radiisli Nr. 96, Frühling 2009 - SP

Transcription

radiisli Nr. 96, Frühling 2009 - SP
radiisli
Zeitschrift der
SP Bezirk Andelfingen
Frühling 2009
Nr.96
2
Editorial
3
Markus Späth
Halbstündliche S-Bahn für alle
4
Hans Peter Ochsner
Grüne USA
6
Beatrice Güntert
Reisen mit Chip
7
Eveline Kunz
Pillen und Globuli?
8
Jürg Keller
Was ist nach der Krise?
9
Käthi Furrer
Ein linker Blick in die grosse Stadt
11
Hedi Strahm
SP lanciert Kampf für die steuerliche Entlastung von Familien und mittleren Einkommen
12
Elsbeth Keller
Wo ist der Wurm NICHT drin?
14
Theo Ammann
Die hiesigen GenossInnen rücken näher zusam
men
16
Elsbeth Keller
Des Rätsels Lösung
17
Wir setzen einen roten Farbtupfer an der
Andelfinger Jubiläumsdorfet
18
Forum
2
Editorial
Veränderung ist eine Konstante, soviel steht fest. Sie ist auch in diesem radiisli ein Thema. In unserer Bezirkspartei tut
sich was. Theo Amman schildert in seiner lebendigen Art, wie zur organisatorischen Umgestaltung der SP Bezirk die
Grundsteine gelegt wurden. Die für die SP sehr erfreulichen personellen Veränderungen in der Stadt Zürich kommentiert
Käthi Furrer. Biometrische Pässe, Halbstundentakt überall und das Steuergesetz sind weitere Themen, die Veränderungen
anpeilen oder verhindern wollen.
«For the times, they are a-changing» sang Bob Dylan in meiner Jugend. Nun, zurückblickend muss ich sagen: Sie haben
sich wohl geändert, die Zeiten, aber nicht unbedingt so, wie wir und wohl auch Dylan sich es damals vorgestellt hatten.
Mehr Reichtum für wenige, mehr Armut und Hunger für viele, Überfluss in unseren Breitengraden, Elend im Süden und
dadurch ausgelöste Migrationsströme, vor denen wir uns abschotten. Globalisierung im Sinne der grossen Konzerne nein, das alles waren nicht unsere Hoffnungen.
Wie kritisch ist unsere Krise, wenn Reiche weniger Golf spielen, weniger plastische Chirurgie beanspruchen können, wie
Elsbeth Keller im Forum ausführt? Diese „Errungenschaften“, die nun wieder etwas reduziert werden müssen, haben wir
damals sicher nicht gemeint, wenn wir den Dylan-Text zitierten. Aber nach wie vor hat die SP den Anspruch, für mehr
statt weniger Gerechtigkeit zu stehen.
Beispielsweise bei unseren Konsumentscheiden, die Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen in der chinesischen Spielwaren- oder Kleiderindustrie beeinflussen können. Oder, indem wir das Referendum gegen das neue Steuergesetz unterschreiben.
Einen weiterhin wunderschönen Frühling wünscht
3
Zur Kantonalen Abstimmung vom 17. 5.
Halbstündliche S-Bahn für alle
Von Markus Späth-Walter, Kantonsrat, Präsident SP Bezirk Andelfingen
Praktisch alle Linien im Zürcher S-
Bahnnetz werden heute im Halbstun-
den- oder sogar im Viertelstundentakt
bedient. Ausgenommen sind einige
Linien im Unterland (S5: Oberglatt
– Bülach), im Weinland (S29: Seuzach – Stammheim) und im Tösstal
(S26: Bauma –Rüti). Die Volksinitiative verlangt, dass diese Angebots-
Lücken bis in drei Jahren (2012) zu
schliessen sind.
Regierung und Kantonsrat stehen
dem Anliegen der Initiative grund-
sätzlich positiv gegenüber, wollen
aber den Ausbau des Angebots erst
im Rahmen der 4. Teilergänzung der
S-Bahn Zürich realisieren, je nach
gehrens in einer Übergangsphase bis
2013 und 2018.
auch mit einem Hinketakt erfüllt wer-
betroffener Linie also erst zwischen
zur Realisierung des 4. Teilergänzung
herbeiführen. Eine ganze Reihe von
Dörfern könnte so von einem Teil des
selbst verursachten Pendlerverkehrs
den könnte.
entlastet werden.
Initiative trotzdem nicht zurückzuzie-
Eine breite Koalition von SP, Grünen,
Der Spatz in der Hand (Halbstunden-
gar nicht beschlossen ist. Angesichts
und Verkehrsverbänden und sogar
dem Dach (eventuelle Angebotsver-
Die Initianten haben beschlossen, ihre
hen, weil die 4. Teilergänzung noch
der schwierigen Wirtschafts- und Fi-
nanzlage ist keineswegs sicher, dass
die rund 400 Millionen Franken In-
vestitionen, die für den nächsten Aus-
bauschritt nötig sind, auch wirklich
Grünliberalen, zahlreichen Umwelteinzelnen Ortssektionen bürgerlicher
Parteien unterstützt die Initiative.
Gerade im Weinland verdient die
Initiative breite Zustimmung. Der
überwältigende Erfolg des Bahn-An-
zur Verfügung stehen werden. Die
gebotsausbaus zwischen Winterthur
zungen könnten mit sehr viel gerin-
Auch im erzbürgerlichen Weinland
von der Initiative geforderten Ergän-
geren Kosten realisiert werden. Um
teure Anpassungen der Infrastruktur
zu vermeiden, haben die Initianten
signalisiert, dass im Tösstal und im
Weinland das Anliegen des Volksbe-
und Schaffhausen hat es bewiesen:
kann über ein verbessertes öV-Ange-
bot ein beträchtlicher Umsteigeeffekt
ausgelöst werden. Das sollten wir
so rasch wie möglich auch entlang
der Linie Winterthur – Stammheim
Hinketakt bis 2012) ist der Amsel auf
besserung im Rahmen der 4. Teilergänzung) eindeutig vorzuziehen.
•
4
Grünes Amerika
von Hans Peter Ochsner
Kalt ists in Milwaukee
35 Studios Produkte fotografiert. Die
Stroms. Insgesamt wird über 80% des
Im Januar 09 führte mich eine Ge-
Werbung und Online-Stores verwen-
anderen “grünen” Strom abgedeckt.
schäftsreise unter anderem nach Mil-
waukee. Diese Gegend am Michigan
Bilder werden in Versandkatalogen,
det.
See ist bekannt für ihre kalten Winter.
Bei
Tiefsttemparatur im Januar bei -10.6
keit, Recycling und Energiesparen ei-
wurden um diese Zeit nicht nur in
Das Gebäude ist unter anderem mit
In Chicago liegt die durchnittliche
Grad Celsius. Dieses Jahr allerdings
Europa Tiefsttemparaturen gemes-
sen. Während den 3 Tagen meines
Besuchs sank die Temperatur auf un-
Konzeption, Bau und Betrieb
Stroms durch Fotovoltaik und durch
Im Innenausbau wurden ebenfalls
konsequent Materialien wie z.B Far-
dieses Gebäudes wurden Nachhaltig-
be mit geringer Ausdünstung verwen-
nen hohen Stellenwert beigemessen.
Gebäudes ist sehr angenehm, was mir
der «LEED Green Building Rating
System» zertifiziert, einer Art Minergie-Standard.
det. Die Luftqualität innerhalb des
beim Betreten auch sofort aufgefallen
ist.
Beim Bau des Studios wurde ein um-
Umweltfreundliches Verhalten gefördert
det. Restmaterialien wurden soweit
Die Mitarbeiter werden mit vielen
Schulen geschlossen! Aussergewöhn-
bungsbepflanzung des Studios wurde
weltfreundlichem Verhalten animiert.
einheimischen Bevölkerung gesagt
Vegetation vorgenommen. Dadurch
wird mit Abstellplätzen und Duschen
ter -20 Grad C. Mit der Abkühlung
durch den starken Wind lagen die
“gefühlten” Temperaturen bis gegen -
sichtiges Abfallmangement angewen-
Sicherheitsgründen in der Gegend die
als möglich rezykliert. Die Umge-
40 Grad. Bei dieser Kälte wurden aus
liche Temperaturen, wie mir von der
wurde. Der Klimawandel mit Wetterextremen lässt grüssen.
Hoher Stellenwert für Grün
Während meinem Aufenthalt in der
mit einheimischer, anpassungfähiger
und durch weitere Massnahmen wird
bis zu 50% Wasserersparnis im Vergleich zu herkömmlicher Bepflanzung erreicht. Die künstliche Bewässerung erfolgt hauptsächlich aus
Regenwassersammelbecken.
Gegend von Milwaukee besuchte
Für die Baumaterialien des Gebäudes
tostudio der Warenhauskette Kohls.
schnell nachwachsende Materialien
ich unter anderem das zentrale Pho-
Kohls ist mit 1004 Filialen der gröss-
Vor einem Jahr hat Kohls 2008 ein
neues Photostudio gebaut und bezo-
gen. Auf einer Gebäudefläche von
ca. 9‘300 Quadratmeter werden in
philen Amerika ungewohnt. Wer ein
umweltfreundliches, z.B. ein Hybrid-
Auto benutzt, hat Anrecht auf bevorzugte Parkplätze in bequemer Nähe
des Eingangs.
Vergleich zu anderen Einrichtungen
500 Meilen” spezifiziert. Das sind
tikel, Schmuck etc.
eine Selbstverständlichkeit, im auto-
wie z.B. Bambus verwendet. Mauer-
kauft Kohls so ziemlich alles was es
Geschirr, Möbel, Elektronik, Sportar-
belohnt. Bei uns mehr oder weniger
Der Wasserverbrauch innerhalb des
steine stammen aus lokalen Ressour-
für Geld zu erwerben gibt: Kleider,
Wer mit dem Velo zur Arbeit kommt,
wurde zertifizierten FSC-Holz oder
te Department Store im Land. In den
Läden als auch im Online Store ver-
Massnahmen und Anreizen zu um-
cen. (“Lokal“ ist als “innerhalb von
etwas mehr als 800 km, bei uns wäre
Gebäudes beträgt nur ca. 50% im
dieser Grösse. Zu den Massnahmen
zählen z.B. wasserlose Pissoirs oder
Armaturen mit Sensorsteuerung.
Cararra-Marmor aus Italien dann
Um den Stromverbrauch senken zu
Die Stahlkonstruktion des Gebäudes
der Nordseite des Gebäudes hinter ei-
ebenfalls
“lokales”
Baumaterial.)
können, ist ein Teil der Studios auf
besteht aus mindestens 80% recyc-
ner Glasfront platziert. Dadurch kann
Studios produziert eine Fotovoltaik-
auf stromfressende Beleuchtungs-
liertem Stahl. Auf dem Flachdach des
Solaranlage ca. 20% des benötigten
mit Tageslicht fotografiert werden;
und Blitzanlagen kann verzichtet
5
werden. Die Nordseite wurde bewusst
Erfindung von weltfremden Fanati-
des öfteren in der freien Wildbahn
und verändert sich weniger, eine Vo-
schon gegenteilige Meinungen und
tuenden Kontrast zu den in Ausmas-
gewählt. Das Sonnenlicht ist indirekt
raussetzung, um mit konstanter Beleuchtung arbeiten zu können. Die
Fensterflächen, welche vom Boden
bis unter die Gebäudedecke reichen,
sind mit riesigen, weissen Vorhängen
versehen, um diffuses Licht erzeugen
zu können.
Ein verändertes USA-Bild
Mein Bild der USA war bis jetzt das
eines Landes mit Einwohnern und
vor allem einer Regierung, welche
fest daran glauben, dass Energieressourcen grundsätzlich unerschöpflich
sind und den Klimawandel als eine
kern ansieht. Natürlich habe ich auch
Statements gehört, ich denke da vor
allem an den Film “eine unbequeme
Wahrheit” von Al Gore und seine
Bemühungen. So recht mochte ich
anzutreffen. Diese bilden einen wohlsen und Bezinverbrauch gigantischen
SUVs, die immer noch auf den breiten Strassen herumkreuzen.
•
aber nicht an ein Umdenken glauben.
Links:
meiner kurzen Visite in diesem Land
Kohls Enviromental Mission: http://
Umso mehr habe ich mich während
über die aktuell sichtbaren Entwicklungen und Bestrebungen gefreut!
Nebst den beschriebenen (Marketing-) Massnahmen des Grosskon-
zerns Kohls sind auch biologisch
hergestellte Lebensmittel ein Thema.
Es gibt bereits Warenhäuser, die aus-
schliesslich “Organic Food” anbie-
ten. Ebenfalls sind Hybridfahrzeuge
www.kohlsgreenscene.com/
Broschüre über Kohls Photostudio:
http://www.kohlsgreenscene.com/
media/images/pdfs/photostudio_brochure_Final_2.pdf
LEED Green Building Council:
http://www.usgbc.org/
Ganz herzlichen Dank allen radiisli-Spenderinnen und -Spendern
Im vergangenen Herbst wurden Sie, liebe Leserin/lieber Leser wie jedes Jahr mit einem ins
radiisli eingelegten Einzahlungsschein um finanzielle Unterstützung gebeten. Wir freuen
uns sehr, dass Ihre Unkostenbeiträge an unser Bezirks-Parteiblatt wiederum beachtlich gut
ausfielen. So kann ein Teil der Druck- und Versandkosten abgedeckt und die Bezirkskasse, für
deren Speisung vor allem die Mitglieder in die Tasche greifen, etwas entlastet werden. Dies
ermöglicht uns weiterhin jährlich vier Ausgaben einer eigenen internen Zeitung.
Ihre Beiträge verstehen wir auch als Zeichen ihrer Wertschätzung und als Anerkennung der
Gratisarbeit der Autorinnen und Autoren.
Wir freuen uns, Sie weiterhin zu unserem Leserinnen- und Leserkreis zählen zu dürfen. Wir
hoffen, auch die diesjährigen radiisli-Ausgaben mit vielen interessanten Beiträgen bestücken zu
können. Sehr willkommen sind solche auch von Leuten ausserhalb der Gruppe der regelmässigen
Schreiberinnen und Schreiber. Wir lassen uns gerne überraschen. Der Redaktionsschluss wird
jeweils auf der Forum-Seite angegeben.
Wir danken Ihnen für Ihren Zustupf und ihre Treue und wünschen Ihnen alles Gute.
6
Reisen mit Chip
von Beatrice Güntert
Am 17. Mai stimmen wir über das
vorgeschriebene Regelung hinaus
Regelungen hinaus. Kein einziges
vor, dass ab 2010 alle Pässe mit einem
ges Missbrauchsrisiko. Denn je mehr
bereist werden kann, schreibt biome-
ometrische Daten (Gesichtsbild und
werden, desto grösser ist die Gefahr
revidierte Ausweisgesetz ab. Es sieht
Chip ausgerüstet werden, welcher bi-
Fingerabdrücke) enthält. Die Schengenstaaten sind seit 2006 verpflichtet,
nur noch solche so genannten E-Pässe
auszustellen. Als assoziierter Schengenstaat gilt diese Vorschrift künftig
auch für die Schweiz. Dagegen ist
nichts einzuwenden.
Weit übers Ziel hinaus
Bisher werden die persönlichen Da-
ten und Fotos der Passinhaberinnen
und beschert uns ein völlig unnöti-
Daten gesammelt und gespeichert
trische Angaben vor. Zudem wird die
des Missbrauchs. Von bundesrätli-
Ausweis gebraucht – z.B. um ein
cher Seite wird uns zwar versichert,
dass der Zugriff auf die Daten durch
strenge Bestimmungen geschützt sei.
Mein Vertrauen in diese Beteuerung
hält sich dennoch in engen Grenzen:
zu häufig gelangen Meldungen an die
Öffentlichkeit, dass sensible Daten
auf abenteuerlichen Wegen an ebenso
abenteuerlichen Orten auftauchen.
und –inhaber zentral abgelegt. Mit
Die biometrische ID
darüber hinaus auch die biometri-
Als weitere Neuerung bekommt der
bank gespeichert werden. Damit geht
biometrische ID einzuführen. Auch
dem neuen Gesetz sollen nun aber
schen Daten auf der zentralen Datendie Schweiz weit über die von der EU
Land, das mit einer Identitätskarte
Bundesrat die Möglichkeit, auch die
diese Option geht über die Schengen-
ID im Alltag häufig nur als normaler
Päckli abzuholen. Dafür ist kein bio-
metrischer Chip nötig. Trotzdem werden bereits Vorbereitungen getroffen,
dass bis in zwei Jahren nicht nur die
E-Pässe, sondern auch die IDs nur
noch in kantonalen Zentren ausge-
stellt werden. Der Schritt zum Chipzwang ist dann nicht mehr gross.
Mit einem ‘Nein’ wird der Weg frei
für eine Vorlage ohne unnötigen Bal-
last, d.h. ohne ID-Chip und ohne biometrische Datenbank.
•
7
Pillen und Globuli?
von Eveline Kunz
Schulmedizin und Komplementärmedizin müssen sich ergänzen. Ohne Schulmedizin bei
akuten Notfällen oder chirurgischen Eingriffen wird es sehr gefährlich. Bei chronischen
Krankheiten kann hingegen mit Komplementärmedizin oft mehr erreicht werden.
Wünschenswert ist, dass alle Patientinnen und Patienten selber entscheiden können, welchen
medizinischen Weg sie wählen.
Fünf bewährte Methoden
Bei
der
Vorlage
„Zukunft
Komplementärmedizin“
geht
mit
es
um fünf ärztliche Leistungen, die
definitiv in der Grundversicherung
aufgenommen
Homöopathie,
werden
sollen.
anthroposophische
Medizin, traditionelle chinesische
Medizin, Phyto- und Neuraltherapie
sollen von allen kranken Menschen
Zugang für alle
können.
müssen
Die Komplementärmedizin gehört
FMH anerkannter Zusatzausbildung
cherung. Zusatzversicherungen für
Und die Kosten?
Therapeuten brauchen ein Diplom
verschiedenen Menschen den Zugang
Durch die Komplementärmedizin in
methoden. Gerade ältere oder chro-
Gesundheitskosten nicht strapaziert.
in Anspruch genommen werden
dabei
Die
von
Therapien
Schulmedizinern
mit
angewendet werden. Nichtärztliche
und eine Praxisbewilligung, die sie
vom Kanton erhalten. Damit wird die
Behandlungsqualität gewährleistet.
dringend wieder in die Grundversi-
Komplementärmedizin verschliessen
zu diesen alternativen Behandlungsnisch kranke Menschen werden von
den Zusatzversicherungen nicht auf-
genommen oder sind so teuer, dass
sie sich viele nicht leisten können.
der Grundversicherung werden unsere
Heilmittel der Komplementärmedi-
zin sind günstiger als herkömmliche
Medikamente. Und in Spitälern, die
auch Methoden der Komplementär-
medizin integriert haben sind keine
Mehrkosten entstanden.
Damit alle Patientinnen und Patienten
frei entscheiden können, ob sie mit
Pillen oder Globuli behandelt wer-
den: JA zur „Zukunft mit Komplementärmedizin“ am 17. Mai 2009.
•
8
Was ist nach der Krise?
von Jürg Keller
Jetzt ist sie da, die Krise, auch in der
kaufen und verschrotten, zweimal so
Über einen Horizont, der nicht bei
schen werden arbeitslos, die Indus-
Möbel, Computer, Handys, Nah-
sehen wird die Herausforderung da-
Schweiz: Betriebe schliessen, Men-
weit fahren, doppelt so viele Kleider,
trieproduktion sinkt, Prognosen spre-
rungsmittel verbrauchen, doppelt so
bei einem Wachstum von 0.1%.
Fläche von heute verbauen, doppelt
chen von schrumpfender Wirtschaft
Die Regierungen unserer Welt sind
sich einig: Das darf nicht so hingenommen werden. Grösste Anstrengungen sind nötig. Aber wozu? Und
viel Dreck wegräumen, zweimal die
so viel Industrieanlagen, Wohnraum,
Banken... — und das 2031, wenn
meine Enkel grad mal etwa 25 Jahre
alt sein werden!
mit welchen Mitteln?
Dass das nicht möglich sein wird, ist
Zu den Mitteln: Mit gigantischen
Unmöglichkeit infolge mangelnder
Finanzspritzen wird versucht, das
marode Finanzsystem wieder zum
wohl klar. Und neben der schieren
Ressourcen stellt sich auch die Frage,
was das denn soll. Sind wir dannzu-
unserer Nasenspitze endet hinaus gerin liegen, ohne Wachstum ein wirtschaftliches Gleichgewicht zu errei-
chen. Investieren in eine grüne, oeko-
logische Wirtschaft könnte hier eine
Option sein, denn mit einem Umbau
unserer wirtschaftlichen Strukturen
wird Arbeit generiert, ohne notwen-
diger Weise das Wachstum anzukurbeln.
Konkret: Wenn unsere Häuser das
Brauchwasser mit Solarkollektoren
aufheizen statt mit Öl oder Elek-
Funktionieren zu bringen. Eine Bil-
mal auch doppelt so glücklich? Ist
trizität, wenn die Wärmedämmung
ken pumpen — mein Gott, das ist
räumigen Land dann noch wohl? Wo
Zweiliterautos entwickelt werden,
lion Dollar will Obama in die Banja schlicht monströs! Nur eine Ver-
gleichszahl: 2006 betrug die gesamte
öffentliche Entwicklungshilfe etwas
über 100 Milliarden. Und jetzt soll
zehnmal mehr denjenigen in den Rachen geworfen werden, die den Karren in den Dreck gefahren haben!
Und wozu? Das Ziel scheint tatsäch-
lich zu sein, den Wirtschaftsmotor
wieder genauso zum Brummen zu
uns in unserem ohnehin schon kleinsind die unverbrauchten Landschaften, die Erholungszonen? Und uns als
Sozis muss ja auch interessieren, wo
das erarbeitete Kapital in den letzten
Jahrzehnten vor allem hingeflossen
ist: Es hat eine gigantische Umverteilung nach oben stattgefunden. Die
von Altbauten verbessert wird, wenn
dann absorbiert das Arbeitskraft und
benötigt Investitionen, ermöglicht
aber anderseits das Herunterfahren
von ökölogisch extrem belastenden
Wirtschaftssparten wie der ganzen
Erdölindustrie.
Reichen wurden reicher, die Armen
Dies allerdings geht nur dann, wenn
kunftsperspektiven?
darauf zu haben, dass es uns materiell
ärmer. Sind das wirklich unsere Zu-
wir nicht weiterhin glauben, ein Recht
immer besser gehen muss, dass Kon-
bringen, wie er das vor der Krise
Ich verstehe jede Arbeitslose, die
sum ein Menschenrecht, wenn nicht
Grössenordnung von ca. 3%. Aber
Arbeitslosenzahlen zurücksehnt. Ich
propagiert wird. Ob wir dieses Um-
tat. Also wiederum Wachstum in der
was heisst das?
Mithilfe eines Taschenrechners kann
jeder selbst nachprüfen, dass sich so
die Wirtschaftsleistung innerhalb von
rund 23 Jahren verdoppelt. Das heisst
sich wieder in die Zeiten der tiefen
kann mir nicht vorstellen, arbeiten
zu wollen, aber nicht zu dürfen. Und
doch bin ich überzeugt, dass der Weg
zurück zum Wachstum wie gehabt
eine Sackgasse ist.
dann: 2031 konsumiert jede Schwei-
Die Krise könnte auch eine Chance
wie heute. Zweimal so viele Autos
prognostiziert, heisst Nullwachstum.
zerin, jeder Schweizer doppelt so viel
sein. Ein Wachstum von 0.1%, wie
sogar Pflicht sei, so wie das heute
denken schaffen? Ich wünsche mir
das nicht nur für mich, sondern für
meine Enkel!
•
9
Ein linker Blick in die grosse Stadt
Lockere Kommentare zu den personellen Veränderungen in Zürichs SP
von Käthi Furrer, Dachsen
Eine Frau zur richtigen Zeit
für ein Führungsamt einfach gut. An
dass ein Regierungsmitglied so lange
In den Tagen von Ende März und
an Parteianlässen und in Wahlkämp-
lässlich bleibt. Wenn man weiss, was
vielen öffentlichen Veranstaltungen,
Anfang April überschlugen sich die
fen (auch für den Regierungs- und
Zürich. Am Wahl- und Abstim-
zig, klug und auf eigene Weise sehr
Neuigkeiten über die SP der Stadt
mungssonntag vom 29. März ge-
wann Corine Mauch das Rennen ums
Stadtpräsidium. Und dies mit einem
grossen Abstand auf die freisinnige
Kathrin Martelli. Der Jubel in der
SP war gross. «Eine Frau zur richti-
den Ständerat) erlebte ich ihn als wit-
charmant. Aber ich war manchmal
auch froh, nicht zu seinen politischen
Gegenspielern zu gehören. Die hatten
meist nichts zu lachen.
Zeit durchhält und dabei gut und veres einen alles kostet und wozu man
bereit sein muss: Hut ab. Ich gönne
Bobby schon jetzt das verdiente ruhi-
gere Leben, dem er entgegenblicken
kann und wünsche ihm ein gutes letztes Jahr als Gesundheits- und Umweltchef.
«Zürich braucht keine Königin, Zü-
Esther Maurer wird beim Rücktritt
vermitteln kann.», schreibt der Tagi
haben, insgesamt 24 Jahre in der städ-
gen Zeit», titelte der Tages-Anzeiger
rich braucht eine Persönlichkeit, die
rund um ihren Wahlerfolg zeigte sich
weiter in seinem Bericht über die Wahl
tischen Politik, da sie vorher ebenso
Persönlichkeit sei Corine Mauch. Ich
re die Polizei in Zürich zu führen ist
auf der Frontseite. In den Interviews
Corine Mauch gewandt und selbstbewusst, aber nie überheblich. Überhaupt fand ich ihren ganzen Auftritt
gut gelungen und sympathisch. Die
ausserhalb Zürichs wenig bekannte
Frau wurde damit quasi über Nacht
schweizweit zu einem Begriff. Zum
Sieg bei der Wahl haben ihr der gute
Leistungsausweis und der Zwist im
(bröckelnden) Bürgerblock geholfen.
Mit Corine Mauch wird sich wohl die
Führung in der Stadtregierung verän-
der neuen Stadtpräsidentin. So eine
freue mich, von der Landschaft aus
wegen seines Führungsstils kritisiert:
zu forsch, zu laut, zu machohaft. Solches Verhalten mag in manchen Situ-
lang im Gemeinderat war. Zwölf Jahfür ein SP-Mitglied kein Honigschle-
(in der wir von solchen Wahlsiegen
cken. Konflikte nach innen und aus-
an der Spitze der Regierung Zürichs
braucht viel Mut und Standvermögen,
nur träumen können) die erste Frau
in ihrem Amt bald wirken zu sehen.
Und ich drücke ihr die Daumen, wünsche ihr Mut, Glück und Erfolg in der
Politik. Und natürlich viel Rückhalt
in der Partei.
dern. Der noch amtierende Elmar Ledergerber wurde immer wieder mal
zwölf Jahre im Stadtrat hinter sich
sen lassen sich nicht vermeiden. Es
die Verantwortung als Polizeivorsteherin in der grössten Schweizer Stadt
zu tragen. Beides hat Esther Maurer
immer wieder bewiesen. Nach der
Zeit im Stadtrat bricht sie zu neuen
Ufern auf. Von ihr werden wir also
später in anderem Zusammenhang
Zwei Bestandene treten in einem
wieder hören.
Jahr zurück
ationen zugetroffen haben, ihn aber
Bobby Neukomm und Esther Maurer
18 Jahre Parteipräsident
mehr als ungerecht. Elmar Lederger-
antreten. Bobby hat dann 20 Jahre
Und schliesslich noch Koni Loepfe.
reicht. Ich kannte und kenne ihn als
schiedliche Departemente geführt,
sidium ab. Heutzutage macht es ihm
ne» Stadt. Und Leidenschaft finde ich
ten Zeiten mitgeprägt. Es ist selten,
Partei so lange Zeit zu führen. Koni,
darauf reduzieren zu wollen, wäre
ber hat viel für Zürich getan und erleidenschaftlichen Kämpfer für «sei-
werden im Frühling 2010 nicht mehr
als Stadtrat hinter sich, zwei unter-
die Stadtpolitik in guten und schlech-
Er gibt nach 18 Jahren das Parteiprä-
niemand mehr so schnell nach, eine
10
der seine eigene Person kaum je von
geschafft, seine Schäflein zusammen-
gratuliere ihm und freue mich, dass er
Es hat brave und widerspenstige da-
tor des «P.S.» erhalten bleibt.
sich aus in den Vordergrund gestellt
zuhalten. Und die Herde ist ja gross.
seines Rücktritts viele mediale Lor-
bei, pflegeleichte und anspruchsvol-
viel mit ihm zu tun gehabt, kannte sei-
sicherer Hand (und klaren Worten)
hat, bekam nach der Bekanntgabe
beeren. Zu recht. Ich habe persönlich
ne Positionen und seine Art, diese zu
vertreten. Vom Menschen Koni Loe-
pfe wusste ich allerdings recht wenig.
Umso lieber las ich das ganzseitige
Interview mit ihm im Tagi vom 4.
April, wo er im Redaktionsbüro des
«P.S.» zudem gross abgebildet war.
Ein gutes Foto übrigens, weil es Koni
le. Koni kennt sie alle und hat sie mit
sozusagen über Berg und Tal geführt.
Verjüngung, Veränderung,
Neuaufbruch
andere ein bisschen antreiben, je nach
In Zürichs SP ist also einiges los. Die
hingestellt, wenn der böse Wolf kam.
Lebensphase vor sich. Für die Nach-
Mal musste er einige bremsen, mal
dem. Aber immer hat er sich vor sie
Oder sonst ein paar Schakale in der
Nähe waren.
zeigt, wie er leibt und lebt, im Pulli
Bei seiner politischen Arbeit hat Koni
sich den bunt überlagerten Schreib-
seine Zeitung als wichtiges Instru-
mit hochgekrempelten Ärmeln, vor
Loepfe es geschickt verstanden, auch
tisch, auf dem Gesicht ein leicht iro-
ment zu nutzen. Obwohl das «P.S.»
auf die interessanten Fragen über
hat, kamen die anderen Blätterma-
nisches Lächeln. Seine Antworten
Politisches und Persönliches waren
rundherum authentisch, sprich Koni
war darin überall sofort erkennbar.
Aber noch ein Wort zu seiner Präsidialzeit. Er hat es in all den Jahren
uns als Herausgeber und Chefredak-
eine vergleichsweise kleine Auflage
cher nicht darum herum, es zu lesen.
Dort stand nämlich unter anderem
auch immer, was der SP-Präsident zu
sagen hatte. Die SP hat Koni viel zu
danken. Auf die politische Bilanz in
seiner Amtszeit kann er stolz sein. Ich
neue Stadtpräsidentin hat eine strenge
folge für Bobby und Esther im Stadtrat werden schon zahlreiche Frauen
und Männer gehandelt. Es wird mit
Sicherheit einen spannenden Wahl-
kampf geben. Den Parteipräsidenten
wollen zwei junge Frauen im Tandem
ersetzen:
Gemeinderätin
Reimann und Kantonsrätin Andrea
Sprecher. Die Latte ist für alle hoch
gesetzt. Auf der anderen Seite ist
die Ausgangslage viel versprechend.
Blutauffrischung allenthalben. Ich
bin gespannt auf die Zukunft der SP
in der grossen Stadt.
SP-Parolen zur Abstimmung vom 17. Mai 2009
Kantonale Vorlage:
JA
zur Volksinitiative „Halbstündliche S-Bahn für alle“
Eidgenössische Vorlagen:
JA
zur Komplementärmedizin
NEIN
zu den elektronisch gespeicherten biometrischen Daten
im Schweizer Pass
Beatrice
•
11
SP lanciert Kampf für die steuerliche Entlastung von Familien
und mittleren Einkommen
von Hedi Strahm, SP-Kantonsrätin
Der Zürcher Kantonsrat hat einem
Budget. Welche
Steuerpflichtigen
Von Steuerabzügen profitieren aber
Namen des «Steuerwettbewerbs» sol-
beitragen, wird im Steuergesetz de-
derabzug ist unsozial, weil hohe Ein-
nicht, wie viel der Kanton einnimmt,
mehr Steuern sparen. Jedes Kind kos-
neuen Steuergesetz zugestimmt. Im
aber welchen Anteil an diese Steuern
len den ganz Reichen die Steuern ge-
finiert. Das Steuergesetz regelt also
steuer-Kantone abwandern. Die ganz
sondern wer welchen Anteil an diese
senkt werden, damit sie nicht in TiefReichen profitieren, die Ärmsten er-
halten einige Franken und der Mittel-
Steuereinnahmen dran zahlt. In diesem Gesetz geht es um die Vertei-
einmal mehr die Reichen. Der Kin-
kommen wegen der Progression viel
tet aber gleich viel, egal ob es reiche
oder arme Eltern hat.
lungsfrage.
Der SP Gegenvorschlag beinhaltet 3
nen das Referendum ergriffen. Die
Verschiedene Studien belegen es.
steuer wird die oberste Progressi-
nicht nur, sondern wird den Stimm-
keinen positiven Einfluss auf die
behalten. Die mittleren und tiefen
stand muss die Umverteilung zahlen.
Die SP hat zusammen mit den Grü-
SP bekämpft dieses Steuergesetz aber
berechtigten mit dem konstruktiven
Referendum ein gerechteres Modell
vorschlagen.
Der Kanton Zürich bietet eine sehr
hohe Standortqualität an: Schöne Le-
bens- und Wohnräume, eine perfekte
Verkehrsanbindung, ETH, Universität und Fachhochschulen, ein grosses Kultur- und Freizeitangebot und
einen umfassenden Service Public.
Diese hohe Lebensqualität ist unser
Steuersenkungen für Reiche haben
Wirtschaft im Land. Die zusätzlichen
Ersparnisse der sehr Reichen fliessen
nur zu einem kleinen Teil wieder in
den Wirtschafts- und Finanzkreislauf
in der Schweiz zurück. Anlagen im
Ausland und eine höhere Sparquote
sind die Folge. Um die Wirtschaft
zu stärken, muss der Staat hingegen
nachhaltige und zukunftstaugliche
Investitionen tätigen und er muss die
Kaufkraft der breiten Bevölkerung
stärken. Stattdessen kommt der Mit-
wahrer Standortvorteil. Die vielen
telstand immer mehr unter Druck. Die
sen, dass eben diese Qualitäten auch
kosten für Kinder und vieles mehr
neu zugezogenen Reichen beweiwirklich nachgefragt werden. Bei uns
finden reiche Leute diesen wahren
Luxus und auch noch günstige finanzielle Verhältnisse vor. Die Diskussi-
on über den «Steuerwettbewerb» soll
Kernpunkte. Bei der Einkommens-
onsstufe, der sogenannte 13er, beiEinkommen werden entlastet. Die
Vermögenssteuer bleibt analog zu
heute bestehen. Der unsoziale Kinderabzug wird durch eine Kindergutschrift ersetzt. Mit dem SP-Modell
wird der Abzug auf dem steuerbaren
Einkommen durch eine Gutschrift
von 850 Franken pro Kind auf dem
Steuerbetrag (einfache Staatssteuer)
ersetzt werden. Das ist fairer, weil so
alle gleich viel erhalten, egal wie viel
die Eltern verdienen.
Mieten, Krankenkasse, Ausbildungs-
Unter der Adresse www.steuerstra-
schmälern das Budget und die Löhne
einen Steuerrechner aufgeschaltet.
sigen wirtschaftlichen Aussichten be-
(bisher, Regierungsrat, konstruktives
sind kaum gestiegen. Die wenig rolasten die Menschen noch mehr.
tegie.ch hat die SP Kanton Zürich
Dort können die drei Steuermodelle
Referendum der SP) anhand eigener
Zahlen berechnet werden. Dort sind
nur von der Tatsache ablenken, dass
Um den Mittelstand finanziell zu
men entlastet werden sollen.
lich. Statt die Kaufkraft des Mittel-
Wie viel der Kanton Zürich für einen
die Wirtschaft zu stützen, erhalten
nen die Stimmberechtigten des Kan-
Millionen Franken. Neben der Strei-
Steuergeschenken für die höchsten
einmal mehr die höchsten Einkom-
gut funktionierenden Kanton und für
umweltfreundliche, zukunftsgerich-
tete Investitionen ausgeben kann und
wie hoch der Steuerertrag dafür sein
muss, bestimmt der Kantonsrat im
stärken, ist das neue Gesetz untaug-
standes zu stärken und somit endlich
die Superreichen noch einmal viele
chung der obersten Progressionsstufe
für Einkommen und Vermögen, werden auch die Kinderabzüge erhöht.
auch weitere Informationen und ein
Unterschriftenbogen
aufgeschaltet.
Die SP muss nun bis Ende Mai 3000
Unterschriften sammeln. Dann kön-
tons Zürich an der Urne zwischen
Einkommen und Vermögen und einer
Entlastung für die breite Bevölkerung
wählen.
•
12
Wo ist der Wurm NICHT drin?
Madige Ausführungen von Elsbeth Keller
Made = Insektenlarve
Da liest eine nicht des Englischen
mächtige Made auf einer Verpackung
„Made in China“.
„Wow, die hat es aber weit gebracht“,
ten. Ich hatte mich nach den Wün-
schen der Enkelkinder erkundigt. Sie
zu erfüllen, sollte mir eine Freude
sein. Leuchtende Augen unter dem
Weihnachtsbaum lassen jedes Grossmutterherz höher schlagen.
sagt sie zur Kollegin. So oder ähn-
Unsere beiden Enkelinnen befinden
hörte. Das Wortspiel ausführlicher
sie gehen auf im emsigen Puppen-
lich der Witz, den ich vor Jahren mal
sich zur Zeit in der Rosa-Phase. Und
bearbeitet hat Franz Hohler in sei-
spiel. Ihre Lieblinge sollen alles ha-
kong“.
ist - möglichst noch schöner. So z.B.
ner Kurzgeschichte „Made in Hong-
Maden sind Insektenlarven. Wer sol-
che Tierchen zum Beispiel auf ei-
nem vergammelten Hundeknochen
antrifft, spricht allenfalls von Würmern. Der Wurm ist da wortwörtlich
drin! Wird die Redewendung in übertragenem Sinn gebraucht, ist auch etwas faul an der Sache.
Aber zurück nach China: Meist dis-
kret an einer Ecke aufgeklebt finden
wir immer häufiger beim Auspacken
eines eben erstandenen Artikels ein
Kleberchen mit dem Aufdruck „Made
in China“. Englischkönner lesen da
„Meïd in Tscheina“ und was das be-
deutet - na ja, das weiss ja eigentlich
jeder und jede ...
te, die diesen Ausführungen zu Grunde liegt:
Es war einige Wochen vor Weihnach-
Wenige Tage zuvor hatte ich mich
über unseren Gemeindepräsidenten
gefreut. Auf eine Anfrage gemäss §
51 des Gemeindegesetzes beteuerte
er, dass bei uns sowohl bei der Bestel-
lung von Materialen für den Strassen-
einen rosaroten Schlitten (der eigene
auf faire Produktionsbedingungen
ist „nur“ ein Davoser aus Holz) und
einen ebenso gefärbten Wickelbeu-
bau, wie beim Kauf von Computern
geachtet werde. Anschliessend machte er die Gemeindeversammlung dar-
tel (keine graue Freitagstasche, wie
auf aufmerksam, dass auch wir alle
Windeln, Nuggis usw. benützen).
sollten, woher die Dinge (z.B. Spiel-
die Eltern sie für den Transport von
Also stürzte sich Grossmutter in den
Vorweihnachtsmarkt. Die Unternehmung wurde zur Tournee durch Winterthurs Spielwarengeschäfte. Nach
dem alle richtig gefärbten Wunschobjekte inspiziert waren, lag auf der
uns beim Einkaufen kundig machen
sachen) kommen und wie sie hergestellt werden. Super fand ich das. Nur
kam es mir erst nach der GschänkliTour wieder in den Sinn.
Hand, welche den Kinderträumen
Alternative: Sägele, lisme...
pinkrosa leuchtende Plastikschlitten
Na ja - die Mädchen freuten sich sehr
Na ja, sie muss ja nicht MIR gefallen.
sche Infiltration sind sie noch etwas
wusstsein hohnsprechenden Verpa-
versuch ich es bei Gelegenheit mal
am meisten entsprechen. Eben: der
und die gleichfarbige Wickeltasche.
Verärgert über die jedem Umweltbe-
ckungen (und auch weil die Dinger so
bat ich um Entfernung der aufwendi-
Hier die madige und wahre Geschich-
Dass MIR das passieren
musste!
ben, was auch ihren „Mamis“ wichtig
meine Tragkapazität weit übertrafen)
Einkaufsfreuden und -nöte
sisch-madigen Kleber.
gen Umhüllungen. Dies wurde ohne
Wimperzucken von der zuvorkommenden Verkäuferin erledigt. Alle
meine Einkäufe hatten danach Platz
in zwei Tragtaschen. Zu Hause muss-
te ich meine Eroberungen nochmals
begutachten. O Schreck! Da fiel mein
Auge doch prompt auf einen chine-
über die Bescherung. Für ideologi-
gar klein. Oder doch nicht? Vielleicht
- als Vorarbeit für die geplante Einmischung in ihre Wunschlisten. Nur:
Auf sicher gehen können wir wohl
nur, wenn die nächsten Geschenke
Eigenprodukte sind - also sägele,
male, lisme, büetze ...
Mit dem Geschenk für den Enkel hatte ich mehr Glück - meinte ich!
13
Chinesische Made, in Frankreich verpackt
Alle fallen mal
rein
Zur Vorbereitung auf den ins Haus
Dass auch andere
stalt eines Geschwisterchens war für
denden Moment das
mit allem nötigen ausgerüstete, also
gessen, ist nur ein
stehenden Familienzuwuchs in Ge-
ihn ein Wickelbäbi vorgesehen. Der
„trinkende“ und durch den richtigen
Ausgang einnässende Paul der BäbiMarke Corolle war schnell gefunden.
Die Texte auf der Verpackung liessen mich vermuten, das Puppenkind
habe das Licht der Welt in Frankreich erblickt. Aufgeschreckt durch
die beschriebene Erfahrung, pirschte
ich mich kürzlich in die Bäbiecke
des im Advent aufgesuchten Spiel-
warengeschäfts. Sofort erkundigte
Leute im entschei-
Hinterfragen
ver-
billiger Trost. Das
lange Suchen nach
einem ganz besonderen Anforderungen
genügenden
elektronischen Gerät führte einen auf
fair Trade Eingeschworenen (keine
Produkte, die unter
unmenschlichen, gesundheitsschädi-
Fazit: Korrektes Einkaufsverhalten
den und sicher nichts in Kinderarbeit
fahrungen zeigen mir, dass sektiereri-
sich eine Verkäuferin nach meinen
genden Bedingungen hergestellt wer-
das Erzeugerland von Paul wissen
Produziertes) schliesslich zum Ziel.
Wünschen. Als sie hörte, dass ich
möchte, reagierte sie nicht etwa un-
willig sondern selbst sehr interessiert.
Und auch ihm passierte der böse Lapsus: Nach Erhalt des Wunschobjekts
ist schwierig. Die beschriebenen Er-
sche Ermahnungen an die Adresse der
Mitmenschen schnell zum Eigengoal
werden. Trotzdem: Über den Genos-
stellte er fest „Made in China“.
sen Ledergerber habe ich mich geär-
Einstimmig riefen wir schliesslich
Was kommt denn eigentlich nicht von
„Stadtvater“ Billiguhren aus China
erstaunte es mich nicht. Es gibt nur
der rein und erstehen irgend etwas,
von dort kommen. Dies auch die
an den Tag brächte, dass „der Wurm
Gemeinsam kämpften wir uns durchs
Kleingedruckte auf der Verpackung.
aus „hergestellt in China“. Eigentlich
noch wenige Spielwaren, die nicht
bedauernde Feststellung der Verkäuferin. Mein vorweihnächtlich eingehandeltes schlechtes Gewissen beschwichtigt dies nicht wirklich. Viel-
dort? Wir fallen doch alle immer wie-
bei dem hartnäckiges Nachfragen
drin ist“. Oft merken wir es gar nicht.
Und manchmal ist die Entscheidung
ein echtes Dilemma. Dabei denke ich
nicht nur an den Preis - obwohl Pro-
mehr stehe ich vor einem Dilemma:
dukte aus Billiglohnländern deutlich
oder sie auf fair hergestellte Produk-
Label „Made in Switzerland“. Aber
Wünsche der Enkelkinder erfüllen
te trimmen? Nur noch bei Pastorini
einkaufen? Aber sind dort „Würmer“
alias „Maden“ völlig ausgeschlossen,
resp. ausgesperrt?
weniger kosten als solche mit dem
gerade besonders ausgeklügelte Geräte sind oft nicht mehr aus inländi-
scher oder wenigstens europäischer
Fabrikation erhältlich. Diese würde
sich bei der massiven Preiskonkurrenz nicht mehr auszahlen.
gert. Als auf gutes Image erpichter
zu beziehen, dazu braucht es Naivität
- oder Ignoranz. Zudem ist es schäbig, seinen Gästen solche Ramschware als „Give-away“ zu verpassen.
Wegwerfartikel haben alle schon im
Überfluss. Ein Gutes hatte diese von
den Medien gierig aufgegriffene magistrale „Fehlleistung“: Sie griff ein
gerne verdrängtes Thema auf. Unser
Konsumverhalten ändert sich aber
nur, wenn jeder und jede gründlich
vor der eigenen Türe wischt.
•
14
Die hiesigen GenossInnen rücken näher
zusammen
Es tut sich was im SP-Weinland
von Theo Ammann
Das Wort «Wein»-Land hat diesmal
nicht mit Tränen zu tun. Diese tröpfeln jeweils nach Bezirksrats- und
Bezirksrichterwahlen auf die «Andelfinger Zeitung» nieder, wenn die
Bürgerlichen mit ihrer notorischen
Zweidrittelsmehrheit zum x-ten Male
als Sieger vom Platze gegangen sind.
Im Folgenden bezieht sich aber das
Wörtlein «Wein»-Land echt auf roten
Rebensaft. Damit werden wir nämlich
auf roten Rebensaft anstossen, wenn
der Plan, der gegenwärtig ausgeheckt
wird, Wirklichkeit geworden ist.
Der Status quo durch die
kantonale Brille betrachtet
Ort: Ein anfänglich nach Kaffee und
Gipfeli duftender Raum im Herzen
Rheinaus. Zeit: Ein Märzensamstag
2009. Anlass: Die in unserem Bezirk
zur Tradition gewordene ganztägige Standortbestimmung, wobei es
diesmal auch um ein Stück Standortverschiebung geht. Gast ist der
SP-Kantonalsekretär, der vorerst einmal ein Hämpfelchen Fakten auf den
Tisch legt. Die zürcherische SP leidet
– aber die andern Parteien sind ebenfalls in diesem Spital krank – an einer leichten Form von Schwindsucht.
Alte Kämpen sterben und jüngere
Leute tun sich schwer mit dem Parteieintritt, auch wenn ihr Herz links
schlägt.Ja sogar die Jusos machen da
keine Ausnahme. Hingegen sind die
jetzigen SP-Mitglieder mindestens so
engagiert, wenn nicht gar engagierter
bei der Sache als die Sozis von anno
dazumal. So richtig schlagkräftig
sind die Roten in Zürich, Winterthur,
Uster, und auch in den 25 andern
Gemeinden mit einem nach dem Proporzverfahren gewählten Parlament
können die Unsrigen ein gewichtiges
Wörtlein mitreden.
Einen schwierigeren Stand haben
die SP-Sektionen und -Sektiönchen
in den kleineren Orten, aber es gibt
Mittel, um auch in ländlichen Regionen die rote Kraft zu stärken, und
die heissen: mehr Schulterschluss
auch über die Gemeindegrenzen hinaus und – um Kräfte auch für die
eigentliche politische Arbeit frei zu
machen – die Entlastung von den vereinsrechtlich bedingten Verwaltungsgeschäften. Daher fordert der kantonale Parteivorstand nach gründlicher
Analyse des Status quo auch uns zu
sinnvollen Veränderungen im weinländischen SP-Wesen auf.
Viel Zustimmung vor und
nach den Fischknusperli
Die vom Kantonalsekretär im Verbund mit Käthi Furrer und Markus
Späth vorgetragenen Ideen fallen
bei den in Rheinau versammelten
Standortbestimmer(innen) auf fruchtbaren Boden. Alle vier in unserem
Bezirk wirkenden Einzelsektionen
sind am Sitzungstisch vertreten, und
sowohl die Abgesandten aus Andel-
fingen und Marthalen als auch aus
Rheinau und dem Ausseramt sind
den kantonalen Vorschlägen hold, die
man wie folgt zusammenfassen kann:
In etwa anderthalb Jahren soll es in
unserem Bezirk nur noch eine einzi-
ge vereinsrechtlich organisierte Sektion geben, nämlich eine Bezirkssektion. Schon seit einigen Jahren sind
die allermeisten politischen und kulturellen Anlässe ja auf Bezirksebene
durchgeführt worden, und dies mit
Erfolg. Im übergemeindlichen Sektor
wird sich also nicht viel ändern. Für
die vier bisherigen SP-Ortsparteien
fängt aber eine neue Aera an. Sie geben ihren Vereinsstatus auf und werden zu Ortsgruppen. Gegen aussen
präsentieren sie sich aber weiterhin
als SP Ausseramt, SP Andelfingen,
SP Rheinau und SP Marthalen, kümmern sich wie bisher um Gemeindeangelegenheiten nehmen Stellung vor
Urnengängen, erheben ihre Stimme
anlässlich von Gemeindeversammlungen und machen fleissig Gebrauch
vom berühmten Paragraphen 51. Das
Kassenwesen wird zentralisiert, wobei aber die Ortsgruppen ein grosszügig dotiertes Jahresbudget zugute
haben, über das sie frei verfügen können. Gemeindeabstimmungskämpfe
werden zusätzlich durch die Bezirkskasse finanziert. Damit all dies rund
läuft haben, die Ortsgruppen Anrecht
auf eine Vertretung im Vorstand der
Bezirkssektion.
15
Die an der Standortbestimmung Teilnehmenden sehen den Sinn dieser
Neuerungen ein und lassen sich durch
sie den Appetit auf die im «Salmen»
servierten Fischknusperli durchaus
nicht verderben. Und auch den vor
einem Gemüseteller Sitzenden – sie
sind meist weiblichen Geschlechts
– schmeckt ihr gesundes Mahl vorzüglich. Die neuen Strukturen verheissen ja...
... gute Aussichten in Sachen
Finanzen und Geselligkeit
Aus der Kasse der Bezirkssektion
wird den Ortsgruppen wie schon erwähnt genügend Bares fürs Wirken in
der Gemeinde zufliessen, desgleichen
für die traditionellen Zusammenkünfte wie Bratwurstmähler, Chlausfeiern,
Brunch-Parties etc. Ob die bisherigen
Ortssektionen ihr gesamtes Vermögen
an die regionale Kasse abliefern werden oder ob eine gut betuchte lokale
SP einen gewissen Betrag zurückbehalten kann: diese Frage wird wohl
in den Versammlungen auftauchen,
die im Laufe der nächsten Zeit an der
Thur, am Rhein und am Marthaler
Bach stattfinden werden.
Versammlungen? Es muss sehr deutlich gesagt werden: Bei dem hier im
radiisli Beschriebenen handelt es sich
um Zukunftsmusik. Realisiert werden
kann das Erneuerungsszenario nur,
wenn die bestehenden Ortsparteien
ihr Ja-Wort dazu geben, sonst bleibt
alles beim Alten. Entschieden wird
zu gegebener Zeit an den örtlichen
Generalversammlungen und für den
Fall, dass anschliessend die neue Bezirkssektion aus der Taufe gehoben
werden soll, braucht es dazu ebenfalls ein demokratisch legitimiertes
Verfahren. Im Kästchen, das diesem
Text beigefügt ist, findet ihr – immer
vorausgesetzt, dass die Ortssektionen
zustimmen – einen Zeitplan für das
Erneuerungswerk.
Lob und Tadel aus
fachmännischem Munde
Käthi Furrers und Markus Späths erwachsenenbildnerische Kompetenz
zeigt sich im letzten Teil der Standortbestimmung. Eifrig Papierscheibchen auf Wandplakate klebend setzen
die Teilnehmenden Schwerpunkte für
die künftige SP-Arbeit. Vorher aber
kommt noch ein ebenfalls kompetenter und über den Blick des neutralen
Beobachters verfügender Gast zu
Wort: der fürs Weinland zuständige
«Landbote»-Redaktor Daniel Lüthi.
Er bescheinigt unserer Partei ein seröses und glaubhaftes Auftreten in der
hiesigen Politlandschaft. Die SP Homepage sollte aber schneller aktualisiert und dringend mit weinländischen
Themen angereichert werden. Die in
alle Briefkästen unseres Bezirks gelangende «andere Seite»-Publikation
sei ein gutes Vehikel zur Verbreitung
von SP-Ideen, aber auch hier sollte
noch mehr als bisher Regionales zur
Sprache kommen. Das Mitdiskutieren in den Gemeindeversammlungen
sei wichtig, wobei sich die beteiligten
SP-Leute stets als Parteimitglieder
«outen» sollten. Am Schluss drückt
Daniel Lüthi sein Befremden darüber
aus, dass bei Gemeindewahlen in vielen Fällen der SVP keine Kandidaten
entgegengestellt werden. Aber – und
diese negative Erfahrung haben wir
SPler-innen immer wieder gemacht
– angesichts des herrschenden Majorzsystems, bei dem sich eine 51%Partei eine ganze Behörde unter den
Nagel reissen kann, ist die Rekrutierung von eindeutig chancenlosen SP-
Leuten äusserst schwierig.
Und dann naht das Ende der reich dotierten Versammlung im Geschwindschritt. Ein Dankeschön noch sowohl
an die Adresse der Referierenden als
auch an die andern Parteimitglieder,
die ein rechtes Stück samstäglicher
Freiheit in den Dienst einer wichtigen
Sache gestellt haben, und dann wird
auf erfreuliche Weise minutengenau
die angekündigte 16 Uhr-Schlusszeit
beachtet, denn – es leben die Vaterliebe – ein Prominenter im Saal sollte
seiner Tochter dringend das Familienauto zurückbringen. Anderfalls
müsste sich im fernen St.Gallen eine
Handballmannschaft ohne ihre Torschützenkönigin auf verlorenem Posten abmühen.
•
Zeitplan fürs Erneuerungswerk
29.April 09
Kompetenzerteilung durch die
Bezirks-GV zum Statutenentwurf
für die neue Bezirkssektion
Bis Juni 09
Statutenentwurf
Bis Sept 09
Diskussion in den Ortssektionen
über den Entwurf
Spätherbst 09
Diskussion und Verabschiedung
des Entwurs an einem
a.o.Bezirksparteitag
Winter 09/10
Beschlussfassung an den
Generalversammlungen der
„alten“ Ortssektionen
Frühling 10
Vereinigungs-Parteitag der neuen
Bezirkssektion
(Wenn nicht alle bisherigen
Ortssektionen zustimmen, müsste
eine Sonderlösung gefunden
werden.)
16
Des Rätsels Lösung
verrät Elsbeth Keller
waagrecht:
1 ATOMKRAFTWERKE 15 TONI (Brunner) 19 SUEDANFLUG 20 EI 21 HARMOS 23 AC 24 SH 25 ENORM
26 MIN(ute) 27 EREIFERN 29 SESSELITANZ 32 ARMUT 33 TRIADE 34 KORKEN 36 BB (Brigitte Bardot) 37
IKARU(s) 41 JAHRESENDE 43 LEITER 46 TAU 47 BEN 48 LD 49 LECKEN 50 MONOPOLI 53 GRAESER 57
ERN 58 OSER 59 JEAN 60 KAELBER 62 ULKE 64 HARMONIE 67 BILATERAL 69 RIRI 71 OW 72 (J)UERG 74
USA 75 UTILE 77 ALKMENE 79 NEOR (Nero) 82 SEE 83 SEL(ig) 84 ARE 85 JAEH 86 ING. 87 WB 88 COUCHEPIN
93 ANE 94 OLMA 98 ZAR 99 CHAM 100 HANS 101 AGNES 103 VALIUM 105 MES 106 DUMA 108 UNE 109
ERKANNT 112 BAR 113 REET 114 PAS 115 UETLIBERG 120 SI 122 IP 124 INTERNATIONAL 128 ATLAS 132
FUN 133 KALBERN 137 TIEGEL 138 HA 139 P.S. 140 ANKE 141 BOERSE 144 ORWELL 145 MAI 146 KANSAS
147 VAN 148 NA 149 NW
senkrecht:
1 AUSSTIEG 2 TEHERANREISE 3 ODE 4 MANSARDE 5 KNOEDEL 6 RFR 7 (C)ALMI 8 FURT 9 TG 10
WEINKENNER 11 EINZEL 12 RHEIN 13 KARABINER 14 ERERBT 15 TOFU 16 OS (Otto Stich) 17 NARR 18 ICN
22 MIMI 26 MARDER 28 ETAT 30 SIHL 31 LESE 35 ONKEL 38 KROENUNG 39 RAINER 40 UU 42 ECRU 44 EOS
45 EPI 50 MOHIKANER 51 ORMONI 52 LAIE 54 ALLAH 55 SETTE 56 EREILEN 61 BAUSCHUTT 63 KLAENGE
65 ARMEE 66 OWEN 67 BUECHER 68 AER 70 JEHOVA 73 GR 76 LAPSUS 78 LIANE 80 EWZ 81 OBAMA 89
OASE 90 UMDENKEN 91 HAMPEL 92 JANUAR 95 LAN(g)E 96 ML 97 AI 99 CM 102 SKI 104 UBS 107 AAR 110
NR 111 TG 116 ET 117 TITO 118 LOIRE 119 BAGE 121 JAPAN 122 (F)IFA 123 PUNK 124 INKA 125 NERV 126
NEW 127 LELI 128 ALL 129 THON 130 LAMA 131 SSIW (Albert Wiss) 134 ABS (Alternative Bank Schweiz) 135
BES(onders) 136 NEN 142 OA 143 SA(mstag)
Lösungswort: SCHWARZARBEITER
Die schnellsten Löserinnen und Löser
waren
Heinz Müller - Dachsen, Annemarie
Kosek - Henggart, Hans Eckerli Dachsen, Peter Stäuber - Andelfingen,
Lina Jenni - Rheinau, Elsbeth Reutimann
- Dachsen, Familie Ochsner - Dachsen,
Ursula Güdemann - Hallau, Turi Schöller
- Kleinandelfingen.
Ich freue mich immer über die Eingänge
mit dem Lösungswort. Schön, wenn
euch das Rätseln Spass macht! Mein
Vergnügen besteht im Zusammenbauen
des Wörterbildes und im Austüfteln der
Fragen. Dann also bis im nächsten Winter,
wenn die Abende wieder lang werden.
17
Wir setzen einen roten Farbtupfer an der Andelfinger Jubiläumsdorfet
Am Wochenende vom 15./16. August 2009 wird in Andelfingen das 1250 Jahre Jubiläum gefeiert. Im Zentrum
des Bezirkshauptortes steigt ein Dorffest. Die Vereine, andere einheimische Organisationen und die Parteien
wurden eingeladen, Festwirtschaften und Verpflegungsstände zu betreiben. Nach dem Motto «die SP gibt es
auch im Weinland», hat die Sektion Andelfingen und Umgebung ihre Teilnahme angemeldet. Betrieben wird
ein Aussenstand. Das Angebot wird aus rot getönten, selbst gemixten Drinks mit und ohne Alkohol und aus
hausgemachten (auch irgendwie erröteten) Snacks bestehen. Standort ist die Ecke bei der Apotheke.
Die Festivitäten beginnen für die Bevölkerung von Andelfingen und Kleinandelfingen schon am Freitag, 14.
August (ab 19 Uhr). Am Samstag wird von 10.00 bis frühmorgens um 3.00 Uhr gefeiert und am Sonntag von
11.00 bis 18.00 (vorher - 10 Uhr - ökumenischer Gottesdienst auf dem Marktplatz). Die Organisatoren hoffen
auf viele Festbesucher aus nah und fern.
Wir von der SP Afi wünschen uns viele uns zugewandte Gäste an unserem Stand. Je mehr radiisli-Empfängerinnen und Empfänger uns aufsuchen, umso mehr andere Gäste werden neugierig!
Noch ein Anliegen haben wir:
Wir suchen dringend Helferinnen und Helfer - am Stand, für das Holen von Nachschub und für die Aufräumarbeiten am Montagmorgen. Auch Unterstützung beim Zubereiten der Snacks wäre willkommen.
Wer Zeit und Lust hat, eine oder mehrere Schichten am Stand zu übernehmen und/oder um den Nachschub
besorgt zu sein, kann sich auf der nachstehenden Liste eintragen:
Freitag
19.00 - 21.00
21.00- 23.00
23.00 - ?
Samstag
10.00 - 12.00
12.00 - 14.00
14.00 - 16.00
16.00 - 18.00 18.00 - 20.00
12.00 - 14.00
14.00 - 16.00
16.00 - 18.00
20.00 - 22-00
22.00 - ?
Sonntag
10.00 - 12.00
Name:
Tel.:
Adresse:
Natel:
E-Mail:
Bitte die möglichen/gewünschten Schichten unterstreichen und den Talon möglichst schnell einsenden an:
Elsbeth Keller, im Chloster 7, 8461 Oerlingen - Tel. 052 319 11 37
E-Mail: [email protected]
Auch Angebote für die Mithilfe bei der Zubereitung der Snacks und Bowlen und für das Aufräumen am
Montagmorgen bitte an diese Adresse.
Wir danken allen hilfsbereiten Geistern schon im Voraus ganz herzlich!
18
Forum
Die Welt spinnt!
Am 7. Februar im Wirtschaftsteil des Tagi gelesen: “Basler Syngenta - von Rezession keine Spur. Syngenta verdient
Milliarden mit Saatgut und Schädlingsbekämpfung“. Und nun der Clou: „Ein Golfrasen mit Unkraut ist undenkbar - die
nötigen Vertilgungsmittel liefert ... „ - na, wer wohl?
Haben wir wirklich keine andern Sorgen?
Und am gleichen Tag auf der gleichen Seite: „Die Krise hat die Reichen und Eitlen erreicht. Sie geben deutlich weniger
für Botoxspritzen und Brustimplantate aus.“ Folge: Die plastische Chirurgie boomt etwas weniger. Zitat „Tatsächlich
sind Luxusprodukte stärker von der Krise betroffen als alle anderen Segmente ...“ Mein Kommentar: Der Volksmund
sagt, der Mensch lebe nicht vom Brot allein. Doch viele Menschen dieser Welt haben nicht einmal genügend Brot. Für die
Unersättlichen muss der Belag aber immer noch Kaviar sein.
Diese Leute sollten sich mal Gedanken machen über folgende Aussage des Schriftstellers Heinrich Waggerl (1897 1973): „Vielleicht müssen wir alle ein wenig ärmer werden, damit wir reicher werden“.
Trotz allem darf auch mal gelacht werden
Heinz Bleiker lässt uns an seinem Schmunzeln über zwei kürzlich gehörte Witze teilnehmen:
Auf freiem Feld kommt ein fremder Mann zu einem Wanderschäfer und sagt zu ihm: „Wetten, dass ich die exakte Anzahl
Ihrer Schafe nennen kann! Darf ich mir ein Schaf auslesen, wenn die Zahl stimmt?“ - „Einverstanden“ meint der Schäfer.
- Der Fremde: „Es sind 978 Schafe“ - Schäfer: „Stimmt genau.“ Der Fremde sucht sich ein Tier aus und will gehen. Schäfer: Geben Sie mir das Schaf zurück, wenn ich errate, welchen Beruf Sie haben?“ - Der Fremde: „Einverstanden.“
- Schäfer: „Sie sind Wirtschaftsberater.“ Der Fremde: „Stimmt! Wie kommen Sie darauf?“ - Schäfer: „ Erstens sind Sie
unbestellt gekommen, zweitens haben Sie mir etws gesagt, das ich schon wusste und drittens geben Sie mir jetzt meinen
Hund zurück.“
Und:
Ein Feuerwehrmann rettet über die Leiter eine alte Frau aus dem 6. Stock eines brennenden Hauses. Halb unten beginnt
die Frau heftig zu zittern vor Angst. Der Feuerwehrmann sagt, sie müsse jetzt tapfer sein und auf die Zähne beissen. Da
sagt die Frau: „Ui! Die müssen wir zuerst oben in der Nachttischschublade holen.“
Die Atom-Lobby hat die Frauen entdeckt
Bei einem Besuch im Felslabor Mont Terri, wo bekanntlich getestet wird, ob sich der Opalinuston für ein AtommüllEndlager eignet, begegnete die Berlinerin Stefanie Augter einer mit Helm und Schutzweste ausgestatteten Frau, welche
die Strukturen im Stein vermass und Risse und Löcher notierte. Dabei erfuhr sie, dass ein Viertel der dort Arbeitenden
weiblichen Geschlechts ist. Der NAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) ist dies
wichtig - nicht nur weil die für sie tätigen Frauen ausgezeichnete Geologinnen und Ingenieurinnen sind, sondern weil sie
als begabte Kommunikatorinnen auch als Sprachrohr für die Kernkraft-Industrie dienen sollen.
Studien von Abstimmungsergebnissen zeigen auf, dass bis jetzt vor allem Frauen nein zur Atomenergie sagten. Hätten die
Schweizerinnen alleine bestimmen können, wäre 1979 der Ausstieg beschlossen worden.
19
Es wird angenommen, dass vor allem der weibliche Teil der Bevölkerung zuerst an die Familie denkt und künftige
Generationen vor atomaren Altlasten behüten möchte. Das muss taktisch angegangen werden - finden die AtomkraftBefürworter und eben auch gewisse -Befürworterinnen. Die Physikerin Irene Aegerter sagt: „Wie müssen die Ängste
der Frauen ernst nehmen, über Chancen und Risiken aufklären und sie emotional ansprechen“. Mit Gleichgesinnten
hat sie deshalb die Gruppe „Frauen für Energie“ ins Leben gerufen. Sie lädt Geschlechtsgenossinnen zu Exkursionen
und Experimenten ein - mit dem Ziel, sie vom unverzichtbaren Segen des Atomstroms und seiner Ungefährlichkeit zu
überzeugen. Ursula Haller, Nationalrätin und Gründungsmitglied der Bürgerlich Demokratischen Partei (BDP) bezeichnet
die Sorgen der Atomgegnerinnen als „diffuse Ängste“.
Oft werden wir Frauen als technikfeindlich abgestempelt. Auch wird uns zugeschrieben, dass wir schwergewichtig (zu)
emotional reagieren.
Fazit: Man(n) setzt rational denkende, als Akademikerinnen und Politikerinnen erfolgreiche Frauen ein, um die
Geschlechtsgenossinnen weich zu klopfen.
Frage: Was ist passiert, dass sie sich dafür einspannen lassen?
Meine Überzeugung: Auch Frauen, die nicht verlernt haben,“auf den Bauch zu hören“, können rational denken - und tun
dies auch!
Erfreuliche Feststellung: Es gibt immer mehr Männer, die unsere Befürchtungen teilen, rational überlegend und ihre
Gefühle nicht verleugnend.
Dringender Wunsch: Bis zu den Abstimmungen über neue AKW‘s entwickelt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung
den Weitblick, der die Zukunft späterer Generationen einbezieht. Sie wünscht ihren Nachkommen von ganzem Herzen
alles Gute und steht somit offen ein für ihre Emotionen.
Redaktioneller Hinweis:
Die Forum-Seite steht allen radiisli-Leserinnen und -Lesern offen. Wir freuen uns auf spontane Beiträge. Der nächste
Redaktionsschluss ist am 4. August 2009.
radiisli Impressum
Herausgeberin:
SP Bezirk Andelfingen
PC 84-20975-9
erscheint viermal jährlich
Redaktion:
Elsbeth und Jürg Keller
Kloster 7
8461 Oerlingen
Tel & Fax: 052 319 11 37
e-Mail: [email protected]
Druck:
Unionsdruckerei Schaffhausen
SP - Termine
Montag, 27. April
SP Bezirk
Transpikreation bei Käthi in Dachsen
Mittwoch, 29. April
SP Bezirk
Freitag, 1. Mai
Parteitag im Kirchgemeindehaus in
Andelfingen
SP Bezirk
Umzug in Schaffhausen
16./17. Mai
Abstimmung
Mittwoch, 1. Juli
SP Marthalen, Andelfingen, Rheinau
Sommerabend-Veranstaltung
14., 15. und 16. August
SP Andelfingen
Beiträge in dieser Nummer:
Theo Ammann, Käthi Furrer, Beatrice
Güntert, Elsbeth Keller, Jürg Keller,
Eveline Kunz, Hans Peter Ochsner, Markus Späth, Hedi Strahm
Donnerstag, 14. Sept.
Kontaktadressen der SP-Sektionen des
Bezirks Andelfingen:
26./27. September
Abstimmung
Samstag, 7. November
SP Bezirk
Bildungstag in Dachsen
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SP Andelfingen:
Elsbeth Keller, Oerlingen
052 319 11 37
SP Ausseramt:
Beatrice Güntert, Feuerthalen
052 659 36 57
SP Marthalen:
Eugen Staub, Marthalen
052 319 20 46
SP Rheinau:
Ueli Meier, Rheinau
052 319 31 76
PP
8447 Dachsen
Stand an der Dorfet Andelfingen
SP Ausseramt
Politpalaver
SP-Mitglieder erhalten für alle Veranstaltungen eine persönliche
Einladung.
…und das zum Schluss: