Ausgabe - Mercedes-Benz

Transcription

Ausgabe - Mercedes-Benz
www.mercedes-benz.de | Juli 2009
Mercedes-Benz
Unimog
1|2009
Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz.
Frischer Wind
WINDENERGIE_Mit Enercon setzt auch einer der
führenden Hersteller von Anlagen für die Energieerzeugung
auf das 2-Wege-System des Unimog.
DEMOPARK MIT drei weltpremieren | aktivposten im moor | kundenstamm schwört auf unimog
UM_1_09_DT_S01_11.indd 1
27.07.2009 10:34:23 Uhr
Produktbereich Sonderfahrzeuge
04
Vorbild_ Absatzrekord
Neuerungen_ U 20 mit erweiterter Technik
05
News_ Mit Euro 5 weiter in Richtung Zukunft, Innovativer Sattelzug, Einmal mehr: Unimog
Wechsel_ „Wunschkandidaten“
2-Wege-Einsatz
06
Windenergie_ Frischer Wind mit umweltfreundlichen Antrieben
Messe
10
Vielseitigkeit_ Unimog-Kompetenz und drei Weltpremieren
Energiewirtschaft
12
Erdölgewinnung_ Aktivposten im Moor
Energiewirtschaft
14
Rohrbauer_ Lebensadern für Energie-Abnehmer
Technik
16
Wegweisend_ Top im Vergleich
Lohnunternehmen
18
Pluspunkte_ Kundenstamm schwört auf Unimog
Straßenbetriebsdienst
20
Winterdienst_ Frühlingsbeginn am Riedbergpass
Daimler Worldwide
22
Schüttgut_ Technologieführer
Motorenentwicklung_ Sparsam, stark, zuverlässig
23
Shaping Future Transportation_ Hybrid-Kipper
News_ Ausbildungsprogramm, Canter für Vietnam
KEP-Dienst_ Auf Expansionskurs
International
24
Waldbrand_ Gesegneter Unimog im Kampf gegen Feuer
Historie
26
Museum_ 60 Jahre Unimog und Landwirtschaft
Impressum
Herausgeber: Daimler AG, Produktbereich Sonderfahrzeuge
Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Produktbereich Sonderfahrzeuge
Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Weisenburger, Thomas Bach, Dieter Mutard, Dieter Sellnau, Claws E. Tohsche
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Texte und Fotos: Dieter Mutard, Ute Risché, Henrik Morlock, Produktbereich Sonderfahrzeuge
Redaktionsanschrift: Daimler AG, Produktbereich Sonderfahrzeuge, Vertrieb Marketing, D-76742 Wörth
Gesamtherstellung: Dieter Mutard DWM Pressebüro und Verlag, Söflinger Straße 100, D-89077 Ulm
Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos · Die nächste Ausgabe erscheint im Herbst 2009
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier · Printed in the Federal Republic of Germany
UM_1_09_DT_S01_11.indd 2
06
Titel_ U 400 transportiert
über 40 m lange Rotorblätter der
Firma ENERCON
18
20
24
27.07.2009 10:35:00 Uhr
UniMoG 1 · UniMoG
2009 · RuNNINGHEADER
1 · 2009 · INHALT
3
Technik
16
UM_1_09_DT_S01_11.indd 3
Wegweisend_ Der Unimog mit
BlueTec-Technologie erfüllt strengste
Abgasnormen
27.07.2009 10:35:03 Uhr
Produktbereich sonderfahrzeuge · unimog 1 · 2009
U 20 mit erweiterter Technik
Knapp zwei Jahre nach der Markteinführung des kompakten Geräteträgers Unimog U 20 erfährt die neue
Baureihe weitere technische Innovationen, von denen Arbeitskomfort und Einsatzspektrum profitieren.
neuerungen — Der U 20 startet mit interes-
santen technischen Änderungen ins Jahr 2009.
Mit Beginn des 2. Quartals sind die Fahrzeuge
nun auch in einer Version mit 9,3 t zulässigem
Gesamtgewicht – zusätzlich zu der Lastwertstufe
7,5 t bzw. 8,5 t – erhältlich. Die entsprechenden
Achslasten von 4,8 t vorne und hinten werden um
je 200 kg auf 5,0 t erhöht. Für die Anwender liegt
der Vorteil auf der Hand: Die 200 kg Mehrlast pro
Achse wirken sich für den Geräteanbau positiv
aus, denn sie erweitern das Einsatzspektrum des
U 20 beträchtlich. Dies gilt vor allem beim Winterdienst, aber auch in den Einsatzfeldern Bau-,
Garten- und Landschaftsbau. Mit der Erhöhung
des Gesamtgewichts und der Nutzlast wird der
U 20 zudem für die Feuerwehren interessant. Einige Feuerwehr-Aufbauhersteller haben bereits
Projekte auf Basis U 20 in Angriff genommen
und realisiert.
Gut zugänglich:
die Bedienelemente des
luftgefederten Fahrersitzes
Mehr Nutzlast:
Die 9,3 t-Variante bewältigt
jetzt auch größere und
schwere Zusatzgeräte z. B.
im Winterdienst
Die zweite Neuerung betrifft den Fahrkomfort
des Mercedes-Benz Unimog U 20. Ebenfalls vom
2. Quartal an ist ein luftgefederter Fahrersitz
mit pneumatischer Lendenwirbelstütze, verstellbarer Rückenlehne und Einstellmöglichkeiten
für die Kopfstützen erhältlich. Damit wird der
ohne­hin gute Sitz-, Fahr- und Arbeitskomfort des
Fahrzeugs weiter verbessert. Diese Innovation
nach neuestem Standard arbeitsmedizinischer
Anforderungen bietet darüber hinaus sehr gute
Voraussetzungen für ein ergonomisch gerechtes
und effizientes Arbeiten, denn der Fahrer kann
selbst nach langem Sitzen ohne Beeinträchtigungen aussteigen.
Absatzrekord
Erstmals wurden mehr als 1.500 Mercedes-Benz Econic in einem Jahr
ausgeliefert. Das Jubiläumsfahrzeug ging an „Die Stadtreiniger Kassel“.
VORBILD — In seinem elften Produktionsjahr hat
der Mercedes-Benz Econic, das Niederflurfahrzeug für den Kommunal-, Sammel-, Verteilerverkehr, den Getränkehandel sowie für Feuerwehr-,
Flughafen- oder Tankfahrzeuge den zählbaren
Erfolg erreicht. Allein 1.500 Einheiten dieses
innovativen Fahrzeugkonzepts wurden im Jahr
2008 abgesetzt. Der Econic ist in seinem Segment Marktführer und ist Vorbild in seinem
Wettbewerbsumfeld. Insgesamt sind seit der Premiere des Econic bei der „Entsorga 1998“ über
8.000 Einheiten an Kunden der unterschiedlichen Branchen ausgeliefert worden. Die nordhessische Stadt Kassel hat beispielsweise ihre
Entsorgungsflotte komplett auf Mercedes-Benz
UM_1_09_DT_S01_11.indd 4
Fahrzeugflotte vervollständigt: Übergabe an Kassels Bürgermeister Thomas-Erik Junge
(rechts) durch Niels Kowollik, im Hintergrund Werkstattleiter Stefan Weiland
Econic umgestellt. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen und einer Motorleistung
von 240 kW (326 PS) kann der Econic mehr als
zehn Tonnen Altpapier pro Tour einsammeln.
Darüber hinaus ist das Fahrzeug mit der modernen umweltfreundlichen BlueTec-Dieseltechnologie ausgestattet und erfüllt heute schon die ab
Oktober 2009 geltende Euro 5-Abgasregelung.
Vorbildlich ist auch die ergonomische Auslegung
des Econic mit einem funktionsgerechten Fahrerhaus für den Fahrer und drei Beifahrer. Der komfortable Ein- und Ausstieg wird durch den niedrigen Rahmen mit nur 847 mm Höhe erreicht. Zu
dem durchdachten Fahrerhaus-Konzept gehören
außerdem ein durchgehend ebener Boden und
die sich weit öffnende Falt-Tür.
27.07.2009 10:35:15 Uhr
Mit Euro 5 weiter
in Richtung Zukunft
Zum 1. Oktober dieses Jahres tritt in Europa der
gesetzliche Grenzwert Euro 5 zur Abgasemission in
Kraft. Mit Euro 5 wird der Grenzwert für Stickoxide
verschärft. Er beträgt nun 2,00 g/kWh und wird damit
gegenüber Euro 4 nochmals um 40 Prozent abgesenkt.
Erreicht wird dies durch eine neue Sperrbeschichtung
im Katalysator und eine Optimierung der AdBlueEindüsung in den Abgasstrom. Für alle Unimog Typen
U 20, U 300/U 400/U 500 und U 4000/U 5000
beginnt die Produktion mit den neuen Motoren ab
1. Juli. Damit fährt der Unimog als wirtschaftlichster
Geräteträger seiner Klasse weiter in Richtung Zukunft.
Gruppenfoto zur Verabschiedung: Martin Daum (l.),
Hubertus Troska (M.), Leiter Mercedes-Benz Lkw,
und Yaris Pürsün der neue Chef in Wörth
„Wunschkandidaten“
Im Jahr 2003 übernahm Martin Daum den Produktbereich Sonderfahrzeuge und wurde in 2006 in
Innovativer Sattelzug
Der langjährige Kunde von Mercedes-Benz Lkw,
das Handelsunternehmen Tengelmann mit seinem
Geschäftsfeld Kaiser’s und Tengelmann-Supermärkte,
Viersen, berücksichtigt auch bei der Lkw-Beschaffung
die Grundsätze seines ökologischen und gesellschaftspolitischen Engagements. Zusammen mit dem
Mercedes-Benz Produktbereich Sonderfahrzeuge
in Wörth hat sich das Unternehmen zu einem Test
entschieden, bei dem Güter mit dem Mercedes-Benz
Econic mit Gasantrieb (NGT) transportiert werden. So
ist jetzt ein innovativer Econic als Sattelzugmaschine
im Einsatz (Foto), der bereits die Abgasstufe Euro 5
erfüllt, bis zu 40 Prozent Kraftstoffkosten gegenüber
einem vergleichbaren Dieselfahrzeug einspart und bei
Betankung mit Biogas sogar CO2-neutral fährt.
Einmal mehr: Unimog
Zum fünften Mal in Folge wurde der Mercedes-Benz
Unimog der hochgeländegängigen Baureihe (U 4000/
U 5000) von den Lesern der Fachzeitschrift OFF ROAD
zum Geländewagen des Jahres in der Kategorie
„Sonderfahrzeuge“ gekürt. Die Auszeichnung erfolgte
auf der Basis der vom traditionsreichen Münchener
Allrad-Magazins zur Wahl gestellten Fahrzeuge aus acht
Kategorien. Der Unimog belegte bei den „Sonderfahrzeugen“ mit überragenden 42,3 Prozent der Leserstimmen den ersten Platz.
UM_1_09_DT_S01_11.indd 5
Personalunion auch Werkleiter des Lkw-Werkes Wörth. Mit Wirkung zum 1. Juni 2009 hat er nun
die Leitung von Daimler Trucks North America übernommen. Sein Nachfolger in beiden Funktionen ist Yaris Pürsün, bisher Leiter Finance & Controlling Mercedes-Benz Lkw.
WECHSEL — Am 29. April wurde Martin
Daum von Hubertus Troska, Chef MercedesBenz Lkw, in angemessener Form im Kundencenter des Werkes Wörth verabschiedet
und gleichzeitig sein Nachfolger Yaris Pürsün vorgestellt. Im Beisein des rheinlandpfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck,
Vertretern des Landkreises Germersheim
und der Stadt Wörth sowie vielen beruflichen Weggefährten wurde daraus eine
rundum gelungene Veranstaltung.
Das Vertrauensverhältnis von Hubertus
Troska zu Martin Daum und nun auch zu
Yaris Pürsün als dessen Nachfolger wurde in
der Rede von Hubertus Troska sehr deutlich.
„Martin Daum war damals mein Wunschkandidat als Werkleiter in Wörth und heute
ist es Yaris Pürsün ebenfalls“, unterstrich
Troska die eigene Wertschätzung für den
neuen Wörther Chef und seinen Vorgänger.
Yaris Pürsün zu seiner neuen Aufgabe als
Werkleiter und Sonderfahrzeug-Chef: „Ich
gehe meine neue Aufgabe mit großem Respekt und in Anerkennung der Leistungen
Martin Daums an. Ich werde meine Arbeit
in diesem Sinne fortführen und, wo es notwendig ist, neue Akzente setzen.“
Einen Rückblick auf die sechs Jahre von
Martin Daum an verantwortlicher Stelle
in Wörth, mit bisher einmaligen Produktionsrekorden, gaben Walter Eisele (Entwicklung und Produktion Sonderfahrzeuge)
und Ernst Wünstel (Produktionsleiter Lkw).
Als herausragende Beispiele für diese Zeit
nannte Eisele in Sicht auf den Produktbereich Sonderfahrzeuge die Verlagerung des
Unimog von Gaggenau in die Wörther LkwFabrik, die Econic-Weiterentwicklung — vor
allen Dingen die Version mit Erdgasmotor
— die Neuentwicklungen Unimog U 20 und
den Allrad-Lkw Zetros sowie die geschützte
Version des Actros. „Martin Daum hat mit
seinen Entscheidungen dazu beigetragen,
dass im Produktbereich Sonderfahrzeuge
eine große Zahl neuer Arbeitsplätze und Geschäftsfelder entstehen konnte“, betonte der
Cheftechniker des Sonderfahrzeugbereichs.
Produkt-Neuheiten der Ära Daum in Wörth: Zetros, Unimog U 20, geschützter Actros, Econic mit Gasmotor (v. l.)
27.07.2009 10:35:43 Uhr
2-Wege-Einsatz · unimog 1 · 2009
UM_1_09_DT_S01_11.indd 6
27.07.2009 10:36:04 Uhr
Frischer Wind mit
umweltfreundlichen
Antrieben
Die Firma ENERCON aus dem ostfriesischen Aurich ist einer der weltweit führenden Herstellern von
Windenergieanlagen. Der 2-Wege-Unimog ist unverzichtbarer Baustein der wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Logistikkette.
Präzisionsarbeit:
Die über 40 m langen
Rotor­blätter werden
punktgenau auf
den Spezialwaggons
positioniert
UM_1_09_DT_S01_11.indd 7
WINDENERGIE— Der Energie-Sektor gehört angesichts des steigenden globalen Energiebedarfs
und den zunehmend knapper werdenden fossilen Rohstoffen ohne Zweifel zu den weltweiten
Schlüssel-Industrien. Bestens gerüstet für die
Herausforderungen in dieser Branche ist der
Windenergieanlagen-Hersteller ENERCON im
niedersächsischen Aurich, der in diesem Jahr
sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Firmengründer und Inhaber Aloys Wobben startete im Jahr
1984 mit einem kleinen Team von Ingenieuren
und entwickelte die erste Windenergieanlage mit
einer Leistung von 55 kW. Heute ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von über 50 Prozent Marktführer in Deutschland. Mit mehr als
14.500 installierten Windenergieanlagen in über
30 Ländern zählt ENERCON auch international
zu den führenden Herstellern und verzeichnet in
der aktuellen Wirtschaftskrise Zuwachsraten im
2-stelligen Bereich. Die neueste Entwicklung, die
E-126, ist mit einem Rotordurchmesser von 126
Metern, einer Nabenhöhe von 135 Metern und einer Nennleistung von sechs Megawatt die derzeit
stärkste Windenergieanlage der Welt. „Kernstück
der ENERCON-Windenergieanlagen ist das innovative Antriebskonzept“ erläutert Klaus Peters,
Gesamtproduktionsleiter des Unternehmens.
„Ein getriebeloses System aus wenigen dre-
henden Bauteilen ermöglicht nahezu reibungslosen Energiefluss, wodurch mechanische Belastungen, Betriebskosten und Wartungsaufwand
reduziert und Leistung sowie Zuverlässigkeit
maximiert werden.“ Um die hohe Nachfrage zu
decken, produziert ENERCON neben dem Hauptstandort Aurich in Ostfriesland, inzwischen an
zwei weiteren Produktionsstätten in Magdeburg
und Emden sowie an internationalen Standorten
in Schweden, Portugal, der Türkei, Brasilien und
Indien, an denen insgesamt mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Der Erfolg der ENERCON-Produkte stellte in
den vergangenen Jahren insbesondere die Logistik vor immer größere Herausforderungen.
„Viele Komponenten von Windenergieanlagen,
insbesondere die teilweise über 40 m langen
Rotorblätter, erfordern aufwändige und genehmigungspflichtige Sondertransporte mit diversen
Nachteilen, wie z. B. die Beschränkung auf verkehrsarme Zeiten bzw. die Notwendigkeit von
Begleitfahrzeugen“ erklärt Ulrich Neundlinger.
„Die Wiedereröffnung der lange stillgelegten
Bahnstrecke zwischen Aurich und Abelitz im
April 2008 war daher ein wichtiger Meilenstein,
um unseren Firmen-Hauptsitz in Ostfriesland zukunftssicher zu machen.“ Neundlinger, Verantwortlicher für die Verlagerung von Transporten
27.07.2009 10:36:21 Uhr
Großes Einsatzspektrum: Neben dem professionellen Rangiereinsatz mit Funkfernsteuerung wird der Unimog auch für Vegetationspflege- und Reinigungsarbeiten eingesetzt
auf die Schiene, fährt fort: „Mit der Reaktivierung der ca. 15 km langen den Unimog unter anderem in unserem aktuell noch im Bau befindlichen
eingleisigen Bahnstrecke haben wir jetzt eine Anbindung an die DB-Strecke Verlade-Bahnhof ein, der bereits heute in Teilen in Betrieb ist und im Sepzum Nordseehafen Emden, wo ein Großteil unserer Anlagen, die für den tember 2009 fertig gestellt sein wird“. Mit einem 64-Tonnen-Kran werden
Export bestimmt sind, verschifft werden. Die Investitionen für die Reakti- dort Rotorblätter auf Tieflade-Bahnwagen verladen. Der 2-Wege-Unimog
vierung der Schienen-Infrastruktur haben wir schließlich gemeinsam mit stellt Waggonverbände für die Abholung durch die Fernverkehrs-Lok zudem Land Niedersachsen, dem Landkreis Aurich sowie den Städten Aurich sammen oder übernimmt kurzerhand selbst die Überführung bis zur Überund Emden geschultert und somit die Basis für weitere Investitionen am gabestelle in Georgsheil. Lokführer Thorsten Saathoff ist von seinem neuen
Standort Aurich geschaffen.“
Gefährt begeistert: „Auf der Strecke in Richtung Abelitz müssen wir sehr
Die herausragende Bedeutung des Verkehrsträgers Schiene für ENERCON viele unbeschrankte Bahnübergänge passieren, viele davon innerorts. Aus
lässt sich auch daran erkennen, dass zur Durchführung des Eisenbahnver- der Unimog-Kabine habe ich eine optimale Sicht und kann alle Gefahrenbekehrs zwischen Aurich und Emden die von Eisenbahn-Enthusiasten ge- reiche sehr gut einsehen“. Auch was die Leistungsfähigkeit des U 400 von
gründete und in Aurich ansässige Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Ol- Mercedes-Benz betrifft, ist Saathoff hoch zufrieden: „Bei der Entladung von
denburg mbH (e.g.o.o.) in 2007 von ENERCON übernommen wurde. Johann Waggons mit Kies in unserem Werk für Fertigteil-Betontürme in Emden
Ubben, örtlicher Betriebsleiter der e.g.o.o. erklärt: „Mit der Durchführung haben wir regelmäßig Anhängelasten von knapp 800 Tonnen. Der Unimog
der Bahnverkehre in eigener Regie und mit eigenen Fahrzeugen haben wir schafft das ohne Probleme!“
eine hohe Flexibilität und können jederzeit auf kurzfristige TransportbeDas Einsatzspektrum des von der Unimog-Generalvertretung Schelling
darfe reagieren. Bereits im ersten Jahr haben wir mit ca. 2.000 Zugbewe- in Zusammenarbeit mit der Fa. Zwiehoff Zweiwege-Fahrzeuge gelieferten
gungen unsere ursprüngliche Planung deutlich übertroffen.“
Fahrzeugs umfasst neben dem Rangieren viele weitere Anwendungen. So
Mit der e.g.o.o. und der Aufnahme der
verfügt der Unimog über eine DammannBahnverkehre wurde im April 2008 auch
Gleissprühanlage als Wechselaufbau im
ein Mercedes-Benz Unimog U 400 in Betrieb
Heck. Da Pflanzenbewuchs im Gleisbett zu
■ ZUKUNFTSFÄHIGER ENERGIEMIX
genommen. Haupteinsatz des mit einem
beträchtlichen Beschädigungen der InfraErneuerbare Energien haben mittlerweile
leistungsstarken 6-Zylinder-Dieselmotors
struktur führt, ist der Unimog zweimal pro
einen beachtlichen Anteil an der StromerJahr zur Vegetationspflege auf der sanierten
mit Euro 4-Technik und einer Wandlerzeugung in vielen Ländern. Um den bereits
schaltkupplung ausgestatteten Fahrzeugs
Bahnstrecke unterwegs. Ein Rillenschienenspürbaren Klimawandel zu bekämpfen und
ist der Rangierbetrieb. Das Fahrzeug wurund Flächenreinigungsgerät der Fa. Dücker,
die Abhängigkeit von Energieimporten zu
de dazu vom Bahnspezialisten ZAGRO
das an der Frontanbauplatte des Unimog
reduzieren, wird die Bedeutung der Windenergie für einen zukunftsfähigen Energiemit einer Schienenführungseinrichtung, eimontiert und über eine mechanische Frontmix weiter steigen. Vom Branchenführer
zapfwelle angetrieben wird, kann zur Reiner für 800 t bzw. 52 Achsen ausgelegten
ENERCON wird bei dieser Entwicklung auch
nigung von Übergängen bzw. zum Kehren
Eisen­bahnwagen-Bremsanlage, einer Funkweiterhin mit frischem Wind und innovativen
fernsteuerung sowie hochschwenkbaren
des Betriebsgeländes eingesetzt werden.
Ideen zu rechnen sein!
Der Gerätepark wird schließlich durch eiKuppel­stangen vorne und hinten ausgerüstet. Johann Ubben erläutert: „Wir setzen
nen Schneepflug und einen Streuanhänger
UM_1_09_DT_S01_11.indd 8
27.07.2009 10:36:59 Uhr
unimog 1 · 2009 · 2-WEGE-EINSATZ
abgerundet, mit dem Enercon im Winter in eigener Regie das Firmengelände sowie wichtige
Zufahrtswege von Schnee bzw. Glatteis befreien
kann. „Unser Unimog ist ein wahres Multitalent“
berichtet Ubben.“ Am meisten schätzt er allerdings die Mobilität und die Wirtschaftlichkeit des
Unimog: „Wir setzen den Unimog an verschiedenen Standorten ein. Es ist ein riesiger Vorteil
im Vergleich zur Lok, dass wir Transferfahrten
zwischen zwei Standorten schnell und unkompliziert auf der Straße durchführen können“ erläutert
Ubben. „Darüber hinaus hat uns der im Vergleich
zu einer Rangierlok äußerst günstige Kraftstoffverbrauch der Maschine absolut überzeugt. Neben
dem Kostenaspekt ist dies für uns als Unternehmen im Bereich regenerativer Energien auch aus
Umweltschutzgründen besonders wichtig“.
Für eine hohe Auslastung des 2-Wege-Unimog
ist auch weiterhin gesorgt. Im Spätsommer 2009
wird ein neues Werk für Gussteile in Georgs-
Container-Verladung:
Der Unimog stellt die
Waggons für den Weitertransport zum Nordsee­
hafen Emden zusammen
heil bei Aurich in Betrieb genommen, in dem
ENERCON künftig hochqualitative Sphärogussteile wie Rotorblattadapter, Rotornaben und Achszapfen produzieren und nahezu zu 100-prozentig
per Schiene verladen wird. ENERCON verfolgt
damit weiterhin konsequent die Strategie einer
hohen Fertigungstiefe und investiert nachhaltig
am Firmen-Hauptsitz in Ostfriesland.
■
Anzeige
Zwiehoff Zweiwege-Fahrzeuge
Überragende Technik auf Straße und Schiene
Als weltweit agierender Spezialist auf dem Gebiet der Zweiwege-Technik bieten wir die
ideale Lösung für jeden Einsatzzweck:
- Rangierfahrzeuge
- Rettungsfahrzeuge mit Aufgleistechnik
- Arbeitsfahrzeuge, z.B. für:
– Bau, Reparatur und Wartung von Gleisanlagen
– Schienenschleifen, -schweißen
– Inspektion und Montage von Oberleitungen
– Tunnelreinigung (z.B. bei Metros)
– Freischneiden von Lichtraumprofil, Holzhacken und Mähen auf Bahnstrecken usw.
G. Zwiehoff GmbH
Tegernseestrasse 15 Tel. +49 8031 23 285-0 [email protected]
Zweiwege-Fahrzeuge 83022 Rosenheim
Fax +49 8031 23 285-19 www.zwiehoff.com
UM_1_09_DT_S01_11.indd 9
27.07.2009 10:37:18 Uhr
10
messe · unimog 1 · 2009
Unimog-Kompetenz und
drei Weltpremieren
Ein breites Produktangebot von Mercedes-Benz Unimog gab der Freilandmesse „demopark“ in Eisenach im Juni dieses Jahres eine besondere Gewichtung:
Nicht weniger als 15 verschiedene Unimog-Fahrzeuge waren ausgestellt oder in praxisnaher Demonstration von Professionalität und Vielseitigkeit zu erleben, darunter drei Weltpremieren!
VIELSEITIGKEIT— Der Schwerpunkt der UnimogDemonstration lag auf dem Unimog U 20 und neuen Gerätekombinationen, aber auch die Baureihe
der Geräteträger U 300, U 400 und U 500 zeigten
ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Ebenfalls
auf großes Interesse stieß aus der Reihe der hochgeländegängigen Fahrzeuge ein U 5000.
So ließ sich während der drei Messetage die einmalige Unimog-Kompetenz des leistungsstarken,
äußerst vielseitigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Einsatzes in Einheit mit einem ausgefeilten Geräteprogramm am wirkungsvollsten
demonstrieren. Und die Wirkung eines solchen
Auftritts auf der demopark ist immens. Als größte
Freilandmesse ihrer Art in Europa bietet sie eine
ideale Plattform für Fachbesucher aus Kommunen
und von privaten Dienstleistern. Platz- und Landschaftspflege, Arbeiten auf Grünanlagen, Wegebau
sowie Dienstleistungen verschiedener Art sind als
Ausstellungsschwerpunkte ideal für das Einsatzspektrum und Vielfalt der Mercedes-Benz Unimog
U 20, U 300/U 400/U 500 sowie U 5000. Über
30.000 Besucher waren gekommen, vor allem,
um bei den rund 370 Ausstellern Fahrzeuge und
Geräte in Aktion zu erleben. Ausgesprochen großzügig geschnitten war das Ausstellungsgelände
UM_1_09_DT_S01_11.indd 10
für den Unimog. 3.700 m² standen zur Verfügung,
dienten sie als Ausstellungs- und Vorführfläche für
insgesamt 15 Unimog. Zehn davon konnten die Besucher während mehrerer Vorführungen in Aktion
erleben.
Drei Unimog-Weltneuheiten bedeuten noch
mehr Einsatzmöglichkeiten mit den verschiedenen Unimog-Typen. Auf einem U 20 mit verlängertem Radstand war ein Haken-Abrollgerät
der Firma Komtec montiert. Das auch hinten verlängerte Fahrzeug verfügt über Luftfederung, um
durch Absenken die Ladehöhe von 900 Millimetern zu erreichen. Die Einbeziehung des U 20 in
Arbeiten mit dem Hakenabrollgerät steigert den
Mehrfachnutzen der kleinsten Unimog-Baureihe
enorm. Auf der Messe wurde neben der Aufnahme des Gerätes auch der Wechsel gegen einen
Streuautomaten demonstriert.
Was der Unimog alles kann, zeigte eindrucksvoll ein U 300 mit einem Grader der Firma Holzer
für den Straßen- und Wegebau. Er ist dem Geräteträger vorgespannt und wird zum Planieren, für
andere Erdbewegungsarbeiten und in Längsstellung auch zum Ziehen kleiner Gräben genutzt. Er
ersetzt selbstfahrende Grader, die ausschließlich
für diesen einen Zweck verwendet werden kön-
nen. Eine weitere Premiere nicht nur als UnimogKombination sondern als Anbaugerät überhaupt,
bot die Erdfräse der Fa. Feind (Entwicklung
Fa. Söder). Sie sitzt seitlich am Fahrzeug – der
Unimog ist mit seiner Breite von 2.200 Millimetern schmal genug für einen solchen Anbau,
ohne das zulässige Maß zu überschreiten – zieht
schlitzartige Gräben ins Erdreich und führt dort
im selben Arbeitsgang eine Folie ein. Der Vorgang spielt sich im Erdreich auf dem Seitenstreifen neben der Fahrbahn ab und soll verhindern,
dass feines Wurzelwerk sich unter die Straßendecke vorarbeitet und dort Schaden anrichtet.
Den großen Pluspunkt der für exaktes Arbeiten
hier unverzichtbaren Rechtslenkung bringt der
Unimog dank seiner Wechsellenkung schon von
Haus aus mit.
Ebenfalls neu ist der Absetzkipper von Jotha,
zugeschnitten auf den Unimog U 20. Der in
diesem Fall als Flachbehälter ausgeführte Absetzkipper ist über den Teleskophubarm für die
Hochauskippung eingerichtet. Außerdem kann
die Rückwand wahlweise als Kipp- oder Pendelrückwand eingesetzt werden. Seit dem Frühjahr
2009 gibt es die Möglichkeiten den Unimog
U 20 auf 9,3 Tonnnen zulässiges Gesamtgewicht
27.07.2009 10:37:33 Uhr
unimog 1 · 2009 · messe
11
Gern angenommene
Einladung: Viele Messebesucher strömten zu den
Vorführungen auf dem
Unimog-Stand (großes Bild
links)
Ein neues Bild vom
Unimog: Dem U 300 ist
ein Grader für Planierungsarbeiten vorgespannt
aufzulasten. Auf der Messe nahm ein solches
Fahrzeug an den Demonstrationen teil, ausgerüstet mit Uni-Mäharm UNA 450 und Mähkopf von
Dücker.
Große Beachtung unter den Messebesuchern
fand das von neutraler Stelle ermittelte Gutachten, dass die Unimog-Geräteträger bei Transportfahrten wesentlich sparsamer sind als Traktoren
vergleichbarer Größe. Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) hatte im Rahmen eines
genormten Testverfahrens einen Verbrauchsvorteil des Unimog U 400 von 13 Litern pro Betriebsstunde ermittelt. Das entspricht etwa 40 %
Kraftstoff- und Emmissionseinsparung. Dieser
Vorteil schlägt auch bei arbeitsintensivem Geräteeinsatz zu Buche, wie ein weiterer Test der DLG
ergab. Kombiniert mit einem Randstreifen- und
Böschungsmähgerät erzielte der Unimog U 400
auch beim Mäheinsatz überwiegend die besseren
Verbrauchswerte, die sich in allen Fällen durch die
günstige Transportbilanz in erheblicher Kraftstoffersparnis auswirkt. Weniger Kraftstoff bedeutet
nicht nur geringere Kosten, sondern auch mehr
Umweltverträglichkeit dank des geringeren CO2Ausstoßes – zusammen mit der zum 1. Juli vorfristig erfolgten Umstellung des Unimog-Programms
auf die Abgasnorm Euro 5 waren dies allesamt
wichtige Punkte in den intensiv geführten Gesprächen zwischen den Praktikern von Unimog
und dem fachkundigen Publikum der demopark. ■
Anzeige
UM_1_09_DT_S01_11.indd 11
27.07.2009 10:37:46 Uhr
12
runningheader · unimog 1 · 2009
Kraftpaket: Der U 500 mit Werner/Palfinger-Kranaufbau im Erdölgewinnungsgebiet „Rühlermoor“ im Einsatz
Nasser Lebensraum: Typische Moorlandschaft im Emsland
Aktivposten im Moor
Die Voraussetzungen für die Anschaffung eines Unimog mit Werner/Palfinger-Kranaufbau durch die ExxonMobil Production Deutschland liefen schon ein
bisschen auf die Quadratur des Kreises hinaus. „Wir benötigen ein Fahrzeug, das nicht zu schwer ist, geländegängig ist und einen möglichst großen Kran
aufnehmen kann“, sagt Georg Stülen, Techniker des Erdölförderbetriebs in Rühlermoor bei Meppen (Landkreis Emsland).
erdölgewinnung — Im Rühlermoor, dem
Erdölgewinnungsgebiet von ExxonMobil und von
Gaz de France Suez, wird auf einer Fläche von
mehr als 30 Quadratkilometern Erdöl und Erdgas
gefördert. Moore, so die Definition, „sind nasse
Lebensräume“ und dementsprechend problema-
UM_1_09_DT_S12_28.indd 12
tisch sind die Untergrundbedingungen für die
Ressourcengewinnung. Das Rühlermoor durchziehen 120 km teilweise geschotterte oder geteerte Straßen und 105 km Gleise für verschiedene
Fahrzeuge und Transportzüge. Das ganze Gebiet
ist dabei von den Wahrzeichen des Erdölfeldes
durchsetzt: den Tiefpumpenantrieben, die das
Erdöl zutage fördern.
In diesem Terrain ist der Unimog trotz seiner 15 t Gesamtgewicht ein echter Aktivposten
für den Erdölförderbetrieb der ExxonMobil Production Deutschland GmbH in Rühlermoor und
27.07.2009 10:40:22 Uhr
unimog 1 · 2009 · energiewirtschaft
Osterwald. Pro Tag werden im Rühlermoor ca.
700 Kubikmeter und in Osterwald ca. 350 Kubikmeter Erdöl gefördert, das in seiner Eigenschaft
sehr zähflüssig ist. Aus diesem Grund muss es
mit eingepresstem Hochdruckdampf erwärmt
werden, so dass es aus den Poren des Gesteins
dem Bohrloch besser zufließen kann. Mit Pumpen wird es dann zu Tage gefördert. Und genau
in diesem Zusammenhang wird der Unimog zum
Thema.
Das Einsatzspektrum des Mercedes-Benz
Unimog U 500 umfasst alle Reparatur- und Servicearbeiten an den Tiefpumpenantrieben, bei
denen schwere Teile gebraucht werden. Eine weitere Anwendung ergibt sich beim Ein- und Ausbau von Tauchkreiselpumpen, ein ebenfalls gewichtsmäßig „schweres“ Geschäft. „Der Unimog
U 500 mit seinem Radstand von 3.350 mm ist ideal für unsere Einsatzanforderungen“, sagt Alwin
Asman, Teamfieldlead im Förderbetrieb Rühlermoor. Für diese Anforderungen im Moor hat sich
ExxonMobil für den Palfinger Kran (PK 44002
mit 44 m/t, zwei Kniehebeln und Kranwinde) mit
einem Eigengewicht von 7,9 t entschieden. Ein
größerer Kran wurde noch nie zuvor auf einem
zweiachsigen Unimog aufgebaut. Der Vorteil
dieser Unimog-Werner/Palfinger-Konfiguration
ist eindeutig: Schwere Bauteile können dank der
großen Reichweite des Kranauslegers von befestigten Fahrstraßen aus an die Einsatzstellen im
Gelände gehoben werden. Insgesamt vertraut
die ExxonMobil im Rühlermoor auf den Einsatz
von vier Mercedes-Benz Unimog (U 400, U 500,
U 1200 und U 1300), die allesamt vom Unimog
Generalvertreter RKF-Bleses GmbH in Münster geliefert wurden und im Bedarfsfall von der
Vertragswerkstatt Hermann List Kraftfahrzeuge,
Uelsen, betreut und gewartet werden.
■
13
c{††{„
h~‚{ˆƒ……ˆ
e‰Š{ˆw‚z
bw„zˆ{‰[ƒ‰‚w„z
x{ˆ‰y~Š
b„}{„
d{z{ˆ‚w„z{
XwzX{„Š~{ƒ
Anzeige
Kraftpakete_06-09_Unimog_Mag:Kraftpakete_06-09_Unimog_Mag 11.05.09 16:47 Seite 1
Kraftpakete mit neuester Technik - jetzt feuerverzinkt!
um · 6/09 · SE
Tandem-DreiseitenKippanhänger
■ mit Alu-Einschubrampen
■ Versorgungsleitungen
im Zugrohr verlegt
■ Zurrpunkte 5 t - hinten
in den Rungen versenkt
Tandem-Überfahr-Tieflader
■ bis 19 t zul. Gesamtgewicht
... hängt Qualität an!
UM_1_09_DT_S12_28.indd 13
Karl-Müller-Str. 18 - 42 · 72270 Baiersbronn-Mitteltal
Germany
Telefon ++49 (0) 74 42 /4 96-0 · www.mueller-mitteltal.de
27.07.2009 10:40:29 Uhr
14
runningheader · unimog 1 · 2009
Rohrverlegefahrzeug: Mit zwei Rohren
auf dem Seitenausleger geht es zur Baustelle
Martin Tank: Setzt auf Unimog und Wirtschaftlichkeit
Lebensadern für Energie-Abnehmer
Rund 90.000 Haushalte der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf verlassen sich jeden Tag auf die zuverlässige Lieferung von Strom,
Wasser und Gas. Die Grundlage dafür ist ein Netz von Rohren und Kabeln in der Erde von über 13.000 km Länge, das die zuständige Abteilung in der
Projektrealisierung der Stadtwerke Düsseldorf AG (SWD AG) unterhält und ausbaut.
Rohrbauer — Mit diesem Netz, das somit die
Lebensadern für die Energie-Abnehmer darstellt, ist die sichere und effiziente Versorgung
der Allgemeinheit mit Strom, Wasser und Gas
garantiert. Es ist aber auch die tägliche Aufgabe
der Fachabteilung – und in diesem Fall berichten wir über die Projektrealisierung III der SWD
AG – schwerpunktmäßig den Rohrleitungsbau,
Mastmontagen, Kabelzug- und Freileitungsrückbau abzuwickeln. Allesamt Arbeiten, bei denen
seit gut anderthalb Jahren zwei Unimog U 500
eingesetzt werden, deren Anschaffung nach eingehender Prüfung durch den Fachbereichsleiter,
hinsichtlich des doch sehr speziellen Anforderungsprofil, erfolgt ist. Allein die Länge des Gasund Wassernetzes (ohne Anschlussleitungen)
mit 3.230 km ist beeindruckend.
Zum sicheren und effizienten Verfahren der
standardmäßig 12 m langen Rohre oder bis zu
UM_1_09_DT_S12_28.indd 14
18 m langen Beleuchtungsmasten innerhalb
der Baustellen, mit Gewichten von bis zu 1,5 t,
wird ein kompaktes, geländegängiges Fahrzeug
benötigt. Aus diesem Grund hat der innerhalb
der SWD - AG zuständige Bereich „Werkstätten
und Transporte“ zwei Unimog U 500 mit HiabKranen 166 E-3 HiDuo mit Kranseilwinde bzw.
166 E-4 HiPro sowie eine HPC-Front - Seilwinde
mit 5 t Zuglast angeschafft. Die weiteren hinlänglich bekannten Vorteile des Systems MercedesBenz Unimog wie kurzer Radstand, permanenter
Allradantrieb, hohe Anhängelast, hohe Nutzlast,
hydrostatischer Fahrantrieb, Nebenabtrieb für
Hydraulik, elektrische Schnittstellen und Servicefreundlichkeit überzeugten den Kunden
letztlich restlos.
Die längjährige Kompetenz und das große
Know-how im Rohrbau in Verbindung mit der
vorgenannten Fuhrparkmodernisierung haben
es der SWD AG letztendlich ermöglicht einen
sehr großen Anteil von Arbeiten, die bis dato
ausschließlich von Fremdunternehmen ausgeführt werden konnten, nunmehr in eigener Regie
und sehr wirtschaftlich ausgeführen zu können.
Darüber hinaus nimmt die SWD AG dank ihrer
heutigen technischen Ausstattung und ihrer Erfahrung erfolgreich an öffentlichen Ausschreibungen für derartige Arbeiten in der ganzen Region Düsseldorf teil. Die beiden Unimog runden
die Schlagkraft der zehn Montagekolonnen des
Rohrbaus mit 20 Mitarbeitern erfolgreich ab und
tragen in einem nicht unerheblichen Maße dazu
bei, dass pro Jahr rund 30 Kilometer Gas- und
Wasserrohre im Netz neu eingebracht werden.
Diplomingenieur Martin Tank, Gruppenleiter
des Fachbereichs, unterstreicht: „Wir setzen
verstärkt auf Mechanisierung mit den entsprechenden Fahrzeugen und Geräten, um unsere
27.07.2009 10:41:01 Uhr
unimog 1 · 2009 · Energiewirtschaft
15
Gut sichtbar: die Achsverriegelung mit zusätzlichem
Hydraulikzylinder (links)
„Raumkünstler“: In beengten Baustellen kommt die
Wendigkeit des Unimog zum Tragen (rechts)
Mitarbeiterpotentiale besser ausschöpfen zu
können und den Grad der Wirtschaftlichkeit unserer Tätigkeiten zu steigern.“
Was die technische Ausstattung der beiden
Mercedes-Benz Unimog U 500 betrifft, ist diese Strategie Tanks eindeutig nachzuvollziehen,
denn Fahrzeug und Geräte ermöglichen einen
hohen Faktor an Effizienz. Die Hiab-Kräne sind
jeweils als Heckaufbau mit 17 m/t installiert und
alle ihre Funktionen sind über Funk steuerbar.
Mit der HPC-Seilwinde werden unter anderem
beim Freileitungsrückbau Masten im unwegsamen Gelände geborgen oder im Rohrbau alte
Leitungen aus Schutzrohren gezogen. Das Rohrablagesystem auf der rechten Fahrzeugseite ist
für Rohr- und Mastlängen bis 18 m Länge und
einem Gewicht von 1,5 t geeignet. In Verbindung damit wurde eine Achsverriegelung mit
zusätzlichem Hydraulikzylinder integriert. Der
Fahrbetrieb im beladenen Zustand ist dann aus
Sicherheitsgründen nur über Hydrostat möglich und auf max. 10 km/h begrenzt. Außerdem
wurde eine optimierte Leistungshydraulik eingebaut. Dank dieser Ausstattung können die beiden Unimog U 500 als Rohrverlegefahrzeuge im
schweren Baustellenverkehr sowohl mit als auch
ohne Anhänger und als mobile Hydraulikstation
eingesetzt werden und zeichnen sich durch ihre
extreme Wendigkeit als kompakte und schnelle
Einsatzfahrzeuge aus. Die Tatsache, dass die den
Kunden betreuende Unimog-Generalvertretung
Fasieco GmbH in Neuss eine Niederlassung in
unmittelbarer Nähe zu Düsseldorf hat, die auch
den Service für Hiab wahrnimmt, rundet das
gute Bild einer seit Jahren erfolgreichen Zusammenarbeit ab.
■
Anzeige
VKS - Kehren im Sommer, Schnee beseitigen im Winter
Räumung, Enteisung und Reinigung von Verkehrsflächen, wir bieten innovative
und maßgeschneiderte Systemlösungen für jeden Einsatzzweck.
Schmidt – Ihr Partner wenn es um die Sicherheit auf unseren Straßen geht!
Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik GmbH
Albtalstraße 36, 79837 St. Blasien
Telefon: + 49 7672 412 0, Fax: + 49 7672 412 230
[email protected], www.schmidt-automotive.de
UM_1_09_DT_S12_28.indd 15
27.07.2009 10:41:05 Uhr
16
runningheader · unimog 1 · 2009
Umweltgerecht:
Unimog mit Euro 5, eine saubere Leistung!
Top im Vergleich
In Zeiten strenger wirtschaftlicher Vorgaben, teurer Rohstoffe und der Forderung nach umweltfreundlichen Fahrzeugen ist der Unimog hinsichtlich seiner führenden Motorentechnologie und den universellen Anwendungsmöglichkeiten geradezu top im Vergleich zu Schleppern und Lkw mit Motoren, die
auf Abgasrückführung und Dieselpartikel ausgelegt sind.
WEGWEISEND — Der Unimog mit der Motoren-
technologie Bluetec® von Daimler und einem
seit Jahrzehnten hunderttausendfach bewährten
Antriebskonzept stellt sich heute mehr denn je
zukunftssicher und wegweisend dar. Bluetec®
bewirkt, dass weniger Stickoxide und Partikel
entstehen und der Kraftstoffverbrauch geringer ist. Der Mercedes-Benz Unimog ist damit der
UM_1_09_DT_S12_28.indd 16
wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Geräteträger seiner Klasse. Das belegen unabhängige
Tests durch einschlägige Institutionen und wird
darüber hinaus durch die Aussagen und positiven
Erfahrungen von Unimog-Fahrern in unterschiedlichsten Einsatzbereichen bestätigt.
Das System Unimog bringt viele Vorteile. Das
einzigartige Geräteträgerkonzept mit bis zu vier
An- und Aufbauräumen machen den Unimog effizient und einsatzstark, spart zusätzliche Fahrzeuge und Arbeitsgänge. Unimog sind für viele
Aufgaben ganzjährig flexibel einsetzbar und
beweglicher auf jedem Terrain. Diese Vorteile
lohnen sich, denn nicht nur der Anschaffungspreis ist letztlich für den Betreiber entscheidend.
Was zählt sind die System- und Lebenszykluskosten, die beim Unimog deutlich niedriger sind
als z. B. bei Ackerschleppern. Mercedes-Benz
wollte es ganz genau wissen und hat das Testzentrum Technik und Betriebsmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit
einem unabhängigen Gutachten beauftragt. Bei
den Untersuchungen – Kraftstoffverbrauch bei
Transportarbeiten und beim Mähen von Straßenbegleitgrün – ist der Mercedes-Benz Unimog
eindeutig Testsieger:
•Fährt ein Vergleichsschlepper bei gleicher
Geschwindigkeit wie ein Unimog U 400 ver braucht der Traktor durchschnittlich 13 Liter
mehr in der Stunde.
•Bei 10.000 Betriebsstunden betragen die Mehr kosten für einen Schlepper ca. 195.000 Euro
gegenüber einem Unimog
(13 l x 10.000 h x 1,50 Euro/l Diesel).
Überlegen: Das System Unimog – die klar wirtschaftlichere Lösung im Vergleich zum Lkw mit Motoren, deren
Technik von Abgasrückführung (AGR) mit Dieselpartikelfilter (DPF) geprägt wird und ebenso zu Schleppern mit
oftmals noch hergebrachten Antrieben
27.07.2009 10:41:10 Uhr
unimog 1 · 2009 · TEchnik
Ökologie und Ökonomie zahlen sich bei Unimog also gemeinsam aus.
Dieses Ergebnis resultiert aus den Vorteilen wie:
–niedriger Kraftstoffverbrauch (bis zu 40 % geringer)
–lange Wartungsintervalle und hohe Lebensdauer
–hoher Wiederverkaufswert
–geringer Reifenverschleiß
–multifunktionaler Ganzjahreseinsatz, der dazu beiträgt, weitere
Fahrzeuge einzusparen
–schneller und einfacher Gerätewechsel dank integrierter und
standardisierter Schnittstellen
–hohe Betriebs- und Transportgeschwindigkeiten
–einzigartige Umwelt- und Sicherheitsstandards sind bereits im
Anschaffungspreis enthalten
–anfallende Kosten für die Adaption gebräuchlicher Zusatzgeräte auf
die Schlepper, die in der Regel auf Unimog abgestimmt sind,
schlagen nicht zu Buche.
Zahlen und Fakten in den durchgeführten Vergleichen sprechen somit
für Mercedes-Benz Unimog, die sich in der Praxis nahezu täglich als unschlagbar erweisen.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie bei:
Daimler AG Produktbereich Sonderfahrzeuge,
Marketing/Kommunikation, 76742 Wörth am Rhein
■
17
Beeindruckend: die drastisch, um bis zu 94 Prozent, reduzierten Emissionswerte seit 1990
Anzeige
������������
���������������
����
�� � � ������
�������
�
��
��
���������������������������������������� � ������������
��
�
��
���������������������������
��
�����������������������
����������������������
���������������������
������������������������
������������������������
������������������������
��������������������������������
���������������������������������������������
���������������������������������������������
�����������������������������������
�������������������������
��������������������������� �
������������������������������������������������
�����������������������������������
���� ���������������������������� �������������������
���������������������������������� ������������
UM_1_09_DT_S12_28.indd 17
27.07.2009 10:42:49 Uhr
Bestens gerüstet: der Unimog U 400 mit Anhänger.
Vor den Bergen Oberbayerns werden die gemähten Grasbahnen gehäckselt und zur Sammelstelle transportiert
18
runningheader · unimog 1 · 2009
Kundenstamm schwört auf Unimog
Wer als Lohnunternehmer für den Öffentlichen Dienst und die Landwirtschaft arbeitet, muss spitz kalkulieren. Gut, wenn sich der Unimog dabei rechnet:
wirtschaftlich und in seiner Ökologie-Bilanz – auch dank BlueTec® im Unimog. Bestens gerüstet für alle gesetzlichen Forderungen zur reduzierten Abgasemmission.
Pluspunkte — Der erste Blick am Morgen
geht zum Fenster: Wie wird das Wetter heute?
Die Antwort bestimmt den Tagesablauf. Bleibt
es trocken, geht es zu Lohnarbeiten auf Wiesen
und Felder. Wird es nass, fallen zum Beispiel
Transportarbeiten an. Jede Tätigkeit muss genau
geplant werden, damit es sich rechnet. Franz
Aigner ist selbstständiger Fuhrunternehmer am
Chiemsee in Oberbayern. Vier Mitarbeiter, ein
Unimog U 400, Radlader, Bagger, Lkw – sein Betrieb ist gut gerüstet für die Arbeiten in der bergigen Region. Der 42-jährige setzt gerne auf den
Unimog: für Transportlogistik und Aufträge aus
der Landwirtschaft. Die Vorteile, lacht er, lägen
auf der Hand: mit bis zu 90 km/h sei der Unimog
bedeutend schneller als jeder Schlepper. Dazu
komme die große Einsatzvielfalt. Aigner: „Wir
können einen niedrigeren Preis anbieten, gerade
weil wir schneller sind – das überzeugt einfach.“
So hat Aigner in der Landwirtschaft einen festen
Kundenstamm, der auf den Unimog schwört.
Angefangen beim Pluspunkt Reifendruckregelan­
UM_1_09_DT_S12_28.indd 18
lage. Dadurch reguliert Aigner den Luftdruck
zwischen 1,8 bar im Leerzustand und bis zu 3,5
bar: „Das schont die Grasnarbe“. Prüfend schaut
ihm der eine oder andere Bauer nach, wenn er
das abgemähte und in Bahnen gewendete Gras
siliert. 41 Messer nehmen das Grün rotierend
auf und schneiden es rund vier Zentimeter kurz.
54 m3 Inhalt fasst sein Anhänger. 90 Tagewerke
schafft Aigner im Schnitt an einem Tag, es können aber auch 120 werden. Ein Hektar entspricht
dabei rund 3,3 Tagewerken. Für effizientes und
lohnendes Arbeiten ist der Bayer bei gutem
Wetter ab 6 Uhr im Einsatz, manchmal bis Mitternacht. Die Landwirtschaft kennt keine Regelarbeitszeit. Genau wie der Unimog, schwärmt Aigner. Bloß kein Stillstand. Sein Blick geht wieder
in den Himmel. Wird es Regen geben? Das wäre
ärgerlich für die Landwirte, aber kein Ausfall für
Aigner, der auf den nächsten Auftrag umschalten
könnte: Für eine Erdbaufirma Bagger und Kräne
transportieren, aber auch Erdaushub abfahren.
Freilich, sagt Aigner, könnte das theoretisch auch
ein Lkw. Doch der sei für seine Einsätze meist zu
lang, zu breit, zu hoch, zu unwendig und in den
Fahrgeschwindigkeiten nicht variabel genug,
um die Arbeitsgeräte zu betreiben. Die Entscheidung vor zwei Jahren für einen neuen Unimog
sei ihm leicht gefallen: „Ich bin mit dem Unimog
aufgewachsen. Das verbindet für immer.“ 1959
hatte sein Vater den ersten Unimog für Straßenbauarbeiten angeschafft, unter anderem zur Planierung des Fahrwegs zur familieneigenen Alm.
Rund 50 Jahre später setzt Aigner junior die Familientradition fort, indem er genau diesen Weg
zur bewirtschafteten Berghütte seiner Schwester
sechs Wochen lang mit Kies auffüllt. Geholfen hat
ihm ein weiterer Unimog-Fahrer aus dem Kreis
Traunstein: Hubert Haßlberger, Bio-Landwirt in
Oberwössen. Ebenfalls mit einem Unimog U 400,
gerüstet für die Euro 4-Norm, angeschafft im Jahr
2008. Die Philosophie der Umweltfreundlichkeit
und die technische Umsetzung des Unimog entsprechen genau seiner ökologischen Ausrichtung,
sagt der Halter von 20 Milchkühen. Zwei Drittel
27.07.2009 10:42:54 Uhr
unimog 1 · 2009 · Lohnunternehmen
seiner Tätigkeit bringt er für seine Landwirtschaft auf, den Rest für Lohneinsätze, vor allem
als kommunale Dienstleistung. Dabei schätzt der
Oberbayer die effizienten Transporte mit seinem
Unimog und integriert bei der BlueTec®-Dieseltechnologie in die Tankvorgänge problemlos den
Betriebsstoff AdBlue. Mit Hilfe des Abgasnachbehandlungssystems SCR werden so die Stick­
oxide (NOx) zu den unschädlichen Bestandteilen
Stickstoff und Wasser umgewandelt. Für den
Bio-Bauern ein wichtiges Argument. Die Angaben zu den umweltfreundlichen Technologien im
Mercedes-Benz Unimog sollen auch seine Auftraggeber der Öffentlichen Hand, gerade bei Tätigkeiten an Flussbetten, überzeugen. Schließlich
setzt er genau das um, was ihm der Gesetzgeber
vorgibt. Mit erstklassigen Ergebnissen und ausgestattet mit der grünen Plakette für alle Fahrten
in innerstädtische Umweltzonen. Als ökologisch
bewusster Landwirt verfolgt Haßlberger die
technologische Entwicklung, die bei der Euro 5Norm bis zu 80 Prozent der Gesamtstickoxide
entfernt und bis zu 40 Prozent der Partikelemis-
19
Fahren und Arbeiten mit der BlueTec®-Dieseltechnologie: Fuhrunternehmer Franz Aigner (links) und Bio-Landwirt
Hubert Haßlberger
sionen im Vergleich zu Euro 4 dank optimierter
und sauberer Verbrennung senkt. Auch Aigner
freut sich über deutlich weniger Kraftstoffverbrauch: Bei den Arbeitsleistungen, gerade in der
Landwirtschaft, rechnet er mit 17 bis 20 Litern
in der Stunde. Bei Transportarbeiten verbraucht
sein Unimog U 400 mit 280 PS 26 bis 28 Liter
auf 100 Kilometer. „Ein Lkw schluckt 40 Liter bei
480 PS, aber die zusätzliche Leistung brauche
ich bei Fahrten nicht, da bin ich mit dem Unimog
besser unterwegs.“ Ein weiterer Pluspunkt: Bei
1.500 Betriebsstunden pro Jahr betragen die Anschaffungskosten für den Unimog nur 10 bis 15
Prozent der Lebenszykluskosten.
■
Anzeige
Seilwinde, Kompressor, Hydraulikstützen,
Pritsche oder Kran? Oder alles zusammen?
Werner sorgt dafür, dass alle Geräter perfekt
eingebaut und optimal aufeinander abgestimmt werden.
Ehranger Straße 101
Postfach 8051
Unimogstraße 1
Tel.: +49 (0) 651 6867-124
[email protected]
D-54293 Trier
D-54181 Trier
76571 Gaggenau
Fax.: +49 (0) 651 64146
www.werner-trier.com
UM_1_09_DT_S12_28.indd 19
27.07.2009 10:43:00 Uhr
20
runningheader · unimog 1 · 2009
Begrüßung des Frühlings: Tanz der Scheeflocken in Obermaiselstein (Oberallgäu)
Frühlingsbeginn am Riedbergpass
„Der Riedbergpass ist nur mit Schneeketten befahrbar“. Diese Meldung ist auch noch im März oftmals im Regionalradio zu hören. Obermaiselstein, Land­kreis
Oberallgäu, Ausgangsort zu Deutschlands höchstgelegener Passstraße, erlebt am 20. März, dem Tag des astronomischen Frühlingsbeginns, einmal mehr
kräftigen Schneefall. Die Kreisstraße OA 9 ist zwar regennass, aber schon kurz nach dem Tunnel diktiert tiefster Winter die Verkehrsbedingungen.
Winterdienst— Kein Wunder, führt doch
diese Straße mit bis zu 16 Prozent Steigung ins
ringsherum von Bergen eingeschlossene Balderschwanger Tal – „bayerisches Sibirien“ genannt.
Von Balderschwang, der höchsten ständig bewohnten Gemeinde Deutschlands, führt die Straße weiter ins österreichische Hittisau im Bregenzerwald. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts
war der Ort nur im Sommer bewohnt, wenn das
Vieh auf den umliegenden Alpen weidete. Auf die
rund 28 km lange Kreisstraße Oberallgäu (OA)
Nr. 9 über die Berge der Hörnergruppe zweigt
man von der B 19 in Fischen im Allgäu ab. Dieser Verkehrsweg verbindet das in Deutschland
gelegene Illertal mit dem österreichischen Tal
der Bregenzer Ach, die in den Bodensee mündet. In Deutschland gibt es nur fünf Alpenpässe:
Ammersattel 1.118 m, Oberjochpass 1.178 m,
Riedbergpass 1.420 m, Spitzingsattel 1.128 m,
Sudelfeldpass 1.097 m. Die meisten der über
210 befahrbaren Alpenpässe (> 1.000 m) sind in
Italien, Frankreich hat mit dem Col de l’Iseran
(2.770 m) den höchsten.
Mag in dieser Hitliste der Alpenpässe die Höhe
und Geschichte des Riedbergpasses bescheiden
sein, für die kleine Region in den Allgäuer Alpen
aber ist sie wichtig. Am 1. August 1956 wurde
mit dem Bau eines auf 5 m Breite angelegten
Alpwegs begonnen, dessen Bauherr der privat-
wirtschaftliche Alpwegverband ObermaiselsteinBalderschwang war. Für die Nutzung der Straße
musste deshalb viele Jahre eine Maut entrichtet
werden. Es sollte noch 15 Jahre dauern, bis sie
eine bis Balderschwang durchgängige öffentliche Kreisstraße wurde. Eingeschränkt war
anfangs natürlich auch die Befahrbarkeit dieser
Alpenquerung, denn wenn die Eigentümer des
Alpwegs (Landwirte, Waldbesitzer, Viehhalter)
im Winter nicht räumen ließen, dann war diese Verbindungsstraße zu. Mit der Erhebung zur
Kraftpaket: Der Unimog U 1650 mit Schmidt Scheefräse
„frisst“ sich durch die weit über einen Meter hohe Schneedecke auf der Passhöhe (oben)
Blick in die Alpenwelt vom Riedbergpass: Die markanten
fast 2.000 m hohen Gottesackerwände an der Grenze zum
Bregenzerwald mit dem 2.533 m hohen Widderstein im
Kleinwalsertal (rechts)
UM_1_09_DT_S12_28.indd 20
27.07.2009 10:43:10 Uhr
unimog 1 · 2009 · straßenbetriebsdienst
Bau in mehreren Etappen
Der Bau, sowohl von Obermaiselsteiner als
auch Balderschwanger Seite aus, vollzog sich in
mehreren Etappen. 1961 konnte am 5. November
erstmals ein Mercedes-Benz Lkw mit Keilpflug
im Winterdiensteinsatz über den Pass fahren.
Am 21. Dezember 1961 wurde die Postbuslinie
Oberstdorf – Balderschwang eröffnet und am 16.
September 1962 erfolgte die offizielle Eröffnung
traditionsgemäß mit einer Bergmesse auf der
Passhöhe. Unmittelbar danach wurde vom Alpwegverband
Obermaiselstein–Balderschwang
ein Mercedes-Benz Unimog U 411 mit 32 PS (U
32) für den Dienst am Riedbergpass angeschafft,
der mit seinen 1.420 m Höhe der höchste befahrbare Pass Deutschlands für den öffentlichen Verkehr ist.
In einem „Notruf“ wandten sich vor 40 Jahren
die 350 Balderschwanger Bürger – auch im Namen ihrer damals 600 bis 700 Feriengäste – an
den Landrat des ehemaligen Landkreises Sonthofen, der heute im Landkreis Oberällgäu integriert
ist. Wörtlich hieß es da: „Ihnen ist bekannt, dass
unsere Gemeinde Balderschwang von vier Straßenschanken eingeschlossen ist. Von den beiden
Zufahrtswegen nach Balderschwang führt eine
sehr schmale Straße in schlechtestem Zustand
über Österreich mit einer zweimaligen Überquerung der Staats- und Zollgrenzen und außerdem
sind während der Nachtstunden die Schlagbäume ganz geschlossen. Die EU und ihr Schengener-Abkommen waren damals noch nicht einmal angedacht.
Freitag, 20. März 2009, 7.30 Uhr: Seit mehreren
UM_1_09_DT_S12_28.indd 21
Stunden schneit es wie verrückt. Ein Mitarbeiter
am Stützpunkt Obermaiselstein der Straßenmeisterei Sonthofen bemerkt resigniert: „Schnea
isch ja schea, aber doch it s’ganz Johr“ („Schnee
ist ja schön, aber nicht das ganze Jahr“). Selbst
schneegewohnten Allgäuern wird es offensichtlich langsam zu viel mit der „weißen Pracht“.
Der Mercedes-Benz Axor 1833 in Winterdienstausstattung mit Küpper Weiser Streuaufsatz
und Beilhack Schneepflug kommt bereits von
der zweiten Passfahrt bis ins von hier immerhin
noch 20 km entfernte Balderschwang zurück.
Schlagkräftiges Winterdienst-Trio
Die Straße, die täglich von mehr als 3.000
Fahrzeugen genutzt wird, ist schon „gebahnt“.
Jetzt wird eine komplette Räummannschaft als
schlagkräftiges Winterdienst-Trio mit dem Axor
1833, einem Unimog U 1650 und U 400, beide
mit Schneepflug und Streuaufsatz, in Richtung
Riedbergpass und Balderschwang zur Landesgrenze Vorarlberg/Österreich starten, um die
Feinarbeit zu machen und gegen die Schneemassen dieses ersten Frühlingstags anzukämpfen.
Die Mercedes-Benz Unimog übernehmen dabei
speziell die Aufgabe die Parkplätze an den Skiliften und die Omnibushaltestellen zu räumen.
Über zwei Stunden später ist die Straße soweit
frei, dass zwei Autos aneinander vorbeikommen ohne in Haltebuchten auszuweichen und
dort warten zu müssen. Die längst fällige und
verdiente Brotzeit wird nach der Arbeit in einer
gastlichen Allgäuer Wirtschaft eingenommen
und die dort zufällig anwesenden Fernsehleute
einer deutschen Sendeanstalt registrieren mit
Anerkennung, dass „die riesigen Lastwagen vor
der Tür, solch wichtige Arbeit erledigen“.
Exakt um 12.43 Uhr beginnt der Frühling des
Jahres 2009. Als hätte sich der Wettergott eines
Besseren besonnen, hört es plötzlich auf zu
x{ˆ‰y~Š
Xw{ˆ„
a{ƒ†Š{„
W‚‚}
‹
i…„Š~…|{„
X…z{„‰{{
iy~{
öffentlichen Kreisstraße und der damit verbundenen Pflicht zum unterhaltenden Straßenbetriebsdienst kamen die Kommunal-Lkw mit dem
Mercedes-Benz Stern der Straßenmeisterei Sonthofen und der Unimog als heute schon legendärer Schneeräumer auf der Passstraße ins Spiel.
Der Obermaiselsteiner Michael Stetter, heute
stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei und
seit 1975 dort im Dienst, erinnert sich noch gut
an die Anfänge des Straßenbetriebsdienstes am
Riedbergpass. „Diese Aufgabe war für uns immer
eine Herausforderung, denn die Hörnergruppe
mit Riedberghorn, Bleicher Horn, Hochschelpen,
Sipplinger Kopf und Piesenkopf (alle zwischen
1.500 und 1.800 m hoch) und das Balderschwanger Tal sind als schneereich bekannt. Zum
Unimog und seiner Bauart mit dem einmaligen
Ausbauquerschnitt gab es für die mit den am
Riedbergpass ganzjährig anstehenden Aufgaben
kaum eine Alternative“.
21
Xw‚z{ˆ‰y~w„}
Xˆ{}{„
^ŠŠ‰w‹
Z…ˆ„xˆ„
GJHF
\‰‰{„
^„z{‚w„}
ex{ˆ€…y~†w‰‰
GGNF
\‰y~{„
ex{ˆƒw‰{‚‰Š{„
h{zx{ˆ}†w‰‰
ex{ˆ‰Šz…ˆ|
jˆ…‚
‰Š{ˆˆ{y~
schneien. Blauer Himmel bricht sogar durch. Das
Wetter gibt den Blick frei auf die nahezu 2.000 m
hohen Gottesackerwände, hinter diesen liegt der
Bregenzerwald und weiter südlich befindet sich
das Kleinwalsertal.
Der zweite Alpenpass führt nach Tirol
Nur kurze Zeit später: Der Frühling 2009 ist
noch keine Stunde alt, als ein Mercedes-Benz
Actros der Straßenmeisterei das Depot — mit
Streumaterial beladen — Richtung Oberjoch-Pass
verlässt. Dort oben beginnt es gerade heftig zu
schneien... Dieser zweite Alpenpass, der auch in
die Zuständigkeit der Sonthofener fällt, ist ein
Teilstück der Deutschen Alpenstraße und führt
hier von Hindelang über hundert Kurven hinauf
nach Oberjoch und von dort ins Tannheimer Tal
nach Tirol. Für die Mitarbeiter im Straßenbetriebsdienst stellt dieser Pass nichts besonderes
dar. Kurven, Steigungen und eine manchmal
schwierige, aber doch immer schöne Bergwelt
ist für sie Alltag. Sie beschäftigt eine ganz andere Sicht der Dinge: Wann ist endlich Schluss mit
dem täglichen harten Winterdienst, der für sie im
Oktober letzen Jahres begonnen hatte. Heute ist
Frühlingsanfang, doch beschert ihnen die Wetterlage vorerst noch Winter.
■
27.07.2009 10:43:15 Uhr
22
Daimler worldwide · unimog 1 · 2009
Technologieführer
The Right Mix setzt sich mit Kipper-Roadtrains auf Actros-Basis an die Spitze des Wettbewerbs
SchüttGUT— Mit dem Kauf von fünf top aus-
gestatteten Actros-Kippern reagiert das südafrikanische Transportunternehmen The Right Mix
auf den steigenden Bedarf an Kohletransportern
rund um die Mpumalanga-Mine. Die Actros
3344 sind auf dem neuesten Stand der Technik,
ausgestattet mit Mercedes PowerShift, Voith-
Retarder und Telligent-Spurassistent. Shaun
Sajiawan, Produktionsleiter bei The Right Mix:
„Wir haben entschieden, unser neues Geschäft
durch Qualität voranzubringen. Der Actros ist
das beste Fahrzeug seiner Klasse. Mercedes
PowerShift zum Beispiel wird uns helfen, Kraftstoff zu sparen.“ Auch beim Flottenmanage-
ment geht The Right Mix neue Wege und setzt
als erstes südafrikanisches Unternehmen auf
FleetBoard. Ergänzt wird FleetBoard durch die
Bordkamera DriveCam. „Diese Kombination von
FleetBoard und DriveCam gibt uns die Möglichkeit, Fahrerprogramme zur individuellen Förderung zu entwickeln“, so Sajiawan.
Sparsam, stark, zuverlässig
Detroit Diesel stellt neuen Motor DD13 für unterschiedlichste Anwendungen vor
Motorenentwicklung — Ein neuer Motor komplettiert die modernisierte Produktpalette von
Detroit Diesel, einem der führenden Hersteller von Nutzfahrzeugmotoren für den amerikanischen
Markt. 2008 hatte Detroit Diesel bereits den DD15 für schwere Nutzfahrzeuge präsentiert, nun ist
auch der DD13 für unterschiedlichste Anwendungen erhältlich. Er profitiert in vielen Punkten von
den Entwicklungen der Daimler Global Heavy Duty Engine Platform. Eines der wesentlichen Merkmale: Er ist um bis zu fünf Prozent verbrauchsärmer als sein Vorgänger. „In den DD13 haben wir all
unsere Erfahrung aus 70 Jahren Motorenbau einfließen lassen“, so David Siler, Leiter Marketing bei
Detroit Diesel. „Er gibt unseren Kunden das, was sie brauchen: Wirtschaftlichkeit, Wartungsfreundlichkeit und Leistungsreserven.“
www.detroitdiesel.com
UM_1_09_DT_S12_28.indd 22
27.07.2009 10:43:20 Uhr
Ausbildungsprogramm
Mit der Initiative „Finish First“ startet Daimler
Trucks North America ein neues Ausbildungsprogramm, um den künftigen Bedarf an
Ingenieuren zu sichern. An Finish First können
Studenten mit abgeschlossener Grundausbildung teilnehmen. Im Rahmen des
zwölfwöchigen Programms lernen sie Wartung,
Diagnose und Reparatur von Fahrzeugen der
Marken Freightliner und Western Star kennen.
Nach erfolgreich absolviertem Studium wird
den Absolventen ein attraktives Einstiegspaket
angeboten.
Hybrid-Kipper
Mitsubishi Fuso präsentiert die wegweisende Konzeptstudie Canter Eco-D
Qualität fördern:
Mit der
Initiative
Finish First bindet
Daimler Trucks
North America die
Ingenieure von
morgen
an das
Unternehmen
shaping future transportation — Mit der Konzeptstudie Canter Eco-
D zeigt Mitsubishi Fuso seine Innovationskraft und den Weg zum leichten Lkw
von morgen auf. Der auf der IAA Nutzfahrzeuge vorgestellte Kipper besitzt einen
Parallelhybrid-Antrieb, der ihn gleichermaßen sparsam und umweltschonend
macht. Das Konzept basiert auf dem Canter Eco Hybrid, der bereits seit 2006 erfolgreich in über 350 Exemplaren bei Unternehmen eingesetzt wird. Basis ist ein
Dieselmotor mit 92 kW (125 PS). Mit ihm verbunden ist ein Elektromotor mit 35
kW, der bei Bremsvorgängen als Generator zum Aufladen des Lithium-Ionen-Akkus
dient. Außerdem übernimmt der Elektromotor des Canter Eco-D als Nebenantrieb
das Heben und Senken des Kipperaufbaus. Diese Funktion senkt die Abgas- und
Geräuschemission beim Einsatz auf der Baustelle erheblich. Das Prinzip eröffnet
Mitsubishi Fuso Möglichkeiten für den Betrieb weiterer Fahrzeuge mit Spezialaufbauten wie Steiger- oder Kransystemen.
www.mitsubishifuso.com
Canter für Vietnam
Mit einem großen Event in Ho-Chi-Minh-Stadt
wurde die Einführung des Canter in Vietnam
gefeiert. Der leichte Lkw baut auf dem dort gut
etablierten Vorgängermodell auf und wurde in
puncto Sicherheit, Verlässlichkeit, Komfort und
Wirtschaftlichkeit weiterentwickelt. Vietnam
war 2007 mit einem Wachstum von 119 Prozent
auf über 3.000 Fahrzeuge der am schnellsten
wachsende Exportmarkt für Mitsubishi Fuso.
Außerdem ist Mitsubishi Fuso einer der Marktführer für Nutzfahrzeuge in Südostasien.
www.mitsubishifuso.com
Auf Expansionskurs
UPS Südafrika setzt auf den Mercedes-Benz Sprinter
Kep-DIENST— Bei seiner Flottenerweiterung hat sich UPS SCS South
Kundenspezifisch ausgestattet:
Für den Einsatz im Kurier-, Express- und
Paketdienst (KEP) sind die UPS-Sprinter
mit zahlreichen Extras ausgestattet worden
Africa für den Sprinter entschieden. Bereits seit 1995 im Markt, konnte
UPS sein Geschäft beständig ausbauen und plant nun, mit den neuen
Fahrzeugen in die Door-to-door-Lieferung einzusteigen. Alle 19 Sprinter
sind dank umfangreicher Umbauten exakt auf die UPS-Bedürfnisse zugeschnitten. Dazu gehören unter anderem zusätzliche Ablagen für die
Fahrerausrüstung, eine automatische Beleuchtung des Laderaums und
ein spezieller Regalausbau.
www.ups.com
UM_1_09_DT_S12_28.indd 23
27.07.2009 10:43:25 Uhr
24
runningheader · unimog 1 · 2009
Gesegneter Unimog
im Kampf gegen Feuer
Tausende Pilger besuchen jährlich das Kloster Vatopedi auf dem Berg Athos in Griechenland. Ausschließlich Männer, die hier Zutritt haben,
oftmals Prominente wie Prinz Charles von England oder König Juan Carlos von Spanien. Seit Ende letzten Jahres hat die heilige Stätte eine
neue Attraktion, die im Ernstfall Segen bringen soll: ein Mercedes-Benz Unimog U 5000 mit Feuerwehraufbau der Firma Schlingmann.
UM_1_09_DT_S12_28.indd 24
27.07.2009 10:43:36 Uhr
unimog 1 · 2009 · international
25
Schwer zugängige: hügeliges Waldgebiet so weit das Auge reicht rund um das Kloster Vatopedi auf der
nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki (großes Bild links).
Feierliche Unimog-Übergabe: mit einem Geschenk vom Kloster, vertreten durch Abt Efrem, Projektleiter Timotheos und
den Werkstattmitarbeitern Agapios sowie Nikolaus, an die Vertreter der Daimler AG, Hermann Radke und Wilfried Benz,
sowie an Thorsten Schlingmann von der Aufbaufirma Schlingmann und mit Lazarus Politis sowie Zissis Ziogas von der
Unimog-Generalvertretung in Nordgriechenland (unten links)
Bereit für den Einsatz: der Unimog U 5000 vor den Klostertoren am Berg Athos (unten rechts)
Waldbrand — Legendär sind die Insel und das
Kloster, aber auch die berüchtigten Waldbrände
in Griechenland. Vor den übergreifenden Feuerattacken soll der Unimog mit einem 5.000-LiterWassertank sowie einem 400-Liter-Schaumtank
schützen. Die Mönche, alle erklärte UnimogFans, haben das Spezial-Fahrzeug begeistert
aufgenommen, so Zissis Ziogas, Service-Direktor
der Unimog-Generalvertretung Lainopoulos in
Nordgriechenland. Weitere 20 Fahrzeuge sollen
bis Anfang 2010 beschafft werden.
Wie wichtig der Unimog auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki ist, zeigt die bewegende Fahrzeug-Übergabe. So waren neben
Archimandrit Efrem, Abt des Klosters Vatopedi,
weitere Athos-Mönche gekommen, um bei der
Segnung des U 5000 anwesend zu sein. Ein bewegender Augenblick, selbst für so erfahrene
Unimog-Experten wie Wilfried Benz, Regionalleiter Service Unimog, Hermann Radke, Leiter
Vertrieb Service Unimog, Thorsten Schlingmann
von der Aufbaufirma und Lazaros Politis, Geschäftsführer der Unimog-Generalvertretung
in Nordgriechenland. Bei der Zeremonie überreichte der Abt den Gästen die Figur eines Hirten
mit einem Schaf auf der Schulter. Eine herzliche
Geste, die andeutet, dass der Unimog mit seinen
Fähigkeiten für die orthodoxen Geistlichen mehr
als ein Fahrzeug ist.
Schließlich haben die Klöster des Berg Athos
seit vielen Jahren Erfahrung mit weiteren rund
50 Unimog, unter anderem U 416, U 3000,
U 4000 und U 400. Doch für diesen speziellen
Einsatz forderte das Lastenheft besondere Eigenschaften: ein möglichst großer Wassertank
bei niedrigem Fahrzeugschwerpunkt und hoher
Geländetauglichkeit. Immerhin hat der höchste
Berg auf der Halbinsel eine Höhe von rund 2.033
UM_1_09_DT_S12_28.indd 25
Metern bei unwirtlichem Gelände. Berg Athos,
wie die ganze Halbinsel genannt wird, ist vom
Festland durch eine Mauer getrennt und kann
nur mit entsprechendem Visum und per Schiff
erreicht werden. Vom Festland führen keine
Wege auf die Insel. Weil die orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer
Souveränität somit weitgehend von der restlichen
Welt abgeschnitten ist, müssen sich die Mönche
selbst zu helfen wissen. Dabei setzen sie auf die
zuverlässige Technik und Geländegängigkeit des
Unimog aus Deutschland.
Basis ist das U 5000-Fahrgestell mit 14 t zulässigem Gesamtgewicht. Der Aufbau wurde möglichst niedrig gehalten, so dass der Schwerpunkt
des Fahrzeugs unter 1,50 Meter liegt. Die kompakten Abmessungen von 2,37 m Fahrzeugbreite, 3 m Gesamthöhe und 6,60 m Fahrzeuglänge
machen die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs
auf der Insel und den umliegenden Waldgebieten
aus. Neben den Tanks umfasst der Aufbau von
Schlingmann zwei Frontsprühdüsen sowie einen
Schaum-Wasser-Werfer mit einer Leistung von
2.400 l/min bei 8 bar. Der 5.000-Liter-Wassertank besitzt zur besseren Achslastverteilung eine
T-Form.
Diese Anforderungen erfüllen passgenau die
Wünsche der Mönche. Wer nun die über 1.100
Jahre alte Klosteranlage betreten will, muss
durch ein schmales Tor und kommt dabei an dem
Unimog U 5000 vorbei. Das Löschfahrzeug, das
von dem niedersächsischen Familienunternehmen Schlingmann ausgestattet wurde, steht wie
ein Wächter vor dem größten Kloster auf dem
Berg Athos. Die weiteren 19 Klöster in der 336
Quadratkilometer großen autonomen Republik
könnten schon bald ebenfalls auf den Unimog als
Brandbekämpfer setzen.
■
27.07.2009 10:43:44 Uhr
26
Historie · unimog 1 · 2009
Unimog mit Anbauhäcksler an der Murg in Gaggenau
(ganz oben)
Historische Aufnahme aus der Bilderreihe „Ackern wie
damals“ von Agrarjournalist Wolfgang Schiffer, welche
bis 26. Oktober im Museum gezeigt wird (oben)
Ständiger Anziehungspunkt mit Schwerpunktthemen:
das Unimog-Museum in Gaggenau (links)
60 Jahre Unimog und Landwirtschaft
Im August 1948 wurde der Unimog von der Firma Boehringer, Göppingen, als Universal-Motor-Gerät auf der DLG-Ausstellung in Frankfurt/Main
einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
MUSEUM — Präsentiert wurde der Unimog mit
Front- und Heckanbaugeräten. Die Firma Rabe
lieferte den Pflug, die Firma Holder eine Aufbaugerätespritze für den Pflanzenschutz und die
Firma Schmotzer steuerte eine Fronthacke bei.
Die Resonanz auf dieses Fahrzeug war außergewöhnlich positiv.
Dieses neuartige Fahrzeug für die Landwirtschaft wurde von den Behörden zunächst als
„Sonderfahrzeug für die Landwirtschaft“ eingestuft. Man war sich nicht im Klaren darüber:
Ist es ein Traktor, ein Lkw oder was sonst? So
kam diese erste Neuentwicklung eines Traktors
nach dem 2. Weltkrieg dennoch erst nach fast
zehnjährigem Kampf um Zulassung, Kraftfahrzeugsteuer, Kfz-Versicherung und Haftpflicht
(Verwendung von austauschbaren Geräten) sowie Dieselkraftstoffverbilligung zu einer Aner­
kennung als „Ackerschlepper“, obwohl das Fahrzeug völlig anders aussah als ein normaler für
die Land- und Forstwirschaft entwickelter Traktor: Allradantrieb mit vier gleichgroßen Rädern,
Rahmenbauweise, gefederte Achsen, eine Hilfsladefläche, ein Fahrerhaus für zwei Personen, drei
An- und Aufbauräume und mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h etc.
Inzwischen sind gut 60 Jahre vergangen, Anlass
genug, im Unimog-Museum in Gaggenau im Rahmen einer Ausstellung das Schwerpunkt-Thema
„Unimog und 60 Jahre Landwirtschaft“ zu präsentieren. Gezeigt wird eine größere Anzahl von
Unimog, vom Prototyp Nr. 6 (1948) bis hin zum
jüngsten Produkt innerhalb der Mercedes-Benz
Unimog-Baureihen, dem Unimog U 20 (2008).
Die Vielfalt der Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten des Unimog werden eindrucksvoll präsentiert durch das Zusammenspiel von Unimog
und Geräten aus der Anfangszeit bis hin zur modernen Landtechnik. Zu sehen sind die Anwendungen wie Gitterräder und Zwillingsbereifung
zur Reduzierung des Bodendrucks. Mähwerke,
über Flachriemen angetriebene Geräte, Mineraldüngerstreuer, Drillmaschinen, Pflüge, Grubber,
der Binger Seilzug mit Geräten, der vorzugsweise im Weinbau an Steilhängen eingesetzt wurde,
sowie Pflanzenschutz-Aufbauspritzgeräte, eine
bis heute sehr professionelle Anwendung des
Unimog in der Landwirtschaft.
■
Ein Blick in das Unimog-Museum während der Ausstellungseröffnung „60 Jahre Unimog & Landwirtschaft“.
UM_1_09_DT_S12_28.indd 26
27.07.2009 10:43:56 Uhr
NV TF VN
+BISF6OJNPHVOE-BOEXJSUTDIBGU
agentur-exakt.de
…ŠŒy„ ‹}€}†‹Š|ƒ}Œ †…‡8…‹}…
4DIXFSQVOLUUIFNBJN6OJNPH.VTFVN
WPNCJT[VN
)JTUPSJTDIFVOEOFVF-BOEUFDIOJLBN6OJNPH
ž8\}Š8m†…‡8…8n}Š„}{€8…Œ8}†}…8kŒy†|yŠ|ElŠyƒŒ‡Š
ž8\}8]†Œ{ƒ„†8|}Š8c‡ˆˆ}„‹‘‹Œ}…}8…Œ8_}ŠŒ}†
ž8\}Š8Z†}Š‹}„’8…8o}†zy8…Œ8€‹Œ‡Š‹{€}†8_}ŠŒ}†
ž8hŠ‹}†ŒyŒ‡†8}†}Š8y†8|}Š8^`8Z}Š„†8Š}‹ŒyŠ}ŠŒ}†
8 cyŠŒ‡~~}„„}}…y‹{€†}
ž8n}„}8}Œ}Š}8]ˆ‡†yŒ}8†|8a†~‡Š…yŒ‡†}†
'PUPBVTTUFMMVOH8…Œ8€‹Œ‡Š‹{€}†8Z„|}Š†
|}‹8YŠyŠ‚‡Š†y„‹Œ}†8o‡„~y†8k{€~~}Š
%JPSBNFO"VTTUFMMVOH8Ž‡†8l‡‡†8n}Š‹†{ƒ8
n‡ŠŒŠ}8†|8Z{€Ž‡Š‹Œ}„„†}†
#BVFSOVOE,VOTUIBOEXFSLFSNBSLU8y…8IIF8gƒŒ‡z}Š8JHHQ
.#USBD5SFGGFO8y…8JLF8†|8JMF8gƒŒ‡z}Š8JHHQ8
m†‹}Š}8o}Šz}ˆyŠŒ†}ŠR
"QSJMCJT
0LUPCFS
"OEFS#Á"VTGBISU4DIMPTT3PUFOGFMTÁ(BHHFOBV
4UBEUCBIOWPO,"PEFS'%4)BMUFTUFMMF#BE3PUFOGFMT4DIMPTT
5FMFGPOÁ XXXVOJNPHNVTFVNEF
eGGOVOHT[FJUFO%JFOTUBHCJT4POOUBH6IS
um_landwirtschaft_anzeige_DIN A41 1
UM_1_09_DT_S12_28.indd 27
14.04.2009 10:51:38 Uhr
27.07.2009 10:44:00 Uhr
Verbraucht bis zu 40 % weniger als
ein Traktor: der Unimog U 400.
7FSHMFJDI[VN"DLFSTDIMFQQFSCFJEVSDITDIOJUUMJDI-JUFSO
QSP4UVOEF6OEEBXFOJHFSWFSCSBOOUXJSEFOUTUFIFO
BVDICJT[VXFOJHFS&NJTTJPOFO%FS6OJNPHCMFJCU
BMTPBVDIJO6NXFMUGSBHFOWPO/BUVSBVT%VSDIOJDIUT
[VCFFJOESVDLFO.FIS*OGPSNBUJPOFOCFJ*ISFN6OJNPH
1BSUOFSPEFSVOUFSXXXNFSDFEFTCFO[EFVOJNPH
&JOF.BSLFEFS%BJNMFS"(
7FSHMFJDIFOMPIOUTJDIJNNFS7PSBMMFNXFOOFTVNEJF
CFSSBHFOEFO&JOTBU[NzHMJDILFJUFOFJOFT.FSDFEFT#FO[
6OJNPHHFIU%FOOXjISFOEBOEFSFOPDIUBOLFONBDIU
TJDIEFS6OJNPHTDIPOMjOHTUWFSEJFOU0C.jIFJOTBU[
5SBOTQPSUBVGHBCFPEFS8JOUFSEJFOTU"MTQSPGFTTJPOFMMFS
(FSjUFUSjHFSPEFS;VHNBTDIJOFJTUFSEBTHBO[F+BISGS
4JFJN&JOTBU[.FISMFJTUVOHGSEJFFSCJT[VXFOJHFS
CSBVDIU-BVU%-(4UVEJFMJFHUEJF,SBGUTUPGGFSTQBSOJTJN
UM_1_09_DT_S12_28.indd 28
090610_Unimog_Wirtschaftlichkeits-Anzeige_210x280_RZ.indd 1
27.07.2009 10:44:04 Uhr
10.06.2009 13:21:24 Uhr