Kleeblatt 1-2012 Titelseite
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Kleeblatt 1-2012 Titelseite
K L E E B L A T T www.alfa-romeo-club.ch Editorial Termine 2012 Arese: Alfa Romeo-Brache 20 Jahre Club - Ausfahrt in die Toskana 2012 Ennstal-Classic / GP Nuvolari Alfa-Romeo-Persönlichkeit: Giuseppe Busso Sommerausfahrt 2012 / Einladung GV 2012 Offizielle Clubzeitschrift vom Club Alfa Romeo 2000 + 2600 Typenreihe 102 / 106, Postfach, CH-6403 Küssnacht am Rigi Redaktion: T. Suter, Bahnhofstr. 67, 6403 Küssnacht / Ausgabe 1-2012 Editorial: Alfa Romeo - quo vadis? Liebe Clubmitglieder mung sehr schön einfängt und nahtlos zum High-Light des diesjährigen Clubjahres überleitet: Ende August / Anfang September führt uns die JubiläumsClubausfahrt in die Region Mugello, ein Tal in der Nähe von Florenz. Wieso nun ausgerechnet Mugello? Wer meine Affinität zum Rennsport kennt, kommt automatisch drauf: In Mugello liegt eine der wahrscheinlich schönsten Rennstrecken Europas - und was gibt es passenderes, als mit einem alten Alfa Romeo durch die Kurven der schönsten Rennstrecke zu cruisen? Die Details zur Jubiläumsausfahrt sind ab Seite 4 nachzulesen. An dieser Stelle muss ich leider als Erstes mitteilen, dass im vergangenen Clubjahr unser ältestes Mitglied, Erwin Bürgi, gestorben ist. In den letzten Jahren besuchte er noch die Generalversammlung und liess sich dann jeweils von seinem Sohn mit der Berlina chauffieren. Seinen Angehörigen entbieten wir unser aufrichtiges Beileid. Ich werde an der GV 2012 darauf zurück kommen. Im November fand ich mich in der Rolle des Kritikers wieder: Ich wurde gebeten, für die „Autoillustrierte Klassik“ den Gastkommentar zu schreiben Inhalt war die heutige Verfassung von Alfa Romeo, meine Haltung ist mittlerweile allen bekannt und es wäre ja noch so schön, wenn zu diesem Thema endlich wieder einmal etwas positives geschrieben werden könnte. Dreieinhalb Monate vor der Jubiläumsausfahrt findet im Mai die ordentliche Club-Generalversammlung statt. Sie führt uns dieses Jahr nach Büren an der Aare, Stefan Mettauer zeichnet verantwortlich und sorgt für das „drum herum“. Was gibts aktuelles zu Alfa Romeo? Lesen Sie dazu etwas zum Werksgelände in Arese, zur Modellpolitik von Alfa Romeo (pardon: Fiat) und schauen Sie sich das Sheet Seite 11 an. Sie werden feststellen, dass Alfa Romeo die Modelle ausgehen, Marchionne die Gabe hat, immer wieder den „Neubeginn“ anzukündigen, um es dann schliesslich bei den Ankündigungen bleiben zu lassen... (Das neuste Beispiel im Rahmen des Genfer-Salons: Der Hochglanz-Prospekt mit dem C4 - das Datum der Modelleinführung fehlt aber leider!) In der Terminübersicht auf Seite 3 sind einige für Alfisti wichtige Termine aufgeführt. Sowohl Wangen an der Aare (für Leute, die es lieber etwas in der Nähe haben) wie auch das Spettacolo Alfa Romeo in Assen (NL) sind zwei durchaus besuchenswerte Veranstaltungen. Gerade das Spettacolo Alfa Romeo lässt für Alfisti keine Wünsche offen: Während drei Tagen wird Alfa-Romeo vom Feinsten zelebriert. So, mir bleibt noch, Ihnen allen ein erfolgreiches, gesundes 2012 zu wünschen mit möglichst zahlreichen und pannenfreien Alfa-Romeo-Ausfahrten. Nützen Sie die Möglichkeiten, an einem schönen Sommerabend oder einem Wochenende Ihr altes Auto auszuführen um ein neues geografisches Eckchen zu entdecken... Und ich freue mich, das eine oder andere Mitglied bei einem der verschiedenen Anlässe zu treffen. In diesem Sinne mit einem Anlagespezialisten von Banken raten inzwischen ab (es hat lange gebraucht, bis sie sich nicht mehr blenden liessen...), Papiere von ‘maroden Konzernen wie Peugeot oder Fiat zu kaufen’. Dies war in der Sonntagspresse vom 22. Januar 2012 nachzulesen. Toskana 2012 - das Titelblatt des aktuellen „Kleeblattes“ soll darauf einstimmen. Ich weiss, es ist eine Giulia abgebildet und kein Alfa Romeo der Typenreihe 102 oder 106. Aber: Es ist aber ein Bild, das die Toskana-Stim- Kleeblatt 1/2012 „cuore sportivo Alfa Romeo“ Wie könnte man es treffender formulieren? 2 Thomas Suter, Präsident Vorankündigungen / Terminkalender Jubiläum: 50 Jahre Giulia Der geneigte Leser wird sich fragen, was diese Ankündigung soll - unser Club vereinigt ja die Typenreihen 102 und 106. Hier die Erklärung: Wir sind ja nicht so betriebsblind, um nicht zumindest ein klein wenig über den Tellerrand hinaus zu schauen und dies ist der Hauptgrund, auf dieses Jubiläum hinzuweisen. Ausserdem ist die Giulia eines der wichtigsten Modelle in der Alfa-Romeo-Ahnengalerie, Grund genug also, um den geplanten Feierlichkeiten einige Zeilen zu widmen. Vielen ist „100 Jahre Alfa-Romeo“ in schlechtester Erinnerung und man möchte eigentlich nicht schon wieder auf ein Alfa-Romeo-Jubiläum hingewiesen werden. Die kritischen Geister können beruhigt werden: Organisatoren sind das Alfa-Blue-Team, der Alfa Romeo-Club Milano, das Registro Italiano Giulia (Samstag) und das Museo storico Alfa Romeo (Sonntag). Und wer sich vor eineinhalb Jahren in Novegro bei „100 Jahre - 100 Alfa Romeo“ umgeschaut hat, weiss, zu was das Alfa-Blue-Team fähig ist. (Coupé, Spider, Zagato Junior etc.) herumstehen hat, notiere sich bitte den 23. und 24. Juni 2012. Am Samstag ist Treffpunkt in Monza (09.00 Uhr), dann geht’s nach Mailand auf die Piazza del Duomo (Giulia Berline, die andern Modelle finden auf den angrenzenden Piazze Platz), am frühen Abend findet im Dom ein klassisches Konzert statt, um 20.30 Uhr ist ein Gala-Dinner vorgesehen. Der Sonntag steht ganz im Zeichen von Balocco (8.30 Uhr). Also: Wer irgendwo noch eine Giulia oder ein Derivat Termine/Veranstaltungen 2012 5. - 6. Mai 6. Mai 12. Mai 23. + 24. Juni 1. Juli 5. August 30. Aug. - 3. Sept. Kleeblatt 1/2012 Spettacolo Sportivo Alfa Romeo, TT Assen (NL) 5. ItalAuto in Wangen an der Aare 19. ordentliche Generalversammlung in Büren an der Aare 50 Jahre Alfa Romeo Giulia in Monza, Mailand und Balocco Besuch Oldtimer Sunday-Morning-Treffen in Zug Besuch Oldtimer Sunday-Morning-Treffen in Zug Jubiläumsausfahrt „20 Jahre Club Alfa Romeo 2000 + 2600“ in die Toskana 3 Modellbaureihe „Hachette“ Typenreihe 102 Glückliche Italiener: Im Zusammenhang mit den Jubiläumsfeierlichkeiten „100 Jahre Alfa Romeo“ legte die Modellbaufirma Hachette (www.hachette-fascicoli.it) eine Modellbaureihe mit über 30 Alfa Romeo Typen auf. Selbstverständlich waren sie innerhalb kürzester Zeit vergriffen, nun können einige (inkl. dem 2000 Touring Spider) unter obiger Internet-Adresse nachbestellt (oder bei e-bay ersteigert) werden. Das zum Modell mitgelieferte Dokumentationsheft gibt nicht nur Auskunft zur Modellhistorie, sondern orientiert auch noch über die wichtigsten (italienischen) Zeitereignisse. Kleeblatt 1/2012 4 Hier die Übersetzung: Der 2000 Spider weist keine grossen technischen Unterschiede zur 2000er Berlina auf. Eine wesentliche Ausnahme gibt es aber doch: Das Chassis wurde von den ursprünglichen 2,72 auf 2,50 Meter verkürzt. Der Motor ist nahezu identisch mit demjenigen der Berlina, über die Vergaser konnte die Leistung allerdings um 10 auf 110 PS gesteigert werden. Es ist ein 4-Zylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Aluminum-Zylinderkopf. Im Gegensatz zu späteren Konstruktionen gibt es noch keine nassen Buchsen. Der Zylinderkopf weist halbkugelförmige Brennräume auf. Gegenüber späteren AlfaRomeo-Motoren ist der Block in Grauguss hergestellt. Die Nockenwellen werden über Ketten angetrieben - eine etwas service-freundlichere Lösung (und auch kostengünstiger) als mit Zahnriemen. In den Grundzügen handelt es sich um einen aufgebohrten 1900er Motor mit 1975 ccm Hubraum (Bohrung 84,5 / Hub 88mm). Die Kompression ist auf 8.5 zu 1 ausgelegt, die Kolbengeschwindigkeit auf 16,73 Meter pro Sekunde. Die Leistung liegt bei 112 PS bei 5900 U / min, mit einem maximalen Drehmoment von 14,9 kgm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Kleeblatt 1/2012 5 Viertägige Jubiläums-Clubausfahrt Ende August: Für die Jubiläumsausfahrt hat sich der ClubVorstand etwas Besonderes ausgedacht. Klar ist, dass ein Alfa Romeo bei einem Jubiläum in sein Herkunftsland gehört, aber nicht einfach irgendwo hin. Arese wäre eine Möglichkeit, da holt man sich momentan aber bloss Depressionen und da waren wir vor einigen Jahren bereits. Monza kennen auch die meisten, aber: Das Gros der Mitglieder war wohl noch nie in Mugello. Man sagt nämlich, dass Mugello eine der schönsten Rennstrecken in Europa sei. Mugello liegt in der Toskana, in der Nähe von Florenz - und auch hier können die Attribute gleich weiter verwendet werden: Sowohl Florenz wie auch die Toskana gehören zu den schönsten Fleckchen, die Italien zu bieten hat. Damit das Ganze auch Sinn macht, ist eine viertägige Ausfahrt geplant, die individuell nach vorne wie auch nach hinten verlängert werden kann. Und hier kurz etwas zur Geschichte: Ursprünglich war Mugello nämlich ein Strassenrennen, nicht so extrem wie es die Mille Miglia war, aber ähnlich gefährlich. In die Siegerliste trug sich Alfa Romeo ebenso ein wie die berühmtesten Fahrer der damaligen Zeit wie Campari, Brilli Peri, Ascari, Borzacchini oder ein damals unbekannter Nachwuchsfahrer, der Enzo Ferrari hiess. Eine Runde hatte 66km, Dorfdurchfahrten waren Höhepunkte für die Rennfahrer genau wie auch unerwarteter Gegenverkehr, weil sich ab und zu jemand wieder nicht ans absolute Fahrverbot hielt. Dem ehemaligen Rennfahrer Peter Mattli, in den 90er Jahren nachmaliger Urner Regierungsrat und wohl einziger Politiker, der die Hunaudière-Gerade in Le Mans mit über 350 km/h gefahren ist, entlockt das Stichwort „Mugello“ den Kommentar „abenteuerlich, gefährlich und eine echte Herausforderung“. 1968 wurde letztmals der Strassenrundkurs Kleeblatt 1/2012 6 Die Toskana ruft mit vielen Höhepunkten! (Streckenskizze unten) gefahren und beinahe hätte es einen Schweizer Sieg abgesetzt: Die Paarung Jo Siffert / Gianrico Steinemann (Porsche 910) hetzte allen einheimischen Cracks wie Nino Vaccarella, Ignazio Giunti, Teodore Zeccoli und wie sie alle hiessen davon - einem sicheren Sieg entgegen. Leider hatte aber Sifferts Co-Pilot Steinemann nicht den besten Tag erwischt und schwächelte. Der Alfa Romeo 33 von Nino Vaccarella / Nanni Galli / Lucien Bianchi querte vor einem vor Wut schäumenden Siffert die Ziellinie ... In den 70er wurde dann der „Circuito Mugello“ als permanente Rennstrecke gebaut. Eingebettet in Wälder und grosszügige Grünflächen ist sie nach wie vor eine der schönsten Strecken in Europa. Mit Ausnahme der Formel 1 gastierten bis heute alle wichtigen Rennserien in Mugello, angefangen von Formel-2-EMRennen über Langstreckenprüfungen bis hin zu GT- und Tourenwagenrennen. Eine Zeitlang merkten auch die Deutschen, wie schön es in der Toskana ist und wickelten einige Rennen zur DTM dort ab. Für Motorradrennfahrer ist es nach wie vor ein Mekka: Periodisch wird dort der Gran premio d’Italia ausgetragen. Eigentümer ist heute Ferrari. Eigentlich ist es aussichtslos, in Mugello einen Termin für einige Runden zu wollen. Mit genügend Vorlaufzeit und mit der Unterstützung von Virginia Bertschinger vom Schweizer Alfa-Romeo-Importeur ist es gelungen, am Samstag, 1. September 2012 auf die Strecke zu dürfen! Obwohl die Toskana der Reiseschwerpunkt ist, hat auch die Emilia Romagna für uns eine Bedeutung. Motorsportfans geraten ob dem südlichen Teil dieser Region ins Schwärmen: Dort finden sich bekannte Rennstrecken, Automuseen und private Oldtimer-Sammlungen vom Feinsten. Unter anderem die Rennstre- Mugello, 1. September 2012 Wir haben ein provisorisches o.k. von der Rennstrecke in Mugello. Dort haben wir am Samstag von 12.00 bis 13.00 Uhr ein Zeitfenster und können ca. 5-6 Runden drehen. Das tönt nach nicht so viel, aber: Die Strecke misst 5.245 km, ein DTM-Rennwagen benötigt eine Zeit von 1:43.55, dies gibt einen Schnitt von 185 km/h. Ein Formel1-Ferrari absolviert eine Runde auf der hauseigenen Mugello-Rundstrecke mit 240 km/h und benötigt 1:18. Und wir wollen’s doch etwas gemütlicher angehen und nicht das letzte aus unsern Autos herausholen. Also, rund 30 Minuten genügen uns vollkommen. Kleeblatt 1/2012 7 cke von Imola, auf der 1994 Ayrton Senna tödlich verunglückt ist und die seit der letzten Austragung des GP von San Marino 2006 leise vor sich hin gammelt. Einfach der Vollständigkeit halber: Ferrari, Lamborghini, Maserati, De Tomaso haben in der Emilia Romagna ihre Heimat, ebenso wie höchstwertige andere Manufakturen - beispielsweise die Lederfabrik „Schedoni“. Die Ausfahrt am Sonntag bringt uns von der Toskana in die Emilia Romagna und dann wieder zurück. Vorgesehen sind Besichtigungen der Sammlung von Mario Righini im Castello Panzano (Modena) und Schedoni s.r.l. in Modena. Schedoni ist eine der berühmtesten italienischen Leder-Manufakturen, berühmt für Gepäckstücke für Ferrari, Audi oder Schuhwerk für Puma. Und dann ist ein Programmpunkt die Besichtigung von Florenz für diejenigen, die auf Mugello verzichten wollen. Und weil es ja eine Ausfahrt ist, steht am Sonntag das Befahren eines Abschnittes der Mille-Miglia-Strecke auf dem Programm. Die Ausfahrt am Sonntag führt auf die Spuren der Mille Miglia mit dem „Passo della Futa“ und „Passo Raticosa“. Zumindest der „Futa“ hat grosse historische Bedeutung: Man darf ihn nicht nur mit der Mille Miglia in Verbindung Kleeblatt 1/2012 8 Programm 30. Aug. - 3. Sept. Donnerstag Individuelle Anfahrt ins Hotel (evtl. Treffpunkt im Tessin, um gemeinsam in die Toskana zu fahren). Freitag 2 Shuttle-Busse: Besichtigung Sammlung Mario Righini, Castello Panzano (nähe Modena) unter anderem mit dem Original-8C-Rennwagen von Tazio Nuvolari, und der Firma Schedoni, Fahrzeit ca. 1:40 h pro Weg Damenprogramm Firenze, Fahrzeit 0:15 h pro Weg Samstag Sightseeing Valle Mugello / Ausspannen im Hotel, Fahren auf dem Circuito Mugello Sonntag Auf den Spuren der Mille Miglia (Raduno mit Futa, Raticosa etc.; ca. 200 km, ca. 4 Stunden plus Halte) Montag Rückreise in die Schweiz oder individuelle Verlängerung Hotel Borgo i Vicelli oder Villa Olmi Resort Kleeblatt 1/2012 9 bringen. Am Futa-Pass, in nächster Nähe von Marzabotto, ruhen auf einem der grössten deutschen Kriegsgräber-Friedhöfe 30’665 Gefallene! Aber nicht nur Schrecken des 2. Weltkrieges können mit dem Futa-Pass in Verbindung gebracht werden. Bereits für die alten Römer spielte dieser Übergang eine Rolle. Er war Bestandteil der militärischen Strasse „Flaminia Militare“. Die ersten Überreste der Pflästerung können bei Poggio Castelluccio festgestellt werden. Mit dem „Raticosa“ steht ein weiterer Pass auf dem Programm, der kleine „Raduno“ bringt uns dann wieder zu unserem Hotel zurück. Wer nach vier Tagen Jubiläumsausfahrt noch nicht genug hat, der könnte sich in Sachen Wein noch etwas weiterbilden. Rund 80 Kilometer in südwestlicher Richtung liegt das Weingut des Bündner Winzers Johannes Davaz. Er keltert dort seit über einem Jahrzehnt Rot- und Weissweine und hat es geschafft, nebst vielen Preisen auch von Philipp Schwander in die gleichnamige Selection aufgenommen zu werden. Hier die Koordinaten für die individuelle Reise: Poggio al Sole, Strada Rignana 2, I-50028 Tavarnelle V.P. (FI), Tel: +39 055 807 18 50 [email protected] www.poggioalsole.com Also: Agenda vom 30. August bis 3. September rot anstreichen und anmelden. Kleeblatt 1/2012 10 Sergio Marchionne: Fiat’s Sorgenkind Alfa Romeo... Seit seinem Amtsantritt 2004 hat Marchionne als Fiat-CEO die Produktion von Alfa Romeo nahezu halbiert: Bescheidene knapp 100’000 Modelle verliessen 2010 die Werkhallen. Im Dezember 2011 holte er in der Internet-Plattform von „autonews.com“ zu einem Rundumschlag aus: „AutomotiveNews hatte die Möglichkeit mit Fiat-Chrysler Chef Sergio Marchionne über Fiats Sorgenkind Alfa Romeo zu sprechen, wobei viel bereits bekanntes und nur wenige wirkliche Neuigkeiten ans Licht kommen. Laut Sergio Marchionne möchte man mit der „Wiederbelebung“ der Marke erst in USA beginnen und wenn dies erfolgreich gelungen ist, will man Marktanteile in Europa zurückgewinnen. Das Alfa Romeo Image wäre in USA nicht ganz so stark geschädigt, wie es in Europa der Fall ist. Das schlechte Image in Europa resultierte vor allem aus Alfa Modellen, die lediglich mittelmässige Qualität und wenig zeitgemässe Motoren aufwiesen, ausserdem wären die Modellzyklen zu lang gewesen und die Modellpfege fehlte teils komplett. Marchionne bezeichnet den Wiederaufbau der Marke Alfa Romeo als schwerste Aufgabe seit seinem Antritt in der Fiat Gruppe im Jahr 2004. Er verweist im Gespräch mit AutomotiveNews allerdings auch darauf, dass er auf Alfa Modelle wie etwa 159, Brera, GT und Spider keinen Einfluss mehr nehmen konnte und diese Modelle den sportlichen Charakter der Marke nicht ausreichend widerspiegeln. Alfa Romeo hätte nun jedoch Zugang zu größeren Plattformen und Motoren, deren Entwicklungskosten dank dem Zusammenschluss von Fiat und Chrysler und den damit verbundenen Synergieeffekten, jetzt erst tragfähig seien. Der kürzlich angekündigte 1,8 Liter Turbomotor mit 300 PS wäre ein erster Schritt in diese Richtung, außerdem arbeite man derzeit an einem neuen V6 Benziner für Alfa. Dabei handelt es sich laut Marchionne um eine stark modifizierte „downsizing“ Variante des 3,6.“ Kommentar: Als Marchionne als CEO die Fiat-Gruppe übernommen hatte, waren alle Modellreihen intakt aufgestellt, Nachfolgemodelle standen bereit. Die von Walter de Silva und Wolfgang Egger wieder belebte Marke hatte alle Voraussetzungen, erfolgreich am Markt zu reüssieren. Was ist daraus geworden: Heute stehen nur gerade zwei Modelle in den Schaufenstern der Händler, der Mito und die Giulietta. Die Giulietta ist, mit Verlaub, der x.te Verschnitt eines Fiat Bravo - Italienier bezeichnen die Giulietta deshalb auch schnöde als „Bravetta“! Wie argumentiert wohl ein AlfaRomeo-Händler gegenüber seinen Kunden, wenn sie ihre 159er, GT oder Brera gegen ein neues Modell eintauschen wollen? Die deutschen Hersteller Audi und BMW reiben sich die Hände - die ehemaligen Alfa-Romeo-Besitzer werden sich wohl dort nach einem neuen Modell umsehen...!!! Wenn Marchionne sagt, dass er auf Modelle wie den 159er, den Brera und den GT keinen Einfluss mehr nehmen konnte, kommt dies einer faustdicken Lüge gleich. Grundsätzlich beeinflusste er diese Modellreihen, allerdings nicht im grossen Stil - sonst wäre es wohl noch schlimmer gekommen. Wer anders als Marchionne amputierte den sagenhaften GTA-V6-Motor und liquidierte gleich die gesamte Motorenabteilung? Wer anders als Marchionne liess das Centro Stile in Arese, die letzte Verbindung der Mailänder-Manufaktur zuihren Wurzeln, schliessen? Alfa Romeo gehen die Modelle aus: Im Juli 2011 wurde die Lancierung der Giulia und der 4C-Spider (falls der überhaupt jemals produziert wird) um mindestens ein Jahr nach hinten geschoben. Die Modellreihen Brera (Ende 2010) und 159 (Frühjahr 2011) wurden gestoppt. Weshalb weiss wahrscheinlich (falls überhaupt) nur Marchionne. Potenzielle Alfa-Romeo-Kunden werden sich schon mal bei Audi und BMW umschauen und dürften nur sehr schwer zurück zu gewinnen sein ... Kleeblatt 1/2012 11 Marchionne sind nicht nur die Modelle abhanden gekommen, viele fähige Leute haben Alfa Romeo inzwischen verlassen. Sein Firmenkonstrukt lässt es nicht zu, genügend Geld in die Entwicklung von neuen Modellen zu investieren. Mit einem reinen „Badge-Design“ wie bei Lancia ist es nicht getan. Oder mit andern Worten: Bis heute ist Marchionne grandios gescheitert!!! SU Alfa-Romeo-Persönlichkeiten: Guseppe Busso Die Helden, die Alfa-Romeo-Geschichte geschrieben haben, sterben aus. 2006 ist der Mann abgetreten, dem die Alfisti den fabelhaften V6-Motor verdanken: Giuseppe Busso. Und just einige Monate nach seinem Tod nahm Sergio Marchionne, Fiat-CEO den Motor aus dem Programm und strich die Coupé-Variante. Marchionnes Frevel: Er liquidierte das letzte Alfa-Romeo-Modell, das noch ein echtes Alfa-Romeo-Triebwerk aufwies. Und dieser Motor markierte zwar einen Höhepunkt der Karriere des Ingeniere Busso, war aber eigentlich nur die logische Fortschreibung seiner langjährigen Erfolgsgeschichte beim Mailänder AutomobilHersteller. Giuseppe Busso wurde 1913 in Turin geboren. Dort absolvierte er auch sein Studium in Industrial Engineering. 1937, nach dem Militärdienst, startete Busso sei- Das wichtigste Führungsquartett für Alfa Romeo: Orazio Satta Puliga, Giuseppe Busso, Giuseppe Luraghi und Carlo Chiti (von links) Am Anfang: Bussos Giulietta-Motor begründete eine Aera von über 50 Jahren in der Motorenabteilung von Alfa Romeo. Giuseppe Busso vor dem Prototypen des Alfa Romeo 1900, der für die Mailänder Manufaktur schliesslich die Aera zur Grossserie einläutete ne Karriere bei Fiat in der aeronautisch-technischen Abteilung, bevor er später in die Entwicklungsabteilung für Schienenfahrzeuge wechselte. Im Januar 1939 stiess Busso zu Alfa Romeo, arbeitete mit Wilfredo Ricart zusammen und lernte auch Orazio Satta Puliga kennen - eine Begegnung mit Konsequenzen: Damals begann eine jahrzehntelange Freundschaft zwischen den beiden, die in der Entwicklung von sensationellen technischen Lösungen gipfelte. Schon die ersten Arbeiten Bussos an den Rennmotoren erregten am Turiner Polytechnikum Aufsehen und führten dazu, dass er einen Lehrauftrag erhielt. so folgte 1946 dem Ruf von Enzo Ferrari nach Maranello. Seine Aufgabe war es, den bereits bestehenden Motor für den Ferrrari 125 S endlich zum Laufen zu bringen und ihm möglichst viele PS einzuhauchen. Er traf dort auf seinen grossen Antipoden Gioacchino Colombo, der bei Alfa Romeo die Nachfolge von Vittorio Jano antrat und bei Enzo Ferrari bereits vor dem Krieg als technischer Berater fungierte und die Grundzüge des 125er-Motors gelegt hatte. Nach dem 2. Weltkrieg lag Alfa Romeo ausbombardiert und ohne Ressourcen darnieder. Autos wurden praktisch keine (mehr) gebaut, dafür Kochherde, Rolladen und Lamellenstoren. Giuseppe Bus- Kleeblatt 1/2012 Eines von Bussos Meisterweken: Der V6, der als 2.0 / 2.5 / 3.0 und 3.2 Liter in unzähligen Modellreihen eingebaut wurde. 12 Busso formierte mit Luigi Bazzi und Aurelio Lampredi ein erfolgreiches Team, das den Motor zum laufen brachte. Nach der Kur wies das Triebwerk sehr manierliche Daten auf: V12 mit 1497ccm Hubraum und 100 PS. Das erste Rennen in Piacenza beendete das Auto 1947 auf dem 11. Platz, bereits zwei Wochen später reichte es beim „Gran Pre- Die Ehefrau von Giuseppe Busso sieht die Ausfahrt im Alfa Romeo TZ 1 wohl etwas kritischer als der Ingeniere und kann der Sache nicht soviel Freude abgewinnen... mio von Rom“ zum ersten Sieg! Die Entwicklung führte zum Zerwürfnis von Busso und Colombo - Ferrari war von den technischen Fähigkeiten des 33jährigen so überzeugt, dass er ihn kurzerhand zum technischen Direktor ernannte. Der 125Sport siegte dann mit Biondetti / Navone auch noch bei der Mille Miglia. Die grossen Differenzen mit Colombo erleichterten Busso auch den Entscheid, Ferrari zu verlassen und nach Mailand zurück zu kehren. Er folgte 1948 dem Ruf von Orazio Satta Puliga, wieder für Alfa Romeo zu arbeiten. Seit seiner Rückkehr gab es kein Alfa-Romeo-Modell mehr, das er nicht geprägt hätte. Busso wurde verantwortlich für die mechanischen Komponenten der Design-Abteilung. Ein erster Meilenstein war das 1900er-Triebwerk für das erste Grossserien-Modell von Alfa Ro- Der Prototyp der Reihe 103: Ein revolutionäres Konzept mit quer eingebautem Motor, Vorderradantrieb (!) und der Vorwegnahme der Giulia-Konturen Kleeblatt 1/2012 13 meo, dann kam der revolutionäre Motor für die Giulietta. 1290ccm, Alublock, neue Metalllegierungen, zwei obenliegende Nockenwellen - kurz, ein Konzept, das die nächsten fast 50 Jahre Bestand haben sollte und erst durch den heutigen Alfa-Romeo-Eigner Fiat gekippt wurde! Alle VierZylinder-Motoren, die Portello und Arese verliessen, basierten in den Grundzügen auf dem Entwurf des Giulietta-Motors. Busso war auch der Vater des mittlerweile legendären 6-Zylinder-Motors, der zuerst noch mit Vergasern bestückt 1979 im Alfa 6 debütierte. Mit Einspritzung ist er 1981 in der Alfetta GTV6 wiederzufinden, zuerst mit 2.5 Liter Hubraum, dann kamen verschiedenste Ausbaustufen: 2-Liter-V6 Turbo, um der italienischen Steuerbehörde ein Schnippchen zu schlagen bis zuletzt als GTA-Motor mit 3.2 Liter Hubraum und je nach Modell mit 240 bis 250 PS. Alfa Romeo bediente sich dieses Baukastens: Der V6 wurde in den Modellen GTV, GT, 147 GTA und 156 GTA sowie in der 166-Serie eingebaut. Und genau genommen ist es der letzte Alfa-Romeo-Motor, der vor der Übernahme durch Fiat 1986 noch gebaut wurde. Giuseppe Busso hatte in seiner langjährigen Karriere bei Alfa Romeo nur bei einem einzigen Projekt keinen Einfluss, dem Alfasud. Für das Giuseppe Busso arbeitete zu einer Zeit bei Alfa Romeo, als in Arese die Bänder noch auf Hochtouren liefen - hier das Montageband des Alfa Romeo 1750 GTV Eine Augenweide: Bussos Motor für den 6C 3000 CM (1953). Wer kann heute die 6 einzelnen Vergaser synchronisieren? Kleeblatt 1/2012 14 Während seiner 30jährigen Karriere bei Alfa Romeo, reihte Busso viele Titel aneinander: Der Caposervizio im Jahr 1952 führte über einen Vize-Direktoren-Titel im Jahr 1966 zum Direktor im Jahr 1969, zum Vize-Generaldirektor im Jahr 1972 und schliesslich zum Co-Generaldirektor im Jahr 1973. 1977 verabschiedete er sich in den Ruhestand. Das Erbe, das er hinterliess, ist riesig. Bei Alfa Romeo entwarf er Autos, die alle in die „Hall of Fame“ der Mailänder-Manufaktur gehören: das Formel-1-Auto von 1951, mit dem Fangio den Weltmeistertitel holte, der Disco Volante Sport, der 6C 3000CM, Siegerauto beim Gran Premio Supercortemaggiore in Meran, den ersten Tipo 33 mit Magnesium/Aluminium-Monocoque, die SZ-Baureihe (coda tonda und coda tronca), TZ1 und TZ2, die 1900er-Modellreihe, Giulietta, Giulia, die Alfetta (die von Porsche-Ingenieuren als ein fantastisches Auto definiert wurde), aber auch Exoten wie der Matta 4x4 (Militär-Auto). Giuseppe Busso: Ein Genie mit speziellen Charakterzügen - Zeitzeugen bescheinigen ihm einen nicht immer ganz einfach Umgang mit andern. Aber: Er hat Wesentliches zur Alfa-Romeo-Geschichte beigetragen. Und er war ein Mann, der es fertig brachte, AlfaRomeo-Ikonen gnadenlos vom Sockel zu stossen: „Vittorio Jano hatte technisch sicher grosse Erfolge, er war wohl ein kluger Manager. Aber Jano ein grosser Designer - Nein!". Auch eine Giuseppe Busso-Konstruktion: Der Alfa Romeo Matta, ein geniales 4x4 Geländefahrzeug, sämtlichen Konkurrenten der damaligen Zeit überlegen gesamte Alfasud-Projekt, angefangen vom Konzept der Industrieanlagen bis hin zum eigentlichen AutoModell, zeichnete der Österreicher Rudolf Hruska verantwortlich. Satta Puliga holte ihn Mitte der 60er von Fiat zurück, um ihn als Chef des Alfasud-Projektes im wirtschaftlich unterentwickelten Süden Italiens, vor den Toren Neapels, einzusetzen. Hruska war aber nicht der erste Alfa-Romeo-Ingenieur, der sich an einem Kleinwagen versuchte: Giuseppe Busso verrichtete die ersten Arbeiten an einem Prototypen mit Vorderrad-Antrieb bereits 1952! Der „Baby Alfa“ wurde mit einem quer eingebauten, wassergekühlten 2-Zylinder 750 ccm-Motor (notabene ein halbierter Giulietta-Motor) ausgestattet. Leider fiel das Projekt durch unrealistische Herstellungskosten oder, wie manche glauben, einem Gentleman‘s-Agreement mit Fiat (Alfa Romeo sollte nach dem Willen des IRI das Kleinwagensegment den Turinern überlassen) zum Opfer. Ein zweiter Versuch von Busso in den frühen 60er Jahren führte zum Tipo 103, einer kleinen viertürigen Limousine mit einem quer eingebauten 1000ccm-4-Zylinder-Motor. Das Auto mit Vorderradantrieb sollte unterhalb der Giulietta angesiedelt werden, nahm aber das Design der berühmten (und dann grösseren) Giulia vorweg. Die Motordaten waren für die damalige Zeit beeindruckend: 52 PS bei 5’500 U/min und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Zu Gunsten der Giulia wurde das Projekt 103 schliesslich eingestellt. Kleeblatt 1/2012 Giuseppe Busso, Elvira Ruocco, Guido Moroni 15 Was von Alfa Romeo übrig geblieben ist - eine Industrie-Brache Leere, schwarze Löcher anstelle von Fenstern, Fragmente von Sheddächern, fehlende Tore, wucherndes Unkraut um und in den leerstehenden Hallen und Gebäuden, aber auch Unkraut, das sich den Weg durch den Asphalt sucht (und auch findet), Abfall und Unrat über das Gelände verteilt, menschenleer: So präsentiert sich heute die Realität des Werkgeländes von Alfa Romeo. Wo früher über 25’000 Mitarbeiter dafür sorgten, dass Preziosen wie Giulia, Alfetta und GTV’s von den Bändern liefen, herrscht heute nur noch Gammel! Und automatisch stellt sich die Frage, ob dies nicht das genaue Abbild der Verfassung der Mailänder-Marke sein könnte...? Das einzige halbwegs intakte Gebäude ist der Kopfbau (13), dort wo früher das technische Personal seinen Arbeitsplatz hatte. Nach wie vor präsent sind die uniformierten Mitarbeiter, die den Zutritt regeln und streng dafür schauen, dass keine Unbefugten das Areal betreten. Mit dem unvermeidlichen „Telephonino“ am Ohr wird bedeutsame Emsigkeit demonstriert. Das Innenleben: Ausgestorben, dort wo früher höchstwertige technische Lösungen ausstudiert wurden - gähnende Leere, der Gammel ist auch hier im Anzug, und selbstverständlich wird an Heizkosten gespart wieso soll denn auch ein Gebäude, das nicht mehr benötigt wird, noch geheizt werden ...? Aber: Akurat sind alle Räume beschriftet. Das Alfa-Romeo-Logo musste einem Schild mit dem schnöden Aufdruck „FiatGroup“ weichen. Und im 1. Stock sind nicht etwa Alfa-Romeo-Mo- Kleeblatt 1/2012 delle ausgestellt, sondern Lancias! Hat sich der Besucher womöglich verirrt? Nein, es liegen immerhin noch Prospekte von nicht mehr produzierten Modellen wie dem 147er herum. Die umliegenden Parkplätze sind leer und verödet, Müll überall. Nicht ganz so arg ist es im Bereich des „museo storico Alfa Romeo“ (17). Die ersten Meter von der Hauptstrasse zur Pforte (mit geschlossener Schranke!) sind zwar auch nicht gerade einladend, um nicht zu sagen, etwas sumpfig. Aber alles in allem macht es nicht 16 einen so heruntergekommenen Eindruck wie das übrige Gelände. Im letzten Frühjahr hat die Fiat-Konzern-Zentrale in Turin unter fadenscheinigen Gründen die Schliessung des Museums beschlossen. Für die Alfisti ein Akt, wie wenn arabische Staaten Mekka für den Besuch von Muslimen schliessen oder Katholiken vor dem Vatikan vor verschlossenen Türen stehen würden nicht richtig vorstellbar. Vielleicht mit einem kleinen Unterschied: Die Alfisti nehmen es hin, wie sie auch den Niedergang ihrer Marke hinnehmen (müssen), immer in der Hoffnung auf bessere Zeiten ... SU Kleeblatt 1/2012 1. Fucine e Forgia 2. Fonderia 3. Assemblaggio Vettura 4. Grandi Presse 5. Piccole Presse 6. Verniciatura Vettura 7. Abbigliamento e Montaggio Vettura 8. Finizione e Collaudo Vettura 9. Gruppi Meccanici 10. Motore 11. Sperimentazione Veicolo e Motore 12. Centro Stile (ex Ricambi) 13. Centro Tecnico 14. Silos Vetture 15. Filiale 16. Centro Direzionale 17. Museo Storico Alfa Romeo 18. Scuola Aziendale (ANCIFAP) 19. Centrale Termica 20. Manutenzione Centrale 21. Magazzino Arrivi 22. Campo Roma 17 Ennstal-Classic: Immer wieder „Fahren im letzten Paradies“ Was unterscheidet die Schweizer von den Österreichern: Ganz einfach und abgesehen von Skirennen - sie haben die Ennstal-Classic! Eine Oldtimer-Rallye, die uns jedes Jahr von neuen ganz neidisch zu unsern östlichen Nachbarn rüberschauen lässt. Eigentlich dürften nur gerade Ski-Weltcup-Rennen im benachbarten Schladming einen ähnlich grossen Zuschaueraufmarsch wie bei der Ennstal-Classic bewirken, am Samstag beim krönenden „Gröbminger Grand-Prix“ tummeln sich regelmässig gegen 20’000 Zuschauer. Stargast 2011 war der Formel-1-Weltmeister von 1992, Nigel Mansell. Am Samstag standen Heidenbauer / Heidenbauer mit ihrem Ferrari 246 Dino als Sieger der „Mille-Miglia der Alpen“, wie die Ennstal-Classic auch gerne bezeichnet wird, fest. Die Rallye startete am Donnerstag mit der Sonderprüfung am Stoderzinken. Gewertet wurden sowohl die Berg- wie auch die Talfahrt – dies doch ungewohnt und nicht allen Bremsanlagen der Oldtimer bekömmlich. Erschwerend kam hinzu, dass der Wettergott nicht mitmachte - Nässe und Nebel bewogen die Rennleitung schliesslich, die Sollzeit so zu verlängern, dass mit bedeutend weniger Risiko gefahren werden konnte. Ein sehr weiser Entscheid ...! Aus bescheidenen Anfängen hat sich im Laufe der letzten Jahre (2012 wird schon „20 Jahre“ gefeiert) eine Riesengeschichte entwickelt. Knapp über 40 Teilnehmer nahmen 1993 die 1. Ennstal-Classic unter die Räder, die anlässlich eines Biergesprächs“ an einem Formel-1-Grand-Prix entstanden ist. Helmut Zwickl, Michael Glöckner und der Schweizer Formel-1-Fotograf Daniel Reinhard philosophierten zu später Stunde so vor sich hin, dass aktuelle Formel-1-Rennwagen eigentlich öde seien und man etwas mit Oldtimern auf die Beine stellen sollte... Nach der Stoderzinken-Sonderprüfung wurde nahtlos in die Nachmittags- und Nachtetappe gestartet. Die Heute: Über 450 wollen, knapp über 200 dürfen teilnehmen. Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld reist jedes Jahr nach Gröbming, getoppt noch von Pretiosen aus den Museen von Aston Martin, Auto Union, Mercedes und Porsche (man beachte die political correctness mit der Aufzählung nach Alphabet ...). Zwei Ferrari-Teams, Alois und Birgit Heidenbauer sowie Reinhard und Doris Huemer, trennten nach den beiden Tagesetappen mit knapp 950 km nur gerade acht Hundertstelsekunden an Abweichung vom Schnitt – das Finale mit dem Chopard-Grand-Prix musste also die Ennstal Classic 2011 entschieden... Und dies schliesslich zu Gunsten von Vater und Tochter Heidenbauer. Kleeblatt 1/2012 18 Route führte über den Sölkpass - aus dem Nebel heraus in die Sonne - zum neu umgebauten Red-BullRing und dann via Nockalm - bei schönster Abendsonne - und Sölkpass wieder zurück. reich ein Kreisel gewidmet ist. Nigel Mansell war da, ebenso Jochen Mass, Marc Surer oder Nanni Galli. Sie bewegten beim Grand-Prix von Gröbming Trouvaillen wie den CanAm Porsche 917-10, Tecno Formel 1 von 1972, Borgward 1500 RS, Mercedes Simplex, Maserati 200 si, Porsche 908, BMW Mille Miglia, Porsche 550 Spyder. Am Freitag folgte der Marathon, mit den tollen Serpentinenkurven der Postalm und vielen kleinen Landstrassen bis nach Steyr hoch und zurück. Ein einmaliges Erlebnis, die Teilnehmer waren begeistert. Wo sonst kann man bei so wenig Verkehr derart faszinierende Berg- und Landstrassen erleben? Zur Ennstal-Classic gehören auch die Promis. Dauergast ist Sir Stirling Moss, wahrscheinlich der einzige Engländer, dem in Öster- Resultate: 1. Heidenbauer / Heidenbauer (A), Dino 246 GT; 2. Huemer / Huemer (A), Dino 246 GT; 3. Wohlenberg / Wohlenberg (D), Mercedes Benz 230 SL; 4. Baier / Baier (A), Citroën SM Maserati Rallye; 5. Stegemann / Stegemann (D), Jaguar XK 120 OTS; 6. Fessl / Artacker (A), Fiat Abarth 124 Rally; 7. Schramke / Umfahrer (A), Jaguar XK 150 DHC; 8. Brachinger / Schlager (A), Volvo 123 GT; 9. Mitterdorfer / Barth (A), Jaguar E Type S1; 10. Münzenmaier / Pech (D/A), Jaguar XK 140 OTS. Kleeblatt 1/2012 19 Gran premio Nuvolari 2011: „Ritorno alle origini“ tungsfroh: Nach einer kurzen Wartezeit wurde man mit allen Unterlagen bedient, die zu einer Teilnahme am Gran Premio Tazio Nuvolari berechtigten. Ein Arzt bescheinigte die volle Zurechnungsfähigkeit (die allerdings in Frage zu stellen ist, wenn man freiwillig an einer solchen Rallye teilnimmt), körperliche und geistige Unversehrtheit und nahm jedem für die Aushändigung einer temporären Lizenz fünfunddreissig Euro (wie war’s mit der geistigen Unversehrtheit ...?) ab. Es erfolgte noch die verifiche tecniche, die sich darauf beschränkte zu schauen, ob am Objekt der Begierde (gemeint ist Die Sommersaison noch ein bisschen in den Herbst verlängern, alles mit einer Portion „Italianità“ angerichtet, schöne Strecken, Pasta, Vino, Gelati e Espressi? Doch, dies gibt’s – alles kein Traum! Es heisst „Gran Premio Tazio Nuvolari“, zu Ehren des grossen Mantovaner-Rennfahrers, führt von Mantua über Pisa, am zweiten Tag nach Rimini und endet mit der dritten Etappe Rimini-Mantua am Sonntag Nachmittag. In den Tagen vom 16. bis 18. September wurde der Raduno bereits zum 20. Mal ausgetragen. Das ideale Auto für diesen verlängerten Sommer in der zweiten September-Hälfte ist rot, offen und möglichst italienischer Provenienz. Es muss aber nicht zwingend so sein: Die zweieinhalb Tage an dieser Rallye, die auf eine Streckenlänge von knapp 1‘000 km ausgetragen wird und keinesfalls eine Kaffeefahrt ist – dafür Sorgen 60 Sonderprüfungen – nahmen über 300 Teams aus 15 Nationen auf 40 unterschiedlichen Automarken unter die Räder. Qualitativ kommt man damit in die Nähe der Mille Miglia, Streckenführung und Härte sind aber bewusst etwas moderater als bei der Rallye aller Rallies. Und schliesslich soll’s ja auch ein Saisonausklang sein ... Die Museen von Audi (als Hauptsponsor) und Alfa Romeo öffneten die Tore und brachten das Tafelsilber nach Mantua an den Start. Stefano Agazzi vom Museo storicho hoffte mit der Paarung Salvinelli / de Marco (Alfa Romeo 6C 1500) beim Kampf um den Gesamtsieg ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können. Traditionelles Prozedere im Vorfeld des GP Nuvolari: Am Freitag Morgen standen die „Verifiche Sportive“ und „Verifiche Tecniche“ auf dem Programm. Piloten und Co-Piloten warteten am Freitag Morgen in den heiligen Hallen des Palazzo Té in Mantua geduldig, ohne zu murren, ohne zu drängen, dafür nicht minder erwar- Kleeblatt 1/2012 20 der Oldtimer) auch alle vier Räder montiert sind und die Chassisnummer stimmte. Anschliessend mussten von den Teams die Kleber ans Auto gepickt werden (wie die Österreicher sagen). Bis Pisa, Ziel der ersten Etappe, erreicht war, galt es aber noch einiges an (Lenk-) Arbeit zu leisten. Die Entschädigung waren unterwegs die Rennstrecke von Varano und die im Gegensatz zu den Vorjahren angepasste Streckenführung. Der Organisator suchte sich bedeutend mehr Nebenstrassen als bisher aus, der ätzende Feierabendverkehr auf den Hauptverkehrsachsen wurde gemieden – dies alles zur Freude der Teilnehmer. Als die Dunkelheit dann den Nuvolari-Tross überzog, blieben noch die Strassen über Viareggio bis nach Pisa. Je nach Startnummer konnte es durchaus fast Mitternacht werden, bis man sich im Hotel ins Bett legen und den Adrenalinspiegel runterfahren konnte ... Am Samstag wurde die Hauptetappe von Pisa nach Rimini gefahren. Schöne Landschaften, abwechslungsreiche (Neben-) Strassen mit Kurven und Kurven und Kurven, langen Geraden und Carabinieri am Strassenrand, die oftmals auch die Hühneraugen zudrückten, wenn’s anders nicht mehr ging, waren der Lohn der Dann brach auf der Piazza Sordello, dem traditionellen Startort, kurz vor dem Mittag ein emsiges Treiben aus. Die Bistro-Stühle an der Piazza waren lückenlos besetzt, Roadbook, Karten und Taschenrechner breiteten sich auf den zu kleinen Tischchen aus. Sonderprüfungen wurden berechnet, Uhren synchronisiert (die konservativen Teams stoppen noch von Hand) oder dann Computer gefüttert (teilweise mit Onboardkamera im Radkasten, damit im Monitor im Auto auf die Hundertstelssekunde genau festgestellt werden kann, wann das Vorderrad den Schlauch der Zeitmessung berührt! Kurz: alles wurde vorbereitet, damit pünktlich um 13.30 Uhr das erste Auto über die Startrampe rollen konnte. Kleeblatt 1/2012 21 Anstrengung. Gespickt war die Hauptetappe wie bereits am Vortag mit einer grossen Anzahl von Spezialprüfungen, auf denen vorgegeben Zeiten so exakt wie möglich (und je nach technischen Hilfsmitteln) einzuhalten waren. Insgesamt war der „Gran premio Tazio Nuvolari“ mit über 60 Sonderprüfungen gespickt! Höhepunkte hatte es einige auf dieser Samstagsetappe, die rund elf Stunden dauerte und die dann vom Bankett im „Grand Hotel Fellini“ in Rimini gekrönt wurde, etwa die Durchfahrten durch die historischen Stadtteile von Pisa, Siena (mit der Querung des legendären Campo), Volterra und Arezzo waren einmalig, die Zuschauer standen Spalier und die bewundernden Kommentare waren unüberhörbar. Das Wetter machte mit, sonnig und heiss war’s. Vor allem die Autos kamen oftmals an die Grenzen des Erträglichen, unzählige Zwangspausen am Strassenrand mit offenen Motorhauben zeugten vom Stress des alten Bleches. Auch die vom Organisator gestellten Abschleppwagen hatten Hochkonjunktur, hier traf es vorwiegend die Vorkriegsmodelle, die diesen Service beanspruchten. Rechnung: Nachdem die ersten Autos über die Zielrampe gerollt waren, öffnete er seine Schleusen zu einem veritablen italienischen Landregen. Die Vielzahl der Zuschauer wurden so vertrieben oder sie zogen sich unter die Arkaden der Altstadt zurück. Also nichts mit applaudierendem und jubelndem Volk am Strassenrand – der an den Altstadthäusern widerhallende Motorensound verpuffte ohne Zuschauerspektakel. Das Aufstehen am frühen Sonntag Morgen wurde mit einem bilderbuch-mässigen Sonnen-Aufgang belohnt! Es wurde in aller Hergottsfrühe zum Start der letzten Etappe von Rimini nach Mantua gebeten. Die Route führte zuerst dem Meer entlang und dann durch die Po-Ebene über schöne und wenig befahrene Nebenstrassen (mit dem Höhepunkt auf einer sonst mit Fahrverbot belegten Dammstrasse – Kilometer um Kilometer entlang dem Po, einfach sensationell schön). Dem „Einzug der Gladiatoren“ machte ausgerechnet Petrus einen dicken Strich durch die Der Gran Premio Tazio Nuvolari blieb auch 2011 fest in italienischer Hand. Zur Abwechslung gewann wieder einmal Multiseriensieger Giuliano Cané mit einem Lancia Aprilia. Und klar ist: Next year same place, same procedure as every year! Kleeblatt 1/2012 Resultate + Interessantes unter www.gpnuvolari.it 22 Generalversammlung 2012 - Einladung + Traktanden Liebe Clubmitglieder Stefan Mettauer organisiert die GV 2012. Angesteuert wird sein Wohnort, das malerische Städtchen Büren an der Aare. Metti hat ein spezielles Datum ausgesucht: Just am 12. Mai findet nicht nur der „Maimarkt“ statt, das Schloss wird ausnahmesweise zur „Beiz“ umfunktioniert und kann besucht werden. Für uns Alfisti konnte er im Schloss-Hof etwas Platz für den Lunch und das Zvieriplättli organsierien, für die GV hat er im Schloss einen Saal reserviert. Ausserdem konnte er beim „Türmlischulhaus“ für uns Parkplätze sicherstellen. Nehmt Euch für den Besuch in Büren an der Aare etwas mehr als den normalerweise für eine GV budgetierten halben Tag Zeit. Also: Die Autos auf dem behördlich abgesegneten, mit Alfa-Romeo-Flaggen ausgezeichneten Parpklatz beim „Türmilschulhaus“ an der Aarbergerstrasse 20 stellen, über den Maimarkt bummeln, entlang dem Ufer der Aare flanieren, die alte Holzbrücke anschauen, im Schlosshof eine Kleinigkeit essen, die Stadtführung mitmachen und dann die GV besuchen. Stefan Mettauer und der Vorstand freuen sich auf viele GV-Teilnehmer. Traktanden GV vom 12. Mai 2012 Zeitablauf 11.00 Ab diesem Zeitpunkt eintreffen in Büren a.d.A. in der Schlossbeiz, Möglichkeit für einen Lunch 13.00 Führung durch Büren 15.00 16.00 ordentl. GV 2012 anschliessend Zvieriteller offeriert vom Club 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Begrüssung, Wahl der Stimmenzähler Protokoll der GV in Romanshorn Jahresberichte (Präsident, Vorstandsmitgl.) Kassabericht / Revisorenbericht / Budget Dechargéerteilung Jubiläumsausfahrt Tätigkeitsprogramm Anträge / Diverses An- / Abmeldung Generalversammlung 2012 Name / Vorname Adresse Ich nehme an der GV teil Ich bin in Begleitung von o ... Ich kann leider nicht teilnehmen o Personen Ort, Datum, Unterschrift Einsenden oder Fax 041 / 850 15 91 oder e-mail: [email protected] bis zum 4. Mai 2012 Kleeblatt 1/2012 23 Club-Sommerausfahrt 2011 ins Wallis Am 27./28. August 2011 war es wieder so weit. Ruedi und Beatrice Baerfuss haben zur Sommerausfahrt 2011 ins Wallis gerufen und alle kamen. 23 Autos fanden sich zum Start am Treffpunkt auf der AutobahnRaststätte „La Gruyère“ ein. Die Anfahrten aus den diversen Richtungen waren von Regen begleitet, also nicht das Lieblingswetter der Alfisti und deren nicht immer ganz dichten Autos. Nichtsdestotrotz wurde überall freudig begrüsst und es gab schon viel zu erzählen. Frisch gestärkt mit Kaffee und Gipfeli führte uns die Route über Bulle, Richtung Château-d’Oex über den Col du Mosses. In Diablerets gings über den Col de la Croix, wo sich Petrus endlich seiner armen Alfisti da unten erinnerte und uns schon mal ein bisschen blauen Himmel zeigte. In Villars s/Ollon angekommen, wartete ein feines Mittagessen auf uns. Flambiertes Poulet, mmmmh war das fein. Unsere Autos durften wir auf dem Place du Marché aufstellen. Zuschauer und Interessierte haben schon unsere Einfahrt ins Dorf beobachtet und waren sofort zur Stelle, um ihre Fragen platzieren zu können, die von unseren Fachleuten jeweils mit einem charmanten Lächeln und endloser Geduld beantwortet wurden. Mit vollen Bäuchen gings dann weiter Richtung Bex und zum nächsten Ziel Martigny. Was wir hier antrafen, hat unseren Herren der Schöpfung das Herz um einige Takte höher schlagen lassen. Ruedi hat es ermöglicht, dass wir die Alfa-Sammlung von Gérard Bugnon besuchen konnten. Herr Bugnon präsentierte uns Exklusivitäten und Prototypen aus der Serie von Giulia und Giulietta. Das Museum war klein und gediegen, es waren auch nicht viele Autos, aber Preziosen, die man Kleeblatt 1/2012 24 sonst nirgends mehr sieht. Und was sogar die Frauen herausgefunden haben, es waren alle in einem TopZustand, also eine richtige Augenweide. Sogar ein Rennboot von der High-Speed-Klasse von Alfa Romeo, mit dem 1973 ein Weltmeister-Titel gewonnen wurde, war auch noch zu sehen. Zudem wurden wir von Herrn Bugnon höchstpersönlich durch die Ausstellung geführt und uns erklärt, wo er diese Autos alle aufgetrieben hat. Und auch er, ein echter Alfisti, hat endlos Fragen beantwortet. Dann gings weiter zur letzten Etappe des ersten Tages, die Fahrt nach Verbier, wo Parkplätze vor dem Hotel für uns reserviert waren. Bei mittlerweile schönem Wetter wurden wir vom Office du Tourisme zum Apéro auf dem Parkplatz bei unseren Autos eingeladen, wo uns der Präsident und der Direktor des Tourismusvereins mit einer Ansprache persönlich begrüssten. Wir hatten den ersten Kontakt mit feinen WalliserSpezialitäten und dem feinen Walliser Wein. Anschliessend gab’s dann ein traditionelles Raclette-Essen in der berühmten „Channe Valaisanne“. Am Sonntagmorgen war der Himmel strahlend blau. Endlich konnten wir alle Berggipfel mit ihren verschneiten Hauben sehen. Nach einem feinen Frühstück wurden zuerst einmal die ersten Verdecke verstaut und es konnte endlich oben ohne gefahren werden. Als erstes waren wir zum 2. Teil der Ausstellung von Herrn Bugnon in Verbier geladen. Es waren „nur“ 4 Autos, die er in seinem Chalet untergebracht hat, aber es waren Raritäten, die einem das Wasser in die Augen trieben und über den Wert der Fahrzeuge wurde lediglich spekuliert. Die Weiterfahrt über den Pass „Croix de Coeur“ war ein richtiger Genuss. Aber wo’s rauf geht, geht’s Kleeblatt 1/2012 25 auch wieder runter und so trafen wir in Salgesch/Salgenen ein. Dort waren wir in der Weinkellerei „Cave des Chevaliers“ zur Weinprobe angemeldet. Herr z’Brun erklärte uns sehr viel zum Entstehen der Walliserweine und führte uns durch die Degustation von drei sehr feinen Weiss- und Rotweinen. Da wir schon etwas im Verzug mit unserem Programm waren, hiess es leider ziemlich schnell wieder aufbrechen, so dass wir die geplanten Wein-Einkäufe streichen mussten. Aber das kann man ja nachholen, wir wissen nun, wer guten Wein hat und wo er zu finden ist. Die nächste Etappe führte uns via Leuk und Visp nach Brig. Dort konnten wir das vorbestellte Mittages- Kleeblatt 1/2012 26 sen geniessen und die zwei herrlichen Tage nochmals Revue passieren lassen. So sukzessive löste sich die Runde auf und es wurde wieder in die verschiedensten Richtungen via Grimsel-, Nufenen-, Furkapass und Schöllenen aufgebrochen. Unser Weg führte uns über den Furka- und Oberalppass ins Bündnerland. Falls Ruedi und Beatrice die ungewohnte Freizeit einer Pensionierung zu langweilig würde, also so für die Organisation einer Ausfahrt pro Jahr könnten wir die beiden sehr gut beschäftigen. Denn der einstimmige Kommentar zu diesen zwei Tagen war: es war einfach toll und super organisiert. Herzlichen Dank für diese gelungene Ausfahrt. S. Rupf Kleeblatt 1/2012 27 Nein, die UBS hat kein Inserat beim Club Alfa Romeo 2000 + 2600 geschaltet! Und nochmals nein: Der Club Alfa Romeo 2000 + 2600 macht auch nicht freiwillig und unentgeltich Werbung für die Grossbank. Das abgebildete Sujet zeigt aber deutlich, dass die UBS (oder deren Marketing-Verantwortliche) durchaus Geschmack haben - ein alter Alfa Romeo auf dem Cover ist immer was schönes (und neue Alfa Romeo gibt’s praktisch keine mehr ...) Kleeblatt 1/2012 28