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Offensiv21 Das InfoMagazin der TOS shift Veränderung Die Reise ins Land des Vergessens - s3 Die Straßen waren mit Blut bedeckt - s9 Marsch des Lebens 2008 - s16 2 shift - Offensiv 21 Editorial Titelthema Die Reise in das Land des Vergessens Die Reise in das Land des Vergessens - s3 Der Prediger von Buchenwald - s5 Veränderung - Eine Auslegung von Rö 12,2 von Johann Albrecht Bengel - s6 Das Geheimnis meiner Familie - s7 Wie Sie die Vergangenheit Ihrer Familie aufarbeiten können - s7 Meine Oma wollte keine Jüdin sein - s8 Die Straßen waren mit Blut bedeckt - s9 Versöhnung in Bibra - ein Ort stellt sich seiner Geschichte - s10 Die doppelte Betondecke - s11 Ich habe vergeben - s12 Marsch des Lebens 2007 - s14 Marsch des Lebens 2008 - s16 Local News - TOS Gemeinde Tübingen - s18 TOS TV - 20.000 Zuschauer im ersten Jahr - s22 National News - TOS Dienste Deutschland - s23 International News - TOS Dienste International - s24 TOS Prayer Network - s27 Warum wir mit der Aufarbeitung unserer Vergangenheit in Deutschland noch nicht fertig sind. Jobst Bittner Shift Das Wort dieses Jahres könnte „Veränderung“ sein, im Englischen übersetzt mit „change" oder auch mit „shift“. Barak Obama fuhr unter dem Schlagwort „Change“ bei den Vorwahlen in den USA große Erfolge ein. In Florida hören wir von neuen Erweckungsaufbrüchen als den „winds of change“. Mehr als je zuvor wird in den Medien von Veränderungen und Umwälzungen in allen Bereichen des Lebens gesprochen. Veränderungen können plötzlich geschehen, sie können aber ebenso in einem Prozess durch die Einleitung richtiger Maßnahmen eine Verwandlung herbeiführen. Das ist mit „shift“ gemeint. Bei Paulus heißt es in Rö 12,2: „Verändert euch durch die Erneuerung eures Denkens!“ Die Kernaussage ist klar und direkt: Wir können uns verändern, und das hat in besonderem Maße mit unserer Gedankenwelt zu tun. Unser Denken ist durch die unterschiedlichsten kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Faktoren geprägt, wobei unsere persönliche Geschichte dabei eine bedeutende Rolle spielt. Die konsequente Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auf allen politischen und kulturellen Ebenen war die Grundlage der Veränderung in ein neues und lebenswertes Deutschland. Gleichzeitig scheint auf geistlicher Ebene hier noch nicht alles getan zu sein. Wenn Gott eine Nation segnet, bringt er sie auch geistlich zum blühen. Der Schlüssel zu einem durchschlagenden geistlichen Aufbruch in Deutschland liegt in der konsequenten Aufarbeitung der Blutschuld unserer Vergangenheit. Die Beschäftigung mit den eigenen Wurzeln ist auf einmal „Trend“. Kann es sein, dass hier an vielen Christen unserer Kirchen und Gemeinden eine wichtige Entwicklung ganz einfach vorbeigeht? Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 7. Der „Marsch des Lebens“ auf der Schwäbischen Alb entlang den Todesrouten der aufgelösten schwäbischen KZ wurde zu einem Weg des Segens. Was passieren kann, wenn Juden und Christen sich gemeinsam aufmachen, können Sie auf Seite 14 lesen. Stellen Sie sich vor, welche Veränderungen es auslösen könnte, wenn sich Christen im ganzen Land zu solchen Segensmärschen zusammen schließen würden. Im August 2008 wird ein weiterer Marsch des Lebens stattfinden, diesmal in den neuen Bundesländern. Lesen Sie mehr darüber ab Seite 16. Das Thema „Shift / Veränderung“ kommt in dieser Ausgabe der Offensiv auch in der äußeren Form zum Ausdruck. Wir haben das Layout verändert, hin zu einem neuen erfrischenden, aber sachlichen Stil und einer neuen Druckgröße. Wir hoffen, dass diese Ausgabe 21 Ihnen nicht nur gut in der Hand liegt und Ihr Auge erfreut, sondern auch den Wunsch nach Veränderungen in Ihrem persönlichen Leben, in Ihrer Familie und Ihrer Umgebung auslöst. Wir würden uns freuen, zu hören, wie Ihnen Inhalt und Layout gefallen! Herzlichst Das Offensiv Team Übrigens: Der Davidstern als i-Punkt in dem Wort „shift" auf dem Deckblatt ist kein graphischer Eyecatcher. Er ist der Hinweis auf den Schlüssel zu jeder Veränderung. shift - Offensiv 21 I ch stehe mit einer kleinen Gruppe von Freunden auf dem Appellplatz des ehemaligen KZs Buchenwald, das direkt bei Weimar in Thüringen gelegen ist. Die idyllische Ruhe täuscht über diesen Ort des Grauens hinweg. 56.000 Menschen, davon ca. 11.000 Juden, wurden hier Opfer des braunen Terrors. Gegen Kriegsende folgten auf die nahende Befreiung die Todesmärsche. Die SS versuchte, das Lager zu räumen und schickte 28.000 Häftlinge bei Nacht und Nebel auf den Straßen Ostdeutschlands in den Tod. Von der Bevölkerung kaum beachtet starben 12.000–15.000 Menschen - verhungert, entkräftet oder durch die Kugeln ihrer Wächter. An einzelnen Stellen erinnern Mahnmale daran, dass die Straßen Ostdeutschlands mit Blut bedeckt sind – aber allzu oft sind die ehemaligen Orte des Todes und der Qualen in Vergessenheit geraten. Nach der Befreiung des KZs Buchenwald übernahm die Sowjetische Militäradministration das Lager und nutzte es von 1945 bis 1950 unter dem Namen „Speziallager Nr. 2“ als Internierungslager. In diesem Zeitraum starben über 7.000 Menschen. Das politische Vergessen in der ehemaligen DDR hatte System. Bundeskanzlerin Angela Merkel formulierte es bei ihrem letzten Staatsbesuch in Israel ganz persönlich. In den ersten 35 Jahren ihres Lebens habe sie in einem Land ge- lebt, „das den Nationalsozialismus als westdeutsches Problem betrachtet hat“, so Merkel über ihr Leben in der DDR. „Es dauerte über 40 Jahre, bis sich nach der Wiedervereinigung ganz Deutschland sowohl zu seiner historischen Verantwortung als auch zum Staat Israel bekennen konnte.“ Angela Merkel lebte, genau wie alle anderen DDR-Bürger, wie unter einer doppelten Decke. Die unbewältigte Vergangenheit des Nationalsozialismus, dessen Verantwortung an den Klassenfeind abdelegiert wurde, und die daraus resultierende mangelnde Bereitschaft, seine eigene Verantwortung darin zu erkennen, machte die DDR für 40 Jahre zu einem Land des Vergessens. Während die alte Bundesrepublik trotz der Verdrängungsmechanismen ihrer Väter sich der Schuldfrage stellen musste, wurde diese Frage in der ehemaligen DDR für 40 Jahre mehr oder weniger ausgeblendet. Obwohl hier in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Initiativen von Kirchen und Gemeinden viel geleistet wurde, ist die doppelte Decke m.E. immer noch vorhanden. Ich bin dankbar für die beispielhafte Aufarbeitung des Nationalsozialismus in zahlreichen politischen Initiativen, die bis heute anhält und - so hat man den Eindruck – an Intensität sogar zunimmt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem es in Film und Fernsehen keine Beiträge zur Aufarbeitung der Vergangenheit gibt. Deutschland möge seinen Schuldkomplex verlieren, sagen die Autoren dieser Beiträge immer wieder, aber wir sollen alles dafür tun, damit die Generation der Enkel die Holocaustopfer nie- mals vergisst! Genealogie, die Erforschung der Familiengeschichte, boomt seit Jahren. Seit neuester Zeit gibt es sogar eine Fernsehserie, in denen Prominente durch Ahnenforschung sich mit den eigenen Wurzeln beschäftigen. Sie suchen „das Geheimnis ihrer Familie“, wie die vierteilige Serie der ARD heißt, um dann herauszufinden, dass der Großvater mütterlicherseits beispielsweise SS-Mann war, der im Warschauer Ghetto jüdische Gefangene erschoss. Ahnenforschung ist längst nicht mehr ein schrulliger Zeitvertreib von Adligen und Rentnern. Die Beschäftigung mit den eigenen Wurzeln ist auf einmal „Trend“ und gilt als Ausdruck eines gewachsenen Bedürfnisses nach Selbstversicherung und Identität. Ich persönlich glaube, dass hier an den meisten Christen unserer Kirchen und Gemeinden eine wichtige Entwicklung ganz einfach vorbei geht. Ich werde immer wieder gefragt, warum wir denn immer noch unsere Vergangenheit aufarbeiten müssten. Viele sagen: „Wir haben uns seit so vielen Jahren als Christen gebeugt und stellvertretend Buße getan! Lasst uns aufhören, uns mit der Vergangenheit zu beschäftigen und endlich nach vorne schauen!“ Ehrlich gesagt dachte ich genau so. Solange ich mich erinnern kann, war ein Teil meines Lebens als Christ von der Aufarbeitung des Nationalsozialismus unserer Väter geprägt. Mitte der 90er Jahre war ich der Meinung, dass endlich damit Schluss sein müsste. Prophetisch begabte Sprecher ermutigten uns immer wieder dazu und sagten, die Zeit der Scham sei endgültig vorbei. Sie hatten damit recht, aber trotzdem blieb ein Problem. Lassen Sie es uns einfach mal beim Namen nennen: Wir konnten bis heute die Decke über unseren Städten und Regionen nicht so durchdringen, als dass sie wirklich verändert worden wären. Bitte verstehen Sie mich richtig: Ich glaube mit meinem ganzen Herzen an Erweckung! 3 4 shift - Offensiv 21 Titelthema Da ist eine große Ernte, die der Herr in unserem Land vorbereitet hat. Aber dürfen wir die Vergangenheit unserer Nation als abgeschlossen erklären? Sollten wir nicht vielmehr bereit sein, als Christen den Teil beizutragen, den sonst niemand beitragen kann? Die Grundlage jeder Veränderung ist nach biblischer Botschaft die Macht der Versöhnung. Paulus sagt, dass „es Gott wohlgefallen (hat), dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.“ (Kol 1; 19,20) Himmel und Erde können nur durch das Blut Jesu versöhnt werden. Ich erinnere mich an eine wichtige Aussage von Pastor John Mulinde, der erzählte, wie die Gemeinden in Uganda die Orte besuchten, an denen unschuldiges Blut vergossen worden war. Sie richteten an diesen Orten, die wie Altäre der Finsternis dieser dunklen Wolke über ihrem Land immer wieder neue Nahrung gaben, durch stellvertretende Buße und gemeinsames Gebet sogenannte Anbetungsaltäre auf. Das Resultat waren tiefgreifende Veränderungen, durch die das Reich Gottes in Uganda weit in die Gesellschaft des Landes ausgebreitet werden konnte. Könnte der Herr die geistlichen Wüsten in vielen Regionen Deutschlands nicht ebenso in fruchtbares Land verwandeln? Aber warum ist die Grundlage jeder Veränderung die ehrliche Auseinandersetzung mit den Wurzeln unserer Vergangenheit? Ich musste meinen Widerstand aufgeben. Wollen wir der Decke über den Städten und Nationen im Gebet etwas entgegensetzen, dann müssen wir bei uns selbst anfangen. Ich weiß noch, wie in einer Fasten- und Gebetszeit der Heilige Geist uns in eine Zeit der Buße führte. Er sagte: „Beugt euch nicht nur über die Sünde eurer Väter und Großväter – sucht ihre Sünde in euch!“ Die Schuld in vielen Familien liegt oft unter einer undurchdringbaren Decke begraben. Eine Vielzahl der Zeitzeugen des Nationalsozialismus hüllte sich in Schweigen und machte sich auf eine Reise in das Land des Vergessens. Ihre Vergangenheit war nicht versöhnt und hatte dramatische Auswirkungen auf ihre Enkel und Kinder. Sie vererben ihre Traumata, ihre Depression verwandelt sich bei den Kindern in Schwermut, ihr Schweigen oft zu Isolation. Inzwischen haben säkulare Wissenschaftler erforscht, dass sich nicht nur die Traumata von Holocaustüberlebenden weitervererben können, sondern auch die Schuld von Nazitätern bei den Nachkommen Folgewirkungen haben kann. David bittet in einem Psalm um einen neuen, beständigen Geist und verbindet sein Gebet mit der Bitte: „Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.“ (Ps. 51,16)1 In Tübingen lebt ein berühmter Rhetorikprofessor, dessen Vorlesungen ich vor mehr als Titelthema Tilman Jens sieht die Ursache in der Verdrängung der Wahrheit, des „winzigen braunen Fleckes“ seiner Vergangenheit. „Er hat die Krankheit einer ganzen Generation“, so Tilman Jens, „jenes Leiden, das in letzter Zeit auch Künstler und Schriftsteller erfasst.“ Tilman Jens nennt es die „fatale Schweige-Krankheit.“ Seinen erschütternden Artikel beendet er mit dem Satz: „Mein Vater weiß nicht mehr, wer er ist.“ Beschreibt er hier, was David mit anderen Worten sagt: „Solange ich schwieg, verfiel auch mein Leib, denn unaufhörlich schrie es in mir.“ (Ps. 32, 3) 3 Der ehemalige Appellplatz in der heutigen Gedenkstätte KZ Buchenwald ist heute ein Mahnmal gegen das Vergessen. Gleichzeitig ist er Zeuge dessen, was passieren kann, wenn ein Mensch Furcht überwindet und die Decke des Schweigens zerbricht. Der evangelische Pfarrer Paul Schneider, der von seinen Mitgefangenen „der Prediger von Buchenwald“ genannt wurde, zog sich am Ostersonntag 1939 trotz seiner quälenden Schmerzen an seiner Arrestzelle hoch und rief den Tausenden Häftlingen, die auf dem Appellplatz standen zu: „Kameraden, hört mich an. Hier spricht Pfarrer Paul Schneider. Hier wird gefoltert und gemordet. So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben!“ Dietrich Bonhoeffer nennt ihn einen der ersten Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Sein furchtloses Bekenntnis ist für Christen eine Mahnung mutig aufzustehen, um mit der Wahrheit des Wortes Gottes jede Decke des Schweigens zu zerbrechen. Das gemeinsame Bekenntnis bei dem „Marsch des Lebens“ 2008 in den neuen Bundesländern kann so eine Gelegenheit sein. Er könnte zu einem gemeinsamen Ruf werden, zu Gott umzukehren von der Reise des Vergessens. 4 20 Jahren als Student besuchen konnte. Sein Name ist Walter Jens. Der Sohn dieses großen Rhetorikers schrieb vor kurzem einen vielbeachteten Artikel mit dem Titel „Vaters Vergessen“.2 Walter Jens leidet heute an Demenz. Sein phänomenales Erinnerungsvermögen hat ihn im Spätherbst 2003 zum ersten Mal verlassen. 1) Einheitsübersetzung 2) Frankfurter Allgemeine vom 04.03.2008, Nr.54 / S.37: Tilman Jens: Vaters Vergessen 3) Neue Evangelistische Übersetzung (NeÜ) 4) Mehr Infos über den Marsch des Lebens 2008 auf Seite 18 und im Internet, www.marschdeslebens.org Jobst Bittner - Gnade in der Wüste Impressum Redaktion: Jobst Bittner, Anke Krüger, Heinz Reuss, Matthias Kletzsch, Günter Kötzer Grafik: Matthias Kletzsch DTP: Adobe InDesign CS3, Adobe Photoshop CS3 Druck: Fink GmbH, 72784 Pfullingen, Mai 2008 © TOS Dienste Deutschland e.V. Gesamtleitung: Jobst Bittner Material und Texte aus der Offensiv dürfen auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers verwendet werden. Wenn Sie Meinungen, Ergänzungen, Impulse oder Fragen zur Offensiv haben, freuen wir uns über Ihre Zuschrift: [email protected], Fax: 07071-36341 TOS Dienste Deutschland e.V. Lange Strasse 26 D-04103 Leipzig Tel: 0341-2156717 Fax: 0341-9615801 Web: www.tos.info E-Mail: [email protected] Wenn Sie die Arbeit der TOS Dienste Deutschland unterstützen wollen, dann überweisen Sie Ihre Spende bitte auf folgendes Konto: TOS Dienste Deutschland, Postbank Berlin, Konto 533554100, BLZ: 100 100 10 Das Album zur Vorbereitung auf den Marsch des Lebens: Damit wir uns mit der Schuld des Holocausts, die nicht nur Deutschland als Nation, sondern jede einzelne Familie betrifft, auseinandersetzen können, sollten wir die Gnade Gottes verstehen. [3er CD Set, 12,50€] Jobst Bittner - Die Decke des Schweigens Jesus verstummte. als er zum Tod am Kreuz verurteilt wurde (Jes 53,7), damit wir die Decke des Schweigens über unserem eigenen Leben und der Vergangenheit unserer Familie durchbrechen können. [Einzel-CD, 4,00€] Bestellung über Internet: www.tos-medienshop.de Telefon: 07071/360933 oder mit beiliegender Bestellkarte shift - Offensiv 21 Der Prediger von Buchenwald Der evangelische Pfarrer Paul Schneider gehört zu den ersten Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Jobst Bittner P ohne Schlafmöglichkeit gesperrt, wo auch noch die Angst- und Leidensschreie aus den nebenliegenden Zellen auf ihn eindrangen. Trotz aller Versuche gelang es nicht, ihn vom Vertrauen auf seinen Gott abzubringen. Am 18. Oktober 1938 schrieb er: „Es darf ja nicht schwerer kommen, als wir tragen können, diese Zusage haben wir. Für alles, auch für unser eigenes Reifen und Wachsen, weiß Gott allein die rechte Zeit.“ Foto: Buchenwaldarchiv, Gedenkstätte Buchenwald aul Schneider wurde 1937 in das KZ Buchenwald eingeliefert und dort für seine Mitgefangenen zum „Prediger von Buchenwald“. Sein Name steht für das furchtlos verkündigte Wort Gottes zur Zeit oder Unzeit. Ein KZ-Wärter notierte: „Der Schutzhäftling Paul Schneider, z.Zt. im Arrest, legte am 28. August (1938) ein unglaubliches Verhalten an den Tag. Morgens, gegen 6.30 Uhr, bei der morgendlichen Meldung der Stärke des Schutzhaftlagers an mich, öffnete Schneider plötzlich sein Zellenfenster, kletterte in seiner Zelle hoch, bis er Blickfeld zu den angetretenen Häftlingen bekam. Mit lauter Stimme predigte Schneider etwa 2 Minuten zu den angetretenen Häftlingen. Meinen Befehl, sofort seine Predigt abzubrechen, beachtete er in keiner Weise. Darauf gab ich dem Arrestverwalter den Befehl, Schneider mit Gewalt von dem Fenster wegzubringen.“ Als er bei einem Fahnenappell anlässlich des Führergeburtstags den Hitlergruß verweigerte, seine Mütze nicht abnahm und als Begründung angab: „Dieses Verbrechersymbol grüße ich nicht“, wurde er öffentlich mit Stockschlägen bestraft und in eine Einzelzelle gesperrt. Seit April 1938 rief er immer wieder leidenschaftliche Predigten aus seiner Einzelzelle über den Appellplatz im Konzentrationslager Buchenwald, bis ihn die Schläge zum Verstummen zwangen. „Ich weiß, warum ich hier bin“, sagte er zu einem Kameraden. Er wurde mit Einzelarrest, Postsperre, Essensentzug und Folter bestraft. Mehrmals war er rund 14 Tage lang ununterbrochen an die Dampfheizung gefesselt. Er wurde in eine Zelle ohne Licht und auf, aus seinem Gefängnis das Evangelium zu verkündigen. Am Ostersonntag zog er sich trotz größter Schmerzen an den Gitterstäben seiner Zelle hoch und rief den Tausenden Häftlingen, die auf dem Appellplatz standen, zu: „Kameraden, hört mich an. Hier spricht Pfarrer Paul Schneider. Hier wird gefoltert und gemordet. So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben!“ Weiter kam er nicht. Massive Stockschläge ließen den Prediger von Buchenwald verstummen. Paul Schneider wurde über ein Jahr lang in der Einzelzelle gefangengehalten und gequält, bis er körperlich nur noch ein Wrack war. Am 18. Juli 1939 ermordete man ihn durch eine Überdosis eines Herzmittels. „Auf Pauls Gesicht lag der Friede und die Ein Bekannter berichtete von einem Gespräch, Hoheit der Erlösten. Ich durfte Paul in diedrei Jahre zuvor: „Auf dem Rückweg von einem sem Augenblick mit den Augen des Glaubens Ausflug benutzte ich einen Augenblick, als wir sehen“, sagte seine Witwe, die den Toten im allein waren, ihn inständig zu bitten, doch jedes Ärgernis zu meiden. Auf meine Bitten meinte er, Konzentrationslager sehen durfte, bevor der Sarg versiegelt wurde. Als 93jährige sagte sie: er könne allerdings nur versprechen, sich nicht zu einem Martyrium zu drängen; wo immer aber „Er war dazu ausersehen, das Evangelium zu verkündigen zur Zeit und Unzeit. Und das ist seit er zu einem Zeugnis aufgerufen würde, könne er nicht anders als be- damals mein Trost.“ zeugen, dass es auf Seine Beerdigung wurde zu einer Erden kein anderes Demonstration. Sie brachten ihn in seine Heil gebe als allein in Heimatkirche zurück, deren Zutritt ihm von Jesus Christ.“ den Nazis verweigert worden war. Hunderte waren angereist und säumten seinen letzten Jetzt war Paul Weg. „So werden Könige begraben“ meinte Schneider im KZ einer der Gestapomänner angesichts der groBuchenwald. Was ßen Teilnehmerzahl, die seine Aufgabe, die war der Grund? Er hatte die von den Nationalsozialisten veran- Teilnehmer zu notieren, unmöglich machte. lasste Ausweisung aus seiner Gemeinde nicht Paul Schneiders Witwe Margarete kehrakzeptiert. Hätte er dies getan, so wäre er frei te nach der Zerstörung ihres Hauses zu ihrer gekommen. Warum tat er es nicht? „Der Mietling Mutter nach Tübingen zurück. aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf stürzt sich Quellen: Wikipedia: Paul Schneider (Pfarrer); auf die Schafe und zerstreut sie -, denn er ist ein Kurzbiographie: Paul Schneider, von J. Klein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe.“ in: Sound Words Jan 2001; Biographisch(Joh 10,12-13), so seine Begründung. Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd IX, KlausOstern 1938 im KZ Buchenwald. Trotz schwe- Gunther Wesseling: Paul Schneider, Nordhausen rer Misshandlungen hörte Paul Schneider nicht 2008, Spalte 563–568 5 6 shift - Offensiv 21 Titelthema Titelthema Veränderung Anke Krüger Eine Auslegung von Rö 12,2 von Johann Albrecht Bengel 1 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene Gotteswille . (Rö 12,2) Das griechische Wort für „gleichstellen“ deutet das äußerliche Betragen an2, das griechische Wort für „verändert“ weist auf eine tiefere, von innen herausgehende, vollständige Umwandlung des Menschen hin; vergleiche dazu Phil 2, 6-8 und 3,21. Das innere Wesen des Menschen soll mit seinem äußeren Verhalten übereinstimmen. (J.B.) 3 sie meinen, noch ohne Sünde zu tun, die Freiheit haben. Das ist ebenso, als wenn ein Reisender nicht auf dem sicheren Weg (bleiben möchte), sondern fortwährend bestrebt ist, sich auf ungesicherten und gefährlichen Pfaden bewegen zu wollen. (J.B.) 6 Vergleiche dazu: 1.Kor 6,12. Johann Albrecht Bengel (* 24. Juni 1687 in Winnenden, † 2. November 1752 in Stuttgart) Willens Gottes ganz und gar nur ihr Äußeres war ein schwäbischer lutherischer Theologe und sucht. „Paulus meint, wie dieses ganze ein Hauptvertreter des deutschen Pietismus. Kapitel urteilen lässt, nicht die Welt, wie sie Bengel gilt als der wichtigste württembergische säuisch ist und im Kothe liegt, sondern auf Pietist des 18. Jahrhunderts und tat sich beder feinen Weise, wo sie artig scheint.“ sonders in der Exegese des Neuen Testaments Gr.: Verwandelt euch in der Erneuerung (eu- und seinen Endzeittheorien hervor. 1734 erres Sinnes).4 schien eine textkritische Ausgabe des Neuen Testaments, in der er an der Verbalinspiration Das „prüfen“ gehört auch zu jener neuen festhielt, welche er mit dem Satz begründete: inwendigen Gestalt (des umgewandelten „Die Heilige Schrift wird durch nichts sicherer als Menschen), das Gegenteil davon (findet durch sich selbst ausgelegt“. 1742 veröffentlichman) in Rö 1,28. So lange du im alten Sinn te er den lateinischen Gnomon Novi Testamenti, stecken bleibst, kannst du den Willen Gottes einen um Genauigkeit bemühten Kommentar nicht prüfen, ob du gleich noch so viel natür- zum Neuen Testament, der den wahren Sinn des lichen Witz (gesunden Menschenverstand) Textes aufzeigen sollte („Gnomon“ bedeutet hättest. Du wirst immer dies und jenes be- „Zeiger“). haupten wollen und meinen, Gott werde sein, gleich wie du. Die „Welt“, die mit dem Hintenansetzen des Wegen besonderer Umstände gibt es immer viele Fragen, ob dies oder jenes recht oder unrecht sei. Die Entscheidung ist denen leicht, die sich nach dem Willen Gottes richten. Aber hierzu gehört eine Prüfung durch einen (dem Willen Gottes ausgelieferten) Verstand nach Eph 5,17.5 – Wer Gott ein gutes, heiliges und wohlgefälliges Opfer bringt, der erkennt den guten Willen Gottes. (...) Diesem vollkommenen Willen Gottes weichen diejenigen sehr ungebührlich aus, die immer sich das aussuchen, wozu sie, wie 1) Gnomon Novi Tetamenti, Auslegung des Neuen Testamentes in fortlaufenden Anmerkungen, Deutsch von C. F Werner Teil II, Stuttgart 1959, 7. Auflage. Der Kommentar wurde aus sprachlichen Gründen von Jobst Bittner (J.B.) an einigen Stellen überarbeitet. 2) Anders übersetzt: „Passt euer Wesen nicht an diese Welt an.“ (J.B.) 3) Bengel: Von der inneren Gestalt der Heiligen soll ihre äußere Erscheinung nicht merklich abstechen. 4) Oder: „Lasst euch umgestalten durch die Erneuerung eures Sinnes“ (J.B.) 5) Eph 5,17: „Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist.“ (Einheitsübersetzung) 6) Original: „...sondern mit Fleiß am äußersten Ufer hinwandeln wollte“. D ie Aufarbeitung des Holocaust in Deutschland ist weit fortgeschritten. Zahllose Denkmäler und Gedenkstätten erinnern landesweit an das Grauen und mahnen dazu – nie wieder! Jeder Schüler in Deutschland erfährt im Geschichtsunterricht über die Zeit des Nationalsozialismus. Pädagogen suchen nach Wegen, um die neuen Schülergenerationen für die Gräuel der Nazi-Zeit zu sensibilisieren und das Interesse zu wecken. Überlebende und Zeitzeugen des Holocaust werden gerne als Referenten an Schulen und Bildungseinrichtungen eingeladen. In vielen Familien in Deutschland dagegen wurde jahrzehntelang darüber geschwiegen, welche Überzeugung und welche Rolle die eigenen Großeltern im Krieg hatten. Die Frage nach den Auswirkungen traumatischer Erfahrungen der Kriegsgeneration auf das eigene Leben beschäftigt Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsgruppen. Die Ahnenforschung boomt in Deutschland. Vor wenigen Wochen startete die ARD mit einer Serie, in der sich Prominente des deutschen Fernsehens auf die Suche um die Geheimnisse ihrer Familie machen. Armin Rohde erfuhr während der Dreharbeiten von seinem Großvater, der als Polizist im Warschauer Ghetto für die Erschießung von 110 Juden verantwortlich war. In der Familie, so berichtet der Schauspieler, wurde über diesen Opa nie geredet. Fragen lösten eher Beklemmung und Unsicherheit aus, weshalb man es vermied, darüber zu sprechen. So oder in ähnlicher Weise mag es in vielen deut- shift - Offensiv 21 Das Geheimnis meiner Familie Mehr als ein Trend Multimediale Ahnenforschung zum Nationalsozialismus schen Familien in der Nachkriegszeit zugegangen sein. Man schwieg lieber am Familientisch, als sich mit der harten Wahrheit auseinander zu setzen. Die Titel vieler neuerer Erscheinungen zu diesem Thema sprechen eine deutliche Sprache: „Schweigen tut weh“, „Opa war kein Nazi“, „Schweigen die Täter, reden die Enkel“, „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“. Sie alle beschäftigen sich mit einem Thema: Wie gehen die F olgegener ationen mit der Schuld ihrer Vorfahren im Nationalsozialismus um? In ihrem Buch „Schweigen tut weh“ schildert die Autorin Alexandra Senfft das Leben ihrer Mutter Erika Ludin. „Ich habe immer gespürt, dass da etwas tief in ihr vergraben war, worüber sie eigentlich nicht wirklich sprechen konnte. Und ich selber habe auch als Jugendliche dieses Thema nicht angerührt, weil ich merkte, welches Leid dahinter steckt. Insofern habe ich ein gewisses Schweigen, welches in unserer Familie über dieses Thema ausgebreitet war, selber auch fortgeführt.“ Hanns Ludin, der Großvater von Alexandra Senfft, war als Gesandter Hitlers in der Slowakei für die Deportation von 60.000 Juden mitverantwortlich. Er wurde nach dem Krieg hingerichtet. In ihrem Buch beschreibt sie auf sehr emotionale Weise, wie die Tatsache der Schuld ihres Großvaters in ihrer Familie immer wieder totgeschwiegen und verharmlost wurde. Ihre Mutter zerbrach an dem Konflikt zwischen Wahrheit und Wunschdenken über den „guten Vater“. Dadurch wurde ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Familie von Chaos und Alkoholismus geprägt. Es kostet Mut, sich der Wahrheit über die eigene Familie zu stellen. Dabei geht es nicht darum schmutzige Wäsche zu waschen. Suchen Sie liebevoll das Gespräch. Heilung und Wiederherstellung kann nur geschehen, wenn wir bereit sind uns der Wahrheit zu stellen. Der Segen daraus ist groß. Familien werden von einem Joch befreit, Beziehungen wiederhergestellt, Traumata und Depressionen geheilt. Wir möchten Sie ermutigen, das Geheimnis ihrer Familie ohne Anklage, liebevoll und im Geist der Versöhnung Jesu ans Licht zu bringen. Peter Loth: Heilung durch Vergebung Die unfassbare Lebensgeschichte des Holocaustüberlebenden Peter Loth, der im KZ Stutthoff geboren wurde und dessen Leben von immer wiederkehrendem Missbrauch geprägt war, ist eines der stärksten Zeugnisse für die heilende Kraft der Vergebung in Jesus. [Doppel CD, 5,50€; Video-DVD, 12,50€] Bestellung über Internet: www.tos-medienshop.de Telefon: 07071/360933 oder mit beiliegender Bestellkarte Wie Sie die Vergangenheit Ihrer Familie aufarbeiten können Die meisten Deutschen wissen nur sehr wenig über die Rolle, die ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern in der Nazizeit gespielt haben. Im folgenden einige Schritte, wie man Licht in die Vergangenheit bringen kann, wenn man bereit ist, etwas Zeit zu investieren. 1. Informationen, die in der Familie vorhanden sind, sammeln: Die beste Informationsquelle sind Menschen. Sprechen Sie mit Familienmitgliedern, Bekannten und Freunden der Verstorbenen. Oft sind in der Familie noch reichhaltige Unterlagen wie Fotoalben, offizielle Schriftstücke, Tagebücher, Briefverkehr usw. vorhanden, die durchgearbeitet werden können. 2. Offizielle Auskünfte einholen: Bei folgenden Behörden sind Informationen über ehemals Angehörige der Wehrmacht, der Waffen-SS, der Organisation Todt und des Reichsarbeitsdienstes erhältlich: Deutsche Dienststelle (WASt), Eichborndamm 179, D-13403 Berlin, Tel. +49 (030) 41904-0, Fax. +49 (030) 41904-100, Internet: www.dd-wast.de Bundesarchiv, Postfach 450 569. 12175 Berlin, Email: [email protected], Internet: www.bundesarchiv.de Eine detaillierte Anleitung, wie die Anfragen gestaltet werden können, so dass sie maximalen Erfolg versprechen, finden Sie auf folgender Webseite: http://www.lexikon-der-wehrmacht. de/Suche.htm 3. Eigene Recherche: Mit den gesammelten Informationen kann weiter recherchiert werden. Im Internet sind weitreichende Informationen über die Zeit des Nationalsozialismus vorhanden, die über Suchmaschinen zugänglich sind. Qualitativ höherwertiger, aber auch aufwändiger, ist die Literaturrecherche in öffentlichen Bibliotheken. 7 8 shift - Offensiv 21 Titelthema Titelthema Die Straßen waren mit Blut bedeckt Meine Oma wollte keine Jüdin sein... ...und hat ihre jüdische Identität verleugnet und als Nazi gelebt Anke Krüger A ls ich vor drei Jahren nach Tübingen kam, dachte ich, dass das meine letzte Chance mit Jesus sei. Ich war innerlich verletzt und voller Angst, aber nach außen hin die „Unnahbare“. Weil ich mit Panikattacken, Schlafstörungen und anderen Ängsten zu kämpfen hatte, machte ich eine Therapie. Das half mir, mich der Realität zu stellen, deckte aber immer mehr den Zustand auf, in dem ich mich befand. Ich hatte Angst allein einkaufen zu gehen oder die Straße zu überqueren. Ich war innerlich Tag und Nacht in Alarmbereitschaft, konnte die Angst, die mich wie ein Schatten begleitete, aber nicht identifizieren. Oft verletzte ich mich in Panik und schrie aus Todesangst. Ich stand auf und schaffte es langsam zu den anderen zurück. In diesem kurzen Moment war ein Schleier von mir weg genommen und ich wusste auf einmal, woher meine Angst kam und wer mich verfolgte. Als ich zu Jesus schrie, hat er mich gerettet. Er hat die Dämonen besiegt und mich von Angst befreit! Seit diesem Kurz vor dem Marsch des Lebens war klar, dass ich für ein paar Wochen in eine Psychiatrie gehen würde, um mein Leben einigermaßen auf die Reihe zu kriegen. In der Gemeinde haben wir uns während dieser Zeit sehr viel mit der Schuld des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Meine Oma war Jüdin, hatte aber damals ihre jüdische Identität verleugnet und sogar als „Nazi“ gelebt. Ich habe gemerkt, dass ich genauso wie sie meine jüdische Identität gehasst und sogar Jesus dafür angeklagt habe, dass er Jude ist. Dafür habe ich Jesus um Vergebung gebeten. Dann kam der Marsch des Lebens. Am letzten Tag gingen wir in das KZ Dachau. Bei einem Rundgang kam ich in die Nähe der Öfen und Gaskammern. Jeder Schritt fiel mir schwer, alles drehte sich. Ich schaute nur von weitem auf die Duschköpfe und Öfen und mir war, als würde die Luft zum schneiden dick werden, so als tanzten die Dämonen um mich herum. Ich konnte nicht mehr laufen oder klar denken. Eine Freundin war bei mir und wir setzten uns auf den Boden. Ich schrie innerlich: „Jesus hilf mir jetzt! Ich kann nicht mehr!“ Tag habe ich ein neues Leben. Es war in einem einzigen Augenblick geschehen. Jetzt weiß ich, wer ich bin, und dass ich keine Angst zu haben brauche, weil Jesus alle Angst am Kreuz besiegt hat! Ich kann gut schlafen, alleine einkaufen, Auto fahren, ich liebe es, mit Menschen zusammen zu sein. Ich kann einfach leben und bin glücklich und ich weiß, für Jesus ist kein Ding unmöglich! (Der Name der Autorin ist der Redaktion bekannt) shift - Offensiv 21 Todesmärsche auf dem Gebiet der neuen Bundesländer Geschichtlicher Hintergrund Als im Frühjahr 1945 die Niederlage Deutschlands unausweichlich bevorstand, änderte die NS-Führung ihre Durchhaltepolitik und ordnete stattdessen, im so genannten NeroBefehl, am 19. März 1945 die totale Verwüstung Deutschlands an. Für Hitler war mit einem verlorenen Krieg auch das deutsche Volk verloren. Eines der dringendsten Probleme dabei waren die über 714 000 KZ-Häftlinge, die sich im Januar 1945 noch in den Lagern befanden. Die Lager sollten geräumt und die Insassen größtenteils getötet werden. Deshalb wurden die Überlebenden in sogenannten Todesmärschen in weiter hinter der Front liegende Lager gebracht. Es sollte verhindert werden, dass sie die in den KZs begangenen Gräueltaten der Nazis bezeugen konnten. In ganz Deutschland waren etwa eine viertel Million Menschen auf diesen Todesmärschen. Für viele der gepeinigten und zu Skeletten abgemagerten Häftlinge begann damit ein letztes, noch grauenhafteres Martyrium als die KZ-Haft. Die meisten Gefangenen mussten sich zu Fuß unter Aufsicht der SS auf einen teilweise mehr als 100 km langen Weg machen. Tage- und wochenlang waren diese Elendszüge unterwegs, oft ohne ausreichende Kleidung und fast immer hungernd. Die SS erschoss diejenigen, die nicht weiterlaufen konnten. Feldgendarmerie, Hitlerjugend und Volkssturm sorgten dafür, dass Flüchtlinge wieder eingefangen und getötet wurden. Nach Schätzung starben dabei mindestens ein Drittel der Häftlinge. Beispiele für die damalige Situation im Osten Mehrere größere KZs wie Buchenwald, Sachsenhausen, Ravensbrück und Dora- Karte der Konzentrationslager im Deutschen Reich von 1933-1945 Mittelbau, mit Hunderten von Außenlagern, befanden sich auf dem jetzigen Gebiet der neuen Bundesländer. Ausgelöst durch das schnelle Näherrücken der Ostfront, gab es besonders dort sehr viele Verlegungen. Allein 16.000 Häftlinge legten den Weg von den KZs Sachsenhausen und Ravensbrück nach Schwerin zurück. Andere Märsche endeten an der Ostsee, wo die SS Schiffe bereitgestellt hatte, um darauf die Gefangenen zu versenken. 1.016 Häftlinge aus Dora-Mittelbau wurden noch 24 Stunden vor der Befreiung in einer Scheune in Gardelegen verbrannt. Von 1.283 Gefangenen, die vom KZ Fürstengrube (Außenlager Auschwitz) nach Ahrensbück gebracht wurden, überlebten nur 400 den Marsch. Sie starben, wie noch Tausende anderer Häftlinge, beim Beschuss in der Lübecker Bucht. Wie auch in anderen Teilen Deutschlands wurden sowohl die Gefangenenzüge als auch das skrupellose Morden vielfach von der Zivilbevölkerung wahrgenommen und gesehen. Zeitzeugen trugen die Last des Schweigens und gaben sie oft an ihre Kinder weiter. Augenzeugen berichten: „Die SS ließ kaum Zeit zur Ruhe und zum Schlaf. Die Häftlinge schlafen abwechselnd, gegenseitig gestützt im Gehen. Vieles nehmen sie dabei nicht mehr wahr. ... Die Kälte drang bis in die Knochen. Dazwischen scheint die Sonne, dann regnet und schneit es wieder. Hundegebell und die aufreibenden Rufe der Wachmannschaft sind fürchterlich. Ein anderes Mal das Stöhnen 9 10 shift - Offensiv 21 Titelthema Titelthema der Häftlinge, der quälende Schmerz von Hunger und Durst. Viele sind dem Wahnsinn nahe. ... Dazwischen die Schüsse der SS-Leute und das Sterben der Häftlinge im Straßengraben. Es gab keinen Halt.“ (Augenzeugenbericht einer polnischen Gefangenen) Die doppelte Betondecke „Eines Nachts hörte ich das Klappern von hunderten Holzpantoffeln. Es klang fürchterlich. Es kamen noch mehrmals solche Züge von Häftlingen durch Gerichshain.“ (Frau M. L. aus Gerichshain) „Die Marschierenden – es war ein müdes Dahinschleichen der Frauen und Mädchen – kamen schweren Schrittes und der Erschöpfung nahe, dabei immer wieder angetrieben von den Aufseherinnen. Hier konnte ein Mädchen, 15 Jahre jung, nicht weitergehen. Sie brach kraftlos zusammen. Auf der Stelle wurde sie sofort erschossen und liegen gelassen...“ (Machern, Ortsausgang Leipziger Strasse) Ivonne Pultar Schematische Darstellung der Todesmärsche im Osten, Quelle: Netzwerk für demokratische Kultur Quellen: Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.: Verschleppt, gequält, ausgebeutet, vertrieben, Leipzig 2002, S. 45 Martin Gilbert: Nie wieder! Geschichte des Holocaust, Propyläen Verlag, 2002, S. 119 Versöhnung in Bibra Ein Ort stellt sich seiner Geschichte Stefan Haas I n dem kleinen Ort Bibra südlich von Meinigen in Thüringen lebten seit dem 17. Jahrhundert nicht wenige jüdische Einwohner friedlich mit ihren christlichen Mitbewohnern zusammen. Anfang 1933 gehörten von den ca. 600 Einwohnern 134 dem jüdischen Glauben an. Ende des Jahres waren es noch 60! 18 Häuser des Ortes gehörten jüdischen Bewohnern und es gab eine Synagoge. Viele mussten unter dramatischen Umständen ihre Häuser verkaufen und versuchten noch vor dem beginnenden Holocaust zu fliehen. Auf der anderen Seite wurden Jugendliche des Ortes zur SS einberufen. Eine bestehende Dorfgemeinschaft wurde auseinandergerissen. Im Jahre 2004 führte das Seminarhaus Burg Bibra e.V. unter der Leitung von Dr. Martin Bieneck ein Israel-Seminar durch, an dem auch Juden aus Israel teilnahmen, deren Vorfahren in Bibra bis zu Beginn des Nationalsozialismus beheimatet waren. Es shift - Offensiv 21 entstanden herzliche, persönliche Beziehungen. Diese Begegnung weckte die Idee, den Juden aus Bibra, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet worden waren, ein Denkmal zu setzen. Die Bevölkerung des Ortes reagierte zum Teil zunächst reserviert: „Muss nicht nach 60 Jahren einmal Schluss damit sein?" Hinter der Reserviertheit verbarg sich begreiflicherweise aber auch Unsicherheit und Angst vor einer solchen Begegnung: Vor 1933 hatte Bibra eine intakte Dorfgemeinschaft, dann wurde sie polarisiert und auseinandergerissen. 18 Häuser gehörten damals Juden und sie mussten sie unter sehr schmerzlichen Umständen verkaufen. Was bedeutet eine Begegnung jetzt, nach all dem unvorstellbaren Leid, das inzwischen über diese Menschen gekommen war? Freunde und Nachbarn haben sich getrennt. Was würde es emotional bedeuten, sich jetzt wieder zu sehen? Ein monatelanger Prozess beun- ruhigte die Menschen in diesem Ort. Dass die Bürgermeisterin und ihre Stellvertreterin sich von Anfang an klar zu diesem Anliegen bekannten, war eine große Hilfe und Ermutigung bei der Vorbereitung des Festes der Enthüllung des Mahnmales. Der Tag der Einweihung der Gedenkstätte wurde angesetzt und ehemalige jüdische Bewohner wurden weltweit dazu eingeladen. Noch wenige Tage vor dem anberaumten Termin war deutlich eine gespannte Stimmung im Dorf wahrzunehmen. Zum Festakt selbst strömten dann viel mehr Menschen aus den Häusern zusammen, als vorher vermutet. Mit einer Menge bereitgestellter weißer Rosen hatten die Einwohner des Ortes die Möglichkeit, ihre ehemaligen jüdischen Mitbewohner zu begrüßen und willkommen zu heißen. Tränen in den Augen, herzliche Umarmungen, große Freude, Erleichterung. Die Herzen öffneten sich zueinander. Es geschah Versöhnung, wie niemand sie organisieren oder gar befehlen kann. Ein Geschenk, das von allen Anwesenden dankbar angenommen wurde. Ein Reichtum, der alle froh gemacht hat. Einige Gedanken zum Nationalsozialismus und Kommunismus im Osten Deutschlands D ie Aufarbeitung der Nazivergangenheit in der ehemaligen DDR war geprägt von einer einseitigen Geschichtsdarstellung. Der zweite Weltkrieg wurde hauptsächlich als ein antifaschistischer Kampf gegen das Hitlerregime dargestellt und so auch in den Schulen vermittelt. Die Aufmerksamkeit galt vor allem dem politischen Widerstandskampf und der damit verbundenen Opfer. Juden wurden neben den politischen Häftlingen kaum Gedenken in den nationalen Mahn- und Gedenkstätten der DDR zuteil. Jüdisches Eigentum, welches die Nationalsozialisten verstaatlicht hatten, wurde ohne Skrupel vom sozialistischen Staat übernommen. Beispielhaft dafür war die geschichtliche Darstellung des KZ Buchenwald in der ehemaligen DDR. Die Widerstandsbewegung, die es in diesem KZ in Form eines geheimen Lagerkomitees gab, wurde heroisiert. Generationen von DDRSchülern besuchten das Lager und bekamen den Mythos der Selbstbefreiung vermittelt. Nach der Befreiung des KZ Buchenwald wurde die „Infrastruktur“ des Lagers ab August 1945 durch die sowjetischen Machthaber in der sowjetischen Besatzungszone weiterhin als „Speziallager Nr. 2“ genutzt. Es galt als „Schweigelager“ und war völlig von der Außenwelt isoliert. Man nutzte es zur Internierung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten und Mitläufern. Zunehmend wurden aber auch andere Gegner des sich entwickelnden SED- Regimes interniert, darunter auch ehemalige Insassen des Konzentrationslagers, S ozialdemokr aten, sowie willkürlich Denunzierte, der Zusammenarbeit oder Sympathie mit dem Westen Verdächtige, darunter auch Jugendliche. Dabei ging es insbesondere um die Verfolgung und Vernichtung Unerwünschter, die zur Durchsetzung des proletarischen Arbeiterstaates ausgeschaltet werden sollten. Insgesamt inhaftierte man unter sowjetischer Kontrolle ca. 28.000 Menschen. Mehr als 7000 Menschen gingen an den unmenschlichen Lagerverhältnissen zugrunde. Die Dunkelziffer der Toten, die nach der Lagerhaft an den Folgen der völlig unzureichenden Ernährung und unbehandelter Krankheiten starben, wird auf 12.000 geschätzt. In der DDR wurde dieser Teil der Geschichte des Konzentrationslagers offiziell nicht erwähnt. Vor allem in den frühen 1950er-Jahren schuf die SED ein Klima der Angst, das Fragen zu diesem Teil der Geschichte abwenden sollte. Eine Studie (siehe Quellennachweis) belegt, dass in der DDR und der SED weitaus mehr ehemalige Nationalsozialisten in öffentlichen Ämtern dienten als bisher vermutet wurde. Mitläufer und Akteure des Dritten Reiches konnten in größerem Ausmaß eine neue Karriere im sozialistischen Staat starten. Auch 40 Jahre nach dem Ende der NSDiktatur traf man in der DDR eine auffällige Konzentration ehemaliger Nationalsozialisten an. Man fand heraus, dass in das letzte amtierende SED-Zentralkomitee unter Erich Honecker vierzehn ehemalige Parteigenossen der NSDAP berufen wurden. NSDAP-Mitglieder waren bis zum Ende der DDR in allen Führungsetagen von Partei und Staat vorzufinden. Bei über zehntausend SED-Führungskadern waren schon 10 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur Belastungen aus der NS-Zeit nachweisbar. Statistische Erhebungen des SED-Zentralkomitees zeigen auf, dass zu DDR-Zeiten 12.910 SED-Leitungsmitglieder in den Grundorganisationen durch ihre NSVergangenheit belastet waren. Allein über zehntausend SED-Parteisekretäre waren Mitglied der NSDAP oder ihrer Gliederungen. In der DDR wurden diese statistischen Auswertungen als Staatsgeheimnis gehütet. Quellnachweis Olaf Kappelt: „Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle und der Einfluss ehemaliger Nationalsozialisten in der DDR als ein soziologisches Phänomen“, Verlag Dr. Kovac, Fachverlag für wissenschaftliche Literatur Jobst Bittner: Wenn Väter saure Trauben essen Manchmal wird unser Leben von den negativen Taten und Erlebnissen unserer Eltern und Großeltern bestimmt. Die Bibel spricht hier von sauren Trauben und stumpfen Zähnen (Hes. 18,2). Wenn wir aus einer Opfermentalität und dem Gefängnis innerer Vorwürfe herauskommen, können wir Heilung und Befreiung erfahren. [Einzel CD, 4,00€] Bestellung über Internet: www.tos-medienshop.de Telefon: 07071/360933 oder mit beiliegender Bestellkarte 11 12 shift - Offensiv 21 Titelthema Topevent Ich habe vergeben shift - Offensiv 21 Prophetische Anbetungskonferenz Interview mit Rose Price „Yeshua nahm in Dachau die Kälte des Holocaust aus meinem Herzen“ Rose Price kommt aus einer jüdischen Familie in Polen und war ab 1939 in sechs Konzentrationslagern, bis sie 1945 im Alter von 16 Jahren von den Amerikanern in der Nähe von München befreit wurde. Im Jahr 1981 war sie als Sprecherin bei der Großveranstaltung „Berlin für Jesus“ mit Volkhard Spitzer dabei und erlebte, wie sie zum ersten Mal den Deutschen vergeben konnte. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen, die sie im Jahr 2007 beim "Marsch des Lebens" machte, als sie zum ersten Mal nach 1945 das KZ Dachau besuchte. Offensiv: Wir haben dich letztes Jahr in der Vorbereitung für den „Marsch des Lebens“ kennen gelernt. War es für dich eine schwere Entscheidung, für so eine Veranstaltung nach Deutschland zu kommen? Kamiena, der Stadt, wo ich geboren wurde. Ich war auch schon in Treblinka, wo meine ganze Familie umgebracht worden ist. Offensiv: Warum war es schwieriger, nach Dachau zurückzugehen, als in die anderen Lager? Rose Price: Na ja, es ist für mich nie einRose Price: In Dachau gab es mehr Leichen fach, nach Europa zu kommen, nicht nur nach - wir mussten über die Leichenberge springen. Deutschland. Ich habe Deutschland früher Und wenn man auf sie gefallen ist oder sie bewirklich gehasst, bis ich 1981 für „Berlin für rührt hat, wurde man entweder getötet oder Jesus“ zurückkam. Ich konnte noch nicht mal geschlagen oder man musste sich zu den Toten mehr deutsch sprechen, weil ich es nicht wollte. legen. Dort hat der Herr angefangen, an mir zu arbeiOffensiv: Wie hast du dich dann darauf vorten und mich zu heilen. Er hat mir gesagt, dass bereitet, als du wusstest, dass du beim "Marsch ich keine Wahl hatte; ich musste zurück nach des Lebens" dorthin zurückgehen würdest? Deutschland gehen und vergeben. Und das habe ich auch getan. Seitdem hat er mich zu Rose Price: Ich habe es dem Herrn abgegeben. jedem einzelnen Lager, in dem ich während der Ich habe mich einfach auf seinen Schoß gesetzt Nazizeit war, zurückgebracht bis auf eines; ich und zu ihm gesagt: „Wenn Du mich dahin gehen hatte immer zu meinem Mann gesagt: „Ich will lässt, dann kommst Du auch mit.“ Ich bin ohne nie mehr nach Dachau gehen.“ Ihn nicht ausgekommen, wirklich nicht. Offensiv: Du bist also beim „Marsch des Offensiv: Was ist dann passiert, als du in der Lebens“ zum ersten Mal in das ehemalige jetzigen KZ-Gedenkstätte warst? Konzentrationslager in Dachau zurückgekomRose Price: Als wir mit allen Teilnehmern dort men? standen und das Kaddisch (Anm. der Red.: Das Rose Price: Ja. Ich war schon in Bergenjüdische Totengebet) gesungen wurde, habe ich Belsen gewesen und in Polen, in Skarzysko- meine Hand gegen die Mauer der Gedenkstätte gelehnt. Da sprach der Herr zu mir: „Ich gebe dir ein neues Herz, ich werde dein steinernes Herz in 6 Millionen Stücke zerbrechen und dir ein neues Herz geben.“ Wir haben das alle zunächst nur geistlich aufgefasst. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass der Herr neben dem Wunder, dass er mir die Kälte des Holocausts aus dem Herzen nahm, mir auch ein physisches neues Herz geben würde. Drei Monate später hatte ich eine offene Herzoperation, bei der mir ein vierfacher Bypass gelegt und die Mitralklappe ersetzt wurde. Angesichts der Tatsache, dass ich Jahrgang 1928 bin, ist meine vollständige Heilung ein echtes Wunder. Offensiv: Ich erinnere mich noch daran, wie ich dich nach dieser Veranstaltung in Dachau gesehen habe – da war so ein Leuchten, so ein Strahlen auf deinem Gesicht! Angesichts des Ortes, an dem wir waren, war das auf keine Art und Weise erklärlich! Rose Price: Ja, der Herr heilt. Er musste viele Dinge in mir ausgraben, aber schau mal die Wunder, die er getan hat. Dass ich nach so einer Vergangenheit Menschen aus Deutschland kennen lerne, Freundschaft mit ihnen schließe und in ihrem Haus wohne, das ist absolut unbeschreiblich! Gott hat eine Familie zusammengebracht. (Das Interview führte Tina Pompe) Paul Wilbur , Chuck Pierce, Dr. Jeffrey Seiff, Boris Grisenko, Wladimir Pikman, Ekkehard Höfig, Jobst Bittner & BE‘ER SHEVA Do. 20.11. bis Sa. 22.11.2008 Zelthalle Tübingen Zeiten: Donnerstag: 19:30 h Freitag und Samstag: 9:30 h, 14:30 h, 19:30 h Sonntag-Special: Gottesdienst 16:00 h Anmeldung: bis 20.10.08 ab 21.10.08 Einzelperson 50 € 70 € Schüler/ Studenten/ Azubis 25 € 35 € Gruppen ab 6 Personen/ Ehepaare 40€ (pro Person) 60 € (pro Person) Anmeldung über 07071-360920 oder formlos an [email protected] Die Anmeldung ist erst nach Eingang der Gebühr gültig. Überweisung bitte an TOS GmbH, Stichwort "Days of Elijah”, Volksbank Tübingen, BLZ 641 901 10, Kto. 66 984 017 Es werden keine Anmeldebestätigungen versandt Tagesgäste willkommen Tageskarte: 30 €, Einzelveranstaltung: tagsüber 10 €, abends 15 € Unterkunft: Informationen über Hotels und Pensionen in verschiedenen Preisklassen beim Bürger- u. Verkehrsverein Tübingen Fon: +49 (7071) 9136-0, www.tuebingen-info.de Sprecher und Musik Paul Wilbur (Jacksonville/USA) ist einer der bekanntesten Künstler und Anbetungsleiter im Bereich „Messianic Worship“. Mit seiner außergewöhnlichen prophetischen Salbung nimmt er den Anbeter mit in die Gegenwart Gottes. Chuck Pierce (Denton/USA) hat einen weltweit anerkannten prophetischen Fürbittedienst und ist durch seine akkuraten prophetische Sicht für Städte und Nationen bekannt. Dr. Jeffrey Seiff (Dallas/USA) erreicht als Moderator der TV Show „Zola Levitt Presents“ ein Millionenpublikum mit einer messianischen Perspektive der weltweiten Ereignisse. Boris Grisenko (Kiew/Ukraine) ist Rabbi der messianischen Gemeinde in Kiew, deren Gottesdienste durch eine große Freiheit und Freude im heiligen Geist gekennzeichnet sind. Wladimir Pikman (Berlin) bezeugt als Rabbi von Beit Sar Shalom, einer messianischen Gemeinde, eine beispiellose Hinwendung von Juden in Deutschland zu Jeshua. Ekkehard Höfig (Nürnberg) ist Pastor der Immanuel Gemeinde Nürnberg und über Deutschland hinaus als Freund und Unterstützer der messianischen Bewegung bekannt. Verpflegung: Vor Ort wird es einen Imbissstand geben. Darüber hinaus existieren in der unmittelbaren Umgebung des Veranstaltungsortes zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten. Jobst Bittner (Tübingen) hat einen apostolischen Pionierdienst und sieht den Schlüssel Davids als die Quelle von Erweckung. Healing Room Während der Konferenz stehen Mitarbeiter für persönliches Gebet und Gebet für Heilung zur Verfügung. BE´ER SHEVA (Tübingen) ist mit ihrem orientalisch- rockigen Sound nicht nur wöchentlich in den Erweckungsgottesdiensten der TOS zu hören, sondern auch eine gefragte Anbetungsband auf internationalen Konferenzen. Jetzt Termin vormerken - weitere Infos auf www.tos.info 13 14 shift - Offensiv 21 Titelthema Marsch des Lebens 2007 Starkes Echo in den Medien Heinz Reuss „T übingen begs for forgiveness“ so lautete die Überschrift eines ganzseitigen Artikels in der israelischen Tageszeitung Jerusalem Post, der über den "Marsch des Lebens" berichtete (siehe Ausschnitt). Ein Fernsehteam begleitete den Marsch und verarbeitete das Material in einer achtteiligen Fernsehserie, die vor einem Millionenpublikum in den USA lief. Immer wieder heißt es: „Was ihr da gemacht habt, war eines der stärksten Zeichen der Buße und gegen den wiederauflebenden Antisemitismus, das wir je gesehen haben.“ Was war das für ein Event, der so ein starkes positives Echo bei Juden in Israel und den USA ausgelöst hat? Die Vision für den "Marsch des Lebens" entstand im September 2006 bei einer Veranstaltung mit Ana Mendez-Ferrell im TOS Zentrum in Albstadt-Tailfingen. Als sie von den Todesmärschen hörte, die auf der Schwäbischen Alb stattgefunden hatten, sagte sie: „Ich glaube, wir können den Fluch und die Blutschuld zerbrechen, die durch die Todesmärsche auf das Land gekommen ist, indem wir in einem entgegengesetzten Geist gehen und einen Marsch des Lebens durchführen.“ Die Todesmärsche fanden in ganz Deutschland kurz vor Kriegsende statt und waren ein letzter grausamer Höhepunkt des Holocaust direkt vor den Augen der deutschen Bevölkerung. Auch auf der Schwäbischen Alb wurden die „Wüste-KZs“ geräumt und tausende Häftlinge brutal Richtung Dachau getrieben, hunderte Menschen brachte man um. Der „Marsch des Lebens“ fand dann tatsächlich im April 2007 genau auf der Route der Todesmärsche in Richtung Dachau statt. Unter den 320 Teilnehmern waren neben vielen Christen aus verschiedenen Teilen Deutschlands die jüdischen Holocaust-Überlebenden Peter Loth und Rose Price, Rabbi Boris Grisenko aus Kiew, Yochanan Ben Yehuda von „Galilee of Titelthema shift - Offensiv 21 Marsch des Lebens 2007 the Nations“ sowie über 20 Personen aus messianisch-jüdischen Gemeinden in den USA. Es war eine Zeit der Buße und des Gebets an den historischen Orten des Verbrechens, aber auch von persönlicher Heilung, Versöhnung und Wiederherstellung. Für viele der jüdischen und deutschen Teilnehmer wurden diese 3 Tage zu einem lebensverändernden Erlebnis; alter Hass gegen Deutschland wandelte sich in Freundschaft um, zerstörte und verschwiegene Familiengeschichten kamen ans Licht und die Gnade Gottes wurde wirksam. Marsch des Lebens CD Set Alle Botschaften vom Marsch des Lebens 2007 und eine bewegende Dia-Show. [8 CDs und eine Photo CD, 15,00€] Various Artists: For Zion´s Sake Dieser Sampler wurde anlässlich des Marsch des Lebens 2007 vom messianischen Music-Label „Galilee of the Nations” herausgegeben. Enthält u.a. die Lieder „For Zion´s Sake“, „Shalom“ und ein bewegendes Musikvideo zum Titel „The Forgotten People“. [Musik CD mit DVD, 17,95€] Bestellung über Internet: www.tos-medienshop.de Telefon: 07071/360933 oder mit beiliegender Bestellkarte Zudem ist im Internet auf www.levitt.tv eine 8-teilige VideoDokumentation mit dem Namen „Bad Moon Rising“ zu finden, die unter anderem den Marsch des Lebens zum Thema hat. 15 16 shift - Offensiv 21 Titelthema Eine persönliche Einladung Titelthema Marsch des Lebens 2008 Wege des Gedenkens auf der Route der Todesmärsche 1945 Aufarbeitung - Versöhnung - Bekenntnis Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel (Jes 62,1) I n der Ausstellung im ehemaligen KZ Dachau entdeckte ich eine Grafik, die mich erschütterte. Mich interessierte, in welchen Gegenden Deutschlands Todesmärsche stattgefunden hatten und mein Blick fiel auf das Gebiet der heutigen neuen Bundesländer im Osten Deutschlands. Hier war die Karte regelrecht mit schwarzen Punkten übersät, die für Konzentrationslager und ihre zahlreichen Außenlager sowie für Tötungseinrichtungen und Todesmärsche standen. Kurz vor dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes wollte man die Spuren verwischen und schickte hunderttausende verhungernde und ausgezehrte Gefangene auf sogenannten Todesmärschen in ihren sicheren Tod. Nahezu jede Straße in dem Gebiet der heutigen Neuen Bundesländer war mit Blut bedeckt. Im Gebet entstand der Eindruck, in den neuen Bundesländern einen "Marsch des Lebens 2008" durchzuführen, der durch stellvertretende Buße, Anbetung, Gebet und dem gemeinsamen Bekenntnis zu unserem jüdischen Erbe geistliche Dürre in neues Leben verwandelt. Hand in Hand mit messianischen Freunden soll vom 09.-16.08.2008 durch die Gebetsund Versöhnungswanderung symbolisch ein Davidsstern auf die neuen Bundesländer gelegt werden. Es werden zahlreiche internationale Teilnehmer, insbesondere aus messianischen Gemeinden, erwartet. Der „Marsch des Lebens“ wird von Gottesdiensten an zentralen Gedenkstätten und in Gemeinden begleitet. Die KZ-Überlebenden Jonathan und Rose Price und Peter Loth werden mit dabei sein, ebenso der messianische Musiker Ted Pearce und Arni Klein. Bei der Vorstellung des Projekts auf einem Visionstag haben zahlreiche Pastoren und Vertreter von Kirchen und Freikirchen ihre Unterstützung zugesagt, u.a. Thomas Piehler, Gerd Kriedemann, Ekkehard Höfig, Gerhard Löhnert u.v.m. Ich bitte Sie, den „Marsch des Lebens“ in Ihre Zeit- und Urlaubsplanungen mit einzubeziehen und lade Sie zur Teilnahme vom 09.08.08 16.08.08 herzlich ein. Seien Sie mit dabei, geistlich dürres Land zum Blühen zu bringen. Mit freundlichen Grüßen und Segenswünschen Anmeldung und weitere Informationen über den "Marsch des Lebens 2008": Im Internet: www.marschdeslebens.org, Prospekte anfordern: Tel. 07071-360920 Der praktische Ablauf des Marsch des Lebens: Teilnehmer der Hauptroute an einem Tag verteilen, um gemeinsam mit Christen aus der jeweiligen Region die Strecken zu laufen. Der Davidstern verbindet symbolisch wichtige Schauplätze des Holocaust. Um ihn zu Fuß abzudecken, werden die Strecken in einen Hauptroute und viele regionale Routen aufgeteilt. Die Hauptroute von Buchenwald nach Sachsenhausen wird in drei Tagesetappen gelaufen. Für die Regionalrouten werden sich die Der Marsch des Lebens 2008 wird von einem Vorbereitungstag in Leipzig und einem großen Abschlussgottesdienst eingerahmt. An einigen Abenden finden öffentliche Veranstaltungen und Gottesdienste in Gemeinden und an Gedenkstätten statt, zu denen jeder eingeladen ist. shift - Offensiv 21 Wichtige Infos So können Sie beim Marsch des Lebens 2008 dabei sein: Wir empfehlen die Teilnahme am gesamten Marsch mit allen Veranstaltungen. Falls ihnen das nicht möglich ist, können Sie auch am Vorbereitungstag in Leipzig und dann bei einem Teilabschnitt in Ihrer Region dabei sein. Für beide Optionen bitten wir um eine vorherige Anmeldung. Die Teilnahme an den öffentlichen Gottesdiensten und Veranstaltungen ist ohne Anmeldung möglich. Weitere Infos und Anmeldung: www.marschdeslebens.org oder 07071-360920 Vorläufiger Ablaufplan Sa. 9.8.2008 Vorbereitungsseminar in Leipzig Abends: öffentliche Startveranstaltung des Marsch des Lebens So. 10.8.2008 Besuch und Gebet an der Gedenkstätte Buchenwald Ihr Mo. 11.8.2008 Jobst Bittner Start der Hauptroute, 1. Etappe Abends: öffentlicher Gottesdienst Di. 12.8.2008 Hauptroute, 2. Etappe Abends: öffentlicher Gottesdienst Mi. 13.8.2008 Regionale Routen im gesamten Gebiet der neuen Bundesländer Abends: öffentliche Gottesdienste Do. 14.8.2008 Open Air Gottesdienst und Versöhnungsproklamation Fr. 15.8.2008 Hauptroute, 3. Etappe Gedenkveranstaltung in Sachsenhausen Sa. 16.8.2008 Offizieller Abschlussgottesdienst des Marsch des Lebens Sponsoren gesucht Wenn Sie den "Marsch des Lebens" 2008 finanziell oder praktisch durch Sponsoring unterstützen wollen, oder Ideen dazu haben, melden Sie sich bei uns: [email protected] 17 18 shift - Offensiv 21 Lokal Lokal TOS Gemeinde Tübingen - NEWS TOS Gemeinde Tübingen - NEWS Global Bells Soziale Hilfe, die Zeichen setzt: Decken für Holocaust-Überlebende Anbetungsfestival auf dem Tübinger Marktplatz Sammelaktion in Tübingen für verarmte Holocaust-Überlebende anlässlich des jüdischen Chanukka-Festes „8 0.000 HolocaustÜberlebende in Israel leben weit unter der Armutsgrenze und können nicht einmal ihre Grundbedürfnisse an Essen, Kleidung und Medikamenten decken. Dürfen wir als Deutsche zusehen, wenn Opfer des Nationalsozialismus nach dem vergangenen Leid von Enteignung, KZ und Massenmord selbst in unserer Zeit nicht einmal das Nötigste zum Leben haben?“ Unter diesen Leitsätzen führte die TOS Anfang Dezember 2007, anlässlich des jüdischen Lichterfestes Chanukka, diese Spendenaktion durch. Während der acht Abende des Festes nahmen viele Tübinger die Gelegenheit wahr, sich persönlich an dieser Aktion „Danke an unsere christlichen Freunde in der TOS, aber auch an die Bürger in Tübingen und in ganz zu beteiligen und über einen Spendenstand Holocaust-Über- Deutschland. Danke für diesen Ausdruck belebenden in Israel zu helfen. dingungsloser Liebe, der vielen einen Strahl der Hoffnung in der Finsternis geben wird.“ Auch der Mittels der kurzfristig eröffneten Internetseite www.decken-fuer- Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hob in seinem Grußwort das lobenswerte bürgerliche israel.de kamen weitere Spenden aus ganz Deutschland zusammen. Engagement hervor, das die Verantwortung für die Geschichte Deutschlands nicht nur an den Im „Treffpunkt Jesus live“ auf dem Tübinger Staat abdelegiert. Marktplatz und am Spendenstand fand zudem eine kleine Ausstellung über die heutige Not von Holocaust-Überlebenden in Israel und die Enteignung von Juden in deutschen Städten, insbesondere Tübingen, während der Nazizeit Jobst Bittner: Die Straße des Segens (dt./engl.) statt. Gott hat seinen Segen seinem Volk verheißen - zuerst Israel, und Bei der Übergabe der Spendengelder zeigte sich Calev Myers, israelischer Rechtsanwalt und Vorsitzender des „Jerusalem Institute of Justice“, sehr dankbar für die Unterstützung: dadurch auch der Gemeinde. Finden Sie heraus, wie Sie beständig auf der „Straße des Segens“ gehen können, ohne falsch abzubiegen. [CD Album, 3 Botschaften auf 3CDs, 12,50€] A m 22. September _ 2 0 0 7, _ d e m Tag des jüdischen Versöhnungsfestes Yom Kippur, veranstaltete die TOS Gemeinde Tübingen mitten in der Tübinger Innenstadt das christliche Musikfestival „Global Bells“. Während die Band BE’ER SHEVA Jesus anbetete, die Tanzgruppe Yeshua´s Call die Liebe Gottes zu Israel in einem Stück über den Holocaust darstellte und Olympiasieger Ralf Schumann auf der Bühne berichtete, wie er dem lebendigen Gott begegnet ist, blieben hunderte Passanten stehen, hörten zu und kamen an den bereit gestellten Tischen mit Mitarbeitern ins Gespräch. Sechs Stunden Gegenwart Gottes auf Treffpunkt Jesus Live weltweit über Internet-Live-Stream: Evangelium, Barmherzigkeit und jüdisches Leben auf drei Stockwerken und in Tübingen, Reutlingen und Umgebung auf UKW 96.6 MHz Das RADIO mit der besten Nachricht: @@ leicht zu erreichen über jeden PC und von überall aus @@ jeden Di / Mi / Do von 8.00 – 9.00 Uhr @@ Textnachrichten direkt ins Studio verschicken im Chatroom oder anrufen: 0 71 21 – 32 12 72 @@ Gebet für Heilung und persönliche Anliegen @@ sachkundige Beiträge, coole Jingles, ermutigende Interviews und leckere Musik hören @@ weiterführende Artikel und interessante Audiobeiträge in unserem Weblog: http://hellewelle.de/blog RADIO helle welle - Seestr. 6 – 8 - 72764 Reutlingen Tel: +49 71 21 – 32 12 72 - E-Mail: [email protected] dem Marktplatz – ein Segen in einer Stadt, die von einer antisemitischen und antichristlichen Geschichte geprägt war. Hinter dem Namen „Global Bells“ steht die Vision von Segen, der sich aus Tübingen wie Schallwellen in viele Nationen ausbreitet. Dieses erste Global Bells Festival wird also nicht das letzte gewesen sein. Bestellung über Internet: www.tos-medienshop.de, Telefon: 07071/360933 oder mit beiliegender Bestellkarte. RADIO helle welle http://hellewelle.de/live shift - Offensiv 21 E israelischen Produkten in Gast betritt Name: Petra Keller ein oder nutzen das interessiert und Ehrenamtliche MitAngebot für Gespräch sichtlich erfreut den arbeiterin im Treffpunkt Jesus live: „Die Nachund Gebet. Im verganTreffpunkt Jesus live am mittage, an denen wir genen Jahr wurde ein Tübinger Marktplatz. Es gemeinsam evangelisieren, sind für mich der „Healing Room“ eingeist ein jüdischer Rabbi Höhepunkt der Woche, richtet, in dem Gebet für aus Italien, dem die weil wir sehen, wie Gott uns auf übernatürliche Heilung angeboten wird. Schaufenster-DekoraWeise Begegnungen gibt.” Andere Besucher sehen tion ins Auge gefallen ist sich die wechselnden - eine Darstellung und Dokumentation des jüdischen Purim-Festes. Ausstellungen im Untergeschoss an und nehEine solche öffentliche Wertschätzung dem jü- men wichtige Eindrücke mit. dischen Volk gegenüber hatte er in Deutschland Ein Stockwerk höher sind die christlichnicht erwartet. sozialen Dienste der TOS zu Hause. Mit zwei Ähnlich wie dieser Besucher kommen vie- kostenlosen Essensausgaben pro Woche werden seit 1997 - damals noch an einem anderen le Menschen in das Innenstadtzentrum der TOS Gemeinde Tübingen, kaufen im reichhal- Ort - jedes Jahr ca. 1500 Mahlzeiten ausgegeben und das Evangelium verkündigt. Ein seit tigen Angebot an Büchern, Accessoires und Name: Jakob Kugler Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei den christlich-sozialen Diensten: „Für mich ist es jedes Mal wieder eine riesige Freude, wenn völlig hoffnungslose Menschen durch die Liebe Gottes ihr Herz öffnen.” 30 Jahren schwerst alkoholabhängiger Mann berichtet: „Durch die regelmäßigen Besuche beim Mittagessen hörte ich zum ersten Mal von Jesus. In den vielen Zeugnissen spürte ich seine Kraft und Liebe und erlebte schließlich selbst Wiederherstellung und Befreiung.“ Heute gehört er zu den freiwilligen Helfern des Dienstes. 19 20 shift - Offensiv 21 Lokal Was macht ihr eigentlich im TOS Zentrum? Kaffee und Heilung im Healing Room Ein Rundgang im TOS Zentrum in der Eisenbahnstr. 124 in Tübingen Healingroom heute geöffnet W ir klingeln an der weiß lackierten Tür und eine freundliche Stimme begrüßt uns durch die Gegensprechanlage. Erster Stock: Hier ein ganz anderes Bild. Mitarbeiterin an der In den Büros herrscht Rezeption im TOS Zentrum: „Hier laufen Hochbetrieb, zwölf viele Fäden zusammen Vollzeitige und vieund es ist jeden Tag ermutigend zu sehen, le Teilzeitmitarbeiter wie lokal und intersind mit den unternational das Reich Gottes wächst.” schiedlichsten lokalen, nationalen und internationalen Projekten beschäftigt. Gerade läuft im Seminarraum ein Meeting zur Vorbereitung des "Marsch des Lebens 2008", im Medienbüro wird der nächste Prospekt für die "Days of Elijah" Konferenz entwickelt. Währenddessen wird im internationalen Büro ein Telefonat mit den Missionaren in Bolivien geführt, um den weiteren Ausbau der Schule im Lebenszentrum für Kinder in Sucre zu planen. Im Lokalbüro arbeiten die Pastoren Guido Kasch und Wolf Reiner am aktuellen Zellgruppenkonzept und trotz der vielen Arbeit bleibt auch immer Zeit für ein persönliches Lilia Gärtner Die Tür öffnet sich und wir gehen durch den Eingangsbereich in den kleinen Vorraum des 24 Stunden Gebetszimmers. Wir treten nicht ein, aber durch die Tür hört man drei Beter, wie sie voller Leidenschaft für die politische Situation in Israel einstehen. Direkt daneben: Das Tabernakel, der frühere Gottesdienstraum, jetzt ein Ort nur für die Gegenwart Gottes. Hier läuft 24 Stunden leise Anbetungsmusik und Menschen können ohne ein Gebetsprogramm Zeit mit Gott verbringen. Auch jetzt sind zwei Personen da, leise verlassen wir den Raum, um sie nicht zu stören und gehen die Treppe hoch. shift - Offensiv 21 Lokal Wolf Reiner Pastoraler Leiter in der Innenstadt: „Als Vollzeitiger darf ich meine Leidenschaft ausleben, das Evangelium in Wort und Tat den Menschen in der Kernstadt von Tübingen weiter zu geben...!” Gespräch. Aber auch hier im ersten Stock steht das Gebet an erster Stelle. Jeden Morgen um acht treffen sich die Mitarbeiter, um für eine Stunde vor allen Aktivitäten Gott den ersten Platz zu geben. Abends zwischen sechs und acht leert sich das TOS Zentrum, aber im Erdgeschoss im Gebetsraum brennt 24h das Licht: Die Gebetsteams lösen sich in 3-Stunden-Schichten ab, das Reich Gottes wird rund um die Uhr gebaut... Jetzt Anmeldeunteranlagen anfordern für das neue Schuljahr vom Oktober 2008 bis August 2009 - Start 16. Oktober 2008 Schule fÜr Pioniere und GrÜnder TOS ScHOOl OF MINISTRY 2008/2009 Lebe in Deiner Berufung D ieses Schild ist schon von weitem auf der Eisenbahnstraße in Tübingen sichtbar. Auf dem Parkplatz des GTAS Geländes stehen Autos mit Kennzeichen aus ganz Baden-Württemberg. Seit 4 Jahren stehen die Türen des Healingrooms jedem Heilungssuchenden offen. Im Gebäude kommt man in einen großen, gemütlichen Saal mit einer Sofaecke und einem mit Paravents abgetrennten Bereich. Sofort wird der Besucher freundlich von einem der Mitarbeiter des Healing-Teams empfangen. Wer mag, kann sich zuerst auf das Sofa setzen und bekommt bei einer Tasse Kaffee die Geschichte und den Ablauf des Healingrooms erklärt. Manch einer möchte aber sofort Gebet TOS SCHOOL OF MINISTRY Eisenbahnstr. 124, 72072 Tübingen Tel: 07071-35600 Fax: 07071-36341 [email protected] www.tos.info und Gespräch in Anspruch nehmen und wird von zwei Mitarbeitern in einen geschützteren Bereich begleitet. Hier kann der Hilfesuchende von seinen Krankheiten, Nöten und Anliegen erzählen und Gebet für Heilung empfangen. Schon viele Menschen haben diesen Dienst in Anspruch genommen. Manchmal kommen ganze Familien, oft verzweifelte Menschen, denen Ärzte nicht mehr helfen können. Auch Menschen, die noch nie eine lebendige Beziehung zu Jesus hatten, werden einfach von Freunden mitgebracht. Jesus hat in diesem „Raum” schon viele Menschen spontan geheilt, bei manchen begann die Heilung Stück für Stück... Er ist derselbe Gott, der möchte, dass auch heute noch jeder geheilt wird. Geöffnet jeden 1. Samstag, 16:00 h-18:00 h Jugendzentrum GTAS Eisenbahnstr. 41, 72072 Tübingen Weitere Infos: 07071-35600 Zeugnisse Eine Frau mit Lymphdrüsenkrebs bekam wöchentliche Bluttransfusionen und Chemotherapie. Nachdem im Healing Room für sie gebetet wurde verbesserten sich entgegen allen medizinischen Prognosen die Blutwerte so weit, dass die Transfusionen vollständig abgesetzt und die Chemotherapie stark reduziert werden konnte. Eine Frau hatte schon einen festen OP Termin für ihr seit Wochen geschwollenes und schmerzendes Knie in der Tasche. Ein Stück ihres Meniskus war abgebrochen, Autofahren und Treppensteigen waren nicht mehr möglich. Nach Heilungsgebet schwoll das Knie ab, die Schmerzen verschwanden und der OP Termin wurde abgesagt. Ein junger Mann litt seit Monaten unter einem juckenden, schmerzhaften Ekzem am Auge. Kein Arztbesuch oder Medikament half. Seit dem Heilungsgebet ist das Ekzem verschwunden. (Die Namen sind der Redaktion bekannt.) 21 22 shift - Offensiv 21 www.tos-tv.eu TDD NEWS shift - Offensiv 21 TOS TV - the anointed stream 20.000 Zuschauer im ersten Jahr TOS Dienste Deutschland - NEWS Der Schritt ins Fernsehen der nächsten Generation - Gottesdienste weltweit live per TOS Internet TV - www.tos-tv.eu S eit über einem Jahr sendet die TOS aus der Zelthalle Tübingen ihre Gottesdienste und Konferenzen live über das Internet. Zuschauer aus den entferntesten Winkeln der Erde nehmen an den in Englisch, Spanisch und Russisch übertragenen Gottesdiensten teil und beteiligen sich interaktiv über die Chatsoftware Skype. Sie geben Zeugnis von Bekehrungen, Heilungen und übernatürlichen Berührungen Gottes. Manche leihen sich einen Videobeamer, schließen ihn an einen Computer an und versammeln ihre Freunde und Bekannte im heimischen Wohnzimmer, um bei dem Gottesdienst dabei zu sein. In den USA, Lateinamerika und Russland treffen sich Gemeinden und nehmen über TOS TV an den Veranstaltungen teil. In Sibirien bekehrten sich zwei Drogenjunkies, die von dem TSM-Pionierteam zum Gottesdienst eingeladen wurden. Aus über 35 Nationen sind Zuschriften von Zuschauern Aus Sibirien: „Wir sitzen hier zu siebt. Heute war ein ehemaliger Drogenabhängiger zu Gast und die Predigt von Jobst hat ihn total berührt. Er hat eine Entscheidung für Jesus getroffen.“ Aus Chemnitz: „Unser 5 Jahre alter Sohn Vincent hatte eine Hühnereiweißallergie. Er bekam immer Ausschlag am Körper, wenn Hühnereiweiß im Essen war und musste auf viele Dinge verzichten. Nach dem Gebet war er gleich begeistert, dass er jetzt wieder Ei essen kann. Das ist nun 14 Tage her. Zum Zeitpunkt des Gebetes war der Ausschlag auch da. Wir haben nach dem Gebet angefangen, ihm ganz normales Essen mit Ei zu geben. Er hat z.B. auch mal eine Tüte mit Eiweißgebäck fast allein aufgegessen. Der Ausschlag ist weggegangen und nicht wieder gekommen. Ehre sei unserem Herrn Jesus!“ einzelne Personen zugeschaltet. Die Webseite wurde mehr als 100.000 Mal besucht. Was macht TOS Internet TV so einzigartig? Die Antwort ist einfach. Es ist nicht die technische Entwicklung oder die Möglichkeit, auch die größten Entfernungen leicht zu überwinden. Die Zuschauer erleben vielmehr Gottes Wirken hautnah und empfangen geistliche Nahrung, die ihr Leben verändern kann. Tradition sucht man bei TOS TV vergebens, dafür findet man aber lebendige Anbetung, persönliches Gebet für die Zuschauer, Erweckungsbotschaften und die Kraft des Heiligen Geistes, die aus der Zelthalle über den PC direkt zum Zuschauer getragen wird. Die Gottesdienste werden an jedem Samstag ab 20.00h und jeden Sonntag ab 16.00h übertragen. Besuchen Sie uns unter www.tos-tv.eu. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind! [email protected] Aus Stockheim: „Eine Bekannte kam zu Besuch, als wir gerade TOS TV anschauten. Sie sah nur kurz zu und musste dann wieder gehen. Was sie so kurz gehört hatte, ließ sie nicht mehr los und so kam sie Stunden später zurück, um sich anzuhören, was das zu bedeuten hatte. Sie gab ihr Leben Jesus.“ TOS TV in Facts So können Sie TOS Internet TV sehen: Gehen Sie auf www.tos-tv.eu, klicken Sie auf den Button „TOS TV starten“ und der Live-Stream öffnet sich automatisch. Sendezeiten: Sa. 20:00h, So. 16:00h Technische Voraussetzungen: PC mit 1 GHz Leistung oder mehr, Windows 98 SE oder neuer, Windows Media-Player 9 oder neuer, Internet-Breitbandanschluss. Weitere technische Informationen auf www.tos-tv.eu unter „Wie geht das...?“. Kommunikation während des Gottesdienstes: Nehmen Sie während des Gottesdienstes mit uns Kontakt auf. Schicken Sie uns per E-Mail ([email protected]) oder Skype (TOS-TV) Ihre Gebetsanliegen zu. TOS TV unterstützen: Für zwei weitere Kameras, einen Schnittplatz und den Ausbau der Lichtanlage benötigen wir 35.000 EUR. Mit Ihrer Spende können Sie uns unterstützen: TOS Dienste Deutschland e.V., Konto 533554100, BLZ: 100 100 10, Postbank Berlin, Stichwort: TOS TV Aus diesen Ländern kommen die Zuschauer: Wachstum, Beständigkeit und neue Visionen - die TOS in Leipzig, Ueckermünde und auf der Schwäbischen Alb. TOS Gemeinde Leipzig: Wachstum - Konferenzen im neuen Gemeindegebäude TOS Zentrum Schwäbische Alb: Hauskirchengottesdienste im Wohnzimmer Seit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten vor mehr als einem Jahr in Leipzig-Plagwitz blüht das geistliche Leben der TOS Gemeinde Leipzig noch weiter auf. Menschen öffnen sich für das Evangelium, überregionale Konferenzen mit John Mulinde und David Hogan ziehen Hunderte von Menschen an. Im Jahr 2006 übernahmen die TOS Dienste Deutschland e.V. eine kleine Gemeinde in Albstadt-Tailfingen vom Missionswerk Karlsruhe und gründeten das „TOS Zentrum Schwäbische Alb“. Inzwischen ist in Tailfingen und vielen umliegenden Dörfern eine lebendige und wachsende Bewegung entstanden. Im Dezember 2007 wurden die frisch renovierten Räumlichkeiten in Albstadt-Tailfingen eröffnet. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in diesem Jahr in den folgenden Bereichen: Aufarbeitung nationalsozialistischer Schuld im Osten Deutschlands mit den "Marsch des Lebens"; 24/7-Gebet im Gebetsturm Leipzig (www.prayertower-leipzig.info); Evangelisation in der City, in Parks, an der Uni, an sozialen Brennpunkten. Gottesdienste Gemeindezentrum: Nonnenstraße 17 in 04229 Leipzig-Plagwitz Sa. 19:30 h, So.16:00 h Unter der Woche im „Treffpunkt Jeshua“ - Souterrain des Gemeindezentrums ABC des Glaubens Bibelstudien- und Themenabend Do. 20:00 h Aus Florida: „Ich hatte seit Wochen starke Schmerzen in meinem Oberarm und konnte den Arm nicht heben. Als aus dem Gottesdienst in der Zelthalle ein Eindruck übertragen wurde, dass da jemand genau mit diesem Symptom vor dem Bildschirm sei, wurde ich augenblicklich geheilt und kann nun meinen Arm bis weit über den Kopf heben. J4U - Youth Café Donnerstags 14-tägig, 17:30 h-19:30 h Weitere Zeugnisse und Berichte auf www.tos-tv.eu Ausführliche Infos & Kontakt: www.tos-leipzig.de, Tel: 0341-8793305, E-Mail: [email protected] KiPa Kids & Parents für Kinder bis 12 Jahre und ihre Eltern. Mi. 15:00 h-17:00 h Der Schwerpunkt der Arbeit mit der Vision, eine Hauskirchenbewegung zu werden, liegt jedoch auf den Häusern. Wöchentlich trifft man sich bei den einzelnen Mitgliedern zu Hauskirchengruppen und einmal im Monat finden an verschiedenen Orten Hauskirchengottesdienste statt, die einen sehr familiären Charakter haben: Ein kurzer Gottesdienst „im Wohnzimmer“ zusammen mit den Kindern und vielen Gästen, anschließend Zeit für Gemeinschaft beim Essen und Spielen. Veranstaltungen im Gemeindezentrum Luisenstr 1, Albstadt-Tailfingen Sa. 19:30 h Heilungs- und Segnungsgottesdienste Do. 19:30 h Bibelstudium Veranstaltungen in den Häusern: Di.: Hauszellgruppen So.: Einmal im Monat Hauskirchengottesdienste Ausführliche Infos & Kontakt: www.tos-tailfingen.de Tel: 07071-360920 E-Mail: [email protected] TOS Vorpommern: Die Wüste fängt an zu blühen Keine andere Region Deutschlands hat so lange dem Evangelium widerstanden wie Vorpommern. Die meisten Menschen, die hier leben und gelebt haben, sind nie mit dem Evangelium in Berührung gekommen und kennen die Bibel nur vom Hörensagen. Viele sind auf ihre Entkirchlichung und ihr Neuheidentum stolz. Könnte es sein, dass hohe Arbeitslosigkeit, Bevölkerungsschwund, Wegzug der Jugend, Überalterung, Resignation und Hoffnungslosigkeit die Folge davon ist? Könnte ein möglicher Schlüssel zu einer Trendwende sein, dass die Menschen in dieser Region anfangen, Gott zu suchen? Deshalb gibt es seit 5 Jahren die TOS Vorpommern und die Ueckermünder Arche. Durch regelmäßige Gottesdienste, Hauskreise, offene Gemeinschaftsabende sowie die wöchentlichen Radiosendungen im offenen Kanal Neubrandenburg wird das Evangelium verkündigt und Menschen öffnen sich langsam für das Evangelium. Ein besonderes Ziel in diesem Jahr ist, dass in den Städten Vorpommerns eine Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit anfängt und vorangetrieben wird. Regelmäßige Veranstaltungen: Gottesdienst: So. 16:00 h Treffpunkt Arche: Do. 18:00 h-20:30 h, Offener Abend mit Gemeinschaft, Spielen und mehr Radiosendungen: Morgenandacht: So. 9:00 h-9:30 h (wöchentlich) Morgenmagazin: Mo. 8:15 h-9:00 h (14-tägig, alle geraden Kalenderwochen) Ausführliche Infos & Kontakt: Internet: www.tos-vorpommern.de Tel.: 039771/59716 E-Mail:[email protected] 23 24 shift - Offensiv 21 TDI NEWS TDI NEWS shift - Offensiv 21 TOS Dienste International - News Das Sozial- und Missionswerk der TOS mit Sitz in Leipzig. Moses Mutter ist eine Prostituierte Ein typisches Schicksal eines Straßenkindes in Lateinamerika, ausnahmsweise mit Happy End. Moisés, zu deutsch Mose, ist ein Überlebender der Straße. Seinen Vater kennt er nicht, seine Mutter wohnt in einem kleinen Verschlag aus Holz und Karton. Sie prostituiert sich dort, manchmal auch vor den Augen von Moisés und seinen Geschwistern. Eines Tages beginnt sie damit, ihre Kinder als billige Arbeitskräfte zu verkaufen. Moisés wird auf einem Markt von den Behörden aufgegriffen und nach den UNESCO Richtlinien an den nächsten Verwandten weitergereicht, eine Tante. Doch auch bei ihr ändert sich sein Schicksal nicht, wieder wird er zum Arbeiten auf die Straße geschickt – diesmal als Parkwächter. Moisés, erst 10 Jahre alt, könnte schon mehrere Bücher schreiben über all das, was er auf der Straße erlebt hat. Doch nun hat er seit einigen Wochen im Heim von Los Transformadores ein Zuhause gefunden. Während eine Mitarbeiterin ihm bei seinen Hausaufgaben hilft, sagt er: „Ich glaube, ich bin hier gar nicht in einem Heim, sondern in einer Familie...“ Paraguay Horizonterweiterung – ehemalige Straßenkinder on Tour In diesen Sommerferien standen die älteren Teenager des Heims der Los Transformadores in Asuncion, Paraguay im besonderen Fokus. Als ehemalige Straßenkinder, die schon länger in dem Heim sind, sollten sie eine Perspektive davon bekommen, was mit ihrem Leben alles mög- lich ist. So wurden Nestor (17), Victor (15) und Roger (14) auf die Reise geschickt. Nach 63 Std. Busfahrt kamen Nestor und Victor in Lima an und erlebten in der dortigen Gemeinde der TOS, wie Gott nicht nur Menschen in Paraguay, sondern auch in anderen Ländern Lateinamerikas verändert. Roger konnte über ein Schüleraustauschprogramm drei Monate in Tübingen verbringen, wo er durch die Jugendarbeit der TOS vor Ort viele neue Eindrücke sammelte. Alle kamen mit dem Wunsch nach Hause, zu sehen, dass auch ihre Freunde auf der Straße durch die Liebe Gottes verändert werden. Bezug des Neubaus und neue Familieneinheit Der Neubau des Kinderheims in Asuncion ist im Dezember bezugsfertig geworden und wurde von Familie Steinmetz mit den ersten 6 Kindern direkt eingenommen. In dem neuen Haus, das durch seine Bauqualität die gesamte Gegend aufwertet, werden schrittweise insgesamt 20 Kinder aufgenommen. Doch auch das „alte“ Haus ist weiterhin voller Leben. Bernd und Elke Michels haben hier eine neue Familieneinheit gegründet und auf einmal gleich vier Geschwister im Alter von 5, 7, 8 und 9 Jahren au f g en o mm en . Eine ganz besondere Herausforderung! Aber für das jung verheiratete Ehepaar sind die vier „ein Geschenk Gottes“. Bolivien Vom Hotel zum Lebenszentrum in Sucre, Bolivien Das ehemalige Luxushotel in Sucre/Bolivien hat sich in den letzten Monaten nach einigen Verzögerungen zügig zu einem Lebenszentrum für Straßenkinder entwickelt. Im Dezember 2007 erhielt TOS Dienste International nach langem Kampf mit der bolivianischen Bürokratie die offizielle Genehmigung, Kinder in das Heim aufzunehmen. Die erste Gruppe von 6 Kindern konnte unmittelbar in die frisch renovierten Räumlichkeiten einziehen und hat sich mittlerweile gut eingelebt. Weitere Kinder werden in den nächsten Wochen folgen, bis die Kapazität von 80 Kindern erreicht ist. Im März 2008 wurde der Schulbetrieb aufgenommen, nachdem dem Lebenszentrum kurz zuvor und überraschend schnell eine Schullizenz zugeteilt wurde. Schulleiterin ist Lucia Hanselmann, die mit ihrer Familie von Buenos Aires nach Sucre umgezogen ist. Zunächst begann der Unterricht mit Grundschulklassen, die Schullizenz gilt jedoch auch für eine gymnasiale Ausbildung, die Schritt für Schritt eingerichtet werden soll. Im April 2008 konnte die letzte Rate für den Kauf des Hotels beglichen werden, so dass TOS Dienste International rechtmäßiger Eigentümer der Hotelanlage geworden ist. Norilsk/ Sibirien: Eine Stadt auf Knochen Norilsk, gesegnet mit außerordentlich reichen Bodenschätzen, ist mit 200.000 Einwohnern die nördlichste Großstadt der Welt – 30.000 von ihnen sind drogenabhängig. Die Temperaturen der Stadt, in der es während der monatelangen Polarnacht immer nur wenige Stunden dämmert, liegen zwischen –9°C und –50°C. Die Erbauer dieses Ortes waren die GULAG Häftlinge Stalins, die wahrscheinlich zu Hunderttausenden starben, als sie Pfähle in den Permafrostboden versenken mussten. In der Studie einer US Umweltorganisation wird Norilsk zu den 10 am meisten verschmutzten Orten der Welt gezählt. In jeder Hinsicht eine Stadt auf Knochen. Wer möchte an diesen verlassenen Ort gehen? Das Sibirien-Pionierteam um Vitja Minchik hat Gottes Schrei nach Barmherzigkeit gehört und wird im Sommer Möglichkeiten prüfen, eine Drogenrehabilitationsarbeit vor Ort aufzubauen. Für 30 Euro im Monat können Sie eine Patenschaft übernehmen. Alle weiteren Informationen über Tel: 07071-364386 oder über Internet: www.tos-ministries.org 25 26 shift - Offensiv 21 TDI NEWS Prayer Network TOS Dienste International Jujuy/Argentinien Lima/Peru Iglesia Nueva Vida/Los Transformadores Pastorin: Anette Deutsch [email protected] Iglesia Victoria de la Luz/Los Transformadores Pastor: Ruben Gutknecht [email protected] La Paz/Bolivien Asunción/Paraguay Iglesia de la Transformacion Pastorin: Lesly Jimenez [email protected] Los Transformadores Leitung: Ralf und Elke Steinmetz [email protected] Svetlagorsk/Weißrussland Sucre/Bolivien Christlich-Soziale Dienste Weißrussland Leitung: Egbert und Anita Schoone [email protected] Los Transformadores Leitung: Monika Neff [email protected] Soligorsk/Weißrussland Bangor/Nordirland Drogenrehabilitation Leitung: Loscha und Anja Babushkin [email protected] One New Man Ministries Leitung: Mike und Lynn McNally [email protected] Sibirien/Russland Thessaloniki/Griechenland Pionierteam Leitung: Viktor Minchik [email protected] Drogenrehabilitation und Gemeindeaufbau Olga Verbilo [email protected] Babruisk/Weißrussland Evangelisches Gemeindeblatt 9/2008 Drogenrehabilitation Leitung: Dima und Julia Kosjakov [email protected] Sonderveröffentlichung »Tourismus« – nur EG!!! Ihr Spezialist für Israel-Flüge TEL AVIV oneway ab Stuttgart schon ab � 174,– p. Person (Direktflug jeden Samstag) Günstige Flüge ab München schon ab � 99,– p. Person (inkl. kostenlosem Zugticket zum und vom Flughafen) Organisation von Gruppen- und Gemeindereisen Ihr Ansprechpartner: Frank Pfeiffer PfeiffAir – Flugreisen & Mehr Maltschachstr. 32 · 72144 Dusslingen Fon: 07072-912413 · Fax: 07072-912118 [email protected] · www.pfeiffair.de Höhe: 50 mm Für weitere Informationen und Updates bezüglich Konferenzen und Seminaren bitten wir Sie, sich über unsere Webseite auf dem laufenden zu halten. Ihr OFFENSIV Redaktions-Team www.tos.info shift - Offensiv 21 Day and Night Night and Day Ein Gebetsdynamo für die Nationen W arum hat die TOS Gebetsdienste in New York (USA), La Paz (Bolivien), Asuncion (Paraguay), Svetlagorsk (Weißrussland), Babrysk (Weißrussland), Bangor (Nordirland), Berlin, Leipzig und in Tübingen gegründet? In den letzten Jahren breiteten sich weltweit Gebetsketten und Gebetsbewegungen in einem beinahe explosionsartigen Tempo aus. Wie kommt es, dass immer mehr Menschen bereit sind, mit einem hohen Maß an Hingabe stunden- und nächtelang vor Gott in Anbetung und Gebet für Israel und die Nationen einzustehen? Erleben wir eine Art Gebetserweckung, oder stehen wir vor einem besonderen Phänomen in dieser Zeit? unsere Liebe nicht ausdrücken, ist wertlos und leer. Im Gebet Gott zu lieben heißt, mit ihm Zeit zu verbringen, ohne ein bestimmtes Ziel da- mit erreichen zu wollen oder ein Ergebnis bzw. eine Antwort zu erwarten. Es ist das Gebet im „Tabernakel“, dem Ort der Gegenwart Gottes. Hier läuft 24 Stunden lang Anbetungsmusik und in jeder Stunde findet man hier Menschen, die wortlos, in einer Haltung der Anbetung, vor Jesus vergleicht in Mt 25 die endzeitliche Gemeinde mit den zehn Jungfrauen, die sich be- Gott auf dem Boden liegen. reit machen, dem wiederkehrenden Bräutigam Der Gebetsdynamo ist das geistliche Herz 2 entgegenzugehen. Die Bibel spricht immer der TOS. Jeder Dienst ist mit diesem Gebet wieder davon, dass das einzig wirksame Mittel, verbunden. Die Gebetsdienste finden meistens um in der letzten Zeit wachsam und auf das im Verborgenen und mit einem unglaublich Kommen Jesu wirklich vorbereitet zu sein, das hohen Maß an Hingabe und Liebe statt. Wir Gebet ist. Die endzeitliche Gemeinde wird in eiladen Sie herzlich ein, mit dabei zu sein. Auch ner Atmosphäre der zunehmenden Gottesferne wenn wir Ihnen im Gebet dienen oder für Sie Öl in ihren Gefäßen haben, wenn sie von dem einstehen können, bitten wir Sie, sich mit uns in Beispiel der Witwe in Lk 18 lernt. Jesus lehrt Verbindung zu setzen. seine Jünger in diesem Gleichnis darüber, dass sie allezeit beten und damit nicht nachlassen TOS Adressen und Infos sollen. Wenn sie wie die Witwe Tag und Nacht zum Herrn rufen, wird ihr Glauben, wenn Jesus TOS Dienste Deutschland e.V. Lange Strasse 26, D-04103 Leipzig wiederkommt, stark sein. Sie werden nicht zu Tel: 0341-2156717, Fax: 0341-9615801 denen gehören, die „im Glauben Schiffbruch“ www.tos-dienste.de, erlitten haben. Es gibt ein klares biblisches [email protected] Gebetsmodell für die Gemeinde in der letzten Zeit. Es ist bekannt als das 24/7 Gebet. TOS Gemeinde Tübingen e.V. Eisenbahnstr. 124, 72072 Tübingen Gleichzeitig lernen wir, dass Gebet niemals Tel. 07071-35600, Fax: 07071-36341 etwas technisches, sondern immer eine Sache www.tos.info, [email protected] des Herzens ist. Ein Gebet, in dem wir Gott Gebetsdienste der TOS Asuncion (Paraguay): Gebetsturm für die Regierung, Kontakt: [email protected] Babrysk (Weißrussland): Gebetsturm und Tabernakel, Kontakt: [email protected] Bangor (Nordirland): 24/7 Kette für Europa, Infos über Teilnahme und Seminare: [email protected], +44-2891-473030 Berlin (D): Gebet für die Regierung, Kontakt: Klaus-Helge Schmidt, [email protected], 030-99270812 La Paz (Bolivien): Gebetshaus und Tabernakel in El Alto, Kontakt: [email protected] Leipzig (D): 24/7 Kette im Gebetsturm Riquet, Shabbat Prayer jeden ersten Freitag im Monat, Kontakt: [email protected], 0341-2156717 New York (USA): UN-Prayer Watch, Kontakt: [email protected] Svetlagorsk (WR): 24/7 Kette, Kontakt: tdi@ tos-ministries.org Tübingen (D): 24/7 Kette, Tabernakeldienst, geöffnet jeden Samstag 15h – 18h, Infos: 07071-35600 TOS Dienste International e.V. Lange Strasse 26, D-04103 Leipzig Tel: 0341-9615881, Fax: 0341-9615801 www.tos-ministries.org, [email protected] TOS MedienShop Eisenbahnstr. 124, 72072 Tübingen Tel. 07071-360933, Fax: 07071-31179 www.tos-medienshop.de [email protected] 27 www.tos.info TOS 2008 Konferenzen & Seminare Sommer Youth Fire Fr. 11.7. bis So. 13.7.2008 Marsch des Lebens 2008 Sa. 9.8. bis Sa. 16.8.2008 Herbst Youth Fire 17.10. bis 19.10.2008 Days of Elijah Konferenz Do. 20.11. bis Sa. 22.11.2008 Event für 15-25-jährige, Jugendzentrum GTAS und Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 - www.gtas.info Gedenkmärsche, Gebet und Events in den Neuen Bundesländern mit Rose Price, Peter Loth u.v.m. www.marschdeslebens.org Event für 15-25-jährige + Youth Fire Special am 20.10.2008, Jugendzentrum GTAS und Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 - www.gtas.info Anbetungskonferenz mit Paul Wilbur, Chuck Pierce, Dr. Jeffrey Seiff, Jobst Bittner u.v.m. Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 - www.tos.info Regelmäßige Veranstaltungen Saturday Night Celebration Gottesdienste auch live im Internet über www.tos-tv.eu Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 Erweckungsgottesdienst Gottesdienste auch live im Internet über www.tos-tv.eu Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 Sa. 20.00 h So. 16.00 h Hauszellgruppen Di. 20:00 h Tabernakel Sa. 15:00 h Healing-Room Sa. 16:00 h Heilungsgottesdienst 20:00 h In Tübingen und Umgebung Nähere Infos im TOS Zentrum: 07071-35600 Der Ort der persönlichen Begegnung mit Gott TOS Zentrum, Eisenbahnstr. 124 Einlass zu jeder vollen Stunde bis 18:00 h Jeden 1. Samstag im Monat 16:00 h – 18:00 h Healing-Room Jugendzentrum GTAS, Eisenbahnstr. 41 Jeden 1. Samstag im Monat Zelthalle Tübingen, Eisenbahnstrasse 41 - www.tos.info Die Offensiv erhalten Sie umsonst. 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