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in viam pacis
Klosterzeitung der Benediktinerabtei Maria Laach
Nr. 46
August 2016
in
viam
pacis
Klosterzeitung der
Benediktinerabtei
Maria Laach
Auf ein Wort
2-3
Kloster und Konvent
4 - 26
Aus dem Freundeskreis
27 - 28
Aus den Betrieben
29 - 40
Aus dem Seetal
41 - 42
Veranstaltungen
43 - 47
Mitteilungen
48 - 50
Chronik
51 - 58
Auf ein Wort
Liebe Leserinnen und Leser der Klosterzeitung,
E
s ist noch etwas sehr früh für mich –
eigentlich sogar zu früh, um über die
Situation des Klosters Maria Laach und
seine Gemeinschaft Auskunft zu geben
und ein Vorwort zu dieser Klosterzeitung
zu schreiben.
Ich bin gerade mal gut 10 Wochen hier;
und wie Sie wissen, ist die Geschichte der
Personen einer Familie – womöglich mit
mehreren Kindern – so sehr ineinander
verdreht und verwunden, dass es für einen Außenstehenden äußerst schwierig
ist, die verwickelten Beziehungsfäden, die sich durch
eine solche Gemeinschaft
ziehen, zu entwirren bzw.
das Fadenknäuel zu durchschauen.
Ganz ähnlich ist es mit einer klösterlichen Familie
und ihrer Geschichte. Ich kenne eine
solche soziologische Struktur natürlich
von meinem Heimatkloster her, wo ich
schließlich 41 Jahre gelebt habe. Und so
kann ich mir ungefähr vorstellen, wie sich
Beziehungen in einer solchen Gemeinschaft arrangieren und äußern; aber da
die Schwestern oder Brüder einer benediktinischen Kommunität normalerweise
ihr Leben lang zusammen bleiben und ihr
Zusammenleben genießen und erleiden,
ohne dass sie versetzt würden, entwickelt
jede benediktinische Gemeinschaft ein
ganz eigenes, individuelles „Gesicht“ und
Profil – oder, um im Bild zu bleiben: Das
Fadenknäuel hier sieht noch einmal ganz
anders aus als in Gerleve, dem Kloster im
Münsterland, aus dem ich stamme.
Mit anderen Worten: Selbst für einen „alt-
gedienten“ Mitbruder, der ebenso wie die
Mitbrüder hier unter Regel und Abt gelebt hat, kostet es Zeit und Einfühlungsvermögen, die Struktur und die Dynamik
eines anderen Konventes zu erfassen.
Daraus ergibt sich konsequent: Das Wichtigste – so glaube ich – ist zu Beginn, den
Mitbrüdern zuzuhören, sie ernst zu nehmen, ihrem Weg, den sie hier gegangen
sind, zu vertrauen. Vertrauen ist der Königsweg, die Fäden in ihren Verknotungen zu verstehen und hoffentlich entwirren zu helfen. Dass Vieles von dem, was
ich höre, emotional geäußert wird und
auch häufig interessengelenkt ist, steht
nicht dem entgegen, die Mitbrüder ernst
zu nehmen.
Das heißt: Zu dem Zuhören kommt wesentlich die Fähigkeit hinzu zu unterscheiden: Was wird gesagt? Wie wird es
gesagt? Was wird nicht gesagt? Was ist
eigentlich gemeint?
Es ist aber nicht so, dass ich die Worte der
Mitbrüder sezieren würde. Ich höre eher
in drei Richtungen:
- zuerst und ganz wesentlich auf den Mitbruder, der mir von seiner Last und Lust
des Lebens hier berichtet;
- dann auf mich selbst: Inwieweit hat das,
was ich höre, eine innere Logik des Glaubens und der Liebe – und Unstimmigkeiten, die ich empfinde, bringe ich fragend
zur Sprache –;
- und schließlich versuche ich auf Gott zu
hören, der bisweilen in einer unerwarteten Intuition dem Gespräch eine überraschende Tiefe gibt und zu mir bzw. zu uns
spricht, indem er etwas Neues, Zukunftsweisendes ans Licht bringt.
2
Auf ein Wort
In den ersten Gesprächen mit den Mitbrüdern hier habe ich vorwiegend nach
der persönlichen und gemeinschaftlichen Vergangenheit gefragt: Wo liegt der
Knackpunkt für die augenblickliche Situation hier in Maria Laach? Wie stellt sich
die derzeitige Situation der Gemeinschaft
dar und wie hat sie sich dahingehend entwickelt?
Inzwischen frage ich eher nach dem
nächsten Schritt, der dran wäre. Ohne
dass ich den Blick auf die Vergangenheit
für überflüssig halte, um Entwicklungen
zu verstehen und um einen Weg der Versöhnung zu suchen, meine ich, dass es
im Augenblick wichtiger ist, Schritte nach
vorne zu tun, damit eine Bewegung in
Gang kommt und das Gefühl von Lebendigkeit wächst.
Es ist im Übrigen durchaus so, dass ich
Zeichen der Zuneigung und der Sorge
füreinander hier erkenne und erlebe;
ich glaube, die Gemeinschaft hat ein Geschenk erhalten, und zwar die Gabe, liebevoll sein zu können. Mit diesem Talent
sollten wir wuchern. Es ist eine Gabe des
Wachstums.
Die Begegnungen mit den Mitbrüdern
erinnern mich an die Emmausgeschichte
im Lukasevangelium: Jesus fragt die Beiden, denen er sich zugesellt: „Was sind
das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg
miteinander redet?“
Und dann heißt es: „Da blieben sie traurig
stehen und der eine wie der andere antwortet: „Bist du so fremd in Jerusalem, bist
du so fremd hier, dass du nicht weißt, was
dort, was hier geschehen ist?“ Und Jesus
ermutigt sie, von ihrer Traurigkeit, von ihrer verschütteten Hoffnung zu sprechen.
3
Er fragt die Beiden: „Was denn?“
So ergibt sich für mich von Gespräch zu
Gespräch ein opakes Bild, das aus vielen
Mosaiksteinchen zusammengesetzt ist,
die sich aber erst langsam zusammenfügen. Aber ich sehe mein langsam entstehendes Bild und das, was ich daraus
schließe, nicht als der Weisheit letzten
Schluss an.
Ich möchte – kurz gesagt – mit Ihnen,
den Freunden des Klosters und mit meinen Mitbrüdern hier, einen Weg gehen,
von dem wir noch nicht wissen, wohin er
uns führen wird. Aber ich bin fest davon
überzeugt, dass es ein Weg ist, den Gott
in Jesus Christus mitgeht, dass er ihn auf
seine Art korrigieren wird, wenn wir ihm
nicht folgen und dass er uns alle gemeinsam zum Leben führt.
Maria Laach hat die große Chance – die
ja auch bereits lebendige Wirklichkeit
ist –, zu einem Ort der Begegnung zu
werden,
- wo Menschen sich selbst begegnen,
- wo Menschen einander begegnen,
- und wo Menschen Gott begegnen.
Ihr Pater Andreas
Aus Kloster und Konvent
Noviziatsausbildung in Cham/Schweiz
Br. Elias Stoffels, Maria Laach; Br. Raphael Oelschner, Nütschau; Sr. Angelika Bott, Kellenried; Br. Markus Styner, Tholey; Sr. Gabriela Zebulla, Marienrode; Br. Wendelinus Naumann, Tholey; Sr. Nicola Maria Timpe, Marienrode; Br. Ambrosius Dembski, Tholey;
Sr. Christiana Gombkötö, Herstelle; Br. Johannes Zapf, St. Ottilien; Referent: Fr. Antonius Kuckhoff, Kornelimünster; Kandidat Jürg
Kühnis, Einsiedeln; Br. Seraphim Schäfer, Maria Laach; Fr. Francisco Deighton, Einsiedeln; Sr. Gabriela Mosberger, Wurmsbach.
N
un schon zum zweiten Mal führte uns
die Noviziatsausbildung zu einem
Kurs in das Benediktinerinnen-Kloster
Heiligkreuz in Cham am Zuger See; und
wieder durften wir die Gastfreundschaft
des dortigen Konvents erleben.
Insgesamt nahmen 14 Novizinnen und
Novizen und zeitliche Professen, davon
10 aus der Beuroner Kongregation, an
diesem Modul teil, das sich mit dem Alten
Testament befasste.
Fr. Antonius Kuckhoff aus der Abtei Kornelimünster gelang es, uns in diesen Tagen viele Erzählungen des Volkes Israel
näherzubringen. Wir konnten seine Begeisterung für die Heilige Schrift spüren,
von der wir uns gerne anstecken ließen.
Neben der Entstehung des Kanons und
der verschiedenen Schriften, die wir anhand unterschiedlicher Auswahltexte
betrachteten, lernten wir anschaulich
Landschaft und Geschichte Israels kennen und gewannen einen Einblick in die
Mentalität der Menschen dort.
Miteinander verbrachten wir eine sehr
intensive Zeit. Es war schön, die Schwestern und Brüder aus den anderen Klöstern wiederzusehen, die sich mit uns auf
den Weg machen, mehr und mehr ins
Klosterleben hineinzuwachsen; mittlerweile ist daraus eine gute und freundschaftliche Gemeinschaft gewachsen, die
sich aber auch immer wieder freut, wenn
neue Gesichter hinzukommen.
So lernen wir neben dem Inhaltlichen
auch viel über die anderen Klöster und
Gemeinschaften unserer Kongregation
und darüber hinaus kennen.
Jedenfalls freuen wir uns schon jetzt auf
neue Begegnungen beim nächsten Kurs.
Br. Seraphim und Br. Elias
4
Aus Kloster und Konvent
Die Entwicklung der Zahl der Professmönche in der Abtei Maria Laach
Z
unächst muss man deutlich unterscheiden zwischen der Zeit von der
Gründung an bis zur Säkularisation im
Jahr 1802 und der Zeit nach der Wiederbesiedlung von 1892 bis zur Gegenwart.
Für den ersten Teil der Laacher Geschichte gibt es nur bei der Auflösung eine offizielle Statistik der französischen Verwaltungsbehörde, ansonsten sind wir auf
zufällige, ganz unterschiedliche Angaben
in den überlieferten Texten angewiesen.
Nachdem die Wohnräume für die Mönche fertig gestellt waren, kam die Gründungsgruppe wahrscheinlich 1127 unter
Führung des Priors Gilbert aus der Abtei
Affligem nach Laach. Ihre genaue Zahl
kennen wir nicht, aber es wird berichtet, dass gleich zu Beginn 15 Mönche im
Scriptorium, in der Schreibstube, beschäftigt waren. Sie hatten die Aufgabe, die
benötigten Bücher für den Gottesdienst
und für eine Bibliothek im Aufbau zu kopieren. Es dürften damals also dreißig
bis vierzig Mönche gekommen sein, die
allerdings wie bei jeder Neugründung in
den nächsten Jahren bis zur Selbstständigkeit der Laacher Abtei noch zwischen
dem Mutterkloster und dem Priorat ausgewechselt worden sind.
Nach der Wirtschaftskrise in den Klöstern
im 13. Jahrhundert durch die Abwanderung vieler Landarbeiter in die aufblühenden Städte und in die Ostgebiete,
wo man als freier Bauer Land erwerben
konnte, bestimmte der Trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (1285 -1354), wie
viele Nonnen bzw. Mönche in den einzelnen Klöstern seiner Diözese leben dürfen.
Ausschlaggebend war dafür der jeweilige
Besitz der Gemeinschaft. Für Laach wurde die Höchstzahl von dreißig Mönchen
5
festgelegt, eine Zahl, die im alten Laach
wahrscheinlich nie erreicht wurde.
Einen zweiten konkreten Hinweis erhalten wir im Jahr 1470 im Zusammenhang
mit der geplanten Einführung der Bursfelder Reform. Damals leitete Abt Johannes Reuber den Konvent, der acht Professmönche zählte, d.h. Mönche, die ihre
Ausbildung abgeschlossen und feierliche
Gelübde abgelegt hatten. Aus der Abtei
Groß St. Martin in Köln kamen auf Einladung des Trierer Erzbischofs Johannes II.
acht Reformmönche dazu, die aber unter
dem Schutz des Mayener Burghauptmannes eingeführt werden mussten, da
der Konvent die Reform ablehnte. Daraufhin verließen die meisten der bisherigen Mönche Laach und kehrten zu ihren
Familien zurück, andere lebten weiter
hier, ohne sich aber am neuen Gemeinschaftsleben zu beteiligen.
Eine sehr wichtige Information überliefert
uns dann Johannes Butzbach in seinem
Wanderbüchlein. Damit wollte er seinen
Stiefbruder Philipp einladen, zu ihm zu
kommen und in Laach einzutreten. Dieser
aber entschied sich für das Zisterzienserkloster Bronnbach in der Nähe seiner
fränkischen Heimat Miltenberg.
Butzbach beschreibt die Laacher Landschaft, den See, die Kirche und die Klostergebäude und zählt anschließend die
Mönche namentlich auf, die im Jahr 1501
in der Abtei mit ihm zusammen lebten. Es
waren der Abt Simon von der Leyen, 21
Patres, zwei Brüder und Johannes Butzbach als Novize.
Die erste ausführliche Statistik über
Laacher Mönche erstellte die französische Verwaltungsbehörde kurz vor der
Auflösung der Abtei. Wir erfahren von
Aus Kloster und Konvent
den einzelnen Mitgliedern den Ordensund Familiennamen, das Geburtsdatum
und den Geburtsort, die Aufgaben der
einzelnen im Kloster und eine Beurteilung
ihrer Persönlichkeit und ganz wichtig ihre
Einstellung zur französischen Revolution.
Am 6. August 1802 mussten dann alle damaligen 19 Mönche Laach verlassen. Sie
wurden mit einer kleinen Staatsrente abgefunden und suchten sich als Hilfsgeistliche eine neue Stelle in der Diözese.
Nach 90 Jahren zogen am 25. November
1892 wieder Benediktiner aus der Erzabtei Beuron in Maria Laach ein. Angeführt
von Prior Willibrord Benzler kamen acht
Patres, elf Brüder und 7 Postulanten, um
das Kloster und die Landwirtschaft von
den Jesuiten zu übernehmen. Von da an
haben wir jährliche Angaben und können
den Personalstand genau darstellen.
Um diese Statistik richtig zu beurteilen,
muss man sich die Situation in den katholischen Familien, in der Kirche und
im Staat Ende des 19. und in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhundert bewusst machen. Die katholischen Familien gerade
auf dem Land hatten viele Kinder, das
Leben im Dorf war sehr stark von der Religion geprägt und so ist die große Zahl
der geistlichen Berufe in den Frauen- und
Männerorden zu verstehen.
Dazu kamen noch nach dem ersten Weltkrieg die Wirtschaftskrise und die große
Arbeitslosigkeit, so lebten in Maria Laach
zwischen den Jahren 1930 und 1940 die
meisten Mönche.
Ab 1960 nahm die Zahl von Jahr zu Jahr
ab. Grund ist der Tod der vielen älteren
Mitbrüder, der Austritt einzelner jüngerer
Mönche und vor allem das Ausbleiben
neuer Eintritte.
Wir hoffen, dass sich die Zahl in Zukunft
bei ca. 30 Mönchen einpendelt, wie es
schon im Mittelalter Erzbischof Balduin
für Laach bestimmt hat und wie es 700
Jahre lang bis zur Säkularisation 1802
schon Realität war.
P. Basilius Sandner
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Aus Kloster und Konvent
Benediktsempfang
A
7
uch in diesem Jahr hat das Kloster
zahlreiche Menschen, die mit ihm verbunden sind, zu einem Benediktsempfang eingeladen. So konnte Prior P. Albert
Sieger renommierte und namhafte Gäste
aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien
in der Aula der Abtei begrüßen.
on sei ein großer Schatz für die Mönche
in Maria Laach. „Die vielfältigen Beziehungen und auch Freundschaften nach
draußen gehören in den verschiedensten
Bereichen zum Kloster dazu, und es freut
uns, wenn sie heute gepflegt, erneuert
und gestärkt werden können.“
Nach der musikalischen Eröffnung durch
den Abteiorganisten Gereon Krahforst
folgte die Begrüßung und Ansprache
durch Prior Pater Albert. In seiner Rede
dankte er den Gästen für Ihre Verbundenheit zu Maria Laach.
Oft seien aus jahrzehntelangen Kontakten auch persönliche Verbindungen gewachsen und Freundschaften entstanden.
Immer wieder begegne er hier in der Region Menschen, die ihm erzählten, dass
ihre Eltern oder sie selbst in Maria Laach
geheiratet hätten oder dass ihre Eltern
oder sogar Großeltern hier gelernt hätten.
Diese tiefe Verbundenheit mit der Regi-
Nach einer weiteren Darbietung von
Herrn Krahforst auf dem Klavier fand bei
Getränken und einem kleinem Imbiss ein
reger Gedankenaustausch zwischen den
Gästen und Ordensbrüdern statt.
Andrea Ordon
Aus Kloster und Konvent
Tod unseres Abt em. Anno Heribert Schoenen
I
n den frühen Morgenstunden des 21.
März verstarb nach schwerer Krankheit
Abt em. Anno Heribert Schoenen im 91.
Jahr seines Lebens.
Am 1. Juli 1925 in Essen geboren, wurde
Abt Anno nach dem Kriegsabitur zum
Reichsarbeitsdienst und anschließend
zur Wehrmacht eingezogen. Schwer verwundet kam er 1944 ins Kriegslazarett.
Nach dem Krieg begann er im Sommersemester 1945 und im Wintersemester
1945/46 in Bonn als Priesteramtskandidat der Erzdiözese Köln das Studium der
Philosophie, bis er am 1. April 1946 bei
uns in Maria Laach eintrat. Er gehörte zu
den ersten Novizen, die nach dem Krieg
in das Kloster eintraten. Am Kirchweihfest, 24. August 1947, folgte die zeitliche
Profess. Es war der Tag, an dem der neue
Hochaltar unter dem Baldachin in der Basilika konsekriert wurde. Drei Jahre später
legte Abt Anno die feierliche Profess ab.
Am 20. Juli 1952 weihte ihn der damalige
Weihbischof Bernhard Stein zum Priester.
Abt Anno war in verschiedenen klösterlichen Ämtern tätig, bis er 1957 für 32 Jah-
re als Spiritual zu den Benediktinerinnen
nach Herstelle ging. Am 13. November
1990 wählten ihn die Brüder zum 48. Abt
unseres Klosters. Dazu kam die Wahl zum
6. Abtpräses der Beuroner Benediktinerkongregation am 12. Mai 1995. In dieses Amt wurde er 2002 noch einmal für
sechs Jahre gewählt. Am 10. September
2002 trat er als Abt von Maria Laach zurück. Mit seiner Amtszeit verbinden sich
der Bau des Klosterforums und die Feier
des Doppeljubiläums (1992/1993), des
Gedenkens an die Wiederbesiedlung vor
100 Jahren und an die Gründung vor 900
Jahren.
Bei seinem Tod war Abt Anno der professälteste Mönch unserer Kommunität. Wir
danken Abt Anno für seinen umsichtigen
Einsatz im äbtlichen Dienst und für sein
Beispiel der Treue im klösterlichen Leben.
Die Eucharistiefeier und die Beisetzung in
Maria Laach fanden am Samstag, dem 2.
April 2016, um 14.30 Uhr statt.
Abtei Maria Laach
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Aus Kloster und Konvent
Predigt von Abtpräses Dr. Albert Schmidt zum Totengottesdienst
für Abt Anno Schoenen OSB
G
eht hinaus und verkündet das Evangelium! Der Auferstandene sendet
die Elf aus. Und die Apostel nehmen Jesus
beim Wort, lassen sich in Dienst nehmen
von seinem Wort: Wir können unmöglich
schweigen von dem, was wir gesehen und
gehört haben.
Seit damals ist die Botschaft von Jesus,
dem Gekreuzigten und Auferstandenen,
nicht mehr verstummt. Dass wir heute
hier versammelt sind, verdanken wir all
denen, die – angefangen bei den Aposteln – das Zeugnis des Glaubens weitergegeben haben, mit ihrem Wort und mit
ihrem Leben, bis hin zu ihrem Sterben. In
der Begegnung mit Zeugen werden wir
selber zu Zeugen.
Eine solche Erfahrung hat in seiner Jugend auch Abt Anno gemacht. Aus seinen
Aufzeichnungen wissen wir von der Begegnung des 17jährigen mit dem Freiburger Diözesanpriester Max Joseph Metzger.
Dieser sprach Anfang 1943 in einer Kirche
in Essen, der Heimat des Verstorbenen,
über „Die Einheit der Christen und der
Friede der Völker“. Der junge Heribert
Schoenen kam mit dem engagierten Pionier der una sancta ins Gespräch und
fragte ihn schließlich, ob er später bei
ihm als Priester mitarbeiten könne. Der
anschließende Briefwechsel der beiden
brach ab, als der eine wegen seines Glaubens ins Gefängnis, der andere mit 18
Jahren als Soldat nach Russland kam.
Gesundheitlich gezeichnet, beginnt der
junge Kriegsheimkehrer in Bonn mit dem
Studium der Theologie und tritt 1946 mit
21 Jahren in die Abtei Maria Laach ein. Als
Mönch und Priester gibt er Zeugnis von
seinem Glauben und von seiner Hoffnung
in den Aufgaben, die ihm übertragen werden. Als Spiritual in der Abtei Herstelle
durch 32 Jahre hindurch prägt und begleitet er den Konvent durch eine ganze
9
Generation hin. Als Abt von Maria Laach
1990-2002 orientiert er sich an seinem
Wahlspruch, dem Wort aus der Benediktusregel „In Ehrfurcht einander zuvorkommen“; er fördert das innere Miteinander der Gemeinschaft und zugleich den
Dienst des Klosters für die vielen Menschen, die nach Maria Laach kommen.
1995 übernimmt er mit 70 Jahren das Amt
des Abtpräses, das er bis 2008 versieht.
Es führt ihn auf unzähligen Reisen und
Besuchen in die Klöster der Beuroner Benediktinerkongregation zwischen Südtirol
und Dänemark.
In seinen letzten Lebensjahren blieb Abt
Annos Interesse für die gesellschaftliche
und kirchliche Entwicklung und für den
Weg der Klöster hellwach, trotz gesundheitlicher Einschränkungen und Einbrüche. Ubi patientia, ibi laetitia – „wo Geduld
ist, da ist Freude“: Er liebte dieses Wort
des heiligen Ambrosius, und er lebte es.
Als das letzte Stück seines irdischen Weges begonnen hatte, sagte er nüchtern
und lächelnd: „Ich gehe an der Friedhofsmauer entlang.“ Vermutlich hätte ihm das
Foto gefallen, das ich vor einiger Zeit sah:
Es zeigt ein Friedhofstor, und an einem
seiner Pfeiler ist ein Schild angebracht mit
der Aufschrift Ausfahrt freihalten!
Am 21. März feiern die Benediktiner und
Benediktinerinnen den transitus, den Hinüber- und Heimgang ihres Ordensvaters.
Am Anfang dieses Tages und zu Beginn
der Karwoche durfte Abt Anno hinüberund heimgehen. Am Ende der Osteroktav tragen wir ihn zu Grabe. Wir danken
dem Herrn für diesen Zeugen der Auferstehung. Beten wir für ihn und erbitten
wir für sein Kloster und füreinander den
Beistand des österlichen Kyrios, damit wir
ihm nachfolgen – in Ehrfurcht, Geduld
und Freude. Amen.
Albert Schmidt OSB
Aus Kloster und Konvent
L
Brief der Äbtissin Sophie Schwede und der Schwestern der
Benediktinnerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz vom 28. März 2016
ieber Prior-Administrator Albert, lieber
Abt Adalbert, lieber Abt Benedikt, liebe
Brüder,
auf dem Email-Weg hatte ich bereits kurz
geschrieben und Ihnen - auch im Namen
von Mutter Hagia und aller Schwestern meine Anteilnahme am Heimgang von Abt
Anno ausgesprochen.
Heute, Ostermontag, haben wir hier in
Herstelle das Amt für Abt Anno gefeiert;
so möchte ich Ihnen auf diesem Wege
heute nochmals ein herzliches und entsprechendes Zeichen unseres Gedenkens schicken.
Bereits am Sterbetag von Abt Anno haben
wir Schwestern eine gemeinsame Rekreation gehalten und in Dankbarkeit unsere
Erinnerungen an die Zeit von Abt Anno
als Spiritual in Herstelle lebendig werden
lassen. Vieles ließe sich natürlich dazu an
dieser Stelle erwähnen.
Wenn wir Schwestern auf die Zeit zurückschauen, die Abt Anno als Spiritual
in unserer Abtei segensreich gewirkt hat,
dann denken wir dabei ganz besonders
und dankbar an seine reichen Gaben und
Möglichkeiten als Seelsorger und Mönch.
So wurde von vielen Schwestern in diesen Tagen immer wieder zum Ausdruck
gebracht, wie viel sie Abt Anno verdanken
und wie sehr er ihnen Hilfe und Ermutigung war auf dem Mönchsweg.
Mit was für Anliegen und Sorgen man
auch zu ihm kam, Abt Anno war ein Hörender und ein weiser Ratgeber. So konnten nicht nur wir Schwestern ihn erfahren;
auch im Dorf Herstelle und weit darüber
hinaus war Abt Anno ein sehr geschätzter
und verehrter Ratgeber; im ganzen Dorf
war er sehr beliebt; entsprechend wurde
er gern und oft aufgesucht und besaß absolutes Vertrauen.
Abt Anno glaubte an das Gute und Vertraute auf das Gute, mochte die Situation
noch so negativ, schlecht oder schwer
sein beziehungsweise erscheinen. So
verstand er es, den Blick der Einzelnen in
ihrer notvollen oder schwierigen Situation
immer wieder auf das Gute hin zu lenken.
In seinem klugen, nach allen Seiten hin gut
abwägenden Reden und Tun, verbunden
mit einer absoluten Diskretion, verstand
er es, in der Gemeinschaft den Ausgleich
zu schaffen und der Einheit, dem Zusammenführen aller zu dienen. Besonders in
der Zeit der schweren Erkrankung unserer
Mutter Beatrix hat Abt Anno viel beigetragen zur Einheit und zum Zusammenhalt
unserer Kommunität.
Seine besondere Begabung, Menschen
zusammen zu führen und sie zu einen,
wurde für mich einmal mehr auch in
seinem Dienst und Amt als Präses unserer Kongregation sichtbar und erfahrbar.
Nicht nur, dass er sich intensiv um die
Anliegen der Klöster und in den Klöstern
kümmerte und alle Kraft dafür eingesetzt
hat; er hat auch da in seinem Dienst und
Amt die ganze Kongregation zusammengeführt. Wir Hersteller Schwestern danken unserem Herrn für die Zeit, die Abt
Anno in unserer Abtei als Spiritual so segensreich gewirkt und zum Aufbau unserer Gemeinschaft beigetragen hat.
Ihnen, den Mönchen der Abtei Maria
Laach danke ich im Namen aller Schwestern der Abtei v. Hl. Kreuz, dass Abt Anno
über 30 Jahre frei gestellt wurde als Spiritual in Herstelle.
Mit Ihnen im Gebet verbunden
Ihre Äbtissin Sophia Schwede
mit allen Schwestern
10
Aus Kloster und Konvent
Tod unseres Abt em. Adalbert Franz Kurzeja
A
m 12. April, verstarb kurz nach 17.00
Uhr nach schwerer Krankheit Abt em.
Adalbert Franz Kurzeja im 96. Jahr seines
Lebens in Andernach.
Abt
Adalbert
wurde am 24.
November 1920
in Ratiborhammer (Schlesien)
geboren. Seiner
schlesischen
Heimat ist er bis
zuletzt sehr verbunden geblieben und hat in diesem Zusammenhang
auch mit großem Einsatz an der deutschpolnischen Versöhnung nach dem Krieg
mitgearbeitet. Dieser Einsatz wurde vielfältig gewürdigt, so mit der Kardinal-Bertram-Medaille der Apostolischen Visitatur
Breslau, dem Schlesierschild der Landsmannschaft Schlesien, der Ehrenplakette
des Bundes der Vertriebenen, der Ehrenbürgerschaft seines Heimatortes Ratiborhammer und zuletzt noch 2015 der
Ehrenmedaille der Universität Wroclaw
(Breslau).
Nach der Aufnahme des Studiums der
Theologie in Breslau musste Abt Adalbert
zum Reichsarbeitsdienst und war von
1940-1945 Soldat. Am Ende des Kriegs
geriet er in Italien in englische Gefangenschaft und nahm als Freiwilliger am
Wiederaufbau der Abtei Montecassino
teil. Ab 1946 studierte er in Rom an der
Gregoriana Theologie und war Mitglied
des Collegium Germanicum.
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Am 10. Oktober 1951 empfing er in Rom
die Priesterweihe.
1952 trat Abt Adalbert in Maria Laach ein
und legte seine zeitliche Profess am 11.
Februar 1954 und am 19. August 1956
seine feierliche Profess ab. Er übernahm
die innerklösterlichen Ämter eines Bibliothekars und Sakristans, später dann des
Zeremoniars und promovierte in Trier bei
Prof. Balthasar Fischer in Liturgiewissenschaft, was er 1967 abschloss. Es folgte
die Arbeit als wissenschaftlicher Assistent
bei Prof. Fischer und dann am Liturgischen Institut in Trier, bis er am 15. Februar 1977 zum 47. Abt von Maria Laach
gewählt wurde. Die Abtsbenediktion erfolgte am 20. März 1977 durch den Trierer Bischof Dr. Stein. Aus Altersgründen
legte Abt Adalbert sein Amt als Abt am 4.
November 1990 nieder.
Zum Zeitpunkt seines Todes war Abt
Adalbert vom Lebensalter und vom Zeitpunkt der Priesterweihe her der älteste
Mönch von Maria Laach. Bis kurze Zeit vor
seinem Tod half er noch tatkräftig in der
Sakristei mit, der seine besondere Liebe
galt. Wir danken Abt Adalbert für all seinen Einsatz, seinen Dienst als Abt in unserer Gemeinschaft und seine Treue im
monastischen Leben und im Gebet.
Die Eucharistiefeier und die Beisetzung in
Maria Laach fanden am Donnerstag, dem
21. April 2016, um 14.30 Uhr statt.
Abtei Maria Laach
Aus Kloster und Konvent
Einführung zum Begräbnisgottesdienst
V
erehrte Mitbrüder im bischöflichen
und priesterlichen Dienst,
verehrte Mitglieder der benediktinischen
Ordensgemeinschaft,
liebe Familienangehörige,
liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Ich bin nach Maria Laach gekommen als
Bischof der Gleiwitzer Diözese um von
dem verstorbenen Abt Adalbert Kurzeja,
einem Sohn unserer schlesischen Heimat,
Abschied zu nehmen. Für den verstorbenen Abt Adalbert war Schlesien seine
Heimat. Dort verbrachte er die Zeit seiner
Kindheit und der Jugend. Er wuchs im
Schatten der ehemaligen Zisterzienserabtei in Rauden auf.
Das im XIII. Jahrhundert errichtete Kloster
und das Gnadenbild der demütigen Mutter Gottes gehörten zu den wichtigsten
Anhaltspunkten in den Anfängen seiner
Berufung. Eine durchaus schmerzhafte
Spur hinterließen in seinem Gedächtnis
die Ereignisse aus dem Frühjahr 1945, als
die Kirche in Rauden abbrannte und die
alte Abtei in Schutt und Asche lag. Als im
Jahre 1992 die Gleiwitzer Diözese entstanden ist, haben wir in Abt Adalbert einen wahren ,spiritus movens‘ für Wiederaufbau und Restaurierung der alten Abtei
gewonnen. Er stand uns seitdem mit Rat
und Tat bei der Erfüllung dieser Aufgabe.
Es war ihm eine große Freude, bei der
Einweihung der renovierten Abtei als
auch bei der Erhebung durch den Papst
Benedikt XVI der dortigen Pfarrkirche zur
„Basilika Minor“ dabei zu sein. In seinem
letzten Brief an mich schrieb er: ,,Rauden
war wirklich meine Jugendliebe und ist sie
bis heute geblieben. Und ich bin etwas
stolz, dass ich einiges zur Bereicherung
der Basilika beigetragen habe und dass
Sie dort bei besonderen Anlässen meiner
gedenken“.
Das Klostergebäude dient heute als Exerzitien- und Bildungshaus sowohl für
Priester als auch für Mitglieder der Vereinigungen, kirchlichen Bewegungen und
Gruppen. Die Kirche zu Rauden ist seit
1995 unser Diözesensanktuar und eine
Pilgerstätte für Gläubige nicht nur aus
Schlesien sondern auch aus dem benachbarten Mähren.
In seinem letzten Brief an mich ging er
auch kurz auf seinen Gesundheitszustand ein: ,,Der Ernst der Lage ist mir
bewusst, und es heißt, sich für die große
letzte Reise vorzubereiten. Wie viel Zeit
ich noch habe, weiß allein der liebe Gott“.
Als wir vor etwa einem Monat miteinander telefonierten, habe ich bemerkt, dass
er sich verabschieden möchte. Es war
eine alles andere als traurige Verabschiedung; er bediente sich folgender Worte
des Hl. Papstes Johannes XXIII: „Das Alter, die dritte Lebensstufe ist für mich die
schönste. Denn sie ist die Vigil des ewigen
Lebens“.
Heute danken wir Gott, dem Vater für das
Geschenk des Lebens unseres ehrwürdigen Abtes Adalbert als auch für alle Gaben, die uns durch seine Wirkung zugeteilt worden sind. Zugleich bitten wir Gott,
dass er ihn mit ewiger Freude belohnen
möge.
Jan Wieczorek,
Bischof der Gleiwitzer Diözese
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Aus Kloster und Konvent
Predigt von Abtpräses Dr. Albert Schmidt zum Totengottesdienst
für Abt Adalbert Franz Kurzeja OSB
S
chwestern und Brüder,
ich bin nicht der, für den ihr mich haltet: So hat Johannes der Täufer zu den
Menschen gesagt, die in Scharen zu ihm
strömten. Wir haben es am Ende der Lesung aus der Apostelgeschichte gehört.
Johannes spürt: Die Menschen überfordern ihn nicht nur mit ihren Erwartungen, sondern sie verwechseln ihn mit
dem Messias. Sie täuschen sich in ihm,
und er muss sie enttäuschen. Doch er
lässt sie nicht ins Leere laufen:
Falsche Adresse, Pech gehabt, seht selber, wo ihr bleibt! Johannes weist die
Menschen von sich weg, um sie hinzuweisen auf den anderen, den Größeren:
Aber seht, nach mir kommt einer, zu
ihm könnt ihr gehen mit eurer Sehnsucht und eurer Hoffnung. Beim Blick auf
Jesus erschrickt der Täufer freilich über
sich selbst . Er spürt: Ich bleibe hinter
seinen und meinen eigenen Erwartungen zurück, ich bin nicht wert, ihm
die Schuhe auszuziehen. Doch damit ist
nicht das letzte Wort gesagt. Johannes
erfährt staunend und dankbar, dass er
zu einem viel größeren Dienst gerufen
wurde – Bote Jesu zu sein, Stimme zu sein
für das Wort. Im heutigen Evangelium
bestätigt Jesus, dass er Menschen ruft
und sendet; doch sie sind nicht nur seine Zeugen, sondern er schenkt ihnen
und durch sie seine Gegenwart: Wer
einen aufnimmt, den ich sende, nimmt
mich auf.
Ja, so kommt Gott selber in unsere Welt:
wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf,
13
der mich gesandt hat. Ich bin nicht der,
für den ihr mich haltet: In dieser Stunde wird der Satz Johannes’ des Täufers
zu einem „Nachruf“, zu einem Wort, das
der Verstorbene selber uns nachruft.
In der Tat: Wer würde es wagen zu
behaupten, er hätte einen anderen
Menschen wirklich gekannt und völlig
verstanden – erst recht einen so leisen
Menschen wie Abt Adalbert?
Ich bin nicht wert, ihm die Sandalen von
den Füßen zu lösen:
Der Heimgegangene hat nie etwas aus
sich gemacht. Doch immer neu hat er
sich führen und in Dienst nehmen lassen. Schon der Gymnasiast in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ließ sich anrühren, anrufen von der
Mitfeier der Osterliturgie in der Abtei
Grüssau. Als britischer Kriegsgefangener
meldete er sich freiwillig dafür, beim
Beseitigen der Trümmer des zerstörten Klosters Montecassino zu helfen.
Als ihm nach dem Zweiten Weltkrieg
die Rückkehr in seine schlesische Heimat verwehrt war, folgte er im Jahr nach
seiner Priesterweihe, die er 1951 in Rom
empfing, dem Ruf nach Maria Laach, wo
er zunächst als Bibliothekar, Zeremoniar
und Sakristan tätig war. Seine wissenschaftliche wie seine praktische liturgische Arbeit in Trier verlief stetig; dass
er ihm Rahmen seiner maßgeblichen Beteiligung an der deutschen Ausgabe des
Missales Papst Pauls VI. zum Beispiel
die Präfationen von der heiligen Hedwig und der heiligen Elisabeth verfasste,
wissen bis heute nur Insider.
Aus Kloster und Konvent
Dreizehn Jahre lang, 1977 - 1990, war er
Abt von Maria Laach; auch hier drängte
es ihn nicht in den Vordergrund, noch
weniger in den 26 Jahren nach dem Ende
seiner Amtszeit. Bis kurz vor seinem Tod,
dem er nüchtern und bereit entgegenging, beteiligte er sich an der Arbeit
in der Sakristei. Die lebenslange tatkräftige Verbundenheit mit seiner Heimat
und sein Beitrag zur deutsch-polnischen
Aussöhnung wurde bereits zu Beginn dieses Gottesdienstes eigens gewürdigt und
wird am Ende noch einmal zur Sprache
kommen.
Mit seinen Gaben und mit seinen Gren-
zen hat er Gott und den Menschen gedient.
Wer einen aufnimmt, den ich sende,
nimmt mich auf. Wir danken dem
Herrn, dass er uns in Abt Adalbert einen treuen Zeugen und ein Zeichen sein
er Gegenwart geschenkt hat. Wir vertrauen darauf, dass der, der ihn gesandt
hat, nun selber ihn aufnimmt in die
Gemeinschaft seiner Heiligen – auch des
heiligen Adalbert, dessen wir übermorgen gedenken werden – und in das österliche Licht. Amen.
Albert Schmidt OSB
Ansprache von Sabina Chroboczek-Wierzchowska
zum Totengottesdienst für Abt Adalbert OSB
S
ehr geehrter Herr Abt Sieger,
Werte Geistlichkeiten,
sehr geehrte Angehörige,
liebe Trauergäste,
die Gemeinde Kuznia Raciborska trauert
um ihren Ehrenbürger und ehemaligen
Einwohner Herrn Abt Adalbert Kurzeja. Mit ihm verlieren wir einen außergewöhnlichen Menschen, der sein Leben
ganz in den Dienst der Heiligen Kirche
gestellt hat und für uns alle ein guter
Seelsorger und Begleiter war. Danken
wollen wir dem lieben Verstorbenen
ganz besonders für die Vermittlung der
wahren Christuslehre. Mit dieser Lehre hat er zwischen dem deutschen und
dem polnischen Volk Brücken geschlagen
und sich um die deutsch-polnische Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen
den Ländern verdient gemacht. Die im
Jahre 1957 begonnene Freundschaft mit
dem Breslauer Erzbischof und späteren
Kardinal Kominek hatte großen Einfluss
auf den Inhalt des Hirtenbriefs aus dem
Jahre 1965 der polnischen Bischöfe an
ihre deutschen Amtsbrüder. In diesem
Hirtenbrief fand u.a. der berühmte Satz:
„Wir vergeben und bitten um Vergebung“
seine Niederschrift. Diese Botschaft war
eine Einladung zu den katholischen Feierlichkeiten zum 1.000. Jahrestag der
Christianisierung Polens. Dieses Jahr wird
in Polen der 1.050ste Jahrestag der Taufe
des polnischen Fürsten Mieszko gefeiert
und diesmal haben Sie, Herr Abt Kurzeja,
eine besondere Einladung vom Gott bekommen, um die Früchte Ihrer schweren
Arbeit genießen zu können.
Wir danken Ihnen von Herzen für die
Hilfsbereitschaft, die in den Jahren des
Chaos so vielen Menschen ein Dankes14
Aus Kloster und Konvent
lächeln hervorgerufen hat. Die finanzielle
und materielle Unterstützung sowohl für
die Laien als auch für die Geistlichen, die
Herr Abt Kurzeja mit Hilfe der Benediktiner-Mönche, der Caritas in Freiburg sowie der Europäischen Hilfsorganisation in
Wien, um an dieser Stelle nur einige Organisationen stellvertretend zu nennen,
organisiert hat, bedürfen unserer absoluten Hochachtung und Dankbarkeit.
Außerdem danken wir für jede geistliche
Aufmunterung, für jeden Augenblick der
Aufmerksamkeit und Zuneigung, die er
seinem Heimatort widmete, aber auch
für die vielen Gebete, die er im Namen
seiner Landsleute dem Herrn vorbrachte.
Möge der barmherzige Gott seine Seele
zu sich nehmen und sie in den Himmel
15
auffahren lassen. Die Gemeinde Kuznia
Raciborska verneigt sich in Dank und Anerkennung vor ihrem Ehrenbürger und
wird ihm stets ein ehrendes Andenken
bewahren. Als Trost dienen uns die Worte des Hl. Augustinus: „Ich sterbe, aber
meine Liebe zu euch stirbt nicht! Ich werde euch vom Himmel aus lieben, wie ich
es auf Erden getan habe.“
Wir haben jetzt unseren Botschafter im
Himmel.
In tiefer Trauer
Sabina Chroboczek-Wierzchowska
Vorsitzende des Stadtrats Kuznia Raciborska
Aus Kloster und Konvent
Tod unseres Br. Werner Steffens OSB
A
m 16. Mai 2016 entschlief hier in Maria Laach Br. Werner (Anton) Steffens im 87. Jahr seines Lebens und im
63. Jahr seiner Mönchsprofess.
Unser P. Petrus hielt die Predigt bei der Eucharistiefeier
zum Begräbnis; die Ansprache lässt das Leben unseres
Mitbruders sehr treffend aufleuchten.
(Lesung: Jes 25,6a. 7-9; Evangelium: Joh 12,23-26)
„Noch vieles hätte ich euch zu sagen, aber ihr
könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber der
Geist der Wahrheit kommt, wird er euch die
ganze Wahrheit lehren. Halleluja.“
D
as sind Worte Jesu aus dem Johannesevangelium. Am letzten Montag,
am Abend des Pfingstmontages, am Ende
der Vesper haben wir sie gesungen.
Jahrzehntelang sang unser Bruder Werner dieses Lied leidenschaftlich, engagiert
und überzeugt in der Schola, diese Melodie einer österlichen Verheißung. In den
alten Klängen erfüllt unsere österliche
Hoffnung den Raum der Kirche.
Nun ist diese Verheißung, so glauben wir,
für unseren Bruder Werner Wirklichkeit
geworden.
Nach dem Gesang des Abendgebetes
fanden wir ihn auf seiner Zelle. Ruhig und
friedlich ist er heimgegangen zu seinem
Schöpfer. In der Stunde seines Sterbens
kam der lebendige Geist Gottes, der Geist
Jesu, um ihn hineinzunehmen in die Weite und Fülle der Wahrheit, in das Leben,
das keinen Abend mehr kennt.
Ein langes Leben ging zu Ende.
Am 23. Februar 1930 wurde Bruder Werner in Faid im Kreis Cochem geboren. Im
Alter von 21 Jahren trat er in unser Kloster ein. Aber schon drei Jahre vorher kam
er bereits nach Maria Laach. Denn er fing
hier bei uns seine Landwirtschaftslehre
an. Und drei Jahre nach seinem Eintritt
fing er wiederum an. Ein neuer Weg begann in unserer Gemeinschaft. Bruder
Fabian nahm den jungen zeitlichen Professen mit zu sich auf die Mühle. Er, der
damalige Müllermeister wollte ihn dort,
zusammen mit drei anderen jungen Menschen, zum Müller ausbilden.
Seitdem war dies sein Ort. Natürlich, zuerst kam die Ausbildung. Sie endete mit
der erfolgreichen Meisterprüfung.
Bis 1963 war die Mühle als Handelsmühle in Betrieb. Seit der Stilllegung als Handelsmühle galt es, Getreide zu trocknen
und auszuliefern. Dazu wurde das Futtermittel für das Vieh in der Landwirtschaft
und im Pachtbetrieb geschrotet.
Jahrzehntelang gehörte Bruder Werner
zum täglichen Erscheinungsbild auf dem
Weg vom Kloster zur Mühle und zurück.
2400 Schritte von der Mühle bis zum
Kloster brauchte Bruder Werner nach
seiner Angabe stets. So ist es in einem
facebook-Eintrag zu lesen. Viele haben
ihn auch im Auto mitgenommen. Viele
haben es erzählt, ja, den Bruder von der
Mühle, den habe ich neulich mitgenom14
16
Aus Kloster und Konvent
men, oder den sehe ich oft, wenn ich von
der Arbeit komme.
„Vom Korn zum Mehl – Das Weizenkorn
erzählt“. Das war der Titel eines Aufsatzes. Der Verfasser war Bruder Werner vor
über 20 Jahren. „Heute werde ich, Getreidekorn, zur Mühle gebracht. Mit Millionen
von Körnern bin ich im Sack verpackt.“
So fing sein fachkundiger Beitrag an. Mit
dem Korn lebte Bruder Werner.
Es ist das Korn, das Lebensgeschichte
erzählt. Es ist die Geschichte des Korns,
das auf das Leben aus dem Glauben hinweist. Der heilige Märtyrer Ignatius von
Antiochien aus dem 2. Jahrhundert verglich sich selbst mit dem Korn. Er schrieb
von sich, von seinem Leben, kurz vor seinem Tod: „Ich bin ein Weizenkorn Christi;
die Zähne der wilden Tiere müssen mich
zermalmen, damit ich reines Brot werde.“
Das zerriebene Korn wird zu einem neuen Lebensmittel. In der Bedrängnis und
im Martyrium, so die Hoffnung, wächst
neues Leben heran – der Tod des Einen
wird Leben für andere.
Dann ist da Jesus. Er vergleicht ebenfalls
sein Leben mit dem Weizenkorn. „Wenn
das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und
stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht“.
Bruder Werner hat jahrzehntelang, mit
viel Zeit im Schweigen und im Alleinsein,
auf der Mühle mit dem Korn gelebt und
am Korn gearbeitet. Er hat in der Natur
und im Arbeiten an den Früchten der
Natur das Geheimnis des Lebens beobachtet und immer wieder den geheimnisvollen Weg entdeckt: zu sterben, um zu
leben, zerrieben zu werden, um neues
Leben zu werden. Kurz und gut war die
Formulierung, mit der Bruder Werner ein
17
Gespräch beendete. Ohne viele Worte,
kurz und gut, zeigte ihm die Arbeit, was es
heißt, von Ostern her zu leben, vom Tod
zum Leben, aus der Enge in die Weite, aus
der Nacht in den Tag zu gehen.
Am Pfingstmontag fand der 23. Deutsche
Mühlentag statt. Bruder Werner, unser
jahrzehntelanger Müllermeister, ging an
diesem Mühlentag heim zu Gott.
Aber bei der Mühle blieb es nicht. Neben
einigen Jahren als Löschmeister in der
Laacher Feuerwehr übernahm Bruder
Werner 1975 die Sorge für unsere Bienen.
Unser Bruder Paulinus vertraute ihm seine vielen Bienenvölker an.
Und wieder begann eine Zeit des Lernens
und des Studierens. In der Landeslehranstalt für Bienenzucht in Mayen absolvierte er Fachkurse. Bruder Werner war mit
Leib und Seele bei seinen Bienen. Das
war nicht einfach Pflicht. Er war davon
begeistert.
Viele Kontakte entstanden durch sein
Engagement im Imkerverein. Die wenigsten von uns hatten Lust, seinen Bienen
persönlich am Bienenstock zu begegnen.
Aber umso lustvoller war der Sonntagmorgen. Regelmäßig stand der Laacher
Bienenhonig auf dem Frühstückstisch.
Bienen faszinieren. Sie gelten als die fleißigen Tiere, als Vorbild für den Fleiß. Aber
das Produkt der Bienen, der Honig, der
steht in der Bibel immer wieder für das
freudige, für das erlöste, für das befreite
Leben. Über den großen Weg des Auszuges, für das große erste biblische Osterfest, für die Freude über die Befreiung
aus Ägypten, steht die Verheißung, in ein
Land zu ziehen, in dem Milch und Honig
fließen. Noch heute erinnert uns daran
die jährliche Osterfeier. Den Gottesdienst
Aus Kloster und Konvent
am zweiten Osterfesttag, am Ostermontag, beginnen wir mit dem Singen der alten Worten des Mose: „Der Herr hat euch
in das Land geführt, wo Milch und Honig
fließen.“
In seiner Arbeit an den Bienen kam Bruder Werner immer wieder in Berührung
mit der österlichen Verheißung des Lebens. Der Honig erinnert an das Ziel
unseres Weges. So wie in der Lesung
beim Propheten Jesaja das Ende, die Vollendung, umschrieben wird mit diesem
phantastischen Bild der Lebensfülle, des
reich gedeckten, köstlichen wohlschmeckenden Mahles. Alle sind willkommen.
Der Honig erinnert an die Nahrung des
Paradieses. Er erinnert an die Verheißung
des Lebens, der Lebensfülle, des nie endenden Lebens, die Verheißung des Lebens, die für einen jeden von uns gilt, das
Zeichen, das Gott ein Gott des Lebens ist,
ein Gott der Lebensfülle.
Und dann kam der 18. April 1968. Seit
dem Tag sang Bruder Werner in unserer
Schola mit. Seitdem war es unvorstellbar,
dass er dort einmal nicht mehr singen
würde. Er hatte da seinen festen Platz. Er
gehörte zu den ersten, die morgens im
Chor saßen. Er gehörte dazu und blieb da,
bis er nicht mehr konnte, bis sein Schlaganfall das Singen im Chor beendete.
Als ich vor über 40 Jahren in dieses Kloster kam, war sein Platz leer. Aber nicht,
weil er nicht mochte, nicht weil er etwas
anderes machen wollte, sondern weil er
nicht konnte. Ein Mopedunfall warf ihn
mit einem komplizierten Bruch aufs Krankenbett. Nachdem eine eingebaute Stahlplatte zerbrach, wurden aus den ersten
8 Wochen im Krankenhaus noch einmal
weitere 8 Wochen, die Bruder Werner im
Krankenhaus verbringen musste. Auch
das gehört zum Leben von unserem Bruder Werner. Er hat Rückschläge erfahren.
Er erfuhr Grenzen. Aber die Grenzen öffneten ihn. Es war das Singen der Psalmen,
das sein Herz froh und weit machte.
Die letzte Zeit schränkte erheblich seine
Mobilität und seine Aktivitäten ein. An einigen Festen kam er noch in den Chor. So
wie früher. Zuletzt an Christi Himmelfahrt.
Er musste langsam gehen. Der Rollator
half ihm.
Aber am Ende zeigte er sich gelöst. Er
lebte im Frieden. Er räumte seine Sachen
auf. Er verabschiedete sich von Menschen, die ihm nahe standen. Er konnte
warten auf das, was kommt.
Nach der ganzen Mühe in seinem Leben,
nach so vielem, was verschlossen war in
seinem Leben, da gab er uns allen ein
Vorbild des Loslassens, des Sicheinlassens auf Gottes unbekannte Wege. In
dieser Offenheit, im Loslassen und dem
Gelassensein kam am Ende zum Vorschein, wofür er sich Tag für Tag mit uns
allen in dieser Kirche einsetze, wo er nicht
fehlen wollte: das canticum novum, das
neue, das österliche Lied zu singen, das
Lied von Gottes Liebe und von Gottes
Erbarmen, einzustimmen, vorwegzunehmen den Jubel, die Freude in der Lesung
des Jesaja.
Dafür sind wir dankbar. Das wollen wir
nicht vergessen. Ja, gerade weil der Psalm
so fasziniert, so begeistert, so viel Lebendigkeit in Müdigkeit und Trostlosigkeit
bringt: „Ich will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund“
(Psalm 34).
P. Petrus
18
Aus Kloster und Konvent
Jesuitenbibliothek Maria Laach gewinnt den Deutschen Lichtdesign Preis
I
m Juli 2015 konnte nach einer Restaurierungszeit von eineinhalb Jahren die
historische Jesuitenbibliothek aus den
1860er Jahren wieder ihrer Bestimmung
übergeben werden. Die alte Klosterbibliothek ist ein außergewöhnlicher Ort.
Drei Räume von näherungsweise quadratischem Grundriss sind hintereinander
gestellt. Im Zentrum befindet sich eine
gusseiserne Spindeltreppe, über die drei
Büchergalerien erschlossen werden. Daher auch die Bezeichnung Galeriebibliothek. Die gusseiserne Treppe wurde in der
Sayner Hütte in Bendorf-Sayn hergestellt,
und zwar noch bevor das werdende Stahlimperium Krupp den Traditionsbetrieb
einverleibte. Fenster gibt es in der Bibliothek nicht, Tageslicht fällt allein durch die
quadratischen Deckenöffnungen in die
Räume.
Die Lichtsituation in der Klosterbibliothek
bedurfte einer grundlegenden Verbesserung. Nach einem längeren Prozess der
Diskussion, immer in enger Abstimmung
mit der Landesdenkmalpflege, sollte die
neue Beleuchtungskonzeption funktionell
befriedigend, die Raumwirkung behutsam
unterstützend und das Holzwerk möglichst schonend sein.
In diesem Sinne schrieb die Abtei einen
Wettbewerb aus, den arens faulhaber
lichtplaner aus Köln gewannen. arens
faulhaber entwarfen ein System feiner
Lichtlinien, die in Form filigraner LEDProfile unter die Galerieböden montiert
werden konnten. Verdeckt von einer
dort bereits befindlichen Holzleiste sind
die Profile selbst kaum wahrzunehmen.
Durch ihre spezielle Linsentechnik werden die Lichtpunkte so abgeblendet, dass
der Ausstrahlwinkel sich allein auf die
Bücher und nicht auf den Boden richten
ließ. Nicht nur die wertvollen Bücher und
Schriften, auch die Qualitäten der au19
ßergewöhnlichen Räume konnten mit
gezielter Beleuchtung unaufdringlich in
Szene gesetzt werden.
Auf dem obersten Regalboden wurden verdeckte Leuchten montiert, die
die Rundung der Decken betonen und
gleichmäßig ausleuchten. Da der Tageslichteinfall durch die Lichtdecken wegen
des darüber liegenden nur einseitig geöffneten Satteldaches zu gering war, verstärkten arens faulhaber das Tageslicht
durch Kunstlicht, über den Glaslichtdecken. An vier Stellen pro Decke setzen
sie engstrahlende Richtstrahler in das
Weißglas der Lichtdecke, die gerichtetes
Licht in die Raumtiefe bringen. Zwei der
über Kreuz montierten Strahler richten
ihr warmes Licht auf die untersten Regale, die der Mitte zugewandten beleuchten die Spindeltreppe.
Mit dieser zeitgemäßen Lichtlösung wurden nun die Abtei Maria Laach und das
Lichtplanungsbüro arens faulhaber lichtplaner mit dem Deutschen Lichtdesignpreis 2016 in der Kategorie Kulturbauten ausgezeichnet.
Der Deutsche Lichtdesign-Preis wird
jährlich vergeben. In insgesamt zehn Kategorien werden von einer hochkarätigen Jury die Gewinner ermittelt. Mit dem
ideellen Preis wollen die Veranstalter der
professionellen Lichtplanung – als ein
wesentliches Modul für die Qualität der
gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen.
Gefördert wurde das Projekt vom Verein der Freunde der Benediktinerabtei
Maria Laach, der Landesdenkmalpflege
Rhl.-Pf., der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Kulturstiftung Rhl.-Pf.,
Lotto Rhl.-Pf., dem Kreis Ahrweiler und
nicht zuletzt dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
H.-J. Scheer
Aus Kloster und Konvent
Londoner King’s College Choir eine Woche in Maria Laach
A
lles begann mit einer leisen und
schüchternen E-Mail Anfang 2016:
Der Choir of King’s College in London
möchte ein paar Tage in einem deutschen Kloster verbringen, um sich mit der
Tradition monastisch-benediktinischer Liturgie und der Klosterkultur zu beschäftigen, um etwas zu proben, die Liturgien
mitzufeiern und eventuell auch mitzugestalten.
Der junge Chorleiter Joseph Fort stieß im
Internet auf die Abtei Maria Laach, deren
Bilder ihn sofort ansprachen – so kam der
erste Kontakt zustande.
Als der Chor schließlich erfuhr, dass es
in Maria Laach eine lebendige Chor- und
Kirchenmusiktradition auch über die Gregorianik hinaus gibt, war schnell klar, dass
es auch ein Sonderkonzert in der Reihe
der Abteikonzerte 2016 geben muss.
21
Joseph Fort bat P. Philipp, mit den 27 Sängerinnen und Sängern deutsche Chormusik einzustudieren; P. Philipp wiederum
bat den englischen Kollegen, dafür traditionelle britische Chormusik zu erarbeiten.
Viel wurde organisiert und geplant, sodass der Chor um die Mittagszeit des 14.
Juni 2016 nach Maria Laach kam.
Die Tage bis zum Konzert am 19. Juni
waren nicht nur von gemeinsamen Proben belegt. Der obligatorische Besuch im
Mendiger Lava-Dome und den unterirdischen Abbauschächten stand genauso
auf dem Programm wie Bootfahren auf
dem See oder die Spiele der Fußball-EM,
um die herum geschickt das Programm
der Tage gestrickt worden ist.
Im Mittelpunkt standen aber die Kirchenmusik und die selbstverständliche Teil-
Aus Kloster und Konvent
nahme an der täglichen Eucharistiefeier
und der lateinischen Vesper.
Im Hochamt des Sonntages wurde dann
die große Bandbreite von Kirchenmusik
sichtbar: Gemeinsam mit den Mönchen
sang der King’s College Choir die Gregorianischen Gesänge. Dazu sang der Chor
passende Motetten in der Liturgie; zur
Danksagung sangen dann alle gemeinsam das auch in England beliebte Lied
„Lobe den Herren“.
Im Anschluss an das Hochamt gab es
eine schöne und gelassene Begegnung
bei einem (oder auch zwei) Glas Sekt in
der Aula zwischen den Mitbrüdern und
dem Chor. Nicht nur die anstehende Brexit-Abstimmung wurde diskutiert, sondern auch die Chancen für den Einzug ins
Finale der EM für die Königlichen.
Das abendliche Konzert wurde von
P. Prior Andreas einfühlsam eingeleitet.
In der gut gefüllten Abteikirche erklang
vor einem sehr konzentrierten Publikum
deutsche und englische Chormusik aus
5 Jahrhunderten, klanglich vom feinsten
Pianissimo bis zum klangvollen Forte in
einer Bandbreite, wie es nur selten zu
hören ist.
Die jungen Sängerinnen und Sänger waren begeistert von der Abteikirche, ihrer
Architektur und ihrer Akustik. Mit lang
anhaltendem Applaus entließ ein dankbares Publikum den Chor in den letzten
gemeinsamen Abend, der ohne Nacht
bleiben sollte, da die meisten sich entschlossen, die Nacht durchzumachen, da
die Abfahrt zum Flughafen nach Köln bereits am Montag um 4:00 Uhr in der Frühe stattfinden sollte.
Der Abschied war traurig, war man doch
in einer Woche sehr zusammengewachsen. Doch Joseph Fort ließ als Chorleiter
direkt verlauten, dass er unbedingt wiederkommen wollen würde. Sängerinnen
und Sänger sprachen von einer wirklich
geistlichen Woche, die sich so auch für
andere Chöre gleichsam als Exerzitien
lohnen würden.
Bereits im August 2016, zur Probenwoche der Cappella Lacensis im Rahmen der
Festwoche, wollen sich wohl einige Briten
wieder auf den Weg machen, um sich an
den Konzerten der Cappella zu beteiligen.
Vielleicht ist eine neue Vernetzung entstanden.
Noch sollte es an den Grenzen keine Probleme geben, die Grenzen der Musik bestehen ja sowieso nicht…
P. Philipp
22
Aus Kloster und Konvent
Die Abteiorgel lässt es blitzen und donnern
Thematische Orgelmatinéen und –konzerte im Sommer 2016
I
n den letzten Ausgaben wurde mehrfach die “traditionelle” Reihe der Laacher
Orgelkonzerte – dieses Jahr mit einem
besonderen Fokus auf dem vor 100 Jahren verstorbenen Max Reger – erläutert
und auf sie hingewiesen.
Neben dieser Reihe wurden diesen Sommer einige interessante Zusatzveranstaltungen angeboten.
Am Dienstag, den 26. Juli, fand der “MariaLaach-Tag” innerhalb der “Nacht der
Vulkane” statt – an diesem Tag gab es
zunächst um 12.00 Uhr mittags eine Orgelmatinée mit Improvisationen zu monastischen Themen sowie eine weitere,
dramatische
Improvisation
über einen Vulkanausbruch.
Ein
weiteres
Orgelkonzert
mit einem etwas größeren
Programm war um 16.00 Uhr dem Thema “Natur und Elemente” gewidmet. In
vielen vergangenen Epochen der Musikgeschichte wurde durch Musik der spannende Versuch gemacht, Natur oder Naturphänomene akustisch zu beschreiben,
klanglich nachzuzeichnen, oder darüber
zu meditieren; etwa in den “Vier Jahreszeiten” Vivaldis, der “Pastoral-Symphonie”
Beethovens, der “Alpensinfonie” von Richard Strauss, oder in vielen anderen
Werken. Auch in der Orgelmusik gab es
solche Versuche.
Es erklangen in diesem Konzert Werke
von Flor Peeters (Lied-Symphonie op.
23
66, ein einzigartiges Werk mit Liedern an
den Ozean, die Blumen, die Wüste, die
Berge und die Sonne), Beethoven (erster
Satz der Mondscheinsonate in Orgelfassung), Knecht (“Die durch ein Unwetter
unterbrochene Hirtenwonne” – eine Art
symphonische Dichtung mit Donnereffekten für Orgel!), Vierne (Abendstern
und Mondlicht) und Langlais (Finale aus
dessen dritter Orgelsymphonie: “Gewitter”). Somit widmeten sich durch diese
Programmauswahl die Orgelklänge zahlreichen elementaren Naturphänomenen!
Auch während der Laacher Festwoche
werden an verschiedenen Tagen fünfzehn- bis zwanzigminütige “Atempausen”
mit Orgelmusik angeboten (Freitag, 19.
August, Montag, 22. August, Mittwoch,
24. August und Freitag, 26. August jeweils
um 12.00 Uhr; die Programme entnehmen Sie bei Interesse bitte zeitnah vorher
dem Internet, Pressemitteilungen oder
Aushängen).
Zudem findet am Samstag, den 20. August, der Klostermarkt innerhalb der
Festwoche statt. Auf dem Programm
der samstags üblichen Orgelmatinée
um 12.00 Uhr stehen Werke von Bach
(Pièce d’Orgue BWV 572), Mozart (Variationen G-Dur KV 501 in Orgelfassung von
Gereon Krahforst) sowie der Dankpsalm
aus op. 145 von Reger. Zusätzlich dazu
wird um 16.00 Uhr ein Orgelkonzert im
Rahmen des Klostermarktes mit Musik
zu monastischen Themen angeboten.
Es beginnt mit dem Kyrie aus der Orgelmesse für Konventsgemeinschaften
des französischen Barockkomponisten
Couperin; hiernach folgt ein Frühwerk
Aus Kloster und Konvent
Duprés: Prozession mit Litanei; daraufhin eine “Suite carmelite” des Franzosen
Françaix, in dem auf teilweise humorvolle Art und Weise in kurzen Stücken
klangliche Charakterdarstellungen verschiedener Ordensschwestern zu Gehör
gebracht werden: Sœur Blanche, Mère
Marie de l’incarnation, Sœurs Anne de la
Croix, Constance und Mathilde sowie Marie Mère de St Augustin. Zum Schluss erklingt die relative selten zu hörende erste
Orgelsonate in fis-moll op. 33 von Reger,
deren Schlusspassacaglia ebenfalls etwas
litaneienhaftes an sich hat.
Herzliche Einladung zu diesen thematisch
gebundenen interessanten Sonderveranstaltungen! Der Eintritt ist grundsätzlich
frei; am Ende wird immer eine Kollekte
gehalten.
Gereon Krahforst
Konzert - Termine
Freitag: 12. August
Orgelkonzert
Christian Barthen, Giengen a. d. Brenz
Samstag, 20. August
Orgelmatinée & Orgelkonzert
Sonntag, 21. August
Festkonzert
der Cappella Lacensis
Freitag: 26. August
Orgelkonzert
Sebastian Küchler-Blessing, Essen
Freitag: 9. September
Orgelkonzert
Christoph Schönfelder, München
Freitag: 23. September
Orgelkonzert
Giampolo di Rosa, Rom
Freitag: 7. Oktober
Orgelkonzert
Gereon Krahforst, Maria Laach
Sonntag: 30. Oktober
Novemberkonzert
des Lions-Club „Laacher See“
Sonntag: 27. November
Benefizkonzert
des Freundeskreises Maria Laach
Samstag: 31. Dezember
Feierliches Silvesterkonzert
Neues Rheinisches
Kammerorchester Köln
24
Aus Kloster und Konvent
Sakristei Maria Laach
N
achdem im vorigen Jahr in einem
ersten Schritt durch die Fa. Ollig die
Außenwand zur Abteiwiese freigelegt und
abgedichtet wurde, begannen die Arbeiten im Innenbereich nach Ostern 2016.
Unter Zuhilfenahme einer sogenannten
Einhausung konnte von der Firma Kappes & Fleck der durchfeuchtete und verschimmelte Altputz entfernt werden. Es
trat ein Mischmauerwerk, überwiegend
aus Tuff und Basalt, mit unterschiedlichen Durchfeuchtungsgraden zutage.
Am Mauerwerk selbst konnte auch die
Tieferlegung der Sakristei Anfang des 20.
Jahrhunderts abgelesen werden.
Die Fa. Brust montierte anschließend in
Zusammenarbeit mit unserer Klempnerei
die Wandtemperierungs- und Lüftungssysteme, von der Elektrowerkstatt um
Bruder Marianus mussten die elektrischen Installationen ergänzt bzw. erneuert werden.
Danach konnte von der Fa. Friedsam
die erste Putzschicht aufgetragen werden. Der Putz soll in Verbindung mit
den Wandtemperierungs- und Lüftungsanlagen für eine sanfte Absenkung des
Feuchtigkeitsspiegels unterhalb der Malereien sorgen.
Nun war die Schreinerei Maria Laach
am Zuge. Alle vor die Wand montierten
Schränke mussten demontiert und in
die Raummitte verbracht werden. Parallel konnten die ersten Arbeiten an den
Schränken im Paramentenraum beginnen.
25
Aus Kloster und Konvent
Bereits zu Beginn demontierte die Kunstschmiede Maria Laach die alten, einglasig
gefüllten Metallgitter. Neue Fenster kamen von Fa. Jeub aus Niederzissen.
eigentlichen Restaurierungsarbeiten des
von Bruder Hilarion König in jahrelanger
Arbeit hergestellten Mobiliars durch die
Schreinerei Maria Laach.
Im Innenbereich sind Bleiglasfensteranlagen vorhanden. Diese werden natürlich
auch saniert.
Die Ausschreibung gewann die Fa. Binsfeld aus Trier. Die Flügel konnten ausgebaut und in der Trierer Werkstatt
überarbeitet werden. Weitere Restaurierungsarbeiten standen vor Ort an, was
bereits zu einem großen Teil geschehen
ist.
Erst bei ausreichender Trocknung des
Wandputzes können die Schränke wieder
vor die Wand montiert werden. Jedoch
nun mit der wichtigen Hinterlüftungsmöglichkeit.
Die Dauer des Trocknungsprozesses ist
schwierig zu prognostizieren. Wir hoffen,
dass die Arbeiten im Sommer 2016 abgeschlossen werden können.
H.-J. Scheer
Am 07.06.2016 führte die Firma Friedsam
aus Niederdürenbach die letzten Putzarbeiten aus. Kurz danach begannen die
26
Freundeskreis
Keine personelle Veränderung im Förderverein Maria Laach
280 Mitglieder besuchen die Mitgliederversammlung / Gernot Mittler für weitere vier Jahre zum Vorsitzenden gewählt
G
ernot Mittler führt auch weiterhin den
„Verein der Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach“. Der Vorsitzende wurde ebenso wie die derzeitigen Vorstandsmitglieder einstimmig für vier Jahre von
den 280 anwesenden Mitgliedern wiedergewählt.
In seinem Rechenschaftsbericht dokumentierte Mittler alle Unterstützungsmaßnahmen des Freundeskreises und die
hervorragende Mitgliederentwicklung: Aktuell hat der Verein 1.702 Mitglieder, 2015
sind 69 hinzugekommen. Erfolgreich verlief die »Werbeaktion« beim Klostermarkt,
als 34 sich entschlossen, beizutreten.
Der Verein sieht es als seine vorrangige
Aufgabe an, die Mitgliederbasis zu verbreitern. »Jede Mitgliedschaft, jedes neue Mitglied, schafft neue emotionale Bindung«,
so Mittler, der als »herausragendes Ereignis« den Umbau des Jesuitenkuhstalls
zum Bibliotheksmagazin und die Restaurierung der historischen Jesuitenbiblio-
27
thek wertete. An den Gesamtkosten von
rund drei Millionen Euro beteiligte sich
der Freundeskreis mit 419.000 Euro. Das
nächste anstehende Projekt ist die Sanierung der Sakristei. Im Sommer begannen
die Außenarbeiten zur Trockenlegung. Die
Innenarbeiten sollen noch in diesem Monat beendet werden. Die gesamten Kosten von rund 250.000 Euro übernimmt
der Verein. Nach der Trocknungsphase
sollen die Malereien der Beuroner Werkstatt ebenfalls restauriert werden. »Wir
haben den Mönchen signalisiert, dass wir
als Freundeskreis ein aufgeschlossener
Unterstützer sein werden«, sicherte der
Vorsitzende zu. Weitere geplante Aktivitäten in diesem Jahr sind die Beteiligung am
Klostermarkt (20. August), das Adventskonzert am 1. Advent, die »Kassettierung«
besonders wertvoller Bücher sowie die
Finanzierung einer Ausstellung zum Lutherjahr 2017. Ein »kleines und feines«
Projekt sei in Vorbereitung: ein virtueller
Der Vorstand der „Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach“ (v.l.): Elmar Schmitz, Johannes Bell, Bernhard Kaiser,
Dr. Ottmar Martini , Gernot Mittler, Trudel Krupp, Prior-Administrator P. Andreas Werner, Burkhard Hau, Prof. Dr. Peter Frings
Freundeskreis
Rundgang, den der kürzlich verstorbene
Alt-Abt Anno Schoenen noch angeregt
hatte. Während seiner vierjährigen Amtszeit konnte der Vorstand dem Kloster für
die Durchführung der unterschiedlichen
Maßnahmen insgesamt rd. 800.000 € zur
Verfügung stellen bzw. zusagen. Das sei
nur möglich gewesen durch die tatkräftige Hilfe großherziger Sponsoren und die
Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen.
Mittler führte aus, dass der Freundeskreis mehr sein wolle als ein Verein zur
Beschaffung von Geld. Bezogen auf die
»schwierige Zeit« nach Ausscheiden von
Abt Benedikt Müntnich sagte er: »Wichtiger als persönliche Befindlichkeiten ist die
Aufgabe, die wir uns gestellt haben, und
die heißt: Maria Laach!« Damit hieß er den
neuen Prior-Adminstrator Andreas Werner OSB im Freundeskreis willkommen.
Es folgten die Berichte des Schatzmeisters und der Kassenprüfer. Nach der Entlastung des Vorstands folgte die Neuwahl,
die keine Überraschung war, denn alle
Mitglieder wurden wiedergewählt.
Von vielen mit Spannung erwartet, sprach
Pater Andreas Werner über »Mönchsein
in der heutigen Zeit« und ging aber vorher noch auf den Begriff »Freundschaft«
ein. »Mir liegt sehr daran, dass es auch
verstärkt eine Freundschaft im Glauben
ist. So ist es mit Sicherheit bereits - keine
Frage. Das zeigt sich in Ihrer Anteilnahme
an unserem Leben, an Ihrer Unterstützung unseres Betens und Arbeitens. Ich
freue mich jedoch darauf, gemeinsam mit
Ihnen zu überlegen, wie diese Freundschaft wachsen kann - vielleicht auch in
eine Richtung, die bisher nicht so im Mittelpunkt stand,« so sein Impuls.
Bezogen auf das Mönchsein reflektierte er
sein 41-jähriges Klosterleben. So zu leben
sei eine Form christlichen Lebens, wobei
Gott den Unterschied mache und er mache so viele Unterschiede wie es Menschen gibt. »Jeder Jeck ist anders«, brachte er es auf den Punkt. Letztendlich gehe
es um die Fragen nach Identität, Relevanz
und Bekenntnis, die er weiter ausführte.
Wer neugierig geworden ist, findet den
gesamten Vortrag im Internet unter www.
maria-laach.de
Burkhard Hau
28
29
Klostergärtnerei
I
Goldener & Silberner Meisterbrief in der Klostergärtnerei
n diesem Frühjahr gab es in der Klostergärtnerei einen doppelten Grund zum
feiern. Bruder Hilarius Wittmers wurde
mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt
und sein Ziehsohn und Nachfolger Reinhard Schmitt wurde zeitgleich mit dem
Silbernen Meisterbrief ausgezeichnet!
Nach seiner Ankunft in Maria Laach im
Jubiläumsjahr 1956 hatte der damalige
Gärtnergehilfe Franz Wittmers seinen
Beruf und seine Berufung für das Mönchtum in Einklang gebracht und trat 1959
als Bruder Hilarius ein. 1965 folgte die
Meisterschule in Bonn-Friesdorf und
1969 übernahm er von Bruder Eucharius
Schmitz die Leitung der Gärtnerei. In den
folgenden Jahrzehnten formte Bruder Hilarius das Gesicht der Gärtnerei entscheidend. Aus einer kleinen beschaulichen
Klostergärtnerei wurde ein „Kleinod unter
den deutschen Gartencentern“ (Zitat aus
einer Fachzeitschrift), Gärtnerei und Bruder Hilarius verschafften sich in der Fachwelt einen guten Namen, eine
angesehene Adresse. Noch viel
wichtiger war aber die Seele die
Bruder Hilarius dem Garten und
seiner „Bande“ einhauchte, für
viele Auszubildende der Grundstock für eine gute Zukunft als
Gärtner … und Mensch!
noch heute – Bruder Hilarius für unseren
jetzigen Betriebsleiter Reinhard Schmitt!
Bruder Hilarius übergab 2004 die Leitung
der Gärtnerei in seine Hände damit das
Werk (das er im Laufe der Jahrzehnte errichtet hatte) von seinem Ziehsohn weitergeführt würde. Und so bleibt auch gesichert, dass die Seele die Bruder Hilarius
diesem Ort gegeben hat, auch weiterhin
in seinem Sinne und in Verbundenheit
zum Kloster (Ort & Konvent) belebt bleibt.
Reinhard Schmitt hatte nach der Ausbildung und Wehrdienst 1989-1990 die
Meisterschule in Köln-Auweiler besucht
und dort seinen Meisterbrief erworben,
somit ist er nun mit dem Silbernen Meisterbrief geehrt worden! Mit ihm werden
wir als Team der Gärtnerei die wichtigen
Aufgaben, dieses „Kleinod“ im Wandel der
Zeit bewahren und weiterzuentwickeln,
angehen.
Herzlichen Glückwunsch an die Jubilare!
Matthias Alter
Für viele Auszubildende war und
ist Bruder Hilarius eine Vaterfigur
im beste Sinne, vor allem für die
Lehrlinge die noch bis in die 80er
& 90er Jahre im Lehrlingsheim
wohnten. Eine ganz besondere Rolle spielte - und spielt auch
30
Seehotel
Vier Sterne funkeln weiter über dem Seehotel Maria Laach
Gäste schätzen Hotelsterne als Orientierungshilfe am Bewertungshimmel
A
ls objektives Qualitätsmerkmal gewinnen die Hotelsterne auch – oder
gerade – in Zeiten subjektiver OnlineBewertungen an Bedeutung für die Hotelgäste noch hinzu. Die offiziellen Hotelsterne zählen deutschlandweit neben
persönlichen Empfehlungen und OnlineBewertungen zu den drei wichtigsten
Orientierungshilfen für Privatreisende bei
der Hotelauswahl.
DEHOGA-Auszeichnung: Das Flair und
die Leistung des Seehotel-Teams haben
die Prüfer erneut überzeugt. Mit großem
Stolz und Freude präsentiert sich das
Seehotel Maria Laach, im Herzen der Ferienregion Laacher See gelegen, zum Start
in die neue Saison 2016. Das freut selbstverständlich auch den jüngst gegründeten Zweckverband Ferienregion Laacher
See, ein touristischer Zusammenschluss
der drei Verbandsgemeinden Brohltal,
Pellenz und Mendig.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu einem
der berühmtesten Bauwerke Deutschlands, dem Benediktinerkloster Maria
Laach, gelegen, orientiert sich das Haus
an der jahrhundertealten Gastkultur des
Klosters. Dafür stehen die Benediktiner,
die das Hotel seit 1955 in Eigenregie führen. Das mit vier Sternen klassifizierte
Seehotel Maria Laach verfügt über modern eingerichtete Zimmer und bietet
seinen Gästen erstklassigen Service in einem einzigartigen Ambiente. Es steht mit
seinem ausgezeichneten Namen für eine
renommierte regionale Küche und einen
hervorragenden Service. Geschultes, topausgebildetes und zuvorkommendes
Personal in Verbindung
mit einer ausgezeichneten Küche – das alles trägt
ebenfalls zu einem unvergessenen, einmaligen Aufenthalt bei.
„Die Gäste, die hierher
kommen, werden sogleich von der einzigartigen
Atmosphäre des
Hauses und dessen einmaliger Lage gefangen
genommen. Eingerahmt
in die herrliche vulkanische Landschaft mit dem
Laacher See wird ein Besuch in diesem Kleinod
zu einem unvergesslichen
31
Seehotel
Gute Ausbildung trägt Früchte
Aufenthalt. Um es mit einem Wort zu sagen: Hier im Seehotel werden die Gäste
noch richtig verwöhnt. Das Seehotel Maria Laach ist ein Ort gelebter Gastlichkeit!“,
sind sich die Bürgermeister der Kooperationspartner einig.
Die Sterneklassifizierung bringt dabei die
festgestellte Qualität der Gastlichkeit offiziell zum Ausdruck, ein entscheidender
Wegweiser für Gäste, die sich anhand der
Klassifizierung orientieren können.
Bei der Klassifizierung der DEHOGA sowie den Empfehlungen handelt es sich
um eine unabhängige, objektive und anspruchsvolle Qualitätsbeurteilung des gesamten Hotels und wird für den Verbraucher durch die „vier goldenen Sterne“ am
Hoteleingang eindrucksvoll dokumentiert.
Passend zum Saisonstart der nahe liegenden Tourist-Info Maria Laach gratulierte
der Zweckverband Ferienregion Laacher
See (politische Vertreter wie auch Touristiker) der Klosterverwaltung wie auch
dem Hoteldirektor, Steffen Melzow, von
Herzen zur erneuten Auszeichnung und
wünschte für die kommende Saison zahlreiche begeisterte und zufriedene Gäste – der beste Werbemultiplikator für die
Region rund um den einzigartigen
Laacher See.
C
hristopher Kahlert erreicht im Frühjahr den ersten Platz beim KochWettbewerb um den Max-Meier-Pokal,
der im Jugendgästehaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler ausgetragen wurde.
Mit ihm freute sich neben Hoteldirektor
Steffen Melzow sowie seinem Ausbilder,
Küchenchef Jörg Münsterberg, das gesamte Team vom Seehotel Maria Laach
über die erreichte Platzierung.
Birgit Müller-Leersch
Ferienregion Laacher See
32
Seehotel
Mein Auslandspraktikum im Harrods in London
D
urch eine Veranstaltung in der Berufsschule habe ich von der Möglichkeit erfahren, dass ein Praktikum im
Harrods in London möglich ist und dass
man sich dort bewerben kann und noch
während der Ausbildung ein Auslandspraktikum antreten kann.
Zu Beginn war es nur eine grobe Überlegung, doch dann habe ich mich dazu motivieren können, in einer anderen Stadt,
in einem anderen Land, mit einer anderen Sprache ein Praktikum in Betracht zu
ziehen. Durch die Hilfe einer Organisation
wurde ich finanziell unterstützt und sie
haben sich auch während des Praktikums
bei mir erkundigt, ob es mir gefällt und ob
ich zurechtkomme.
Das Praktikum in der Patisserie begann
am 11.01.16 und endete am 29.01.16.
Drei sehr interessante Wochen, in denen
ich sehr viele Eindrücke von verschiedenen Arbeitsweisen und Arbeitsabläufen
gewinnen konnte.
Nach kleinen Startschwierigkeiten habe
ich mich schnell zurechtgefunden. Mein
erster Ansprechpartner bei Verständigungsproblemen oder ähnlichem war
Herr Markus Bohr aus Deutschland, der
Leiter der Patisserie.
Ich habe in der Zeit mit vielen verschiedenen Menschen zusammengearbeitet.
Diese kamen aus sehr vielen verschiedenen Länder und waren alle sehr bemüht
,mir mit meiner Sprachbarriere entgegenzukommen.
Meine Aufgaben waren von Tag zu Tag
verschieden, es gibt viele verschiedene
33
Abteilungen mit vielen verschiedenen
Geräten und Materialien. Angefangen mit
dem Anfertigen von Massen bis zum Fertigstellen der Torten und dem Dekorieren
verschiedener kleinerer Gebäckstücke.
Ich habe mit sehr vielen sehr hochwertigen Lebensmitteln gearbeitet, unter anderem mit Blattgold.
Die Kollegen haben sich sehr bemüht,
mir einen Einblick in die verschiedenen
Abteilungen zu ermöglichen und mir
viele verschiedene Aufgaben gegeben.
Der Bereich Fertigstellung hat mir am
meisten Freude bereitet. Hier konnte ich
sehen, wie die einzelnen Produkte nach
unglaublich vielen Arbeitsschritten in den
Verkauf gehen konnten.
Mir haben diese drei Wochen mit netten
Kollegen und Mitpraktikanten sehr gut
gefallen. Ich kann nur empfehlen, die
Chance eine Auslandspraktikums zu nutzen.
Kira Kowalinski
Seehotel
Tag der Berufe
M
eine Kollegin Maria Angeles Pereira
Gonzalez und ich waren mit der Aufgabe betraut worden, das Seehotel Maria Laach auf dem diesjährigen „Tag der
Berufe“ an der Brohltal Realschule plus in
Niederzissen zu vertreten.
Die Schule betreibt schon seit langem vielseitige Projekte, um Ihre Schüler auf das
Berufsleben vorzubereiten. Seit einigen
Jahren schon lädt die Schule alle zwei Jahre zu einem „Tag der Berufe“ ein, bei dem
Ausbildungsbetriebe und Institutionen im
Sportzentrum Brohltal informieren und in
eigener Sache Werbung betreiben.
über das Hotel, Visitenkarten und kleinen
„Give-Aways“ in Form von Kugelschreibern
und Mini-Puzzles, sollten den Besuchern
an unserem Stand zwei alkoholfreie Cocktails gereicht werden.
Dazu wurden die benötigten Säfte, Sirup,
Obst als Dekoration, Gläser, Strohhalme,
Barutensilien (Shaker und Strainer), Stoffservietten und Tischdecken aus dem Magazin und der Bar besorgt. Zudem sollte
der Stand optisch durch zwei Roll-Up
Banner des Seehotels komplettiert werden, welche ebenso aus dem Technikraum geliehen wurden.
Für die Ausbildungsbetriebe stellt der
„Tag der Berufe“ somit eine Plattform dar,
auf der sie sich präsentieren können. So
bietet sich den Schülern „was die Region
beruflich zu bieten hat“ und dient somit
der beruflichen Orientierung.
Frau Pereira Gonzales und ich waren
damit betraut, das Seehotel mit einem
ansehnlichen Infostand auf der Veranstaltung entsprechend zu vertreten, fachliche Auskünfte zum Hotel allgemein und
zur Hotellerie im Besonderen zu geben
und kräftig um Nachwuchs für unsere
Branche unter den jungen Schülern zu
werben.
Gegen 17:45 Uhr machten wir uns auf
den Weg nach Niederzissen und wurden,
dort angekommen, sogleich von freundlichen und überaus hilfsbereiten Schülern
begrüßt und in die Turnhalle der Realschule zu unserem Stand geleitet.
Der Stand war schnell aufgebaut und für
die Veranstaltung hergerichtet und somit
konnte die Veranstaltung auch für uns
rasch beginnen.
Die Veranstaltung war für drei Stunden
Bereits am Tag zuvor wurden von meiner Kollegin und mir die nötigen Vorbereitungen für den Info-Tag getroffen und
entsprechende Besorgungen getätigt.
Neben diversen Broschüren u.a. zu den
Ausbildungsmöglichkeiten im Seehotel
und dem Ausbildungsberuf Hotelfachmann/Hotelfachfrau,
Zeitungsartikeln
34
Seehotel
angesetzt (18:30 - 21:30 Uhr) und begann
durch ein kurzes Grußwort des Schulleiters Timo Djelassi. Im Anschluss hatten
die Schüler Gelegenheit sich bei den zahlreichen Ständen der Ausbildungsbetriebe
und Institutionen über die verschiedenen
Berufe zu informieren, Fragen zu stellen
und sich so eine Meinung zu unterschiedlichen Branchen bilden zu können.
Unser Stand erfuhr regen Zulauf und so
führten wir über die vollen drei Stunden
anregende Gespräche mit den Schülern,
gaben bereitwillig Auskunft über unseren
Berufsstand und unsere Ausbildung, gaben Tips zum Bewerbungsverfahren und
verteilten Kontaktflyer und Visitenkarten
des Seehotels.
Besonders die von Frau Pereira Gonzales professionell zubereiteten Cocktails
„Florida“ und „San Francisco“ entpuppten
sich als wahrer „Publikumsmagnet“ und
sicherten uns ständigen Andrang an unserem Informationsstand.
Zusammenfassend kann die Veranstaltung als ein voller Erfolg betrachtet werden, wenngleich es schwierig ist, die exakte Anzahl an Bewerbungen für einen
Ausbildungsplatz oder ein Praktikum, die
als Folge der Veranstaltung beim Seehotel eingehen, zu evaluieren.
Als renommierter regionaler Ausbildungsbetrieb ist es für das Seehotel Maria Laach wichtig, auf derartigen Veranstaltungen vertreten zu sein und Präsenz
zu zeigen.
Die Schüler zeigten in der Tat großes Interesse, sammelten Informationen und
stellten mitunter auch sehr differenzierte Fragen, die darauf schließen lassen,
dass sich die Schüler bereits im Vorfeld
Informationen zum Ausbildungsberuf
„Hotelfachmann/Hotelfachfrau“ eingeholt
hatten.
Auch das Feedback der Schulleitung in
Person von Herrn Djelassi war durchwegs positiv . Man freue sich bereits auf
den nächsten „Tag der Berufe“ und hoffe, dass das Seehotel Maria Laach dann
ebenfalls wieder mit einem Stand vertreten sein werde.
Frau Pereira Gonzales und mir hat der
Kontakt mit den Schülern und somit die
Veranstaltung viel Freude bereitet und wir
würden uns freuen, das Seehotel auch
zukünftig auf derartigen Veranstaltungen
vertreten zu dürfen.
Robert Ewald
35
Buch- und Kunsthandlung
Neue Freizeitkarte „Laacher See“ erscheint rechtzeitig zur Sommersaison
D
er Laacher See zieht die Menschen
magisch an, und das zu jeder Jahreszeit bei fast jedem Wetter. Scharenweise
wird der See umrundet, angefangen von
Familien mit Kindern, über Wanderer und
Naturfreunde, Schulklassen bis hin zu
Läufern, die den See zu ihrer Laufstrecke
auserkoren haben.
Bereits zum fünften Mal wurde der
Laacher See 2015
von den Besuchern
des Freizeit- und Urlaubsportals Seen.
de zum „Lieblingssee Rheinland-Pfalz“
gewählt und mit
diesem Titel ausgezeichnet. Das zeigt,
welch großer Beliebtheit er sich erfreut.
Trotz guter Beschilderung der Wanderwege und Laufstrecken, suchen die
zahlreichen Tagestouristen und Urlauber
nach einer Orientierung durch eine Karte.
So wurden vor drei Jahren die Restbestände der Wanderkarte „Laacher See“
beim Landesamt für Vermessung aufgekauft, ein vergrößerter Ausschnitt des
Seegebietes auf den Maßstab 1:15000
aus einer Karte des Eifelvereins. Da die
Karte aus dem Jahr 2000 stammte, hätte
man eigentlich einen Beipackzettel dazulegen müssen, da sich die Bezeichnun-
gen im Laufe der Jahre teilweise geändert
haben, und weitere Wege wie beispielsweise der Geo-L-Pfad und der Pellenzer
Seepfad hinzugekommen sind.
Nach der ersten Saison der Tourist- Information 2015 waren die Kartenbestände
zum größten Teil abverkauft, und so entschied man sich, das Angebot von Achim
Gaasterland vom Eifel-Verlag anzunehmen, eine Freizeitkarte für das LaacherSee-Gebiet zusammenzustellen.
Der günstige Maßstab der alten Karte
wurde verbessert auf 1:12500, die Hinweise auf geologische und vulkanologische Sehenswürdigkeiten übernommen.
Ergänzt wurden ein aktueller Plan des
Klostergeländes und eine Luftbildaufnahme aus dem Fotofundus von Walter
Müller mit den Bildtafelstationen auf dem
Geo-L-Pfad.
Da auf ein allzu detailliertes Netz an Höhenlinien verzichtet wurde zugunsten einer Schummerung in frischen Grüntönen,
werden sich Geologen und eingefleischte
Wanderer vielleicht die Haare raufen, auf
Urlauber und Ausflügler müsste diese
Darstellung wesentlich klarer wirken.
Der Kartenausschnitt wurde bis zum
Mendiger Bahnhof erweitert, um Urlauber zum Besuch Mendigs mit dem LavaDome zu animieren und Bahnreisenden
Orientierung zu geben.
Die Freizeitkarte ist zum gastfreundlichen
Preis von 2,95 € erhältlich.
Patricia Scheuren
36
Buch- und Kunsthandlung
Bunter Literaturfrühling im Laacher Forum
Vorträge zum Glauben- und Klosterleben brachten viele Besucher nach Maria Laach
S
o bunt wie der Frühling mit spannenden, interessanten und informativen
Neuerscheinungen war das Laacher Forum im April und Mai 2016.
Den Anfang machte der renommierte
Hirnforscher Professor Manfred Spitzer
mit dem Vortrag „Cyberkrank!“
Kritisch stellte der Autor des Bestsellers
„Digitale Demenz“ fest: „Die fortschreitende Digitalisierung bedroht unsere Gesundheit.“ Cyberkrank macht, wenn wir
den digitalen Medien die Kontrolle aller
Lebensbereiche überantworten, stundenlang Online Games spielen und in sozialen Netzwerken unterwegs sind.
In Maria Laach warnte Professor Spitzer
vor der Digitalisierung von Kindergärten,
Schulen und Kinderzimmern und sprach
gegen eine kommerzielle Allianz, die „uns
täglich das goldene Zeitalter der Bildung
durch digitale Technik verspricht.“
Die digitale Technik sei „ein massiver
Anschlag auf die Kindheit durch die Einschränkung der Sinne und der körperlichen Bewegung“. Spitzer forderte Eltern
und Erzieher auf, „Kinder vor digitalen
Medien zu schützen!“
Im zweiten Vortrag erzählte Sr. Jordana
Schmidt OP ihre ganz persönliche Berufungsgeschichte mit allen Höhen und Tiefen und einer autoritären Oberin.
Schwester Jordana verstand ihren Vortrag als „ein Plädoyer fürs Aushalten, fürs
Mitmischen, für den Mut, seinen eigenen
Weg zu gehen. Ich möchte Menschen
ermutigen, sich zu wehren, die in einer
ähnlichen Situation leben. Egal ob in der
37
Kirche oder woanders.“
Die Jahre im ersten Kloster haben ihr „Leben verändert und geprägt. Ich habe gelernt, sie als Zeit zu betrachten, die mich
stark gemacht hat.“
Ein ganz besonderes Erlebnis war der
Abend mit Geigenbauer Martin Schleske,
der vom Geigenbau und von Gott sprach:
„Den großen Klang verdanke ich dem
Holz. Aber der Meister muss dem Holz
gerecht werden.“
Gott suche, wie er uns zum Klingen bringt.
Der moderne Mystiker und Poet beeindruckte im Laacher Forum mit seinen
tiefführenden, bildhaften Einsichten und
erreichte in seiner Authentizität selbst religiös unmusikalischere Zuhörer.
Politisch brisant war der Vortrag mit Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime.
Von Sascha Hellen interviewt, sprach
Mazyek über das Leben der Muslime in
Deutschland. Es sei gut und wichtig, dass
die drei monotheistischen Religionen gegen Säkularisierung und für Religionsfrei-
Buch- und Kunsthandlung
heit zusammenstehen. Die muslimischen
Bürger, so Mazyek, befänden sich in einem Prozess: „Muslime werden immer
deutscher, die ethnische Pluralität wird
zurückgehen.“
Altabt Fidelis Ruppert OSB von der Benediktinerabtei Münsterschwarzach referierte in der Aula des Klosters über die
Psalmen als Quellen der Gelassenheit.
Am Klagepsalm 22 verdeutlichte er den
ständigen Wechsel zwischen Klage und
Lobpreis. „Er jammert nicht, sondern sagt
es Gott direkt“, erklärte der Benediktiner,
der in den sich nur anscheinend widersprechenden Aussagen eine „Gebetspsychologie“ ausmacht. Der Beter bleibt mit
Gott in Kontakt. Nach allen Höhen und
Tiefen endet der Psalm im Lobpreis.
Nikodemus Schnabel OSB von der Abtei
Dormitio im Niemandsland zwischen Israel und Palästina.
Humorvoll erzählte er vom Mit- und Gegeneinander der Religionen.
Nicht die Frommen, sondern auf Krawall
gebürstete „religiöse Hooligans“ seien
das Problem, Anhänger national-religiöser Systeme. „Beim Glaube geht es um
Gott und nicht um Identitätssuche“, verdeutlichte der Benediktiner. Und er forderte mehr Verantwortung der Religionsführer ein, die sich „mit den Jugendlichen
gemeinsam auf den Weg der Gottsuche“
machen sollten.
Judith Schiesser
Altabt Fidelis Ruppert entfaltete die Aktualität der Psalmen und machte Lust, diesen Schatz zu heben, um so Gelassenheit
zu gewinnen.
Politisch spannend war der Abschluss des
Laacher Forums im Frühjahr 2016 mit P.
38
Klostergut
„Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn – vom Leben der Legehennen in Maria Laach
B
ereits seit 15 Jahren produzieren und
vermarkten wir, Nina und Michael Ullenbruch vom Klostergut, Bio-Fleischprodukte aus Maria Laach in unserem Hofladen.
Als wir im Jahr 1999 den landwirtschaftlichen Betrieb des Klosters Maria Laach
übernahmen, begannen wir unseren Weg
zunächst mit der Haltung von Mutterkühen, später kamen Mastschweine hinzu.
Über die Auflagen des staatlichen BioSiegels hinaus arbeiten wir mittlerweile
nach den noch strengeren Kriterien des
BIOLAND-Verbandes.
Unser Leben ist geprägt vom Zusammenleben mit Tieren, mit Boden, mit Wasser,
Luft und Sonne. Das heißt für uns sorgfältig und achtsam sein mit den Rohstoffen,
mit Energie und natürlich mit unseren
Tieren.
Bei den Vertragsverhandlungen zum
Pachtvertrag hatte Abt Anno damals einen Herzenswunsch an uns geäußert: Er
39
wollte so gerne wieder einen Hahn in Maria Laach krähen hören.
Diesen Wunsch konnten wir ihm dann
endlich im Jahr 2011 erfüllen, als wir unser erstes Hühnermobil mit 225 Legehennen und 4 Hähnen auf den Weiden
am Laacher See platzieren konnten.
Wenn die Tiere mit 18 Wochen auf unseren Hof kommen, ziehen sie in einen der
mittlerweile drei mobilen Ställe ein. Unsere Hennen und Hähne leben in diesen
großzügigen Mobilställen, wo sie ausreichend Platz und einen wettergeschützten Scharraum haben. Ihre Eier legen die
Hennen in mit Dinkelspelz aufgepolsterte
Gruppennester. Am Dach der mobilen
Hühnerställe befindet sich je eine Photovoltaik-Anlage, die an Sonnentagen einen
beträchtlichen Teil des Stroms für den
Stall produziert.
Ab etwa 10:00 Uhr öffnen sich die Auslaufklappen automatisch und die Legehennen und Hähne können auf der Wie-
Klostergut
se frisches Gras fressen. So sind die Ställe
mit modernster Technik ausgestattet und
der Auslauf bietet ausreichend Bewegungsfreiheit auf großen Wiesenflächen,
um den Tieren ein hohes Maß an natürlichem Verhalten zu ermöglichen.
Bei uns können die Hühner nach Lust
und Laune ruhen, rennen, plustern, picken und scharren. Sie haben freien
Zugang zu frischem Wasser und Futter.
Dies alles gibt den Hennen den Freiraum,
nach ihren Bedürfnissen zu leben und so
fühlen sie sich wohl. Die 4 Hähne pro Stall
sorgen für Recht und Ordnung.
Damit die Weideflächen geschont werden und nicht wie bei anderen Haltungsformen durch das Scharren der Tiere
zerstört werden, wird der Mobilstall regelmäßig auf der Wiese versetzt. So steht
den Tieren immer frisches Grün zur Verfügung.
Auch Krankheiten, wie sie in der konventionellen Hühnerhaltung oft anzutreffen
sind, werden so konsequent vermieden.
Medikamenteneinsatz ist hier überflüssig.
Aus Achtung vor dem Tier haben wir uns
auf unserem Hof für einen alternativen
Weg zur Verhinderung des Kükentötens
entschieden. Wir widmen uns hier einer
Kernproblematik bei der Eierproduktion.
Es ist nicht selbstverständlich, dass die
männlichen Küken weiterleben dürfen.
Sie legen ja keine Eier. Henne und Hahn
gemeinsam großzuziehen war früher
selbstverständlich. In den letzten Jahrzehnten allerdings ist diese Praxis aufgegeben worden. Mit dem Kauf unserer
Legehennen unterstützen wir die sogenannte Bruderhahn-Initiative. Dabei entrichten wir mit dem Kauf jeder Junghenne
einen sogenannten Kükengroschen. Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht
es den Züchtern, die eher „unrentablen“
Bruderhähnchen aufzuziehen und verhindert das grausame Küken-Töten nur
einen Tag nach deren Schlüpfen.
Ein Ei ist ein Energielieferant und ein echter Fit-Macher. Unter der Schale stecken
zahlreiche Vitamine, hochwertige Proteine, Spurenelemente und Vitalstoffe. Immerhin enthält ein Ei alles, was ein Küken
zum Start in ein junges und gesundes Leben benötigt.
„Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn“, so lautet
ein bekanntes Lied der Comedian Harmonists. Bei uns stimmt dieses Bild vom
glücklichen, ungetrübten Hühnerleben
noch. Denn bei uns können Hühner ganz
noch Hühner sein.
Wir sind überzeugt davon, dass die biologische und nachhaltige Bewirtschaftung der Laacher Landwirtschaft auch in
Zukunft Bestand haben wird. Und daran
wollen wir festhalten.
Fam. Ullenbruch
40
Aus dem Seetal
Laacher See erringt auch in 2015
den Titel „Lieblingssee Rheinland-Pfalz“
M
it Blick auf den herrlichen Laacher
See konnten die Bürgermeister der
Ferienregion Laacher See, der neue Prior-Administrator Pater Andreas Werner
OSB, Thomas Schäfer und Jens Neumann
von der Klosterverwaltung Maria Laach
sowie Gerd Paffhausen vom Campingplatz Laacher See im Garten des Seehotels Maria Laach die Urkunde des Wassertourismus-Spezialisten Seen.de für
den Laacher See als „Dein Lieblingssee
Rheinland-Pfalz“ 2015 entgegennehmen.
Damit hat es der See wieder amtlich: Er ist
der beliebteste See in Rheinland-Pfalz. So
entschieden es zumindest die Besucher
des Freizeit- und Urlaubsportals Seen.
de im großen Voting „Dein Lieblingssee“,
bei dem im letzten Jahr mehr als 100.000
Stimmen eingingen.
Bereits zum fünften Mal trägt der See
nun diese Auszeichnung, was seinen
Stellenwert in der Region unterstreicht.
Bettina Steffen von der Seen.de-Redak-
41
tion überreichte die Urkunde an Sarah
Radermacher, Annika Brinkmann und
Frank Neideck vom Team des Zweckverbands Ferienregion Laacher See sowie
den politischen Vertreter der Verbandsgemeinden Mendig, Bürgermeister Jörg
Lempertz, Brohltal, Johannes Bell und der
Pellenz, Detlev Leersch. Die Benediktinerabtei Maria Laach wurde vom Prior-Administrator Pater Andreas Werner und der
Klosterverwaltung, Geschäftsführer Thomas Schäfer, sowie Jens Neumann repräsentiert. Daneben war Gerd Paffhausen
vom Campingplatz Maria Laach zugegen.
Das Voting „Dein Lieblingssee“ ermöglicht
– ergänzend zu den objektiven See-Informationen des Urlaub- und Freizeitportals
Seen.de – ein differenziertes Ranking der
Seen, an denen sich Deutschland besonders wohl fühlt und ist daher ein wichtiges Signal an Touristen und Urlauber.
„Die Menschen suchen das Naturerlebnis
Aus dem Seetal
in Urlaub und Freizeit“, kommentiert Sven
Krentz, geschäftsführender Gesellschafter des Bonner Unternehmens more
virtual agency, das die Internetplattform
Seen.de betreibt, das Votingergebnis von
„Dein Lieblingssee“ 2015. „Dieses Naturerlebnis mit einem attraktiven touristischen
Angebot zu verbinden, ist die Herausforderung für die Touristiker vor Ort.“ Dass
sich die Besucher und Gäste über dieses vielfältige Angebot an zentraler Stelle auch informieren können, dazu leistet
die neue Tourist-Information Maria Laach
Laacher See seit der letzten Saison einen
enormen Beitrag. Am Besuchermagneten Maria Laach werden die Gäste herzlich willkommen geheißen und zu Aktivitäten und Übernachtungsmöglichkeiten in
der Region beraten. In der ansprechend
gestalteten Info-Stelle bekommt die Urkunde natürlich einen Ehrenplatz.
Der Laacher See gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Rheinland-Pfalz und
zieht Jahr für Jahr viele tausend Besucher
aus nah und fern an. Die pittoreske Lage,
die einzigartigen Sehenswürdigkeiten der
Abtei Maria Laach und die vielseitigen
Freizeitmöglichkeiten, die der See bietet,
tragen zu seiner großen Beliebtheit bei.
„Die Auszeichnung verdeutlicht, dass der
Laacher See weit über die Grenzen der
Eifel hinaus bekannt und beliebt ist und
eine große Fangemeinde hat“, so Peter
Scharpfenecker von Seen.de.
on. Die unvergleichliche Lage, die vielen
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und
Erholung machen ihn zu einem beliebten
und bekannten Ausflugsziel in RheinlandPfalz.“
Die Wanderwege rund um den See laden
den Besucher dazu ein, die Flora und
Fauna des Vulkan-Sees zu erkunden, aber
auch Ruhe und Entspannung von der
Hektik des Alltags zu finden. Doch nicht
nur Wanderfreunden hat der Laacher
See viel zu bieten: Im Sommer nutzen
viele Menschen aus der Region und darüber hinaus die Gelegenheit, im kühlen
Nass des Gewässers zu baden, zu segeln,
zu surfen oder auf dem Campingplatz die
„Zelte aufzuschlagen“.
Die nahe am See gelegene Benediktinerabtei Maria Laach bietet den Gästen
die Möglichkeit, in der Abteikirche innere
Einkehr zu finden, Gärtnerei, Buch- und
Kunsthandlung sowie die Kunstschmiede-Ausstellung zu bewundern und sich in
den klostereigenen Gastronomiebetrieben zu stärken.
Ferienregion Laacher See
Was macht die besondere Anziehungskraft des Sees aus? Die Bürgermeister
sind sich einig: „Der Laacher See hat eine
einzigartige Ausstrahlung und Faszinati42
15. - 24. August
Laacher Festwoche
Montag, 15.08.:
Patrozinium
9.00 Uhr:
Feierliches Hochamt
17.30 Uhr:
Feierliche lateinische Choralvesper
15., 19., 22. & 24. August:
12.00 Uhr:
Atempausen in der Abteikirche
(20 Minuten Orgelmusik)
Freitag, 19.08.:
Spannender Laacher Seeo-
16.00 Uhr:
Vortrag „Seeabsenkungen und Exhalationen“
im Klosterforum (Dauer ca. 45 Min)
Anschließend Führung bis zum Standort der ehemaligen
Jesuitenvilla und zurück (ca. 2 Std. 15 Min.).
Erleben der Seeabsenkung und Mofetten in natura.
weitere Informationen unter
www.maria-laach.dee
Samstag, 20.08.:
Klostermarkt
10.00 Uhr:
Eröffnung mit den
Laacher Münsterbläsern
Abwechslungsreiches Programm
Gutes aus anderen Klöstern, Vorführungen,
Ausstellungen, Kunsthandwerk, Kinderprogramm,
Aktionen in den Betrieben, kulinarische Köstlichkeiten, und vieles mehr...
12.00 Uhr:
Orgelmatinée mit Gereon Krahforst
16.00 Uhr:
Orgelkonzert mit Gereon Krahforst
11.30 Uhr & 17.15 Uhr:
Meditation (Abteikirche)
17.30 Uhr:
Feierliche lateinische Choralvesper
Sonntag, 21.08.:
19.00 Uhr:
Festkonzert
Konzert zur Laacher Festwoche
L. Bernstein: Chichester Psalms
H. Schütz: Psalmen Davids
Cappella Lacensis
Leitung: Philipp Meyer OSB
Mittwoch, 24.08.:
Kirchweihfesto9.00 Uhr:
Feierliches Hochamt
17.30 Uhr:
Feierliche lateinische Choralvesper
Veranstaltungen
Veranstaltungen August bis Dezember 2016
12. August
Orgelkonzert
20. August
Klostermarkt
21. August
Konzert:
Cappella Lacensis
22. August
Vortrag zum Jahr der
Barmherzigkeit
26. August
Orgelkonzert
26. - 28. August Kurs:
Meditatives Bogenschiessen im Kloster
31. August 04. September
Exerzitien:
Tage im Kloster
07. September
Vortrag zum Jahr der
Barmherzigkeit
08. September
Vortrag: „Komplexität
und Infor mation - Ist unser
Gehirn ein Computer?“
09. September
Orgelkonzert
15. September
Vortrag: „Neutrinos im
Eis - die Jagd auf kosmische
Geisterteilchen am Südpol“
23. -25 .September Jahrestagung:
Abt-Herwegen-Institut
45
23. September
Orgelkonzert
25. September
„Apfeltag“
Rund um den Laacher Apfel
26. September - Exerzitien:
02. Oktober
für Ordensschwestern
7. Oktober
Orgelkonzert
7. - 9. Oktober
Kurs:
Buchbinden
10. - 14. Oktober Exerzitien:
für Priester & Ordensbrüder
10. Oktober
Vortrag zum Jahr der
Barmherzigkeit
11. - 13. Oktober Kurs: Abschied –
Umbruch – Neubeginn
24. - 28. Oktober Kurs:
Zen-Meditationskurs
30. Oktober
Konzert:
des Lions-Club „Laacher See“
2. - 6. November Exerzitien:
Allerheiligentreffen
25. - 27. November Exerzitien:
Besinnungstage im Advent
27. November
Benefizkonzert:
des Freundeskreises
4. Dezember
Maria Laach
feiert Advent
31. Dezember
Konzert:
Feierliches Silvesterkonzert
mit Werken für Orgel und
Orchester
Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen
finden Sie auf unserer Website www.maria-laach.de
Veranstaltungen
Heiliges Jahr der Barmherzigkeit
Vortragsreihe der Benediktinerabtei Maria Laach
zum „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“.
Die Vorträge finden jeweils im Anschluss der Komplet
um 20:00 Uhr im Klosterforum statt.
Montag, 22. August 2016
P. Albert Sieger:
„An Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln (RB 4, 74).
Barmherzigkeit in der Benediktsregel.“
Mittwoch, 7. September 2016
P. Philipp Meyer:
„Sakramente der Barmherzigkeit.
Die Sakramente in der heutigen Verkündigung.“
Montag, 10. Oktober 2016
Br. Simeon Staub:
„Recht - Gerechtigkeit - Barmherzigkeit .
Die christliche Steigerungsformel.“
www.maria-laach.de
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Veranstaltungen
Öffentliche Abendvorträge
im Rahmen der 48. Herbstschule für Hochenergiephysik in Maria Laach
Donnerstag, 8. September 2016
„Komplexität und Information Ist unser Gehirn ein Computer?“
Prof. Dr. Karlheinz Meier
Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg
Das Gehirn ist ein Universum aus 100 Milliarden Zellen mit über 1000 Billionen sich
ständig ändernden Verbindungen. Es verfügt über ein erlerntes Modell unserer Welt, mit
dem es Beziehungen in komplexen Daten entdecken und meistens richtige Vorhersagen
machen kann. All dies geschieht mit einer erstaunlichen Energieeffizienz und ohne vorgefertigte Software.
In dem Vortrag werden Forschungsarbeiten zur Entwicklung neuartiger Computerarchitekturen vorgestellt, mit denen zumindest einige der erstaunlichen Eigenschaften
des biologischen Vorbildes nachgeahmt werden können.
Donnerstag, 15. September 2016
„Neutrinos im Eis - die Jagd auf
kosmische Geisterteilchen am Südpol“
Dr. Christian Spiering, DESY
Zweieinhalb Kilometer tief in den Eispanzer über dem geografischen Südpol eingeschmolzen, registriert das „IceCube“-Teleskop Neutrinos aus dem Kosmos.
Neutrinos sind Elementarteilchen, die so selten mit Materie reagieren, dass sie fast ungestört durch die ganze Erde hindurchfliegen können! Genauso ungestört können sie
aber auch dichte kosmische Objekte wie etwa die Sonne verlassen und uns darum einzigartige astrophysikalische Informationen liefern.
IceCube besteht aus über 5000 Lichtsensoren, mit denen ein voller Kubikkilometer Eis
bestückt wurde. 2013 gelang IceCube der Durchbruch: die Entdeckung hochenergetischer kosmischer Neutrinos wie man sie von Sternexplosionen oder aus der Umgebung
schwarzer Löcher erwartet. Damit wurde ein gänzlich neues Beoabchtungsfenster zum
Kosmos geöffnet.
Der Vortrag beschreibt die spannende Geschichte der Neutrinos, die Arbeit am Südpol
und schließlich die Entdeckung von 2013.
Klosterforum, 56653 Maria Laach - Der Eintritt ist frei!
Beginn jeweils um 20.00 Uhr.
47
Mitteilungen
Obsternte: Freiwillige Helfer sind willkommen
D
er ökologisch kontrollierte Obstanbau hat in Maria Laach eine lange
Tradition. Im Laacher Obstgarten stehen
auf einer Fläche von 6,5 ha rund 10.000
Obstbäume.
Die größte Fläche beanspruchen mehr
als 20 Apfel- und 10 Birnensorten (5,5
ha). Kirschen, Pflaumen und Mirabellen,
Johannisbeeren und Tafeltrauben sind
ebenfalls im Anbau (1 ha).
Ab Mitte August beginnt wieder die Zeit
der Apfelernte. Wie in jedem Jahr freuen
wir uns über engagierte Menschen und
viele Hände, die uns bei der Ernte ehrenamtlich unterstützen möchten. Jede Hilfe
ist willkommen.
Bei Interesse an einer freiwilligen Mitarbeit wenden Sie sich bitte an unseren Obstbaumeister Herrn Mews (Tel.:
02652/59-422, Mail: [email protected]).
Jens Neumann
Gratulation zum Dienstjubiläum
A
m 1. August konnten wir wieder zwei
Betriebsjubiläen feiern.
Seit 25 Jahren ist Frau Kira Wilbert Mitarbeiterin im Team der Klostergärtnerei
und kümmert sich engagiert um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden.
Auch Alexander Michels blickt auf ein
Vierteljahrhundert
Klostergeschichte zurück. In der
Klosterverwaltung ist er Ansprechpartner für alle buchhalterischen Fragestellungen
der Kunstwerkstätten.
Prior Administrator P. Andreas, der kfm. Leiter der Abtei
Thomas Schäfer sowie der
Leiter der Klostergärtnerei
Reinhard Schmitt dankten
den Jubilaren für ihr persönliches Engagement und die
gute Zusammenarbeit in den
zurückliegenden Jahren
Reinhard Schmitt, Kira Wilbert, P. Andreas, Thomas Schäfer
Jens Neumann
48
Mitteilungen
Neuer Internetauftritt für Maria Laach
E
in frisches Design, verbesserte Funktionen und eine höhere Benutzerfreundlichkeit prägen das Gesicht der
neuen Website der Benediktinerabtei
Maria Laach. Unter der bekannten Adresse www.maria-laach.de präsentiert
sich die Seite der Abtei Maria Laach nach
technischer, optischer und inhaltlicher
Überarbeitung nun grundlegend modernisiert und erneuert.
„Der Onlineauftritt zeigt sich nicht nur in
neuem Design, sondern ist auch übersichtlicher gegliedert und bietet allen
Interessierten umfangreiche Informationen über die Abtei, das Leben im Kloster
sowie die Arbeit in den Klosterbetrieben.
Der Einsatz großer Bilder soll die Aussagekraft der Inhalte steigern“, so Prior P.
Andreas Werner.
Für das Konzept, die Realisierung und das
49
Design der Seite konnte die Abtei das renommierte Unternehmen Weitblick aus
Hamburg gewinnen, welches sich auf die
Programmierung und Erstellung kirchlicher Internetseiten spezialisiert hat.
Erhard Maria Klein von der Internetagentur Weitblick: “Aus Perspektive der Gäste
und Besucher des Klosters kann man sagen, dass in Maria Laach “für jeden etwas
dabei” ist.
Neben den traditionellen spirituellen Angeboten, wie Gebetszeiten, Gottesdiensten, Seelsorge und Exerzitien gibt es verschiedenste Klosterbetriebe mit einem
großen Einzugsgebiet.
Die idyllische Lage am Laacher See macht
das Kloster zudem zu einem beliebten
touristischen Naherholungsgebiet.
Wir haben versucht - ausgehend von der
Abtei als Zentrum und Ursprung - diese
verschiedenen Aspekte ausgewogen dar-
Mitteilungen
zustellen. Ein “Angebotsfinder” ermöglicht es, die Angebote interessengeleitet
zu entdecken.
Gleichzeitig ist aber das “heilige Offizium”,
das eigentliche Zentrum einer Benediktinerabtei, klar präsent.
Der Besucher der Website wird mit dem
aktuellen TeDeum-Text und den Gebetszeiten des Tages empfangen, und die
Darstellung von Kloster und klösterlichem Leben gewähren einen Blick hinter
die Klostermauern.“
Auf der neuen Website der Abtei kommen großzügige Übersichtsseiten im
„OnePage-Design“ zum Einsatz. So ist das
Wesentliche jeweils schnell zu erfassen.
Es wurde ein besonderes Augenmerk
auf eine optimale Darstellung für mobile
Endgeräte gelegt. Selbst auf SmartphoneBildschirmen macht es Spaß, Maria Laach
zu entdecken.
Jens Neumann
Maria Laach gefällt über 2000 Mal
A
m 2. Advent 2013 kam der erste Eintrag und seit dem steht der facebookAuftritt der Benediktiberabtei Maria
Laach.
Ob es die Ankündigungen zu den großen
Gottesdiensten der Klostergemeinschaft
sind, die Kurse im Gastflügel oder die Abteikonzerte, die Ausstellungen im Klosterforum, die Veranstaltungen der Betriebe,
des Laacher Forums oder des Seehotels:
Das Kloster kann sich sehen lassen und
hat den vielen Besucherinnen und Besuchern etwas mit auf den Weg zu geben.
Die 2000 „Gefällt mir“ - Angaben sollen
ein Symbol dafür sein, dass auch die Abtei vernetzt ist, im Leben steht und die
Öffentlichkeit nicht scheut. Im Gegenteil:
Kapitel 53 der Benediktus-Regel sagt es
klar und deutlich: In allen Gästen solle
man stets Christus begegnen.
Und das gefällt den Menschen, hundert-
tausende Touristen werden jedes Jahr
vom Laacher Seetal mit der weltberühment romanischen Basilika angezogen,
denn man merkt, hier weht ein besonderer Geist.
Das Kloster stellt sich diesen Menschen,
ihren Sorgen und Nöten und schließlich
ihrem Suchen. Dafür dient natürlich auch
der Umgang mit dem World-Wide-Web
und den sozialen Medien.
Wir bedanken uns bei allen Freunden für
das Gebet und die Unterstützung, damit
Maria Laach auch in Zukunft ein Ort des
gelebten Glaubens und der Zuflucht für
viele Menschen sein kann.
P. Philipp
50
Chronik
Februar 2016
Über den Besuch unseres Ortsbischofs
Stephan Ackermann (Trier) am 2. Februar
haben wir bereits im letzten Heft berichtet.
Für seine Orgelmatinée am Karnevalswochenende (6. Februar) hatte sich
Abteiorganist Gereon Krahforst etwas
Originelles einfallen lassen: unter dem Titel „Die heitere Königin“ spielte er vor gut
besetzten Bankreihen humorvolle Stücke
zum Schmunzeln. Im Zentrum standen
„vier Stücke für Trompetenuhr“ von Wolfgang Amadeus Plagiavsky. Hinter diesem
Namen verbirgt sich der in Fachkreisen
für seinen Humor bekannte emeritierte
Wiener Stephansdom-Organist Professor
Peter Planyavsky“ (*1947).
Die Jahresexerzitien für den Konvent hielt vom 7. bis 13. Februar der Generalabt der Prämonstratenser, Abt Thomas Handgrätinger OPräm (Rom).
Abt Thomas nahm die 900-Jahr-Feier
der Bekehrung seines Ordensgründers
Norbert von Xanten (1115) zum Ausgangspunkt und behandelte das Thema
Bekehrung/Umkehr als geistlicher Weg.
Beispielhafte Gestalten dafür waren neben dem hl. Norbert der Apostel Paulus,
der Bischof Augustinus und der Prophet
51
Elija. Einzelbetrachtungen hatten die Eucharistie („Blut Christi tränke mich“) zum
Thema sowie die Gottesmutter Maria, Patronin unseres Klosters. Ihr widmete Abt
Thomas die Betrachtung zweier Bilder:
„Sala d’attesa“ (Raum der Erwartung) von
Johann Hendrix (*1957) und „Visitazione“
(Maria Heimsuchung) von Jacopo da Pontormo (1494-1557).
In die Exerzitien fiel in diesem
Jahr der Aschermittwoch und damit auch
die traditionelle Konferenz des Oberen
am Beginn der Fastenzeit. P. Albert griff
das Exerzitienthema „Bekehrung“ auf sowie das Wegmotiv: „Wir machen uns in
diesen 40 Tagen mit Jesus Christus auf
den Weg“. Als Fastenlektüre (RB 48,15)
benannte P. Albert den sogenannten
Deuterojesaja (Jes 40-55).
Die Witwenweihe der Oblatin
unseres Klosters, Frau Eliane Gruben,
am 13. Februar war der Katholischen
Nachrichtenagentur (KNA) eine eigene
Meldung wert; Titel: Das zweite „Ja, ich
will“. Im deutschen Sprachraum lebt die
Witwenweihe wieder auf. Nach dem Tod
des geliebten Gatten war ihr schnell klar:
Ein zweiter Mann kommt nicht mehr ins
Haus, „weil Gott etwas anderes mit mir
vorhat“. Nun gibt es auch in Deutschland
die erste offiziell geweihte Witwe.
In der Pfarrkirche Herz-Jesu in
Mayen spendete Dechant Matthias Veit
im Auftrag von Bischof Ackermann die
Weihe. P. Albert nahm an der Feier teil.
Am 13. Februar konnte P. Augustinus, unser Novizenmeister, zusammen
mit Br. Seraphim und Br. Elias den lange
ersehnten Meditationsraum einweihen.
Chronik
In einer großen Entrümpelungsaktion
waren mehrere nur als Abstellräume
genutzte Räume im Noviziat freigeworden. Einer davon dient nun den Novizen
zur Schriftbetrachtung und zum persönlichen Gebet. Mit im Kloster bereits vorhandenen Kunstgegenständen (einem
Glasfensterbild sowie einem Hängekreuz
und einer Madonna aus der Abtei Herstelle) hat der einst unscheinbare Raum
nun eine einladende Atmosphäre erhalten.
Vom 15. bis 19. Februar nahm
P. Augustinus an einer internationalen
Tagung in Paderborn teil. Im Auftrag unseres Klosters ist er als freier Mitarbeiter
des Johann-Adam-Möhler-Instituts für
Ökumenik mitverantwortlich für ein katholisch-lutherisches Projekt, bei dem es
darum geht, die 95 Ablassthesen Martin
Luthers erstmals zu kommentieren. In einem auf ca. fünf Bände angelegten Werk
soll die Geschichte und die Bedeutung
des Ablasses in ökumenischer Perspektive dargestellt werden.
In der Zeit vom 20. bis 25. Februar erfolgte der zweite Teil der Visitation
durch Abtpräses Albert Schmidt (Beuron)
und dem 1. Assistenten Abt Laurentius
Schliecker (Gerleve). Zu den Gesprächen
mit P. Albert, den Senioren und dem Konvent hatten die beiden Visitatoren auch
die beiden Assistentinnen der Kongregationsleitung, Äbtissin Angela Boddem (Varensell) und Äbtissin Clementia Killewald
(Eibingen) hinzugebeten. Nach Tagen des
intensiven Austauschs gab Abtpräses Albert dem Konvent den Rezess bekannt,
der konventsinternen Charakter behält.
Wir Mönche haben nun die Aufgabe, uns
mit den Inhalten des Rezesses auseinanderzusetzen.
Unser Br. Paulinus erhielt aus
den Vereinigten Staaten von Amerika
die Nachricht vom Tod seiner Schwester,
Frau Elisabeth Stadtler; am 25. Februar
ist sie im Alter von 84 Jahren in Florida
gestorben. Als junge Frau ausgewandert,
hat sie in den USA geheiratet und mit ihrer Familie gelebt.
Bis zum 25. Februar war im Literaturarchiv der Universität Salzburg
eine Ausstellung zu sehen, die sich mit
unserem 1979 in Salzburg verstorbenen
Mitbruder Thomas Michels beschäftigte: „Pater Thomas Michels – Mönch, Gelehrter, Politiker“. Dem Projektleiter und
Kurator der Ausstellung, Dozent Alexander Pinwinkler, konnte unser Archiv Originaldokumente aus dem Nachlass von
P. Thomas zur Verfügung stellen. Präsentiert wurde unser Mitbruder „als einer der
führenden Akteure des deutschen und
österreichischen Verbandskatholizismus
im 20. Jahrhundert, der über Jahrzehnte
mit einer Vielzahl von Wissenschaftlern,
Intellektuellen und Künstlern in Verbindung stand“. Sein Grab fand P. Thomas
auf dem Friedhof des Klosters der Benediktinerinnen auf dem Nonnberg, deren
Spiritual er bis zu seinem Tode war.
Am 26. Februar starb in
Siegburg Altabt Dr. Placidus Mittler OSB,
von 1970 bis 2000 Abt der ehemaligen
Abtei auf dem Michaelsberg in Siegburg,
im Alter von 87 Jahren. Unser Br. Stephan-Maria, bis zur Aufhebung des Klosters Mönch auf dem Michaelsberg, war
eng mit Abt Placidus verbunden.
52
Chronik
Für die „Nacht der offenen Kirchen“ in Köln am 26. Februar schuf unser Br. Stephan in der Dominikanerkirche
Heilig Kreuz eine florale Rauminstallation.
Seine Künste sind inzwischen bekannt
geworden: Für die Weihe des Abtes
von Neuburg, P. Winfried Schwab OSB,
stattete Br. Stephan die Jesuitenkirche in
Heidelberg mit Blumenschmuck aus.
Mit Ablauf des Monats Februar
endete für Herrn Zejad Qas Ashag, einem
Iraker aus Bagdad, seine einjährige Beschäftigung in der Elektrowerkstatt unseres Klosters. Br. Marianus hatte Ausschau
gehalten nach einem Ersatz für unseren
Mitarbeiter Tim Frenzel, der sich zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung für ein
Jahr hatte freistellen lassen. Die Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr wies auf
Zejad Qas Ashag hin; er war für uns – auch
als Christ – ein angenehmer, ruhiger und
besonnener Mitarbeiter. So fand er rasch
eine neue Arbeitsstelle. Wir wünschen
ihm und seiner Familie eine gute Zeit der
Eingewöhnung und des Einlebens.
März 2016
Vom 29. Februar bis 4. März fuhren unser Klaustraloblaten-Novize, Br. Seraphim, und unser Novize, Br. Elias, in das
Benediktinerinnen-Kloster Heiligenkreuz
in Cham am Zuger See zu einer Fortbildungsveranstaltung (Einzelheiten sind
auf S. 4 nachzulesen).
P. Franziskus konnte auf der Jahresversammlung der Lepra-Hilfe Karachi
das Ergebnis des Vorjahres bekanntgeben; es betrug beachtliche 183.435,- €.
53
Im Vergleich zum Jahr 2014 sind freilich
rd. 75.000,- € weniger eingegangen – aus
einsichtigen Gründen. Entscheidend ist,
dass unverändert den Leprakranken in
Pakistan wirksam geholfen werden konnte. Zur traditionellen „Lepramesse“ fuhr
P. Albert am7./8. Mai nach Kleinwelzheim,
dem Geburtsort unseres verstorbenen P.
Rabanus, der damals die Leprahilfe gegründet hat.
Am 5. März wurde ein Musikzimmer im Noviziat eingeweiht. Die zweimanualige Elektronikorgel mit Pedal, die
bislang in der ehemaligen Schwesternkapelle ein Schattendasein führte, hat nun
einen sinnvollen Ort gefunden. Weitere
Instrumente und eine CD-Sammlung laden die Novizen zu den im Kloster auch
notwendigen Muße-Zeiten ein.
Das Andernacher Stiftshospital
gehört zu den Krankenhäusern der Region, in denen auch die Laacher Mönche
immer wieder Heilung suchen, sowohl
ambulant als auch stationär. Am 7. März
konnte P. Albert mit der Geschäftsführerin des Hauses, Frau Cornelia Kaltenborn,
eine Ausstellung mit Fotos und Skulpturen unseres Br. Stephan eröffnen. Das
Stiftshospital stellt sein Foyer regelmäßig
den Künstlern aus ihrem Einzugsgebiet
zur Verfügung; in diesem Jahr begann der
Reigen der Ausstellungen mit Werken unseres Mitbruders.
Vom 9. bis 11. März fand im
Paderborn die Zusammenkunft des
Wissenschaftlichen Beirats des JohannAdam-Möhler-Instituts statt, an der P.
Augustinus wie jedes Jahr teilnahm. Unter
Leitung des Beiratsvorsitzenden, Bischof
Chronik
em. Paul-Werner Scheele (Würzburg)
wurde das Thema „Synodalität in der Kirche“ aus katholischer, orthodoxer und
evangelischer Sicht behandelt. Msgr. Matthias Türk (Rom) gab den ökumenischen
Lagebericht aus dem Päpstlichen Rat zur
Förderung der Einheit der Christen.
Am 16. März vollendete unser
Br. Marianus sein 75. Lebensjahr. Er leitet seit langem die Elektrowerkstatt, ist
darüber hinaus vielseitig tätig und immer
wieder als Nothelfer gefragt. Wir danken
ihm für seinen Einsatz.
Die Aufführung einer Passion
durch die Cappella Lacensis am Palmsonntag ist schon zur Tradition geworden.
In diesem Jahr (am 20. März) stand die
selten zu hörende Markuspassion von
J.S. Bach (BWV 247) auf dem Programm;
Mitwirkende waren die Solisten Ingeborg
Schilling (Sopran), Cornelia Sander (Alt),
Marcus Ullmann (Tenor) und Peter Schüler (Bass) sowie das Consortium Musica
Sacra Köln. Geleitet wurde das Konzert
von unserem P. Philipp.
Uns Laacher Mönchen wird die
Passion nachdrücklich in Erinnerung bleiben. Der Text von Picander (= Christian
Friedrich Henrici, 1700-1764) klingt aus
mit den Worten:
„Mein Leben kommt aus deinem Tod,
hier hab´ ich meine Sündennot
und Jesum selbst in mich begraben“
Anschließend waren die Klänge einer unserer tiefen Glocken zu hören. Alle in der
Kirche verharrten ergriffen im Schweigen,
bis schließlich der Beifall aufbrauste.
Als am nächsten Morgen, gleich
nach dem Frühoffizium, unsere tiefste
Glocke nachhaltig läutete, war allen klar,
dass Abt Anno gestorben war, gegen 2.00
Uhr in der Nacht, am kalendermäßigen
Hochfest des Heimgangs unseres heiligen Vaters Benedikt (21.03.). Das Konzert erwies sich im Nachhinein als Auftakt
zum Tod unseres emeritierten Abtes.
Abt Anno war ein leidenschaftlicher Prediger. Sein letztes Wort an uns
war die Ansprache in der Vesper an Silvester, „wenn nun das alte Jahr zu Ende
geht“ – wir haben diese Predigt im Heft
Nr. 45 von März 2016 dokumentiert: „Der
Mensch – die Sehnsucht“ (S. 4). Heute
klingen seine Worte wie ein Vermächtnis:
„Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes“.
Unseres verstorbenen Abtes wird an anderer Stelle dieser Zeitung gedacht (S. 8);
hier seien nur wenige Einzelheiten festgehalten. Obwohl schon lange von Leiden
geplagt, war Abt Anno bis wenige Tage
vor seinem Tod regelmäßig im Refektorium zu sehen. Nach kurzem Aufenthalt
in der Infirmerie und zwei Nächten, in denen die Brüder an seinem Bett wachten,
ist er friedlich eingeschlafen.
Für die Totenwache am Sarg
unseres Abtes mussten wir in die Abtskapelle ausweichen, weil in den Kapitelsaal
bereits die Paramente ausgelagert waren;
mit der Renovierung der Sakristei (S. 25)
sollte am 11. April begonnen werden.
Die Bestattung wurde auf den 2.
April gelegt, um die Teilnahme möglichst
vieler Mönche und Nonnen aus unserer
Beuroner Kongregation zu ermöglichen.
Zunächst stand jedoch die Feier
des Osterfestes an. Sie war überschattet
vom Tod unseres Abtes Anno und von
den immer deutlicher erkennbaren Hinweisen auf das letzte Wegstück unseres
54
Chronik
Abtes Adalbert.
Die Karwochenvorträge hielten
am Gründonnerstag: P. Basilius, „Tut
dies zu meinem Gedächtnis“; am Karfreitag: ebenfalls P. Basilius, „Ich finde keine
Schuld an ihm“; und am Karsamstag: Br.
Simeon, „Abgestiegen in das Reich des
Todes“.
Am Ostermontag (28. März) eröffnete Br. Lukas eine Ausstellung seiner
Ölbilder aus letzter Zeit im Seehotel mit
einem Bericht von seiner Malerei und
von seinen Lehrern. Die Bilder sind nun
in den Räumen des Seehotels zu sehen
und auch käuflich zu erwerben.
Noch innerhalb der Osteroktav
wurde die „Notsakristei“ auf dem Statiogang in Betrieb genommen. Dort werden
die Paramente ausgelegt und die Bücher
für die Gottesdienste in der Krypta und
am Volksaltar bereitgehalten. Für die Bereitung der Gaben von Brot und Wein, für
Kelche und alle anderen notwendigen
Dinge dienen die Schränke im sogenannten „Durchgang“ von der Sakristei zum
Presbyterium als Ausweichquartier. Zur
Statio versammeln wir uns für die Dauer
der Renovierungsarbeiten auf dem Gang
vor der Sakristei.
April 2016
Das Begräbnis für Abt Anno feierten wir
am Samstag der Osteroktav (2. April) in
der liturgischen Farbe Weiß und mit den
Lesungen und Gesängen vom Tag als einen wahrhaft österlichen Gottesdienst.
Unser Bischof Stephan Ackermann von
55
Trier war Hauptzelebrant, Bischof Felix
Genn von Münster Konzelebrant; beide
Bischöfe stammen aus der unmittelbaren Nachbarschaft unseres Klosters (Nickenich und Wassenach). Die Predigt hielt
Abtpräses Albert, die Beerdigung unser P.
Albert. Als weitere Konzelebranten standen Erzabt Tutilo (Beuron), Abtpräses
Ansgar (Trier), Abt Laurentius (Gerleve),
Abt Winfried (Neuburg) und unser Abt
em. Benedikt am Altar. Wie erwartet hatten sich viele Schwestern und Brüder aus
den Nachbarklöstern und den Klöstern
unserer Kongregation eingefunden, die
unser großzügig bemessenes Chorgestühl vollständig füllten. Die Begegnung
nach der Bestattung fand im Klosterforum statt (siehe auch S. 8).
Der von P. Albert im letzten Jahr
begonnene Brauch, im Umfeld des Festes des Heimgangs unseres Ordensvaters Benedikt (21. März) zu einem Empfang einzuladen, sollte in diesem Jahr
fortgeführt werden. Wegen des frühen
Ostertermins wurde das Hochfest des
Hl. Benedikt am 5. April nachgefeiert und
der „Benediktsempfang“ auf den 9. April
gelegt; ein Bericht ist auf S. 7 zu finden.
Am 5. April, dem Benediktsfest
dieses Jahres, wurde im Meditationsraum
des Noviziates ein kleines Wandreliquiar
angebracht. Es handelt sich um Reliquien
von dem Haus, in dem der regelmäßige
Austausch zwischen Benedikt und seiner
Schwester Scholastika stattgefunden haben soll. Die Begegnung mit Gott im Wort
der Schrift, für die der Meditationsraum
steht, führt zur Begegnung mit Gott im
Bruder und der Schwester. Als Sinnbilder
und Zeichen des Glaubens können die
Chronik
,,Begegnungs“-Reliquien hierzu eine
geistliche Hilfe sein.
Schon wenige Tage später, nach
der Vesper am Dienstag der 3. Osterwoche (12. April), verkündete unsere tiefste
Glocke „Regina Coeli“ den Tod des Abtes
Adalbert. Auch er erreichte – wie Abt
Anno – ein hohes Lebensalter: Abt Adalbert stand im 96. Jahr seines Lebens. Nur
wenige Tage zuvor hatte er die Teilnahme
am gemeinsamen Tisch aufgeben müssen. Ein Sturz auf seiner Zelle machte
eine intensive Pflege erforderlich, für die
unser Infirmar, Br. Antonius, als Übergangslösung einen Platz in der Kurzzeitpflege des Altenzentrums St. Stephan in
Andernach ausfindig gemacht hatte. Dort
starb Abt Adalbert schon nach kurzem
Aufenthalt.
Die Aufbahrung und Totenwache wurde – wie schon bei Abt Anno – vor
dem Kapitel bzw. in der Abtskapelle gehalten. Abt Adalbert war zeit seines Lebens
eng verbunden mit seiner schlesischen
Heimat. Sein Geburtsort Ratiborhammer
verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft. Jedes
Jahr besuchte er in Schlesien seine Geschwister und Verwandten. Auch mit der
Landsmannschaft Schlesien im Bund der
Vertriebenen blieb Abt Adalbert in engem Kontakt. So war es angebracht, den
Termin der Bestattung nicht zu kurz zu
wählen, um möglichst vielen, die mit Abt
Adalbert verbunden waren, eine Teilnahme zu ermöglichen.
Die Wahl fiel auf den 21. April,
zwei Tage vor seinem Namenstag. Und
tatsächlich kamen viele Schlesier, an ihrer
Spitze der emeritierte Bischof von Gleiwitz, Jan Wieczorek.
Der Bischof hielt auch das Amt, Abtpräses
Albert predigte und unser P. Albert nahm
die Beerdigung vor. Der Trierer Bischof
hatte seinen Weihbischof Jörg Peters entsandt. Konzelebranten waren Erzabt Tutilo (Beuron), Abt em. Pius (Gerleve), Abt
em. Franziskus (Neuburg) und eine Reihe
von schlesischen Priestern, unter ihnen
der jetzige Pfarrer des Geburtsortes unseres Abtes, Ratiborhammer. Ein eigener
Teil des Heftes ist Abt Adalbert gewidmet
(S. 11).
In der letzten Aprilwoche tagte in unserem Gastflügel St. Gilbert die
„Cell-AG“, der Zusammenschluss der Cellerarinnen der beschaulichen Frauenklöster im deutschen Sprachraum. Dabei
gedachten die Schwestern der Anfänge
ihrer Gemeinschaft vor 50 Jahren, als sich
die Cellerarinnen unserer Kongregation
erstmals in Laach trafen. Den Anstoß hatte unser damalige Cellerar, P. Desiderius,
gegeben. Sein Nachfolger, P. Gregor, war
Steuerberater vom Fach und begleitete in
dieser Eigenschaft viele Frauengemeinschaften; er weitete die Jahrestreffen der
Cellerarinnen auf seine Mandanten aus.
Als P. Gregor 1985 plötzlich starb, waren
sein Nachfolger, P. Anselm, und die damalige Sprecherin der AG, Sr. Mirjam von
Herstelle, sich darin einig: die „Cell-AG“
darf nicht auseinanderfallen, sie muss
sich jetzt auf eigene Füße stellen – und
das ist offensichtlich gelungen.
Mai 2016
Für den 1. Mai hatte unser 1. Kantor, P.
Philipp, unter dem Titel „Ave Maris Stella“
ein Konzert mit gregorianischen Gesängen zum Thema „Maria“ zusammenge56
Chronik
stellt, das sich gut einfügte in den Beginn
des Marienmonats. Nach vielen Jahren
gestaltete die Laacher Choralschola ein
Konzert; außer P. Philipp waren P. Anselm, Br. Elias, Br. Florentinus, Br. Jakobus,
Br. Marianus, Br. Meinrad, Br. Norbert,
Br. Seraphim und Br. Simeon beteiligt.
Abteiorganist Gereon Krahforst trug Orgelwerke mit marianischen Themen bei.
Eine große Zahl von Besuchern erlebte
ein geistliches Konzert, das offensichtlich
beeindruckte. Die Sänger machten eine
ganz eigene Erfahrung: die altvertrauten
Choralgesänge erklangen in einem neuen
Zusammenhang.
Am 6./7. Mai fand im Augustinerkloster Erfurt die zweite Gesprächsrunde
zwischen Vertretern des International
Lutheran Council (ILC) und des JohannAdam-Möhler-Instituts im Auftrag des
päpstlichen Einheitsrates statt. Es ging
um ökumenische Annäherungen in der
Frage des Messopfers. Mitglied der katholischen Delegation war unser P. Augustinus.
Die Reihe der „Laacher Orgelkonzerte 2016“ eröffnete unser Abteiorganist Krahforst am 6. Mai im Zeichen
des Komponisten Max Reger, dessen
Todestag sich am 11. Mai zum 100. Male
jährte. Viele Besucher fanden sich bereits
zu diesem Konzert ein – weitere Konzerte
folgen im Rhythmus von zwei Wochen.
Die koreanische Gemeinde Köln
feierte mit ihrem Pfarrer Abraham Kim
(Langenfeld) und dem Diakon Kyung-Soo
Shin am Sonntag, dem 8. Mai, um 12:30
Uhr im der Abteikirche Gottesdienst und
57
hielt anschließend auf der Abteiwiese
Picknick. „Es war ein sehr schöner und
familiärer Ausflug in Christus“ – schrieb
Diakon Shin in seinem Dankeswort.
Im Rahmen der derzeitigen außerordentlichen Visitation unseres Klosters beriefen die Visitatoren, Abtpräses
Albert und Abt Laurentius (Gerleve) für
den 11. Mai eine zweigeteilte Konventsitzung ein, zunächst für 09:45 Uhr, dann
am Nachmittag eine weitere Zusammenkunft um 16:45 Uhr.
Der 11. Mai sollte ein bedeutsamer Tag für unser Kloster werden. Aufgrund einer besonderen Vollmacht der
vatikanischen Ordensbehörde ernannte
Abtpräses Albert mit Zustimmung des
Kongregationsrates für drei Jahre P. Andreas Werner aus Gerleve zum Prior-Administrator der Abtei der hl. Maria zu Laach.
Zuvor hatte P. Albert darum gebeten, von
seinem Amt entpflichtet zu werden, um
einen raschen Übergang zu ermöglichen.
Parallel zu unserer Sitzung in
Laach teilte Abt Laurentius den Mitbrüdern in Gerleve die Ernennung von P. Andreas zum Prior-Administrator von Laach
mit. Beide, Abt Laurentius und P. Andreas,
machten sich unmittelbar danach auf den
Weg zu uns. Abtpräses Albert setzte P. Andreas am Nachmittag in sein Amt ein und
die Laacher Konventualen leisteten ihm
das Homagium (Versprechen von Ehrfurcht und Gehorsam). Anwesend waren
Abtpräses Albert, Abt Laurentius, Äbtissin
Clementia (Eibingen) und Äbtissin Angela
(Varensell). Die Einsetzungsfeier schloss
ab mit der Pfingstsequenz „Komm herab,
o Heil’ger Geist“ – Abtpräses Albert wies
darauf hin, dass im Türsturz der Klausur-
Chronik
türe, die in unsere Kirche führt, der Hl.
Geist dargestellt ist sowie der Ruf: „Veni
Sancte Spiritus“.
Was wir in der Pfingstnovene besonders
intensiv erbitten, das haben wir Tag für
Tag vor Augen.
Nach dem Abendessen konnte
jeder von uns in einer Rekreation P. Andreas auch persönlich begrüßen und ihm
danken für seine Bereitschaft, zu uns zu
kommen. Gleich am nächsten Tag feierte er mit uns das Konventamt und stellte
sich den Betriebsleitern vor, die sich turnusgemäß versammelt hatten.
Das Pfingstfest feierten wir erstmals mit unserem neuen Prior; P. Andreas
hielt das Amt und die Predigt. Am Pfingstmontag (16. Mai) ertönte dann erneut die
„Regina Coeli“; nach der Vesper verkündete sie den Tod von Br. Werner (Anton
Steffens). Er starb im 87. Jahr seines Lebens und im 63. Jahr seiner Profess. Von
einem Schlaganfall hatte er sich wieder
erholt und konnte im Refektorium an den
Mahlzeiten teilnehmen, auch im Chorgestühl wurde er, der langjährige Sänger
in der Schola, gesichtet. Dann ließen die
Kräfte rasch nach und er entschlief, während wir in der Vesper den Osterfestkreis
beendeten. Die Predigt beim Begräbnis
von Br. Werner am 21. Mai hielt unser P.
Petrus (sie ist auf S. 16 nachzulesen).
Wir hielten noch die Totenwache
am Sarg von Br. Werner, als die Nachricht
vom plötzlichen Tod unsers langjährigen
Oblaten, Diakon Gerd Figaszewski, eintraf. Er starb im Alter von 75 Jahren am
Pfingstsonntag (15. Mai) als Begleiter einer Wallfahrt nach Lourdes am Gnadenort. Seit Jahrzehnten war er unserem
Kloster freundschaftlich verbunden. An
seiner Beisetzung am 27. Mai in Schildgen nahmen P. Franziskus und Br. Meinrad teil.
Unser Landkreis Ahrweiler, zu
dem wir seit der Kommunalreform des
Jahres 1970 gehören, feierte am Wochenende vom 20. bis 22. Mai 2016 sein
200-jähriges Bestehen. Unser P. Albert
wirkte mit beim ökumenischen Gottesdienst in der Ahrweiler Pfarrkirche St.
Laurentius und vertrat unser Kloster bei
den anschließenden Feierlichkeiten.
Im Frühjahrsprogramm des
„Laacher Forums“ waren zwei benediktinische Gäste mit ihren Büchern angekündigt; am 19. Mai sprach Abt em. Fidelis
Ruppert von Münsterschwarzach über
sein Buch „Gelassenheit im Trubel des
Lebens. Mit Psalmen Kraft für den Alltag
finden“, und am 24. Mai P. Nikodemus
Schnabel von der Dormitio-Abtei auf dem
Berg Zion in Jerusalem über sein Buch
„Zuhause im Niemandsland. Mein Leben
im Kloster zwischen Israel und Palästina“.
Beide Autoren trafen auf eine zahlreiche
Hörerschaft.
P. Anselm
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Mitgliedschaft
VEREIN DER FREUNDE DER BENEDIKTINERABTEI MARIA LAACH E. V.
BEITRITTSERKLÄRUNG
Ja, ich/wir möchte(n) zur Erhaltung der Abtei Maria Laach und ihrer
Kunstschätze beitragen und erkläre(n) hiermit meinen/unseren Beitritt zum
VEREIN DER FREUNDE DER
BENEDIKTINERABTEI MARIA LAACH E. V.
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VORNAME: _________________________________
GEBURTSDATUM: ______________________
BERUF: ____________________________________
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VORNAME: _________________________________
GEBURTSDATUM: ______________________
BERUF: ____________________________________
STRASSE: _____________________________
PLZ/ORT: _________________________________
TELEFON:_____________________________
FAX: ______________________________________
MOBIL: _______________________________
E-MAIL: ___________________________________
Bitte Zutreffendes ankreuzen:*
□ MINDEST-MITGLIEDSBEITRAG* (einmal jährlich):
□ Einzelpersonen:
30,00 €
□ Ehepaare:
45,00 €
□ Schüler/innen, Auszubildende, Rentner/innen, Studierende:
□ Juristische Personen, Firmen, Gebietskörperschaften:
15,00 €
200,00 €
□ LEBENSLANGE MITGLIEDSCHAFT*
□ Einzelpersonen:
□ Rentner/Pensionäre:
1.000,00 €
500,00 €
□ Ehepaare:
□ Rentner/Pensionäre:
1.500,00 €
750,00 €
□ SPENDENBETRAG (einmalig)*
__________________________
Ort und Datum
______________ €
__________________________________________
Unterschrift
Mitgliedschaft
VEREIN DER FREUNDE DER BENEDIKTINERABTEI MARIA LAACH E. V.
SEPA-Lastschriftmandat
Name des Zahlungsempfängers:
Verein der Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach e. V.
Anschrift des Zahlungsempfängers:
Kapellenstraße 12, 56651 Niederzissen
Gläubiger-Identifikationsnummer:
DE73ZZZ00000089059
Mandatsreferenz:
Mitgliedsnummer
Ich ermächtige / Wir ermächtigen (A) den Zahlungsempfänger (Name siehe oben), Zahlungen von meinem /
unserem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich (B) weise ich mein / weisen wir unser Kreditinstitut
an, die vom Zahlungsempfänger (Name siehe oben) auf mein / unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.
Hinweis: Ich kann / Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem / unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Zahlungsart:
Wiederkehrende Zahlung
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(Kontoinhaber):
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Straße und Hausnummer:
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Postleitzahl und Ort:
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IBAN des Zahlungspflichtigen:
(max. 35 Stellen)
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BIC (8 oder 11 Stellen):
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__________________________
Ort und Datum
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Unterschrift(en) des Zahlungspflichtigen (Kontoinhaber)
Redaktion:
P. Andreas Werner OSB, P. Dr. Anselm Rosenthal OSB, P. Dr. Albert Sieger OSB,
Andrea Ordon, Jens Neumann
Fotos: Titelseite: Walter Müller; Seiten 15, 58: © Jens Weber; Seite 24: Gereon Krahforst; Seiten
29,30: Klostergärtnerei Maria Laach; Seiten 32-35: Seehotel Maria Laach; Seiten 36-38: Buchund Kunsthandlung Maria Laach; Seiten 39, 40: Klostergut Maria Laach; Seite 31: A. Rätz; Seite
41: Ferienregion Laacher See; Seiten 43, 44: © Robert Oppel; Abtei Maria Laach (alle anderen)
Druck: Krupp-Druck, Sinzig
Auflage: 750 Exemplare
Die KLOSTERZEITUNG kann auch im Internet heruntergeladen werden:
www.maria-laach.de
Die KLOSTERZEITUNG erscheint 3x jährlich.
Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2016.
Redaktionsschluss: 30. Oktober 2016
Impressum
Benediktinerabtei Maria Laach - D-56653 Maria Laach
Telefon: +49 (0) 2652 59-0
E-Mail: [email protected]