1 Freeway Betriebsjournal
Transcription
1 Freeway Betriebsjournal
------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Freeway Betriebsjournal Ausgabe 01/2011 Februar - - 1 Neues aus der Addon Szene News von der „großen“ Bahn Auf der Brockenbahn mit Jim Knopf Und viele Spannende Themen ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Inhalt: Neues bei Freeway......................................................................................... Seite 3 Neues aus der „Addon“ Szene........................................................................ Seite 8 News von der „großen“ Bahn......................................................................... Seite 9 Termine rund um die Bahn............................................................................ Seite 11 Auf der Brockenbahn mit Jim Knopf.............................................................. Seite 12 Testbericht TrainStation................................................................................ Seite 19 Humber fragt: Wer war der Mörder? Mord im Vorstadt Express................ Seite 21 Sichel unterwegs! – Heute: In Köpenick........................................................ Seite 31 Impressum Herausgeber: Freeway GmbH Rotmooser Straße 25 88099 Neukirch Geschäftsführung: Manuel Stang Chefredakteur dieser Ausgabe: Marc Sullivan Suckweg 36 22419 Hamburg Nick: MSullivan 2 Informationen zum Unternehmen Es handelt sich bei dieser Unternehmung um ein virtuelles Unternehmen, dass nicht mit Gewinnerzielungsabsichten, sondern geschäftsmäßig (nachhaltige Tätigkeit) handelt. Das Freeway Journal ist eine freie Mitarbeiterzeitung. Meinungen und Ansichten bei Interviews entsprechen nicht unbedingt der Meinungen und Ansichten der Redaktion. Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit der Beiträge. Beiträge von Mitarbeitern werden zwar durch die Redaktion geprüft, jedoch ist für den Beitrag der Einreichende verantwortlich. ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Neues bei Freeway: Viel Spaß und gute Unterhaltung beim Lesen des Freeway Journals 1/2011 Da unser Chefredakteur PCF zur Zeit im Urlaub verweilt und es in letzter Zeit ja leider etwas Kritik bezüglich der Verfahrensweise mit dem Journal gegeben hat und ich auch ein paar Themen habe die ich euch nicht vorenthalten möchte, habe ich mich Entschieden diese Journal Ausgabe zu erstellen. Ich hoffe euch gefällt diese Ausgabe und ihr habt viel Spaß beim Lesen. Für die folgenden Ausgaben biete ich mich hiermit nochmals an, zusammen mit Computerfritze(PCF) spannende und Unterhaltsame Journale zu erstellen Neuer Ansprechpartner bei den Arbeitsaufträgen Zum 01.01.2011 hat Kollege Thomas112 seine Mitarbeit bei den Arbeitsaufträgen beendet. Hiermit möchten wir Ihm für seinen Einsatz zusammen mit Franzl danken. Seit dem 01.01.2011 hat Kollege 215er die Mitarbeit an den Arbeitsaufträgen übernommen. Neue Freeway Aufgaben im Downloadbereich: FW0716_PT13_Schicht_in_SH7 Und wieder gibt Euch der 215er Gelegenheit den hohen Norden Deutschlands kennen zu lernen. Heute geht's mit FCS 218 und einem IC von Hamburg nach Niebüll. Außer PT13 braucht Ihr noch die Marschbahn von Halycon. Sollzeit: 01:41. Die Anregungen der Tester wurden umgesetzt, so soll es sein!! Die Tester waren norbert: "Schöne Aufgabe mit realistischen Gegenverkehr. Der knapp bemessene Fahrplan macht die Fahrt leicht stressig, aber das ist gut so." und der Chef höchstpersönlich: "Eine zur Abwechslung mal gemütliche Aufgabe ohne Hektik und Stress." Diese beiden Aussagen stehen scheinbar im Widerspruch, aber eine Anmerkung des 151ers könnte das erklären ;-): "Fahrplan ist für erfahrene Lokführer leicht zu schaffen." FW0740-0749_GR9_Nebenbahnpaket_I ..und wieder mal was von unserem Franzl. Diesmal ein zehnteiliges Aufgabenpaket für die Franzburger Südbahn, also GR9. Es handelt sich um typische Nebenbahn Fahrplanfahrten. Ihr werdet also Gelegenheit haben, die Landschaft zu genießen, ohne von Gegenverkehr gestört zu werden...Benötigt wird die GRMegacollection um insgesamt knapp 10 Stunden mit Ferkeltaxe, DR110 und DR120 unterwegs zu sein. Die ReadMe ist sehr ausführlich!! Getestet haben Kidli: " Da kein KI-Verkehr vorhanden nur geringe Abwechslung während der Fahrt " Sayler: "Nebenbahnen sind zwar nicht so mein Ding da es einem recht schnell langweilig werden kann. Durch die recht schöne Strecke und die Meldungen, die immer kommen, konnte man es gut 3 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------überbrücken und sogar interessant gestalten... Lang kann der Schichtalttag sein... Kleine Sondertour zwischen den regelmäßigen Fahrten. Durch die kleinen Veränderungen der Ki wirkt es realistischer und lebendiger." und Erhaem: "Das hin und her fahren ist etwas langweilig, aber realistisch..." Zwar schon einige Tage her, aber im Dezember gab es auch zwei neue Aufgaben zum Download hier bei uns: Tobi schickt euch gut 4 Stunden und 15 Minuten auf einer BR103 von Hannover nach Würzburg. Benötigt wird PT1, PT7, PT20, WE11 und die GR MegaKollektion. Die Kommentare der Tester klingen vielversprechend: unser Chef: "Verkehr: Passt genau. Wie sagt man immer so schön?? Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Im Prinzip ist es eine gemütliche Fahrt mit der alten Lady, nur finde ich die vielen Meldungen extrem nervig...Aber jeder Act-Bauer hat halt so seinen Still, und das ist auch gut so. " Franzl: Teil 2 "Sehr schöne und ruhige Fahrt durchs Ruhrpott am Bord der 103 im IC523 Münchner Kindl...Gegenzüge: Wie in der Aufgabe davor ist mehr als genug vorhanden, meistens sind es Fernverkehrszüge. Aber auch S-Bahnen kommen nicht zu kurz...Diese Aufgabe ist sehr schön gebaut, und passt zu den 80er Jahren." Teil 3 "Auch hier etwas Gas geben, da der Fahrplan etwas straffer ist...Statischer Verkehr steht nicht so viel rum, da die meisten Züge schon als Ki-Züge rumstehen. Nur in den einzelnen Fabrikgeländen und Betriebswerken kann es zu ein paar kleineren Zusammenstellungen kommen. (Wie in den vorherigen Aufgaben auch.) Gegenzüge: Auch diese kommen nicht zu kurz. Da auf der linken Rheinstrecke sowieso mehr Personenzüge fahren, passt das wunderbar....Auch hier versuchte man trotz des Alters des Addons wieder was Lohnenswertes zu erstellen, was sich auch sehr gut bewährt hat." Teil 4 "Auch hier etwas Gas geben, aber nicht über das Limit...Es kommt einen fast alles entgegen. Vom IC bis hin zum Güterzug...Sehr schön gemacht. Man darf auch hier wieder alles realistisch nach erleben. Bremsproben, Fahren und natürlich ankommen. " und der 215er: Teil 1 "Der Zug muss vorher abgeholt werden und im Bahnhof bereit gestellt werden...viele Gegenzüge! Sehr schön gemachter KI-Verkehr. Da kommt Atmosphäre auf!...Man wird sehr schön durch Meldungen auf einige Dinge hingewiesen! Sehr vorbildlich! Alles ist schön aufeinander abgestimmt. Das einzige was etwas nervt sind die LZBMeldungen. Diese beeinträchtigen das Fahren etwas. Wobei dies absolut Geschmackssache ist und trotzdem großen Respekt verdient, da TF_Tobi sich hier sehr viel Mühe gegeben hat...Mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht." Teil 2 "Der Fahrplan ist meiner Meinung nach straff, aber einhaltbar. So soll es sein...Das einzige was mich genervt hat, waren die Meldungen wg. des zu frühen Beschleunigen. Ansonsten kommt richtig tolle Atmosphäre auf. Weiter so." Teil 3 "Auf der Strecke wird es zu keiner Zeit langweilig. Absolut realistisch...Die Meldungen sind gut. Einzig allein bin ich kein Freund dieser LZB-Meldungen. Siehe auch Testberichte Teil 1 und 2. Das ist aber eine persönliche Meinung. Dennoch hat sich TF_Tobi hier wieder sehr viel Mühe gegeben. Ich bin aber der Meinung, dass man die Geschwindigkeiten auch anhand eines Buchfahrplanes ohne F4 4 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------einhalten kann. Andererseits erfordert diese Vorgehensweise von TF_Tobi natürlich erhöhte Aufmerksamkeit, da sofort Einträge in der Auswertung erfolgen wenn man sich nicht daran hält. Das hat natürlich auch seinen Charme...Trotz des Alters von Pro Train 1 macht diese Aufgabe auch riesigen Spaß. Die Grafik ist wg. des Alters der Strecke mittelmäßig. Das schmälert aber nicht im Geringsten die Spielfreude. Auch hier hat TF_Tobi wieder beste Arbeit geleistet. Mein Tipp: Einfach mal bei the-train.de nach Vegetationsupdates usw. für Pro Train 1 stöbern. Diese habe ich installiert. Dann geht es. Und natürlich eine andere Schienentextur." Teil 4 "Man hat zu Beginn der Fahrt etwas Verspätung...Es ist einiges los. Absolut realistisch, wie bei den anderen Teilen...Die Aufgabenreihe macht mächtig Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Das Zugpferd ist natürlich auch die wahre Pracht!" Wer diese Aufgabe also noch nicht gefahren ist, der sollte sich diese wohl nochmal vornehmen! Danke an Tobi. Ebenfalls noch im Dezember 2010 erschienen ist der Weihnachtsdienst von 215er. Ihr seid gut 2 Stunden und 30 Minuten zwischen Wunstorf und Berlin Unterwegs. Benötigt wird PT36, PT20 und TTB Hochgeschwindigkeitszüge. Die Kommentare der Tester: ricshort: "typisches Eisenbahnerleben... Die Spielerlok ist ein Gedicht. Die Bremsbedienung ist für einige vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig... Eine sehr gut gemachte Aufgabe für Liebhaber: · von Distanzfahrten · von Schnellfahrten · von präzisen Bremsmanövern aus hoher Vmax · von Aufholjagden gegenüber dem Fahrplan" und der Chef persönlich: "...finde ich das Bremsen mit dieser Lok nicht so einfach. Im Prinzip ist es eine gemütliche Fahrt." Also dann mal nichts wie ran:-D 5 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Neu zugelassene Freeware Aufgaben Anbei findet ihr eine kleine Auswahl in letzter Zeit neu zugelassener Freeware Aufgaben. Die genaue Übersicht so wie alles weitere findet ihr im Forum unter „neuzugelassene Freeware Aufgaben“ und in der Freeway WIKI Name der zugelassenen Benötigtes Zubehör Aufgabe: GZ 51653 + D-Zug nach München - Pro Train 17 - PT-Karwendelbahn - GR-MegaPack - PT Extra 3 Freeware: 3 Downloads Bin-Patch: ab 1.8 Benötigt wird: - PT 22 [PT 22] Rangieren in - GR 9 Grimmenthal Freeware: 16 Downloads Bin-Patch: ab 1.7 ProTrain 1 - PT 3 - PT 7 [PT 1 + PT10] - PT 14 Dienstreise - GR-GT 6 Teil 1 bis 3 - GR-GT 8 - GR-GT 9 Freeware: 9 Downloads [PT 15] LFJ 8 Container nach Hof Bin-Patch: ab 1.6 - PT 15 - GT 2 Freeware: 1 Download Quelle GR Forum GR Forum GR Forum GR Forum Bin-Patch: kein [GR 03] HMorgenzug RB St. Peter OrdingHusum [PT 6] E3456 Lübeck- 6 GR 03 GR Forum Marschbahn der Version 1.1. von Halycon Schwarzwaldbahn (V1.1) GR-Forum von Halycon GR-Gesamtausgabe Bin-Patch 1.8 ProTrain 6 Vogelfluglinie GR Forum Pluspack 1 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Oldenburg und zurück German Trains 3 "Baureihe V200" German Trains 5 "Baureihe 111" German Trains 7 "Deutsche Güterzüge" German Trains 9 "Baureihe 151" Freeware: 17 Downloads Bin-Patch 1.8 Durch den Schwarzwald nach Offenburg von [PT 12] CRHalycon Ruhige ProTrain12 KarlsruheSchicht Basel Freeware: 1 Download Bin-Patch: kein PT 10 PT 11 [PT 10] RS09- GR-Gesamtausgabe Winterchaos Halycon Fahrzeugpaket 3 mit Update Freeware: 28 Downloads Bin-Patch: ab 1.8 - PT 35 [PT 35] Ex -Freeware: 129 157 Downloads Bin Patch ab 1.8.... [PT 20] RE3 - PT 20 Hamm- Freeware: 6 Dortmund Downloads und zurück - Kein Bin Patch 7 GR Forum GR Forum www.kunifuchs.de GR-Forum ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Neues aus der Addon-Szene: Train Simulator - Pro Train Deluxe Bundle 1: Am 25.02.2011 erscheint aus dem Hause Bluesky Interactive das Pro Train Deluxe Bundle 1. Hierbei handelt es sich um ein Paket mit folgenden drei Pro Train Deluxe Strecken: - Pro Train 6 Deluxe (Lübeck – Puttgarden) Pro Train 8 Deluxe (Hannover – Berlin) Pro Train 12 Deluxe (Karlsruhe – Basel) Wer bisher der Meinung war, das sich der Erwerb von Deluxe Strecken zum Preis von jeweils ca. 20 Euro nicht lohnte, weil man die Grundstrecke schon hatte und eine Investition von 20 Euro für zwanzig neue Aufgaben und ein paar schönere Texturen Zuviel ist, der kann nun beruhigt auf dieses Paket zurück greifen. Laut Amazon.de wird dieses Paket mit den drei Strecken 19,99 Euro kosten. Dafür bekommt man dann drei Strecken mit jeweils pro Strecke 20 neue Aufgaben, sowie den 20 Aufgaben die der Strecke bisher schon beigefügt waren sowie optisch aufgearbeitete Texturen und Führerstände. Train Simulator - Pro Train Deluxe Bundle 2 Ebenfalls am 25.02.2011 erscheint von Bluesky Interactive das zweite Pro Train Deluxe Bundle. Hierbei handelt es sich um die Strecken: - Pro Train 7 Deluxe (Nürnberg – Frankfurt) Pro Train 13 Deluxe (Hamburg – Westerland) Pro Train Karwendelbahn Deluxe (München – Innsbruck) Auch hier bekommt man für 19,99 Euro drei Strecken die man vielleicht schon hat, dafür aber pro Strecke 20 neue Aufgaben und optisch aufgearbeitete Texturen und Führerstände. Beide Addons kann man bereits jetzt schon bei Amazon.de vorbestellen. Lieferbar sind sie dann vorrausichtlich ab dem 25.02.2011 8 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Drei neues Addons von Bluesky-Interactive für den Microsoft Trainsimulator in 2011 Laut dem Forum von Bluesky-Interactive (http://www.forum.blueskyinteractive.com/index.php?page=Thread&threadID=7653&pageNo=1&s=84c2c085b9d26812f87e593 a1d68093d1ac37a79 ) soll es im Laufe des Jahres 2011 insgesamt drei neue Addons für den Microsoft Trainsimulator geben. Zurzeit liegt aber laut Aussage mitschreibender BSI Mitarbeiter im Forum das Hauptaugenmerk bis zum Frühjahr 2011 auf Strecken für PTP2. Man darf also mehr als gespannt sein was uns da in diesem Jahr noch für den MSTS erwartet. News von der „großen“ Bahn: Sparpreisfinder im Buchungssystem der BAHN eingeführt Wer kennt das nicht? Eigentlich möchte man nur möglichst günstig an sein Reiseziel; ob nun um 8, 12 oder 15 Uhr ist dann nebensächlich. Während es bislang notwendig war, diverse Fahrten anzuklicken, gibt es ab sofort ein sehr nützliches Instrument, mit dem gleich der Sparpreis und eine Übersicht über alle Verbindungen eines Kalendertages (und nicht nur drei Zugverbindungen) angezeigt werden. Dieser "Sparpreisfinder" filtert die verfügbaren Fahrten gleich aufsteigend nach dem Reisepreis. Für preisbewusste und flexible Reisen ist der Sparpreisfinder ideal. Zu erreichen ist der Sparpreisfinder unter: http://ps.bahn.de/preissuche/preissuche/psc_start.post?dbkanal_003=L01_S01_D001_KAF0001_affi linet-2894-Sparpreisfinder-32546_LZ03 Einsatz von Doppelstockzügen im Fernverkehr der DB ab Ende 2013 geplant Die Deutsche Bahn AG (DB) plant, ab Ende 2013 auf einigen IC-Linien moderne Doppelstockwagen mit komfortabler Fernverkehrsausstattung einzusetzen. Dazu hat das Unternehmen bei Bombardier Transportation 135 Doppelstockwagen der neusten Generation sowie 27 Lokomotiven der Baureihe 146.2 im Wert von rund 360 Millionen Euro bestellt. "Mit den neuen Zügen setzen wir die Modernisierung unserer Fahrzeugflotte konsequent fort. Außerdem stärken wir mit den freiwerdenden IC-Wagen unsere Fahrzeugreserve im Fernverkehr", erläutert Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. "Das neue Fahrzeugkonzept kommt vorrangig im sogenannten Randnetz zum Einsatz. Dort wollen wir in den kommenden Jahren durch neue Fahrzeuge mit hohem Komfort neue Kunden auf IC-Linien mit schwächerer Nachfrage gewinnen. Damit sichern wir auch zukünftig ein umfassendes flächendeckendes Fernverkehrsangebot." Laut einer DB-Presseinformation wird ein Zug wird aus jeweils einem Steuerwagen, 2. Klasse, drei Mittelwagen 2. Klasse und einem Mittelwagen 1. Klasse bestehen. Ein Speisewagen oder Bordbistro ist in den neuen Doppelstock-IC-Zügen nicht vorgesehen. Allerdings ist ein Am-Platz-Service sowohl in der 1. als auch in der 2. Wagenklasse geplant. Wie ein DB-Sprecher gegenüber BahnInfo mitteilte, befinden sich entsprechende Trolleys, mit denen der Am-Platz-Service realisiert wird, noch in der Entwicklung, so dass über das konkrete Speisen- und Getränke-Angebot noch keine Aussage getroffen werden kann. Es sei, so der DB-Sprecher, neben Getränken jedoch auch ein tageszeitabhängiges Speisenangebot geplant, wobei BahnInfo über Details noch nichts bekannt ist. Pro Zug sind 469 Sitzplätze geplant, davon 70 in der 1. Klasse. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge 9 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------beträgt 160 Stundenkilometer. Die Doppelstockwagen, die bei der DB seit Jahren erfolgreich im Regionalverkehr im Einsatz sind, werden in ihrer Ausstattung dem Komfort von ICE-Zügen entsprechen. So wird es an jedem Doppel- bzw. Einzelsitz eine Steckdose geben, Mobilfunkrepeater sorgen für einen besseren Empfang. Die Beinfreiheit ist in beiden Klassen mindestens so groß wie im ICE. Mit zehn Fahrradstellplätzen ist auch die Fahrradmitnahme in den Zügen gesichert. In jedem Wagen wird es sechs große Ablagen und zusätzlich Stauraum auf der Zwischenebene für Gepäck geben. Im Mehrzweckbereich des Steuerwagens ist unter anderem Platz für Kinderwagen und Sportgeräte. Im Steuerwagen ist auch ein extra Familienbereich mit acht Sitzplätzen an zwei Tischen sowie zusätzlichem Platz für Gepäck und zum Spielen vorgesehen. Besonders für mobilitätseingeschränkte Kunden wird das Reisen mit den neuen Doppelstockzügen einfacher: Im Einstiegsbereich wird es taktile Orientierungshinweise geben, im Fahrgastraum werden die Platznummern auch in Brailleschrift angezeigt und zur Begrenzung des Laufweges wird von Treppe zu Treppe ein Leitstreifen angebracht. Die Steuerwagen verfügen über eine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe. Damit sind die beiden Rollstuhlplätze barrierefrei zu erreichen. Artikel vom 12.01.2011, zuletzt aktualisiert am 14.01.2011 Quelle: Presseinformation Deutsche Bahn AG 10 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Eisenbahntermine Februar – März 2011 Anbei eine Übersicht einiger Eisenbahntermine in den Monaten Februar bis April 2011. Vielleicht ist ja für den einen oder anderen Eisenbahnfreund die ein oder andere Sonderfahrt oder Ausstellung dabei: Datum Veranstaltung 26. 02. 11 Februar fahrt Saisonbeginn im 01.03.11 Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen 06.03.11 Modellbahnbörse 12.03.11 Sonderfahrt: Berlin macht Dampf Sonderfahrt: Winterdampfzug 12.03.11 nach Salzburg Sonderfahrt: Im TEE Rheingold 12.03.11 nach Hamburg Leipziger Eisenbahntage im BW 19.03.11 Plagwitz 26.03.11 Sonderfahrt: Berliner Runde 26.03.11 Modelleisenbahn Markt Alle Angaben ohne Gewähr 11 Ort Gießen Infos: www.die-dampfmacher.de Bochum www.eisenbahnmuseum-bochum.de Schleswig Berlin Volkskundemuseum Schleswig www.Berlin-macht-Dampf.com Stuttgart www.schnellzuglok.de Bochum-> Hamburg www.eisenbahnmuseum-Bochum.de Leipzig www.dampfbahnmuseum.de Berlin München www.Berlin-macht-Dampf.com www.star-maerkte-team.com ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Mit Jim Knopf auf der Brockenbahn Von Jim Knopf Erinnerung an ein Tageserlebnis: Früh morgens um 4 Uhr ging es ab Richtung Wernigerode im Harz. Was es hier interessantes gibt? Schöne wälder…. Ein paar Hexen Und Natürlich .................................... den Brocken und 12 die Harzer Schmalspurbahn(HSB) ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Das Streckennetz der HSB umfasst drei Strecken: - die Harzquerbahn von Wernigerode bis - Nordhausen - die Selketalbahn von Eisfelder Talmühle bis Quedlinburg - die Brockenbahn Wernigerode bzw Drei Annen Hohne bis zum Brocken Wir, damit meine ich meine Frau und mich, haben natürlich die Brockenbahn ausgewählt. 13 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Die Reise geht vom Bahnhof Wernigerode (234m) über „Drei Annen Hohne“ (540m) hinauf zum Brocken (1125m). Und hier ging es los: Im Bahnhof Werningerode Im Winter fahren zum Brocken maximal sechs Zugpaare am Tag. Davon werden vier von und nach Wernigerode durch gebunden. Im Sommer ist der Verkehr auf täglich elf Zugpaare verdichtet. Der schnellste Zug benötigt 49 Minuten zum Gipfel. Die Brockenbahn ist die einzige Strecke der HSB, die im Regelverkehr ausschließlich mit Dampfloks betrieben wird (im Sonderzugverkehr auch Dieseltriebwagen sowie Dieselloks der Baureihe 199.8 im Schneeräumdienst). Heute wollen wir dann mal mit einem der Dampfzüge fahren... 14 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Es kann nicht mehr lange dauern…. Auch ich warte ungeduldig auf meine erste Dampflokfahrt 15 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Und dann geht es los: 16 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Toll, oder ? Über die Bahnhöfe Westerntor (238m )… 17 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- …Hasserode (280m)… Und Steinerne Renne(311m) ging es nach…(Fortsetzung folgt...) Der zweite Teil folgt im nächsten Journal 18 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Für den kleinen Hunger zwischendurch...(von Humber) Nein, ich bin kein begeisterter Facebook-Nutzer. Dieses mediale Netzwerk entzieht sich vollständig meiner sozialen Prägung. Ich kann weder was mit den Dutzenden von sogenannten "Freunden" anfangen, die man sich innerhalb weniger Tage angeln kann, noch habe ich Verständnis für das komplette Lebenslauf-Striptease, das viele völlig zwanglos darbieten. So zielt meine dortige anonyme Anwesenheit dann auch nicht auf die soziale (völlig überbewertete) Komponente, sondern auf die Spielchen die dort angeboten werden. Unter all den Glassteinchen gibt es da auch so manches Juwel, und dieses hier gehört irgendwie dazu. Einer plötzlichen Eingebung folgend gab ich eines Tages das kleine Schlüsselwort "Train" in der Suchfunktion ein, und siehe da, ich stieß auf "TrainStation". Der erste, optische Eindruck war nicht der beste. So kommt das Spiel mit seiner 2 D Grafik ziemlich bieder daher. Zwar kann man den Bildausschnitt verschieben, zoomen und auch etwas kippen, das ändert aber nichts an der knallharten "von-der-Seite-Grafik". Guckst du hier. Wie man sieht ist das reinste Railroad-Tycoon 1 Romantik. Im Vordergrund liegen die Gleise, auf denen die Züge ein- und ausfahren, stets von links nach rechts. Im Hintergrund befindet sich eine Stadtkulisse und ein landschaftlicher Hintergrund. Beides kann verändert werden. Links oben sieht man die Anzeige für die Züge (Trains), die vorhandene Post und das Fahrgastaufkommen. Rechts oben steht das Vermögen, die Anzahl der Edelsteine und eine Übersicht für die vorhandenen Güter (Materials). Die Züge sind animiert, glücklicherweise haben alle Dampfloks auch Tender, die scherenschnittartigen Passagiere auf den Bahnsteigen bewegen sich etwas, ab und an fliegt auch mal ein Vogel vorbei. Das war's dann auch schon im Wesentlichen. Was macht nun den Reiz des Spiels aus? Der liegt, wie bei vielen guten Spielen, mehr in der Mechanik als in der Optik. Fährt der Zug in den Bahnhof ein, hat man als erstes diesen zu entladen. Der Sound dabei ist noch karger als die Optik, aber das stört eigentlich weniger. Zum Entladen werden die Wagen einfach 19 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------angeklickt, und je nach Wagentyp fließt Geld, Erfahrung oder eine Ware auf unser Konto. Prinzipiell gibt es vier Sorten von Züge; Personen-, Personen-Post-, Post- und Güterzüge. Wurde der Zug geleert bieten sich zwei Möglichkeiten an; entweder man schickt ihn gleich wieder auf die Strecke, wobei sich das Fahrgast-Postaufkommen entsprechend reduziert, oder man schiebt ihn ins Depot. Entscheidet man sich für die Strecke, bieten sich mehrere Laufzeitvarianten an. So kann man den Zug für 10 oder 30 Minuten, oder eine, zwei, vier, acht oder zwölf Stunden rollen lassen. Auch ein oder zwei Tage sind als Fahrzeit wählbar. Sollte man zur Hälfte der Fahrzeit zufällig online sein, so kann man den Zug am Zielort manuell beladen. Hier erscheint dann ein kleiner roter Kasten in der linken oberen Ecke, man klickt drauf und wechselt automatisch zum Zug. Das Beladen bringt dann einen Extra-Gewinn, und sobald alle Wagen voll sind (man klickt einfach rauf), macht sich der Zug auf den Rückweg. Nach Ablauf der gewählten Fahrtdauer fährt dieser dann wieder in unserem Bahnhof ein und kann entladen werden. Die Höhe der Erträge richtet sich dabei nicht nur nach der Größe des Wagens, sondern auch nach der zurückgelegten Strecke. Lange Strecken bringen mehr ein als kurze, wobei eine zweimal befahrene Strecke immer mehr einbringt als das einfache Gegenstück. Soll heißen, fahre ich z. B. zweimal 1 Stunde krieg ich mehr raus als wenn ich den Zug einmal für zwei Stunden losschicke. Das motiviert dann doch dazu öfters mal rein zu schauen. Lässt man das Programm zehn Minuten vor sich hindödeln, so fahren auch Fremdzüge ein, die man profitbringender Weise entladen kann. Aber extra darauf zu warten lohnt eigentlich nicht. Lasse ich den Zug ins Depot rollen, so habe ich dort verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Ich kann ihn einfach nur stehen lassen, oder Wagen und Loks tauschen. Diese kauft man sich im Shop und kann sie sofort verwenden. Neu zusammengestellt kann man den Zug dann auch sogleich wieder rollen lassen. Diese Spielerei ist wirklich nett, weil man stets und ständig darauf aus ist, neues Material freizuschalten und zu benutzen. Und davon gibt es eine Menge, denn nicht nur Loks und Wagen warten auf den Bahnhofsvorsteher, sondern auch Häuser, Bahnhofsgebäude und so manche Dekoration und Thematik. Auch Depot und Bahnhof sind ausbaufähig, so dass mehr Züge abgestellt bzw. fahren gelassen werden können. Die Häuser verschaffen uns die nötigen Fahrgäste. So produziert ein kleines Haus zu Beginn gerade mal 3 Fahrgäste die Stunde, während ein Bahnhof schon 30 in derselben Zeit zur Verfügung stellt. Post erhält man durch den Besuch von Nachbarn. Um diese Häuser allerdings bauen zu können braucht man Material. Am Anfang sind das Holz und Nägel, dann kommen Ziegel und Glas dazu, und so geht das weiter. Das Material bekommt man durch......na klar, unsere Güterzüge. Man ist also schon engagiert dabei die Zugkapazität sinnvoll auszunutzen, und die ist am Anfang mit drei bis vier Wagen nicht sehr hoch. Größere Loks bieten dann später mehr Zugkraft, und so schielt man immer schon auf den nächsten Level. Dieser bedeutende Motivationsschub ist aber auch zugleich mein größter Kritikpunkt, denn wie bei allen "kostenlos" angebotenen Browserspielchen kommt man auch hier an die wirklichen Schmuckstückchen nur mittels Juwelen, von denen man nur wenige kostenlos beim Level aufstieg erhält. Extravagante Wagen kosten so an die 20-80 Juwelen, Loks zwischen 100-200 Juwelen. Bei einem Kurs von 250 Juwelen für 7,50€ (geringste Umtauschmenge, mehr wäre günstiger) ist das schon sehr happig. Aber die gute Nachricht ist, der Spaß ist auch ohne diese Sondermodelle vorhanden. Man kann sich also somit tatsächlich kostenlos durch die Level bewegen. Die notwendigen, neuen Hintergründe (Themes) die man für neues Rollmaterial kaufen muss, erhält man nicht nur für Edelsteine, sondern auch für herbei transportierte Güter wie Holz, Ziegel usw.. Einige Nettigkeiten kann mich sich auch gegenseitig schenken. Auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen, wie bei allen anderen Facebookspielen kommt auch TrainStation nicht ganz ohne Nachbarn aus. Während sie bei Cityville, Farmville, Frontierville und wie sie alle heißen allerdings in die Dutzenden gehen, reichen bei Trainstation fünf aus, wobei man einen automatischen Nachbarn geschenkt bekommt. Also fehlen nur noch vier. Aber auch ohne diese ist das Spiel sinnvoll kostenlos spielbar, was leider nicht für alle Facebookspiele gilt. Davon abgesehen gibt es eine kleine Börse für 20 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Mitspieler, mittels der ich innerhalb von 24 Stunden 40 Nachbarn bekam, zehn hätten mir auch gereicht. Ja, was soll ich sagen. TrainStation ist ein kleines, nettes Spielchen was diebisch viel Spaß macht. Man kann es nicht stundenlang hintereinander spielen, aber alle paar Stunden mal wieder, und dafür ist es gut genug. Die Thematik ist rein amerikanisch. Europäische Inhalte sucht man hier vergebens, aber so ein bisschen exotik ist ja auch nicht verkehrt. TrainStation ist wahlweise in Deutsch oder Englisch spielbar, wobei rudimentärste Englischkenntnisse ausreichen. Das Spiel erklärt sich weitgehend selbst, von daher ist die Sprachenoption nicht wirklich wichtig. Und, es wird laufend erweitert. Neue Loks, Wagen, Themen, so schnell sollte es nicht langweilig werden. Ob man sich extra deswegen einen Facebook-Account zulegen würde? Das muss natürlich jeder selber wissen. Für die, die schon einen haben, oder deren Freundin/Frau dort schon drin sind, schaut einfach mal rein. Ansonsten denke ich: man muss mal dabei gewesen sein um kompetent mitreden zu können. Und wenn ihr einen Nachbarn braucht, schickt mir eine Freeway IM. Ich lade euch dann umgehend ein. TrainStation bekommt von mir als Schulnote eine klare Zwei. Humber fragt: Wer war's? Finde den Täter und gewinne! Heute: Mord im Vorstadtexpress Da eventuell nicht alle Kollegen die Dezemberausgabe des Journals gelesen haben, hat sich Humber entschieden sein Krimi nochmals zuveröffentlichen: Als Schudelhuber seinen grasgrünen, etwas altersschwächlichen, aber immer noch zuverlässigen Passat Baujahr 76 verließ, traf ihn die gnadenlose Kälte dieses Winters mit geballter Kraft. Und weil er zudem auch noch unausgeschlafen und es Sonntag war, konnte derjenige, der die Ursache für sein frühes Erscheinen zu verschulden hatte, mit seiner geballten Freundlichkeit rechnen. Er blickte auf seine Armbanduhr. Nix. Hier draußen war es noch viel zu dunkel um irgendwas zu sehen. Hinten am Bahnhof dagegen herrschte Vollbeleuchtung. Mindestens fünf Polizeiwagen standen mit zuckenden Blaulicht umher, und hätten damit jeder Dorfdisco harte Konkurrenz gemacht. Eisige Kälte drang in sein Inneres. Schudelhuber riss sich zusammen und setzte den Weg zum Bahnhof fort. Überall standen Polizisten herum. Der Dicke musste eine ganze Hundertschaft in Bewegung gesetzt haben, ein unglaublicher Aufwand. Kein Wunder, das der Staat völlig verschuldet war, wenn seine Bediensteten derart mit ihren verfügbaren Mitteln herumpraßten. Im Grunde genommen hätte das Team der Spurensicherung und drei, vier Beamte völlig gereicht. Aber dem Dicken wäre das natürlich viel zu wenig gewesen. Irgendwie musste er als Kind zu viel schlechte Fernsehserien gesehen haben. Oder er litt unter Profilneurose. Wahrscheinlich aber traf beides zu. "Halt! Hier dürfen sie nicht durch!" Ein Beamter mit der Gesichtsfarbe eines gefüllten Aschenbechers versuchte ihn aufzuhalten. 21 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Wetten das?" Schudelhuber zog seinen Firmenausweis hervor und hielt ihm den Polizisten unter die Nase. "Ja und? Was soll mir das jetzt sagen?" "Ich bin von der Firmensicherheit. Da das hier Firmengelände ist, werde ich meinen Weg einfach fortsetzen." Missmutig starrte der Polizist auf den Ausweis. "Das steht aber nicht hier drauf, junger Mann." Junger Mann. Mit seinen 46 Jahren fühlte er sich alles andere als jung, besonders um diese Uhrzeit. "Haben sie schon einmal versucht ihren Vorgesetzten von einer sinnvollen Änderung oder Ergänzung zu überzeugen?" "Äh, ja." "Und, hat es geklappt?" "Nein." "Sehen sie," entgegnete er, "da haben wir ja beide was gemeinsam." Er nahm dem Polizisten seinen Ausweis aus der Hand, und schlurfte Richtung Fahrkartenschalter. Da war er. Kommissar Döhre, Spitzname "Der Dicke", was charmant untertrieben war. Er hatte das Erscheinungsbild von Jabba the Hutt. Ein Meter fünfzig groß, 250 Kilo schwer. Mindestens. Eigentlich war es ein Wunder, dass er noch in der Lage war sich selbst fortzubewegen. Schudelhuber sah ihn im Geiste schon mit einem kleinen E-Mobil über die Bürgersteige heizen. Diese Teile wurden bei älteren und bewegungsunwilligen Mitbürgern immer beliebter. Seine Stimme war genauso gewichtig, und da er sich eigentlich permanent über irgend etwas aufregte, sorgte seine Lautstärke dafür, dass immer reichlich Kalk von den Wänden rieselte. Oder so ähnlich. Er betrat den Schalter und war sich sofort der Aufmerksamkeit aller Anwesenden gewiss. Nicht weniger als sechs Personen drängten sich in den kleinen Raum, der damit völlig überfüllt war. Drei Zivilisten, zwei davon Freeway-Mitarbeiter und vermutlich ein Fahrgast, zwei Beamte und der Dicke. Die Anwesenheit des Dicken allein hätte schon Atembeschwerden aufgrund von Platzangst auslösen können. Es roch nach Schweiß und nach Bohnerwachs, eine tödliche Mischung. "Moin!" Wie vom Blitz getroffen fuhr der Dicke herum und legte damit eine völlig unvermutete Beweglichkeit an den Tag. "Ha! Wen haben wir denn da! Den Ex-Kollegen Schnuddelstubber! Auch schon wach, oder kommen sie gerade aus der Kneipe?" 22 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Am liebsten hätte er den Dicken jetzt seine Netto-Winterstiefel (für 19,99€ im Ausverkauf) in den fetten Hintern getreten, aber er war sich nicht sicher, ob der das ob der Fettmassen überhaupt spüren würde. Also beließ er es bei dem Befriedigung verursachenden Gedanken. "So nett wie sie das sagen, Kommissar Dröge, wird mir immer ganz warm ums Herz. Besonders in so harten Wintern wie diesen ist das eine echte Wohltat. Was haben wir denn hier Schönes?" "Dröhe! Mein Name ist Dröhe!" schrie dieser ihn an, und zeitgleich beschloss der vergilbte und verschlissene Drei-Monats-Kalender von vor drei Jahren seinen Geist aufzugeben und von der Wand zu fallen. Das war ärgerlich, denn so spendabel wie der Chef war, musste man sich nun wahrscheinlich einen neuen von Zuhause mitbringen. "Jaja, schon klar, regen sie sich mal nicht so auf. Ist schlecht für den Blutdruck. Was is nu?" "Hat 'nen Mord gegeben." fuhr der Dicke fort. "Jemand hat dem Bummelzugfahrer ein Messer zwischen die Rippen gesteckt." "Vielleicht geht das auch noch etwas genauer?" Schudelhuber schaute ihn hart an und steckte sich eine Gauloise ohne Filter zwischen die Zähne. Die Luftqualität wurde dadurch nicht besser, aber wenigstens verschwand der Schweißgeruch. "Wir stehen erst am Anfang dieser furchtbaren Geschichte, Herr Ex-Kollege." Das war Satz Nummer eins, sein Lieblingssatz. Der Dicke kannte im Grunde nur drei fachspezifische Sätze, die er bei jeder sich bietender Gelegenheit in die Runde warf, und von denen er sich wahrscheinlich die Ausstrahlung erhöhter Professionalität versprach. Satz zwei war:"Wir untersuchen in alle Richtungen.", und Satz drei:"Mehr kann ich aufgrund der noch andauernden Ermittlungen nicht sagen." Er fixierte einen Beamten und sprach ihn an. "Und was können sie mir dazu sagen?" Der Beamte sprang hervor und sofort sprudelte es aus ihm heraus. "Also nach dem was wir wissen ist der Lokführer des Zuges FW 234 von Finnentrop nach Betzdorf von der Fahraufsicht hier in Olpe tot aufgefunden worden." Er zeigte auf eine granatenscharfe Blondine. Wo bekam der Chef nur immer solche Mitarbeiterinnen her? Und das bei den Löhnen die er zahlte! "Der Zug traf laut ihrer Aussage hier fahrplanmäßig ein. Als dann bei der Abfertigung keine Reaktion erfolgte, sah sie nach und fand den toten Lokführer. Sie, den Fahrdienstleiter und einen Fahrgast haben wir erstmal als Verdächtige in Gewahrsam genommen." Armes Ding, dachte Schnudelhuber. Frauen in Uniform lösten bei ihm immer jede Menge Emotionen aus. "Holzmeister! Wer hat ihnen erlaubt hier alles auszuplaudern?" 23 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Die Gesichtsfarbe des Dicken wechselte zu magentarot. "Ich dachte nur, weil doch der Kollege ein paar Informationen haben wollte." "Das ist kein Kollege!", wetterte der Dicke weiter. "Das ist nur ein Sicherheitsfuzzie von Freeway! Der hat hier gar nix zu melden!" "Irrtum, mein Lieber. Ich werde mich jetzt mal mit den beiden Herren und der Dame für fünf Minuten im Nachbarraum unterhalten. Danach sehen wir weiter. Zuerst die Aufsicht bitte. Und wenn der Herr Holzmeister auch noch dazu kommen könnte, dankeschön!" Der Dicke stand jetzt kurz vor der Explosion. Schudelhuber konnte die Zündschnur deutlich vor sich sehen, die seinen kugelförmigen Kopf wie eine Bombe zünden würde. Aber er hatte ihn in der Hand. Seit dem Tag, an dem er ihn zufällig auf dem Parkplatz vor Lidl dabei beobachtete, wie er drei 6er Packs Cola und eine nicht genau festzustellende Anzahl von Kuchenpackungen, Schokoladentafeln und Chipsrollen in seinen nagelneuen Audi rümpelte, war dessen berufliches Schicksal in seiner Hand. Geistesgegenwärtig fotografierte er diese Untat mit seinem Handy, und schob diese dem Betriebsarzt der örtlichen Polizei zu, der zufälligerweise sein bester Freund war. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Schon beim nächsten Fall war der Dicke unglaublich freundlich zu ihm. Offenbar fürchtete dieser, dass Schudelhuber ihn jederzeit aufs Neue beim Betriebsarzt anschwärzen könnte. Der Dicke musste nämlich binnen eines Jahres mindestens 20 Kilo abnehmen, sonst drohte die Versetzung in den Innendienst. Und bei den dort zu erwartenden Bewegungsmangel war das, bei weiterer ungehemmter Kalorienzufuhr, sowas wie ein Todesurteil für Dröhe. "Sie können sich ja zwischenzeitlich einen Schokoriegel am Automaten ziehen Alles klar, Herr Kommisar? Bis gleich." Er schloss die Tür hinter sich. Sie war Ende 20, und so ziemlich das heißeste was Freeway zu bieten hatte. Beim Hereinkommen drückte sie sich ganz nah an ihm vorbei, was den letzten Rest von Winterkälte aus und zwischen seinen Stiefeln vertrieb. Ihr verheultes Gesicht sprach Bände. Allerdings wäre sie nicht die erste Frau die versuchen würde, sich mittels Emotionen aus der Schusslinie zu bringen. "Na, ist ja alles halb so schlimm. Setzen sie sich erstmal. Wie heißen sie eigentlich?" "Rrka Mslmn." "Wenn sie das Taschentuch vom Mund nehmen würden, könnte ich sie besser verstehen." "Erika Müselmann." "Aha, Kollegin Möselmann, äh Müselmann.", Schudelhuber geriet ins Schwitzen. " Was lief denn da nun heute Morgen ab?" "Um halb fünf fing meine Schicht an. Der Zug fuhr pünktlich um 4:57 Uhr ein. Klaus winkte mir beim Einfahren noch zu, ach es ist so schrecklich." Sie ließ ein ausgiebiges Schnäuzen folgen. 24 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Klaus?" "Ja, wir sind...waren befreundet." Erneutes Schnäuzen. Aha, Klausi-Mausi also. "Ah, Klaus ist also das Opfer.". Er wandte sich an den Polizisten. "Ja, Klaus Klötten, 38 Jahre alt, männlich, seit 5 Jahren für ihre Firma tätig.", entgegnete dieser. "Was sie nicht sagen. Männlich. Soso." Schudelhuber seufzte innerlich. Klaus Klötten, was für ein Name. Er wandte sich wieder Erika zu. "Und dann? Sind sie nicht gleich zu ihm nach vorne gegangen, nachdem der Zug einfahren war?" "Ich musste mich noch etwas... zurecht machen. Das dauerte einen Augenblick." Schudelhuber sah sieh mit stechendem Blick an. "Sie haben sich also verspätet und mussten sich noch umziehen, richtig?" "Woher wissen sie das?" Erika blickte ihn erstaunt an. "Na ich nehme mal an, sie waren die letzte Nacht sehr beschäftigt und könnten etwas verschlafen haben?" Erika sagte nichts. "Schon gut, der Chef erfährt nichts von mir. Sie kamen also gerade an, als der Zug einfuhr. Winkten Klausi, äh Klaus zu und zogen sich dann schnell um. Was passierte dann?" "Der Knopf riss ab." "Bitte?" "Der Knopf an meiner Bluse riss ab. Sehen sie, hier." Erika zeigte auf die offene, deutlich Einblick gewährende Stelle. Kein Wunder, da waren Bärenkräfte am Werk, kein zierlicher Blusenknopf konnte dem lange widerstehen. Auch Herr Holzmeister begutachtete ausgiebigst den Schaden. Schudelhuber schob ihn mit einem kurzen Räuspern wieder zur Seite. "Passiert ihnen das öfters?", fragte dieser. "Was hat denn das damit zu tun?" protestierte Erika. "Kommen wir mal zurück zum Wesentlichen. Der Knopf flog also abgesprengt in hohem Bogen davon..." "Er riss ab!" "..riss also ab und dann?" 25 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Naja, ich suchte nach einer Sicherheitsnadel. Fand aber keine. Was aber auch egal war, denn die Winterjacke kam ja noch drüber. Die machte ich zu und dann ging ich raus. Glücklicherweise hatte der Gegenzug Verspätung. Das Signal wurde gerade grün, und ich fertigte den Zug ab, aber die Türen blieben offen. Dann ging ich nach vorne und ..... und... da lag er dann! Dann .... dann rief ich im Stellwerk an, und dann...... ach es ist alles so schrecklich!" Mit Erikas Selbstbeherrschung war es nun völlig vorbei. Aus ihr würde er mit Bestimmtheit nichts mehr heraus bekommen. Was natürlich nicht hieß, dass er sich nicht in drei bis vier Wochen, wenn sich die Aufregung gelegt hatte, mal wegen weiterer "Erkundigungen" bei ihr meldete. Sanft geleitete er sie zum Ausgang. "Was meinen sie Holzmeister, hatte sie ein Motiv?" "Schwer zu sagen. Vielleicht wollte er sich von ihr trennen. Frauen können da sehr sensibel reagieren. Zuhause konnte sie ihn nicht umbringen, das würde zu sehr auffallen. Also macht sie es hier, wo viel mehr Publikumsverkehr herrscht, und der Kreis der Verdächtigen viel größer ist. Es gibt auch keine Zeugen für ihre Aussage. Nur den einen Fahrgast, und der will geschlafen haben. Sie kommt zur Arbeit, ermordet ihn und zieht sich dann um. Fertig." Schudelhuber fand das nicht sehr plausibel, aber Frauen handelten selten logisch, schon garnicht wenn sie von Hassgefühlen überwältigt wurden. "Na schauen wir mal. Holen sie mal den Fahrdienstleiter herein." Völlig verstört und verängstigt guckend trat der Kollege ein und nahm Platz. "Nun erzählen sie mal Herr Kollege. Wie war noch ihr Name?" "Briesenheim. Ich bin schon seit 20 Jahren bei Freeway, aber sowas ist mir noch nie passiert." "Komisch," entgegnete Schudelhuber, "mir passiert das laufend. Aber das nur am Rande. Wann fuhr denn der Zug ein?" "Pünktlich, wie immer. Kollege Klötten, der Lokführer, ist.... war da immer sehr penibel. Er traf um 4:57 Uhr hier auf Gleis 2 ein und hatte fünf Minuten Aufenthalt. Danach sollte es dann weiter nach Betzdorf gehen. Der Gegenzug hatte allerdings 3 Minuten Verspätung, deswegen musste ich ihn etwas länger stehen lassen. Als ich dann die Ausfahrt zog wunderte ich mich, dass er nicht abfuhr. Ich wollte gerade die Fahraufsicht anrufen, da meldete sich Erika schon und stammelte am Telefon immerzu von der Polizei. Die Ärmste war völlig außer sich. Ich wählte dann den Notruf, und den Rest wissen sie ja." Nein, wusste er nicht. Aber egal. "Und weswegen verdächtigt man sie nun?" 26 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Briesenheim sagte nichts. Holzmeister sprang für ihn ein. "Wir haben im Portemonnaie des Opfers einen Schuldschein von 5000 € gefunden. Mit der Unterschrift von Herrn Briesenheim." "Stimmt das? Sie schuldeten Kollege Klötten 5000 €?" Briesenheim wand sich auf dem Stuhl. "Ja, naja, mein Wagen war völlig im Eimer. Ich brauchte dringend einen Neuen, war aber völlig klamm. Klötten war so nett mir auszuhelfen. Die Bank wollte mir keinen Kredit geben." "Das sie damit ein gutes Motiv hatten Kollege Klötten umzubringen, ist ihnen bekannt? Und Gelegenheit hatten sie auch. Das Stellwerk ist auf der bahnsteigabgewandten Seite des Zuges. Sie hätten im Dunkeln einfach hinunterschleichen und anklopfen können. Er öffnet die Tür, und schwupps ist es passiert. Bevor irgendjemand etwas mitkriegt, wären sie schon wieder im Stellwerk gewesen." "Aber hören sie mal, für fünftausend Euro bringt man doch keinen Menschen um!", protestierte Briesenheim. "Wenn sie wüssten. Manche tun es für fünf Euro, oder für noch weniger." Und den Dicken würde ich sogar für umsonst von der Kante springen lassen, dachte er bei sich. "Ist ihnen sonst irgendetwas aufgefallen?" "Nein, nichts. Leider." "Wie lange muss man eigentlich jemanden kennen, damit er einem fünftausend Euro leiht?" Schudelhuber dachte eigentlich mehr laut als das er die Frage ernsthaft stellte, denn auch er war immer auf der Suche nach neuen Finanzquellen. Auch sein Lohn war halt nicht der Beste. Er nannte es das "Freeway-Syndrom". Briesenheim schien die Frage allerdings auf sich zu fixieren. "Kollege Klötten ist.... war sehr beliebt auf unserer Dienststelle. Er half immer gerne, tauschte Dienste oder übernahm zusätzliche. Das machte ihn zu eine Art besonderen... Ansprechpartner." "Sahen das die Damen auch so?" Briesenheim seufzte. "Ja, die ganz besonders. Es war schon faszinierend, er brauchte nur irgendwo auftauchen, schon scharrten sich die Frauen um ihn." Schudelhuber bedankte sich bei ihm und schickte ihn nach draußen. "5000 Euro, das ist schon ein gutes Motiv." sagte Holzmeister. "Vielleicht wollte Klötten das Geld vorzeitig zurück, oder Briesenheim konnte seine Raten nicht zahlen." "Mag sein, aber das wäre dann schon sehr dumm von ihm, den Schuldschein nicht an sich zu nehmen oder zu vernichten. Meinen sie nicht auch? Und er hätte ganz bestimmt nach gesucht." 27 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Vielleicht war er zu aufgeregt, oder wollte den Verdacht von sich lenken. Gerade weil wir nicht glauben würden, jemand könnte so doof sein und das Corpus delicti bei der Leiche lassen." "Hmmm." Schudelhuber grübelte. "Wie wurde Klötten aufgefunden, erstochen im Führerstand?" "Ja genau, das Messer steckte noch bis zum Schaft im Rücken. Es war eine 20cm lange Klinge schätze ich. Fingerabdrücke werden wir wahrscheinlich keine drauf finden. Sonst war nichts, die Brieftasche und die Schlüssel waren noch da. Raub kommt also als Motiv auch nicht in Frage." "Ich merk schon. Und der Zug ist ein Schienenbus, nehm ich an. So ein Ferkeltaxi? Ohne Anhänger, also nur der Triebwagen?" "Ja genau. Wenn das ein VT95 ist. So bezeichnete ihn der Fahrdienstleiter." "Na dann wollen wir uns mal den letzten Kandidaten zu Gemüte führen. Obwohl, eigentlich hab ich die Lösung schon. Reine Formsache also." "Wirklich?" Holzmeister traten die Augen schier aus den Schädel. "Wer war es denn?" "Abwarten, herein mit dem Herrn Fahrgast." Der Fahrgast erwies sich als ziemlich lebhafter, gut durchtrainierter Italiener. Er sah typisch italienisch aus, schwarze Haare, Oberlippenbart, und sprach vermutlich mit einem typisch italienischen Dialekt. Schudelhuber bekam spontan Appetit auf eine Pizza bei seinem Lieblingsitaliener. "Also, sie sind Herr...Signore" "Wie? Ah, ich binnä Singnore Rossi. Alberto Rossi." Sofort fiel ihm das Lied "Herr Rossi sucht das Glück" ein. Das Lied war schon über zwanzig Jahre alt, aber sein Glück sucht Herr Rossi wahrscheinlich heute noch. Genau wie er selbst. "Ah, Rossi. Sie waren Fahrgast in dem Zug heute morgen?" "Äh ja, si si, Fahrgast. Isch arbeiten für meine Vetter in Wehbach, In Blumänladen. Isch fahren jede Morgän mit sälben Zug. Immer halb fünf." Ein Italiener in einem Blumenladen. Na immerhin arbeitete er nicht in einer Pizzeria. Wo kamen nur all die Klischees her die man sich immer so zulegte. "Schon fünfä Jahre lang. Vorher habe isch in einer Pizzeria gearbeitet." Aha. "Was haben sie denn heute morgän gesehän, äh heute morgen gesehen." "Ich nix gesehän. Ich schlafä immer im Zug. Auch heute. Ich bin erweckt und auferstanden, als die blonde Signorina da draußen geschrien hat." "Sie meinen aufgeweckt und aufgestanden.", mischte sich Holzmeister ein. 28 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Ja, si si, aufgestanden. Hübsche Signorina. Sehr blond." Pfoten weg, dachte Schudelhuber. "Waren sie alleine im Wagen? Gab es noch andere Fahrgäste?" "Äh nein, isch war alleinä. Isch hab geschlafän." "Sind sie verheiratet Herr Rossi?" "Ver-ei? Oh ja, verheiratet. Sehr verheiratet. Sehr glücklich, ich habä zwei Bambini." Rossi holte ein Taschentuch heraus und tupfte sich die Augen ab. "Äh das Licht, sehr blendich hier. Scusi. Sehr liebe Bambini. Mädchen und Jungä. Vier und sächsä Jahre alt." "Vierundsechzig?", fragte Holzmeister. "Vier und sechs!", entgegnete Schudelhuber und strafte ihn mit einem scharfen Blick. Rossi, Rossi, irgendetwas klingelte bei diesem Namen in seinem Kopf. "Was macht denn ihre Frau beruflich?" "Pizzakurier", warf Holzmeister ein und lachte dabei dümmlich. Schudelhuber musste innerlich seufzen. "Äh, nix Pizza, Gelato, Eiscafé, sie arbeiten im Eiscafé Venezia. Gute Arbeitszeit, gut für Bambini. Davor sie war Putzfrau bei... äh..." "Ja?" "Bei Friwäi, aber Arbeitszeit war zu lang. Nicht gut für Bambini." Und Geld war zu wenig, auch nicht gut für Bambini. Und Kollegen zu nett, nicht gut für notorisch eifersüchtige Italiener, dachte sich Schudelhuber. "Danke Herr Rossi. Sie können gehen. Wir kommen gleich." "Natürlisch. Arrivederci." Herr Rossi stand auf und verließ das Zimmer. "Na dann wollen wir mal. Herr Kommissar Dröge wird bestimmt schon ungeduldig." "Dröhe.", korrigierte ihn Holzmeister. "Und sie wissen schon, wer der Täter ist?" "Der Fall ist sonnenklar. So klar, wie er an einem stockdunklen Sonntagmorgen um sechs im Winter nur sein kann!" Schudelhuber musste über seinen eigenen Witz lachen. 29 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------"Was glauben sie denn Holzmeister?" "Die Erika, die Erika wars. Ganz klar. Wenn Klötten wirklich so beliebt war, dann wird er sie nach Strich und Faden betrogen haben. Da ist sie ausgerastet. So wird's gewesen sein." "Na, dann werde ich mal ihren Chef von meinem Geistesblitz unterrichten. Und zu ihrer eigenen Sicherheit sollten sie dann nicht neben ihm stehen. Sie wissen schon, wie ich das meine." Mit zufriedenem Lächeln ging Schudelhuber zurück in den Schalterraum. Alle Augen hefteten sich auf ihn. "Und, Schnuddelstubber. Auch nicht klüger als vorher, was? Hätte mich auch gewundert. So, dann mal alle in einsammeln und zum Verhör mitnehmen. Zur Abwechslung können wir dann mal wieder die Profis ranlassen. Hähä." Schudelhuber zündete sich noch eine Gauloise an, was den Sauerstoffgehalt im Raum endgültig gegen null tendieren ließ. "Hmm, nicht so hastig mein lieber Dröge. Eine Person können sie mitnehmen, die anderen beiden bleiben hier." "Wie, was?" Dröhe begann zu schwitzen, was seinen ohnehin schon schwarzrandigen, viel zu kleinen Hemdkragen noch dunkler färbte. "Wollen sie mir weismachen sie wüssten wer es war?" Schudelhuber genoss diesen Augenblick. Die Angst des Verdächtigen, die Hoffnung der Unschuldigen, der Zorn des Dicken und die Überraschung von Holzmeister. All das lag in der Luft, und er zog diesen Duft zusammen mit dem würzigen Aroma seiner filterlosen Gauloise ein, hielt zehn Sekunden die Luft an, und ließ das Ganze dann langsam entweichen. Dann verkündete er die Auflösung des Falls... Wenn Ihr den Lösung wisst, dann einfach bis zum 20.03.2011 eine IM mit der Lösung an den Kollegen Humber schicken. Zu gewinnen gibt es 400 v€. Viel Glück! 30 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- sichel in Köpenick Anlässlich des Erscheinens von PT37 habe ich mich endlich mal aufgerafft, den Reisebericht zu den Ufern von Spree und Dahme fertig zu stellen. Die Bilder sind jeweils im September 2009 und 2010 entstanden. Die 2010er sind schon in meinem Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals“ erschienen, aber den hat vielleicht nicht jeder gelesen. Den Anfang macht die Suche nach Spuren der „Bullenbahn“. Sie wurde 1890 als Anschlussbahn für das Industriegebiet Oberschöneweide an die Eisenbahn eingerichtet. Ursprünglich wurde sie mit Pferde- und Ochsengespannen (daher eventuell der Spitzname) betrieben und führte zum Güterbahnhof Niederschöneweide-Johannisthal. 1899 baute man den Anschluß zum Güterbahnhof Rummelsburg über die Edisonstraße. Im Jahr 1901 erfolgte die Elektrifizierung. 1957 wurde die Strecke von der BVG übernommen, 1969 von der VEB Autotrans Berlin. Zu ihren besten Zeiten hatte die Bullenbahn eine Länge von 13 Kilometern und es wurden 30 Werksanschlüsse bedient. Nach der Wende ging die Strecke an den VEB Binnenhafen über, später an die BEHALA. Ab 1995 wurde der elektrische Betreib eingestellt, 1996 war endgültig Schluß. Nach 1995 erfolgte der Betrieb mit Zweiwegefahrzeugen. Die Anliegerbetriebe setzten aber schon in den 60er-Jahren V10-Dieselloks ein. Quelle: Wikipedia Na, dann schauen wir mal, was von diesem „Verkehrs- und Industriedenkmal“ noch übrig ist. Dies ist die Zufahrt zum Güterbahnhof Rummelsburg. 31 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Im TS sieht das so aus. Der Blick in die andere Richtung. Hier liegen sogar noch Schienen, auch die Betonmasten des Fahrdrahtes stehen heute noch. 32 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Kreuzung Blockdammweg, mit einem Abzweig nach ??? 33 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Blick zurück Links einer der vielen Werksanschlüsse. 34 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Vom Industriegebiet Blockdammweg ist nicht mehr viel übrig geblieben, außer den Gleisresten. Die finden sich auch noch an der Kreuzung Hegemeisterweg 35 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Die Zufahrt zum Umspannwerk an der Rummelsburger Landstraße 36 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Die Natur ist im Begriff, sich ihr Terrain zurück zu erobern. 37 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Nun aber mal zurück zur Strecke und auf nach Oberschöneweide, der Berliner sagt auch „Oberschweineöde“ Die Einfahrt TRO, „Transformatorenwerk Oberspree“. Man beachte die Drehscheibe! 38 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Da, wo jetzt der Radweg verläuft, lagen früher die Gleise der Bullenbahn. TRO ging 1921 als ein Betrieb der AEG aus den Deutschen Niles-Werken hervor. 1996 war Schluss. Heute entsteht hier das "Kultur- und Technologiezentrum Rathenau". KWO Hofgleis 39 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- KWO Haupteingang Das komplette Areal an der Wilhelminenhofstraße wurde ab 1897 von der AEG erschlossen. Oberschöneweide entwickelte sich zu „Elektropolis“, dem Hauptstandort der von Emil Rathenau gegründeten „Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft“. Heute hat hier die „Hochschule für Technik und Wirtschaft“ ihren Sitz. Das passt ja zur Geschichte des Standortes. 40 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Die Szenerie erinnert schon an einen Campus. 41 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Auch für Industriedenkmale blieb Platz. Blick auf die Spree, im Hintergrund das Gelände des KWO-Hafens. Heute sieht es im Hafengelände so aus: 42 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------- Die Rangier- und Abstellgruppe am Ende der Wilhelminenhofstraße. links und unten: Die Einfahrt zu BAE (BerlinerAkkumulatoren- und Elementefabrik). Gegründet 1899 von der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel), 1905 von der AFAübernommen (einer Tochtergesellschaft von Hagen-Batterie). 1950 bis 1990 VEB BAE. Heute ist die Firma in holländischem Besitz und es werden unter dem alten Namen immer noch, oder wieder, Akkumulatoren hergestellt. Besonders aber Solarenergiesysteme, Kleinkraftwerke und Notstromanlagen. 43 ------------------------------------ Betriebsjournal ---------------------------Fortsetzung im Heft 02/2011... Vorschau auf Heft 02/2011: - Neues von der „großen“ Bahn Eisenbahntermine April – Mai 2011 Wer war´s?? Auflösung des Krimis Mit Sichel in Köpenick Und vieles vieles mehr... Heft 02/2011 erscheint Ende März/Anfang April 2011 44