SHELL INNOVATION OPEN HOUSE GERMANY
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SHELL INNOVATION OPEN HOUSE GERMANY
Shell innovation open house germany Shell Technology Centre Hamburg, 14.10.2014 Rückblick und Zusammenfassung Shell innovation open house germany Shell Technology Centre Hamburg, 14.10.2014 Dialog für die Zukunft Highlights in Stichworten Die Mobilität der Zukunft steht vor großen Herausforderungen. Während wir uns einig sind, dass die Mobilität in allen Facetten noch nachhaltiger gestaltet werden muss, sehen wir uns mit einem globalen Bevölkerungswachstum und einem in der Folge weiter steigenden Energiebedarf konfrontiert. Der Wunsch nach Mobilität – auch nach individueller, wie sie der Pkw bietet – bleibt stark. Gleichzeitig müssen Emissionen weiter reduziert werden. In diesem Spannungsfeld sind drei wichtige Akteure gefragt: Die Energiewirtschaft, die Hersteller von Automobilen und Antrieben und die Politik. Gemeinsam und im Dialog können wir die Herausforderung annehmen und produktive Lösungen entwickeln. Mobilität der Zukunft – Ausblick und Perspektiven Anlässlich der Erweiterung unseres Shell Technology Centres in Hamburg haben wir im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Innovation Open House Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft dazu eingeladen, aktuelle Entwicklungen darzustellen und Optionen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft zu diskutieren. Das vorliegende Heft reflektiert und resümiert Thesen und Debatten des Tages und soll dazu einladen, den Gesprächsfaden weiterzuführen. Politik, Automobil- und Energiewirtschaft wollen die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen erfüllen. ■ Der globale Energiebedarf wächst weiter – zwischen den Jahren 2000 und 2050 wird er sich verdoppeln. ■ Gemeinsames Ziel muss es sein, alle Mobilitätsformen und spezifisch Pkw-Mobilität nachhaltiger zu machen; das heißt, den Energieverbrauch und die Emissionen weiter zu reduzieren. ■ Neben CO2 bleiben Luftschadstoffe weiterhin ein wichtiges Thema, das wir gemeinsam lösen müssen. ■ In Deutschland steht Peak Car bevor, insbesondere bei den Männern – die Frauen-Motorisierung legt dagegen durch alle Altersgruppen weiter zu. ■ Der Kraftstoffverbrauch wird sich in Deutschland bis 2040 halbieren, die CO2-Emissionen könnten sogar bis zu zwei Drittel sinken. ■ Erdgas bietet weiteres Potenzial zur Diversifizierung und zur Emissionsminderung. ■ Viel Spaß beim Lesen und nochmals Danke an alle Teilnehmer für die Beiträge, Schritte zu einer nachhaltigen Mobilität Ihr Um die anspruchsvollen Energie- und Klimaziele zu erreichen, brauchen wir einen Paradigmenwechsel bei Antrieben und Fahrzeugen. ■ Wolfgang Warnecke, Chief Scientist Mobility, Shell. Dabei ist kein Königsweg sichtbar, der zu einem Kraftstoff und einem Antrieb führen würde. ■ Stattdessen werden wir eine Diversifizierung der Antriebsformen und Kraftstoffe erleben, die Hersteller und Energiewirtschaft vor Herausforderungen stellen wird. ■ Der Kraftstoffmix wird sich in der Folge diversifizieren und nachhaltiger werden. ■ Nachhaltige Mobilität erfordert aber nicht nur neue Antriebstechnologien. Das gesamte Fahrzeugkonzept steht auf dem Prüfstand. Neue Fahrzeugklassen können entstehen. Leichtbau und angepasste Fahrzeuggrößen werden noch wichtiger. Kann die Lücke zwischen einem Pedelec und einem Kleinstwagen wie dem Smart gefüllt werden? Ist hier ein Business Case für Industrie und Verbraucher denkbar? ■ Hinzu kommen neue Nutzungskonzepte wie Vernetzung (z.B. auch Carsharing), die Mobilität langfristig verändern können. ■ Alternative Antriebe und neue Fahrzeugkonzepte benötigen jedoch in jedem Fall einen langen Atem, um sich am Markt zu etablieren und den Bestand zu beeinflussen: Evolution statt Revolution. ■ Partnerschaften und Dialog sind Key, um die Herausforderungen der zukünftigen Mobilität meistern zu können. ■ Dabei sollten wir als Vertreter aus Energie- und Automobilwirtschaft und Politik aber nicht vergessen: der Kunde und seine Wünsche sind entscheidend. ■ 2 Shell Innovation open House 14.10.2014 Resümee 3 Grussworte Impulsvortrag und Panel-diskussion Innovation und Diversifizierung HERAUSFORDERUNGEN URBANER UND MARITIMER MOBILITÄT Der Innovation Open House Day wurde durch Grußworte von Shell Vorstand Prof. Dr. Matthias Bichsel, dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz und Norbert Schuldt, Referatsleiter aus dem Bundesverkehrsministerium eröffnet. Shell Vorstand Prof. Dr. Matthias Bichsel strich die Bedeutung des neuen Shell Technology Centres Hamburg für die globale Kraft-, Brenn- und Schmierstoffforschung und -entwicklung, die das Unternehmen Shell nun in Hamburg konzentriert habe, hervor. In einem Impulsreferat stellte Jeremy Bentham, Chef des Shell Szenario Teams in Den Haag die wichtigsten Erkenntnisse der neuen Shell Szenario-Kurzstudie „Future Cities“ vor. Der Trend zur Verstädterung ist bereits viele Jahrhunderte alt – und er hält weiter an. In 2050 werden drei Viertel der Menschheit in Städten leben. Städte bestimmen nicht nur, wie wir heute und künftig zusammen leben. Städte, insbesondere aber ihre Struktur, haben auch großen Einfluss auf unsere Mobilitätsnachfrage und den Energieverbrauch. So weisen Kompakte Metropolen wie Hongkong einen wesentlich geringeren Ressourcenverbrauch auf als Streusiedlungen wie etwa Los Angeles. Der Stadtentwicklung kommt – neben Verkehrsmitteln und ihren Antrieben und Kraftstoffen – somit eine wichtige Rolle für ein nachhaltigeres Zusammenleben zu. Voraussetzung für eine erfolgreiche Stadtentwicklung ist die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. In der anschließenden Panel-Diskussion wurde – unter der Moderation von Bernd Ostmann, Herausgeber von auto motor und sport – von Dr. Tilmann Greiner, Senior Vicepresident MAN Diesel & Turbo, Dr. Tobias Lösche-ter Horst, Leiter Konzernforschung Antriebe bei Volkswagen, Dr. Wolfgang Warnecke, Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz begrüßte die Investition von Shell in das neue Forschungszentrum. In der Verkehrspolitik setze die Stadt auch auf neue Verkehrsmittel (wie Carsharing) und auf Intermodalität zwischen den Verkehrsträgern, um Mobilität in der wachsenden Metropole weiter zu gewährleisten. Chief Scientist Mobility Shell sowie Jeremy Bentham über die Herausforderungen urbaner und maritimer Mobilität diskutiert. Zunächst wurde festgestellt, dass zwischen Asien und Europa gerade in der Urbanisierung große Unterschiede bestehen. Generell wird überall eine größere Vielfalt von Fahrzeugkonzepten gesehen, gerade im Stadtverkehr; dabei müssten sowohl konventionelle Antriebe als auch neue Antriebstechniken weiter entwickelt werden. Einen Beitrag zu nachhaltigerer Mobilität, insbesondere zur Emissionsreduzierung, könne auch Wasserstoff leisten. Für die maritime Mobilität gibt es ähnliche Rahmenbedingungen wie für urbane Mobilität. Schiffe und ihre Antriebe und Treibstoffe müssten ebenfalls immer nachhaltiger werden; das heißt weniger Energieverbrauch, geringere Emissionen. Vor allem verflüssigtes Erdgas (LNG) wird allseits als wichtige Zukunftsoption für die Schifffahrt gesehen. Allerdings gebe es hier ähnlich wie für komprimiertes Erdgas bei Pkw (CNG) ein Henne-Ei-Problem. Entscheidend für eine nachhaltigere Mobilität ist eine gemeinsame Strategie, die alle relevanten Parteien zusammenbringt – und vor allem Kundenakzeptanz. Eine besondere Herausforderung für die Hansestadt seien nach wie vor Luftqualitätsprobleme, zu deren Lösung Wasserstoff und Brennstoffzelle einen Beitrag leisten könnten. Ziel müsse es sein, mit guter Forschung und neuen Technologien das Leben zu verbessern. Ziel der Verkehrspolitik ist es, Mobilitätsbedürfnisse der Bürger und der Wirtschaft weiter zu erfüllen, gleichzeitig aber die Folgen des Verkehrssektors auf die Umwelt weiter zu senken. Hieraus ergeben sich für Norbert Schuldt aus dem Verkehrsministerium zwei Fragestellungen für die Politik: Wie dauerhaft Energieversorgung des Verkehrssektors sicherstellen? Welche Kraftstoffe stehen dabei grundsätzlich zur Verfügung? Wichtige Anhaltspunkte für Antriebe und Kraftstoffe der Zukunft liefern das Energiekonzept der Bundesregierung und die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie. Grundsätzlich sind sowohl Energieverbrauch als auch die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors zu reduzieren. Zur Diversifizierung und Nachhaltigkeit des Kraftstoffmixes könnten künftig auch Kraftstoffe aus Erdgas, Biokraftstoffe sowie Strom/Elektromobilität und Wasserstoff beitragen. 4 Shell Innovation open House 14.10.2014 Auf dem Podium, von links: Moderator Bernd Ostmann, Dr. Tilmann Greiner, Dr. Tobias Lösche-ter Horst, Dr. Wolfgang Warnecke, Jeremy Bentham Resümee 5 Impulsvortrag und Panel-diskussion Ideenautobahn ZUKÜNFTIGE MOBILITÄTSOPTIONEN Challenges und Game changer In einem Impulsreferat stellte Dr. Jörg Adolf, Chefvolkswirt von Shell in Deutschland die neuen Shell Pkw-Szenarien für Deutschland bis 2040 vor. Die 26. Ausgabe der Shell Pkw-Studie geht davon aus, dass Deutschland in den 2020er Jahren einen Höhepunkt der Pkw-Motorisierung und Pkw-Nutzung erreicht: die Pkw-Motorisierung steigt bis 2028 auf knapp 570 Pkw an, der Pkw-Bestand erreicht schon 2022 mit 45,2 Mio. Fahrzeugen seinen Höhepunkt und die Pkw-Fahrleistungen bereits im Jahre 2020. Die wichtigsten Ursachen für „Peak Car“ ist eine rückläufige Motorisierung Jüngerer sowie insbesondere aber von Männern. Auf der anderen Seite steigt die Motorisierung der Frauen durchweg weiter an. Im letzten Block am Nachmittag ging es schließlich darum, in einem Kurzvortrag dem Publikum ein Problem, Konzept oder Projekt im wahrsten Sinne des Wortes „auf die Schnelle“ anschaulich darzustellen. Die Beiträge befassten sich zum einen mit den Herausforderungen (Challenges) von Pkw-Mobilität, aber auch mit neuartigen Lösungen (Game Changer). Im Pkw-Bestand machen sich zunehmend Hybridantriebe und alternative Antriebe breit. Gleichwohl bleibt der Anteil flüssiger Kraftstoffe an der Kraftstoffversorgung mit 90 bzw. 82 % hoch. Erdgas als Kraftstoff könnte einen substanziellen Beitrag zur Diversifizierung und Emissionsreduktion leisten. Bis 2040 könnte der Kraftstoffverbrauch der Pkw in Deutschland um 45 bzw. 52 % zurückgehen; die direkten Treibhausgasemissionen sogar um fast zwei Drittel sinken. Pkw-Mobilität in Deutschland wird weiter auf hohem Niveau, aber deutlich nachhaltiger stattfinden. Allerdings können die anspruchsvollen Emissionsminderungsziele des Energiekonzeptes vom Pkw – trotz hoher Einsparungen – nicht ganz erreicht werden. Die folgende Panel-Diskussion wurde von Lars Mönch, Umweltbundesamt, Prof. Dr. Stefan Pischinger, RWTH Aachen, Malte Jürgens von auto motor und sport sowie Dr. Detlev Schöppe von Continental bestritten. Freie individuelle Mobilität wurde als demokratische Errungenschaft begrüßt, doch möglichst nachhaltig sollte sie schon sein. Bernd Ostmann, Lars Mönch vom Umweltbundesamt 6 Shell Innovation open House 14.10.2014 Emissionsherausforderungen des Transportwesens Zunächst präsentierte Prof. Dr. Jens Hadler, Geschäftsführer der Automobil Prüftechnik Landau GmbH, zu den Emissionsherausforderungen des Transportwesens. Hauptsächlich diskutierte das Panel jedoch über die Nachhaltigkeitsperformance des Pkw. In technischer Hinsicht war man sich weitgehend einig, dass die Vielfalt von Antrieben im Pkw-Bestand künftig weiter zunimmt. Allerdings fehlt für neue Antriebe vielfach die Erfahrungssicherheit. Kritisch diskutiert wurde auch über die Technologieförderung in Deutschland und auch in anderen Ländern; den meisten Panel-Teilnehmern lag dabei eine möglichst technologieneutrale Förderung am Herzen. Kontrovers wurden auch die aktuellen CO2-Grenzwerte für Pkw diskutiert. Möglicherweise stellt sich eines Tages heraus, dass CO2-Grenzwerte nicht der Königsweg der Regulierung sind, sondern Vorgabe zur Energieeffizienz von Pkw. Die Handlungsbedarfe bei der Luftreinhaltethematik wurden ebenfalls durchaus unterschiedlich eingeschätzt; jedenfalls gebe es bei den Stickoxiden noch größeren Aktionsbedarf. Gleichwohl wurde dem Verbrennungsmotor, insbesondere aber dem Dieselantrieb, im Hinblick auf Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen noch großes Entwicklungspotenzial zugemessen. Der Verkehrssektor ist ein wesentlicher Verursacher von CO2-Emissionen; eine weitere Minderung der CO2-Emissionen ist daher notwendig. Eine derzeit rein hypothetische Annahme einer vollständigen Deckung des gesamten Verkehrsbedarfes durch regenerative Elektrizität würde fast ein Drittel der gesamten globalen Bruttostromerzeugung ausmachen. Mittelfristig weisen Biokraftstoffe größere Minderungspotenziale als Elektromobilität auf. Zusammen können Strom und Biokraftstoffe verkehrsbedingte CO2-Emissionen bis 2030 weltweit um etwa 10 % senken. Beim Vergleich der Antriebsoptionen dürfen nicht nur die CO2-Emissionen, sondern müssen auch Luftschadstoffemissionen, insbesondere Partikel und Stickoxide berücksichtigt werden. Die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren (Evolution) ist ebenso wesentlich wie die Etablierung von E-Mobility und die Bereitstellung neuer Energieoptionen wie Power-to-Gas oder Power-to-Liquids sowie Biomass-to-Liquids und Biomass-to-Gas. Das Ziel muss der „Zero-Impact-Antrieb“ sein. Beim Vergleich von Energien bzw. Kraftstoffen muss die gesamte Kette der Energieerzeugung betrachtet werden. Zur Lösung der Emissionsproblematik bzw. zur Realisierung einer nachhaltigeren Mobilität können Ansätze aus der Natur in die Fahrzeugtechnik übernommen werden (Bionik); wichtig sei fernerhin die Zusammenarbeit über unterschiedliche Industrien hinweg. Prof. Dr. Stefan Pischinger, Dr. Detlev Schöppe Resümee 7 Ideenautobahn Ideenautobahn Shell Gas-to-LiquidS-Technologie – Game Changer für Motorenöle Unkonventionelle Treibstoffe in hochentwickelten Dieselmotoren Dr. Selda Gunsel, Vice President Downstream Commercial Technology berichtete über eine neue Shell Technologie, mit der Mineralölprodukte auch aus Erdgas hergestellt werden können: Gas-to-Liquids-Technologie, die Shell seit 40 Jahren entwickelt hat und in der das Unternehmen inzwischen rund 3.500 Patente besitzt. Warum und inwieweit unkonventionelle Kraftstoffe in hochentwickelten Dieselmotoren eingesetzt werden können, stellt Dr. Christoph Teetz, Vice President Research & Technology, Rolls Royce Power Systems vor. Das Rolls Royce Motorportfolio deckt einen weiten Bereich von Schleppern, Fähren, Kreuzfahrtschiffen, Megayachten bis hin zu Marineschiffen ab. Ein neuer und insofern unkonventioneller Treibstoff für diese Motoren ist Erdgas. Erdgas bietet eine Reihe von Vorteilen: es ist reichlich vorhanden, es werde erwartet, dass die Gaspreise unter den Ölpreisen liegen; zudem bietet Erdgas deutliche Emissionsvorteile. Mit Hilfe von GTL-Technologie werden synthetische Dieselkraftstoffe hergestellt, die deutlich sauberer verbrennen als konventionelle Dieselkraftstoffe aus Erdöl und so einen Beitrag zur Lösung von Luftqualitätsproblemen in urbanen Zonen leisten können. Mit GTL-Technologie können zudem Grundstoffe für die Chemieproduktion (wie Naphtha und Parafine), aber auch besonders hochwertige Grundöle für die Motorölproduktion hergestellt werden. Hamburg ist für Shell ein zentraler Lager- und Verteilstandort, von dem aus GTL-Grundöle weiter verteilt werden. Die neuen Shell Helix Ultra Motoröle mit PurePlus-Technologie schützen den Motor noch besser, reduzieren die Reibung und können so zur Minderung des Kraftstoffverbrauchs beitragen. Wurden früher für besondere Beanspruchungen spezielle Hochleistungsmotoröle zubereitet, wird das neue Shell Motoröl aus Grundölen auf GTL-Basis von Ferrari im Rennsport eingesetzt. Inzwischen hat Shell das neue Motoröl aus Erdgas in 94 Märkten erfolgreich eingeführt. Ein wesentlicher Eckpfeiler für den Markterfolg sind starke Partnerschaften mit führenden Automobilunternehmen. DriveNow Carsharing In seinem Beitrag zum Carsharing präsentierte Frank Hansen, Group Planning & Product Strategy BMW Group, Motivation, Erfahrungen und Aussichten des BMW Carsharing-Projektes DriveNow. DriveNow ist ein Joint Venture der BMW Gruppe und des Mietwagen-Unternehmens Sixt. Ausgangspunkt der Überlegungen zu DriveNow war, dass die Einwohner in den Schwellenländern zwar immer mehr fahren, in den hochmotorisierten Industrieländern die Pkw-Kilometer pro Kopf und Jahr aber bereits zurückgehen. Die Zahl der Pkw wachse zwar auch hier noch leicht, aber die Jahresfahrleistung pro Pkw sinkt. Insbesondere die Bewohner urbaner Zentren fahren weniger, gleichwohl behalten sie ihre Autos. Das führt zu einer deutlichen Alterung des Pkw-Bestands in Städten. Da konventionelles stationsbasiertes Carsharing nicht den Mobilitätswünschen entspricht, kann es kein Ersatz für Pkw-Besitz sein. DriveNow versucht, die Mobilitätsbedarfe besser zu treffen – indem die Fahrzeuge spontan und möglichst überall in Stadtgebieten verfügbar sind. Ganz eindeutig ist ein Trend hin zu Multimodalität zu erkennen. 80 % der DriveNow-Nutzer leben in den städtischen Kernzonen; viele von ihnen setzen auf den öffentlichen und nichtmotorisierten Verkehr. 8 Shell Innovation open House 14.10.2014 Auf den Einsatz von Erdgastreibstoff eingestellt ist die schnelllaufende S4000er Motorbaureihe für Handelsschiffe. Das Ansprechverhalten des S4000-Motors (Drehmomentanstieg über Zeit bei Lastsprung) ist dem Basis-Dieselmotor vergleichbar. Das Ansprechverhalten des Motors ist ein kritischer Parameter, insbesondere für Schlepper und Spezialschiffe. Zwei Gasmotoren sollen 2016 in einem gemeinsamen Projekt von Rolls Royce, Damen Shipyards und Svitzer in einem Spezialschlepper eingesetzt und erprobt werden. Insgesamt sieht Rolls Royce eine weitere Diversifizierung der Marineantriebsmotoren und Marinekraftstoffe voraus; dazu gehört auch die vermehrte Nutzung von Ottokraftstoffen in Schiffsmotoren. Die Zukunft des Tankstellengeschäfts Zur Zukunft des Tankstellengeschäfts stellte Istvan Kapitany, Chef des globalen Tankstellengeschäftes von Shell, seine Ideen vor. Shell betreibt rund 43.000 Tankstellen in über 70 Ländern mit rund 25 Mio. Kunden pro Tag. Shell verkauft pro Jahr an seinen Tankstellen jedoch nicht nur 160 Mrd. Liter Kraftstoffe. Shell macht zudem mit teil- bzw. verzehrfertigten Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere Lebensmitteln – auch Convenience-Produkte genannt – einen Jahresumsatz von 6 Mrd. US-Dollar; dazu gehören 100 Mio. Tassen Kaffee, 250 Mio. Softdrinks oder 450 Mio. Snacks. Mit den weltweit wachsenden Mittelschichten nimmt auch der Bedarf an Convenience-Produkten stetig zu. Die zentrale Frage ist, wie sich Retailer auf den globalen Convenience-Trend einstellen können. Die Erwartungen und Anforderungen der Kunden an Convenience-Produkte wandeln sich. Es geht nicht mehr nur um Schnelligkeit, örtliche Verfügbarkeit und günstige Preise, sondern um einen menschlichen Service, vertraute Marken oder eine vielfältige Produktauswahl. Das Ziel von Shell Retail ist es, jedem Kunden ein Willkommensgefühl zu vermitteln, und zwar bei jedem Besuch an jeder Tankstelle. Die besondere Herausforderung im Tankstellengeschäft ist, ein breites und hochwertiges Portfolio von Kraftstoffen und zugleich eine gute Auswahl bzw. Vielzahl von Convenience-Produkten anzubieten – und das für einen Tankstellenbesuch von meist höchstens fünf Minuten! Abschließend wurde im Panel und mit dem Publikum noch über die neuen Ideen, über Ansprüche und Bedarf der Kunden sowie weitere Möglichkeiten und Potenziale, Automobilität nachhaltiger zu gestalten, diskutiert. Darüber hinaus boten sich für die Teilnehmer in den neuen Räumen des Shell Technology Centres vielfältige Möglichkeiten zum Networking, die begrüßt und ausgiebig genutzt wurden. Resümee 9 Join the Conversation #ShellIOH @shell_germany facebook.com/shell Linkedin www.shell.com/scenarios www.shell.de/pkwszenarien Resümee 10