ATOMIC - Swiss-Ski

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ATOMIC - Swiss-Ski
DA S SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGA ZIN
Skiprofis im Sommer:
Wendy Holdeners Saisonvorbereitung
November 2013
CHF 8.–
Am Anfang war das Fangnetz:
Dario Cologna im Interview
ATOMIC
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UND
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EMOTIONEN
EMOTIONEN
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EDITORIAL
DAS WAREN NOCH
GOLDENE ZEITEN
J
ackie Onassis wusste es. Aga Khan, Farah Dibah und viele
andere Mitglieder des Geldadels oder der Hocharistokratie
wussten es auch: Bei den Brettern, die die Welt bedeuten,
gibt es nur eines – Qualität made in Austria. Wussten Sie das
auch?
Das österreichische Blatt «Die Presse» strich der heimischen
Industrie vor gut zwei Jahren mächtig Honig aufs Brot. So ganz
unrecht hat das Blatt mit der letzten Aussage nicht. Als noch
weltweit acht (in Zahlen 8) Millionen Paar Ski (heute ca 3,5 Mio.)
im Jahr verkauft wurden, stammten gut 60 Prozent davon aus den
Fabriken von Atomic, Blizzard, Fischer, Head, Kästle und Kneissl.
Und hinter diesen Firmen steckt immer ein Name eines Pioniers:
Alois Rohrmoser, Anton Arnsteiner, Josef Fischer, Howard Head
(kein Österreicher) und Anton Kästle. Blizzard-Gründer Anton
Arnsteiner ist als letzter dieser Pioniere dieses Jahr mit 85 Jahren
verstorben. Mit Ausnahme von Fischer sind die grossen Marken
heute zwischenzeitlich alle in den Händen grosser ausländischer
Konzerne.
Die goldenen Zeiten der österreichischen Skiindustrie, sagen
die Österreicher selber, sind vorbei. 2006, als die Lehman-Bank
Pleite ging, erlebte die Skiindustrie ihre letzte grosse Krise. Die
ganz guten und schlechten Zeiten sind abgelöst worden durch
eine Konsolidierung auf höherem Niveau.
Die traditionelle Skination Nummer 2, die Schweiz, schaut auf
eine weniger grosse Skiproduktion zurück. Da gab es einmal
einen Hefti-Ski, Ski Authier und noch immer Stöckli Ski. Das
Wolhuser Unternehmen trägt den Namen Swiss made noch heute in die Skiwelt hinaus. Ähnlich, aber weniger als Schweizer
Produkt bekannt ist die Snowboardfirma Nidecker in Rolle. Nicht
zu vergessen die zahlreicher werdenden Nischenplayer mit
einer kleinen aber feinen und hochwertigen Kollektion im hoch-
preisigen Segment. Noch vor knapp 20 Jahren produzierte die
Schlierener Firma Streule einige Tausend Paar Ski im Jahr.
Hanspeter Streule war der letzte Inhaber in der Familientradition.
Der Skiindustrie ist er treu geblieben. Er hatte danach unter
anderem den Schweizer Vertrieb des US-Ski Volant geführt und
arbeitete zuletzt für Stöckli Ski. Er ist ebenfalls ein Doyen der
Ski-Industrie. Unser «Gipfeltreffen»-Autor Housi Bigler hat den
sympathischen Mann porträtiert (Seite 40).
Vieles ist heute Geschichte. Hinter jedem Unternehmen steckt
meistens eine grosse Geschichte. In der ersten Saisonausgabe
von Snowactive wollen wir Ihnen mit der Geschichte von Atomic
so richtig Lust machen auf den kommenden Winter. Zur weiteren
Einstimmung gibt es noch einmal über 40 Seiten «SCHNEE», das
grosse Tourismus-Special von Snowactive.
Da bleibt mir nur noch eines zu schreiben: Viel Spass beim
Lesen!
Joseph Weibel
Chefredaktor Snowactive
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Der Start in die neue Wintersaison wirft
viele Fragen auf: Welche Jungtalente
hat Swiss-Ski in der Pipeline? Wer kehrt
nach verletzungsbedingten Zwangs­
pausen zurück? Laufen die Supertalente
nach einem Zwischentief wieder zur
Hochform auf?
Nostalski 60
Medizin 62
Schlusspunkt 64
6 Rückblick auf Trainingssommer
Durch den Sommer mit Slalom-Spezialistin Wendy Holdener
10 Mein erstes Mal
Die neue Serie: Dario Cologna über die Meilensteine seiner Karriere
12 SM Skisprung und Nordisch Kombination
Kräftemessen vier Monate vor Sotschi
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18 Langjähriges Engagement
Swisscom ist seit 2001 Hauptsponsor von Swiss-Ski
20 Werbetage Zermatt
Swiss-Ski-Athletinnen und -Athleten setzten sich in Pose
22 Freestyle.ch
Spektakuläre Höhenflüge auf der Zürcher Landiwiese
25 Rücktritt Daniel Abrecht
Rückblick auf eine aussergewöhnliche Skikarriere
30 Blizzard Papagallo
Ein Kinderski erzählt seine Geschichte
32 Atomic
Der spannende Lebenslauf eines Traditionsunternehmens
38 Im Gespräch: Roland Imboden
Der neue Swiss-Ski-Direktor über Ziele und Hoffnungen
54 Tourismus
Giverola Resort: Das Velokmekka an der Costa Brava
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Skiprofis im Sommer:
Wendy Holdeners Saisonvorbereitung
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Dario Cologna im Interview
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| DURCH DEN SOMMER MIT WENDY HOLDENER
DURCH DEN SOMMER MIT WENDY HOLDENER |
> Text und Interview: Anita Suter
WENDY
«Was machen sie eigentlich im Sommer?» – Skisportfans wissen natürlich, dass ihre Idole auch
jenseits der Weltcup-Saison nicht auf der faulen Haut liegen. Aber dass das Programm ganz schön
straff und alles andere als schneefrei ist, das dürfte nicht allen bewusst sein. Slalom-Spezialistin
Wendy Holdener hat uns an ihrem Sommer teilnehmen lassen – samt Höhen und Tiefen.
E
s ist Ende September, an einem
strahlend schönen Spätsommertag,
als wir die junge Schwyzerin Wendy
Holdener in Zermatt treffen. Neben Athleten und Trainern aus allen alpinen Kadern
sind auch Journalisten, Sponsoren und
Fotografen angereist, denn es ist Zeit für
die alljährliche Werbewoche, während der
Wendy und ihre Berufskollegen vor allem
eines sind: Fotomodelle (vgl. S. 20). Während die meisten Trainingsgruppen den
Aufenthalt vor und nach den Werbetagen
aber zusätzlich für Schneetrainings hoch
oben auf dem Gletscher nutzen, beschränkt sich das Programm für Wendy
auf die Fotoshootings und Interviews.
«In Zermatt zu sein und nicht auf den
Schnee zu können, das ist wirklich nicht
lustig», sagt die 20-jährige Innerschweizerin nicht ohne Wehmut. Der Grund dafür,
dass Wendy anders als ihre Kolleginnen im
Tal bleiben muss und nach dem Fotomarathon wieder nach Hause reisen wird,
steckt in einem Gips; die ambitionierte
Athletin ist in Italien mit einem Roller gestürzt und hat sich den Arm gebrochen. Mit
etwas Glück kann die Slalom-Spezialistin
beim Slalom-Weltcupauftakt Mitte November in Levi wieder richtig durchstarten, doch zunächst ist eine SchneeZwangspause angesagt.
«ICH K ANN ES
K AUM ERWARTEN,
WIEDER AUF
DEN SCHNEE
Foto: freshfocus
ZU GEHEN»
6
Als nach dem Finale auf der Lenzerheide
im März die Weltcupsaison vorbei war,
warst du da eher wehmütig oder hast du
dich auf den Sommer gefreut?
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Meine Saison war erst Mitte April zu Ende.
Ich bin noch die letzten FIS-Rennen gefahren, darauf folgten Skitests. Somit war
mein Winter sehr lange, und ich war ehrlich gesagt sogar ein bisschen froh, als er
zu Ende war.
Das heisst also, auch du geniesst es, die
Skischuhe zwischendurch in die Ecke zu
stellen und deine Füsse in offenen Schuhen auszuführen?
Ja genau. Nach dem Winter brauche ich
immer eine Pause und etwas Ruhe. Unser
Sommer ist ja recht kurz, daher weiss ich
ihn schon sehr zu schätzen.
Und was macht eine Wendy Holdener,
wenn der Schnee weit weg ist und auch
kein Kondilager ansteht?
Da ich Ende Juli meine Ausbildung zur
Hotelkauffrau abgeschlossen habe, hatte
ich nicht allzu viel Freizeit. Ich genoss es
daheim in Unteriberg zu sein und Zeit mit
Menschen zu verbringen, die mir wichtig
sind – das kommt im Winter oft zu kurz. Zu
Hause fehlt es mir an nichts, auch den
Schnee vermisse ich nicht.
Findet man dich da auch einfach mal auf
einem Liegestuhl?
Ja, zwischendurch mache ich das ganz
gerne. Aber allzu lange herumzuliegen ist
nicht mein Ding, da wird es mir schnell
langweilig. Ich war schon immer sehr aktiv, auch in den Ferien. Als ich im Juni für
eine Woche in Aruba war, habe ich zum
Beispiel angefangen Tennis zu spielen,
was mir grossen Spass machte.
Schon im Mai seid ihr bereits wieder auf
den Ski gestanden . . .
Wir waren ein paar Tage im Kaunertal. Erst
Mitte Mai beginnen dann die einzigen zwei
Monate, die für uns wirklich schneefrei
sind. Da steht das Konditraining im Vordergrund. Wir trainieren entweder individuell
zu Hause oder aber mit dem ganzen Team.
Zu Hause entscheidest du also selbst,
wann und wie du trainierst?
Nicht ganz. Einmal pro Woche schaut der
Konditrainer vorbei. Wir erstellen gemeinsam einen Trainingsplan, wobei ich schon
etwas flexibler bin als in einem Trainingslager. Ich kann zum Beispiel auch mal etwas verschieben, wenn ich mit meinen
Freunden oder meiner Familie einen halben Tag lang etwas unternehmen will. Zum
Training fahre ich nach Einsiedeln, oder ich
bin in der freien Natur aktiv. Im Ybrig habe
ich die Berge ja gleich vor der Haustür!
Packt dich da nicht manchmal der Neid
auf Freunde und Familie, die auch mal
spontan verreisen oder die Tage in der
Badi verbringen können?
Es ist natürlich schon so, dass unser Leben Vor- und Nachteile mit sich bringt, was
das betrifft. Ich bin zum Beispiel nicht so
flexibel, um kurzfristig mit Freunden in die
Ferien fahren zu können. Es ist im Voraus
überhaupt schwer zu sagen, wann ich mal
7
| DURCH DEN SOMMER MIT WENDY HOLDENER
DURCH DEN SOMMER MIT WENDY HOLDENER |
Foto: Keystone
Umso härter der Rückschlag, als du dir
kurz darauf bei einem Unfall mit dem
Roller den rechten Arm gebrochen
hast . . . Was ging dir gleich nach dem
Sturz durch den Kopf?
Zuerst dachte ich, es wäre nix passiert,
habe dann aber meine Hand angeschaut
und gemerkt, dass etwas nicht stimmt. In
dem Moment habe ich erst einmal versucht, nicht an die Auswirkungen zu denken, die der Unfall auf die kommende
Skisaison haben könnte. Aber das ging
natürlich nicht lange gut und ich habe dann
schon ein paar Tage gebraucht, um das zu
verarbeiten.
Mitte Mai wart ihr mit dem ganzen Team
in Mallorca zum gemeinsamen Training.
Arbeiten, wo andere Ferien machen – wie
muss man sich das vorstellen?
Aufstehen, essen, velofahren, essen, ab
und zu ein kurzer Powernap, Konditionstraining, kurz das Meer geniessen, duschen, essen, schlafen gehen. Und am
nächsten Tag das Ganze wieder von
vorne.
Und schon im Juli gings dann wieder auf
den Schnee, und zwar hier in Zermatt!
Wir kommen immer wieder hierher oder
fahren nach Saas-Fee ins Training . . . und
so sehr ich das Training in Neuseeland
auch liebe, ist es auch sehr schön so nahe
von zu Hause trainieren zu können. Ich
freue mich jeden Sommer aufs Neue darauf.
. . . und all das ohne lange Flugreisen und
Jet-lag!
Das ist das Beste an allem; wir müssen
keine drei Stunden reisen und schon sind
wir im Schnee, und das mitten im Sommer.
Das schätze ich sehr. Ich bin in meiner
Heimat, kenne Land und Leute, weil ich
seit Jahren immer wieder hierherkomme.
Hinzu kommt, dass wir die Aufenthaltsdauer relativ spontan anpassen können.
Manchmal verbringen wir vier oder fünf,
manchmal acht Tage am Stück hier auf
dem Gletscher. Und wenn das Wetter einmal nicht mitspielt, fahren wir kurzfristig
nach Hause.
Wie sieht der Trainingsalltag in Zermatt
oder Saas-Fee im Sommer für euch aus?
Im Sommer müssen wir früh aus den Federn; dann fährt die Bahn bereits ab sechs
Uhr. Zuerst gibts Frühstück, dann holen
wir die Ski, gehen zur Bahn . . . wir sind
meist nicht die einzigen, da ja auch die
unteren Kader und Teams aus aller Welt
hier trainieren, das heisst auch anstehen
gehört mit dazu. Manchmal dürfen wir
aber vorne rein, da kommen uns die Bergbahnen wirklich sehr entgegen. Auf dem
Gletscher trainieren wir einige Stunden,
solange es die Wetter- und Pistenbedingungen zulassen. Dann machen wir uns
auf den Weg ins Tal, unterwegs gibt es
Mittagessen. Zurück im Hotel gönne ich
Wäre es leichter damit umzugehen, wenn
du dich im Training verletzt hättest?
Das ist schwierig zu sagen. Wäre es beim
Training passiert, hätte ich nachher vielleicht Angst, wieder etwas zu riskieren. Ich
muss schauen, wie es ist, wenn ich zurückkomme. Am Anfang werde ich sicher das
Vertrauen in meinen Arm zurückgewinnen
müssen. Jetzt versuche ich einfach das
Beste aus der Situation zu machen . . .
Und wie geht es dir jetzt?
Mittlerweile kann ich ganz gut mit der Situation umgehen. Aber am Anfang war es
schon schwierig. Auch jetzt gibt es immer
wieder Momente, in denen der Frust hoch-
Der Durchbruch: Am 10. März 2013 fuhr
Wendy im Slalom von Ofterschwang (D) auf
den zweiten Rang und teilte sich ihr erstes
Weltcuppodest mit keinen geringeren als
Tina Maze und Mikaela Shiffrin.
mir gerne einen Powernap und besuche
meinen Servicemann. Dann geht es weiter
mit Konditraining, und nachdem wir uns
frisch gemacht haben, gibt es ein kurzes
Meeting mit allen Athletinnen und unseren
Trainern und Betreuern, um den nächsten
Tag zu besprechen. Anschliessend Abendessen im Hotel und dann – weil wir ja früh
aufstehen müssen – gehen wir zeitig zu
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Etwas reisen musstest du dann aber doch
noch, im August . . .
Ja, da verbrachten wir drei Wochen in Neuseeland zum Trainieren und haben auch an
einigen Rennen teilgenommen. Teilgenommen und in deinem Fall auch
gewonnen – am Riesenslalom des New
Zealand Cup bist du auf den ersten Rang
gefahren!
Das war natürlich ein tolles Gefühl. Ich
wusste, dass ich auf dem richtigen Weg bin
und die Vorbereitungen stimmen.
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Im weltweit grössten Sommerskigebiet im Matterhorn glacier paradise kommen Ski- und
Snowboard-Freunde das ganze Jahr auf ihre
Kosten. Auf Sommergäste warten 21 Kilometer
perfekt präparierte Pisten sowie der Gravity
Park auf über 3000 Metern Höhe.
Das schneesichere Sommerskigebiet ist jeweils von Ende Juni bis Ende November geöffnet; heuer noch bis zum 29.11.2013, danach
beginnt in Zermatt offiziell die Wintersaison.
Damit die Schneesportfans in der bevorstehenden Wintersaison wieder auf den richtigen
Skiern stehen, können sie von Oktober bis Ende
November die neuesten Skimodelle von 13 Ski-
Absolute Schneesicherheit und perfekt präparierte Pisten machen das autofreie Gletscherdorf zum Eldorado des Schneesports. Nicht
umsonst wird das beste Schweizer Skigebiet
2012* von insgesamt 18 majestätischen 4000ern
behütet! Saas-Fees berühmte Gletscherpisten
und der täglich geshapte Snowpark Allalin sind
sogar von Mitte Juli bis April durchgehend geöffnet.
Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
Nicht, dass es eine Bindung fürs Leben sein
soll, aber doch zumindest die für eine erfüllte
Skisaison. Da empfiehlt es sich zu prüfen, wer
sich bindet. Am besten testen Sie die brand-
8
Und wie lautet deine Strategie?
Meine positive Grundeinstellung kommt
mir da sicher entgegen. Nachdem ich aus
dem Spital entlassen wurde, hat mir der
Arzt für das Konditraining grünes Licht
gegeben. Gemeinsam mit meinen Trainern haben wir einen Trainingsplan erstellt. Ich werde jetzt einfach etwas länger
im Trockenen trainieren und sage mir:
Dank dem längeren Kondi, starte ich vielleicht fitter in die Wintersaison als die
anderen. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, wieder auf den Schnee zu gehen.
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marken austesten. Ein attraktives Package mit
Übernachtung, Skipass und Testskis kann via
Zermatt Tourismus gebucht werden. Weitere
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S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
neuen Modelle der Topmarken gleich unter
fachkundiger Beratung und auf hervorragenden
Pisten in Saas-Fee. Weitere Infos und Buchungen unter www.saas-fee.ch/skitest
Foto: zVg.
eine Woche zu Hause bin und auch Zeit
habe. Aber es gibt so vieles, das ich durch
meine Karriere erleben darf, das anderen
wiederum vergönnt bleibt. Es gleicht sich
also wieder aus. Ich bin zufrieden mit meinem jetzigen Leben und würde es mit niemandem tauschen wollen.
kommt. Am besten geht es zu Hause, wo
ich mein eigenes Training absolviere. Dann
kann ich ausblenden, dass die andern wohl
gerade auf dem Schnee sind . . .
*Auszeichnung der Mountain Management Umfrage
9
| MEIN ERSTES MAL: DARIO COLOGNA
MEIN ERSTES MAL: DARIO COLOGNA |
MEIN ERSTES
WELTCUPRENNEN
ENDETE IM FANGNETZ
Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal im Weltcup zu starten? Was geht in einem Sportler vor, wenn er
seine erste Medaille gewinnt? Und wie war das eigentlich bei den ersten Versuchen auf dem Schnee­
sportgerät? In der neuen Rubrik «Mein erstes Mal» wollen wir diesen Fragen auf den Grund gehen. Der
Schweizer Spitzenlangläufer Dario Cologna macht den Anfang und erzählt von den Meilensteinen seiner
Karriere.
> Text: Christian Stahl
> Fotos: Nordic Focus
M
eine ersten «wackligen» Ver­
suche auf Langlaufski . . . machte
ich verhältnismässig spät, nämlich erst mit elf Jahren. Mein Vater nahm
mich auf die Loipe in Müstair mit und begleitete mich bei den ersten Schritten auf
meinen heutigen Arbeitsgeräten. Weit sind
wir nicht gelaufen, das Gleichgewicht zu
halten war Herausforderung genug. Da ich
seit dem vierten Lebensjahr Alpinski gefahren bin und auch sonst viel Sport getrieben habe, machte ich auf den Langlaufski schon bald eine etwas bessere Figur. In
10
der Folge entschloss ich mich, dem SC Val
Müstair beizutreten. Unser Trainer Reto
Geissberger, der heute übrigens ein grosser Fan ist und mich bei vielen Wettkämpfen anfeuert, brachte uns Kindern den
Langlaufsport auf spielerische Weise näher. Wir hatten viel Spass und merkten gar
nicht richtig, wie streng Langlauftraining
eigentlich sein kann. Meinen ersten Wettkampf bestritt ich am J+S-Sporttag in Valchava und wurde unter den 50 Teilnehmern auf Anhieb Fünfter. Durch diese
ersten Erfolge fand ich immer mehr Gefallen am Langlauf. Schliesslich entschied
ich mich gegen das Alpinskifahren – das
Hochfahren mit dem Lift hatte mich sowieso immer etwas gelangweilt . . .
Erstmals an einem Trainingskurs von
Swiss-Ski teilgenommen . . . habe ich vor
langer Zeit, wahrscheinlich im Jahr 2002.
In Davos gab es Anfang Dezember jeweils
ein Trainingslager für die besten Nachwuchsläufer. Das war immer ein Highlight
für mich!
Mein erster Start an einer JuniorenWM . . . war 2004 in Norwegen. Ich startete
über 10 km Skating und beendete das
Rennen auf Rang 24. Die beiden Ränge
hinter mir belegten übrigens Petter Northug und Marcus Hellner – zwei heute nicht
ganz unbekannte Namen. Mein Teamkollege Curdin Perl wurde in diesem Wettkampf Neunter und hat ein paar Tage spä-
Dario Cologna zu seinem
ersten Tour de Ski Sieg in der
Saison 2008/09: «Der Sieg
kam für mich und mein Team
sehr überraschend – und
war dadurch sehr
emotional!»
ter über 30 km sogar die Silbermedaille
gewonnen. Zwei Jahre später, an den Junioren-Weltmeisterschaften in Slowenien,
gewann ich meine erste Medaille: Bronze
über 10 km Klassisch.
Als ich das gesehen habe, habe ich mir
gesagt: Das kann ich auch. Und tatsächlich
gewann ich kurz darauf zweimal U23-WMGold sowie den Engadiner – nota bene vor
Toni (schmunzelt).
Den ersten internationalen Titel . . . holte
ich an den U23-Weltmeisterschaften 2007
in Tarvisio: Gold über 15 km Skating sowie
im Skiathlon. Da wurde mir klar, dass ich
das Potenzial habe, im Langlauf etwas zu
erreichen, und nicht nur auf den Rängen
30 bis 40 mitzulaufen. Darum bedeuten
mir diese beiden Titel auch nach all diesen
Jahren sehr viel. Meinen ersten Elite-WMTitel gewann ich in der vergangenen Saison:
Nachdem ich 2009 und 2011 leer ausgegangen war, kam der grosse Moment anlässlich der nordischen WM in Val di Fiemme,
wo ich im Skiathlon WM-Gold gewann.
Den ersten Weltcup-Podestplatz . . .
feierte ich im Dezember 2008 im dichten
Schneetreiben von La Clusaz. Es war ein
30-km-Massenstartrennen in der freien
Technik. Bei starkem Schneefall kam es zu
einem Sprint des Feldes. Schliesslich
wurde ich hinter Petter Northug und vor
Alexander Lekov Zweiter. Dieser erste
Weltcup-Podestplatz war ein wichtiger
Moment in meiner Karriere: So früh in der
Saison auf das Podest zu laufen hat mir
gezeigt, dass ich mit den Besten mithalten
kann.
An mein erstes Weltcuprennen . . . habe
ich ehrlich gesagt nicht die besten Erinnerungen. Ich gab mein Debüt im Weltcup vor
sieben Jahren, im November 2006, auf der
anspruchsvollen Strecke im finnischen
Kuusamo. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mit einer gesunden Portion
Nervosität und äusserst motiviert ins Rennen startete. Auch wenn ich wusste, dass
die Abfahrten schwierig und einige Kurven
vereist sein würden, nahm ich mir vor, ausgerechnet dort viel zu riskieren. Irgendwo
musste ich ja Zeit rausholen . . . So kam es,
wie es kommen musste: Ich rutschte in
einer eisigen Kurve aus, und mein erstes
Weltcuprennen endete in einem Fangnetz!
Bis heute ist es das einzige Rennen, das
ich nicht zu Ende gelaufen bin.
Mein erster Tour-de-Ski-Sieg . . . kam für
mich und mein Team mehr als überraschend. So hatten wir uns vorgängig für
den Abend nach der letzten Etappe für ein
Showrennen in Santa Catharina angemeldet, um ein paar Franken dazu zu verdienen. Müde von der harten Tour de Ski und
dem Medienrummel nach meinem Sieg
wollte ich dann aber eigentlich nur noch
schlafen, anstatt ins Auto zu sitzen und an
einen Sprintwettkampf zu fahren. Aber
abgemacht ist abgemacht, und so bin ich
zusammen mit dem ganzen Team nach St.
Catharina gefahren. Meine Kraft reichte
nicht mehr weit, aber dank den vielen
positiven Emotionen überstand ich auch
die letzten Meter auf der Loipe und konnte
müde aber glücklich mit meinem Team
anstossen, bevor ich todmüde ins Bett fiel.
Mein erster Start am Heimweltcup in
Davos . . . fand am 3. Februar 2007 statt. An
die Klassierung kann ich mich nicht mehr
erinnern, wohl irgendwo zwischen 40 und
60 (52, Anmerkung der Redaktion). Speziell war, dass Teamkollege Toni Livers
ausgerechnet in diesem Rennen seinen
bisher einzigen Weltcupsieg feiern konnte.
Meine ersten Olympischen Spiele . . .
werde ich nie vergessen. Ich habe lange
auf den ersten Start an den Olympischen
Winterspielen in Vancouver hingefiebert
und mich im Training immer wieder damit
motiviert. Im Vorjahr hatte ich erstmals die
Tour de Ski gewonnen, lief in den Wettkämpfen vor den Olympischen Spielen re-
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
gelmässig auf das Podest und war gut in
Form. Dass aber gerade bei meinem ersten Start über 15 km Skating alles zusammenpassen würde, war schlicht sensationell! In Erinnerung bleiben wird mir aber
auch der Sturz in der letzten Kurve des
50-km-Rennens, mit einer Medaille in
Griffweite. Das war einer der härtesten
Momente meiner bisherigen Karriere.
Olympia-Gold in der Tasche und die grosse
Ehre, die Schweizer Delegation an der
Schlussfeier als Fahnenträger anzuführen, machte den Schmerz über die verlorene Medaille jedoch erträglicher.
Meine erste ernsthafte Verletzung . . . ,
und bis jetzt zum Glück die einzige, war ein
Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel
– ausgerechnet in der Vorbereitung auf die
Olympiasaison. Dank meinem guten Betreuerteam konnte ich mich aber relativ
schnell wieder regenerieren und verpasste nur wenige Rennen zu Saisonbeginn.
Vor meinem ersten Weltcupsieg in einem
Einzelrennen . . . hatte ich bereits die Tour
de Ski, den Weltcupfinal in Falun, den Gesamtweltcup und Olympisches Gold gewonnen. Da die Etappensiege an der Tour
de Ski jedoch nicht als Weltcupsiege zählen, feierte ich beim Skiathlon im finnischen Lahti meinen ersten «richtigen»
Weltcupsieg – drei Jahre nach meinem
allerersten Podestplatz in La Clusaz.
Zu La Clusaz, wo es 2010 erstmals
einen Schweizer Staffelsieg gab, gibt es
übrigens noch eine spezielle Geschichte.
Auf dem Weg von Davos nach Frankreich
haben Curdin Perl, Toni Livers, Remo Fischer und ich im Radio von der Sammelaktion «Jeder Rappen zählt» auf dem Bundesplatz gehört und uns spontan
entschieden, in Bern vorbeizuschauen. Als
Spende haben wir unser Preisgeld in Aussicht gestellt. Dass wir gleich den Siegercheck von 15 000 Franken spenden würden, damit haben wir aber schon nicht
gerechnet (lacht).
<
11
| SCHWEIZERMEISTERSCHAFTEN
SCHWEIZERMEISTERSCHAFTEN |
> Text: Christian Stahl
> Fotos: Swiss-Ski,
Christian Manzoni
DIE TITEL
SIND VERGEBEN
1
Am ersten Oktoberwochenende haben sich die Schweizer
Skispringer und Nordisch Kombinierer im Jura zu den
Schweizermeisterschaften getroffen. Die Skispringer
sprangen auf den Weltcupschanzen im französischen ChauxNeuve, die neu für den Sommerbetrieb mit Matten belegt
worden waren, um die Medaillen. Für das Rollskirennen der
Nordischen Kombination wurde im Vallée de Joux eine
schöne Rundstrecke von 2,5 km abgesperrt.
F
ür die diesjährigen Schweizermeisterschaften der Skispringer und
der Nordisch Kombinierer im Jura
haben die Organisatoren der Nachwuchsstruktur Equipe West um OK-Präsident Ueli Anken mit dem französischen
Skiverband zusammengespannt: Neben
dem Schweizer Team waren auch
fran­
zösische Nachwuchsathleten sowie
das Kombinations-Weltmeisterteam um
Olympiasieger Jason Lamy Chappuis am
Start. Dem Schweizer Teamleader in der
Nordisch Kombination, Tim Hug, bot sich
so die Gelegenheit, sich vier Monate vor
dem Start der Olympischen Spiele in Sotschi mit den Weltbesten seiner Disziplin zu
messen. Mit Frankreichs 18-jährigen WMMedaillengewinnerin Coline Mattel und
ihren starken Teamkolleginnen wurde
auch das Starterfeld im Skispringen der
Frauen aufgewertet. Viel Spannung war
somit garantiert.
12
U16-Athleten mit am Start. Erstmals
wurden die Schweizermeisterschaften der
U16-Kategorie in das Programm der Junioren und Elite aufgenommen. So waren
es am Samstag die Spezialspringer der
U16-Kategorie, welche die Schweizermeisterschaften bei guten Wetterbedingungen eröffneten. Buchstäblich vom Winde verweht hingegen wurde am Samstag
das Springen der Nordisch Kombinierer
und das Teamspringen: Während der
Teamwettkampf nach nur einem Durchgang gewertet werden musste, wurde das
Springen der Kombinierer auf den Sonntag
verschoben. Das Rollskirennen am Samstagnachmittag konnte jedoch planmässig
durchgeführt werden, allerdings mit
einem Massenstart aufgrund der fehlenden Resultate vom Springen. Für das
Springen der Elite und das nachgeholte
Springen der Kombinierer am Sonntag
war der Wettergott wieder auf Seite der
2
3
Athleten. Die Favoriten setzten sich durch:
Simon Ammann und Tim Hug konnten sich
als Schweizermeister feiern lassen.
DIE S CHWEIZER MEIS T ER INN EN UN D S CHWEIZER MEIS T ER 2013
Attraktives Rahmenprogramm. Zusammen mit Hauptsponsorin Helvetia und den
regionalen Partnern hat das OK der Skisprungfamilie ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Am Samstagabend trafen sich Athleten, Trainer,
Betreuer und Sponsoren zu einem «Soirée
au lac» im Hotel Bellevue le Rocheray.
Neben einem vorzüglichen Essen wurden
selbergedrehte Videos der Athleten prämiert sowie Karikaturen des ehemaligen
Skispringers Antoine Guignard zugunsten
des Nachwuchses versteigert. Dabei wurde angeregt diskutiert und viel gelacht –
schliesslich sind die Schweizermeisterschaften eine der wenigen Gelegenheiten,
an welchen sich die ganze Skisprungfamilie trifft.
<
Skisprung – U16 (HS60)
1. Kindlimann Lars, ZSV Am Bachtel Wald
2. Hauswirth Sandro, BOSC SC Gstaad
3. Fuchs Manuel, ZSV SC Einsiedeln
Skisprung – Junioren (HS118)
1. Birchler Tobias, ZSV SC Einsiedeln
2. Karlen Gabriel, BOSV SC Gstaad
3. Schuler Andreas, ZSV SC Einsiedeln
Skisprung – Damen (HS60)
1. Windmüller Bigna,
OSSV SSC Toggenburg
2. Windmüller Sabrina,
OSSV SSC Toggenburg
3. Zelger Erja, OSSV SC Grabs
Skisprung – Herren Elite (HS 118)
1. Ammann Simon, OSSV
2. Deschwanden Gregor, ZSSV
3. Egloff Pascal, OSSV
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
4
Skisprung – Teamwettkampf (HS 118)
1. ZSV 1: Sommer Pascal,
Birchler Tobias, Schuler Andreas,
Kälin Pascal
2. OSSV: Windmüller Bigna, Egloff Luca,
Egloff Pascal, Ammann Simon
3. Ski Romand: Lacroix Olan,
Français Rémi, Berney Guillaume,
Anken Olivier
Nordisch Kombination – U16 (HS60)
1. Fuchs Manuel, ZSV SC Einsiedeln
2. Romang Kevin, BOSV SC Gstaad
3. Peter Dominik, ZSV SC Am Bachtel Wald
Nordisch Kombination – Elite
1. Hug Tim, SSM
2. Kirchhofer Jan, ZSSV
3. Erichsen Christian, ZSSV
5
1 Die Schweizer Kombinierer Christian
Erichsen (Nummer 13), Jan Kirchhofer
(14) und Tim Hug (20) inmitten der
französischen Olympiasieger.
2 Bigna Windmüller (Mitte) gewinnt das
Springen der Damen vor ihrer Schwester
Sabrina und Erja Zelger.
3 Die Springer des Ostschweizer
Skiver­bands gewinnen den Teamtitel:
Tobias Birchler, Andreas Schuler, Pascal
Sommer und Pascal Kälin (v. l. n. r.).
4 Das Skisprung Podium der Junioren:
Gabriel Karlen, Tobias Birchler und
Andreas Schuler (v. l. n. r.).
5 Gold und Silber der Elite gehen an Simon
Ammann (links) und Gregor Deschwanden.
13
| SCHWEIZER FLEISCH SUMMER TROPHY
SCHWEIZER FLEISCH SUMMER TROPHY |
WINTERLICHE VORFREUDE
BEI SOMMERLICHEN TEMPERATUREN
Was treiben eigentlich junge Schneesportler im Sommer? Sie messen ihre
Kräfte an der Schweizer Fleisch Summer Trophy! Die besten 5er-Teams der
sieben regionalen Ausscheidungswettkämpfe haben am 14. und 15. September
2013 noch einmal ihre Winterform auf die Probe gestellt und sind in Zürich zum
grossen Finale angetreten. Die Vertreter des Skiclubs ZüriLeu haben zehn spannende Wettkampfposten ausgetüftelt.
> Text: Petra Kropf
> Fotos: alphafoto.com
NBA Basketball: Wie die amerikanischen
Superstars wird hier Ball um Ball im
Korb versenkt – ein Trampolin dient als
Abschussrampe.
Kletterwand Eiger: Genauso steil wie die Eigernordwand, aber mit weicherer
Landung beim Absturz.
Hier gilt es, im Wechsel
möglichst oft den
aufblasbaren Kletterturm
zu bezwingen.
Crazy BMX: Auf dem BMX
legen die jungen Teilnehmer einen
kniffligen Parcours zurück.
Bob St. Moritz: Fast wie echt:
Den Bob gilt es möglichst schnell
über die Ziellinie zu befördern.
DIE S C HWE IZE R FL E ISCH SUMME R
T R OPH Y IN KÜRZE
Der Schweizer Fleisch Power
Parcours: Über Hürden und Wippen
gilt es in Teamarbeit so viele
«Carnellis» wie möglich zu sammeln.
Was ist die Schweizer Fleisch Summer
Trophy?
Eine Nachwuchsserie von Swiss-Ski, bei der
in 5er-Teams verschiedene polysportive
Wettkampfposten absolviert werden. Die
besten Teams pro Ausscheidungswettkampf
qualifizieren sich für das Finale. Ziel der
Serie ist es, die Nachwuchsschneesportler
spielerisch zu einem sinnvollen Sommertraining zu animieren und so optimal auf
eine verletzungsfreie Wintersaison vorzubereiten.
Biathlon: Per Pedalo-Sprint müssen
sich die jungen Sportler ihre Schüsse
verdienen, danach ist die nötige Ruhe
beim Zielen gefragt.
Racing Monte Carlo: Fast wie in
Monte Carlo zirkelt der Go-KartPilot geschickt um die Tore, die
Geschwindigkeit bestimmen
die Teammitglieder, welche mit
voller Kraft ziehen.
Skiing Lauberhorn: Spätestens hier wird
die Vorfreude auf den Winter endgültig
geweckt: Per Schubkarren wird ein
Übergabestab zum Starthäuschen
transportiert, wo es auf Ski über den
Schneeteppich in Richtung Ziel geht.
14
Fireworker: Mit dem Wasserwerfer
müssen die aufgestellten Tennisbälle
in möglichst kurzer Zeit getroffen
werden.
Wer kann mitmachen?
Alle Kinder und Jugendlichen zwischen sieben und 15 Jahren. Pro Team müssen mindestens zwei Mädchen starten.
Wo finden die verschiedenen
Austragungen statt?
Im Sommer 2013 fanden sieben Ausscheidungswettkämpfe statt: in Leysin, Herisau,
Ilanz, Hergiswil, Orsières, Siebnen und
Thun. Im nächsten Jahr sollen noch mehr
Regionen, insbesondere auch das Tessin,
eine Veranstaltung durchführen.
Alpamare: Das absolute Highlight des
Finalwochenendes: der WasserrutschWettkampf im Erlebnisbad Alpamare.
Gesucht wird das Team mit der kürzesten
Gesamt-Rutschzeit.
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Wer organisiert die Nachwuchsserie?
Die Schweizer Fleisch Summer Trophy wird
von Swiss-Ski in Zusammenarbeit mit dem
Hauptsponsoren «Schweizer Fleisch» und
den lokalen Ski-Clubs durchgeführt.
Wo finde ich weitere Informationen?
www.schweizerfleisch-summertrophy.ch
15
| TOURENWESEN: FORT- UND AUSBILDUNGSKURSE
SPONSORING: DAS SWISSCOM JUNIOR TEAM |
erwachsenensport schweiz
sport des adultes suisse
sport per gli adulti svizzera
STARTSCHUSS
FÜR DA S SWISSCOM JUNIOR TE AM 2014
> Text: Diana Fäh > Fotos: Swiss-Ski
ESA –
FÜR VORSPURER
Sie sind gerne mit Fellen unter den Ski in den Bergen unterwegs
und möchten selbst Skitouren für Erwachsene leiten? Dann sind
die Kurse von Erwachsenensport Schweiz «esa» genau das
Richtige für Sie. Swiss-Ski bietet im Rahmen des esa-Angebotes
im Winter 2013/14 zwei Skitourenkurse an, welche Sie auf die
Leitertätigkeit mit Erwachsenen vorbreiten und somit das Jungend+Sport-Angebot ergänzen.
> Text: Petra Kropf
> Foto: Gary Furrer
Dieser Kurs richtet sich an alle versierten Skitourengänger, die gerne
Skitouren leiten möchten oder bereits in einer Leiterfunktion stehen. Der
Leiterkurs beinhaltet Lawinenkunde, Orientierung, Alpintechnik und
weitere skitourenspezifische Fertigkeiten sowie verschiedene Aspekte
des Erwachsenensportes.
Durch den Besuch eines esa-Kurses der Grundausbildung kann die Anerkennung als esa-Leiterin bzw. als esa-Leiter erlangt werden. Anhand
der Weiterbildungs-Module wird die esa-Leiteranerkennung anschliessend fortgeschrieben oder reaktiviert.
16
Das Förderprojekt der Swisscom trägt
Früchte: Das Swisscom Junior Team hat in
den vergangenen drei Jahren an JuniorenWeltmeisterschaften insgesamt 26 Medaillen
gewonnen. Besonders erfolgreich war der
Schweizer Nachwuchs an der Heim-WM 2011
in Crans-Montana, wo Wendy Holdener
(Mitte) und Co. elf Medaillen gewannen.
W
ährend die Jugend+Sport-Angebote den Meisten ein
Begriff sind und rege genutzt werden, wissen die Wenigsten, dass es als Pendant zur Leiterausbildung für
Sport mit Kindern und Jugendlichen auch eine Leiterausbildung
für Sport mit Erwachsenen gibt. Erwachsenensport Schweiz
«esa» heisst das Förderungsprogramm des Bundes, welches auf
den Breiten- und Freizeitsport mit Erwachsenen ausgerichtet ist.
Ziel der Institution ist es, einen einheitlichen Qualitätsstandard
in der Aus- und Weiterbildung von Leiterinnen und Leitern in den
verschiedensten Sportarten zu erreichen und das J+S-Angebot
fortzusetzen.<
FÜR DIE S PORTART SK I TO U R EN BI ETET SWI SS- SK I I M W I N T E R 2 0 1 3 / 1 4 FO LGE N D E E S A - K U RS E A N :
E SA-L EITERKU RS S KI TO U R EN
(2 BLÖ C K E À 3 TAGEN )
Ort:Sargans/Weisstannen
Datum:
Teil 1: 10. bis 12. Januar 2014
Teil 2: 7. bis 9. Februar 2014
Kosten:
CHF 500.–
Anmeldeschluss: 10. Dezember 2013
Kursleitung:
Thomas Good, [email protected]
Anmeldung an:
Swiss-Ski, esa, Worbstrasse 52,
3074 Muri bei Bern
[email protected]
oder über die J+S-Coaches der Clubs
Im Sommer legen nicht nur gestandene Skiprofis auf unseren
heimischen Gletschern den Grundstein für eine erfolgreiche
Weltcupsaison, sondern auch das Swisscom Junior Team. Dabei
profitieren die einheimischen Nachwuchshoffnungen von der
grosszügigen Unterstützung der Swisscom. Der Swiss-SkiHauptsponsor sorgt im Rahmen seines Förderprojekts «Swisscom Junior Team» bereits seit vielen Jahren dafür, dass ausgewählte junge Athleten zu Topbedingungen trainieren und sich
so jeweils professionell auf die jährlich stattfindenden alpinen
Juniorenweltmeisterschaften vorbereiten können, welche 2014
in Jasna in der Slowakei stattfinden.
E S A - Q U E RE I N S T E I GE R- U N D E I N FÜ HRU N GS K U RS
S K I TO U RE N
Ort:Raum Zentralschweiz
Datum:23. bis 24. November 2013
Kosten:CHF 170.–
Anmeldeschluss: 1. November 2013
Kursleitung:
Thomas Good, [email protected]
Anmeldung an:
Swiss-Ski, esa, Worbstrasse 52,
3074 Muri bei Bern
[email protected]
oder über die J+S-Coaches der Clubs
Ausgebildete J+S-Skitourenleiter, Bergführer und Schneesportlehrer
haben die Möglichkeit, einen zweitägigen Einführungskurs zu absolvieren
und so die Qualifikation Leiter Erwachsenensport auf verkürztem Weg zu
erhalten.
Weitere Informationen zu den esa-Angeboten finden Sie unter
www.swiss-ski.ch/ausbildung/erwachsenensport-esa bzw.
www.erwachsenen-sport.ch.
Über 80 weitere Kurs- und Tourenangebote sind ab sofort im OutdoorProgramm von Swiss-Ski zu finden: www.swiss-ski.ch/breitensport/
tourenwesen.
Links: Strahlende Gesichter
beim Swisscom-Speedkurs in
Zermatt.
I
nsgesamt haben im September und
Oktober vier Swisscom-Schneekurse
stattgefunden. Beim Technikkurs wird
primär an technischen Details gefeilt, mit
Videoanalysen und Korrekturübungen. Ergänzend finden zu Vergleichszwecken erste Zeitläufe statt. Noemi Rüesch, ihres
Zeichens Schweizermeisterin 2013 im Riesenslalom, war begeistert vom Technikkurs in Saas-Fee. «Er hat mir sehr geholfen, um meinem Ziel, im Europacup Fuss
zu fassen, näher zu kommen. Uns wurde
wirklich alles zur Verfügung gestellt, was
es braucht, um optimal zu trainieren. Insbesondere die Trainingspisten waren perfekt präpariert», so die 19-Jährige.
Gleiten, Drehen, Springen. Der Fokus
beim Speedkurs liegt auf dem korrekten
Technik-Aufbau in den schnellen Disziplinen. Dabei werden verschiedene ElemenS NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
te wie Gleiten, Gleitkurven und Sprünge
trainiert, mit dem Ziel, diese schluss­
endlich zu Super-G- und Abfahrtsläufen
zusammenhängen zu können. Marc
Bonvin, Sieger des Oerlikon Swiss Cup
2012/13 in der Kategorie U21 und Junioren
Schweizermeister im Riesenslalom, lobt
die Organisation: «Dank der Unterstützung der Swisscom konnten wir auf
einer toppräparierten Abfahrtspiste trainieren.»
Ein prominenter Gast. Als grösstes Highlight bezeichnet Marc die Anwesenheit von
Ivica Kostelic, der sich spontan als Vorfahrer des Swisscom Junior Teams zur
Verfügung gestellt habe. Dem nicht genug:
Der mehrfache Kombinations-Gesamtweltcupsieger habe gemeinsam mit Marc
und seinen Kollegen aus den drei Nationalen Leistungszentren (NLZ) sowie aus dem
C-Kader vier Trainingsfahrten bestritten!
«Wir sind über uns hinausgewachsen
beim Versuch, ihn zu schlagen», so Marc
Bonvin. Nicht ohne Stolz ergänzt der junge
Walliser, dass dies einigen sogar gelungen
sei: «Etwas, was ich gerne nochmals erleben würde!»
Perfekte Bedingungen. Auch Swiss-SkiNachwuchschef Franz Hofer zieht ein
positives Fazit: So habe in allen Kursen auf
einem erfreulich ho-hen Niveau und bei
idealen Bedingungen trainiert werden
können. Er windet den Trainern und den
Verantwortlichen der Bergbahnen in Zermatt und Saas-Fee ein Kränzchen: «Einmal mehr haben Trainer und die Mitarbeiter der Bergbahnen hervorragende Arbeit
geleistet und die Trainingspisten perfekt
präpariert. Dafür gebührt allen ein herzliches Dankeschön!»
<
17
| SWISS-SKI HAUPTSPONSOR: SWISSCOM
SWISS-SKI HAUPTSPONSOR: SWISSCOM |
J ÜR G PAULI
. . . ist Leiter Marketing der Swisscom und
Mitglied der Geschäftsleitung. Der 49-Jährige ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Skifahren gehört für ihn zu den schönsten
Freizeitaktivitäten – am liebsten widmet er
sich dieser mit seiner Familie auf der Lauchernalp. Sein erstes Ski-Idol war Bernhard
Russi.
«WIR WOLLEN ZEIGEN,
DASS DIE SCHWEIZ HINTER
IHREN SKIFAHRERN STEHT»
Seit 2001 unterstützt die Swisscom Swiss-Ski als Hauptsponsor. Diesen Sommer verlängerte sie ihr
Engagement für den Schweizer Schneesport bis ins Jahr 2018. Swiss-Ski hat sich mit Jürg Pauli, Leiter
Marketing der Swisscom, getroffen, um sich mit ihm über das Engagement der Swisscom für den Schweizer Schneesport zu unterhalten.
> Interview: Petra Kropf
> Fotos: Swisscom
J
ürg Pauli, weshalb passen Swisscom und Swiss-Ski so gut zusammen?
Seit elf Jahren haben Swisscom und
Swiss-Ski eine Partnerschaft – gerade im
Sponsoring ist Langfristigkeit wichtig. Es
geht nicht darum, kurzfristig voneinander
zu profitieren, sondern einen gemeinsamen Weg zu beschreiten. Unsere Zusammenarbeit geht auf das Jahr 2001 zurück
– nach dem Grounding der Swissair stieg
Swisscom als Hauptsponsorin von SwissSki ein. Damals war der Verband in einem
Tief, aber gemeinsam konnten wir wieder
wachsen. Ich denke, dass der Schneesport
sehr gut zu Swisscom passt: Skifahren
gehört zur Schweiz wie die Berge und die
Schokolade – so wie Swisscom auch! Un18
ser Netz verbindet die ganze Schweiz, genau wie der Schneesport. Nicht zuletzt
sind die Schneesport-Athleten sehr sympathische und nahbare Persönlichkeiten,
die wir gut in unsere Kommunikation integrieren können.
Was verbindet Sie persönlich mit dem
Schneesport?
Schneesport ist für mich und meine Familie etwas sehr Besonderes. Wir besitzen
eine Ferienwohnung auf der Lauchernalp
und versuchen, jedes Wochenende dort zu
verbringen. In den Bergen und im Schnee
zu sein, Ski zu fahren und die Natur zu
geniessen: All das hilft mir, abzuschalten,
und ist dementsprechend wichtig für mich.
Die Zusammenarbeit von Swiss-Ski und
Swisscom hat sich in den letzten Jahren
stetig entwickelt. Zum Engagement in
den alpinen und nordischen Disziplinen
kamen die Bereiche Snowboard, Freestyle, Telemark und einige Projekte im
Breitensport hinzu. Wie genau sieht die
Zusammenarbeit in den einzelnen Bereichen aus?
Am stärksten wahrgenommen werden sicherlich die alpinen Rennen. Wir legen
aber sehr grossen Wert auf die Nachhaltigkeit unseres Engagements und stehen
hinter allen Disziplinen. Dabei wollen wir
nicht einfach von der Spitze profitieren und
sie für unsere Kommunikation nutzen. Wir
unterstützen sehr bewusst den Nachwuchs und den Breitensport. Unser Konzept soll in die Zukunft des Verbands investieren.
Gerade im Breitensport sind auch die
nordischen Projekte, die wir unterstützen,
stetig gewachsen. Ich denke da beispielsweise an die Swisscom Nordic Days, an
welchen Jung und Alt spielerisch den
Langlauf erleben können. Wir stellen dafür
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
sowohl Ausrüstung also auch Langlauflehrer zur Verfügung. Letztlich wird dort
die Freude am Schneesport vermittelt.
Weiter unterstützen wir den Dario Cologna
Fun Parcours, welcher ähnlich funktioniert, aber für Schulklassen geschaffen
wurde. Das ist ein Konzept, das wir sehr
spannend finden und wo wir die Zusammenarbeit in der Zukunft noch intensivieren werden. Wir möchten primär Kindern
und Jugendlichen die Möglichkeit geben,
einen Tag im Schnee verbringen zu können
– egal ob auf Ski, dem Snowboard oder den
Langlaufski.
Im Freeski-Bereich besteht eine Zusammenarbeit bei den Freeski-Open, welche durch Swiss-Ski organisiert werden.
Zusätzlich unterstützen wir die Swisscom
Freeski Tour. Dazu gehören verschiedene Freeski-Wettbewerbe in der ganzen
Schweiz, die sehr professionelle Strukturen und eine gemeinsame Rangliste haben. Im Freeski haben wir in Sotschi somit
gute Chancen auf eine Medaille für die
Schweiz!
dort, wo Kinder in den Schnee gebracht
werden, nachhaken und die bestehenden
Projekte ausbauen. Ein Beispiel sind die
Schneespasstage – ein Swiss-Ski Projekt,
bei welchem Schulklassen aus sieben
Schweizer Städten einen Tag lang auf die
Pisten gebracht werden. Unser Ziel ist es,
dieses Erlebnis jeden Winter 25 000 Kindern zu ermöglichen.
Genauso wichtig wie die BreitensportFörderung sind auch Idole. Die alpinen
Weltcupveranstaltungen in der Schweiz
sind für den Spitzensport eine hervorragende Plattform. Besuchen Sie solche
Veranstaltungen persönlich?
Die Skirennen im Berner Oberland sind für
uns klare Highlights! Nicht nur, weil wir
dort am meisten investieren, sondern vor
allem, weil die Stimmung jeweils überwältigend ist. Zu Wengen habe ich eine
besondere Beziehung. Auf der einen Seite
komme ich dort jeweils auch selbst zum
Skifahren und auf der anderen Seite
herrscht während dem ganzen Rennwochenende ein riesiges Fest im Dorf. Die
Swisscom-Après-Ski-Party ist bereits legendär . . . Da werde ich sicher auch in
dieser Saison anzutreffen sein.
sportlern, hinter Swiss-Ski und ihren Athleten stehen – im Weltcup und natürlich
auch an den Olympischen Spielen in Sotschi.
Kürzlich haben die Swiss-Ski Werbetage
in Zermatt stattgefunden, an welchen die
neue Swisscom-Kampagne umgesetzt
wurde. Wie ist es gelaufen?
Wir haben enorm viele Fotos gemacht, viel
Videomaterial gedreht. Im Bewegbild werden wir uns auf Kurzspots beschränken,
welche vor allem die neue Swiss Heart App
bewerben sollen, die im Dezember lanciert wird. Ausserdem haben wir die Bilder
der neuen Kampagne geschossen, die wir
in verschiedenen Medien einsetzen werden, unter anderem natürlich auch in Magazinen.
Können Sie uns bereits Näheres zur Kampagne verraten?
Das Motto lautet ja «Unser Herz schlägt
für die Schweiz». Dieses werden wir entsprechend mit einem pulsierenden Herz
umsetzen. Das Herz auf der Brust der
Fans, wie auch der Athleten, steht im Mittelpunkt der Kampagne.
Welche weiteren Breitensport-Projekte
dürfen in Zukunft auf die Unterstützung
der Swisscom zählen?
Wir werden unter dem Dach der Swisscom
Snow Days, die verschiedenen Aktivitäten
unterstützen, die Swiss-Ski bereits heute
durchführt. Konkret möchten wir überall
Was erwartet die Fans im kommenden
Winter sonst noch an den alpinen Weltcupveranstaltungen in der Schweiz?
Viele Schweizer Podestplätze, Schnee,
Freude und Begeisterung . . . Genau auf
dieser Begeisterung wollen wir aufbauen.
Vor zwei Jahren haben wir das Symbol der
Glocken, also des «Fanens» aufgebaut.
Auch in diesem Jahr zeigen wir, dass die
Schweiz hinter ihren Skifahrern steht – in
guten wie in schlechten Zeiten. Unser Herz
schlägt für den Schneesport: Diese Botschaft wird in der neuen Swisscom-Kampagne entsprechend mit einem Herz visualisiert. Auch eine App wird es wieder
geben: Mit der Swiss Heart App können die
Leute zeigen, dass sie hinter den Schnee-
Die Fanglocken-App des vergangenen
Winters wurde ja ein riesiger Erfolg. Welche Reaktionen hat die Swisscom erhalten?
Allem voran waren wir überwältigt über die
Anzahl Glockenschläge, die wir damit generieren konnten: 733 Millionen Glockenschläge wurden für die Schweizer Athleten
insgesamt abgegeben. Rein von der Anzahl
her ist das gewaltig. Auch die Anzahl
Downloads der App war im Rahmen dessen, was wir angestrebt haben. Was aber
noch wichtiger ist: alle hatten Spass dabei,
mit der Fanglocken-App ihre Schweizer
Athletinnen und Athleten tatkräftig zu
unterstützen! Und genau das wollen wir
auch in dieser Saison mit der neuen Swiss
Heart App wieder erreichen.
<
Das Making-of der neuen Swisscom-Kampagne, hoch oben auf dem Gletscher in Zermatt.
Die Protagonisten nehmens gelassen:
Lara Gut . . .
. . . und Didier Défago posieren, bis auch das
letzte Bild im Kasten ist.
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
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| SWISS-SKI WERBEWOCHE
KURZ UND BÜNDIG |
Wenn sich im September alle Schweizer Alpin-Athletinnen und -Athleten in Zermatt treffen und dabei
kaum einen Meter Ski fahren – dann findet die Werbewoche von Swiss-Ski statt. Alljährlich werden im
Herbst in konzentrierter Form sämtliche Portraits, Gruppenbilder und Werbeaufnahmen für die Sponsoren und Partner von Swiss-Ski gemacht. Einmal mehr heisst es deshalb für alle: bitte lächeln!
> Text: Lorenz Liechti Torre > Fotos: Keystone
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DAS BILD DE S MONATS
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Die Schweizer Snowboard­crosserinnen beim
Erholungsbad im Eiswasser des Lake Wanaka
(Neuseeland). Debbie Pleisch, Sandra Gerber
und Simona Meiler haben sich die
Erfrischung nach einer schweisstreibenden
Trainingseinheit hart verdient . . .
Foto
:
SCHMINKEN, POSIEREN, KLEIDER WECHSELN
UND IMMER LÄCHELN!
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ÜBER 80 OUT DOOR -ANG EBOT E
WAR T EN AUF S IE!
J US KILA 2014:
DAS BAN G EN HAT BALD EIN ENDE
Carlo Janka, Lara Gut und Fränzi Aufdenblatten
verschnaufen einen Moment während einem der
zahlreichen Shootings.
Während sich Fränzi Aufdenblatten schminken
lässt, steht Justin Murisier im Hintergrund schon
wieder bereit für die nächsten Aufnahmen.
Umziehen, schminken, posieren,
Kleider wechseln . . . und stets ein
Lächeln für den Fotografen übrig
haben.
Bald nimmt das Bangen um einen der heiss
begehrten Lagerplätze im Jugendskilager
«Juskila» 2014 ein Ende. Jedes Jahr laden
Swiss-Ski und seine Partner 600 Jugendliche
im Alter von 13 und 14 Jahren vom 2. bis 9. Januar kostenlos ins grösste J+S-Schneesportlager der Schweiz an die Lenk (BE) ein. Unter
den zahlreichen Anmeldungen werden die Teilnehmer jeweils kantonsweise ausgelost. Die
Anwärterinnen und Anwärter aus dem diesjährigen Patronatskanton St. Gallen, der das
Juskila zusätzlich finanziell unterstützt, werden
am 9. November 2013 an einem speziellen Promotionsanlass im Säntispark Abtwil ausgelost.
Auch für Spätentschlossene besteht noch die
Möglichkeit, sich anzumelden: Am 31. Oktober
2013 ist Anmeldeschluss. Teilnahmeberechtigt
sind alle in der Schweiz und im Fürstentum
Liechtenstein wohnhaften Jugendlichen der
Jahrgänge 1999 und 2000, welche noch nie am
Jugendskilager teilgenommen haben. Anmeldeformulare gibts unter www.juskila.ch.
J ULALA 2014:
DIE AN MELDEFR IS T LÄUFT
S WISS -S KI AUS R ÜS T ER :
DER DES CEN T E-CEO
ZU BES UCH IN DER S CHWEIZ
S POR T MUSE UM SCHWE IZ:
S ONDER A USSTE L LUNG
«YOUR CHOICE !»
Bereits zum 18. Mal werden vom 27. bis 31.
Dezember 2013 220 Jugendliche die Gelegenheit haben, das Swiss Jugend Langlauflager auf
dem Glaubenberg oberhalb von Sarnen OW zu
besuchen. Das Langlauflager wird unter dem
Patronat von Swiss-Ski, Loipen Schweiz und
dem Zentralschweizer Schneesportverband
durchgeführt. Das Hauptaugenmerk des grössten Breitensport-Langlauflagers der Schweiz
liegt beim Spass auf den schmalen Latten. Auch
Anfängerinnen und Anfänger sind herzlich willkommen.
Das Anmeldeportal unter www.swiss-julala.
ch steht ab sofort offen. Die Teilnehmerzahl ist
begrenzt, die Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.
Seit 1979 darf Swiss-Ski auf die Ski-Bekleidung
von Descente zählen. Seit Kurzem hat der offizielle Swiss-Ski Ausrüster einen neuen Präsidenten: Masatoshi Ishimoto. Das langjährige
Mitglied des Topmanagements ist der Enkel des
legendären Gründervaters der Firma Descente,
die heute mit einem Umsatz von rund 1 Mrd.
Dollar und 1600 Mitarbeitern zu den wichtigsten
Sporttextilern in Asien zählt.
Während einer kurzen Herbstvisite hat Masatoshi Ishimoto kürzlich seine wichtigsten
Partner in Europa persönlich getroffen. SwissSki dankt für den Besuch und heisst den neuen
Descente-CEO herzlich in der Schneesportfamilie willkommen!
Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums des nationalen Jugendsportzentrums in Tenero (TI) hat
sich das Sportmuseum Schweiz etwas ganz
Besonderes einfallen lassen. Thema der Ausstellung auf der Sportanlage Tenero ist die Ausstiegsquote junger Schweizer Sportlerinnen
und Sportler. Mittels einer App, die gratis heruntergeladen werden kann, spielen die Besucher an verschiedenen Stationen knifflige Entscheidungssituationen bekannter Schweizer
Sportler nach – und können somit vergleichen,
wie sie selbst entschieden hätten. Aus der
Schneesportfamilie sind Elias Ambühl und
Dario Cologna vertreten. Die Ausstellung ist
noch bis am 31. Januar 2014 öffentlich und
gratis zugänglich. Weitere Informationen unter
http://yourchoice.cstenero.ch
Skitourenwochen, Schneeschuhtouren, Hochtouren, Freeridetage, J+S- und esa-Kurse sowie
Kletterlager – über 80 Angebote haben SwissSki und die Regionalverbände im Outdoor-Programm der Saison 2013/14 für Sie zusammengestellt. Die kostenlose Broschüre kann bei
Swiss-Ski, Worbstrasse 52, 3074 Muri bei Bern
(bitte ein frankiertes Rückantwort-Kuvert beilegen) oder unter [email protected]
bestellt werden. Unter www.swiss-ski.ch/breitensport/tourenwesen finden Sie das gesamte
Programm ausserdem als PDF-Datei.
PS: Als Swiss-Ski Mitglied profitieren Sie von
saftigen Rabatten auf allen Aktivitäten!
Damit die Aufnahmen richtig gut werden,
wird auch mal mit Klebeband nachgeholfen.
Beat Feuz macht sich bereit für die
Portraitaufnahmen.
In der Triftbachhalle in
Zermatt wurden mehrere
Fotostudios eingerichtet,
um möglichst alle
Werbeaufnahmen für die
kommende Saison in
den Kasten zu bringen.
20
Lara Gut
und Beat Feuz.
Alles muss perfekt passen:
Olympiasieger Didier Défago lässt
sich den Kragen richten.
Sitzt die Startnummer? Stehe ich
am richtigen Ort? Zum Glück gibt
es immer wieder Instruktionen und
Hilfe von den Fotografen und
Auftraggebern der Bilder.
Pause! Carlo Janka versucht
sich einen Moment zu entspannen
und lässt sich erklären, was als
nächstes auf ihn zukommt.
Es darf auch mal gelacht werden.
Für die Mannschaftsaufnahmen
braucht es besonders viel Geduld,
bis alles perfekt sitzt und alle
bereit sind.
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
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BRENNPUNKT
BRENNPUNKT
> Text: Nadine Hess
> Fotos: freestyle.ch, Swiss-Ski
R
und 30 000 Besucher lockte der
grösste Freestyle-Anlass Europas
auf die Zürcher Landiwiese. Kein
Wunder, ist es für alle Schweizer Athleten
eine ganz besondere Ehre, zu diesem
Heimspiel eingeladen zu werden. Neun
Swiss-Ski-Athleten traten am diesjährigen freestyle.ch gegen internationale
Grössen aus der Freestyle-Szene an: Pat
Burgener, Christian Haller, Iouri Podtlatchikov und Sina Candrian bei den Snowboardern. Kai Mahler, Elias Ambühl, Jonas
Hunziker und Eveline Bhend bei den
Freeskiern.
22
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Swiss-Ski goes Sotschi. Grund genug,
dass Swiss-Ski auch dieses Jahr vor Ort
vertreten war: Zusammen mit Samsung
stimmte ein doppelstöckiger Stand an
bester Lage in russischer Manier auf die
Olympischen Spiele in Sotschi ein. Im
Parterre des Standes kreierten Life-Artisten während zwei Tagen ein überdimen­
sionales Bild zum Thema Russland. Zudem konnten die Besucher des freestyle.
ch ihre Glückwünsche für die Schweizer
Freestyle-/Snowboard-Delegation für die
Olympischen Spiele auf Video aufnehmen.
Im oberen Stock des Standes waren Ri-
ders, Gäste und Journalisten eingeladen,
sich an der VIP-Bar zu treffen und ge­
meinsam das Freestyle-Spektakel zu verfolgen.
Kai Mahler ist zurück. Für den 18-jährigen Freeskier Kai Mahler war das free­
style.ch in Zürich die erste Wettkampf­
teilnahme nach seiner unglücklichen
Kreuzbandverletzung zu Beginn der vergangenen Saison. Mit dem zweiten Platz
gelang ihm ein vielversprechendes Comeback. Damit konnte er zeigen, dass er für
die kommende Olympia-Saison wieder fit
23
BRENNPUNKT
BRENNPUNKT
> Text: Richard Hegglin
> Foto: Keystone
Auch die 19. Auflage des freestyle.ch lockte
zahlreiche Fans auf die Zürcher Landiwiese.
Ein Vorgeschmack auf den kommenden Freestyle-Winter bei herbstlichem Traumwetter.
Das Schweizer Freeski-Talent Jonas Hunziker
belegte Rang 8 bei den Freestyle.ch.
ist und ganz vorne mithalten kann. Teamkollege Elias Ambühl wurde Siebter, gefolgt von Jonas Hunziker auf dem achten
Rang. Der Schwede Henrik Herlaut entschied mit einem Nosebutter Double Cork
1260 Tail den Contest für sich und verteidigte damit seinen Vorjahrestitel erfolgreich.
Bei den Snowboardern setzte sich Antoine Truchon aus Kanada mit einem
Frontside Double Cork 1440 Lean gegen
die starke Konkurrenz durch. Bester
Schweizer wurde mit dem sechsten Platz
Jan Scherrer. Christian Haller und Pat
Burgener erkämpften sich Platz sieben
und acht.
Jonas Hunziker zum zweiten Mal dabei.
«Vor so vielen Leuten zu fahren ist einzigartig!», hält Jonas Hunziker fest. Der
Brienzwiler ist eines der jungen FreeskiTalente, der mit zarten 19 Jahren schon
Beachtliches erreicht hat. Seit dieser Saison fährt er im Nationalkader mit und
wurde bereits zum zweiten Mal ans free­
style.ch eingeladen. Schon als kleiner Bub
war er als Zuschauer dabei, um seine
Idole zu bewundern. Seit Beginn seiner
Freeski-Karriere war es sein Traum, auch
einmal über die grosse Schanze auf der
Landiwiese zu fliegen: «Dass ich nun tatsächlich selber auch am freestyle.ch fahren darf, ist etwas vom Speziellsten. Es
soll junge Fahrer motivieren und ihnen
zeigen, dass alles möglich ist.» Zudem sei
es eine tolle Gelegenheit, um seinen Sport
zu präsentieren und last but not least, eine
gute Show abzuliefern.
Dies war nicht zu viel versprochen - bei
wunderschönem Herbstwetter bot die 19.
Ausgabe des freestyle.ch einmal mehr
grossartige Unterhaltung. Die FreestyleHelden wirbelten durch die Luft und begeisterten die Zuschauer mit waghalsigen
Tricks. Und wer weiss, ob nicht ein kleiner
Bursche aus der Zuschauermenge in ein
paar Jahren selber auf dem Big-Air-Turm
stehen wird und zum nächsten Idol und
Freestyle-Hero wird. <
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24
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
DANIEL ALBRECHT:
«EIN SCHÖNES LEBEN
OHNE SKISPORT»
Er war eine der Säulen, auf dem der Schweizer
Skisport einer erfolgreichen und sorglosen
Zukunft entgegengehen sollte. Dani Albrecht galt
als begnadeter Skirennfahrer mit ausgeprägtem
Flair fürs Material, technisch top, selbstbewusst,
mental stark und vielseitig – ein designierter
Weltcup-Gesamtsieger.
E
r kämpfte in allen Disziplinen um Podestplätze
und klassierte sich auch
in allen unter den ersten drei
– bis auf den Super-G. Da stellte, in seiner vermutlich stärksten Disziplin, ein 4. Platz sein
bestes Resultat dar. Von solcher Ausgeglichenheit konnten
bis auf Bode Miller alle Superstars nur träumen.
Der 22. Januar 2009 änderte
alles. Nach dem schrecklichen
Sturz im Zielhang von Kitzbühel wurden Siege und Titel zur
Nebensache. Dank ärztlicher
Kunst, fast übermenschlicher
Energie, wie sie nur Spitzensportlern eigen ist, und unerschütterlichem Glauben an
sich kehrte Albrecht zurück
und schaffte ein Comeback,
wie es ihm kaum jemand zugetraut hätte – auch wenn es
nicht mehr ganz an die Spitze
reichte. Nur jene, die Albrecht
am Krankenbett erlebten, können abschätzen, was Albrecht
meint, wenn er sagt: «Diese
harte Zeit ist für mich wertvoller als alle Siege und Medaillen
zuvor. Ich bin zurück im Leben
und bin glücklich.»
Am 6. Oktober 2013 fällte er
den Entscheid. An einem Sonntagmorgen verkündete er im
Hotel Ramada neben dem
­Zürcher Letzigrund-Stadion:
«Meine Zeit als Rennfahrer ist
jetzt vorbei.» Und versuchte
seinen Rücktritt mit einem Vergleich zu erläutern: «Das Skifahrer-Bild, das ich vor mir
habe, müsste ich mit andern
Farben bemalen. Aber ich habe
die Farben nicht mehr.» Oder
anders ausgedrückt: Der gewaltige Aufwand, um wieder an
die Spitze zurückzukehren, ist
ihm zuviel geworden. Obwohl
er nach wie vor fest überzeugt
wäre: «Ich hätte es geschafft.»
Aber im Skisport spielen so
viele kaum beeinflussbare
Faktoren mit, dass Dutzende
von Details stimmen müssen,
um Unmögliches möglich zu
machen.
So verliert Swiss-Ski wie
einst Silvano Beltrametti einen
weiteren Hoffnungsträger der
XXL-Klasse, der alle Voraussetzungen gehabt hätte, über
eine Generation hinweg den
Skisport zu prägen. Doch auch
in ihrer neuen Rolle bleiben die
beiden Vorbilder für Menschen,
die in ihrem Leben dramatische Situationen zu meistern
haben. Mit ihrer Aktion «never
give up» halfen sie schon Hunderten von Menschen ideel und
finanziell in schwierigen Lebenslagen.
Albrecht vergisst am Tag
seines Rücktritts auch seine
Weggefährten nicht. «Es
braucht in einer Karriere viel
Glück. Ich konnte wenigstens
während einer kurzen Zeit zeigen, zu was ich fähig bin. Andere hatten das Glück nicht.»
Er erinnert an Tamara Wolf,
die 2003 zusammen mit ihm
an den Junioren-Weltmeisterschaften den Abfahrtstitel holte und vor zwei Jahren ihre
Karriere aus Verletzungsgründen beenden musste. Oder an
das Quartett vom JahrhundertJahrgang 1983, die in der Junioren-Zeit alles in Grund und
Boden fuhren. Von ihnen fährt
nur noch Marc Berthod, der
aus gesundheitlichen Gründen
aber seit Jahren sein Potenzial
nicht voll ausschöpfen kann.
Grégoire Farquet musste seine
Karriere nach schweren Verletzungen aufgeben. Werner
Elmer starb auf tragische Wei-
se bei einem Unfall an einem
FIS-Rennen.
Daniel Albrecht kann gesund seinen nächsten Lebensabschnitt in Angriff nehmen.
Mit seiner Bekleidungslinie
«@lbright» hat er sich schon
vor seinem Sturz ein zweites
Standbein geschaffen. Bevor er
sich beruflich neu ausrichtet,
will er eine einjährige Auszeit
nehmen und Distanz zum Skisport gewinnen. Privat ist ohnehin aussergewöhnliche Kontinuität angesagt: Er und seine
Kerstin, «mein Fels in der
Brandung», wie er sagt, sind
schon zusammen, seit sie
14-jährig sind. Und seit einem
Jahr ein Ehepaar. «Das Leben», sagt Albrecht, «kann
auch ohne Skisport schön
sein.»<
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S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
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BRENNPUNKT
BRENNPUNKT
> Text: Richard Hegglin
> Fotos: zVg., Composing: B&S
L
Am letzten Oktober-Weekend startet in Sölden mit zwei Riesenslaloms die neue
Ski-Saison. Drei Wochen später geht es in Levi (Fi) mit zwei Weltcup-Slaloms weiter,
ehe Ende November in Lake Louise (Männer) und Beaver Creek (Frauen) der SpeedAuftakt erfolgt – die Pisten sind frei zum «Turnaround».
ange Zeit vermied Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann den Ausdruck
«Krise», wenn er vom Männer-Team
sprach, und redete von einer «Baisse». An
der GV von Swiss-Ski in Crans-Montana,
der symbolträchtigen Stätte des grössten
Schweizer Ski-Triumphes aller Zeiten mit
total 14 WM-Medaillen, kam er nicht mehr
darum herum, die «nationale Skikrise» zu
thematisieren. Nicht ohne das Versprechen abzugeben: «Wir tun alles, um wieder auf solches Niveau zu kommen.»
Die Herkules-Aufgabe, die Mannschaft
dorthin zurückzuführen, lastet auf dem
neuen Männer-Chef Walter Hlebayna,
unterstützt von dessen Landsleuten Rudi
Huber (Chef Alpin) und Walter Hubmann
(Abfahrtschef). Mit einer Key-PlayerKombination von Austria-Power und Wal-
26
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
ZUM TURNAROUND
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
liser Know-how wird die Galeeren-Arbeit
angepackt. «Wir haben einen guten Mix
zwischen Ausländern und innovativen jungen Schweizer-Trainern», lobt MännerChef Hlebayna in Anspielung auf eine
aussergewöhnliche Methodik, die diese
erfunden haben.
Mit neuen Methoden zum Erfolg. So
staunte man auf dem Theodulgletscher
oberhalb von Zermatt über Skirennfahrer,
die mit Gummizügen und Bällen um die
Tore flitzten. Ihnen jagte Ex-Skirennfahrer
Didier Plaschy mit laufender Handkamera
hinterher. «Die Gummi-Züge beeinflussen
die Vor-, Mittel- und Rücklage», erläutert
Hlebayna, «was sich wieder auf das Mitführen des Innenskis und das Mitkanten
des Innenbeins auswirkt.» Alles klar?
Um «Tüftler» Plaschy und die beiden
Gruppentrainer Jörg Roten und Steve Locher wächst eine neue Fahrer-Generation
heran, die spätestens an der WM 2017
in St. Moritz die 87er-Erinnerungen von
Crans-Montana aufleben lassen soll. So
hofft man zumindest. Im Riesenslalom
ruhen die Hoffnungen dabei auf Talenten
wie Gino Caviezel, Manuel Pleisch oder
Thomas Tumler. Weitere Hoffungsträger
stecken in der Pipe-Line. Und im Slalom
lieferten Luca Aerni, Ramon Zenhäusern
und Daniel Yule schon letzte Saison Kostproben ihres Könnens ab. Dazu melden
sich mit Justin Murisier (nach zweijähriger
Verletzungspause) und Reto Schmidiger
(nach einer Karrieren-Delle) zwei einstige
Hoffnungsträger vom Jahrgang 1991 zurück.>
27
BRENNPUNKT
1 Woche Adamants
ab CAD 9015
In den Speed-Disziplinen waren im
vergangenen Winter zwei 10. Plätze von
Didier Défago (Abfahrt) und Patrick Küng
(Super-G) die besten Ergebnisse – eine
Bilanz zum Vergessen. Beim Weltcup-Finale auf der Lenzerheide wäre zum ersten
Mal in einer Weltcup-Abfahrt im 433. Rennen kein einziger Schweizer am Start gewesen, weil sich keiner qualifizierte. Worauf die Abfahrt abgesagt wurde . . .
Die Krise erklären. Woran lags? Die
neuen Chefs suchen nach Antworten und
finden keine andern Erklärungen als ihre
Vorgänger. «Es war eine Kette von Umständen», findet Hlebayna. «Das Team geriet relativ schnell in eine Negativspirale,
die dann ziemlich Fahrt aufgenommen
hat.» «Aber grundsätzlich», fügt er an,
«haben wir konkurrenzfähige Skifahrer.»
Mit Ralph Weber und Nils Mani stehen
immerhin zwei Junioren-Weltmeister im
Kader.
An einem vermuteten Manko ist schon
unmittelbar nach Ende der letzten Saison
der Hebel angesetzt worden – beim Gleiten. Tagelang blochten die Schweizer über
Frühlings-Pisten, was das Zeugs hergab.
28
«Unter Gleiten», erläutert Alpin-Chef Rudi
Huber, «verstehen wir leichtes Geradeausfahren, Fahren in leicht hängenden
Passagen und in einfachen Kurven. Man
glaubt gar nicht, wie schnell man bei 120
km/h auf einem 20-Sekunden-Abschnitt
ein paar Zehntel herausholen kann – sei es
über die Position, die Schuheinstellung
oder das Material-Tuning.»
Nach intensiver Analyse ist man gemäss Huber zur Überzeugung gelangt,
dass man in diesem Bereich mehr machen
muss: «Das ist in der Vergangenheit etwas
vernachlässigt worden. Das haben uns die
Athleten bestätigt. Das soll keine Schuldzuweisung sein. Man hat mehr Wert auf die
Technik gelegt, aber es gehört beides
dazu.»
Feinschliff im Windkanal. In den Windkanälen der RUAG in Emmen (ganzes
Team) und von Audi in Ingolstadt (nur Feuz,
Défago und Co.) schliffen die Piloten an
aerodynamischen Details, die im letzten
Winter teilweise Irritationen ausgelöst
hatten. «In Emmen», so Rudi Huber, «ging
es um die Positionen, in Ingolstadt ums
Material.» Sprich Anzüge.
Dafür wurde sogar Ex-Champion Franz
Heinzer nach fast 20 Jahren reaktiviert.
Und sogleich war er wieder der Beste – zumindest im Windkanal. «Solche Tests sind
wichtig», erklärt Heinzer, «damit keine
Unsicherheit aufkommt. Diese kommt immer wieder, wenn es nicht läuft. Da wird
an allen möglichen Faktoren gezweifelt.
Herhalten müssen in solchen Fällen oft die
Anzüge. Dabei sind wir top-bedient und im
Vergleich zu den andern Weltklasse.» Trotz
aller Zuversicht und grossem Engagement
wird 2013/14 zu einem Winter der Fragezeichen.
>Wie geht es Beat Feuz? Kann er nach
einjähriger Pause dort anknüpfen, wo
er aufgehört hat? Ist er schon in Lake
Louise startbereit? «Ich setze mir keine
Ränge als Ziel», sagt Feuz. Der Sieger
der Olympia-Hauptprobe von Sotschi ist
schon froh, wenn er einigermassen beschwerdefrei sein Comeback in Angriff
nehmen kann.
>Und Carlo Janka? Der RiesenslalomOlympiasieger ist und bleibt eine
Sphinx. Auf den Riesenslalom-Auftakt
in Sölden verzichtet er, womöglich sogar auf das Olympia-Rennen, weil er in
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
der Startliste ins Niemandsland abgestürzt ist. «In Abfahrt, Super-G und
Superkombination erhoffe ich mir
mehr», sagt Janka, der mit seinem
3. Kombi-Rang in Wengen für den
einzigen Podestplatz im letzten Winter
sorgte.
>Wozu ist Didier Dèfago noch fähig? «Das
ist meine letzte Saison», kündigt der
Abfahrts-Olympiasieger und DoubleGewinner Wengen/Kitzbühel 2009 an.
Er befindet sich im 37. Altersjahr – also
im besten Cuche-Alter! An Motivation
fehlt es ihm nicht.
>Findet Silvan Zurbriggen nochmals den
Rank? Der dritte Olympia-Medaillengewinner neben Janka und Défago ist
im Frühling von Rossignol auf Head
umgestiegen.» «Für mich ist das ein
riesiger Motivationsschub», freut sich
Zurbriggen, der zwei schwierige Jahre
hinter sich hat.
Play With The Pro
11. - 21. April 2014
mit Elias Ambühl
CMH Cariboos
Info-Events CMH
Diese vier bilden die aktuelle Nationalmannschaft. So klein war diese noch nie.
Alle versichern, gut trainiert zu haben.
Hlebayna ergänzt: «Wir wollen nicht nur
gut, sondern auch schnell fahren.»
<
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
14.11.13 – Zürich 19:30h
16.11.13 – Windisch 11:00-16:00h
20.11.13 – Arena Sport Buochs 19:30h
29
Infos & Anmeldung
Rämistrasse 5
044 360 46 00
[email protected]
www.heliski.ch
AUSRÜSTUNG
AUSRÜSTUNG
> Text: Joseph Weibel
> Fotos: zVg.
PAPAGALLO & G OLLO – DER S KI
Längen: 70–120 cm (10-cm-Schritte)
Taillierung: 105/68/93
Radius: 8 Meter (120 cm)
Richtpreis: CHF 229.–
(inklusive Marker-Bindung)
Gollo und Papagallo, die beiden
Protagonisten des Kinderhörbuchs,
mit Christian Müller, Verkaufsleiter
von Blizzard.
Der neue Kinderski ist ebenfalls mit
einem IQ-System ausgerüstet. Das
heisst: Die Bindung wird ohne eine einzige Schraube montiert. Das IQ-Railsystem überträgt die Kraft optimal auf die
Kante, und dank der schraubenlosen
Montage der Bindung auf dem Ski wird
ein hoher Flex erzielt.
D
er Ski heisst Papagallo & Gollo. Der
Name basiert auf einem Hörbuch,
und das ist eine eigene Erfolgsgeschichte. Dahinter steht kein Geringerer
als der Schweizer Rockmusiker Gölä. Neben ihm steht Autor Thomas J. Gyger. Und
es ist bereits das siebte Hörbuch Papagallo & Gollo, das heuer herausgegeben wird.
Es dreht sich – natürlich – um den Wintersport. Alleine die vorhergehenden sechs
Editionen wurden 85 000 Mal verkauft.
Blizzard lanciert diesen Winter einen Kinderski – und was für einen!
Von 70 bis 120 cm. «Von einem Kinderski
war damals noch nicht die Rede», sagt
Thomas J. Gyger. An einem Kundenanlass
habe er Blizzard-Verkaufsleiter Christian
Müller getroffen. «Und den Rest kennen
sie ja», schmunzelt er. Was liegt näher als
der gedruckten Erfolgsgeschichte nun
auch noch einen «richtigen» Ski folgen zu
lassen. Also machten sich die BlizzardEntwickler ans Werk und hoben einen
wirklich kindergerechten Ski aus der Taufe. Natürlich ist er speziell auf das Hörbuch von Gölä und Gyger designt. Er ist
leicht tailliert und in den Längen von 70 bis
120 cm (10er-Schritte) erhältlich. Chris-
30
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
STEHT JETZT AUF EINEM KINDERSKI
Wer von Kindsbeinen an Freude am Skifahren hat, wird diesen Sport auch
später ausüben. Freude herrscht, wenn kindergerechte Skis auf dem
Markt sind. Für die ganz Kleinen war das bisweilen eher Mangelware.
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
tian Müller feixt: «Ich bin zwar in der Firma
einer der wenigen, der keine Kinder hat,
aber mich hat dieses Projekt von Anfang
an begeistert.» Es sei eine verrückte Idee,
die bereits auch in Deutschland und Österreich Fuss fasse, sagt Müller, der Ende
Januar an der ISPO in München nur gerade ein Poster mit dem neuen Kinderski
präsentieren konnte.
Passt einfach gut zusammen. Blizzard
ist wie der Schuhhersteller Lowa ein Teil
des italienischen Tecnica-Konzerns (u. a.
auch Nordica, Rollerblade, Moonboots).
«Da haben wir die nötigen Ressourcen gefunden, um dieses doch etwas ungewöhnliche Projekte in relativ kurzer Zeit zu realisieren», sagt Müller. Speziell, weil das
eine (das Hörbuch) mit dem anderen (dem
Ski) eigentlich nichts zu tun hat, aber
durch die besonderen Umstände bei der
Vermarktung glänzend zusammen harmoniert. Das neuste Buch mit dem Titel
«Eiger, Mönch & Jungfrau» ist Mitte
Oktober erschienen. Der Ski ist seit Mitte
September bereits im Sportfachhandel
erhältlich.<
PAPAGAL LO & GOL LO – DAS B UCH
Mundartrocker Gölä und Produzent Thomas
J. Gyger präsentieren ihr neustes KinderHörbuch mit vielen eindrücklichen Illustrationen und einer unterhaltsamen CD. Vor der
Ausgabe 7 mit dem Titel «Eiger, Mönch &
Jungfrau» sind sechs erfolgreiche Editionen
mit einer Gesamtauflage von über 80 000
Exemplaren verkauft worden.
In den Sprechrollen erkennt man bekannte Stimmen: Gölä, Melanie Oesch, Tanja Frieden und Kilian Wenger. Tatkräftig
unterstützt wurde das Produzententeam
beim aktuellen Hörbuch durch die enge Zusammenarbeit mit den Jungfraubahnen.
Das Buch kann direkt beim Herausgeber,
Papagallo & Gollo GmbH, Hofstettenstrasse
3, 3600 Thun, [email protected], bestellt werden oder ist im Buchhandel erhältlich.
31
AUSRÜSTUNG
AUSRÜSTUNG
EIN UNTERNEHMEN
MIT TR ADITION
UND EMOTIONEN
Alois Rohrmoser:
Er gründete 1955 die letzte und jüngste
Skifabrik in Österreich. Er war der
Konkurrenz immer mal wieder eine Nase
voraus. Er war Wagner und startete das
Unternehmen Atomic vor 58 Jahren. Seit 1994
ist das einstige Familienunternehmen zwar
in der Hand des finnischen Amer-Konzerns,
der Pioniergeist und die Verbundenheit
von Mitarbeitenden zum Unternehmen sind
erhalten geblieben. Eine Zeitgeschichte
mit vielen Stimmen.
> Text: Joseph Weibel
> Fotos: Joseph Weibel, zVg.
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33
AUSRÜSTUNG
E
s sind die Skipioniere schlechthin:
Josef Fischer, er gründete die gleich­namige Skifirma 1924. Ebenso Anton
Kästle. 1945 war es der Tischler Anton
Arnsteiner, der mit seinem Unternehmen
Blizzard-Ski zu produzieren begann. Sie
waren allesamt Grand-Seigneurs, Patrons
im wahrsten Sinne des Wortes.
Von 40 auf 800 000 Paar Skis. Zu diesen
gehört auch besagter Alois Rohrmoser.
Geboren wurde er in Wagrain im Bundesland Salzburg. Angefangen hatte er mit 40
Paar Ski pro Jahr. Es war zu einer Zeit, als
das Skifahren populär wurde. Bereits zwei
Jahre später waren es 2000. Die Marke
Atomic wurde zu einem Markenzeichen,
das heute in die ganze Welt hinausgetragen wird. Mit der grossen Ski-Krise anfangs bis Mitte der neunziger Jahre gerieten die eigentlich florierenden Firmen
ins Strudeln. Atomic-Gründer Rohrmoser
wurde 1994 von den Banken in die Insolvenz getrieben. Betrieb und Mitarbeitende
waren gefährdet. Zwei Jahre zuvor noch
verliessen 800 000 Paar Skis, 200 000
Bindungen, 700 000 Paar Skistöcke und
450 000 Paar Schuhe das Werk in Altenmarkt im Pongau. Weltweit arbeiteten
rund 1400 Menschen für die österreichische Skimanufaktur. 1994 kam mit der
Übernahme durch den Amer-Konzern die
AUSRÜSTUNG
Rettung für Atomic. Die Erfolgsgeschichte
konnte weitergehen.
Einmal Atomic – immer Atomic. Es zieht
sich durch wie ein roter Faden. Wer einmal
von diesem Unternehmen eingebunden
ist, bleibt ihm treu. Nehmen wir den heutigen General Manager Wolfgang Mayrhofer. Er hat vor 25 Jahren bei Atomic angefangen und ist seit fünf Jahren an der
Spitze des Unternehmens. Oder Gerhard
Gappmaier (43), er war unter anderem
Servicemann von Franz Heinzer und ist
heute Product Manager bei Atomic. Er kam
ebenfalls 1988 zur Firma. Jason Roe (42)
zog wegen der Liebe vor zehn Jahren nach
Altenmarkt. Der Kanadier und gelernte
Ingenieur ist in der Skischuhentwicklung
tätig, seit sieben Jahren als Business Unit
Manager Boots. Franz Heinzer, einer der
erfolgreichsten Skirennfahrer, entschied
sich 1985 für die Marke Atomic. Der Nachwuchstrainer von Swiss-Ski ist ihr bis heute treu geblieben. Ebenso Michael Walchhofer. Er wurde 2003 Abfahrtsweltmeister
in St. Moritz. Er ist bis heute mit diesem
Titel in Österreich unangefochten geblieben. Der 38-Jährige sagt: Er sei praktisch
aufgewachsen mit Atomic. Leon Hirscher,
der «kleine» Bruder des «grossen» Marcel
Hirscher, lernt Skibauer bei Atomic. Mit
seinen 16 Jahren sagt er bereits: Er werde
wahrscheinlich nie für einen anderen Skiproduzenten tätig sein. Einmal Atomic –
immer Atomic. Scheint es.
Von Kopf bis Fuss. Alois Rohrmoser, der
Gründer, muss es vorgelebt haben, damit
dieses Phänomen überhaupt wachsen
konnte. Er selber war in seine Heimat verliebt und vor allem auch ein begeisterter
Skifahrer. Die logische Folge war, dass der
gelernte Wagner Ski bauen wollte. Und
noch mehr. Bereits 1982 erweiterte er das
Sortiment mit Skistöcken, er kaufte später
die deutsche Bindungsfirma ess und mit
der Übernahme der Skischuhmarke Koflach war das Angebot von Fuss bis Kopf
perfekt. Eigene Skibrillen, Helme, Protektoren kamen später noch hinzu. An der
Internationalen Sportmesse ISPO in München wird Atomic seine Skibekleidungslinie vorstellen, sagt General Manager Wolfgang Mayrhofer. Atomic ist längst zum
Gesamtanbieter geworden – zu einem erfolgreichen dazu. Zudem sind vier Skimarken unter einem Dach: Zuerst kam Dynamic (1977), Volant (2004) und zuletzt
Salomon. Der französische Skihersteller
wurde einst von Adidas übernommen und
Ende 2005 an Amer Sport veräussert. Alois
Rohrmoser war es noch bis 2005 vergönnt
zu sehen, wie sein einstiges Unternehmen
wieder floriert. Während eines Skirennens
erlitt Rohrmoser zu Hause in seinem Heim
in Wagrain eine Herzattacke und verstarb.
Bis zuletzt hatte er für und mit dem Rennsport gelebt.
sich fort», so Gappmaier. Ausserdem seien
Design und Farbe vermehrt zu zentralen
Elementen in der Entwicklungsarbeit und
beim Finish geworden.
Freeski ist trendy. Einer, der den Patron
persönlich miterlebt hat ist Produkt Manager Gerhard Gappmaier. 1988 trat er in das
Unternehmen ein. Er kann sich noch an die
Schockwirkung der Massenkündigung von
1994 erinnern, nachdem Atomic Konkurs
anmelden musste. Gappmaier war damals
in der Entwicklungsabteilung tätig. «Nach
der Übernahme durch Amer Sport war bei
uns eine gewisse Nervosität spürbar, weil
wir nicht wussten, wohin die Reise geht.»
Heute, knapp 20 Jahre später, weiss Gerhard Gappmaier, dass der eingeschlagene
Weg ein guter war. «Alois Rohrmoser hat
uns gelehrt, wie man der Zeit immer ein
bisschen voraus ist und neue wegbestimmende Technologien erfindet.» Nicht immer war der Suche Erfolg beschieden. Die
Zeit, als man eine Technologie aus dem
Blauen zauberte, sei sowieso längst vorbei. «Eine Technologie ist nicht das Resultat schöngeistiger Kopf- und Entwicklungsarbeit, sondern muss dem Wunsch
des Kunden entsprechen. Diesen Wunsch
zu erkennen ist letztlich die Kunst.» Wo
geht die Reise derzeit hin? «Der Trend zum
Freeski-Bereich bzw. Backcountry setzt
«Ein kumpelhafter Zeitgenosse.» Auch
wenn Atomic heute im Rennsport zurückgeschraubt hat, so bleiben die Spuren dieses Engagement unverkennbar haften.
Das spürt man auch beim ehemaligen
Servicemann Gerhard Gappmaier. Er
schwärmt von Franz Heinzer, den er in den
achtziger Jahren betreute. «Ein überaus
angenehmer und kumpelhafter Zeitgenosse. Und er erwies sich immer als extrem hilfreich.» Er habe ihn als ehrlichen
Sportler empfunden, ausgestattet mit viel
Ehrgeiz. «Ohne diesen wäre er sonst nicht
so weit gekommen.» Heute möchte aber
Gappmaier seine Arbeit nicht mehr gegen
die eines Servicemannes eintauschen.
«Alles ist viel komplizierter geworden. Die
Thematik ist zwar die gleiche, aber sie wird
immer mehr auf die Spitze getrieben.» Bis
Mitte der neunziger Jahre habe der Spassfaktor noch dominiert. «Heute ist das sehr
viel weniger der Fall, was ich aus dem
Umfeld so vernehme.»
Eine Frage hätten wir noch an den ehemaligen Entwicklungsingenieur. Wie lange
hält ein Ski? Gerhard Gappmaier schmunzelt erneut: «Wenn ich mich auf den Pisten
umschaue, so muss ein Ski wohl 15 bis 20
Jahre halten. Das Potenzial ist also durchaus noch gross», feixt er. Ein Rennski, so
Gappmaier, müsse man in der Regel nach
zwei, drei Jahren ersetzen. Ersatzteile wie
für ein Auto gibt es bei den Ski bekanntlich
nicht unbedingt. Auch im Vermietungsgeschäft rechne man mit einer Lebensdauer von zwei bis drei Jahren pro Ski.
«Atomic passt gut zu Hirschers.» Er ist
16, redegewandt und jetzt schon der Überzeugung, dass er wohl nie für einen anderen Skiproduzenten arbeiten würde: Leon
Hirscher. Bruder des derzeit besten Skirennfahrers Marcel Hirscher. Leon ist im
ersten Lehrjahr und sagt es wie aus der
Pistole geschossen: «Mein Leben drehte
sich schon immer ums Skifahren. Für jeden der an Skisport und Technik interessiert ist, findet im Skibauer seinen Traumberuf.» In die Fussstapfen seines Bruders
zu treten sollte ihm nicht vergönnt sein. Im
Alter von sechs Jahren hatte er eine Hüftkrankheit und konnte drei Jahre lang keinen Fuss mehr auf Ski setzen. Trotzdem
könnte er sich vorstellen, später im Weltcupzirkus neben der Piste aktiv zu werden.
Er ist offen. So wie er das von seinem Vater
gelernt hat. Der sei Skilehrer gewesen,
habe selber ein Skigebiet betreut. Er mache das Management von Marcel. «Er hat
Zwei Mal
nachgefragt
Silvan Nideröst, Sie sind Commercial Manager
Schweiz von Atomic. Was macht Ihre Arbeit
besonders?
Silvan Nideröst: Es macht mich stolz wie unser
Schweizer Atomic Team sich tagtäglich und mit
ungebrochenem Enthusiasmus für die Marke
einsetzt. Immer mit dem Ziel, den zufriedenen
Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.
Sie waren vor Ihrem Engagement bei einem
nationalen Brand im Skisport engagiert. Nun
arbeiten Sie für einen bedeutenden internationalen Konzern. War die Umstellung gross?
Ich war sehr überrascht, welchen Einfluss wir
am Hauptsitz z. B. auf den Sortimentsaufbau
haben. Alle wichtigen Entscheide werden mit
den Kernländern abgesprochen und individuelle Schweizer Bedürfnisse professionell umgesetzt.
Gerhard Gappmaier war einst Servicemann von Franz Heinzer und ist heute
Product Manager bei Atomic.
34
Jason Roe, ein Kanadier, zog der Liebe
wegen nach Altenmarkt und ist heute
Business Unit Manager Boots bei Atomic.
Leon Hirscher ist der Bruder von Marcel
Hirscher und lernt bei Atomic das Handwerk
des Skibauers.
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
35
AUSRÜSTUNG
sogar einmal in der Schweiz als Holzer
gearbeitet und war 20 Jahre während des
Sommers Hüttenwart auf einer Alm.»
Zu seinem Bruder hat Leon ein gutes
Verhältnis. Er habe ihn manchmal zum
Sommer­training begleitet, meistens nach
Zermatt. Und warum hat er ausgerechnet
Atomic zum Lehrbetrieb gewählt? Einfach
weil so der Arbeitsort nur 20 Minuten vom
Wohnort entfernt ist? Leon Hirscher sagt:
«Atomic passt sehr gut zu Hirschers. Ich
kann mir nicht vorstellen, für eine andere
Firma zu arbeiten.»
AUSRÜSTUNG
Von Whistler Mountain nach Altenmarkt.
Atomic zieht auch was seine Mitarbeitenden betrifft buchstäblich weite Kreise. Seit
nunmehr zehn Jahren arbeitet der Kanadier Jason Roe (42) fern von seiner Heimat
in der österreichischen Flachau. Er war
zuletzt Skischulleiter in Whistler Mountain. Hierher gebracht hat ihn – wie so oft
im Leben – die Liebe. Seine Frau stamme
aus Wagrain. Kennen gelernt hat er sie als
Skilehrerin in seiner Schule in Whistler
Mountain. 2000 hätten sie einen ersten
gemeinsamen Urlaub in Europa verbracht
und unter anderem Atomic besucht. «Der
Onkel und der Bruder meiner Frau arbeiten im Werk.» Er habe sich rasch vorstellen können, für dieses Unternehmen zu
arbeiten. Als gelernter Ingenieur begann
er vor zehn Jahren in der Skischuhabteilung und hat unter anderem das Erfolgsmodell Hawx geleitet. «Mit diesem
Skischuh haben wir den Durchbruch geschafft.» Anfänglich habe es beim Wechsel
von Koflach zu Atomic bei der Passform
Abstimmungsprobleme gegeben. Die anfänglich kleine Skischuh-Division wurde
zwischenzeitlich auch personell ausgebaut. Entsprechend der Atomic-Philosophie will Roe auch bei den Skischuhen
möglichst immer die Nase vorn haben.
Gibt es überhaupt noch Entwicklungsmöglichkeiten? «Der Skischuh darf noch komfortabler werden, vor allem beim Gehen»,
sagt er. Dazu gehöre auch eine bessere
Passform, gutes Fitting und das gesamte
Produkt müsse aus einem Guss sein.
Jason Roe spricht relativ gut deutsch.
Zu Hause mit seinen Kindern spreche man
gemischt: Englisch oder Deutsch. Öster-
reich als seine neue Heimat gefällt ihm.
Was ist anders im Vergleich zu Kanada.
«Bei uns hat es höhere Berge.» Er lacht:
«Vor allem aber kann man in Österreich
noch nicht überall mit der Kreditkarte bezahlen.» Faszinierend für ihn sei nach wie
vor wie die Einheimischen für den Skisport
und vor allem für ihre Stars im Rennsport
einstehen. «Hier wird ein Skisportler zum
Held gemacht. Ganz sichtbar. Erfolgreiche
Sportler spielen hier eine ganz besondere
Rolle. Davon sind wir in Kanada weit entfernt.» <
ATOMIC IN ZAHL E N
Atomic International produziert im Jahr
550 000 Paar Alpinski und 250 000 NordicSki. Am Standort im österreichischen Altenmarkt sind derzeit 950 Mitarbeitende beschäftigt. Der Sitz in der Schweiz ist im
zugerischen Hagendorn. Hier sind auch die
weiteren Töchter der Amer Group angesiedelt: Salomon, Wilson, Suunto Precor, Mavic, Dynamic und Volant. Atomic Schweiz
beschäftigt zwölf Mitarbeitende und ist gemäss dem Marktforschungsinstitut GfK die
Nummer 1 in der Schweiz. Commercial
Manager von Atomic Schweiz ist Silvan
Nideröst.
DIE INTERVIEWS
Michael Walchhofer:
«Bin ein Atomic-Kind»
Mit Atomic-Ski an den Füssen sei er zwar nicht
grad geboren worden. «Aber aufgewachsen
bin ich damit.» Snowactive hat den Abfahrtsweltmeister von 2003 und 19-fachen Weltcupsieger in seinem Hotel in Zauchensee besucht.
Michael Walchhofer, Sie sind erst vor zwei
Jahren zurückgetreten – und bis zum Schluss
der Marke Atomic treu geblieben. Grenzt das
nicht schon fast an übertriebenen Lokalpatriotismus?
Michael Walchhofer: Ich bin Skifahrer geworden, weil ich gerne immer schneller fahre als
andere. Dabei ist das Material ein wichtiger
Bestandteil. Ich habe festgestellt, dass der Ato-
Selbst den Verlockungen von Head konnten Sie
widerstehen?
Es gab attraktive Angebote, die schon zu Nachdenkphasen geführt haben . . . Heute bin ich
froh, habe ich mich dagegen entschieden und
bin ab und zu immer noch für Atomic tätig. Vor
allem in Materialfragen von Benjamin Raich.
Wann haben Sie zum ersten Mal gedacht, auf
diesen Ski möchte ich einmal der Beste sein?
Spätestens 1984, als Bill Johnson auf einem
Atomic-Ski an den Olympischen Winterspielen
in Sarajewo Gold in der Abfahrt gewonnen hat.
Mit Ihnen ist auch der bisher letzte Abfahrtsweltmeister zurückgetreten.
Ja, leider. Es wäre schön, wenn wir wieder mal
den Sieger in der Königsdisziplin stellen würden. Entscheidend war aber auch, dass vorher
und nachher die sogenannte alte Garde mit
Fritz Strobl, Hannes Trinkl, Hermann Maier,
Franz Heinzer:
«Rohrmoser
war ein Patron»
am Folgetag einen neuen Ski. «Der ist heute
noch schneller», sagte er. Ich wurde wiederum
Dritter.
1985 wechselte er von Rossignol zu Atomic:
Franz Heinzer. Er sei in der Atomic-Familie
gleich aufgenommen worden, schwärmt der
Abfahrtsweltmeister von 1991 und 17-fache
Weltcup­sieger.
Wie ist Ihnen der Firmenchef in Erinnerung
geblieben?
Ich fühlte mich rasch in einer grossen Familie,
in der ich schnell aufgenommen wurde. Alois
Rohrmoser war ein richtiger Patron, der viel für
uns tat, aber auch entsprechende Leistung forderte. Mein damaliger Teamkollege Bruno Kernen hatte das Jagdpatent und wurde einmal von
Rohrmoser eingeladen, in seinem Revier einen
Rehbock zu schiessen. Zudem bewirkte der
Skisportbegeisterte auch viel im Tal. Besonders
gefreut hat mich, als er zu meinem Abschiedsfest in Meiringen-Hasliberg erschienen war.
Franz Heinzer, wann standen Sie zum ersten
Mal während eines Rennens auf einem AtomicSki?
Franz Heinzer: Das war 1985 in Las Leñas, damals mit dem legendären gelben Rennski. Ich
wurde im ersten Rennen Dritter. Mein Servicemann Ernst Habersatter wählte für das Rennen
36
Wolfgang Mayrhofer:
«Alpenländer sind
sehr wichtig für uns»
mic-Ski bei allen Bedingungen konkurrenzfähig
ist. Ich kenne natürlich auch viele Leute, die
direkt oder indirekt mit der Firma in Verbindung
stehen. Das schafft einen starken Bezug.
Hans Knauss oder Stefan Eberharter zurückgetreten sind. Ich war der letzte dieser Generation.
Man sagt, dass vor allem in Österreich grossen
Druck auf die Skifahrer ausgeübt werde.
Diskussionen über diesen erzeugten Druck finde ich überflüssig. Die Medien widmen dem
Skisport hierzulande viel Interesse. Als Athlet
kann man sich von dieser Last erdrücken oder
aber beflügeln lassen. Es könnte ja auch sein,
dass man wegen dem immensen Druck die
grosse Chance hat, die Kohlen aus dem Feuer
zu holen. Ich hatte jedenfalls immer diese Betrachtungsweise gewählt.
Sie hatten damals die Wahl: Atomic oder Dynamic, den französischen Ski, der 1977 von Atomic aufgekauft wurde. Warum fiel die Wahl auf
Atomic?
Firmenchef Alois Rohromoser hatte sich gewünscht, dass ich auf Atomic fahre.
Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Familiär, immer zielgerichtet und auf dem
neustem Stand. Ein Mann des «alten Schlags».
Bei ihm galt ein Handschlag noch etwas.
Weil Erwin Josi erkrankte, kamen Sie in der
Saison 1980/81 unverhofft zur Kitzbühel-Premiere. Wie war die Gefühlslage?
Gut. Schliesslich habe ich die Streif drei Mal als
Sieger verlassen. Im ersten Rennen wurde ich
im Training 3. und landete im Rennen auf dem
guten Rang 8. Kitzbühel war neben Val Gardena
und Wengen eines meiner Lieblingsrennen.
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
Wolfgang Mayrhofer startete seine Karriere
bei Atomic vor 25 Jahren. Vor seiner Berufung
zum General Manager vor fünf Jahren war der
Österreicher bei Amer Sport General Manager
im Vertrieb. Snowactive hat mit Wolfgang
Mayrhofer gesprochen.
Herr Mayrhofer, erinnern Sie sich noch an Ihre
Anstellung bei Atomic vor 25 Jahren?
Wolfgang Mayrhofer: Noch sehr gut. Schliesslich war es Alois Rohrmoser, der mich seinerzeit eingestellt hat.
Wie haben Sie den Patron Rohrmoser persönlich erlebt?
Zielstrebig, produktorientiert, ein Mann mit Pioniergeist. Er konnte sehr hart sein und auch
stur. Aber dank diesen Wesenszügen hatte er
Erfolg und konnte sich auch durchsetzen.
Nach dem Neuanfang bzw. der Übernahme von
Atomic 1994 vom finnischen Amer-Sport-Konzern muss die Carvingwelle für Sie wie ein
Geschenk vom Himmel gekommen sein?
Wir waren vom Start weg gut mit dabei. Als
Weltnummer 1 in der Skiproduktion und die
Nummer 3 bei den Skischuhen haben wir deutlich aufgezeigt, dass wir nicht so viel falsch
gemacht haben. Wir betreiben hier in Altenmarkt, in den österreichischen Bergen, die
grösste Skiproduktion weltweit.
Amer Sport ist ein grosser Konzern mit weltweit über 6000 Beschäftigten. Wie frei kann
sich Atomic in diesem Unternehmensgefüge
bewegen?
Wir führen hier in Altenmarkt weltweit die Marke Atomic und sind für das Geschäft verantwortlich. Hier im Atomic Headquarter wird die globale Markenstrategie definiert und mit einem
hochmotivierten Forschungs- und Entwicklungsteam die besten Produkte entwickelt.
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Schreiben Sie Ihren Erfolg vor allem auch dem
Umstand zu, dass Atomic über Jahre sehr viel
Geld in den Rennsport investiert hat?
Der Rennsport liefert auch uns die wichtigen
Daten und Erkenntnisse im Skibau für den Endkonsumenten. Wir bestreiten aber den Rennsport nicht mehr in dem Ausmass wie früher. Es
gibt sehr rennsportaffine Rennsportmärkte wie
Schweiz, Österreich und Italien, da sind wir
engagiert, um für die Konsumenten in diesen
Märkten relevant zu sein. In Märkten wie Nordamerika hat der alpine Rennsport äusserst geringe Bedeutung.
. . . sondern?
Freeskiing. Der Skispass im offenen Gelände
hat einen hohen Stellenwert. Und auch Skitouren mit immer besser gewordener Hardware
nimmt in der Beliebtheitsskala stetig zu. Und
diesem Umstand wollen wir mit gutem Material
gerecht werden.
Könnten Sie mit Head im Rennsport überhaupt
noch mithalten?
Da wollen wir gar nicht mit mehr mithalten. Die
zum Teil fast unglaublich anmutenden Transfers – schon fast wie im Fussball – sind durch
das aktuelle Geschäft nicht mehr gegenzurechnen und deshalb zu verantworten.
Wie steht es um die Alpenländer?
Der Markt ist nicht grösser geworden, aber
er ist umso wichtiger für uns. In der Schweiz
sind wir beispielsweise die Nummer 1. Und das
möchten wir auch bleiben.
cher lancieren. Damit werden wir dann wirklich
zum Komplettanbieter.
Wie sieht Ihre sportliche private Seite aus?
Ich fahre selber natürlich sehr gerne Ski oder
gehe auf eine Skitour. Wir haben hier in der unmittelbaren Umgebung ungezählte Möglichkeiten und für jeden Geschmack das Passende.
Beruflich nutze ich die Gelegenheit in den USA
oder in Kanada auf die Bretter zu stehen – und
natürlich auch in der Schweiz.
Steckbrief
Alter: 52
Zivilstand: verheiratet, 2 Kinder
Wohnort: Flachau
Beruf: Manager
Heutige Funktion: General Manager Atomic
Was mich besonders freut:
Pulverschnee­abfahrt
Was mich besonders ärgert:
Den Wintersport bzw. Skisport
schlecht zu reden
Sie sind zu einem Komplettanbieter geworden
– neben Ski, Schuh, Bindung haben Sie auch
Accessoires und Protektoren im Sortiment.
Was bringt Atomic als nächstes?
Wir werden an der ISPO 2014 in München eine
erste eigene Skibekleidung für den Endverbrau-
37
IM GESPRÄCH: DER NEUE SWISS-SKI-DIREKTOR
IM GESPRÄCH: DER NEUE SWISS-SKI-DIREKTOR
Jahre war er im Kur- und Verkehrsverein
Zermatt tätig, davon sieben Jahre als Kurdirektor (2000–2007). Und er hat auch nicht
die Absicht, bei Swiss-Ski den DurchlaufErhitzer zu spielen. «Ich habe bei den Einstellungsgesprächen dem Präsidium gesagt: Ich komme nicht nur für zwei, drei
Jahre.»
> Text: Richard Hegglin; Fotos: Swiss-Ski, Keystone
ROLAND IMBODEN
EIN AUFGESTELLTER OPTIMIST
D
as Attribut «aufgestellter Optimist»
ist abgekupfert. Radio Rottu, die
Stimme des Oberwallis, hat es Imboden seinerzeit beim Jobwechsel vom
Zermatter Kurdirektor zum AMAG-Marketing-Chef (und späteren Porsche-Geschäftsführer) verliehen. Es charakterisiert den neuen Skidirektor ziemlich
präzis. Er strahlt eine natürliche, positive
Lebenshaltung aus. Bei ihm sind die Gläser halbvoll und nicht halbleer. Unumwunden bekennt er: «Diesen Job bei Swiss-Ski
hatte ich schon lange auf dem Radar.»
In jenem Interview 2007 mit Radio Rottu hatte er, als er seine Walliser Heimat
verliess und nach Zug dislozierte, voraus-
38
SEIT DEM 10. JUNI STEHT ER
AUF DER KOMMANDOBRÜCKE
VON SWISS-SKI. ROLAND
IMBODEN (43) ÜBERNIMMT
DAS WOHL POPULÄRSTE
FLAGGSCHIFF DES SCHWEIZER
SPORTS IN EINER
UMBRUCHPHASE. DER HÖCHSTE
OPERATIVE CHEF PACKT DIE
AUFGABE MIT REALISTISCHEM
OPTIMISMUS AN.
Direktor mit Weltcup-Erfahrung. Imboden ist der erste Skidirektor mit persönlicher Weltcup-Vergangenheit, auch wenn
sich diese nur auf ein einziges Rennen
beschränkt. 1989 bestritt er in Val d‘Isère
einen Weltcup-Super-G, zu dem er fast wie
die Jungfrau zum Kind kam. «Vorgängig»,
erzählt Imboden, «trainierte die Nationalmannschaft auf der ‹Sunnegga› in Zermatt. Ich befand mich auch dort, worauf
Karl Frehsner mich als kleinen C-Fahrer
einlud mitzutrainieren.» Offenbar hinterliess er keinen üblen Eindruck. «Am Abend
bekam ich von meinem C-Kader-Trainer
Franz Hofer, dem heutigen Nachwuchschef, einen Anruf. Er forderte mich auf:
Pack den Koffer. Frehsner will dich in Val
d‘Isère. Am nächsten Morgen um 09.00 ist
Training, am andern Tag fährst du das
Rennen.» Der Hintergrund für diese BlitzSelektion: Weltmeister Martin Hangl war
auf der Sunnegga auf der letzten Fahrt
verunfallt und dadurch ist ein Startplatz
frei geworden.»
An das Rennen kann sich Imboden weniger erinnern als an die Zeit davor: «In der
Weltrangliste war ich etwa an der 300.
Stelle. Am Start musste ich mit einer ho-
Der Walliser Roland Imboden ist neuer
Swiss-Ski-Direktor und tritt damit die
Nachfolge von Andreas Wenger an.
blickend angekündigt: «Das ist jetzt der
Anfang des nächsten 5-Jahres-Schrittes.
Dann werde ich 42 sein und bereit zu
neuen Taten.» Jetzt ist er der höchste
operative Skichef.
Und beiläufig meinte er damals: «Die
einzige Konstante im Leben ist der Wechsel.» Solche Erkenntnisse sind auch den
bisherigen Skidirektoren nicht fremd. Die
Verweilzeit auf diesem Posten wurde immer kürzer. Auch bei den Kurdirektoren
dreht sich das Karussell zuweilen heftig:
In einem Jahrzehnt gab es 29 Wechsel –
allein im Wallis.
Imboden passt indes nicht in diesen
Raster. Im Gegenteil: Nicht weniger als 17
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
hen Nummer zweieinhalb Stunden warten. Einfahren konnte man nicht, weil zu
wenig Schnee lag. Das war natürlich alles
andere als ideal, aber eine spannende Erfahrung.» Mit 4,63 Sekunden Rückstand
belegte er den 56. Rang. Auch die Cracks
Franz Heinzer (7.), Pirmin Zurbriggen (8.)
und Peter Müller (15.) zerrissen keine dicken Stricke. Der Sieger hiess Niklas Henning (Sd).
Vier Jahre gehörte Roland Imboden, der
die Gründungsklasse der Handelsschule
für Sportler und Künstler in Brig besuchte,
zum C-Kader. Das war damals praktisch
identisch mit der Junioren-Nationalmannschaft. 1990 erlitt Imboden einen Kreuzbandriss. Nachdem er zuvor schon wegen
einer missglückten Sehnenoperation und
einer Schulterluxation längere Pausen
einschalten musste, zog er die Konsequenzen: «Ich betrachtete das als Zeichen,
mich auch anderweitig umzusehen.»
Schon zu Aktivzeiten hatte ihm der damalige Zermatter Kurdirektor Amadé Perrig Gelegenheit zu temporärer Mitarbeit
geboten: «Ich arbeitete, wenn ich gerade
dort war, quasi als Taglöhner. Nach dem
Unfall bekam ich die Möglichkeit, voll einzusteigen, zuerst als Assistent des Sportsekretärs, dann im Marketing, später als
Marketing-Leiter – und am Schluss sieben
Jahre als Direktor, als ich sozusagen meinen Mentor Amadé Perrig ‹beerben› durfte.»
Optimale Rahmenbedingungen herstellen. Imboden, in zweiter Ehe verheiratet
und Vater von drei Kindern im Alter von 18,
17 und 12 Jahren, sieht zwischen dem
damaligen und seinem jetzigen Job Parallelen: «Als Kurdirektor ist man verantwortlich für die Vermarktung eines Produktes, das einem nicht gehört. Und der
Skidirektor ist mit seinem Team verantwortlich für die Bereitstellung optimaler
Rahmenbedingungen für die Athleten.
Aber in Tat und Wahrheit sind alle Schneesportler eigenständige Unternehmer. Als
Kurdirektor liess sich nur etwas erreichen,
wenn man mit der Bevölkerung umgehen
konnte, wenn man motivieren konnte,
ohne zu diktieren. Im Skisport ist der Umgang mit den Klubs und den Regionalverbänden ähnlich. Er basiert nicht auf einer
Unterstellung, sondern auf einer konstruktiven Zusammenarbeit. Diese Botschaft versuche ich zu vermitteln: Wir in
Bern sind nicht die Herrgötter und die
andern die Zubringer.»
Deshalb sei es für ihn wichtig gewesen,
dass er nach Zermatt auch in der Privatwirtschaft Erfahrungen sammeln konnte:
«Ich wollte, nachdem ich das Vereinswe-
sen kennen lernte, auch wissen, wie es
dort funktioniert. Da geht es knallhart zu
und her. Dank diesem Background hoffe
ich, auch dem Skiverband einiges bringen
zu können.» Das Bewerbungsdossier hatte er spontan eingeschickt, als er in der
Zeitung las, dass Vorgänger Andy Wenger
gekündigt hat.
Sein «Curriculum vitae» hat die SwissSki-Verantwortlichen offenbar überzeugt.
Obwohl er seinerzeit mit Präsident Urs
Lehmann noch Rennen fuhr, legte ihm
niemand den roten Teppich aus. «Ich hatte», so Imboden, «nirgends Pluspunkte.
Ich durchlief das ganze Auswahlverfahren
mit einem Assessement wie jeder andere.» Lehmann war er während zwei Jahrzehnten nie mehr begegnet.
Während seiner Zeit bei der AMAG
schloss er berufsbegleitend an der Hochschule Luzern das Executive Master in
Business Administration ab. Neben dem
EMBA erhielt er noch eine Sonderauszeichnung – den Special Award für Sozialkompetenz und Leadership. «Diese Auszeichnung hat mich sehr gefreut, weil die
Mitstudenten und Lehrer darüber abstimmten», bekennt er nicht ohne Stolz:
«Vielleicht ist meine Art, respektvoll mit
andern umzugehen, geschätzt und honoriert worden.»
Die beste Meinung zählt. «Ich habe einfach Menschen gern», sagt Imboden. «Es
gibt wenig Leute, mit denen ich nicht auskomme. Wenn ich nett mit den Leuten
umgehe, heisst das nicht, dass sie einen
Freipass haben, ihre Arbeit nicht richtig zu
erledigen. Sonst kommt dann schon der
‹Chef› aus mir heraus – aber auf anständige, korrekte Art. Was ich hasse, ist Ungerechtigkeit und Unfairness.»
So erübrigt sich beinahe die Frage nach
seiner Führungsphilosophie? Wichtig
seien klare Ziele, hält Imboden fest: «Jeder einzelne muss wissen, in welche Richtung es geht. Aber mir widerstrebt es,
Mitarbeiter einzuengen. So geht die Motivation verloren. Nicht meine Meinung
zählt, sondern die beste – auch wenn sie
von einem Lehrling kommt. Da fällt mir
kein Zacken aus der Krone.»
Und wie sehen diese Ziele aus – vor
allem in sportlicher Hinsicht? «So grad
hinaus kann ich das nicht sagen. Sicher
möchten wir bis 2017 wieder unter den Top
3 sein.» Eine realistische und diplomatische Antwort statt utopisches Geflunker
nach dem Motto: Wir wollen wieder die
Skination Nummer 1 werden! Imboden
schmunzelnd: «Wenn man unter den Top
3 ist, schliesst das ja nicht aus, auch die
Nummer 1 zu sein . . .»
<
39
G I P F E LT R E F F E N
G I P F E LT R E F F E N
> Text: Hans Bigler
> Fotos: Erik Vogelsang
EIN LEBEN IM DIENSTE DES SKISPORTS
Hanspeter Streule, ehemaliger
Geschäftsinhaber der gleichnamigen
Skifabrik, und heutiger Sales Manager
bei Stöckli Swiss Sports AG, ist ein
lebendes Skilexikon – wenn es um
Skitechnik, Skifahrer, Rennen und
Medaillen geht, dann macht ihm
so schnell keiner etwas vor.
40
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G I P F E LT R E F F E N
Publireportage
G I P F E LT R E F F E N
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kommen, die kurve kriegen,
skis testen in Begleitung von
profis, kulinarisch verwöhnt
werden und sich entspannen
im Hotel Valbella inn lenzerheide.
Fast 5000 begeisterte Carverinnen und
Carver sind in den letzten 12 Jahren mit
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gestartet. Dafür eignet sich das offene Skigebiet mit den breiten, super präparierten
Pisten ideal.
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Schneesportschule Lenzerheide zeigen Ihnen wie Sie mit wenig Kraft und viel Elan
Ihre Schwünge ziehen können.
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werden Sie verwöhnt. Vom reichhaltigen
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sorgt die Livemusik. Der Wellnessturm
bietet Ihnen auf fünf Stockwerken perfekte
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www.valbellainn.ch/ski-spass oder
Telefon 081 385 08 08.
‹Alles fährt Ski›,
dieser Slogan wäre
heutzutage eigentlich
wieder angesagt.
hanspeter
streule
H
anspeter Streule wurde in eine Skibauerfamilie hineingeboren. Sein
Vater, ein gelernter Wagner und
Schreinermeister, hat angefangen Ski
aus Eschenholz herzustellen, anfänglich
ausschliesslich für den Eigengebrauch innerhalb der Familie, später dann als erfolgreicher Ausrüster der Schweizer Skinationalmannschaft. 1949 gründete Hans
Streule mit seinem Bruder die Skifabrik
Gebrüder Streule in Schlieren bei Zürich.
Nebst Streule standen damals gleich mehrere Familienunternehmen wie Attenhofer, Authier, Schwendener und Stöckli in
Konkurrenz mit renommierten ausländischen Firmen und deckten die steigende
Nachfrage nach Ski innerhalb der Schweiz
ab.
«Alles fährt Ski» war damals nämlich
nicht nur ein «Schlagertitel» im Radio Beromünster sondern in Liedform verpackte
Realität: Der Skisport setzte zu seinem
grossen Boom an. Und auch Hans Streule
leitete 1956 mit der Gründung einer Familien AG eine neue Epoche in der Geschichte des Familienunternehmens ein. Streule
Ski wurden berühmt. 1955 fuhr ein Teil der
42
Skinationalmannschaft auf Streule Ski und
selbstverständlich wurde auch der junge
Hanspeter bereits als Dreijähriger mit
Streule Ski ausgerüstet.
An den Wochenenden fuhr die Familie
jeweils mit dem Zug ab Zürich nach Biberbrugg (Einsiedeln) zum Skifahren, weil das
Skigebiet Hoch-Ybrig damals noch gar
nicht existierte. Die zahlreichen Familienskitage machten aus Hanspeter Streule
einen ambitionierten Skirennfahrer, der
als Mitglied des Zürcher Skiclubs NSKZ
unter der Leitung eines gewissen Karl
Frehsner, regelmässig trainierte. Übrigens: Frehsner war während zwölf Jahren
auch in der Skiproduktion bei Streule in
Schlieren tätig.
Als 18-Jähriger wurde Hanspeter
Streule schliesslich in das Kader des Zürcher Ski-Verbandes aufgenommen, bestritt regionale und nationale Skirennen,
und lernte dabei spätere Skigrössen wie
J. D. Dätwyler oder Manfred Jakober kennen. 1964 anlässlich der Olympischen
Spiele in Innsbruck durfte er ausserdem
an einem Jugendcamp des Skiverbandes
teilnehmen. Unter der Leitung von Lina
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
Mittner, einer ehemaligen Ski-Weltmeisterin, besuchten die Campmitglieder die
olympischen Wettkämpfe und durften die
Strecken selber abfahren. Für die Schweizer Elite arteten diese Spiele zwar zum
Fiasko aus, da kein einziger Athlet eine
olympische Medaille gewann, für Hanspeter Streule allerdings blieben sie in guter
Erinnerung.
Übernahme der Geschäftsleitung. 1971
stieg Hanspeter Streule bei seinem Vater
als Verkaufsleiter in die Gebrüder Streule
AG ein, nachdem er sein Schweizer
Skilehrerpatent erworben und anschliessend eine Saison in einem Skiresort in
Mt. Chalet im Staate Ohio verbracht
hatte. Die Firma Streule beschäftigte inzwischen rund 25 Personen. Und 1985
übernahm «Hampi» Streule, wie er in seinem Bekanntenkreis genannt wird, die
Geschäftsleitung der Gebrüder Streule AG.
Es war eine erfolgreiche Zeit für die Skimarke Streule: Über 25 bekannte Skirennfahrer und Skirennfahrerinnen, darunter
Marie-Theres Nadig, Peter Müller, Toni
Bürgler, Urs Lehmann und später Karin
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Aksel Lund Svindal
Norwegian Alpine Ski Racer
»
Roten, wurden mit Streule-Ski ausgerüstet.
Doch die Kosten für die Ausrüstung der
Swiss-Ski-Athleten stiegen allmählich ins
Bodenlose. Und da auch der AusrüsterPool von Swiss-Ski einheimischen Produkten keinen Sonderstatus mehr zukommen liess, musste Streule wohl oder übel
als Ausrüster zurücktreten, wohl wissend,
dass damit in Zukunft auch die grossen
medialen Auftritte von Streule ausbleiben
würden. Es half alles nichts: Die Athleten
mussten sich allesamt einen anderen Ausrüster suchen und sich auf neues Material
einstellen, während sich Streule künftig
auf die Unterstützung des Ski-Nachwuchses konzentrierte.
Zehn Prozent der Gesamtproduktion
von rund 12 000 Paar Ski setzte Streule
derweil ins Ausland ab. In Japan wurden
Streule-Ski von einem Lizenzpartner
nachgebaut. Und mit dem Edelweiss als
Markenzeichen setzte Streule schon damals auf Swissness: auf ein exklusives und
typisches Produkt aus den Schweizer
Alpen. Doch nach wirtschaftlich schwierigen Jahren – vor allem 1989 und 1991 –
43
G I P F E LT R E F F E N
zehn jahre war
Hanspeter Streule
Geschäftsinhaber
der gleichnamigen
skifabrik.
G I P F E LT R E F F E N
entschied sich Hanspeter Streule 1995
seine Firma zu schliessen. Material und
Maschinen wurden von anderen Skifirmen
übernommen, für alle Mitarbeitenden ein
Sozialplan ausgearbeitet und das Grundstück an eine grosse US-Fastfood-Firma
verkauft.
Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von
Snowactive. Autor ist Hans «Housi»
Bigler, der fast 40 Jahre bei Swiss-Ski –
zuletzt als Chef Breitensport – tätig war.
Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich
im Skisport mit all seinen F
­ acetten
verdient gemacht haben oder noch
immer aktiv sind. Das «Gipfel­treffen»
in dieser Ausgabe ist Hans­peter Streule,
ehemaliger Geschäfts­inhaber der
gleichnamigen Skifabrik, und heutiger
Sales Manager bei Stöckli Swiss Sports
AG, gewidmet.
Neupositionierung im Skibusiness.
Hanspeter Streule fand als «Sales Manager Europa» bei der Skimarke Volant eine
neue Herausforderung. Es war eine grosse
Zäsur im Leben von Hampi Streule, die
auch mit einem Wohnortwechsel verbun-
den war. Heute lebt er mit seiner Partnerin
mehrheitlich in Villars sur Ollon, der sonnigen Station hoch über dem Rhonetal.
Mittlerweile ist sie zu seiner zweiten Heimat geworden, wo er als passionierter
Pilzsammler, Mountainbiker (auf Stöckli
Bike) und Skifahrer seinen Hobbies nachkommen kann.
Und immer noch ist Hanspeter Streule
im Skibusiness tätig: Mit Beni Stöckli,
einem weiteren erfolgreichen Schweizer
Skiproduzenten, pflegte er seit jeher eine
freundschaftliche Beziehung. So kam es,
dass er sich im Jahre 2000 als Verkaufsleiter international bei der Firma Stöckli
in Wolhusen engagieren liess. Innerhalb
von 13 Jahren hat Streule bei Stöckli
den Exportbereich aufgebaut. Mittlerweile
sind Stöckli Ski in mehr als 37 Ländern
vertreten. Dank dem Erfolg von Swissness-Produkten und den Stöckli-Weltcupfahrerinnen und -fahrern hat der Bekannt-
Anzeige
heitsgrad von Stöckli-Ski massiv
zugenommen. Hanspeter Streules Geschäftsreisen führen ihn heute bis nach
Japan, Las Vegas oder Denver ebenso wie
in die umliegenden Nachbarländer, wo er
ein grosses Beziehungsnetz pflegt.
Engagiert fürs Juskila. Während Jahren
fix im Terminkalender von Hanspeter
Streule eingetragen war ausserdem das
Skilager an der Lenk. 17 Jahre lang hat
sich Hampi Streule als Skileiter und J+SExperte ehrenamtlich im Juskila engagiert. Und noch heute schwärmt er von der
einmaligen Atmosphäre mit den 600 Jugendlichen und 150 Mitarbeitern aus der
ganzen Schweiz. «Daraus ergaben sich
schliesslich auch viele Kontakte und
abendfüllende Verkaufsgespräche, so
dass ich auch geschäftlich davon profitieren konnte», schmunzelt Hanspeter
Streule mit einem Augenzwinkern.
«Alles fährt Ski», dieser Slogan wäre
heutzutage eigentlich wieder angesagt»,
meint Hanspeter Streule im Hinblick auf
die Entwicklungen der Skifirmen. Die Verkaufszahlen des Wintersportmarktes stagnieren. Und während Carving Ski für den
Handel seinerzeit ein Segen waren, setzten sich spätere Absatzförderer wie Allmountain-Ski oder Twintips beim Konsumenten kaum durch. Was indes gut
ankomme sind Mietstationen: Inzwischen
mieten nämlich auch viele Schweizer
Schneesportler ihr Material vor Ort. Für
die Schweiz sind vor allem schneereiche
Winter und Promotionsaktionen, die Jugendliche zum Skifahren motivieren, wichtig. In dem Sinn müssten der Handel und
die touristischen Leistungsträger vermehrt eine aktive Rolle einnehmen. Hanspeter Streule seinerseits wird weiterhin
als Ski-«Ambassadeur» ausschwärmen
und freut sich auf einen guten Winter. <
Anzeige
Fahrvergnügen pur!
Da merkt man, dass dieser Ski zu den besten gehört.
Logos für die Ergebnisse 2013/2014 der Firma
Stöckli
Saisonstart in Lenzerheide!
• Drei Tage die neusten Skis testen
• Drei Tage Pistenspass in Begleitung von SkilehrerInnen
• Drei Übernachtungen mit Halbpension
• Drei Tage Skiabo.
Stöckli überzeugt. Mit Skis made in Switzerland.
stoeckli.ch
44
(c) Brinkmann Henrich Medien GmbH
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
Alle diese Daten und Logos sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei der
Brinkmann Henrich Medien GmbH, Heerstraße 5, D-58540 Meinerzhagen.
Diese Logos dienen der Visualisierung der Testergebnisse des im Frühjahr 2013 durchgeführten Skitests.
Bitte achten Sie auf die richtige Katgorien-Zuordnung der Logos!
Diese Testergebnisse dürfen nicht verfälscht wiedergegeben, manipuliert oder verfälschend ergänzt werden.
Ebenso darf außer der von der Brinkmann Henrich Medien GmbH
getesteten Ski kein anderes Skimodell in redaktionellen Zusammenhang mit den anhängenden Logos gebracht werden.
Wir hoffen, Sie in Ihrer Arbeit gut unterstützen zu können und stehen bei Rückfragen gerne zur Verfügung:
Tel.: +49 / (0) 23 54 / 77 99 0
Fax: +49 / (0) 23 54 / 77 99 77
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Ski-Spass inklusive ab Fr. 645.–
Information/Anmeldung:
www.valbellainn.ch/ski-spass
Ski-Spass
Lenzerheide
45
AUSRÜSTUNG
AUSRÜSTUNG
FÜN F MODELLE, FÜN F R ADIEN
X-RACE FREE TO GO FAST
Unter dem Motto «Free to
go fast» lanciert Salomon den
X-Race. Ein Ski mit OriginalKonstruktion aus dem
Weltcup. Z
­ usammen mit Rennfahrern entwickelt, verspricht
der neue «Salomon»
maximalen Fahrspass bei
höchstem Tempo.
> Fotos: Swiss-Ski, zVg.
46
D
er X-Race ist ein vielseitiges Multitalent mit Original-Konstruktion
aus dem Weltcup. Die Semi-Sandwich-Konstruktion beispielsweise ermöglicht einen geschmeidigen Druckaufbau,
der Carve Rocker sorgt für die nötige Vielseitigkeit und die SL-X2-Platte verspricht
sofortige Kraftübertragung, um nur einige
technische Highlights zu nennen, die der
X-Race aus dem Weltcup übernommen
hat. Das heisst: der X-Race ist ein OriginalRennski. «Einfach etwas polyvalenter, weil
der Normalskifahrer nicht immer die perfekten Schneebedingungen antrifft, wie
beispielsweise ein Athlet auf den WeltcupPisten», erklärt Christian Zingg, Commercial Manager Salomon Hardgoods.
Fünf Modelle, fünf Radien. Oder wie es
der österreichische Skiathlet Hannes Raichelt ausdrückt: «Mit dem X-Race habe ich
das gefunden, was ich brauche und das
macht richtig Spass». Der X-Race überzeugt nämlich nicht nur mit professioneller Weltcuptechnik, sondern auch mit
einem einfachen Konzept: Die Skilänge
entscheidet über den Einsatzbereich. Je
länger der Ski, desto höher Radius und
Tempo, je kürzer der Ski, desto kürzer die
Schwünge und desto höher der SlalomSpass. Das vereinfacht nicht zuletzt die
Kommunikation an vorderster Front. Im
Sportgeschäft kommen Kunde und Verkäufer sogleich auf den Punkt: Der gewünschte Radius ergibt die entsprechende
Länge. Warum kompliziert, wenn es so
einfach geht.
Strukturen durchbrechen. Nach dem
Motto «Free to go fast» ist der X-Race in
enger Zusammenarbeit von Rennfahrern,
Designern und Entwicklern zur Perfektion
gebracht worden. Neu, bahnbrechend,
anders sollte er werden, der X-Race, so
wie es sich für Salomon gehört. Ent­
standen ist ein Original-Rennski mit einfachem Konzept und genialer Technik – für
die besten Skifahrer dieser Welt, und damit sind nicht nur – aber auch – Top-Athleten wie Raichelt, Küng und Viletta gemeint, die dem X-Race allesamt Bestnoten
verleihen.<
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2 0 1 3 P UB LI RE P O RTAG E
Typ
Women’s Slalom
Men’s Slalom
Sport (M)/Speed (W)
Performance Speed
High-Performance Speed
Länge
155 cm
165 cm
170 cm
175 cm
180 cm
Radius
11 m
13 m
15 m
17 m
19 m
Mitte
70 mm
71 mm
72 mm
73 mm
74 mm
Sandro Viletta:
«Der X-Race überzeugt
auf der ganzen Linie –
egal bei welcher Skilänge.»
Patrick Küng:
«Mit dem X-Race geniesse
ich auf der Piste das gleiche
Fahr­erlebnis wie bei einem
Weltcup-Rennen.»
DIE X -R ACE-T ECHNOLOG IE
AUS DEM WELTCUP
Hannes Raichelt:
«Mit dem X-Race habe ich das
gefunden, was ich brauche
und das macht richtig Spass.»
PASS E ND ZUM X- RACE :
DER X -MAX 130
Aktive-Contact-Seitenwangen machen den Ski
geschmeidig.
Powerline Ti ist ein
aktives Dämpfungssystem,
das Stabilität gibt und
die Kontrolle verbessert.
SL-X2-Platte garantiert
die bestmögliche Kraftübertragung.
Semi Twin Tip Tails
erleichtern die Kontrolle.
Carve Rocker verspricht
Vielseitigkeit.
Semi-Sandwich-Konstruktion für geschmeidigen
Druckaufbau.
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013 P U BL I RE P O RTAG E
Der Skischuh X-Max 130 ist mit der sogenannten Twin Frame Technologie ausgerüstet und sorgt damit für die perfekte Kraftübertragung. Auch im Schuh steckt jede
Menge Weltcup-Raffinesse. Sie nennt sich
Oversized Pivot und ist eine Entwicklung aus
dem Rennsport: Anstelle einer 8-mm-Achse
wurde eine 25-mm-Übertragungsachse verwendet. Mit der Custom Shell Technologie
lässt sich die Schale ausserdem perfekt an
jeden Fuss angepassen. Das Resultat ist ein
Skischuh, der eine Top-Performance bietet
und eine bestmögliche seitliche Kraftübertragung erlaubt, weil das Material genau an
der richtigen Stelle zum Einsatz kommt.
Ausserdem: Mit 200 Gramm weniger Gewicht pro Skischuh ist der X-Max 130 unter
seinesgleichen ein Leichtgewicht, das
höchste Präzision auf der Piste bietet.
47
TOURISMUS
TOURISMUS
EN
RT
H
A
ABF D
M
RAU AG SIN
T
WO ALLT
IM KANADISCHEN PULVERSCHNEE
> Text: Bernhard Krieger
> Fotos: zVg.
«Champagne Powder», majes­
tätische Bergmassive und urige
Lodges mitten in der weissen
Wildnis – British Columbia ist
das Winterwunderland für
Skifahrer und Snowboarder.
«W
ie oft seid ihr in dieser
Saison einen unverspurten Hang gefahren?»,
fragt Bruce Howatt die neuen Gäste in der
Bobbie Burns-Lodge. «So einen Pulverschneehang, in den noch keine einzige
Spur gezogen ist?», schiebt der LodgeManager von Canadian Mountain Holidays
(CMH) hinterher. Zwei passionierte Tourengeher aus dem Engadin kommen immerhin auf ein gutes Dutzend, ein Berner
zählt fünf, drei Norddeutsche können sich
beim besten Willen an kein einziges Mal in
diesem Jahr erinnern. «Wir sind allein
heute elf solcher Powderruns gefahren»,
sagt Bruce und fügt strahlend hinzu:
«That’s Heliskiing!»
Spielt das Wetter in den Rocky Mountains mit, fahren Heliskier den ganzen Tag
jungfräuliche Pulverschnee-Hänge. Die
grosse Ausnahme in den Alpen, ist in British Columbia Alltag. Und das liegt nicht
nur an den gigantischen Schneemengen
48
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2 0 1 3 P UB LI RE P O RTAG E
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013 P U BL I RE P O RTAG E
von 20 und mehr Metern pro Jahr. «Die
Flexibilität durch die Hubschrauber macht
Kanada zum Winterwunderland für Tiefschneefans», sagt Kenny Prevost vom Heliskiing-Spezialisten «knecht reisen».
Selbst Tage nach dem letzten Neuschnee fahren Heliskier noch in makellosem Gelände, weil die Areale mit durchschnittlich 2200 Quadratkilometern riesig
sind. Die grössten sind mit über 9000 Quadratkilometern doppelt so gross wie die
Zentralschweiz. Selbst durchschnittliche
Heliskiing-Areale sind zweimal grösser
als die legendären Skigebiete von St. Mo­
ritz, Zermatt, Arlberg, Aspen, Vail und
Whistler zusammen. Dort sind tausende
Skifahrer pro Tag unterwegs, im Gebiet der
Bobbie Burns-Lodge in British Columbia
nur 44!
Heliskiing ist ein exklusives Vergnügen.
Dennoch geht es leger zu. «Heliskier sind
keine Snobs, sondern einfach nur lei­
denschaftliche Skifahrer, denen es um
ein einzigartiges Skierlebnis geht», sagt
der achtmalige Ski-Weltcupsieger Daniel
Mahrer aus Chur. Entsprechend bunt gemischt sind die Gruppen in den Helis. Da
sitzen Unternehmer und Konzernbosse
neben Normalverdienern, Top-Skifahrer
neben klassischen Skiurlaubern und einige Jüngere zwischen deutlich mehr reiferen Semestern.
Der ehemalige Abfahrts-Champion
Mahrer mag die ungezwungene Atmosphäre. Und er liebt den magischen Moment, wenn der Heli die Wintersportler auf
einem Gipfel abgesetzt hat, wieder aufsteigt und dann im Sturzflug ins Tal abdreht – und plötzlich absolute Stille
herrscht. Wie in einer Schneekugel flirren
dann im Sonnenlicht funkelnde Schneekristalle durch die Luft. Bis zum Horizont
gibt es nichts ausser imposanten Gipfeln,
gigantischen Gletschern und riesigen Tälern mit weiss überzuckerten Wäldern.
Kein Ort ist zu sehen, kein Haus, keine
Strasse, kein Strommast – und auch keine
Spuren von anderen Skifahrern.
«So ein weiter Gletscher ist ideal für
den Einstieg», sagt Bruce. Für die Gäste
sieht es so aus, als würde der Pilot irgendeinen Traumhang anfliegen, doch die Guides überlassen nichts dem Zufall. Alle
Landepunkte und Abfahrten sind getestet
und kartographiert. Morgens um sechs
haben die Guides die Wetter- und Schneeberichte studiert und sich mit den anderen
Heliskiing-Anbietern in der Region ausgetauscht. «Safety first», lautet das Motto,
Konkurrenzdenken gibt es nicht. Nirgendwo sind Guides und Piloten besser ausgebildet, die Sicherheitsstandards höher
und die Gäste intensiver mit Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde und
49
TOURISMUS
TOURISMUS
immer inkludiert. Wer mehr fliegt, zahlt
einen Aufpreis, wer wegen schlechten
Wetters weniger fliegt, erhält eine Rückerstattung.
Das ist beim Marktführer CMH, dessen
Gründer Hans Gmoser das Heliskiing in
Kanada 1965 erfunden hat, nicht anders
als bei Boutique-Heliskiing-Anbietern wie
Last Frontier Heliskiing. Das Unternehmen des ausgewanderten Schweizers
George Rosset operiert im hohen Norden
British Columbias an der Grenze zu Alaska. Rund um seine zwei Standorte Bell 2
Schaufel vertraut gemacht. CMH stattet
jeden zudem mit Funkgerät und – gegen
Gebühr – auch mit einem ABS-Lawinenairbag aus.
Noch entscheidender für die Sicherheit
aber ist die Qualität der Begführer. Als
Chef-Guide hat Bruce morgens die Abfahrten des Tages festgelegt. Dennoch
überprüft der Guide jeder Gruppe vor
Ort und vor jeder Abfahrt nochmals die
Entscheidung. Hat er Zweifel, wechselt
er zu einem sichereren Hang. Diesmal
war Bruces Wahl aber goldrichtig: Der
Gletscherhang ist sanft geneigt, makellos und nicht lawinengefährdet – ideal
für den ersten Run. Als erster fährt der
Guide, dann taucht einer nach dem anderen in den knietiefen Pulverschnee ein.
Bei jedem Schwung staubt der «Champagne Powder» auf. Beinahe schwerelos surfen die Snowboarder den Hang hinunter,
die Skifahrer tänzeln durch den Tiefschnee. Die kostenlos zur Verfügung gestellten breiten Spezialski erleichtern das
Tiefschneefahren enorm. Dank der «Fat
Boys» schwimmt man im «Powder» förmlich auf.
50
Heliskiing ist ein Abenteuer, aber längst
nicht nur etwas für Super-Skifahrer. «Jeder gute Skifahrer kann Heliskiing betreiben», betont Bruce. «Gestresst oder gehetzt wird niemand. Wer mal müde ist,
fliegt mittags zurück in die Lodge oder
setzt einfach auch mal einen Tag aus»,
erklärt der CMH-Lodge-Manager. Heliskiing-Spezialisten wie «knecht reisen» haben zudem spezielle Einstiegstouren im
Angebot, bei denen man vorsichtig an das
Fahren im Gelände herangeführt wird, bevor man erstmals mit Herzklopfen in den
Heli steigt.
Das Kribbeln im Bauch gehört dazu –
auch für erfahrene Heliskier. Denn die
Schneeverhältnisse ändern sich stetig.
Wind und Wetter machen das Fahren im
unpräparierten Gelände auch mal zur Herausforderung. Aber auch bei schwierigen
Bedingungen finden Bruce & Co. immer
noch Traumhänge. Können die Helikopter
wegen Nebels, Sturm oder extrem starken
Schneefalls mal nicht bis auf die Gipfel
fliegen, weichen die Guides in die Wälder
aus – zum sogenannten «Tree-Skiing».
Der Naturslalom durch die Bäume und das
Naturerlebnis in den kanadischen Wäldern ist für viele unvergesslich. Diese
perfekte Mischung aus Waldabfahrten,
herausfordernden Steilstücken und offenen Freeride-Hängen macht die Faszination Heliskiing aus.
Wie exklusiv man diese erlebt, hängt
von der Lodge, dem gebuchten Paket
vom Tagesangebot bis hin zum WochenArrangement und der Gruppengrösse ab.
Marktführer CMH bietet gleich elf Lodges
und Heliskiing mit kleinen oder grossen
Helis an. In den grösseren fliegen elf
Gäste, in den kleineren vier bis fünf. Ein
Hubschrauber steht drei bis vier Gruppen
zur Verfügung. Dank des eingespielten
Systems halten sich die Wartezeiten in
Grenzen. Fährt die eine Gruppe gerade ab,
fliegt der Heli schon die nächste auf den
Gipfel.
Je weniger Skifahrer und je weniger
Gruppen ein Heli befördert, um so mehr
fährt man. Acht bis zehn Runs pro Tag sind
normal, bis zu 15 und mehr möglich. Zwischen 30 000 und mehr als 50 000 Höhenmeter in einer Woche sind durchaus üblich
– eine Mindestanzahl von Höhenmetern ist
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2 0 1 3 P UB LI RE P O RTAG E
und Ripley Creek hat er 9500 Quadratkilometer zur Verfügung – das entspricht
einem Viertel der Fläche der Schweiz. In
diesem laut LFH «grössten HeliskiingAreal der Welt» sind nur eine Handvoll
Wintersportler unterwegs. LFH fliegt mit
kleinen Helis und Fünfergruppen.
Genauso legendär wie der hohe Norden
British Columbias ist das Tiefschnee-Dorado Revelstoke. In dem Städtchen am
Columbia River kann man nicht nur mit
CMH oder Selkirk-Tangiers zum Heliskiing, sondern sich in dem anspruchsvollen
Skigebiet auch warmfahren und Catskiing
ausprobieren. Beim Catskiing transportieren umgebaute Pistenraupen die Wintersportler hinauf auf die Gipfel, von denen
die Gruppen von rund zehn Skifahrern und
Snowboardern von einem Guide geführt
ins Tal gleiten. Unten angekommen, bringt
die Pistenraupe sie wieder hinauf. «Die
Krönung jedes Kanada-Skiurlaubs aber ist
und bleibt Heliskiing» – da sind sich Daniel
Mahrer und CMH-Lodge-Manager Bruce
Howatt einig.
<
viertgrösste Schweizer Reiseveranstalter mit
12 Marken und 24 Standorten. Neben Reisen
nach Nordamerika bieten die Ski-Experten in
ihrem Katalog auch Touren nach Island und
Schweden für jedes Budget und individuell zusammengestellt.
Heliskiing-Spezialreisen:
>Heliskiing mit Daniel Mahrer vom 28.3. bis
7.4.2014 à CHF 8880.–/pro Person, inkl. 5
Tage Heliskiing mit 21 750 Höhenmetern,
Flug in der Economyklasse, 3 Hotelübernachtungen im Post Hotel Lake Louise mit
2 Tage Skifahren ,1 Hotelübernachtung in
Calgary, Stöckli-Testski und Tiefschneeski/
-Board, LVS-Gerät, Vollpension, exkl. Flughafentaxen/Treibstoffzuschlag à CHF 600.–.
>Heliskiing mit Elias Ambühl vom 11. bis
21.4.2014 à CHF 8880.–/pro Person, inkl.
7 Tage Heliskiing mit 30 500 Höhenmeter,
Flug in der Economyklasse, 2 Hotelübernachtungen in Calgary, Tiefschneeski/-Board, LVS-Gerät, Vollpension, exkl. Flughafentaxen/Treibstoffzuschlag à CHF 600.–.
IN FOS
HELIS KIING
BR IT IS H COLUMBIA / KANADA
British Columbia ist der Heliskiing-Hotspot der
Welt. Die drittgrösste Provinz Kanadas bietet
schier unendlich viele Heliskiing-Möglichkeiten, von den Rocky Mountains mit ihrem besonders trockenen Pulverschnee bis zu den
Coast Mountains am Pazifik mit den besonders
grossen Schneemengen. Europäer sind von den
majestätischen Bergen, den Fjorden, der Metropole Vancouver und vor allem von der fast
endlosen Weite des Landes beeindruckt: BC ist
22 mal grösser als die Schweiz, hat aber nur
rund halb so viele Einwohner.
Anreise
Air Canada bietet die besten Verbindungen ab
Zürich nonstop nach Toronto und dann weiter
mit Inlandflügen in die Nähe der Skigebiete.
Air Canada fliegt zudem von Frankfurt und London nonstop nach Calgary und Vancouver. Air
Canada ist Mitglied der Star Alliance und des
Vielfliegerprogramms Miles & More.
Reisebeispiele
Am günstigsten und komfortabelsten bucht
man bei Spezialreiseveranstaltern. Führend für
Ski- und Heliskiing-Reisen nach Kanada und die
USA ist «knecht reisen». Das Unternehmen besteht seit 50 Jahren und ist mittlerweile der
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013 P U BL I RE P O RTAG E
«knecht reisen», Rämistrasse 5,
8001 Zürich, Telefon 044 360 46 00 oder
in jedem guten Reisebüro und im Internet
auf www.heliskii.ch
FAKT EN , T ER MIN E UND PR EIS E:
Heliskiing-Pakete:
> 8 Tage / 7 Nächte bei Canadian Mountain
Heliskiing ab CAD 7235.–/pro Person, inkl.
7 Tage Heliskiing mit 30 500 Höhenmetern,
Tiefschneeski/-Board, LVS-Gerät, Vollpension, exkl. Taxen.
> 8 Tage / 7 Nächte bei Last Frontier Heliskiing
ab CAD 6900.–/pro Person, inkl. 7 Tage Heliskiing mit 30 500 Höhenmeter, Tiefschneeski/-Board, LVS-Gerät, Vollpension, exkl. Taxen.
> 6 Tage / 5 Nächte bei Selkirk Tangiers Heliskiing ab CAD 5066.–/pro Person, inkl. 5
Tage Heliskiing mit 23 500 Höhenmetern,
Tiefschneeski/-Board, LVS-Gerät, Vollpension, exkl. Taxen.
Flüge
Air Canada Zürich–Calgary–Zürich in der Economy Class ab CHF 1083.–/pro Person, inkl.
Flughafentaxen.
51
TOURISMUS
3 × A2BENTEUER
SKI THE
BEST
IN CANADA’S
WEST
­NEE
N!
H
C
S
NNE
I
F
E
W
I
E
T
ZU G
«Handware at its best.»
www.snowlife.ch
British Columbia und Alberta locken mit Pul­
verschneehängen für Geniesser, abenteuer­
lichen Steilhängen, unvergesslichen Abfahr­
ten durch tief verschneite Wälder und
unberührter Natur – Kanada ist für Snowboar­
der und Freerider der letzte Schrei.
Powdern in Kanada – so können Sie gewinnen!
Tauchen Sie beim Knecht-Reisen-Wettbewerb
«SKI THE BEST IN CANADA’S WEST» in den
legendären «Champagne Powder» von Alberta
und British Columbia ein.
Auf die Gewinner des Knecht-Reisen-Powder-Wettbewerbs warten unvergessliche Skierlebnisse in den berühmtesten Skigebieten
und Heliskiing-Arealen im Westen Kanadas.
Whistler Blackcomb und Banff Lake Louise gehören zu den besten Ski-Resorts der Welt. Canadian Mountain Holidays (CMH) ist der Pionier
und Marktführer des Heliskiings. Erleben Sie
bei CMH die einzigartige Faszination des Heliskiings: Erfahrene Piloten fliegen Sie auf einsame Berggipfel. Ist der Helikopter wieder gestartet, stehen die Freerider und ihr Guide allein
inmitten einer schier unendlichen weissen
Wildnis. Meterhoch liegt der Pulverschnee auf
den weiten Hängen British Columbias. In der
glitzernden Schneefläche ist keine einzige Skispur zu sehen, einige Bäume sind fast bis zu den
Wipfeln eingeschneit. Und los gehts auf die
traumhafte Abfahrt. Die kanadischen Rocky
Mountains sind das El Dorado für leidenschaftliche Skifahrer und Snowboarder. Wo einst verwegene Goldgräber ihr Glück suchten, erleben
heute Wintersportler unvergleichliche Glücksgefühle im endlosen Tiefschnee.
T RAUM - REIS E FÜ R 3× 2 P ER SO N EN Z U G EWI N N EN
«SKI THE BEST IN CANADA’S WEST» heisst das
Motto des Wettbewerbs von Knecht Reisen. Der
Spezialist für Skireisen in Nordamerika wird für
sechs Personen diesen Traum wahrmachen – in
Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen von British Columbia und Alberta. Knecht
Reisen verlost drei Heliski-Packages für je zwei
Personen. Schreiben Sie uns kurz und knapp in
wenigen Sätzen, warum Sie unsere Traumreise
nach British Columbia und Alberta gewinnen
wollen. Die Teilnehmer mit der originellsten
Begründung gewinnen!
Der Wettbewerbspreis beinhaltet die Flüge
ab Zürich mit Air Canada, einen siebentägigen
Aufenthalt in Banff bzw. Whistler Blackcomb
oder Banff/Revelstoke sowie die Transfers.
Übernachtet wird in Doppelzimmern im jeweiligen Skigebiet. Auch die Lifttickets und ein
Heliskitag sind inbegriffen! Das komplette Reiseprogramm und weitere Infos sind unter www.
heliski.ch aufgeschaltet.
52
Teilnahmebedingungen:
Die Teilnehmer müssen über körperliche Fitness und gute Kenntnisse des Tiefschneefahrens verfügen. Anmeldungen per Mail an snow@
knecht-reisen.ch oder per Postkarte an:
Knecht Reisen AG, Heliskiing, Rämistrasse 5,
8001 Zürich. Einsendeschluss ist der 15. Januar
2014. Bitte um Angabe der beiden Teilnehmernamen, Alter, Anschrift und E-Mail-Adresse
sowie in zwei, drei Sätzen eine originelle Be­
gründung, wieso gerade Sie eine unserer Reisen in den kanadischen Champagne Powder
gewinnen sollten. Eine Jury von Knecht Reisen
wird die Anmeldungen sichten und die Gewinner küren. Die Bekanntgabe der Reiseteilnehmer erfolgt in der Februarausgabe von Snow­
active. Viel Glück!
>Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 21
Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz.
>Der Gewinn ist nicht übertragbar und wird
ausschliesslich an die Gewinner übermittelt.
>Kann das Gewinnerpaar an der Reise nicht
teilnehmen, geht der Preis an den nächsten
Gewinner über.
> Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt.
> Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
> Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Alle weiteren Infos unter
www.heliski.ch
Kontakt
knecht reisen ag
Rämistrasse 5
8001 Zürich
Telefon 044 360 46 00
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TOURISMUS
TOURISMUS
> Text: Joseph Weibel
> Fotos: Ferienverein
WILDE KÜSTE
DAS SAFTIGE GRÜN DER PINIEN, DIE ABRUPTE UND ZERKLÜFTETE FELSENLANDSCHAFT, GOLDENER
SAND UND TIEFES BLAU IM AUFGLÄNZENDEN MEER – DAS ALLES HAT EINEN NAMEN: DIE SPANISCHE
COSTA BRAVA. AUF GUT DEUTSCH: DIE WILDE KÜSTE. HIER WIRDS NACH DEM WINTER SCHNELL FRÜHLING – UND DANN FÄHRT HIER FAST ALLES RAD ODER BIKE. UND DIE HALBE SCHWEIZ FÄHRT MIT.
D
em Flug nach Barcelona folgt eine
rund zweistündige Busfahrt. Gut angekommen im Giverola Resort gehts
auf die Suche nach dem Appartement.
Immerhin gibt es 211 davon. Je besser der
Blick auf die einmalig schöne Bucht, desto
länger der bergwärts gehende Fussmarsch zum Appartement. So ist das nun
mal, aber nicht weiter schlimm. Im Haupthaus gibt es alles, was für einen unbeschwerten Aufenthalt am Meer nötig sein
könnte: Bankomat, Supermarkt, Selbstbedienungs-Waschsalon Restaurant, Dis-
54
co/Bar, Hallenbad (Sole) mit Kinderpool,
Jacuzzi und Fitnessraum. Und vom Hautgebäude geht es auch mit einem Schräglift
direkt an den tiefer gelegenen Strand. So
viel zur ersten Erkundigungstour. Man
fühlt sich jedenfalls schnell heimisch in
dieser Anlage.
Schweizerisch-österreichische Connection. Für dieses «bien-vivre» in dieser
herrlichen Landschaft an der Costa-Brava
sorgt eine schweizerisch-österreichische
«Connection». Geführt wird das Giverola
Resort vom Ehepaar Gaby und Patrick
­ lückiger. Er ist gebürtiger Neuenburger,
F
sie stammt aus dem Salzburgerland. Eine
geradezu ideale Verbindung. Das Ergebnis
ist ein blitzsauberer Betrieb, gepflegte
Räumlichkeiten und Gartenanlagen, eine
gute Küche sowie gelebte Gastfreundschaft. Patrick Flückiger ist ein «Wiederholungstäter». Vor 20 Jahren war der gelernte Koch bereits im Giverola Resort
tätig und für den Bereich Food and Beverage verantwortlich. Vor einigen Jahren
kehrte er mit seiner Gattin Gaby wieder an
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
diese Stätte zurück und übernahm die
Hotelleitung. Patrick Flückiger jedenfalls
setzt auf Schweizer Werte und will auch die
Standards leben. 2012 wurden im Giverola
Resort knapp 100 000 Logiernächte verbracht. 40 Prozent der Hotelgäste sind
Schweizer. Wen wunderts.
Ein Erfolgsprodukt. Dazu gehört eine
grosse Anzahl sportiver Gäste, die neben
der Aktivität auch die angenehmen Dinge,
die diese Anlage bietet, zu schätzen wissen. Das weiss auch Jogi Brunner, Leiter
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Bike- und Fitholiday. Er ist seit 21 Jahren
dabei und freut sich auch heute immer
wieder auf die neue Herausforderung. Das
Giverola Resort gehört wie vier weitere
Häuser in der Schweiz und eine ähnliche
Anlage an der Costa Brava in Sardinien
zum Ferienverein Schweiz, der heute in
der POSCOM Ferien Holding AG integriert
ist. Jogi Brunner kennt die Umgebung in
den stark zerklüfteten Felsmassiven bestens. «Wir bieten seit zwei Jahrzehnten ein
Erfolgsprodukt.» Zuerst waren es primär
die «Gümmeler», dann die Biker und heu-
te sind es auch schon vereinzelt
E-Biker, die auf kürzeren oder längeren
Touren diese wunderschöne Landschaft
erkunden.
Angenehmes Klima. Idealerweise ist das
im Frühling oder Spätsommer. Im Frühjahr sind die ersten Velokilometer in dieser
Umgebung und vor allem mit dem angenehm milden aber noch nicht zu warmen
Klima wesentlich leichter als zu Hause zu
absolvieren. Und im Herbst kann der Sommer aktiv verlängert werden. «Eine ideale
55
TOURISMUS
TOURISMUS
SNOWACTIVE-L ES ER KÖ N N EN
PROFITIEREN
B I K E HO LI DAY- DAT E N 2 0 14:
> Rennrad
15.3. bis 7.6.2014 / 20.9. bis 11.10.2014
> Mountainbike
15.3. bis 7.6.2014 / 20.9. bis 11.10.2014
> Mountainbike für Kinder
5.4. bis 3.5.2014 / 20.9. bis 11.10.2014
> Triathlon
5.4. bis 3.5.2014
> Genuss-Radtouren
24.5. bis 7.6.2014
> Running
12.4. bis 3.5.2014
> Wandern
31.5. bis 7.6.2014 / 4.10. bis 11.10.2014
Sportpaket All-In zum Preis von CHF 98.–
statt CHF 189.– pro Woche. Inbegriffen: 5
geführte Tagestouren mit ortskundigen Leitern, Begleitfahrzeug (für Rennrad-Touren),
tägliches Sportlerlunch-Buffet und Getränke zum Mitnehmen, Werkstatt und Mechaniker, Radwaschstationen, abschliessbarer
Radraum, Fahrrad-Transport bei Busanreise, modisches Radtrikot der besten Qualität,
Sportsäckli und Getränkebidon, Strassenoder Mountainbikekarte etc.
Kostenloses Upgrade zu einer Wohneinheit
mit frontalem Meerblick im Wert von CHF
168.– pro Unterkunft und Woche.
Gültig bei der Buchung einer Pauschalreise
von Bike- und Fitholiday im Giverola Resort
an der Costa Brava (inkl. Bus oder Flug,
Unterkunft, Halbpension). Aufenthaltszeitraum: 15. März bis 7. Juni 2014. Buchungscode: Snowactive. Nicht kumulierbar!
Kombination», sagt Jogi Brunner, der ausserhalb dieser beiden Fixpunkten in der
Zentrale in Bern arbeitet und mit seiner
Familie in der Nähe von Thun lebt. Insgesamt arbeitet der Ferienverein alleine für
die Anlage Giverola mit 220 Tourenleiter.
Viele davon machen diesen Job aus Freude
und neben ihrer eigentlichen Tätigkeit.
Und meistens waren sie selber über Jahre
regelmässige Gäste im Giverola Resort an
der Costa Brava.
Alles viel professioneller. Vor 22 Jahren
wurden Veloferien in Giverola erstmals angeboten. «Zwischenzeitlich hat sich natürlich vieles verändert», so der ehemalige
Jogi Brunner ist Leiter Bike- und
Fitholiday, seit 21 Jahren dabei und
ein Velofahrer aus Leidenschaft.
Bike-Eliterennfahrer. Mit Ochsner konnte
ein toller Partner als Hauptsponsor gefunden werden; ausserdem hat die Marke
Scott im Resort eine Mietstation eingerichtet. Dank diesen Verbindungen kann der
Organisator sogenannte Sportpakete anbieten mit wichtigen und auch angenehmen Dienstleistungen. Eine Radgruppe
umfasst in der Regel 4 bis 12 Personen.
Täglich werden 35 bis 65 Kilometer absolviert, mit immerhin 500 bis 1500 Höhenkilometern. Auch das täglich. «Etwas Training in den Beinen sollte man schon
haben», feixt Brunner. Er hat sich sein
Hobby längst zum Beruf gemacht und ist
des Bikens oder Rennvelofahrens noch
lange nicht leid. «Es ist toll, immer wieder
neue Gesichter zu sehen. Ebenso aber
auch langjährige Stammgäste.» Sicherheit
steht bei den täglichen Touren an erster
Stelle. Mit dabei ist immer ein Begleitfahrzeug, ein Notfalldispositiv ist vorhanden.
Viele Radler nehmen ihr Vehikel natürlich
selbst mit. Im Giverola Resort gibt es aber
genügend hochwertige Mieträder.
Gute Alternativen. Saison im Frühling ist
übrigens von Anfang März bis erste Woche
Juni, im Herbst von Mitte September bis
Oktober. Schlechtwettertage, die es natürlich auch gibt, können gut mit AlternativProgrammen kompensiert werden. Barce-
Publireportage
Der Ski Racing Club ist eine speziell auf Talente jeder Altersgruppe
ausgerichtete Ski-Rennschule im
Engadin/St.Moritz.
Trainiere mit ehemaligen Weltcup- und Europacupfahrer sowie
Skilehrerweltmeistern, die zusammen mit dir ein rennspezifisches
56
G UT ANKOMMEN
Mit dem Auto
Die Reise ist lang und alleine mit rund 200 Franken Autobahngebühren (Frankreich/Spanien)
behaftet.
Mit dem Flugzeug
Barcelona (1,5 Stunden vom Giverola Resort
entfernt). Das Hotel organisiert einen individuellen Transfer (gegen Gebühr). Näher liegt der
Flughafen Girona (ca dreiviertel Stunden). Dieser wird aber nur von wenigen Fluggesellschaften und vor allem nicht direkt aus der Schweiz
angeflogen.
Mit dem Bus
Mit dem Giverola Express. Nachtanreise mit
komfortablem, klimatisierten Bistrobus. Fahrrad-Transport im modernen Anhänger. Beispiel: Abfahrt in Zürich um 19.15 Uhr, Ankunft
in Giverola anderntags um 9 Uhr.
Gut wohnen
Im Giverola Resort gibt es ein Studio-Typ
(36 m2), Zwei-Zimmer-Appartemente (43 m2)
und 3-Zimmer-Appartemente mit 67 m2.
Gut essen
Frühstück und Abendessen ist im Buffetrestaurant im Haupthaus mit saisonaler, mediterraner und sportlergerechten Küche. Zwei Bars,
zwei Restaurationsbetriebe am Strand.
Gut radeln und chillen
Werkstatt: Mechaniker führen Reparaturen vor
Ort aus (Kosten nach Aufwand). Verschleiss­
material kann günstig gekauft werden.
Miete: Touren mit Rennrad, Mountainbike, Kinder-Mountainbike, Triathlon, Genuss-Radtouren, E-Bike. In der Anlage werden topaktuelle
Scott-Mieträder angeboten.
Radraum: Die Tiefgarage bietet genügend Platz
für Fahrräder.
Sportshop: Im Shop besteht eine grosse Auswahl an Sport- und Freizeitbekleidung, Schuhen, Accessoires.
lona ist je nach Verkehr in anderthalb
Stunden zu erreichen; etwas weniger lange braucht man nach Girona, eine ebenfalls schöne Stadt. Das Giverola Resort
bietet ja selbst auch einige polysportive
Möglichkeiten. Ein Must ist Chillen an der
clubeigenen Bucht mit Privatstrand. Hier
legt höchstens mal ein kleines Personenboot an, das Gäste zum etwa fünf Kilometer entfernten Hafenstädtchen Tossa de
Mar hin- und auch wieder zurückbringt.
Zur Bucht und zu den Hotelanlagen geht
es bequem mit einem Schräglift. Hier gibt
es eine Strandbar, zwei Restaurants, ein
Süsswasserbecken, Wasserrutschbahn,
Spielplatz, 11 Tennisplätze, Skate Park
und Minigolf. Daselbst gibt es noch Bogenund Luftgewehrschiessanlagen, Kanu und
Pedalo. Noch Fragen?
SKI RACING CLUB
SUVRETTA SNOWSPORTS
Du wolltest schon immer einmal
vorne mit dabei sein? Du hast den
Ehrgeiz und liebst es, auf zwei
Skiern den Berg hinunter zu brettern? Du möchtest endlich mehr
aus deinem Können machen und
beim Skifahren so richtig durchstarten? Dann bist du bei uns richtig!
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Training entwickeln. Profitiere von
unserer Erfahrung und unserem
technischen Snow-how und werde
zum aktiven Teil des Renngeschehens!
Verschiedene Race-Wochen
und Weekend-Camps während der
gesamten Wintersaison erwarten
dich. Unter anderem auch Gletscher-Trainings und SommerSport-Camps. Besuche unsere
vollständige Website www.skiracing.ch, welche dir einen guten
Überblick der Angebote gibt sowie
unseren Coaching-Staff aufzeigt.
Wenig Verkehr. Gibt es hier auch Sommer? Natürlich. Dann spätestens ist die
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S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Regeneration: Im Hallenbad (Solebad) befinden
sich Magnetfeldmatten «Bemer 3000». Sie verbessern die Leistungsfähigkeit und beschleu­
nigen die Regeneration. Des weiteren gibt es
einen Kraftraum. Massagen werden ebenfalls
gegen Gebühr angeboten. Ausserdem: Jacuzzi,
11 Tennisplätze (6 mit Flutlicht), Skatepark,
Minigolf etc.
Gut aufgewärmt
Das Klima im Frühling und Herbst ist sehr ausgeglichen. März bis Juni 16 bis 25° am Tag, 10
bis 18° in der Nacht. Sonnenstunden im Tag: 6
bis 9, Wassertemperatur 13 bis 19°. September
bis Oktober 25 bis 20° Tagestemperatur, nachts
18 bis 14°, Sonnenstunden: 7 bis 6 und Wassertemperatur: 22 bis 20°.
warme Füsse bis zu
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Die Ferienverein-Gruppe
Anzahl Hotels Wengen
Crans-Montana
Arosa
Sils-Maria
Giverola Resort (Spanien)
Giverola Resort Tireno
(Sardinien)
Campingplatz in Giverola
Die Holding Die POSCOM Ferien Holding
AG ist Ende 2006 aus dem
früheren Ferienverein
hervorgegangen. Gegründet
wurde der Ferienverein 1963
mit dem Zweck, Aktivferien für
PTT-Mitarbeitende zu organisieren.
Mitarbeitende450
Logiernächte 302 583 (2012)
Gut informiert
Daten und Details (siehe auch Spezialangebot
für Snowactive-Leser) unter
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Anlage mit einer Bettenkapazität von total
800 in über 220 Bungalows und Appartements meistens ziemlich ausgebucht. In
den «Radler-Monaten» ist es etwas ruhiger. Das wird natürlich von den sportiven
Gästen sehr geschätzt. Und schon einige
Male haben auch die Schweizer Skicracks
hier Halt gemacht und sich auf dem Bike
für das Sommertraining eingestimmt.
Ideal sind auch die offenen Verkehrswege.
«Im Frühling und im Herbst sind die Strassen an der Costa Brava nicht all zu stark
vom Verkehr beansprucht. Auch das
spricht für ruhige und vor allem auch sichere Veloferien.» Jogi Brunner umschreibt seine Leidenschaft, die er seit
über zwei Jahrzehnten mit unbändiger
Begeisterung ausübt, auch so: «Ich geniesse es, mit Gleichgesinnten meine Leidenschaft zu teilen. Ganz nach dem Motto:
‹Lebe deine Träume, träume nicht dein
Leben.›»<
57
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TOURISMUS
TOURISMUS
EIN WINTERMÄRCHEN
Lappland ist gerade in der kalten
Jahreszeit ein Traumreiseziel,
das sowohl Abenteuerlustigen
wie auch Ruhesuchenden viel
bietet. Snowactive offeriert seinen Leserinnen und Lesern eine
Reise nach Nordfinnland zum
Spezialpreis.
K
nirschender Schnee unter den
Schuhen, pulsierendes Nordlicht
am Himmel und knackende Holzscheite im Cheminée – das und noch viel
mehr gehört zu Finnisch-Lappland. Die
weite, tief verschneite Landschaft im hohen Norden bietet eine Vielzahl an Erlebnissen. Diese garantieren unvergessliche
Ferientage. Ob bei einer rasanten Fahrt
mit dem Hundeschlitten, einer beschaulichen Schneeschuhwanderung oder auf
Langlaufskiern dahingleitend — die Naturschönheit und Stille kann jedermann so
erleben, wie er es am liebsten hat.
Zur Blockhausromantik gehört die Sauna. Zum Abenteuer Lappland gehören
aber nicht nur die Erlebnisse in der freien
Natur, sondern auch das Wohnen in einem
Blockhaus. Eingebettet in die weisse Winterlandschaft gibt es unzählige davon. Von
einfachen Hütten bis zu luxuriösen Häusern findet sich für jeden Geschmack und
jedes Bedürfnis die richtige Unterkunft.
Zwei Dinge haben die meisten Häuser gemeinsam: ein Cheminée und eine Sauna.
Letztere gehört zur Grundausstattung
eines jeden Hauses in ganz Finnland. Gerade in der kalten Jahreszeit gibt es nichts
Wohltuenderes und Entspannenderes als
nach einem Aufenthalt in der arktischen
Luft auf den Holzbänken der Sauna in den
Dampfschwaden zu schwitzen. Je mehr
Dampf, desto besser. Erzeugt wird dieser,
indem die Badenden Wasser auf die erhitzten Steine auf dem Ofen giessen. Zu
einem vollwertigen Saunabad gehören
auch Quasten aus Birkenzweigen. Mit diesen schlägt man sich selber oder die anderen Badenden, was die Blutzirkulation
anregt. Die Birkenbüschel können tiefgefroren im Supermarkt gekauft werden.
Nach den Saunagängen ist es wichtig, sich
richtig abzukühlen. Dazu kann man sich
draussen im Schnee wälzen. Liegt die Sauna an einem See, können ganz Mutige auch
den Sprung in ein Eisloch wagen. Die meisten Saunaöfen funktionieren heute elektrisch. Wer die ganze Ursprünglichkeit dieses finnischen Dampfbadrituals erleben
will, dem sei deshalb ein Besuch in einer
Rauchsauna empfohlen.
<
IN FOS
WOCHEN PR OG R AMM
Samstag: Anreise mit dem Direktflug von Zürich nach Kittilä und
Transfer nach Ylläsjärvi.
Sonntag: Tag zur freien Verfügung.
Wie wäre es mit einer individuellen
Langlauf- oder Schneeschuhtour?
Montag: Heute steht eine erste
­Herausforderung an, wenn Sie mit
dem Motorschlitten auf den Ylläs
fell fahren. Bei gutem Wetter bietet
sich Ihnen eine atemberaubende
Aussicht auf die Umgebung.
Dienstag: Die heutige Motorschlittensafari führt Sie zum Snow Village. Hier können Sie u. a. Schneeund Eisskulpturen besichtigen und
einen Blick in die verschieden dekorierten Eiszimmer werfen.
Mittwoch: Die Fahrt mit einem
Hundegespann ist ein besonderes
Erlebnis. Nach der Einweisung,
wie ein Hundeschlitten gesteuert
wird, gehts in die fantastische Winterlandschaft.
Donnerstag: Bevor Sie heute auf
eine Schneeschuhtour gehen, fahren Sie mit dem Gondellift in die
Höhe. Von der zuerst baumlosen
Landschaft, laufen Sie runter zu
den schneebedeckten Wäldern.
58
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2 0 1 3 P UB LI RE P O RTAG E
Freitag: Der traditionelle Ausflug
zu den Renntieren darf auch hier
nicht fehlen. Auf der Renntierfarm
erfahren Sie bei einem heissen Getränk viel Wissenswertes. Zum Abschluss erwartet Sie noch eine
arktische Erfahrung. Mit einem
speziellen Anzug gehen Sie im See
von Ylläsjärvi baden. Anschliessend haben Sie noch Zeit für einen
Saunagang.
Samstag: Transfer zum Flughafen Kittilä und Rückflug in die
Schweiz.
HIN WEIS E
Der Fahrer des Motorschlittens
benötigt einen PKW-Führerausweis.
Im Reisepreis inbegriffen
> Zürich–Kittilä retour mit Swiss
(im Auftrag von Edelweiss)
in der Economy-Class, Flug­
hafen- und Sicherheitstaxen
CHF 130.–
> Transfer Flughafen Kittilä–
Ylläsjärvi retour
> 7 Übernachtungen im Blockhaus Kelo A
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> Aktivitäten gemäss Programm
mit erfahrenen Englisch
sprechenden Wildnisführern
Nicht inbegriffen
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Motorschlitten (Preis auf
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Rückflug am 8.3.2014 mit einem
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59
N O S TA L S K I
PAUL
ACCOLA
À
D I S C R E T I O N
Er zählte zu den schillerndsten Figuren im Skisport, schnell auf Ski –
und zuweilen auch mit dem Mundwerk. Paul Accola schrieb Geschichten auf und neben der Piste.
Im fernen Kaukasus ist sogar ein Tal nach ihm benannt.
An den Olympischen Spielen in Sotschi brettern die Ski-Asse durchs
«Accola-Valley» – und Accola schaut nicht einmal zu.
> Text: Richard Hegglin
> Fotos: zVg.
PA LM A RE S PA U L AC COLA
> Weltcup-Gesamtsieger und SuperG-Weltcupsieger 1991/92
> 15 Schweizermeistertitel,
24 Medaillen
> 7 Weltcupsiege
> 23 Podestplätze
> 5 Olympiateilnahmen
60
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
N O S TA L S K I
«S
icher sehe ich mir Skirennen
nicht an», liess er die Basler
Zeitung wissen. Um gleich
loszupoltern, was alles falsch läuft: «Selber Schuld, ich habe sie ja vor 15 Jahren
gewarnt. Niemand wollte mir zuhören.»
Accola, Weltcup-Gesamtsieger 1992 nach
einem epischen Duell mit Alberto Tomba,
entgeht nichts, auch wenn er sich desinteressiert gibt.
Instinktiv nimmt er wahr, was wesentlich ist – und manchmal regt er sich auch
über Nebensächlichkeiten auf, wie früher.
So konnte er sich fürchterlich enervieren,
weil irgendein missliebiger Funktionär am
Pistenrand stand: «Wenn ich den sehe,
kann ich nicht mehr skifahren.» Und ein
ehemaliger Swiss-Ski-Medienchef ging
ihm derart auf den Kecks, dass er Interviews mit Journalisten demonstrativ abbrach, wenn sich dieser auf Hördistanz
anschlich.
Legendär ist die Story um eine Suspension, weil er einst zweieinhalb Stunden zu
spät in ein Trainingscamp einrückte. Achttausend Franken Busse musste er blechen
- zwölftausend zahlte er, zweckgebunden
für den Nachwuchs. Hinterher titulierte er
den Chef als «Pausenclown» – und ging
straffrei aus. Offenbar war das mit dem
Bussen-Aufpreis oder -Vorschuss abgegolten. Eine plausible Begründung für seine Verspätung zu liefern hatte er keine
Lust. Heute sagt er: «Es ging um meine
Frau. Die war mir wichtiger als alle andern. Das konnte denen egal sein.»
Auch politisch engagiert. Pauli, wie er
leibt und lebt. Wenn er jemand mag oder
jemand Hilfe braucht, gibt er das letzte
Hemd her: «Fürne arme Siech machi alles.» Aber genau so unerbittlich ist er,
wenn er das Gefühl hat, ausgenützt zu
werden: «Es gurkt mich an, wenn ich sehe,
wie viele Schmarotzer auf der Welt herumlaufen und von unserem System profitieren.» Da akzeptiert Accola keine Zwischentöne und sieht nur schwarz-weiss.
Entsprechend ist seine politische Haltung:
«Mir geht es nicht um Parteien, es geht um
Sachen. Mich interessiert nicht, ob es Linke, Grüne, Blaue, Rote oder Schwarze gibt
– es geht um die Probleme.»
2011 kandidierte er für die SVP für den
Nationalrat, wurde indes von seiner eigenen Frau deutlich übertroffen. Valérie Favre Accola erzielte ein so gutes Resultat,
dass sie womöglich in den Nationalrat
nachrückt, wenn der jetzige SVP-Nationalrat Heinz Brand dereinst in den Bündner
Regierungsrat einziehen sollte. «Ich kann
hier mehr bewirken als in Bern», findet
Accola, der den Einzug in den grossen
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Landrat in Davos nur um 18 Stimmen verpasste. Und in Davos braucht man ihn ja,
den Bagger- und Holztransportunternehmer Accola, der überall Hand anlegt, wenn
Not am Mann ist, oft für Gottes Lohn.
«Pauli, hilf mir bitte», solche Worte sind
praktisch ein «Passepartout». Sogar in der
Olympia-Destination Sotschi war man froh
um ihn. Zwei Monate arbeitete er dort im
babylonischen Sprachgewirr. «Ich versuchte einer Dolmetscherin auf Englisch
zu erklären, wie gebaggert werden soll»,
erzählt Accola. «Diese übersetzte es dann
auf Russisch. Ein weiterer Dolmetscher
gab meine Anweisungen auf Türkisch dem
Bagger-Chef weiter, der dann seine Arbeiter informierte. Das ging manchmal eine
Stunde lang so, bis ich sagte: Gebt mir den
Bagger – so habe ich es gemeint. Ich fand
es komisch, dass in Russland fast alle
Bagger-Fahrer Türken waren.»
In Davos, in Sotschi oder wo auch immer: Wenn Pauli gebraucht wird, ist er zur
Stelle, einer von der Sorte, über die man
sagt, sie hätten das Herz am rechten Fleck.
So spendet er Jahr für Jahr für seine
Nachwuchsstiftung 50 000 Franken, teilweise generiert durch ein Charity-Golfturnier. Der Skisport ist ihm alles andere als
«Wurst», auch wenn er sich zuweilen pointiert kritisch äussert.
Motorisch aussergewöhnlich begabt.
Das aktuelle Ski-Konditionstraining findet
er: «Völlig daneben. Ein bisschen Velofahren und ein bisschen Kraftraum, so
bringst du deine Knochen und Bänder nie
auf das Niveau, dass es im Schnee funktioniert.» Er selber verfügte gemäss Urs
Winkler, seinem ehemaligen Kondi-Trainer und heutigen Swiss-Ski-Präsidiumsmitglied, «über eine ungewöhnliche motorische Begabung». Sein Golf-Handicap
spielte er in zwei, drei Wochen auf «zwanzigkommaungrad» runter, wofür andere
oft Jahre brauchen. «Was heisst motorische Begabung», winkt Accola ab, «an
meinem Computer versagt diese völlig.»
Als ihn Urs Winkler einmal fragte, warum es nach seiner Ansicht im Skisport so
viele Verletzte gäbe, war das Gespräch
nach zwei Minuten zu Ende. «Mit dir, Pauli, kann man nicht diskutieren», resignierte Winkler. «Der ist halt ein Studierter»,
kontert Accola. Die Studierten bekommen
immer wieder mal ihr Fett ab. Dabei ist
auch seine eigene Frau «eine Studierte»,
lic. phil. «Aber», so Accola, «sie steht wenigstens auf der rechten Seite . . .»
Seit einiger Zeit gibt es auch Momente,
in denen Accola in sich gekehrt ist und all
die sportlichen, politischen und geschäftlichen Aspekte und Probleme in den Hin-
tergrund rücken. Er kommt selber darauf
zu reden. Der tragische Unglücksfall im
letzten Sommer, als er schuldlos – wie die
Staatsanwaltschaft feststellte – mit einer
Mähmaschine einen achtjährigen Buben
überfuhr, beschäftigt ihn immer noch brutal: «Das ist nach wie vor täglich präsent.
Da gibt es keinen Trost und keine Erklärung. Es ist einfach so, fertig.» Accola ringt
um Worte und gegen die Tränen.
Das ist die andere Seite des Pauli Accola, die weiche Schale im harten Kern. In
diesem Winter organisiert das Hotel Grischa zweimal Erlebniswochen, wo man ihn
mit allen Facetten kennenlernen kann –
als begnadeten Skifahrer, als Guide über
die schönsten Pisten von Davos, als kompetenten Fachmann in Materialfragen,
aber auch als emotionalen Gesprächspartner mit Ansichten, die ganz bestimmt
nicht zum Mainstream zählen. Paul Accola
à discrétion.
<
S KIWOCHE MIT PAUL ACCOL A
Das Viersterne-Haus Hotel Grischa in Davos
bietet zwei Skiwochen mit Paul Accola an:
16. bis 23. Dezember 2013 und
1. bis 8. Februar 2014
Das Sonderangebot des Hotels Grischa
­umfasst folgende Leistungen:
>Willkomm-Apéro
> 7 Übernachtungen in modernen
Design-Zimmern
> 7 Verwöhnpensionen mit Frühstücks­
buffet und 4-Gang-Wahlmenü am Abend
> 7 Tage Skifahren mit persönlicher
Betreuung von Paul Accola
> 7 Tage Skipass
> Plausch-Skirennen zum Abschluss
> Gästekarte zur freien Fahrt auf den Orts­
bussen von Davos und Klosters sowie der
RhB zwischen Klosters Dorf und Filisur
> Service, Taxen und MWST.
Mindestteilnehmerzahl pro Woche:
10 Personen
Weitere Informationen
www.hotelgrischa.ch/de/aktuell/detail/
grischa-erlebnis-skiwoche-mit-paul-accola
Zu Ihrem Gastgeber
Das Hotel Grischa ist ein 4-Sterne-SuperiorHotel mit 93 Zimmern und Suiten sowie
einer gastronomischen Vielfalt mit fünf Restaurants. Das Haus ist nur 100 Meter von der
Seilbahn Jakobshorn und 200 Meter vom
Zentrum von Davos entfernt. Das Skihotel
bietet geräumige Zimmer, welche individuell
und elegant im alpinen Stil eingerichtet sind.
61
MEDIZIN
MEDIZIN
NACH DEM TRAINING
IST VOR DEM TRAINING
Ausgedehnte Schneesporttage strengen
unseren Körper an.
Mit gezielten Regene­rationsmassnahmen
optimieren wir die
Erholungsphasen
und sind rascher wieder
fit für die nächste
Abfahrt.
>Text: Dr. Andreas Gösele,
Dr. Michael Müller
>Fotos: Stockimage B&S, zVg.
62
«M
orgen nehme ich die erste
Gondel und werde auf
frisch präparierter Piste
meine Spuren in den Schnee carven und
dann am späten Nachmittag eine letzte
Abfahrt im warmen Licht der tief stehenden Sonne geniessen.» Es ist bald wieder
Zeit für intensive Schneesport-Tage, die
grosse Anstrengungen für unseren Körper
bedeuten. Deshalb muss auf jede Phase
der Belastung eine angemessene Zeit der
Erholung folgen. Sonst drohen Verletzungen und Überlastungen mit einhergehender Leistungsverminderung. So lehrt es
das Prinzip der Superkompensation im
Sport.
Das Verhältnis von Belastung und Erholung. Superkompensation bedeutet, dass
der menschliche Körper die Fähigkeit hat,
sich auf wechselnde Anforderungen einzustellen. Auf eine (Trainings-)Belastung
erfolgt in der anschliessenden Erholungsphase durch verschiedene Regenerationsprozesse eine Anpassung des Körpers. Je
intensiver, länger und ungewohnter dabei
die Belastungen ausfallen (zum Beispiel
lange Tage auf der Skipiste), desto grösser
ist das Erholungsbedürfnis. Mit gezielten
Regenerationsmassnahmen können wir
die Erholung optimieren und dadurch
schneller wieder für die nächsten Abfahrten bereit sein.
SN OWACTIVE NOV E M B E R 2013
Aktiv die Regeneration beschleunigen.
Streng genommen beginnt die Erholung
bereits während des Trainings. Durch sogenannte «lohnende Pausen» zwischen
den Abfahrten oder während der Mittagszeit. Sie helfen uns, die anfallende Müdigkeit während dem Skitag hinauszuzögern
und die schönen Tage im Schnee länger zu
geniessen. Unmittelbar nach dem Training
oder Skifahren erreichen wir durch ein
aktives, lockeres Abwärmen zum Beispiel in Form von Auslaufen, Dehnen und
Lockern der Muskulatur eine Einleitung
der regenerativen Stoffwechselprozesse.
Wichtig ist dabei, nicht dieselbe Beanspruchungsform wie während der Trainingseinheit zu wählen. Dehnübungen sollten
statisch oder mit kleinen langsamen Bewegungen während mindestens 20 Sekunden bei mittlerer Intensität ausgeführt
werden. Je stärker die Muskulatur beansprucht wurde, desto sanfter sollte die
Dehnung ausfallen. Die Erholung kann
auch durch separate, regenerative Trainingseinheiten zum Beispiel im Schwimmbad oder auf einem Fahrrad unterstützt
werden.
Verloren gegangenes ersetzen. Die während des Tages benötigte Energie ersetzt
man am besten unmittelbar nach dem
Belastungsende. Dann ist die Energieaufnahme in den Muskelzellen noch beschleunigt. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt
die Zufuhr von ausreichend Kohlenhydraten und Proteinen, damit sich die leeren
Speicher füllen und die Muskeln repariert
werden können. Daneben muss vor allem
im Wintersport darauf geachtet werden,
dass genügend Flüssigkeit zugeführt wird.
Denn in der Höhe und bei kalten Temperaturen wird sehr viel Flüssigkeit über die
Atmung verloren. So kann es gut sein, dass
man über einen anstrengenden Tag hinweg gut 3 Liter Flüssigkeit zu ersetzen hat.
Nach der Anspannung die Entspannung.
Wärme- oder Kontrasttherapien (Wechsel
zwischen Wärme- und Kälteapplikation)
begünstigen die Entspannung, führen zu
einer verbesserten Durchblutung und verstärken so den Abtransport schädlicher
Stoffwechselprodukte. Gute Beispiele dafür sind heisse Bäder im Thermalbad oder
in der eigenen Badewanne (zweimal 15–20
Minuten) oder auch Saunabesuche (zweimal 10–15 Minuten). Eine sehr einfache
und jederzeit zur Verfügung stehende Variante die Erholung zu beschleunigen bietet sich unter der Dusche an. Es können
einzelne Körperteile oder der ganze Körper im Wechsel je 30 Sekunden unter das
warme und kalte Wasser gehalten werden
(Vorgang dreimal wiederholen), um ebenfalls einen erholungswirksamen Effekt zu
erzeugen. Eine weitere Möglichkeit zur
Entspannung bieten diverse Arten von professionellen Massagen. Aber auch Selbstmassagen mit Hilfsmitteln wie der Black
Roll oder einem Tennisball helfen die Muskelspannung zu lockern. Viele Sportler
setzen zudem auf das Tragen von Kompressionsbekleidung im Anschluss an
sportliche Tätigkeiten. Die Wirkung dieser
Massnahme konnte jedoch bisher wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen
werden.
Abschalten und Ausruhen. Zur Ermüdung
tragen nicht nur körperliche Anstrengung
ÜBER BLICK ÜBER VER S CHIEDENE
R EG EN ER AT IONS MASS N AHMEN
DIE S PEZIALIS T EN
Aktiv
Lohnende Pausen, regeneratives Training,
Cooldown, Mobilisation/Stretching
Dr. Andreas Gösele
Ärztlicher Leiter, Swiss Olympic
Medical Center, crossklinik Basel
Abschalten
Progressive Muskelrelaxation,
Ablenkung, Schlaf
sondern auch psychologische Faktoren
bei. Für eine umfassende Regeneration ist
es wichtig, dies zu berücksichtigen und
auch die mentale Erholung zu fördern.
Bewusstes Abschalten kann zum Beispiel
mit progressiver Muskelrelaxation gelingen. Mit Hilfe dieser Technik soll durch
willentliche An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand der
Entspannung des ganzen Körpers erreicht
werden. Es werden dabei nacheinander
einzelne Muskelgruppen zunächst angespannt, die Muskelspannung gehalten und
anschliessend kontinuierlich gelöst. Weiter sollte man in der Erholungsphase auch
Abstand vom Training gewinnen und sich
bei Aktivitäten mit Freunden oder Familie
ausruhen. Und nicht zuletzt trägt ausreichend Schlaf massgeblich zur Wiederherstellung des psychophysischen Systems
bei. Besonders «Powernaps» – kurze
Schlafeinheiten am Tag – von maximal 30
Minuten sorgen für eine angenehme Pause und Rückzugsmöglichkeit während
eines anstrengenden Tages.
Genauso vielfältig wie die Belastungen
für jeden Sportler auf der Piste sind auch
die diversen Regenerationsmassnahmen.
Aus dem breiten Angebot können die individuell bevorzugten und als wirksam empfundenen ausgewählt werden; denn das
nächste Training (der nächste sonnige
Wintertag mit den perfekt präparierten
Pisten) kommt bestimmt . . .
<
Dr. Michael Müller
Dipl. Sportwissenschafter
crossklinik, Basel
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
Auffüllen
Flüssigkeitszufuhr,
Ernährungsstrategien
Entspannen
Kälteanwendungen, Sauna,
Kompressionsbekleidung, Massagen
S NOWACT I V E N OV E M B E R 2013
www.crossklinik.ch
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SCHLUSSPUNKT
Richard Hegglin war als Agenturjournalist
während vier Jahrzehnten für den Skisport
unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive,
skionline.ch und diverse Tageszeitungen.
Hauptsponsor Swiss-Ski
Sponsoren Swiss-Ski
GEWINNWARNUNG!
Fahrzeugpartner
Partner
Eventpartner
S
icher haben Sie den Begriff «Gewinnwarnung» auch schon gehört.
Oft ist er frühmorgens auf dem Teletext zu lesen, wenn eine Firma ankündigt,
dass das angestrebte Finanzergebnis
nicht eingehalten werden kann. Um Insider-Geschäfte zu verhindern, muss diese
Pflichtmitteilung VOR Eröffnung der Börse
erfolgen, weil hinterher meist die Kurse
purzeln. In Wahrheit handelt es sich um
eine «Verlustwarnung». Nur tönt «Gewinnwarnung» besser. Man versucht die
Fakten schöner darzustellen als sie sind.
Was hat das mit dem Skisport zu tun?
Oft werden im Leistungssport Parallelen
zur Wirtschaft gesucht, Vergleiche gezogen und Erkenntnisse bemüht, Sportverbände seien wie Wirtschaftsunternehmen
zu führen. Inzwischen hat die Hire-andFire-Politik vom Fussball ja auch auf andere Sportarten übergegriffen.
Swiss-Ski erliess eine erste alpine «Gewinnwarnung» im Januar 2013 vor der WM
(Pressekonferenz in Bern), quasi als WARNUNG vor überrissenen Hoffnungen auf
(Medaillen-)GEWINNE. Die Männer setzten tatsächlich ihren Krebsgang fort und
reisten nach einer weiteren «Gewinnwarnung» (Pressekonferenz in Schladming)
ohne Medaille ab. Den Winter beendeten
sie mit einem einzigen Podestplatz – dem
3. Rang von Carlo Janka in der Superkombination von Wengen.
Der Zufall wollte es, dass später die
Bilanz der verkorksten Saison ausgerechnet in Crans-Montana präsentiert wurde,
wo die Schweizer einst 14 WM-Medaillen
holten. Und im Verlaufe jenes Winters sagenhafte 87 Podestplätze errangen. In
Worten: siebenundachtzig!
Gleichwohl klang es an der DV in CransMontana relativ moderat aus der TeppichEtage. Zum siebenten Mal in Serie wies
Swiss-Ski finanziell ein positives Ergebnis
aus, was es seit den Sechzigerjahren nicht
mehr gegeben hat. (PS: Im Jubeljahr 1987
klaffte ein happiges Loch in der Kasse. In
jener Zeit herrschte die eigenartige Dis64
Official Broadcaster
krepanz: Je schlechter die Finanzen, umso
besser die Resultate . . .
Man redete an der DV auch von «historischen Erfolgen und grossartigen Momenten» und bezog sich auf Dario Cologna,
Iouri Podladtchikov, die Skicrosser Fanny
Smith, Alex Fiva und Armin Niederer, die
Freestylerin Virginie Faivre und auf die Telemark-Seriensiegerin Amélie Reymond.
In der Tat ist der Alpin-Skisport «nur»
eine von acht Swiss-Ski-Disziplinen. Und
wenn man die Frauen separat betrachtet,
die ja eine durchaus achtbare Saison hinter sich brachten, so machen die alpinen
Männer mathematisch nur ein Sechzehntel von Swiss-Ski aus.
Trotzdem dreht(e) sich in der Öffentlichkeit (fast) alles nur um sie. Wenn sie diesen
Status behalten wollen, ist ein schneller
«Turnaround» unerlässlich. Im letzten
Winter hatten sie das Glück, dass aus technischen Gründen die TV-Quoten unter Verschluss blieben. Eine Abwanderung der
Ski-Fans liess sich (noch) nicht nachweisen. Aber deren Geduld kennt Grenzen.
Deshalb ist 2013/14 eine Schlüsselsaison, mit oder ohne Olympische Spiele in
Sotschi. Die neue Trainer-Crew mit drei
Österreichern ging mit viel Elan an die
Sache heran und organisierte sogar FISRennen im fernen Chile – ein Novum im
Schweizer Skisport! Marc Berthod holte
dort beispielsweise die besseren FISPunkte als bei seinem Lauberhorn-Ex­ploit in der Superkombination.
Im Skisport geht es oft um Details. Die
Weichen werden hinter den Kulissen gestellt. Präsident Urs Lehmann sagte in
Crans-Montana: «Wir von Swiss-Ski sind
wie ein Eisberg. Wie man weiss, befinden
sich sechs Siebtel unter Wasser. Nur ein
Siebtel sieht man – das sind die Resultate
der Athleten.» Von der Titanic, die einst
nach einem Zusammenprall mit einem
Eisberg unterging, sprach er nicht.
Und übrigens: «Gewinnwarnung» ist in
Österreich zum Unwort des Jahres erklärt
worden. Ein gutes Omen?
<
Medienpartner
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Gönner
| Crystal Club | Stiftung zur Förderung des Alpinen Sports |
IMPRESSUM: Snowactive November 2013;
46. Jahrgang; erscheint 6-mal jährlich; ISSN
1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media
Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29;
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