Schaffhauser Landwirtschaft

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Schaffhauser Landwirtschaft
Vielseitig, sympathisch und farbenfroh
Seiten
Brot, Wein und Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ein edler Tropfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Wo das Brot wächst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Auf Kühen reiten und im Weinfass übernachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Schaffhauser Bauern pflegen die Landschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
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zur Schaffhauser Landwirtschaft
Landwirtschaftsamt des
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Mylène Pellenz; Jonathan Preisig; Sonja Rüeger; Anne-Marie
Solero; Barbara Steiner; Maya Werner-Bachmann; Roman Wetzel;
Bolderhof; GVS Agrar; GVS Weinkellerei; LID; landwirtschft.ch
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Vertrieb
Diese Broschüre ist kostenlos erhältlich beim
Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID und beim
Sekretariat des Schaffhauser Bauernverbands.
Weitere Informationen zur Schweizer Landwirtschaft
finden sich unter www.landwirtschaft.ch.
Januar 2011
Schaffhauser Landwirtschaft
Vielseitig,
sympathisch und
farbenfroh
Brot, Wein
und Milch
Trauben – der Rohstoff für Spitzenjahrgänge aus dem
Blauburgunderland
Die Sonnenblumen stehen in voller Blüte.
Dahinter erhebt sich die wunderschöne Bergkirche
St. Moritz von Hallau. Umgeben von Reben, an
denen die Trauben für den bekannten Hallauer
reifen. Ist man auf dem Rebberg angekommen,
öffnet sich nach Süden der Blick in den fruchtbaren Klettgau – die Einheimischen nennen ihn
liebevoll «Chläggi». Es ist die Kornkammer und
der Weinkeller des Kantons Schaffhausen. Wer
hier die Farbenpracht der Rebberge, Felder und
Äcker sieht, weiss: Hier müssen Künstler am Werk
sein; es sind die Schaffhauser Bäuerinnen und
Bauern.
2
Getreidesaat – hier wächst Brot
Vielfältiger Acker- und
Weinbaukanton
Schaffhausen ist der nördlichste Kanton in der
Schweiz, und mit rund 300 Quadratkilometern
zählt er zu den kleineren Kantonen. Trotzdem ist
die Landschaft vielfältig: Im Norden liegen die
bewaldeten und zuweilen wilden Randenhügel,
im Süden der fruchtbare Klettgau mit den
flachen Ackerbaugebieten für Getreide und
Zuckerrüben. Rebberge gehören in fast jeder
Gemeinde zum festen Ortsbild. Selbst innerhalb
der Festungsmauern des Munots – des Wahr­
zeichens der Stadt Schaffhausen – wächst Pinot
noir. Rund ein Drittel der landwirtschaftlich
genutzten Flächen im Kanton sind Wiesen und
Weiden. Dort wächst das Futter für Milch- und
Mutter­k ühe sowie für andere Nutztiere.
Schaffhausen ist aber vor allem ein Ackerbauund Weinbau­kanton. Hier ist der Anteil der
offenen Acker­f lächen sogar höher als im
«Getreide­k anton» Waadt. Und in keinem
deutschsprachigen Kanton gibt es prozentual
mehr Rebflächen als in Schaffhausen.
Wachstum und Spezialisierung
In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl
Bauernhöfe im Kanton deutlich abgenommen. Gleichzeitig sind die verbleibenden
Betriebe grösser geworden. Damit reagieren
die Bauernfamilien auf den zunehmenden
Wettbewerbsdruck in der Landwirtschaft.
Ein Drittel der Betriebe bewirtschaftet mehr
als 30 Hektaren. Das liegt deutlich über dem
Schweizer Durchschnitt. Neben Wachstum
ist Spezialisierung angesagt. Das heisst beispielsweise: In modernen und tierfreundlichen Laufställen tummeln sich immer mehr
Milchkühe, die von Melkrobotern gemolken
werden. Viele Schaffhauser Bauern geben die
Milchproduktion jedoch auf und steigen auf
Hühner- oder Schweinehaltung um. Die Zahl der
Nutztiere ist aber im schweizerischen Vergleich
tief. Überdüngte Böden oder Gewässer sind im
Rheinkanton Schaffhausen kein Thema.
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Edle
Tropfen
Weinbaustatistik
Bestockte Rebflächen 2008: 477 Hektaren.
1200 bis 1800 Personen sind vom Reb- und Weinbau abhängig.
Durchschnittlich geerntete Traubensorten:
Tonnen
2721
Blauburgunder
2500
Riesling
2000
rote Spezialitäten
1500
weisse Spezialitäten
1000
680
500
400
300
200
173
132
100
0
Traubenproduktion deckt 10 Prozent des
landwirtschaftlichen Rohertrags
Pflanzenschutz – Reben brauchen viel Pflege
Wümmet – die goldene Zeit der Traubenernte
D er
gau, wo die sich die grösste zusammenhängende Rebbaufläche der Deutschschweiz befindet. Weitere Schaffhauser Weinbaugebiete
findet man im Oberklettgau, im Reiat sowie in
den beiden Kantons-Exklaven Stein am Rhein
und Rüdlingen-Buchberg. Dazu kommen die
Stadt Schaffhausen mit dem Rebberg am Fuss
des berühmten Munot-Turms und die stadtnahen Gemeinden Dörflingen und Büsingen.
ungezähmte Rhein schwemmte vor
Jahrtausenden viel Kalk und Nährstoffe in den
Kanton Schaffhausen. Er legte damit die Basis
für die lange Weinbautradition, die bei den
Römern begann und bis heute andauert. Im
Mittelalter waren es die Äbte in den Klöstern,
die den Weinbau in der Region – unterstützt
vom idealen Klima – entscheidend förderten.
Das Hauptanbaugebiet liegt im unteren Klett­
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Schatzkammer – Einblick in den
GVS-Weinkeller
Blauburgunderland
Die Schaffhauser Winzer ernten über 3,5 Millionen
Kilogramm Trauben im Jahr. Hauptsorte ist die
Blauburgundertraube, nach der die Region
benannt ist. In den letzten Jahren sind die
Rebbaubetriebe grösser geworden. Die Hälfte der
Rebfläche bewirtschaften heute Betriebe, die
grösser als 3 Hektaren sind. Das Image des
«sauren Weines» konnten die Winzer dank
Spezialisierung und Professionalisierung in den
letzten Jahren mehr als abstreifen: Qualität statt
Quantität ist angesagt. Schaffhauser Weine spielen heute in der höchsten Liga mit. Den Beweis
liefern zahlreiche Auszeichnungen an renommierten Wettbewerben im In- und Ausland.
Rimuss:
Wer hats erfunden?
Der Weinkellerei Rahm in Hallau
haben es die Schweizer Kinder zu
verdanken, dass sie an Silvester
oder Geburtstagen mit ihren
El­tern würdig anstossen können:
Seit dem Jahr 1954 wird dort
der bekannte alkoholfreie Edel­
trau­ben­saft Rimuss hergestellt.
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Brot und
Zucker wachsen
Wo
Zucker – effiziente Rübenernte mit grossen Maschinen
Jeweils im Sommer schlägt in der Schaffhauser
Landschaft die Stunde der Mähdrescher. Bei
schönem Wetter «fressen» sie sich fast Tag und
Nacht durch die reifen Getreidefelder und bringen die lang ersehnte Ernte ins Trockene. Die
klimatischen und topografischen Bedingungen
sind in Schaffhausen optimal für den Getrei­
deanbau. Schaffhauser Weizen, Roggen oder
Dinkel sind schweizweit bekannt für ihre hohe
innere Qualität. Auf 5200 Hektaren, einem
Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Nutz­
fläche des Kantons, wächst Getreide – vor
allem Weizen für die Herstellung von Brot. Ein
kleinerer Teil der Getreideernte landet als wertvolles Kraftfutter in den Futtertrögen von Kühen,
Schweinen oder Geflügel.
6
Zuckerrüben im Aufwind
Zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten
Fläche im Kanton Schaffhausen sind offene
Ackerflächen. Das sind anteilsmässig mehr als
in den meisten vermeintlich «typischen»
Getreide­bauregionen der Schweiz. Weil sich die
Preise auf dem Getreidemarkt eher nach unten
entwickeln, weichen die Schaffhauser Bauern
vermehrt auf andere Kulturen aus: vor allem auf
den Anbau von Zuckerrüben und Raps.
Augenfällig sind die Schaffhauser Sonnen­
blumen­f elder: Fast 8 Prozent der Schweizer
Produktion wächst im kleinen Kanton.
Abgenommen hat in den letzten Jahren der
Kartoffelanbau.
Bodennutzung
(CH-Durchschnitt: LN 23,9 % / Wald 30,8 %)
42,8 %
44,5 %
128 km2
Wald
km2
133
Landwirtschaftliche
Nutzfläche
1,9 %
10,7 %
32 km2
Siedlungsfläche
5,5 km2
Diverses
Mit einem Bein stets im Ausland
Der Kanton Schaffhausen liegt an der Grenze zu
Deutschland. Das freundschaftlich-nachbarliche
Verhältnis hat eine langjährige Tradition. Dazu
gehört auch die Besonderheit, dass Schaffhauser
Bauern seit Generationen Felder und Äcker ennet
der Grenze in Baden-Württemberg bewirtschaften. Von den offiziell fast 16'000 Hektaren
genutzten Anbauflächen lagen im Jahr 2008
15,8 Prozent auf deutschem Staatsgebiet.
Traditioneller Emmer
1995 startete im Klettgau das Emmer-EinkornProjekt. Ziel war die Wiederaufnahme des Anbaus
der uralten Getreidesorten Emmer und Einkorn,
die zuvor von den Schweizer Äckern verschwunden waren. Gleichzeitig sollte mehr Platz für
bedrohte Tierarten wie das Rebhuhn geschaffen
werden. Das Projekt war ein Erfolg: Der Anbau der
beiden Getreide hat sich etabliert. Emmer- und
Einkornbrot haben es bis in die ganz grossen
Lebensmittelketten geschafft. Teigwaren, Schnaps
und sogar Emmerbier sind beliebte Spezialitäten.
www.emmer-einkorn.ch
Brot – auf 5200 Hektaren im Kanton wächst Getreide
Landwirtschaftliche Bodennutzung
im Kanton Schaffhausen
0,2 %
34 ha
ObstbauIntensivkulturen
3%
24,1 %
477 ha
Rebland bestockt
3780 ha
Brotgetreide
9,5 %
26,2 %
1484 ha
Futtergetreide
4105 ha
Naturwiesen/Weiden
1%
6,3 %
164 ha
Soja/Ackerbohnen/
Eiweisserbsen
984 ha
Kunstwiesen
1,3 %
2,1 %
327 ha
Sonnenblumen
7,5 %
2,8 %
435 ha
Körnermais
7,5 %
7,8 %
1178 ha
Silo-/Grünmais
1229 ha
Raps
0,7 %
211 ha
Kartoffeln
1178 ha
Zuckerrüben
104 ha
Gemüse
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Kühen
Auf
reiten und im
Weinfass
übernachten
Erlebnis – Kuhreiten auf dem Bolderhof
Schon
mal in einem Weinfass übernachtet?
Findige Rebbauern in Trasadingen machen es
möglich. Wer jedoch lieber auf Stroh schläft, findet im ganzen Kanton Bauernhöfe, die «Schlafen
im Stroh» anbieten. Schaffhauser Bäuerinnen
und Bauern sind heute auch Gastronomen. Sie
öffnen ihre umgebauten Scheunen für Hochzeiten,
Geburtstage oder Firmenanlässe und bieten regionale Leckereien an. Winzerinnen und Winzer
führen Gäste durch heimelige Weinkeller und
laden zur Degustation ein. Mit Freizeitangeboten
wie Kuhtrekking, Käsen in der Gruppe oder
Freiluftkino sorgen die Schaffhauser Bauern­
familien für unvergessliche Erlebnisse.
8
Schaffhauser Bölletünne
Für ein Blech von Ø 32 cm
Mit der Zeit gehen
Viele Schaffhauser Bauernfamilien haben sich in
den letzten Jahren erfolgreich agrotouristische
Standbeine aufgebaut. Doch Innovation findet
natürlich vor allem auch in den Ställen und auf
den Feldern statt. Ein Beispiel dafür ist der
kreisförmig angelegte Laufstall oberhalb von
Wilchingen, der schon viele Wanderer zum
Staunen gebracht hat. Bauern steigen zudem vermehrt auf die tierfreundliche und wirtschaftlich
interessante Mutterkuh-Haltung um, bei der die
Kälber bei den Elterntieren auf der Weide bleiben.
Um Kosten zu sparen, arbeiten immer mehr
Betriebe zusammen: Winzer investieren gemeinsam in moderne Weinkeller, oder Landwirte teilen
sich teure Geräte im regionalen Maschinenring.
Mit Spezialitäten in die Nische treten
Einige Bauernfamilien konzentrieren sich auf die
Produktion von Spezialitäten: zum Beispiel Zucker­
melonen, Tafeltrauben, Holunderblüten, Spargeln
oder Hirschfleisch. Rund zwanzig Betriebe im Kanton arbeiten nach den Richtlinien des biologischen
Landbaus. Viele von ihnen vermarkten ihre Produkte
direkt. In der deutschen Enklave Büsingen – der Ort
liegt vollständig im Kanton Schaffhausen – steht
zudem eine der sonst in der Region eher selten
anzutreffenden Obstanlagen. Der Besitzer veredelt
Äpfel, Kirschen, Zwetschgen oder Birnen zu besonders edlen Likören und Bränden.
Lebensmittel aus der Region
Regionale Produkte, zum Beispiel Schaff­hauser
Rapsöl, Natura-Beef, Kartoffeln, Süss­most, Wein
oder frisches Gemüse, sind im Trend. Die Kundschaft
findet sie entweder direkt in den Hofläden, im
Schafuuser Puuremärkt in der Stadt Schaffhausen
oder auf den verschiedenen Wochenmärkten.
Einige Betriebe machen Hauslieferungen, beispielsweise mit Fleisch-Mischpaketen. Und mit
den «Schafuuser Mumpfel»-Säcken oder -Kisten
bietet eine Gruppe von Bäuerinnen und Bauern
eine Zusammenstellung auserlesener Spezialitäten
aus Schaffhausen an.
Teig
200 g Mehl
²/3 TL Salz
70 g Butter
1 dl Wasser
Belag und Guss
4 Zwiebeln
wenig Bratbutter
100 g Speckwürfeli
1 EL Maizena
3 dl Rahm
2 Eier
Salz, Pfeffer
Hier trifft man sich mit Schaffhauser
Bauern­familien
1. August Brunch
Klettgauer Herbstsonntage
Schule auf dem Bauernhof
Führungen Weinkellerei, Brennerei
Schlafen im Stroh
Ferien auf dem Bauernhof
Wochenmärkte
Mehr Infos zu agrotouristischen Angeboten:
www.schaffhauserland.ch
Wochenmärkte
Schaffhausen
bei der Kirche St. Johann
Dienstag und Samstagvormittag
Schafuuser Puuremärkt im alten
Feuer­wehrdepot am Kirchhofplatz,
Freitag, 9 bis 17.30 Uhr, und
Samstagvormittag
Neuhuuser Märkt
Auf dem Platz für Alli,
Freitag, 15.30 bis 19.30 Uhr
Wilchinger Puuremärkt bei der
Rötibergkellerei,
jeden ersten Samstag im Monat
Bölletünne – eine Schaffhauser Zwiebel-Spezialität
Geriebener Teig Mehl, Salz und Butter
gleich­mässig verreiben. Nach und nach kaltes
Wasser beigeben. Teig nur zusammenfügen,
nicht kneten. Teig auswallen und ins mit
Backpapier belegte Blech geben.
Belag Zwiebeln in feine Ringe schneiden und
in wenig Bratbutter glasig dünsten. Speckwürfeli
beigeben und kurz weiterbraten. Teigboden mit
Gabel einstechen und Zwiebel-Speck-Füllung
auf dem Teigboden verteilen.
Guss Maizena mit wenig Rahm anrühren, die
Eier und den restlichen Rahm beifügen, mit Salz
und Pfeffer würzen. Guss über Zwiebel-SpeckMasse giessen. Bölletünne bei 180°C ungefähr
40 Minuten backen, sehr heiss servieren.
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Umweltfreundlich – Güllen mit dem Schleppschlauchverteiler
vermindert Amoniakverlust und schont die Nase
Nur knapp 7 Prozent ihres Verdienstes geben die
Menschen in der Schweiz für Lebensmittel aus.
Trotzdem herrscht an der Verkaufsfront ein permanenter Preiskampf. Diesen spüren auch die
Schaffhauser Bauern. Kosten senken ist deshalb
angesagt. Das bedeutet mehr Flächen, Aufstockung der Tierbestände oder Spezialisie­rung
auf einige wenige Kulturen. Wer nicht mithalten kann, hört auf oder sucht sich eine zusätzliche Arbeit ausserhalb der Landwirtschaft.
In den letzten dreissig Jahren hat sich die Anzahl Bauernhöfe im Kanton mehr als halbiert.
Im Jahr 2009 arbeiteten noch 1800 Leute
auf den 445 Haupt- und etwa 200 Nebenerwerbsbetrieben.
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Landschaftspflege und
umweltfreundliche Produktion
Wer durch die Schaffhauser Landschaft wandert, trifft auf goldgelb leuchtenden Raps,
stramm stehenden Weizen, dunkelrote Trauben,
weidende Kühe, aber auch auf Hecken und
bunte Wiesen. Über 10 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Kanton sind als ökologische Ausgleichsflächen ausgewiesen. Zum
Beispiel die für Vögel und Insekten wichtigen
Hochstamm-Obstbäume, deren Bestand in den
letzten Jahren wieder zugenommen hat. Zudem
engagieren sich die Bauern in verschiedenen
Projekten, die die Vernetzung von Naturflächen
zugunsten von seltenen Tieren und Pflanzen
fördern. 50 Prozent des Schaffhauser Getreides
wächst extensiv. Das heisst ohne Fungizide,
Insektizide und Wachstumsregulatoren. Und
auch die Nutztiere haben es gut: Deutlich über
die Hälfte des Bestandes lebt im Kanton
Schaffhausen in besonders tierfreundlicher
Stallhaltung (BTS), mit viel Platz, Licht und frischer Einstreu.
Tiere auf Schaffhauser Bauernhöfen
(2008)
181600
Anzahl
Tiere
150 000
100 000
50 000
20000
200 000
16100
10 000
8000
3300
6000
4000
Geflügel
0
Schafe
2000
Schweine
pflegen die Landschaft
Direktzahlungen für gemein­
wirtschaftliche Leistungen
Nur noch knapp 2 Prozent der Schaffhauser
Erwerbstätigen leben von der Landwirtschaft.
Umso grösser ist die Verantwortung, die sie tragen:
Sie kultivieren fast die Hälfte der Kantonsfläche
und sorgen so massgeblich für eine intakte
Landschaft. Die Schaffhauser Bauernfamilien
produzieren also weit mehr als nur wertvolle
Nahrungsmittel. Zudem halten sie strenge ökologische Vorschriften ein: Dazu gehören auch
das Befolgen einer strikten Fruchtfolge oder
die Bewirtschaftung von ökologisch wertvollen
Flächen wie Hecken oder bunte Wiesen. Dafür
entschädigt sie der Staat mit Direktzahlungen.
Rindvieh
(inkl. Kühe)
Schaffhauser
Bauern
GVS-Gruppe
1911 gründeten 27 Delegierte den Land­
wirt­s chaftlichen Genossenschaftsverband
Schaffhausen (GVS). Mit der eigenen
Be­s chaffung von landwirtschaftlichen Hilfs­
mitteln und der Vermarktung der bäuerlichen
Produkte sollte die wirtschaftliche Abhängigkeit
Einkaufen – GVS-Markt in Herblingen
der Bauern gegenüber dem Handel vermindert werden. Die Selbsthilfe erwies sich schon
bald als wichtige Stütze der Schaffhauser
Landwirtschaft. Dabei ist es dem GVS bis heute
gelungen, als Genossenschaft unabhängig zu
bleiben, was in der Schweiz ziemlich einzigartig
ist. Der Umsatz der GVS-Gruppe hat sich in den
vergangenen fünfzig Jahren mehr als verzwanzigfacht. Der GVS gehört zu den zehn bedeutendsten Arbeitgebern im Kanton Schaffhausen.
www.gvs.ch
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