Biographie Robert Schneider

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Biographie Robert Schneider
Lobo Lutz, Unterrichtsfach Deutsch
Thema: Modularbeit Schlafes Bruder
Modul Nummer 1 von Chiara
12049 Zeichen ergibt 8 Pt.
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Bewertung: sehr gut
Biographie Robert Schneider
Herkunft und Jugend:
Robert Schneider wurde am 16. Juni 1961 in Bregenz, ein kleines Dorf in Vorarlberg (Österreich),
geboren. Im Alter von zwei Jahren wurde er vom Bergbauernehepaar Schneider adoptiert und
verbrachte seine Kindheit in Meschach, einem Bergdorf mit 57 Einwohner in den rheintalerischen
Alpen, welchen die Umgebung von Eschberg nachempfunden wurde. Von dort kommen auch
mehrere ungewohnte Ausdrücke im Buch. Sein Vater war Landwirt. Von seinem Privatleben aus
seiner Jugend berichtet Schneider, dass die Bedingungen äusserst schlecht waren. Er sagte einmal:
„Ich habe gelitten darunter, in einem Haus aufgewachsen zu sein, in dem es weder Bücher noch
Musik gab. Die einzige Musik, die ich während meiner Kindheit hörte, war die des Dorfsorganist,
sonntags in der Kirche, Und der hat ganz abscheulich gespielt.“ Außerdem würde es in Vorarlberg
heißen, dass sie nicht sagen können: “Ich liebe Dich”. Es war also eine für keine Kunst
empfängliche Umgebung, wo Schneider zunächst die Musik, später dann die Literatur für sich
entdeckte.
Ausbildung:
Nach dem Abitur 1981 am Bundesgymnasium Feldkirch studierte Schneider in Wien Komposition,
Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft. Seit 1983 entstanden regelmäßig Bühnenstücke, so Der
falsche Prinz, Hitlermein, Die Schaukinder und Traumund Trauer des jungen H. über Kindheit und
Jugend Adolf Hitlers. Im Jahre 1984 entschliesst er Schriftsteller zu werden und beginnt während
des Studiums zu schreiben. Alle Studien brach er 1986 ab und kehrte in sein Heimatdorf zurück, wo
er sein Debütroman „Schlafes Bruder“ schrieb, welcher 1992 veröffentlicht wurde. Danach
arbeitete er als Fremdenführer und Organist. 1988 erschien, als zweiter Teil seiner rheintalischen
Trilogie, der Roman "Die Luftgängerin".
In den Jahren 1989/90 verfasste Schneider das Drehbuch Die Harmonien des Carlo Gesualdo, für
das ihm der Filmdrehbuchpreis des ORF verliehen wurde. Im Jahre 1990, während er an seinem
ersten Roman ,,Schlafes Bruder" arbeitet, absolvierte er ein amerikanisches Privatstipendium, den
Abraham-Woursell-Award, zur Förderung junger europäischer Autoren.Danach erscheinen
verschiedene Theaterstücke von ihm und er erhielt mehrere Literaturpreise.
Wirken
Seit seinem spektakulären erfolgreichen Romandebüt "Schlafes Bruder" zählte der freie
Schriftsteller Schneider, der jahrelang für die Schublade geschrieben hatte und an zahlreichen
Literaturwettbewerben gescheitert war, zu den hoffnungsvollen Talenten deutschsprachiger
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Literatur. 21 Verlage und deren Lektoren hatten den 1990 abgeschlossenen Roman des Debütanten
zunächst abgelehnt. Die Marktchancen des Buches abwägend, scheuten sie das Risiko. Zu sehr auf
die vorarlbergische Heimat des Autors eingeengt schien ihnen die Geschichte des Musikers
Johannes Elias Alder, der Protagonist des Romans. Als “Hochtrabend”, empfanden die Lektoren die
Erzählweise, übertrieben den Ton, maßlos und unheimlich den Reigen aus Metamorphosen. Der
Verlag Reclam, der nach der deutschen Wiedervereinigung in Leipzig neu erstanden war, nahm sich
schließlich des Schneider-Manuskriptes an. Als Robert Schneider schon alle Hoffnungen
aufgegeben hatte, meldete sich der Verlag Leipzig bei ihm und fragte, ob das seit einem halben Jahr
im Verlag liegende Manuskript inzwischen schon vergeben sei. Es brachte das Buch 1992 mit einer
vorsichtig kalkulierten Startauflage von 4000 Exemplaren heraus und landete auf Anhieb einen
Bestseller, der den ersten Teil der »Rheintal-Trilogie« bildet. Es gelang ihm einen Welterfolg, an
den er mit seinen weiteren Werken nicht wieder anknüpfen konnte. Die erstaunlich positiven
Rezensionen in den großen Tageszeitungen machten den Roman zu einem literarischen Geheimtipp,
der durch die Frankfurter Buchmesse und eine Besprechung in der Fernsehsendung »Das
literarische Quartett« zur Sensation wurde. Ende 1992 waren bereits 40’000 Exemplare verkauft,
1995 gingen inklusive der Taschenbuchausgabe über 700’000 Exemplare über den Ladentisch. Im
Jahre 1995 kam die Verfilmung des Buchs von Joseph Vilsmeier ins Kino, jedoch hat diese die
Dichte und Vielschichtigkeit des Romans nicht annähernd erreicht. Inzwischen gibt es auch eine
Theaterfassung, eine Oper und ein Hörspiel nach dem Roman, der in über 25 Sprachen übersetzt
wurde. Erst sechs Jahre später kam mit dem Roman Die Luftgängerin der zweite Teil heraus, der
von der Kritik überwiegend als enttäuschend beurteilt wurde. Die Trilogie wurde im Jahr 2000 mit
„Die Unberührten“ abgeschlossen.
Werke:
Romane
1992: „Schlafes Bruder“ (erster Teil der rheintalischen Triologie)
1998: „Die Luftgängerin“ (zweiter Teil der rheintalischen Triologie)
2000: „Die Unberührten“
2001: „Der Papst und das Mädchen“
2002: „Schatten“
2004: „Kristus“
2007: „Die Offenbarung“ (dritter Teil der rheintalischen Triologie) (Im Abschnitt oben sagst du etwas
anderes...)
Theaterstücke
1983: ,,Der falsche Prinz“
1989: ,,Die Schaukinder“
,,Hitler mein“
1990: „Die Harmonien des Carlo Gesualdo“ (Drehbuch)
1993: ,,Dreck“ (am 10.01. zum ersten Mal aufgeführt; meistgespieltes Theaterstück der Saison.)
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,,Traum und Trauer des jungen H." (über Kindheit und Jugend Adolf Hitlers)
1993: ,,Schlafes Bruder“ (wird als Ballett im Pfalztheater Kaiserslautern aufgeführt.)
1994: ,,Alte Tage“
1995:,,Schlafes Bruder“ (durch Joseph Vilsmaier verfilmt.)
1996: Die Opernversion von ,,Schlafes Bruder“ wird in Zürich aufgeführt. (Herbert Willis)
1996: ,,Die Luftgängerin“
1999: ,,Die Unberührten“
2000: ,,Komödie vom deutschen Heimweh“ (Uraufführung 1999 im Schauspielhaus Zürich)
Preise und Auszeichnungen:
1990: Film-Drehbuchpreis des ORF für das Drehbuch „Die Harmonien des Carlo Gesualdo“
1990: Landespreis für Volkstheaterstücke des Landes Baden-Württemberg für sein Stück
„Traum und Trauer des jungen H.“ (Uraufführung am 20.11.1993 im Schauspielhaus in Hannover).
1993: Dramatiker-Preis der Potsdamer Theatertage
1993: Alemannischer Literaturpreis
1993-1996: Robert-Musil-Stipendium der Stadt Wien
1994: Dramatikerpreis der Potsdamer Theatertage
1994: Allemannischer Literaturpreis
1994: Eliette-von-Karajan-Literaturpreis der Salzburger Osterfestspiele
1994: Prix Médicis Etranger (Frankreich)
1995: Premio Itas del Libro di Montagna (Italien)
1995: Premio Grinzane Cavour (Italien)
1995: Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt
2008: Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für Die Offenbarung
Heute:
Robert Schneiders Mutter starb nachdem das Buch, welches er innerhalb sechs Monaten fertig
geschrieben hatte, erschien. Sein Adoptivvater wollte das Buch nicht zu Ende lesen, weil er sich
wieder erkannte.
Robert Schneider lebt momentan ledig. Er wohnt in Maschach, wo er als freischaffender
Schriftsteller arbeitet und gilt in der Literaturszene als Außenseiter, der schwer in die Medien- und
Literaturszene der Gegenwart einzubeziehen ist. Als sein Hobby gibt er Motorcrossing an.
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Zusammenhang der Biographie zum Buch
Nachdem ich nach vielen anstrengenden Stunden die Autobiographie (eine Autobiographie zu sich
kann nur Robert Schneider verfassen ;-) von Robert Schneider endlich fertig niedergeschrieben und
protokolliert habe, kann ich aussagen, dass es mir sehr viel gebracht hat und ich vielerlei
dazugelernt habe. Nun kenne ich den Lebensinhalt des Autors in- und auswendig. Ich habe gemerkt,
dass der Roman auf verschiedenen Ebenen Anklänge an die Biographie Schneiders enthält. Robert
Schneider wuchs in einem sehr kleinen Bergdorf auf mit wenig Einwohner, welche sich
wahrscheinlich alle gegenseitig kannten. Das gleiche Umfeld wählt er auch als Geburtsort des Elias,
welcher in einem fiktiven Dorf in Eschberg aufwächst. Wie Robert Schneider behauptet, befindet
sich auch dieses Dorf in Vorarlberg. Er schreibt, dass es dort nur zwei Geschlechter gibt, die
Lamparter und die Alder.
Aber nicht nur zu der Gegend in der Schneider lebt, lassen sich Bezüge zum Roman finden. Robert
Schneider hat mehrere Gemeinsamkeiten mit dem Protagonisten seines Romans. Seine starke
Verbundenheit zur Musik ist ähnlich stark wie die von Elias. Auch die Bedingungen unter denen
Schneider aufwuchs lassen sich mit denen des Elias vergleichen. Schneider berichtete in einem
Interview, dass er zu Hause weder Bücher noch Musik gehabt habe. Die einzige Musik, die er
während seiner Kindheit gehört habe, sei die des Dorforganisten sonntags in der Kirche gewesen.
Und der habe abscheulich gespielt. Ebenso geht es dem armen Elias. Außer in der Kirche hat er
keine Möglichkeit Musik zu hören und der Dorforganist Oskar Alder spielt so schlecht, dass Elias
ihn dabei korrigieren und ausbessern muss. Robert Schneider sagt, Musik habe ihm eine
Ausdrucksmöglichkeit gegeben. Auch bei Elias ist es so, denn er kann durch die Musik seine
Gefühle zeigen und seine Liebe zu Elsbeth kann er nur durch die Musik ausdrücken.
Auch die Nebenfiguren im Roman haben Parallelen mit Schneiders Erfahrungen in Meschach. Sein
Vater war Landwirt, so auch Elias’ Vater. Schneider hat einmal über sein Leben in Meschach gesagt,
Bergbauern würden weder arbeiten noch reden. Auch könne man sich gegenseitig die eigenen
Gefühle nicht offenbaren, „Ich liebe dich“ würde im vorarlbergischen Wortschatz nicht existieren.
Dies kommt auch in Schneiders Roman zur Erkenntnis. Die Unfähigkeit zu kommunizieren ist im
Roman einer der Schwerpunkte. Es kommt einem so vor, als ob würden die Menschen aneinender
vorbei leben, ohne sich füreinander zu interessieren oder sich umeinander zu kümmern. Dies kann
man schon am Anfang des Buches lesen, als der Seff seine Frau bei Elias’ Geburt weder beruhigen
noch trösten kann. Er steht nur daneben und öffnet das Fenster, mehr tut er nicht. Die rückständigen
Bewohner stammen also auch von Schneiders Lebenserfahrung. Ein anderer wichtiger Punkt ist das
verloren gehen von nicht geförderten Talenten. Sowohl Schneider als auch Elias sind in der Musik
sehr talentiert, haben jedoch keine Möglichkeit diese Talente auszuarbeiten und davon zu
profitieren. Elias wird zwei Jahre lang in ein Zimmer geschlossen, wo er keinen Kontakt zur Musik
hat, nur die scheussliche Musik des Dorforganisten bekommt er zu hören. Ausserdem darf er nicht
einmal singen oder laut sprechen, da ihn sonst jemand hören könnte. Auch Schneider gibt an, in
einem Haus aufgewachsen zu sein, wo er weder Zugang zur Musik, noch zur Literatur hatte.
Was habe ich dank dieser Arbeit gelernt?
Dank dieser Biographie habe ich nicht nur viel über den Autor gelernt und bin auf autobiografische
Bezüge von Robert Schneiders Leben auf den Roman fündig geworden, ich habe auch gelernt, was
in eine Autobiographie geschrieben gehört und was nicht. Ausserdem hat es mir geholfen den
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Roman vie besser zu verstehen und mich besser in Elias versetzen zu können. Anfangs dachte ich,
nur eine komplette Biographie über Robert Schneider Verfassen zu müssen, mit allen Details und
seinem kompletten Lebenslauf. Dafür habe ich sehr lange gebraucht, da ich kein einziges Detail
auslassen und den Leser möglichst über alles, was man über Robert Schneider lesen kann,
informieren wollte. Schliesslich bekam ich noch den Auftrag, diese Biographie mit dem Roman in
Verbindung zu setzen. So habe ich begonnen, Bezüge von Schneiders Leben auf das Buch zu
suchen, und ich habe gemerkt, dass es eine sehr spannende Arbeit ist und es viele Bezüge gibt.
Jedoch habe ich gemerkt, dass es gereicht hätte, wenn ich die Biographie nur halb so lang
geschrieben hätte. Vieles ist nicht sehr wichtig in Bezug auf das Buch. Dies scheint nur ein kleines
Detail zu sein, hätte ich aber schon von Anfang an die Biographie in Verbindung mit dem Buch
gesetzt, hätte ich mir viel weniger Mühe machen können, und trotzdem ein gutes Resultat erreichen
können. Nun bin ich aber trotz allem zufrieden mit meiner Arbeit und hoffe dass die Leser einiges
dazulernen und Spass haben beim Durchlesen des Textes.
Quellen: (http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/106272.html, 08.10.10)
Ich mache nur ein Beispiel einer Quelle, da ich sicherlich über dreissig verschiedene durchgelesen und analysiert habe.
Es stehen oft ähnliche Informationen, jedoch gibt es immer wieder leichte Unterschiede. Ich habe keine “Hauptquelle”
genommen, sondern überall Informationen rausgesucht.
Kommentar
Bevor ich die letzten beiden Teile dieses Textes gelesen habe, hatte ich meine Zweifel, ob
das 'gut herauskommt'. Es ist dir aber gelungen, mich davon zu überzeugen, dass deine
Arbeit sinnvoll war. Du hast ganz richtig festgestellt, dass du Dinge gemacht hast, die nicht
unbedingt nötig waren. Dadurch, dass du darüber nachgedacht hast und einen Lernerfolg
für dich daraus abgeleitet hast, hat das für mich einen Wert. Der Text ist noch nicht
perfekt, enthält aber scharfsinnige Feststellungen und schöne Formulierungen.
Das mit den Quellen ist natürlich etwas, dass wir noch anschauen sollten. Es gibt
wissenschaftliche Arbeitstechniken, die ich dir beizeiten gerne näher bringen würde. Dazu
gehört auch die Erkenntnis, dass das Internet nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist.