschulen: Zuerst an der Universität Bielefeld, wo ich Seminare über Linguistik, Literatur und Landeskunde erteilt sowie „technisches Spanisch“ und “lateinamerikanisches Spanisch und Kultur Lateinamerikas“ gelehrt habe. Später habe ich in verschiedenen Schulen Spanisch und auch Wirtschaftsspanisch unterrichtet, zum Beispiel an der Fachhochschule Münster und der Fachhochschule des Mittelstands. Außerdem habe ich im Kreis Detmold spanische Kinder unterrichtet. An der Fachhochschule Hannover lehre ich seit März 1995, als die Zentralstelle für Fremdsprachen gegründet wurde. Die Arbeitsatmosphäre gefällt mir sehr und meine Kolleginnen sind sehr nett. Studenten zu unterrichten macht mir sehr viel Spaß! I 125 Anne Zadikian Zentralstelle für Fremdsprachen LEBENSLAUF 1996: Abschluß der Maîtrise de Français Langue Étrangère an der Universität Paris-VIII 1996 bis 1999: Lehraufträge: Fremdsprachenzentrum und Romanisches Seminar der Universität Bremen ● Institut Français de Brême ● Hochschule Bremen ● Institut Français de Hanovre Wintersemester 1998/1999: Lehrauftrag in der Zentralstelle für Fremdsprachen (ZfF) der Fachhochschule Hannover seit Sommersemester 1999: Lehrkraft für besondere Aufgaben in der ZfF: Französischunterricht, Koordinierung der Französischkurse, Einführung der internationalen Französischprüfung DELF/DALF, seit WS 2006/2007 Onlinekurse Französisch 2002 bis 2006: Leitung der ZfF Bonjour ! „Als Kind war ich oft mit meinen Eltern in Deutschland und mochte immer den Kontakt zum ‚Nachbarland‘ …“ Mein Name ist Anne Zadikian. Ich bin am 25. Dezember 1970 in einer Vorstadt von Paris geboren. Als Kind war ich oft mit meinen Eltern in Deutschland und mochte immer den Kontakt 126 zum „Nachbarland“ sowie die Sprache. So kam es, dass ich bereits im collège den Wunsch geäußert haben soll, als Französischlehrerin in Deutschland zu leben. Nach diversen Aufenthalten fürs Studium (Dank Erasmus!) und Praktika in Norwegen, der Türkei aber auch Bremen, Berlin und Stadthagen lebe ich seit 1995 kontinuierlich in Hannover. Im September 1996 habe ich in der Nähe von Paris einen Hannoveraner Harald - geheiratet. 1997 kam unsere erste Tochter - Laura - zur Welt. In der Schwangerschaft begann ich schon direkt nach dem Abschluss meines Später kamen weitere Lehrtätigkeiten in den Instituts Français Bremen und Hannover und schließlich in der Zentralstelle für Fremdsprachen (ZfF) der FHH. All diese beruflichen Erfahrungen waren ausschlaggebend für meine Einstellung als Französischdozentin in der ZfF. 2000 ist unser Sohn Christian geboren. Laura kam in den Kindergarten der „Kleinen Gallier“ in Hannover, wo sie neben zuhause in einem französischen „Sprachbad“ aufwuchs. 2002 kam Christian in die Krabbelgruppe der Tierärztlichen Hochschule, und ich hatte dank der ganztägigen Kinderbetreuung nun mehr Zeit, um die Leitungstätigkeit der ZfF zu übernehmen. Die Leitungsaufgaben an der ZfF waren immer bereichernd, sowohl in Hinsicht auf meine Kenntnisse als auch in menschlicher Hinsicht. Jedoch war diese Position auch zeitintensiv und auch nicht ganz „stressfrei“. Aus eigenem Wunsch bin ich seit Januar 2006 wieder als Französischdozentin halbtags tätig und genieße die Zeit außerhalb der FHH „en famille“ und für mich, mit viel Sport und Vereinsengagement in der Freizeit. Mein Berufsfeld (Sprachunterricht) ist eine typische Frauendomäne. In Fachkonferenzen von Französischdozenten sind Männer immer in der Minderheit, jedoch nicht mehr auf der Leitungsebene: auch wenn wesentlich mehr Frauen Sprachen unterrichten, werden die Sprachenzentren der Hochschulen mehrheitlich von Männern geleitet. In diesem Gebiet ist die FHH vorbildlich. Nach meiner Zeit als Leiterin der ZfF übernahm 2006 Felicitas Langowski (Englischdozentin) die Aufgabe als Leiterin. Unser Dozentinnenteam - bestehend zusätzlich aus Christina Ahr- Foto: Nina Weymann-Schulz Studiums als Französischdozentin, anfangs am Romanischen Seminar dann im Fremdsprachenzentrum der Universität Bremen, zu unterrichten. Die stundenweise Tätigkeit erlaubte eine wunderbare Abstimmung des Dozentin- und Mutterdaseins. berg (Deutsch als Fremdsprache) und Maria Priego (Spanisch) - arbeitet in sehr kollegialer Stimmung, die sich hoffentlich auch nach außen bemerkbar macht! I 127 FAKULTÄTEN Fakultät I: Elektro– und Informationstechnik Ricklinger Stadtweg 120 30459 Hannover Dipl.-Math. Margit Becher (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Oda Becker (Verwaltungsprofessorin) Prof. Dr. rer. nat. Sabine Dippel Prof. Dr.-Ing. Natalija Guschanski Prof. Dr.-Ing. Hildegard Haupt Prof. Dr.-Ing. Marina Schlünz Prof. Dr. Claudia Villiger Fakultät II: Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik Abteilung Maschinenbau/Maschinenbau Dual Ricklinger Stadtweg 120 30459 Hannover Abteilung Bioverfahrenstechnik Heisterbergallee 12 30453 Hannover Prof. Dr.-Ing. Ulrike Bertram Prof. Dr.-Ing. Bettina Binder Prof. Dr. agr. Bettina Biskupek-Korell Prof. Dr.-Ing. Anna Pindrus Prof. Dr.-Ing. Britta Rademacher Fakultät III: Medien, Information und Design Abteilung Design und Medien Expo-Plaza 2 30539 Hannover Abteilung Information und Kommunikation Expo-Plaza 12 30539 Hannover 128 Dipl.-Des. Sun Jong An (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. phil., Dipl.-Bibl. (FH) Gudrun Behm-Steidel Prof. Anke Bertram Ulla Botts (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. Ulrike Buchholz Prof. Maren Christensen-Gantenberg Dipl.-Des. (FH) Sabine Conrad (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Dr. rer. pol. Petra Düren (Verwaltungsprofessorin) Prof. Dr. phil. Brigitte Enderes-Niggemeyer Prof. Martina Glomb Dr. Elisabeth Hackspiel-Mikosch (Verwaltungsprofessorin) Prof. Ariane Hedayati (Verwaltungsprofessorin) Dipl.-Bibl. (FH) Christa Heese (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Dipl.-Dok. (FH) Janna Heide (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dipl.-Des. Iris Maria vom Hof Dipl.-Bibl. (FH) Christa-Rose Huthloff (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. rer. nat. Kira Klenke Prof. Suzanne Koechert Prof. Dipl.-Komm.-Des. Gabriele Kunkel Dipl.-Dok. Monika Maßmeyer (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. Wiebke Möhring Dipl.-Des. (FH) Andrea Nikol (Verwaltungsprofessorin) Dipl.-Dok. Vjekoslave Perkov (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Tuula Salo Prof. Dr. Gudrun Scholz Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Schömer Prof. Dr. Annette Uphaus-Wehmeier Prof. Dorothee Weinlich Prof. Birgit Weller Fakultät IV: Wirtschaft und Informatik Ricklinger Stadtweg 120 30459 Hannover Prof. Dr. rer. pol. Patricia Adam Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Dennert-Möller I 129 Dr. Irina von Kempski (Verwaltungsprofessorin) Prof. Dr. Heike Langguth Prof. Dr. rer. pol. Christa Sauerbrey Prof. Dr. Carolina Schnitzler Prof. Dr. rer. nat. Frauke Sprengel Sabine Wesely (Lehrkraft für besondere Aufgaben) M.A. Mareen Witte (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Fakultät V: Diakonie, Gesundheit und Soziales Blumhardtstraße 2 30625 Hannover Prof. Dr. phil. Wiebke Ammann Prof. Dr. theol. Christiane Burbach Prof. Dr. Dörte Detert Prof. Dr. jur. Heike Dieball Dr. Ulrike Ernst (Verwaltungsprofessorin) Prof. Dr. Christina Michaela Geister Prof. Dr. rer . nat. Sigrun Goll Prof. Dr. theol. Gudrun Guttenberger Petra Hartleben-Baildon (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. Barbara Hellige Ilona Herrmann (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Kirsten Hoyer (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. phil. Christa Hüper Prof. Dr. phil. Rosemarie Kerkow-Weil Prof. Dr. phil. Barbara Ketelhut Angelika Koch (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. phil. habil. Elsbeth Krieg Prof. Dr. phil. Ulrike Mattke Prof. Dr. phil. Uta Oelke Prof. Dr. phil. Nicole Piroth Annette Plobner (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. phil. Kornelia Rappe-Giesecke Maria-Anna Strege (Lehrkraft für besondere Aufgaben) Prof. Dr. phil. Monika Tibbe 130 Zentrum für Weiterbildung und Technologietransfer Blumhardtstr. 2 30625 Hannover Dipl. Supervisorin Marianne Zech Zentralstelle für Fremdsprachen Hanomagstraße 8 30449 Hannover Dipl.-Fachübers. Christina Ahrberg Felicitas Langowski Dr. Maria Priego-Montfort Anne Zadikian Gleichstellungsbüro Hanomagstraße 8 30449 Hannover Brigitte Just (Gleichstellungsbeauftragte) Christine Deja (wissenschaftliche Mitarbeiterin) Konny Kossatz (Projektmitarbeiterin) Anne Moharregh (Verwaltungsangestellte) Astrid Tatge (Verwaltungsangestellte) Fachhochschule Hannover Fachhochschule Hannover (FHH) Ricklinger Stadtweg 118 30459 Hannover Telefon: 0511/9296-0 Telefax: 0511/9296-1010 I 131 IMPRESSUM Herausgeberin Brigitte Just, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Fachhochschule Hannover Gestaltung Karoline Kallweit Fotos Viktoria Behr, Fabian Brennecke, Rafael Brix, Xue Chen, Linda Dreisen, Insa Hagemann, Nico Herzog, Maria Irl, Ole Krünkelfeld, Christina Kuhaupt, Patrice Kunte, Jan Lieske, Sonja Och, Julius Schrank, Andy Spyra, Lucas Wahl, Florian Wallenwein und Nina Weymann-Schulz Auflage 1.000 - Juni 2009 - herausgegeben von der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Fachhochschule Hannover