Musicboard_PM_29_11_2013

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Musicboard_PM_29_11_2013
Ein Jahr Musicboard Berlin –
erfolgreiche Förderung, viel gefragte Anlaufstelle
Nach einem Jahr Musicboard und einem Gesamtbudget von 1 Mio. Euro ziehen das Musicboard
und das Land Berlin eine positive Bilanz. Es wurden insgesamt 33 Projekte gefördert, von denen
an die 130 in Berlin lebende Künstler_innen
Künstler _innen oder Bands profitieren konnten. Mit dem Start des
Stipendien- und Residenzprogramms für Popmusiker_innen setzt das Musicboard deutschlandweit
Maßstäbe und erfreut sich außerordentlich guter Resonanz. Über die Bilanz 2013 und den Ausblick
auf die kommenden zwei Jahre sprachen heute Björn Böhning,
Böhning Chef der Senatskanzlei, Katja Lucker,
cker Musikbeauftragte des Landes Berlin und die Band Suns of Thyme,
Thyme die eine Förderung des
Musicboard Berlin erhalten haben.
„Man kann sich die Berliner Popkultur nicht mehr ohne das Musicboard vorstellen. Katja Lucker
und ihr Team haben das Musicboard in nur einem Jahr zu einer gefragten Fördereinrichtung und
Anlaufstelle aufgebaut. Künstler, Musikwirtschaft und Clubszene ziehen eine sehr positive Bilanz
und das zeigt, dass sich der Einsatz gelohnt hat“, so der Regierende Bürgermeister von Berlin,
Klaus Wowereit.
Der Auftrag des Musicboards ist es seit Januar 2013, die Popmusikszene in Berlin aktiv zu unterstützen und ihre kulturelle sowie wirtschaftliche Strahlkraft auch international zu stärken. Das Konzept zur Umsetzung dieses Auftrages wurde in einem breiten Dialog mit über 300 beteiligten Akteuren der Musikszene und -wirtschaft erarbeitet. Gemeinsam mit dem Beirat des Musicboards wurden
daher fünf Förderprogramme ins Leben gerufen, für die ca. 250 Anträge eingereicht wurden.
Insgesamt förderte das Musicboard 33 Projekte sowie elf Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Förderprogramme im Überblick (eine detaillierte Auflistung der Projekte finden Sie unter www.musicboard.berlin.de):
1. Karrieresprungbrett Berlin (22 Projekte, ca. 500.000 Euro Fördervolumen):
Mit diesem Programm werden Projekte gefördert, die Plattformen für Nachwuchs aus allen Bereichen der Popmusik schaffen und sie so bei ihrem nationalen oder internationalen Karrieresprung
unterstützen. Zu den Geförderten gehörten Festivals, z.B. mit den Schwerpunkten Nachwuchs (Introducing, Down by the River) oder Frauen in der Popkultur (Perspectives, Listen up!), Produktionsreihen (The One-Hit-Parade, Berlin Live mit arte), Artist-Development-Programme (TV Noir, Rent a
Record Company), sowie Professionalisierungsprogramme (Music Pool Berlin, Bandbüro im ORWOhaus).
Dazu Martin Hossbach, Popkurator, Journalist und einer der Geförderten: „Ich habe mich schon immer gefragt, warum avancierte Popmusik nicht anständig gefördert wird. Auch Popmusiker betreiben musikalische Zukunftsforschung! Die Einrichtung des Musicboards ist aus meiner Sicht das
Beste, was der Berliner Senat tun konnte.“
2. Pop
P op im Kiez (6 Projekte, ca. 105.000 Euro Fördervolumen):
Mit „Pop im Kiez“ sollte die Akzeptanz von Live-Musik (z.B. Konzerte, Festivals, Clubs) im Zentrum
Berlins anhand von Modellprojekten, Kampagnen oder Maßnahmen erhöht werden. Zu den Geförderten gehörten die Club Commission (Toolbox – Instrumente zur Vermeidung von Nachbarschaftskonflikten), die Hochschule der populären Künste (Umfrage – Neue Wege eines Miteinanders von
Popmusik und Nachbarschaft) sowie Formate zum kreativen Umgang mit dem Thema Pop im Kiez
(Geht’s noch?!, Berliner Nachtleben von 1974 bis heute in Kooperation mit dem Hebbel am Ufer).
3. Stipendien & Residenzen (11 Künstler_innen
Künstler _innen,
_innen, ca. 72.000 Euro Fördervolumen)
Erstmalig vergab das Musicboard Stipendien & Residenzen an 11 Berliner Musiker_innen. Die Auswahl traf eine hochkarätig besetzte Jury, bestehend aus Jens Balzer (Berliner Zeitung), Andre
Jürgens (Berghain), Anne Haffmans (Domino Records), Christoph Gurk (Musikleitung HAU). Über
eine finanzielle Unterstützung ihrer künstlerischen Entwicklung freuen sich in diesem Jahr Lucrecia
Dalt, Gina D'Orio, Phia, Anika, Easter, Yuriy Gurzhy, Gregor Heinze & Laurids Richter feat. Pilskills,
Efdemin und M.E.S.H.. Der Elektronikkünstler Pantha du Prince wird 2014 für drei Monate in der
Villa Aurora in Los Angeles ein Arbeitsstipendium wahrnehmen können. Er wird damit der erste Stipendiat aus der Popkultur in der Villa Aurora sein.
Lucrecia Dalt, eine der ausgewählten Stipendiatinnen für das Jahr 2013 hierzu: „With this Mu-
sicboard scholarship I´m willing to expand my working process, to better prepare myself to create
extended thematic work in the future, and to broaden my engagement with my new home in Berlin“.
4. Popmusik in Berlin
Über die Förderprogramme hinaus ist das Musicboard auch Anlaufstelle für die Akteure der Berliner
Popkultur und Musikwirtschaft. Ihr Engagement umfasst die Schnittstellenfunktion zwischen Szene
und Verwaltung (z.B. ein Workshop mit Bezirksvertretern zur besseren, ressortübergreifenden Koordination), die Herausgabe eines Popguides zum Musikstandort Berlin (Ausbildung, Professionalisierung), die Erarbeitung einer einfacheren Fördersystematik durch den Förderguide sowie das Vermitteln und Moderieren in Einzelfällen.
5. Musicboard goes International
Um den Standort Berlin international zu stärken, wurden zwei Wege beschritten. Zum einen wurde
eine Delegation aus 25 ausländischen Musikexperten und –journalisten im Rahmen der Berlin Music Week eingeladen und begleitet, woraus sich mehrere Nachfolgeprojekte und –engagements z.B.
mit der MusExpo in Los Angeles ergaben. Zum anderen war das Musicboard mit Berliner Künstler_innen und seinem Know How z.B. beim DongDong Festival in Peking oder beim MaMA Festival
in Paris vertreten.
Katja Lucker hält als Fazit fest: „In nur einem Jahr haben wir es geschafft, eine neue und offene
Förderung für Popkultur in Berlin auf die Beine zu stellen: wir unterstützen die Profis, damit sie
Nachwuchsmusiker_innen aufbauen können. Das Echo ist überwältigend positiv. Wenn weiterhin so
viele Menschen das Musicboard als Anlaufstelle aufsuchen, platzen wir aus allen Nähten.“
Ausblick 2014/2015
Das Musicboard wird die Förderprogramme auch im kommenden Jahr beibehalten und durch die
Auswahl der Projekte ggf. neue Schwerpunkte setzen, z.B. zum Thema Frauen in der Popkultur oder
Programme speziell für die Berliner Labels.
Es gelten folgende Antragsfristen:
− Karrieresprungbrett Berlin: 1. Februar 2014 und 1. Juni 2014
− Stipendien & Residenzen: 15. März 2014
In den laufenden Haushaltsberatungen wird derzeit über eine einheitliche Strategie im Bereich Popmusik und Musikwirtschaft beraten, z.B. durch eine Erhöhung des Etats des Musicboards um
500.000 Euro sowie einer Beauftragung des Musicboards mit der Organisation und Durchführung
der Berlin Music Week.
Am 2. Dezember 2013 wird ab 19 Uhr „Ein Jahr Musicboard“ in der Fahimi-Bar in Kreuzberg mit
Gästen aus Politik, Kultur- und Musikszene gefeiert. Lucrecia Dalt, Phia, M.E.S.H., Easter, Heinze &
Richter feat. Pilskills und das DJ-Duo Balzer & Hossbach sorgen für advanced Berliner Popgenuss.
Wir freuen uns über Veröffentlichungen und Interviewanfragen.
Alle Informationen auch unter: www.musicboard-berlin.de
Katja Lucker
Musikbeauftragte des Landes Berlin