Cubase Praxis Auszug - Audio
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Cubase Praxis Auszug - Audio
CUBASE PRAXIS Das Fachskript zum Seminar INKL. TIPPS & TRICK S ZU D NEUE N FEA EN TURE VON C S UBAS E7 Cubase Praxis Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................... 4 1.1 Die Cubase-Story in Kürze .................. 4 1.2 Was kann Cubase eigentlich? .............. 4 5. Spezialwissen Cubase ................................... 58 5.1 Hitpoints........................................... 58 5.2 Tempoerkennung und Anpassung ..... 60 5.3 Crossfades ........................................ 60 5.4 MIDI-Effekte ..................................... 61 5.5 HMT ................................................. 64 5.6 Automation....................................... 64 5.7 QuickControls .................................. 66 5.8 Das Time-Warp-Tool ........................ 67 5.9 Das Audio-Warp-Tool ...................... 68 5.10 Spur-Presets .................................... 70 5.11 VST Connect SE .............................. 72 2. Hard- und Software ........................................... 5 2.1 Die optimale Rechner-Hardware ......... 5 2.2 Betriebssystem-Einstellungen ............... 6 2.3 Die Installation von Cubase ................ 8 2.4 Einrichten der Audio-/MIDI-Hardware 9 2.5 Das Audio-Interface ............................ 9 2.6 Das MIDI-Interface ............................ 10 2.7 ASIO und die Latenz ......................... 11 2.8 Der ASIO Guard ............................... 12 2.9 VST-Verbindungen ............................ 13 6. Allgemeines Tipps und Tricks bei der Arbeit mit Cubase .......................................................... 74 6.1 Nützliche Tastaturkommandos ......... 74 6.2 Das Fadenkreuz ................................ 74 6.3 Arbeitsbereiche................................. 74 6.4 Cubase-Defaultdateien ..................... 75 6.5 Einzelausgänge aktivieren ................. 75 6.6 Arbeiten mit MIDI-Files .................... 76 6.7 Tempo- und Taktspur nutzen ............ 76 6.8 Der „Cher/T-Pain-Effekt“ ................... 76 6.9 MEM / ZAP ....................................... 77 6.10 Globaler Effekt-Bypass .................... 77 3. Cubase im Schnellüberblick .......................... 17 3.1 Projekte/ Ordnerstrukturen ................ 17 3.2 Der Mixer im Überblick .................... 18 3.3 Projektfenster .................................... 21 3.4 Einsatz von VST-Instrumenten ........... 22 3.5 Die Cubase-Editoren ......................... 24 3.6 Audio-Warp/ Musikmodus ................ 29 3.7 VariAudio ......................................... 30 3.8 Die MediaBay ................................... 32 4. Praktisches Arbeiten mit Cubase .................. 38 4.1 Aufnahme & Editierung von Audio .... 38 4.2 Aufnahme & Editierung von MIDI ..... 44 4.3 MIDI-Eingangsumwandler ................. 46 4.4 VST Expression .................................. 48 4.5 Note Expression ................................ 50 4.6 Die Akkord-Spur ............................... 52 4.7 Die Arranger-Spur ............................. 55 4.8 Audio-Export ..................................... 56 7. Tipps & Tricks zu den integrierten virtuellen Instrumenten ....................................................... 79 7.1 LoopMash......................................... 79 7.2 GrooveAgent One ............................ 82 7.3 Beat Designer ................................... 84 7.4 HalionSonic SE ................................. 85 7.5 Retrologue ........................................ 86 7.6 Padshop............................................ 88 8. Links, Literatur, Impressum ........................... 91 audio-workshop 3 Fachskript Cubase Praxis 2) Wenn Sie eine Audioaufnahme (z.B. Stimme, Soloinstrument) machen und der Musiker/ Sänger sein Monitorsignal direkt über den Rechner hören möchte, wird eine Verzögerung dieses Signals schon ab ca. 6 ms als störend wahrgenommen. Bei der reinen Wiedergabe von Audiospuren oder MIDI-Daten, die VST-Instrumente steuern, ist die Latenz unerheblich, da hier Cubase eine automatische Latenzkompensation durchführt, so dass alle Instrumente oder Audiospuren samplegenau erklingen. w Ein Praxistipp: Beim Aufnehmen von virtuellen Instrumenten oder Audiosignalen die Latenz auf einen kleinen Wert (6 ms sind oft ausreichend) setzen, bei der reinen Wiedergabe dann 12 ms Latenz wählen. Dies entlastet die Rechner-CPU um einiges: Geräte -> Geräte konfigurieren -> VST-Audiosystem -> dort über die Einstellungen-Taste das Kontrollfeld der installierten Audiohardware öffnen und die Latenz ändern. w Achtung! Viele Audio-Interfaces installieren ein kleines Kontrollfeld, in dem die entsprechenden Latenzeinstellungen vorgenommen werden müssen. Diese werden oftmals auch in Samples angegeben. 512 Samples entsprechen bei 44.1 kHz ca. 12 ms. w Um die Audiolatenz beim Einsingen oder Einspielen von Audiosignalen zu umgehen, empfiehlt es sich, das Signal bereits über ein zwischengeschaltetes Mischpult oder über die ASIO-Direct-Monitoring-Funktion am Audiointerface selbst abzuhören. Auf diese Weise hat die Latenz keinen Einfluss auf das Abhörverhalten. w Werden während der Arbeit mit Cubase via MIDI VST-Instrumente angesteuert, können diese verzögert wiedergegeben werden, wenn bestimmte PlugIns geladen sind. Hier einfach den „Verzögerungsausgleich einschränken“-Taster drücken, um diese Problematik zu umgehen. Ab Cubase 7 finden Sie diesen Taster in jeder MIDI- und Instrumentenspur separat. 2.8. Der ASIO Guard (ab Cubase 7) Der ASIO Guard ist eine neue leistungsfähige Funktion zur Verbesserung der SystemPerfomance. Einmal aktiviert, wird automatisch so viel Prozessorleistung wie möglich aus dem Echtzeit-Datenpfad von Cubase in den ASIO-Guard-Processing-Pfad geleitet. Das ermöglicht ein performanteres Arbeiten, selbst bei umfangreicheren Projekten. Im ASIO-Guard-Pfad werden alle Prozesse im Vorfeld berechnet, sofern diese keine Echtzeit-Kalkulation benötigen. Gleichzeitig lassen sich problematische Plug-ins wie Streaming-Sampler aus dem ASIO-Guard-Pfad entfernen. w ASIO Guard ist automatisch unter dem Menü Geräte -> Geräte konfigurieren -> VST-Audiosystem aktiviert. Das neue Performance-Meter (im Menü Geräte) zeigt sowohl die durchschnittliche CPU-Belastung beim Processing als auch die Realtime-Peaks für Echtzeitanwendungen. Nach ersten Tests auf einem iMac i7 mit 2.8 GHz verringert ASIO-Guard die CPU-Last bei einem 50-Spur-Projekt um etwa 5 %. Spitzenbelastungen, die oft zu Drop Outs führten, werden sogar um bis zu 15% vermindert. Fachskript 12 audio-workshop Cubase Praxis 3.7.2 Stimmendopplung mit VariAudio Im folgenden Beispiel wird VariAudio zur Doppelung einer Stimme eingesetzt: § Duplizieren Sie die gewünschte Audio-Spur mit der Gesangsaufnahme, indem Sie mit Rechtsklick auf diese Spur die Funktion Spur duplizieren auslösen. § Doppelklicken Sie auf das Audio-Event der duplizierten Spur, um den SampleEditor zu öffnen. § Aktivieren Sie VariAudio wie oben beschrieben. Beim ersten Bearbeiten wird Cubase Sie darauf hinweisen, dass Sie Änderungen an einer bereits benutzen Datei machen. Wichtig: Wählen Sie hierbei Neue Version. § Nutzen Sie die AudioWarp-Funktion, um einzelne Silben oder Wörter im Timing leicht zu verschieben. § Nutzen Sie die Pitch-Funktion, um einzelne Silben oder Wörter um wenige Cents in ihrer Tonhöhe zu ändern. Hören Sie sich immer das Ergebnis im Kontext an. § Achten Sie darauf, dass die Edit Solo-Funktion nicht aktiviert ist, um den Rest des Playbacks und vor allem die Original-Gesangsspur mithören zu können. § Wenn Sie bei der Bearbeitung einzelne Phrasen um mehrere Halbtöne verschieben, können Sie auf diese Weise eine echte zweite Stimme erzeugen, mit etwas Aufwand auch mehrere Chorstimmen. Cubase 7 bietet hierfür sogar weitere Funktionen an. 3.7.3 Harmoniestimmen mit VariAudio (ab Cubase 7) Es ist möglich, basierend auf der Originalaufnahme bis zu vier Harmoniestimmen (Sopran, Alt, Tenor und Bass) per Knopfdruck automatisch zu erzeugen. § Wählen Sie hierfür einfach das gewünschte Audio-Event an und dann die Funktion Harmoniestimmen erzeugen im Menü Audio. § Sie können im Einstellfenster bis zu vier Stimmen einstellen und das Vibrato dabei um den gewünschten Prozentbetrag abschwächen. § Nach Bestätigung werden die Harmoniestimmen in Terzen gestimmt und automatisch als neue Audiospuren angelegt. Ist im Songprojekt eine Akkordspur angelegt (siehe Kapitel „Die Akkord-Spur), richtet sich die Harmonisierung nach dieser und erreicht dabei überzeugende Ergebnisse, insbesondere wenn Sie eine Stimme um zusätzliche „Klangfarben“ ergänzen möchten. 3.8. Die MediaBay Die MediaBay ist nicht nur eine Erweiterung des Pools zur Ansicht von Audio- und Videodaten innerhalb des aktiven Projekts, sie bietet eine umfangreiche Organisationsstruktur und Datenverwaltung für alle Audio-, MIDI- und Presetdaten auf allen Festplatten des Rechners. Grundsätzlich leistet die MediaBay folgendes: § Suchen und Anwenden von Mediadaten aller Art (u.a. Audio, MIDI, VST-Presets, Videodateien) inklusive Filter § Kategorisieren von Mediadaten mittels frei definierbarer Attribute Fachskript 32 audio-workshop Cubase Praxis 4.1.3 Das Comping-Werkzeug (ab Cubase 6.5) Comping ist ein Kunstwort aus COMPositing und EditING. Grundsätzlich wird dabei eine Aufnahme, bestehend aus mehreren identischen Takes, neu angeordnet. Sie können mit dem Comping-Werzeug verschiedene Editierung direkt erledigen, um aus vorhandenen Takes einen neuen, optimierten Take zusammenzubauen. 1) Aktivieren Sie zunächst das Comping-Werkzeug durch Klick auf das entsprechende Symbol in der Werkzeugleiste oder Rechtsklick und direkte Auswahl des CompingWerkzeugs. 2) Klicken Sie mit dem Comping-Werkzeug auf einen der aufgenommenen Takes, um diesen zu aktivieren und damit hören zu können. 3) Halten Sie die ALT-Taste gedrückt und klicken Sie mit dem Comping-Werkzeug auf eine gewünschte Stelle eines Takes, um diesen direkt zu schneiden. Es werden dabei alle Takes an dieser Stelle zerschnitten. 4) Klicken und ziehen Sie das Comping-Werkzeug über einen Abschnitt eines Takes, um diesen direkt an beiden Stellen der Auswahl zu schneiden. Es werden dabei alle Takes an dieser Stelle zerschnitten. 5) Klicken Sie mit gedrückt gehaltener STRG (PC) bzw. CMD (Mac)-Taste an die gewünschte Stelle eines Takes, um diesen ab dort abzuspielen. Fachskript 40 audio-workshop Cubase Praxis § Dazu einfach das Rautensymbol entweder oberhalb des Insert-Racks oder oberhalb des EQ-Fensters anklicken und die Funktion „Aus Spur-Preset“ auswählen. § Im sich öffnenden Auswahl-Fenster dann das gewünschte Spur-Preset anklicken. 5.11. VST Connect SE (ab Cubase 7) VST Connect SE bietet die kostenlose Möglichkeit, über das Internet mit Interpreten und Instrumentalisten zusammenzuarbeiten. Dabei werden die erzeugten Audio-Signale online transportiert und im eigenen Cubase samplegenau aufgenommen. w Beachten Sie: Eine reibungslose Verbindung kann nur zustande kommen, wenn bei Ihrem Internet-Router die Ports 51111 bis 51113 freigegeben sind. Einige Firewalls blockieren diese. Lesen Sie bei Bedarf in der Anleitung Ihres Routers nach, wie die Ports freigegeben werden. w Ihre Internetverbindung sollte eine ausreichend hohe Geschwindigkeit bieten, empfohlen wird ein Upload von 256 kBit/s (ab DSL 6000 oder schneller). w Beide „Parteien“ sollten ein Audio-Interface mit Mikrofon bereithalten sowie eine aktive Web-Kamera. VST Connect SE Plug-In in Cubase 7 Nachfolgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einrichten einer Verbindung: § Ihr musikalisches „Gegenüber“ muss sich zunächst die kostenlose VST Connect SE Performer-Software von der Steinberg Webseite laden und installieren. Die zusätzliche die Installation einer Cubase Version ist dabei nicht notwendig! § Verwenden Sie ein Cubase-Projekt mit einem Playback, welches Sie dem Musiker zuspielen möchten. Fachskript 72 audio-workshop Cubase Praxis § Wählen Sie zunächst bei Optimize aus, ob es sich um einen Sänger (Male) oder eine Sängerin (Female) handelt. § Wählen Sie als Scale Soruce „Internal“ und „Chromatic“. § Setzen Sie die beiden Werte „Speed“ und „Tolerance“ auf Maximum. § Experimentieren Sie bei Bedarf mit diesen beiden Einstellungen. Pitch Correct in Cubase 5 6.9. MEM / ZAP (ab Cubase 7) Mem / Zap ist eine automatische Zoomfunktion, die es ermöglicht, zwischen zwei Fenstereinstellungen schnell hin- und her zuschalten. Das erhöht den Workflow und ermöglicht eine effizientere Bearbeitung der eigenen Musikproduktion. Gehen sie wie folgt vor: § Öffnen Sie das Tastaturbefehle-Fenster im Menü Datei und lokalisieren dort im Zoom-Ordner die beiden Kommandos Zoom MEM und Zoom ZAP. § Richten Sie Tastaturkommandos für beide Funktionen ein, z.B. ALT + M und ALT + Z. § Drücken Sie bei der Arbeit im Projektfenster ALT + M, um den aktuellen Zoomzustand zu speichern. § Zoomen Sie dann auf ein Event, um dieses zu editieren. Drücken Sie anschließend ALT + Z, um den vorherigen Zoomzustand wieder aufzurufen. § Drücken Sie erneut ALT + Z, um den Event-Editierungs-Zoom wieder aufzurufen. Sie können so beliebig oft zwischen zwei Zoom-Zuständen umschalten. 6.10. Globaler Effekt-Bypass Sie befinden sich mitten im Mixdown und möchten alle Spuren auf einen Schlag ohne Effekte und ohne Equalizer hören? Bisher haben Sie sicherlich die entsprechenden Bypass-Schalter nacheinander gedrückt und sich spätestens ab dem 20. Kanal gefragt, warum es keine globale Effekt-Bypass-Funktion gibt. Die gibt es, dazu müssen Sie mit dem projektbezogenen Logical-Editor arbeiten. Gehen sie wie folgt vor: § Öffnen Sie den Projektbezogenen Logical-Editor im Menü „Bearbeiten“. audio-workshop 77 Fachskript Cubase Praxis § Die beiden LFOs c des Retrologue lassen sich für periodische Modulationen zahlreicher Parameter nutzen. Selbstverständlich können sie zum Tempo von Cubase gesynct werden. § In der Topleiste d lassen sich neben der Stimmenanzahl (POLY, MONO) auch Portamento, die Voice Trigger Modi sowie die globale Tonhöhe einstellen. Der Random Pitch-Regler verstimmt jede gespielte Stimme um einen zufälligen Wert. § Der Filterbereich e bietet die üblichen Möglichkeiten eines resonanzfähigen Multimodefilters mit 12 wählbaren Filtertypen und einer direkt programmierbaren Filterhüllkurve. § Im Amplifierbereich f steht eine Amp-Hüllkurve für den Lautstärkeverlauf des Klangs zur Verfügung. § Die Effekteinheit g bietet Chorus, Flanger und Delay und ist selbstverständlich nach Wunsch zum Songtempo synchronisierbar. § Eine Modulationsmatrix h mit 10 Slots ermöglicht umfangreiche Echtzeitänderungen fast aller Soundparameter. Retrologue in Cubase 6.5 Die Besonderheit der Oszillatoren des Retrologue liegt in den zusätzlichen Optionen der Klangerzeugung. w Schalten Sie Oszillator 2 ab, wenn er nicht eingesetzt wird, das spart Rechenleistung. audio-workshop 87 Fachskript