Jahresbericht 2011 - bewährungshilfe stuttgart ev
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Jahresbericht 2011 - bewährungshilfe stuttgart ev
Jahresbericht 2011 Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Seite 01 Jahresbericht 2011 Bewährungshilfe Stuttgart e.V. und Prävent Sozial gGmbH Zwei unter einem Dach, die zusammengehören und gemeinsam als private soziale Dienstleister die staatliche Strafjustiz unterstützen: - Der Verein als Alleingesellschafter der gGmbH, der die Richtung vorgibt, strategische Ziele erarbeitet, übergreifende Aufgaben wahrnimmt, zugewiesene Bußgelder an die Projekte von Verein und gGmbH weitergibt und sich um Ambulanz, IKN, Zeugenbegleitung und den Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg kümmert. - Die gGmbH, die im Wesentlichen die operative Arbeit für beide Träger leistet und für die Bereiche Wohnen, Arbeit, Betreuungsweisungen, Schuldnerberatung, BICO, ACHTUNG, NERO, NEROkidz und ISA zu ständig ist. Jahresbericht 2011 Herausgeber Seite 02 Bewährungshilfe Stuttgart e. V. | Prävent Sozial - Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Uhlandstraße 16, 70182 Stuttgart Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Telefon 07 11 | 23 98 83, Telefax 07 11 | 2 39 88 50 mail @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de mail @ praeventsozial. de Redaktion Anne - Margret Steimle, Melanie Dawidowsky, Hans Nusser Autoren Pamela Grassl, Dr. Bettina Grözinger, Siegfried Kämmerer, Iris Käppler - Krüger, Thomas Kammerlander, Rainer Kanzler, Michael Kleppe, Tina Neubauer, Hans Nusser, H. -Jürgen Pitzing, Debora Richter, Ingrid Rieger, Michael Sählhoff, Ute Wuhrer - Önkal Gestaltung FrankeDesign, Stuttgart Bildbeiträge Klaus Franke, Christopher Koch Druck Eisemann GmbH & Co. KG, Remseck Auflage 1.500 Exemplare Bankverbindungen Postgiroamt Stuttgart, Konto 26 112 -703, Bankleitzahl 600 100 70 BW - Bank, Konto 2 299 125, BLZ 600 501 01 Herausgegeben im Juni 2012 Seite 03 Jahresbericht 2011 Vorwort der Vorsitzenden Inhalt 04 - 05 Verabschiedung Geschäftsführer Siegfried Bayer 06 Bericht des Geschäftsführers 07 60 Jahre Bewährungshilfe e.V. 08 - 09 Gründungsurkunde 10 Zahlen und Fakten 11 Psychotherapeutische Ambulanz 12 - 14 Klienten unter Führungsaufsicht 15 Behandlung schwerer Gewaltstraftäter im Regelvollzug 16 Innovatives Kompetenznetzwerk IKN 17 Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg 18 - 19 Zeugenbegleitung 20 - 23 Betreutes Wohnen 24 - 28 Betreuungsweisungen 29 Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « 30 - 33 Medieninformation Justizministerium 34 Pressebericht 35 Schuldnerberatung 36 - 37 ISA - Projekt 38 - 39 Kompetenztraining BICO und ACHTUNG 40 - 41 NERO und NEROkidz 42 - 43 Vereinsgeschichte Personen und Dienste 44 45 - 48 Jahresbericht 2011 Vorwort der Vorsitzenden Seite 04 Vorwort der Vorsitzenden des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart Am 29. November 1951 wurde der »Verein zur Förderung der Bewährungshilfe Stuttgart e.V. « gegründet. Sechzig Jahre ist dies jetzt her. Im Rückblick haben wir allen Grund, dankbar zu sein. Vieles ist seitdem auf den Weg gebracht worden. Vieles hat sich seitdem verändert. Vieles ist aber auch geblieben. Damals gab es noch keine staatliche Bewährungshilfe. Zwischenzeitlich ist die Bewährungshilfe wieder privatisiert worden. »Was nicht besser wird, Zuerst wurde die Konzeption kleiner betreuter Wohngruppen und, seit nunmehr 13 Jahren, die bleibt nicht gut « ( aus Japan ) Betreuung im Individualwohnraum als zusätzliches Angebot aufgenommen; dank der engagierten Mitarbeiter und der Weiterentwicklung und Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse bis heute ein Erfolgsmodell. Die Anlauf - und Beratungsstelle zur Haftvermeidung durch Tilgungsberatung und freie Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « ist 15 Jahre alt geworden. Diese bietet im Auftrag des Netzwerks Bewährungs - und Straffälligenhilfe gemeinnützige Arbeit zum Zwecke der Haftvermeidung an. Auch hier gilt mein Dank allen, die dazu beigetragen haben. Die Angebote der Psychotherapeutischen Ambulanz zur Behandlung von Sexualstraftätern sind seit 13 Jahren nicht mehr wegzudenken und werden intensiv genutzt. Ohne den unermüdlichen Einsatz der dort Tätigen und die ständige Fortentwicklung wäre dies so nicht möglich. Die Zeugenbegleitung gibt es seit 11 Jahren, seit 7 Jahren beteiligen wir uns an der Zentralen Schuld nerberatung Stuttgart und es gibt viele weitere Projekte, die wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt haben. Allem war von Anfang an gemeinsam, dass wir qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen konnten, die die oft schwierige, belastende und anspruchsvolle Arbeit auch über die Jahre hinweg mit gleichbleibendem Einsatz erfolgreich bewältigen. Viele sind schon viele Jahre bei uns. Der ehrenamtlich tätige Vorstand Reihe oben von links nach rechts: Iris Käppler - Krüger, Thomas Kammerlander, Siegfried Bayer, Matthias Merz, Melanie Dawidowsky, Andreas Arndt Reihe unten von links nach rechts: Hans Nusser Prof. Dr. Günter Rieger Albrecht Braun, Carolin May Nicht abgebildet: Gernot Blessing, Danke an alle! Seite 05 Jahresbericht 2011 Vorwort der Vorsitzenden Geblieben ist auch das ehrenamtliche Engagement der Vorstandsmitglieder, die trotz starker beruflicher Belastung diese verantwortungsvolle Aufgabe gerne und mit Weitblick meistern. Fast dreißig Jahre lang war Siegfried Bayer Geschäftsführer des Vereins. Er ist Ende 2011 in Ruhestand gegangen. Er war es, der den Boden bereitet hat für die stetige Aufwärtsentwicklung, für die Neu gestaltung der rechtlichen Strukturen mit der Gründung von der PräventSozial - Justiznahe Soziale Dienste gGmbH und auch für die solide Verknüpfung zwischen Neuem und Altem. Wir haben über all die Jahre von der Kooperation und Unterstützung durch Staatsanwälte und Richter profitiert. Durch die Zuweisung von Geldbußen und den fachlichen Austausch hat sich über Danke! 60 Jahre lang das Angebot als privater sozialer Dienstleister der staatlichen Strafjustiz entwickeln und verbessern können. Gefördert und unterstützt wurden wir aber auch durch das Justizministerium, den Verband der Bewährungs - und Straffälligenhilfe Württemberg e.V. und viele weitere Kooperationspartner. Bei ihnen allen bedanke ich mich. Ohne sie alle wären wir nicht in der Lage, die mannigfaltigen Aufgaben in bewährter Qualität zu erfüllen. Iris Käppler - Krüger Jugend - und Jugendschöffenrichterin Stellvertreterin des Amtsvorstands, Amtsgericht Stuttgart - Bad Cannstatt Jahresbericht 2011 Würdigung Seite 06 Ein » Urgestein « sozialer Arbeit tritt ab. Einer derjenigen, die mit ihrem Engagement und ihrer Aufbauarbeit die soziale Arbeit zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Ein » Urgestein « sozialer Arbeit geht in den Ruhestand Zum Abschied unseres Geschäftsführers Siegfried Bayer Herr Bayer hat den Bewährungshilfeverein Stuttgart zu einem der größten Träger der freien Bewäh rungs - und Straffälligenhilfevereine in Baden - Württemberg werden lassen und durch die Unter stützung innovativer Projekte sowie die Organisation von Fachtagen und vielfältige Gremienarbeit regional wie überregional zur fachlichen Entwicklung der Bewährungshilfe Wesentliches beigetragen. Zu seinen herausragenden Fähigkeiten gehört es, Kontakte herzustellen, Netzwerke zu knüpfen, Menschen zu gewinnen und zu motivieren. Zu Beginn war man nach dem » Kuckucksprinzip « vorgegangen, indem man die Bußgelder in fremden Projekten anlegte, weil man das Risiko unternehmerischer Tätigkeit scheute. Nur zaghaft öffnete sich der Verein dem Gedanken, eigene Projekte zu betreiben. Herr Bayer hat Mut gemacht, diesen neuen Weg zu beschreiten. Von kleinsten Anfängen hat er den Verein zu der heutigen Größe geführt - mit dem Ohr am Puls der Zeit, dem Blick fürs Machbare und der nötigen Menge an Visionen - ein Erfolgs rezept. Dank seiner Hartnäckigkeit und Standfestigkeit ist es gelungen, das große Ganze auch angesichts der Widrigkeiten der täglichen Kleinarbeit nie aus dem Auge zu verlieren und so die Visionen Schritt für Schritt zu realisieren. Er war eine ideale Kombination von Verwaltungsmann und Sozialarbeiter mit der Zähigkeit und Beharrlichkeit des Remstälers. Herr Bayer repräsentierte die Trias - feste Tradition, gepaart mit Aufgeschlossenheit für Neues und Ab sicherung durch kluges, sorgsames sowie nachhaltiges Finanzgebaren. Vieles hat Herr Bayer geprägt. Ein » Urgestein « ist manchmal kantig und eigenwillig, aber stets an der Sache orientiert. Wir und die Nachfolgenden können von seinem Engagement, seiner Gründermentalität und risikobereiten Flexi bilität nur lernen. Er wird fehlen! Wir wünschen ihm, dass er für das Mehr an Zeit auch genügend Kraft, Alles Gute! Lebensfreude und Gesundheit haben wird, um den vor ihm liegenden Lebensabschnitt nach seinen Wünschen gestalten und leben zu können. Danke für alles! Iris Käppler - Krüger Seite 07 Jahresbericht 2011 Bericht des Geschäftsführers Bericht des Geschäftsführers Seit nunmehr 60 Jahren dient die Arbeit des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart e.V. und - seit 2007 der PräventSozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH in vielfältiger Weise der Vermei dung von Straftaten, der Resozialisierung von Straftätern und dem Schutz sowie der Unterstützung von Opfern solcher Taten. Dem Verein obliegen die Bereiche der psychotherapeutischen Behandlung von Straftätern und der Zeugenbegleitung. Probanden der Bewährungshilfe werden durch zweckgebundene Zuwendungen an Neustart und durch Gewährung zinsloser Darlehen unterstützt. Opfer werden indirekt aus Mitteln des Opferfonds unterstützt. Durch den Fonds Psychotherapie und Bewährung werden die Therapien von Gewalt - und Sexualstraftätern finanziert. Die PräventSozial gGmbH leistet die operative Arbeit für beide Träger und ist für die Bereiche Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « , Wohnen, Schuldnerberatung, ISA / ISA trans, Betreuungsweisungen, BICO, ACHTUNG, NERO und NEROkidz zuständig. Ein solch umfängliches Aufgabenspektrum stellt hohe Anforderungen an Engagement, Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Alle genannten Bereiche und Projekte sind sehr gut ausgelastet, was den Bedarf verdeutlicht. Dabei ist uns vor allem wichtig, auch weiterhin unseren Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Zum Ende des Jahres 2011 hat sich mein Kollege in der Geschäftsführung, Siegfried Bayer, nach fast 30 Jahren bei Verein und PräventSozial in den verdienten Ruhestand begeben. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihm Gesundheit und alles Gute. Rainer Kanzler wird mich ab 2012 in der Geschäftsführung als Prokurist unterstützen. In allen Arbeitsbereichen gab es auch 2011 vielfältige personelle, fachliche, technische und organisatorische Herausforderungen, die in den jeweiligen Berichten näher dargestellt sind. In der Psychotherapeutischen Ambulanz hat sich unsere Therapeutin Elisabeth Zenker selbständig gemacht und ihre Arbeit zum 31. Dezember 2011 beendet. Wir danken ihr und wünschen ihr viel Erfolg für die Zukunft. Mit Petra Nedele, seit 01. April 2011, und Herrn Rueß, ab Mai 2012, konnten wir neue Therapeuten gewinnen. Weitere personelle Erweiterungen in der Ambulanz sind in Planung. Zusätzliches Personal wurde im Bereich Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « eingestellt, um 2011 und darüber hinaus die anfallenden Arbeiten bewältigen und wieder zeitnahe Bearbeitungszeiten bieten zu können. Auch unsere Arbeitsgruppe konnten wir dank zusätzlicher Bußgeldzuweisungen erhalten. Diese Arbeitsgruppe ist nach wie vor ein wichtiger Baustein bei » Schwitzen statt Sitzen « und kommt vor allem Problemklienten zugute, bei denen eine Vermittlung an normale Arbeitsstätten schwierig bis unmöglich wäre. Im Bereich Wohnen führen wir seit Mitte 2011 Gespräche mit der Stadt Stuttgart über eine dauerhafte Einführung des Betreuten Einzelwohnens im Individualwohnraum. Diese Betreuungsform haben wir für unsere ehemalige Wohngruppe Degerloch eingeführt. Nach inzwischen mehr als einjähriger Praxis hat sich diese Form der Betreuung bewährt. In Fortführung des erfolgreichen Projekts ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit ist ISAtrans angelaufen. Die Fördergelder der EU wurden wieder für drei Jahre - also bis Ende 2014 bewilligt. ISAtrans wird in bewährter Weise von uns und unseren Kooperationspartnern durchgeführt. Allen Mitarbeitern gilt mein herzlicher Dank. Ohne ihre engagierte Leistung hätten die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben nicht bewältigt werden können. Großen Dank schulden wir aber auch allen Kooperationspartnern, den vielen Institutionen und Personen, die uns stets tatkräftig unterstützt haben und dies, da sind wir sicher, auch weiterhin tun werden. Thomas Kammerlander Jahresbericht 2011 Jubiläum Seite 08 60 Jahre Verein Bewährungshilfe Stuttgart - Immer einen Schritt voraus 1951 Gründungsjahr Am 29. November 1951 wurde der »Verein zur Förderung der Bewährungshilfe in Stuttgart « als einer der ersten seiner Art in Deutschland gegründet. Das war damals eine höchst bemerkenswerte und überaus weitsichtige Entscheidung, gab es doch das Rechtsinstitut der Strafaussetzung zur Bewährung im ge richtlichen Verfahren gegen erwachsene Straftäter in Deutschland noch gar nicht. Während in europäischen Rechtssystemen schon seit Ende des 19. Jahrhunderts die Strafaussetzung zur Bewährung diskutiert und z. B. in Frankreich und England in verschiedener Ausgestaltung praktiziert wurde, nahm die Entwicklung in Deutschland einen anderen Weg 1 . Die deutsche Strafrechtstheorie sah lange Zeit die Strafzwecke der Vergeltung und der Generalprävention im Vordergrund und setzte einer Ausgestaltung der bedingten Strafaussetzung zu einem echten Rechtsinstitut erhebliche Beden ken entgegen ( Lackner aaO ) . Strafaussetzung war, seit 1923, nur im Jugendstrafverfahren möglich. Strafaussetzung zur Erwachsenen konnte sie nur ausnahmsweise im Gnadenweg bewilligt werden. Erst in den frühen Bewährung zunächst nur 50er Jahren des letzten Jahrhunderts nahm hier die zwar seit langem aber bis dahin ergebnislos im Jugendstrafverfahren geführte Diskussion um Strafzwecke im Sinne einer sozialpräventiven Zielsetzung Fahrt auf. möglich In diesem Umfeld erfolgte die Gründung des Stuttgarter Bewährungshilfevereins. In der Folge stellte der Verein auf eigene Kosten auch die ersten Bewährungshelfer in Württemberg ein, die sich anfangs vor allem um die Fürsorge für Haftentlassene kümmerten. Seit August 1953 Straf - Endgültig setzte sich die Strafaussetzung zur Bewährung mit Erlass des 3. Strafrechtsänderungs - aussetzung zur Bewährung gesetzes vom 4. August 1953 durch. Danach konnte das Gericht Freiheitsstrafen zur Bewährung aus - auch für Erwachsene setzen und auch Bewährungshelfer bestellen. Der Dezernent des Bundesjustizministeriums Lackner merkte im Juli 1953 dazu an ( aaO ) : » Es wird nun eine vordringliche Aufgabe der Länder sein, die or ganisatorischen Voraussetzungen für den Aufbau der Bewährungshilfe zu schaffen und vor allem Sorge dafür zu tragen, dass bei Inkrafttreten der Vorschriften über den Bewährungshelfer ein Anlaufen dieser Möglichkeiten gewährleistet ist « . Diese Aufgabe hatte der Bewährungshilfeverein Stuttgart zu diesem Zeitpunkt schon seit 2 Jahren wahrgenommen und damit dem Land, das die bis dahin vom Verein bestellten Bewährungshelfer übernahm, den Weg geebnet. Eine wirkliche Pioniertat! Anfangs widmete sich der Verein in erster Linie der Förderung der staatlichen Bewährungshilfe und anderer, der Sozialarbeit der Justiz dienender Einrichtungen, z. B. durch finanzielle Unterstützungs leistungen aus Bußgeldzuwendungen. Anzuführen ist außerdem auch die nicht nur aktive intellektuelle, sondern auch die praktische Teilhabe an den in dieser Zeit heftig geführten Diskussionen und Entwick lungen eines sozialen Justizsystems. Dies belegt u. a. die vom Verein geleistete Wegbereitung für die Einführung der Gerichtshilfe im Lande. 1967 erster Gerichtshelfer Das Projekt Gerichtshilfe für Erwachsene, dem die Erforschung der Täterpersönlichkeit im Strafver fahren obliegt, wurde schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und in den 20 er Jahren an ver schiedenen Orten auch umgesetzt. Im » Dritten Reich « wurde die Entwicklung unterbrochen und erst in den 60 er Jahren im Rahmen der Hinwendung zum schuldgebundenen Täterstrafrecht wieder auf genommen 2. Dies nahm der Bewährungshilfeverein Stuttgart zum Anlass, im Jahre 1967 den ersten Gerichtshelfer einzustellen. 1 Lackner, JZ 1953 S. 428 ff., Gribbohm in Leipziger Kommentar, 11. Aufl. 2003 vor § 56 I, 1 - 3. 2 Gerichtshilfe. Hilfe für wen? Arbeitsgemeinschaft Deutscher Gerichtshelfer 1979 Seite 09 Jahresbericht 2011 Jubiläum 1970 übernahm das Land die bis dahin vom Verein finanzierten Gerichtshelfer des Vereins. Durch das Einführungsgesetz vom 2. März 1974 wurde die Gerichtshilfe ab 1. Januar 1975 in das Deutsche Straf prozessrecht übernommen. Auch hier war der Verein seiner Zeit wieder voraus! Im Lauf der Zeit veränderte sich das Profil des Vereins. Hatte er anfangs vor allem andere Träger unter - Ausweitung der Zielsetzung stützt, betrieb er seit Beginn der 80 er Jahre in steigendem Maße aktiv eigene Sozialarbeit. Beleg dafür und neue Projekte sind insbesondere die von Sozialarbeitern des Vereins betreuten Wohngruppen für Bewährungshilfe probanden. Damit begann eine Periode des Wachstums sowohl des Aufgabenspektrums als auch der Beschäftigtenzahl. Die Zielsetzung wurde ausgeweitet. In enger Kooperation mit Richtern und Staats anwälten wurde in den Bereichen Resozialisierung, Prävention, Opferschutz und Haftvermeidung Handlungsbedarf festgestellt. Praxistaugliche Projekte wurden entwickelt und umgesetzt. Eine Auf stellung all dieser Projekte findet sich auf Seite 44 dieses Jahresberichts. Besonders hervorzuheben sind davon die im Jahre 1996 begründete Anlauf - und Beratungsstelle zur Haftvermeidung durch Tilgungs beratung und freie Arbeit, die schwerpunktmäßig für die Staatsanwaltschaft in jährlich bis zu 2.000 Fällen gemeinnützige Arbeit vermittelt. Dies gilt auch für die 1998 vom Verein gegründete psycho therapeutische Ambulanz für Sexualstraftäter, die damals erste derartige Einrichtung außerhalb des Maßregelvollzugs in Deutschland, in der Sexualstraftäter während des Vollzugs und nach ihrer Ent lassung behandelt werden - ein wichtiger Beitrag zur Rückfallvermeidung - , sowie die Zeugenbeglei tung, die im Land vorbildhaft ist. Eine solche Entwicklung war nicht ohne erhebliche Veränderungen im personellen und organisatori - Gründung der schen Bereich zu bewältigen. Waren im Jahre 1980 noch drei Mitarbeiter angestellt, so sind es heute gemeinnützigen nahezu 40. Angesichts des Betriebs - und Geschäftsumfangs war auch die Rechtsform eines eingetra - Gesellschaft genen Vereins als alleinigem Betreiber nicht mehr angemessen. Neben dem Verein wurde daher 2007 die vom Verein als alleinigem Gesellschafter getragene » PräventSozial Justiznahe Soziale Dienste gGmbH « gegründet, die insbesondere die operative Arbeit für beide Träger ausführt und verantwortet. So wurde aus dem vor 60 Jahren gegründeten, ausschließlich auf die Bewährungshilfe fixierten kleinen Unterstützer der Bewährungshilfe ein stattlicher Betrieb, ein umfassender sozialer Dienstleister im Gesamtfeld Strafjustiz. Am 29. November 2001 hat die Stuttgarter Zeitung anlässlich des 50. Grün dungstages festgestellt, dass der Verein» immer einen Schritt voraus « war. Das hat die Entwicklung der seither vergangenen 10 Jahre bestätigt. Hans Nusser, Oberstaatsanwalt a.D. Gründungsurkunde Jahresbericht 2011 Seite 10 Seite 11 Jahresbericht 2011 Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2011 Dem Vorstand des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart e. V. gehörten 9 ehrenamtlich tätige Mitglieder Vorstand und Mitarbeiter an: 3 Richterinnen und 2 Richter, 3 Staatsanwälte sowie 1 Professor der Fakultät Sozialwesen an der du alen Hochschule Stuttgart. 2 Geschäftsführer und 37 Mitarbeiter waren für Verein und Prävent Sozial gGmbH tätig. Fonds Psychotherapie 142 Anträge wurden bewilligt. und Bewährung 3 Psychotherapeutinnen und 2 Psychotherapeuten, davon einer stundenweise als Honorarkraft haben Psychotherapeutische Ambulanz in 1.861 Stunden 143 Straftäter therapiert. 67 Täter wurden 2011 neu aufgenommen, 44 Therapien für Gewalt - und Sexualstraftäter beendet. Außerdem wurden 41 Führungsaufsichtsklienten sowie 8 Straftäter in der JVA Heimsheim behandelt und 4 Fachtreffen für 74 Psychotherapeuten ausgerichtet ( IKN ) . 169 Fälle wurden bearbeitet. Von der Leiterin des Projekts und 15 Ehrenamtlichen wurden 99 Zeugen Zeugenbegleitung zu Verhandlungen bei den Strafgerichten und 12 Beteiligte zu Terminen beim Familien - bzw. Zivil gericht begleitet. In 76 Täter - Opfer - Ausgleichsverfahren wurden insgesamt 4.156 Euro Darlehen gewährt Täter - Opfer - Ausgleichsfonds In 5 von Sozialarbeitern betreuten Wohngruppen werden 33 Plätze in Stuttgart, Echterdingen, Betreutes Wohnen Esslingen und Waiblingen angeboten. Zudem stehen 36 betreute Plätze im Individualwohnraum in in Wohngruppen und Stuttgart, Rems - Murr - Kreis und Nürtingen sowie 7 Plätze für Frauen in Esslingen zur Verfügung. im Individualwohnraum Die Auslastung war anhaltend sehr hoch. 5.080 Fälle, davon 3.074 Neueingänge, wurden bearbeitet und 3.635 erledigt. Die Klienten leisteten » Schwitzen statt Sitzen « 236.329 Stunden gemeinnützige Arbeit, 42.550 Hafttage wurden vermieden. Dem Land wurden Stuttgart dadurch 2.978.500 Euro erspart. In den Arbeitsgruppen leisteten 67 Personen 4.156 Arbeitstunden. In zahlreichen Vorort - und Sprechstundenberatungen haben die 4 Schuldnerberater der Schuldnerberatung PräventSozial gGmbh eine Vielzahl von Anfragen von Schuldnern bearbeitet. Großen Raum nahm dabei die Beratung junger Schuldner im Alter von 18 bis 25 Jahren ein. Am Projekt ISA, Integration straffällig gewordener Frauen und Männer in Arbeit, nahmen seit Beginn ISA 2009 insgesamt 75 Personen, davon 24 Neuzugänge 2011 teil. Mit 14 vom Schulausschluss bedrohten Schülerinnen und Schülern im Alter von 13 bis 16 Jahren BICO und ACHTUNG ( BICO ) sowie mit 11 im Alter von 12 bis 14 Jahren ( ACHTUNG ) wurde ein soziales Kompetenztraining durchgeführt. In den 2 - mal monatlich bei PräventSozial stattfindenden Sprechstunden sowie telefonisch wurden 128 Ratsuchende, davon im Rahmen von NEROkidz 59 Kinder bzw. Jugendliche, von Rechtsanwälten kostenfrei rechtlich beraten. NERO und NEROkidz Jahresbericht 2011 Psychotherapeutische Seite 12 Ambulanz Psychotherapeutische Gründung und Ziele Seit September 1998 betreibt der Verein Bewährungshilfe Stuttgart e.V. die Psychotherapeutische der Ambulanz Ambulanz für Sexualstraftäter zur Durchführung gerichtlich angewiesener ambulanter Straftäter behandlungen mit dem Ziel, weitere Straftaten zu verhindern. Die psychotherapeutische deliktorientierte Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit Justiz, Strafvollzug und Bewährungshilfe ( nahtlose Anschlussbehandlung nach Haftentlassung, Mitteilung von Therapieverläufen mit hoher Transparenz und Offenheit gegenüber den Patienten, Schweige pflichtentbindung u.a.m. ) . Klientel der Ambulanz Die psychotherapeutische deliktorientierte Behandlung von Gewalt - und Sexualstraftätern findet im Übergang vom Straf - oder Maßregelvollzug zur Bewährung und mit Klienten der Bewährungshilfe statt. Eine Finanzierung der überwiegend gerichtlich angewiesenen Straftäterbehandlungen ist nach Antrag über den Fonds Psychotherapie und Bewährung möglich. Fachteam der Ambulanz und Zum Fachteam gehörten 2011 die Diplompsychologen und Psychologischen Psychotherapeuten personelle Veränderungen Heinz -Jürgen Pitzing als Leiter, Elisabeth Zenker sowie Bert Mäckelburg als Honorarkraft und die Psychotherapeutinnen in Ausbildung Pamela Grassl ( 60 %) und seit 1. April Petra Nedele ( 80 %) . Seite 13 Jahresbericht 2011 Psychotherapeutische Ambulanz Ambulanz Psychotherapeutische Ambulanz für Gewalt - und Sexualstraftäter Zum Jahresende ist Frau Zenker ausgeschieden - sie hat eine Privatpraxis übernommen. Wir bedauern Fachteam der Ambulanz und den Weggang einer in der Forensik und Psychotherapie erfahrenen Kollegin, bedanken uns an dieser personelle Veränderungen Stelle für ihr Engagement während mehr als zweieinhalb Jahren erfolgreicher Tätigkeit in der Ambu lanz und wünschen ihr alles Gute für ihr weiteres berufliches Fortkommen. Der Verein bemühte sich - zwischenzeitlich erfolgreich - die freigewordene Stelle von Frau Zenker an gesichts des gr0ßen Bedarfs wieder zu besetzen, damit keine » Lücken « zwischen Haftentlassung und Leben in Freiheit oder Urteilsverkündung und Bewährungsunterstellung entstehen. Durch deliktorientierte Einzelpsychotherapie wird die Motivation zur Behandlung gefördert. Kern der Methoden der Behandlung Behandlung ist die Auseinandersetzung mit dem Gewalt -/ Sexualverhalten mithilfe der Methode der Tataufarbeitung ( Deliktszenario ) . Hierdurch wird das Bewusstsein über die Motive und Ursachen der Straftat gefördert. Die Konfrontation mit dem Leid der Opfer verbessert die Empathiefähigkeit. Mittels Bewältigungsstrategien werden Verhaltensmöglichkeiten zur konkreten Verhinderung von Rückfällen erlernt. Paar - und Angehörigengespräche dienen dazu, die Beziehungsfähigkeit zu prüfen und zu för dern, um sicherzustellen, dass die engsten Personen im Lebensumfeld über die Straftat Bescheid wissen. Zu Beginn der Behandlung finden nach Möglichkeit wöchentlich einstündige Einzelgespräche statt. Behandlungsfrequenz Im Laufe der Behandlung kann die Behandlungsfrequenz reduziert werden auf einen 14 - tägigen, und - dauer monatlichen oder gegen Ende gar vierteljährlichen Abstand. Die Behandlung dauert in der Regel mindestens ein Jahr. Je nach Schwere des Delikts, der Delinquenzvorgeschichte und der Schwere von psychischen Störungen und sozialen Problemen kann sie auch wesentlich länger sein. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 143 Straftäter ( 2010: 118 ) , davon 41 ( 22 ) mit gerichtlicher Weisung Behandlungszahlen und nach dem Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht ( s. u. ) in mehr als 1.861 Stunden reiner Therapiezeit - ergebnisse im Jahr 2011 ( 1.405 Std. ) behandelt. 67 Patienten ( 46 ) wurden neu aufgenommen, 44 ( 30 ) Therapien beendet, davon regulär 34 ( 22 ) , durch Abbruch 6 ( 7 ) und aus sonstigen Gründen wie Versterben / Wegzug 4 ( 1 ) . Die hohe Abschlussquote hängt auch damit zusammen, dass Frau Zenker vor ihrem Ausscheiden einen Großteil ihrer Behandlungen abschließen konnte. Auf der Anmelde - und Warteliste befanden sich 49 ( 28 ) Patienten, davon 13 mit Führungsaufsicht. Insbesondere im letzten Quartal 2011 stiegen die Anmeldungen an. 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Gesamt Therapiebeendigungen 2005 bis 2011 Reguläre Abschlüsse 21 29 28 20 29 22 34 183 ( 71 % ) Abbrüche 09 11 08 14 04 07 06 59 ( 23 % ) Sonstige* 03 02 0 06 01 01 04 17 ( 06 % ) * Tod, längerer Aufenthalt im Krankenhaus, Inhaftierung, Gesamt 33 42 36 40 34 30 44 259 (100 % ) Wohnortswechsel etc. Jahresbericht 2011 Psychotherapeutische Seite 14 Ambulanz Zugänge von Patienten Mit 104 Personen ( 72 %) kam die Mehrzahl aller Patienten aus den Justizvollzugsanstalten, 34 ( 24 %) kamen über die Bewährungshilfe, 1 Person ( 1 %) kam aus dem Maßregelvollzug und 4 ( 3 %) über sons tige Wege wie Rechtsanwälte, Richter oder als Selbstmelder. 12 19 22 07 58 Delikte aller 143 Patienten 49 % 54 6.0 % 19.0 08 % 24 17.0 % 16.0 10.0 36 % 2 % tie 21 Pa 14.5 % nten 5.0 % 5.5 % 38 % aus 2011 im Vergleich zum Vorjahr ( 118 Patienten ) , chlag 2010 2011 walt Exhib ition ismu s e elle G g, Sexu tigun ewal g r e (V ung ) Nötig s , Tot Mord ng etzu r e v r l e p r Kö , tige ngen Sons stellu h c a ) N rafie ( z. B. rnog etpo n r e t In eller Sexu ch brau Miss Behandlungsergebnisse von Seit Bestehen der Ambulanz wurden 993 Gewalt - und Sexualstraftäter behandelt. Über viele Jahre Patienten 1998 bis 2011 konnten wir beobachten, dass der überwiegende Teil der Klienten ( fast 70 %! ) trotz des nicht uner heblichen gerichtlichen Drucks durch eine Therapieweisung die Behandlung erfolgreich annimmt und regulär beendet, obwohl zu Beginn der Behandlung nur ein Drittel eigenständig dazu motiviert war. Der Anteil von Therapieabbrüchen ( 53 im Berichtsjahr ) hat sich über die Jahre auf nunmehr 23 % aller behandelten Patienten reduziert. Ergebnis der Arbeit unserer Fachambulanz ist daher auch, dass es trotz gerichtlicher Weisung mehrheitlich möglich ist, mit Hilfe einer deliktorientierten Psychotherapie die ambulante Behandlung von Straftätern regulär durchzuführen. 2007 hat der Kriminologische Dienst des Justizministeriums Baden - Württemberg eine Stichtags erhebung durchgeführt, die ergab, dass die Zahl erneuter einschlägiger Straftaten von Patienten der Ambulanz nach vielen Jahren bei 8,7 % lag. Ohne Behandlung hätte mit einer Rückfallquote bei Sexual straftätern von durchschnittlich 24 % gerechnet werden müssen 1. Anhaltspunkte dafür, dass sich dieses Verhältnis seitdem signifikant verändert hat, gibt es nicht. 1 Schmucker, M. ( 2004 ) . Kann Therapie Rückfälle verhindern? Herbolzheim: Centaurus. Seite 15 Jahresbericht 2011 Führungsaufsicht Klienten unter Führungsaufsicht - eine neue Herausforderung Nach dem Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht vom 13. April 2007 kann das Gericht Straftätern Die Führungsaufsicht ist eine nach vollständiger Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe gerichtlich auferlegen, sich zu bestimmten Zeiten Maßregel der Sicherung und oder in bestimmten Abständen bei einer Forensischen Ambulanz vorzustellen oder sich in einer solchen Besserung für Straftäter psychiatrisch, psycho - oder sozialtherapeutisch betreuen und behandeln zu lassen. Im Jahr 2010 hat das Land Baden - Württemberg u. a. auch der Psychotherapeutischen Ambulanz des Bewährungshilfevereins Stuttgart die Aufgaben einer Forensischen Ambulanz übertragen. Die Finanzierung der Behandlungen erfolgt über die zuständige Führungsaufsichtsstelle beim Land gericht Stuttgart. Die Ambulanz betrat mit der Übernahme dieser Aufgabe Neuland. Die Arbeitsabläufe mussten ent wickelt und erprobt, die Kooperation mit Führungsaufsichtsstelle, Vollzugsanstalten, Bewährungs helfern u. a. abgesprochen und umgesetzt werden. Das ist gut gelungen. Die Abläufe haben sich eingespielt. Störungen kommen selten vor und können meist durch Gespräche gelöst werden. Die Vollzugsanstalten schalten in der Regel die Ambulanz so rechtzeitig ein, dass vor Haftentlassung eine gutachterliche Stellungnahme zur Indikationsstellung für eine Vorstellungs - oder Therapie weisung erstellt werden kann. Dadurch ist es auch möglich, in bis zu acht probatorischen Sitzungen vor Haftentlassung den Kontakt rechtzeitig aufzubauen und die Anschlussbehandlung zu sichern. Durch den therapeutischen Vorkontakt wurde die Befremdung zur Einrichtung reduziert und die Anbindung der Klienten verbessert. Das anfänglich aggressive Auftreten einiger Entlassener in der forensischen Ambulanz hat erheblich nachgelassen. Ihnen ist nun vorher schon bekannt, wie die Umsetzung der gerichtlichen Weisung aussieht und welcher Psychotherapeut mit ihnen arbeitet. Im Jahr 2011 hat die Psychotherapeutische Ambulanz der Bewährungshilfe Stuttgart e.V. 41 ( Vorjahr 22 ) Inanspruchnahme der Klienten, die eine gerichtliche Vorstellungs - oder Therapieweisung erhalten hatten, behandelt. Davon Forensischen Ambulanz stammten 34 ( 83 % ) aus den Justizvollzugsanstalten, 6 ( 15 % ) kamen über die Bewährungshilfe und Stuttgart einer über den Maßregelvollzug. Aufgrund des hohen Bedarfs an »Vorbereitenden Verfahren « und der beengten Personalsituation war es der Ambulanz nicht in allen Fällen möglich, die erforderlichen Maßnahmen zeitgerecht durchzu führen. Wir gehen davon aus, dass diese Engpässe im Jahr 2012 beseitigt werden und die Gerichte und Justizvollzugsanstalten zuverlässig darauf rechnen können, dass die Klientel mit Führungsaufsicht nahtlos von der Indikationsstellung für Weisungen über die Entlassvorbereitung bis zur endgültigen Umsetzung der Weisungen ohne eine Behandlungslücke durch die forensische Ambulanz in Stuttgart versorgt werden kann. Dies ist unser Ziel. Hierin möchten wir der Justiz ein zuverlässiger Partner sein und werden alles unternehmen, um diesen Auftrag fachgerecht umzusetzen und zu optimieren. H. - Jürgen Pitzing, Leiter der Psychotherapeutischen Ambulanz Jahresbericht 2011 Behandlung inhaftierter Seite 16 Straftäter im Regelvollzug Pilotprojekt Behandlungsprogramm für schwere Gewaltstraftäter Behandlungsmethoden Das Pilotprojekt zur Behandlung von schweren Gewaltstraftätern in der Justizvollzugsanstalt Heims heim ist ein spezielles Therapieangebot der Psychotherapeutischen Ambulanz für schwere Gewalt straftäter mit sehr langen Haftstrafen im Vollzug. Ziel ist, möglichst zu Beginn der Inhaftierung die Straftaten aufzuarbeiten, damit rechtzeitig Verhaltens - und Einstellungsänderungen umgesetzt werden, um einer Mythenbildung der Straftat durch eine lange Haftzeit vorzubeugen und die Gefähr lichkeit zu reduzieren. Umgesetzt wird dies in Form eines einzeltherapeutischen Settings über zwei Jahre mit 80 Therapiestunden. Die zu Beginn der Projektphase durchgeführte Gruppentherapie wurde mangels ausreichender Personalkapazität durch ein erhöhtes Einzeltherapieangebot für nunmehr zehn Klienten ersetzt. Der Fokus der Einzeltherapie besteht in einer Tataufarbeitung ( möglichst zu Beginn der Haft ) mit einer Analyse der Tatanlaufbedingungen und anderer persönlichkeitsbezogener Proble matiken. Das Therapieangebot wird von den Gefangenen sehr bereitwillig aufgenommen. Die zweite Einheit des Pilotprojektes befindet sich derzeit im Abschlussstadium. Vier der acht Teil nehmer befinden sich inzwischen im Freigang und nehmen weiterhin das therapeutische Angebot im ambulanten Rahmen der Psychotherapeutischen Ambulanz wahr. Die restlichen vier Teilnehmer haben zum Teil noch langjährige Haftstrafen zu verbüßen, sodass die Einzeltherapiestunden langsam aus geschlichen werden. Hier besteht eine große Nachfrage für ein an die Einzeltherapie anschließendes Nachsorgeangebot, an dem auch Teilnehmer aus der ersten Therapiegruppe interessiert wären. Parallel zur zweiten Therapieeinheit wird nun die dritte aufgebaut, die aktuell aus neun Teilnehmern besteht und auf zehn aufgestockt werden soll. Kooperation mit der Im Rahmen des Aufbaus der dritten Therapieeinheit wurde eine Verlegung aller Teilnehmer an dem Vollzugsanstalt Pilotprojekt auf das »Therapiestockwerk « E 2 Süd als Bedingung für die Teilnahme festgelegt. Dadurch ist ein effizienteres Arbeiten aufgrund kürzerer Wege möglich geworden. Insbesondere der Austausch mit den Stockwerksbeamten und dem zuständigen Sozialdienst ist dadurch intensiviert worden und bereichert die Projektarbeit. Besonders hilfreich und unterstützend ist des Weiteren der rege Austausch mit dem Psychologischen Dienst. Pamela Grassl Die Mitarbeiter der Psychotherapeutischen Ambulanz Von links nach rechts: Diana Mikuteit Elisabeth Zenker Pamela Grassl H. - Jürgen Pitzing Petra Nedele Seite 17 Jahresbericht 2011 Kompetenznetzwerk IKN Bericht des Innovativen Kompetenznetzwerkes IKN Ziel des Projektes Innovatives Kompetenznetzwerk ( IKN ) ist es, die ambulante psychotherapeutische Angebote und Ziele Versorgung von Straftätern zu verbessern und freiberufliche Psychotherapeuten in ihrer Arbeit mit des IKN - BW dieser schwierigen Klientel mehr Unterstützung und Fachwissen zukommen zu lassen. Hierzu organisiert die Stuttgarter Ambulanz die Vernetzung von Psychotherapeuten zum gegenseitigen fachlichen Austausch. Im Jahr 2011 haben 75 Psychotherapeuten an vier Fachtreffen mit Referenten zu spezifischen Fachthemen in Stuttgart teilgenommen. In den zurückliegenden drei Jahren haben an den Veranstaltungen insgesamt 136 Fachpersonen teilgenommen. Dabei konnten sie ihr Wissen aus tauschen und erweitern und so eine Weiterqualifizierung in der Behandlung von Straftätern erreichen. Themen von Fachreferaten waren: »Therapeutische Beziehung unter erschwerten Bedingungen des forensischen Kontextes « , » Finanzierungsmöglichkeiten von deliktorientierten Psychotherapien für Gewalt - und Sexualstraftäter über den Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg « , » Sexualstraftäter: Besitz, Verbreitung von kinderpornografischem Material in elektronischen Medien « und » Rückfallprognose bei Gewalt - und Sexualstraftätern « . Das IKN hat zusätzlich am 18. November 2011 in Stuttgart mithilfe des Justizministeriums das » Zweite Überregionales Treffen Treffen der forensischen Ambulanzen Nachsorge Strafvollzug « ausgerichtet. 24 Fachpersonen von 18 forensischen Ambulanzen aus 15 Bundesländern haben teilgenommen. Die zum Teil recht jungen forensischen Ambulanzen aus unterschiedlichen Bundesländern hatten die Gelegenheit, die Bedin gungen sowie die Konzepte und Erfahrungen in der ambulanten Arbeit mit Straftätern kennenzu lernen und sich hierüber auszutauschen. Es wurden hier auch die zum Teil sehr unterschiedlichen Vorstellungen konzeptioneller Art sichtbar, die offen und kontrovers diskutiert wurden. Die forensi schen Ambulanzen der verschiedenen Bundesländer haben unterschiedliche Zielsetzungen, Organi sationsformen und Personalausstattungen. Interessant war zum Beispiel das Modell in Sachsen, das lange vor Haftentlassung Endverbüßern, die Führungsaufsicht erwarten, ein therapeutisches Angebot zum Aufbau einer ausreichenden Behandlungsmotivation ermöglicht und hierdurch gute Ergebnisse erzielt. Dies deckt sich auch mit unseren Erfahrungen im Strafvollzug. Eine weitere Veranstaltung ist 2012 in Kiel geplant. H. - Jürgen Pitzing Fachtreffen der freiberuflichen Psyochotherapeuten und Psychotherapeutinnen zum gemeinsamen Austausch Jahresbericht 2011 Fonds der Bewährungshilfe Seite 18 Fonds Gründung des Fonds Auf Betreiben des Bewährungshilfevereins Stuttgart e.V. gründete der Verband der Bewährungshilfe vereine im Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart im Frühjahr 1992 einen Fonds mit dem Ziel, aus Mitteln der Bewährungshilfevereine in Württemberg psychotherapeutische Behandlungen von Probanden der Bewährungshilfe zu finanzieren. Im Verlauf der seitdem vergangenen 20 Jahre weiteten sich das Aufgabenspektrum, die Zielgruppe und der Zuständigkeitsbereich des Fonds erheblich aus. Nachdem der Badische Landesverband für Soziale Rechtspflege sich dem Fonds anschloss, ist dieser nunmehr landesweit zuständig für die Finanzierung von Psychotherapien für Sexual - und Gewalt täter - auch solche im Vollzug - durch niedergelassene Therapeuten, durch die Psychotherapeutische Ambulanz des Bewährungshilfevereins Stuttgart und durch die Behandlungsinitiative Opferschutz ( BIOS ) in Karlsruhe. Neue Trägerschaft Die Verwaltung des Fonds oblag von Anfang an dem Bewährungshilfeverein Stuttgart e.V. Zum 1. Januar 2009 übertrug der Verband der Bewährungs - und Straffälligenhilfevereine in Baden - Württemberg dem Stuttgarter Verein die alleinverantwortliche Trägerschaft des Fonds. Seite 19 Jahresbericht 2011 Fonds der Bewährungshilfe Psychotherapie Fonds » Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg « Der Fonds gliedert sich in drei im Wesentlichen selbständige Teile: Aus dem Fondsteil 1, der bereits seit 1992 besteht, werden psychotherapeutische Behandlungen von Struktur des Fonds Probanden der Bewährungshilfe, die wegen Sexualdelikten verurteilt worden waren und sich zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits in Freiheit befanden, bezahlt. Finanziert wird dieser Fondsteil allein aus Mitteln der Mitgliedsvereine beider Verbände. Mit Erlassen des Justizministeriums Baden - Württemberg vom 7. August 1997 und vom 28. April 2000 wurde dem Fonds außerdem die Genehmigung und Abwicklung externer Psychotherapien für Sexual straftäter im Übergang vom Vollzug zur Bewährung für das ganze Land Baden - Württemberg über tragen - jetzt Fondsteil 3. Mit Erlass vom 5. Juli 2007 übertrug das Justizministerium Baden - Württemberg zuletzt dem Fonds die Verantwortung, geeignete Maßnahmen für strafgefangene Gewalt - und Sexualstraftäter zu ent wickeln, die sich ohne konkrete Aussicht auf Entlassung zur Bewährung noch im Strafvollzug befinden, und die nach diagnostischer Abklärung einer psychotherapeutischen Behandlung oder anderer Hilfen bedürfen - jetzt Fondsteil 2. Die Anträge auf Finanzierung von Therapien werden vom Vergabeausschuss *, dem Vertreter des * Mitglieder des Vergabeaus - Justizministeriums, der psychotherapeutischen Praxis und der beteiligten Ambulanzen angehören, schusses sind unter » Personen und dem die gesamten Antragsunterlagen zugesandt werden, geprüft und gegebenenfalls genehmigt. Dienste « auf Seite 45 genannt Wie in den Vorjahren überstieg auch 2011 die Nachfrage und der Bedarf an Therapien die Möglich keiten des Fonds. Angesichts knapper finanzieller Ressourcen können die Therapien nach Anzahl und Intensität bisher nur sehr restriktiv bewilligt werden. Der Fonds bemüht sich daher weiterhin um eine Erhöhung seines Budgets. Anträge auf Unterstützung können auch weiterhin beim Verein Bewährungshilfe Stuttgart e.V. - Fonds Psychotherapie und Bewährung - Uhlandstaße 16, Telefon 0711 2398842, in 70182 Stuttgart eingereicht werden. Die Antragsunterlagen können unter www.bewaehrungshilfe - stuttgart.de als download abgerufen werden. Im Jahre 2011 wurden 142 ( 150 ) Neuanträge an den Fonds gestellt. Aus den Vollzugsanstalten des Zahlen und Fakten Landes gingen 52 ( 59 ) Anträge ein. Sie betrafen Therapien im Übergang vom Vollzug zur Bewährung. ( Zahlen des Vorjahres Von den Probanden, die unter Leitung und Aufsicht der Bewährungshilfe stehen und einen Finanzie - in Klammern ) rungsantrag an den Fonds gestellt haben, gingen bislang im Berichtsjahr 24 ( 13 ) Anträge ein. Weitere 57 ( 78 ) Anträge kamen aus den Justizvollzugsanstalten des Landes, insbesondere aus der JVA Heimsheim, wo aus dem Fondsteil 2 in einem Pilotprojekt Gruppen - und Einzeltherapien für langstrafige Gewalttäter durch interne und externe Therapeuten finanziert werden ( vgl. Bericht Seite 16 ) sowie aus der JVA Mannheim. Am 30. März 2012 waren insgesamt 252 ( 275 ) laufende Fälle in Bearbeitung. Thomas Kammerlander, Geschäftsführer Jahresbericht 2011 Zeugenbegleitung Seite 20 Zeugen Seit nunmehr 11 Jahren besteht die Einrichtung der Zeugenbegleitung. Unter der Leitung einer Diplompädagogin mit Zusatzausbildung zur Sozialpädagogischen Prozessbegleiterin ( RWH ) werden Opferzeugen, aber auch andere belastete Zeugen durch speziell geschulte und gerichtserfahrene Ehrenamtliche begleitet. Seit Projektbeginn im Jahr 2000 wurden 906 Fallanfragen in der Statistik der Zeugenbegleitung erfasst. Die Übersicht zeigt die starke Steigerung der letzten Jahre gegenüber den Anfängen. Betrachtet man die Zahlen bei den jeweiligen Gerichten, fällt die deutliche Zunahme bei den Amts gerichten auf, erklärbar wohl durch die gute Vernetzung mit Fachberatungsstellen in den Landkreisen und vermehrte Hinweise seitens der Justiz. Die neuen Hinweispflichten durch das Opferrechtsreform gesetz 2004 scheinen zunehmend in der Praxis angekommen zu sein. Seite 21 Jahresbericht 2011 Zeugenbegleitung Begleitung Zeugenbegleitung im Amts - und Landgerichtsbezirk Stuttgart Fälle 2007 2008 2009 2010 2011 Anhängige Fälle 134 132 119 130 169 Neue Fallanfragen 129 115 110 110 162 Begleitung bei Gericht 84 81 70 87 99 Verfahren am Familien - bzw. Zivilgericht 08 09 13 08 12 Fallzahlen der Zeugenbegleitung im Überblick * Die sozialpädagogische Prozessbegleiterin befasste sich selbst in 25 Fällen mit der Prozessvorbereitung und begleitete in 8 besonders schwierigen Fällen dann auch zur Vernehmung. Im Jahr 2011 wurden 141 Zeuginnen und 28 Zeugen betreut. Die Altersverteilung erfasst 10 Kinder bis Verteilung nach Alter zu 12 Jahren, 43 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, 17 Heranwachsende sowie 99 Erwachsene. und Geschlecht Delikte Die Strafverfahren mit 2007 2008 2009 2010 2011 ( schwerer ) sexueller Missbrauch 30 31 30 16 47 Vergewaltigung, sexuelle Nötigung 33 34 24 29 23 ( schwere / gefährliche ) Körperverletzung 23 30 35 22 37 Raub 07 04 03 07 08 ( versuchter ) Totschlag, Mord 18 04 04 15 07 Diebstahl, Betrug - - 07 08 10 Bedrohung, Beleidigung - - 06 07 08 Zeugenbegleitung verteilen sich auf folgende Delikte : ( zum Teil mehrere Delikte in einem Fall angeklagt ) - Landgericht Stuttgart, Jugendkammer: 13 ( 2010 = 13, 2009 = 10 ) Verteilung auf die - Allgemeine Strafkammer, Schwurgericht: 37 ( 2010 = 24, 2009 = 18 ) zuständigen Gerichte - Amtsgerichte: 94 ( 2010 = 60, 2009 = 65 ) ( Vorjahr in Klammer ) Amtsgrichte Stuttgart Cannstatt Esslingen 2011 15 36 05 Waiblingen Böblingen 10 08 2010 14 22 03 07 01 dto. Ludwigsb. Leonberg Backnang Nürtingen 2011 07 04 03 04 0 02 2010 04 04 03 0 01 01 Verteilung auf die Amtsgerichte Schorndorf Kirchheim Jahresbericht 2011 Zeugenbegleitung Seite 22 Justiznahe Zwischen April 2008 und Dezember 2011 unterstützte die Zeugenbegleitung Stuttgart mit Förderung Zeugenbegleitung des Landes Baden - Württemberg im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie den Aufbau, Erhalt und die in Baden - Württemberg qualifizierte Umsetzung von justiznahen Zeugenbegleitprojekten in weiteren Landgerichtsbezirken. Dabei hat sich gezeigt, dass fehlende finanzielle Mittel die Entscheidung zum Aufbau weiterer Zeugen begleitungen stark hemmten. Auch wenn in einzelnen Bezirken neue Projekte entstanden sind und für die Thematik sensibilisiert wurde, ist das Ergebnis eher ernüchternd. Zeuginnen und Zeugen treffen nicht in allen Landgerichtsbezirken auf ein adäquates und qualifiziertes Unterstützungsangebot. Überregionale Anfragen können teilweise nur mit kollegialer Beratung von Stuttgart aus unterstützt werden. Wir sind gleichwohl dankbar, dass wir dieses Projekt auch nach Auslaufen der Mittel aus dem Nachhaltigkeitsprogramm des Landes weiterführen können, weil das Justizministerium durch einen finanziellen Zuschuss dem Verein ermöglicht, die Koordinatorin der Zeugenbegleitung auch für diese Aufgabe einzusetzen, um das angestrebte Ziel doch noch zu erreichen. Was die bestehenden Zeugenbegleitungen angeht, haben regelmäßige Austauschtreffen der justiz nahen Zeugenbegleitungen zu weiteren Qualifizierungen geführt. Die folgenden, von uns ausgerichteten bzw. mit unserer Beteiligung durchgeführten Veranstaltungen dienten zur Qualifizierung im Opferschutz: - Regionale Fachtagung zu Zeugenbegleitung und Opferschutz in Gerichtsverfahren mit rund 60 Teilnehmenden aus Justiz und anderen Berufsfeldern - Vortrag zur Zeugen - und Prozessbegleitung bei der Tagung der Kriminologischen Gesellschaft in Heidelberg - Stand beim Opferhilfekongress in Hannover zur Zeugen - und Prozessbegleitung - Opferschutzfachtagung im Dezember 2011 in der Akademie Bad Boll zur rechtlichen Weiterent wicklung im Opferschutz und zu aktuellen Themen in der Zeugen - und Prozessbegleitung, vor allem in Baden - Württemberg - Wochenende für ehrenamtliche Zeugenbegleitpersonen in Baden - Württemberg auf der Burg Liebenzell zum Umgang mit traumatisierten Zeugen Ehrenamtliche Zeugen - Die Gruppe der Stuttgarter Zeugenbegleitpersonen ist mit rund 15 aktiven Ehrenamtlichen seit Jahren begleitpersonen ergänzen fest aufgestellt und hat inzwischen viel Erfahrung. Einzelpersonen haben über 50 Fälle in den letzten qualifiziertes Hauptamt 12 Jahren betreut. Für die stets sehr engagierte Mitarbeit und die zum Teil langjährige Treue bedanken wir uns bei allen sehr herzlich. Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung - Zu den überregional durchgeführten Fachtagen kam in Zusammenarbeit mit dem Stop - Projekt gegen häusliche Gewalt der Stadt Stuttgart die Organisation und Moderation einer Fachveranstaltung zum Thema » Finanzielle Hilfen für Opfer « . - Wie in den letzten Jahren wurden wieder Rechtsreferendare über Zeugenbegleitung sowie bestehende Zeugen - und Opferrechte und deren Beachtung in der Praxis informiert. - Durch die Mitarbeit an mehreren Runden Tischen und die Teilnahme an Fachtagungen wurden die Erfahrungen und Sichtweisen der Zeugen - und Prozessbegleitung in die psychosoziale Diskussion eingebracht. - Die Sozialpädagogischen Prozessbegleiterinnen ( RWH ) in Stuttgart, Ulm und Heidelberg haben sich vernetzt und zu einer Landesgruppe des Bundesverbands Psychosoziale Prozessbegleitung BPP e.V. ( www.bpp - bundesverband. de ) zusammengeschlossen. - Deutschlandweit beteiligt sich die Zeugenbegleitung Stuttgart an der aktuellen Fachdiskussion zu Qualitätsanforderungen in der Zeugen - und Prozessbegleitung. Zusammen mit dem Arbeitskreis der Opferhilfen » ado « werden derzeit erarbeitete Qualitätsstandards mit interdisziplinären Kooperations partnern diskutiert. Seite 23 Jahresbericht 2011 Zeugenbegleitung Zum Schluss sollen ein paar Anliegen aus Zeugenbegleitungen angesprochen werden: - Eine sehr enge Terminplanung bei Zeugenladungen und womöglich der Verzicht auf gestaffelte Zeugen in der Justiz Ladungen führen teilweise zu langen Wartezeiten, die oft nur schwer für belastete Zeuginnen und Was es leichter machen kann - Zeugen auszuhalten sind. Anregungen an die Gerichte - Folgen darauf Vernehmungen, die länger als eine Stunde dauern, womöglich ohne Pausen, sind viele Zeuginnen und Zeugen schlicht überfordert und können sich kaum noch konzentrieren. - Immer wieder haben belastete Zeuginnen und Zeugen Schwierigkeiten damit, wenn sie zusammen mit anderen Zeugen zur gemeinsamen Belehrung hereingerufen werden. Im Gerichtssaal stehend, fühlen sie sich oft sehr unwohl und eingeschüchtert, was ihre spätere Aussage nicht unbedingt erleichtert. - Wenn geladenen Zeugen eine Aussage erspart werden kann, sind zwar die meisten erleichtert, aber nicht alle nur erfreut. Besonders positiv erleben es Zeuginnen und Zeugen, wenn der Richter in einer Pause kurz zu ihnen heraus kommt und sie mit einer kurzen Erklärung entlässt. Ohne jede Begründung oder kurz in den Gerichtssaal gerufen zu werden und dann nur formal entlassen zu werden, hinterlässt meist Frustration und Unverständnis gegenüber der Justiz. Die Steigerung der Fallzahlen und der Wunsch nach einem männlichen hauptamtlichen Ansprech - Verstärkung im Team der partner haben dazu geführt, dass Christian Veith seit Anfang 2012 mit 10 % Stellenanteil bei der Zeugenbegleitung durch Zeugenbegleitung mitarbeitet. einen männlichen Kollegen Jungen und Männer gehen anders mit Ängsten und Unsicherheiten um. Opfer geworden zu sein, ist für sie oft nur schwer mit ihrer Männlichkeit vereinbar. Den verschiedenen Bewältigungsstrategien kann ein gemischtgeschlechtliches Team fachlich adäquater begegnen. Betrachtet man die Fallzunahmen und die praktische Umsetzung von Zeugen - und Opferschutz im Ausblick Finanzierung Landgerichtsbezirk Stuttgart, scheint sich in zwölf Jahren sehr viel verändert und verbessert zu haben. Bedauerlich ist einzig, dass sich die finanziellen Mittel für Zeugen - und Prozessbegleitung im Land nach wie vor auf ein Minimum beschränken, insbesondere im Vergleich mit anderen Bundesländern. Aber wir sind zuversichtlich und bedanken uns bei der Justiz und allen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit sowie die ideelle und finanzielle Unterstützung. Tina Neubauer, Diplompädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH ) , Koordinatorin Tina Neubauer ( rechts ) mit ehrenamtlichen Zeugenbegleitern Jahresbericht 2011 Betreutes Wohnen Seite 24 Betreutes Betreutes Wohnen in Das Betreute Wohnen ist ein Angebot für volljährige Personen, bei denen besondere Lebensver - Wohngruppen und im hältnisse mit sozialen Schwierigkeiten verbunden sind. Prävent Sozial bietet in 5 Wohngruppen in Individualwohnraum Stuttgart, Esslingen, Echterdingen und Waiblingen 33 Wohnplätze an, die von Sozialarbeitern bzw. nach §§ 67 - 69 SGB XII Sozialpädagogen betreut werden. Dazu kommen 36 Plätze für das Betreute Wohnen im Individual wohnraum in Stuttgart, im Rems - Murr - Kreis und in Nürtingen sowie für Frauen in Esslingen. Im Jahr 2011 wurden von uns insgesamt 109 Personen betreut. Die Nachfrage nach unseren betreuten Wohnplätzen war weiterhin konstant hoch, die Belegung sowohl in unseren 5 Wohngruppen als auch besonders im Individualwohnraum sehr gut. Das Betreute Wohnen im Individualwohnraum für Frauen wird in diesem Jahresbericht näher dargestellt. Seite 25 Jahresbericht 2011 Betreutes Wohnen Wohnen Betreutes Wohnen - Hilfe zur Selbsthilfe Das Übergangswohnen als Ersatz für die aufgegebene Wohngruppe in Stuttgart - Degerloch wurde sehr gut angenommen. Für diese Form der Betreuung wurde eine entsprechende Konzeption ent wickelt. Hierbei ist vor allem auch die spezielle Zusammenarbeit mit unserer Therapeutischen Ambulanz für Gewalt - und Sexualstraftäter hervorzuheben. Die Wohneinrichtungen B27 in und um Stuttgart B10 B14 Wohngruppe Stuttgart Stammheim 5 5 A81 5 Prävent Sozial Uhlandstraße 16 23 A8 Wohngruppe Stuttgart Mitte 9 mit Belegzahlen Wohngruppe Waiblingen Neustadt Individualwohnraum Rems- Murr- Kreis B29 Individualwohnraum Stuttgart 8 7 Individualwohnraum Esslingen / Frauen Wohngruppe Esslingen B14 B10 6 B313 Wohngruppe Echterdingen B297 B27 A81 Individualwohnraum Nürtingen / Essl. 3 A8 Herr Zielosko hat die Leitung der Wohngruppe in Esslingen übernommen. Als Nachfolger für die bisher von ihm betreute Wohngruppe in Leinfelden - Echterdingen konnte zum 01. Juli 2011 Herr Segmiller, ein in der Betreuungsarbeit erfahrener Mitarbeiter, gewonnen werden. 2011 war auch das Jahr der Renovierungen. Zu den laufenden Instandhaltungsarbeiten wurden in den Wohngruppen in Waiblingen - Neustadt, in Esslingen und der Hohenheimerstraße in Stuttgart auf wendige Renovierungs - und Modernisierungsarbeiten geleistet. Der Mitarbeiterwechsel in der Wohn gruppe in Leinfelden - Echterdingen und der damit verbundene, zeitweilige Leerstand wurde genutzt, um das Gebäude rundum zu überholen. 2011 haben wir mit Unterstützung eines externen Moderators in verschiedenen Klausuren einen Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der Qualitätsmerkmale und der Standards in unserer pädagogischen Arbeit gelegt. Diese Klausuren mit einem externen Moderator sind ein sinnvolles und hilfreiches Instrument, um die schwierige Aufgabe im Betreuten Wohnen bewältigen zu können. Besonders die Situation des Wohngruppenleiters, der alleine vor Ort arbeitet, erfordert ein besonderes Maß an Reflektionsmöglichkeiten. Siegfried Kämmerer, Leiter Betreutes Wohnen Personelle Veränderungen Jahresbericht 2011 Betreutes Wohnen Statistische Auswertung Seite 26 Grundlage der Erhebung sind die Daten von 28 Klienten - darunter 3 Frauen, die im Verlauf des Jahres 2011 das Betreute Wohnen in der Wohngruppe oder dem Individualwohnraum beendet haben. Vermittlungswege 12 Klienten wurden über justiznahe soziale Dienste vermittelt ( Bewährungshelfer, Vollzugsanstalten, u. a. ) , 5 über die Beratungsstellen der Suchtberatung, die Jobcenter und die Sozialämter, 3 über thera peutische Einrichtungen und 9 Klienten haben sich aus eigener Initiative bei uns beworben. 2 Klienten sind aus dem Betreuten Wohnen im Individualwohnraum in unsere Wohngruppen gewechselt. Betreuungsdauer 8 Klienten nahmen weniger als 6 Monate am Betreuten Wohnen teil, 13 blieben 12 bis 24 Monate und 7 wurden bis zu 36 Monate betreut. Status der Betreuten 6 Klienten waren zwischen 18 und 25 Jahre, 10 zwischen 26 und 40 und 12 über 41 Jahre alt. Jüngere Altersstruktur Menschen finden eher Zugang zu einer Wohngruppe, während ältere Klienten häufiger im Individual wohnraum betreut werden. Staatsbürgerschaft 24 Klienten waren Deutsche, davon 6 mit Migrationshintergrund, 4 Klienten waren Migranten. Schul - und Berufsbildung 7 Klienten waren Förderschüler oder ohne Hauptschulabschluss, 19 hatten den Hauptschulabschluss, 2 verfügten über einen höheren Schulabschluss. 11 Klienten hatten eine abgeschlossene Berufsaus bildung, 8 hatten diese abgebrochen und 9 hatten nie eine Ausbildung begonnen. Straffälligkeit Diebstahl und Unterschlagung Schwerpunkte der Betrug und Untreue ( insbesondere Beförderungserschleichung ) abgeurteilten Straftaten Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit ( Rangordnung ) Straftaten gegen die öffentliche Ordnung Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz Sachbeschädigung Fahren ohne Fahrerlaubnis 18 Klienten standen am Ende des Betreuten Wohnens noch unter Bewährungsaufsicht. Soziale Beziehungen und 17 Klienten waren ledig und in der Regel alleinstehend, 10 Klienten geschieden, verwitwet oder lebten besondere persönliche getrennt. Eine Vielzahl von Problemen verursacht psychische Belastungen der Klienten und bestimmt Probleme ihr Verhalten. Besonders häufig sind die Belastungen aus der Herkunftsfamilie ( 78 %) und die unbe friedigenden oder fehlenden sozialen Kontakte ( 86 %) . Ca. 1 / 3 der Klienten hat Schwierigkeiten in der aktuellen oder früheren Partnerbeziehung / Familie oder mit der Sexualität. Soziale Anpassungs probleme werden bei 68 % deutlich, nicht regelkonformes Verhalten bei 60 %. 36 % der Klienten sind durch gesundheitliche Probleme und Einschränkungen belastet, 79 % durch psychische Probleme und 90 % durch Suchtprobleme. Probleme in der Hauswirtschaft 53 % Alltagsbewältigung Hygiene 32 % Alltagsgestaltung und - strukturierung 86 % Handlungs - und Problemlösefähigkeit 93 % Unrealistische Selbst - und Fremdeinschätzung 39 % Seite 27 Jahresbericht 2011 Betreutes Wohnen Situation bei Beendigung des Betreuten Wohnens Von 28 erwerbsfähigen Klienten standen bei Beginn des Betreuten Wohnens Arbeitsverhältnisse 3 in einem Arbeitsverhältnis 3 nahmen an einer Maßnahme des Jobcenters teil 22 gingen keiner Tätigkeit nach Am Ende der Betreuungszeit standen 9 Klienten in einem festen Arbeitsverhältnis 1 Klient arbeitete im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit ( 2 - Euro -Job ) 18 Klienten waren zum Stichtag arbeitslos, 12 davon hatten im Laufe der Betreuungszeit gearbeitet oder an einer Integrationsmaßnahme teilgenommen Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatten 2 Klienten kein Einkommen, 18 bezogen Arbeitslosengeld II, Einkommen 5 Personen erhielten Arbeitslosengeld I und 3 Klienten hatten ein eigenes sozialversicherungs pflichtiges Einkommen, das in einem Fall durch ALG II - Leistungen aufgestockt werden musste. Am Ende der Betreuung war eine Person ohne Einkommen, die Zahl der ALG II - Bezieher ist gleich geblieben, kein Klient erhielt Hilfe zum Lebensunterhalt, kein Klient erhielt ALG I und 10 Personen hatten eigenes Einkommen. bei Aufnahme bei Betreuungsende Kein Einkommen 2 Klienten 7,0 % 0 Klienten bis 550 Euro 11 Klienten 39,5 % bis 750 Euro 11 Klienten 39,5 % bis 1.000 Euro 2 Klienten über 1.000 Euro 2 Klienten Einkommensverhältnisse 0,0 % bei Aufnahme und bei Auszug 12 Klienten 43,0 % ( Aus diesen Beträgen sind auch die 8 Klienten 29,0 % Unterkunftskosten zu begleichen. 7,0 % 1 Klient 3,0 % 7,0 % 7 Klienten 25,0 % In manchen Fällen werden sogar noch Schuldenraten abgeführt, um Zwangsmaßnahmen zu vermeiden ) bei Aufnahme bei Betreuungsende Höhe der Schulden 1 Klient 3,0 % 2 Klienten 7,0 % bei Aufnahme und unter 1.000 Euro 3 Klienten 11,0 % 3 Klienten 11,0 % bei Betreuungsende bis 5.000 Euro 2 Klienten 7,0 % 2 Klienten 7,0 % 22 Klienten 79,0 % 21 Klienten 75,0 % Keine Schulden über 5.000 Euro 20 der Klienten ( 71 %) hatten Probleme mit der Einkommenssicherung ( keine Kenntnis der Ansprüche, Antragstellung, benötigte Unterlagen usw. ) . 25 Klienten ( 89 %) hatten Schwierigkeiten im Umgang mit Geld und im Umgang mit ihren Schulden. Nach abschließender Einschätzung der Betreuer konnten 16 ( 57 %) der 28 Klienten ihre Kompetenzen und ihr Verhalten in diesem Bereich verbessern. Das Betreute Wohnen wurde mit 15 Klienten einvernehmlich beendet. 3 - mal kam es zu einem Abbruch der Maßnahme durch die Klienten. In 10 Fällen musste der Betreuer kündigen. Thomas Kammerlander, Geschäftsführer Beendigung der Betreuung Jahresbericht 2011 Betreutes Wohnen Seite 28 Betreutes Wohnen für Frauen im Individualwohnraum im Landkreis Esslingen Personenkreis Bei den Bewohnerinnen handelt es sich meist um alleinstehende, wohnungslose oder in ungesicherten Wohnverhältnissen lebende Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Zur Zeit können wir 7 Frauen betreuen. Delikte Die Mehrzahl der Frauen wurde wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und der damit in Zusammenhang stehenden Beschaffungskriminalität bestraft, zudem häufen sich in den letzten Jahren Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit. Lebenssituation Die Lebenssituation der Frauen ist gekennzeichnet durch Drogenabhängigkeit, Perspektiv - und Orien tierungslosigkeit. Ein sehr großer Teil der Frauen berichtet von frühen traumatischen Erfahrungen im Kindes - und Jugendalter wie Vernachlässigung, Misshandlung und sexuelle Gewalt. Frühe Gewalt erfahrungen führen zu massiven seelischen Beeinträchtigungen. Die Versuche, das Erlebte zu bewältigen oder damit umzugehen, sind oft destruktiv, wie z. B. Betäubung ( Drogen, Tabletten…) , emotionale Abhängigkeit, Selbstverletzung, Suchtverhalten oder Aggressivität. Oft fehlt es den Frauen an Kraft, um aus den dysfunktionalen Einstellungen und Überzeugungen aus zusteigen. Durch die eigene Wohnung und die Erschließung materieller Ressourcen soll den Frauen eine gewisse materielle Sicherheit und Unabhängigkeit ermöglicht werden. Der vielleicht wichtigste Baustein unseres Hilfeangebotes ist die stabile Beziehung zwischen der Sozial arbeiterin und der Probantin, die geprägt ist von Wertschätzung, Akzeptanz, Stabilität, Kontinuität und Verlässlichkeit. In der Beziehung zu der Betreuerin erhalten die Frauen die Möglichkeit, über sich selbst und ihr Han deln zu reflektieren. Sie werden motiviert und bestärkt, nicht nützliche Verhaltensmuster durch kons truktive Verhaltensweisen zu ersetzen. Fallbeispiel Frau A. ( 23 Jahre ) wurde aus der Haft entlassen und konnte übergangsweise bei einem Bekannten wohnen. Sie hat eine kleine Tochter mit 3 Jahren, die bei einer Pflegefamilie untergebracht ist. Die Wohnsituation bei dem Bekannten stellt sich als sehr schwierig heraus. Frau A. fällt es schwer, alleine zu wohnen, trotzdem möchte sie aus » dem Sumpf « wie sie sagt, wieder herauskommen. Sie leidet an Panikattacken. In psychologische Behandlung hat sie sich bisher nicht begeben. Ihre bisherigen Lösungsversuche haben sie in die Abhängigkeit von Alkohol und in verschiedene gewaltgeprägte Männerbekanntschaften geführt. Ihre Ausbildung als Verkäuferin musste sie schon früher aufgrund ihrer Panikattacken abbrechen. Frau A. schafft es nicht, aus eigener Kraft diese sozialen Schwierigkeiten zu überwinden. Sie lässt sich auf eine Betreuung im Individualwohnraum ein und ist sehr motiviert, an ihrer Situation etwas zu ändern. Sie will unbedingt den Kontakt zu ihrer Tochter aufrechterhalten und arbeitet daher an ihrer psychischen Stabilisierung. Sie lässt sich auf eine Alkoholentgiftung und eine professionelle Begleitung durch eine Therapeutin ein. Frau A. löst sich im Laufe der Betreuung von ihrem Bekannten und zieht in eine kleine Wohnung im Landkreis Esslingen. Trotz vieler Rückschläge schafft sie es, die Wohnung zu halten. Sie sieht ihre Tochter in regelmäßigen Abständen. Ingrid Rieger, Leiterin, Betreutes Wohnen für Frauen in Esslingen Seite 29 Jahresbericht 2011 Betreuungsweisungen Betreuungsweisungen Die Betreuungsweisung ist eine Maßnahme aus dem Katalog an möglichen Weisungen nach § 10 JGG. Betreuungsweisungen im Eine solche Betreuungsweisung wird vom Jugendstrafrichter angeordnet. Danach ist es möglich, Rems - Murr - Kreis nach Jugendliche der Betreuung und Aufsicht einer bestimmten Person zu unterstellen. In der Regel be - § 10 JGG trägt die Dauer der Betreuungsweisung sechs Monate, bei Bedarf kann die Betreuung auf Wunsch des Jugendlichen und seiner Eltern fortgesetzt werden. Wir bieten im Rems - Murr - Kreis für straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende, deren Straftaten in Bezug auf Häufigkeit und / oder Schwere über die jugendtypische Bagatellkriminalität hinausgehen und / oder deren momentan schwierige Lebenssituation die Begehung weiterer Straf taten wahrscheinlich macht, eine zeitlich befristete Einzelfallbetreuung durch unsere Mitarbeiterin, Frau Hahn - Weik, an. Bei der Betreuungsweisung handelt es sich um einen nicht zu unterschätzenden Eingriff in das Leben eines jungen Menschen. Es gilt, ihn entsprechend zu motivieren, sich wirklich auf diese Maßnahme ein zulassen und aktiv mitzuwirken. Es wird von diesen jungen Menschen ein vergleichsweise hohes Maß an Mitarbeit und Änderungsbereitschaft verlangt. Der Kreistag des Rems - Murr - Kreises hat Ende 2011 einer Aufstockung der Mittel für die Stelle von Frau Hahn - Weik zugestimmt, sodass wir dem Bedarf an Betreuungsweisungen qualitativ und quan titativ besser gerecht werden können. Wir danken an dieser Stelle allen, die uns unterstützt haben. Frau Hahn-Weik hat 2011 im Durchschnitt monatlich 8 Personen betreut. Insgesamt wurden 26 Jugend liche / Heranwachsende betreut. Es gab 15 Neuzuweisungen. Das Durchschnittsalter betrug 18 Lebens jahre. Überwiegend aufgetretene Delikte waren Diebstahl und Leistungserschleichung, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Körperverletzung. 2011 wurden 11 Weisungen beendet. Davon 7 nach regulärer Zeit und 4 durch Rückgabe an das Gericht, da kein Kontakt zustande kam. Die Mitarbeiter des Betreuten Wohnens Von links nach rechts: Markus Zielosko Hans - Peter Schwarz Ingrid Rieger Michael Kleppe Peter Segmiller Christopher Koch Roland Hoppe Siegfried Kämmerer Alfred Goebel Jahresbericht 2011 Arbeit Seite 30 » Schwitzen statt Sitzen « Haftvermeidung durch Der Bereich Arbeit nahm unter dem Projektnamen » Schwitzen statt Sitzen « am 01. November 1996 seine Tätigkeit auf. Seit dem 01. Januar 2008 ist für die landesweite Umsetzung das Netzwerk Straf fälligenhilfe in Baden - Württemberg zuständig. Die Fachberatungsstelle von PräventSozial gGmbH wurde beauftragt, die Vermittlung und Überwachung der gemeinnützigen Arbeit im Landgerichts bezirk Stuttgart durchzuführen. Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit Die gemeinnützige Arbeit wird vermittelt: - Auf Antrag des Verurteilten zur Abwendung der Ersatzfreiheitsstrafe bei Uneinbringlichkeit der Geld strafe gemäß Art. 293 EGStGB - Im Rahmen von Bewährungsauflagen gemäß § 56 b Abs. 2 Nr. 3 bzw. § 57 Abs. 3 StGB - Bei Verfahrensvoreinstellung nach § 153 a StGB Diese kann durch die Staatsanwaltschaft schon im Rahmen des Ermittlungsverfahrens mit Zustimmung des Betroffenen oder durch das Gericht mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und des Angeklagten verfügt werden - Aufgrund einer Auflage im Gnadenverfahren. Seite 31 Jahresbericht 2011 Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « Gemeinnützige A r b e i t Arbeit - » Schwitzen statt Sitzen « Im Jahr 2011 wurden wir mit insgesamt 3.074 Verfahren beauftragt, und zwar: 1.863 Verfahren ( 2010 = 1898 ) gemeinnützige Arbeit zur Abwendung der Ersatzfreiheitsstrafe Fallzahlen 158 Verfahren ( 125 ) gemeinnützige Arbeit gem. § 153a StPO 612 Verfahren ( 762 ) gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage ohne Bewährungshelfer 440 Verfahren ( 564 ) gemeinnützige Arbeit als Bewährungsauflage mit Bewährungshelfer 1 Verfahren gemeinnützige Arbeit als Auflage im Gnadenverfahren Aus dem Jahr 2010 wurden 2006 Verfahren mit in das Jahr 2011 übernommen. Wir hatten somit ins gesamt 5080 Fälle in der Bearbeitung. Erledigt wurden bis 31. Dezember 2011 insgesamt 3635 Aufträge. Es fanden 1854 Vermittlungen in externe Einsatzstellen statt, in weiteren 366 Fällen bedurfte es mehrfacher Vermittlungen. Außerdem wurden 312 Ratenzahlungsvereinbarungen getroffen. Ver So nstig dig e Erle lung mitt ung ( Um i Verm z i n ex tern esc ug, B ttlun s at e Ein hluss igen g in e M e Arb che ehr fa Rate n ände run h Mi en: rupp ttlu svere ( 51,0 44 : 366 ngen inbar 312 ung: 6 n: 14 orme %) Stuttgart, %) ( 1,2 % ( 10,0 %) ( 8,6 % ( 4 ,0 ) ) %) schf Von 3635 Arbeitsvermittlungen wurden 1.971 Aufträge vollständig erledigt, in 1.156 Fällen wurde das Verfahren nach teilweiser Ableistung der Arbeit wegen Bezahlung der Restschuld oder Verweigerung weiterer Arbeit beendet. 508 Aufträge sind gescheitert. » Schwitzen statt Sitzen « Erledigung von insgesamt 5 ,2 3 (2 . ): 91 w s u g eitsg i Verm ng zahlu D u rc 1.854 len: zstel 3.635 Verfahren im Jahr 2011 Jahresbericht 2011 Arbeit Seite 32 » Schwitzen statt Sitzen « Wir vermitteln zwischenzeitlich in über 1500 gemeinnützige Einrichtungen. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 wurden insgesamt 236.329 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichtet. Dadurch wurden dem Land Baden - Württemberg alleine im Landgerichtsbezirk Stuttgart 42.550 Hafttage ( 2010 waren es 38.289 Hafttage ) erspart. Geht man von einem Kostensatz von 70 Euro pro Hafttag aus, bedeutet das eine Ersparnis von 2.978.500 Euro für das Land. Tilgungsberatung Im Rahmen unserer Tilgungsberatung bieten wir denjenigen, die über keine Bankverbindung verfügen, einen Zahlungsservice an. Die Einzahlungen werden umgehend an die entsprechenden Landesober kassen bzw. Gerichtskassen weitergeleitet. Im Jahr 2011 waren dies 18.593 Euro. Bedeutung der Ein unentbehrlicher Baustein unserer Arbeit ist die Möglichkeit, die besonders schwierige Klientel in betreuten Arbeitsgruppen die von PräventSozial gGmbH betriebene Arbeitsgruppe vermitteln zu können. Es zeigt sich immer wieder, dass ein Teil der Verurteilten in die » herkömmlichen « Einsatzstellen nicht vermittelbar ist. Bei diesem Personenkreis handelt es sich hauptsächlich um suchtkranke, psychisch und körperlich kranke Menschen, aber auch Personen mit geringen oder keinen deutschen Sprachkenntnissen. Die Teilnehmer bekommen von uns Arbeitskleidung und Arbeitsmittel gestellt. Sie werden mit Klein bussen von einem zentralen Treffpunkt an die Einsatzstellen gefahren. Das Fahrgeld der Verurteilten, von ihrem Wohnort zum Treffpunkt und wieder zurück, wird auf Vorlage der Fahrscheine von uns ersetzt. Verpflegung wird in der Regel keine gestellt. In der Arbeitsgruppe können bis zu 8 Personen beschäftigt werden. Die Gruppe wird von einem Arbeitsanleiter betreut, der auch für die dringlichsten persönlichen Probleme der Verurteilten vor Ort der Ansprechpartner ist. Für den Arbeitsanleiter ist es wichtig, die Zusammenarbeit einer heterogenen Gruppe aus z. B. Suchtmittelabhängigen, psychisch Kranken, Schwerbehinderten, Langzeitarbeitslosen, Personen ohne festen Wohnsitz, Asylbewerbern und Personen mit nicht ausreichenden Deutschkennt nissen zu fördern und deren Selbstwertgefühl und Arbeitsmotivation zu stärken. Unsere Arbeitsgruppe ist hauptsächlich im forstwirtschaftlichen und landespflegerischen Bereich tätig. Die Arbeiten dienen zum Erhalt der Naherholungsgebiete und dem Naturschutz. In einem geschützten Rahmen unter Anleitung eines kompetenten Arbeitsanleiters erledigen wir Arbeiten, die sonst nicht ausgeführt werden könnten, weil die Kommunen dafür kein Geld haben, die aber für den Naturschutz bzw. den Erhalt der Naherholungsgebiete unerlässlich sind. Auf der Basis einer langsam gewachsenen vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Förstern / Naturschutzbeauftragten und dem Arbeitsanleiter wird - angesichts einer systembedingten hohen Fluktuation der Arbeitsgruppen - durch ständige individuelle Anleitung zur Tagesstrukturierung und Arbeitsmotivation sowie einer angemessenen Einstellung zu hygienischen Fragen dazu beigetragen, ständig neue funktionsfähige, motivierte Arbeitsgruppen zu etablieren und den Auftraggebern zur sorgfältigen Verrichtung der besprochenen Arbeitseinsätze anzubieten. Auslastung der Die Auslastung der Arbeitsgruppe ist so gut, dass manche Anfragen von den Landkreisen und Arbeitsgruppen Gemeinden in der Vergangenheit abschlägig beschieden werden mussten. In der Arbeitsgruppe wurden 2011 insgesamt 76 Personen beschäftigt. Davon waren 74 Männer und 2 Frauen. Es wurden 4156 Stunden abgeleistet. Michael Sählhoff, Leiter des Bereichs Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « Thomas Kammerlander Seite 33 Jahresbericht 2011 Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « Evaluierung der gemeinnützigen Arbeit mit Hilfe eines Fragebogens Um unsere Klientel möglichst passgenau vermitteln zu können, benötigen wir Informationen über Art, Umfang und Besonderheiten der von den Einsatzstellen angebotenen Tätigkeiten. Dazu haben wir ab Oktober 2011 einen Teil der ca. 1.500 Einsatzstellen mittels Fragebogen um aktuelle Auskünfte gebeten. Dazu haben sich 242 Beschäftigungsgeber geäußert. Folgende Punkte waren uns wichtig: - Für die Vermittlung körperlich beeinträchtigter Klientinnen und Klienten ist es wichtig, zu wissen, Wichtige Punkte, die ob leichte Tätigkeiten oder solche im Sitzen angeboten werden. Hier sieht es allerdings nicht gut aus. mit Hilfe des Fragebogens Nur 21 Einsatzstellen haben gemeldet, dass sie leichte Tätigkeiten und 13 solche im Sitzen anbieten. erfasst werden - Bei der Vermittlung von Klienten, die viele Stunden abzuleisten haben, müssen wir wissen, ob die Arbeit in Vollzeit oder in Teilzeit abgeleistet werden kann. Bei Berufstätigen kommt es darauf an, ob ein Einsatz am Wochenende möglich ist. 59 Stellen haben rückgemeldet, dass sie am Wochenende gemeinnützige Arbeit anbieten. In vielen Einrichtungen ist eine Ableistung sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit möglich. - Auch Präferenzen beim Alter wurden nachgefragt. Die meisten Einsatzstellen haben keine Altersbe schränkung. Ausnahmen sind Jugendhilfeeinrichtungen, die zum größten Teil Personen bis 25 oder höchstens 40 Jahre beschäftigen wollen. - Wichtig ist die Art des vom Klienten begangenen Delikts. So dürfen wegen Diebstahls o. ä. bestrafte Täter nicht an Stellen vermittelt werden, an denen sie Zugriff auf persönliche Gegenstände von Bewohnern und Personal haben. Dies ist den Beschäftigungsgebern sehr wichtig. Sie haben die Möglichkeit, bestimmte Delikte von vornherein von der Vermittlung auszuschließen. Nur 39 machen keine Einschränkung bei der Art des Delikts. Bei diesen Einsatzstellen handelt es sich meistens um städtische Betriebe wie Bauhöfe o. ä. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Fragebogen von den Einsatzstellen gut angenommen wurde. Besonders bei städtischen Einrichtungen war ein sehr guter Rücklauf festzustellen. Dies zeigt, dass viele Betriebe an der Arbeit unserer Klientinnen und Klienten als Unterstützung interessiert sind. Debora Richter Die Mitarbeiter des Bereichs Arbeit Von links nach rechts: Daniel Hersacher Anja - Verena Kühfuß Anna Tomic Debora Richter Michael Sählhoff Axel Hirning Christian Veith Annette Wipfler Martina Schinkel Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « Medieninformation des Justizministeriums Baden - Württemberg Jahresbericht 2011 Seite 34 Seite 35 Jahresbericht 2011 Pressespiegel Pressebericht Pressebericht Cannstatter Zeitung, 02. August 2011 Spannend und informativ - zugleich ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Zeugenbegleitung des vereins: Tina neubauer besucht mit einer Gruppe von Schülern das Amtsgericht Stuttgart - Bad Cannstatt Schuldnerberatung Jahresbericht 2011 Seite 36 Zentrale Arbeit und Finanzierung Die Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart ( ZSB ) ist eine Kooperation zwischen Caritasverband der Schuldnerberatung Stuttgart, der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart und PräventSozial, welche im Auftrag der Stadt Stuttgart die Schuldnerberatung durchführt. Die als Fachberatung durchgeführten Beratungen von PräventSozial betrafen insbesondere Klienten von Neustart, der Jugendgerichtshilfe, des Landeskriminalamtes sowie Klienten aus dem Betreuten Wohnen und dem Fachbereich Arbeit. Grundsätzlich steht das Angebot ebenso Klienten der Ambulanz offen, diese wird als Direktberatung durchgeführt. 4 - mal wöchentlich ( montags, mittwochs und freitags 9 -11:30 Uhr und mittwochs 13:30 -16:30 Uhr ) besteht für alle Stuttgarter Bürger die Möglichkeit, sich in den offenen Sprechzeiten an die Schuldner beratung zu wenden. Hierfür ist keine vorherige Terminabsprache notwendig. Ratsuchende werden sofort beraten. Konzipiert sind die Sprechzeiten für die telefonische Anfrage. Allerdings ist ein deut licher Trend zur persönlichen Vorsprache zu erkennen. So kamen im Jahr 2006 lediglich 16 % der Klien ten persönlich in die Sprechzeit, im Jahr 2011 waren es bereits 38 %. Dies führt zu Engpässen, die bisher noch durch die Flexibilität der Kollegen aufgefangen werden können. Allerdings ist die Grenze des Machbaren erreicht. Weitere Steigerungen können nicht mehr kompensiert werden. Insgesamt wurden 2011 von den Mitarbeitern der ZSB in den Sprechzeiten rund 2.300 Anfragen bearbeitet. Seite 37 Jahresbericht 2011 Schuldnerberatung Schuldnerberatung Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart Um den Aufwand des Pfändungsschutzes bei Kontopfändungen für die Gerichte und die Banken zu Pfändungsschutzkonto reduzieren, wurde im Juli 2010 das Pfändungsschutzkonto ( P - Konto ) eingeführt. Informationen hierzu waren ein wichtiger Bestandteil der Beratungen im Rahmen der Sprechzeit. Zum Jahresende gewann das P - Konto flächendeckend an Bedeutung, da zum Jahresende der Pfändungsschutz im SGB III weggefallen ist. Viele Klienten wurden direkt von den Sozialleistungsträgern angeschrieben. Das führte zu weiteren Nachfragen. Zu beachten ist, dass zukünftig ein Pfändungsschutz nur noch über ein P - Konto möglich ist. Aus diesem Grund war das Pfändungsschutzkonto einer der Schwerpunkte bei einem von der ZSB Praktikerforum veranstalteten Praktikerforum. Die weiteren Themen in der Veranstaltungsreihe waren gesetzliche Betreuung, Einblick in die Arbeit des Vollstreckungsgerichts und Schulden bei Krankenkassen. In der Regel konnten mehr als 100 Zuhörer begrüßt werden. Rückblickend auf das Jahr 2011 kann eine durchweg positive Bilanz gezogen werden. Den Kolleginnen Personal und Kollegen ist an dieser Stelle Dank auszusprechen - besonders für die Flexibilität im Hinblick auf die Umstellung der Finanzierung. Personelle Veränderungen gab es zum Jahresende: Frau Dorothea Scheffe, die bisher die qualifizierte Zuarbeit für Uta Karle und Harald Buck leistete, schied aus, nach dem sie ihr Studium beendet hatte und eine feste Anstellung in ihrem Heimatort finden konnte. Für diesen Bereich konnten wir Frau Beate Stroka einstellen. Bei der einmal wöchentlich stattfindenden Vorortberatung der Schuldnerberaterinnen im Jobcenter U25 hatten wir eine Steigerung auf 164 Termine ( 2009 waren es 148 ) zu verzeichnen. In die erweiterte Beratung wurden 48 Klienten aufgenommen ( 2009 waren es 46 ) . Hier zeichnet sich - wie im Bundes trend - ab, dass die Verschuldung in der Altersgruppe der 18 - bis 25 -Jährigen zunimmt. Herr X. war schon im Kindes - bzw. frühen Jugendalter psychisch auffällig, unter anderem litt er damals schon an Depressionen und verletzte sich selbst. Er begann früh, Drogen aller Art zu konsumieren. Nach einem Suizidversuch folgten stationäre Psychiatrie - Aufenthalte, Cannabis - und Alkoholentgiftung, Therapie etc. Eine Zeitlang lebte er ohne festen Wohnsitz und war anschließend in verschiedenen stationär betreuten Einrichtungen untergebracht. Herr X., mittlerweile 23 Jahre alt, ohne Berufsausbildung, lebt seit 4 Jahren im eigenen Wohnraum und wird vom Sozialpsychiatrischen Dienst ambulant betreut. Seine zuständige Sozialarbeiterin begleitete ihn zum Erstgespräch ins Jobcenter. Herr X. hatte 63.213, - Euro Schulden, einziger Gläubiger war die DB Netz AG. Die Forderung resultiert aus dem Jahr 1999. Als damals 11 - jähriges Kind hatte er zusammen mit einem Freund einen Containerkran auf einem Bahnhofsgelände aufgebrochen und dabei erheblich beschädigt ( lt. Urteil des Landgerichts wurden Herr X. und sein damaliger Freund als Gesamtschuldner verurteilt ) . Seine Mutter hatte nach der Verurteilung eine Kapitallebensversicherung für den Zweck der Schadensregulierung abgeschlossen. Allerdings konnte sie aufgrund der persönlichen Lebensverhältnisse die Beiträge irgendwann nicht mehr aufbringen. Die Versicherung ruhte und konnte jetzt für die Schadensregulierung aufgelöst werden. Durch eine zusätzliche Aufstockung aus Drittmitteln konnte Herr X. aus der Haftung für den Vorfall entlassen werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies die sich abzeichnende Stabilisierung des Klienten unterstützen wird. Rainer Kanzler, Bereichsleiter Schuldnerberatung Fallbeispiel Jahresbericht 2011 Projekt ISA Seite 38 Kooperationsnetzwerk ISA 2009 bis 2011 ISA - Integration Straffälliger und von Straffälligkeit bedrohter Frauen und Männer in Arbeit - ist ein ISA trans 2012 bis 2014 durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband / Werkstatt PARITÄT koordiniertes Kooperationsprojekt an den Standorten Stuttgart, Pforzheim und Lahr. Ziele von ISA Das Projekt wird über das Ministerium für Arbeit und Soziales durch Mittel des Europäischen Sozial fonds unterstützt und hat zum Ziel, die Chancen einer Integration auf dem Arbeitsmarkt durch die Stabilisierung der persönlichen Lebenslage und durch die Entwicklung und Förderung der Arbeits fähigkeit zu verbessern. Rückblick Mit Ablauf des Jahres 2011 endete die auf drei Jahre bewilligte Projektdauer unseres Arbeitsprojektes ISA. In den vergangenen drei Jahren wurden am Projektstandort Stuttgart insgesamt 75 Teilnehmer betreut, drei davon waren weiblich. Insgesamt wurden 18.283 Stunden Arbeit geleistet. Das Angebot zur Förderung der Arbeitsfähigkeit und zur beruflichen Integration führte zu dem erfreu lichen Ergebnis, dass in den drei Jahren 20 % der Teilnehmer in ein Arbeits - bzw. Ausbildungsverhältnis vermittelt werden konnten. Das Ziel der Stabilisierung konnte bei 75 % der Teilnehmer erreicht werden. Seite 39 Jahresbericht 2011 Projekt ISA ISA, ISAtrans ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit - Die Teilnehmer wurden auch im Jahr 2011 durch das Jobcenter Stuttgart im Rahmen der Schaffung von Zusatzjobs gemäß § 16d SGB II zugewiesen und hatten die Möglichkeit, 25 bis 30 Stunden in der Woche für eine Mehraufwandsentschädigung in Höhe von 1, - / 1,50 Euro ( ab dem vierten Monat ) zu arbeiten. - Wie bisher haben wir Plätze für zehn Teilnehmer, die durch einen Arbeitserzieher und eine Sozial - Europäischer Sozialfonds in Baden - Württemberg pädagogin betreut werden. - Unser bewährtes Konzept besteht aus den Modulen: Arbeitserprobung in der Arbeitsgruppe, Praktikum, soziales Kompetenztraining sowie individuelle Betreuung und Hilfestellung in unter schiedlichen Lebensbereichen. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, die richtige Balance zu finden zwischen Anforderung und Überforderung der Teilnehmer, die ja allesamt ganz unterschiedliche Voraussetzungen, Profile und Motivationen mitbringen. Es müssen sinnhafte, abwechslungsreiche und unterschiedlich Justizministerium und schwierige Arbeitsmöglichkeiten angeboten werden, die auch noch den Kriterien des Jobcenters Ministerium für Arbeit entsprechen sollen. und Soziales Auch 2011 hatten wir wieder unterschiedliche Einsatzorte und Tätigkeiten. Viele Arbeiten wurden erfolgreich in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden geleistet. Alle Aufträge erfüllen die vom JobCenter als maßgeblich vorgegebenen Kriterien der Gemeinnützigkeit, der Zusätzlichkeit und der Wettbewerbsneutralität. Paritätischer Wohlfahrtsverband Zu Beginn des Jahres wurde die Arbeitsgruppe wieder zum » Frühjahrsputz « auf zahlreichen Baden - Württemberg Spielplätzen in mehreren Gemeinden im Großraum Stuttgart eingesetzt. Im Sommer waren die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum hinweg in einem Kindergarten mit einem Holzunterstand beschäftigt. Ein positiver Nebeneffekt waren die stets begeisterten Rückmeldungen und das hohe Interesse der Kinder, der Erzieherinnen und der Eltern vor Ort. Ausblick ISAtrans ist das Nachfolgeprojekt von ISA. Die Fördergelder wurden wieder für drei Jahre - also bis Prävent Sozial gGmbH Ende 2014 - bewilligt. ISAtrans wird in bewährter Weise von den nebenstehenden Kooperations partnern durchgeführt. Zielgruppe sind wiederum arbeitslose Strafentlassene, Straffällige und von Straffälligkeit bedrohte Personen. ISAtrans ist ein transnationales Projekt mit den bekannten Zielen der Förderung der Arbeitsfähig keit, der Erhöhung der Teilhabechancen am Arbeitsmarkt und der nachhaltigen Vermittlung sowie dem neuen Ziel des transnationalen Austausches mit vergleichbaren Einrichtungen in anderen Soziale Rechtspflege Pforzheim EU - Ländern. Ute Wuhrer -Önkal, Leiterin Projekt ISA und ISA trans Soziale Rechtspflege Ortenau Jahresbericht 2011 Kompetenztraining BICO Seite 40 Verhaltenstraining Kompetenztraining BICO Im Projekt BICO wird 13 - bis 16 - jährigen Schülerinnen und Schülern der Real - , Haupt - und Förder schulen ( in Ausnahmefällen auch Gymnasien ) im Rems - Murr - Kreis, die wegen aggressiven, gewalt tätigen, regelwidrigen oder massiv störenden Verhaltens auffällig sind, von Michael Kleppe und Daniel Hersacher ein soziales Kompetenztraining angeboten. Die Anmeldung erfolgt durch die jeweilige Schule. 2011 haben 13 von 14 Teilnehmern den drohenden Unterrichts - oder Schulausschluss abwenden können. Verhaltenstraining Zunehmend tritt aggressives, regelwidriges oder störendes Verhalten auch bereits bei Jüngeren auf. ACHTUNG Daher wurde das Projekt ACHTUNG für 10 - bis 12 - jährige Schülerinnen und Schüler der Real - , Haupt und Förderschulen ( in Ausnahmefällen auch Gymnasien und Grundschulen ) im Rems - Murr - Kreis ins Leben gerufen. Das Verhaltenstraining ACHTUNG hat ähnliche Zielsetzungen und Inhalte wie BICO. Es wird von Anna Schauwecker und Michael Kleppe angeboten. Durch die Teilnahme sollen grundle gende soziale Kompetenzen vermittelt und erworben werden. Die Anmeldung erfolgt durch die jewei lige Schule ( Schulsozialarbeiter ) . Im Jahr 2011 nahmen 11 Schülerinnen und Schüler teil und beendeten das Projekt erfolgreich. Seite 41 Jahresbericht 2011 Verhaltenstraining ACHTUNG Bico, Achtung Soziales Kompetenztraining statt Schulausschluss Die Teilnehmer lernen im Kompetenztraining BICO : - sich der Verantwortung für das eigene Tun bewusst zu werden und diese Verantwortung zu übernehmen Inhalte des BICO Kompetenztrainings - soziale Anpassungsfähigkeit und regelkonformes Verhalten - mit Frust umzugehen, Resignation zu überwinden und Selbstsicherheit zu erlangen - Selbst - , Fremdwahrnehmung in der Gruppe zu erfahren, Kommunikation ( zuhören, sich artikulieren ) - Konfliktmanagement anhand von Rollenspielen und Provokationstests Taifun* ( 14 Jahre alt ) fällt in der Schule immer wieder dadurch auf, dass er Mitschüler beleidigt und Ein typischer BICO - Fall körperlich attackiert, Lehrer massiv beschimpft und Schuleigentum zerstört. Einmal beschmierte er die gekürzter Bericht der Schule Schulwand mit migrationstypischen Hassparolen. Nach Elterngesprächen ( bei welchen nur die Mutter und Schulsozialarbeit erschien ) besserte sich sein Verhalten nur kurzzeitig. Das Klassenbuch ist mit Einträgen über ihn ge - * Name von der Redaktion geändert füllt. Macht man ihn auf sein Verhalten aufmerksam, gerät er sofort in Wut, gibt nur Dinge zu, die man beweisen kann, schiebt die Schuld auf andere und fühlt sich ungerecht behandelt. Taifun teilt sich ein Zimmer mit 2 Geschwistern. Sein arbeitsloser Vater spricht nur sehr wenig deutsch. Eine zusätzliche Unterstützung des Jugendamtes scheiterte am Widerstand der Eltern. Bisherige Maßnahmen seitens der Schule: Regelmäßig Unterricht im Trainingsraum, regelmäßige Termine beim Schulsozialarbeiter, Nachsitzen, Arbeitsstunden beim Hausmeister, Androhung von Unterrichts - und Schulausschluss. Mit Einwilligung der Eltern wurde Taifun zu BICO angemeldet. Anfragen für die Teilnahme an BICO häufen sich. Die jährliche Aufnahmekapazität von höchstens 16 Ausblick BICO Schüler / innen reicht nicht aus. Absagen sind sicherlich enttäuschend, aber leider nicht zu vermeiden. Das Projekt ACHTUNG wurde entwickelt, weil die Praxis zeigt, dass die Probleme, die im Projekt BICO Verhaltenstraining behandelt werden, häufig auch schon bei jüngeren Schülern festzustellen sind. Am 18. Juli 2011 wurde ACHTUNG das Projekt dem Jugendhilfeausschuss des Rems - Murr - Kreises vorgestellt. Es fand große Zustimmung. Marc* ( 11 Jahre alt ) hat kaum Frustrationstoleranz. Schon bei geringen Misserfolgen reagiert er aggressiv. Ein typischer ACHTUNG - Fall In Konfliktfällen kann er sich nicht steuern, rastet aus, traktiert Lehrer und Mitschüler mit obszönen gekürzter Bericht der Schule Worten und droht mit Gewalt. Auf Vorhalte verweigert er sich und verlässt unerlaubt den Unterricht. und Schulsozialarbeit Seine Klassenlehrerin bezeichnet die schulischen Leistungen von Marc als recht gut, wobei er sein Poten tial eher zum Negativen einsetze. In sein Schulheft zeichnet er häufig lachende, blutende und schießen de Menschen. Dazu sagt er, dass er » Counter Strike « spiele, » solche Bilder seien doch nicht schlimm « . Marc lebt mit zwei Geschwistern bei seiner alleinerziehenden Mutter. Sein Vater ist vor drei Jahren tödlich verunglückt. Die Mutter sagt selbst, dass sie phasenweise zu labil sei und ihren Kindern dann zu wenig Halt und Struktur biete. Von der Schulsozialarbeit wurde schon eine sozialpädagogische Familien hilfe angeregt. Zudem wird über einen Wechsel in eine Kleinklasse nachgedacht, was aber eine andere Schule zur Folge hätte. Mit Einwilligung der Mutter wurde Marc zu ACHTUNG angemeldet. Michael Kleppe, Projektleiter BICO und ACHTUNG Jahresbericht 2011 NERO | NERO kidz Seite 42 Beratung Rechtsanwälte beraten 15 Anwälte engagierten sich im Jahr 2011 bei PräventSozial gGmbH für NERO und NEROkidz. NERO kostenfrei Kinder und steht für » Netzwerk engagierter Rechtsanwälte für Opferschutz « und bietet Rechtsinformationen für Jugendliche Gewaltopfer und ihr Umfeld an. NEROkidz ist davon abgeleitet und meint die Beratung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen zu allen rechtlichen Fragen. Anfragen seit Gründung 2008 2009 2010 2011 Die Fallzunahmen seit Projektbeginn im Überblick Fallanfragen 22 59 74 128 * in einigen Fällen Kriterien NERO Fälle 09 31 47 76* NEROkidz Fälle 13 28 29 59* Besuch der Sprechstunde 11 30 21 29 (+ 30 Bezugspersonen ) Sonstige Beratung, z. B. Telefon 11 29 53 99 doppelt erfüllt Die erneute starke Fallsteigerung auf 128 Fälle im Jahr 2011 lässt sich durch die zahlreichen Vermittlun gen von Fachkollegen /- innen der Beratungsstellen, Jugendämter, Frauenhäuser, Schulen, kirchlichen Seite 43 Jahresbericht 2011 NERO | NERO kidz Nero, NeroKidz Rechtsanwälte beraten Kinder, Jugendliche und Gewaltopfer Einrichtungen oder aus der Offenen Jugendarbeit, aber auch von Anwälten oder Polizeibeamten an NERO und NEROkidz erklären. Die gestiegene Nachfrage belegt eindeutig den Bedarf einer solchen kostenfreien und leicht zugänglichen Rechtsinformation. Von 128 Personen waren ca. ein Drittel Erwachsene, der Rest Heranwachsende, Jugendliche und Kinder. 84 weibliche und Bei Fragen zum Wohle von Kindern oder Jugendlichen war häufig eine erwachsene Bezugsperson dabei 44 männliche Personen oder wurde alleine beraten. Etwa zwei Drittel der Anfragen betrafen strafrechtliche Fragen, häufig zu suchten Rat Sexual - oder Gewaltdelikten, aber auch vielfältige Probleme aus anderen Rechtsgebieten. Zur Veranschaulichung ein paar Fragestellungen: NEROkidz: »Wie reagiert die Justiz auf wiederholte Falschaussagen eines Jugendlichen? Häufig gestellte Fragen Werden auch Jugendliche oder Heranwachsende ausgewiesen? Ist es ratsam, sich bei der Polizei zu melden und etwas zu gestehen? Welche rechtlichen Konsequenzen kann die Fälschung einer Krankmeldung haben? Wie kann man sich gegen einen Schulverweis wehren? « NERO : »Wie kann man rechtlich erfolgreich auf Stalking oder häusliche Gewalt reagieren? Wie viel Schmerzensgeld ist im Einzelfall angemessen? Was sind Vor - und Nachteile einer Strafanzeige nach sexuellen Übergriffen? Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es bei einem sexuellen Übergriff durch einen Unbekannten? Wann verjährt sexueller Missbrauch in der Kindheit? « Seit April 2011 finden 2 - Mal im Monat Sprechstunden bei » tipsntrips Jugendinformation Stuttgart « , angebunden an die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, statt. Die neue Kooperation zwischen PräventSozial und » tipsntrips « ermöglicht eine niederschwellige Beratung an einem zentralen Ort und vergrößert den Bekanntheitsgrad des Angebots durch die ausgeweitete Vernetzung besonders mit der offenen Jugendarbeit. - Fallübergreifend setzen sich NERO - Anwälte bei Fachveranstaltungen, Fachtagungen, wie z. B. dem Opferhilfekongress in Hannover oder Runden Tischen für die Weiterentwicklung im Opferschutz ein. - Darüber hinaus beschäftigen sich die NERO - Anwälte aktuell mit der Erarbeitung eines Selbstver - Das Jahr 2011 war ein inten sives Jahr mit vielen Anfragen, viel Öffentlichkeitsarbeit, ständnisses für Opferanwälte und diskutieren Qualitätskriterien einer angemessenen anwaltlichen vielen Neuerungen, zahlreicher Zeugen - und Opfervertretung. Auch bei anderen Zusammenschlüssen von Opferanwälten taucht interdisziplinärer Zusammen - vermehrt die Forderung eines Fachanwalts für Opferrechte auf. arbeit und hohem freiwilligen - Um insbesondere traumatisierten Mandanten /- innen in der anwaltlichen Beratung gerecht zu werden, fand ein eigener Fortbildungstag für Anwälte zum Thema Trauma statt. Engagement der NERO Anwälte. Hierfür bedanken wir uns bei allen Rechtsanwälten Aufgrund der zunehmenden Nachfrage aus dem Rems - Murr - Kreis wird seit November 2011 eine und Kooperationspartnern zusätzliche monatliche Rechtssprechstunde in Waiblingen, Bahnhofstraße 64 angeboten, die schon ganz herzlich! sehr zahlreich in Anspruch genommen wurde. Dr. Bettina Grözinger, Rechtsanwältin Tina Neubauer, Diplompädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH ) Jahresbericht 2011 Vereinsgeschichte Seite 44 Bewährungshilfe Stuttgart e.V. - von 1951 bis 2010 1951 Gründung des »Vereins zur Förderung der Bewährungshilfe Stuttgart e.V. « Der Verein übernimmt anfangs die Bezahlung der ersten Bewährungshelfer. Im Jahr 1953 wird die staatliche Bewährungshilfe eingeführt. 1952 Eröffnung des Waldhauses Hildrizhausen für jugendliche und heranwachsende Probanden. 1955 Von 1955 bis 1957 Betrieb eines Übergangsheims für Bewährungshilfeprobanden. 1967 Anstellung des ersten Gerichtshelfers. 1970 übernimmt das Land die Gerichtshilfe. 1978 In Stuttgart, Esslingen, Nürtingen, Waiblingen und Echterdingen werden betreute Wohngruppen eröffnet. Zusätzlich wird Betreuung im Individualwohnraum angeboten. 1989 Täter - Opferausgleich, Bereitstellung eines Opferfonds und Leistung einer Anschubfinanzierung. 1996 Die Anlauf - und Beratungsstelle zur Haftvermeidung durch Tilgungsberatung und freie Arbeit » Schwitzen statt Sitzen « wird eingerichtet. 1997 Das bürgerschaftliche Engagement in der Bewährungshilfe wird gefördert. 1998 Die Psychotherapeutische Ambulanz zur Behandlung von Sexualstraftätern wird gegründet. 2000 Die Zeugenbegleitung im Amts - und Landgerichtsbezirk Stuttgart wird eingerichtet. 2003 Durchführung von Betreuungsweisungen im Rems - Murr - Kreis. 2004 BICO startet als soziales Kompetenztraining zur Vermeidung von Schulausschluss für 13- bis 15-Jährige. Der Verein beteiligt sich an der Zentralen Schuldnerberatung Stuttgart. 2007 Gründung von PräventSozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH. 2008 Gründung von NERO und NEROkidz zur Rechtsberatung von Gewaltopfern bzw. Kindern und Jugendlichen durch Rechtsanwältinnen und - anwälte. Psychotherapeutische Betreuung von Sexual - und Gewaltstraftätern in der JVA Heimsheim. 2009 Übernahme des Fonds Psychotherapie und Bewährung Baden - Württemberg. Aufbau von IKN zur ambulanten Behandlung von Straftätern im Land. Projekt ISA - Integration straffälliger Frauen und Männer in Arbeit. 2010 Projekt ACHTUNG - als Erweiterung von BICO für 10 - bis 12 - jährige Schülerinnen und Schüler. Gründung einer Forensischen Ambulanz für Führungsaufsichtsklienten im Großraum Stuttgart. Seite 45 Jahresbericht 2011 Personen und dienste Stand Mai 2012 Vorstand Iris Käppler - Krüger, Richterin am Amtsgericht Vorsitzende Matthias Merz, Richter am Oberlandesgericht Stellvertretender Vorsitzender Andreas Arndt, Vorsitzender Richter am Landgericht Vorstandsmitglieder Gernot Blessing, Oberstaatsanwalt Albrecht Braun, Staatsanwalt - GL Melanie Dawidowsky, Richterin am Amtsgericht Carolin May, Richterin am Landgericht Hans Nusser, Oberstaatsanwalt a. D. Prof. Dr. Günter Rieger, Dekan an der Dualen Hochschule Stuttgart mail @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH) , Sozialwirt ( FH) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 41, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 582 Geschäftsführung Geschäftsführer kammerlander @ praeventsozial. de Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 42, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 Prokurist kanzler @ praeventsozial. de Waltraud Meints, Bürokauffrau ( IHK ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 40, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 Verwaltung | Buchhaltung meints @ praeventsozial. de Gabriele Schippelbaum, Bürokauffrau, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 40, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 584 schippelbaum @ praeventsozial. de Doreen Metje, Kauffrau, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 3, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 metje @ praeventsozial. de Fonds Psychotherapie Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH) , Sozialwirt ( FH) Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH) Doreen Metje, Kauffrau Geschäftsführer Stellvertreter Verwaltung Vergabeausschuss des Fonds Psychotherapie und Bewäh rung Baden - Württemberg Christine Rebsam - Bender, Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht, Thomas Kammerlander, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH ) , Klaus Michael Böhm, Richter am Oberlandesgericht, Behandlungsinitiative Opferschutz e. V. Dr. med. Stephan Bork, Sektion » Forensische Psychiatrie « am Universitätsklinikum Tübingen, Christine Ermer, Oberpsychologierätin, Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden - Württemberg, Prof. Dr. Rüdiger Wulf, Ministerialrat, Justizministerium Baden - Württemberg Vorsitzende Geschäftsführer Externe Mitglieder Personen und dienste Jahresbericht 2011 Seite 46 Stand Mai 2012 Beirat der Psychothera peutischen Ambulanz Vorsitzende Iris Käppler - Krüger, Richterin am Amtsgericht stv. Vorsitzender Matthias Merz, Richter am Oberlandesgericht Thomas Kammerlander, Geschäftsführer Bewährungshilfe, Prävent Sozial Externe Mitglieder Dr. med. Stephan Bork, Sektion » Forensische Psychiatrie « am Universitätsklinikum Tübingen Dr. Dirk Fehlenberg, Dipl. Psychologe, Zentrum für Psychiatrie, Ravensburg Christine Ermer, Oberpsychologierätin, Leiterin der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden - Württemberg Christine Rebsam - Bender, Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Anne Cless, Ministerialrätin, Sozialministerium Baden - Württemberg Prof. Dr. Rüdiger Wulf, Ministerialrat, Justizministerium Baden - Württemberg Psychotherapeutische Ambulanz fbambulanz @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Bereichsleiter und Heinz -Jürgen Pitzing, Dipl. - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Sozialwirt ( FH ) , Supervisor Therapeut Fon: 07 11 | 2 39 88 48, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, pitzing @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Therapeuten Matthias Rueß, Diplom - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 56, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, ruess @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Pamela Grassl, Diplom - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin i. A., Fon: 0 70 33 | 300 11 74, grassl @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Petra Nedele, Diplom - Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin i. A., Fon: 07 11 | 2 39 88 - 59, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, nedele @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Bert Mäckelburg, Diplom - Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 51, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, fbambulanz @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Verwaltung Diana Mikuteit, Bürokauffrau ( IHK ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 49, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, mikuteit @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Zeugenbegleitung NERO und NERO kidz Koordinatorin Tina Neubauer, Dipl. - Pädagogin, Sozialpädagogische Prozessbegleiterin ( RWH ) Archivstraße 15, Zimmer 431, 70182 Stuttgart Fon: 07 11 | 212 - 35 37, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, neubauer @ lgstuttgart.justiz.bwl. de BICO und ACHTUNG Michael Kleppe, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Fon: 07 11 | 3 51 20 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kleppe @ praeventsozial. de Carola Kneer, Soz. Arb. ( BA ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Fon: 07 11 | 3 51 20 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kneer @ praeventsozial. de Daniel Hersacher, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A., Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 53, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50, hersacher @ praeventsozial. de Seite 47 Jahresbericht 2011 Personen und dienste Stand Mai 2012 bereich.betreuteswohnen @ praeventsozial. de Siegfried Kämmerer, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Pfarrstraße 3, 70182 Stuttgart, Fon: 07 11 | 23 84 95 - 333, Fax: 07 11 | 23 84 95 - 353, kaemmerer @ praeventsozial. de Betreutes Wohnen Bereichsleiter und Betreutes Einzelwohnen Stuttgart Roland Hoppe, Dipl. - Soz. Arb., Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Pfarrstraße 3, 70182 Stuttgart, Betreutes Wohnen Stuttgart Fon: 07 11 | 23 84 95 - 332, Fax: 07 11 | 23 84 95 - 350, hoppe @ praeventsozial. de Hans - Peter Schwarz, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Hohenheimer Straße 25, 70184 Stuttgart, Wohngruppe Stuttgart - Mitte Fon / Fax: 07 11 | 24 10 58, schwarz @ praeventsozial. de Christopher Koch, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Tafelweg 2, 70439 Stuttgart, Fon / Fax: 07 11 | 80 49 63, koch @ praeventsozial. de Peter Segmiller Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Burgstraße 29, 70771 Leinfelden - Echterdingen, Wohngruppe Stuttgart Stammheim Wohngruppe Echterdingen Fon / Fax: 07 11 | 79 67 93, segmiller @ praeventsozial. de Markus Zielosko, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Bismarckstraße 51, 73728 Esslingen, Fon / Fax: 07 11 | 3 16 06 21, zielosko @ praeventsozial. de Ingrid Rieger, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Fon: 07 11 | 3 51 30 - 960, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, rieger @ praeventsozial. de Michael Kleppe, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Wohngruppe Esslingen Projekt Nachsorge Betreutes Wohnen für Frauen Esslingen Betreutes Wohnen Nürtingen Fon: 07 11 | 3 51 30 - 959, Fax 07 11 | 3 51 30 - 290, kleppe @ praeventsozial. de Alfred Goebel, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Neustadter Hauptstraße 125, 71336 Waiblingen, Fon / Fax: 0 71 51 | 8 15 53, goebel @ praeventsozial. de Wohngruppe Waiblingen Betreutes Wohnen Rems - Murr Schuldnerberatung bereich.schuldnerberatung @ praeventsozial. de Rainer Kanzler, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) ,Sozialwirt ( FH ) Eberhardstraße 33, Zimmer 486, 70173 Stuttgart, Fon: 07 11 | 216 - 47 83, Fax: 07 11 | 216 -78 03, rainer.kanzler @ stuttgart. de Harald Buck, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Eberhardstraße 33, Zimmer 449, 70173 Stuttgart, Bereichsleiter und Schuldnerberater Schuldnerberater / - innen Fon: 07 11 | 216 - 66 08, Fax: 07 11 | 216 -78 03, harald.buck @ stuttgart. de Uta Karle, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Eberhardstraße 33, Zimmer 488, 70173 Stuttgart, Fon: 07 11 | 216 - 20 85, Fax: 07 11 | 216 -78 03, uta.karle @ stuttgart. de Carola Kneer, Dipl. - Soz. Arb. ( BA ) , Eberhardstraße 33, Zimmer 447, 70173 Stuttgart, Fon: 07 11 | 216 -76 44, Fax: 07 11 | 216 -78 03, carola.kneer @ stuttgart. de Annette Seitz, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Eberhardstraße 33, Zimmer 447, 70173 Stuttgart, Fon: 07 11 | 216 - 35 02, Fax: 07 11 | 216 -78 03, annette.seitz @ stuttgart. de Beate Stroka, Bankkauffrau, Eberhardstraße 33, Zimmer 476, 70173 Stuttgart, Fon: 07 11 | 216 - 47 09, Fax: 07 11 | 216 -78 03, beate.stroka @ stuttgart. de Qualifizierte Zuarbeit Jahresbericht 2010 Personen und dienste Seite 48 Stand Mai 2012 Arbeit »Schwitzen statt Sitzen« bereich.arbeit @ praeventsozial. de Bereichsleiter und Michael Sählhoff, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Sozialwirt ( FH ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 44, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 Arbeitsvermittler saehlhoff @ praeventsozial. de Arbeitsvermittler / - innen Daniel Hersacher, Soz. Arb. , Soz. Päd. ( BA ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 53, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 Stuttgart hersacher @ praeventsozial. de Anja Kühfuß, Soz. Arb. , Soz. Päd. ( BA ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 54, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 kuehfuss @ praeventsozial. de Debora Richter, Soz. Arb. , Soz. Päd. ( FH ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 46, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 richter @ praeventsozial. de Anna Tomic, Dipl. - Soz. Päd. ( FH ) , Fon: 07 11 | 2 39 88 - 47, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 tomic @ praeventsozial. de Martina Schinkel, Vermittlerin, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 45, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 schinkel @ praeventsozial. de Christian Veith, Soz. Arb. , Soz. Päd. B.A., Fon: 07 11 | 2 39 88 - 55, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 veith @ praeventsozial. de Verwaltung Annette Wipfler, Sachbearbeiterin, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 52, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 verwaltung @ praeventsozial. de Außenstelle Büro Esslingen, Neckarstraße 86, 73728 Esslingen, Fon: 07 11 | 3 51 30 - 930, Fax: 07 11 | 3 51 30 - 209, fbarbeit @ praeventsozial. de Arbeitsgruppenleiter Axel Hirning, Arbeitsanleiter, Fon: 01 72 | 7 13 28 50 fbarbeit @ praeventsozial. de ISA - Projekt isa @ praeventsozial. de Projektleiterin Ute Wuhrer -Önkal, Dipl. - Soz. Päd. ( BA ) , Pfarrstraße 3, 70182 Stuttgart, Fon: 07 11 | 23 84 95 - 331, Fax: 07 11 | 23 84 95 - 350, wuhrer @ praeventsozial. de Arbeitsgruppenleiter Thorsten Schnuck, Arbeitserzieher, Fon: 01 72 | 6 25 56 91 und 0 71 51 | 2 72 61 32 schnuck @ praeventsozial. de Michael Sauber, Technischer Dienst, Fon: 01 72 | 7 13 28 51 und 0 71 51 | 2 72 61 32 sauber @ praeventsozial. de Verwaltung ISA Martina Schinkel, Sachbearbeiterin, Fon: 07 11 | 2 39 88 - 45, Fax: 07 11 | 2 39 88 - 50 schinkel @ praeventsozial. de Betreuungsweisungen Jutta Hahn - Weik, Dipl. - Soz. Arb. ( FH ) , Talstraße 12, 71332 Waiblingen, Fon: 0 71 51 | 17 24 17, Fax: 0 71 51 | 17 24 13, hahn - weik @ praeventsozial. de Technischer Dienst Michael Sauber, Neustadter Hauptstraße 125, 71336 Waiblingen, Fon: 01 72 | 7 13 28 51 und 0 71 51 | 2 72 61 32, Fax: 0 71 51 | 2 72 61 34, sauber @ praeventsozial. de Bewährungshilfe Stuttgart e. V. Verein zur Förderung der Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Resozialisierung Straffälliger www. bewaehrungshilfe - stuttgart. de mail @ bewaehrungshilfe - stuttgart. de Prävent Sozial Justiznahe Soziale Dienste gemeinnützige GmbH www. praeventsozial. de mail @ praeventsozial. de Uhlandstraße 16, 70182 Stuttgart Telefon 07 11 | 23 98 83, Telefax 07 11 | 2 39 88 50