Sicherer Arbeitsplatz

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Sicherer Arbeitsplatz
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www.mercedes-benz.com September 2010
Mercedes-Benz
2 | 2010
Unimog
Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz.
Sicherer Arbeitsplatz
Safety first Den Unimog kennt man als multifunktionales Arbeitstier. Doch
gleichzeitig erweist er sich als vorbildlicher Kandidat in Sachen Sicherheit.
Im Tagebau: Energiebranche | Auf Schienen: 2-Wege-Einsatz | Auf dem Land: Agrologistik
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2 EDITORIAL
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Liebe Unimog Freunde,
der Schein trügt: Zwar liest man immer wieder von sinkenden Unfallzahlen,
doch diese Statistiken beziehen sich meist auf den Pkw und den Lkw. Bei
landwirtschaftlichen Zugmaschinen sieht es da leider ganz anders aus. Laut
Statistischem Bundesamt nahm die Zahl der tödlich Verunglückten in diesem
Bereich im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um dramatische 64 Prozent
zu. Folglich ist man es also sowohl sich selbst, seinen Mitarbeitern als auch
anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber schuldig, Sicherheit als oberstes
Gebot im Straßenverkehr zu behandeln. Die Sicherheit unserer Fahrzeuge
und deren Insassen hat für Mercedes-Benz immer höchste Priorität. Deshalb
orientieren wir uns an den deutlich höheren Standards von Lkw und nutzen
die geballte Kompetenz von Mercedes-Benz. Daher ist der Mercedes-Benz
Unimog serienmäßig mit umfangreichen und innovativen Sicherheitstechniken ausgestattet. Alleine das spezielle Fahrwerk, der permanente Allradantrieb, das Bremssystem ABS, Druckluftbremsen und die Portalachsen
gewährleisten sichere Robustheit. Im Fahrerhaus geht das Sicherheitskonzept weiter, nicht umsonst hat der Unimog diverse Sicherheits- und
Crashtests mit Bravur bestanden. Nicht zu vergessen: der außergewöhnlich
gute Überblick aus dem Freisichtfahrerhaus.
Sicher ist auch: Mit IFAT, IAA Nutzfahrzeuge und InnoTrans verspricht der
Herbst hochkarätige Messehighlights. Mercedes-Benz wird wieder mit speziellen Fahrzeuglösungen vor Ort sein, wenn sich alles, was in der Branche
Rang und Namen hat, trifft. Stimmung und Vorfreude sind gleichermaßen
groß: So spricht der Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA) von einem
„konjunkturellen Rückenwind“, den der Veranstalter der 63. IAA Nutzfahrzeuge für die internationale Messe spürt. Das Ereignis des Jahres wird mit
Sicherheit wieder gut besucht werden. Immerhin kamen bereits vor zwei
Jahren etwa 300.000 Gäste aus 110 Ländern, um die Neuheiten und Innovationen der über 2.000 Aussteller hautnah zu erleben.
Mit den Messen im Herbst rückt das für den Unimog ganz besondere Jahr
2011 näher. Denn dann feiert das Universalgenie seinen 60. Geburtstag.
Es wird also auch weiterhin viel zu erzählen geben aus der spannenden
Welt des Unimog. Mit Sicherheit!
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit der aktuellen Ausgabe Ihres
Unimog Magazins!
Tagebau
Yaris Pürsün
Leiter Mercedes-Benz Werk Wörth und
Mercedes-Benz Special Trucks
14 Extreme Arbeitstiere
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News
04
Aktuelle Meldungen aus dem Bereich „Special Trucks“
06
09
Sicher ist sicher Wer auf den Unimog setzt, fährt auf der sicheren Seite.
Trügerisches Bauchgefühl Interview mit Jürgen Freigang.
10
Markanter Agrologistiker Mit ihrem U 500 ernten die Wolfs nicht nur
staunende Blicke – ihr Unimog steht selten still.
Titelgeschichte
Agrologistik
Feuerwehr
13
Wendiger Brandbekämpfer Die Freiwillige Feuerwehr Wuppertal löscht
und rettet seit Neuestem mit einem U 20. Und ist Feuer und Flamme.
14
Extreme Arbeitstiere Im Tagebau Hambach bei Köln wird in Superlativen
gearbeitet. Seit Anfang an dabei: Unimog.
„Der Unimog ist unverzichtbar“ Interview mit Jörg Rübsteck.
06
Tagebau
16
Transport
18
Sonntagsfahrverbot? Nicht für den Unimog Eugen Betz nutzt seinen U 500
unter anderem für den Transport von Baumaschinen. Und profitiert mehrfach.
20
„Green Logistics“ auf Straße und Schiene Bei DB Schenker Rail bewährt
sich der Unimog als umweltfreundliche Alternative zur Rangierlok.
24
Flexibel, wendig, agil – dank Allradlenkung Drei Einsatzbeispiele, bei
denen sich die Hinterachszusatzlenkung als äußerst vorteilhaft erweist.
28
König sein Kunden können bei Mercedes-Benz auf zuverlässige Qualität
vertrauen. Immer und überall.
30
31
Unimog Exotensammlung/Unimog 2010 als Stargast
Per Mausklick shoppen/Auf Weltreise, Teil I/Kalender
2-Wege-Einsatz
10
Technik
Service
Uniskop
20
Impressum
Herausgeber: Daimler AG, Mercedes-Benz Special Trucks, Vertrieb Marketing, D-76742 Wörth
Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Produktbereich Sonderfahrzeuge
Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Frank, Dieter Sellnau
Autoren: Martin Heying (13, 30 u.), Richard Kienberger (4 u., 5 l.), Susanne Löw (4 o., 5 r., 9, 10 ff., 30 o.,
31), Thomas Maier (20 ff.), Ralf Maile (18 f.), Saskia Meier (24 ff., 28 f.), Tanja Strauß (6 ff., 14 ff.)
Fotos: Aebi Schmidt (26 u.), büro monaco (1, 3 Nr. 1+2, 6-8, 9 l., 10-12, 20 f., 22 r.), Daimler AG (Sonstige),
Michael Ehritt (24 f., 26 o. l./o. r.), Jürgen Freigang (9 r.), Martin Heying (3 Nr. 3, 13, 22 l., 23, 30 u.),
Richard Kienberger (4 u., 5 l.), Susanne Löw (31 o. r.), Ralf Maile (18 f.), Mercedes-Benz Schweiz AG
(3 Nr. 4, 27 o. l./o. r.), Morlock Fotografie (2 r., 4 o., 14-17), Carl-Heinz Vogler (30 o.)
Realisation: Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH, Corporate Publishing, Aschauer
Straße 30, D-81549 München, Tel.: +49 (0)89 203043-1122; Art Direction/Grafik: Dierk Naumann
Redaktion: Susanne Löw, Thomas Maier (Ltg.); Projektsteuerung: Susanne Löw, Matthias Pioro
Druck: F&W Mediencenter GmbH, Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg
Übersetzung: beo Gesellschaft für Sprachen & Technologie mbH, Freischützstraße 9, D-81927 München
Das Unimog Magazin erscheint zweimal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und
Spanisch. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit schriftlicher
Zustimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge kann keine
Gewähr oder Haftung übernommen werden.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier • Printed in the Federal Republic of Germany
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Essen auf zwei Achsen
Auf dem Stockholmer Flughafen bringt der Caterer Gate Gourmet das Essen mit dem Econic zum Flugzeug. Aus guten Gründen.
Gepäck, Kerosin, Reinigung, Catering – bei so viel Betrieb muss man den Überblick
bewahren. Das Panoramafenster des Econic hilft dabei.
Täglich beliefert der internationale Caterer Gate Gourmet am
Flughafen Arlanda in Stockholm namhafte Airlines wie SAS und Delta
mit 8.000 bis 12.000 Mahlzeiten. Um diese dann portionierten, abgepackten und in Trolleys verstauten Lebensmittel ebenso wie die
Getränke, zollfreien Waren und Zubehör just in time zu den Flugzeugen auf dem unweiten Rollfeld zu bringen, setzt Gate Gourmet auf
den Econic. Die zehn Niederflurfahrzeuge, die dort seit dem Jahr 2008
im Einsatz sind, passieren leicht alle niedrigen Durchfahrten entlang
der Terminals, zudem sorgen die nach innen öffnende Beifahrertür
und das Panoramafenster für den nötigen Überblick für die Fahrer,
wenn sie direkt unterhalb des Flugzeugs rangieren müssen.
Die jeweils aufgebauten Hubarbeitskoffer der Firma Mallaghan können bis zu 4.000 Kilogramm maximal 5,70 Meter in die Höhe stemmen – auf Knopfdruck fahren die Container mit Kühlvorrichtung zur
Be- und Entladung direkt an die Flugzeugtüren. Genauso komfortabel
für die Fahrer: der niedrige Ein- und Ausstieg durch den ebenen
Fahrerhausboden. So sorgt der Econic dafür, dass die Fluggäste, die in
Arlanda abheben, nicht hungrig am Zielort landen müsen.
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Genügsam und hart im Nehmen
Bei der Erkundung neuer Ölfelder in Jordanien übernehmen Allradfahrzeuge von Mercedes-Benz die harten Jobs.
Sie sind genügsam, robust und (fast) überall einsetzbar – genauso
wie die Kamele, die in dieser Region traditionell als Arbeitstiere
gehalten werden: Allradfahrzeuge von Mercedes-Benz waren die
erste Wahl, als das Unternehmen Josco, eine in Jordanien registrierte Tochtergesellschaft von Shell,
einen Fuhrpark für die Exploration und Erschließung neuer
Ölfelder zusammenstellte. Das
Besondere dabei: Mit dieser
Flotte betreibt Shell zum ersten
Mal überhaupt einen entsprechenden Fuhrpark in eigener
Regie. Bisher wurden diese
Aufträge an Subunternehmer
vergeben.
Zum Einsatz kommen unter
den Extrembedingungen in der
jordanischen Wüste verschiedene Baumuster in den unter-
schiedlichsten Konfigurationen, in erster Linie aus den Baureihen
Zetros und Actros.
Während die Zetros Lkw für die Versorgung der verschiedenen
Camps mit Arbeitsmaterial zuständig sind, wurden die mobilen
Bohrgeräte auf vierachsige Actros
Lkw montiert. Der Unimog,
der demnächst zu der beigen
Wüstenflotte von Josco stoßen
wird, unterstützt mit Spezialequipment das Handling der
Rohre, die in die Bohrlöcher
eingebracht werden.
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Unter Extrembedingungen arbeiten
Actros, Zetros (siehe Foto) und Unimog
in der jordanischen Wüste bei der
Erschließung neuer Ölfelder.
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Mit dem Unimog im Skistadion
Im Mercedes-Benz Kalender schmökern
Vor beeindruckender Kulisse veranstaltete das Autohaus Hornung mit der Unimog
Generalvertretung Henne-Unimog GmbH eine Kommunal- und Feuerwehrschau.
Eigentlich assoziiert man mit „Skistadion“
Winter und Kälte – doch an diesem Sommertag bevölkern in Garmisch-Partenkirchen
nicht nur Touristen das Olympia-Skistadion.
Der Mercedes-Benz Partner Autohaus Hornung GmbH aus Garmisch-Partenkirchen hat
mit der weltweit größten Unimog Generalvertretung, Henne-Unimog GmbH, zu einer
großen kommunalen Leistungsschau eingeladen und dafür viele Kommunalfahrzeuge in
die traditionsreiche Sportstätte verfrachtet.
Während die ersten Gäste eintreffen, halten
Skispringer auf der 2007 neu gebauten Schanze im Hintergrund ihr Sommertraining ab.
Der Mercedes-Benz Vertragspartner bietet
seinen Kunden regelmäßig die Möglichkeit,
sich durch Produktpräsentationen einen
Überblick über das Portfolio sowie Neuheiten
zu verschaffen. Diesmal sollte es um Kommunal- und Feuerwehrfahrzeuge gehen, denn:
„In unserem Einzugsgebiet gibt es eigentlich
kaum Speditionen und Transportbetriebe,
lediglich ein großer Kunde ist mit seiner Flotte
dem Bereich Fernverkehr zuzurechnen. Daher
müssen wir uns im Nutzfahrzeugbereich auf
andere Marktsegmente konzentrieren“,
umreißt Gerhard Lutz, Geschäftsführer der
Autohaus Hornung GmbH, die Unternehmensstrategie. Folglich hat das Autohaus
alles aufgefahren, was Mercedes-Benz zum
Thema Kommunalfahrzeuge anzubieten hat.
Breiten Raum nehmen diverse Unimog Modelle
der Henne-Unimog GmbH aus KirchheimHeimstetten ein. Die passenden Anbaugeräte
stellten die verschiedenen Gerätehersteller für
die Leistungsschau zur Verfügung.
Ein schwerer U 500 Kipperzug, wie er im
landwirtschaftlichen Bereich vielfältig eingesetzt wird, ist ebenso dabei wie Pflegegeräte,
Winterdienstfahrzeuge oder ein Steiger. Zwei
liebevoll renovierte Oldtimer – ein Exponat aus
den fünfziger Jahren sowie eine Schneefräse
mit 54-PS-Motor und separatem 180-PS-Fräsenantrieb auf der Ladefläche – sorgen vor allem
bei den älteren Besuchern für nostalgische
Gefühle. Bei den Feuerwehrfahrzeugen steht
als Neuheit ein Einsatzfahrzeug auf Basis des
U 20, von dem sich die Mercedes-Benz Dependance in Garmisch viel verspricht. Denn der
Feuerwehr Unimog trägt einen Aufbau mit
einer Ausstattung, für die üblicherweise erheblich größere Fahrzeugtypen verwendet werden
müssen. „Die Wendigkeit und Geländetauglichkeit des U 20 sind bei den Einsatzprofilen
unserer Feuerwehren schon wichtige Argumente“, betont Lutz.
Was die Besucher anbelangt, setzt der
Geschäftsführer des Autohauses auf Qualität:
„Bei einer derartigen Veranstaltung kann man
nicht mit tausenden Besuchern rechnen. Uns
ist es viel wichtiger, Fachleute und Entscheider
hier zu haben und den Leuten qualifiziert Rede
und Antwort zu stehen.“
r
Der Mercedes-Benz Unimog wird 60 – da
kann es nur ein besonderes Geschenk für
Kunden geben, das sich so multifunktional
erweist wie das Universal-Motorgerät: ein
ringgebundenes Kalenderbuch, das wie ein
Buch gelesen und als klassischer Wandkalender genutzt werden kann. Unter dem
Thema „Lebensräume“ sieht man die vielen
Einsatzwelten des
Unimog, Fotos historischer und aktueller
Modelle inklusive.
Das Kalenderbuch
gibt es bald unter
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Mit dem neuen Bocklet-Aufbau gelangt der
U 4000 auf jeder Expedition ans Ziel. Das
Fahrwerkskonzept, die Reifendruck-Regelanlage Tirecontrol und der Dieselvorrat (290 +
zweimal 20 Liter Reservekanister) machen
das mitunter möglich. Für Komfort sorgen in
der angeschrägten Wohnkabine (Stehhöhe:
1,95, Länge: 4,35, Breite/innen: 2,20 Meter)
der Sanitärbereich und eine Winkelküche.
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Sicher ist sicher
In puncto Sicherheit fährt man mit dem Unimog auf der richtigen Seite. Das einzigartige Fahrzeugkonzept schützt Insassen sowie
andere Verkehrsteilnehmer – dank optimaler Sicht, optimalem Bremsverhalten und vielen weiteren Sicherheitsausstattungen.
EINSTEIGEN, LOSFAHREN – und sicher ankommen. Ob U 20, U 300
bis U 500 oder U 4000 bis U 5000, mit einem Unimog fährt man auf
der sicheren Seite und sorgt zudem für mehr Sicherheit im
Straßenverkehr. Das versteht sich keineswegs von selbst. Jahr für Jahr
gibt es zahlreiche schwere Kollissionen zwischen Arbeitsfahrzeugen
und anderen Verkehrsteilnehmern. Oft ist menschliches Versagen
eine Ursache, deshalb lassen sich solche Unfälle auch in Zukunft
nicht vermeiden. Gefährlich kann es aber nicht nur für die
Unfallgegner werden: Für die Fahrer von landwirtschaftlichen
Zugmaschinen ist die Gefahr, bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden, laut Statistischem Bundesamt gestiegen. 2009 wurden 64 Prozent mehr tödlich Verunglückte auf solchen Fahrzeugen gezählt als
im Jahr zuvor. Der Unimog bietet im Gegensatz zum Traktor in puncto
Fahrersicherheit ein umfassendes Konzept.
Rundumschutz für Fahrer und Beifahrer
Die Fahrerkabine des Unimog verspricht ergonomisches und sicheres
Arbeiten für Fahrer und Beifahrer. Zum Insassenschutz trägt die
Sitzkonstruktion nach Richtlinie 74/408/EWG und 76/115/EWG
(Sitz- und Gurtverankerungsprüfungen) bei. Gerade im Falle eines
Heckaufpralls schützen die integrierten Kopfstützen und 3-PunktAutomatik-Sicherheitsgurte. Auch in puncto Vibrationsarmut setzt der
Unimog Maßstäbe: Er unterschreitet die in § 5 der Arbeitsschutzverord-
nung geforderten Vibrationsgrenzwerte beim Mähen und Winterdienst.
In Tests mit dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung bewies der Unimog, dass die Vibrationsbelastung
für den Fahrer beim Mähen und bei der Überlandfahrt unterhalb des
Auslösewertes der Lärm- und Vibrationsschutzverordnung liegt. Dank
vollgefedertem Fahrwerk, Kabinenfederung und luftgefedertem
Komfortsitz verspricht der Unimog ermüdungsfreies Arbeiten.
Freie Sicht in alle Richtungen
Zusätzlich punktet der Unimog dank einer guten Rundum-Sicht: Das
Freisichtfahrerhaus bietet jederzeit freie Sicht auf den Straßenverkehr
§
Direktes Sichtfeld gemäß § 35b StVZO
1) Die Einrichtungen zum Führen der Fahrzeuge müssen leicht und
sicher zu bedienen sein.
2) Für den Fahrzeugführer muss ein ausreichendes Sichtfeld unter
allen Betriebs- und Witterungsverhältnissen gewährleistet sein.
und die Anbaugeräte. Die weit nach unten gezogene Frontscheibe bietet
auch mit den abgenommenen Mäh- und Winterdienstgeräten einen
Sichtstrahl mit 12-Meter-Radius. Insgesamt fünf Spiegel an Fahrer- und
Beifahrerseite sichern die Sicht nach hinten ab, begonnen beim beheizten und elektrisch verstellbaren Großflächen-Rückspiegel. Tote Winkel
Bei der Sicherheitsschulung in der Nähe von Salzburg
durften die Verkäufer selbst hinter das Steuer.
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„Bei einer Vollbremsung kann der Fahrer den Unimog
dank ABS jederzeit weitersteuern.“
Robert Ramsauer, Produktmanager Sonderfahrzeuge bei Mercedes-Benz Österreich
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und Gefahrensituationen etwa am Zebrastreifen werden so erheblich
verringert und entschärft. Auch die Sitzposition trägt hierzu bei: „Da
der Fahrer dicht hinter der Vorderachse sitzt und damit im vorderen
Bereich des Fahrzeugs, kann er beispielsweise Kreuzungen besonders
früh einsehen“, erklärt Robert Ramsauer, Produktmanager Sonderfahrzeuge bei Mercedes-Benz Österreich.
§
Der Fahrzeugführer ist nach §23(1) StVO dafür verantwortlich,
dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere,
die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.
Auch Unimog mit An- und Aufbauten bieten hervorragende Sichtverhältnisse. Denn alle Geräte mit Anbaubestätigung liegen innerhalb des
gesetzlichen Rahmens bei der Sicht nach vorn. Sie sind so auf den
Unimog abgestimmt, dass alle gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der
freien Sicht erfüllt werden. Konkret: Beim Betrieb von den Frontgeräten wird der gesetzlich zulässige Abstand von Mitte Lenkrad bis
Vorderkante Geräte von 3,5 Metern nicht überschritten. Folglich ist
keine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Fahrer und Halter können
sich entspannen, denn mit dem Unimog erfüllen sie auch die gesetzliche Anforderung mit Anbaugeräten und haben kritische Situationen
besser im Griff.
Sicher bremsen – Gefahren vermeiden
Wenn ein Unimog in eine brenzlige Situation gerät, kann sich der
Fahrer auf die hohe Bremssicherheit verlassen, die das Zwei-KreisBetriebsbremssystem mit vier Scheibenbremsen direkt an den Rädern
garantiert. Das 4-Kanal-ABS hält den Unimog zudem bei Gefahr manövrierfähig. „Auch bei einer Vollbremsung kann der Fahrer den Unimog
dank ABS weitersteuern und so auch Hindernissen ausweichen. Ohne
ABS müsste sich der Fahrer entscheiden: bremsen oder lenken“,
betont Ramsauer. Zum anderen steht die zweistufige Motorbremse mit
über 100 kW Bremsleistung zur Verfügung. Die automatisch-lastabhängige Bremse (ALB) regelt die Bremskraftverteilung zwischen
Vorder- und Hinterachse, während die ABS-Steckdose den sicheren
Betrieb von Anhängern organisiert.
Gerade die Übergangsjahreszeiten bergen Gefahren für Straßenverkehrsteilnehmer: Nebel behindert das Sehen und Gesehenwerden,
Laub macht den Asphalt im Herbst schmierig und glatt. Gut, dass
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2010). Für solche und andere Fälle, in denen abruptes Bremsen gefordert ist, verhindert ABS bei unterschiedlichen Fahrbahnzuständen ein
Ausbrechen des Fahrzeuges. Optional im Winter lassen sich
Schleuderketten oder Schneeketten aufziehen zur Erhöhung der
Traktion und Spurführung.
Auch bei nasser und glatter Fahrbahn bleibt der Unimog dank ABS in der Spur.
die hintere Beleuchtung den Unimog für den nachfolgenden Verkehr
deutlich sichtbar macht: vier Rücklichter, zwei Blinker, zwei Rückfahrscheinwerfer, zwei Rückstrahler, eine Nebelschlussleuchte und zwei
Bremslichter. Zudem sorgen zwei seitliche Leuchten und Umriss- sowie
Begrenzungsleuchten dafür, dass der Unimog in jeder Situation zu
sehen ist. Nach vorne bringen Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung Licht ins Dunkel. 2.412 Unfälle mit Personenschaden verursachte im vergangenen Jahr Wild auf der Fahrbahn (Destatis, 1. Juli
Sicherheitsschulung: Der Unimog zeigt, was er kann
Vollbremsung auf nasser Fahrbahn, Kurvenfahren auf glattem
Untergrund und Hindernissen ausweichen – 20 Mitarbeiter von der
österreichischen Unimog Vertriebsorganisation konnten sich zwei Tage
lang von den exzellenten Sicherheitsmerkmalen und dem Fahrverhalten des Unimog überzeugen. „Schließlich versteht man so die Vorteile
des eigenen Produkts am besten. Sich selbst hinters Steuer zu setzen,
bei spiegelglatter Fahrbahn eine Vollbremsung hinlegen und trotzdem
die Spur halten – nichts ist überzeugender“, so Ramsauer.
Die perfekte Kulisse für die Sicherheitsschulung bildete das
Fahrtechnikzentrum des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und
Touring Clubs (ÖAMTC) in Marchtrenk in Oberösterreich mit seinen
computergesteuerten Wasserhindernissen, Gefällestrecken und
Gleitbelägen. Schließlich sollte der Unimog zeigen, was er kann. Und
das tat er auch. Mit klarem Resultat: Mit dem Unimog fährt man in
puncto Sicherheit auf der Überholspur.
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UNIMOG 2 • 2010 • TITELGESCHICHTE 9
Trügerisches Bauchgefühl
Jürgen Freigang:
„Grundsätzlich
Jürgen Freigang, Experte für Gefahrgut und Ladungssicherung, weiß,
verantwortet der
Fahrzeughalter den
worauf es beim Thema Sicherheit ankommt.
Beim Vergleich Traktor und Unimog schneidet das Universal-Motorgerät überzeugend gut ab.
Unimog Magazin: Kürzlich haben Sie bei der
Mittelhessischen Nutzfahrzeuge Industriebedarfs GmbH & Co. KG (Minufa), Unimog
Generalvertretung in Herborn, einen Vortrag
gehalten. Worum ging es bei diesem Kundenevent?
Jürgen Freigang: Um einen Vergleich
zwischen verschiedenen Systemen: Traktor
und Unimog. Die Minufa hat deutlich
gemacht, dass der Unimog in bestimmten
Fahrsituationen im Handling sicherer ist –
auch für Ungeübte. Etwa beim Bremsen mit
ABS: Der Unimog bleibt auch bei unterschiedlich griffigem Fahrbahnbelag auf der linken
und rechten Fahrzeugseite und 50 km/h gut
in der Spur, während sich der Traktor bei
unterschiedlichen Untergründen auf der
linken und rechten Seite schon bei 30 km/h
mangels ABS quer stellt. Zudem ging es um
Ladungssicherung, um zu zeigen: Eine Tonne
Ladungsgewicht bewegt sich auf einem
Fahrzeug bei einer Vollbremsung mit 20 km/h
exakt so wie eine leichte Ladung. Vorab
haben viele Teilnehmer gemutmaßt, dass sich
die beladene Gitterbox mit einer Tonne
Gewicht kaum auf der Ladefläche bewegen
wird. Doch als sie gesehen haben, dass die
beiden Gitterboxen bereits bei dieser geringen Geschwindigkeit gleichmäßig nach vorne
gegen die vordere Laderaumbegrenzung
katapultiert wurden – die schwere lediglich
mit viel höherer Aufprallenergie als die
leere –, waren viele beeindruckt: Ihr Bauchgefühl hatte ihnen etwas anderes suggeriert!
Unimog Magazin: Das Thema Sicherheit ist
auch immer mit Verantwortung verbunden –
wer haftet im Falle eines Falles?
Jürgen Freigang: Das Thema Verantwortung
ist bei vielen Betroffenen nicht in der nötigen
Tiefe angekommen. Grundsätzlich verantwortet laut StVZO § 30 bzw. § 31 der Fahrzeughalter den Betrieb eines Fahrzeugs. Er
muss dafür sorgen, dass ein Fahrzeug nur
dann eingesetzt wird, wenn es sicher ist.
Dazu gehören insbesondere die Verkehrs-,
Betriebs- und Beförderungssicherheit etc.
Und auch die An- und Aufbauten an einem
Trägerfahrzeug – z. B. einem Unimog – müssen so miteinander verbunden sein, dass ein
verkehrssicherer Betrieb technisch garantiert werden kann.
Betrieb eines Fahrzeugs.“
Unimog Magazin: Welche Rolle spielen
dabei Fahrzeug- sowie An- und Aufbauhersteller?
Jürgen Freigang: Fahrzeughersteller wie
Mercedes-Benz und die entsprechenden
Aufbauhersteller pflegen einen engen
Kontakt miteinander und stimmen die Geräte
optimal ab. Dabei spielt auch das Thema
„Produktsicherheit“ und ggf. „Produkthaftung“ für beide Seiten genauso eine Rolle
wie für das Unternehmen, welches die Anund Aufbauten montiert und dann das System
ausliefert.
Beispiel Ladungssicherung: Laut StVO
§ 22 Absatz 1 darf bei einer Vollbremsung
mit Ausweichmanöver die Ladung nicht
rutschen, rollen, kippen, lärmen oder runterfallen – man benötigt also z. B. Zurrpunkte
oder andere Ladungssicherungshilfsmittel
bzw. -einrichtungen. Das heißt, der Aufbauhersteller sollte vorab rechnen und dem
Fahrzeughersteller mitteilen, an welchen
Stellen Zurrpunkte/Einrichtungen vorhanden sein müssen und wie diese dimensioniert sein müssen. Konkret bedeutet das:
Wie viele Deka-Newton (= daN; siehe auch
z. B. blaue Zurrpunktkennzeichnungen auf
Pritschenfahrzeugen) müssen in welche
Richtung gehalten werden? Als Standardwerte bei Lkw über 3,5 Tonnen zGM gelten:
80 Prozent der Gewichtskraft müssen nach
vorne gegen ein Verrutschen gesichert/
gehalten werden, jeweils 50 Prozent nach
hinten und zur Seite. Vereinfacht formuliert:
Von einer Tonne Ladungsgewicht drücken
bis zu 800 Kilogramm bei einer Vollbremsung in Richtung Führerhaus, von
10 drücken 8 Tonnen nach vorne usw.
Kommt die Ladung erst ins Rutschen,
können sich hieraus gigantische Aufprallwuchten vom Vielfachen der Ladungsgewichtskraft entwickeln! Bei einem Streuautomaten o. Ä. geht es da sehr schnell um
ein paar Tonnen …
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10 AGROLOGISTIK• UNIMOG 2
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2010
Markanter Agrologistiker
Die Familie Wolf führt seit 18 Jahren einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe
von Ulm. Seit 2006 fährt dort ein Unimog U 500 im (Dauer-)Einsatz – vor allem für den
Transport von Tieren, Molke und Getreide. Bisherige Laufleistung: stolze 220.000 Kilometer!
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UNIMOG 2 • 2010 • AGROLOGISTIK 11
DER REGEN WAR DRINGEND NÖTIG: Wochenlang fiel kein einziger
Tropfen, die ungewöhnlich hohen Temperaturen im Juli haben Menschen,
Pflanzen und Tieren gleichermaßen zu schaffen gemacht. „17 Milliliter
Regen pro Quadratmeter“, bemisst Landwirt Gerhard Wolf die nasse
Abkühlung im Detail. Aber: „Das ist eigentlich viel zu wenig.“ Dieser Tag
auf dem Bauernhof hat für die Familie Wolf, zu der neben den Eheleuten
drei Söhne und die Eltern von Sigrid Wolf zählen, unabhängig vom Wetter
bereits früh begonnen: Sohn Martin startete um 3.30 Uhr den Motor des
grünen Unimog U 500 mit 7.500-Liter-Tankaufbau und 18.500-LiterAnhänger und holte im 60 Kilometer entfernten Oberschönegg Molke als
Futter für die 1.500 Mastschweine des Wolf’schen Betriebs.
Insgesamt bestellen die Wolfs neben der Haltung der Schweine und
der 60 Milchkühe etwa 100 Hektar in Börslingen und an einem zweiten,
50 Kilometer entfernten Gut, das sie 2004 gepachtet haben. Doch normalerweise steht der U 500 selten still. „Zum Spaß und Anschauen haben
wir ihn schließlich nicht gekauft“, so Gerhard Wolf. Ganz im Gegenteil:
Dreimal die Woche wird Molke geholt, zweimal die Woche werden nachts
Schweine zum Schlachter gefahren, außerdem holen die Wolfs mit dem
U 500 je einmal pro Monat Ferkel sowie Kraftfutter. Um die unterschiedlichen Transporte durchzuführen, kann Wolf den Tankaufbau auf dem
Unimog in kürzester Zeit gegen eine Kipp-Pritsche tauschen.
Entsprechend zeigt die Nadel des Kilometerstands nach 5.100 Betriebsstunden seit Erstzulassung bereits stolze 220.000 Kilometer an.
Das macht eine zuverlässige Betreuung des gesamten Fuhrparks, der
zudem einen MB-trac 900, einen MB-trac 1600 sowie einen Unimog 2400
umfasst, unabdingbar. Der Baden-Württemberger findet lobende Worte
für die Mayer Nutzfahrzeuge GmbH und ihren Service: „Der U 500 muss
rund um die Uhr – sieben Tage die Woche – einsatzbereit sein. Da ist es
wichtig, dass wir uns auf das gut geschulte Personal des Servicepartners
verlassen können, das auch kurzfristig hilft. Auch wenn wir mal ein
Verschleißteil am Wochenende brauchen, wird uns geholfen.“ Die vielfältige Funktionalität des U 500 hat bei der Kaufentscheidung eine große
Rolle gespielt: „Wir brauchen einfach ein Fahrzeug, mit dem wir alles
machen können“, so Gerhard Wolf. „Damals ging es um die Entscheidung:
Lkw oder Unimog als Nachfolger für einen Unimog U 1700.“ Der U 500
Gerhard, Sigrid und Martin Wolf (von links) sind zufrieden mit ihrem U 500, den sie vor
allem für Transportarbeiten einsetzen.
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Tankaufbau, Pritsche, Zugmaschine: Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten waren ein
Martin Wolf bei der Beladung – eine kurze Pause für den Unimog. Doch der steht in
wichtiges Argument für die Anschaffung des U 500 für die Wolfs.
Börslingen selten still.
hat unter anderem wegen der Mautbefreiung und seiner Gesamtlast
von 15 Tonnen überzeugt. „Sparsamkeit und Zuverlässigkeit“, benennt Sohn Martin die Hauptgründe für die Anschaffung. Gerade in
der unter Kostendruck leidenden Landwirtschaft ist eine Bilanz, wie
sie Martin Wolf errechnet, ein nicht zu unterschätzendes Kriterium:
„Der Verbrauch gegenüber früheren Fahrzeugen ist viel besser – im
Schnitt brauchen wir 32 und damit etwa fünf Liter weniger.“
nicht vorstellen, dass Unimog und landwirtschaftliche Transporte
zueinanderpassen. Martin schmunzelt nur. Er weiß es besser. Am
Nachmittag wird er noch einmal Molke holen, gegen ein Uhr nachts
wird Vater Gerhard Schweine zum Schlachter nach Schwäbisch Hall
fahren. Noch ein Pluspunkt für den Unimog: „Die Verkehrsverhältnisse sind unter Umständen schwierig, gerade im Winter. Doch
im Schlachthof bin ich eingetaktet: Ich muss zwischen halb drei und
halb vier dort sein. Bei jedem Wind und Wetter. Und da gab es bereits
früher mehrmals die Situation, dass ich mit dem Unimog noch durchkam und die anderen Lkw nicht.“ In solchen Situationen kommen
Wolf der Allradantrieb sowie der kurze Radstand des Unimog zugute:
Vorankommen bei schwierigem Untergrund sowie Rangieren in
durch Schnee verengten Straßen gelingen dadurch problemlos.
Wirtschaftlich und zuverlässig im Dauereinsatz
Er sitzt gerne hinter dem Steuer des Unimog: „Gerade was die Sicht
betrifft und auch den Fahrkomfort, ist es einfach ein geniales
Fahrzeug.“ Da die Wolfs immer mehr Transporte fahren mussten
– auch über die Autobahn –, war auch der Aspekt Sicherheit entscheidend. Sigrid und Martin Wolf erinnern sich: „Früher war es
gefährlich auf der Autobahn mit dem großen Viehanhänger und den
Mastschweinen. Da hatte man schon Angst, dass die großen Lkw von
hinten auffahren. Mit dem U 500 kann man locker mit dem LkwVerkehr mithalten.“
Mit ihrem U 500 fallen die Wolfs häufig auf. „Er ist markant. Etwas
Besonderes“, schmunzelt Gerhard Wolf. Viele können es sich einfach
Unimog fahren als Arbeitsausgleich
Diese Nachtfahrten übernimmt meistens Gerhard Wolf selbst. „Das
ist für ihn so etwas wie ein Ausgleich“, urteilt Sigrid Wolf lachend.
„Lästig ist es mir jedenfalls nicht“, so die Interpretation des
Landwirts. „Er hat den Stern eben im Herz.“ Martin Wolf bringt es
auf den Punkt.
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Auch um Getreide vom Feld
zu holen, wird der U 500 der
Wolfs eingesetzt.
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UNIMOG 2 • 2010 • FEUERWEHR 13
Wendiger Brandbekämpfer
Die Freiwillige Feuerwehr Wuppertal setzt seit diesem Frühling einen Unimog U 20 Tanklöschfahrzeug ein.
IN WUPPERTAL LAGERFELD stand im letzten Jahr für die Freiwillige Feuerwehr eine
Ersatzbeschaffung für ein in die Jahre
gekommenes Allradtanklöschfahrzeug (TLF)
an. Der „Alte“ hatte zwar seine Dienste
immer treu geleistet, aber es hatten sich
auch Schwachstellen gezeigt: So waren dem
Vorgängerfahrzeug vor allem in beengten
Situationen und steilem Gelände schnell
Grenzen gesetzt. Das Wuppertaler Stadtgebiet besteht jedoch zu über 29 Prozent aus
Wald und Wiesen in zum Teil deutlich hügeligem Gebiet. Grund genug, beim Nachfolger
auf die Beherrschung topografischer Herausforderungen ein besonderes Augenmerk
zu legen.
Der ideale Kandidat war bald gefunden:
ein Unimog U 20 als TLF 10/20 mit
Schlingmann-Aufbau. Schon der kurze
Radstand von 2.700 Millimetern verschafft
den Wuppertalern die nötige Wendigkeit.
Dazu kommt natürlich die überlegene
Geländefähigkeit des Unimog. Der Aufbau
hat alles, was zur Erstbekämpfung nötig ist:
einen 2.400-Liter-Tank, eine Löschpumpe mit
einem Durchsatz von 2.000 Litern in der
Minute, Frontsprühbalken zum Selbstschutz
und zum Ablöschen bei Flächenbränden
sowie eine montierbare Löschkanone auf
dem Dach – alles auch während der Fahrt
einsetzbar.
Christian Reeker (links), Abteilungsleiter Technik und
Logistik, und Wehrführer Karl Grünewald hat der U 20
bereits überzeugt.
Schneller Einsatzhelfer
Für Wehrführer Karl Grünewald hat sich der
„kleine“ Unimog schon jetzt bewährt:
„Letzten Montag hatten wir einen 500Quadratmeter-Flächenbrand in schwer
zugängiger Hanglage. Mit unserem alten
TLF wären wir da nicht hingekommen.“
Dank des U 20 TLF 10/20 brauchten die
Einsatzkräfte nicht die Schläuche zeitraubend durch das Unterholz legen, um dann
dem Brand langsam zu folgen. Der Unimog
U 20 erreichte zügig das Feuer, Bodenspritzdüsen und Löschkanone taten
ein Übriges, um den Einsatz schnell zu
beenden.
Auch Christian Reeker, als Abteilungsleiter Technik und Logistik für die
Beschaffung zuständig, ist sich sicher, dass
sich der Unimog U 20 bewähren wird:
„Im Moment ist unser TLF Wald noch
das Einzige in Deutschland“, erklärt
Christian Reeker, „das Konzept ist aber
so schlüssig, dass sicher weitere folgen
werden.“
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• UNIMOG
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14 TAGEBAU
Service • UNIMOG
2 2• 2010
Extreme Arbeitstiere
Extreme Bedingungen verlangen im Tagebau Hambach
Mensch und Technik Höchstleistungen ab. Seine
Geländegängigkeit und seine breiten Einsatzmöglichkeiten
machen den Unimog zu einem geschätzten Partner.
RUND UM DIE UHR, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr sind
Mitarbeiter und Fahrzeuge am Tagebau Hambach im Einsatz. Allein die
immense Größe, aber vor allem die extreme Bodenbeschaffenheit und
die unterschiedlichen Einsatzgebiete verlangen Mensch und Technik
Höchstleistungen ab. Deshalb setzt RWE Power seit Jahren auf den
Unimog – je nach Tätigkeitsfeld auf die unterschiedlichsten Baureihen:
vom U 400 bis zum U 5000 ist alles vertreten, überwiegend sind aber
Vertreter der hochgeländegängigen Baureihen Unimog U 4000 und
U 5000 im Einsatz. Die Unimog bewältigen die abenteuerlichsten
Fahrten über schlammige Wege und unwegsames Gelände, erklimmen
beachtliche Steigungen und schaffen selbst steile Abstiege.
So gewaltig das Einsatzspektrum der Unimog vor Ort ist, so gewaltig
sind die Dimensionen beim Tagebau in der unmittelbaren Nähe von
Köln: So weit das Auge reicht, erstrecken sich kilometerlange
Bandanlagen, ein terrassenförmig angelegtes Areal wächst hunderte
von Metern in die Tiefe. Was das Bild des Tagebaus Hambach aber vor
allem prägt, sind Millionen Tonnen an Sand, Ton und Kies. Unter diesen
sogenannten Deckschichten lagert die wertvolle Braunkohle. Beinahe
wie eine fantastische Mondlandschaft wirkt das Areal mit seinen
unendlichen Weiten und den riesigen Schaufelradbaggern, die inmitten
der künstlichen Landschaft wie übermächtige Kolosse wirken.
Bei jedem Wetter und jedem Untergrund
Und dazwischen bahnen sich rund 50 goldgelbe Unimog beinahe mit
stoischer Gelassenheit ihren Weg durch das rund 85 Quadratkilometer
große Areal – bei jedem Wetter. Dank Allradantrieb, Differenzialsperren
und Hochstollen-Einzelbereifung bewältigen sie auch bei Regen, Schnee
und Eisglätte noch sehr rutschigen Untergrund. „Wenn man in so extremem Gelände fährt, kommt man am Unimog nicht vorbei. Die
Geländegängigkeit ist einfach nicht zu toppen“, erklärt Jörg Rübsteck,
Mitarbeiter im Bereich Fahrzeugservice bei RWE Power.
Für das Unternehmen, das von RKF-Bleses betreut wird, ebenfalls
unerlässlich: Fahrzeuge, die individuell auf die jeweiligen Einsätze
zugeschneidert werden können. „Der Unimog bietet uns unheimlich
viele verschiedene Aufbaumöglichkeiten. So können wir auf eine
Fahrzeuggattung für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke zurückgreifen“, so Rübsteck. Als Universalgenie übernimmt der Unimog im
Tagebau nahezu jede Aufgabe, die anfällt: Mit einer Doppelkabine ausgestattet transportiert er Arbeiter, als Pritschenwagen Materialien und
Werkzeuge und als Tankfahrzeug ist er für die Wasser- und Kraft-
Imposante Dimensionen: Neben den
gigantischen Schaufelradbaggern im
Tagebau Hambach wirkt der Unimog
beinahe zierlich.
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stoffverteilung zuständig. „Gerade die Unimog mit Dieseltanks müssen
zuverlässig rund um die Uhr laufen. Schließlich versorgen sie Baumaschinen wie Planierraupen mit Diesel. Würde der Unimog stehenbleiben, müssten viele Maschinen und Fahrzeuge Zwangspause einlegen.“
Zudem gibt es Unimog mit Palfinger-Kranaufbauten und Transporterpritschen, die in erster Linie für Reparatur- und Wartungsarbeiten
genutzt werden – ebenso wie die mit Kofferaufbauten, die immer dann
zum Einsatz kommen, wenn Instandsetzungen an Großgeräten anstehen. „Das sind unsere ‚Arbeitspferde‘. Ohne die geht hier fast nichts“,
erzählt Rübsteck schmunzelnd. Darüber hinaus dienen die Alleskönner
von Mercedes-Benz als Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge und übernehmen Aufgaben im Winterdienst. Denn gerade die müssen trotz
schwieriger Bedingungen den Einsatzort besonders schnell erreichen.
Gerade weil die Fahrzeuge in schwierigem Gelände fahren, legt RWE
Power gesteigerten Wert auf die Sicherheitsausstattung. Pendelschlagund Dachlasttests nach ECE-Norm R29, die das Ganzstahlfahrerhaus
des Unimog bestanden hat, überzeugten ebenso wie die zuverlässige
Bremsanlage und die in den Sitzen integrierten Gurte. „Wir müssen uns
auf unsere Fahrzeuge verlassen können. Es ist ein beruhigendes Gefühl,
wenn wir unsere Fahrer mit Unimog losschicken“, sagt Herbert Töller,
Leiter Fahrzeug- und Transportservice bei RWE Power. „Der Unimog ist
einfach ein Paradebeispiel in puncto Sicherheit.“ Aber nicht nur in
puncto Sicherheit, sondern auch in Bezug auf sein Vibrationsverhalten
Allradantrieb und Differenzialsperren verhelfen dem Unimog zu einer extrem guten
Geländegängigkeit – gerade für die Ausstattung als Feuerwehrfahrzeug ein echtes Muss!
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Die vielfältigen Auf- und Anbaumöglichkeiten entsprechen exakt den Anforderungen
von RWE Power: Hier sorgt ein Unimog als Tankfahrzeug für Energienachschub.
setzt der Unimog Maßstäbe. Ein wichtiges Auswahlkriterium für RWE.
Denn nur Fahrzeuge mit geringen Vibrationen erhalten die Gesundheit
der Fahrer. Da Arbeitssicherheit bei RWE Power großgeschrieben wird,
führt das Unternehmen mit allen Fahrzeugen Schwingungsmessungen
durch. So ermittelt man, wie lange ein Fahrer ein Fahrzeug am Stück
nutzen kann – ohne ein Gesundheitsrisiko einzugehen. „Die Einsatzzeit
des Unimog liegt bei sechs Stunden pro Arbeitsschicht. Das ist eine sehr
gute Zeit für unsere Verhältnisse“, so Rübsteck. Dank verwindungsfähigem Fahrgestell mit Schraubenfedern und verwindungsfrei gelagertem
Fahrerhaus mit luftgefedertem Komfortsitz verfügt der Unimog über
einen Arbeitsplatz, der nicht nur die Anforderungen an Vibrationen
deutlich unterschreitet, sondern auch bei Extrembedingungen ein
Höchstmaß an Komfort und Ruhe bietet.
Wie außergewöhnlich der Einsatz der Unimog im Tagebau Hambach
ist, verdeutlicht auch das: Mercedes-Benz führt auf dem Gelände Fahrzeugtests durch. „Das sind für uns optimale Bedingungen, weil sie bedingt durch die Braunkohle, Wasser und Schlamm sehr extrem ausfallen“, erklärt Jan Debler, Produktmanager Unimog. Denn aufgrund der
äußerst belastenden Umstände können Bedingungen simuliert werden,
die sonst Jahre in Anspruch nehmen würden. Mercedes-Benz kann die
„Der Unimog ist unverzichtbar“
Jörg Rübsteck, Mitarbeiter Fahrzeugservice bei RWE Power, über speziell für den Tagebau entwickelte
Fahrzeugausstattung und wie sich der Unimog in Extremsituationen schlägt.
Jörg Rübsteck ist vom Unimog überzeugt.
Unimog Magazin: Herr Rübsteck, nicht erst
seit gestern setzt Ihr Unternehmen auf den
Unimog …
Jörg Rübsteck: Nein, keineswegs. Der Unimog
ist bereits von Anfang an am Tagebau
Hambach mit dabei. Wir haben sogar noch
einen Unimog der ersten Stunde im Einsatz:
einen U 900, Baujahr 1978. Das ist unser
Ältester im Revier. Nach wie vor setzen wir das
Fahrzeug für Materialtransporte ein.
Unimog Magazin: Was macht das Universal-Motorgerät gerade für den Tagebau so
attraktiv?
Jörg Rübsteck: Vor allem seine vielfältigen
Einsatzgebiete haben uns überzeugt. Überall,
wo man mit einem Fahrzeug ins schwerste
Gelände muss, ist der Unimog top – egal, ob er
mit einem Dieseltank oder mit einem Kran
ausgestattet ist. Eine Herausforderung ist,
dass sich die Bodenbeschaffenheit des Geländes ständig ändert. Dennoch lässt uns der
Unimog nicht im Stich.
Unimog Magazin: Wie halten die Fahrzeuge
die extremen Bedingungen aus?
Jörg Rübsteck: Sehr gut. Unsere Unimog
verfügen über eine Sonderausstattung, die sie
zusätzlich vor Staub und Schlamm schützt.
Zusammen mit Mercedes-Benz haben wir
beispielsweise die Bremsenkapselung entwickelt, die in jedem unserer Fahrzeuge verbaut
ist. Die Bremse wird hierbei mit einer
Stahlkapsel abgeschottet und damit vor
Verschmutzung bewahrt. Das hat dazu
geführt, dass die Bremsen deutlich länger halten. Das Ackerschlepperprofil an den Reifen
verhindert, dass sich Schmutz festsetzen
kann, und sorgt zudem für optimale Traktion
im schwierigen Gelände.
Unimog Magazin: Wie lange sind die Unimog
im Einsatz?
Jörg Rübsteck: Das kommt auf das Einsatzgebiet der Fahrzeuge an. Durchschnittlich
setzen wir die Unimog 7 bis 13 Jahre ein. In
dieser Zeit laufen sie zwischen 180.000 und
300.000 Kilometer. Das ist eine beachtliche
Leistung: Schließlich stoßen die Fahrzeuge
hier auf Extrembedingungen. 200.000 Kilometer im Tagebau sind nahezu vergleichbar
mit der doppelten oder sogar dreifachen
Laufleistung auf der Straße.
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Unimog hier wie im Zeitraffer testen. „Wir legen großen Wert darauf,
dass wir die Praxiserprobung bei Kunden im realen Einsatz durchführen können, und lassen die Ergebnisse der Erprobungen in die technische Weiterentwicklung der Fahrzeuge einfließen“, sagt Debler. Das
funktioniert auch dank Partnern wie der RWE Power AG.
r
r Tagebau Hambach
Im September 1978 wurde der Tagebau Hambach in der Nähe der gleichnamigen
Ortschaft begonnen. Erst sechs Jahre später lieferte er aus 160 Metern Tiefe die
erste Braunkohle. Zunächst mussten die darüber liegenden 700 Millionen Kubikmeter Sand, Ton und Kies – der sogenannte Abraum – bewegt werden. Heute fördert
der Tagebau Hambach mit rund 1.500 Mitarbeitern aus bis zu 370 Metern Tiefe
jährlich rund 40 Millionen Tonnen Braunkohle und 250 Millionen Kubikmeter
Abraum. Aus der im Tagebau gewonnenen Braunkohle wird in den nahegelegenen
RWE-Kraftwerken Strom erzeugt, der im deutschen Energiemix einen Anteil von
circa 25 Prozent ausmacht.
Einige der 50 Unimog sind mit einem Palfinger-Kran aufgebaut. Damit bewerkstelligen
die Mitarbeiter vorrangig Reparaturarbeiten.
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Sonntagsfahrverbot? Nicht für den Unimog
Seit 1975 ist Eugen Betz aus St. Johann bei Reutlingen selbstfahrender Transportunternehmer im
Baugewerbe und ein eingefleischter Unimog Fan. Seinen U 500 nutzt er aber auch für den Winterdienst.
MEIN U 500 IST einfach das ideale Fahrzeug
für mich, und das nicht nur als Zugmaschine“, schwärmt Eugen Betz. „Ich brauche
ihn das ganze Jahr über. Auf dem Tief lader
liefere ich Baumaschinen und -material bei
den Baustellen im gesamten Umkreis an. In
der Leerzeit dazwischen kann ich ohne
Umrüstarbeiten mit wechselnden Anhängern
Transportaufgaben erledigen und darüber
hinaus auch im baufreien Winter gutes Geld
verdienen.“
Daher hat sein U 500 zusätzlich eine
Kugelkopf-Anhängerkupplung und On-SpotSchneeketten. Der U 500 ist sein vierter
Unimog in 30 Jahren. Am Anfang gab es auch
Lkw mit ein paar PS mehr: „Nach einem
Vergleich der Vor- und Nachteile bin ich aber
beim Unimog geblieben“, meint Betz. Mit
dem 10 Meter langen Tieflader fährt er
Baumaschinen zu den Baustellen der
Schwäbischen Alb. Die Wendigkeit und kompakte Bauweise des U 500 mit seinem kurzen
Radstand von 3.350 Millimetern erleichtern
die Rangierarbeit: „In engen Altstadt-
Mit seinem 10 Meter langen Tieflader fährt
Betz Baumaschinen schnell und zuverlässig
zu Baustellen in der Schwäbischen Alb.
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„In engen Altstadtgässchen und verwinkelten Innenstädten
komme ich auf direktem Weg an jede Baustelle ran.“
Eugen Betz, selbstfahrender Transportunternehmer im Baugewerbe
gässchen und verwinkelten Innenstädten mit
ihrem Gewirr aus Einbahnstraßen komme ich
auf direktem Weg an jede Baustelle ran – ein
Lkw ist da oft verloren“, schmunzelt Betz.
Wichtig ist für ihn auch die Zulassung als
Zugmaschine (Ackerschlepper), die ihn bei
Leerfahrten von der Maut befreit. Auf der
Autobahn trifft ihn das Sonntagsfahrverbot
nicht. Der moderne Euro-5-BlueTec®-Motor
OM 906 LA mit 210 kW ist ein weiteres
Kriterium für Betz: „Damit bin ich schnell
unterwegs, kann mich dank AutomaticShift
voll aufs Fahren konzentrieren und darf
in jede Feinstaubzone. So liefere ich meine
Fracht garantiert immer pünktlich.“
Dank Freisichtfahrerhaus hat Betz immer
die volle Übersicht – gerade im Winterdienst.
„Nur mit dem U 500 kann ich den Schneepflug zentimetergenau steuern.“ Sein Räumrevier umfasst 180 Straßenkilometer rund
um Würtingen und St. Johann. Dort ist er im
Winter ab vier Uhr mit Schneepflug vorn und
Silostreuer auf der Pritsche unterwegs. „Und
zwar steuerfrei von November bis März dank
des Räum- und Streuver trags mit der
Gemeinde“, betont er. „Auch viele andere
Betriebskosten fallen deutlich geringer aus
als beim Lkw.“ Die Versicherung stuft
seinen U 500 im Mischtarif ein. „Als
gewerbliche Zugmaschine fahre ich mit
einem schwarzen Kennzeichen zum Tarif
eines Traktors.“ Und er fährt fort: „Ganz
nebenbei brauche ich für den U 500 auch
nur vier gleich große Reifen. Für die identische Transportkapazität bräuchte ich einen
doppelt bereiften Dreiachs-Lkw und müsste
dann zehn Stück besorgen.“
Allroundtalent: ganzjährig im Einsatz
Die Ladepritsche ist für Betz besonders wertvoll. „Sie ist nicht nur prima geeignet für den
Streuer, sondern dient im Sommer zum
Mitführen von Ballast, ab und zu auch eines
Kraftstofftanks zur Betankung der Baumaschinen vor Ort, vor allem aber zum Transport von Schotter und Erdaushub.“ Damit
füllt er die Lücke, die oft zwischen den Baumaschinentransporten klafft. Der Tief lader
wird dann abgestellt und dafür ein Dreiachsanhänger angehängt. Luftgefedert natürlich,
so Betz, weil ein Hänger mit Blattfedern ständig springt. Und er ergänzt: „Dank der guten
Fahrwerksabstimmung des Unimog folgt der
Hänger auch brav der Zugmaschine und liefert keine Tänzchen.“ Für seinen Tandemachsanhänger braucht er die Zusatzkupplung
(DIN 74051, 40er-Bolzen). „Damit kann ich
locker 30 Tonnen Anhängelast realisieren und
halte dennoch das zGG von 40 Tonnen ohne
Sondergenehmigung ein, die ich für einen Lkw
mit solchen Anhängelasten brauchen würde.“
Zusätzlichen Platz hat er auf der Ladepritsche – was noch mehr Flexibilität bedeutet. „Nur mit dem Allroundkönnen des
Unimog bin ich das ganze Jahr über mit
einem einzigen Fahrzeug sicher beschäftigt
und nur dank ihm kenne ich so gut wie
keinen Leerlauf.“ Großes Lob findet er für
die Unimog Generalvertretung Schmalz +
Sohn in Oberndorf: „Beiden, dem Unimog
und meiner Werkstatt, bleibe ich auf jeden
Fall weiterhin treu.“
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Der U 500 punktet für Eugen Betz durch die Zulassung als Zugmaschine: Damit fallen keine Mautgebühren an und
Eugen Betz und Unimog – eine gute Beziehung. Auch
auch Lkw-Überhol- und -Fahrverbote betreffen ihn nicht.
künftig wird Betz auf das Universalgenie setzen.
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UNIMOG 2 • 2010
„Green Logistics“
auf Straße und Schiene
Die zur Deutschen Bahn gehörende Güterbahn DB Schenker Rail Deutschland AG setzt in einem Pilotprojekt seit knapp
zwei Jahren an drei Standorten den Mercedes-Benz Unimog als Rangierfahrzeug ein – mit hervorragenden Ergebnissen
bezüglich Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit.
SOWOHL AUF DER Straße als auch auf der
Schiene zählt DB Schenker zu einem der
international führenden Logistikunter nehmen. Im Rahmen des LeuchtturmProjektes „Green Logistics Networks“ vernetzt das zur Deutschen Bahn gehörende
Unter nehmen seine Verkehrsträger nicht
nur nach wirtschaftlichen, sondern vor
allem auch nach ökologischen Gesichtspunkten, um seinen Kunden eine CO2-optimierte Transportkette anbieten zu können.
Da passt es gut ins Bild, dass DB Schenker
Rail, Europas größte Güterbahn, nun
in einem Pilotprojekt an drei Standorten
in Deutschland einen Unimog U 400 als
umweltfreundliches Rangier fahrzeug einsetzt. Beim Cargo Zentrum Nürnberg läuft
der Unimog seit knapp zwei Jahren auf dem
Gelände des Rangierbahnhofes, der aufgrund seiner Lage am Eisenbahnknotenpunkt Nürnberg zu den größten
und leistungsfähigsten Rangierbahnhöfen
Deutschlands zählt. Die beiden weiteren
2-Wege Unimog werden im Verantwortungsbereich des Cargo Zentrums
Hannover eingesetzt. Im Gegensatz zu
Nürnberg arbeitet DB Schenker Rail mit
diesen Fahrzeugen als Dienstleister direkt
im Auftrag seiner Kunden auf deren
Anschlussgleis, bei der Sappi GmbH in
Alfeld und der Panopa GmbH in WolfsburgVorsfelde.
Umweltfreundlich dank BlueTec®-Technologie
„Wir wollten beim Rangieren neue Wege
gehen und haben zunächst mal im Rahmen
einer Diplomarbeit alternative Konzepte von
Rangierfahrzeugen detailliert beleuchten
lassen“, erklärt Werner Matz, Leiter Cargo
Zentrum Nürnberg der DB Schenker Rail
Deutschland AG. „Als Ergebnis dieser
Analyse stellte sich der 2-Wege Unimog als
das am besten geeignete System für unseren
Bedarf heraus. Als logische Konsequenz
haben wir 2008 einen Unimog U 400 mit
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UNIMOG 2 • 2010 • 2-WEGE-EINSATZ 21
r TECHNISCHE
AUSSTATTUNG AUF
EINEN BLICK
Moderne und umweltfreundliche Euro-5-Dieseltechnologie
Permanent-Allradantrieb und Differenzialsperren für maximale Zugkraft
Wandlerschaltkupplung für ruckfreies Anfahren
mit hohen Anhängelasten
Volle Traktion dank hohem Reibwert zwischen
Gummibereifung und Schiene
Hochschwenkbare Schienenführungseinrichtung für sichere Spurführung
Eisenbahnwagen-Bremsanlage für 800 Tonnen
bzw. 52 Achsen
Komfortable Funkfernsteuerung der Sicherheitsklasse AK6
EBA-Zulassung, Genehmigung zum Betrieb auf
DB-Netz-Infrastruktur
r DB SCHENKER RAIL
„Wir haben bislang mit dem Unimog 2-WegeEinsatz sehr gute Erfahrungen gemacht“,
erklärt Werner Matz.
Bahntechnik der Firma Zwiehoff/Zagro
beschafft und damit eine in die Jahre gekommene Rangierlok ersetzt“, ergänzt Werner
Matz. Die Kernaufgabe für den 2-Wege
Unimog in Nürnberg besteht darin, die Halle
für die Instandsetzung von Güterwagen mit
Waggons zu bestücken. Die gewarteten bzw.
reparierten Waggons werden anschließend
wieder mit dem Unimog herausgezogen und
im Rangierbahnhof zur Wieder inbetriebnahme bereitgestellt. Claus Barth, Gruppenleiter bei der DB Schenker Rail in Nürnberg:
„Besonders überzeugt sind wir vom niedrigen Verbrauch des Unimog. Zwischen 5 und
6 Liter Diesel pro Betriebsstunde bedeuten
im Vergleich zu einer Lok ein ganz großes
Einsparpotenzial.“ Und nicht nur das: Der
Motor der Lok wird in der Regel für kurze
Überbrückungszeiten nicht ausgeschaltet,
der Unimog hingegen schon. Werner Matz:
„Genau der richtige Weg für ein
Unternehmen wie unseres, das das Thema
Green Logistics ernst nimmt und vorantreiben möchte. Das erwarten übrigens auch
zunehmend die Verlader von uns.“
Und noch einen gewaltigen Vorteil hat
der Unimog gegenüber einer Lok: „Seit wir
in der Instandsetzungshalle den Unimog
anstelle einer Rangierlok einsetzen, haben
wir deutlich verbesserte Arbeitsbedin-
Mit einem Umsatz von rund 3,7 Milliarden Euro,
25.000 Mitarbeitern und 3.300 bedienten
Gleisanschlüssen allein in Deutschland ist DB
Schenker Rail die führende Güterbahn in Europa.
Zum Leistungsspektrum gehören Ganzzüge,
Einzelwagenverkehr und Kombinierter Verkehr,
wobei DB Schenker Rail mit mehreren
europäischen Tochtergesellschaften
grenzüberschreitende Verkehre aus einer Hand
anbietet. Schwerpunkt des Güterverkehrs auf der
Schiene sind Massengüter in den Branchen
Montan, Chemie, Mineralöl, Baustoffe und
Entsorgung.
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UNIMOG 2 • 2010
„Der Kraftstoffverbrauch beim Unimog ist mit durchschnittlich
5,5 Liter Diesel pro Betriebsstunde bestechend niedrig.“
Werner Matz, Leiter Cargo Zentrum Nürnberg bei der DB Schenker Rail Deutschland AG
gungen in der Halle. Den Unimog mit seiner
modernen BlueTec®-Technologie bemerkt
man fast nicht – weder von den Abgasen
noch vom Lärm.“
Wirtschaftlich: wenig Kraftstoffverbrauch
Die niedrigen Emissionen dank seiner
umweltfreundlichen
Motor-Technologie
waren auch am Standort WolfsburgVorsfelde ein wesentliches Argument für
die Entscheidung pro Unimog. Ralf Peters,
verantwortlich für die Rangierplanung im
Cargo Zentrum Hannover, erklärt: „Wir müssen häufig mit dem Rangierfahrzeug in die
Halle einfahren. Unser Kunde Panopa hat
die zuvor eingesetzte Diesel-Lok für diese
Arbeiten nicht mehr akzeptiert, da insbesondere der Rußausstoß eine Belastung für die
Mitarbeiter war. Durch den Einsatz des
Unimog haben wir jetzt die volle Akzeptanz
des Kunden – was für uns als Dienstleister
natürlich enorm wichtig ist.“
Panopa betreibt in Wolfsburg-Vorsfelde ein Zwischenlager für Stahl-Coils.
Ralf Peters: „DB Schenker Rail versorgt
im Auftrag von Panopa das Presswerk der
VW AG in Fallersleben just in time im
Dreischichtbetrieb mit Stahl. Der Unimog
übernimmt dabei sämtliche Rangierarbeiten
auf dem Gelände von Panopa, das heißt
Zerlegen der ankommenden Züge und
Transfer zu den richtigen Belade- und
Abladestellen. Zugbildung und Bereitstellung von Waggonverbänden für den
Warenausgang gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben.“ Mit der Leistungsfähigkeit
seines Unimog ist Ralf Peters ebenfalls
sehr zufrieden: „Das Rangieren an diesem
Standort ist eine besondere Herausforderung, da wir im Durchschnitt circa 500 Tonnen ziehen, in der Spitze können es auch
mal 800 Tonnen sein. Darüber hinaus hat
die Gleisanlage bei Panopa einen beträchtlichen Kurvenradius und eine kleine
Steigung, was die Arbeit für das Rangierfahrzeug weiter erschwert. Aber auch diese
Aufgaben meistert der Unimog bestens!“
Wienhold Averbeck, stellvertretender
Controlling-Leiter im Cargo Zentrum
Hannover und verantwortlich für das
Projekt 2-Wege Unimog, ist dagegen in erster Linie von der Wirtschaftlichkeit des
Fahrzeugs begeistert: „Wir haben mit dem
2-Wege Unimog inzwischen fast 4.000 Betriebsstunden gearbeitet und benötigen im
Schnitt nur 5,5 Liter Diesel pro Betriebsstunde. Dies bedeutet eine enorme Einsparung im Vergleich mit der zuvor eingesetzten Diesel-Lok, sodass sich für uns der
Einsatz des Unimog schon alleine durch diesen Effekt bezahlt gemacht hat.“
Bedienkomfort wird enorm geschätzt
Auch bei der Sappi GmbH in Alfeld setzt DB
Schenker Rail als Dienstleister einen 2-Wege
Unimog ein und hat damit seinen Kunden
überzeugt. Detlef Spyra, Leiter Warenbeschaffung und Eisenbahn-Betriebsleiter der
Firma Sappi, erklärt: „Damit unsere Produktionsabläufe effizient funktionieren, ist
es für uns wichtig, dass DB Schenker Rail
alle Waggons pünktlich und zuverlässig an
die richtige Stelle rangiert. Dabei handelt es
sich in erster Linie um Rohstoffe für die
Herstellung hochwertiger Spezialpapiere.“
Detlef Spyra ergänzt: „Früher hat DB
Schenker Rail diese Arbeit mit einer vierachsigen Lok erledigt. Seit circa 1,5 Jahren
Endlich bessere Luft: Im Gegensatz zu Loks sind die Emissionen eines Unimog in der Halle quasi
Schnell und einfach gleist der Unimog ab und kann auf der Straße im
nicht spürbar. Das verbessert die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter erheblich.
Werk zum nächsten Einsatzort fahren.
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UNIMOG 2 • 2010 • 2-WEGE-EINSATZ 23
Der U 400 verfügt über eine sehr hohe
Leistungsfähigkeit: Bis zu 800 Tonnen kann
er mühelos auf den Gleisen bewegen.
ist der 2-Wege Unimog bei uns im Werk im
Einsatz und wir sind als Kunde mit dieser
Umstellung sehr zufrieden.“
Egbert Henkel, Lokrangierführer am
Standort Alfeld, schätzt den Bedienkomfort
beim Arbeiten mit dem Unimog. „Nach einer
kurzen Eingewöhnungsphase auf dem
2-Wege Unimog bin ich inzwischen begeistert. Da ich das Fahrzeug schnell abgleisen
und an einer anderen Stelle im Werk wieder
Anzeige
eingleisen kann, bin ich wesentlich flexibler als mit einem schienengebundenen
Fahrzeug.“
Maximale Verfügbarkeit ist gewährleistet
Auch beim Service überzeugt das System
Unimog: „Die nahegelegene Mercedes-Benz
Kundendienststation kann die meisten
Wartungsarbeiten vor Ort durchführen,
sodass eine maximale Verfügbarkeit des
Fahrzeugs gewährleistet ist“, bestätigt
Lothar Pallant, Lokrangierführer der ersten
Stunde auf dem Unimog in Alfeld.
Aufgrund der positiven Erfahrungen
mit dem 2-Wege Unimog denkt man beim
Cargo-Zentrum Hannover bereits einen
Schritt weiter. Wienhold Averbeck konkretisiert: „Wir prüfen bereits weitere
Einsatzmöglichkeiten für den Unimog als
Rangierfahrzeug.“
r
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24 TECHNIK
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UNIMOG 2 • 2010
Flexibel, wendig,
agil – dank
Allradlenkung
Mit Allradlenkung um die Kurve: Die Hinterachszusatzlenkung
macht den Unimog noch anpassungsfähiger und wendiger.
Drei Einsatzbeispiele.
59 METER ÜBER NORMALNULL. 10 Uhr früh mitten in einer
Waldschneise 40 Kilometer südlich von Potsdam. Auf dem Radweg
steht schweres Gerät. Ein Prototyp: der U 400 mit Hinterachszusatzlenkung (HZL), auch Allradlenkung genannt, und einem
Radstand von 3.600 Millimetern. An seiner rechten Seite ein zum
Wurzelschutzfräsen entwickelter Spezialaufbau – der WSF 800. Die
Maschine ist für den Garten- und Landschaftsbau Feind aus Lübben
im Arbeitseinsatz. Arbeitsziel: Der bereits an zahlreichen Stellen von
Wurzeln gewölbte, zum Teil aufgebrochene Asphalt soll vor weiteren
Zerstörungen geschützt werden. Den WSF 800 entwickelte der
GaLaBau-Betrieb R. Feind zusammen mit der Firma AS Baugeräte.
Um überhaupt in dem unwegsamen Gelände und auf den schmalen Radwegen ohne Seitenbefestigung arbeiten zu können, ist das
richtige Werkzeug nötig. Hier schwört Firmeninhaber Reinhardt
Feind auf den Unimog – bereits seit 20 Jahren. „Mit der Gründung
des Unternehmens im Jahr 1990 bauen wir auf Unimog. Vom U 2100
bis zum U 500 ist alles in unserem Fuhrpark vertreten“, berichtet er.
Ein Vertrauen, das auch heute noch auf festen Rädern steht. 24, um
genau zu sein, denn sechs Unimog zählen bei GaLaBau-Betrieb
R. Feind zur derzeitigen Grundausstattung. Ein beruhigendes
Brummen gibt der U 400 mit Hinterachszusatzlenkung von sich,
während er mit seinen 231 PS und sechs Zylindern mit der rotierenden Frässcheibe die Wurzeln sauber trennt. Im gleichen Arbeitsgang
wird eine Wurzelschutzfolie verlegt und der hergestellte Frässchlitz
verfüllt sowie verdichtet. Auf diesen U 400 ist der Chef besonders
stolz. Denn nur die lenkbare Hinterachse hat den heutigen Einsatz
möglich gemacht. „Hier befindet sich der erste U 400 mit dieser
Sonderausstattung beim Fräsen“, schildert er.
Mit der Frässcheibe um die Kurve
„Das besonders Knifflige an diesem Fahrzeug war das Fräsen in der
Kurve“, erinnert sich der Leiter der Abteilung Wurzelschutz im Hause
Feind, Norman Fruth. Die Frässcheibe, die an der rechten Seite des
Fahrzeugs parallel zur Fahrtrichtung und mit einem Versatz von
50 Zentimetern zur Fahrbahn läuft, muss ohne Drängeln durch die
Kurve geführt werden. Nur so ist ein qualitativ hochwertiges Arbeiten
möglich. Die Lösung: eine lenkbare Hinterachse. Schlägt der Fahrer bei
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Auf schmalen und kurvenreichen Radwegen kommt die
Hinterachszusatzlenkung des U 400 vom GaLaBau-Betrieb
R. Feind beim Wurzelschutzfräsen zum Einsatz.
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26 TECHNIK
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Maximale Wendigkeit – die Hinterachszusatzlenkung macht es möglich. Diese optimale
Die Wurzelschutzfräse fräst neben dem Radweg einen fünf Zentimeter breiten
Ausgangslage ist für Reinhardt Feind ein wichtiges Kriterium für den U 400.
Schlitz, in dem die RootBarrier®-Folie verlegt wird. Der ideale Wurzelstopp.
einer Linkskurve die Vorderräder nach links ein, fahren die Hinterräder
noch weiter nach rechts. Bei engen Linkskurven werden alle vier Räder
nach links eingelenkt, damit fährt der Unimog im Kreis – in einem sehr
kleinen. Denn trotz langem Radstand verringert sich durch die HZL der
Wendekreis auf 13,2 Meter. Der Lenkbetrieb mit flexibler Hinterachse
ist bis zu maximal 30 km/h möglich; danach schaltet die Anlage automatisch auf Geradeauslauf und nur noch die Vorderachse arbeitet.
Somit wird weder die Höchstgeschwindigkeit noch die Sicherheit beeinflusst. „Der hydrostatische Antrieb war für uns zudem sehr wichtig“,
ergänzt Firmenchef Feind. „Nur er ermöglicht eine hohe Kraftübertragung bei gleichförmiger sowie exakter Fahrbewegung, da bei
konstanter Motordrehzahl das Arbeitstempo stufenlos wechseln kann.
Ideal auch für Bankettarbeiten.“ Wie zur Bekräftigung brummt der
emissionsfreundliche Euro-5-Motor des U 400 und arbeitet sich weiter
Meter für Meter durch die Wurzeln im Boden.
Tiefe Seitenscheiben und große Rückwandfenster sorgen auch bei Schneemassen für
einen guten Rundumblick. Beheizbare Lufttrockner halten zudem den Fahrer warm.
Schneeräumung am St. Gotthard
Ortswechsel. 2.091 Meter über Meereshöhe. Mitten in 2,5 Meter
Schnee auf einer Passstraße am St. Gotthard. Die regelmäßige Räumung einer der wichtigsten Verbindungsstrecken in den Alpen ist in
den Frühjahrsmonaten ein Fulltimejob für Spezialgeräte. Der ideale
Einsatzort also für eine Demonstration leitungsstarker Schneeräumung. Aus diesem Grund lud Aebi Schmidt, Hersteller von
Spezialmaschinen und Fahrzeugen zur Räumung, Enteisung und
Reinigung von Verkehrsflächen, seine Kunden zu einem Event der
besonderen Art ein. Informationsziel: das Kennenlernen von
Methoden, Geräten und Maschinen zum Winterdienst – live. Auf dem
Pass selbst kamen dann die großen Schneeräumgeräte zum Einsatz.
Eines von ihnen: der Mercedes-Benz Unimog U 400 mit der
Schneefräse FS 105 von Schmidt. Fast spielend arbeitet sich
der Neuntonner durch meterhohe Schneewände. Diese Fahrzeugkombination schafft bis zu 900 Tonnen pro Stunde. Parallel verteilt das Schmidt-Streugerät auf dem U 400 aus seinem 2,5-Kubikmeter-Silo Streumaterial. Tiefe Seitenscheiben und das große
Rückwandfenster bieten dem Fahrer bei allen Unimog Typen zudem
beste Sicht auf die Schneemassen. Sogar bei Temperaturen von bis zu
30 Grad unter null bleibt es im Unimog angenehm. Dafür sorgen ein
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Im Sommer reinigt der U 400 die engen Straßen an der Hafenpromenade in
Wassertank, Kehrgutbehälter, Waschbalken, Kehr- und Aufnahmeeinheit – alles in
Lausanne – im Winter schippt er den Schnee weg.
einem Aufbau auf einem U 400. So wird in Lausanne für Sauberkeit gesorgt.
beheizbarer Lufttrockner, eine Motorblockvorwärmung und eine verstärkte Lichtmaschine – alles bereits ab Werk.
Besonders gefragt ist auch in diesem Gelände die Allradlenkung –
im Gegensatz zum Wurzelschutzfräsen hier im Hundegang. Dabei
sind alle vier Räder um den gleichen Winkel gleichsinnig eingeschlagen. So fährt der Unimog weder vorwärts noch um die Kurve, sondern
quasi schräg geradeaus. Dies ist bei seitlichem Gefälle von Vorteil, um
den Hangabtrieb auszugleichen. Ebenfalls verbessert dies die
Wendigkeit auf den engen Passstraßen am St. Gotthard extrem. Und
das Fahrzeug ist im engen Schneekanal mit den seitlichen Wänden
viel manövrierfähiger.
Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h kann Antoine Philipe feinfühlig und ruckfrei beschleunigen. Motor- und Zapfwellendrehzahl sind
konstant. Seit einem Jahr sind die beiden jetzt vereint im Einsatz. An
die Anfangszeit erinnert sich der Schweizer gut: „Um die vorhandenen Mittel der Stadt Lausanne optimal einzusetzen, musste ein
Fahrzeug für den Winterdienst und die Straßenreinigung sowie ein
Dreiseitkipper mit Heckkran angeschafft werden. Wir hatten also die
Wahl: ein Unimog oder zwei andere Fahrzeuge.“ Eine einfache
Entscheidung zugunsten des flexiblen Unimog mit Allradlenkung. r
Allradlenkung für enge Gassen
Aller guten Dinge sind drei: 495 Meter über Normalnull. Fahrer
Antoine Philipe lenkt seinen U 400 zur Straßenreinigung über die
Seepromenade des Genfer Sees. Eine eindrückliche Demonstration, die
bis in die engen Gassen der Lausanner Altstadt führt. Das geht ebenfalls nur dank der Allradlenkung. Gerade in engen Ortslagen kann
Philipe so ohne zeitraubendes Manövrieren und Rangieren arbeiten.
Für genügend Tatkraft sorgt zudem der Sechszylinder-Dieselmotor der
neuesten Euro-5-Generation mit einer Leistung von 238 PS. Aufgebaut
auf dem U 400 ist eine Aufbaukehrmaschine SK 370 von Trilety. Sie
besteht aus dem 1.000-Liter-Wassertank, dem 4,7-Kubikmeter-Kehrgutbehälter, dem Waschbalken und der Kehr- und Aufnahmeeinheit sowie
der Zubringerkehrwalze. Der Waschbalken ist an der Frontanbauplatte
montiert und wird von einem Hochdruckaggregat gespeist.
Doch dank der Freisichtkabine hat Philipe jederzeit den Blick frei
auf die Frontgeräte. Fragt man Philipe selbst nach seinem U 400, gerät
er ins Schwärmen: „Der ist so flexibel. Mit ein paar Handgriffen kann
ich ihn sogar zu einem Winterdienstfahrzeug mit allen nötigen
Geräten umwandeln.“ Und auch im Winter bietet der U 400 einen
sicheren Arbeitsplatz. Dann ist das Team aus Fahrer und U 400
gemeinsam mit einer Schneefräse von Zaugg und einem Streuautomaten unterwegs. Die Allradlenkung bringt beide zuverlässig an jedes
Ziel und hoch hinauf durch die Spitzkehren zum Passübergang Chaletà-Gobet auf 873 Metern. Zudem erleichtert auch hier der hydrostatische Fahrantrieb die Arbeit – egal ob mit oder ohne Schnee. Bei
r HZL IM DETAIL
Technische Details:
Der Lenkeinschlagwinkel beträgt maximal 14 Grad
Das Gesamtgewicht erhöht sich um circa 180 Kilogramm
Der HA-Lenkbetrieb ist bis maximal 30 km/h möglich; ab 30 km/h schaltet
die Anlage automatisch auf Geradeauslauf der Achsen
Vorteile im Überblick:
verringerter Wendekreis beim U 400 (11 bis12 Meter bei kurzem und
13 bis14 Meter bei langem Radstand)
erhöhte Manövrierfähigkeit bei Hindernissen
extreme Wendigkeit bei engen Straßenverhältnissen
Stabilität bei Seitenneigung durch Hundeganglenkung
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UNIMOG 2 • 2010
König sein
Der Kunde ist König – ein alter, aber bewährter Leitsatz . Doch
nur auf wenige Unternehmen trifft er auch zu. Der Unimog
Service beweist, dass Service immer auch eine Frage
der Einstellung und Begeisterung gegenüber den eigenen
Produkten ist.
EINMAL KÖNIG sein. Umsorgt werden. Wünsche äußern und erfüllt
bekommen. Überholt ist diese Erwartung der Kunden an ihren
Dienstleister nicht – das zeigt das Angebot des Unimog Service:
höchste Standards, was Qualität und Umweltbewusstsein anbelangt.
Und das sollen die Kunden auch täglich spüren. Kommt der Fahrer
mit seinem Unimog in die Werkstatt, dann will er besonders eines:
schnelle Hilfe durch fundierte Beratung. Vertrauen ist in diesem
Geschäft eine maßgebliche Komponente, die auf zuverlässigem
Service genauso basiert wie auf dem fachlichen Know-how. Und
Vertrauen will verdient sein. Als Dienstleister steht man jeden Tag
neu auf dem Prüfstand und muss sich mit Leistung, Flexibilität und
Persönlichkeit bewähren.
Servicepakete maßgeschneidert
Frei wählbare Serviceleistungen gehören zum Standard beim Kauf
eines Unimog Neufahrzeuges. Gewählt werden kann zwischen den
folgenden Serviceverträgen, die jeweils verschiedene Leistungen in
einem maßgeschneiderten Umfang abdecken:
Service Extend. Dabei handelt es sich um eine Anschlussgarantieverlängerung für den Antriebsstrang. Die Laufzeit beträgt bis zu
36 Monate bzw. 4.500 Betriebsstunden ab dem Tag der Erstzulassung. Ausgenommen sind nur Wartungs- und Verschleißteile. Die
Antriebsstrangabsicherung ist für den U 20 sowie die 100er- und
1000er-Baureihe möglich.
Service Extend Plus. Dieser Servicevertrag schützt das Fahrzeug
umfassend vom Antriebsstrang und Fahrgestell bis zum Rahmen
sowie der Kraftstoff-, Auspuff- und Lenkradanlage. Ebenfalls eingeschlossen ist die Elektronik. Die Garantiedauer beläuft sich auf
36 Monate bzw. 4.500 Betriebsstunden oder 24 Monate bzw. 3.000 Betriebsstunden ab dem Tag der Erstzulassung. Wartungs- und Verschleißteile auch ausgenommen. Service Extend Plus gibt es auch mit
Service Mobilitätsabsicherung.
Hilfe, sobald nötig und in vollem Umfang: Mit dem Service-Complete-Paket ist jeder
Unimog zu jeder Zeit rundum bestens versorgt – zum kalkulierbaren Fixpreis.
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Service Complete. Die beste Möglichkeit für eine umfangreiche zusätzliche Absicherung des Unimog ist der Komplettservice.
Das vollständige Leistungspaket deckt alle Werkstattarbeiten von
der Koordination der Termine bis hin zur Rechnungsprüfung ab.
Das Fahrzeugmanagement ist ebenso inbegriffen wie die persönliche Unimog Service-Card. Der Vorteil: Das Fahrzeug ist immer
nach Plan einsatzbereit und die Kosten sind durch feste Raten
kalkulierbar.
Service Leasing Complete. Mercedes-Benz bietet mit diesem
Paket den Full Service im Bereich Wartung, Reparatur und Garantie
sowie das Fahrzeug-Leasing aus einer Hand.
Regelmäßige Wartung und Pflege: ein Muss
In der Regel ist der Unimog im Dauereinsatz. Im Sommer. Im Winter.
Im Gelände. Auf der Straße. Ein Ausfall geht da schnell ins Geld.
Umso wichtiger sind regelmäßige Pflege und Wartungsarbeiten für
den optimalen Schutz des Fahrzeugs und Geldbeutels.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den autorisierten Unimog
Vertragspartner in Ihrer Nähe.
r
Mit Liebe zum Detail und den eigenen Produkten: Der Unimog Service punktet bei den
Kunden unter anderem mit individuellen und frei wählbaren Servicepaketen.
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Unimog Exotensammlung
Unimog – Extrem – Exot. Gemäß dieser Klassifizierung trägt Carl-Heinz Vogler seit vielen Jahren Bildmaterial von ganz
besonderen Unimog zusammen. Nun präsentiert er in einer Ausstellung im Unimog-Museum eine Auswahl seiner Sammlung.
VON HAUS AUS ist
Typen, darunter 300
der Unimog etwas
Exotenbilder.
„Ich
ganz Besonderes, doch
bekomme monatlich
es geht noch spezielfür die Redaktionsler. Das beweist die
arbeit etwa 30 bis
Ausstellung „Unimog
70 Unimog Fotos –
Exoten“ im Unimogund das seit 17 Jahren
Museum Gaggenau.
mit steigender TenHier stellt Carl-Heinz
denz. Für die ExtremVogler, Chefredakteur
umbauten und Fahrdes „Unimog Heft’ls“,
zeuge, die sich nicht
bis zum 31. Oktober Ein ganz besonderes Exemplar: Dieser U 404 fährt mit
zuordnen ließen, er105 Fotos aus seiner Holzvergaser.
fand ich den Speicher
großen Bildersamm‚Exoten‘.
Dahinter
lung im Großformat aus. Kurze Texte beschrei- steht für mich die Steigerungsformel: Unimog
ben die außergewöhnlichen Fahrzeuge.
– Extrem – Exote – ‚Katastrophe‘“, erklärt
Sein beachtlicher Fundus umfasst mittler- Vogler seine Definition der ganz spezielweile etwa 8.000 Fotos von Unimog aller len Universal-Motorgeräte. Club-Mitglieder,
Freunde, frühere Mercedes-Benz Kollegen,
Unimog Buchautoren, Urlauber, Archive und
natürlich auch seine eigenen Aufnahmen im
Rahmen von Unimog Treffen halfen dabei,
dass sein Bildspeicher im Laufe der Jahre
kontinuierlich anwuchs. Voglers persönlicher
Favorit unter den Exoten: ein Unimog-S
(U 404) mit Holzvergaser aus Oberbayern,
der auf 100 Kilometer einen Sack getrocknetes Holz verbraucht (siehe Foto).
Wer nach dem Ausstellungsbesuch von den
Unimog Exoten noch immer nicht genug hat,
sollte dem Shop des Unimog-Museums einen
Besuch abstatten: Dort gibt es einen Tischkalender 2011 mit Fotos aus der Ausstellung.
Und auch Carl-Heinz Vogler hat noch lange
nicht genug. Derzeit plant er ein Unimog
Exotenbuch mit etwa 200 Abbildungen.
r
Unimog 2010 als Stargast
Bei der 25-Jahr-Feier des Unimog Veteranen Clubs stand der erste unter Mercedes-Benz gebaute Unimog im Fokus.
WENN DER Unimog Veteranen Club (UVC)
zum Sommertreffen lädt, kommen Freunde
des urigen Alleskönners aus ganz Deutschland. In diesem Jahr kamen sie nach
Sassenberg-Füchtorf. Der Club mit 900 Mitgliedern zog auch bei seinem Jubiläumstreffen über 350 Unimog aller Altersstufen
und Größen zusammen. Der Schwerpunkt lag
auf dem 2010er, aber auch ein Original
Boehringer von 1949 stand inmitten der
beeindruckenden Fahrzeugschau. Genauso
spannend: die seltenen An- und Aufbauten
der Oldieliebhaber, die teils ebenso liebevoll
restauriert wie die Trägerfahrzeuge, teils
im Originalzustand am verwitterten „Mog“
waren. Hans-Peter Hartke, Vorsitzender des
UVC, erklärt das so: „Es gibt inzwischen zwei
Strömungen bei den Unimog Sammlern: Die
einen restaurieren liebevoll Teil um Teil, die
anderen machen das Fahrzeug so fahrbereit,
wie es ist, um seine Historie zu erhalten.“
Und so standen beim UVC Sommertreffen
2010 auf dem Hof Hörstkamp blitzende
Allradochsen neben verwitterten Geschwistern. Auch der große Teilemarkt erfreute sich
großer Beliebtheit. „Wir versuchen, durch
Teilean- und -verkauf das Hobby finanzierbar
zu halten“, so Hartke. „Viele Teile schieben
wir innerhalb des Clubs hin und her, bevor
Großes Schaulaufen der Oldtimer.
Im Mittelpunkt: der 2010er.
wir uns auf dem freien Markt umtun.“
Hilfreich sei es, dass auch Unimog mit seiner
Klassiklinie technische Teile wie Bremsen für
die Alten fertige und vorhalte. r
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19:10 Uhr
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UNIMOG 2 • 2010 • UNISKOP 31
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Kein schweres Tragen, keine Schlangen
an der Kasse – Unimog Fans können hier
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UNIMOG FANS KÖNNEN sich mithilfe
des Unimog Shops online ganz einfach ihrer Leidenschaft widmen. Unter
www.mercedes-benz.de/unimog befindet
sich unter der Rubrik „Unimog
Welt“ der „Unimog Shop“. Hier
gibt es alles, was das Unimog
Fanherz höher schlagen lässt:
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Edition als Modell 1:43 oder eine Stablampe
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nach Wahl im Warenkorb. So macht einkaufen Spaß!
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Reg.gr. Mittelbaden-Ortenau-Elsass:
„Historische Filme zum U 421“
16. September 2010
Unimog-Museum, Gaggenau (D)
Reg.gr. Nordschwarzwald: Geländefahren
29. September 2010
Waldachtal-Tumlingen (D)
Unimog und MBtrac-Teilemarkt
2. Oktober 2010
Kuppenheim bei Baden-Baden (D)
FOREST
5. bis 8. Oktober 2010
Nitra (SK)
AgroTech Russia
8. bis 11. Oktober 2010
Moskau (RUS)
Auf Weltreise, Teil I
RITON GRAB hat Großes vor:
Nicht umsonst hat sich der
Schweizer einen Unimog U 4000
(Radstand 3.850 Millimeter) als
Reisemobil umbauen lassen. Das
Expeditionsfahrzeug mit Echtleder-Vollausstattung für die
Unimog Kabine und einer Rotzler
Hydraulik-Seilwinde im Fahrzeugheck mit Zug nach vorne
(5 Tonnen Zugkraft, Kevlarseil)
bietet auch auf extremsten
Touren jede Menge Komfort: Zum Riton Grab kurz vor seiner ersten Reise mit seinem Unimog 4000.
Interieur zählen eine Sitzgruppe Sein Ziel: Argentinien.
mit klappbarem Tisch auf Podest
im Frontbereich, ein Doppelbett
einer Watfähigkeitsanlage wird Grab nach
mit Lattenrost und Komfort-Matratze (160 x
Argentinien führen. Ob er bei dieser span300 Zentimeter) sowie ein Dusch- und Toinenden Reise überhaupt Zeit hat, das Enlettenraum mit Türen zur Abtrennung zum
tertainmentangebot an Bord zu nutzen? Zur
Innenraum. Auch eine Waschmaschine und
Verfügung stehen Musikanlage, TV, DVDeine Infrarot-Überwachungskamera (mit
Spieler, Video, Bose-Sound-System und
Suchscheinwerfer) gehören zur AusstatTV-Satelliten-Empfangsanlagen. Gute Fahrt
tung. Die erste Reise mit seinem Unimog
– wir werden weiterhin berichten!
mit Reifendruckregelanlage, Dachluke und
r
Unimog Treffen im Großraum Stuttgart
17. Oktober 2010
Hotel Gärtner, Holzgerlingen (D)
Treffen der historischen Unimog Typen
U 2010 (Rundfahrten, Typenkunde ...)
24. Oktober 2010
Unimog-Museum, Gaggenau (D)
Ausstellung „Unimog Exoten“
Bis 31. Oktober 2010
Unimog-Museum, Gaggenau (D)
BAU 2011
17. bis 22. Januar 2011
München (D)
enertec
25. bis 27. Januar 2011
Leipzig (D)
REISEN HAMBURG
9. bis 13. Februar 2011
Hamburg (D)
ITB Berlin
9. bis 13. März 2011
Berlin (D)
Nutzfahrzeugmesse NUFAM
14. bis 17. April 2011
Karlsruhe (D)
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Eine Marke der Daimler AG
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Der Unimog. Einer für alles.
Mehr Wirtschaftlichkeit im Ganzjahreseinsatz.
Ob mähen, räumen, streuen, fräsen, reinigen oder transportieren, ob im Sommer
oder im Winter: Der Mercedes-Benz Unimog ist 365 Tage im Jahr flexibel einsetzbar.
Mit bis zu vier An- und Aufbauräumen und Schnellwechselsystem sind Anbaugeräte schnell und einfach ausgetauscht. Dabei ist der Unimog äußerst verbrauchsgünstig unterwegs. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Unimog Partner oder unter:
www.mercedes-benz.de/unimog