Weiterbildung Praxisanleitung in der Altenpflege
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Weiterbildung Praxisanleitung in der Altenpflege
Ev. Johanneswerk Beratung und Fortbildung Weiterbildung Praxisanleitung in der Altenpflege (orientiert sich am Standard zur „Berufspädagogischen Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Altenpflege in NRW“ von September 2006) Beginn Kurs G: 20. Januar 2014 Johannesstift, Bielefeld Ende: Februar 2015 Einladung Liebe Interessenten am Lehrgang „Praxisanleitung“, Sie möchten Praxisanleiterin oder Praxisanleiter werden und durch den Besuch dieser Weiterbildung das, was Sie bereits tun qualifizieren und zertifizieren. Sie sind herzlich willkommen! Menschen in der Altenpflege auszubilden bedeutet, Lernende im Arbeitsalltag das erproben zu lassen, was ihre spätere Tätigkeit als professionelle Altenpflegerinnen oder Altenpfleger umfasst. Wenn Praxisanleitende Lernen ermöglichen und unterstützen, lernen auch sie ständig dazu. Anleiten bedeutet, neben der zusätzlichen Verantwortung, die man für Personen und ihre professionelle Entwicklung hat, den Arbeitsalltag aus anderen Perspektiven zu sehen und vielleicht auch Neues zu entdecken. Seit 2003 beansprucht die praktische Ausbildung in der Altenpflege über die Hälfte der Gesamtausbildungszeit. Lernende sind „Kolleginnen“ und „Kollegen“ über drei Ausbildungsjahre und die Praxiseinrichtungen feste Kooperationspartner der Altenpflegeschulen. Als Pflegende sind Sie Mitglied eines Pflegeteams. Als Praxisanleitende sind Sie mit pädagogischen Aufgaben betraut. Das kann Sie – gerade bei personellen Engpässen – in Rollenkonflikte bringen. In der Weiterbildung werden Sie in die vielfältige und verantwortungsvolle Aufgabe der Praxisanleitung eingeführt, um sich in der pädagogischen Rolle (neu) zu positionieren. Die Weiterbildung umfasst 208 Stunden, die sich auf 26 Kurstage verteilen und beinhaltet die folgenden Themenfelder: Themenfeld 1: Themenfeld 2: Themenfeld 3: Themenfeld 4: Themenfeld 5: Themenfeld 6: Themenfeld 7: Themenfeld 8: Themenfeld 9: Die Inhalte und den Aufbau der Weiterbildung kritisch prüfen, den Rahmenbedingungen zustimmen und die Anforderungen der Weiterbildung erfüllen Lernprozesse reflektieren und daraus Erkenntnisse für das Lernen und Lehren gewinnen Pädagogische Beziehung wertschätzend gestalten und Gespräche mit Lernenden professionell führen In der Rolle der Praxisanleitenden pädagogisch professionell handeln Praktische Ausbildung im rechtlichen Rahmen kooperativ gestalten Praxislernen planen, steuern und mit Theorielernen verbinden Lernen in der Pflegepraxis ermöglichen und mit ausgewählten Instrumenten und Methoden gezielt unterstützen Pflegerisches Handeln Lernender beurteilen und bewerten Lernenden die Besonderheiten eines diakonischen Unternehmens vermitteln Im Folgenden geben wir ausführlichere Informationen über den Lehrgang. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Frau Birgit König 0521/801-2541 Frau Barbara Hobbeling 0521/801-2540 Beratung und Fortbildung Ev. Johanneswerk Bielefeld Mit freundlichen Grüßen Beratung und Fortbildung 2 Informationen 1. Zielgruppe und Voraussetzungen Die Weiterbildung wendet sich an staatlich anerkannte: Altenpflegerinnen und -pfleger, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger sowie an Personen mit anderen staatlich anerkannten sozial-pflegerischen Fachberufen, die in der praktischen Altenpflegeausbildung tätig sind. Die Teilnehmenden sollten zwei Jahre Berufspraxis und Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden oder Praktikantinnen und Praktikanten gesammelt haben. Um die eigene „Werkstatt“ und damit Erfahrungsräume eröffnen zu können, ist es notwendig, dass die Teilnehmenden während des Lehrgangs eine/einen Lernenden vom eigenen Wohnbereich oder aus der Einrichtung anleiten können. 2. Anerkennung / Ziele des Lehrgangs Der Lehrgang orientiert sich am Standard zur „Berufspädagogischen Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Altenpflege in NRW“ von September 20061. Die folgenden grundlegenden fachlich-methodischen, sozial-kommunikativen und personalen Kompetenzen werden in der Weiterbildung angestrebt. Zum Beispiel: Die Teilnehmenden entwickeln ein berufliches Selbstverständnis als Praxispädagoginnen und -pädagogen. Sie gestalten ihre Rolle als Vermittler/in zwischen Lernenden, Bewohner/innen bzw. Klient/innen und dem Team angemessen. Die Teilnehmenden reflektieren, planen und steuern den praktischen Ausbildungsund Anleitungsprozess. Sie begleiten Auszubildende gezielt beim Lernen und können Lernende didaktisch-methodisch individuell anleiten. Die Teilnehmenden reflektieren die rechtlichen und formalen Strukturen der Altenpflegeausbildung kritisch. Sie kennen die an der Ausbildung beteiligten verantwortlichen Partner und gestalten ihre Tätigkeit im Gefüge der praktischen Altenpflegeausbildung professionell. Die Teilnehmenden beobachten, beurteilen und bewerten den Entwicklungs- und Kompetenzstand von Auszubildenden. Sie können Lernenden ihre Beobachtungen und Beurteilungen angemessen mitteilen und mit ihnen zusammen den Prozess und das Ergebnis des Lernens reflektieren und auswerten. 3. Lehrgangsort / Arbeitszeiten Der Lehrgang für Praxisanleitung findet in Bielefeld statt. Ein Abschnitt beginnt in der Regel am Montag und endet am Mittwoch (bzw. Dienstag). Die Arbeitszeiten eines Seminartages sind mit einigen Ausnahmen von 09.00 bis ca. 17.00 Uhr. 1 http://www.mags.nrw.de/08_PDF/003/altenpflegeausbildung-standard-praxisanleitung1.pdf (Stand 17.08.2012) 3 4. Arbeitsformen Die Lehrgangsarbeit findet in einer Gruppe von ca. 16 Teilnehmenden nach Methoden der Erwachsenenbildung statt. Viele Themen werden in Kleingruppen und im gemeinsamen Gespräch erarbeitet. Szenische Übungen und Rollenspiele helfen den Teilnehmenden, sich möglichst praxisnah auf ihr Aufgabengebiet vorzubereiten. Es wird erwartet, unterschiedliche Methoden auszuprobieren, eigene Erfahrungen und Probleme einzubringen und sich kritisch mit ihnen auseinander zu setzen. Ihren eigenen individuellen Lernprozess reflektieren die Teilnehmenden kontinuierlich im Kursverlauf. Sie bearbeiten außerdem verschiedene Praxisaufgaben und lassen davon ausgewählte Ergebnisse ins Seminar einfließen. Das Gelernte wird dadurch reflektiert und vertieft. Die Facharbeit, die von den Teilnehmenden abschließend geschrieben wird, wird im Kurs schrittweise vorbereitet. Das Kolloquium (Kursabschnitt 9) dient der Präsentation unterschiedlicher Themen aus dem Feld der praktischen Pflegeausbildung. 5. Arbeitsmaterial Als Arbeitsmaterial ist der Praktischen Rahmenlehrplan NRW von September 2006 (Teil 1 bis 3) in Papierform als persönliches Arbeitsexemplar zwingend notwendig. Dieser wird in der Fortbildung für den Gebrauch in der Praxis erläutert und eingerichtet. Er kann aus dem Internet heruntergeladen werden unter: (Stand 17. August 2012) www.mags.nrw.de/08_PDF/003/altenpflegeausbildung-praktischer-rahmenlehrplan1.pdf 6. Anforderungen / Zertifikat Die Teilnahme am Lehrgang wird mit einem Zertifikat bestätigt. Voraussetzungen für den Erhalt des Zertifikates sind: Die regelmäßige Teilnahme an allen Kursabschnitten. Eine Fehlzeit von maximal 10 Prozent (= 2,5 Tage) ist zulässig. Die Bearbeitung unterschiedlicher Reflexions- und Praxisaufgaben (auch außerhalb des Lehrgangs), das Verfassen einer Facharbeit sowie eine Präsentation beim Abschluss. 7. Kursleitung Den Kurs leitet Christine Schulze Kruschke (Dipl. Pflegepädagogin), die von Kolleginnen und anderen Dozentinnen und Dozenten mit einzelnen Themen an unterschiedlichen Seminartagen unterstützt wird. 8. Kosten / Dienstbefreiung Die Kursgebühren betragen € 2.370,00 (inkl. Tagungsgetränke). Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ev. Johanneswerk gilt: Die Kosten für die Weiterbildung werden in der Regel von der jeweiligen Einrichtung übernommen, sofern die Einrichtungsleitung der Teilnahme am Lehrgang zugestimmt hat. 9. Termine Die Termine entnehmen Sie bitte der Einlage. Bitte benutzen Sie für Ihre Anmeldung das beigefügte Formular. Die Lehrgangsplätze werden in der Reihenfolge vergeben, wie die Anmeldungen eingegangen sind. Es gelten die in unserem Jahresprogramm abgedruckten Rücktrittsregelungen. 4 10. Übersicht über das Lehrgangsprogramm Kursabschnitt 1 (3 Tage): Themenfelder 1 und 2: Inhalte, Aufbau und Rahmenbedingungen der Weiterbildung, Lernprozesse reflektieren und daraus Erkenntnisse gewinnen Einzelthemen: Kennenlernen der Gruppenmitglieder Inhaltlicher Aufbau des Kurses Arbeitsformen und Methoden Leistungsnachweise zum Zertifikat Die Bedeutung des „erfahrungsbezogene Ansatzes“ in der Berufspädagogik Lern- und Berufsbiografie – erworbene Kompetenzen identifizieren und Lernerfahrungen reflektieren Den persönlichen Standort ermitteln (vertiefte Reflexion) Das Verständnis von praktischer Ausbildung in der Pflege Perspektivwechsel – unterschiedliche Typen von Auszubildenden in der Pflege Die ersten Gespräche (Vorgespräche) inhaltlich planen Praxisauftrag: Das persönliche Ausbildungsverständnis reflektieren Kursabschnitt 2 (3 Tage): Themenfelder 3 und 4: Pädagogische Beziehung und Gespräche professionell gestalten, In der Rolle der Praxisanleitenden professionell handeln Einzelthemen: Grundaussagen zum Menschen (nach C. ROGERS) Verhaltensweisen im personenzentrierten Gespräch – den anderen wahrnehmen und Empathie üben Die vierte Seite des Nachrichtenquadrats – „Von sich selbst sprechen“ Arbeitsaufträge zur vertieften Selbstreflexion Eine pädagogische Beziehung gezielt aufbauen und gestalten Vorgespräche führen (Übung) Praxisauftrag: Kompetenzorientierte Analyse der Voraussetzungen einer/eines Lernenden Kursabschnitt 3 (3 Tage): Themenfelder 4, 5 und 6: Praktische Ausbildung im rechtlichen Rahmen kooperativ gestalten, In der Rolle der Praxisanleitenden professionell handeln und Praxislernen planen, steuern und mit Theorielernen verbinden Einzelthemen: Ordnungspolitischer Rahmen der Pflegeausbildung Berufsgesetz (AltPflG 2003 und AltPflAPrV 2002) Das Lernfeldkonzept Die Position von Praxisanleitung in der Altenpflegeausbildung (Szenische Standortbestimmung) Rollenanalyse Empfehlende Richtlinie für die praktische Ausbildung NRW (2006) o Teil 1: Voraussetzungen für die betriebliche Ausbildung (Konzeptioneller Rahmen) o Teil 2: Ausbildung systematisch planen (Ausbildungsplan) 5 Die rechtlich-strukturelle Verankerung der Kooperation der beiden Lernorte Schule und Betrieb (Ausbildungspartnerschaft) Die Praxisbegleitmappe: ein Instrument der Vernetzung von Theorie und Praxis Praxisauftrag: Den persönlichen Rahmenlehrplan ordnen Kursabschnitt 4 (3 Tage): Themenfelder 7 und 3: Lernen in der Pflegepraxis ermöglichen und mit ausgewählten Methoden gezielt unterstützen, Pädagogische Beziehung und Gespräche professionell gestalten Einzelthemen: Die systematische Anleitung pflegerischer Einzelhandlungen planen Anleitungssituationen reflektieren und auswerten (Feedback geben, Kriterien) Die Anleitung Lernender von Videoaufzeichnungen begleitet üben und reflektieren Praxisauftrag: Eine Lernende/einen Lernenden in einer geplanten pflegerischen Einzelhandlung anleiten Kursabschnitt 5 (3 Tage): Themenfelder 7 und 2: Lernen in der Pflegepraxis ermöglichen und mit ausgewählten Instrumenten und Methoden gezielt unterstütze, Lernprozesse reflektieren und daraus Erkenntnisse gewinnen Einzelthemen: Didaktische und pädagogische Grundlagen und Begriffe Instrumente und Methoden unterscheiden und anwenden Die Ausbildung pflegerischer Kompetenzen mit den geeigneten Instrumenten und Methoden Lernen begleiten und Erkenntnisse gewinnen durch Reflexion Lernaufgaben in der praktischen Pflegeausbildung einführen und anwenden Praxisauftrag: Eine Lernaufgabe planen und umsetzen Kursabschnitt 6 (3 Tage): Themenfeld 7: Lernen in der Pflegepraxis ermöglichen und mit ausgewählten Instrumenten und Methoden gezielt unterstützen Einzelthemen: Didaktische und pädagogische Grundlagen und Begriffe Pflegerische Handlungssituationen analysieren Handlungskompetenzen und Lernziele aus Handlungssituationen ableiten Komplexe Lernprozesse/-situationen individuell planen und gestalten Einführung in die Facharbeit Praxisauftrag: Handlungssituationen aufschreiben und analysieren 6 Kursabschnitt 7 (3 Tage): Themenfelder 3 und 9: Praktische Ausbildung im rechtlichen Rahmen kooperativ gestalten, Lernenden die Besonderheiten eines diakonischen Unternehmens vermitteln Einzelthemen: Rechtliche Grundlagen der Altenpflegeausbildung Dienstrecht in der Diakonie Grundlagen des diakonischen Unternehmens Mitarbeitende und Lernende in einem diakonischen Unternehmen sein: berufliche Rolle und privater Glaube Grundaussagen zum Menschen aus Sicht christlicher Theologie Praktisch ausbilden im Spannungsfeld von fachlichen Anforderungen, Selbstanspruch diakonischen Wertvorstellungen und ökonomischer Effizienz Beratung zur Facharbeit Kursabschnitt 8 (3 Tage): Themenfeld 8: Pflegerisches Handeln Lernender beurteilen und bewerten Einzelthemen: Beratung zur Facharbeit Situationen und Ziele von Beurteilung und Bewertung in der praktischen Altenpflegeausbildung Fehler in der Wahrnehmung und Beurteilung Kriterien der Beurteilung pflegerischer Handlungskompetenzen Empfehlende Richtlinie für die praktische Ausbildung NRW (2006, Teil 3): Beurteilungs- oder Kompetenzentwicklungsinstrument Noten geben Die Rolle des Beurteilenden Feedback und Beurteilungsgespräche führen Kursabschnitt 9 (2 Tage): Themenfeld 1: Die Anforderungen der Weiterbildung erfüllen Einzelthemen: Kolloquium zu den Facharbeiten und Themen des Kurses Persönliche Perspektive: „Als Praxisanleitende in der Pflegeausbildung tätig sein...“ Inhaltlicher Rückblick und Abschied Änderungen im Programmverlauf sind möglich! 7 Bitte beachten Sie die Informationen zum Bildungsscheck unter: www.bildungsscheck.nrw.de Ev. Johanneswerk Beratung und Fortbildung Schildescher Str. 101 – 103 33611 Bielefeld Tel.: 0521.801-2541 oder –2557 Fax: 0521.801-2559 www.johanneswerk.de Stand: Oktober 2013 8