KMUs fast unsichtbar im Netz - Heftarchiv
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KMUs fast unsichtbar im Netz - Heftarchiv
Seite 1 AUSGABE 24/11 28. NOVEMBER 2011 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Die wichtigsten Termine 2012 Systeme für jeden Zweck „Wer zahlt für Journalismus?“ Tools für Facebook & Co. Der INTERNET WORLD Business Kalender für Sie Was bei Online Payment wirklich wichtig ist S.28 Kommunikationsforscher Klemens Skibicki S.50 Wie Sie Social Media messbar machen S.38 KMUs fast unsichtbar im Netz WEIHNACHTSGESCHÄFT Geschenkwelle im Netz Sieben von zehn Internet-Nutzern wollen in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke im Netz bestellen. Das meldet der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH). Der BVH geht für 2011 von einem Umsatzwachstum von sieben Prozent für den gesamten Versandhandel aus – E-Commerce dürfte mit plus 15 Prozent doppelt so stark zulegen. fk TABLET-COMPUTER HSE24 jetzt auf dem iPad Mit der iPad App „HSE24 tablet“ setzt der Homeshopping-Sender HSE24 auf TV-Zuschauer, die parallel mit dem iPad surfen. Produkte, die gerade live im TV vorgestellt werden, werden auf dem iPad gleichzeitig detailliert erklärt. Die neue App bietet auch Live-Streams des laufenden HSE24-Programms. fk Shoppen mit dem iPad: HSE24 NEW MEDIA AWARD Ausschreibung hat begonnen Bis 12. Januar 2012 läuft die Bewerbungsfrist für den New Media Award, einen der wichtigsten Kreativpreise der deutschen Digitalszene. Die Verleihung der Preise soll am 26. April in Hamburg stattfinden. Dort schrieb Interactive Media den Wettbewerb 1996 zum ersten Mal unter dem Namen „Teletext Award“ aus. fk DIGITAL MARKETING SOFTWARE Kenshoo: Büro in Hamburg Frank Scheurer leitet ab 1. Januar 2012 die neue Deutschlandniederlassung des Marketing-Software-Anbieters Kenshoo in Hamburg. Nach Unternehmensangaben setzen neun von zehn WerbeagenturNetzwerken Kenshoo zur Kampagnenplanung ein. Zu den deutschen Anwendern zählt unter anderem One Advertising in München. fk Foto: Fotolia / Frank Peters Online-Werbung I E-Commerce I Technik e 4,50 Fr. 9,00 Anzeige 14:35 Uhr 43205 24.11.2011 Bezüglich SEO- und SEA-Maßnahmen besteht großes Unwissen / Kleine Budgets im Einsatz D ie deutschen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) werden im Internet kaum gefunden, weil sie in Sachen SEO und SEA noch viel zu wenig tun. Einer aktuellen Umfrage von Psyma Research & Consulting im Auftrag der Telegate AG zufolge optimiert nur ein knappes Drittel der rund 500 befragten KMU ihre Website. Noch weniger wagen sich an das Thema Suchmaschinenmarketing heran: Erst 9 Prozent der Befragten haben bereits Erfahrungen mit GoogleAdwords-Kampagnen gesammelt. Offenbar besteht hier Aufklärungsbedarf: Ein großer Teil der KMU gab mangelndes Know-how bei Maßnahmen und Erfolgsaussichten als Ursache für ihr geringes SEO- und SEA-Engagement an. Dieses Wissensdefizit erstreckt sich auch auf die für SEA-Maß- Ausgaben für SEO & SEA kleiner und mittelständischer Unternehmen Ausgaben für SEO – Anteil der Unternehmen Ausgaben für SEA – Anteil der SEA-Kunden 0€ 22 % 0€ < 500 € 6% < 500 € 12 % 23 % 500 – 1.000 € 500 – 1.000 € 13 % 3% 1.000 – 2.000 € > 1.000 € 4% 2.000 – 5.000 € keine Angabe 59 % Mehr als 500 Euro wird in SEO selten investiert ©INTERNET WORLD Business 24/11 nahmen nötigen Budgets. 60 Prozent der Befragten konnten keine Angaben zu ihren Ausgaben für SEO machen, bei den SEA-Anwendern waren es 32 Prozent. Immerhin: Diejeni- 17 % 9% 32 % keine Angabe Bei 2.000 Euro ist meist Schluss bei Adwords Quelle: Psyma-Studie „Mittelstand und Werbung“ im Auftrag der Telegate AG gen, die SEA-Kampagnen ausprobiert haben, sind überwiegend zufrieden. Über die Hälfte würde wieder buchen. Mehr zu den Aktivitäten der deutschen KMU im Netz lesen Sie auf Seite 12; eine Anleitung, wie sich kleinere Unternehmen mit lokaler Online-Werbung auch in Suchmaschinen bekannter machen können, bietet unsere neue Serie ab Seite 20. il ❚ HRS sieht Airbnb gelassen Real-Time Bidding boomt F Z ür Tobias Ragge, Geschäfts- view mit der Redaktion sagte führer des größten deut- Ragge: „Wir erwarten keine schen Hotelbuchungsportals großen Auswirkungen auf den HRS ist die Vermittlung von Hotelmarkt und sehen allenPrivatunterkünften im Internet falls eine Kannibalisierung von ein „Hype-Thema“. Von Start- Hostels in Metropolen, die junge ups wie Airbnb.com, Wimdu.de oder preissensible Reisende anoder 9flats.com erwartet Ragge sprechen.“ Derzeit plane HRS keine Konkurrenz nicht, eine Konkurfür das HRSrenz zu PrivatzimKerngeschäft. 60 mervermittlern wie Prozent des HRSAirbnb.com aufUmsatzes machen zubauen. Wachsen will der 1972 genach seinen Ausgründete Hotelresagen Businessservierungsservice Buchungen aus, durch Expansion und diese Klientel stelle an ihre nach China und Unterkunft andere Osteuropa. Das InAnforderungen als terview mit Tobias viele Individual- 250.000 Hotels buchbar: Ragge lesen Sie ab Seite 8. fk/vs ❚ touristen. Im Inter- HRS-Chef Tobias Ragge uwächse im Inventar um 30 Prozent, und zwar Monat für Monat, meldet Microsoft für seine Anzeigenplatz-Auktionsplattform Microsoft Advertising Exchange. Neben Werbeplätzen auf Windows Live sind jetzt auch Offerten auf MSN im Angebot. Der Sportvermarkter Mediasports (Spox.com, Formel1.de) verzeichnet seit dem Einsatz der Supply-Side-Plattform Admeld eine Erhöhung des durchschnittlichen TKP um 36 Prozent seit Februar ❚ 2011. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Titel_IWB_2411.qxd 02_inhalt_2411.qxd 2 24.11.2011 14:04 Uhr Seite 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 28. November 2011 Customer Journey erklärt Weltbild muss büßen Gesellschafter aus katholischer Kirche stoßen sich an Erotik-Titeln im Programm E rotik und Esoterik passen nicht zur katholischen Kirche: Deshalb ziehen die Gesellschafter der Augsburger Weltbild-Gruppe – 12 Diözesen, die Soldatenseelsorge Berlin und der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) – die Reißleine und wollen nun das Unternehmen verkaufen. Der Aufsichtsrat solle sicherstellen, „dass die angezeigten und strukturellen Maßnahmen für eine Veräußerung der Verlagsgruppe Weltbild ohne jeden Verzug entschlossen aufgenommen werden“. Weltbild setzte 2010 mehr als 1,65 Milliarden Euro um, gehört zu den Großen in der E-Commerce- und Buchbranche und beschäftigt 6.400 Mitarbeiter. Zur Gruppe gehören neben den Handelsmarken Weltbild, Kidoh und Jokers die HugendubelKette sowie der Droemer Knaur Verlag. „Es ist der Geschäftsführung nicht gelungen, die Internet-gestützte Verbreitung sowie die Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der Gesellschafter widersprechen, im eigenen Bereich und im Bereich der Unternehmensbeteiligungen hinreichend zu unterbinden“, kritisiert der VDD. „Die Glaubwürdigkeit der Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter hat darunter gelitten.“ Geschäftsführer Carel Halff zeigt sich betroffen: Ein Buchhandelsunternehmen von der Größe und Komplexität wie Weltbild, rechtfertigte er sich aber, „verkauft immer auch Titel, die nicht vollständig der katholischen Wertebindung entsprechen“. Nach einer inter- C Insider halten den Grund für vorgeschoben: Um die starke Rentabilität der Weltbild-Gruppe zu erhalten, stünden nun hohe Investitionen und Restrukturierungsmaßnahmen an. Weltbild müsste zudem international expandieren – wenigstens in Europa. Doch diese Lasten wolle sich die Kirche nicht mehr aufbürden, heißt es. Schon seit einiger Zeit stellt das Management die Weichen für einen Verkauf oder sogar einen teilweiWeltbild-Kundin mit E-Book-Lesegerät: Internationalisierung und Digitalisierung verlangen hohe Investitionen sen Börsengang. Das Interesse an dem nen Untersuchung entfallen 0,017 Prozent Konzern, der mehr Bücher in Deutschland des Umsatzes auf die kritisierten Medien. online verkaufen soll als Amazon und Der Konflikt, ob Weltbild erotische und gerade mit konkurrenzlos billigen Lesegeesoterisch-weltanschauliche Literatur und räten und Tablet-Computern experimenFilme aus dem Sortiment verbannen müsse, tiert, ist hoch. Die Verlage Bertelsmann, schwelt schon seit einigen Jahren. Der Georg von Holtzbrinck und Hubert Burda Streit brach erneut aus, als nachgewiesen Media sollen interessiert sein. Zukunftswurde, dass auch Droemer Knaur Erotik trächtiger wäre sicher ein Investor aus dem und Esoterisches produziert. Selbst Papst Ausland: Er würde im größten europäiBenedikt mischte sich ein und verlangte schen Verbrauchermarkt sofort zum ernst ein energischeres Vorgehen gegen „die Ver- zu nehmenden Player im E-Commerce breitung von Material erotischen und por- avancieren. Als möglicher Kaufpreis wird nografischen Inhalts, gerade auch über das das Siebenfache des aktuellen Umsatzes Internet“. Nun wollen sich die Gesellschaf- gehandelt – eine Summe von mehr als elf Milliarden Euro. vs ter von ihrer Beteiligung trennen. ❚ INTERNET WORLD Business 24/2011 Mobile-Dienstleister Yoc fährt Verluste ein, weil neue App-Technik kompliziert ist 6 Mode und Social Commerce gehören zusammen wie Eyeliner und Wimperntusche Suchen und finden Wenn die Ware zurückkommt Die Stuttgarter Regiohelden setzen auf lokale Werbung mit Service Nur ein effektives Retourenmanagement kann ein finanzielles Desaster verhindern 7 „Neue Nutzerszenarien“ HRS hat gerade Hotel.de übernommen, jetzt will man international und mobil wachsen 8 Paybacks Weg in die digitale Welt Kein Budget für Google Schlafwelt.de ist für die Otto Group ein erfolgreiches Test & Learn-Umfeld 26 Objekte der Begierde Die großen Vermarkter entdecken die Verticals 15 Newsletter in Europa Bei der Nutzung von gewerblichen E-Mails bestehen große regionale Unterschiede 48 Mit neuen Search-Trends unterwegs 50 RUBRIKEN Etats Marketing & Werbung Geschäftsführer bei Restposten.de, weiß, der Verkauf von B-Ware bringt oft Negativbewertungen mit sich 26 Peter Hartmann, Vorstandsvorsitzender der SPH, erläutert die sechs Ms im Fokus von E-Commerce-Lösungen MEINUNG Topkampagne: Range Rovers „Being Henry“ 22 34 Geschäftsführer von Companion, wartet weiter auf einen einheitlichen Werbewirkungsforschung-Standard 18 Stefan Grimm, The Search Conference war in Hamburg zu Gast 49 32 22 Rechtstipp: Werbung mit Tiefstpreisgarantie 34 TOOLS & TECHNIK 14 Die INTERNET WORLD Business After Work Der etablierte Medienbetrieb hat noch keinen Plan für die digital vernetzte Welt Darth Vader bekommt Ärger Der Greenpeace-Spot „VW – The Darkside“ gewinnt beim Viral Video Award SZENE Networking in der Goldenen Bar Recht: Dauerbaustelle AGB Warum Allgemeine Geschäftsbedingungen im E-Commerce niemals „fertig“ sind MARKETING & WERBUNG Wie sehen Berufsprofile der Digitalbranche aus? 44 24 Gastkommentar: Hoffen oder negieren? „Probeliegen wird überschätzt“ 12 Bürokaufmann war gestern SPECIAL: PAYMENT Jedes Kundensegment hat Präferenzen, wie es im Online Shop bezahlen will. Fehlt die Zahlart, drohen Kaufabbrüche 28 Das Offline-Bonussystem drängt mit eCoupons und lokalen Deals ins Internet 10 KMU vernachlässigen SEM und SEO Christian Bachem, KARRIERE Social – für Mode ein Muss Mobile Technik-Probleme ustomer Journey, eines der Trendthemen im Online Marketing, ist sehr komplex. Um zu erklären, wie die Customer-Journey-Analyse funktioniert, hat die Agentur Quisma eine Microsite gestaltet. Customer-journey-modelling.de bietet einen Überblick und erklärt, wie die Agentur den Ansatz weiterentwickelt hat. Mit Customer Journey bezeichnen Online Marketer das Nachverfolgen des Kundenpfads („Journey“) im Web, um herauszufinden, welche unterschiedlichen Kontakte ein Nutzer mit einer Marke hatte. Über die Analyse dieser Berührungspunkte sollen Werbebudgets sinnvoller ausgesteuert werden. Eine Customer-Journey-Analyse ist deswegen kompliziert, weil User ihre Cookies löschen, mit unterschiedlichen Geräten surfen oder das Kampagnen-Tracking von verschiedenen Anbietern durchgeführt wird. So entstehen Unschärfen. Diese Unschärfen soll der weiterentwickelte Ansatz von Quisma überwinden. Dieser Sales-Modelling-Ansatz sei ein Analyseverfahren, bei dem mehrere Faktoren wie Verkäufe, Werbeausgaben, saisonale Effekte oder der Preis in Kombination mit dem Werbedruck in Online- und Offline-Medien in einen Wirkungszusammenhang gebracht werden, erklärt Quisma. So sollen bessere Prognosen für die künftige Budgetplanung entstehen. Die neue Quisma-Microsite veranschaulicht den Einsatz des Sales-Modelling-Ansatzes am Fallbeispiel einer Shopping-Plattform. Sie bietet auch ein Whitepaper zum Download an. is ❚ Meinungen in diesem Heft E-COMMERCE TRENDS & STRATEGIEN 24/11 36 Martin Knorr, Leiter Vertrieb von Schlafwelt.de, hat gute Erfahrungen mit VideoBerater und Shop-Forum gemacht 32 Tobias Ragge, Geschäftsführer von HRS, will die Buchungsabläufe optimieren sowie international und mobil wachsen 8 Cloud, Mobile, Social Techniktipp: Die 6 Ms beim E-Commerce 36 IBMs Tech-Trends-Studie hat die IT-Trends im Unternehmensbereich ausgemacht Etats Tools & Technik 37 Dienstleisterverzeichnis 41 Strategieberater und Dozent, hält dem etablierten Medienbetrieb Planlosigkeit beim Internet vor 50 Impressum 46 Florian Stöhr Menschen & Karriere 46 36 Ziel: Deutschland Klemens Skibicki, 16 Zuora will ERP-Services für subskriptionsbasierte Geschäftsmodelle bieten Zwang zu Transparenz Ohne Ziele kein messbarer Erfolg Werbewirkungsforschung steht unter enormem Druck – und am Anfang Stellenmarkt 47 18 Erfolgskontrolle in Social Media ist mehr als bloß Zählen von Facebook-Fans und Twitter-Followern 38 vom Bundesverband Community Management glaubt, das Berufsbild Community Manager etabliert sich 44 Termine 49 Wolfgang Thomas, Neue Serie: Lokale Werbung Im Hintergrund vernetzt Das Internet entpuppt sich als mächtiges regionales Marketinginstrument Wie die Online-Apotheke Zur Rose von einem integrierten Backend profitiert Gehört 50 Feedback 50 Geschäftsführer Netzwerkreklame, findet, bei lokaler Suche werde noch sehr viel Potenzial verschenkt 21 20 37 40 03_Umfrage_242011.qxp 24.11.2011 12:41 Uhr Seite 3 AKTUELL 3 Mobil und werbefrei Smartphones bieten Werbenden die tollsten Möglichkeiten – doch sie werden kaum genutzt M Ist Mobile völlig überbewertet? Denn wenn man die harten Fakten betrachtet, ist die Industrie noch immer erstaunlich zurückhaltend. So hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zwar ein fulminantes Wachstum für mobile Werbung in Aussicht gestellt (plus 51 Prozent in diesem Jahr) – absolut heißt das aber: Es werden gerade einmal 40 Millionen Euro in den Markt gesteckt. Im ganzen Jahr 2011. Im Vergleich zu deutlich über 20 Milliarden Euro Werbegesamtausgaben sind das Peanuts. Und: All die hoch gepriesenen technischen Möglichkeiten werden überhaupt nicht genutzt. Entlarvend sind dabei die Kreativpreise: Beim Internationalen Werbefestival in Cannes gab es bislang nicht einmal eine Kategorie für Mobile. Die Jury des DMMA OnlineStar konnte sich bereits im zweiten Jahr in Folge nicht dazu durchringen, eine mobile Kampagne mit Gold auszuzeichnen. In diesem Jahr reichte es gerade mal für Bronze. Genauso beim New Media Award: Seit Jahren beklagt die Jury die mangelnde Qualität der mobilen Einreichungen, 2011 wurde keine einzige Handy- Foto: Fotolia / Ingo Bartussek obile ist der Trend: Smartphone-Verkäufe explodieren (plus 42 Prozent im dritten Quartal), die Netze ächzen unter der Datenlast und die technische Ausstattung der Geräte versetzt Experten in Verzückung: GPS, Kompass, Kamera, großzügige Displays und die ständig verfügbare Internet-Verbindung machen heute möglich, wovon selbst Zukunftsforscher vor fünf Jahren allenfalls zu träumen wagten. Von Augmented Reality bis Local Based Advertising – für Marketing-Experten ist längst klar, dass an den Themen kein Weg vorbeiführt. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, das Thema steht in fast allen Unternehmen ganz oben auf der Agenda – zumindest gefühlt. Nützlich statt störend: Mobile Werbung muss sich noch finden kampagne ausgezeichnet – nicht einmal in der dafür prädestinierten Kategorie „Digital Innovation“. Woran hapert es also? Fragt man die kreativen Köpfe, ist die Meinung einhellig: Das Potenzial ist da, es wird aber nicht ausgeschöpft. Unter anderem weil die Werber umdenken müssen. Damit Werbung auf einem so persönlichen Begleiter wie einem Smartphone einen Platz finden kann, muss sie es schaffen, ein guter Freund zu werden, meint Florian Grimm, Partner der Agentur Grimm Gallun Holtappels, der beim DMMA OnlineStar Jurypräsident war: „Mobile Werbung sollte wie ein Service funktionieren und den Empfänger in seiner Situation interessieren.“ Ob dies gelingt, hängt aber nicht nur vom digitalen Knowhow der Agentur ab, auch die Kunden haben oft Nachholbedarf: „Fakt ist, dass die Zielgruppe meist viel mehr Wissen in Sachen Mobile hat als die Unternehmen. Von daher mein Appell: Manager und Marketing auf die Schulbank in Sachen Mobile Marketing!“, meint Florian Gmeinwieser, ❚ Mobile-Stratege bei Plan Net. dg Florian Gmeinwieser, Head of Mobile Marketing der Plan Net Gruppe Markus Mayr, Leiter Unternehmenskommunikation, Scholz & Friends Group „Die Bedeutung von Mobile wird überhaupt nicht überschätzt; sie wird eher unterschätzt. Das merkt etwa der Handel immer drastischer und neigt dann oftmals zu Panikreaktionen. Gute mobile Kommunikation erfordert eine enge Verzahnung der klassischen mit den digitalen Disziplinen – daran scheitern derzeit noch viele Marken. Aber wenn eine Agentur ihren Kunden mit Weitblick berät, wiederholen sich nicht die Fehler der frühen Onlinejahre, als Kommunikation aufdringlich, unkreativ und frei von Targeting war.“ „Mobile Kommunikation leidet sehr häufig unter dem ,Ich auch‘-Effekt: auch eine Website, auch ein Game, auch eine App. Einzelmaßnahmen, deren Effekt schnell verpufft. Denn wer kurzfristigen Trends hinterherläuft, auf pure Frontalbeschallung setzt und die Vorteile – Personalisierung, Lokalisierung, Involvement – außer Acht lässt, wird ignoriert. Nur im Gesamtkontext einer orchestrierten Kampagne und auf Basis einer kreativen Leitidee ist Mobile in der Lage, seine ganze Kraft zu entwickeln.“ Wulf-Peter Kemper, Geschäftsführer Kempertrautmann Change Florian Grimm, Partner der Agentur Grimm Gallun Holtappels „Das, was Robin für Batman ist, wird das Smartphone für den Menschen sein. Ein treuer Begleiter, der alle relevanten Informationen bereitstellt. Das beinhaltet auch alle Contents des klassischen Fernsehens. Mit dem Smartphone beschreiten wir die Ära des medialen One-Stop-Shoppings: ein Gerät, alle Inhalte. Wenn Werbung stattfinden wird, dann dort. Es ist nicht die Frage, ob sich dieses Medium etabliert, sondern wie schnell es passiert. Bessere Qualität der Werbung wird ein Beschleuniger dieses Prozesses sein.“ „Ich glaube, dass mobile Werbung großes Potenzial hat. Das aber nur, wenn Werber aufhören, wie Werber zu denken. So lange in mobilen Endgeräten Werbung in Störerform ihrem Namen alle Ehre macht, bringt das keinem was. Sie sollte wie ein Service funktionieren und die technischen Möglichkeiten nutzen (wie eine App) oder einen Link zu Themen und Inhalten schaffen, die den Empfänger in seiner Situation interessieren. Nur zu sagen ,kauf mich‘ klappt auch auf dem Smartphone nicht mehr so richtig gut.“ 04_05_einsundeins.qxd 23.11.2011 10:29 Uhr Seite 4 04_05_einsundeins.qxd 23.11.2011 10:29 Uhr Seite 5 06_Trends.qxd 6 24.11.2011 12:33 Uhr Seite 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Microsoft kauft Videosurf MONDIA MEDIA Arvato Mobile firmiert um Aus Arvato Mobile wird Mondia Media. Parallel zur Neufirmierung richtet sich das Unternehmen strategisch neu aus: Künftig konzentriert sich Mondia Media verstärkt auf strategische Partnerschaften mit globalen Hardware-Herstellern. Mondia Media bietet eine Content- und Technologie-Lösung namens „Mondia Entertainment Universe“ an. Damit können Unternehmen Entertainment-Inhalte zentral verwalten und global an beliebige Geräte verteilen. is NEUE APP-FUNKTION Couch Commerce mit eBay Fernsehen und gleichzeitig shoppen, das ermöglicht die neue Funktion „Watch with eBay“ in der amerikanischen iPad-App des Online-Kaufhauses. Wenn Nutzer die Funktion aufrufen, ihre Postleitzahl und den Fernsehkanal eingeben, präsentiert die App eine Produktauswahl passend zum Programm, das sie gerade ansehen. eBay geht davon aus, dass sich viele Amerikaner nach dem Thanksgiving-Dinner aufs Sofa setzen, fernsehen und mit mobilen Geräten einkaufen: „Couch Commerce“. is 24/11 Mobile Technik-Probleme BEWEGTBILDSUCHE Microsoft hat die kalifornische Firma Videosurf Inc. übernommen. Videosurf hat eine Backend-Technologie entwickelt, mit der Bewegtbild-Inhalte durchsucht und verschlagwortet werden. Microsoft wird die Technologie in Xbox Live einbinden. In den kommenden Monaten sollen knapp 40 TV-Programme in Xbox Live integriert werden, deren Inhalte bald per Spracheingabe durchsucht werden können. is 28. November 2011 Mobile-Dienstleister Yoc fährt Verluste ein, weil seine neue App-Technik kompliziert ist Y oc hadert mit der Technik – neue Inhalte einbinden, ohne dass und fährt deshalb Verluste ein. die App selbst bearbeitet wird. „Wir haben die Komplexität unseKraus hofft jetzt darauf, dass sein rer Smart Web App unterschätzt“, Technikteam mit jedem weiteren gibt Dirk Kraus zu. „Das Produkt Auftrag mehr Erfahrung mit der trifft zwar den Bedarf der Kunden Smart Web App gewinnt und neue und Nutzer, aber wir brauchten zu Apps schneller fertig werden. „Die lange, um die Technik an die BeKunden haben nicht storniert“, sagt dürfnisse der Kunden aner erleichtert. „Wir wissen, dass das zupassen.“ Folge: Projekte vierte Quartal wieder viel besser liefen länger als geplant, wird.“ Die Hoffnung ruht auch auf Umsatz wird verzögert gedem Media-Geschäft. Zumindest, neriert oder entfällt, weil Mobil einkaufen: Mobile Werbung wird immer wenn es um die Vermarktung und beliebter, sorgt aber für technische Probleme Aufträge nicht bearbeitet Verbreitung mobiler Kampagnen werden können. und Affiliate-Programme geht, probleme im Zusammenhang mit läuft es bei Yoc rund: Diese Sparte legte im Die Neun-Monats-Zahneuen Techniken. len der Berliner GesellVergleich zum Vorjahr um 67 Prozent zu „Im Normalfall brauchen wir und erwirtschaftete mehr als 13 Millionen schaft geben folglich ein zwei bis drei Monate, um mobile Euro Umsatz: Das kann vor Weihnachten Paradebeispiel dafür ab, warum Anbieter neuer Yoc-Chef Kraus sam- Technik zu implementieren, bei der nur noch besser werden. vs ❚ Smart Web App verzeichnen wir bis Techniken für Anleger wie melt Erfahrungen zu sechs Monate“, erklärt Kraus. Mit für Kunden oft unvorherAnzeige sehbare Risiken bergen können: Im Ver- der Smart Web App bietet Yoc eine Altergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse von native zu nativen Apps, also Programmen, Yoc in den ersten neun Monaten um spär- die ausschließlich für ein mobiles System liche zwei Prozent auf knapp 23,2 Millio- wie Android oder iOS geschrieben werden. nen Euro; als Ergebnis vor Steuern weisen Die Smart Web App, in die Dienste, Infordie Spezialisten für Mobile-Technik und mationen und Werbung gefüllt werden -Werbung einen Verlust von 6,83 Millio- können, sieht zwar aus wie eine App, führt nen Euro aus. 2010 standen hier knapp Nutzer aber direkt zu einer Site oder einem 500.000 Euro Gewinn. Zwar schreibt Yoc Portal. Vorteil: Die Produktion mobiler auch Investitionen in Höhe von 4,7 Mil- Services für alle Systeme wird billiger, weil lionen für Geschäfte ab, die das Unterneh- nur ein kleiner Teil des Programms auf die men aufgibt. Immerhin zwei Millionen einzelnen Plattformen zugeschnitten wird. Euro aber entfallen auf die Anpassungs- Kunden können schneller und einfacher Shopsuche im Mittelpunkt Neckermann.de startet mit mobilem Shop ins Weihnachtsgeschäft Mit eBay fernsehen: iPad zeigt Artikel KAMPAGNENOPTIMIERUNG Venture Capital für Adspert Bertelsmann Digital Media Investments, ein Venture-Capital-Fonds der Bertelsmann AG, investiert einen sechsstelligen Betrag in das Start-up Bidmanagement GmbH aus Berlin. Das Unternehmen bietet die Software Adspert an, die Online-Kampagnen automatisiert verwaltet und optimiert. Gebote auf Keywords und für Platzierungen von Display Ads werden anhand von Echtzeitdaten automatisch angepasst. Derzeit ist Adspert für Google verfügbar (Search und Display). Die Technologie kann in ECommerce-Lösungen integriert werden. is Anzeige Sie suchen den Fachmann für Suchmaschinen-Marketing? Sie finden ihn in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister E Welche Unterschiede zwischen onlien und mobile stellen Sie bei der Navigation der Nutzer durch den Shop fest ? Schaeben: Für mobile Shopper ist die Suche eine der elementarsten Shop-Funktionen. Kunden nutzen die Suche mobil zu circa 80 Prozent und die Navigation zu 20 Prozent, im Online Shop ist das Verhältnis dagegen genau umgekehrt. Deshalb wurde die Suche im primär sichtbaren Bereich als zentrales Element eingebunden. inkaufen von unterwegs: Das Sortiment von Neckermann.de kann nun auch per Smartphone geordert werden. INTERNET WORLD Business hat Thomas Schaeben, Ressortleiter Vertrieb bei Neckermann.de, gefragt, worauf der Händler bei seinem neuen Mobile Shop besonders geachtet hat und welche Erwartungen Thomas Schaeben, Neckermann.de an den mobi- Ressortleiter Vertrieb Neckermann.de len Kanal hat. Schaeben: Wir rechnen mit sehr starkem Was ist im mobilen Shop anders als im Online Shop von Neckermann.de? Thomas Schaeben: Bei der Entwicklung des Mobile Shops wurden die wichtigsten Funktionen des Online Shops Neckermann.de übernommen. Dabei wurden das Layout und die Benutzerführung konsequent auf die kleinen Displays und das Nutzungsverhalten mobiler Shopper ausgerichtet. Wir haben die Navigation bewusst weniger prominent platziert als im Online Shop, da die Suche im mobilen Internet deutlich intensiver genutzt wird. Die Navigation ist daher „nur“ am unteren Ende des sichtbaren Bereichs platziert. Sind die Abbruchraten im mobilen Shop höher als im herkömmlichen Webshop? Schaeben: Generell sind die Abbruchraten in mobilen Shops heute noch höher als in den Online Shops. Dies liegt daran, dass mobil oft von unterwegs und mit wenig Zeit nach dem passenden Angebot gesucht wird und die Transaktion dann im Online Shop abgeschlossen wird. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des mobilen Shops und die zunehmende Akzeptanz des mobilen Kanals durch Online-Käufer wird die Abbruchrate aber sukzessive reduziert werden können. ❚ Mit welchen Endgeräten und mit welchen Betriebssystemen greifen die Nutzer am häufigsten auf m.neckermann.de zu? Schaeben: Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android machen knapp 95 Prozent der Zugriffe aus. Das Apple iPhone, Samsung Galaxy S2, Samsung GT I9000/Galaxy S, Apple iPod touch und der HTC Desire HD sind die fünf Smartphones mit den meisten Zugriffen. Wie lautet Ihre Prognose zur mobilen Umsatzentwicklung? Wachstum, natürlich von einer niedrigen Basis aus. Entscheidend für uns ist aber im Moment nicht das Umsatzwachstum, sondern eher die „Lernkurve“ für uns als Unternehmen, wie sich mobile Shopper im Vergleich zu anderen Kunden verhalten. Aus unserer Sicht spielt der „Recherche-Faktor“ in nächster Zeit eine größere Rolle als der Kaufabschluss. Wir glauben, dass mobile Kunden heute zwar gerne und oft mobil recherchieren, dann aber zu Hause am PC den Kauf abschließen. Interview: Ingrid Schutzmann 07_Start-up.qxd 24/11 23.11.2011 17:37 Uhr Seite 7 28. November 2011 TRENDS & STRATEGIEN Kapital für Wachstum Suchen und finden A n Kapital für den Firmenstart mangelt es in Deutschland nicht. Fehlen aber später für Wachstum mehrstellige Millionenbeträge, stehen nur wenige Finanziers bereit. Die Londoner Beteiligungsgesellschaft Index Ventures sieht die Lücke und hat 500 Millionen Euro eingesammelt. Diese sollen in Firmen fließen, die stark wachsen. Der Schwerpunkt liegt auf Start-ups aus Europa, die Technologien im Bereich ITK und Biotech entwickeln. Pro Finanzierung werden 10 bis 50 Index Ventures: Millionen Euro lockergemacht. In Deutschland Fonds für Ideen ist Index Ventures am Musikdienstleister Soundcloud.com, an der Meinungsplattform Amen (https://get amen.com) und am Werbenetzwerk Adconion beteiligt. Vor Kurzem bekamen der Software-Entwickler Number Four, Berlin, und Dropbox.com aus Houston Geld. vs ❚ Internet World BUSINESS Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Die Stuttgarter Regiohelden setzen auf lokale Werbung mit Service D rei von vier Nutzern suchen im Internet nach Dienstleistern vor Ort: Lokale OnlineWerbung ist nicht erst in mobilen Zeiten Pflicht für Gastronomen, Ärzte, Handwerker – und ein lukratives Geschäft für Start-ups. Erst 2010 startete in Stuttgart Regiohelden.de. Das Team um Gründer Feliks Eyser schaltet und verwaltet Textanzeigen in Suchmaschinen. Jetzt kann das Start-up den Ausbau von Technik und weitere Mitarbeiter mit Risikokapital finanzieren: Bertels- Eyser investiert mann Digital Media in neue Technik und Mountain Super Angel investierten einen Millionenbetrag. Die Regiohelden treffen auf starke Konkurrenz: Neben US-Pionier Reachlocal.de entwickelt Kennstdueinen.de lokale Kampagnen. Sie arbeiten beide schon für Tau- LIEFERHELD.DE / DELIVERYHERO.COM Viel Geld zum Liefern Lieferdienste werden beliebter – und ziehen auch Investoren an: Acht Millionen Euro Risikokapital sammelten Lieferheld und Delivery Hero, zwei Start-ups aus dem Berliner Inkubator Team Europa, ein. Die Finanzspritze fürs Wachstum stammt vom russischen Investor Ru-Net, Kite Ventures sowie Point Nine Capital. Während Lieferheld in Deutschland einen Lieferdienst für Online-Bestellungen bei Gastronomen aufbaut, exportiert Delivery Hero diese Idee gerade ins Ausland. vs Regiohelden: Mit Adwords Kunden anlocken sende von Kunden in Deutschland. Die Stuttgarter Regiohelden setzen indes auf Service und haben so einige Hundert überzeugt: Zum Angebot gehört etwa die Angabe, welches Suchwort den Kunden zum Dienstleister führte, beim ersten Anruf hört der Kunde eine Regiohelden-Ansage. Auch nicht zu verachten: Im Gegensatz zur Konkurrenz müssen sich Kunden nicht über mehrere Monate oder Jahre binden. vs ❚ 6 WUNDERKINDER Kapital vom Skype-Gründer Skype-Mitgründer Niklas Zennström investiert über seine Beteiligungsgesellschaft Atomico in das Berliner Start-up 6 Wunderkinder. Bei der Finanzierung, für die der High-Tech Gründerfonds seine Einlage erhöhte, kamen 4,2 Millionen USDollar zusammen. Das Start-up fabriziert Tools für die Zusammenarbeit. Mit Wunderlist lassen sich etwa Aufgaben verteilen. Ende des Jahres soll Wunderkit, eine Kooperationsplattform, starten. vs Werkzeug fürs Verkaufen E ine Kapitalspritze von mehreren Millionen Euro hat sich der Münchner Software-Hersteller Commercetool gesichert. In das Unternehmen, das seit 2006 Web-basierte Tools für den Online-Handel liefert, investierten der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital, Astutia und private Finanziers. „Commercetools setzt die Bedürfnisse von Online-Händlern in der Cloud-Ära konsequent um“, sagt Thomas Manitta von Bayern Kapital. Auch die ersten Schritte zur Internationalisierung überzeugten die Investoren. Commercetools will mit dem Geld die Internationalisierung fortsetzen und neue Online-Werkzeuge entwickeln.„Durch die Finanzierung können wir uns mittelfristig die Marktführerschaft im E-Commerce sichern“, sagt Dirk Hörig, der Commercetools mit Denis Werner gründete. Unternehmen wie Gourmondo, Henkel, Neckermann oder Ikarus setzen auf das On Demand Grid, den Werkzeugkasten zum Aufbau und Management eines Shops. Die damit gelieferten Tools unterstützen auch die Internationalisierung eines Shops und Foto: Bratscher@Photocase Münchner Software-Entwickler sammelt mehrere Millionen ein Werkzeuge für Shops liefert Commercetools werden je nach Nutzungsaufwand abgerechnet. Um weitere Web-basierte handheld-Werkzeuge zu entwickeln und Mitarbeiter anzuziehen, hat Commercetool ein Büro in Berlin aufgemacht. Dieser Schritt öffnete dem Start-up auch die Fördertöpfe der IBB-Beteiligungsgesellschaft. vs ❚ BUSINESS ANGELS SAARLAND Run auf Geschäftsideen Die Mitglieder des Business Angels Netzwerks Deutschland (BAND) aus dem Saarland wollen Gründer nicht nur beraten, sondern auch in Geschäftsideen investieren. Dazu hat die Regionalorganisation eine Beteiligungsgesellschaft gegründet und mit 175.000 Euro ausgestattet. Diese sollen bevorzugt in Start-ups aus dem Saarland, aus Luxemburg oder Lothringen fließen sowie in solche Firmen, die neue Technik entwickeln. vs 7 08-09_HRS-Interview.qxd 8 23.11.2011 14:54 Uhr Seite 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 REISE- UND HOTELBUCHUNGEN „Neue Nutzerszenarien“ Gerade hat HRS Hotel.de übernommen und sich so die Marktführerschaft gesichert. Das Kölner Online-Buchungssystem will international und im mobilen Netz wachsen und überlegt, wie es über Facebook Kunden noch enger an sich bindet M arktmacht in der Hotellerie: Am Buchungsdienst HRS kommt kein Hotelier vorbei, wenn er sein Haus auslasten will. Gerade hat Geschäftsführer Tobias Ragge seinen Konkurrenten Hotel.de übernommen, das macht Hoteliers Sorgen. Doch Ragge beteuert im Gespräch mit INTERNET WORLD Business, die Vermittlungsprovisionen nicht zu erhöhen. In Planung sind stattdessen die Optimierung der Buchung – und eventuell ein neuer Konkurrent für Airbnb & Co., also Online-Vermittler privater Unterkünfte. Glückwunsch, mit dem Kauf von Hotel.de erreichen Sie einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent in Deutschland: eine Marktmacht, die das Kartellamt nicht kümmerte. Tobias Ragge: Das Kartellamt greift nur bei Transaktionen mit einem Umsatzvolumen ab 500 Millionen Euro ein. So viel erwirtschaften wir gemeinsam noch lange nicht. Entscheidend ist, wie wir die Position nutzen. Wir wollen Kunden besser bedienen. Die Hotelpartner sorgen sich, dass Sie den Preisdruck verschärfen und die Vermittlungsgebühr erhöhen. Ragge: Früher wurden Hotelzimmer über Reisebüros vertrieben, das kostete Hotels rund 25 Prozent. Wer sich bei Veranstaltern listen lässt, muss mit Vertriebskosten bis zu 30 Prozent rechnen. HRS erhält eine Kommission auf die realisierte Buchung, sie beträgt 13 Prozent. Ich verstehe die Sorge, aber nicht die aktuelle Diskussion. HRS legt Wert auf faire Partnerschaft und hat seine Marktmacht nie ausgenutzt. Wie viel setzen Sie mit der Vermittlung von Hotelzimmern um? Ragge: Gemeinsam mit Hotel.de hätten wir 2010 einen konsolidierten Umsatz von knapp 160 Millionen Euro erwirtschaftet. Welche Trends treiben zurzeit Ihr Geschäft? Ragge: Die Konvergenz der Kanäle spielt eine große Rolle, das mobile Internet entwickelt sich zum dominierenden Weg ins Web. Auch die Social-Media-Kanäle wachsen mit dem Mobile-Bereich zusammen. Da entstehen neue Nutzerszenarien und Services. Wir müssen die Nutzer überall dort erreichen, wo es um Hotels geht. Zudem wird es künftig wichtiger werden, Angebote weiter zu personalisieren. Sie finden bei HRS etwa 1.200 Hotels in Paris, wollen Sie nur 4-Sterne-Häuser im achten Arrondissement, werden es sicher noch 50 sein. Nutzer sollten genau die Häuser gezeigt bekommen, die ihren Vorlieben entsprechen. Nicht zuletzt zählt Vertrauen, Transparenz und Kundenfreundlichkeit. User können sich über Social Media sofort Gehör ver- ren mit einem eigenen Einkaufsteam. Möglicherweise ist nicht immer jedes hippe Design-Hotel bei uns zu finden, aber HRS steht für ein breites Sortiment aus unterschiedlichsten Häusern. HRS gibt’s auch als App – werden Hotels so spontan und von unterwegs gebucht? Ragge: Mobile entwickelt sich stark und gilt bei uns als strategischer Kanal, den wir als eigene Einheit aufgebaut haben. HRS bietet für 15 Plattformen Apps an. Dabei beobachten wir, dass diese für die spontane Buchung unterwegs genutzt werden. 80 Prozent der Buchungen über mobile Geräte betreffen denselben oder den folgenden Tag.Vor allem Geschäftsreisende müssen häufig flexibel reagieren. Um dem Nutzer einen Mehrwert zu bieten, nutzen wir Lokalisierungsdaten oder Augmented Reality. Und wir haben die Dialoge zur Buchung verkürzt. Private Reisen werden dagegen länger geplant, Mobile findet hier eher auf den Tablet-PCs statt, die zum Anschauen von Bildern und Videos einladen und so zum Reisen inspirieren. Tobias Ragge startete nach dem Wirtschaftsstudium 2002 bei der Lufthansa. Der 35-Jährige kümmerte sich um Kundenbindung und begleitete die Restrukturierung des US-Geschäfts. 2008 übernahm er von seinem Vater die Geschäftsführung von HRS. ❚ www.hrs.de schaffen, falls sie nicht zufrieden sind. Und in dieser ,Google-isierten‘ Welt wird es wichtiger, sich als Marke zu differenzieren. Mit Airbnb.com, Wimdu.de oder 9flats.com wächst Ihnen neue Konkurrenz heran. Ragge: Die Vermittlung von Privatunterkünften ist ein Hype-Thema, aber keine neue Idee. Es gab immer schon einen Markt für private Unterkünfte. Um die Auswirkungen auf unser Geschäft zu beurteilen, muss man die Kundenstruktur segmentieren: Für die meisten Geschäftskunden, mit denen wir rund 60 Prozent Umsatz erzielen, sind private Unterkünfte uninteressant. Sie suchen Infrastrukturen wie ein Restaurant oder die IT-Anbindung, schätzen Hotelservices und die Abgeschiedenheit eines Zimmers nach einem Arbeitstag. Einwohner und lokale Kultur kennenzulernen, ist eher der Wunsch von Individualreisenden oder jungen Leuten. Wir erwarten keine großen Auswirkungen auf den Hotelmarkt und sehen allenfalls eine Kannibalisierung von Hostels in Metropolen, die junge oder preissensible Reisende ansprechen. Überlegen Sie, Konkurrenz aufzubauen? Ragge: Derzeit ist dies nicht geplant. Individuellere Hotels sucht man bei HRS vergeblich ... Ragge: Das sehe ich anders. Wir haben Verträge mit rund 250.000 Häusern in 180 Ländern geschlossen. Darunter sind die bekannten Ketten, die das Basisangebot bilden. Das Gros unserer Hotels – mindestens 80 Prozent – machen mittelständische Häuser unter individueller Führung aus. Solche Hotels akquirieren wir seit 40 Jah- Der Hotel-Reservierungs-Service (HRS) entstand 1972 als Katalog und Service für Messebesucher. Die erste Datenbank des Familienunternehmens von Robert Ragge wurde 1995 ins Internet gebracht. Seither ist HRS zu einem der weltweit größten Online-Buchungssysteme international gewachsen. ❚ HRS vermarktet 250.000 Hotels in 180 Ländern. Darunter finden sich inhabergeführte Häuser ebenso wie jene von Ketten. HRS auf Facebook: Machen Sie Social Media fürs Image oder zum Verkaufen? Ragge: Jedes Investment muss sich auszahlen und Kunden wie Unternehmen einen Mehrwert bringen. Soziale Netze eignen sich prima zur Kundenbindung. Mit der deutschen Facebook-Seite haben wir mehr als 50.000 Fans gewonnen, international kommen weitere 20.000 dazu. Noch nutzen wir Facebook vor allem als Kommunikations-, eher selten als Distributionskanal. Aktive Kommunikation ist für die Markenbindung wichtig, und ganz klar: Markt der Online-Buchungen ❚ Die Reihenfolge der Hotels wird in der Suchergebnisliste nach tagesaktuellen Preisen bestimmt. So wahrt HRS Neutralität. ❚ Sechs Millionen Nutzer aus 25 Ländern greifen im Monat auf HRS zu – via Internet oder App. In Deutschland wird etwa jede zweite Übernachtung im Web gebucht. Wachstum erwartet HRS dennoch aus Osteuropa und China. Hier buchen bereits 30 Millionen Reisende Hotels online. ❚ Zahlen gibt HRS zwar nicht bekannt, aber pro Jahr setzen die Kölner rund 120 Millionen Euro um. Hotel.de steuert weitere knapp 40 Millionen Euro bei. HRS beschäftigt 550 Mitarbeiter an zehn Standorten. Wie sieht Ihr Auslandsgeschäft aus? Ragge: HRS bietet seine Services seit 2002 in China an, 2006 startete die Internationalisierung richtig. Inzwischen haben wir in zehn Ländern Niederlassungen und vermarkten Hotelzimmer in 25 Quellmärkten. Noch liegt unser Hauptgeschäft im deutschsprachigen Raum, in den nächsten Jahren werden wir die Hälfte unserer Erlöse im Ausland erzielen. Vor allem in China und Osteuropa sehen wir Chancen. HRS und Hotel.de erreichen 61 Prozent Andere 16,0 % HRS.de Hotel.de 22,0 % ❚ 60 Prozent der Umsätze entfallen auf Firmenkunden. Noch stammt der größte Teil der Erlöse aus dem heimischen Markt, bis 2013 soll der Auslandsanteil 50 Prozent betragen. Booking.com 23,0 % Quelle: Hotelverband Deutschland © INTERNET WORLD Business 24/11 39,0 % 08-09_HRS-Interview.qxd 24/11 23.11.2011 14:54 Uhr 28. November 2011 Seite 9 TRENDS & STRATEGIEN Facebook bietet sich zum Social Commerce an, sodass wir Fans exklusive und individualisierte Angebote anbieten können. spiel mit mehr Videos und anderen interaktiven Darstellungen. Und wir werden die Internationalisierung fortsetzen. Was verbreiten Sie denn in Facebook? Ragge: HRS hat bereits im Dezember 2010 ein Buchungs-Tool in die Facebook-Seite integriert. Neben Informationen bieten wir Sonderangebote und Gewinnspiele. Und wir haben hier ein Testimonial für die Plakatkampagne gewonnen. Bei allen Plänen soll die Vermittlungsgebühr unverändert bei 13 Prozent bleiben? Ragge: HRS hat seit über zehn Jahren keine nennenswerten Veränderungen vorgenommen und ist ein verlässlicher Partner. ❚ Was bringen Ihnen mehr als 70.000 Facebook Fans? Ragge: Rein monetär ist das schwer zu sagen. Wir ziehen über Facebook Traffic im einstelligen Prozentbereich auf unsere Portale, aber wir sehen, dass dieser Anteil zurzeit sehr schnell wächst. Fans sind oft Multiplikatoren und Markenbotschafter, die freiwillig Werbung für uns machen. Die Frage ist: Was können wir denen dafür zurückgeben? Und was geben Sie zurück? Ragge: Bisher nicht mehr als Sonderangebote und Gewinnspiele. Aber denkbar ist, dass wir treuen Fans Incentives oder Upgrades bieten und kleine Geschenke machen. 2008 haben Sie Tiscover, das Portal für den Alpen-Urlaub gekauft, jetzt Hotel.de. Kaufen Sie weiter zu? Ragge: Wir wollen organisch wachsen. Können wir durch Zukäufe schneller wachsen, werden wir das tun. Der Kauf ist nicht entscheidend, sondern eine reibungslose Integration. Das Unternehmen muss kulturell zu uns passen. Der Handel übernimmt reihenweise Start-ups, auch eine Option für HRS? Ragge: Für den Kauf von Startups gibt es mehrere Gründe: Die eigene Organisation hat keine oder nur eine schwache Innovationsfähigkeit oder Unternehmen wollen mit externen Kräften Veränderungen herbeiführen oder technische Defizite ausgleichen und Management-Talente gewinnen. HRS ist ein äußerst innovatives Unternehmen. Wir pflegen eine nach vorne gerichtete Kultur und fragen uns ständig, was will der Kunde, um unser Geschäft zu prüfen. Deshalb haben wir eigentlich noch keine Entwicklung verschlafen und sind in vielen Sparten Vorreiter. Was planen Sie 2012? Ragge: Wir werden unseren Markt und das Angebot erweitern und das Produkt nachhaltig verbessern. Wir werden etwa das User Interface für einfachere Buchungen optimieren und bei den Hotelbeschreibungen stärker in die Tiefe gehen, zum Bei- Interview: Susanne Vieser Konkurrenten: Expedia.de und Booking.com Internet World BUSINESS 9 10_Payback.qxd 10 23.11.2011 17:21 Uhr Seite 10 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 28. November 2011 24/11 DIGITALSTRATEGIE Paybacks Weg in die digitale Welt Multichannel-Marketing: Das Offline-Bonussystem drängt mit eCoupons und lokalen Deals ins Web Ü ber 60 Millionen Punkteübersichten versendet das Bonussystem Payback pro Jahr. In diesen Briefen stecken auch Coupons für Extrapunkte und Werbung für bestimmte Aktionen der Partner. Das ist eine Menge Papier, ganz zu schweigen von den Kosten, die für Druck und Porto anfallen. Doch diese Direktmarketingmaßnahme hat sich für Payback bewährt: Die Öffnungsrate der Punkteübersichten liegt laut Unternehmen bei 90 Prozent. Payback-Kunden sind mit dem System des Punktesammelns im Offline-Handel vertraut. Es ist lange geübt, denn Payback gibt es bereits seit über zehn Jahren. Entsprechend groß sind die Markenbekanntheit und die Reichweite. Die Payback-Karte ist in rund der Hälfte aller deutschen Haushalte verbreitet. Über sieben Prozent der versendeten Coupons werden eingelöst. Die zunehmende mobile Web-Nutzung und der Erfolg von Deals-Anbietern wie Dailydeal oder Groupon verstärken den Druck auf Payback, Kunden auch in digitalen Kanälen stärker abzuholen. Um neue und vor allem jüngere Kunden zu erreichen, muss Payback den digitalen Bereich ausbauen. Dazu holte Paybacks Mutterfirma Loyalty Partner im Juni 2011 den Online-Spezialisten Mathias Entenmann an Bord. Als Chief Operating Officer von Loyalty Partner und Sprecher der Geschäftsführung der Payback GmbH soll er vor allem die digitalen Kanäle Online und Mobile entwickeln. Bevor Entenmann zu Loyalty Partner kam, war er als Chief Products and Services Officer in London beim Wettanbieter Betfair tätig. Davor verantwortete er als Vice President International das Geschäft der eBay-Tochter Paypal in Europa und Asien. Eine Herausforderung ist, die „Stammkunden“, die bisher nur die Papiercoupons im stationären Handel einsetzen, auch in die digitalen Kanäle zu bringen. Zum Online-Marketing-Arsenal von Payback zählen der E-Mail-Newsletter (310 Millionen Exemplare pro Jahr), die Webseite Payback.de (400 Millionen Page Impressions pro Jahr), eine Facebook-Fanpage (294.000 Fans) und eine mobile App (500.000 Downloads). Alle Wege der digitalen Kundenansprache führen auf die Webseite Payback.de. Von dort aus können die registrierten Kunden bei Online Shops Punkte sammeln oder eCoupons abrufen. Während das Punktesammeln online etwas umständlich ist, weil der Nutzer dafür zuerst auf die Payback-Webseite muss und von dort aus in den Online Shop, ist das Prin- zip der digitalen Coupons simpel: Der Kunde loggt sich bei Payback.de ein und klickt den eCoupon an, um ihn zu aktivieren. Beim nächsten Einkauf im Geschäft oder im Webshop fließen die Extrapunkte dann automatisch auf sein Punktekonto. „eCoupons müssen nicht mehr ausgedruckt werden, denn entweder der Kunde aktiviert sie vor dem Einkauf online auf Payback.de oder er nutzt unsere App“, erläutert Entenmann den Vorteil dieses Verfahrens. Die Coupons erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen: Sie sollen dazu anregen, neue Läden oder andere Produkte auszuprobieren oder zu Händlern zurückzukehren, bei denen Kunden schon lange nicht mehr eingekauft haben. Payback-Kunden erhalten unterschiedliche Coupons, basierend auf ihrem Kaufverhalten. PapierCoupons und eCoupons, bisher noch zwei Paar Stiefel, sollen demnächst zusammengeführt werden, sodass alle Coupons über alle Kanäle einheitlich sind. Tante Emma als Vorbild Um das Ziel der Payback-Digital-Strategie zu veranschaulichen, verweist Entenmann auf das Verkaufsprinzip in den Tante-Emma-Läden: Die Verkäuferin kannte ihre Kundinnen und Kunden persönlich und wusste um deren Kaufvorlieben. „Mit den neuen Technologien können wir diese Kundenkenntnis, die verlorengegangen ist, wiederherstellen“, sagt Entenmann. Das Ziel: Den Kundinnen und Kunden zum relevanten Zeitpunkt passende Angebote und Produktvorschläge unterbreiten. Das setzt voraus, dass das Unternehmen große Datenmengen zum Kaufverhalten der Kunden sammelt. Deshalb betrachten Verbraucherschützer Bonussysteme kritisch. Auf der Webseite erklärt Payback, welche Daten gesammelt werden und wie das Unternehmen damit umgeht. Heute erfolgt die Datenanalyse nicht auf Basis einzelner Kundendaten, sondern Payback fasst die Kunden zu Gruppen mit ähnlichem Einkaufsverhalten zusammen. Wenn Kunden künftig stationär, online und mobil Payback nutzen, erhält das Bonussystem ein immer umfassenderes Bild vom Konsumverhalten des Einzelnen. Mit zunehmendem Wissen über die Kunden könnte in Zukunft jeder Payback-Nutzer komplett individualisierte Coupons erhalten, die genau auf ihn zugeschnitten sind. Aus Kundensicht sei die individuelle Ansprache sehr nützlich, meint Entenmann. Gutes Direktmarketing bedeute eben nicht, die Kunden mit Angeboten oder Deals zu überhäufen, sondern zu analysieren, wer welche Coupons erhalten soll. Im Oktober 2011 startete Payback die Gutscheinplattform „Payback Deals“ und macht damit den Internet-Shooting-Stars Groupon und Dailydeal Konkurrenz. Denn Payback hat bereits eine etablierte KundenIm Oktober startete Payback eine eigene Deals-Plattform und Partnerbasis und profitiert App-Nutzer unter den Payback-Kunden lösen 50 Prozent mehr Coupons ein Online, mobil, Print: 2011 versendet Payback rund eine Milliarde Coupons von seiner großen Bekanntheit. Die Gutscheine werden online gekauft und vor Ort mit der Payback-Karte eingelöst. Die Partner, die die Deals anbieten, nutzen zur Abwicklung eine Payback-App mit Scanfunktion. Zu welchen Konditionen Payback die Deals vermittelt, verrät das Unternehmen nicht. Neben bundesweit gültigen Angeboten für alle erhalten Berliner, Münchener und Hamburger lokale Deals aus ihrer Stadt. Mit den regionalen Deals spricht Payback auf Partnerseite eine neue Zielgruppe an: kleinere, lokale Unternehmen. „Bislang war der Verwaltungsaufwand zu groß, um einzelne lokale Geschäfte anzubinden“, berichtet Entenmann. Auch Paybacks Mutter, American Express, mischt in den USA im Markt für lokale mobile Angebote mit. „Link, Like, Love“ heißt die Facebook-App, mit der Kunden bei Händlern Angebote erhalten und Punkte sammeln können. Entenmann kann sich vorstellen, dass Payback zusammen mit American Express Angebote auf den Markt bringt. Noch ist das aber Zukunftsmusik. is ❚ Payback in Zahlen Die Payback GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Loyalty Partner GmbH in München. Loyalty Partner gehört seit März 2011 zum US-amerikanischen Kreditkartenunternehmen American Express. Einige Zahlen zu Payback: ❚ Gegründet im Jahr 2000, heute 200 Mitarbeiter ❚ Aktiv in Deutschland, Polen (seit 2009) und Indien (seit 2011) ❚ Geschäftsführung: Andreas Berninger, Bernhard Brugger, Mathias Entenmann, Kai Klippel ❚ Anzahl Partner (offline, online und mobil): rund 500 Händler ❚ Zahl der aktiven Payback-Nutzer in Deutschland: rund 20 Millionen; 50 Prozent der deutschen Haushalte verfügen über eine Payback-Karte ❚ Bepunkteter Jahresumsatz über die Karte bei den Partnern in Deutschland (2010): 14,8 Milliarden Euro ❚ Gesammelte Punkte im Wert von 160 Millionen Euro (im Geschäftsjahr 2010) ❚ Einsatz der Karte: Sie wird täglich rund 1,5 Millionen Mal an den Kassen der Partner in Deutschland vorgezeigt ❚ eCoupons: Jede Sekunde wird in Deutschland ein eCoupon von Payback aktiviert, alle fünf Sekunden wird ein eCoupon eingelöst ❚ Website: www.payback.de Quelle: Angaben des Unternehmens U4_SWR_Mainz.qxd 10.11.2011 12:52 Uhr Seite 9 12_Telegate_Teil2.qxd 12 23.11.2011 15:05 Uhr Seite 12 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 ONLINE-PRÄSENZ Kein Budget für Google Die Website als unverzichtbare digitale Visitenkarte verankert sich immer stärker im Bewusstsein kleiner und mittelständischer Unternehmen – vernachlässigt werden aber noch die Basics in Sachen SEO und SEM Wer Fachärzte im Netz sucht, sucht oft vergeblich. Auch andere KMUs machen sich online rar ternet-Auftritts liegen in der mangelnden Zeit oder im fehlenden Know-how der Unternehmer. Zu diesen Aussagen passt eine weitere Entwicklung, die die Studie beobachtet hat: Wer eine Website hat, frickelt sie immer seltener selbst mit einem Website-Baukasten zusammen. Stattdessen beauftragen knapp 60 Prozent einen externen Dienstleister oder gleich eine Agentur mit der Erstellung der Site. Für die Dienstleister sind die KMU auf der anderen Seite allerdings ein Kleinvieh, das nur wenig Mist macht: Ein gutes Viertel der Befragten gibt nicht mehr als 500 Euro für die eigene Website aus. Foto: Fotolia / Jörn Buchheim ass der Online-Kanal unverzichtbar für den Aufbau des eigenen Bekanntheitsgrads ist, wissen nicht nur große Marken. Auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) präsentieren sich zunehmend professioneller im Netz. Das geht aus der aktuellen Studie „Mittelstand und Werbung“ hervor, die das Marktforschungsunternehmen Psyma Research & Consulting GmbH im Auftrag der Telegate AG erstellt hat. 66 Prozent der rund 500 befragten KMU hatten laut dieser Umfrage eine eigene Homepage; im Vorjahr waren noch acht Prozent weniger mit der eigenen Seite im Netz. „Insbesondere diejenigen, die impulsiv gesucht werden, wie Restaurants oder Immobilienmakler, sind zunehmend professionell vertreten; rund vier von fünf Befragten haben in diesen Sektoren eine Website“, so Christian Böing, Vertriebsleiter bei Telegate. Handwerker und Ärzte seien dagegen noch zurückhaltend: Hier liegt die Website-Quote bei knapp 50 Prozent. „Das deckt sich mit unseren eigenen Erfahrungen“, bestätigt Bö- Foto: Fotolia / Andreas Härtle D Hauptziel: Gefunden werden Die Gründe, die für die befragten KMU für den Betrieb einer eigenen Website sprechen, sind wenig überraschend: Man will die Online-Präsenz zur Neukundenakquise nutzen, seiner Kundschaft Informationen zum Unternehmen bieten – und die meisten KMU, besonders Handwerker haben selten Websites, bloggen aber gern ing. „In diesen Berufsgruppen hören wir häufig ablehnende Begründungen wie ,Ich werde empfohlen‘ oder ,Die Kunden kennen mich‘.“ Weitere Gründe für die stiefmütterliche Behandlung des eigenen In- Wer hat die Website erstellt? im Bereich Hotellerie und Gastronomie, erhoffen sich über die Webseite eine bessere Präsenz bei Google. Ein verständliches Ziel – umso unverständlicher, dass kaum einer aus der befragten Zielgruppe tatsächlich etwas für die Suchmaschinen-Sichtbarkeit tut. „Über 70 Prozent wollen in Suchmaschinen vertreten sein“, wundert sich Böing. „Aber kaum einer macht etwas dafür – nicht mal ein Drittel optimiert seine Website nach SEO-Standards. Viele unserer KMU-Kunden sind damit zufrieden, dass ihre Website bei der Suche nach ihrem Firmennamen in den Ergebnislisten auftaucht; sie denken selten darüber nach, dass ein Kunde nur gezielt nach ihnen suchen kann, wenn er sie schon kennt.“ Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität hängt auch mit dem geringen Website-Budget und einer beinahe sträflichen Vernachlässigung des Themas Analyse zusammen. Fast 60 Prozent können ihre Ausgaben für SEO nicht beziffern, Google Analytics zur Überwachung des Traffics nutzen gerade mal sieben Prozent der befragten KMU – und das sind meist Gründe für fehlende Internet-Präsenz 77 Facharzt 6% 10 15 89 33 22 Kein Budget Dienstleister 39 % Makler 61 36 21 Fachärzte 0% 26 % Keine Zeit 11 Ein Freund 17 % Dennoch scheint der Erfolg diesen Pionieren recht zu geben: 70 Prozent der SEMNutzer glauben an den Erfolg dieser Werbeform, 55 Prozent würden Adwords oder ein ähnliches Programm wieder buchen. Unzufriedene SEM-Nutzer haben überproportional häufig eine teure Agentur mit ihrer Kampagne beauftragt und damit schlechte Erfahrungen gemacht. Sie beschweren sich über intransparente Kostenstrukturen und mangelnde Ergebnisse. „Selbst ein für KMU-Verhältnisse hohes SEM-Budget im vierstelligen Bereich mag für viele Agenturen eher Beifang sein“, so Böing. „Aber Vertrauen in den Dienstleister ist essenziell, um eine Google-Adwords-Kampagne zum Erfolg zu führen.“ Die deutschen KMU haben die Wichtigkeit des Internets für ihr Geschäft durchaus erkannt; oft fehlt es noch an Zeit und Know-how, um den Kanal wirklich sinnvoll zu nutzen. Eine Gelegenheit für Dienstleister, mit viel Kleinvieh doch einiges an Mist zu machen, so scheint es. il ❚ Anteil der Unternehmen, die mit Ja antworteten Ist nicht relevant Kenne mich nicht aus Gastro SEM noch sehr unprofessionell Bekanntheit und Nutzung von Adwords 3 3 Mitarbeiter die Unternehmen, die den Aufbau ihrer Website einer Agentur überlassen haben. Auch beim Suchmaschinenmarketing stehen die deutschen KMU der TelegateUmfrage zufolge noch am Anfang. Google Adwords ist zwar rund 55 Prozent ein Begriff; die tatsächliche Nutzung hinkt jedoch der Bekanntheit weit hinterher. Erst neun Prozent haben Adwords schon einmal genutzt, meist handelt es sich dabei um Makler, Hotels und Restaurants. Diejenigen, die eine Google-Kampagne fahren, zeichnen sich nicht gerade durch Professionalität aus: Mehr als die Hälfte planen ihre Adwords-Kampagnen selbst, 32 Prozent der KMU mit SEM-Erfahrung können ihre Adwords-Budgets nicht beziffern. Meist kommen aber nur kleine Budgets zum Einsatz. 22 % Hotel und Gastronomie 61 % Kenne keinen Dienstleister 7 14 27 % Makler Selbst gemacht Buche Google Adwords Kenne Google Adwords 72 % 19 % Agentur 19 % Handwerk Gesamt Mehr Geld für die Site: Professionelles WebDesign überwiegt vor Do-it-yourself-Versuchen © INTERNET WORLD Business 24/11 76 75 41 28 35 24 21 10 Handwerk Angaben in Prozent Mehrfachnennungen möglich 11 7 Brauch ich nicht: Die Relevanz des Internets wird oft verkannt Gesamt 8% 60 % 17 % 55 % Google Adwords ist bekannt, wird aber selten genutzt Quelle: Psyma-Studie „Mittelstand und Werbung“ im Auftrag der Telegate AG, Stand: Oktober 2011 neueIWB-Anzeige-1-1-intern_v2.qxd:Layout 1 30.06.2010 11:39 Uhr Seite 38 Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben 14_Auftakt_2411.qxd 14 23.11.2011 15:42 Uhr Seite 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Gemeinsame Sache DEICHMANN Spielerische Inszenierung Schuhhändler Deichmann setzt seine Graceland-Herbstkollektion auf dem Social Game Jetztspielen.de in Szene. Das Portal hat einen Frauenanteil von 60 Prozent und erreicht monatlich 1,72 Mio. Spielefans. Zum Einsatz kam das „Page Morph Take Over“. Die User bekamen per Mausklick eine Auswahl aktuellee Schuhtrends 2011 sowie ein Video zur Kollektion präsentiert, das auf eine Microsite verlinkt ist. häb Der Greenpeace-Spot „VW – The Darkside“ gewinnt beim Viral Video Award M ehr als 44 Millionen Mal wurde das VW-Commercial „Darth Vader – The Force“ auf Youtube angesehen und zählt damit zu den erfolgreichsten viralen Videos überhaupt. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nutzte diese Aufmerksamkeit und attackierte mit der Parodie „VW – The Dark Side“ den Autokonzern und bekam dafür den Publikumspreis beim diesjährigen Viral Video Award. Lichtschwerter und Jetis: Greenpeace attackiert den „Todesstern VW“ und kämpft für Klimaschutz OTTO Weihnachten mit HbbTV Als erster Versandhändler hierzulande testet Otto, Hamburg, Werbung über den hybriden Fernsehstandard HbbTV. Zuschauer mit Internet-fähigen Endgeräten können über den„Red Button“auf ihrer Fernbedienung auf eine Microsite des Versenders zugreifen. „Durch die Verknüpfung von TV und Web können Zuschauer noch während des Spots direkt mit uns in Austausch treten“, so Ralf Klein-Bölting, Direktor Strategie, Marketing und Werbung. So kann etwa eine Rückruffunktion aktiviert werden. Daraufhin nimmt das Callcenter zum angegebenen Zeitpunkt Kontakt mit dem Zuschauer auf. häb 24/11 Darth Vader kriegt Ärger EBAY / KAUFDA Die Prospekte von Kaufda sind ab sofort digital in die eBay-Kleinanzeigen eingebunden. So können die Angebote von lokalen Anbietern wie Verbrauchermärkten, Textil- und Baumärkten oder Möbelhäusern abgerufen werden. Ebay profitiert von der lokalen Verankerung seiner Kleinanzeigen und Kaufda.de erweitert über die Zusammenarbeit seine Reichweite. häb 28. November 2011 Zur Erinnerung: In dem Original-Video, das zum diesjährigen Superbowl Premiere hatte, setzt ein kleiner als Darth Vader verkleideter Junge alles daran, Papas VW per „dunkler Macht“ fernzusteuern. Greenpeace wiederum hält in seinem Spot die Helden der „Star Wars“-Saga wie Luke Skywalker und C3PO mit Lichtschwertern dagegen und lässt sie den „Todesstern VW“ per Laserstrahl zerstören. Damit kritisiert der Film den Wider- stand des Automobilkonzerns VW gegen das europäische Klimaschutzgesetz.„Noch ist nicht alles verloren, wir spüren deutlich: Es steckt Gutes in Volkswagen!“ forderte Greenpeace in dem Spot und rief zur „Online-Rebellion“ und Unterschriftenaktion auf. Hauptbestandteil der Aktion war die Website www.vwdarkside.com. Greenpeace, so scheint es, entwickelt sich immer mehr zum viralen Schreckgespenst für Großkonzerne. Vergangenes Jahre zwang die Organisation schon Nestlé mit ihrem Kitkat-PalmölSchock-Video in die Knie. Als bestes Viral des Jahres beim diesjährigen Award zeichnete die Fachjury „Aides Graffiti“ von Yoann Lemoine (Frankreich) aus. Begründung: „Das Viral macht mit Hilfe der ‚Kunst des stillen Örtchens‘, den typischen Kritzeleien auf öffentlichen Toiletten, auf das wichtige gesellschaftliche Thema HIV/Aids aufmerksam. Originell, witzig, frivol-frech und ohne erhobenen Zeigefinger.“ Bestes politisches Viral mit den Themen Klima, Demokratie und Gerechtigkeit erhielt „Standing Up for Freedom“ der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Die tschechisch-spanische Koproduktion von Carlos Lascano „erzählt mit Mitteln der Street Art eine Geschichte, die gleichzeitig bewegt, verstört und berührt“, so die Begründung der Jury. Das Video „vermittelt in surrealem Stil auf den Punkt ein Gefühl für das, wofür Amnesty International seit 50 Jahren steht“. Der Viral Video Award wird bereits seit 2008 im Rahmen des Internationalen Kurzfilmfestivals Berlin vergeben. Veranstalter sind Interfilm, Zucker Kommunikation und die Heinrich-Böll-Stiftung. Alle Sieger und alle Filme gibt es unter www.viralvideoaward.com zu sehen. häb ❚ Anzeige IPG blickt in die Zukunft Im eigenen Zukunftslabor werden digitale Entwicklungen erforscht Festzauber auf Bestellung läuft auf drei großen Privatsendern DEUTSCHE TELEKOM / T-ENTERTAIN Samsung wirbt interaktiv Die Telekom gemeinsam mit seinem Pilotkunden die erste interaktive Kampagne für sein IPTV-Angebot T-Entertain erstellt. Sie läuft dort auf dem Bundesligakanal Liga total. Nicht über den Red Button wie bei HbbTV (s. o.), sondern über die grüne Taste der T-Entertain-Fernbedienung gelangt der Zuschauer in ein interaktives TV-Menü und kann dort Zusatzinfos und Videos zu Samsung-Produkten abrufen. Weitere Werbepartner sollen folgen. häb Anzeige Sie brauchen Content Management Software? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister S ein erstes Innovationslabor für digita- gestatteten Schuhkiosk: Wird ein Turnle Marketingstrategien eröffnet IPG schuh an den Bildschirm gehalten, erkennt Mediabrands, unter deren Dach die dieser die Marke und das Modell und lieMedia-Agenturen Initiative und Universal fert weitere Produktinformationen bis hin McCann agieren, in New York. In sechs zu den Meinungen oder Ratings in soziaDauerinstallationen beschäftigt sich das len Netzwerken. Mit dem Lab unterstreicht IPG seine digitale Ausrichtung sogenannte IPG Media Lab und hilft im besten Fall, die „Probleme des mit Trendthemen wie realen Marketings zu lösen“. häb ❚ „Mobile World“,„Connected Entertainment & Experience“, „Retail Innovations“, „Social Media“, „Audience Measurement“ und „Marketing Accountability“. Damit liegt der Fokus also auf den Werbemöglichkeiten mit Mobiltelefonen, auf digitaler Handelswerbung bis hin zum Targeting und der Messung des Return of Investment (ROI). Werbekunden von IPG können in dem Labor auf über 3.000 Quadratmetern erleben, wie sich neue Marketingansätze und Technologien auf Kampagnen auswirken. So gibt es einen interaktiven, mit einem Chefsache Zukunft: Matt Seiler, weltweiter Boss von Mediaintelligenten Touchscreen aus- brands, präsentiert das Media Lab in New York OMS: Start der Radio-Kombi Z eitgleich mit der Übernahme des Mandats für die Online-Vermarktung von Antenne Bayern zum 1. Dezember bringt OMS sein neues Online-Angebot „RadioKombi“. Werbekunden können dort Kampagnen auf mehr als 70 Webseiten privater Hörfunksender mit flächendeckender Reichweite (2,7 Millionen Unique User/ Monat laut Internet Facts) und regionaler Verankerung umsetzen. Die Radio-Kombi ist neben der Tageszeitungs-Kombi und dem Video-Netzwerk eine dritte Säule im Gesamtportfolio. Ebenfalls neu: Prerolls, die exklusiv vor dem Start des Web-RadioPlayers im Audio-Umfeld laufen. häb ❚ 15_Auftakt_2_2411.qxd 23.11.2011 17:54 Uhr Seite 15 MARKETING & WERBUNG 15 Objekte der Begierde Die großen Vermarkter entdecken die Nische und schmücken sich mit Verticals Netzathleten ❚ Unique User: 14,99 Millionen (ohne Überschneidungen) ❚ Portfolio: Netzathleten.de; Entertainweb.de; Gesuendernet.de; Worldsoffood.de; Businessandmore.de Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7 ❚ URL: www.netzathleten-media.de/ Glam Media ❚ Unique User: 9,93 Millionen (ohne Überschneidungen) ❚ Portfolio: Glam.de; Brash.de; Fantasticzero.com ❚ URL: http://de.glammedia.com Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7 ir profitieren von der Deportalisierung der Online-Landschaft“, sagt Florian Calmbach, Gründer und Geschäftsführer des Vertical-Network-Betreibers Netzathleten Media. Seine These: Die Generalisten im Internet, die großen Portale, verlieren an Reichweite. Spezialisten, die sich einem bestimmten Thema in aller Tiefe widmen, dagegen gewinnen Traffic hinzu. Nischenanbieter haben jedoch Probleme an Werbekunden zu kommen, da der Online-Markt zu fragmentiert und die Reichweite der Spezialangebote zu gering ist. Genau an diesem Punkt setzen vertikale Netzwerke wie Netzathleten Media, Vertical Network Media und Glam Media an, um die großen Drei zu nennen. Sie bündeln eine Vielzahl verschiedener Seiten entweder nach Themen (Sport, Unterhaltung, Finanzen, Heimwerker etc.) oder nach Demografie (Frauen, Männer, Kinder etc.) unter einem Markendach. Dadurch steigt die Reichweite und das Angebot lässt sich wie ein Portal vermarkten. „Durch die Spezialisierung weisen Vertical Networks einen klaren Fokus auf attraktive Zielgruppen auf“, erläutert Peter Lauck, Geschäftsführer bei den Netzathleten. Weiterer Pluspunkt: Die Reichweiten würden sich nur minimal mit denen der großen Themenportale überschneiden. Im Fokus steht bei den Verticals nicht Werbung von der Stange, sondern die besonderen, die maßgeschneiderten Kampagnen. Beispiel Salomon: Um das Thema Trailrunning und die damit einhergehende Produktwelt zu bewerben, realisierte der Sportartikelhersteller auf dem Sport-Vertical Netzathleten.de ein Microspecial, in welchem der redaktionelle Content in großflächigen und interaktiven Werbemitteln präsentiert wird. Ergebnis war eine Klickrate von 0,31 Prozent. Lebensmittelhändler Rewe wiederum setzte für seine Produktlinie Rewe Bio ein Microspecial auf dem Worldsoffood-Partnernetzwerk auf. Ergebnis hier war eine Klickrate von sagenhaften 0,55 Prozent. Die Beispiele zeigen: „Wir sind sehr nischig, aber genau das ist unsere Welt“, so Calmbach. Und genau diese Nische ist es auch, die die Verticals nicht nur für Werbekunden, sondern für die großen Portale interessant macht. So hat beispielsweise im August dieses Jahres IP Deutschland die Netzathleten für einen Betrag jenseits der 20-Millionen-Euro-Schwelle übernommen. Zuvor hat der RTL-Werbezeitenvermarkter alle Seiten (Ausnahme: Worldsoffood.de) vermarktet. Und mit United Internet Media hat ein weiterer Top-Five-Vermarkter mit einem Vertical angebandelt. So hat UIM jüngst eine Medienkooperation mit Vertical Network Media (Portfolio siehe rechts) geschlossen. Im Zentrum steht das Targeting System „TGP Open“ (Target Group Planning), das nun auf den Vertical-NetworkMedia-Themenumfeldern Auto & Motor, Entertainment & Lifestyle, Essen & Genießen, Finanzen, Games, Gesundheit, Reisen und Wissen zum Einsatz kommt. UIM erhöht durch diese vermarkterübergreifende Liaison seine Grundreichweite um etwa 2,1 Millionen auf nunmehr rund 27,5 Millionen Unique User im Monat. häb ❚ Vertical Network Media ❚ Unique User: 7,69 Millionen (ohne Überschneidungen) ❚ Portfolio: Just2guide.com; Sozene.com; Wirliebenfilme.de; Dineandfine.com; Placesathome.com; Finanzhorizonte.de; Motorleben.de; Its4families.com; Bestofgamers.com; Schoenetierwelt.de ❚ URL: www.verticalnetwork.de Quelle: Agof / Internet Facts 2011_7 W 16_performance_news.qxp 16 24.11.2011 12:47 Uhr Seite 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Nico Lumma geht UNITED DIGITAL GROUP Riese tritt als CEO ab Im ersten Jahr ihres Bestehens bekommt die United Digital Group (UDG), ein Zusammenschluss von elf Digitalagenturen, mit Dominik Fassl einen Interims-CEO. UDG-Architekt Michael Riese will sich auf sein Beteiligungsgeschäft fokussieren. Angeblich war Rieses Rückzug geplant. fk Zieht sich zurück: UDG-Holdingchef Michael Riese gibt seinen Posten auf AFFILIATE MARKETING Jeans by Kaltenbach partnert Das 1953 gegründete Münchner Bekleidungshaus Jeans by Kaltenbach steigt in das Performance-basierte Online Marketing ein und bietet ab sofort ein AffiliatePartnerprogramm an. Publisher haben mit speziellen Werbemitteln, Textlinks und Produkt-Feeds die Möglichkeit, einen ausgereiften Shop mit umfassenden und umsatzstarken Marken und Angeboten zu bewerben. Beraten und betreut wird das Unternehmen von der Performance-Marketing-Agentur Peak Point. fk JAM SOFTWARE E-Mail-Freeware für KMU Eine enge Anbindung an MS Outlook kennzeichnet das Freeware-Programm Smart Serial Mail Free V1 von Jam Software. Diese ermöglicht den Versand von bis zu 400 personalisierten Newslettern und Serien-E-Mails pro Tag. Bestehende Kontoeinstellungen können aus Outlook übernommen werden. Der integrierte HTML-Editor lässt eine direkte Vorschau auf das fertige Layout schon während des Erstellens zu. Für den Versand können Empfängerlisten aus diversen Quellen importiert werden. Die Personalisierung erfolgt mit Platzhaltern für die Anrede. fk 24/11 Newsletter in Europa SCHOLZ & FRIENDS GROUP Der Blogger und Social-Media-Experte Nico Lumma verlässt zum Jahresende die Werbeagentur Scholz & Friends. Dort hatte der 39-Jährige als Director Social Media seit 2009 ein 25-köpfiges Digital-Team aufgebaut, welches jetzt in die Agenturabläufe integriert werden soll. Damit, so scheint es, ist die Aufgabe Lummas erfüllt, seine Stelle wird nicht neu besetzt. Er selbst will – so scherzt er in seinem Blog – in Zukunft „irgendwas mit Internet“ machen. fk 28. November 2011 Bei der Nutzung von gewerblichen E-Mails bestehen große regionale Unterschiede S echs Newsletter hat jeder deutsche Web-Nutzer im Durchschnitt abonniert. Damit befindet er sich im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Italiener beziehen in der Regel acht, Franzosen gar zehn Newsletter, nur die Briten unterbieten die Deutschen knapp mit fünf Abos. Dies ist eines der Ergebnisse des European Email Marketing Consumer Report 2011, den der DirektmarketingLösungsanbieter Contactlab erhoben hat. Die Resultate der Studie basieren auf den Angaben von jeweils 1.000 Nutzern in fünf westeuropäischen Ländern. Auch inhaltlich gibt es bei den Newslettern – die Grafik rechts zeigt die Übersicht für ganz Europa – regionale Unterschiede. So haben 41 Prozent aller Nutzer in Frankreich Newsletter zum Thema Gesundheit und Beauty erhalten – in Deutschland sind es nur 26 Prozent. Dafür sind die deut- Die wichtigsten Newsletter-Themen in Europa Anteil der Nutzer, die zu den jeweiligen Themen Newsletter erhalten, in Prozent 38 % 32 % 32 % 27 % Urlaub / Reise Stellenangebote © INTERNET WORLD Business 24/11 Gesundheit / Beauty Online Community Shop in der Mail United Internet Dialog launcht Multifunction Mail it neuen, interaktiven Features reichert United Internet Dialog (UID), die Dialogmarketingtochter der United Internet Media, die konventionelle E-Mail an. Die sogenannte Multifunction Mail soll die Funktionalität einer Website in eine E-Mail verpacken. Möglich sind inter- Anzeige Sie suchen Anbieter von Web Controlling Services? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Katalog in der Mail: Multifunction Mail Technologie Quelle: Contactlab European Email Marketing Consumer Report 2011; n = 5004 Internet-Nutzer (gezählt wurden Nutzer, die mindestens einen Newsletter abonniert hatten) schen Einzelhandelsketten besonders erfolgreich im Newsletter-Versand. 40 Prozent aller Newsletter-Empfänger erhalten mindestens von einer Kette Post. In Italien, Spanien und GroßbriNewsletter und soziale Netzwerke tannien schaffen es die Bereits einen Newsletter in Facebook & Co. weitergeleitet? Mail-Kampagnen der Nein, aber ich habe schon Newsletter Retailer noch nicht einper E-Mail weitergeleitet mal unter die Top Fünf. 11 % Nein Die Verschmelzung Nein, aber ich habe über 75 % die Taste »An einen Freund von Social Media und weiterleiten« auf den klassischem E-MailNewsletter hingewiesen Marketing ist, wenn 6% Ja man den Contactlab8% Zahlen glauben darf, noch nicht so weit fortQuelle: Contactlab European Email Marketing Consumer geschritten, wie es die Report 2011; n = 5004 Internet-Nutzer (gezählt wurden Nutzer, © INTERNET WORLD die mindestens einen Newsletter abonniert hatten) Protagonisten des MarkBusiness 24/11 tes gern hätten. Nicht M 26 % aktive Spiele, blätterbare Kataloge oder zum Beispiel Konfiguratoren. Wird die Mail beispielsweise über das Web-Interface von GMX aufgerufen, werden bei Multifunction Mails sämtliche Elemente direkt nach dem Öffnen automatisch im Postfach dargestellt beziehungsweise gestartet. Basis für die neuen E-Mails ist Trusted Dialog, ein Verfahren, mit dem UID seinen Werbepartnern eine optimale Zustellung von Mails in die Postfächer der Kunden zusichert. Trusted Dialog funktionierte am Anfang nur bei Kunden, die ein Postfach von GMX, Web.de und 1&1 verwenden und für den Zugriff auf ihre Mailbox das entsprechende Web-Frontend nutzen. Seit gut einem Jahr ist auch T-Online mit an Bord, was die Reichweite des Standards erheblich erweitert. Zusammen stellen die Partner rund 70 Prozent aller privat genutzten Mailboxen in Deutschland. Mit Clients wie Outlook funktioniert Trusted Dialog nicht. Auch die StandardMail-Funktionen der gängigen Smartphones reichen nicht aus, um Multifunction Mails richtig auszuliefern. Abhilfe schaffen sollen Apps, die die Trusted-Dialog-Partner auf den Markt bringen. fk ❚ einmal jeder zehnte Nutzer in Europa hat schon einmal die „Send to a Friend“Funktion in einem Newsletter verwendet, um diesen seinen Kontakten in Facebook & Co. zu empfehlen. fk ❚ Anzeige Webmiles stellt sich neu auf Produktsuche: Neues Webmiles-Frontend V om Online-Prämienprogramm zur Shopping-Plattform: Die Arvato-Beteiligung Webmiles ändert ihr Geschäftsmodell. An die Stelle einer strikten Partnerorientierung soll die stärkere Hinwendung auf den Endnutzer treten, erläutert Webmiles-Verkaufsleiter Torsten Hautmann. Diese können in Zukunft auf dem Webmiles-Portal direkt nach Angeboten suchen, die über das Bonusmeilenprogramm verprovisioniert sind. Mit der neuen Struktur einher gehen auch Änderungen im operativen Geschäft: Das Büro in Springe bei Hannover wird aufgegeben und zieht nach München um. Für 2012 ist zudem eine grundlegende Überarbeitung der Programmkommunikation mit den Publishern geplant. fk ❚ SMC11_IWB_2411.qxd:Layout 1 22.11.2011 12:24 Uhr Seite 29 Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 05.-06. Dezember 2011 Empire Riverside Hotel Hamburg Themenauswahl: Teilnahme für Internet World Business-Leser Status Quo Erfolgsgeschichte Social Media – Wieso jetzt alles anders ist It’s not all about Facebook Welcher Kanal ist der richtige? Social Advertising Werbeformate im Überblick Inhouse vs. Agentur Zusammenarbeit, Organisationsstruktur, Budgets & Erfolgsmodelle ab € 390,- zzgl. MwSt. Ihr Anmeldecode: SMC11IWB Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick Trends Facebook vs. Google und was noch alles kommt … Top-Referenten auf der Social Media Conference: Michael Buck, Dell Veranstalter Nico Lumma, Scholz & Friends Group Stephanie Weigand, BURGER KING Beteiligungs GmbH Weitere Referenten • Carlo Bewersdorf Asstel ProKunde Versicherungskonzepte GmbH • Marc Blinder Context Optional • Christian Clawien Interone GmbH • Tobias Dennehy Siemens AG • Heiko Eckert LBi Germany AG • Ralf Heller virtual identity AG • Frank Horn Henkel AG & Co. KGaA • Matthias Kröner Fidor Bank AG • Mirko Lange talkabout communications gmbh (GPRA) • Benjamin Loos brandbutler GmbH & Co. KG • Frank Mühlenbeck Brain Injection Ltd. & Co. KG • Stefan Benno Müller BVDW e.V. • Christian Pansch construktiv GmbH • Sven-Olaf Peeck crowdmedia • Dr. Michael Rath Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH • Michael Schreiber Festool GmbH • Prof. Dr. Klemens Skibicki DIKRI • Svenja Teichmann crowdmedia • Patrick Wassel BVDW e.V. • Stefan Wolk smatch.com Sponsor www.socialmediaconference.de 18_Werbewirkung.qxd 18 24.11.2011 11:58 Uhr Seite 18 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 WERBEWIRKUNG Zwang zu Transparenz ack, das hat gesessen: „Die Zeit der blinden Online-Euphorie ist vorbei. Jetzt kommt die knallharte Frage nach dem Return on Investment.“ Mit diesen klaren Worten bürstete Uwe Becker, Vorsitzender der Organisation Werbungtreibender im Markenverband (OWM), auf der diesjährigen Jahrestagung im November in seiner Eröffnungsrede die wachstumsverwöhnte Boombranche Internet erst einmal gegen den Strich. Unter Beschuss steht Branding-orientierte Display-Werbung, der Katalog an Forderungen vonseiten der Werbungtreibenden ist lang: „Was bringt mir welches digitale Medium? Was bringt mir welches Werbemittel online? Was bringt mir welche Online-Strategie? Sind günstige Angebotsformen ihr Geld wert oder nicht? Welche Kombination von digitalen Medien und Kanälen ist optimal für die Erreichung meiner Ziele? Wie hoch sollte der Anteil dann sein? Hilft Targeting und wie gut und zielsicher ist es?“, bombadierte Becker seine Zuhörer. Insgesamt sei der Wissensstand über Online noch sehr gering, entsprechende Forschungsergebnisse würden ebenso fehlen wie harte Marktdaten. Becker weiter: „Das, was bisher von einzelnen Anbietern gemacht wurde, ist zu wenig. Wir brauchen vor allem eine harte und einheitliche Medialeistungswährung. Und es muss eine konvergente Währung sein.“ fehlende vergleichbare Währung hemmt die Entwicklung der neuen digitalen Angebote“, warnt Becker, hauptberuflich Media-Direktor bei Unilever. So seien laut einer Umfrage 85 Prozent der Unternehmen unzufrieden mit den Leistungsnachweisen der digitalen Medien. Viel schlimmer aber: 70 Prozent davon sagen, dass dies ihre Investitionen in die digitalen Medien hemme. Andersherum: 70 Prozent investieren weniger als möglich, weil ein einheitlicher Leistungsnachweis fehlt! Die Zeit drängt Auch wenn das Thema vor allem den Werbungtreibenden unter den Nägeln brennt, „es wird sicherlich noch zwei bis zweieinhalb Jahre dauern, bis ein gemeinsamer Standard am Markt etabliert ist“, meint Christian Bachem, Geschäftsführer der Berliner Strategieberatung Companion. Denn wie immer, wenn eine Währung gesucht wird, muss in den Gremien und Verbänden erst einmal viel definitorische Vorarbeit geleistet werden. Bachem: „Ich war bereits 1996 im IVW-Gremium, in dem es 18 Monate gedauert hat, um so triviale Kennzahlen wie Page Impressions und Visits festzulegen“, erinnert er sich. Der Hintergrund ist klar: Währungsfragen Für Werbekunden zählt die Wirkung und Standards sind auch im KommunikaEin Spot etwa müsse mit einheitlicher Me- tionsbusiness eine hochgradig politische thodik gemessen werden (Stichwort Kon- Angelegenheit: Jedes Medium hat seine vention), egal auf welchem Werbeträger er spezifischen Stärken und die jeweiligen Vermarktungshäuser wollen diese Stärken möglichst „Das, was bisher von einzelnen stark und breit in den Standard einbringen. Anbietern an Nachweisen gemacht wurde, ist zu wenig.“ Steiniger Weg Vorerst müssen aber noch ganz andere Steine aus dem Weg geräumt werden: So hat der mächtige Branchenverband OWM bereits 2010 zur Dmexco die Studie „Der kleine Unterschied – Auslieferung und Anlieferung in der OnlineWerbung“ (INTERNET WORLD Business 20/2010) vorgestellt. Erschreckendes Ergebnis: Längst nicht jede Werbung, die vom Vermarkter-Adserver ausgeliefert wird, kommt beim User an. Und weiter auf der Mängelliste: Die Werbung liegt im nicht sichtbaren Bereich oder ein über einen bestimmten Zeitraum gebuchter Kampagnen-Flight wird nicht gleichmäßig verteilt, sondern auf einmal ausgeliefert. Hinter den Kulissen bemängelten die Betroffenen zwar die erheblichen methodischen Mängel der Studie, über die Notwendigkeit von Leistungs- und Wirkungsnachweisen sind sie sich aber einig – und agieren entsprechend. Die IP Deutschland beispielsweise hat im Sommer ein neues Modell für eine Uwe Becker Vorsitzender der OWM geschaltet werde – im TV, online im Umfeld von Bewegtbild oder Text oder im Newsletter. Das Gleiche gelte für Display-Werbung: „Denn letztendlich interessiert uns Werbungtreibende der Konsument und wie viel meiner Kommunikation bei ihm ankommt.“ Mithilfe der Werbewirkungsforschung müsse überprüft werden, welche Umfelder, also Werbeträger, eine bessere, sprich höhere Werbewirkung erzielten als andere beziehungsweise welches der beste Mix unter Leistungs- und Kostenaspekten sei. „Wir müssen mit allen Marktpartnern und in allen Gremien daran arbeiten, um zu einer stabilen, möglichst einheitlichen Währung im konvergenten Medienangebot zu kommen“, forderte Becker. Darauf aufbauend könnten dann die entsprechenden KPIs (Key Performance Indices) definiert und der Return on Investment (ROI) ermittelt werden. Viel Zeit dazu bleibt der Branche nicht: „Wir müssen schnell zu Standards kommen. Eine Apfel oder Birne? Die Wirkung von Online-Werbung wird heiß diskutiert. Vor allem der Vergleich der Medien ähnelt dem von Äpfeln und Birnen Foto: Z Foto lia/ Lei tne rR @ Die Werbewirkungsforschung steht unter enormem Druck – und noch ganz am Anfang medienübergreifende Währung präsentiert (Ausgabe 15/2011), United Internet Media hat zusammen mit dem MarketingAuditing-Unternehmen Ebiquity zur Dmexco den Start einer gemeinsamen Initiative für neue Kennziffern zur Leistungsbewertung von Online-Kampagnen bekannt gegeben und Tomorrow Focus Media engagiert sich ebenfalls stark für die Etablierung von Messgrößen jenseits des „Klicks“. Allen diesen Vermarkterinitiativen haftet allerdings der Makel der mangelnden Neutralität an. Ein „Gschmäckle“, das beispielsweise das „TNS Digital Ad Effect“ des Marktforschungsunternehmens TNS und des französischen Analyse-Experten Alenty (INTERNET WORLD Business 14/2011) und Agenturen und nicht zuvorderst an Vermarkter. Es misst, ob das Werbemittel überhaupt im Browser des Nutzers geladen wird. Bachem: „Die Vermarkter geben ja keine Zusagen zur Sichtbarkeit und Betrachtungsdauer ihrer Platzierungen. Sie sehen in ihren Adserver-Reportings nur, was wann auf welches Umfeld ausgeliefert wurde.“ Mit OMA aber kann jede Buchung einer Kampagne getrackt und Details wie etwa Sichtbarkeit (in Prozent aller Ad Impressions wie auch in Prozent der Fläche des Werbemittels), Sehdauer oder Frequency Cap erfasst werden. Doch ab wann ist ein Werbemittel sichtbar? Schon diese vermeintlich einfache Frage birgt jede Menge Sprengstoff, mehr noch ist sie eine der (kriegs-)entscheidenden Fragen bei der Findung eines gemeinsamen Standards: So erwarten manche Werbekunden eine 100-prozentige Sichtbarkeit des Werbemittels. Der Vermarkter kann das Thema Sichtbarkeit dagegen unter Umständen bereits erfüllt sehen, wenn das Werbemittel auf dem Bildschirm nur teilweise, beispielsweise zu 50 Prozent, sichtbar ist. „Mangels Marktstandard müssen wir bei unseren Messungen hier einfach eine Setzung vornehmen. Für uns ist ein Standardwerbemittel ab 65 Prozent seiner Fläche sichtbar. Der Kunde kann die Größe aber auch frei definieren“, löst Bachem das Problem mit OMA. Was ist sichtbar? Aus den gewonnenen Erkenntnissen jedenfalls können Benchmarks gebildet und Empfehlungen für künftige Kampagnen abgeleitet werden: etwa was die Platzierung des Werbemittels betrifft. Ein Werbemittel am Ende einer Seite zum Beispiel kostet nur einen Bruchteil dessen, was für eine Kopfplatzierung bezahlt werden muss. Die Wirkung kann aber durchaus genauso hoch oder gar noch besser sein, wenn der User schnell nach unten zu seinem gesuchten Content scrollt. Es kann aber auch ein größeres Rad gedreht werden beziehungsweise die technische OMA-Messung mit Werbewirkungsmessungen flan„Es dauert sicherlich noch zwei kiert werden. Dann findet der Werbekunde Antworten auf Jahre, bis ein gemeinsamer Standard Fragen wie „Wie viel Geld habe am Markt etabliert ist.“ ich in die Hand genommen, um bei einer Person die BekanntChristian Bachem heit um einen Prozentpunkt zu Geschäftsführer Companion steigern?“. Bachem sagt dazu: „Online wird dann mit anderen nicht hat. Das Tool kommt vor allem bei Mediengattungen wie TV oder Print verAgenturen und Vermarktern zum Einsatz gleichbar und somit bezüglich seiner Leisund misst unter anderem die Sichtbarkeit tung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit und die Kontaktzeit. transparent.“ Das Tool „Online Media Audit“ (OMA) Die Beispiele zeigen: Das Thema Werbevon Companion wiederum, „eine Art wirkungsforschung ist zwar noch jung, TÜV für Online-Werbung“ (Bachem), wird aber sehr schnell erwachsen (werden richtet sich explizit an Werbungtreibende müssen). häb ❚ next-anzeige0611_280x381-button.qxd 21.11.2011 9:19 Uhr Seite 1 LIFE, STYLE & MOBILITY Jetzt am Kiosk! MOBILE NEXT ist das Special-InterestMagazin für mobile Menschen. Immer unterwegs – mit Smartphone und Web-Tablet trotzdem überall dabei. MOBILE NEXT stellt die neuesten Trends vor, testet professionell und verlässlich neue Geräte und präsentiert die besten Apps. Sie erhalten MOBILE NEXT sechs Mal im Jahr an Ihrem Zeitschriftenkiosk (Heftpreis 4,90 Euro). www.mobile-next.de/probelesen 20-21_Lokale_Werbung_1.qxd 20 23.11.2011 15:13 Uhr Seite 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 SERIE: LOKALE WERBUNG Die neue Dorf-Kultur Das weltweite Datennetz entpuppt sich als mächtiges regionales Marketing-Instrument. Die lokalen Werbemöglichkeiten werden einfacher und vielfältiger S Werben mit und ohne Google Dass Google nun auf diese Weise die lokale Werbung forciert, kommt nicht von ungefähr. 80 Prozent der Kunden informieren sich vor einem Kauf im Internet, jede fünfte Google-Suchanfrage hat regionalen Bezug. Und dabei hat der Internet-Konzern schon seit Langem ein Tool im Angebot, das ebenso mächtig wie unbekannt ist: Google Places. Nur die Wenigsten wissen, Serie: Lokale Werbung Lokale Werbung im Web fristet kein Mauerblümchendasein mehr. Die Zahl der im Internet präsenten und regional tätigen Firmen wächst rasant, genauso wie die Werbemöglichkeiten im regionalen Bereich. Zeit für einen Überblick und einen Wegweiser: ❚ Folge 1: Lokale Werbemöglichkeiten im Überblick Ausgabe 24/2011 ❚ Folge 2: So funktionieren Tools für regionale Online-Werbung Ausgabe 25/2011 Foto: Fotolia / HighwireMedia chneller, einfacher und selbsterklärend – das verspricht das neue Adwords Express. Geht es nach dem Willen seines Betreibers Google, sollen insbesondere lokal Werbungtreibende von dem neuen Selbstbuchungs-Tool profitieren. Sind die Angaben zum eigenen Unternehmen eingetragen, muss lediglich ein Anzeigentext formuliert und ein Mindestbudget festgelegt werden. Experten erachten Adwords Express für kleine Unternehmen als sinnvoll, weil es in diesen oft an Werbe-Knowhow fehlt. Die hochgradige Automatisierung der Werbeschaltung birgt aber auch Tücken.„Erfahrungsgemäß passen die Keyword-Vorschläge im normalen AdwordsKonto oft nicht hundert Prozent zum werbenden Unternehmen. Es ist anzunehmen, dass diese Ungenauigkeit im vollautomatischen Adwords Express ähnlich ist“, sagt Laura Höß, SEM Manager bei der Online Solutions Group (OSG), München. Und wer mehr möchte als ein einzelnes Ladengeschäft zu bewerben, stößt schnell an Grenzen. Wollen Firmen etwa hundert Filialen via Google bewerben, ist laut Höß die volle Kontrolle nötig. „In solchen Fällen sollte man auf klassische Adwords setzen – auch für regionale Kampagnen.“ aussteuern. Ein Vorteil, da viele Werbungtreibende, etwa Fluglinien, bei nationaler Distribution regionale Schwerpunkte haben. „Seit gut zwei Jahren ist der Trend deutlich spürbar, nationale Kampagnen mit regionalen Verstärkungen zu buchen“, sagt OMS-Geschäftsführer Matthias Wahl. Nationale Kampagnen können seit Kurzem auch auf Basis von Echtzeitwetterdaten geografisch ausgesteuert werden. KMU entdecken Online-Werbung „Der Markt zeigt noch erhebliches Potenzial“, sagt Wahl. Kurz- und mittelfristig rechnet er mit einer weiteren Zunahme regional verstärkter Kampagnen. Die Entwicklung „Der Trend, nationale Kampagmacht indes selbst vor Werbeprospekten nicht nen mit regionalen Verstärkunhalt. Was früher den gen zu buchen, ist spürbar.“ Briefkasten verstopfte, ist heute via iPad, iPhone Matthias Wahl oder PC ortsbezogen Geschäftsführer der OMS abrufbar. Zu den bekanntesten Angeboten dass sie mit einem solchen Eintrag sogar zählt hierzulande das zur Axel Springer AG dann gefunden werden, wenn sie keine gehörende Kaufda.de. „Die Bedeutung lokaler Online-WerWebsite betreiben. Die Suchmaschine stellt die Einträge zunächst automatisch bung nimmt dramatisch zu, sowohl bei aus frei zugänglichen Informationen zu- regionalisierter Werbung als auch bei reisammen und listet das Ergebnis gekenn- ner Regionalwerbung“, so Wolfgang Thozeichnet als „Google Places Seite“. Firmen- mas, Geschäftsführer der Online-Markedaten und Fotos finden ohne Zutun des ting-Agentur Netzwerkreklame aus HamBetreffenden den Weg ins Places-Profil. burg (siehe Interview rechts). Einerseits Lokale Anbieter können und sollten ihre können nationale Anbieter Kampagnen Einträge später kostenfrei aktualisieren, regional differenzieren – beispielsweise etwa Öffnungszeiten oder Anfahrtsbe- Fastfood-Ketten, die ihre Filialen mit reschreibungen hinzufügen (Teil 2 der Serie). gionalisierten Bannern bewerben. AndeAuch jenseits der Suche blüht das lokale rerseits gibt es lokale Anbieter – vom ReOnline Marketing auf. Vor allem Display- staurant über den Rechtsanwalt bis zum Werbung ist für lokale Angebote prädesti- Handwerksbetrieb –, die ausschließlich reniert. Der Düsseldorfer Web-Vermarkter gional begrenzt agieren und ortsbezogen OMS vereint unter seinem Dach 38 deut- werben. Entsprechend müssen auch die sche Verlagshäuser, vermarktet deren redak- passenden Kommunikationsstrategien getionelle Angebote und kann sie regional wählt werden. Neuesten Untersuchungen zufolge setzen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) inzwischen stärker auf Online-Werbung. Laut der TelegateStudie „Mittelstand und Werbung“ (siehe auch Seite 12) vermarkten bereits 76 Prozent der befragten Firmen Angebote auch online. Das ist knapp ein Drittel mehr als noch im Jahr 2010. Zudem seien in diesem Jahr Online-Branchenbücher als Werbemittel bei KMU erstmals beliebter als ihre gedruckten Pendants. Nach eigenen Angaben erhält Telegate (www.11880.com, Klicktel.de) über seine Angebote mehr als 280 Millionen Suchanfragen pro Jahr. Lokale Anbieter können in den Verzeichnissen Media-Einträge schalten. Verzeichniseinträge beliebt Web-Verzeichnisse sind dabei als Werbeträger vor allem für Unternehmen geeignet, die ausschließlich in einer bestimmten Region aktiv sind. Sie sind also für Bäcker, Friseure und Dachdecker prädestiniert. Verkauft wird die kostengünstige Reklame im Direktvertrieb der Anbieter, Basiseinträge sind meist kostenlos. Geld verdienen die Verzeichnisbetreiber vor allem mit Zusatzservices. So können sich Werbekunden Exklusivität kaufen. In dem Meinestadt.de: Lokale Suche für das iPhone ❚ Folge 3: Erfolgsgeschichten und Entwicklungen Ausgabe 26/2011 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode Webcode 1124020 als PDF-Version herunterladen Fall erscheint auf der Eintragsseite keine Werbung Dritter, nur der eigene Eintrag. Videos gehören heute zum guten Ton. Der Auskunftsdienst Go Yellow hat neben seiner Website und den Verzeichniseinträgen noch ein zusätzliches lokales Werbeumfeld geschaffen: „Hallo Heimat“ ist eine Art digitales Wochenblatt, das Lokalnachrichten, Kino- und Veranstaltungstipps, Prospekte, Sonderangebote und Coupons von Unternehmen aus der Region bietet. Nutzer können am PC eine Einkaufsliste erstellen und diese via Smartphone App vor Ort mobil abrufen. Auch die Deutsche Telekom Medien (DeTeMedien) mischt im lukrativen Lokal-Werbemarkt kräftig mit. Sie ist unter anderem Mitherausgeber von „Das Telefonbuch“, „Gelbe Seiten“ und „Das Örtliche“, die auch im Internet präsent sind. Auch die lokale Suchmaschine Suchen.de zählt zum Portfolio. Sämtliche lokalen Angebote sind Bestandteil eines Werbenetzwerks, das über Lokale-internetwerbung.de vermarktet wird, einen Zusammenschluss lokaler Telfonbuchverlage. Kampagnen können über ein Selbstbuchungs-Tool online geschaltet werden. Stadtpläne und Luftbilder bieten Werbemöglichkeiten wie Content Ads neben dem jeweiligen Kartenausschnitt 20-21_Lokale_Werbung_1.qxd 24/11 23.11.2011 15:13 Uhr 28. November 2011 Seite 21 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Die Deutsche Post besetzt den lokalen Online-Werbemarkt ebenfalls. Auf dem Portal Werbemanager.de können kleinere Werbungtreibende Google Adwords und lokale Banner-Werbung separat oder als Paket buchen. Die Angaben erfolgen online, telefonische Berater unterstützen beim Kampagnen-Setup. Die Banner-Kreation wird auf Wunsch ebenfalls übernommen. Erstmalig werden 2011 auch soziale Netzwerke als Werbekanal wahrgenommen – immerhin zwölf Prozent der in der Telegate-Studie befragten KMU gaben an, diese bei der Online-Vermarktung zu berücksichtigen. Generell bieten soziale „Indem wir vergünstigte Dienstleistungen und Produkte im lokalen Umfeld unserer Nutzer bündeln, bieten wir eine gute Orientierung im Dschungel der lokalen Deals“, so Philipp Stegger, Senior Manager Corporate Development Meinestadt.de. Mit den lokalen Deals vervollständigt der Betreiber Allesklar.com sein Städteportal um das Thema lokaler E-Commerce – und liegt damit im Trend, denn der Coupon-Markt boomt. Der bekannteste Vertreter, Groupon, ist vor wenigen Tagen erfolgreich an die Börse gegangen, Mitbewerber Dailydeal wurde von Google aufgekauft. Und noch immer schießen neue virtuelle Dienste lokal geschäftlich Agierender „Die Keyword-Vorschläge im aus dem Boden. So startete Anfang November Adwords-Konto passen oft nicht 123deal.de in Deutschzum werbenden Unternehmen.“ land. Das Portal bündelt die Angebote von acht Laura Höss Partnern und bietet eine SEM-Manager bei der Online Solutions Group Suchmaschine für lokale Deals und SonderangeNetzwerke ein großes Potenzial für lokale bote an. Für Werbungtreibende eignen Werbung: beispielsweise kann Facebook sich Rabattangebote vor allem, um die sehr gut für regionale Werbemaßnahmen Auslastung ihrer Läden zu verbessern. genutzt werden. Die Selbstbuchungs- Kommt ein Deal nicht zustande, bleibt lösung ist einfach zu bedienen und die dem lokalen Anbieter der Werbeeffekt. Wahrnehmung und Sichtbarkeit im Web Werbemittel lassen sich gut aussteuern. verbessern sich in jedem Fall. Doch so Stadtportale sind der Klassiker beliebt Rabatte bei Nutzern auch sind, so Ein Klassiker für lokal Online-Werbung- zurückhaltend sind insbesondere kleine treibende sind Städteportale. Auch von Anbieter. Laut der Studie kennen 61 Prodeutschlandweit agierenden Werbungtrei- zent der Befragten diese lokale Werbebenden werden sie gern gebucht, um na- form überhaupt nicht. Auch Bewertungsportale bieten interestionale Kampagnen zu regionalisieren. Platzhirsch ist Meinestadt.de. Werben sante lokale Werbemöglichkeiten, ihre Bekann man auf der Website, im OnlineBranchenbuch und im lokalen Veranstaltungskalender. Erst kürzlich ging das umtriebige Städteportal eine strategische Allianz mit Google ein und verkauft seitdem neben Branchenbucheinträgen auch Adwords-Anzeigen an seine regionalen Werbekunden. Wer ein Premiumprofil im Branchenbuch von Meinestadt.de hat und Herr Thomas, was ist Pflicht und was Kür, entsprechende Werbepakete wählt, ist wenn man im Web lokal werben möchte? Wolfgang Thomas: Dies hängt von der dann sowohl auf Meinestadt.de als auch in Unternehmensstruktur ab. Wer nur mit der Google-Suche sichtbar. einem Ladengeschäft oder wenigen Filialen regional tätig ist, für den sind Google Adwords, Facebook-Anzeigen, Einträge in Verzeichnismedien sowie Google Places die erste Wahl. Zur Kür zählen in diesem Fall Kampagnen in regionalen Medien und Tageszeitungsumfeldern, auf Radiosender-Websites, Bewertungsportalen oder auf Online-Marktplätzen. 21 Hallo Heimat von Go Yellow ist ein digitales Wochenblatt mit Tipps, Reklame und Coupons deutung nimmt zu. Angefeuert wird die Entwicklung durch das mobile Internet. Immer mehr Nutzer informieren sich vor Ort über Anbieter in der Nähe. Besonders wichtig sind hier die Bewertungen anderer Nutzer. Ziel sollte daher sein, sich mit eleganten Texten, guten Fotos und begeisternden Videos zu präsentieren und das Versprochene in der Praxis zu bestätigen. Auf Qype – nach eigenen Angaben Europas größtes Empfehlungsportal – können Unternehmen beispielsweise kostenlos ihr Profil hinterlegen, Fotos hochladen und Gutscheinangebote einstellen. Für Premiumeinträge gibt es zusätzliche Werbemöglichkeiten, außerdem werden sie über den Einträgen ihrer Mitbewerber angezeigt. Seit Sommer dieses Jahres bietet das Bewertungsportal einen wöchentlichen Newsletter-Service als weiteres Marketinginstrument an. Das Prinzip: Nutzer können Unternehmen folgen und erhalten via Newsletter die neuesten Infor- mationen zu diesen Unternehmen – etwa neue Bewertungen, aktuelle Sonderangebote oder hinzugekommene Fotos. Noch wird in Sachen lokaler Werbung viel experimentiert und ausprobiert. Und nicht jede lokale Online-Werbemöglichkeit wird am Ende massentauglich. Checkin-Dienste wie Gowalla, Foursquare oder Friendticker wurden vor Kurzem als die Könige des lokalen Marketings gefeiert. Das Prinzip: Nutzer checken via Smartphone in einem Laden vor Ort ein und erhalten als Belohnung virtuelle Statussymbole oder Rabatte. Mittlerweile ist es ruhig um sie geworden. Laut einer Analyse von Fittkau & Maaß haben bisher nur 5,6 Prozent der Onliner Check-in-Dienste genutzt. Lediglich Foursquare scheint sich zu behaupten. Erst vor Kurzem hat es die 10Millionen-Nutzer-Marke überschritten. ❚ Karsten Zunke Interview „Potenziale regional abschöpfen“ Suchen.de ist eine lokale Suchmaschine der Deutschen Telekom Medien Vor wenigen Wochen gab das Siegburger Unternehmen den Launch einer weiteren lokalen Werbekomponente bekannt: die Integration lokaler Deals. Die Nutzer können dank „Gruppenrabatt“ lokale Angebote zu einem günstigeren Preis erhalten. Dieser Gruppenrabatt kommt immer dann zustande, wenn sich eine bestimmte Anzahl von Nutzern für das Angebot entschieden hat. Zu den täglich wechselnden „Deals“ zählen etwa Hotelübernachtungen, Wellness-Behandlungen, Restaurantbesuche oder Friseur-Rabattgutscheine. Neben namhaften Vertretern wie Groupon oder Dailydeal wurden auch kleinere Rabattanbieter integriert – beispielsweise Biodeals.de oder Westdeal.de. ... und für die Marken? Thomas: Für Marken spielt Sichtbarkeit eine große Rolle. Und die kann man nicht allein über Facebook und Google Adwords herstellen. Banner-Werbung mit Regional-Targeting sowie Werbung auf lokalen Portalen sind hier die Mittel der Wahl. Letztlich kommen für diese Advertiser alle Umfelder infrage, in denen man großflächige und aufmerksamkeitsstarke grafische Werbemittel platzieren kann. Inventar der Freemailer sowie diverser Communitys ist für diese Zwecke ebenfalls geeignet. Auch Cross-border Traffic gehört dazu. Wird auf einer ausländischen Website ein deutscher Nutzer erkannt, kann ihm deutsche Werbung angezeigt werden. Einige Werbemöglichkeiten werden aber nach wie vor vernachlässigt. Wolfgang Thomas, Geschäftsführer der Online-MarketingAgentur Netzwerkreklame in Hamburg ❚ netzwerkreklame.de Welche zählen denn zu den Vernachlässigten aus Ihrer Sicht? Thomas: Die lokale Suche im weitesten Sinn überhaupt wird noch unterschätzt. Nutzer suchen auf diversen Portalen nach regionalen Informationen – von Dating- über Immobilien- bis hin zu Automobilportalen. SEM-Agenturen denken bei lokaler Suche dabei meist nur an Google. Da wird viel Potenzial verschenkt. Werden Kanäle auch überbewertet? Thomas: Durchaus. Couponing ist ein sol- ches Beispiel. Um die Auslastung zu verbessern, sind Gutscheine sinnvoll – beispielsweise für den halbleeren Kinosaal oder das Fitness-Studio. Aber noch fehlt der repräsentative Beweis, dass Werbungtreibende damit auch Geld verdienen. Selbst klassische Display-Werbung mit IP-Targeting wird oft zu rosarot gesehen. In Ballungsräumen funktioniert es fantastisch, auf dem platten Land sind die Unschärfen aber enorm. Was ist die beste Strategie für lokal Werbungtreibende? Thomas: Wer nationale Kampagnen regionalisieren möchte, braucht eine Agentur. Werbungtreibende vor Ort verfügen hingegen meist über wenig Budget, sodass viele Werbemöglichkeiten ausscheiden, außer einige Selbstbuchungslösungen. Alternativ können sie sich einmalig von einer Agentur ein Kampagnen-Setup entwickeln lassen und die fortlaufende Optimierung dann in Eigenregie erledigen. Wohin geht die Reise? Thomas: Lokale Werbung wird mobil. Mobile Advertising ist langsam den Kinderschuhen entwachsen, es gibt relevante Reichweiten. Allerdings kann man bisher die Nutzungssituation Mobile nicht von „SEM-Agenturen denken bei lokaler Suche meist an Google. Da wird viel Potenzial verschenkt.“ der Plattform trennen. Werden iPad und iPhone auf dem Sofa benutzt, kommt das einer stationären Nutzung gleich. Außerdem brauchen wir einfachere Lösungen, um mobile Online- und lokale OfflineWelt zu verbinden. Aber die Entwicklung ist unaufhaltsam. 22_Topkampagne_2411.qxd 22 23.11.2011 17:25 Uhr Seite 22 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 28. November 2011 Einmal Henry sein Range Rover gewährt Nutzern mit einem Web-Film jede Menge Wahlmöglichkeiten V orsicht: Die Kampagne „Being Henry“ für den Range Rover Evoque hat hohes Suchtpotenzial! Die Hauptperson des interaktiven Films, der Average Guy Henry, hat schon morgens mit vielen Entscheidungen zu kämpfen: Welche Zahnpasta soll auf die Bürste, welche Schuhe an die Füße und welche Flocken auf den Frühstückstisch? Bis hier bestimmt Henry seine Auswahl selbst. Doch nachdem er das Haus verlassen hat, übernehme ich die Führung: Ich bestimme Henrys Weg durch den Tag und damit den Ausgang der Filmepisoden – und jede Sequenz beschert Henry am Ende, dank meiner Wahl, ein anderes Evoque-Modell. Steckbrief ❚ Auftraggeber: Range Rover UK ❚ Auftrag: interaktives Web-Filmabenteuer „Being Henry“ für das Modell Evoque ❚ Agentur: Brooklyn Brothers, London (UK) ❚ Filmproduktion: Somesuch & Co., London ❚ Digitalproduktion: Less Rain, London ❚ URL: www.helloevoque.com/beinghenry ❚ Launch: 12. Mai 2011 Interaktiv, emotional und spannend erzählt – kurz: das InternetFilmerlebnis „Being Henry“ von Range Rover hat alles, was (Online-)Werbung benötigt, um gut zu sein. Startseite in ein interaktives Abenteuer für den Range Rover Evoque Lasse ich Henry zu den Prestige Apartments gehen und mit Ex-Knackis eine flotte Sohle aufs Parkett legen, bringen meine Entscheidungen ihn am Ende zum Kauf eines 5-Türers mit Agility-Innenausstattung. Der enthemmten Frau beim Tragen von Shopping-Taschen zu helfen, hätte Henry auf einen ganz anderen Weg gebracht – und er hätte nun ein Evoque Coupé! Die Hintertür des Dynamic Diner und ein Jojo aus der Lost-&-Found-Kiste wiederum hätten Henry zu einem Hei- 24/11 Vorgestellt von: Lorenz Petersen, Geschäftsführer von Billiger.de in Karlsruhe ❚ www.billiger.de ratsantrag von der niedlichen Bedienung geführt, die Vordertür hinge- Mögliches Szenario, und doch nur eine von vielen Möglichkeiten gen zu schnatternden Schwestern und einer dementen sich ebenfalls, je nach Filminhalt. Wer Lust (aber schießwütigen!) Oma – das passende bekommt, seinen individuellen Range Wagenmodell inklusive. Rover Evoque zusammenzustellen, kann Jede Wahl, die ich beim Abspielen treffe, das am Schluss selbst mit der Personalisiebirgt automatisch ein anderes Evoque- rungsfunktion. Was ich jetzt mache? FaceModell – Prestige oder Dynamic. Farbe, book-Like klicken … und dann ab zum Machart und Innenausstattung verändern nächsten Range-Rover-Händler. ❚ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Adidas Kampagne inklusive der Website Schnellerinstrikot.com TBWA Lufthansa Betreuung des Affiliate Marketings für die Fluggesellschaft Affilinet Alemannia-aachen.de Online-Vermarktung der Website des Fußball-Zweitligisten Free X Media Nedap Internationale Marketingaktivitäten für den Technologiekonzern Euro RSCG 4D Antenne Bayern Online-Vermarktung des Web-Auftritts des Radiosenders OMS Nikon Launch-Kampagne für die neue Systemkamera Nikon 1 Jung von Matt/Spree AOK Rheinland Konzeption einer Google-Adwords-Kampagne TWT Interactive Nürnberg Messe Crossmediale Kampagne für die Bio Fach und Vivaness 2012 Denkwerk Weihnachtskampagne inklusive Werbung über HbbTV Kolle Rebbe Deutsche Röntgengesellschaft e.V. Entwicklung der Informations- und Aufklärungsinitiative „Medizin mit Durchblick“ für die DRG Scholz & Friends Agenda Otto Peugeot Promotion-Kampagne inkl. Microsite und Social-Media-Aktivitäten Euro RSCG Electronic Arts Digitale Kampagne für das Actionspiel „Battlefield 3“ Scholz & Volkmer Sony Ericsson Betreuung des globalen Media-Etats von rund 145 Millionen Euro PHD Fashion 5 Betreuung des Media-Etats für den Mode-Webshop OMD Testsieger.de Online-Vermarktung des unabhängigen Testberichtportals Vertical Techmedia Gasag Betreuung des Dialogmarketing-Etats der Berliner Gaswerke Saint Elmo’s Interaction Topmodel Betreuung des Online-Marketing-Etats für die Community Schalk & Friends Hirmer Betreuung des Online-Marketing-Etats des Herrenausstatters Exelution Western Union Klassische Werbekampagne inklusive Social-Media-Aktivitäten Moroch Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Esprit schlägt zurück Der Modekonzern schraubt seinen Etat hoch und erobert die Spitze G erade mal einen Monat hielt sich das Modehaus Esprit zurück und überließ einem anderen, der 1&1 Internet AG, den ersten Rang im Ranking der werbungtreibenden Unternehmen, die am meisten Geld in Online-Werbung investierten. Doch im Oktober griff der Konzern aus Ratingen dann umso tiefer in die Etat-Kasse und bewarb sein Image mit satten 7,77 Millionen Euro. Das war fast drei Mal so viel wie noch im September (2,64 Millionen Euro) – und deutlich mehr, als der Zweitplatzierte, der Energiediscounter Eprimo, ausgab. host ❚ Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Oktober 2011 Mit 7,77 Millionen Euro bewarb Esprit im vergangenen Monat sein Image online Produkt Firma Spendings in Mio. Euro Okt. 2011 Okt. 2010 Esprit Image allgemein Esprit Europe, Ratingen 7,77 6,11 Eprimo Image Eprimo, Neu-Isenburg 4,23 0,73 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 3,58 1,85 BMW Fahrzeug-Firmenwerbung BMW, München 2,61 1,84 Sky Pay-TV Sky Dtl. Fernsehen, Unterföhring 2,48 1,07 Google.de Google Germany, Hamburg 2,30 3,19 Ikea Möbelhäuser Ikea Deutschland, Hofheim 2,04 0,55 Mexad.com Mexad, Köln 1,99 0,49 McDonald’s Restaurants McDonald’s Dtl., München 1,74 1,77 1&1 Image 1&1 Internet AG, Montabaur 1,70 0,78 © INTERNET WORLD Business 24/11 Wieder Spitze: Der Modekonzern Esprit Zeitraum: 01.10.2011 – 31.10.2011 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011 intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd 26.07.2010 11:35 Uhr Seite 3 24-25_Ecommerce_News.qxd 24 24.11.2011 12:53 Uhr Seite 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Erfolgreicher Start auf eBay GLOBUS Erster Drive-in-Store Solange es im Lebensmittelhandel noch an funkionierenden Logistikkonzepten hapert, gibt es in Sachen E-Commerce nur eine Chance: Die Kunden online bestellen und stationär abholen lassen. Auf diesen Zug springt jetzt auch die Supermarktkette Globus auf und eröffnet am 1. Dezember einen ersten Drive-in-Store im Saarland. Bis zu 300 Kunden täglich sollen dort bedient werden können. dz LIBRI.DE 24/11 Social – für Mode ein Muss CYBERPORT Seit Oktober ist Cyberport mit einem eigenen Shop auf eBay vertreten. Jetzt wurde die 1-Million-Euro-Umsatzgrenze geknackt. „Wir haben unseren eBay-Shop mit hohen Erwartungen gestartet und diese Erwartungen sind eindeutig übertroffen worden“, lobt Cyberport-Chef Danilo Frasiak. Das Sortiment wurde mittlerweile auf 2.000 Artikel aufgestockt. dz 28. November 2011 Mode und Social Commerce gehören zusammen wie Eyeliner und Wimperntusche S pieglein, Spieglein an der Wand – wer ist der beste Social-Commerce-Betreiber im ganzen Land? Für US-Modebrands hat der Social-Commerce-Spezialist 8th Bridge jetzt eine Antwort gefunden. Eine Analyse der 200 größten Mode-Shops im Internet zeigt: Der Online-Schuhhändler Shoedazzle.com ist zurzeit der Shop, der nach Auffassung der Profis am besten begriffen hat, wie Social Commerce funktioniert. 94 von 100 möglichen Punkten vergaben die Studienautoren an den Shop, der seine Kundinnen erst über ein Paar Schuhe abstimmen lässt und ihnen dann binnen 24 Stunden ein persönliches Sortiment an möglichen Schuhfavoriten zusammenstellt. Den ersten Platz in Sachen konsumengagierte Fans belegt die Schuhmarke Clarks. Hier werteten die Studien- autoren den Anteil an Facebook-Fans aus, die Status-Updates in Bezug auf Gutscheine, Sonderaktionen oder Produkte liken und an Freunde weiterempfehlen. Die Marke mit den meisten Facebook-Fans (es sind 20.184.853!) ist Converse. Und der Hochzeitsringhändler Verragio ist derjenige unter 200 Fashion-Brands, der über Facebook den meisten Traffic auf seinen Shop schaufelt. Mehr als jeder zweite Besucher dort kommt inzwischen über die SocialNetworking-Plattform, so das Ergebnis. Insgesamt ist die Modewelt geradezu prädestiniert für Social Commerce, glauben die Berater. So beziehen FashionBrands durchschnittlich elf Prozent ihres gesamten Webstore-Traffics über Facebook, im restlichen E-Commerce liegt der Anteil bei sechs Prozent. Vor allem Accessoires verkaufen sich auf diesem Wege gut, zeigt die Studie weiter: 63 Prozent der befragten Verbraucher können sich vorstellen, auf Facebook entsprechende Produkte zu kaufen. Auf den Plätzen folgen Schuhe (38 Prozent), Tops (24 Prozent), Jeans (21 Prozent) und Kleider (12 Prozent). Das geeignetste Tool zum Verkauf auf Facebook sind attraktive Deals, haben die Auguren ermittelt. 48 Prozent der Befragten lassen sich über sie eigenen Aussagen zufolge zum Kauf motivieren. Exklusive Angebote auf Facebook inspirieren 15 Prozent der Verbraucher zum Kauf. Auf Pre-Releases sprechen zehn Prozent an – und Produkte, die sich Freunde als Geschenk wünschen, überzeugen sieben Prozent zum Klick auf den Buy-Button. dz ❚ E-Books vorn E-Book schlägt Paperback: Im Oktober 2011 hat Libri.de, Betreiber von InternetMedienshops, über seine Plattform erstmals mehr digitale Bücher als Paperbackund Hardcover-Ausgaben verkauft. Befeuert wird der Trend zum digitalen Buch durch immer preisgünstigere Lesegeräte, die inzwischen bei mehreren Anbietern für unter 100 Euro zu haben sind. Bei Libri.de und im Libri.de-Partnernetz finden Kunden jeweils über 500.000 E-Books. fk Social-Commerce-Trendsetter Shopping-Engagement Facebook Traffic Die Top Ten Fashion Retailer mit der besten Social-Commerce-Umsetzung Die Top-Ten-Modemarken mit konsumorientierten Facebook-Fans Die Top-Ten-Modemarken mit dem höchsten Traffic-Anteil durch Facebook ShoeDazzle 94 Clarks Verragio 38,15 55,56 40,00 Rocawear 92 Bulova 14,84 Fergie Footwear Barneys NY 92 Dior 14,42 Metal Mulisha 36,96 36,84 Betsey Johnson 87 Omega 7,65 Botkier Verragio 87 Tacori 7,65 Stella & Dot 34,53 Fergie Footwear 87 Verragio 6,70 Troy Lee 33,90 Express 86 Movado 6,42 Lia Sophia 32,74 BCBGMAXAZRIA 86 Adidas Basketball 6,01 Affliction Adidas Football US 86 Chanel 5,91 Stussy 26,87 7 For All Mankind 85 Candies 5,84 Tacori 26,47 Von Shoedazzle können Shops am meisten lernen 38 Prozent der Clarks-Fans „liken“ Produkte & Co. © INTERNET WORLD Business 24/11 Angaben in Punkten (Max. = 100) 29,11 Verragio gewinnt jeden zweiten Besucher über FB Angaben in Prozent Quelle: 8th Bridge, Stand: November 2011 Libri.de verkauft E-Books und ein breites Sortiment von Lesegeräten Tesco nutzt AR MEDIA-MARKT-TV-KAMPAGNE Weihnachtspreisgarantie Klare Ansage: In seiner diesjährigen TVWeihnachtskampagne gibt Media Markt für Einkäufe vom 22. November bis 24. Dezember eine Weihnachtspreisgarantie – und fährt damit einmal mehr Webshops in die Parade: Jeder Markt prüft täglich die Preise aller maßgeblichen Online- und Offline-Wettbewerber und passt seine Produktpreise dem aktuellen Marktpreis an. Sollte nach Weihnachten ein erworbener Artikel im gleichen Markt günstiger sein als beim Kauf, wird darüber hinaus die Differenz erstattet. dz Anzeige Sie brauchen eine neue Online-Agentur? Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business www.internetworld.de/dienstleister Der Multichannel-Retailer prüft, wie sich AR auf Retouren auswirkt M it seinen auf Postern dargestellten in Großbritannien kommt das System Lebensmittel-Shops in koreanischen zum Einsatz. Hier will Tesco testen, ob U-Bahnhöfen brachte der britische Retailer man über Augmented Reality Produkte Tesco eine wahre Barcode-Shopping-Welle verkaufen kann, die stationär in der jeweiins Rollen. Jetzt hat sich das Unternehmen ligen Filiale gar nicht auf Lager sind. Umgesetzt wurde das Projekt vom der Augmented Reality angenommen: Um Retourenquoten zu verringern, können Londoner Augmented-Reality-Spezialis❚ Nutzer sich künftig Produkte aus dem ten Kishino Virtual Solutions. dz Printkatalog über eine eigene Augmented Reality App dreidimensional darstellen lassen. In der Testphase wurden 3-D-Animationen von 40 Produkten aus dem Elektronik und EntertainmentBereich, darunter Fernseher, LegoSpielzeug, DVDs und Konsolenspiele, umgesetzt. Damit will das Unternehmen zunächst die Akzeptanz von Augmented Reality in der Bevölkerung sowie die Auswirkungen auf die Retourenquote Tesco will Kunden, die per Katalog oder Web bestellen, testen. Auch in sieben Tesco-Stores einen besseren Eindruck vom Produkt vermitteln Vorwerk-Kobolde im Web N ach ersten Beteiligungen seiner Investmenttochter Vorwerk Ventures an den Social-Shopping-Plattformen Stylefruits.de und Pauldirekt.de steigt der traditionsreiche Staubsaugerhersteller Vorwerk im Dezember nun auch selbst in den E-Commerce ein. Nachdem bislang nur Zubehörartikel über das Web vertrieben wurden, sollen künftig auch die als „sehr erklärungsbedürftig“ beschriebenen Kobold-Staubsauger sowie das Küchenwunder „Thermomix“ direkt im Web verkauft werden. Die Lieferung kann auf Wunsch ein Berater übernehmen. Darüber hinaus will Vorwerk auch in die Eröffnung von Läden in Hamburg, Düsseldorf und Köln investieren. Ganz freiwillig folgt Vorwerk allerdings nicht dem Zug der Zeit: Der Umsatz mit Staubsaugern sank 2010 um 182 Millionen Euro. Auch die Akquise von Vertretern wird immer schwieriger. dz ❚ 24-25_Ecommerce_News.qxd 24/11 24.11.2011 12:54 Uhr 28. November 2011 Seite 25 E-COMMERCE Friedliche Weihnachten Wie Online-Händler Weihnachten entspannt überstehen E inige Last-Minute-Tipps für ein erfolgreiches Web-Weihnachten hat Ulrich Pöhner von der Internet-Agentur Digital Guru zusammengestellt. So sollten Lieferzeiten klar und deutlich mitgeteilt werden. Vorbildlich gelöst hat dies der USModeschmuck-Shop Stelladot.com: Dort prangt am rechten oberen Rand der Startseite klar und deutlich ein Shipping-Kalender, der unmissverständlich zeigt, bei welcher Versandoption bis zu welchem Bestelleingang eine rechtzeitige Lieferung garantiert ist. Pöhner rät darüber hinaus, auch die Verfügbarkeit der angebotenen Artikel deutlich anzuzeigen. Ein ins Shop-Frontend integrierter Live-Chat hilft, Fragen der Shop-Besucher unbürokratisch zu beantwor- Österreich online S ieben Milliarden Euro – und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahr – gaben die Österreicher 2010 für Web-Einkäufe aus, ermittelte das Marktforschungsinstitut Regio Data. Damit liegt der Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz mit sechs Prozent unter dem Wert von Deutschland (7,8 Prozent). Rund zwei Milliarden Euro erwirtschafteten reine Webshops, weitere 500.000 Euro wurden über Versteigerungsplattformen erzielt, Reisebuchungen, Software-Downloads und Finanzdienstleistungen verdienten zusammen 4,5 Milliarden Euro. Die stärkste Branche im österreichischen E-Commerce waren ElektroartikelShops, die rund 700 Millionen Euro Umsatz erzielten und inzwischen 16 Prozent ihrer Gesamtumsätze online erwirtschaften. 300 Millionen (22 Prozent der Gesamtumsätze) wurden in Bücher investiert, weitere 240 Millionen (4,0 Prozent) in Kleidung. Auch der Bereich Sportartikel ist im österreichischen E-Commerce inzwischen gut vertreten. Hier weist die Studie Umsätze in Höhe von 170 Millionen Euro und einen Umsatzanteil von sieben Prozent aus. Insgesamt gibt es in Österreich 2.800 Webhops – in Deutschland sind es rund ❚ 150.000. dz ten, steigert die Konversionsrate und entlastet den Kundendienst. Wer kein Umsatzpotenzial verschenken will, sollte Kurzentschlossenen hübsch designte Gut- scheine anbieten, die diese auch an Heiligabend noch auf ihrem Drucker ausdrucken können. Ein erweitertes Rückgaberecht auf 30 Tage helfe, Bedenken der Verbraucher zu zerstreuen. Pöhners Erfahrung zufolge steigt die Retourenquote bei einem solchen Service nicht. Regelmäßige Statusinformationen über den aktuellen Stand im Bestellprozess sorgen für mehr Sicherheit beim Kunden und Internet World BUSINESS 25 weniger Anrufe im Kundencenter. Auch vorgefertigte Antworten auf häufig gestellte Fragen entlasten die Mitarbeiter im Callcenter. Persönliche E-Mail-Adressen im Callcenter seien tabu. Stattdessen sollten eingehende Mails thematisch farblich gekennzeichnet und entsprechend priorisiert werden. Bei allem Stress gelte auch an Weihnachten: Kunden-Feedback muss ernst genommen werden. dz ❚ 26-27_Retouren-Management.qxd 26 23.11.2011 17:30 Uhr Seite 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 RETOUREN IM ONLINE-HANDEL Wenn die Ware zurückkommt Damit Rücksendungen nicht zum finanziellen Desaster werden, benötigen Webshop-Betreiber ein effektives Retourenmanagement – doch der Teufel steckt im Detail it dem Weihnachtsgeschäft ist nicht nur die umsatzstärkste Zeit im OnlineHandel angebrochen, sondern auch die Hochsaison der Retouren. Durchschnittlich jeder dritte Internet-Käufer schickt bestellte Ware zurück, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Novomind. Im Modebereich sind die Retourenquoten besonders hoch. Hier wird im Schnitt jede zweite Lieferung zurückgeschickt. Logistikdienstleister beziffern die Remissionen bei Mode für jüngere Mädchen auf 60 bis 70 Prozent, bei Wäsche und Miederwaren sogar auf bis zu 80 Prozent. Bestellte Möbel und Einrichtungsgegenstände lässt laut Novomind jeder fünfte Käufer wieder abholen. Andere Branchen wie Unterhaltungselektronik/Foto, Spielzeug, EDV, Bücher, Musik/DVD/Games, Haushaltselektronik und Geschenkartikel verzeichnen Retourenquoten zwischen zwölf und 16 Prozent, hat eine Umfrage von Trusted Shops und DIHK ergeben. Die tatsächlichen Quoten dürften aber höher liegen, da sich die Händler mit Angaben zu Retourenzahlen erfahrungsgemäß zurückhalten. Was mit den zurückgeschickten Produkten passiert, hängt vom Warenzustand und den – sofern vom Kunden angegeben – Rücksendegründen ab. Der Grad der Wiederverwertbarkeit variiert je nach Branche stark. Im Lebensmittelbereich beispielsweise ist Retoure gleichbedeutend mit Verwertung. Beanstandete Lebensmittel taugen allenfalls noch zur Verarbeitung als Tierfutter. Auch Hygieneartikel wie verschiedene Kosmetika (Lippenstift), Kontaktlinsen oder Piercing-Schmuck können nicht wiederverkauft werden. Im Modebereich sind Retouren gang und gäbe: Meist passt oder gefällt das Klei- Schrei vor Glück oder schick’s zurück: Für OnlineHändler sind Retouren absolut kein Grund zur Freude dungsstück nicht. „Solche Ware fließt bei einem ordentlichen Retourenmanagement wieder in den normalen Warenkreislauf ein“, weiß Stefan Grimm, Geschäftsführer Vertrieb von GKS Handelssysteme, der die Handelsplattform Restposten.de betreibt. Schließlich ist die Bluse oder Hose im stationären Geschäft meist auch schon mehrfach anprobiert worden, bevor sie verkauft wird. Schuhhändler wie Zalando.de kalkulieren von vornherein Rücksendequoten von mindestens 50 Prozent ein, wenn der Kunde zwei gleiche Paar Schuhe in unterschiedlichen Größen bestellt. Anfangs hatte Zalando sogar noch mit diesem Prinzip geworben. Offenbar kamen aber so viele Kunden der Aufforderung nach Rücksendung nach und schmälerten damit die Kosten für Retouren 24 % 7,50 – 10,00 Euro 16 % 10 – 15 Euro 10 % 15 – 20 Euro 5% n = 104 (nur OnlineHändler, die physische Produkte verkaufen 18 % Falsch oder doppelt bestellt 17 % Sonstiges Bei über einem Drittel der Händler liegen die Kosten pro Artikelretoure über zehn Euro © INTERNET WORLD Business 24/11 formbetreiber Grimm ab: „Die Grundlage für die Entscheidung, welcher Typ von Retouren-Management eingesetzt wird, ist eine genaue Analyse der Rücksendegründe, die benötigte Arbeitszeit für die Prüfung und Aufarbeitung einer Retoure in Relation zu den Kosten der anfallenden Abschrift beim Abverkauf der Ware. Sehr oft ist das Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der teilweise versteckten Kosten eine Verwertung der Ware als unsortierte Kundenretoure mit Preisen zwischen acht und 25 Prozent vom ehemaligen Bruttoverkaufspreis lohnender ist, als die Prü- Keine Aufbereitung, Ware originalverpackt 43 % 24 % 22 % Keine Kaufabsicht Doppelkauf oder Doppellieferung Stefan Grimm Geschäftsführer Vertrieb von Restposten.de Keine Aufbereitung, Ware muss neu verpackt werden 25 % Falscher Artikel wurde geliefert Zu lange Lieferzeit 6% „Der Verkauf von B-Ware zieht oft Negativbewertungen in Meinungsforen nach sich.“ 41 % Mehrere Varianten zur Auswahl bestellt 10 % 5 – 7,50 Euro 65 % Der Artikel ist defekt oder beschädigt 18 % in den Warenbestand übernommen werden, um sie anderen Kunden zu schicken.“ Ist Retourenware wiederverkaufbar, steht der Händler vor dem nächsten Problem: Der Verkauf von B-Ware zieht oft Negativbewertungen in Meinungsforen nach sich, hat Grimm beobachtet: „Der Kunde hat B-Ware gekauft, verlangt aber A-Waren-Qualität.“ Um die eigene Marke zu schützen, wickeln deshalb viele Händler ihre Überhänge, Restposten und Retouren direkt im Großhandel über Tochterfirmen ab, wie beispielsweise Otto über den Restpostengroßhändler Corso. Die Auslagerung des Retouren-Managements ist aus einem weiteren Grund sinnvoll: Die meisten Händler unterschätzen den Aufwand. Retourenabwicklung bindet Personal und Arbeitszeit, bringt aber nur wenig Ertrag, winkt Restposten.de-Platt- Verwertbarkeit von Retouren Der Artikel passt nicht, gefällt nicht, entspricht nicht der Beschreibung 11 % 3 – 5 Euro Mehr als 5 Euro Marge, dass Zalando den letzten Teil aus seinem ursprünglichen Werbeslogan „Schrei vor Glück oder schick’s zurück“ gestrichen hat. Auch Notebooksbilliger.de versucht schon bei der Bestellung, Retouren zu vermeiden, und untersagt beispielsweise, ein Modell in mehreren Varianten zu bestellen. Acht von zehn Händlern klagten in der Trusted-Shops-Umfrage zudem darüber, dass Kunden das großzügige Widerrufsrecht im Online-Handel missbrauchen würden. „Anlassbezogene Ware“ wie Urlaubszelte, Taufkleider oder Anzüge seien hierfür besonders anfällig. Nicht selten fänden Händler noch Opernkarten oder Ähnliches in den Taschen retournierter Stücke. Beim Münchner Traditionshändler Lodenfrey wird daher jedes zurückgeschickte Kleidungsstück einem optischen und einem Riechtest unterzogen. Teuer wird es, wenn die Ware mit erkennbaren Gebrauchsspuren zurückkommt. Dann werden zusätzlich zu den herkömmlichen Retourenkosten auch noch Kosten für Reinigung oder Wiederinstandsetzung fällig. Ein Drittel der befragten Unternehmen gibt an, dass die zurückgesandte Ware 30 Prozent und mehr an Wert verliert. Als Folge würde die Hälfte der Befragten auf Teile ihrer Marge verzichten. Ein Drittel kalkuliert den Betrag in ihre Preise ein. Hinzu kommt: Ware, die zwei bis drei Wochen unterwegs ist, bindet Kapital, gibt Stefan Grimm zu bedenken: „Zigtausend Kunden bestellen mehrere Größen von einem Modell. Diese Ware ist im Umlauf und kann vom Händler noch nicht wieder Gründe für Retouren Bis 3 Euro 20 – 25 Euro Foto: Fotolia.com / Bofotolux M Ware muss aufbereitet werden Ware muss als B-Ware verkauft werden 13 % 10 % 8% 6% 6% Mehrfachnennungen möglich n = 282 (nur OnlineHändler, die physische Produkte verkaufen Gezieltere Produktbeschreibungen können Retourenquoten senken Ware ist nicht mehr verwendbar 10 % n = 230 (nur Online-Händler, die physische Produkte verkaufen Bei jeder zehnten Retoure ist die Ware nicht mehr verwertbar Quelle: Ibi Research, Stand: Nov. 2011 26-27_Retouren-Management.qxd 23.11.2011 17:30 Uhr Seite 27 E-COMMERCE fung und Aufbereitung der Retouren.“ Bei einem Produkt mit niedrigem Verkaufspreis sei es einfach zu teuer, es nochmals anzufassen. Bei Nischenprodukten mit entsprechend höherer Marge, wie Designmöbel oder hochwertige TV-Geräte, lohne sich der Aufwand für Retouren schon eher. Zumal diese oft über Werksgarantien des Herstellers abgedeckt sind, sodass sich der Händler innerhalb der Garantiezeit gar nicht um das Retourenmanagement kümmern muss. 27 Vieles zurück: Online-Händler müssen mit Retouren leben d Photo Foto: Fotolia / Good Moo Nicht vorschnell zum Kauf leiten verlangt für seine Produkte 7,99 Euro für den Standardversand mit DHL und Zahlung per Vorkasse. Da bestelle niemand etwas nur mal zur Ansicht. „Bei einem günstigen Notebook, das per TV beworben wird, muss man im Shop auch deutlich machen, wenn zum Beispiel kein Windows vorinstalliert ist“, räumt er ein. „Trotz vieler praktischer Features fehlt im E-Commerce jedoch die Möglichkeit, Kleidung anzuprobieren. Wir testen, wie wir diesen Nachteil mit neuen Technologien wie einer Durchschnittlicher Wertverlust virtuellen Anprobe ausgleichen können“, sagt Otto-Sprecherin Ulrike Abratis. Sie ist zuversichtlich, die Retourenquote damit < 6 Prozent mittelfristig zu senken. Bei 1,8 14,5 % > 30 Prozent Millionen Artikelpositionen und 27,5 % 6 bis 10 rund 3.600 Marken eine LöwenProzent aufgabe für den Versandriesen. 17,7 % Fehlende haptische und sinn21 bis 30 liche Produkterfahrungen versuProzent 11 bis 20 chen Online-Modehändler beiProzent 17,9 % spielsweise durch den Versand 22,4 % von Stoffmustern auszugleichen. n = 379 Schuhhändler Deichmann hingeWeb-Händler gen schätzt es, die Vorteile des stationären mit dem Online-Handel Mehr als ein Viertel der Händler beziffert den verknüpfen zu können. Dass die Verlust einer Retoure auf über 30 Prozent Retourenquote „unter dem BranQuelle: Trusted Shops chenschnitt“ liegt, führt Deich© INTERNET WORLD Business 24/11 mann-Sprecher Ulrich Effing neben Nutzerführung und -inschnell zu kaufen, verursache ich ein er- formation im Shop auf die für sein Unterhebliches Maß an Kosten: den Kunden zu nehmen einmalige Option zurück, dass werben, Kosten für Konversions-, Pay- die Kunden sich die Schuhe in den 1.100 ment- und Erstattungsprozesse, die Prü- Filialen anschauen können. Von der im Sommer beschlossenen EUfung der Retoure etc.“, mahnt er. Deshalb sei der Händler gut beraten, die Kaufent- Verbraucherschutzrichtlinie, derzufolge scheidung des Kunden abzuwarten und Rücksendekosten in Zukunft ausnahmsihm so viele Vorinformationen wie mög- los vom Verbraucher getragen werden lich zu geben.„Das führt unter Umständen sollen, erwarten die Händler nur eine erst mal zu weniger Umsatz, in Summe minimale Verringerung der Retourenzahlen. So wird es auch künftig für jeden aber zu mehr Ertrag“, sagt er. „Knackpunkt im Retourengeschäft ist, Online-Händler überlebenswichtig bleisie zu vermeiden“, betont auch Ulrich ben, selbst ein vernünftiges Retouren❚ Kaleta, Direktor Marketing bei Note- management zu betreiben. booksbilliger.de. Der Elektronikhändler Christina Rose Prozessoptimierung heißt aber vor allem Retourenvermeidung. Und das heißt: Artikelbeschreibungen und -darstellungen werden immer besser. „Die Retourenverhinderung ist das wichtigste Element im Retourenmanagement“, betont Grimm. Darüber hinaus dürfe man den Kunden nicht vorschnell zur Konversion führen. „Verleite ich den Kunden, ein Produkt vor- Retourenmanagement: Besonderheiten nach Branchen Branche Retourenquote Besonderheiten Mode (Textilien, Schuhe) Ab 40 Prozent, bei Mode für jüngere Mädchen 60 bis 70 Prozent, bei Wäsche und Miederwaren bis zu 80 Prozent Die Wiederverkaufsquote ist recht hoch Möbel und Einrichtungsgegenstände Etwa 20 Prozent Der Kaufpreis für aufgebaute Möbel muss bei Retoure erstattet werden, vgl. BGH-Urteil (VIII ZR 337/09). Die Ware ist danach kaum wiederverkaufbar (Unterhaltungs-)Elektronik Zwischen 5 und 15 Prozent Die Margen sind extrem niedrig; Neuware ist versiegelt, gebrauchte Ware muss klar als solche gekennzeichnet sein Luxus- und Genussmittel Lebensmittel sind in der Regel nicht retournierbar, Ausnahmen: haltbare Produkte in Originalverpackung (z.B. Wein); Käufer von Luxusartikeln kaufen sehr gezielt und kennen die Produkte meist Quelle: Eigene Recherche 28-31_E-COMM_Special_payment.qxd 28 24.11.2011 14:12 Uhr Seite 28 SPECIAL: PAYMENT Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 MIX DER BEZAHLVERFAHREN Jeder Zielgruppe ihre Zahlart Produkt ist nicht gleich Produkt und Käufer nicht gleich Käufer. Daher sollte jedem Kundensegment die präferierte Zahlart im Online Shop angeboten werden. Denn: Fehlen seine Favoriten, bricht der Kunde den Kauf ab ast ist der Online-Händler am Ziel: Der Surfer hat sich im Web ausführlich über das Produkt, das er kaufen möchte, informiert, hat Bewertungen gelesen, nach dem angemessenen Preis recherchiert, hat schließlich den Shop des Händlers betreten, das Gesuchte dort auch gefunden, es mit einem Klick in den Warenkorb befördert – und dann das: Auf dem Weg zur Kasse steigt der Surfer aus, verlässt den Shop, ohne zum Käufer geworden zu sein. Was ist passiert? Fragt man die Fast-Käufer nach dem Grund für den Kaufabbruch, lautet die Antwort am häufigsten: „Ich konnte nicht mit der gewünschten Zahlungsart zahlen“. Das belegt eine Sonderauswertung der 32. Welle der W3B-Umfrage, die das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß im Frühjahr durchgeführt hat. Die Mehrzahl der Online Shopper, nämlich gut 86 Prozent, hat demnach schon einmal einen OnlineEinkauf abgebrochen. Fast jeder Fünfte tut dies, weil er nicht so bezahlen konnte, wie er wollte. Das ist mit Abstand der häufigste Grund für einen Kaufabbruch. Gut elf Prozent verlassen den Shop, ohne einzukaufen, weil ihnen die Bestellfunktion zu kompliziert war, sieben Prozent wurden von den Lieferkosten abgeschreckt. Doch die Kaufwilligen reagieren unterschiedlich sensibel auf das Fehlen ihrer präferierten Zahlungsart: In der Alters- gruppe der 30- bis 50-Jährigen sind überdurchschnittlich viele Kaufabbrüche zu verzeichnen, wenn die gewünschte Bezahlmethode fehlt, wobei Frauen noch kritischer sind als Männer. Auch jüngere Frauen reagieren hierauf äußerst sensibel, jüngere Männer hingegen sind eher bereit, auf andere Zahlarten auszuweichen. Am flexibelsten sind ältere Online-Einkäufer: 17,8 Prozent der älteren Frauen und nur 16,4 Prozent der älteren Männer gaben an, den Kauf abzubrechen, wenn die präferierte Zahlart fehlt. Die Qual der Wahl: Welche Bezahlverfahren soll ein Online Shop anbieten? Zielgruppe analysieren Das zeigt: Die passende Auswahl der angebotenen Bezahlverfahren trägt erheblich zum Geschäftserfolg bei. Welche Bezahlmethoden angeboten werden, hängt in hohem Maß von den Zielgruppen ab, die der Shop-Betreiber ansprechen möchte. Denn teilweise unterscheiden sich die Präferenzen je nach Alter und Geschlecht erheblich voneinander. Deswegen muss ein Shop, der modische Accessoires für jüngere Frauen anbietet, gegebenenfalls ein anderes Portfolio an Zahlungsarten anbieten als ein Shop für Computerzubehör oder einer für hochpreisige Designer-Haushaltswaren. Jeder Shop-Betreiber ist daher gut beraten, zuerst seine bestehende oder auch gewünschte Zielgruppe zu analysieren und danach seinen Zahlungsmix auszurichten. Foto: Fotolia / T. Allendorf F Doch wer möchte nun wie bezahlen? Generell gilt: Die Mehrheit der Online Shopper bezahlt laut W3-Umfrage am liebsten per Rechnung, nachdem sie die Ware erhalten hat. Fast 53 Prozent aller Befragten bevorzugen dieses Bezahlverfahren. Dahinter folgen mit jeweils rund 42 Prozent Paypal und die Lastschrift sowie mit knapp 40 Prozent der Nennungen die Kreditkarte. Alle anderen Zahlarten bleiben in der Präferenz weit zurück: Platz fünf belegt mit 17 Prozent die Vorauszahlung, Rang sechs geht mit zwölf Prozent an die Nachnahme. Alle anderen Zahlarten – von der Prepaidkarte über Online-Zahlungssysteme wie Clickandbuy bis hin zu Ratenzahlungen – bleiben im einstelligen Bereich. Frauen lieben Rechnungen Im Einzelnen unterscheiden sich aber auch hier die Präferenzen erheblich. Beispiel Kauf auf Rechnung: Frauen bevorzugen diese Zahlart deutlich. Bei jüngeren Frauen geben bereits gut 58 Prozent an, am liebsten auf diesem Wege bezahlen zu wollen, bei den Frauen ab 30 sind es über 60 Prozent. ShopBetreiber, die vorwiegend Frauen als Kunden haben, sollten den Rechnungskauf also dringend im Angebot haben. Falls sie das damit verbundene höhere Risiko von Zahlungsausfällen scheuen, sollten sie überlegen, ob sich die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister lohnt, der das Risiko für sie trägt. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Anbietern auf dem Markt: Billsafe, Billpay, Rechnung by Sofort, Payport, Klarna, iClear, 24/11 24.11.2011 28. November 2011 Paymorrow und Ratepay, um nur einige zu nennen. Gegen eine Transaktionsgebühr – meist liegt sie zwischen 49 Cent etwa bei Rechnung by Sofort und bis zu 2,50 Euro etwa bei Payport – und einen prozentualen Anteil von der Rechnungssumme, in der Regel etwa drei bis sechs Prozent, übernehmen sie das Risikomanagement, die Überwachung des Zahlungseingangs und auch das Inkasso. Männer hingegen geben der Rechnung nicht so deutlich den Vorzug. So geben nur knapp 40 Prozent der Männer unter 30 den Rechnungskauf als präferierte Zahlart an. Mit steigendem Alter nähern sie sich dem Durchschnittswert von rund 53 Prozent. Auch Ratenzahlungen sind eher ein Frauenthema: In allen Altersgruppen stößt die Zahlart auf überdurchschnittliche Resonanz, bei den Männern nur in der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre. Kreditkarte fest in Männerhand Ganz anders sieht das Bild bei der Kreditkarte aus: Auf die Gesamtheit aller InternetNutzer gesehen, geben sie 40 Prozent als bevorzugtes Zahlungsmittel an; Frauen sind hier jedoch unterrepräsentiert. Die höchste Akzeptanz erreicht die Kreditkarte mit knapp 35 Prozent bei Frauen zwischen 30 und 50, die niedrigste mit gerade mal 21 Prozent bei Frauen unter 30. Bei den Männern hingegen greift selbst bei den unter 30-Jährigen – einer Altersgruppe, in der etliche noch nicht über eine Kreditkarte verfügen – schon ein Drittel zur Plastikkarte, um im Webshop zu bezahlen. In der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen sind es mit fast 54 Prozent deutlich mehr als der Durchschnitt, bei den über 50-Jährigen sind es rund 47 Prozent. Vorwiegend Männer sprechen sich auch für die Lastschrift aus: Vor allem jüngere Männer bevorzugen sie; gut 55 Prozent wollen so bezahlen. Bei den Männern mittleren Alters sind es 45 Prozent, bei den älteren 39. Bei Frauen ab 30 stößt die Lastschrift auf deutlich weniger Gegenliebe: Nur grob gerechnet ein Drittel präferiert sie als Bezahlmethode – deutlich weniger als der Gesamtdurchschnitt mit 42 Prozent. Nur Frauen unter 30 Jahren stehen ihr aufgeschlossener gegenüber: Hier nennen 45 Prozent die Lastschrift als präferierte Zahlart. Shops mit einem größeren Anteil an unter 30-Jährigen sollten daher die Lastschrift in ihrem Portfolio haben. Noch komplexer ist die Lage beim Platzhirschen unter den Online-Zahlungssystemen Paypal. Am wenigs- 14:12 Uhr Seite 29 SPECIAL: PAYMENT ten akzeptiert wird die Zahlart von älteren Frauen, die sie nur zu rund einem Drittel als bevorzugte Bezahlmethode bezeichnen. Jüngere Frauen liegen leicht darüber; mit gut 43 Prozent wollen Frauen zwischen 30 und 50 am häufigsten via Paypal bezahlen. Zum Vergleich: Im Gesamtdurchschnitt aller Internet-Nutzer präferieren gut 42 Prozent diese Zahlart. Bei den Männern sind ebenfalls die über 50- Jährigen mit 37 Prozent unterdurchschnittlich vertreten, die unter 30-Jährigen liegen mit 46 Prozent schon über dem Durchschnitt. 30- bis 50-Jährige zahlen per Paypal Spitzenreiter ist die Altersgruppe der 30bis 50-Jährigen, in der die Hälfte angibt, Paypal als Zahlungsart zu bevorzugen. Webshop-Betreiber, die ihren Kunden ent- Internet World BUSINESS 29 gegenkommen wollen, sollten das System der eBay-Tochter im Angebot haben, insbesondere dann, wenn sie eine Zielgruppe mittleren Alters ansprechen. Für die Nachnahme gilt: Sie stößt bei Frauen generell auf weniger Resonanz, nur die unter 30-Jährigen liegen nahe bei den durchschnittlichen zwölf Prozent. Bei den Männern sind lediglich die über 50-Jährigen leicht unterdurchschnittlich ver- ▼ 28-31_E-COMM_Special_payment.qxd 28-31_E-COMM_Special_payment.qxd 30 24.11.2011 14:12 Uhr Seite 30 SPECIAL: PAYMENT Internet World BUSINESS 28. November 2011 Fehlende Bezahlmethode Nutzung von Online-Zahlarten Nutzung von Online-Zahlarten Anteil der Kaufabbrüche aufgrund nicht vorhandener Zahlart Unterschiede nach Geschlecht* Unterschiede nach Shopping-Häufigkeit* 21,0 % Junge Frauen 51,9 % 60,4 % Paypal 14,1 % 20,9 % Clickandbuy Junge Männer 18,1 % Frauen zwischen 30 und 50 Jahren 22,4 % Männer zwischen 30 und 50 Jahren 21,7 % Giropay Paysafecard Ältere Frauen Ältere Männer 17,8 % 16,4 % Jeder Fünfte kauft nichts, wenn die gewünschte Zahlart fehlt Amazon Payments 7,9 % 11,5 % Giropay 2,3 % 4,4 % Moneybookers (Skrill) 1,7 % 2,8 % Google Checkout 0,9 % 2,4 % Junge Männer nutzen Prepaidkarten Die Prepaidkarte wird dagegen eindeutig von jüngeren Männern präferiert: Die unter 30-Jährigen geben sie am häufigsten als bevorzugte Zahlart an. Je älter die Männer werden, desto weniger gerne greifen sie auf eine Prepaidkarte zurück. Frauen sprechen sich insgesamt seltener für diese Zahlungsvariante aus, am ehesten begeistern sich noch die unter 30-Jährigen dafür. Ein Grund dürfte sein, dass Prepaidkarten häufig von Online Gamern genutzt wer- 21,2 % 11,4 % 19,8 % 11,8 % Frauen Männer Paypal ist der Platzhirsch unter den Online-Bezahlverfahren 18,1 % 9,3 % 11,6 % 6,5 % Paysafecard 3,5 % 3,7 % Moneybookers (Skrill) 2,7 % 1,5 % Google Checkout 2,2 % 0,8 % Aktive Shopper Gelegenheits-Shopper Gelegenheits-Shopper nutzen Online-Zahlarten seltener *Mehrfachnennung möglich; n = 100.317. Quelle: W3B, 32. Welle, Mai 2011 © INTERNET WORLD Business 24/11 treten, Männer mittleren Alters bevorzugen sie häufiger als der Gesamtdurchschnitt. Am besten akzeptiert ist sie bei den unter 30-Jährigen; knapp 18 Prozent von ihnen sind gerne bereit, ihre Bestellung per Nachnahme zu bezahlen. Weniger das Geschlecht als das Alter ist bei der Vorauskasse ausschlaggebend: Unter 30-Jährige präferieren sie häufiger, mit steigendem Alter sinkt die Akzeptanz – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Im Schnitt bevorzugen gut 17 Prozent dieses Bezahlverfahren. 40,1 % Sofortüberweisung.de 13,9 % 16,7 % Amazon Payments 64,4 % Paypal Clickandbuy 16,4 % 18,0 % Sofortüberweisung.de 24/11 den, einer vorzugsweise aus jüngeren Männern bestehenden Zielgruppe. Schwierig ist für viele Shop-Betreiber die Beantwortung der Frage, welche OnlineZahlungsverfahren sie in ihrem Shop anbieten sollen. Hier lassen sich einige grundlegende Aussagen zur Zielgruppe treffen. Zum einen: Wer eine Online-Zahlart anbieten will, kommt an Paypal kaum vorbei. 57 Prozent aller Internet-User nutzen das System tatsächlich für ihre OnlineEinkäufe, bei den aktiven Online Shoppern sind es sogar gut 64 Prozent. Vor allem in der Altergruppe der 30- bis 50-Jährigen finden sich sehr viele Paypal-Nutzer. Zum anderen: Alle Online-Zahlarten haben höhere Akzeptanz bei Männern als bei Frauen, wobei vor allem die unter 30-jährigen und die über 50-jährigen Frauen sich mit Online-Zahlungssystemen schwerer tun. Bei den Männern hadern hingegen eher die älteren mit den techniklastigeren Systemen. Auch Gelegenheits-Shopper nutzen die Online-Bezahlverfahren seltener: Grob gerechnet setzen doppelt so viele aktive Shopper diese Zahlungssysteme für ihren Online-Einkauf ein. Ein Grund dafür dürfte die Erfahrung im Umgang mit den auf den ersten Blick komplizierteren Verfahren sein, ein anderer die für die Nutzung nötige Registrierung. Einzige Ausnahme ist Paysafecard: Hier liegt der Anteil der Gelegenheits-Shopper höher als der der regelmäßigen Online-Einkäufer. Bei Reichweite liegt Paypal weit vorn Was die Reichweite angeht, so liegen alle Wettbewerber deutlich hinter Paypal: Clickandbuy und Sofortüberweisung.de werden jeweils von rund 18 Prozent aller Web-User verwendet, Amazon Payments kommt auf knapp 16 Prozent, Giropay auf rund zehn Prozent. Paysafecard, Moneybooker – das künftig unter dem Namen Skrill auf dem Markt präsent sein wird – und Google Checkout bleiben im niedrigen einstelligen Bereich und decken eher Marktnischen ab. Welche Online-Bezahlverfahren ein Shop-Betreiber schlussendlich anbieten sollte, hängt daher stark vom Sortiment und den exakten Präferenzen der jeweili- gen Zielgruppe ab. Hier helfen Befragungen der eigenen Shop-Besucher oder auch ein Blick in die Shops der Wettbewerber bei der Entscheidungsfindung. Im Zweifelsfall bleibt nur ein Austesten der verschiedenen Bezahlarten. Welche Zahlarten bieten Shops an? Doch welche Bezahlarten bieten die Shops denn tatsächlich am häufigsten an? Deckt sich das Angebot mit den Wünschen der Käufer? Die Antwort lautet wie so häufig Jein. Aufschluss geben hier Daten, die das Institut Ibi Research an der Universität Regensburg durch Befragungen von OnlineHändlern regelmäßig ermittelt. Laut dem E-Payment Barometer vom August 2011 bieten fast drei Viertel der kleineren Shops bis 500.000 Euro Umsatz Paypal als Zahlungsverfahren an und gut die Hälfte der großen Shops mit einem Umsatz über 500.000 Euro. Den Kauf auf Rechnung haben 47 Prozent der kleineren und 63 Prozent der größeren Shops im Portfolio, die Lastschrift knapp ein Drittel der kleinen und gut die Hälfte der großen Shops. 28-31_E-COMM_Special_payment.qxd 24/11 24.11.2011 14:12 Uhr Seite 31 SPECIAL: PAYMENT 28. November 2011 Mit Kreditkarte können die Online Shopper in 40 Prozent der kleineren und in 86 Prozent der größeren Shops bezahlen. Das zeigt: Die vier von Verbraucherseite am deutlichsten bevorzugten Bezahlverfahren sind relativ gut vertreten. Größere Shops sind hierbei tendenziell etwas näher an den Kundenwünschen, weil sie häufiger die für den Händler risikoreicheren Zahlarten Rechnung und Lastschrift anbieten. Die kleineren verlassen sich im Gegenzug eher auf Paypal. figsten angebotene Bezahlverfahren im internationalen E-Commerce. Die Mehrheit der Online Shops ist mit einer Mischung aus Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte und Paypal recht gut versorgt. Weitere Zahlarten sollten sich daraus ergeben, was die jeweilige Zielgruppe bevorzugt. Wer sechs oder sieben Bezahlmethoden anbietet, ist gut aufgestellt. cf ❚ Paypal und Rechnung wachsen Die Kunden wissen das zu schätzen: Bei gut einem Drittel der Online-Händler, die Paypal anbieten, ist die Anzahl der Transaktionen in den vergangenen drei Monaten dort am stärksten gestiegen. 18 Prozent verzeichneten den größten Zuwachs beim Kauf auf Rechnung. Bei gut der Hälfte der Shop-Betreiber, die den Kauf auf Rechnung anbietet, ist dies das am häufigsten genutzte Verfahren. Gemessen an den Präferenzen der Internet-Nutzer überrepräsentiert sind die Bezahlarten Vorkasse und Nachnahme. In Online Shops angebotene Zahlarten Unterschiede nach Shop-Größe 47 % 40 % Kreditkarte 86 % 36 % 44 % Sofortüberweisung.de 31 % Lastschrift Clickandbuy 63 % 42 % 44 % Nachnahme Giropay 73 % 51 % Rechnung Moneybookers 89 % 67 % Paypal 54 % 8% 0% 6% 12 % 2% kleine Shops große Shops 9% Vorauskasse ist oft zu finden, ist bei Käufern aber wenig beliebt © INTERNET WORLD Business 24/11 n = 125 kleine Shops (Umsatz < 500.000 Euro), 57 große Shops (Umsatz > 500.000 Euro); Mehrfachnennung möglich Quelle: Ibi Research, E-Payment Barometer, August 2011 Beides sind für den Händler sichere, von den Kunden aber wenig geschätzte Verfahren. Jeweils gut 40 Prozent der Shops bieten Nachnahme als Zahlart an, aber nur zwölf Prozent der Nutzer bezeichnen sie als präferiertes Bezahlverfahren. Die Vorkasse ist in 89 Prozent der kleineren und in 67 Prozent der größeren Shops zu finden, aber nur 17 Prozent der Web-Nutzer wollen gerne auf diesem Weg bezahlen. Teilweise reagieren die Händler darauf: Auf die Frage, welches Bezahlverfahren sie eventuell wieder abschaffen wollen, nennen die meisten Händler die Nachnahme – allerdings sind dies nur neun Prozent. Von der Vorkasse wollen sich nur zwei Prozent trennen, von der Lastschrift vier, von Sofortüberweisung.de acht. Wenn es im Gegenzug um den Ausbau des Zahlungsmixes geht, gleichen sich die Portfolios kleinerer und größerer Shops längerfristig an: Die kleineren wollen bei der Kreditkarte, bei der Lastschrift und der Rechnung aufstocken, die größeren vor allem bei Paypal und Sofortüberweisung.de. Für den grenzüberschreitenden Handel halten die meisten Online-Shop-Betreiber die Kreditkarte, Paypal und Vorkasse für am geeignetsten; es ist auch das am häu- Bevorzugte Zahlarten Präferenzen nach Alter und Geschlecht Fazit Vorkasse (Überweisung) Internet World BUSINESS Junge Frauen Junge Männer Frauen 30– 50 Jahre Männer 30 – 50 Jahre Ältere Frauen Ältere Männer Kreditkarte 21,4 % 32,4 % 34,3 % 53,7 % 31,9 % 47,3 % Rechnung 58,3 % 39,3 % 62,4 % 49,6 % 61,3 % 51,8 % Lastschrift 44,9 % 55,5 % 34,5 % 44,9 % 32,0 % 39,1 % Paypal 36,5 % 46,0 % 43,2 % 50,5 % 33,7 % 37,9 % © INTERNET WORLD Business 24/11 Mehrfachnennung möglich; n = 100.317. Quelle: W3B, 32. Welle, Mai 2011 31 32_Interview_Schlafwelt.qxd 32 23.11.2011 17:59 Uhr Seite 32 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 INTERVIEW SCHLAFWELT.DE „Probeliegen wird überschätzt“ Schlafwelt.de ist für die Otto Group ein erfolgreiches Test & Learn-Umfeld – zum Beispiel für Communitys H appy Birthday, Schlafwelt.de: Die Otto-Tochter darf – anders als andere Start-ups im Otto-Konzern – ihren zweiten Geburtstag feiern. Um 45 Prozent stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr, genaue Zahlen werden jedoch in der Otto Group streng unter Verschluss gehalten. INTERNET WORLD Business sprach mit Einkaufsleiter Carsten Graßau und Vertriebsleiter Martin Knorr über die wichtigsten Erkenntnisse aus zwei Jahren Matratzenvertrieb über das Web. Sie feiern Ihren zweijährigen Geburtstag. Mit anderen Online-Konzepten hat Otto nicht so viel Geduld bewiesen. Warum? Martin Knorr: Wann und wo man die Reißleine zieht, hat weniger mit Geduld zu tun als mit dem Wissen, wo die Reise hingehen wird. Wir haben bislang unsere Zielvorgaben immer erreicht oder sogar übertroffen. Auf dieser Zahlenbasis konnte man schnell sehen, dass wir mit unserem Konzept so weiter fahren können. Das heißt, Probeliegen ist den Kunden beim Matratzenkauf gar nicht so wichtig? Carsten Graßau: Ein guter Verkäufer im stationären Handel wird natürlich versuchen, über das Probeliegen Matratzen zu verkaufen. Wenn Sie aber überlegen, wie viel Zeit Sie im Bett verbringen, können Sie in fünf bis zehn Minuten Probeliegen kaum große Erkenntnisse gewinnen. Wir als Online-Anbieter versuchen, über viel Information und Beratung sowie die Abfrage von Größe, Gewicht und Schlafvorlieben dem Kunden die für ihn richtige Matratze zu verkaufen. Probeliegen ist eine Servicemaßnahme, die wir auch anbieten. Aus Fachgesichtspunkten wird es aber eigentlich überschätzt. Wie viele Leute liegen denn auf Ihren Matratzen zu Hause Probe? Knorr: Die Nutzungszahlen liegen nur im einstelligen Prozentbereich. Wir bieten diesen Service aber nur für ein begrenztes Sortiment mit sehr hochwertigen Produkten. chen. Im Gegenteil, die VIPs identifizieren sich schon mit Schlafwelt und manchmal ist für den User nicht mehr ersichtlich, ob Schlafwelt-Mitarbeiter eine Frage beantworten oder die Experten-Crowd. Das Forum hilft uns auch, KundencenterKapazitäten zu verlagern und Fragen- und Beratungsthemen darüber abzuwickeln. Mit dem Forum sind wir so zufrieden, dass es inzwischen auch auf Hagebau.de eingesetzt wird. Wie oft erhalten Sie Matratzen zurück? Graßau: Unsere Retourenquote liegt im unteren einstelligen Bereich. Und es gibt für die Remittenden keine Alternative zur Müllhalde? Graßau: Gebrauchte Matratzen dürfen nicht wieder in den Verkauf gegeben werden und werden deshalb aus hygienischen Gründen vernichtet. In Sachen Beratung setzen Sie unter anderem auf ein interaktives Video-Beratungs-Tool. Wer hat das umgesetzt? Knorr: In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur haben wir dieses Tool schon zum Launch mit eingebaut. Der Sprecher, Jasper Vogt, ist ein relativ bekannter Hamburger Schauspieler. Er spielt am Hamburger Ohnsorg-Theater und ist auch in Funk und TV aktiv. Ist es teuer, so jemanden zu kriegen? Knorr: Es war jetzt nicht geschenkt, aber auch nicht so teuer, dass wir uns das als kleines Start-up nicht hätten leisten können. Wir haben als Start-up innerhalb der Otto Group sehr strikte Budgetvorgaben. Schauspieler Jasper Vogt steigert per Video als Matratzenberater die Konversion Facebook-Unterhaltung: Spiele wie „Sheep Attack“ bringen 22.438 Fans Durchgestrichene Preise funktionieren nicht nur beim stationären Discounter um die Ecke Martin Knorr & Carsten Graßau, Schlafwelt.de Carsten Graßau (re.) arbeitet schon seit 30 Jahren bei der Otto Group. Seit dem Start von Schlafwelt.de vor zwei Jahren kümmert er sich unter anderem um den Einkauf von Matratzen, Bettwäsche und Bettwaren. Als Leiter Vertrieb ist Martin Knorr an Bord des Otto-Start-ups aus Hamburg. ❚ www.schlafwelt.de Hat sich die Ausgabe gelohnt? Auf Facebook setzen Sie stark auf Unterhaltung und werden dafür mit 22.438 Fans belohnt. Aber lohnt sich das auch kommerziell? Knorr: Schwierig. Aber auch das ist für uns ein Experiment. Wir haben angefangen mit der Fantasie, über Facebook verkaufen zu können. Das war noch viel schwieriger. Insofern haben wir das Ziel umgeschwenkt in Richtung maximale Anzahl Fans, Ausstrahlung auf die Brand und Reputation Management. Wir wollen die Leute einfach mit Schlafwelt in Berührung bringen, damit sie im Bedarfsfall an uns denken. Knorr: Ja, auf jeden Fall. Allerdings polari- siert das Feature auch. Einige User hassen es, andere loben es.Von den Besuchern, die über die Homepage kommen, nutzen das Tool rund zehn Prozent. Und bei den Konversionsraten zeigt sich, dass sie über den Matratzenberater verdoppelt werden. Verkaufen Sie letzten Endes über die Beratung oder doch über den Preis? Graßau: Wenn Sie durch die Straßen fahren und die einzelnen Discounter sehen, dann ist der Matratzenmarkt tatsächlich einer, der sehr preisaggressiv ist. Wenn Sie in dem Markt bestehen wollen, müssen Sie preiswert sein. Wir versuchen, Kunden mit Beratung, Service, Information eine für sie optimale Matratze zu empfehlen. Springen wir zu Social: Sie betreiben ein eigenes Forum im Shop und eine FacebookSeite. Warum halten Sie noch an dem ShopForum fest, obwohl Unternehmen wie Fahrrad.de schon lange erklärt haben, diese Form von Social Media Marketing sei tot? Knorr: Wir haben das Forum im Shop technisch und kapazitativ sehr, sehr schlank aufgesetzt. Dazu haben wir mit dem schon bestehenden Hiogi-Forum eine Kooperation geschlossen und eine White-LabelLösung in unseren Shop integriert. Damit zapfen wir das existierende Forum mit einer VIP-Experten-Crowd an, die nur Schlafwelt-Fragen beantwortet. Wir haben noch nie Probleme gehabt mit Antworten, die nicht unserem Verständnis entspre- Für die Zukunft planen Sie stärkere semantische Funktionen. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie denn dabei? Knorr: Das ist ein größeres Projekt, das wir bis Ende des Jahres noch live stellen werden. Empfehlungsmarketing, das auf normalen Warenkorberhebungen basiert, funktioniert für unser Sortiment nicht. Was wir brauchen, ist ein Empfehlungssystem, das auf redaktionellen Empfehlungen basiert und den richtigen Lattenrost zur richtigen Matratze in der richtigen Größe ausgibt. Aber um vernünftige Empfehlungen aussprechen zu können, sind wir bei der Menge an Artikeln auch auf gute Produktdaten angewiesen. Unser System wird so „intelligent“ sein, dass es aus den Produktdaten, die wir im Moment haben, neue Informationen generiert und auch inkonsistente Produktdaten konsolidieren kann. Darüber hinaus erwarten wir uns einen Impact auf SEO. Google empfiehlt offiziell seit November 2010, die eigenen Daten mit semantischen Informationen besser lesbar zu machen. Mit dem RDFa-Standard von Good Relations, der schon von mehr als 10.000 Online Shops weltweit genutzt wird, reichern wir unsere Produkte in Zukunft mit semantischen Informationen an. Diese werden von Google und auch Yahoo inzwischen interpretiert. Insofern ist das ein wichtiges Thema und wird den E-Commerce in Summe in der nächsten Zeit weiterbringen. ❚ Interview: Daniela Zimmer AZ_IW_After_Work_280x381_V3.qxd:Layout 1 22.11.2011 12:35 Uhr Seite 1 Das Networking-Event der Online Branche Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking nach Büroschluss. Fach- und Führungskräfte der Online-Branche treffen sich, um neue Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte zu treffen und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren. Der nächste Termin: Hamburg am 05. Dezember 2011 ab 19.00 Uhr Stage Club Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt: Networking! Jetzt online registrieren! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Alle Infos und Anmeldung unter: www.internetworld-afterwork.de 34_Recht_2411.qxd 34 23.11.2011 17:41 Uhr Seite 34 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 28. November 2011 Dauerbaustelle AGB Warum Allgemeine Geschäftsbedingungen im E-Commerce nie „fertig“ sind A Letzte war auch Bestandteil des Verfahrens vor dem Oberlandesgericht Frankfurt in der genannten Entscheidung. Konkret erklärten die Richter bei B2C-Verträgen folgende Klausel für unwirksam: „Sollte eine der Bestimmungen dieser AGB unwirksam oder undurchführbar sein, berührt dies die Gültigkeit der übrigen Bestimmuna ess Van gen nicht. Die unwirksame / lia oto oder undurchführbare Be:F o t Fo stimmung ist durch eine wirksame und durchführbare zu ersetzen, die den mit der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung verfolgten Regelungsziele am nächsten kommt. Gleiches gilt bei etwaigen Vertragslücken.“ dungsspielraum offen halten will, wann E-Commerce-Anbieter sollten die er einen Regelfall im Sinne der Klausel Darstellung von AGB nicht als ein einannimmt und wann einen Ausnahmefall. maliges Projekt betrachten, sondern Offenbar hat auch dieser Online-Händ- ständig ein Augenmerk auf die Richtigler vor mehreren Jahren die AGB einge- keit haben. Ansonsten besteht aufgrund fügt und nicht darauf geachtet, dass hier der leichten Auffindbarkeit von etwaigen Aktualisierungen erfolgen müssen. Wettbewerbsverstößen – googeln alleine Ähnlich sah bereits das Kammerge- reicht dafür aus – die Möglichkeit, dass richt Berlin im Rahmen einer Entschei- hier wettbewerbsrechtliche Abmahnundung aus dem Jahr 2007 die gen erfolgen. Und fast jede Abmahnung Frage der Zulässigkeit von wegen unzulässiger Regelungen in den Regelungen zu Lieferzeiten AGB verursacht mehr Kosten als eine Rolf Albrecht, in AGB, wenn eine Formu- entsprechende Prüfung oder laufende lierung wie „in der Regel Beobachtung. ❚ Rechtsanwalt und Fachanwalt verwendet“ wird. WesentRA Rolf Albrecht für IT-Recht sowie für gewerblich weniger kritisch ist die lichen Rechtsschutz in Lünen Angabe von Lieferzeiten ❚ www.volke2-0.de Darauf müssen Sie achten: mit der Angabe „ca.“. Ähnlich problematisch ❚ AGB sind kontinuierlich an die aktuelle sind Regelungen in den Rechtslage anzupassen. Sie sind nicht „in „Lieferung erfolgt in der Regel innerhalb AGB zu folgenden Bereichen: Stein gemeißelt“. von 2 Werktagen nach Zahlungseingang.“ ❚ Regelungen zu Gewährleistungs❚ Fehlerhafte – und damit abmahnfähige – rechten Das Oberlandesgericht Frankfurt sah Formulierungen lassen sich im Internet diese Klausel als nicht hinreichend be- ❚ Haftungsregelungen besonders leicht aufspüren. stimmt an und nahm daher einen Geset- ❚ Gerichtsstandsvereinbarung ❚ Bereits eine einzige wettbewerbsrechtliche zesverstoß gegen § 308 Nr. 1 BGB an. Das ❚ Geltendmachung von RücklastschriftAbmahnung kostet meistens mehr als die kosten Gericht geht davon aus, dass sich der VerPflege und Anpassung von AGB. wender dieser Klausel einen Entschei- ❚ Salvatorische Klausel llgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind für E-Commerce-Anbieter ein zwingender Bestandteil der zu beachtenden rechtlichen Regelungen, die mit dem Betrieb eines Online-Angebots einhergehen. Oftmals ist es jedoch so, dass die AGB einmal erstellt werden oder manchmal auch von anderen Händlern übernommen werden und nicht darauf geachtet wird, dass diese Regelungen nicht für alle Zeiten ihre Gültigkeit behalten werden. Regelungen in AGB stellen immer nur einen Status quo zum Zeitpunkt der Erstellung dar. Es geschieht häufig, dass durch neuere gerichtliche Entscheidungen oder Entwicklungen im Rahmen der Gesetzgebung Klauseln im Nachhinein unzulässig werden. So auch in einem Fall, den das Oberlandesgericht Frankfurt zu entscheiden hatte (Beschluss vom 27. Juni 2011, Az.: 6 W 55/11). Der Betreiber eines Online-Angebots hatte von einem Mitbewerber eine Abmahnung erhalten, weil er unter anderem in seinen AGB folgende Klausel verwendete: Dauerbaustelle: AGB müssen laufend aktuell gehalten werden 24/11 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ❚ www.legalershop.de Werbung mit Tiefstpreisgarantien zulässig Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass die Werbung mit einer Tiefstpreisgarantie auch dann keine Irreführung des Verbrauchers darstellt, wenn sie nur unter bestimmten Einschränkungen erfolgt (Urteil vom 2. August 2011, Az.: I-4 U 93/11). Ein Online-Händler hatte im Internet mit „Wir garantieren den niedrigsten Preis“ geworben. Darunter befand sich eine Rubrik „Das Kleingedruckte!“ mit einer Beschränkung dieser Preisgarantie auf Alternativangebote nur von „autorisierten Händlern“ und die Abgabe nur „in handelsüblichen Mengen“. Das Gericht verneinte eine Irreführung, da der Verbraucher die Beschränkung aufgrund der räumlichen Nähe zur Preisgarantie problemlos zur Kenntnis nehmen könne. Der Begriff des „autorisierten Händlers“ sei zwar nicht eindeutig, könne aber so verstanden werden, dass der Händler zum Verkauf der Ware berechtigt sei und es sich bei den Artikeln nicht um unerlaubte Importe oder Ähnliches handele. Auf die Frage, ob die Beschränkung auf eine „handelsübliche Menge“ irreführend sei, kam es aus prozessualen Gründen in dem Verfahren nicht mehr an. Wer mit Tiefstpreisgarantien wirbt, hat auf die klare Darstellung von Einschränkungen zu achten. Die Begriffe dürfen dem Verbraucher keinen zu großen Interpretationsspielraum lassen. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht GOOGLE ADWORDS ABMAHNUNGEN I ABMAHNUNGEN II DOMAIN-RECHT Kurzaussage ist okay Berlin plant Änderungen Teurer Verbraucherschutz Domain als Geisel Bis vor den Bundesgerichtshof ging eine Klage gegen einen Druckerpatronenhändler, der in seinem Adwords-Werbetext das Versprechen „Lieferung innerhalb von 24 Stunden“ abgab. Auf der zur Anzeige gehörenden Website präzisierte er: Dies gelte nur bei Bestellungen, die bis 16.45 Uhr einträfen, diese seien in der Regel am nächsten Tag beim Kunden. „Verbrauchertäuschung“ argumentierte die Klägerseite, doch der BGH stimmte dieser Einschätzung nicht zu. Ein solches verkürztes Versprechen sei zulässig, wenn die damit verbundenen Rahmenbedingungen für den Verbraucher keine überraschenden Einschränkungen brächten – ❚ zum Beispiel Lieferzuschläge. fk Besseren Schutz gegen den Abmahnwahnsinn verspricht ein Gesetzentwurf, der derzeit im Justizministerium vorbereitet wird. Nach den Plänen von Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) soll unter anderem der „fliegende Gerichtsstand“ für Internet-Verfahren abgeschafft werden, der bislang bei Klagen die freie Wahl des Gerichts zuließ, an dem ein Fall verhandelt wurde – unabhängig vom Sitz des Klägers oder des Beklagten. Ebenfalls der unternehmerischen Praxis anpassen will das Justizministerium die Regeln zur Festsetzung des Streitwerts bei wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen. Die Folge: Die mit Abmahnungen verbundenen, oftmals horrenden Anwaltsgebühren sollen sinken. fk ❚ Wer in seinem Shop eine fehlerhafte Widerrufserklärung verwendet, kann abgemahnt werden. Das Oberlandesgericht Frankfurt a. M. hat jetzt festgestellt, dass in einem solchen Fall „im Interesse des Verbraucherschutzes“ der Streitwert auf üppige 15.000 Euro festgesetzt werden kann, was entsprechend hohe Gerichts- und Anwaltskosten nach sich zieht. Die Besonderheit an dem vorliegenden Fall: Die Abmahnung war von einer Verbraucherschutzzentrale ausgesprochen worden. Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass dies nicht bedeutet, dass ein solcher Streitwert auch bei Abmahnungen unter Wettbewerbern angemessen sei. fk ❚ Ein Web-Designer hatte einen Auftrag erhalten, der auch die Registrierung einer Domain für den Kunden umfasste. Als der Kunde in Zahlungsverzug geriet, schaltete der Designer die Domain einfach ab und leitete sie auf eine Sperrseite um, die nur einen Hinweis auf den Web-Designer enthielt. Das ist unzulässig, entschied das Landgericht Hamburg. Die Richter führten in ihrer Urteilsbegründung aus, es entstünde eine Zuordnungsverwirrung, weil die Domain aus dem Firmennamen des Kunden abgeleitet wird. Deshalb habe der Kunde ein berechtigtes Interesse daran, dass Aufrufe der Domain nicht auf eine Seite führen, die nur ❚ den Namen des Web-Designers trägt. fk 35_Krenn.qxd 23.11.2011 10:32 Uhr Seite 35 36_News_I.qxd 36 24.11.2011 12:06 Uhr Seite 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Die 6 Ms im Fokus von E-Commerce-Lösungen Der Online-Handel ist immer stärker von Internationalität und Multichannel-Vertrieb geprägt. Aus dieser Entwicklung ergeben sich Anforderungen an die E-Commerce-Software: die sogenannten sechs Multis – kurz sechs Ms. Moderne Versandhandelslösungen decken diese Anforderungen im Standard ab. Das spart gegenüber Einzelprogrammierungen Geld, erhöht die Wirtschaftlichkeit im Betrieb und ermöglicht jederzeit ohne großen Aufwand die Erschließung neuer Märkte und Vertriebskanäle. Multi-Country: Die Software deckt die in unterschiedlichen Märkten variierenden Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Steuern, Handelsrecht oder Zollbestimmungen ab. Multi-Currency: Zahlungen können von der eingesetzten E-Commerce-Lösung in unterschiedlichen Währungen verarbeitet und konsolidiert werden. Viele deutsche OnlineHändler liefern in die Schweiz, was die Anforderung stellt, auch in Franken abrechnen zu können. Ebenso muss für UK und einige nordische Länder die Währung variabel sein. Multi-Language: Frontend und Backend der Software arbeiten kunden- und mitarbeiterorientiert in der jeweiligen Landessprache. Auch hier sind die Eidgenossen ein gutes Beispiel, da diese auch auf Französisch und Italienisch adressiert werden sollten. Bei Markterschließungen außerhalb Europas ist der Einsatz der Landessprache ein Muss. Multi-Company: Geschäftstätigkeiten in diversen Ländergesellschaften eines Unternehmens können von der BI-Komponente der Lösung problemlos konsolidiert dargestellt und ausgewertet werden. Dies ist eine für die Geschäftsführung wertvolle Funktion. Aber auch das Marketing profitiert von der differenzierten Betrachtung der Märkte. Multi-Channel: Der Ein- und Abverkauf von Waren über unterschiedliche Kanäle wie Online Shops, Kataloge oder Filialen kann von der Software organisiert und mit seinen Spezifikationen abgebildet werden. Der Multichannel-Vertrieb ist im Distanzhandel heute unverzichtbar. Händler mit Zugang zu Teilzielgruppen auf allen Vertriebskanälen sind erheblich erfolgreicher. Multi-Logistics: Die Lieferung von Waren kann über mehrere Logistikeinheiten an unterschiedlichen Standorten erfolgen. Diese Funktion ist hilfreich, um die Kosten im Bereich Logistik zu senken und wettbewerbsfähig zu sein. 24/11 Cloud, Mobile, Social Techniktipp Peter Hartmann ist Vorsitzender des Vorstands der SPH AG in Stuttgart ❚ www.sph-ag.com 28. November 2011 IBMs Tech-Trends-Studie hat die IT-Trends im Unternehmensbereich ausgemacht C loud Computing, Mobile und der Einsatz von Social Media im BusinessUmfeld, das sind die Themen, die die ITAbteilungen von Unternehmen weltweit im nächsten Jahr beschäftigen werden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Technologieanbieters IBM unter seiner Community Developers Works, der über 4.000 IT-Fachleute aus rund 90 Ländern angehören. Die Arbeit mit und in der Cloud ist mittlerweile bei vielen Unternehmen angekommen, so die einhellige Meinung der befragten ITler. Zwar gaben 40 Prozent an, dass ihr Unternehmen bisher nicht in der Cloud Geplante Mobile-Entwicklung Android 70 % 49 % iOS 35 % Windows 7 25 % Blackberry Web Apps vertreten sei; doch 75 Prozent sind davon überzeugt, dass ihre Firma binnen der nächsten zwei Jahre eine Cloud-Infrastruktur aufbauen wird. Inzwischen geht es nicht mehr allein um die Einsparungen, die Cloud Computing durch Virtualisierung und Datenspeicherung in der Cloud erzielen kann; stattdessen planen zunehmend mehr Unternehmen, in den nächsten zwei Jahren Cloud-basierte Anwendungen zu entwickeln oder existierende, Desktop-basierte Anwendungen in die Cloud zu erweitern. 51 Prozent der Befragten sehen Cloud Computing als Teil der Mobile-Strategie ih- Einsatz von Cloud Computing 24 % Datenspeicherung 24 % Sicherheit 14 % Community Cloud WebOS 9% n = 2.920, Mehrfachnennungen möglich Für Android-Systeme wollen die meisten Unternehmen im nächsten Jahr Anwendungen entwickeln Einsatz für Social Media Neue Cloud-Applikationen entwickeln Virtualisierung Private Cloud Existierende Applikation in die Cloud erweitern Gehostete Applikationen res Unternehmens an. Mobility wird in den nächsten Jahren noch stärker als bisher Teil der unternehmensinternen Abläufe: Jeweils etwa ein Drittel der Befragten rechnet mit der Entwicklung unternehmensinterner mobiler Apps, branchenspezifischer Apps sowie der Erweiterung des Kerngeschäfts um mobile Features in den nächsten zwei Jahren. Die Plattform der Wahl scheint dabei vor allem Android zu sein: 70 Prozent der Unternehmen werden in Zukunft Apps für die Google-Plattform entwickeln. iOS bleibt besonders in den westlichen Industrieländern weiterhin stark vertreten. il ❚ 25 % 24 % 21 % Interner Einsatz (auf Mitarbeiter ausgerichtet) 43 % Externer Einsatz (auf Kunden ausgerichtet) 41 % 20 % 18 % Nutzung sozialer Netzwerke 16 % n = 2.851, Mehrfachnennungen möglich n = 3.142, Mehrfachnennungen möglich Cloud Computing soll nicht mehr nur allein Geld sparen, sondern das Geschäft erweitern 20 % Social-Media-Applikationen zum internen Informationaustausch sind für viele Unternehmen interessant © INTERNET WORLD Business 24/11 Quelle: IBM Tech Trends Report 2011 Portal per Baukasten Data Becker hat seine To-date-Produktreihe um ein CMS erweitert D er Software-Hersteller Data Becker hat das online-basierte Content Management System Xto-date vorgestellt. Der neueste Spross der To-date-Produktreihe, mit der Data Becker Tools für den professionellen Website- und Webshop-Bau auf den Markt bringt, bietet Anwendern die Möglichkeit, Websites, Blogs, Foren, Communitys oder Webkataloge mit einem einfachen Baukastensystem umzusetzen. Die enthaltenen Design-Vorlagen liefern eine Basis für unterschiedliche Einsatzszena- X-to-date will, wie die anderen To-date-Produkte, vor rien, die durch die Auswahl beliebig allem mit besonders einfacher Bedienung überzeugen kombinierbarer Module wie Newsfeeds, Bildergalerien oder Communitys in- in Kategorien unterteilt und zeitgesteuert dividualisiert und auf CSS-Ebene ange- veröffentlicht. Mit dem enthaltenen Bepasst werden können. Neue Inhalte werden zahlmodul können Website-Betreiber kosmithilfe eines WYSIWYG-Editors erstellt, tenpflichtige Inhalte abrechnen. il ❚ Entwürfe für „Do Not Track“ D as World Wide Web Consortium (W3B) hat „Do Not Track“-Standards entworfen, die es Nutzern erlauben, sich vor Online-Tracking zu schützen. Mit dem Standard „Tracking Preference Expression (DNT)“ können Website-Betreiber überprüfen, ob es ihren Besuchern technisch möglich ist, Tracking-Präferenzen festzulegen. Der Standard „Tracking Compliance and Scope Specification“ legt hingegen fest, was eine „Do Not Track“-Einstellung technisch bedeutet und wie Website-Betreiber diese erfüllen. Geht es nach dem W3C, werden die DNT-Einstellungen im HTTPHeader einer Seite verankert werden. Zudem sollte die Website technisch so ausgelegt sein, dass sie Browser-Plug-ins oder APIs, über die Nutzer eine „Do Not Track“Einstellung festgelegt haben, erkennen und befolgen. Mitte 2012 sollen beide Standards verabschiedet werden. il ❚ Anzeige Täglich topaktuell informiert Jeden Tag ab 12:30 Uhr: Der Newsletter der INTERNET WORLD Business hält Sie auf dem Laufenden. www.internetworld.de/newsletter.html AMAZON ADTELLIGENCE E-SPIRIT Gerücht: Kindle Phone in Arbeit Facebook-Buchungsplattform Web-Analyse im CMS Dem Citigroup-Analysten Mark Mahaney zufolge arbeitet Amazon derzeit an der Entwicklung eines eigenen Smartphones. Angeblich stellt die chinesische TMS-Gruppe das Gerät zu Kosten zwischen 150 und 170 Dollar her. Auf den Markt kommen soll es im vierten Quartal 2012. il Der Technologieanbieter Adtelligence hat auf Basis seiner Plattform Social Media Advertising eine speziell auf Facebook zugeschnittene Buchungsplattform entwickelt. Die Social DSP+ bietet Social Targeting und Analytics-Lösungen speziell für den Einsatz im Rahmen des Social Networks. il Der CMS-Anbieter E-Spirit hat die Web Analytics Software Etracker in sein Content Management System Firstspirit integriert. Online-Redakteuren wird damit das Besucherverhalten direkt als Statistiken, Heatmaps und Clickmaps in der Preview der jeweiligen Seite angezeigt. il 37_News_2.qxd 23.11.2011 24/11 15:23 Uhr Seite 37 TOOLS & TECHNIK 28. November 2011 Gemeinsam shoppen D ie E-Commerce-Agentur Dotsource hat ihr Social-Commerce-Tool Scoobox überarbeitet und um ein Co-Shopping-Feature erweitert. Mit dem neuen Modul können Scoobox-Anwender ihren Shop an Facebook, Google+ und Twitter anbinden und so ihren Kunden ermöglichen, sich über die sozialen Netzwerke zu einer gemeinsamen Shopping-Tour einzuladen. Die Nutzer melden sich dafür über ihren Facebook- oder Google+ Account an oder registrieren sich im Online Shop. Namen und Bilder der teilnehmenden User werden während der Shopping-Session angezeigt. Über einen integrierten Chat können sich Kunden und eingeladene ShopBesucher austauschen, Waren bewerten, Produkte vorschlagen oder gemeinsame Favoritenlisten anlegen. Das Co-ShoppingModul für Scoobox kann von Online Shops auf Basis der Shopsysteme Intershop und ❚ Magento verwendet werden. il Das neue Co-Shopping-Modul für Scoobox Flexibles ERP Zuora will ERP-Services für subskriptionsbasierte Geschäftsmodelle bieten D das mit den Subscription er US-amerikanische Services mithalten kann.“ SaaS-Anbieter für Auch Pay-as-you-go-Tarife ERP-Services Zuora will in oder Freemium-Modelle, Europa Fuß fassen und bei denen die Kunden zwinimmt dafür vor allem schen kostenlosen und kosUnternehmen als Kunden tenpflichtigen Angeboten ins Visier, die ihre Dienstwechseln, könne Zuora als leistungen für eine regelERP abbilden. mäßige Gebühr oder nutDamit schlägt Tzuo in die zungsbasierte Abbuchungleiche Kerbe wie der akgen verkaufen, also beituelle Report „Building a spielsweise TelekommuniStrategy for the Subscripkationsunternehmen, Vertion Economy“ von Gartlage oder Verbraucherser- Tien Tzuo glaubt an den Erner Research, der prognosvices. „Abrechnung pro folg von Subscription Services tiziert, dass 35 Prozent der Minute, pro gelesenen Artikel, pro Download, pro Kauf, pro an- weltweit größten 2.000 Unternehmen bis gemeldeten User, pro Monat, pro Jahr – 2015 mit nicht medienbezogenen digitakein subskriptionsbasiertes Geschäftsmo- len Produkten fünf bis zehn Prozent ihrer dell gleicht dem anderen“, erklärt Tien Gewinne durch Subscription Services erTzuo, Gründer und Co-CEO von Zuora, zielen werden. Eine Einschätzung, die Zudas Alleinstellungsmerkmal seines Unter- ora beim Eintritt in den europäischen nehmens. „Die herkömmlichen ERP-Sys- Markt sicherlich Rückenwind verschafft teme wie SAP und Oracle können diese haben dürfte: Erst kürzlich sicherte sich Vielfalt und Flexibilität in Sachen Abrech- der SaaS-Anbieter eine Finanzspritze von nungsmodelle nicht abbilden, weil sie 36 Millionen US-Dollar, beigesteuert von dafür ja auch gar nicht gemacht worden den Investoren Index Ventures, Greylock sind. Sie sind für das produzierende Ge- Partners und David Duffield, Gründer werbe gedacht, in dem Produktmengen und Co-CEO von Workday. Die Finanzieabgerechnet werden. Unternehmen des rung steckt Zuora in den Aufbau neuer 21. Jahrhunderts brauchen aber ein ERP, Büros in London und Utrecht (NL). il ❚ IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Agentur Base Neukonzeption und Design der Plattform www.base.de Sinner Schrader Douglas Einsatz des Video Managers 5 zur Videoverwaltung Moving Images24 Echo Online Website-Optimierung mit Etracker Web Analytics Etracker Elektro-plus Integration der Magento-Extension One Step Checkouts Netz98 Eternit Aufbau des neuen Portals www.schoener-energiesparen.de auf Basis des CMS Typo3 Das Medienkombinat Gebietsweinwerbung Rheinhessenwein Umsetzung einer neuen, webbasierten Datenbank für Bilder, Videos, Präsentationen und Texte DI Digitale Informationssysteme Lufthansa Cargo Entwicklung von iPhone-, Blackberry- und Android-Apps zur Sendungsverfolgung Clanmo M-Card Relaunch der Website www.m-card.de Code64 Medion Einsatz des Bezahlverfahrens „Kauf auf Rechnung“ Billsafe Miele Relaunch der Marken-Website für diverse Länder sowie Entwicklung eines Mobile-optimierten Auftritts Syzygy Reader’s Digest Einsatz verschiedener Web-Analyse-Lösungen Econda Saturn Entwicklung eines eigenen Tools für Online-Prospekte auf Basis von HTML5 Coma Stadtwerke Neuss Relaunch der Website auf Basis des CMS Drupal Kernpunkt Tchibo Reiseshop Entwicklung eines eigenen CMS für den Reiseshop Spot Media Triumph International Relaunch der Valisere-Image-Website Come2 E-Branding TUI Interactive Automatische und dynamische Erstellung von Hotelvideos aus vorhandenen Bildern und Texten Clipnow.com Villeroy & Boch Abwicklung der Bezahlung in elf europäischen Webshops Wirecard Würzburger Versorgungs- Einsatz des CMS Firstspirit für den Internet- sowie für den Intranet-Auftritt und Verkehrs-GmbH E-Spirit Internet World BUSINESS 37 SYSNEXT Fotokasten mit 3D-Effekt Der französische Spezialist für Produktfotografie Sysnext hat sein Tool Packshot Creator verbessert. Version R3 des Geräts, mit dem Webshop-Betreiber besonders schnell gut ausgeleuchtete Produktfotos erstellen können, kann jetzt auch 360 Grad- und 3D-Animationen ohne Schattenwurf erstellen. Der Anwender hat volle Kontrolle über Lichtreflexe und Spiegelungen. il CONTEXT OPTIONAL Monitoring für Google+ Die Social-Marketing-Suite des Anbieters Context Optional unterstützt als eines der ersten Social Media Management Tools auch Google+ Unternehmensseiten. Anwender, die das Tool nutzen, können damit ihre Facebook-, Twitter- und Google+ Präsenzen in einer Oberfläche verwalten. Das Werkzeug +Circle hilft zudem bei der Erstellung von Google+ Kreisen. il SKETCHDOG E-Commerce-Symbole gratis Sketchdog, ein professioneller Anbieter von Web-Design-Templates, bietet derzeit 111 frei verwendbare E-Commerce-Symbole zum kostenlosen Download an. Zu den Symbolen gehören unter anderem Icons wie ein leerer und gefüllter Einkaufswagen, Brief-Icons und Währungszeichen. Alle Icons sind transparente PNGs im Format 24 x24 Pixel. il 38-39_Social_Media_Erfolgs.qxd 38 24.11.2011 Internet World BUSINESS 10:18 Uhr Seite 38 TOOLS & TECHNIK 28. November 2011 24/11 SOCIAL MEDIA MARKETING Ohne Ziele kein messbarer Erfolg Erfolgskontrolle in Social Media ist mehr als das bloße Zählen von Facebook-Fans und Twitter-Followern. Unterschiedliche Tools messen, ob und wie gut Social Media Marketing wirkt S Wo geht es zum Erfolg? Viele Tools helfen, die Orientierung zu behalten Foto: Fotolia / Frank Peters ocial Media Marketing zählt in vielen Firmen inzwischen zum Standardrepertoire im Marketingmix. Doch wie Erfolg in Social Media eigentlich gemessen werden kann, ist immer noch mit vielen Fragezeichen behaftet. Während große Marken schon seit einigen Jahren auf Facebook, über Twitter, in eigenen Blogs oder mit einem YoutubeKanal mit Verbrauchern kommunizieren, entdecken nun auch kleine und mittelständische Unternehmen Social Media als Interaktionskanal. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der befragten Online Shops ist inzwischen in Social Media vertreten, hat Ibi Research bei der Umfrage zum E-Commerce-Leitfaden 2011 herausgefunden. Während das einfache Zählen der Fans im sozialen Netzwerk die beliebteste Art der Erfolgsmessung ist, werten immerhin 31 Prozent der Shops mit Facebook-Präsenz den Erfolg ihrer Aktivitäten dort überhaupt nicht aus. Ob Twitter-Aktivitäten dem Unternehmen etwas bringen, wird noch seltener analysiert: Die Hälfte der befragten Shop-Betreiber (51 Prozent) prüft nicht, welches Resultat ihre Tweets bringen. Warum ist das so? „Erfolg mit Social Media kann ganz unterschiedlich definiert werden“, weiß Florian Bieker, Leiter Social Media Monitoring bei Inpromo, einer Hamburger Agentur für Online Marketing und PR. Als Beispiele für mögliche Ziele nennt er die Steigerung der Markenbekanntheit , die stärkere Verlagerung des Kundenservices ins Web oder die Imageverbesserung einer Marke. Fürs Messen jedes dieser Ziele stehen wiederum verschiedene Tools bereit. ein Dashboard infrage kommen, sind unter anderem Google Alerts, Icerocket, Socialmention oder Addictomatic. „Die Unternehmen sollten sich mit dem Dashboard möglichst selbst beschäftigen, damit sie das Ruder in der Hand behalten“, empfiehlt Schauer. Auch er plädiert dafür zu definieren, was mit Social Media erreicht werden soll: zum Beispiel durch SocialKein Vertrauen in die Messbarkeit Media-Aktivitäten den Traffic auf der Webseite erhöhen, den Telefon-Support Erfolgsmessung in Social Media ist für durch die Umstellung auf viele noch ein Buch mit sieTwitter entlasten oder mit ben Siegeln. Die Annahme, „Erfolg mit Social Media Twitter-Aktionen den Umdass Erfolg in Zahlen schwer satz steigern. zu fassen ist, ist für viele Bekann ganz unterschiedlich Je nach Zielsetzung kommt fragte sogar ein Hauptgrund, definiert werden.“ dann ein anderes Tool zum soziale Netzwerke gar nicht Einsatz. Bieker von Inpromo erst fürs Marketing zu nutzen Florian Bieker empfiehlt die Facebook-Prä(siehe Grafik Seite 39). Leiter Social Media Monitoring, Inpromo senz im ersten Schritt mit Spricht man mit Agentudem Facebook-eigenen Anaren, die Social Media Marketing als Dienstleistung anbieten, wird je- „Wir betrachten erst einmal, wie und wel- lyse-Tool „Facebook Insights“ (Statistidoch deutlich, dass es durchaus möglich che Aktivitäten rund um den gesamten ken) auszuwerten. Es liefert Reichweitenist, die Auswirkungen der Aktivitäten im Internet-Auftritt getrackt werden, nicht daten, Reports zu Reaktionen auf Posts Social Web zu erfassen. Schließlich wollen nur Social Media“, berichtet Andreas und demografische Daten zu Nutzern. Unternehmen wissen, ob sich ihr Einsatz Schauer, Geschäftsführer der Münchner „Damit kann man die eigene Seite gut analohnt. Das setzt jedoch voraus, dass Ziele Digitalagentur Code64. Mit einem „Dash- lysieren“, meint Bieker. festgelegt werden. Nur wenn Ziele defi- board“, einer Übersichtsseite, auf der verKombination mit Web-Analyse-Tools niert wurden, kann überprüft werden, ob schiedene Auswertungen kompakt dargesie erreicht werden. Klingt banal, scheint stellt werden, erhalten die Kunden ein Bild Um herauszufinden, wie viel Traffic auf aber nicht selbstverständlich zu sein. von den Aktivitäten. Tools, die für solch die Webseite durch Social-Media-Präsenzen generiert wird, können Web-AnalyseTools hinzugezogen werden. Viele WebMessgrößen für Social Media Marketing Analytics-Anbieter wie Adobe, AT Internet, Etracker oder Econda haben inzwischen die Zahl der generierten Abverkäufe, Leads, Um den Erfolg einer Social-Media-Kampagne die Social-Media-Analyse in ihre Angebote sonstige ausgeführte Aktionen zu beziffern, werden Messgrößen in Abhängigintegriert. So lassen sich Korrelationen ❚ die Reichweite: die Zahl der Unique User der keit von den Zielen einer Kampagne festgelegt. zwischen Ereignissen auf der Webseite unterschiedlichen Social-Media-Angebote Gängige Messgrößen für Social Media sind: und denen in Social Media herstellen. ❚ die Zahl der Fans (in einem sozialen Netzwerk eines Unternehmens (Youtube Channel, Mit dem „Buzzwatcher NX“ von AT wie Facebook) Blogs etc.) Internet können Webseitenbetreiber mes❚ die Zahl der Follower (im Microblogging❚ die Häufigkeit: Wie oft kommen die Fans / sen, ob die Zahl der Markenerwähnungen Dienst Twitter) Follower wieder auf das Profil, den Blog eines oder die häufigere Namensnennung im ❚ die Zahl der Retweets (das Posten / WeiterUnternehmens? Social Web Einfluss auf die Besuche oder ❚ die Verweildauer: Wie lange bleiben die Besureichen eines Tweets) Seitenaufrufe einer Webseite haben. ❚ die Zahl der Kommentare als Reaktion auf cher auf den Social-Media-Angeboten? Econda greift, wie andere Anbieter auch, ❚ die Bekanntheit / Awareness: Wie häufig wird ein Posting über Schnittstellen auf die Daten von ❚ die Zahl der Klicks auf den „Gefällt mir“ein Produkt oder ein Firmenname erwähnt? Facebook- und Twitter-Statistiken zu und ❚ die Tonalität („Sentiment“): Wie äußern sich Button („Likes“) integriert sie in das Analyse-Dashboard, ❚ bei Performance-orientierten Kampagnen: die Besucher: positiv, negativ, neutral? das alle Daten zum Shop oder einem Web- auftritt präsentiert. Durch die Integration der Facebook- und Twitter-Daten erweitert sich die Sicht auf die Nutzer. Die Binnenbetrachtung der Facebook-Statistiken (was passiert auf dem Facebook-Profil?) wandelt sich in ein umfassenderes Bild. Wenn ein Web-Analyse-Tool eingesetzt wird, kann beispielsweise verfolgt werden, wie viele Nutzer vom Shop auf die Facebook-Präsenz gehen oder andersherum. Gerade die demografischen Daten, die die Facebook-Statistik liefert, sind für Shop-Betreiber wertvoll. Auf Basis der Daten kann das Verhalten dieser Nutzergruppen im Shop weiterverfolgt und das Angebot optimiert werden. Plattformen, die es Firmen ermöglichen, unterschiedliche Accounts in verschiedenen Social-Media-Kanälen über eine Oberfläche zu verwalten, haben ebenfalls Analyse-Tools für die Erfolgskontrolle integriert. Die „Social Marketing Suite“ von Context Optional bezieht – wie andere Analyse-Software auch – Statistikdaten von Facebook und neuerdings zudem von Google+. Um das passende Analyse-Tool zu finden, sollten Webseitenbetreiber auf die folgenden Kriterien achten, empfiehlt Lawrence Mak, Leiter Produkt Marketing bei Context Optional: Wie umfangreich sind die Metriken, die für jeden SocialMedia-Kanal zur Verfügung stehen? Ist es möglich, die Performance der Firmenprofile und der Apps sowie die Reaktionen auf Posts zu messen? Entsteht ein ganzheitlicher Blick auf die diversen SocialMedia-Kanäle, in denen ein Unternehmen aktiv ist? Wie häufig wird das AnalyseTool aktualisiert? Monitoring-Tools: Ein einziger Dschungel Wer wissen will, ob durch Social-MediaAktivitäten die Markenbekanntheit steigt und das Image einer Marke im Zeitverlauf besser oder schlechter wird, kann Social Media Monitoring Tools einsetzen. Damit könne man eine qualitative „Stimmungsanalyse“ durchführen, beschreibt Schauer Übersicht zu Social Media Monitoring Tools Das Angebot an Lösungen für Social Media Monitoring und Analyse ist groß und unübersichtlich. Folgende Webseiten sammeln Beschreibungen und Bewertungen solcher Tools zur besseren Orientierung. ❚ Übersicht zu Werkzeugen für die Beobachtung und Analyse sozialer Medien http://medienbewachen.de ❚ Social Media Monitoring Report 2011: Test und Bewertung von Social Media Monitoring Tools aus Agentursicht www.goldbachinteractive.com ❚ Englisches Wiki für Social-Media-Monitoring-Lösungen http://wiki.kenburbary.com/ 38-39_Social_Media_Erfolgs.qxd 24/11 24.11.2011 10:18 Uhr Seite 39 TOOLS & TECHNIK 28. November 2011 Internet World BUSINESS dukt oder Firmenname erwähnt forscher Comscore seit Oktober wurde, und wenn ja, in welchem das Produkt „Social Essentials“ an. Kontext und welcher Tonalität. Mithilfe seines Panels kann ComDiesen Anbieterdschungel zu score die Zahl der Kontakte mit durchforsten, ist nicht leicht. einem Werbemittel in sozialen Wikis, die auf Produkte für Social Netzwerken auswerten. Media Monitoring spezialisiert Ziele für unterschiedliche sind, können als Ausgangspunkt Adressaten für die Wahl dienen (siehe Kasten S. 38). Medienbewachen.de stellt Wenn es um das Messen von SocialTools vor, die speziell für den Media-Aktivitäten geht, haben Firdeutschen Markt verfügbar sind. men meist nur die Interaktion mit Die Digitalagentur Goldbach Verbrauchern im Blick. Der Artikel Interactive hat kostenpflichtige „15 Questions for Social Media Plattformen anhand konkreter Nur wenn auch Ziele für die Social-Media-Aktivitäten festgelegt Marketing and Measurement SucKundenprojekte getestet und wurden, ist es möglich, den Erfolg zu messen cess“ auf Clickz.com weist noch auf bewertet und die Ergebnisse im einen weiteren wichtigen Aspekt Social Media Monitoring Report verhin: Social-Media-Aktivitäten wenden sich Werbereichweiten messen öffentlicht. Die besten Tools laut Social nicht nur an Kunden. Auch Mitarbeiter, Media Monitoring Report 2011 sind Unternehmen posten nicht nur in Twitter, potenzielle künftige Mitarbeiter, Geschäfts„Sysomos Heartbeat“ und „Radian6“. Facebook oder in Blogs, sie schalten auch partner und Medien können Adressaten Im unteren Preissegment bieten „uber Werbung in sozialen Netzwerken. Um her- von Social Media sein. Bei der Festlegung VU“ und „Viralheat“ ein sehr gutes Preis- auszufinden, wie oft und wie häufig eine der Ziele für die Erfolgsmessung sollten Leistungs-Verhältnis, so ein weiteres Er- Markenbotschaft auf Social-Media-Platt- auch diese verschiedenen Gruppen berückgebnis des Reports. ❚ formen gesehen wurde, bietet der Markt- sichtigt werden. is Foto: Fotolia / N-Media-Images von Code64 den Nutzen solcher Lösungen. Monitoring Tools beantworten Fragen wie „Wie gut sind meine Produkte bei den Verbrauchern angesehen?“, nennt Schauer ein Beispiel. Die Tools zeigen außerdem, ob sich die Einstellung zu den Produkten aufgrund bestimmter Aktivitäten verändert. Bieker nennt noch eine weitere Form der Erfolgskontrolle mit Social Media Monitoring: „Share of Voice“ (auf Deutsch: Anteil an den Äußerungen). Hier wird untersucht, wie häufig über das eigene Produkt oder die eigene Marke im Vergleich zu Produkten der Konkurrenz im Internet gesprochen wird. Ein messbarer Erfolg wäre, wenn aufgrund bestimmter Aktionen das eigene Produkt oder der Firmenname häufiger erwähnt wird als der Mitbewerb. Da viele Software-Anbieter, Agenturen und Berater vom „Hot Topic“ Social Media Marketing profitieren wollen, gibt es ein großes Angebot an solchen Tools, die das Social Web danach abgrasen, ob ein Pro- Erfolgskontrolle für Social Media Marketing Gründe, die gegen Social Media Marketing sprechen Welche Informationen nutzen Sie, um den Erfolg Ihrer Aktivitäten auf Facebook zu messen? Warum wollen Sie keine sozialen Netzwerke als Marketingmaßnahme nutzen? Anzahl der Fans 65 % Täglich aktive Besucher 37 % Erfolg der Aktivitäten auf Facebook wird derzeit nicht ausgewertet 31 % Anzahl der Kommentare Täglich neue Besucher 39 % 43 % Kein entsprechendes Personal/ keine freien Kapazitäten 19 % Herkunft der Besucher 17 % Gefahr negativer Kommunikation 23 % 11 % Geografische Daten der Besucher 9% Gefahr der Verbreitung von Firmeninterna durch Mitarbeiter 8% 4% 1% Knapp ein Drittel wertet Aktivitäten auf Facebook nicht aus © INTERNET WORLD Business 24/11 41 % 40 % 22 % Anzahl der Pinnwandeinträge Sonstige 34 % Kein Nutzen für das Unternehmen 24 % Anzahl der Seitenaufrufe Anzahl der Audio-, Foto- und Video-Abrufe 43 % Erfolg nur schwer messbar/ mangelnde Entscheidungsgrundlage 27 % Demografische Daten der Besucher 39 Mehrfachnennungen möglich n = 139 Sonstiges 4% 3% Kleine Unternehmen (n = 69) Mittlere und große Unternehmen (n = 35) 9% 14 % Mehrfachnennungen möglich Viele Shop-Betreiber haben den Eindruck, dass Erfolg in Social Media nur schwer messbar ist Quelle: www.ecommerce-leitfaden.de, Ibi Research 40_Case-Study_Rose.qxd 40 23.11.2011 15:18 Uhr Seite 40 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 CASE STUDY Im Hintergrund vernetzt Wie die Online-Apotheke Zur Rose von einem integrierten Backend profitiert Z ehntausende Produkte.Vierstellige Bestellzahlen – täglich. 24-Stunden-Versand, der komplexe gesetzliche Vorgaben erfüllen muss. Kaum ein Shop fordert sein Shop-System so sehr wie eine Online-Apotheke. Im vergangenen Jahr wurde der Schweizer Apothekengruppe Zur Rose klar, dass ihr bisheriges Shop-System den Belastungen ihres Tagesgeschäfts in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr gewachsen war. Also sah sich das Unternehmen nach einem neuen System um. „Die Wahl fiel auf Magento Enterprise, weil das System aktuell eines der modernsten und skalierbarsten auf dem Markt ist“, erinnert sich Patrick Rudolf, Marketingleiter bei Zur Rose Suisse. Ein Partner für die Implementierung wurde in einem Pitch-Verfahren gefunden, das der Stuttgarter E-Commerce-Spezialist Phoenix Medien für sich entscheiden konnte. Die Agentur setzte die Online Shops von Zur Rose Suisse und der deutschen Discount-Tochter VfG Versandapotheke auf Basis von Magento komplett neu auf und legte dabei viel Wert auf eine gute Performance. „Wir haben möglichst wenige Module eingesetzt, die die Leistung des Shops ausbremsen könnten, und gleichzeitig den Cache stark ausgebaut“, sagt Björn Kraus, Entwicklungsleiter bei Phoenix Medien. „Außerdem liegt hinter dem Shop eine eigene, sehr performante Hosting-Lösung, die dafür sorgt, dass der Shop jetzt auch große Marketingaktionen, etwa bei Groupon, aushält.“ Das große Ganze im Hintergrund Mit einem neuen Shop allein war es aber nicht getan. „Die Zur-Rose-Gruppe hantiert täglich mit sehr hohen Bestellvolumina“, so Rudolf. „Und hinter dem Online Shop liegt ein sehr umfangreicher Produktkatalog, in dem es sehr oft zu kleinen, aber sehr wichtigen Mikroänderungen kommt, weil Produkte ausgetauscht werden oder kurzfristig nicht lieferbar sind. Gleichzeitig wollen wir unseren Kunden immer eine Lieferung ihrer bestellten Produkte binnen 24 Stunden garantieren können.“ Um die Prozesse im Shop möglichst stark zu automatisieren und zu beschleunigen, musste Zum Unternehmen Die Schweizer Zur Rose Suisse AG, 1993 im Schweizerischen Steckborn gegründet, entwickelte sich binnen 18 Jahren zu einem der größten Unternehmen für Medikamentenlieferungen in der Schweiz. Neben dem B2BGeschäft, der Belieferung von Arztpraxen, ist das Consumer-Geschäft mit verschiedenen Online-Apotheken in der gesamten DACHRegion das zweite Standbein des Unternehmens. Zur Zur-Rose-Gruppe gehört auch die Discount-Marke VfG Versandapotheke. aFiFo tolia © M Foto: Fo das Shop-System tief in das ERP-System der Unternehmensgruppe integriert werden. Acht Wochen lang arbeitete Phoenix Medien an einem ERP-Konnektor, der den Magento-Shop der deutschen VfG mit der Unternehmensdatenbank verband. Die deutsche Discount-Tochter diente dabei als Pilotprojekt – langfristig sollte die gesamte Zur-Rose-Gruppe von einer derart tiefen Backend-Integration profitieren. „Der gesamte Produktkatalog ist im ERP erfasst und wird von diesem an den Shop ausgeliefert; Änderungen im ERP sind sofort im Shop online“, beschreibt Kraus die Tiefe der Verbindung zwischen Shop und ERP. „Aber auch die Adressdaten aller Kunden sind dort hinterlegt; Änderungen können von Marketing- und Callcenter-Mitarbeitern vorgenommen werden und schlagen sich direkt auf die Ausgabe der Lieferadressen im Shop nieder. Auch Marketing-relevante Daten wie Suchbegriffe oder Geolokationsdaten finden ihren Platz im ERP und können von dort im Unternehmen weiterverwendet werden.“ Internationale Herausforderungen Nachdem das integrierte Backend bei der deutschen VfG Versandapotheke funktio- Österreich und der Schweiz werden teilweise unterschiedliche Produkte zu anderen Preisen und unter anderen gesetzlichen Vorgaben vertrieben; auch das Payment-Angebot unterscheidet sich stark nierte, sollte in einem zweiten Schritt die zwischen den einzelnen Ländern. „Damit gesamte Zur-Rose-Unternehmensgruppe jede Ländervertretung immer nur die Inauf ein einheitliches Backend mit inte- formationen aus dem ERP sieht, die für sie griertem Online Shop umgestellt werden. wirklich relevant sind, arbeiten wir mit Keine leichte Aufgabe, denn die unter- Mandanten-Lösungen“, erklärt Kraus.„Das schiedlichen Dependancen des Unterneh- gilt wiederum auch für das Shop-System: mens hatten unterschiedliche Bedürfnisse. Der Magento-Shop von Zur Rose Suisse „Da gibt es zunächst Unterschiede im Pro- zieht sich andere Informationen aus dem duktkatalog zwischen der Premium-Mar- ERP als der Magento-Shop der VfG in ke Zur Rose und der serviceunterstützten Deutschland, abhängig von der hinterlegten Mandanten-Struktur.“ Die unternehmensweite Inte„Wir haben viel Wert auf eine gration von ERP und Shop-System hielt die Zur-Rose-Gruppe gute Performance gelegt und setzen und ihren Dienstleister Phoenix nur wenige Magento-Module ein.“ Medien mehrere Monate lang beschäftigt. Nach Abschluss des Björn Kraus Projekts wurden die Prozesse zur Entwicklungsleiter bei Phoenix Medien Abwicklung von Kundenaufträgen deutlich beschleunigt, sodass Discount-Marke VfG“, so Rudolf.„VfG hat die Prämisse des 24-Stunden-Versands eine kleinere Auswahl, bietet aber günsti- problemlos erfüllt werden kann. Die ergere Preise und wird mit Newsletter-Maß- höhte Automatisierung senkt die Fehlernahmen, Affiliate-Marketing et cetera ag- quote und steigert die Aktualität der Online gressiv beworben. Zur Rose setzt auf ein Shops. Die Kunden der Online-Apotheken besonders breites Angebot und bietet auch bekommen von den weitreichenden Veränrezeptpflichtige Medikamente, die beim derungen im Backend kaum etwas mit – Versand ganz anders behandelt werden für Patrick Rudolf bedeutet das Projekt vermüssen.“ Dazu kam die Internationalität besserte Abläufe und dadurch mehr Zeit der Apothekengruppe: In den jeweiligen für Marketingmaßnahmen und die WeiLänder-Dependancen in Deutschland, terentwicklung des Unternehmens. il ❚ Wenn das Backend sinnvoll vernetzt ist, profitieren Kunden und Webshop gleichermaßen Drei Shops, ein ERP Das Projekt im Überblick Ein ERP für alle: Die Zur Rose und ihre Discount-Tochter VfG sind in der ganzen DACH-Region vertreten. Damit alle Shops der Gruppe auf das gleiche ERP-System zugreifen konnten, wurde eine Mandantenlösung implementiert. So zeigt die Schweizer Zur Rose andere Produkte als die deutsche VfG ❚ Auftraggeber: Zur Rose Suisse AG, Frauenfeld (CH) ❚ Projekt: Gruppenweite Migration auf Magento Enterprise, tiefgehende ERPAnbindung, Frontend-Relaunch der OnlineApotheken ❚ Agentur: Phoenix Medien, Stuttgart ❚ Zeitrahmen: Acht Wochen für Entwicklung des ERP-Konnektors ❚ Budget: k.A. ❚ Internet: www.zurrose.ch, www.zurrose.de, www.vfg.de 41_43_Dienstleister_2411.qxd:Layout 1 24/11 24.11.2011 11:21 Uhr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 28. November 2011 BID-MANAGEMENT ADRESSANBIETER PLZ PLZ mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDV-Dienstleistern rund um die Adresse. 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Begleitende Beratung. Customer Journey Analyse, Landing Page Optimierung. Schnittstellen zu allen gängigen Shopsystemen. 44 23.11.2011 17:14 Uhr Seite 44 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Online-Jobbörsen sind das wichtigste Medium bei der Personalsuche von Unternehmen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom unter 1.500 Firmen ergeben. Demnach veröffentlichen 79 Prozent der Unternehmen offene Stellen in Jobbörsen wie Stepstone oder Monster. Gleichzeitig etablieren sich Netzwerke wie Xing oder Facebook bei der Suche nach neuen Mitarbeitern: Ein Drittel aller Unternehmen zeigt offene Stellen auf diesem Weg an. sn XING Mehr Nutzwert Speziell an Vertriebler, Key Account Manager, Inhaber und Freiberufler richtet sich das neue Angebot von Xing. Die SalesMitgliedschaft soll die Zielgruppe im Arbeitsalltag unterstützen, indem relevante Informationen zusammengestellt und aufbereitet werden. Stefan Schmidt-Grell, Director Marketing der Xing AG, erklärt: „Dank der neuen Features können Mitglieder Xing noch gezielter für die Neukundenakquise und Kundenpflege einsetzen.“ Die Sales-Mitgliedschaft kostet monatlich 29,95 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten, bei einer Laufzeit von drei Monaten liegt sie bei 49,95 Euro pro Monat. sn Mit Such- und Filterfunktionen sollen neue Kunden besser gefunden werden MONSTER Der erste Eindruck zählt Ein Bewerbungsfoto gehört in Deutschland neben einem lückenlosen Lebenslauf und guten Zeugnissen zur vollständigen Bewerbung unbedingt dazu. Das ist das Ergebnis einer Nutzerumfrage von Monster. So halten 55 Prozent der Befragten das Bewerbungsfoto für sehr wichtig. 18 Prozent meinen, es käme eher auf die Qualifikation des Bewerbers als auf das Foto an. 27 Prozent finden ein Bild in der Bewerbungsmappe unnötig. sn IFD ALLENSBACH Facebook? Nein, danke Wie eine Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach unter Topmanagern ergab, hält sich die große Mehrheit der deutschen Entscheider von den sozialen Netzwerken im Internet fern. Nur 28 Prozent sind laut Umfrage in einem sozialen Netzwerk aktiv. Befragt für das „Capital Elite-Panel“ wurden insgesamt 519 Spitzenpolitiker, Unternehmenschefs und Behördenleiter, darunter 19 Minister und Ministerpräsidenten, 21 Leiter von Bundes- beziehungsweise Landesbehörden sowie 77 Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. sn 24/11 NEUE BERUFE BITKOM Am besten online 28. November 2011 Bürokaufmann war gestern Was machen eigentlich Community Manager und Corporate Blogger? R und um das Internet sind in den vergangenen Jahren neue Berufsbilder entstanden. Online Marketing Manager, Webmaster oder Internet-Redakteure haben sich in den Unternehmen bereits etabliert. Aber welche Aufgaben hat ein Community Manager? Welche Ausbildung sollte ein Corporate Blogger mitbringen? Und was kann man verdienen? Community Manager Ein Community Manager kümmert sich um die Konzeption, den Aufbau, die Leitung, den Betrieb, die Betreuung und die Optimierung von virtuellen Gemeinschaften. Zu seinen Aufgaben gehört es, neue User zu rekrutieren und Anreize zu schaffen, die Community möglichst häufig zu besuchen. Als Vermittler zwischen Plattformbetreibern und Nutzern muss er zudem die Bedürfnisse der User erkennen und in die Entwicklung einbringen. Trends der Branche aufzuspüren, ist für Community Manager genauso wichtig wie die Zielvorgaben ihres Auftraggebers. Dazu stehen sie in Kontakt mit der Marketing- und der Kommunikationsabteilung. Florian Stöhr, Vorstand beim Bundesverband Community Management e.V. (BVCM) und strategischer Community Manager bei der Basecom GmbH & Co. KG, unterscheidet zwischen operativen Community Managern, die im direkten Foto: Fotolia / N-Media-Images 44_Karriere.qxd Großer Bedarf: Immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig der zeitgemäße Dialog mit dem Kunden ist – und suchen dafür geeignete Mitarbeiter Geschäftsführer der Auto- und MotorCommunity Motor-Talk.de., „die Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einzustellen“. Der Community Manager muss seine Community kennen und verstehen. Nur so kann er ein ehrliches und authentisches Vorbild für die Nutzer sein und die richtigen Entscheidungen für die Entwicklung und das Leben auf der Plattform treffen. „Ein dickes Fell und eine hohe Leidensfähigkeit sind ebenfalls essenziell, denn der Community Manager ist als Gesicht des Be„Als Corporate Blogger ergibt es treibers immer auch das Ventil und der erste Sinn, ein eigenes Blog aufzusetAnsprechpartner für die zen und viel auszuprobieren.“ Nutzer“, sagt Florian Stöhr. Zudem muss ein David Eicher Community Manager Geschäftsführer Webguerillas offen für Neues und dauerhaft bereit sein, Kontakt mit den Mitgliedern stehen, und sich weiterzuentwickeln. „Wer als Comihrem strategischen Counterpart, der sich munity Manager in der Lage ist, einer eher mit übergeordneten Aufgaben und Marke ein menschliches Gesicht zu geben, Fragestellungen rund um die Plattform auf Augenhöhe mit den Kunden zu kommunizieren, konsistent zu bleiben und dabeschäftigt. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht bei auch noch seinen Spaß zu haben, der darin, die Social-Media-Strategie des wird sich vor Angeboten nicht retten könUnternehmens operativ umzusetzen und nen“, glaubt Tom Kedor. Da das Berufsbild relativ neu ist, sind ständig anzupassen. Inwieweit der Community Manager in diesem Zusammen- auch die Verdienstmöglichkeiten noch hang im Revier des Social Media Managers nicht in Zement gegos„wildert“, lässt sich schwer sagen. „Für sen. Eine Studie des mich ist Community Management ein BVCM unter Commuwichtiges Element einer langfristig erfolg- nity Managern im verreichen Social-Media-Strategie. Wenn gangenen Jahr ergab, Menschen von Social Media Managern dass die Mehrheit pro erfolgreich abgeholt wurden, müssen sie Jahr zwischen 30.000 auch langfristig adäquat durch Commu- Euro und 39.000 Euro nity Manager betreut werden. Viele Kolle- verdient. „Ich kann mir gen wechseln inzwischen fließend zwi- gut vorstellen, dass sich schen beiden Rollen hin und her, und so dieses Gehaltsniveau für Ausnahme-Comkann es auch gut sein, dass sie künftig zu- munity-Manager in Zukunft auch deutlich höher bewegen wird“, so Kedor. sammenwachsen“, meint Stöhr. Während, wie so oft in der InternetCorporate Blogger Branche, eine spezielle Ausbildung aufgrund fehlender Angebote nicht zwingend Kommunikation steht auch bei einem Corerforderlich ist und auch Quereinsteiger porate Blogger ganz oben auf der To-dogute Chancen haben, braucht ein Com- Liste. Sein Aufgabenbereich umfasst die munity Manager vor allem Spaß am komplette Betreuung eines Unternehmens„menscheln“. Damit meint Tom Kedor, Blogs. Dazu gehören die regelmäßige Er- stellung von Blog-Beiträgen, basierend auf der Recherche nach relevanten, spannenden und abwechslungsreichen Themen sowie die zeitnahe Reaktion auf Kommentare. Der Corporate Blogger steht im direkten Dialog mit der Zielgruppe und hält die Kommunikation zwischen Usern beziehungsweise Kunden und Unternehmen aufrecht. „Ein Corporate Blogger gibt einem Unternehmen ein Gesicht und macht es persönlicher“, sagt David Eicher, Geschäftsführer der Webguerillas GmbH. Voraussetzung für einen erfolgreichen Corporate Blogger ist ein professioneller und zugleich sympathischer Schreibstil. Zudem sollte er unbedingt auf dem aktuellen Stand der Themen sein, die für das Unternehmen wichtig sind, um Argumente für jede Diskussion zu haben. Ein persönliches Interesse an den Unternehmensthemen und ein guter Draht in alle Abteilungen ist daher von großem Vorteil. David Eicher empfiehlt eine Ausbildung mit journalistischem Schwerpunkt. Zudem sollte ein Corporate Blogger aus seiner Sicht eine gewisse Schlagfertigkeit haben, um auf kritische Kommentare schnell und kreativ antworten zu können. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Denn nach Einschätzung des Webguerilla- „Das Berufsbild des Community Managers wird sich etablieren und ständig weiter verändern.“ Florian Stöhr Bundesverband Community Management e.V. Chefs öffnen sich immer mehr Unternehmen für einen Dialog via UnternehmensBlog. Auch die Verdienstmöglichkeiten können sich sehen lassen. Abhängig vom Unternehmen, von der Aufgabenbreite und nicht zuletzt von der Berufserfahrung und Kreativität des Bloggers sind Gehälter zwischen anfangs 3.000 und später 6.000 Euro monatlich durchaus möglich. ❚ Susann Naumann IntWBStellenmarkt-Anzeige-280_381.qxd:Layout 1 24.11.2011 14:14 Uhr Seite 3 Bei uns gibt es nur Internet-Professionals! • 18.000 Exemplare der einzigen, vierzehntägig erscheinenden Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business • 155.000 unique users auf der Webpage www.internetworld.de (Google Analytics) • 23.000 Empfänger des zweimal täglich erscheinenden Online-Newsletters Ihre Ansprechpartnerin: Angelika Hochmuth Telefon 089 / 74117– 432 [email protected] www.internetworld.de/ stellenmarkt 46-47_PersosImpr_2411.qxd 46 24.11.2011 11:40 Uhr Seite 46 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Frank Herold / Terry von Bibra Heiko Genzlinger Yahoo Deutschland, München Yahoo Deutschland, München Den Posten des Director Sales übernimmt beim InternetKonzern Yahoo Deutschland, München, künftig Terry von F. Herold Bibra, der zudem Geschäftsführer für Yahoo Deutschland bleibt. Der 48-Jährige ist aber als Vice President Advertising Marketplaces EMEA vor allem für die Bereiche Video, Direct Response, Brand Display und Mobile zuständig. Neu beim T. von Bibra Online-Vermarkter ist zudem Frank Herold, der im Januar 2012 als Director Sales einsteigt und sich künftig um die Leitung und Koordination des Verkaufsteams kümmert. Bisher war der 41-Jährige, der an Heiko Genzlinger (vgl. rechts) berichtet, Geschäftsführer Ad Audience, eines Joint Ventures der Vermarkter G+J Electronic Media, IP Deutschland, Sevenone Media und Tomorrow Focus Media. ❚ www.yahoo.com Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer und Commercial Director von Yahoo Deutschland, Heiko Genzlinger, steigt zum Geschäftsführer und Vice President Sales auf. Der 43-Jährige ist bereits seit 2003 für den US-amerikanischen Internet-Konzern und Online-Vermarkter tätig, zuvor war er unter anderem bei TV München, CNBC Europe, als Director Sales bei Wallstreetonline sowie als Niederlassungsleiter bei Web.de beschäftigt. ❚ www.yahoo.com Win Race, Hamburg Tim Schwenke Criteo, München Movingimage24, Berlin Die Münchner Criteo GmbH, Anbieter von personalisierten Retargeting-Lösungen, holt Florian Herzing als neuen PR & Marketing Manager. Bevor der 33-Jährige zur deutschen Tochter des Pariser Unternehmens wechselte, war er bei der internationalen PR-Agentur Text100 Account Manager. Sein Schwerpunkt waren Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Online Marketing sowie Social Software. Herzing berichtet in Zukunft an Robert Lang, Head of Central Europe bei Criteo. ❚ www.criteo.de Gemeinsam mit Gründer und Geschäftsführer Rainer Zugehör führt Tim Schwenke in Zukunft die Geschäfte der Movingimage24 GmbH, eines Spezialisten für Online-Video- und VideoCloud-Lösungen aus Berlin. Schwenke, der die Bereiche Marketing und Vertrieb verantwortet, war bereits seit 2005 Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. Darüber hinaus hält er als Gründer der Tiburon Unternehmensaufbau GmbH mehrere Beteiligungen an Internet-Firmen. ❚ www.movingimage24.de Ab 1. Dezember 2011 unterstützt Torsten Panzer als neuer Geschäftsführender Gesellschafter die beiden Gründer Andreas Leonhard und Ralph Scheurer-Lee der Social Media Akademie in Mannheim. Bei dem Weiterbildungsangebot der Webculture GmbH übernimmt der 37-Jährige Managementaufgaben sowie die Position des Pressesprechers. Bislang war Panzer unter anderem bei den Agenturen Denkwerk und Ad Publica sowie während der letzten zweieinhalb Jahre als Geschäftsführer von Buzzer in Amsterdam tätig. ❚ www.socialmediaakademie.de Sven-David Müller Andrew Gilboy Cocomore, Frankfurt Demandware, Jena Die Chefredaktion Medizin/ Ernährung übernimmt SvenDavid Müller bei der Frankfurter Cocomore AG, Agentur für integrierte Kommunikation und IT-Services. Der 42-Jährige, der künftig an Vorstand Jens Fricke berichtet, war zuvor unter anderem bei der Nano Repro AG sowie den Internet-Gesundheitsportalen Imedo.de und Qualimedic.de beschäftigt. ❚ www.cocomore.de Zum Vice President EMEA hat Demandware, internationaler Anbieter für E-Commerce-Lösungen, Andrew Gilboy, der bisher in gleicher Position für die Oracle-Webcenter-Lösungen zuständig war, ernannt. Bei Demandware, das unter anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien Niederlassungen betreibt, soll sich Gilboy insbesondere um die Neukundenakquise in Europa, Afrika und dem Nahen Osten kümmern. ❚ www.demandware.de Michael Rausch Interrogare, Bielefeld Stephan Enders Billiger.de, Karlsruhe Das Marktforschungsunternehmen Interrogare GmbH verstärkt sein Team Onsite & Mobile Research mit Matthias Kampmann, der als neuer Project Manager kommt. Der 28-Jährige soll sich vor allem um die Werbewirkungsmessung insbesondere mobiler Werbeformen kümmern. Zuvor war Kampmann bei Gruner+Jahr EMS im Bereich Research und Mediaservice mit der Entwicklung von Werbewirkungs-Benchmarks betraut. ❚ www.interrogare.de Scholz & Volkmer, Wiesbaden Bei der Konzeption und Umsetzung unterstützt Stephan Enders, neuer Director Mobility bei Scholz & Volkmer, die Units der Kreativagentur aus Wiesbaden. Vor seinem Wechsel in diese neu geschaffene Position war der 38-Jährige, der künftig vom Standort Berlin aus arbeitet, unter anderem Geschäftsführer der Spezialagentur Weischer Mobile in Hamburg. ❚ www.s-v.de Social Media Akademie, Mannheim Das Internet-Preisvergleichsportal Billiger.de verstärkt seinen deutschlandweiten Vertrieb mit Michael Rausch, der als Director Sales kommt. In dieser Position verantwortet der 43-Jährige alle Vertriebsaktivitäten inklusive Neukundengeschäft sowie Projektakquise und -entwicklung. Zuletzt war Rausch Country Manager Germany bei der Become Europe GmbH. ❚ www.billiger.de 24/11 Frank Ufer Florian Herzing Torsten Panzer 28. November 2011 Matthias Kampmann In das Führungsteam der Win Race Pferderennen Vermarktungs GmbH wechselt Frank Ufer, der bisherige Leiter von Arcor.de. Als Director Marketing verantwortet er bei Win Race in Hamburg in Zukunft die gesamte operative und strategische Ausrichtung des Portals Winrace.de, einschließlich des Content-, Programm-, Produkt- und Vermarktungsmanagements. Darüber hinaus soll Ufer die digitalen Produkte und Devices weiterentwickeln. Bevor er elf Jahre lang bei Vodafone/ Arcor in verschiedenen Führungspositionen beschäftigt war, arbeitete Ufer bei der United Internet AG und deren Tochter 1&1 Internet. ❚ www.winrace.de Fabian Georg Meinestadt.de, Siegburg Als neuer Leiter Key Account Management grafische Werbung NRW ist Fabian Georg künftig bei der Allesklar.com AG in Siegburg aktiv. Bei der Betreiberin des Web-Städteportals Meinestadt.de soll der 33-Jährige vor allem eine Vermarktungseinheit für das Bundesland Nordrhein-Westfalen aufbauen sowie neue Umsatzpotenziale im regionalen Werbemarkt erschließen. Vor dem Wechsel in die neu geschaffene Position war Georg in den vergangenen fünf Jahren als Key Account Manager im Bereich New Media bei der WAZ Mediengruppe beschäftigt. ❚ www.meinestadt.de Peter Klement / Rebecca Rutschmann Kr3m Media, Karlsruhe Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Kr3m Media GmbH im Bereich Social Media, für den eine eigene Unit R. Rutschmann geschaffen wurde. Als neuer Head of Konzeption & Social Media leitet künftig Rebecca Rutschmann, bisher als Freelancerin für den Spezialisten für Online-Entertainment in Karlsruhe tätig, die Einheit. Darüber hinaus ist nun Peter P. Klement Klement als neuer Social Media Coordinator für das neue Team aktiv. Er soll Kunden betreuen, die Pressearbeit übernehmen und den Facebook-Auftritt der Agentur pflegen. ❚ www.kr3m.com Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz, Thomas Perskowitz Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christiane Fröhlich (cf), Susann Naumann (sn), Karsten Zunke Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2011 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 46-47_PersosImpr_2411.qxd 24/11 24.11.2011 11:40 Uhr Seite 47 MENSCHEN & KARRIERE 28. November 2011 Christian Riesenberger Yvonne Fritz Yellow Map, Karlsruhe Voodoo Video, Düsseldorf Als neuer Vorstand Marketing und Sales verstärkt Christian Riesenberger in Zukunft die Geschäftsleitung der Yellow Map AG in Karlsruhe. In der Position verantwortet er vor allem die strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Zuletzt war Riesenberger bei HRS in Köln tätig und dort für die Bereiche Business Development und strategische Partnerschaften zuständig. ❚ www.yellowmap.de Das Team des Online-Bewegtbildvermarkters und technologischen Dienstleisters Voodoo Video AG ergänzt künftig Yvonne Fritz als Publisher Development Manager. In dieser Position soll die 39-Jährige den Ausbau des Publisher-Netzwerks vorantreiben. Zudem verantwortet Fritz, die an COO Sabine Jünger berichtet, den Aufbau internationaler Partnerschaften. Zuletzt war sie Produktmanagerin Elektronische Medien & Mobile bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und unter anderem für die Steuerung des Vermarkters Tomorrow Focus Media zuständig. ❚ www.voodoovideo.com André Kögel G+J EMS, Hamburg Seit November ist André Kögel als neuer Manager Multimedia Sales im Verkaufsbüro Mitte bei G+J EMS aktiv. Bisher war er bei der Kölner RTL Interactive GmbH als Junior Key Account Manager in der Abteilung Sales- und Kooperationsmanagement tätig. Kögel, der vor allem die Betreuung von Agenturen übernimmt, berichtet an Christian Nemere, Leiter Multimedia Sales Mitte. ❚ www.ems.guj.de Vanessa Boysen Markenpersonal, Hamburg Zum Januar 2012 wechselt Vanessa Boysen zu dem Beratungsunternehmen Markenpersonal GmbH in Hamburg. Als Geschäftsführerin soll sie den Bereich Organisations- und Personalentwicklung verantworten. Boysen kommt von der Digitalagentur Sinner Schrader, bei der sie derzeit als Head of Human Resources tätig ist. ❚ www.markenpersonal.de Sven Larssen / Christine Wittkamp G+J EMS, Hamburg Zu Mitgliedern der Geschäftsleitung werden Christine Wittkamp und Sven Larssen zum 1. Januar 2012 bei dem Digi- C. Wittkamp talvermarkter G+J Electronic Media Sales (G+J EMS) berufen. Beide berichten dann an Oliver von Wersch, der Geschäftsführer von G+J EMS ist. Wittkamp, die bereits seit 2004 bei Gruner + Jahr tätig S. Larssen ist, ist in Zukunft als Leiterin des Sales-Innendienstes für zusätzliche Bereiche verantwortlich: Neben den Abteilungen Sales- & Campaign-Management sowie Creative Solutions kümmert sie sich nun auch um Ad Management und Ad Technology. Larssen, der vor rund 19 Jahren zu Gruner + Jahr kam, bleibt weiterhin Leiter Sales Online. ❚ www.ems.guj.de Stefan Baller / Julia Seeliger / Sara Hellmers / Sonja Kaufmann Kolle Rebbe, Hamburg Mit vier neuen Mitarbeitern verstärkt die Kreativagentur S. Baller Kolle Rebbe GmbH ihr Social Media Team, nachdem der Schokoladenhersteller Ritter Sport die Hamburger mit der gesamten Kommunikation in dem Bereich beauftragt hat. Von Ethority kommt Stefan Baller, der zuletzt als Head of J. Seeliger Conception & Marketing tätig war und die Kunden O2 More, Bayer und AIDA betreute. Für die Kunden Payback und Malteser war Julia Seeliger zuständig. Die 28Jährige arbeitete seit 2008 S. Hellmers bei der Berliner Agentur Torben, Lucie und die gelbe Gefahr. Als freie Autorin war zuletzt Sara Hellmers beschäftigt, unter anderem für Merian.de, „Prinz“ und Pilot Entertainment. Zuvor war die 35-jährige Print-, Video- und S. Kaufmann Online-Redakteurin Chefredakteurin des „Blond Magazin“. Ebenfalls neu bei Kolle Rebbe ist außerdem Sonja Kaufmann, die bisher unter anderem die Kunden Bitburger und Nike bei der Stuttgarter Agentur Jung von Matt/ Neckar betreute. Bei Kolle Rebbe soll das Team vor allem die strategische Beratung für Content und Business, das Community Management sowie die Konzeption und Steuerung von Kampagnen und Apps übernehmen. ❚ www.kolle-rebbe.de Internet World BUSINESS 47 Frederike Voss Audience Science, London/ Hamburg Der amerikanische TargetingDienstleister Audience Science, Chicago, dessen Deutschlandsitz in Hamburg ist, will sein internationales Geschäft ausweiten. Daher steigt Frederike Voss in die neu geschaffene Position des Director Account Management Europe auf. Bislang war Voss, die nun das europäische Account Management des Unternehmens von London aus verantwortet, als Regional Director des Hamburger Büros beschäftigt. Der deutschen Niederlassung bleibt sie weiterhin verbunden: Sie soll unter anderem den deutschen Unternehmensbereich ausbauen und neue Teammitglieder gewinnen. Voss, die seit 2009 für Audience Science tätig ist, berichtet an Stuart Colman, den Geschäftsführer Audience Science Europe. ❚ www.audiencescience.com Anna Schroth Koschade PR, München Bei der Kundenbetreuung soll Anna Schroth in Zukunft Tanja Koschade, Chefin der Agentur Koschade PR, unterstützen. Die 24-Jährige hat ein Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität in Würzburg abgeschlossen, ehe sie zum Spezialisten für strategische Kommunikationsdienstleistungen wechselte. ❚ www.koschadepr.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ❚ [email protected] Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Kampagnenmanager Direktmarketing (m/w) für unsere DSL und Mobile Internet Produkte 1&1 Internet AG Trainee Online Marketing (m/w) Scout24 Holding GmbH München Projektmanager (m/w) spot-media AG Hamburg Junior-Projektmanager (m/w) spot-media AG Hamburg Volontär(in) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München Sales Manager goviral München Senior Mediapartner Manager/in InnoGames GmbH Konzeptioner / Texter Digital Creative Services (m/w) Xenion Isobar Hamburg Online-Sales-Manager (m/w) Interwest GmbH Werbeagentur SEM Manager Vistaprint Deutschland, Österreich, Schweiz Online Marketing Manager (m/w) Frontline GmbH Hamburg E-Commerce Merchandiser (m/w) Work in Progress Textilhandels GmbH Weil am Rhein Key Account Manager (E-Commerce) (m/w) spot-media AG Hamburg Karlsruhe Direct Marketing Manager International (m/w) Karlsruhe für die Above-the-Line Kampagnen unserer internationalen Hosting Produkte 1&1 Internet AG Direct Marketing Analyst (m/w) Karlsruhe für die Above-the-Line Kampagnen unserer internationalen Hosting Produkte 1&1 Internet AG Leiter E-Commerce (m/w) Steigenberger Hotel Group Head of Online-Marketing & Sales (m/w) im Bereich SaaS Conceptboard GmbH Hamburg Düsseldorf Frankfurt/Main Stuttgart Senior Online Marketing Manager (w/m) Venista Ventures GmbH & Co. KG Köln Projektmanager/in Web Analytics Deutsche Post Com Bonn Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 0 89 / 741 17 – 432 48_Szene_2411.qxd 48 24.11.2011 12:16 Uhr Seite 48 SZENE Internet World BUSINESS 28. November 2011 24/11 Networking in der Goldenen Bar INTERNET WORLD Business lud ein und alle kamen: Business After Work in München er arbeiten kann, kann auch feiern: Am Abend des Conversion Rate Forums und am Vortag der Search Conference lud INTERNET WORLD Business die Branche zum zwanglosen Networken in die Goldene Bar im Haus der Kunst ein, sie gehört zum exclusiven Club P1. „Zwanglos“, das bedeutet: Keine Vorträge oder Elevator Pitches, aber auch keine Tanzmusik, die jedes Gespräch im Keim erstickt. Stattdessen genug Platz, Licht und Luft, um miteinander ins Gespräch zu kommen, kleine Snacks gegen den ganz schlimmen Hunger und ein Speed-Networking, um aus Fremden Bekannte zu machen. Wer den Termin in München ver- passt hat, der hat jetzt noch die Chance auf einen Platz auf der Gästeliste des Stage Clubs in Hamburg. Dort lädt INTERNET WORLD Business am 6. Dezember zum letzten After Work Event des Jahres ein. Der Eintritt kostet 15 Euro netto, Getränke werden auf Selbstzahlerbasis abgerechnet. Anmelden können Sie sich unter ❚ www.internetworld-afterwork.de Fotos: Marion Vogel W Strategie-Gespräch: Redakteurin Ingrid Schutzmann (l.) mit Axel Seeger (Taylorit) und Melanie Vogelbacher (Reputeer, r.) Coole Location: Die Goldene Bar im Haus der Kunst in der Münchner Prinzregentenstraße bot einen angenehmen Rahmen zum Talk PR-Experten unter sich: Arno Laxy (PR Laxy) und Sabina Merk (Pressebüro Merk) Say Cheese: F. Ackermann (l.), A. Hoyer, B. Berensmann (r.) Erzähl was von dir: Das Speed-Networking war heiß begehrt Meilensteine in Leipzig V Netzwerk-Kongresses „Insight E-Commerce“ mit rund 150 Teilnehmern in die sächsische Hauptstadt zu verlegen. Am Abend wurden wichtige Wegbereiter des Optimierung im Fokus: Timo v. Focht (Maxymiser, l.) mit stv. Chefredakteur Frank Kemper E-Commerce in Deutschland mit „Meilensteinen“ geehrt. Unter ihnen Intershop-Gründer Stephan Schambach. 1991 startete er seine Firma in Jena, zwei Jahre später zählte sie bereits 1.500 Mitarbeiter weltweit. Schambachs Antrieb: „Als 1989 die Mauer fiel, wusste ich, dass ich die PCRevolution verpasst hatte. Und da habe ich mir vorgenommen: Beim nächsten großen Ding bin ich dabei.“ fk ❚ Intro: Bestsidestory-Chefin Kerstin Schilling Fotos: Elke Ankenbrand or 125 Jahren erschien in Leipzig der erste gedruckte Versandhandelskatalog. Anlass genug für die Internet-Agentur Bestsidestory, die fünfte Ausgabe ihres All about Books: Heidi Possmeyer (l.) und Judith Rochau (r.) von Buch.de Wegbereiter: Die Preisträger der „Meilensteine des deutschen Versandhandels“ im Gruppenbild Kampf um die Köpfe: Gruppendiskussion zu Karriere- und Ausbildungswegen im E-Commerce Zukunfts-Paket: DHL-Bereichsvorstand Katja Herbst blickte nach vorn 49_Szene+Termine_2411.qxd 24/11 24.11.2011 12:26 Uhr Seite 49 SZENE 28. November 2011 Internet World BUSINESS 49 Mit neuen Search-Trends unterwegs Die Search Conference 2011 machte Station in Hamburg, München und Frankfurt R und 500 Fachbesucher kamen zur Roadshow Search Conference 2011, veranstaltet von der Neuen Mediengesellschaft Ulm, in der auch die INTERNET WORLD Business erscheint. Mit drei Terminen in Hamburg, München und Frankfurt vermittelte die Veranstaltungsreihe Top-Know-how rund um das Suchmaschi- nenmarketing. Dabei deckten die Vorträge von der klassischen Off- und Onpage-Optimierung über Kriterien bei der KeywordAuswahl für Adwords-Kampagnen bis hin zur Erfolgskontrolle mit Web-AnalyseTools alle Facetten von Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) ab. Die Hamburger Teil- nehmer konnten am Nachmittag parallel zu den Vorträgen auch an einem SEOWorkshop teilnehmen, in dem sie in die praktischen Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung eingeführt wurden. Die Termine für die Search Conference 2012 stehen bereits fest: 8.11. in Hamburg, 14. 11. in München, 20.11. in Frankfurt. fk ❚ In München: Moderatorin Ingrid Schutzmann mit Herbert Hartung, Isa-Media Volles Haus: Die Search Conference war komplett ausgebucht Sehr lecker: Das Mittagsbuffet bot Gelegenheit für zwangloses Networking Affilinet Performance Day K now-how-Transfer und Networking standen im Novotel in MünchenRiem auf dem Affilinet Performance Day im Vordergrund. Der Affiliate-Netzwerkbetreiber nutzte dabei die Gelegenheit, seinen Publishern die neue CEO Dorothea von Wichert-Nick vorzustellen, die die zukünftige Strategie von Affilinet erläuterte (lesen Sie dazu auch das Interview in Ausgabe 21/2011, Seite 18). Danach bekamen die rund 150 Teilnehmer Informationen zu den Trends im Affiliate Marketing. Kupona-Gründer Hendrik Seifert erläuterte die Feinheiten des Retargeting und Ex-Google-Mann Niels Dörje verriet die Geheimnisse der Google-Firmenstrategie. Seine Bitte: „Keine Fotos, nicht mitschreiben, -bloggen, -twittern!“ fk ❚ Im Gespräch: Niels Dörje (mi.) mit Anabell Gühring und Uli Bartholomäus von Affilinet News: Hendrik Seifert (Kupona) und Dorothea v. WichertNick (Affilinet) Konferenz: Rund 150 Gäste fanden den Weg nach München ins Novotel am Messegelände [email protected] ❚ Social Media Conference Die Anwenderkonferenz zu Facebook, Twitter, Youtube und Co. gibt einen Überblick über Fragestellungen zum Thema Social Media. Termin: Hamburg, 5. und 6. Dezember 2011 Kosten: 490 Euro (1 Tag), 790 Euro (2 Tage); Leser der INTERNET WORLD Business zahlen 390 Euro bzw. 690 Euro (Code: SMC11IWB); Preise zzgl. MwSt. Infos: www.socialmediaconference.de ❚ Online Handel 2012 Unter dem Motto „Online wird zu No-Line Handel“ richtet sich die Kongressmesse an die E-Commerce-Branche. Im Fokus: M-Commerce, neue Geschäftsfelder, Cross-Channel-Handel, Online-Handel im B2B, Marken-Webshops und der Workshop „Social Commerce“ (17. Januar). Termin: Bonn, 18. und 19. Januar 2012 Kosten: 1.290 Euro (Frühbucherrabatt bis 15. November: 990 Euro) zzgl. MwSt. Infos: www.managementforum.com/online-handel ❚ VDZ Digital Tour Im Mittelpunkt der Tour stehen der Besuch etlicher Unternehmen, vor allem Start-ups, und eine Networking-Veranstaltung. Außerdem auf der Agenda: Die Schwerpunkte Social Media, Mobile Applikationen und E-Commerce. Termin: Tel Aviv, 21. bis 24. Januar 2012 Kosten: 4.100 Euro zzgl. MwSt. (Mitglieder des VDZ: 3.500 Euro zzgl. MwSt.); Anmeldeschluss ist am 5. Dezember 2011 Infos: www.vdz-akademie.de ❚ Logistik 2012 Das Ausstellerspektrum deckt alle Aspekte der Logistik ab, von Transport- und Logistikdienstleistungen über Lagerung, Intralogistik sowie IT-Lösungen und Kennzeichnungssysteme bis hin zu Beratungsdienstleistungen. Termin: Hamburg, 25. und 26. Januar 2012 Kosten: Keine für Besucher, für Aussteller 3.660 Euro für 12m2 Basisstand zzgl. MwSt. Infos: www.easyfairs.com ❚ M-Days 2012 In vier parallelen Kongresssträngen diskutieren und erläutern internationale Vertreter der Mobile-Industrie Trends der Branche. Außerdem erhalten Start-ups die Gelegenheit, ihre Apps auf einer eigenen „App Stage“ vorzustellen. Termin: Frankfurt, 1. und 2. Februar 2012 Kosten: Noch nicht benannt Infos: www.m-days.com ❚ Mobile World Congress Neben einer Ausstellung, einigen Nebenveranstaltungen und der Verleihung der Global Mobile Awards erwarten die Kongressbesucher unter anderem die Themen: The Connected Consumer, Mobile Operator Strategies in Developed Markets sowie Mobile Applications: Apps for all – How apps are changing our lives. Termin: Barcelona, 27. Februar bis 1. März 2012 Kosten: Zwischen 699 Euro (Exhibition Visitor Pass) und 4.999 Euro (Platinum Pass) Infos: www.mobileworldcongress.com ❚ EuroCIS 2012 Auf der „The Leading Trade Fair for Retail Technology“ geht es um die optimale Vernetzung der verschiedenen Vertriebskanäle und individuell zugeschnittene digitale Services, die dem stationären Handel zusätzliche Einnahmen generieren sollen. Termin: Düsseldorf, 28. Febr. bis 1. März 2012 Kosten: 22 Euro (Online-Vorverkauf: 15 Euro) Infos: www.eurocis.com ❚ Swiss Online Marketing Zu den Schwerpunkten der Ausstellung zählen Affiliate Marketing, Cross Media Planing, Social Networks, E-Commerce, Mobile Marketing sowie Permission und Performance Marketing. Begleitend findet ein Kongres statt. Termin: Zürich, 14. und 15. März 2012 Kosten: 30 SF (2 Tage), 15 SF (1 Tag); Preise inkl. MwSt. bei Online-Vorabregistrierung; ansonsten 60 bzw. 30 SF vor Ort Infos: www.swiss-online-marketing.ch 50_Meinung_2411.qxp 50 24.11.2011 11:46 Uhr Seite 50 MEINUNG Internet World BUSINESS 28. November 2011 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Das Kreuz mit den Autos Hoffen oder negieren? Web-Agenturen lieben Automobilkonzerne, denn sie sind eine finanziell potente Klientel, die im Web lieber klotzt als kleckert. Ein kleiner Surf-Streifzug durch die einschlägigen Marken-Präsenzen zeigt durchweg opulente InterFrank Kemper, net-Auftritte, gern mit Stv. Chefredakteur Videos angereichert, Musik darf natürlich auch nicht fehlen. Gespräche mit Agenturen offenbaren immer wieder, dass für Projekte der Autofirmen in der Regel alle technischen Register gezogen werden: sei es die Einbindung von Augmented Reality auf dem iPhone (Mini), das Echtzeit-Rendering von 3-D-Animationen (Audi) oder der virtuelle Dreh ganzer Video-Sequenzen auf Basis der Daten aus dem CAD-System der Konstruktionsabteilung (Mercedes-Benz). Dem unbefangenen Betrachter drängt sich bei all dem technischen Overkill allerdings die Frage auf: Warum kommt dabei am Ende so wenig Mehrwert rüber? Egal ob man ein iPad kaufen will oder einen Elektrorasierer – auf jeder normalen Marken-Website kann man mit wenigen Mausklicks die technischen Daten des Produkts abrufen. Aber versuchen Sie einmal herauszufinden, ob ein Kompaktmodell eines beliebigen Herstellers auch mit Automatik lieferbar ist oder ob Ihr Kinderwagen in den Kofferraum passt – viel Spaß beim Suchen! Die Online-Auftritte der meisten Automarken strotzen zudem nur so vor UsabilityTodsünden, mit denen sich jeder kleine Online Shop aus dem Business katapultieren würde. Wenn es sich um Energy Drinks, Filterkaffee oder Zahncreme, also Lifestyle-Artikel ohne echte Differenzierungsmerkmale, handelt, wäre ja das noch zu verschmerzen, aber ein Auto ist ein höchst beratungsintensives Produkt. Das Web könnte also zur Kaufvorbereitung perfekt beitragen. Doch in diesem Punkt versagen viele Auto-Websites kläglich. Bleibt die Frage: Ist das Unvermögen oder gewollt? Der etablierte Medienbetrieb hat noch keinen Plan für die digital vernetzte Welt S chaut man sich die Entwicklung der Medienschaffenden in den letzten Jahren an, so ist man als Wirtschaftshistoriker schon verwundert. Da findet der größte Umbruch in der Kommunikation seit Erfindung des Massendrucks statt und die etablierten Player reagieren darauf mehr oder weniger hilflos. Die einen danken Apple dafür, dass es mit dem iPad einen neuen Kanal für den alten Paid Content im lukrativen Abo-Modell gibt: Noch sei die Verbreitung zu gering, um substanzielle Gewinne zu machen, aber immerhin gibt es Abonnenten – das beruhigt irgendwie und lässt hoffen! Andere verweisen gebetsmühlenartig darauf, dass sich klassische Mediengeschäfte teilweise noch hervorragend rechnen – im Gegensatz zu vielen InternetKonzepten. Mag sein, aber wie lange noch? Wenn es um die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen für die digital vernetzte Welt geht, sind diese Wege der Hoffnung oder der Negierung Hemmschuhe für Innovationen und erinnern mehr an die Einnahme von Schmerztabletten, obwohl offensichtlich ist, dass gebohrt werden muss, und zwar tief. Es werden nur noch wenige abstreiten, dass die Zeiten vorbei sind, in der TV, Radio und Print alleinig aus der Informationsflut das herausfilterten, was die Masse zu lesen, zu hören und zu sehen bekam. Heute hat jeder InternetNutzer mit Blogs, Youtube, Facebook & Co. das Potenzial, ein Massenmedium zu sein. Zugangsschranken für „Sendefähigkeit“ durch Redaktionen und Abspielsta- [email protected] Google+ besser als Facebook? Seit Kurzem können Unternehmen auf Google+ für ihr Geschäft, ihre Marke und ihre Produkte eigene Seiten anlegen. Die Frage ist: Bieten diese Seiten Marketern mehr Möglichkeiten als Fanseiten auf Facebook? Unsere Leser sind geteilter Meinung bei diesem Thema. Eine Umfrage, an der sich mehr als 200 Leser beteiligten, ergab eine knappe Mehrheit von 52 Prozent für Facebook, 47 Prozent sehen dagegen Google+ vorn. Lesen sie hier einige Leser-Kommentare dazu: Es geht viel weniger darum, Facebook Konkurrenz zu machen, sondern es wird in Zukunft die Google-Suche nach Unternehmen oder Marken stark beeinflussen. Michael Schaller Ich denke, dass langfristig Google+ Pages mehr Erfolg im Business-Bereich haben werden. Für den privaten Zweck wird Facebook denke ich auch in Zukunft die Oberhand behalten. Niclas Maske 24/11 Ich schließe mich dem Kollegen an. Und im Übrigen finde ich es auch ganz o.k., wenn es einen Spezialisten für die universelle Suche gibt, hier also Google, einen Spezialisten für die persönliche Suche, oder auch ein Netzwerk, in diesem Fall Facebook. Xing und andere müssen dann halt sehen, wo sie bleiben. Harald Weber Was bei Google+ noch fehlt, das sind die eigenen URLs für die Unternehmensseiten. Daniel Web Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ❚ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ❚ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ❚ [email protected] tionen gibt es nicht mehr. Gleiches gilt für die Auswahl dessen, was einen erreichen soll. Ebenso gibt es keine Kanäle mehr, sondern eine totale Medienkonvergenz im Rahmen des Webs. Wenn ein Konsument einen Text mit eingebetteten Bildern und über Youtube eingespielte TV-Bilder bei Facebook sieht, geht es ihm doch allein um die Gesamtkomposition. Auf der klassischen Angebotsseite fühlen sich hingegen meist noch ganz unterschiedliche Typen von Menschen in anachronistischen Kategorien wie Print, Digi- Klemens Skibicki ist Strategieberater und Dozent für Marketing und Marktforschung an der Cologne Business School ❚ www.brain-injection.de tal oder Bewegtbild angesprochen. Hier gilt es, umgehend auf der Nachfrageseite nachzuziehen. In der journalistischen Ausbildung ist dies hoffentlich noch schnell zu implementieren – auch wenn mein Unverständnis darüber immer noch tief sitzt, dass mir ein Journalistenschüler unlängst zu verstehen gab,„er sei doch nicht Journalist geworden, um ein Blog zu schreiben“. Mit der Antwort,„wir werden wohl immer Journalismus brauchen, aber kein Papier“, schien er nichts anfangen zu können. Dennoch wird es viel schwieriger werden, in den Chefetagen die Köpfe vom alten Denken zu befreien. In einer Welt unzähliger unbezahlter privater ContentProduzenten haben sich die alten professionellen Gatekeeper noch nicht zurechtgefunden.Vielleicht wird man sich einfach in das Schicksal ergeben und akzeptieren, dass der Kuchen für die, die vom Journalismus klassischer Art leben können, klein werden wird. Einfach weil die meisten der Kunden früher allein aufgrund fehlender Alternativen bezahlt haben und die Qualität dessen, was einen Klick weiter kostenlos zu haben ist, von ihnen als ausreichend empfunden wurde. Bestenfalls ermöglicht der digitale Long Tail das massenhafte Überleben von spezialisierten Journalisten in zahllosen Nischen. In jedem Fall erfordert ein Strukturbruch bei den Rahmenbedingungen, wie der gerade ablaufende, grundlegend neues Denken: Hier ist wieder echtes Unternehmertum gefragt, die Branche neu zu erfinden; wie extrem neu zeigt etwa der SocialGames-Hersteller Zynga, der mit Spielen wie Farmville seine Branche aufgemischt hat – statt Spiele mit tollen Grafiken und Storys zu verkaufen, ermöglicht er kostenloses Spielen. Verdient wird über den Verkauf von virtuellen Gütern, die während des Spiels mit den Facebook-Freunden eingesetzt werden. Funktioniert prächtig, entzog sich aber der Vorstellungskraft der früheren Branchenführer. Google, Facebook oder Zynga haben in den wenigen Jahren ihres Bestehens mit neuem Denken erfolgreiche Milliardenunternehmen geschaffen – teilweise ohne anfangs direkt das Geschäftsmodell zu sehen, aber auf jeden Fall nahe an den Bedürfnissen der Nutzer in der digital vernetzten Welt. Wer diesen Fokus nicht findet, wird verlieren – egal, wie groß er heute ist. ❚ Gehört „In zwei Jahren wird das Spam-Problem gelöst sein.“ Microsoft-Gründer Bill Gates wagte 2004 diese mutige Prognose. Ende 2010 wurden über 90 Milliarden Spam-Mails pro Tag(!) versendet „Man fühlt das 200-Dollar-Preisschild bei jedem Wischen mit dem Finger.“ Technik-Journalist David Pogue („New York Times“) sieht den neuen Tablet-Computer Fire von Amazon nicht auf Augenhöhe mit dem Apple iPad – das das Dreifache kostet „In Berlin-Mitte hängen viele den ganzen Tag im Internet, glauben aber, das wäre ihre Arbeit.“ Der Komiker und Nacht-Talker Harald Schmidt nimmt in seiner Late Night Show die digitale Bohème aufs Korn „Im Moment sieht es so aus, als gäbe es jeden Tag eine neue ,Facebook-Bedrohung’, doch das ist die neue Realität im Web 2.0.“ IT-Sicherheitsexperte Paul Ferguson kommentiert die jüngste Porno-Spamwelle auf Facebook 51_Krenn.qxd 24.11.2011 15:04 Uhr Seite 51 U4_Domain_Fact.qxd 31.08.2011 11:14 Uhr Seite U423