Ausgabe Februar 2012 >

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Ausgabe Februar 2012 >
Da s Schweizer Schneesportmaga zin
Doppelzimmer:
Ursina Haller und Nadja Purtschert
Februar 2012
CHF 8.–
180° um . . . :
Michel Bonny
daniel albrecht:
BOTSCHAFTER
www.snowactive.ch
Editorial
s
t al
JetzatisGr oad im
.
nl
Dowp-Store
Ap
Einen Moment bitte!
W
ährend ich diese Zeilen schreibe, neigt sich das für
die Schweizer wenig ertragsreiche «Adelboden»Wochenende dem Ende zu. Besser machen es die
Damen. Fabienne Suter feiert in Bad Kleinkirchheim ihren vierten
Weltcupsieg, Langläufer Dario Cologna zum dritten Mal die Tour
de Ski.
Skicrosser Alex Fiva holt in St. Johann seinen ersten Weltcupsieg. Die Bündnerin Sina Candrian ist mit dem zweiten Platz am
hochklassigen O’Neill Evolution in Davos im Big Air eine Winnerin
an diesem Wochenende. Unsere kleine Schweiz beschäftigt aber
in diesen besagten Tagen noch ganz andere Dinge: Zum Beispiel
die unendliche Geschichte um den FC Sion und die damit verbundene offenkundige Überforderung von FIFA und Schweizer
Fussballverband. Und da wäre noch die unsportliche Geschichte
um den Präsidenten der Schweizer Nationalbank.
Da gerät das «Winterchaos in den Bergen – liegen am Montag
vier Meter Schnee» (Titel auf Blick online vom 8. Januar) schon
fast wieder in den Hintergrund. Noch vor Monatsfrist haben wir
uns besorgt gefragt: Findet in den kommenden Monaten überhaupt ein Winter statt? Die Bilder aus den Skiregionen sind eindrücklich. In den ersten Januartagen monierten viele Skistationen bereits den Überfluss an Schnee. Gut haben wir die
Möglichkeit, uns selbst Einhalt zu gebieten und auch mal sich und
anderen sagen: Einen Moment bitte!
Es ist doch viel schöner, sich auf andere zu Dinge zu konzentrieren. Zum Beispiel auf Wintersportferien. Unser Tipp: Gehen
Sie doch einmal auf eine Skitour. Unsere auf Skitouren spezialisierten Autorinnen Christine Kopp und Rita Gianelli führen uns
über mehrere Seiten durch verschiedene Tiefschneeabenteuer,
geben Tipps und verraten Tricks.
Lassen Sie sich in dieser Ausgabe auch in die (neue) Welt von
SNOWstar entführen. SNOWstar ist ein internationaler Nachwuchswettbewerb, der vor Jahresfrist vom Europäischen Skiverband ins Leben gerufen wurde. Botschafter dieses Nachwuchsrennens mit Austragungen in Österreich, Italien und der Schweiz
ist übrigens der Walliser Skicrack Daniel Albrecht.
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre, vor allem aber
auch einen weiterhin kalten Winter mit tiefverschneiten Wintersportorten.
Joseph Weibel
Chefredaktor Snowactive
[email protected]
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(ANS0IERENs3PÏCIALISTE2ACINGs%NVOID@ARTICLESDESPORTs4ÏLÏPHONEs7EBSHOPsWWWHANSPIERENCH
S n owact i v e feb ru ar 2 012
1
Snowactive
februar 2012
Daniel Albrecht:
Der Botschafter
für Skirennen mit
g r o ss e m S P A S S ­
FAKTOR .
Emmi SNOWstar Serie: Die etwas
andere Wettkampfserie mit Bewerben
in ­Österreich, Italien und der Schweiz
hat mit Daniel Albrecht auch einen
prominenten und glaubwürdigen
Botschafter gefunden.
42
Rubriken
I n h a lt
Augenblick4
Meine Meinung
25
Hands-up38
Gipfeltreffen56
Medizin62
Schlusspunkt64
8Doppelzimmer:
Ursina Haller und Nadja Purtschert
12 Andreas Wenger:
Interview mit dem Swiss-Ski Direktor
16 Breitensport:
Juskila
22 Ausbildung:
Coaching Inside III
s
t al
JetzatisGr oad im
.
nl
Dowp-Store
Ap
6Florence Koehn:
Frau mit Kopf und Geist
30 Skitouren am Comersee
Da s schweizer schneesportmaga zin
Doppelzimmer:
Ursina Haller und Nadja Purtschert
Februar 2012
CHF 8.–
180° um . . . :
Michel Bonny
S nowacti ve
36 Patrouille des Glaciers:
Es zählt nicht nur die Kondition
f EbRuAR 2012
42 Emmi SNOWstar Tour:
Die etwas andere Wettkampfserie
daNiel alBreCHt:
BotschaFter
www.snowactive.ch
Titelbild:
Daniel Albrecht – prominenter Botschafter der
EMMI Snowstar Tour
­Serie: «Es wird der
schnellste, beste und
coolste Skifahrer
gesucht!»
Foto: Erik Vogelsang
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3
Foto: Keystone
au g e n b l i ck
5000 Meter beträgt die Distanz, ehe die
Läufer der Tour de Ski vor der grössten
Herausforderung stehen – der 500 Meter
hohen Rampe zur Alpe Cermis. Da wird
die Tour de Ski zur «Tortour de Ski». Diese Königsetappe ist das Pendant zum Aufstieg auf den Mont Ventoux an der Tour de
France. Jürg Capol und der ehemalige
norwegische Langläufer Vegard Ulvang
haben in Anlehnung an den Radklassiker
2006 die Tour de Ski ins Leben gerufen.
Die diesjährige T(ort)our wurde zum dritten Mal von Dario Cologna gewonnen –
oder um die Triplette um die Zahl «5» zu
komplettieren: das entspricht 50 Prozent
aller bisherigen Austragungen.
4
Sn owactive f e b ruar 2012
au g e n b l i ck
S n owact i v e fe b ruar 2 012
5
FLORENCE KOEHN
Frau mit Kopf
und Geist
Lange blieb das Swiss-Ski-Präsidium
eine Männerbastion. Mit der Wahl
von Florence Koehn hat das weibliche
Geschlecht Einzug in das bisher von
durchaus nicht frauenfeindlichen
Männern dominierte Gremium gehalten. Nach dem Weggang von Pirmin
Zurbriggen gab es keine Nachfolgerschlacht, sondern eine willkommene
Möglichkeit, eine Lücke zu schliessen, indem man eine Frau für die Leitung der Interregio West vorschlug.
> Text: Aldo-H. Rustichelli
> Foto: Gérard Berthoud
E
ine elegante Mischung aus weiblichem Charme und Energie, gepaart
mit Effizienz: so wird Florence Koehn
von denen beschrieben, die sie gut kennen.
Sie kann mit Differenzen umgehen und
pflegt die Details. Florence Koehn hat viele Projekte mit innovativen Ideen und ist
an vielen Fronten aktiv. Im Laufe unserer
Unterhaltung nehmen die ersten Eindrücke schnell Form an. Ihr Handschlag ist
kräftig, ihr Augenkontakt direkt und ihr
Lachen ansteckend. Sie ist zweifelsohne
eine Frau mit starkem Charakter. Die Lausannerin stammt aus einer Rochat-Familie mit Wurzeln in der Vallée de Joux. Ihr
Vater ist Fürsprecher, freisinniger Demokrat und Oberst im Militär – wie es sich für
die gutbürgerliche waadtländische Gesellschaft gehört. Florence Koehn ist Ökonomin, eine schlagkräftige wie es scheint.
Ihre beiden Brüder sind Fürsprecher. Es
lag also für sie nahe, den juristischen Bann
der Familie zu brechen. Dank einem Abschluss in Betriebs- und Volkswirtschaft
an der Uni Lausanne und einem Diplom am
Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien sowie einem Bankpraktikum
weist sie eine ausgewogene und ehrgeizige Ausbildung vor. «Ohne den Schritt in die
Vermögensverwaltung gehen zu wollen»,
betont die Betriebswirtschafterin. Tolerant
gegenüber ihren Mitmenschen, pflegt sie
einen gesunden Humanismus. Sie be-
6
herrscht die Kunst des Überzeugens durch
geschickte Kommunikation und weiss sich
mit kompetenten Menschen zu umgeben.
Die Unermüdliche Arbeiterin. Florence
Koehn ist Mutter von drei Kindern, allesamt alpine Skifahrer mit unterschiedlichem Erfolg. Der jüngere ihrer zwei Söhne
weilt zurzeit in Brig. Dort besucht er das
nationale Leistungszentrum, bei dem Florence Koehn seit 2007 im Stiftungsrat sitzt,
nachdem sie zum Gelingen des Projekts
viel beigetragen hatte. Ihr zweiter Sohn,
auch er ein erfolgreicher Ex-Skirennfahrer, pflegt nun das freie Skifahren. Während dem ihre Tochter Anne-Sophie, einst
erfolgsversprechende Skifahrerin, den
Wettkampf nach einem erlittenen Kreuzbandriss an einem Knie aufgeben musste.
Damals stand sie mit beiden Skispitzen im
Weltcup. Zurzeit weilt sie in Colorado, wo
sie selbstverständlich als Skilehrerin
arbeitet und gleichzeitig studiert und auf
dem besten Weg ist, eine gelungene Umschulung mit erfolgsversprechender Zukunft zu absolvieren. Ohne Überheblichkeit, aber mit Überzeugung, hat sich die
Familie Koehn unermüdlich für die Verbesserung der Zukunftsperspektiven des
Ski-Nachwuchses eingesetzt – in erster
Linie in der Westschweiz. So sehr, dass
die Laufbahn der ersten im Präsidium
gewählten Frau einem Slalomparcours
gleicht – Riesenslalom, versteht sich! Mal
abwechselnd ironisch und inspiriert, weiss
die vielfältige Skifahrerin, welche auch
Skating liebt und oft am Col des Mosses
anzutreffen ist, dass sich Swiss-Ski über
die Klubs definiert. Als Präsidentin von
Ski-Romand hat sie bereits viel zum Erfolg
des Verbands beigetragen.
Verstehen und erschaffen. Familiäre Tradition verpflichtet – Florence Koehn hat
von ihrem Vater die Liebe zum Dienst an
der Gesellschaft geerbt. Sie arbeitet mit
Empathie, ohne je die Ergebnisse zu erzwingen. Der ehemalige Sponsoring-Chef
bei Ski-Romand, Philippe Cottet, ist voller
Lob für die Waadtländerin. Sie besitze ein
seltenes Charisma und strahle eine Kraft
aus, die jener einer Priesterin in nichts
nachstehe. Sie bewirkt eine Art Ambiente
durch konstruktive Aktionen. Im Grossen
und Ganzen hat Florence Koehn nichts
mehr zu beweisen. Ihr erschaffender Geist
zwingt sie jedoch immer wieder, neue Herausforderungen anzunehmen. Und das
nicht nur auf sportlicher Ebene. Dank
ihrem vielfältigen Wissen wurde sie kürzlich in die Finanzleitung eines jungen
Unternehmens befördert. Allem Anschein
nach wird sich das KMU mit dreissig Mitarbeitern schnell entwickeln. Die von allen
respektierte Frau ist eine unermüdliche
Arbeiterin. In ihrem Gepäck hat sie keine
Sn owactive Fe b r ua r 2012
FLORENCE KOEHN
wirklich kartesische Methodologie. Eher
ein natürliches Wissen, mit dem sie den
Verband Ski-Romand auf sichere Gleise
gestellt hat, bevor Sie das Zepter an Pierre
Kaufmann übergab. Die Zukunft unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten, die in
den Köpfen oft zu allgegenwärtige Vergangenheit zu entstauben und mit alten
Gewohnheiten aufzuräumen, das ist für
Florence Koehn reiner Menschenverstand.
Die grosse Maschine Swiss-Ski. Als Florence Koehn für die Interregio West (SkiValais, Ski-Romand und Giron Jurassien)
zu Swiss-Ski kam, stellte sie schnell fest,
dass sie ihr Wissen ins Getriebe einer
grossen Maschine gesetzt hatte. Seit über
zehn Jahren multidisziplinär ist die Dachorganisation des Schweizer Schneesports
dazu verurteilt, die Attraktivität zu pflegen.
Von ihren Kollegen sehr gut empfangen,
begriff die neugewählte Frau schnell, dass
Swiss-Ski wie ein Unternehmen geführt
wird. Unter dem bekannten und heute
anerkannten Präsidenten Urs Lehmann
sprechen alle dieselbe Sprache. Bleibt nur
noch einen kleinen Teil des administrativen Staffs dazu zu bringen, veraltete Automatismen abzulegen. Und natürlich muss
auch ab und zu neue Energie eingebracht
werden. Wie ein hungriger Riese muss
Swiss-Ski immer wieder mit neuen Ideen
gefüttert werden. Präsidium-Mitglied zu
S n owact i v e Feb ru ar 2 012
werden ist eine Sache, es zu bleiben eine
andere. Wichtig ist vor allem, die Leute bei
der Stange zu halten. Die Erfolge der Athleten allein sind nicht unbedingt überzeugende Argumente. Es braucht auch ein
gepflegtes Image, damit die Entfaltung der
verschiedenen Sektoren in Gang bleibt.
Dazu gehört auch eine noch bessere Hervorhebung des Skisports als Volkssport.
Im Stil einer Erbauerin. In einem Land mit
vier Landessprachen ist natürlich nichts
einfach. Die Empfindsamkeiten variieren,
obwohl eine grosse Anzahl Schweizer und
Schweizerinnen eine innige Verbundenheit
mit dem Skisport und den Athleten verbindet. Insbesondere, wenn diese zuoberst
auf dem Podest stehen. An einem Tag als
König gefeiert, am anderen als Verlierer
verpönt. So reagiert das gute Volk – undankbar. Im Gegensatz zu Österreich wird
der Skisport hierzulande nicht mehr als
wahre «Religion» gepflegt. Die Glut ist
etwas erloschen in den Schweizer Wohnstuben. Um dies zu ändern ist Kommunikation enorm wichtig. Das Erbauen eines
Sportverbands ist ein kontinuierlicher Vorgang. Das weiss Florence Koehn. Sie weiss
auch, dass man Menschen nicht schubladisieren kann. Als Präsidium-Mitglied hat
der Dialog mit der Basis Priorität. Urs
Lehmann hat in diesem Sinn eine Neuerung eingeführt als er die neuen Präsiden-
Florence Koehn, eine Frau mit Charme
und Durchsetzungswillen im
Swiss-Ski-Präsidium.
ten der Regionalverbände nach Bern
einlud. Dadurch, dass er den quasi ehrenamtlichen Verantwortlichen eine Identität
gab, wird das Image von Swiss-Ski besser
verbreitet. Paternalismus kommt nicht in
Frage. Aber eine starke Präsenz der Dachorganisation kann nur von Vorteil sein.
Genauso wie die Athleten, müssen sich das
administrative und mehr noch das finanzielle Ressort entwickeln. Ziel muss sein,
im Dienste der unzähligen Mitglieder zu
stehen und nicht umgekehrt. Mit ihrem
reichhaltigen Gepäck überzeugt Florence
Koehn durch ihre Beweglichkeit und ihre
futuristischen Aussagen. Mit dem kritischen Geist einer angelsächsischen Finanzfrau – sie hat sich in England weitergebildet – profiliert sie sich als talentierte
Vermittlerin. Zudem ist sie mit der Geschäftswelt gut vertraut. Ihr Adressbuch
ist gut betucht. In einer gegenüber dem
gemeinschaftlichen Wohl offenen Familie
aufgewachsen, plädiert Florence Koehn
für eine langfristige Entwicklung von
Swiss-Ski. Schliesslich hat sie als Referenz nicht wenige konkrete Realisationen
auszuweisen. Im Zweifel genügt ein Blick
in den Rückspiegel auf Ski-Romand und
Brig, um vollends überzeugt zu sein. <
7
| Doppelzimmer
Aushänge­
schilder und
Vorbilder
> Text und Fotos: David Hürzeler
8
Doppelzimmer |
Die zwei besten Schweizer
Halfpipe-Snowboarderinnen
Ursina Haller (links) und Nadja
Purtschert harmonieren gut.
Sie sind jung und erfolgreich, vielseitig und engagiert, können kochen und singen und sind
­Vorbilder vieler Anhängerinnen einer ganzen Sportart: Ursina Haller und Nadja Purtschert, die
zwei besten Halfpipe-Snowboarderinnen der Schweiz.
F
ast sechs Monate pro Jahr sind Ursina Haller und Nadja Purtschert gemeinsam unterwegs. Im Sommer
wohnen sie in Neuseeland, Anfang Winter
in Nordamerika und im Frühling im Tessin.
Da sie an den grossen Contests meistens
die beiden einzigen Halfpipe-Fahrerinnen
aus der Schweiz sind, ergibt es sich praktisch automatisch so, dass sie sich sehr oft
das Zimmer teilen. Aber wahrscheinlich
würden sie dies sowieso tun. Die zwei
Snowboarderinnen verstehen sich hervorragend. Auf die Frage, ob die Zimmertei-
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
lung gut funktioniert, antworten beide wie
aus der Kanone geschossen gleichzeitig:
«Tiptop!» Für den eher unterschiedlichen
Ordnungssinn hat Ursina denn auch schon
eine Lösung gefunden: «Bei Nadja sieht es
manchmal schon eher aus, als ob eine
Bombe explodiert wäre. Meine Strategie
lautet dann jeweils: einfach rüberschieben.»
Einfach wegschieben ist im menschlichen Bereich aber gar nicht Ursinas Stil.
Zum ersten Mal begegnet sind sich Ursina
und Nadja in Davos, als Nadja neu das
Sportgymnasium besuchte. Seither haben
sich die beiden oft in Davos gesehen, jene
Winterdestination die heute beide als ihr
«Homeresort» bezeichnen. Danach kreuzten sich die Wege der Bündnerin Haller
und der Schwyzerin Purtschert immer
häufiger an den Contests und schliesslich
auch in Kaderzusammenzügen. Nadja
schaffte es ein Jahr nach Schulbeginn in
Davos ins C-Kader von Swiss-Snowboard.
Aktuell hat sie den A-Kaderstatus inne,
Ursina ist Mitglied in der Nationalmannschaft.
>
9
| Doppelzimmer
Nadja Purtschert
und Ursina Haller:
«Wenn wir mit dem Team
­unterwegs sind, ist es wie in
einer Familie.»
Steckbrief
Nadja Purtschert
Geburtstag: 3. September 1989
Grösse: 164 cm
Liebster Wettkampf: O’Neill Evolution
­Davos
Liebstes Essen: Alles, was Ursina kocht.
Und Sushi
Hobbies: Gitarre spielen
Sponsoren: O‘Neill, Nitro, Swatch, Stoos,
Smith, Pow Gloves
Nadja über Ursina
An Ursina bewundere ich ihre Art, mit
Menschen umzugehen.
Ursina nervt mich, wenn man sie nicht
mehr aus dem Schuhladen heraus bringt.
Ursina hat immer etwas dabei, was ich
­vergessen habe.
Ich schätze es, wenn Ursina kocht!
Für die Zukunft wünsche ich Ursina ihre
eigene Kochsendung.
Ursina Haller
Geburtstag: 29. Dezember 1985
Grösse: 171 cm
Liebster Wettkampf: Audi Snowboard Series und dort, wo ich auf dem Podest stehe.
Liebstes Essen: Hitsch’s Grill Food
Hobbies: Yoga, Politik und Kochen
Sponsoren: Audi, K2, Protest, Oakley, Vans,
Snowlife, Clast
Ursina über Nadja
An Nadja bewundere ich ihre Unbeschwertheit.
Nadja nervt mich, wenn sie hier die falsche
Antwort gibt.
Nadja hat immer einen Haarföhn dabei.
Ich schätze es, wenn Nadja Gitarre spielt
und dazu singt.
Für die Zukunft wünsche ich Nadja eine
nette Schulklasse.
10
Jedem seine Rolle. Wenn Nadja und Ursina heute mit dem Schweizer Team unterwegs sind, sei es «wie in einer Familie»,
erzählen sie. «Alle helfen einander»,
schwärmt Nadja über den Zusammenhalt
im ganzen Team. «Jeder hat seine Rolle»,
ergänzt Ursina, «beispielsweise gehe ich
oft einkaufen und koche dann für alle.»
«Ich bin mehr ihre Assistentin», fügt Nadja schnell hinzu und lacht. Ursina könne
sehr gut kochen, ebenso wie Nationalcoach Pepe Regazzi, erzählt die 22-jährige
Nadja weiter. Ursina und Pepe sprechen
auch oft über verschiedene Menüs oder
ihre eigenen Rezepte. Die Rolle des Grillmeisters hat jedoch ein anderer übernommen: Bruder Christian „Hitsch“ Haller.
Auch ausserhalb der Küche schlüpft die
26-jährige Ursina regelmässig in die Rolle
der «Team-Mama». Wenn sich einer der
Jüngeren verletzt und keine Physiotherapeutin dabei ist, steht sie wie selbstverständlich dem Teamkameraden mit Rat
und Tat beiseite: «Wenn wir unterwegs
sind, dann schaust du zu den jüngeren Mitgliedern, ist doch klar.» Unterstützung erhält sie dabei wie so oft von ihrer langjährigen Weggefährtin Nadja. Auch sie hat als
angehende Primarlehrerin eine starke
pädagogische Seite. «Während ich für die
Kids eher eine Mutterfigur bin, kann Nadja super auf Augenhöhe mit ihnen sprechen und sie verstehen», lobt Ursina ihre
jüngere Kollegin. Diese Einschätzung ist
wohl auch mit ein Grund, weshalb Ursina
als Initiantin vom Swiss-Snowboard Girls-
Projekt in allen bisherigen Camps nie auf
Nadja als Trainerin verzichtet hat: «Nadja
macht das super, sie hat viel Geduld und
einen guten Draht zu den Kids. Sie ist prädestiniert für eine Lehrerin!»
Zwei liebenswürdige Menschen. Mit ihrer
Initiative des Girls-Projektes avancierte
Ursina – die an der Uni Zürich Politikwissenschaften studiert – zum Vorbild einer
neuen Generation Snowboarderinnen. «Es
freut mich sehr, so weit gekommen zu
sein, dass ich nun etwas Positives bewirken kann», so die aktuelle Halfpipe-Vizeweltmeisterin. Auch in einer andern Hinsicht dürften wohl ihr und Nadja viele
junge Mädchen nacheifern: Die zwei
Snowboarderinnen lieben es, an freien Tagen im Ausland gemeinsam shoppen zu
gehen. «Ja, wir haben viele ShoppingAbenteuer zusammen erlebt», sagt Nadja
und lacht ein weiteres Mal an diesem regnerischen Nachmittag in Zürich. Tags zuvor sind die beiden eben erst aus den USA
zurückgekehrt. Wenn man so viel gemeinsam unterwegs ist, wie würden sie selber
denn die andere Person beschreiben? «Sie
ist ein sehr liebenswürdiger Mensch, aufgestellt und tolerant. Nadja sagt fast nie
etwas Negatives über jemand anders»,
beginnt Ursina lobend. Dass sich die zwei
sehr gut verstehen ist schnell klar. So sagt
auch Nadja zum Abschluss über Ursina:
«Sie ist sehr zielstrebig und ein megalieber Mensch. Ich bin gerne mit ihr unterwegs.» <
180° um... |
> Text: Nadine Hess
> Foto: Swiss-Ski
Michel Bonny
Trainer Telemark
M
eine Aufgaben bei Swiss-Ski bestehen darin, das Telemark-Weltcup-Team in den Trainings und an
den Wettkämpfen zu betreuen. Zudem versuche ich, junge Athleten, die noch keinem
Swiss-Ski Kader angehören, an das Weltcup-Niveau heranzuführen und in unsere
Struktur zu integrieren.
Ich arbeite bei Swiss-Ski, weil wir als
achte Disziplin vom Telemark-Verband
Schweiz bei Swiss-Ski aufgenommen wurden und so automatisch zu Swiss-Ski gestossen sind. Und weil ich vom vielen
Know-how und den Synergien innerhalb
des Verbandes für meine tägliche Arbeit
als Trainer und Ausbildner profitieren
kann.
Schneesport bedeutet für mich eine abwechslungsreiche Arbeit an der frischen
Luft in einer wunderbaren Natur mit vielen
Freiheiten. Während dieser Zeit kann ich
sehr gut von unserem täglichen Rummel
und unserer hektischen Gesellschaft abschalten.
Meine ganz persönlichen Ziele als Trainer
sind, für meine Athleten ein Vorbild zu sein
und die entsprechenden Voraussetzungen
für sie zu schaffen, damit sie erfolgreich
sein können. Zudem will ich die Nachwuchsfahrer an die Weltspitze heranführen. Ein weiteres Ziel ist es, möglichst
viele Jugendliche für den Telemark-Sport
zu begeistern.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
Die grösste Herausforderung als Trainer
besteht darin, geduldig sein zu müssen,
wenn etwas Neues trainiert wird und
nicht gleich funktioniert. Ausserdem ist es
nicht immer eine einfache Aufgabe, mit
Athleten zusammenzuarbeiten, die Amateursport betreiben und nebenbei viele
andere Sachen beachten und organisieren
müssen.
Ich habe grossen Respekt vor meinen
Athleten, welche als Amateure Leistungssport betreiben. Sie müssen Training,
Schule, Arbeit und Wettkampf entsprechend verbinden können, was eine organisatorische Herausforderung bedeutet. Ab
der Leistungen, die sie trotz diesen erschwerten Bedingungen in den letzten
Jahren immer wieder erbracht haben,
habe ich grossen Respekt.
Darauf könnte ich gut verzichten: Auf
egoistische und überhebliche Besserwisser.
Diesen Winter freue ich mich besonders
darauf, mit meiner Mannschaft die
Schweiz auf höchstem Niveau im Weltcup
zu vertreten und hoffentlich wieder so erfolgreich zu sein wie in den letzten Jahren.
Wir haben dafür hart gearbeitet und sind
topmotiviert!
Das schönste wäre, wenn wir die bestehenden Strukturen, die wir im Telemark
bis heute aufbauen konnten, weiter ent-
wickeln und in naher Zukunft eine Telemark-Disziplin an die Olympischen Spiele
bringen könnten.
Meine grosse Stärke ist mein Herzblut für
den Schneesport, insbesondere fürs Telemark und meine offene und kommunikative Art.
Am meisten Freude bereitet mir das Glänzen in den Augen und die Zufriedenheit
meiner Athleten, wenn sie ihre Ziele erreichen konnten und entsprechend erfolgreich waren. Auch die Kollegialität und der
Spirit mit den anderen Nationaltrainern im
Weltcup. Vor allem aber mit den Norwegern, wir haben trotz grosser Konkurrenz
eine sehr gute Beziehung zueinander und
versuchen uns gegenseitig zu pushen und
zu helfen, um die Athleten weiterzubringen. Dies bringt schlussendlich unseren
Sport weiter!
<
S t e c k b ri e f
Geburtsdatum: 01.05.1969
Erlernter Beruf: Wirtschaftsinformatiker
Zivilstand: Ledig
Wohnort: La Punt-Chamues-ch
Hobbies: Sport allgemein, Kino, Jagd
Karriere bei Swiss-Ski: Seit 2007 Trainer
WC-Gruppe Telemark. Klassenlehrer in der
Trainer-Bildung Swiss-Ski
11
| swiss-ski
> Text: Diana Fäh
> Foto: Swiss-Ski
A
ndreas Wenger, Sie sind seit über
einem Jahr für die operative Leitung von Swiss-Ski zuständig. Gab
es für Sie in dieser Zeit besonders bewegende Momente?
Natürlich stehen die Resultate unserer
Athletinnen und Athleten im Vordergrund.
Wenn einer unserer Athleten auf dem
Podest steht, ist das selbstverständlich
immer wieder ein Grund zur Freude. Mich
hat aber vor allem der Unfall in Schweden
im Dezember 2010 tief berührt. Da ging es
effektiv um Leben und Tod. In so einem
Moment wird alles andere nebensächlich.
Die beiden schwerverletzten Trainer stehen wieder im Einsatz bei Swiss-Ski, wo­
rüber ich sehr froh bin. Gefreut hat mich
zu sehen, dass unser Team auch in solchen
Situationen sehr gut funktioniert.
Was sind Ihre Aufgaben als Direktor?
Oder etwas salopp gefragt: Was macht ein
Direktor eigentlich den ganzen Tag?
Meine Aufgabe könnte man auch als «Kutscher» betiteln. Ich weiss wohin wir wollen, und nun geht es darum, dass auch
die Pferde den Weg finden. Das bedeutet,
dass man die Zügel loslassen und im
richtigen Moment auch wieder anziehen
muss. Ab und zu braucht es eine kleine
Korrektur nach links oder nach rechts.
Dies geschieht in vielen Gesprächen. Aus
diesem Grund bin ich oft mit Sitzungen
besetzt.
Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als
Direktor eines der erfolgreichsten Sportverbände der Schweiz?
Für mich stellt es ein grosses Privileg dar,
bei Swiss-Ski arbeiten zu dürfen. Einen
spannenderen Job kann ich mir aktuell
kaum vorstellen, obschon die Arbeit nicht
immer einfach ist: Swiss-Ski steht im Fokus der Öffentlichkeit und sorgt für Emotionen – sowohl für positive als auch für
negative. Grundsätzlich ist es jedoch schön
zu sehen, dass der Schneesport in der
Schweiz wieder ein Thema ist und es
schafft, die Masse zu bewegen.
Was sind Ihre langfristigen Ziele als CEO
und wie möchten Sie diese erreichen?
12
Als «Kutscher» führt er
einen der erfolgreichsten
Sportverbände der Schweiz.
Andreas Wenger amtet seit
Oktober 2010 als Direktor
von Swiss-Ski.
«Der
Schneesport ­
bewegt
Massen»
Das Wichtigste ist der Sport und damit
verknüpft der sportliche Erfolg. Um diesen
auch längerfristig sicherzustellen, müssen wir sportlich gut aufgestellt sein und
unseren Athleten das bestmögliche Umfeld sowie optimale Trainingsbedingungen
bieten. Dazu benötigen wir entsprechende
finanzielle Ressourcen. Die Verteilung der
vorhandenen Gelder auf total acht SwissSki Disziplinen bedingt eine gute und verlässliche Planung. Eines meiner wichtigsten Ziele ist es, nachhaltig in den Sport und
in den Verband zu investieren, ohne dabei
die Kostenseite aus den Augen zu verlieren.
Kennt Swiss-Ski Direktor Wenger so etwas wie Feierabend oder ist das ein
«Rund-um-die-Uhr-Job»?
Das ist nicht immer gleich. Und es versteht
sich, dass ich im Winter viel mehr unterwegs bin, als im Sommer. Ich kann mich
auch an Momente erinnern, als ich sogar
morgens um 4 Uhr mit unserer damaligen
Leiterin Kommunikation E-mails ausgetauscht habe. Solches geschieht glücklicherweise nicht jeden Tag und darum finde
auch ich genügend Zeit, die ich meiner
Familie widmen kann. Mir ist bewusst,
dass die Balance zwischen Beruf und Privat bei einem solchen Job nie ganz aus-
geglichen ist, aber sie darf auch nicht nur
auf eine Seite ausgerichtet sein.
Wie und wo erholen Sie sich von Ihrem
Job?
Wenn ich nach Hause komme, so freue ich
mich auf die Begrüssung durch unsere
beiden Katzen. Ist es nicht zu spät am
Abend, greife ich nach dem gemeinsamen
Nachtessen mit meiner Frau Judith noch
kurz in die Gitarrensaiten. Ich mache nun
seit 30 Jahren Musik – und das obschon ich
keine einzige Note lesen kann . . . In den
Ferien tauche ich am liebsten unter, und
zwar im wahrsten Sinne des Wortes:
­Tauchen ist nebst Motorradfahren meine
grosse Leidenschaft. Leidenschaftlich
gerne spiele ich auch Golf – mit Betonung
auf «Leiden». Kein Wunder ist mein Handicap noch immer sehr hoch . . .
<
Z u r P e rs o n :
Andreas Wenger arbeitet seit April 2006 bei
Swiss-Ski, zuerst als Chef Dienste, seit Oktober 2010 als Direktor. Von 2001 bis 2006
zeichnete der studierte Betriebsökonom als
Leiter Administration und Mitglied der Geschäftsleitung bei Rossignol GmbH verantwortlich. Der 42-jährige Berner ist verheiratet und wohnt in Hindelbank (BE).
Freestyle |
Auf der Cross-Strecke
hat man einfach
mehr Spass!
Den Skicross-Fans wird in der
Schweiz Einzigartiges geboten:
das Konzeptpaket mit den
Coop Skicross Parks, der Coop
Skicross Kids Tour und der
Coop Skicross Tour ist weltweit
einmalig!
> Text: Nadine Hess
> Fotos: Alexandra Wey / Patric Mani
Welche wettkampftechnischen Tipps
kannst du den 9- bis 15-jährigen Kindern
geben, welche bei den Coop Skicross Kids
Rennen mitmachen?
Immer auf sich selbst achten und sich
nicht von den anderen ablenken lassen.
Stichwort Skicross Park in Davos: Warum
ist das aus deiner Sicht eine gute Sache?
Heutzutage sind Pisten ja nicht mehr
lustig. Auf einer normalen Skipiste findet
man keine Wellen, Schanzen etc. mehr.
Es wird alles wie ein Teppich präpariert.
Auf der Cross-Strecke hat man einfach
mehr Spass. Vom Kind bis zum Erwachsenen.
Trainierst du auch ab und zu dort?
Wenn ich zwischen den Rennen Zeit habe,
trainiere ich eigentlich fast immer auf dem
Cross auf Parsenn.
<
M
it der Coop Skicross Tour, den
zehn Skicross Parks in der ganzen
Schweiz und den sechs Kids Tour
Stopps wird vom Breiten- bis zum Elitesport alles abgedeckt. Mit den Skicross
Parks in der ganzen Schweiz soll den
Skifahrerinnen und -fahrern eine weitere
Möglichkeit geboten werden, neben den
Skipisten Spass zu haben. Ausserdem
sollen die Cross-Strecken erste Annäherungsversuche für Kinder bieten –
wer weiss, ob sich daraus ein zukünftiger
Mike Schmid entwickelt? Mit den KidsRennen werden mögliche SkicrossTalente möglichst früh abgeholt und gefördert. Gleichzeitig stellen die spekta­
kulären Rennen auch für die JO-Alpinfahrer eine willkommene Abwechslung in
ihrem Renn- und Trainingsalltag dar. Last
but not least ist die Coop Skicross Tour das
Kernstück des Konzepts. Die SkicrossRennserie hat sich international bereits
etabliert. Fahrer von bis zu 16 Nationen
sind jeweils anwesend. Mit einem Europacup- und einem Open-Rennen wurde die
Tour in Zweisimmen letztes Wochenende
bereits erfolgreich gestartet und findet
ihre Fortsetzung am 4. und 5. Februar in
Verbier!
Der 24-jährige Armin Niederer aus
Klosters, welcher im Skicross-Nationalkader mitfährt, erklärt, warum er mit Skicrossfahren begonnen hat:
Wie alt warst du, als du dir gedacht hast,
du musst unbedingt mal Skicross ausprobieren?
Armin: Mit 15 Jahren, als mir das alpine
Rennfahren nicht mehr Spass machte,
fand ich gefallen am Skicross.
S nowactive fe b ru ar 2 012
1
2
W e i t e re Dat e n u n d O rte:
Coop Skicross Tour 2012
> 04./05.02.12: Verbier
(Samstag: FIS-Rennen, Sonntag: Open)
> 18./19.02.12:
Davos (Samstag: Europacup, Sonntag:
Open)
> 03./04.03.12: Hoch-Ybrig
(Samstag: Open, Sonntag: Open)
> 24./25.03.12: Corvatsch/Silvaplana
(Samstag: Schweizermeisterschaften,
Sonntag: Open)
Coop Skicross Parks 2012
Lenk Simmental
Davos-Parsenn
Hoch-Ybrig
Melchsee-Frutt
Elsigen/Metsch
Haute-Nendaz
Crans-Montana
Villars
Meiringen
Grindelwald (neu!)
Coop Kidstour 2012
> 29.01.12: Villars
> 05.02.12: Zweisimmen*
> 11.02.12: Elsigen/Metsch
> 11.03.12: Hoch-Ybrig
> 01.04.12: Melchsee-Frutt
3
1.Erste Annäherungsversuche im
Coop Skicross Park.
2.Skicross auf Eliteniveau.
3. Talentschmiede: Kidstour.
*wurde vom ursprünglichen Datum 01.01.12
auf den 05.02.12 verschoben
13
| Nachwuchs
Swisscom Junior Team
Garant für Erfolg
> Text: Diana Fäh
> Fotos: Swiss-Ski / Keystone
Um sicherzustellen, dass im Sport auch in Zukunft Spitzenleistungen möglich sind, muss der Nachwuchs
konsequent gefördert werden. Dazu braucht es jedoch Visionäre, die bereit sind, in junge Hoffnungsträger
zu investieren. Dies wohlwissend, dass der Weg an die Spitze lang und steinig ist, und es nur die wenigsten
bis dahin schaffen. Ein solcher Visionär ist die Swisscom.
D
ie Swisscom engagiert sich bereits
seit über zehn Jahren für den
Schweizer Skisport. Schon seit dem
Vertragsabschluss mit Swiss-Ski im Jahr
2001 unterstützt die Swisscom dabei explizit auch den Nachwuchs des Verbandes.
Anfänglich geschah diese Unterstützung
jedoch ohne ein konkretes Projekt zu fördern. Vor rund fünf Jahren rief der Ver-
Die Swisscom ermöglicht dem Swisscom
Junior Team wichtige Trainingstage auf
den heimischen Gletschern.
14
bandshauptsponsor schliesslich das Förderprojekt «Swisscom Junior Team» ins
Leben. «Ziel und Zweck des Swisscom
Junior Team ist es, jungen, hoffnungsvollen Talenten den Weg an die Spitze zu ebnen», erklärt Tom Rieder, Sponsoringchef
bei der Swisscom. Konkret werden jedes
Jahr diejenigen Athletinnen und Athleten
ins Swisscom Junior Team berufen, wel-
chen die grössten Chancen eingeräumt
werden, die Schweiz an den jährlich stattfindenden alpinen Junioren-Weltmeisterschaften zu vertreten.
Dreistufiges Förderprojekt als Erfolgsgeheimnis. Das Förderprojekt «Swisscom
Junior Team» besteht aus drei Phasen. In
einer ersten Phase ermöglichte die Swiss-
Nachwuchs |
com rund 70 Athletinnen und Athleten aus
den C- und NLZ-Kadern ein professionelles Sommertraining auf den Schweizer
Gletschern. In einer zweiten Phase werden
im Rahmen einer Vor-Selektion rund 30
Athletinnen und Athleten bestimmt, die
das erweiterte Weltmeisterschaftskader
bilden. Dieses profitiert in der Folge von
weiteren speziellen Förderungsmassnahmen, welche der Verbandshauptsponsor
finanziert. Dazu gehören beispielsweise
Zusatztrainings auf balkenpräparierten
Pisten. «Um im Vergleich mit den anderen
Nationen keinen Wettbewerbsnachteil zu
haben, ist es wichtig, dass sich auch unser
Nachwuchs auf balkenpräparierten Pisten
auf internationale Wettkämpfe wie die Junioren-Weltmeisterschaften vorbereiten
kann», erklärt Franz Hofer, Nachwuchschef bei Swiss-Ski. Das Wässern einer
ganzen Piste ist jedoch sehr teuer. Deshalb
muss im Nachwuchsbereich aus Kostengründen normalerweise darauf verzichtet
werden. «Da die Swisscom Zusatztrainings auf gewässerten Pisten ermöglicht,
sind nun auch für unseren Skinachwuchs
die Chancen intakt, beim Kampf um das
Podest ein gewichtiges Wörtchen mitzureden», freut sich Franz Hofer. Die dritte
und letzte Phase im Förderprojekt der
S n owacti ve feb ru ar 2 012
Swisscom bildet die Selektion der acht
besten Damen und Herren für die alpinen
Junioren-Weltmeisterschaften. Diese finden dieses Jahr vom 1. bis 8. März in Roccaraso (Italien) statt.
Der Swiss-Ski Nachwuchs weiss
das grosse Engagement von
Verbandshauptsponsor Swisscom
zu schätzen und honoriert die
grosszügige Unterstützung mit
Topleistungen.
Gezielte Förderung trotz geringer Öffentlichkeitswirkung. Mit dem Swisscom
Junior Team hat der Verbandshauptsponsor die Möglichkeit, talentierte Nachwuchsathleten gezielt zu fördern. «Wir
wollen den Nachwuchs aber nicht nur auf
dem Weg an die Spitze begleiten, sondern
auch dafür sorgen, dass er da bleibt»,
präzisiert Tom Rieder das Engagement
der Swisscom. Dieses Engagement ist
dem Telekommunikationsunternehmen
ein namhafter Geldbetrag wert. Zahlen
nennt Tom Rieder aber, wie es in der Branche üblich ist, keine. Warum aber engagiert sich die Swisscom in einem Bereich,
der in der breiten Öffentlichkeit nur wenig
Beachtung findet? «Uns ist selbstverständlich bewusst, dass primär jene
Sportler im Fokus von Medien und Bevölkerung stehen, die es bereits an die Spitze
geschafft haben», so Tom Rieder. Der
Swisscom sei es jedoch ein Anliegen, den
Schweizer Skisport in seiner ganzen Breite zu unterstützen und zu fördern. Dazu
gehören nebst der Elite auch der Breitensport und der Nachwuchs. «Wintersport
begeistert die Menschen in der Schweiz.
Darum unterstützen wir die grossen wie
die kleinen Schweizer Schneesportler auf
ihrem Weg zu Spitzenleistungen. Mit unserem breiten Engagement stellen wir sicher, dass auch in Zukunft Topresultate
erzielt werden können und die Begeisterung für den Schneesport anhält», erläutert Tom Rieder die Beweggründe der
Swisscom für ihr umfassendes Schneesport-Sponsoring.<
15
| Breitensport
Drei Stimmen fürs Vogellisi:
Jarina Egli (links) und Jana Bruggmann
bei der Sing- und Fotopause mit
Skileiter Stefan Schönbächler.
Jarina Egli (14), Wetzikon ZH
Rock- und Zumba-Tänzerin, ­Mädchenriege:
«Mein Grosi, mein Mami und
mein Bruder waren auch schon
im Juskila.»
Jana Bruggmann (13), Buchwil SG
Judoka mit 6 Trainings pro Woche
(Sportschülerin in St. Gallen):
«Wir sind eine sportliche Familie
– und finden das Juskila einfach
eine coole Sache.»
«Blinde Kuh» im Schnee:
Judoka Jana Bruggmann (hinten)
hat blindes Vertrauen in die
Führungskünste von Rock- und
Zumbatänzerin Jarina Egli.
16
Breitensport |
Jana, Jarina und das Vogellisi
> Text: Ueli Anken
> Fotos: Flurin Bergamin
Stefan Schönbächler (49), Einsiedeln SZ
Gelernter Plattenleger, Lehrer auf dem
zweiten Bildungsweg (Sonderschule
Friedheim, Bubikon):
«Mit Bruder Louis ein blindes Kind
über die Schanze geführt – das
bleibt haften.»
Das JUSKILA lebt mittlerweile
im achten Jahrzehnt und ist kein
bisschen greise. 600 Kids aus
Stadt und Land aus allen Landes­
teilen, vielen Kulturen und allen
sozialen Schichten haben die
erste Januarwoche zusammen
mit 150 freiwilligen Leiterinnen
und Leitern an der Lenk verbracht.
Freestyle auch beim Shooting:
Jarina Egli (links) und Jana Bruggmann
lassen einen kurzen Moment lang ihre
Kehlen ruhen. Gleich gehts weiter mit der
nächsten Vogellisi-Variante.
S
ie stehen nebeneinander am Skilift,
schupsen sich mit ihren Ellenbogen,
grinsen sich an – und los gehts mit
dem Lied vom Vogellisi. Jana aus Bichwil
(SG) und Jarina aus Wetzikon (ZH) bilden
die Sing- und Spassabteilung in der elfköpfigen Gruppe von Skileiter Stefan
Schönbächler. Der 49-jährige Einsiedler
ist mit Kindern unterwegs, die allesamt
auf Freestyle-Ski fahren. So steht am heutigen Bilderbuchtag natürlich auch ein Abstecher in den Snowpark auf dem Programm.
S n owacti v e fe bru ar 2 012
Vor dem Fun bittet Stefan Schönbachler
die jugendlichen Riders zum Briefing. Mit
der Frage «Wer hat den Snowpark Pass?»
sichert sich der erfahrene Erzieher und
Skilehrer die Aufmerksamkeit. Ein Junge
hebt die Hand, die andern lauschen gespannt. Und schon ist ein kleines Stück
Sensibilisierung für sicheren Spass beim
wilden Ritt über Kicks und Rails gewonnen. Dazu ein kurzer Dialog über die zehn
FIS-Regeln, und GO!
Jana und Jarina können sich ein Grinsen nicht verkneifen, wenn sich die Jungs
der Gruppe mit geschwellter Brust in
Startpose werfen und nach getanem
Sprung ihr Werk fachmännisch beurteilen.
Sie stimmen stattdessen das nächste Lied
an. Stefan Schönbächler lässt eine letzte
Serie Sprünge laufen. Dann setzt er sich
zwischen seine beiden Girls, setzt die
JUSKILA-Mütze auf – und das Vogellisilied
klingt so herrlich übers Hahnenmoos,
dass in Adelboden drüben die knorrigen
Tannen eine Harzträne vergiessen.
<
17
| breitensport
> Text: Sophie Clivaz
> Fotos: Alphafoto.com
Für das Organisationskomitee
war die letzte Woche reichlich
stressig! Neben den Feiertagen
sorgte auch der Saisonauftakt
2012 des Grand Prix Migros für
einen gehörigen Adrenalinschub
bei den Organisatoren des ersten
Rennens in Les Crosets. Besonders weil im letzten Jahr wegen
Föhn und anschliessendem Regen zu wenig Schnee lag, um das
Rennen durchzuführen, und die
ganzen Anstrengungen dadurch
zunichte gemacht wurden.
Jene, die es aufs Podest geschafft haben,
haben sich automatisch fürs Finale in
Saas-Fee qualifiziert.
18
Startschuss
in Les Crosets
D
och dieses Jahr hat es geklappt, die
Rennen konnten zur grossen Erleichterung aller stattfinden. Der
Auftakt in Les Crosets war ein voller Erfolg! Auch wenn der Sturm sich zum Fest
eingeladen hat, konnten das OK und die
zahlreichen Helfer des Ski-Club Val-d’Illiez dank ihrer hervorragenden Arbeit
einen reibungslosen Ablauf garantieren.
490 Teilnehmer massen sich auf den
Rennstrecken in Les Crosets. Die ganz
kleinen Rennfahrer (2005–2006) durften
am Minirace teilnehmen, das Rennen an
welchem jeder eine Medaille erhält und
die Zeit keine Rolle spielt. Die Jahrgänge
2004 bis 1997 wurden auf zwei Strecken
verteilt, wo sie unter fast professionellen
Verhältnissen rennfahren durften: Zeitmessung, Torwarte, Sponsoren, Speaker,
Renn- und Pistenchef und Jury. Für viele
stand aber nicht nur das Rennen, sondern
vor allem der Spass im Vordergrund. Wie
jedes Jahr ermöglichten die Sponsoren
und Partner dank ihrem Einsatz im Village
eine guten Stimmung rund um das Rennen. Zum Schluss durften alle mit einem
tollen Erinnerungsgeschenk nach Hause
gehen.
So erfolgte der Saisonauftakt 2012 des
Grand Prix Migros in fröhlicher Stimmung
und mit gut gelaunten Teilnehmern. Es
stehen zwölf weitere Qualifikationsrennen
über die ganze Schweiz verteilt auf dem
Programm. Am Schluss treten die drei
Besten jeder Kategorie und aus jedem
Rennen im grossen Finale vom 30. März
bis 1. April in Saas-Fee gegeneinander an.
www.gp-migros.ch<
Dank den Sponsoren und Swiss-Ski gibts
auch im Village viel zu tun.
Am Stand von «Schweizer Fleisch» stärken
sich Rennfahrer und Betreuer.
Breitensport |
Einen Tag lang profitieren
Der Auftakt der Saison 2011/12 des legendären Rivella Family Contest fand Mitte Dezember in den
Flumserbergen statt. Bei hochwinterlichen Verhältnissen starteten knapp 90 Familien auf Ski oder
Snowboard am Opening-Event auf der Prodalp.
U
nter die zahlreichen Teilnehmer
mischten sich nicht nur Hobbyfahrer, sondern auch die erfolgreichste
Schweizer Skirennfahrerin aller Zeiten.
Vreni Schneider, 55-fache Weltcup-Siegerin und fünffache Olympiamedaillen-Gewinnerin, startete mit ihrem Mann und
ihren beiden Buben Flavio und Florian am
Rivella Family Contest-Auftakt.
Anschliessend wurde im SponsorenVillage jeder Autogrammwunsch von der
ehemaligen Skirennfahrerin erfüllt. Atomic liess die neusten Ski testen und bei
Swiss-Ski konnte an einem Glücksspiel
teilgenommen werden. Nach einer warmen Mittagsverpflegung wurden an der
Rangverkündigung Reka-Feriengutscheine im Wert von insgesamt CHF 1600.– verlost. Mit leeren Händen ging am Ende niemand nach Hause. Jede Familie erhält am
Rivella Family Contest ein Beach-Set und
eine 6er-Packung Rivella geschenkt – und
das alles inklusive sämtlicher Tageskarten
für nur CHF 85.–.
Noch nicht angemeldet? Es finden bis
Anfang April jedes Wochenende weitere
Familienrennen statt. Mehr Infos und Anmeldung unter www.familycontest.ch. <
> Text: Nora Weibel
> Fotos: Franz Feldman
T e rm i n k ale n d e r 2 0 1 2
Mit bis zu fünf Teilnehmern kann eine Familie
am Rivella Family Contest gemeinsam ein
Rennen bestreiten.
S n owact i ve fe b ru ar 2 012
Die ersten Sieger der Saison 2011/12 durften
ihre Medaillen von der ehemaligen SpitzenSkirennfahrerin Vreni Schneider entgegen
nehmen.
> Januar 29. Moléson/Klosters Madrisa
> Februar 05. Diemtigtal/Andermatt
11. Axalp ob Brienz
12. Bugnenets-Savagnières/
Visperterminen
19.Obersaxen/Lenk Simmental
26. Sörenberg/Pizol
> März
04. Stoos/Bosco Gurin
11. Thyon-Région/Braunwald
18. Villars/Kleine Scheidegg
25. Meiringen-Hasliberg/
Les Crosets
> April 01.Arosa
19
| Sponsoring
«Mit starken Frauen
­Akzente setzen»
Die erfolgreichste Swiss-Ski
Athletin Amélie Reymond wird
seit ­vergangenem Sommer von
Helvetia als Individualsponsor
unterstützt. Wie es zu dieser Zusammenarbeit gekommen ist und
was ­alles hinter der Randsportart
Telemark steckt, erfahren Sie im
­Gespräch mit Amélie Reymond
und Cyril Grin, Leiter Sportsponsoring Helvetia.
> Text: Nadine Hess; > Foto: Swiss-Ski
S
wiss-Ski: Helvetia hat sich in der
Vergangenheit vor allem auf die
nordischen und alpinen Disziplinen
konzentriert. Wie kam es zu der Zusammenarbeit im Telemark?
Amélie Reymond: Cyril Grin hat mich eingeladen, den Mitarbeitern der Helvetia
Versicherung die Sportart Telemark näher
zu bringen. Da kamen wir miteinander ins
Gespräch und Cyril hat mir ein Angebot für
eine Zusammenarbeit gemacht.
Cyril Grin: In der Sportart Telemark ist
praktisch alles enthalten: Kurven, Gleiterstücke, Sprünge, Skating. Daher ist es eine
perfekte Verbindung zwischen den alpinen
und nordischen Disziplinen. Zudem hat
Telemark eine lange Tradition, genau wie
Helvetia. Ein weiterer Grund für die Zusammenarbeit war die Persönlichkeit von
Amélie, welche uns von Anfang an sehr
beeindruckt hat.
Was bedeutet es, Helvetia als Kopfsponsor zu haben, bzw. eine Telemarkathletin
zu sponsern?
Amélie Reymond: Für mich und den Telemarksport ist es eine grosse Anerkennung, wenn eine der grössten Schweizer
Versicherungen und zugleich ein Verbandssponsor von Swiss-Ski mich unterstützt.
Cyril Grin: Zuerst einmal wollen wir gemeinsam mit ihr Erfolge feiern und sie so
gut als möglich bei der Erreichung ihrer
Ziele unterstützen. Daneben ist ihre Herkunft für uns ideal. In der Romandie wollen
wir die Marke Helvetia noch stärker positionieren. Besonders gespannt sind wir auf
die Reaktion unserer Kunden, wenn wir an
einem Skitag neben den alpinen Fahrern
plötzlich eine Telemarkerin mit dabei haben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese
ganz schön beeindruckt sind.
Zur Person
Amél ie Reymond
die Zeit reicht auch mal in einem
Café mit Freunden.
Geräteturnen ist dein grosses
Hobby, inwiefern profitierst du
davon fürs Telemarkfahren?
Im Geräteturnen trainiere ich Stabilisation und Koordination. Zudem
bleibe ich dank den Wettkämpfen
im Rennfieber.
Mit welchem anderen Land fühlst
du dich besonders verbunden und
warum?
Mit Norwegen. Das Land ist wunderbar, der Telemarksport hat dort
eine grosse Wichtigkeit und die
Stimmung an den Rennen ist
super.
Wo trifft man Amélie in Sion an?
Auf dem Beachvolleyball-Feld oder
auf anderen Sportanlagen. Sofern
20
Was machst du am liebsten an deinem freien Tag?
Inwiefern passt Amélie als Persönlichkeit und Telemark als Sportart zu den
Markenwerten von Helvetia?
Cyril Grin: Amélie verkörpert die Attribute
Begeisterung, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen und Dynamik ideal. Wie sie
ihren Sport ausübt, trainiert und Erfolge
feiert, obwohl sie sich eigentlich alles selber erarbeiten muss, fasziniert uns und
auch unsere Kunden enorm. Daher ist sie
eine perfekte Markenbotschafterin für
Helvetia.
Amélie, warum fährst du Telemark? Wie
bist du dazu gekommen?
Amélie Reymond: Ich habe mal TelemarkMaterial von meinem Skitrainer ausgeliehen, nachdem ich bei uns im Gebiet einige
Telemarkfahrer gesehen habe. Es hat mir
auf Anhieb gefallen und ich habe vom Alpinfahren zum Telemark gewechselt.
In die Berge gehen, mit meiner
Familie, meinem Freund und meinen Kollegen zusammen sein.
Wenn du auswählen müsstest,
würdest du lieber einen Tag auf
dem Snowboard oder den Langlaufskiern verbringen?
Auf den Langlaufskiern. Ich trainiere regelmässig Langlauf für das
Skatingtraining. Wenn ich in Norwegen bin, habe ich immer meine
Langlaufskier für eine kleine Runde dabei.
Welche bekannte Person würdest
du unbedingt treffen wollen, wenn
du die Möglichkeit hättest?
Es ist schwierig, einen Namen zu
nennen. Aber die Möglichkeit haben, verschiedene Sportarten mit
verschiedenen Sportgrössen kennenzulernen, wäre nicht schlecht.
Was bringt dich zum Lachen?
Mit glücklichen Menschen zusammen zu sein.
Sponsoring |
Wird sich Helvetia in Zukunft vermehrt in
neuen, etwas weniger populären Disziplinen engagieren?
Cyril Grin: Wir verfolgen nicht direkt eine
Nischenstrategie. Aber wir suchen uns
gezielt spezielle Highlights heraus. Amélie
Reymond ist ein solches Highlight. Derzeit
stellen wir zum Beispiel auch Überlegungen an, mit einer Freeskierin aus der Romandie zusammenzuarbeiten. Sie könnte
in diesem Konzept ebenfalls eine schöne
Rolle spielen. Frauenpower ist dabei das
Stichwort. Wir wollen mit starken Frauen
Akzente in medial weniger populären
Sportarten setzen.
Du hast eine tolle Karriere hingelegt seit
du in Thyon 2006 Junioren-SchweizerMeisterin geworden bist, nachdem du nur
einige Monate zuvor mit Telemarkfahren
begonnen hattest. Was sind für dich die
Meilensteine deiner Karriere?
Amélie Reymond: Ich hatte das Glück, in
einer Telemark-Hochburg aufzuwachsen,
wo ich mit guten Athleten Zeit verbringen
konnte. Telemark-Weltmeisterin Françoise Besse-Matter hat mich am Anfang
stets begleitet. Nach meinem JuniorenSchweizermeistertitel und einem Konditionstest hat mich Nationaltrainer Michel
Bonny ins Kader aufgenommen. Es kam
mir sehr entgegen, dass ich in meiner
Kindheit viele Sportarten ausgeübt habe.
Dank meinem Sportstudium hatte ich weitere Möglichkeiten, viele Bewegungserfahrungen zu sammeln.
Cyril, wie schätzt du die in diesem Winter
neu eingeführte Telemark-Disziplin Parallel Sprint ein?
Cyril Grin: Durch den direkten Kampf 1:1
werden das Spektakel und die Popularität
ganz bestimmt erhöht, von daher ist es ein
Schritt in die richtige Richtung.
Die neue Disziplin Parallel Sprint verspricht mehr Spannung für die Zuschauer
– was fordert sie vom Athleten?
Amélie Reymond: Ein guter Start ist entscheidend. Im Skating muss man sich taktisch richtig verhalten.
Zudem ist eine schnelle Erholung zwischen den einzelnen Läufen sehr wichtig,
da bis zum Finale acht Durchgänge zu
fahren sind.
Das erste Telemark Parallel Sprint Weltcup-Rennen wird zu Beginn Februar in
Rjukan (NOR) durchgeführt, wo deine
stärkste Konkurrentin Sigrid Rykhus
herkommt. Wie schätzt du sie und die
internationale Konkurrenz in Bezug auf
die neue Disziplin ein?
Amélie Reymond: Die Karten werden nun
neu gemischt. Die Schwierigkeit besteht
darin, über acht Durchgänge hinweg konstante Leistungen zu zeigen. Da Sigrid
Rykhus vor zwei Jahren eine Saison im
Skicross verbracht hat, stehen ihre Chancen vielleicht etwas besser, da sie das
Startsystem bereits kennt.
<
mitgliederservice |
Einfacher, schneller
und günstiger
Bald ist es so soweit und unsere Skiclubs müssen
nicht mehr zum Hörer greifen, um uns Mutationen
aller Art in ihrer Club-Datenbank mitzuteilen.
> Text: Nora Weibel
> Foto: B&S
N
eue Mitglieder können
selbst erfasst werden,
Mitgliederlisten können
selbständig generiert werden
und Adressänderungen hat
man mit wenigen Klicks in Sekundenschnelle selbst vorgenommen.
Wer sich dafür entscheidet,
ab 1. Februar 2012 online zu
gehen, profitiert zudem von
einer Vergünstigung von CHF
100.– auf die Club-Verwaltungspauschale (CHF 50.– statt
CHF 150.–).
S n owactive fe b ru ar 2 012
Das sind eure Vorteile:
>Viel einfacheres Handling
der ganzen Mitgliederadministration.
>Ihr habt rund um die Uhr
Zugriff auf all eure Mitgliederdaten.
>Jegliche E-Mails mit Adressänderungen und Meldungen von Neumitgliedern
an Swiss-Ski entfallen.
>Das neue Tool wird euch einfach und unkompliziert via
Videoanleitungen erklärt.
>Die Club-Verwaltungspauschale wird von CHF 150.–
auf CHF 50.– reduziert.
Dies sind nur einige Vorteile,
um euch für die Online-Clubverwaltung begeistern zu
­können. Ab oben erwähntem
Datum könnt ihr euch dann
gerne selber von dem neuen
Tool überzeugen.
Es würde uns sehr freuen,
wenn sich möglichst viele SkiClubs für die neue OnlineClubverwaltung registrieren
lassen!
Und so funktionierts:
>Mail an clubverwaltung@
swiss-ski.ch, um sich für
das neue Tool anzumelden
und ein persönliches Login
zu erhalten.
>Fact Sheets auf www.swissski.ch/clubverwaltung studieren.
>Videoanleitungen konsultieren und los gehts . . . <
21
| C o ac h i n g i n side
Wir begleiten Sie in Zukunft mit der n
­ euen
Rubrik «Coaching I­nside» mit Themen,
die Ein­blicke in die Arbeit der Trainer
aufzeigen. Dem Trainer sollen diese Bei-
träge Tipps und Tricks für seine Arbeit
geben und Verständnis wecken. Der ambitionierte Skifahrer soll seine persönlichen Fähigkeiten verbessern und sein
sportartspezifisches Wissen erweitern.
«Coaching Inside» startete mit einer
Dreierserie zum Thema Bewegungslernen. Aktuell Teil drei.
Flexibilität
durch variantenreiches Wiederholen
Im Bewegungslernen sind viele Wiederholungen einer Bewegungsaufgabe von entscheidender Wichtigkeit. Aber ohne Flexibilität in der Bewegungsausführung oder anders ausgedrückt,
ohne Fähigkeit, die Bewegungsaufgaben variabel und situationsangepasst zu lösen, ist ein Sportler nicht leistungsfähig.
S
Stabilität
Häufigkeit
Häufigkeit
Stabilität
portarten mit «geschlossenen Bewegungsaufgaben»
brauchen eine kleinere Flexibilität in der Bewegungsausführung, aber eine grosse ­Stabilität. Sportarten mit «offenen Be­wegungsaufgaben», wie die Schneesportarten, brauchen
eine grosse Flexibilität in der Bewegungsausführung. Das heisst,
je mehr in die Flexibilität investiert wird, umso kleiner wird die
Stabilität.
Beim Hürdenlauf sind die äusseren Bedingungen fast immer
gleich, bei den Schneesportarten ändern diese laufend. Nur wer
sich da schnellstmöglich anpassen kann, kann sich an der Spitze
behaupten.
Die Bewegungsaufgabe muss in hohem Masse an Qualität
geschult werden. Sie muss jedoch unter verschiedensten Bedingungen angewandt und mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten ausgeführt werden können.
Unsere Schneesportarten sind offene Bewegungsaufgaben.
Verändert sich die Gewichtung von Wiederholen und Variieren
in der Entwicklung eines Athleten?
Ja, in der Phase des Erlernens der Grundtechnik rückt das Wiederholen in den Vordergrund, ohne das Variieren ganz zu vernachlässigen.
Kindesalter / Schulkindalter:
>Breite Bewegungserfahrung in der Sportart ermöglichen.
Schulkindalter / Erste puberale Phase:
>Grundtechnik einschleifen, Grundlagen legen.
Zweite puberale Phase / Erwachsenenalter:
>Perfektionieren und gezieltes Variieren der Bewegungsausführung.
S wiss - S ki T rai n i n gs - G u ide li n e
Kids
Animation
Kindesalter
Schulkindalter
U 12
Erste puberale Phase
U 14
Zweite puberale Phase
U 16
Frühes Erwachsenenalter
U 21
6-9 Jahre
9-12 Jahre
12-15 Jahre*
15-19 Jahre*
19-24 Jahre*
U 18
Ü 21
Wiederholen
Variieren
Variieren
Was ist «Variation»?
Eine Bewegung kann vielseitig variiert werden, anbei eine Graphik mit einigen Beispielen.
Variiere ler n zie lo rie n tiert. . .
Geschlossene
Bewegungsaufgabe
…die Bewegungsintensität
Offene Bewegungsaufgabe
schnell, langsam, hart, weich
…den Bewegungsumfang
wenig, viel
…das Bewegungstiming
früh, spät, verzögernd,
beschleunigend, zeitgerecht
vor, zurück, oben, unten, innen,
aussen, links, rechts
…die Fahrgeschwindigkeit
…die Spurlage
langsam, mittel, schnell
Lösungen der Bewegungsaufgabe
Lösungen der Bewegungsaufgabe
Kurve bergwärts, Fächer,
Girlande, Trichter
…die Fahrtrichtung
vorwärts, seitwärts, rückwärts
Flexibilität
Flexibilität
…die Kurvenwinkel
Bewegungsaufgabe
gross, klein
kurz, mittel, lang, verengend, zunehmend
> Text: Peter Läuppi
> Grafik: Jürgen Birkelbauer, Swiss-Ski, Vali Gadient
22
…die Frequenz
hohe, niedrige Wiederholungszahl
…den Rhythmus
rhythmisch, unrhythmisch
…den Kurvenradius
Was bedeutet das nun im Bereich des Bewegungs­lernens?
>Hohe Wiederholungszahlen mit maximaler Flexibilität, aber
immer zielgerichtet – sich bewusst sein, was man variiert,
fordert und was man damit erreichen will!
>Ermöglichen von Lösungsmöglichkeiten nahe am Bewegungsoptimum.
>Variieren nahe an der Zielbewegung.
= Wiederholen, ohne das Gleiche zu tun
…die Bewegungsrichtung
…das Spurbild
driftend, schneidend,
enge, breite Skiführung
…das Gelände, Schnee, Wetter
…mit Material
mit und ohne Stöcke, Stock in Vorhalte,
mit einem Ski links rechts, Snowblades, LL-Ski
…mit Schüler
zu zweit … nebeneinander oder hintereinander
Synchron, gleich, gegengleich, überholend
flach, steil, Piste, Tiefschnee, hart, weich,
Kanten, Wellen, Dach, Schanzen…
…mit Hilfsmittel
Stangen, Hüte, Pilze, Kurzstangen,
Tore,Luftballon, Zuruf, Ball…
… Bewegungsspielräume, Tempo, Spur, Richtung,
Organisation und Situation.
Perfektionieren, Wiederholen und gezieltes Variieren der Bewegungsausführung kann man nicht trennen, sie gehören zusammen. Allerdings muss eine Gewichtung nach Entwicklungsstand und den individuellen Fähigkeiten gemacht werden,
ansonsten erreicht man die geforderte Qualität nicht und der
Athlet kann keine optimale Leistung abrufen.
<
K u rz u n d B ü n di g |
A usbil du ng K u rsp l a n u n g
Fre u de a n der B
­ ewe g un g
Kurs Ski alpin
J+S Grundkurs für aktive Rennfahrer (d)
Modul Fortbildung (d)
Kleine Touren für Ski Alpin Leiter (d)
Modul Methodik Wettkampf Alpin (d/f)
Modul Technik Wettkampf Freestyle (d/f)
Modul Methodik (d/f)
Modul Technik (d/f)
Snowboard
J+S Grundkurs für aktive Rennfahrer (d)
Modul Fortbildung (d)
Kleine Touren für Snowboard Leiter (d)
Modul Trampolin ABC (d/f)
Modul Technik Wettkampf Freestyle (d/f)
Skitouren
Modul Fortbildung (d)
J+S Kids
Modul Fortbildung Sportarten entdecken (f)
Modul Fortbildung Sportarten entdecken (d/f)
Modul Fortbildung Hauptsportart (d)
esa (Erwachsenensport)
Einführungskurs (d)
Datum
Kursort 28.04.–04.05.2012 Kaunertal 04.–05.02.2012 Flumserberg 15.–18.03.2012 St. Antönien 11.–17.03.2012 Andermatt 18.–24.03.2012 Andermatt 05.–10.03.2012 Andermatt 26.–31.03.2012 Andermatt SG 514.1/12
SWSK 10.12
SWSK 8.12
JS-CH 134294
JS-CH 134297
JS-CH 135061
JS-CH 135064
28.04.–04.05.2012 Kaunertal
04.–05.02.2012 Flumserberg 15.–18.03.2012 St. Antönien 19.–20.05.2012 Aigle 18.–24.03.2012 Andermatt SG 514.1/12
SWSK 10.12
SWSK 8.12
SWSK 24.12
JS-CH 134298
16.–17.06.2012 Elm/Martinsmaad SWSK 7.12
04.–05.02.2012 Couvet 31.03.–01.04.2012 Andermatt 31.03.–01.04.2012 Mürren SWSK Kids/GJ 14.12
JS-CH 137744
SWSK Kids/SSM 37.12
31.03.–01.04.2012 Andermatt SWSK esa 3.11
P eter L äu ppi i n der
Gesc h äfts l eit u n g
vo n Swiss - Ski
Der Bereich Ausbildung und Forschung erhält in der Organisation
von Swiss-Ski einen höheren Stellenwert. Aus diesem Grund wird
der von Peter Läuppi geführte Bereich aus der Abteilung Leistungssport herausgelöst und zu einer
Erster wC- sieg i m
dam e n skispri n g e n
Anfang Dezember wurde in Lillehammer eine Premiere gefeiert.
Zum ersten Mal in der Geschichte
des Skispringens wurde eine Weltcup-Veranstaltung für Frauen
durchgeführt.
Die Schweizerin Sabrina Windmüller, die am selben Wochenende
Schneesportl ager i n
St. Moritz u nd Zer m att
Versicherung:
Ist Sache der Teilnehmer(innen).
Das Angebot ist riesig: Ski, Snowboard, Langlauf oder Skisprung.
Das sind die Sportarten, welche in
den beiden Schneesportlagern in
Celerina/St. Moritz vom 9.–14. April und Zermatt vom 22.–27. April
angeboten werden. Organisiert
werden die beiden Lager, welche
von Swiss-Ski finanziell unterstützt werden, von Ueli Lüscher
von Thomet und Lüscher Sport AG.
Die Ausbildung der individuellen
Technik steht im Camp im Vor­
dergrund. Qualifizierte Leiter sorgen für einen hohen Standard der
Kurse.
Inbegriffen sind Unterkunft im
Hotel Inn Lodge (Celerina) oder im
Hotel Hemizeus (Zermatt) mit Vollpension und ein Liftabonnement.
Teilnehmer(innen):
Zwischen 10 und 19 Jahren
(die Anmeldungen werden in der
Reihenfolge des Eintreffens berücksichtigt!)
S n owact i v e febr u ar 2 012
Kursnummer
Anmeldeschluss:
Celerina/St. Moritz: 1. März 2012
Zermatt: 15. März 2012.
Weitere Auskünfte unter der
Telefonnummer 031 950 62 22.
Kosten:
Celerina/St. Moritz: Beitrag Swiss-Ski Zermatt: Beitrag Swiss-Ski eigenen Abteilung gemacht. Peter
Läuppi wird damit zum Mitglied der
Geschäftsleitung befördert.
Zum einen ist diese Reorganisation eine Anerkennung für die
ausgezeichnete Arbeit von Peter
Läuppi in den vergangenen sechs
Jahren, zum anderen wird damit
bewusst der sportlichen Kompetenz in der Geschäftsleitung ein
grösseres Gewicht beigemessen.
von der FIS in die Athleten-Kommission gewählt wurde, zeigte im
ersten Durchgang eine tolle Leistung. Leider misslang ihr jedoch
der zweite Sprung und sie musste
sich schlussendlich mit dem
31. Rang zufriedengeben. Doch bereits einen Monat später, am 7.
Januar 2012 schaffte es die
24-Jährige in Hinterzarten ganz
zuoberst aufs Treppchen.
A n m e ldeta lo n :
m Celerina/St. Moritz, 9.–14. April 2012
m Zermatt, 22.–27. April 2012
m Ski
m Beginner(in) m Fortgeschrittene(r)
m Snowboard m Beginner(in) m Fortgeschrittene(r)
m Langlauf
m Beginner(in) m Fortgeschrittene(r)
m Skisprung
m Beginner(in) m Fortgeschrittene(r)
m weiblich
m männlich
Name:Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
Fr. 550.–
Fr. 150.–
= Fr. 400.–
Fr. 550.–
Fr. 150.–
= Fr. 400.–
Rund 230 Kinder und fast 60 Leiterinnen und Leiter waren Teil des
Swiss Jugend-Langlauflagers Ende Dezember auf dem Glaubenberg. Am Silvestertag hat Lagerkoordinator Samuel Renggli das
grösste Langlauflager der Schweiz
als beendet erklärt und eine
durchwegs positive Bilanz gezogen: «Die Stimmung im und um
das Truppenlager Glaubenberg der
Schweizer Armee war sehr gut.»
Die Loipen der Langlauffreunde
Langis präsentierten sich in einem
tadellosen Zustand. So waren die
Kinder, aufgeteilt in 25 Gruppen,
oft auf den schmalen Latten anzutreffen. Der technische Leiter Reto
Ziswiler ist überzeugt: «Die Lagerteilnehmenden konnten viel profitieren und auch entsprechend
Fortschritte erzielen.»
«Habt Freude an der Bewegung
in der freien Natur und schaut,
dass ihr euch nicht auf eine Sportart zu stark fixiert», diesen und
viele andere Tipps gaben Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden und Bob-Weltmeister Ivo
Rüegg den Kindern bei der abendlichen Talkrunde mit auf den Weg.
Die beiden ehemaligen Spitzensportler bildeten das diesjährige
Starsportler-Duo. Die Kinder
hörten den spannenden Ausführungen aufmerksam zu und belagerten die beiden bei der anschliessenden Autogrammstunde.
Jahrgang:
Name/Vorname der Eltern:
Datum:
Unterschrift Eltern:
Bitte senden Sie den Talon an: Swiss-Ski, Breitensport, Worbstrasse 52,
Postfach 252, 3074 Muri bei Bern
23
MFT
und
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all 299.
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We
Trainieren wie die Ski-Profis
Bringen auch Sie Ihre Kurven in Form!
Erfunden hats ein Österreicher,
aber inzwischen schwören auch
die Cracks der Schweizer SkiNati auf die MFT-Trainingsgeräte.
Nur 10–15 Minuten Training dreimal pro Woche genügen, um tolle
Ergebnisse zu erzielen – auch bei
Skifahrerinnen und Skifahrern
ohne Weltcup-Ambitionen.
L
ara Gut, Dominique Gisin, Didier Cuche, Carlo Janka, Didier Defago, Daniel Albrecht, Beat Feuz, Marc Gini
und Patrick Küng nutzen die multifunktionalen MFT-Trainingsgeräte intensiv zur
Saisonvorbereitung. Aber auch im harten
Weltcup-Winter kommen die runden und
handlichen Trainings-Platten regelmässig
zum Einsatz. «Hochgradig wirkungsvoll,
Trainingsspass auf engstem Raum, abwechslungsreiche Trainingsmethoden»,
sind sich die Ski-Profis einig.
Breitensportlern genügen nur 10–15
Minuten Training dreimal pro Woche, um
24
mit dem intelligenten MFT-Koordinationstraining tolle Ergebnisse zu erzielen. Das
MFT-Ski-Training fördert die zentrale
Position (Mittellage) über dem Ski, das
parallele Um-/Aufkanten und die gefühlvolle Führung des Skis. Das Resultat nehmen die Skifahrerinnen und Skifahrer
schon nach kurzer Zeit auf der Piste wahr,
sowohl beim Carving-Schwung als auch
beim Tiefschnee- und Geländefahren. Zusätzlich fördern die Trainingseinheiten auf
den MFT-Discs die stabilisierenden, reflektorischen Muskelreaktionen – d.h., die
Muskulatur wird zum richtigen Zeitpunkt
effektiv angespannt und entspannt. Durch
die seitlichen, frontalen und rotierenden
Kipp-/Wipp-Bewegungen werden Bauch
und Rückenmuskulatur gekräftigt,
Sprung-, Knie- und Hüftgelenke mobilisiert und stabilisiert.
Die MFT-Trainingsgeräte sind vom Kinder- und Schulsport über Gesundheits-,
Therapie, Rehabilitations- und Seniorentraining bis hin zum Hochleistungssport
erfolgreich im Einsatz.
Übrigens trainieren auch Athletinnen
und Athleten des österreichischen Skiver-
bands wie Elisabeth Görgl, Marlies Schild,
Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Thomas
Morgenstern, u.a. auf den MFT-Discs . . .
Mehr Infos zu den MFT Produkten sowie
zu Bezugsquellen unter
www.mft-company.com
M i tmac hen u n d gew i nnen!
MFT und Snowactive lancieren einen Wettbewerb mit aussergewöhnlich attraktiven
Preisen. Sende einfach eine SMS mit Lösungswort «MFT» mit Name und Adresse an
974 und schon bist du automatisch bei der
Endverlosung mit dabei. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die in der Schweiz
ansässig und mindestens 18 Jahre alt sind.
Ein SMS kostet CHF 1.–. Einsendeschluss ist
Freitag, 17. Februar 2012. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Und das gibts zu gewinnen:
1. Preis eine Challenge Disc, Wert CHF 299.–
2. Preis eine Sport Disc, Wert CHF 269.–
3. Preis eine Trim Disc, Wert CHF 179.–
Sn owact ive fe b r u a r 2 0 1 2 p ub li rep o rtage
M e i ne M e i n u n g
Bernhard Russi, SRF-Skiexperte und
technischer Berater und Pistenarchitekt der Olympia-Abfahrtsstrecke in Sotschi
Russi-Piste für Russland/Sotschi
S
eit 25 Jahren designe ich Pisten für den
internationalen Skiverband. Was die
Arbeit in Sotschi speziell machte, war das
in weiten Teilen unangetastete und fast unpassierbare Gebiet. Zudem hatten wir zu Beginn
nur sehr schlechtes Kartenmaterial zur Verfügung. Ich musste das Gebiet daher selber erkunden und bin es viele Male auf- und abgelaufen, um mich einigermassen zurechtzufinden.
Geografisch gesehen macht aus meiner
Sicht die Nähe zum Meer den Reiz des Austragungsortes Sotschi aus. Einerseits liegt Sotschi
in etwa auf dem gleichen Breitengrad wie
Cannes. Andererseits verfügt Sotschi neben
dem mediterranen Klima in den Sommermonaten über eine tolle Berglandschaft: Da ist nichts
künstlich, sondern alles sehr natürlich, mit
wunderschönen Bergen und Wäldern. Genau
das Ambiente, welches man sich für Winterspiele vorstellt.
Die Zusammenarbeit vor Ort war gewöhnungsbedürftig. Die vielen, sehr strengen Restriktionen bezüglich des Baus im Waldgebiet
haben eine gute Arbeit anfänglich fast verunmöglicht. Hätte man die Vorschriften, welche
sich die Verantwortlichen selber vorgegeben
hatten, einhalten müssen, wäre das Projekt
Olympia nicht realisierbar gewesen. Die Überzeugungsarbeit, den Pistenbau anders als vorgeschrieben zu gestalten, war ein längerer
Prozess, der mehrere Monate dauerte. Ich habe
auch Herrn Putin zweimal getroffen.
Die Damenpiste kann in drei Teile gegliedert
werden. Der erste Teil ist sehr steil und anspruchsvoll. Der zweite Teil ist relativ flach und
einfach, während der Schlussteil wieder einen
hohen Schwierigkeitsgrad aufweist. Die Herrenabfahrt ist stark von der Schlusspräparation
abhängig. Es wäre in meinem Sinne, wenn die
technischen Schwierigkeiten, die jetzt im Som-
mer zu sehen sind, übernommen würden.
Selbstverständlich werde ich meine Wünsche
anbringen. Aber der endgültige Entscheid, wie
die Piste auszusehen hat, liegt bei der Jury, dem
Kurssetzer und dem Sicherheitsexperten. Ich
freue mich bereits jetzt auf spannende Abfahrtsrennen.<
Gewinner des Wettbewerbs:
1. Platz – Adelboden:
Hanspeter Schmutz, Riggisberg
2. Platz – Sportpanorama:
Vreni Eugster, Wil
3. Platz – Goodie-Bag:
Michael Schranz, Achseten
P r o g r amm vo r sch a u ( Das we i te re T V - S p o rtpro gramm u nte r www. sp o rt. sf. t v)
DatumOrt / Anlass
DatumOrt / Anlass
> Samstag, 28.1.2012
St. Moritz
Ski alpin
10.15–11.50 Abfahrt Frauen
> Samstag, 28.1.2012Garmisch-Partenkirchen/GER
11.50–13.15 Abfahrt Männer
Ski alpin
> Sonntag, 29.1.2012
St. Moritz
Ski alpin
10.30–12.00 Superkombination Abfahrt Frauen
13.35–14.45 Superkombination Slalom Frauen
> Sonntag, 29.1.2012Garmisch-Partenkirchen/GER
12.20–13.35 Super G Männer
Ski alpin
> Samstag, 4.2.2012Garmisch-Partenkirchen/GER
10.25–11.50 Abfahrt Frauen
Ski alpin
> Samstag, 4.2.2012 Chamonix/FRA
Ski alpin
11.50–13.15 Abfahrt Männer
> Sonntag, 5.2.2012
Chamonix/FRA
Ski alpin
10.55–11.55 Superkombination Abfahrt Männer
13.50–14.45 Superkombination Slalom Männer
> Sonntag, 5.2.2012Garmisch-Partenkirchen/GER
11.55–13.10 Super G Frauen
Ski alpin
> Samstag, 11.2.2012
Sotschi/RUS
Ski alpin
08.50–10.25 Abfahrt Männer
> Samstag, 11.2.2012
Soldeu/AND
Ski alpin
10.25–11.30 Riesenslalom Frauen, 1. Lauf
13.20–14.20 Riesenslalom Frauen, 2. Lauf
> Sonntag, 12.2.2012
Sotschi/RUS
Ski alpin
07.55–09.10 Superkombination Abfahrt Männer
10.50–11.50 Superkombination Slalom Männer
> Sonntag, 12.2.2012
Soldeu/AND
Ski alpin
09.40–10.50 Slalom Frauen, 1. Lauf
12.40–13.30 Slalom Frauen, 2. Lauf (SF info)
> Samstag, 18.2.2012Bansko/BUL
Ski alpin
08.55–09.55 Riesenslalom Männer, 1. Lauf
11.50–12.50 Riesenslalom Männer, 2. Lauf
> Samstag, 18.2.2012
Sotschi/RUS
Ski alpin
09.55–11.15 Abfahrt Frauen
> Sonntag, 19.2.2012
Sotschi/RUS
Ski alpin
07.55–08.55 Superkombination Abfahrt Frauen
10.50–11.50 Superkombination Slalom Frauen
> Sonntag, 19.2.2012Bansko/BUL
Ski alpin
08.55–10.00 Slalom Männer, 1. Lauf
11.50–12.50 Slalom Männer, 2. Lauf
> Dienstag, 21.2.2012
Moskau/RUS
Ski alpin
16.55–19.00 Parallelslalom Männer/Frauen
> Freitag, 24.2.2012 Vikersund/NOR
Ski nordisch
16.25–18.15 Skifliegen Weltmeisterschaft
1./2. Durchgang
> Samstag, 25.2.2012Bansko/BUL
Ski alpin
09.50–11.20 Abfahrt Frauen
> Samstag, 25.2.2012
Crans-Montana
Ski alpin
11.20–12.45 Super G Männer
> Samstag, 25.2.2012Vikersund/NOR
Ski nordisch
15.55–17.45 Skifliegen Weltmeisterschaft
3./4. Durchgang
> Sonntag, 26.2.2012
Crans-Montana
Ski alpin
09.50–10.55 Riesenslalom Männer, 1. Lauf
12.50–13.55 Riesenslalom Männer, 2. Lauf
> Sonntag, 26.2.2012Bansko/BUL
Ski alpin
10.55–12.10 Super G Frauen
S n owacti v e Feb ru ar 2 012 publ ireportage
25
S k i t o u r e n f ü r E i n st e i g e r
> Text: Rita Gianelli
> Foto: Alex Buschor
Eine Sportart
im Aufwind
Kaum ein Sport ist so vielseitig und herausfordernd
wie das Skitourenfahren. Wer eine Skitour unternehmen will, braucht zwei Dinge: ein bisschen
Fitness und Abenteuerlust.
D
ie Zahl der Skitourensportler hat
sich in den letzten zwei Jahrzehnten
verdoppelt. Zum klassischen Skitourengänger, der im Schritttempo gemütlich dem Berggipfel entgegen steigt,
gesellt sich heute der Fitnesssportler,
dem das Gipfelerlebnis zweitrangig ist. Im
Fachjargon unterscheidet man dann zwischen aufstiegs- und abstiegsorientierten
Läufern. Der Fitnesssportler ist aufstiegsorientiert. Er will möglichst schnell eine
Strecke hochlaufen. Ihm sind die zurückgelegten Höhenmeter wichtiger als das
Gipfelerlebnis. Mancherorts schliessen
sich Interessierte – oft von Sektionen des
Schweizer Alpen-Clubs (SAC) lanciert – in
Laufgruppen zusammen und trainieren
wöchentlich meist auf gesicherten Pisten
– oft auch abends. Der klassische Tourengänger, der abfahrtsorientierte Läufer,
28
konzentriert sich auf die Besteigung des
Gipfels und ist deshalb auch länger unterwegs und das ausserhalb der markierten
Skipisten. Das bedingt, dass man auf einer
Skitour Lawinenschaufel, Sonde und Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) immer mit dabei hat. Dazu gehören ebenso
warme Kleider, genügend zu trinken und
Verpflegung. Den Umgang mit den Sicherheitsgeräten lernt man in so genannten
Lawinen- oder Tourencamps, welche der
Schweizer Alpen-Club (SAC), aber auch
andere Anbieter regelmässig durchführen. Gelernt wird dabei: die Touren­planung,
die Interpretation des Lawinenbulletins,
die Beurteilung der Schneeverhältnisse
und die Situation im Gelände einzuschätzen. Geübt wird auch die Suche und Bergung eines Verschütteten sowie das richtige Vorgehen bei einer Alarmierung. Die
M at e ri a lt i p p s
Das wichtigste an der Ausrüstung ist der
Schuh. Der Hartschalenkern sollte leicht
sein, der Innenschuh wärmend und gut passen. In vielen Sportgeschäften kann man
heute den Innenschuh durch Erwärmung
direkt am Fuss anpassen lassen. Auch bei
der Bindung kann Gewicht gespart werden.
Dabei gilt zu unterscheiden zwischen Rahmen- und rahmenloser Bindung. Der Vorteil
der rahmenlosen Bindung ist deren geringes Gewicht. Das Paar wiegt 250 Gramm.
Ähnlich wie bei einer Langlaufbindung wird
der Schuh vorne durch seitliche Metalldorne
fixiert. Der Nachteil: Diese Bindung eignet
sich schlecht für die Piste. Möglich ist die
Zweifachnutzung (Piste/ungesichertes Gelände) mit der Rahmenbindung. Wichtig für
Anfänger: Es muss nicht gerade das ganze
Material angeschafft werden; die meisten
grösseren Sportgeschäfte vermieten komplette Tourenausrüstungen.
Sn owactive f e b r ua r 2012
S k i t o u r e n f ü r E i n st e i g e r
Beachtung der Wildruhezonen ist ebenso
ein Bestandteil der Tourenplanung. Ohne
diese Grundkenntnisse sollte keine Skitour unternommen und sie sollten in Wiederholungskursen immer wieder geübt
und gefestigt werden.
Die Bekleidung sollte windfest und
gleichzeitig atmungsaktiv, kühlend im Aufstieg und wärmend im Abstieg sein. Sie
sollte von aussen keine Nässe, aber von
innen die Feuchtigkeit durchlassen. Thermounterwäsche und Oberbekleidung aus
Goretex und Fleece erfüllen diese Bedingungen. Eine Daunenjacke für die Abfahrt
als Wärmeisolation ist ebenfalls von Vorteil.
Wer wenig mitträgt, kann mehr geniessen. Am meisten Gewicht einsparen kann
man bei den Schuhen und der Bindung.
Wogen Skitourenskis bis vor wenigen Jahren noch gut fünf Kilo mit Bindung, gibt es
heute Modelle, die gut ein Kilo leichter
sind. Dasselbe gilt für den Skischuh. Damit
wird das Laufen mit Fellen einfacher. Im
Angebot der Skitourenausrüstung gibt es
verschiedene Arten von Fellen: Die besten
Felle bestehen aus Haaren der MohairZiege. Diese werden in einem speziellen
Winkel auf einen Stoff geklebt, um die
bestmögliche Kombination zwischen Steigen und Gleiten zu erhalten. Wichtig: auch
bei einem taillierten Ski sollten die Felle
gerade geschnitten sein, da die Gleitfähigkeit sonst beeinträchtigt wird. Der neueste
Trend ist die Entwicklung von Adhäsions-
fellen. Diese kleben nicht, sondern haften
durch verschiedene Molekularkräfte an
den Skis. Vorteile sind kein Zusammenkleben der Felle, weshalb sie auch keine
Schutzfolie benötigen. Sie sind abwaschbar und haften auch unter Extrembedingungen.<
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Weitergehende Informationen zu Events
­sowie über Ausrüstung für Einsteiger und
Fortgeschrittene sind unter www.fritschi.ch
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29
Tourenski-Special
Lario-ski
Skitouren am Comersee
Der Comersee ist nicht nur für seine prächtigen Villen (darunter jene des Schauspielers George
Clooney) und seine malerischen Dörfer bekannt, sondern auch für die Berge, die ihn umgeben. Unmittelbar über dem See erheben sich Zweitausender, die Skitouren mit grossartiger Panoramasicht erlauben.
> Text: Christine Kopp
> Fotos: zVg.
30
Sn owactive fe b r ua r 2012
Tourenski-Special
A
ller Anfang ist schwer. Sei es, weil
die Gipfel am Comersee etwas
weniger schneesicher sind, die
Schneelage schnell wechseln kann und oft
stark vom Nordföhn beeinflusst wird; sei
es, weil die Anfahrten schwieriger zu
finden sind und Skitourenliteratur auf
Deutsch fast gänzlich fehlt: Für Skitouren
am Comersee braucht es ein bisschen Geduld bei der Annäherung! Doch wer die
ersten Hürden – dank Internet und der
hilfsbereiten, wenn auch nicht immer englisch- oder deutschkundigen Einheimischen – überwindet, wird begeistert sein.
Allein schon aus zwei Gründen: wegen der
herrlichen Aussicht von einem Gipfel wie
dem Monte Bregagno auf See, Dörfer und
Berge sowie wegen des einzigartigen Gefühls, das sich aus dem Auftakt zu einer
Skitour mit Cappuccino und Brioche am
See und italienischer Gastronomie in
einem Agriturismo oder bei einem aus-
giebigen Apéro in einer Bar danach ergeben kann. Dann verspürt man auch hier,
ganz im Norden Italiens und nahe der
Schweiz, ein durchaus mediterranes Lebensgefühl . . .
Monte Bregagno. Zurück zum Monte Bregagno. Er zählt zu meinen liebsten Winterausflügen am Lario. Hat man einmal die
endlose Kurverei vom See zum Ausgangspunkt hinter sich, geht es los: Dem Waldrand entlang gerade empor, an einigen
Häuschen vorbei, dann durch lichten Birkenwald hinauf auf einen langen, offenen
Geländerücken. Der Blick über die verschneiten Kuppen geht hinunter zum See
mit seinen eng verschachtelten Dörfern.
Gegenüber der stolze Monte Legnone,
links davon das Veltlin mit seinen Granitbergen; weiter unten am See die Grigna,
Hausberg hoch über Lecco, mit seinem
Hauptgipfel, dem Grignone. Und zwischen
allem der See, je nach Licht tiefblau, oft
unter einer leichten Dunstschicht gelegen,
die alles mild und sanft stimmt.
Irgendwann geht der Rücken in einen
Grat über, der sich in einem Bogen hinüber
zum höchsten Punkt zieht; die Mutigeren
behalten die Ski an, die anderen schultern
sie. Vor dem Gipfel andächtiges Betrachten der Bergwelten, die sich nun auch nach
Norden und Westen öffnen. Nach der Rast
dann die rassige Abfahrt direkt hinunter in
den Kessel, der die Verbindung zur Aufstiegsroute vermittelt. Was für den Monte
Bregagno gilt, gilt auch für andere Berge
am See mit ähnlichen Aufstiegen – etwa
die Corvegia, mit der mein Kopf, Abteilung
Skitourenbilder, perfekten Firn, dann das
Steckenbleiben im Schnee bei der Rückfahrt und schliesslich ein denkwürdiges
Essen in einem Agroturismo verbindet.
Wie gesagt: Vom Monte Bregagno ist
der Grignone zu erkennen. Ein weiterer
Skiberg, der zwei sehr unterschiedliche
Aufstiege bietet. Ist die Route von Cainallo
etwas unhomogen und im Hochwinter von
kalten, nicht immer ungefährlichen Hängen geprägt, so ist jene von Pasturo derart
sonnenexponiert, dass man bereits im Februar wirklich früh aufbricht, um den nach
Pialeral schnurgerade zum Grat führenden Aufstieg – am einfachsten mit den Ski
auf den Schultern – schadlos zu überstehen und für die Abfahrt noch guten Sulz zu
erwischen. Und wenn man Glück hat, liegt
auf den vielen Matten von Pialeral an hin-
Nicht immer schneesicher,
aber immer spektakulär:
Skitour auf den Monte
Bregagno unmittelbar über
dem Comersee.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
31
Tourenski-Special
Klein, aber fein:
Die Grigna mit Grignone
(rechts) und Grignetta
über der Valsassina.
Sonne und Schnee:
Von Pasturo aus führt eine rassige
Skitour über sonnenexponierte Osthänge
auf den Grignone.
unter leichter Raureifschnee. Eine Traumtour!
Pizzo dei Tre Signori. Ein weiterer Berg
darf in dieser gerafften Lario-Ski-Vorstel-
lung keinesfalls fehlen: Der Pizzo dei Tre
Signori, ein stolzer Zweieinhalbtausender
auf dem Hauptkamm der Orobischen
Alpen, der die Wasserscheide zwischen
Veltlin, Val Brembana und Valsassina bildet und aus all diesen Tälern mit Ski bestiegen wird. Interessant sein Name, der
auf seine Bedeutung als politischer Grenzpunkt deutet: früher einmal zwischen dem
Staat Mailand, der Republik Venedig und
Rhätien; heute zwischen den Provinzen
Sondrio, Lecco und Bergamo. Wie viel es
hier zu erzählen gäbe: Von der wunderbaren Skitour, die der «Pizzo» von Ornica
auf der Bergamasker Seite aus bietet oder
von den langen Aufstiegen durchs Val Gerola oder von Premana aus, dem Scherenund Messerfabrikantendorf in der oberen
Valsassina; und schon drängen sich weitere Gipfel auf, auch kleine . . . Von wegen
Lario-Ski – wie konnte ich nur finden, das
Skitourengehen hier lohne sich nicht? <
Von Pasturo
ZS (bis Baite Comolli/Biv. Riva-Girani WS), 1800
Hm, Exp. E. Anfahrt: Lecco–Balisio–Kirchlein
Sacro Cuore oder Balisio–Pasturo und P im
Dorf. Aufstieg: Freie Routenwahl je nach
Schneelage auf Strasse / über Weiden zum Rif.
Antonietta, Pialeral (1420 m). Weiter zu den
Baite Comolli (Biv. Riva-Girani); hier steilt sich
der Hang auf, zu Fuss den Stangen entlang zum
Grat hoch, auf diesem zum Gipfel und Rif. Brioschi. Abfahrt: Bei sehr sicheren Verhältnissen
direkt vom Gipfel über die steilen SE-Hänge
(100 m ca. 40°, S) hinunter in die Foppa del Gèr
(Achtung, Felsriegel) und unter Pialeral auf die
Aufstiegsroute zurück.
und von hier nach Bellano) nach Bellano und
von hier in die Valsassina hoch zu den Ausgangspunkten Cainallo, Alpe di Paglio, Premana, Crandola, Pasturo, Moggio. Über den Pass
Culmine San Pietro hinunter nach San Giovanni
Bianco und zurück nach Norden nach Ornica
(Pizzo dei Tre Signori). Oder aber von der
Schweiz aus (Autobahn A2 Gotthard–Chiasso–
Ausfahrt Como Sud) nach Lecco und von hier
aus entweder direkt in die Valsassina oder an
den See (Touren mit öV sind schwierig).
L a ri o-ski – In for m at i on en
Tour en
Monte Bregagno (2107 m)
WS+, 1250 Hm, Exp. SE Anfahrt: Pianello del
Lario, Alle Frazioni (Richtung Belmonte und
Silana, Abzw. Silana rechts liegen lassen) –
Parkplatz auf ca. 760 m. Variante: Von den Monti di Gallio; von Costa; vom Ponte delle Seghe
(von hier schöne Touren auf M. Tabor und M.
Marnotto) über die A. Marnottino. Aufstieg: Cilan – SW-Hänge zum Dosso del Naro – NE-Grat
Bregagno. Abfahrt: Direkt vom Gipfel nach N
bzw. NE hinunter und zurück zum Dosso del
Naro.
La Corvegia (2282 m)
WS, 1280 Hm, Exp. SSE Anfahrt: Gera Lario–
Montalto di Montemezzo (ca. 990 m, 10 km!).
Aufstieg: Direkt auf den Rücken des S-Kamms
der Corvegia und über diesen zum Gipfel.
Monte San Primo (1686 m)
WS, 550 Hm, Exp. N und E. Anfahrt: Lecco–Canzo–Magreglio–Parco S. Primo (1150 m). Aufstieg: Den ehemaligen Skipisten entlang nach
S, dann über den E-Grat zum Gipfel. Sichere,
kleine Skitour mit prächtiger Aussicht.
Grigna Settentrionale (2409 m)
Von Cainallo: ZS-, 1150 Hm, Exp. N, NE. Anfahrt:
Bellano–Parlasco–Cainallo oder Varenna–Esino Lario-Cainallo (1250 m). Aufstieg: Über die
frühere Skipiste, dann auf Wanderweg (bei Vereisung heikel) im Auf und Ab zur Alpe Moncodeno. Nun in offenerem Gelände über das Rif.
Bogani an die Cresta di Piancaformia. Vorsicht
bei der Routenwahl und vor den tiefen Karstlöchern! Auf ca. 2150 m nach links in den grossen
Schlusshang, der sich verengt und steiler wird,
über diesen zum Gipfel und Rif. Brioschi. Abfahrt: Auf der Aufstiegsroute.
32
Pizzo dei Tre Signori (2554 m)
Von Premana
ZS-, 1600 Hm, Exp. W, N. Anfahrt: Lecco- oder
Bellano-Ponte di Premana (Zona industriale,
951 m). Aufstieg: Valvarrone–Rif. Premana
(1672 m)–Rif. Falc (2115 m)–Bocchetta di Piazzocco (2252 m)–Gipfel. Evtl. Steigeisen für
Schlusshang. Abfahrt: Auf der Aufstiegsroute.
Von Ornica
ZS-, 1600 Hm, Exp. SE, NE. Anfahrt: Valsassina–
Culmine San Pietro–S. Giovanni Bianco–Ornica
(918 m). Aufstieg: Ornica–Valle dell’Inferno–
Bocchetta dell’Inferno (2306 m)–Gipfel. Evtl.
Steigeisen für Schlusshang. Abfahrt: Auf der
Aufstiegsroute.
A n r ei se
Aus der Schweiz: Mit dem Auto von Lugano über
Gandria-Porlezza nach Menaggio. Von hier dem
See entlang zu den Ausgangspunkten für Monte Bregagno und La Corvegia. Um den See herum (oder mit der Autofähre Menaggio-Varenna
K a rt e n
LK der Schweiz 1:50 000 287 Menaggio (M. Bregagno, M. S. Primo, Grigna Sett., Cimone di
Margno) und 277 Roveredo (La Corvegia). Kompass, 1:50 000, 105 Lecco/Valle Brembana, 92
Chiavenna/Val Bregaglia und 91 Lago di Como/
Lago di Lugano.
L i t e rat u r/ I n t e rn e t
Auf Deutsch gibt es kaum Skitourenliteratur zu
diesem Gebiet, aber auch auf Italienisch sind
Führer kaum aufzutreiben. Vereinzelt auffindbar sind Exemplare des Führers von G. Miotti
und C. Selvetti, 282 Itinerari di Scialpinismo fra
alto Lario ed Engadina, Guide dalle Guide 1998
(Comersee: M. Bregagno, M. Marnotto und M.
Tabor, Dosso Bello, La Corvegia, Pizzo dei Tre
Signori aus dem Val Gerola). Mit etwas Italienischkenntnissen kann man sich aber im Internet kundig machen. Auf der ausgezeichneten
Homepage von Paolo Vitali findet man alle nötigen Infos: www.paolo-sonja.net.
Für Infos zu Verhältnissen z. B.
www.camptocamp.org, www.on-ice.it
Sn owactive fe b r ua r 2012
«
Tourenski-Special
D i e Kröntenhütt e i m Ur ner Er st fe l d e rtal b ie t e t al s A us gang s punk t a lle s ,
wa s ein en Ski tour engeher bege is t e rt : A l pine , s c hö ne G ipfe l , e ine g r o ss ­
a r t ige Lan ds chaft und ei n er fahre ne s H ütte nwa rt paa r, d e m das Woh l d e r
Gä s te am Herzen l i egt.
Winterausflug auf ein
«Damenbärgli»
> Text: Christine Kopp
> Fotos: zVg.
Starke Kontraste:
Winterlicht im Aufstieg zur Kröntenhütte.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
33
Tourenski-Special
Zimmer mit Ausblick:
Die Kröntenhütte ist wunderbar
gelegen und von nicht überlaufenen,
beeindruckenden Gipfeln umgeben.
I
rene Wyrsch ist bald 25 Jahre Hüttenwartin der Kröntenhütte, ihr Mann Markus, Bergführer und Schreiner, konnte
bereits das 30-Jahr-Jubiläum feiern. In all
den Jahren hat das Ehepaar seine Freude
an der Bewirtung der Hütte – Irene: «das
Wichtigste ist das Wohl der Gäste!» – keineswegs verloren. Und dank einer eigenen
Quelle und einem Wasserkraftwerk wird
den Besuchern eine sehr gute Infrastruktur geboten, zu der sogar eine Duschmöglichkeit gehört. Diese Vorteile wirken sich
besonders angenehm für den Skitourengänger aus, der im Winter – Strom sei
Dank – bei seiner Ankunft eine temperierte Hütte vorfindet. Dazu kommen die Delikatessen aus der Küche, die sonnige Terrasse, die wohlig warmen Duvets in den
Schlafräumen . . .
34
Kröntengeschichten. Irene und Markus
können aus all den Jahren viel erzählen.
Geschichten von ihren Anfängen hier, als
Markus als junger Bursche und ohne Ahnung vom Kochen Hüttenwart wurde und
von Irene, die einfach mal einen Sommer
ohne Lohn in der Hütte verbringen wollte
und schliesslich hängen blieb, Markus sei
Dank . . . Geschichten, wie sie hier die ersten Jahre verbracht haben, bald in Begleitung ihrer drei Kinder. Diese haben hier
skifahren und klettern gelernt, haben im
Sommer in der wunderschönen Umgebung der Hütte gespielt, im Winter von hier
aus die ersten Skitouren unternommen
und später immer wieder tatkräftig beim
Bewirten mitgeholfen. Aber auch von speziellen Begegnungen erzählen Irene und
Markus, oft verbunden mit Anekdoten aus
dem ganz normalen Alltag eines Hüttenwartehepaars. Etwa von jenem älteren
Mann, der hier mit seinem Enkel eintraf
und den Krönten besteigen wollte. Ein
«Damenbergli» nannte er den stattlichen
Dreitausender, von dem aus man einen
wundervollen Tiefblick auf die Hütte hat,
die dem Berg ihren Namen verdankt. Die
Damentour wurde dann zur Tortur für
Grossvater und Enkel, von der sie spätabends und ohne den Gipfel gesehen zu
haben, zurückkehrten!
Bergparadies. Im Winter bietet der Krönten eine beeindruckende Skitour mit langen Abfahrten und einem schönen Grat
zum Abschluss, den man zu Fuss begeht.
Und wer bis zum Gipfel aufsteigt, kommt
sogar in den Genuss einer kurzen KaminSn owactive fe b r ua r 2012
Tourenski-Special
Steil oder weit:
Rund um die Kröntenhütte wartet eine
versteckte Landschaft mit vielfältigen
Möglichkeiten auf den Skitourengänger.
kletterei, die herzlich wenig mit einer Skitour zu tun hat! Vom Gipfel aus geht der
Blick vom Schwarzwald bis zum Piz Bernina, aber natürlich auch zu nahen Bergen
und anderen Skitourenzielen rund um die
Hütte: Zwächten, Gross Spannort, Schneehüenerstock und Rot Stock. Schon immer
hat uns die Natur hier oben fasziniert: Der
Kontrast zwischen der weiten Fläche des
Glatt Firns und den bizarren Formationen
von Glattstock und Spannort oder dann die
kilometerlangen Abbrüche des Schlossbergs. Es ist eine versteckte Landschaft,
die man nicht erahnt, wenn man achtlos
durch das Reusstal fährt, ohne einen Blick
ins wilde Erstfeldertal zu werfen. Skitourengängern bietet sie Gipfel, die nie überlaufen sind, aber auch Kondition und
Kenntnisse für die Besteigung voraussetzen.
Wir haben das Glück, bei unseren Skitouren um die Kröntenhütte von Markus
Wyrsch selbst begleitet zu werden. Zum
Beispiel auf den rauen Felszahn des Rot
Stock hoch über der Hütte, den man erstaunlicherweise über eine versteckte
Schneeflanke mit den Ski bis zum höchsten Punkt besteigen kann; oder zum
Zwächten mit einer landschaftlich gross­
artigen Abfahrt vor den wilden Felsfluchten des Schlossbergs hinunter zu Uf den
Gründen und auf den Krönten selbst mit
allen Schneearten bei der Abfahrt – Pulver,
Firn und Bruchharst, wobei wir letzteren
auf Anraten von Markus tunlichst ignorieren. Drei Tage lang tauchen wir in die Welt
des Erstfeldertals ein, das Markus wirklich
wie seine Hosentasche kennt. Es ist, als ob
wir in sein persönliches Paradies eindringen würden, in dem jeder Hang und jeder
Stein mit einer Geschichte, mit Erinnerungen und Erfahrungen verbunden ist, die
einem ganzen Leben die Grundlage und
das Gleichgewicht gibt. Wir hören zu, steigen auf, fragen nach, fahren ab und am
Schluss sind wir wieder einmal um eine
Erfahrung reicher: Wie gross und reich
kann eine kleine Welt doch sein – das
Glück liegt nahe, wir müssen es nur zu
ergreifen wissen! Es braucht dazu weder
Fernreisen noch auf dem Papier beeindruckende Unternehmungen. Sondern
nur eine wundervolle Natur und die Begegnung mit gleichgesinnten Menschen.
<
Hochwinter, wenn viel Schnee liegt und man
bereits bei der Säge loslaufen muss, verlängert
sich die Aufstiegszeit um 1 Std. Variante: Wenn
bei Bodenberg wenig Schnee liegt, kann die
Hütte vom Meiental aus erreicht werden (über
den Gipfel des Zwächten, 4–5 Std., oder um das
Chli Spannort, 4–5 Std.).
Bergführer: Unter www.top-of-uri.ch findet
man alle Urner Bergführer. Idealerweise engagiert man Hüttenwart Markus Wyrsch als Bergführer für Skitouren um die Kröntenhütte.
Literatur: Willy Auf der Maur, Alpine Skitouren
Zentralschweiz–Tessin, SAC.
Karten: 1:25 000 LK Blätter 1191 Engelberg,
1211 Meiental, 1192 Schächental, 1212 Amsteg;
1:50 000 LK Blätter 255 S. Sustenpass, 245 S.
Stans.
Skitouren: Krönten, 3107 m; 4 Std. – 1200 Hm
– ZS+. Die Einheimischen sagen «der» Krönten,
Auswärtige «die» Krönten – Tatsache ist, dass
dieser Berg eine wundervolle Aussicht und
eine rassige Skitour bietet mit beeindruckenden Abfahrten (Varianten: statt zurück zur
Hütte durch das Gornerental oder das Schindlachtal).
Zwächten, 3080 m; 4 Std. – ca. 1200 Hm – ZS.
Der hübsche Gipfel am Rand des Glatt Firn kann
sowohl von der Kröntenhütte als auch vom Meiental erreicht werden. Schöne Skihänge, sei es
zur Kröntenhütte (Variante: unter den Hängen
des Schlosses durch zu Uf den Gründen und mit
einem Gegenanstieg zur Hütte) oder ins Meiental (ideal bei Sulz).
Rot Stock, 2718 m; 2–3 Std. – 800 Hm – S. Markanter Gipfel, der über der Hütte seine Felsabstürze zeigt. Kurze, steile Tour von der Kröntenhütte aus; beim direkten Aufstieg von der Hütte
aus bis zu ca. 38 Grad steile Hänge.
Gross Spannort, 3198 m; 4½–5 Std. – 1300 Hm
– S. Bizarrer Gipfel über dem Glatt Firn mit
schönen Tiefblicken ins Engelberger und ins
Erstfelder Tal. Der Gipfelaufbau wird ab dem
Spannortjoch ohne Ski bestiegen; dieser Übergang kann als eigenes Ziel begangen werden
(kombinierbar mit Umrundung des Chli Spannorts und Abfahrt ins Meiental).
Infos Kröntenhü tt e
Unterkunft: Kröntenhütte, 1903 m. Hüttenwarte Irene und Markus Wyrsch, Talweg 32, 6472
Erstfeld, Tel. Hütte 041 880 01 22, Tel. Privat
041 880 01 72, www.kroentenhuette.ch
Bewartung Winter: Auf Anfrage bewartet, über
Ostern jeweils rund zweieinhalb Wochen durchgehend. Die Sonne erreicht die Hütte erst ab
Februar.
Anreise: Auto: Autobahn A2 bis Ausfahrt Erstfeld, von hier ins Erstfeldertal zu den Bodenbergen; mit Privatauto ist eine Bewilligung nötig. Sie kann zum Preis von Fr. 20.– gelöst
werden bei der Gemeindekanzlei Erstfeld, beim
Bahnhofkiosk Erstfeld oder im Lebensmittelgeschäft Alois Püntener, Wilerstr. 2, Erstfeld).
öV: SBB bis Erstfeld. Von hier mit Taxi: Alpen
Taxi Erstfeld – Bodenberge, Tel. 041 880 05 23,
Handy 079 413 91 15.
Zustieg Winter: Siehe Skitourenführer Zentralschweiz. Die Hütte wird von Bodenberg über
Ellbogenalp–Eien–Gross Stein (P. 1727)–Päuggengaden–Päuggenegg (Stangen) und mit einer
kurzen Abfahrt in rund 3½ Std. erreicht. Im
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
35
Pat r o u i l l e d e s G l a c i e r s
Es zählt
nicht nur die
Kondition
> Text: Rita Gianelli
> Foto: Arno Balzarini
36
Sn owactive fe b r ua r 2012
Pat r o u i l l e d e s G l a c i e r s
Andrea Koch aus Landquart ist
eine der über 4000 Sportlerinnen
und Sportler, die Ende April an
der Patrouille des Glaciers starten. Sie erzählt, wie sie sich auf
das längste Skitourenrennen der
Welt vorbereitet.
D
en 16. November vergisst Andrea
Koch aus Landquart nie mehr. An
diesem Tag lag der langersehnte
Brief in ihrem Briefkasten: die Bestätigung
für den Startplatz an der diesjährigen Patrouille des Glaciers (PDG). «Ein unbeschreibliches Gefühl», sagt die 46-jährige
gelernte Krankenschwester und hält inne.
Mit angewinkelten Armen steht sie in der
Küche – an ihren Händen klebt Strudelteig
– und sucht immer noch nach Worten. Sie
ist eine der rund 4200 Auserwählten, die
am 25. April 2012 die 54 Kilometer lange
Strecke mit Skitourenskis zurücklegen.
Für viele passionierte Skitourenläufer ist
die Teilnahme an der PDG das Höchste,
das man in diesem Sport erreichen kann.
Die Patrouille des Glaciers gilt als das
härteste Skitourenrennen der Welt. Die
Startplätze der alle zwei Jahre stattfindenden PDG sind deshalb begehrt. Hunderte
müssen jedes Mal abgewiesen werden.
Auch Andreas Team erhielt vor zwei Jahren eine Absage. Nun hat sie es geschafft
und startet zusammen mit Ehemann Andreas und ihrer Freundin Ursula Baumann.
«Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen.»
«Teamläufe sind das Allerschönste.»
Schon als Kind stand die gebürtige Tirolerin auf den Skiern. Als Jüngste habe sie
ihren beiden älteren Brüdern immer nachgeeifert, die oft mit dem Vater auf Skitour
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
gingen. Selbst unternahm sie ihre erste
Skitour mit 13 Jahren während eines Skitourenlagers mit dem Alpenverein Südtirol. «Viel mehr als die Tour selber ist mir
die Sorge um das Material – Felle, Schaufel, Brille, Steigeisen – in Erinnerung geblieben», lacht sie. Während einer Skitourenwoche lernte sie später auch ihren
Mann Andreas kennen. Zweimal absolvierte dieser die PDG und nimmt auch sonst
immer wieder mal an einem Skitourenrennen teil. Zum Beispiel am Arflina-Lauf
bei Fideris im Prättigau. Dort machte Andrea ihre ersten Erfahrungen mit der
Sportart Skitourenrennen. Bis dahin kannte sie das Skitourenlaufen nur im klassischen Sinne: gemütliches Wandern auf
Skiern mit Fellen. Für Skitourenrennen
hatte sie gar nichts übrig. «Ich fand es total
daneben, in den Bergen herumzurennen.»
Aus Loyalität zur Schwägerin, in deren
Team jemand ausgefallen war, kam es
dann soweit, dass Andrea Koch zum ersten
Mal am Start eines Skitourenrennens
stand. Als sie ein Jahr später wieder angefragt wurde, sagte sie zu ihrer eigenen
Überraschung wieder zu. «Mir gefiel das
Gesellige. Heute finde ich Teamläufe das
Allerschönste.» Miteinander kämpfen, den
Zusammenhalt spüren – das gibt ihr «ein
wunderbares Gefühl». Schafft aber auch
Druck: «Du willst nicht, dass es deinetwegen nicht klappt», räumt die Läuferin
ein.
Diesem Druck müssen Andrea und Andreas Koch mit Ursula Baumann an der
PDG Ende April besonders lange gewachsen sein. Denn dieses Rennen ist das
längste der Welt. Insgesamt 4000 Höhenmeter sind zu überwinden auf einer Strecke von 54 Kilometern Länge, dessen
höchster Punkt auf 3650 Metern liegt. Die
Zeitlimite liegt bei 21 Stunden, wer länger
braucht, ist disqualifiziert. Der Streckenrekord halten mit knapp sechs Stunden
Florent Troillet, Martin Anthamatten und
Yannick Ecoeur vom SAC Swiss Team. Andrea und ihr Team wollen es in 12 bis 14
Stunden schaffen. «Vor der PDG habe ich
einen Riesenrespekt», meint Andrea Koch.
Ob und wie sie auf die extremen Höhenunterschiede, die unglaubliche Länge der
Strecke und die grossen Temperaturunterschiede reagieren werde, wisse sie
nicht. Anfangs Winter besuchte sie eine
PDG-Einführungsveranstaltung in Küblis,
welche ein paar ihrer Sportlerkollegen organisierten. Dieser Austausch war wichtig.
Einige der Anwesenden hatten schon einoder mehrere Male an der PDG teilgenommen. Sie wissen zum Beispiel, dass man
keine langen Pausen machen, immer
gleichmässig vorwärtsgehen und nicht
vergessen sollte, den Trinkschlauch zu
isolieren, damit die Flüssigkeit in der Kälte nicht gefriert. Aber jeder Teilnehmer
weiss, dass letztlich die Tagesform entscheidend ist.
Gut vorbereitet. Der Duft nach Apfelstrudel breitet sich in der Küche aus. Natürlich
weiss Andrea Koch, dass die Tagesform
nicht steuerbar ist. Dennoch: gut vorbereitet, ist halb gewonnen. Dabei gehe sie ganz
intuitiv vor, sagt Andrea und zündet eine
Kerze auf dem Küchentisch an. «Sportler
haben ein gutes Gespür für den eigenen
Körper.» Sie versuche einfach auf ihren
Körper zu achten. «Wenn ich zu müde bin,
mach ich nichts.» Zwei Tage in der Woche
arbeitet die Krankenschwester als Mütterund Väterberaterin in der Region Zizers,
Schanfigg und Arosa. Jetzt vor der PDG
wendet sie drei bis vier Tage in der Woche
für Skitouren auf. Ab Februar will sie mit
ihrem Mann und Ursula Baumann anfangen, längere Touren zu unternehmen mit
mehreren Aufstiegen und Abfahrten, «damit wir als Team lernen gleichmässig zu
laufen, dies nicht nur im Aufstieg». Besonders heikel seien nämlich die Abfahrten,
weil diese auch angeseilt zu bewältigen
seien. Noch übt Andrea hauptsächlich mit
ihrem Mann. «Er kennt mich am besten
und weiss, welchen Puls ich haben muss,
damit ich lange laufen kann.» Auf der
Agenda der drei sind auch Termine einiger
Skitourenrennen eingetragen. «Um ein
Wettkampfgefühl zu entwickeln.» Ein erstes, am Flumserberg, hat Andrea schon
hinter sich. Weitere stehen an, etwa den
Pizol Altiskilauf in Wangs und natürlich die
Trofea Péz Ault in Disentis, kurz vor der
PDG. Aber sie weiss: «Es zählt nicht nur
die Kondition.» Man bewegt sich im hochalpinen Gelände. Man muss also klettern
und gut Skifahren können, darf am Anfang
des Laufes nicht zu rasch gehen und muss
gemeinsam Motivationskrisen überwinden können. Aber das Wichtigste ist die
Handhabung des eigenen Materials: Verpflegung, Sonnenbrille oder die warme
Kleidung – alles muss möglichst griffbereit verpackt sein. Das übt sie täglich. Die
Läuferinnen und Läufer sind den extremen
Rennbedingungen auf der langen Strecke
grösstenteils auf sich gestellt.
Der Strudel ist fertig. Andrea nimmt
sich ein grosses Stück mit Rahm. Ihr Mann
hat ihr erzählt, dass ganz am Schluss der
PDG die Läufer und Läuferinnen noch einmal von einer Euphorie erfasst würden, die
sie bis ins Ziel trage. «Daran werde ich
während des Laufes immer denken», sagt
sie und beisst herzhaft in das Kuchenstück. <
37
skineuheiten 2011/12
Tour
Allround
Der aufstiegsorientierte Klassiker, leicht genug für einen kraftsparenden Aufstieg und
lange Touren, stabil genug, um gutmütige
Fahreigenschaften zu entwickeln. Ausserdem
gut beherrschbar bei allen, auch schwierigen
Schneebedingungen.
Die Modelle der Blizzard Mountain
Series ermöglichen jedem, seine
ganz persönlichen Träume zu verwirklichen. Ski-Wandern, SpeedBegehungen oder Freeriding – mit
verschiedenen Mittelbreiten und
Ultralight-Konstruktion sind sie
gewichtsparend und bieten dabei
perfekte Performance, beim Aufstieg und bei der Abfahrt.
Blizzard Mountain
Free Cross
Radius: 22 m (bei Länge 170 cm)
Taillierung: 113/78/100
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 156, 163, 170,
178 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 499.– ohne Bindung
Der Mountain Free Cross überzeugt
durch seine Ultralight-Konstruktion, mit einem Paulownia-Holzkern,
nicht nur beim Aufstieg. Mit einer
Mittelbreite von 78 mm sind auch
der Spass und das Freeride-Feeling
bei der Abfahrt garantiert.
Dynastar mythic light
Elan triglav
Elan Alaska
Radius: 21 m (bei Länge 178 cm)
Taillierung: 122/89/110
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 165, 172, 178,
184 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 709.– ohne Bindung
Radius: 27,6 m (bei Länge 161 cm)
Taillierung: 89/66/80
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 161 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 899.– ohne Bindung
Radius: 24,5/20,2 m (bei Länge
170 cm)
Taillierung: 109/79/99
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 156, 163, 170,
177 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 499.– ohne Bindung
Die Freerando-Referenz, hohe Stabilität dank Holz-Rohacellkern in
Verbindung mit High-Tech-Fasern,
Torsionsbox und vertikalen Seitenwangen. Dank seiner Breite bietet
er eine unglaubliche Vielseitigkeit
im Gelände, und das alles bei 1520
Gramm!
Unglaubliche 700 Gramm!!! Der
Elan Tri­glav ist ein echter Champion unter den Touren-Ski. Er verschiebt die Grenzen des Machbaren
und eröffnet eine völlig neue Welt.
Seine extrem leichte Konstruktion
sorgt für einen minimalen Energieverbrauch beim Aufstieg und erhöht somit die Ausdauer des Touren-Fans für mehr Sicherheit und
eine gesteigerte Mobilität.
Der Alaska von Elan wurde für echte Touren-Enthusiasten entwickelt,
die an und über ihre Grenzen hinaus
gehen wollen. Ausgestattet mit der
neuen Brückentechnologie kombiniert dieser Ski extrem geringes
Gewicht mit einem Maximum an
Torsionssteifigkeit für den Aufstieg
und die anschliessende Abfahrt.
Fischer Tour X-Superlight
K2 wayback
k2 backup
Radius: 18 m (bei Länge 170 cm)
Taillierung: 119/82/106
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 156, 163, 170,
177, 184 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 799.–
Radius: 22 m (bei Länge 174 cm)
Taillierung: 124/88/108
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 160, 167, 174,
181 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 799.–
Radius: 19 m (bei Länge 174 cm)
Taillierung: 127/82/105
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Speed Rocker
Erhältliche Längen: 160, 167, 174,
181 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 729.–
Der WayBack zieht eine Tour den
Skigebieten vor. Leichter Holzkern
und Carbon-Web machen ihn zu
einem der leichtesten mittelbreiten
Ski. Durch All-Terrain-SchaufelRo­
cker und fein abgestimmtem,
progressivem Sidecut ist er auch
bei hochalpinen Bedingungen jederzeit berechenbar. Noch ein Vorteil des Rockers: Er erleichtert dir
das Spuren!
Der BackUp ist das ideale Tool für
Skibergsteiger und zum Telemarken. Sein Speed-Rocker™ nimmt
es mit allen Schneebedingungen
auf. Zwei Lagen Metall und der
ultraleichte Holzkern garantieren
erst­­klassigen Kantengriff sowie
eine Laufruhe und Stabilität, die
man bei einem so leichten Ski nur
selten findet. Kurzum: Ein Ski für
alle Fälle.
Wenn sich extrem geringes Gewicht
(1270 Gramm) und tolle Fahreigenschaften miteinander verbinden,
liegt das an der Sandwich Sidewall,
die zusätzlich mit PaulowniaLeicht­holz kombiniert wurde. Gemeinsam mit der Tour-RockerTechnologie ergibt das eine un­
schlagbare Kombination, die selbst
unter härtesten Schneebedingungen kraftsparend zu fahren ist.
38
Blizzard
Mountain Expedition
Radius: 17,5 m (bei Länge 167 cm)
Taillierung: 112/74/96
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 149, 158, 167,
176 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 579.– ohne Bindung
Sn owactive fe b r ua r 2012
skineuheiten 2011/12
k2 talkback (Lady)
k2 she’sback (Lady)
nordica fuel
Radius: 20 m (bei Länge 167 cm)
Taillierung: 124/88/108
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 153, 160,
167 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 749.–
Radius: 16 m (bei Länge 167 cm)
Taillierung: 121/80/107
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Speed Rocker
Erhältliche Längen: 153, 160,
167 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 669.–
Radius: 13,5 m (bei Länge 162 cm)
Taillierung: 124/78/108 (vorne/
Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 154, 162, 170,
178 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 600.– ohne Bindung
TalkBack flieht dem Gedränge und
ist am glücklichsten, wenn sie
draussen im freien Gelände laufen
kann. Der ultraleichte Holzkern
und die Karbonfaser-Diät halten
ihre Taille bei moderaten 88 mm
und lassen sie locker aufsteigen.
Mit ihrem All-Terrain-SchaufelRocker lässt sich leichter spuren
und mühelos schwierigen Backcountry-Schnee bewältigen.
Dank schmaler Taille und sportlichem Sidecut ist She’sBack schnell
und leicht. Zwei Lagen Metall verleihen Stabilität und zuverlässigen
Kantengriff. Der Speed Rocker™
verleiht ihr einen Fehler verzeihenden Charakter. Sie bewegt sich
spielerisch und agil im Skigebiet
und auf anspruchsvollen Skitouren.
nordica burner
SKITRAB Freerando Light
SKITRAB Tourrando xl
Radius: 17 m (bei Länge 170 cm)
Taillierung: 126/84/112
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 162, 170,
178 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 700.– ohne Bindung
Radius: 22,6 m (bei Länge 171 cm)
Taillierung: 112/110/79/96
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 157, 164, 171,
178 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 899.–
Radius: 21,7 m (bei Länge 171 cm)
Taillierung: 113/110/80/99
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 157, 164, 171,
178 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 529.–
Der Burner ist mit 84 mm ein typischer Vertreter der SidecountryLinie von Nordica. Der breitere Bruder vom Fuel besitzt alle Vorzüge
für Einsätze auf und neben der
Piste. Leichte Aufstiege mit Super
Abfahrtsfeeling sind garantiert.
Der Burner hat wie der Fuel mit
dem Early-Rise-Profil eine leichte,
gerockte Schaufel für unbegrenzten Fahrspass.
Für den begeisterten Skitouren­
geher, der das Abfahrtsvergnügen
liebt: Der Freerando Light, dessen
neues Design die Leichtigkeit des
Skis selbst und des Pulverschnees
perfekt vermittelt, ist fast so breit
wie ein Freeride-Ski und garantiert
viel Auftrieb, Steifigkeit und Halt in
jedem Schnee. Er kann etwas kürzer als herkömmliche Modelle gekauft werden und eignet sich auch
perfekt fürs Freeriden.
Der Klassiker: Ausgewogen in Aufstieg und Abfahrt, Holzkonstruktion, ausgezeichnete Fahreigenschaften in allen Verhältnissen und
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis:
Der New Tour Rando im neuen Design, das sich durch die ganze SkiTrab-Linie zieht, ist ein typischer
Vertreter der «Lightweight Technology», für die Ski Trab berühmt ist.
Stöckli Stormrider
PIT Pro III
Stöckli Stormrider
Tour Light
Völkl inuk
Radius: 17,2 m (bei Länge 170 cm)
Taillierung: 120/79/106 mm
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 150, 160, 170,
180 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 740.–
Radius: 16,5 m (bei Länge 165 cm)
Taillierung: 112/72/98 mm
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 155, 165,
175 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 550.–
Harmonisch im Schwung und ruhig
im Lauf, griffig auf dem Eis und
souverän im Tiefschnee. Dank der
weiterentwickelten Bauweise im
PIT-Verfahren kommt dieser Ski als
Leichtgewicht daher. Die effiziente
Kraftverteilung macht den Stormrider PIT Pro III zum Tourenski der
Spitzenklasse.
Leichtigkeit par excellence! Lange
Aufstiege sind mit dem Stormrider
Tour Light ein Leichtes. Die Flexverteilung des Tour Light wurde
optimiert, was sich speziell bei den
Abfahrten positiv auswirkt. Sein
neues, linienförmiges Design un­
ter­streicht die Leichtigkeit des neuen Touren-Modells.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
I-Core: Das Zauberwort für leichte
und trotzdem stabile Bauweise mit
Vollholzkern. Der ideale Ski im
Side­country-Bereich. Sehr gut zum
Hochlaufen, perfekt zum Runterfahren. Der Fuel mit 78 mm Waist
ergänzt diese Eigenschaften mit
runden Radiusformen für einfaches Handling auch bei schwierigen und wechselhaften Verhältnissen. Super fahrbar auch auf nor­maler Piste.
Radius: 21,6 m (bei Länge 177 cm)
Taillierung: 120/83/106
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 163, 170, 177,
184 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 799.– ohne Bindung
Der perfekte Kompromiss zwischen Aufstiegs- und Abfahrts­
performance. Er verfügt im über
ein moderates Tip-Rocker Profil.
Im Schaufelbereich ist er sanft aufgebogen, in der Mitte und im Heck
besitzt er eine traditionelle Vorspannung. Diese Konstruktion ist
passgenau auf Skihärte und Seitenzug abgestimmt, so dass der Inuk
in allen Off- und On-PisteSituationen leicht zu steuern ist und ruhig
und stabil aufliegt.
39
skineuheiten 2011/12
tour
freeride
Die Spezialisten für abfahrtsorientierte Touren: Sie sind tempofest und versprechen
grossen Fahrspass auch in verspurtem Gelände und bei schwierigen Schneebedingungen. Die Breite macht die Ski etwas schwer,
so dass sie eher für kurze Aufstiege zu empfehlen sind.
40
Atomic Aspect
k2 sidestash
Radius: 18 m (bei Länge 171 cm)
Taillierung: 123/87/113,5
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 153, 162, 171,
180 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 749.– ohne Bindung
Radius: 25 m (bei Länge 181 cm)
Taillierung: 139/108/127
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 167, 174, 181,
188 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 999.–
Der Aspect hat letztes Jahr viele
Produkttests für sich entschieden.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
zeich­
nen das Leichtgewicht mit
innovativem Lite-Holzkern aus.
Moderate 87 mm Mittelbreite und
Adaptive-Rocker bieten perfekten
Auftrieb im Tiefschnee. Für soliden
Kantengriff auf der Piste sorgt die
neu entwickelte Step-Down-Seitenwange-RENU-Konstruktion.
Das perfekte Backside-Tool! Längerer All-Terrain-Schaufel-Rocker
gibt dir noch mehr Auftrieb und ist
in schwierigem Gelände noch besser zu kontrollieren, damit du weite
Hänge und enge Rinnen erobern
kannst. Wenn der Schnee alt und
verspurt ist, sorgt die leistungsfähige Metall-Laminat-Konstruktion
für eine präzise und stabile Fahrt.
K2 Hardside
k2 coomback
K2 SideKick (Lady)
Radius: 23 m (bei Länge 181 cm)
Taillierung: 131/98/119
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 167, 174, 181,
188 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 899.–
Radius: 22 m (bei Länge 174 cm)
Taillierung: 135/102/121
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 167, 174, 181,
188 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 949.–
Radius: 21 m (bei Länge 167 cm)
Taillierung: 139/108/127
(vorne/Mitte/hinten in mm)
All-Terrain Rocker
Erhältliche Längen: 153, 160, 167,
174 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 999.–
All-Terrain-Rocker™ und 98-mmTaille sorgen für maximale Vielseitigkeit und dafür, dass an Powder-Tagen niemand auf dich warten
muss. Die Metall-Laminat-Konstruktion und Hybritech-Seitenwangen gewährleisten eine solide, stabile Fahrt auch bei verspurtem
Schnee und reagieren auf hartem
Untergrund mit kraftvoller Präzision.
Der Coomback mit All-TerrainRocker™ bietet die optimale Balance zwischen geringem Gewicht,
Kontrolle und High-Performance.
Dieser Ski offeriert Ihnen freie Wahl
für das Bindungs-Setup: Alpin,
Telemark bis zur superleichten
oder eher abfahrtsorientierten
Tou­renbindung. Das neue CarbonWeb sorgt für mehr Stabilität und
Power, ohne das Gewicht zu erhöhen.
SideKick ist verdammt stolz auf ihre
108 mm breite Taille! Dank ihrem
All-Terrain-Rocker™, der bis zur
Bindung reicht, lässt sie dich spielerisch und wendig zwischen den
Bäumen powdern. Diese einzigartige Mischung aus Kraft und Wendigkeit ergibt ein superfreundliches,
ausgeglichenes Wesen, das man
einfach lieben muss.
nordica steadfast
nordica hell & back
ski trab polvere
Radius: 18 m (bei Länge 178 cm)
Taillierung: 132/90/118
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 170, 178,
186 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 900.– ohne Bindung
Radius: 19 m (bei Länge 177 cm)
Taillierung: 135/98/125
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 161, 169, 177,
185 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 800.– ohne Bindung
Radius: 21,8 m (bei Länge 178 cm)
Taillierung: 123 / 121 / 88 / 109
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 164, 171,178,
185 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 999.–
Der Steadfast ist auch ein neuer Ski
in der Sidecountry-Linie von Nor­
dica. Sidecountry ist eine Weiterentwicklung der Allmountain-Ski.
Mit 90-mm-Waist schliesst er die
Lücke für Fahrer, die gerne das
pure Vergnügen vom Freeride-Feeling haben möchten und dafür auch
keinen Aufstieg mit Fell und einer
klassischen Freeride- oder Tourenbindung scheuen.
Mit 98 mm ist der Hell & Back ein
leichter Freeride-Ski mit einem
sehr breiten Anwendungsbereich.
Mit I-Core, einem leichten Vollholzkern, hast du ein optimales Tool für
kurze Aufstiege, um dann auch in
hartem und verfahrenem Schnee
schöne Kurven zu ziehen. Leicht
und trotzdem stark, das EarlyRise-Profil hilft dir auch durch
schwierigstes Gelände zu fahren.
Die jüngsten Kinder von Ski Trab,
der Polvere und der Volare, sind
rundum perfekt dank der Kombination von Flex mit einer Breite, die
sich speziell für Pulverschnee­
verhältnisse eignet. Ihr Kern aus
mit Karbonfiber verstärktem Aramid in Wabenkonstruktion reduziert das Gewicht, ohne dass ihre
hervorragenden Torsionseigenschaften verloren gehen.
Sn owactive fe b r ua r 2012
skineuheiten 2011/12
Fischer Watea 84
völkl nanuq
Radius: 18 m (bei Länge 176 cm)
Taillierung: 126/84/112
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 159, 167, 176,
184 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 799– ohne Bindung
Radius: 24,6 m (bei Länge 177 cm)
Taillierung: 131/96/114
(vorne/Mitte/hinten in mm)
Erhältliche Längen: 163, 170, 177,
184 cm
Empfohlener Verkaufspreis:
CHF 899.– ohne Bindung
Der Einstieg in die Welt des Free­
riders war noch nie so leicht: Der
besonders leichte und stabile
Freeski Rocker Ski ist mit Sandwich
Construction universell auch abseits der Piste zu fahren.
Völkl hat dem Touren-Freerider
eine neue, sanfte Tip-Rocker-Form
gegeben, die traumhafte Turns im
lockeren Schnee verspricht. Beste
Fahrperformance bei optimalem
Gewicht und Wertarbeit Made in
Germany.
s
t al
JetzatisGr oad im
.
nl
Dowp-Store
Ap
Scarpa Maestrale (men)
Scarpa Mobe Thermo Intuition (men)
Scarpa rush Thermo Intuition (men)
Grössen: von 22,5 bis 32 (36–48,5)
Gewicht pro Paar: 1606 Gramm
Empfohlener Richtpreis: CHF 669.–
Grössen: von 24,5 bis 31
Gewicht pro Paar: 1790 Gramm
Empfohlener Richtpreis: CHF 759.–
Grössen: von 25,5 bis 31
Gewicht pro Paar: 1430 Gramm
Empfohlener Richtpreis: CHF 619.–
Neues Topmodell von Scarpa mit integrierter
Axial Alpine Technology. Seine Form passt
sich perfekt der Anatomie des Fusses an, was
eine bessere Übertragung der Impulse und
grössere Sensibilität und Präzision erlaubt.
Dazu kommt eine neue Vibram-Sohle mit
perfektem Grip im Fels und noch mehr Halt in
Schnee und Eis. Der Schaft ist aus umweltfreundlichem «Pebax® Rnew» gemacht.
Leichtester Vierschnaller auf dem Markt,
Quick-Step-Einsatz, effizientes Belüftungssystem hinten am Schaft, hoch angebrachtes
Velcro-Band am Schaft, top Innenschuh, revolutionäres seitliches Öffnungssystem, das
beim Aufstieg mehr Komfort und bei der Abfahrt zusätzliche Dynamik bietet.
Der Mobe kombiniert Kraft und Präzision mit
einem bisher unerreicht niedrigen Gewicht.
Der Mobe garantiert dank seiner innovativen
Schaft-Schale-Struktur die perfekte Impulsübertragung und zugleich eine aussergewöhnliche Kantenkontrolle. Schale in Doppelinjektionstechnologie und aus «Pebax®
Rnew», die das Bewältigen jedes Hangs mit
voller Kontrolle erlaubt, unterstützt durch das
Schnallensystem am Vorfuss, mit dem die
Schale millimetergenau an den Fuss angepasst wird. Der neue «Power-Block-TourMechanismus» erlaubt ein schnelles, einfaches Wechseln vom Ski- zum Gehmodus.
Selbstverständlich ist der Mobe mit der TLTBindung von Dynafit kompatibel.
Die anatomische, auf Höchstleistung ausgerichtete Form des Rush verleiht dir unglaubliche Leichtigkeit, Komfort beim Aufstieg und
Stabilität sowie genaue Kontrolle bei der Abfahrt. Die innovative Axial-Alpine-Technologie
gewährt die Übertragung der ganzen Kraft in
Skirichtung und vermittelt so mehr Bewegungsfreiheit bei zugleich grösserer Performance. Der «Evo V-Frame» am Schaft erhöht
die Steifigkeit des hinteren Teils und erhöht
die Kraftübertragung beim Biegen des Beins
nach vorne.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
41
E M M I S N O W S TA R TO U R 2 0 1 2
> Text: J
oseph We
ibel
> Fotos:
Erik Voge
lsang
42
Sn owactive fe b ruar 2012
E M M I S N O W S TA R TO U R 2 0 1 2
botscha
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für Skir
enne
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grossem
SPASSFA
KTOR
S n owact i v e feb ruar 2 012
43
E M M I S N O W S TA R TO U R 2 0 1 2
Der Europäische Skiverband (ESF) schreibt unter anderem in seiner Charta, er wolle das allgemeine
Interesse am Ski­
fahren in Europa steigern. Eine erste Massnahme ist die neu eingeführte
Emmi SNOWstar Tour. Die etwas andere Wettkampfserie mit Bewerben in Österreich, Italien und der
Schweiz hat mit Daniel Albrecht auch einen prominenten und glaubwürdigen Botschafter gefunden.
I
st es ein internationaler «Grand Prix
Migros», ein Europacup-Rennen für 14bis 16-Jährige? Es ist eine Mischung
aus beiden genannten Varianten. Wer zwischen 14 und 16 Jahre alt ist, gerne ein
Rennen auf einer Piste fährt, die mit tra­
ditionellen (Slalom/Riesenslalom) und
Elementen der New School Generation
(Freestyle, Skicross) durchsetzt ist, hat
eigentlich schon die Grundvoraussetzungen für den Start an einem Qualifikationsrennen der Emmi SNOWstar Tour in einem
44
der vier Austragungsorte erfüllt. Den
Besten winkt Mitte April die Teilnahme am
Europa-Finale in Verbier. Die Rennserie ist
ein Produkt des Europäischen Skiverbands (ESF), Titelsponsor ist die Milchverarbeiterin Emmi Schweiz AG.
Die gute Mischung macht es aus. Anfang
der Neunzigerjahre war «in», wer im unkonventionellen Habitus und mit einem
Snowboard die Skipisten hinunterfegte.
Nach der Lancierung des Carvingskis
kehrte bei den Jungen die Freude am Skifahren zurück, welche diesen Sport am
liebsten in Snow- und Funparks auf Freestyle- oder Crossskis praktizieren. Skifahren macht wieder Spass. Und der muss
auch selbst im sportlichen Wettbewerb
nicht fehlen. Darauf basiert nämlich die
neue Emmi SNOWstar Tour. Die in vier
Qualifikationsstätten in der Alpenregion
ausgetragenen Wettkämpfe sind eine
Kombination aus Slalom-/Riesenslalomsowie Skicross- und Freestyle-Elementen.
Sn owactive fe b ruar 2012
E M M I S N O W S TA R TO U R 2 0 1 2
Gefahren wird in einem eigens dafür hergerichteten Snowpark (PLAYground). Die
internationalen Ausscheidungen, 2012 im
österreichischen Saalbach Hinterglemm,
Innsbruck, dem italienischen Alta Badia
und in Arosa, ­dauern jeweils zwei Tage.
Zum Modus: Es wird in Gruppen gestartet
und die jeweils acht Besten qualifizieren
sich für das Europa-Finale. Zur Anmeldung – ganz einfach: Auf www.snowstar.eu einloggen, den Anmeldetalon ausfüllen und elektronisch abschicken. Das
Reglement erlaubt übrigens die Teilnahme an zwei der vier nationalen Ausscheidungsrennen. Damit erhöht sich natürlich
die Chance auf eine Europa-Final-Teil­
nahme.
«Interessant und motivierend.» Die Teilnahmemöglichkeit ist einzig auf das Alter
beschränkt. Anmelden können sich 14- bis
16-jährige Mädchen und Knaben (Jahrgänge 1996 bis 1998), die vor allem eine
Voraussetzung erfüllen sollten: Sie müssen Lust am Skifahren haben. Emmi
SNOWstar ist aber auch ein internationaler
Gradmesser für ambitionierte Juniorinnen
und Junioren, die Lust auf mehr haben –
nämlich einmal in die Fussstapfen der
S n owact i v e feb ruar 2 012
heutigen Skistars zu treten. Mut machen
will ihnen dafür der Walliser Daniel Albrecht, der sich derzeit nach einer schweren Verletzung wieder auf die WeltcupPisten zurückkämpft. Titelsponsor Emmi
hat ihn für diese Rennserie als Botschafter
eingesetzt. «Es wird der schnellste, beste
und coolste Skifahrer gesucht», umschreibt Daniel Albrecht kurz und bündig
das Idealbild möglicher Stars von morgen.
Daniel Albrecht erinnert sich dabei an seine eigene Juniorenzeit. Im Interview in
dieser Reportage sagt er: «Ein internationaler Wettkampf in der JO-Zeit war für
mich immer interessant und vor allem
sehr motivierend.»
Auch Lifestyle ist angesagt. Nur früher
war natürlich alles ein bisschen anders.
Ob an JO-Rennen oder an Nachwuchswettbewerben wie dem Ovo Grand Prix,
später Grand Prix Caran d’Ache, oder der
heutige Grand Prix Migros – die sportliche
Leistung stand im Vordergrund. Die Emmi
SNOWstar Tour setzt auf Spass und Unterhaltung. Nach dem Wettkampf soll die
Veranstaltung nicht enden. Ganz nach dem
Motto «Skistyle ist auch Lifestyle» wird bei
jedem Rennen in der Chill Area für Teilnehmer und Zuschauer ein attraktives
SNOWstar : die fakten
Die Rennserie Emmi SNOWstar basiert auf
klar definierten Werte-Säulen.
Gesundheit und Sicherheit stehen am
Anfang. Der gemischte Wettbewerb mit
Slalom-, Riesenslalom-, Freestyle- und
Skicross-Elementen sorgt automatisch
für ein dosiertes Tempo und damit Sicherheit, gleichzeitig aber auch für einen hohen Spassfaktor.
Pflicht sind Sturzhelm und Rückenprotektor. Rennanzüge sind zwar erlaubt,
müssen aber mit einem Oberteil (Pullover,
Veste, Middle-Jacket etc.) kombiniert
werden.
Ein neue Form der Startreihenfolge
gewährleistet einen fairen und sicheren
Wettkampf. Dank einem speziellen Ausscheidungsmodus wird der Wettkampfmodus für viel Spannung sorgen.
Unter dem Motto «Skistyle is Lifestyle» kommt natürlich auch der Spassfaktor neben der Piste nicht zu kurz. «Chill
& meet» heisst ein attraktives Rahmen­
programm, das auf die Veränderung des
Freizeitverhaltens Jugendlicher eingehen
soll.
45
E M M I S N O W S TA R TO U R 2 0 1 2
Rahmenprogramm geboten. Nicole Laager, Leiterin Marketing Services & Sponsoring bei Emmi: «Wir wollen den jungen
Athletinnen und Athleten mit dieser Serie
nicht nur die Freude am Skifahren vermitteln, sondern ihnen nach dem Wettkampf
auch eine Plattform zum Austausch mit
Kolleginnen und Kollegen bieten – und
natürlich auch die Möglichkeit, die Erfolge
gemeinsam zu feiern».
Konrad Graber,
Verwaltungsratspräsident von Emmi:
«Unser Engagement im Skisport wird
durch das Titelsponsoring der Emmi
SNOWstar Tour sinnvoll erweitert.
Das Projekt ist sympathisch und verankert Schweizer Sportsgeist in einem
internationalen Umfeld. Es freut uns,
dass wir damit einen Beitrag leisten
können, um aus den Talenten von heute
die Stars von morgen zu machen.»
Pisten werden nicht zurückgebaut. Die
Emmi SNOWstar Tour lebt von attraktiven,
aber auch professionellen Elementen aus
dem internationalen Weltcup-Zirkus. Titelsponsor Emmi hat darin bereits Erfahrungen sammeln können – als offizieller
Partner des FIS Ski Alpin Weltcup, Partner
von Swiss-Ski und Co-Sponsor von Daniel
Albrecht. Nicole Laager: «Wir wollen den
jungen Athletinnen und Athleten auch das
Gefühl der grossen Skiarenen vermitteln.»
Zum Beispiel mit dem professionell aufgebauten PLAYground, der Strecke, auf
denen die Rennen durchgeführt werden.
Das ist ein topografisch anspruchsvolles
Gelände – positioniert zwischen einer normalen Skipiste und einem Snowpark. Jede
Strecke verfügt über mehrere FreestyleElemente, wie zum Beispiel «threesixty»
oder «horizontal-gate». Das Gelände ist so
angelegt, dass sich darauf auch Einsteiger,
die Freeskiing mit Freestyle und Skicross
kombinieren möchten, wohlfühlen. An den
beiden Renntagen stellt Titelsponsor
Emmi zudem jenes Material auf und neben
der Piste zur Verfügung, das auch an
Weltcup-Rennen zur Anwendung kommt.
«Ausserdem», so Nicole Laager, «wird die
Piste nach Abschluss der Rennen nicht
zurückgebaut, sondern kann im Anschluss
von Skischulen oder örtlichen Ski- und
Snowboardclubs genutzt werden.» <
D ie Austragungsorte:
>Saalbach Hinterglemm (AUT)
15. bis 16. Februar 2012
>Innsbruck (AUT)
5. bis 6. März 2012
>Alta Badia (ITA)
17. bis 18. März 2012
>Arosa
24. bis 25. März 2012
>Europa-Finale: Verbier
14. bis 15. April 2012
Infos und Anmeldung: www.snow-star.eu
Nachgefragt b ei Daniel Al brecht: « D er U nterschied machts aus . »
Daniel Albrecht, Sie sind Botschafter der Emmi
SNOWstar Tour und damit für ein Nachwuchsprojekt, das sich deutlich von bestehenden
Rennserien abhebt. Was vor allem macht den
Unterschied aus?
Daniel Albrecht: Dieses Nachwuchsprojekt holt
Jugendliche in einem entscheidenden Alter ab
und begeistert sie neu für den Wettkampf. Der
gute Mix, den diese Serie mit ihren leistungssportorientierten, aber vor allem auch unterhaltsamen Elementen auszeichnet, macht es
aus. Hinzu kommt, dass ein internationaler
Wettkampf immer sehr interessant und motivierend ist. Für mich waren solche Rennen immer etwas ganz Besonderes.
Vor gut 14 Jahren waren Sie im Alter dieser
Zielgruppe. Da waren die Begriffe Skicross
und Freestyle noch Fremdwörter.
In der Tat. «In» war, wer mit dem Snowboard
über die Pisten fegte. Weil ich mit 14 in das
Sportgymnasium im österreichischen Stams
eintrat, wurde ich mit der eingangs erwähnten
46
Problematik in diesem Alter weniger konfrontiert. Aber die spielerischen Elemente mit grossem Spassfaktor fehlten damals in den Trainings gänzlich. JO-Kinder trainieren einen
halben Tag Stangenfahren, gehen nach Hause,
ziehen sich um und wechseln auf die FreeridePiste. Das ist der grosse und entscheidende
Unterschied zu früher, der so auf spielerische
Art die Begeisterung fürs Skifahren auslöst.
Der Veranstalter verspricht neben dem «Skistyle» auch «Lifestyle» auf und neben der
Piste. Wie haben Sie in Ihrer JO-Zeit ein Nachwuchsrennen erlebt?
(Schmunzelt.) Man ist einen Riesenslalomlauf
gefahren, am Ziel gab ein nicht sichtbarer Speaker die Zeit durch. Das wars. Gleich nach dem
Rennen haben wir unsere Siebensachen eingepackt und sind wieder nach Hause gefahren.
Das war schon eine ziemlich emotionslose Geschichte. Mit dieser Chill-Arena an einem
SNOWstar-Rennen wird man sowohl den Bedürfnissen der Athleten als auch der Zuschauer
gerecht. Gerade weil ein Rennen über ein Wochenende dauert, sind solche unterhaltenden
Elemente umso wichtiger. Der ganze Anlass ist
eine grosse Party. Und das macht Spass.
Sieht man Sie an jedem der insgesamt fünf
Wettbewerbe?
Das wird angesichts des parallel laufenden
Weltcups leider nicht möglich sein. Aber ganz
bestimmt werde ich in Verbier am grossen
Europa-Finale mit von der Partie sein.
Wie würden Sie das Profil eines Siegers der
Emmi SNOWstar Tour umschreiben?
Ganz einfach. Es wird der schnellste, beste und
coolste Skifahrer gesucht!
Titelsponsor Emmi hat Daniel Albrecht als Botschafter für die internationale Rennserie engagiert. Er
wird Emmi bei ihrem Engagement für das Nachwuchssprogramm SNOWstar unterstützen. Die
Zusammenarbeit wurde vorerst auf drei Jahre
vereinbart.
Sn owactive fe b ruar 2012
s c h w ei z t o u ri s m u s : le s er a nge b o t
DAVOS
Wintervielfalt
der Extraklasse
re
nde !
eso gebot
b
Das eran A, Davos
Les sTREL 7.–
42
el
4.–)
Hot CHF HF 66
C
att
(st
Davos kann mit Superlativen
aufwarten: Der Ferienort mit
internationalem Ambiente ist
der grösste Bergferien-, Sportund Kongressort der Alpen, mit
1560 m die höchste Stadt der
Alpen und ein Höhenkurort mit
langer Tradition.
I
n Davos sind erstmals in der Geschichte des alpinen Wintersport Skifahrer
bergauf gefahren statt hochgelaufen.
An Weihnachten 1934 wurde am Fuss des
Jakobshorns der erste Schlepplift der
Welt in Betrieb genommen. Heute fahren
Wintersportler aus aller Welt auf sechs
Zauberberge, die mit gemütlichen Bergrestaurants, sonnigen Schneebars und
320 km abwechslungsreichen Pisten locken.
S n owactive feb ru ar 2 012 publirep ortage
Zwischen 1124 und 2844 Höhenmetern
stehen Gästen 58 Transportanlagen, 75 km
Langlaufloipen, zwei Kunsteisbahnen und
Europas grösste Natureisbahn für Eisläufer und Curlingspieler zur Verfügung. Daneben sorgen drei Schlittelbahnen für
Spass. Die sieben Davoser Skigebiete Parsenn, Gotschna, Jakobshorn, Pischa, Madrisa, Rinerhorn und Schatzalp/Strela sind
zu einer Wintersportarena vereint. Herzstück für Pistenfreunde ist das Skimekka
Parsenn mit dem Weissfluhjoch, welches
die Verbindung zum benachbarten Ferienort Klosters herstellt. Das Jakobshorn ist
dagegen mit einer Half- und einer Monster-Pipe die Kultstätte für Snowboarder.
Ruhiger geht es bei den Pferdeschlittenfahrten in die verschneiten Seitentäler zu.
111 km gepfadete Winterwanderwege und
Schneeschuhtrails laden zum Erleben der
Davoser Bergwelt ein.
Highlights
>Kirchner Museum: die weltweit grösste
Sammlung von Werken des deutschen
Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner
(1880–1938).
>Bierbrauerei Monstein: höchstgelegene Brauerei Europas und erste Schau­
brauerei des Kantons Graubünden.
Bier-ABC, Besichtigung, Degustation.
>Gotschna Freeride: 5 km lang, davon
800 m North Shore und 600 Höhenmeter. Die Strecke ist gespickt mit zahlreichen Anliegern, Sprüngen und Steilwandkurven für Anfänger und Profis.
<
Da s b e s o n d ere Le s er a nge bot !
Hotel Strela***, Davos
> 5 für 4 Nächte
>Frühstücksbuffet
> 4 Tages-Skipass
CHF 427 pro Person anstatt CHF 664
Gültig bis 15.4.2012 (Sperrdaten: 03.02.12
bis 02.03.12)
Anreise: täglich
Buchen Sie kostenlos mit dem Kennwort «snowactive» via Gratisnummer
0800 100 200 bei Schweiz Tourismus.
Oder mit dem Webcode x42032 unter
www.myswitzerland.com
49
Never give up
Zwei Athleten, zwei Schicksale, ein gemeinsames Projekt. Daniel Albrecht und Silvano Beltrametti haben
im Frühling 2011 die Organisation «Never give up» gegründet. Über eine Webseite werden Menschen in
schwierigen Lebenslagen motiviert und Gelder für wohltätige Projekte/Organisationen generiert.
52
Sn owactive fe b r ua r 2012
Never give up
> Text: Martina Niggli
> Fotos: zVg.
S
ie sind Kämpfertypen. Die Rede ist
von den zwei prominenten Skicracks
Daniel Albrecht (28) und Silvano
Beltrametti (32) – mit schicksalshaften
Gemeinsamkeiten. Letztes Jahr jährte
sich der schwere Sturz von Beltrametti bei
der Abfahrt in Val d’Isère zum zehnten Mal.
Seither ist er querschnittgelähmt. Albrecht stürzte vor drei Jahren im Trainingslauf auf der berühmt-berüchtigten Streif
in Kitzbühel und musste mit schweren
Kopfverletzungen und einer Lungenquetschung notfallmässig ins Spital verlegt
und dort für mehrere Wochen ins künstliche Koma versetzt werden. Beide Athleten
haben sich mit viel Geduld und Ehrgeiz in
ein «neues» Leben zurückgekämpft. Beltrametti führt mit Ehefrau Edwina das
Berghotel Tgantieni auf der Lenzerheide,
Albrecht kämpft sich wieder in den Skiweltcup zurück. Das braucht Energie, Mut
und vor allem eine positive Lebenseinstellung. Diese möchten die beiden der Allgemeinheit mit der im Frühling 2011 gegründeten Organisation «Never give up»
vermitteln. Dabei handelt es sich um ein
virtuelles Portal mit interaktiven Foren.
Daniel Albrecht: «Wir wollen Mut machen.»
Vom Kick bis zur nationalen Bewegung.
Die Webseite (www.never-give-up.ch)
setzt Impulse, informiert über Publikationen und einschlägige Vorträge, inspiriert
und vernetzt Gleichgesinnte. Unter Rubriken mit den Bezeichnungen «Mein Never
give up», «Fotos zeigen» und «Fundstücke» lassen Betroffene an bewegenden
Schicksalen teilhaben. «Never give up»
wirkt jedoch auch aktiv. Über den Webshop
verkaufen die beiden Botschafter eine
komplette Textilproduktlinie – selbstverständlich gebrandet mit dem Label «Never
give up». Vom Verkaufspreis jedes Produkts fliesst ein fixer Betrag in den «Never
give up»-Fond für wohltätige Projekte. Die
erste Aktion brachte 80 000 Franken ein.
Der Erlös ging an die beiden Stiftungen
«Fragile suisse» und «pro integral».
Friends Steve Schennach und Thomas
Annen) wird weitere wohltätige Projekte
finanziell unterstützen. Um in die Auswahl
aufgenommen zu werden, müssen die eingegangenen Projekte vier Kriterien erfüllen: Sie sollen die «Never give up»-Grundhaltung beinhalten, andere Menschen
motivieren, über eine seriöse und funktionierende Trägerschaft verfügen sowie ein
Schweizer Projekt sein. «Never give up»
setzt voll auf Transparenz. Die Spenden,
Aktivitäten, Kosten und Erträge werden
zweimal jährlich offengelegt. Beltrametti,
Albrecht und alle Friends arbeiten unentgeltlich für die Organisation. Das Glücksgefühl, anderen nach einem Schicksalsschlag auf die Beine zu helfen, ist
unbezahlbar. <
Transparenz und Glücksgefühl. «Never
give up» hat viel Positives bewegt. 2012
geht es weiter: Das «Never give up»-Team
(dazu gehören auch die Mit-Initianten und
Nach gefr agt bei S i lva n o B elt ra m ett i
( In itiator und Bots ch a f t er von «N ev er g i v e u p» )
Snowactive: Silvano Beltrametti, wie sind Sie
und Daniel Albrecht auf die Idee gekommen,
diese Plattform zu gründen?
Silvano Beltrametti: Wir wurden nach unseren
Unfällen von vielen Menschen und Organisationen motiviert, uns in der Öffentlichkeit zu engagieren. Es sollte eine Aktivität sein, hinter der
wir zu hundert Prozent stehen können. So entstand letztlich die Organisation «Never give up».
In erster Linie wollen wir Mitmenschen mental
beistehen und ihnen als Vorbild Mut machen.
Finanzielle Unterstützungsprojekte stehen
nicht im Vordergrund . . .
. . . sind aber sicher auch wichtig: Wer profitiert
von «Never give up»-Aktionen?
Wir hoffen ganz viele. Die aus dem Textilverkauf
generierten Mittel gehen direkt an Schweizer
Projekte. Zwischenzeitlich entstehen aber auch
Projekte auf individuelle Initiativen. So hat zum
Beispiel im Herbst 2011 eine Kantonsschulklasse eine Projektwoche zum Thema «Never
give up» organisiert. Und Firmlinge haben «Never give up» zu einem zentralen Unterrichtsthema gemacht.
Ob der Verkauf von Textilprodukten erfolgreich ist, hängt von verschiedenen Faktoren
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
ab. Wären kontinuierliche Spendenaufrufe
nicht erfolgsversprechender?
Das ist durchaus möglich. Wir wollen aber primär Mitmenschen zum Handeln und Bewegen
motivieren. Das ist auf Dauer nachhaltiger.
Wieviel brachte die Aktion bis heute ein?
In den ersten neun Monaten haben wir über
verschiedenste Wege mehrere Millionen durch
verschiedenste Medienberichte erreicht. Weiter
haben über 20 000 Menschen ein «Never give
up»-Zeichen mittels Postkarte, T-Shirt-Kauf
und Ähnlichem gesetzt. Sobald der definitive
Rechnungsabschluss vorliegt, werden wir alle
Zahlen veröffentlichen und die Erträge an wohltätige Projekte ausschütten.
Im Sommer 2011 wurde «Never give up» vorgestellt. Zwischenzeitlich hört man nicht mehr
viel von der Aktion. Ein falscher Eindruck?
Er widerspiegelt nicht ganz die Realität. Die
richtige Antwort heisst Jein. Es wird in verschiedensten Medien immer wieder darüber berichtet und wir halten Vorträge. Wir waren zum
Beispiel an der Universität St.Gallen, um «Never give up» zu präsentieren. Natürlich wäre
mehr möglich. Wir stehen aber alle in einem
aktiven Berufsleben. Erfreulich ist jedoch, dass
die Anfrageintensität konstant hoch geblieben
ist.
Was hat «Never give up» mit der Firma Dosenbach-Ochsner AG zu tun?
Steve Schennach (Leiter Kommunikation und
Marketing bei der Dosenbach-Ochsner-Gruppe) ist als Privatperson Ideengeber bei «Never
give up». Er ist Mitgründer und Friend der Organisation. Ochsner hat durch eine Spende und
den Kauf von T-Shirts zur Bewegung von «Never
give up» beigetragen. «Never give up» soll jedoch eine unabhängige Bewegung werden.
Wie bringen Sie sich persönlich auf der Plattform ein?
Meine Arbeit besteht nicht in der Online-Bewirtschaftung. Vielmehr organisiere ich Teamsitzungen in unserem Hotel auf der Lenzerheide. Ich stehe beratend bei der Auswahl der zu
unterstützenden Projekte bei und erhalte im
Gegenzug Reportings und Updates. Sofern es
die Zeit zulässt, engagiere ich mich an öffentlichen Vorträgen oder stehe für die Medienarbeit
zur Verfügung. In erster Linie bin ich jedoch
Hotelier.
www.never-give-up.ch
53
Chavanette
schweiz tourismus: Portes du Soleil
eine Perle unter den Buckelpisten
Les Portes du Soleil im Wallis ist das grösste länderübergreifende Skigebiet der
Schweiz. Auf über 650 Pistenkilometern fühlt sich der Skinovize ebenso wohl
wie der ambitionierte Skifahrer. Ganz besonders auf der «Chavanette», einer­
kurzen Buckelpiste, die es in sich hat.
D
er Name «Chavanette» steht für
einen Gebirgspass, den Pas de Chavanette in der Skiregion Portes du
Soleil. «Chavanette», auch unter dem Synonym «Mur de Chavanette» bekannt,
steht jedoch zudem für eine der schwierigsten Buckelpisten überhaupt. Die im
oberen Teil durchschnittlich mit 80 Prozent geneigte Piste lässt sogar dem Skiprofi das Blut in den Adern gefrieren.
Selbst Pistenfahrzeuge werden am Sicherheitshaken befestigt. Ohne diese
Massnahme könnten die Pistenarbeiter
ihre Tätigkeit nicht ungefährdet verrich-
ten. Der obere Teil der 1000 Meter langen
Piste lässt sich gar nicht präparieren. Auf
der vergleichsweise kurzen Fahrt werden
400 Höhenmeter und nach starken
Schneefällen Buckel bis zu zwei Metern
Höhe überwunden. «Snowactive»-Autor
Aldo Rustichelli, ehemaliger Skilehrer in
> Text: Martina Niggli
> Foto: zVg.
54
Sn owactive fe b r u a r 2 0 1 2 p ub li re p o rtag e
schweiz tourismus: Portes du Soleil
Portes du Soleil: «Nach Schneefall ist die
Buckelpiste besonders tückisch. Die Piste
erfordert einen guten Weitblick und regelmässig kurze Pausen.» Der Arrivierte
schafft eine Abfahrt in gut einer Minute.
Rustichelli warnt aber: «Auf der ‹Chavanette› darf die Zeit keine Rolle spielen.
Gefragt sind höchste Konzentration und
Ausdauer.» Wer dieses Abenteuer gerne in
Angriff nehmen möchte, bucht sich am
besten einen Skilehrer. Dieser vermittelt
Sicherheit und letztlich ein positives Erlebnis. Einen guten Über- und vor allem Weitblick bietet die Sesselbahnfahrt direkt
über der Piste. Wer oben angelangt ist,
darf durchaus den Mut verlieren. Man
wählt in diesem Fall die wesentlich angenehmere Piste auf der französischen Seite
und gelangt über den Pointe Mosette wieder problemlos auf Schweizer Boden.
Schneesicher bis Ende April. Auf ihre
Kosten kommen die Skihungrigen im weitläufigen Gebiet von Portes du Soleil in jedem Fall. Zwischen dem Genfersee und
Montblanc sind zwölf Skiorte auf einer
Meereshöhe von 900 bis 2500 Metern Höhe
zu einem länderübergreifenden Skigebiet
vereint worden. Zu Portes du Soleil gehö-
ren auf der Schweizer Seite Torgon, Morgins, Champoussin, Val-d’Illiez, Les Crosets, Champéry und Planachaux; auf der
französischen Seite (Hochsavoyen) sind es
Abondance, Avoriaz, Châtel, La Chapelle
d’Abondance, Les Gets, Montriond, Morzine-Avoriaz und St Jean d’Aulps. Über die
Hälfte des Skigebiets liegt in Frankreich.
Man neigt in diesem riesigen weissen
Tummelfeld schnell einmal dazu, sich in
der Weite des Geländes zu verlieren. Wer
auf der Schweizer Seite logiert und einen
ausgedehnten Abstecher nach Morzine
macht, tut gut daran, die Rückfahrzeit genau zu berechnen, um noch rechtzeitig
nach Hause zu gelangen. Die Taxifahrt von
der französischen Seite nach Les Crosets,
Morgin oder Champéry wird nicht nur zu
einer sehr langen, sondern vor allem teuren Fahrt . . .
Die vorteilhafte Lage von Portes du Soleil garantiert eine aussergewöhnliche
Schneesicherheit von Mitte November bis
Ende April. Im Durchschnitt schneit es bis
zu acht Meter pro Jahr. Ein weiterer Pluspunkt der Skiregion ist das grosse Angebot
an Übernachtungsmöglichkeiten (120 000
Betten). Dabei handelt es sich vor allem
um Gästebetten in Appartements. Auf der
S c hn e ll- I n fo z u
L e s P o rt e s d u S o le i l
Kanton: Wallis.
Höhe: 900 bis 2466 Meter über Meer.
Skigebiet: 12 Skiorte, 206 Skilifte, 283 Pisten, 650 km Pisten
Unterkünfte: Gesamthaft 150 Hotels mit
120 000 Betten.
Gastronomie: 90 Bergrestaurants, zahl­
reiche Dorf- und Hotelrestaurants und
Cafés.
Schlechtwetter: Hallenbad, Palladium
(Nationales Eissportzentrum, Champéry),
­
Kinos.
Anreise: Mit der Bahn ab Bern in rund zweieinhalb Stunden (über Lausanne und Aigle);
mit dem Auto auf der Autobahn A1 Richtung
Bern–Lausanne, dann auf der A9 weiter
Richtung Simplon/Grand-Saint-Bernard,
Ausfahrt in St-Triphon vers Pas-de-Morgins/Portes du Soleil.
Extra: Kostenloser Skibus-Service zwischen
den 12 Skiorten.
www.portesdusoleil.com
französischen Seite schrecken hingegen
die Häuserschluchten von Avoriaz ein wenig ab. Dort sieht man Appartementhäuser, die in der Tat keinen Schönheitswettbewerb gewinnen würden.
<
F ü r Mutige un d Kön n e r
Grau bü nden
Mittel: Morteratsch-Abfahrt in Pontresina. Ein
Freeride-Klassiker auf nicht präparierter Piste
mit traumhafter Kulisse des Bernina-Massivs.
Länge: 10 km. Info: www.pontresina.ch
Schwierig: Parsenn-Abfahrt in Davos – der
grosse Klassiker. Eine der längsten Talabfahrten und Ort des weltweit ältesten Abfahrtsrennens. Länge: 12 km, Start: 2693 m ü. M. (Weissfluhjoch), Ziel: 814 m ü. M., Höhendifferenz:
2020 Meter.
Info: www.davos.ch
Schwierig: Beltrametti-Weltcup-Piste in der
Lenzerheide. Die offizielle und permanente
Trainingsstrecke der Swiss-Ski-Athleten, benannt nach dem verunglückten Skifahrer Silvano Beltrametti. Länge: 3,5 km, Start: 2500 m
ü. M., Ziel: 1530 m ü. M., Höhendifferenz: 1030
m, Neigung Start: 66 %, nach Heimbergkante:
31 %.
Info: www.lenzerheide.com
Uri
Mittel: «Bernhard-Russi-Run» auf dem Gems­
stock (Andermatt). Steile Gletscherabfahrt, benannt nach dem ehemaligen Olympiasieger und
Weltmeister Bernhard Russi. Auch für Carver
geeignet. Länge: 4,3 km, Höhendifferenz:
950 m.
Info: www.andermatt.ch
Sch wy z
Mittel: Franz-Heinzer-Piste in Stoos. Die FISTrainings- und Rennstrecke auf dem Klingenstock verfügt über einen hohen Sicherheitsstandard und ist nach dem erfolgreichen
ehemaligen Schwyzer Skirennfahrer Franz
S n owact i v e fe b ru ar 2 012 publ ireportage
Heinzer benannt. Länge: 1865 m, Start: 1935 m
ü. M., Ziel: 1432 m ü. M., Höhendifferenz: 503 m,
Durchschnittsneigung: 28 %.
Info: www.stoos.ch
B er n er O b e rla n d
Mittel: Lauberhorn-Abfahrt in Wengen. Über
den Hundsschopf oder die Minschkante springen und erleben, wie sich die letzten Meter auf
der berühmten Lauberhornabfahrt im Ziel-S
anfühlen. Wenigstens ansatzweise spüren, mit
was für Tücken die Skicracks auf der längsten
Abfahrt der Welt zu kämpfen haben. Länge: 4,5
km, Start: 2315 m ü. M., Ziel: 1287 m ü. M., Höhendifferenz: 1028 m, Durchschnittsneigung:
33 %, steilste Stelle (Hundsschopf): 93 %.
Info: www.wengen.com
Mittel: Inferno-Piste in Mürren. Die Piste wurde
vor allem auch durch den James-Bond-Film
«Im Dienste ihrer Majestät» bekannt. Länge:
14,9 km, Start: 2790 m ü. M., Ziel: 800 m ü. M.,
Höhendifferenz: 1990 m.
Info: www.muerren.ch
Schwierig: «Chuenisbergli»-Piste in Adelboden. Die schwierigste Weltcup-Riesenslalompiste ist extrem steil mit schräg abfallenden
Pistenstücken. Länge: 1430 m, Start: 1730 m
ü. M., Ziel: 1294 m ü. M., Höhendifferenz: 436 m.
Info: www.adelboden.ch
Wal l i s
Mittel: Die legendäre Hexenabfahrt in Belalp.
Eine konditionell herausfordernde und verrückte Abfahrt vom Hohstock. Länge: 12 km, Start:
3112 m ü. M.. (Hohstock), Ziel: 1322 m ü. M.
(Blatten), Höhendifferenz: 1800 m.
Info: www.belalp.ch
Mittel: «Piste Nationale» in Crans-Montana.
Die Abfahrtspiste der Alpinen Skiweltmeisterschaften 1987, die als die «Goldenen Tage» von
Crans-Montana in die Geschichte eingegangen
sind. Die Piste bietet alles, was dem ambitionierten Skifahrer gefällt. Länge: 2,2 km, Start:
2147 m ü. M., Ziel: 1533 m ü. M., Höhendifferenz:
614 m, Durchschnittsneigung: 27 %
Info: www.crans-montana.ch
Mittel: Gipfelpiste «Mont Fort» in Nendaz-Verbier. Da sind Können und Kondition noch mehr
gefragt als bei der «Chavanette». Abfahrt vom
höchsten, mit einer Bahn erschlossenen Berg
der Region mit Blick auf das Matterhorn und
den Montblanc. Start: 3300 m ü. M., Ziel: 1700 m
ü. M.
Info: www.nendaz.ch
Schwierig: Die Klein-Matterhorn-Piste. Die
längste und höchstgelegene präparierte Piste
der Alpen führt über Gletscher und durch enge
und steile Stellen. Länge: 21 km, Start: 3885 m
ü. M., Ziel: 1585 m ü. M., Höhendifferenz: 2300
m.
Info: www.zermatt.ch
Schwierig: Buckelpiste in Zermatt. Die schwarze Perle sollte man nicht zum Abschluss eines
Skitages bewältigen. Die Strecke zwischen «Rote Nase» und Stockhorn ist steil und mit unzähligen Buckeln übersät.
Info: www.zermatt.ch
Zusätzliche Informationen:
www.myswitzerland.com
55
g i p f e lt r e f f e n
Ein Vierteljahrhundert für das Juskila
Karl Keller
Aufgewachsen ist Karl Keller in Oberwil am Zugersee. Dort lernte er auch Skifahren. Im Dorf an den
Hängen der sieben «Höger» fuhren die Kinder damals Ski. Als Jüngster in der Familie schaute er alles bei
seinen Geschwistern ab und die Ski klaute er seinem älteren Bruder . . .
A
ls Mitglied des Skiclubs Oberwil
profitierte er später von den clubinternen Trainings mit Sepp Odermatt und löste als 17-jähriger Junior sogar
die Rennlizenz des SSV.
Rigi. Die Rigi ist einer der beliebtesten
Ausflugsberge der Schweiz. Schon seit
dem 16. Jahrhundert zieht sie Besucher
aus aller Welt in ihren Bann. 1871 wurde
dort die erste Bergbahn Europas gebaut.
Auch das Leben von Karl Keller wurde von
diesem markanten 1800 m hohen Berg
geprägt. 1969 fand die Hochzeitsfeier nach
einer romantischen Bergfahrt mit der
Nostalgiebahn auf der Rigi-Kulm statt.
Ende der Sechzigerjahre erstellte der Skiclub Oberwil anstelle der Station der ein-
gestellten Dampfbahn Rigi-KaltbadScheidegg-First ein eigenes Skihaus, das
in Fronarbeit aus einem alten Chalet erstellt wurde.
Sein soziales Umfeld war der Skiclub.
Er beteiligte sich am Aufbau und lernte von
den älteren Clubmitgliedern die Verhaltensregeln. Damals wurde man von den
älteren Mitgliedern noch «erzogen»! Mehrere Jahre übernahmen er und seine Frau
Hedy das Amt des Hüttenwarts, das sie im
Turnus mit andern Mitgliedern betreuten.
So durften dort auch seine beiden Kinder
Christian und Claudia eine unbeschwerte
Zeit erleben und dies notabene zu vernünftigen Preisen. Viele Familien könnten von
ähnlichen Angeboten profitieren. Heute
bewegt «man» sich aber lieber in renom-
mierteren Skigebieten. Dafür werden die
hohen Preise kritisiert.
Jugendskilager Lenk. 26 Jahre – davon 10
Jahre als Lagerleiter – verbrachte Karl
Keller an der Lenk. Das legendäre «Juskila» lernte er schon als Kind kennen. Dabei
erlebte er 1963 ein Lager zum «vergessen». Kaum Schnee zum Skifahren und
eine sibirische Kälte. Es war der Winter mit
der «Seegfröri». Richtig gepackt hat es ihn
am «Ski-Rendez-vous» in Zermatt, dem
Skitest des damaligen Schneesportmagazins «Ski». Er nahm mehrere Jahre am
«Ski-Rendez-vous» teil und traf dort Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendskilagers wie Hanspeter Streule oder
Ernst Horat, die ihn zur Teilnahme am
> Text: Hans Bigler
> Fotos: Erik Vogelsang
56
Sn owactive fe b r ua r 2012
g i p f e lt r e f f e n
Lager animierten. Gleichzeitig nützte er
die Plattform in Zermatt und sammelte
Patenschaften für das Lager. Bis zu 3000
Franken brachte er so zusammen. Viele
dieser Teilnehmer bezahlen noch heute
ihren Beitrag und unterstützen damit das
Juskila weiterhin.
2003 übernahm er die Lagerleitung. Er
musste sich nicht lange Bedenkzeit ausbedingen, als er die Anfrage erhielt. Die
Vakanz kam unterwartet und kurzfristig.
Aber im Wissen, eine eingespielte Crew
vorzufinden, sagte er zu. Heute kann er auf
eine äusserst erfolgreiche und schöne Lagerzeit zurückblicken.
Mit Humor, seiner Freude mit Menschen zu kommunizieren und einer treuen
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Schar
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
57
g i p f e lt r e f f e n
Karl Keller:
«An der Lenk sind wir
willkommen.»
brachte er Ruhe und Kontinuität in den
Lagerbetrieb. Die jährlichen rund zehn
Prozent Abgänge beim freiwilligen «Personal» kann jeweils locker ergänzt werden. Die organisatorischen Abläufe sind
eingespielt und haben sich bewährt. Nach
seinem Rücktritt als «Chef de Camp» kann
der Nachfolger bewährte Strukturen übernehmen, 90 Prozent des Lagers ist bereit.
Hitliste. Nachgefragt nach dem schönsten
Lager, mag er keines besonders hervorheben. Immer wieder habe es persönliche
Höhepunkte gegeben. Geblieben sind ihm
jedoch die bundesrätlichen Besuche der
Herren Deiss, Ogi, Maurer oder Schmid
sowie das letztjährige Lager mit den 70
Auslandschweizerkindern aus aller Welt
unter dem Patronat von alt Bundesrat Dölf
Ogi. Aber auch die vielen Sympathiebesuche der Gönner am jeweiligen Patentag
sind für ihn wertvolle Erinnerungen. Faszinierend und wahrscheinlich auch für die
Kinder immer etwas Besonderes dürfte
die jeweilige Fackelabfahrt mit den 600
Teilnehmern am Schluss des Lagers sein.
Da muss selbst der Chef verstohlen die
eine oder andere Träne aus den Augen
wischen.
Lenk, denk! «An der Lenk sind wir willkommen. Mit den Behörden der Gemein-
de, dem Gewerbe und den Gastwirtschaftsbetrieben, z. B. dem Kuspo, hat sich
ein freundschaftliches und langjähriges
Verhältnis aufgebaut. Die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen, die sich in allen Belangen sehr grosszügig zeigen,
könnte das Einvernehmen nicht besser
sein, obwohl sich die 600 Jugendlichen
nicht immer ganz so vorbildlich verhalten.» Aber alle Leistungsträger sind sich
bewusst, dass das Juskila auch für den Ort
im Oberen Simmental touristisch auszahlt. Immer wieder gibt es zufällige
Beispiele von wiederkehrenden «Heimweh»-Juskilaner, welche die einmalige
«Lageratmosphäre» noch einmal erleben
wollen. So nennt er den Besuch der Auslandschweizerinnen Eva, die seit 19 Jahren
aus Sidney immer wieder kommt, oder von
Theresa aus Graz, die mit ihrer Mama
richtige Lenker-Fans geworden sind.
Die zweite Liebe: das Skispringen. Eine
zweite Liebe entwickelte Kari Keller für
das Skispringen. Über seinen Sohn Christian wurde er aktiver Trainer. Von seinem
damaligen Wohnort Wettingen aus organisierte er am Bachtel «Schnupperskispringen», absolvierte den J+S-Leiterkurs und
betätigt sich heute noch als Sprungrichter.
Er bedauert die rückläufige Bewegung
dieser faszinierenden Sportart in der
Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von
Snowactive. Autor ist Hans «Housi» Bigler, der fast vierzig Jahre bei Swiss-Ski
– zuletzt als Chef Breitensport – tätig war.
Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich
58
Schweiz und hofft, dass sich wie damals
durch den Skiclub Wagenführer Basel in
Langenbruck, wieder eine neue Zelle von
jungen Skispringern entwickeln wird. Im
Jugendskilager jedenfalls wird immer am
letzten Tag noch eine Sprungkonkurrenz
ausgetragen, an welcher rund 200 Mädchen und Knaben ein wahres Skifest zelebrieren.
In Bouveret am Genfersee hat er nun
seinen neuen Wohnsitz genommen. Er
fühlt sich wohl bei den Romands, obwohl
er von sich selber sagt, die französische
Sprache nicht sehr gut zu beherrschen.
Das hat ihn auch auf die Idee gebracht, im
Juskila eine Simultanübersetzung bei allen Informationen einzurichten. Mit Pietro
Ganolli, einem dreisprachigen Tessiner,
hat er die ideale Person dafür gefunden.
Das hat die allgemeine Kommunikation im
Juskila-Team ungemein gefördert und darüber ist er ein bisschen stolz.
Stolz darf er wirklich sein, jedes Jahr
eine Woche lang 600 13- und 14-jährige
Jugendliche und 150 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit viel Geschick zu führen,
kann nur einer, der mit Leib und Seele
hinter der Sache steht.
<
im Skisport mit all seinen Facetten verdient gemacht haben oder noch immer
aktiv sind. Das «Gipfeltreffen» in dieser
Ausgabe ist Karl Keller, langjähriger Leiter des «Juskila», gewidmet.
Sn owactive fe b r ua r 2012
jungfrau region
Frühlingsskifahren
im Angesicht von Eiger,
Mönch und Jungfrau
In der Jungfrau Region ist das
Frühlingsskifahren ein beson­
derer Genuss. Der Anblick von
Eiger, Mönch und Jungfrau
ist atemberaubend und das
Tummelfeld für WintersportErlebnisse riesig. Über 200 km
Skipisten, 100 km Winterwanderwege und 50 km Schlittel­
pisten laden zum Winterspass
ein.
D
ie Orte Grindelwald, Wengen, Mürren und Lauterbrunnen sind Ausgangspunkte für zahlreiche Wintererlebnisse. Drei Teilregionen erschliessen
213 Pistenkilometer mit rasanten und gemütlichen Abfahrten bis 12 km Länge. Bei
der legendären Inferno-Ski-Abfahrt vom
Schilthorn über Mürren nach Lauterbrunnen werden 2000 Höhenmeter überwunden. Wer gerne nachfühlen möchte, wie
sich die Ski-Stars fühlen, der saust die
legendäre Lauberhorn-Ski-Weltcup-Abfahrtspiste nach Wengen hinunter. Gemüt-
liche Berghütten laden zum Verweilen ein,
wo es sich mit der milden Frühlingssonne
im Gesicht auf Liegestühlen entspannen
lässt. Pure Erholung in unberührter Natur
bietet eine Schneeschuhwanderung auf
dem neuen, markierten Schneeschuhpfad
in Mürren – stets mit Blick auf Eiger,
Mönch und Jungfrau. 100 km Wander- und
Schlittelwege lassen jedes Herz höher
schlagen. Die längste Schlittelbahn Europas führt vom Faulhorn über die Bussalp
nach Grindelwald – 15 km reines Schlittelvergnügen.<
Alle Events zum Saisonschluss
> 14. Hornschlittenrennen, Grindelwald,
3. März 2012
> FIS Skicross Weltcup, Grindelwald,
10./11. März 2012
>Whitestyle Open, Mürren, 12./13. März 2012
> Poolrace und BigAirJump-Contest,
Wengen, 23./24. März 2012
> 15. Snowpenair Konzert, Kleine Scheidegg,
31. März 2012
> Splash the Poolrace, Grindelwald,
7. April 2012
Leistungen:
> 3 oder mehr Übernachtungen inkl
Frühstück in einem Hotel in Grindelwald,
Wengen, Mürren oder Lauterbrunnen
> 3 Tage oder länger: Skipass Jungfrau
> Bedienung, Taxen und 8 % MwSt.
News u nd Events
SnowpenAir – das Event-Highlight zum
­Winterschluss
Das SnowpenAir Konzert auf der Kleinen Scheidegg ist zu einer echten Schweizer Tradition
geworden. Das mit auf 2061 m ü. M. höchstgelegene Openair-Konzert im Schnee findet auf
der Kleinen Scheidegg vor der einmaligen Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau statt. Zum
15. Mal werden am Samstag, 31. März 2012
nationale und internationale Music-Acts erwartet. Bryan Adams und Kim Wilde sind die internationalen Gäste, aus der Schweizer MundartRockszene sorgt Polo Hofer für eine gute
Stimmung.
Slow Slope am Männlichen
Am Männlichen gibt es eine neue Langsamfahrpiste für langsame und schwächere Skifahrer
– die «Slow Slope». Eine andere Tempo-30Piste existiert bereits im Gebiet GrindelwaldFirst.
S n owact i v e fe b ru ar 2 012 publ ireportage
E gschänkte Tag – 1 Tag gratis Skifahren
und Übernachten
Die Jungfrau Region schenkt Ihnen einen Tag!
Ab drei Übernachtungen erhalten Sie eine
Übernachtung mit Frühstück und einen Skitag
gratis (Prinzip: 3 Nächte bleiben, 2 bezahlen).
Gültig: 12.3.2012 bis Saisonende.
ab CHF 210.– / Euro 175.–
Kontakt Informationen
Jungfrau Region Marketing AG
Postfach 131
3818 Grindelwald
Tel. +41 (0)33 854 12 50
Fax +41 (0)33 854 12 41
[email protected]
www.jungfrauregion.ch
59
Hands-Up
Raiffeisen
Raiffeisen ist nicht nur Sponsor von
Swiss-Ski, sondern unterstützt auch elf
Regionalverbände, die drei nationalen
Leistungszentren, diverse Skiclubs und
damit über 20 000 Nachwuchsathletinnen
und -athleten in der ganzen Schweiz. Damit ist Raiffeisen der grösste Nachwuchssponsor der Schweiz und macht den Weg
frei für Schneesport-Talente. In dieser
Serie wird gezeigt, wie die RaiffeisenAktion «Hands-up» Regionalverbandsprojekte ermöglicht.
Das SSW-Förderkader mit den Trainern
Rainer Feldner (links) und Erwin Cavegn
(rechts) auf der Piste.
Raiffeisen und SSW
Mit Ehrgeiz
Immer schneller, immer besser
– so lautet die Devise im Schneesport. Der Skiverband Sarganserland-Walensee (SSW) zieht
mit. Mit dem Projekt «Boost
­Förderkader SSW» bringt er
Athleten vorwärts. Finanzielle
Anschubhilfe leistete Raiffeisen
Schweiz.
> Text: Martina Niggli
> Fotos: zVg.
60
«B
oost» ist Englisch und heisst
übersetzt «Aufschwung,
Antrieb, Förderung». Einen
besseren Namen hätte der Skiverband
Sarganserland-Walensee (SSW) für sein
neustes Projekt «Boost Förderkader
SSW» nicht finden können. «Ski-Talente
schwungvoll nach vorne bringen und Spitzenleistungen fördern – darum gehts»,
erklärt Reini Regli, Präsident SSW. Die
Besten der Besten aus den 20 dem SSW
zugehörigen Skiclubs kommen in den Genuss der Trainingsmöglichkeiten im
«Boost Förderkader». Konkret sind es 17
selektionierte Nachwuchsathleten. Die
Jugendlichen profitieren im Förderkader
von einem verbesserten Schneetraining
mit zusätzlichen Trainingseinheiten – besonders im Sommer und Herbst. Das Ergänzungstraining absolvieren die Nach-
wuchsathleten nebst dem üblichen
Angebot der einzelnen Skiclubs. In der
Praxis sieht dies wie folgt aus: In der warmen Jahreszeit führt der SSW rund 22
zusätzliche Schneetrainings auf dem Gletscher durch. Jeden Mittwochnachmittag
nehmen die Nachwuchstalente an einem
Konditionstraining teil. Und während der
Wintersaison absolvieren sie jeden Dienstag- und Donnerstagnachmittag ein zusätzliches Schneetraining. Nur mit viel
Ehrgeiz kann ein solch anspruchsvolles
Pensum geschafft werden.
Anschubhilfe für Athleten – und den Regionalverband. Die Ziele, die der SSW mit
dem «Boost Förderkader» verfolgt, sind
klar: Förderung der jungen Rennfahrer auf
der Stufe Animation und Jugendorganisation (JO), optimale Vorbereitung für einen
Snowactive fe br u a r 2 0 1 2 pub lireportage
Raiffeisen
Die enis n
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Ra aktio izer
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Meinungen:
«Willkommene Ergänzung»
Rea Guggisberg (11), NachwuchsAthletin im SSW-Förderkader,
Skiclub Flums:
«Ich bin bereits das zweite Jahr im Förder­
kader des SSW. Es gefällt mir sehr gut. Dieses
Jahr konnte ich die grössten Fortschritte erzielen, weil ich immer die gleichen zwei Trainer habe. Jene wissen somit immer, was ich
schon kann und woran ich noch konkret arbeiten muss. Aber auch umgekehrt profitiere ich:
Ich weiss genau, wie der Trainer tickt: Zum
Beispiel ist jemand ein ruhiger Typ und ein
­anderer ein stressiger Typ. Jeder Trainer hat
seine Sprache. Das Training war vorher nicht
immer so effizient: Mit dem regen Trainerwechsel im Jahr 2010 musste man oft wieder
von vorne anfangen und konnte nicht fliessend
weiterarbeiten.»
Martin Broder, Technischer Leiter
Skiclub Graue Hörner, Trainer
Pizolrace:
«Für mich ist das ‹Boost Förderkader› des
SSW eine willkommene Ergänzung zum Angebot der Skiclubs. So können leistungsorientierte Kids jeden Mittwochnachmittag im Sommer ein Konditionstraining absolvieren und
werden mit zusätzlichen Gletschertrainings
auf die Saison vorbereitet. Unser Schneetraining im Winter können wir somit auf einem
besseren Stand beginnen, was der Entwicklung der A
­ thletinnen und Athleten dient.»
Rainer Feldner, Trainer «Boost
Förderkader», SSW:
«Den Kindern kann mit dem Förderkader
schon früh ein geführtes Ski- und Konditionstraining auf hohem Niveau angeboten werden.
Wir bringen den Kindern das Trainieren näher
und sie können lernen, was es heisst, zu
trainieren. Zudem lernen sie sich als Einzelsportler in eine Mannschaft zu integrieren,
was ­sicher auch für die Sozialentwicklung
der Kinder wichtig ist.»
Eintritt in das JO-Kader des SSW sowie
Optimierung der Schnittstelle zwischen
Regionalverband und Skiclubs. Das Projekt hat noch einen positiven Nebeneffekt.
Regli: «Mit dem Förderkader können wir
die rückläufigen Teilnehmerzahlen im SkiNachwuchs etwas abfedern.» Der Präsident führt diese Tendenz teilweise auf die
Elitärisierung des Skirennsports zurück.
Der SSW hält die Athletenbeiträge bewusst
niedrig, obwohl das Projekt viel kostet.
Konkret: Rund 60 000 Franken pro Jahr.
Vier Fünftel davon verschlingen die Saläre.
Zwei professionelle Trainer trimmen die 17
Athleten des Förderkaders zu Bestleistungen. Die Teilzeit-Trainer sind Rainer Feldner und der Weltcup-erfahrene Erwin
­Cavegn. Als Botschafterin für das Projekt
zählt der SSW auf Skilegende Vreni Schneider. Finanzielle Anschubhilfe hat Raiff­
eisen Schweiz geleistet. Die Schweizer
Bank ist der grösste nationale Nachwuchssponsor im Schneesport und hat die SSWKasse mit 15 000 Franken Startgeld aus
dem «Hands-Up»-Fonds aufgebessert.
«Damit wurde uns eine grosse Last von den
Schultern genommen», so Regli, «wir sind
sehr dankbar.»
damalige Training durch viele verschiedene, alternierende Trainer aus allen Skiclubs. Den jungen Athleten fehlte eine klare Bezugsperson, die Teamentwicklung
wurde ständig unterbrochen. Deshalb beschränkt man sich heute auf zwei fixe Trainer im Teilzeitmandat. «Dies bewährt
sich», ist Regli überzeugt. Rea Guggisberg
(11), Nachwuchs-Athletin im SSW-Förderkader, bestätigt dies: «Die Trainer kennen
uns und fahren an jedem Übungstag dort
weiter, wo wir zuvor aufgehört haben.» Sie
schmunzelt: «Und ich weiss, wie der Trainer tickt.» Der Regionalverband hat mit
dem «Boost Förderkader» auf die richtige
Karte gesetzt. Die Ergänzung zum regulären Skiclub-Training ist bei den jugendlichen Athleten und regionalen Skiclubs
sehr willkommen. <
S nowactive fe bru ar 2 012 publ ireportage
Gut Ding will Weile haben. Die Idee eines
Förderkaders ist bereits einige Jahre alt.
Im Jahr 2007 definierte der SSW eine neue
Strategie mit drei Stossrichtungen. Eine
davon: Die Einführung eines Junioren-Elite-Kaders mit Maite Nadig als Skitrainerin.
2009 dann die Geburt des «Boost Förderkaders». Im Frühling 2011 passte der Regionalverband das ursprüngliche Trainerkonzept an, da nicht alles rund lief.
Problematisch war beispielsweise das
61
medizin
«Andrea Dettling gibt
Forfait.» Diese Nachricht hat uns alle Anfang
der Saison überrascht.
Der Grund? Eine
Schuhrandprellung!
62
Sn owactive fe b r ua r 2012
medizin
H
atten wir diese Diagnose nicht im
Rahmen der Olympischen Spiele
schon bei Lindsey Vonn gehört?
Aber auch andere Fahrer wie Hermann
Maier, Didier Cuche und viele andere haben damit schon ihre schmerzhaften Erfahrungen gesammelt. Was steckt nun
hinter dieser merkwürdigen Diagnose, die
erst in den letzten Jahren mehr und mehr
in den sportmedizinischen Fokus rückt?
Eine Schuhrandprellung entsteht durch
wiederholte Schläge oder eine dauerhaft
erhöhte Druckbelastung des oberen
Schuhrandes auf den Unterschenkel. Das
Risiko ist umso grösser, je härter der
Schuh, je kleiner die Druckfläche und
umso höher die Zahl und Kraft der Schläge. Betroffen sind dabei nicht nur Skifahrer, sondern auch Sportler aus Sportarten,
in denen überknöchelhohe Schuhe getragen werden. Schon länger kennen wir diese Art von Verletzungen von Eishockeyspielern. Viele Spieler der NHL haben aus
diesem Grund individuelle Anpassungen
der Schlittschuhe, wie Hartmut Semsch,
Geschäftsführer von Ortema, zu berichten
weiss.
Die am häufigsten betroffene Stelle ist
der vordere Anteil des Schienbeins; also
genau dort wo der Unterschenkel zur
Kraftübertragung auf den Ski Druck gegen
den Skischuh aufbaut. Dieser Druck hat
vor allem durch die härteren Pisten und die
erhöhte Kraft durch die Carvingski enorm
zugenommen. Hier sieht auch Hans-Martin Heierling, Spezialist für die individuelle
Anpassung von Skischuhen, die Hauptursache der zunehmenden Häufigkeit.
Häufig entsteht hier eine leicht rote
Schwellung, wie sie viele aus eigener Erfahrung kennen. Diese verschwindet meist
jedoch nach kurzer Pause wieder. Bei fehlender Anpassung der Belastung sowie
weiteren Schlägen oder einem zusätzlichen Sturz kann sich aus dieser Druckstelle eine teigige Schwellung bis hin zur
Knochenhautreizung entwickeln.
Eine Schuhrandprellung im Wadenbereich ist seltener und entsteht meist akut
durch einen Sturz, ein Aushebeln oder eine
Landung in Rücklage. Eine Knochenhautreizung ist hier durch die grosse Distanz
zum Knochen und die Dämpfung durch das
Weichteil nicht zu erwarten.
Eine wirksame Therapie ist bislang
nicht bekannt. Manchmal ist bereits eine
Anpassung des Zungenwinkels, ein Auspolstern des Skischuhs oder ein Ausfräsen
der Druckstelle zur Behebung des Problems ausreichend. Alternativ kann der
Wechsel des Innenschuhs, eine Schienbeinschiene zur Druckverteilung, wie Didier Cuche sie verwandt hat, das Tragen
eines Polsterstrumpfs oder auch das Anbringen von Klebepads (z. B. Silikongelplatten) versucht werden. Diese Massnahmen bringen jedoch nur bei rechtzeitigem
Einsatz den erwünschten Erfolg.
Unterstützend kommen vor allem entzündungshemmende Massnahmen zur
Anwendung. Sowohl abschwellende Salben (auch unter Ultraschallapplikation
sog. Iontophorese) als auch entzündungshemmende Tabletten (vor allem Nicht­
steroidale Antirheumatika, NSAR) können
hier zum Einsatz kommen. Auch wieder-
holtes Kühlen (z. B. mit Quarkwickel,
­Coolpack o. ä.) bringt Linderung.
Falls es trotz dieser Massnahmen zu
keiner Besserung oder gar einer Zunahme
der Beschwerden kommt, sollte eine Skiabstinenz erfolgen und ein Arzt aufgesucht
werden, da in manchen Fällen auch ein
Ermüdungsbruch oder eine tiefe Beinvenenthrombose hinter solchen Beschwerden stecken kann. Im Gegensatz zu der
Schuhrandprellung sind diese Erkrankungen mittels Ultraschall, Röntgen oder MRI
nachweisbar und können fachgerecht behandelt werden.
Lässt man die Schuhrandprellung nicht
richtig Ausheilen oder verschleppt diese,
kann es zu einer chronischen Knochenhautentzündung führen. Diese ist äusserst
schmerzhaft und braucht bis zur vollständigen Genesung viel Geduld und noch
mehr Zeit. Also lieber rechtzeitig die
Bremse ziehen.
Aber zurück zu unseren Rennfahrern.
Warum in letzter Zeit vermehrt Probleme
mit dem Schuhrand auftreten, kann mit
den erhöhten Druckbelastungen einerseits
durch die Carving Ski aber auch durch die
vermehrte Hanginnenlage mit erhöhter
Schwungendbeschleunigung vor allem in
den technischen Disziplinen (so genannter
«Schiffschaukeleffekt») erklärt werden.
Trotzdem beschäftigt sich mittlerweile
eine Forschungsgruppe der Universität
Salzburg zusammen mit der Uniklinik Balgrist mit der Ursache und Lösung des
Problems. Hier werden gezielte Druckmessungen im Skischuh unter verschiedensten Bedingungen versucht. Ziel ist es,
über diese Messungen am Schienbein und
im Wadenbereich eine Anpassung der Skischuhe oder der Materialien zu erreichen,
sodass der Aufprall bzw. Druck am Weichteil und der empfindlichen Knochenhaut
reduziert werden kann. Bisher liegen leider noch keine Ergebnisse vor und wir
dürfen gespannt bleiben. <
d i e Sp ezial isten
Dr. Hardy Hüttemann
Medical Team Swiss-Ski,
Swiss Olympic Medical Center,
crossklinik Basel
S n owact i v e fe b ru ar 2 012
Dr. Andreas Gösele
Ärztlicher Leiter, Swiss Olympic
Medical Center, crossklinik Basel
www.crossklinik.ch
63
schlusspunkt
Richard Hegglin war als Agentur-Journalist
während vier Jahrzehnten für den Skisport
unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive,
skionline.ch und diverse Tageszeitungen.
Hauptsponsor Swiss-Ski
Der Skisport als
Publikumsmagnet
C
a. 863 000 Zuschauer am Lauberhorn, 718 000 Zuschauer an den
Sports Awards mit der Wahl von Didier Cuche zum Sportler des Jahres,
617 000 an der Hahnenkamm-Abfahrt von
Kitzbühel – die drei Top-Events des
Schweizer Fernsehens im Sportjahr 2011
waren alle Übertragungen mit Skisportlern als Protagonisten.
Das kann kein Zufall sein. Der Skisport
fasziniert wie eh und je, trotz negativen
Aspekten wie dem Schneemangel Anfang
Winter, der weltweiten Finanzkrise oder
dem Leistungsabfall in den technischen
Disziplinen.
Die Fans strömen vor den Bildschirm
und an die Skipisten von Wengen und Adelboden. Adelboden erscheint in der Hitparade der meistbeachteten Sportübertragungen erstmals in den Top Ten – und das
gleich doppelt. Der Riesenslalom ist – hinter den WM-Abfahrten der Männer und
Frauen – die Nummer 7, der Slalom die
Nummer 9. Beide Rennen lockten über
500 000 Zuschauer an den Bildschirm.
In Adelboden selbst säumten 2011 und
auch in diesem Jahr gegen 30 000 Zuschauer die Piste und erzeugten eine
Stimmung, die weltweit einzigartig ist. Den
Doppelsieg der beiden Österreicher Marcel Hirscher und Benni Raich feierten die
Zuschauer als ob es sich um zwei Schweizer gehandelt hätte.
Der Skisport im Berner Oberland wird
zelebriert. Negative Tendenzen wie im
Fussball, wo Ausschreitungen zur Tagesordnung gehören, versucht man im Keime
zu ersticken. So sind bereits bei der Anfahrt in den Zügen und Bussen sowie den
Eingängen ins Zielgelände die Rucksäcke
der (jungen) Zuschauer nach Alkoholika
durchsucht worden. Deswegen entstanden Staus mit Hunderten von Personen,
die den ersten Lauf nur über die Lautsprecher miterlebten.
Die Begeisterung der
Zuschauer bedurfte keines Promille-Kicks. Die
grosse Sause folgt später.
«Feldschlösschen», einer
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Sponsoren Swiss-Ski
Fahrzeugpartner
Partner
der Sponsoren, trug die sympathische Idee
an OK-Chef Peter Willen heran, alle Helfer
zu einer Betriebsbesichtigung mit Mittagessen einzuladen.
Willen verdankte die Offerte, hatte aber
etwas Magengrimmen, dass der Sponsor
die Zahl der Helfer möglicherweise unterschätzt haben könnte. Sachte deutete er
an, dass sich 2000 Freiwillige für das Rennen engagieren. «Feldschlösschen» hielt
am Angebot fest – eine sympathische Geste.
Ohne solche Helfer, die aus Freude am
Skisport sich in den Dienst der Sache stellen, könnte weder Adelboden noch Lauberhorn stattfinden. Auch das Militär leistet wie immer seinen Anteil. Als Adelboden
wegen starken Schneefalls im Vorfeld der
Rennen in Nöte geriet, stellte Wengen eine
Kompanie von 90 Personen ab, um dem
Nachbarn zu helfen.
Alle Soldaten machten die Dislokation
gerne mit. Obwohl solche Einsätze im
Rahmen von Sportveranstaltungen zuweilen kritisiert werden, bilden sie eine ideale Plattform für die Imagepflege. Ich erinnere mich noch an eigene Einsätze in
Winter-WKs, wo man sich die Zeit mit
sinnlosen Übungen totschlug. Für solche
Tätigkeiten hätte ich einst gerne Frondienst geleistet.
Der Skisport zählt mittlerweile zu den
stärksten Bindegliedern im Land. Er verbindet Stadt und Land, Alt und Jung. Nur
die Secondos stehen vorläufig noch aussen vor. Da ist der Fussball klar voraus.
Wenn sich unter den Top-Ten der TV-Bestenliste sieben Anlässe mit Skisport-Bezug befinden, dann ist es unter den Top 5
im Segment der 15- bis 49-Jährigen nur
ein Skirennen: die Lauberhorn-Abfahrt.
Wenn es gelänge, auch die Zweitgenera­
tiönler für den Skirennsport zu gewinnen,
löste das enorme Impulse aus. Mit Massimiliano Blardone, Ivica Kostelic und Co. gäbe es Botschafter genug. Die
Verantwortlichen
sind herausgefordert. <
Eventpartner
Official Broadcaster
Swiss Ski Pool
Lieferanten
| Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG |
| RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti |
Gönner
Impressum: Snowactive Februar 2012;
45. Jahrgang; erscheint 7-mal jährlich; ISSN
1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media
Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion
Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn,
Telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung
Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung Joseph Weibel
([email protected]); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka
Theiler ([email protected]), Wolfgang Burkhardt
([email protected]); Ständige Mitarbeiter
Christian Andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer;
Martina Niggli. Übersetzer Thierry ­Wittwer; Konzept,
Design und Produktions­verantwortung Brandl &
Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer;
Aboservice Corinne Dätwyler; Jahresabonnement
CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre
(inkl. MwSt.); ­Copyright Strike Media Schweiz AG,
Gösger­strasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck
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­ usdrücklicher Genehmigung der
Redaktion gestattet; www.snowactive.ch,
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Swiss-Ski: Redaktion Lorenz Liechti Torre
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([email protected]); Ständige Mitarbeiter
Christian Stahl, S
­ andra Heiniger, Diana Fäh, Christian
Manzoni, Nadine Hess, David Hürzeler; Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach,
3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12
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