Programm des DIF in der Caligari

Transcription

Programm des DIF in der Caligari
Filmbühne Caligari Januar 2008
Mo 7.01.
18.00
Mo 7.01.
20.00
Di
8.01.
17.30
Di
8.01.
20.00
Mo 14.01.
17.30
Mo 14.01.
20.00
Di
15.01.
18.00
Di
15.01.
20.00
Mo 21.01.
17.00
Mo 21.01.
19.30
Di
22.01.
17.30
Di
22.01.
20.00
Mo 28.01.
18.00
Zauber der Boheme
Österreich 1937, 95 Min., FSK: ab 12
Regie: Géza von Bolváry
Best of 2007
Play
Chile 2005, 105 Min., OmU, FSK: ab 12
Regie: Alicia Scherson
Stummfilm mit Musik – 150. Geburtstag Heinrich Zille
Mutter Krausens Fahrt ins Glück
D 1929, 113 Min., FSK: ungeprüft
Regie: Phil Jutzi
Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano)
Best of 2007
Pans Labyrinth
Spanien/Mexico 2006, 119 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: Guillermo Del Toro
Heinrich von Kleist
Amphitryon
Deutschland 1935, 103 Min., DF, FSK: ab 16
Regie: Reinhold Schünzel
Eine Stadt hört ein Buch
Stolz und Vorurteil
GB / USA 2005, 127 Min., DF, FSK: ab 0
Regie: Joe Wright
Laurel & Hardy
Die Doppelgänger von Sacramento
USA 1936, 74 Min., FSK: ab 6
Regie: Harry Lachman
Best of 2007
Jindabyne – Irgendwo in Australien
Aus 2006, 123 Min., DF, FSK: ab 12
Regie: Ray Lawrence
Weiter leben – Berthold und Trude Simonsohn
Trude Simonsohn – Warum hab ich überlebt?
Deutschland 1995, 60 Min., FSK: ab 12
Regie: Carmen Renate Köper-Eschberg
Zu Gast: Trude Simonsohn, Carmen Renate KöperEschberg
Moderation: Peter Steinbach
Weiter leben – Berthold und Trude Simonsohn
Buchvorstellung: Berthold Simonsohn
Von Wilma Aden-Grossmann
Eintritt Frei
Zu Gast: Trude Simonsohn, Wilma Aden-Grossmann
Moderation: Peter Steinbach
Wenn wir alle Engel wären
D 1936, 105 Min., FSK: ab 16
Regie: Carl Froelich
Best of 2007
Hallam Foe
GB 2007, 96 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: David Mackenzie
Heinrich von Kleist
Der zerbrochene Krug
Deutschland 1937, 85 Min., FSK: ab 12
Regie: Gustav Ucicky
Mo 28.01.
20.00
Di
29.01.
17.30
Di
29.01.
20.00
Fundstücke. Vergessene und übersehene Perlen des Films
Werckmeister Harmóniák
Ungarn/D/F 2000, 145 Min., OmU, FSK: ungeprüft
Regie: Béla Tarr
Duell mit dem Tod
Österreich 1949, 114 Min., FSK: ab 12
Regie: Paul May
Best of 2007
Ratatouille
USA 2007, 111 Min., OV, FSK: ab 0
Regie: Brad Bird
ZAUBER DER BOHÈME
Österreich 1937, 95 Min., FSK: ab 12
Regie: Géza von Bolváry
Buch: Ernst Marischka, nach der Oper „La Bohème“ von Henri Murger und Giacomo Puccini
Kamera: Franz Planer
Musik: Giacomo Puccini, Robert Stolz
Mit Martha Eggerth, Jan Kiepura, Paul Kemp, Theo Lingen, Oskar Sima
Die junge Sängerin Denise lernt den arbeitslosen Tenor René kennen und verliebt sich in ihn. Sie wird von dem
reichen Croisson umworben, dessen Antrag sie nicht erhört, ihn aber um Fürsprache für René beim
Operndirektor bittet. Mit Erfolg – René wird als Rudolf in Puccinis "La Bohème" engagiert. Denise singt die
Mimi, und deren Rollenschicksal wird ihr eigenes: Sie erkrankt an Lungenschwindsucht. Um René zu schonen,
verlässt sie ihn und spielt ihm ein Verhältnis mit Croisson vor. Als es schließlich zur Aufführung kommt, kann
sie als Mimi ihre wahren Gefühle für den Geliebten zum Ausdruck bringen...
www.filmportal.de
DIF
MO 07.01. 18.00 UHR
BEST OF 2007
PLAY
(PLAY)
Chile 2005, 105 Min., OmU, FSK: ab 12
Regie: Alicia Scherson
Buch: Alicia Scherson
Kamera: Ricardo De Angelis
Musik: Joseph Costa, Marc Hellner
Mit Viviana Herrera, Andres Ulloa, Aline Küppenheim, Coca Guazzini
Lateinamerika hatte letztes Jahr keinen wirklich großen Erfolgsfilm in den deutschen Kinos (wie in Vorjahren
etwa DIE REISE DES JUNGEN CHE oder CITY OF GOD), dafür war die Qualität der wenigen Filme, die
2007 den Sprung von Lateinamerika auf die deutschen Leinwände schafften, meist sehr hoch. Besonders
erfreulich war, dass nach langem auch wieder Erstlingswerke junger Regisseurinnen aus Lateinamerika in
Deutschland im Kino zu sehen waren. MADEINUSA von Claudia Llosa lief bereits im Caligari, nun zeigen wir
PLAY von Alicia Scherson aus Chile – eine der ganz großen Entdeckungen im deutschen Kino 2007.Der Film
spielt in Santiago de Chile: Die Stadt ist im Sommer heiß und gefährlich. Das macht die Suche nach Liebe nicht
eben einfacher. Cristina, ein junges Mapuche-Mädchen aus dem Süden Chiles, arbeitet hier als
Krankenpflegerin. In ihrer Freizeit streift sie durch die Stadt. Dabei sieht sie Tristan und dringt immer tiefer in
sein Leben ein, folgt ihm auf Schritt und Tritt, ohne dass er dies bemerken würde. Der Architekt sieht Cristina
nicht, sie ist unsichtbar für ihn und die anderen Bewohner des oberen Mittelklasse-Stadtteils, wo er lebt. Sie hat
langes schwarzes Haar, dunklere Haut - eine Bedienstete, die man übersieht. Doch eines Tages treffen die
beiden zusammen ... Poetisch, bildstark und manchmal märchenhaft, ist PLAY eine „wunderbar entspannt
erzählte Großstadtballade“ (Filmecho) über das Leben als Spiel mit offenem Ende. Über einen Mann, der sucht,
und eine Frau, die findet. Eine lebendige, berührende Alltagsgeschichte von Liebe und Zuneigung, die durch
ihre außergewöhnliche filmische Umsetzung fasziniert. Auf subtile Weise beschreibt der Film zugleich auch die
sozialen und kulturellen Differenzen zwischen den Protagonisten.
DIF
DI 07.01. 20.00 UHR
STUMMFILM MIT LIVE-MUSIK – 150. GEBURTSTAG HEINRICH ZILLE
MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK
D 1929, 113 Min., FSK: ungeprüft
Regie: Phil Jutzi
Buch: Willy Döll, Jan Fethke, nach Erzählungen von Heinrich Zille
Kamera: Phil Jutzi
Mit Alexandra Schmitt, Holmer Zimmermann, Ilse Trautschold, Gerhard Bienert
Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano)
Am 10. Januar 1858 wurde der Zeichner Heinrich Zille geboren. Im Jahr des Todes des Berliner Originals
entstand zu seinem Gedenken nach Erzählungen und Zeichungen Zilles MUTTER KRAUSENS FAHRT INS
GLÜCK, einer der wichtigsten "proletarischen" Filme der Weimarer Republik und einer der größten
künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolge der Prometheus-Film GmbH. Angelehnt an die Typen Zilles
versuchte eine Gruppe von engagierten Filmleuten, das elende Dasein der Berliner Proletarier "unverfälscht" zu
schildern. Der Film, der unter dem Protektorat und der künstlerischen Beratung von Käthe Kollwitz (einer
langjährigen Freundin Heinrich Zilles), Hans Baluschek und Otto Nagel stand, wurde zum Teil mit
Laienschauspielern und an Originalschauplätzen gedreht. Eine Arbeiter-Familie in Wedding. Mutter Krausen
trägt Zeitungen aus, um das Existenzminimum zu sichern. Der arbeitslose Sohn vertrinkt das mühsam
einkassierte Zeitungsgeld und macht einen Einbruch, um alles wieder gut zu machen...
DIF
DI 08.01. 17.30 UHR
BEST OF 2007
PANS LABYRINTH
(EL LABERINTO DEL FAUNO)
Spanien/Mexico 2006, 119 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: Guillermo Del Toro
Buch: Guillermo Del Toro
Kamera: Guillermo Del Toro
Musik: Javier Navarrete
Mit Sergi López, Maribel Verdu, Ivana Baquero, Doug Jones
Eine Auswahl der besten Filme des letzten Kinojahrgangs (bzgl. des deutschen Starttermins der Filme) ist immer
subjektiv, ein wenig davon abhängig, welche Filme wir sowieso schon öfter spielten und nie vollständig. Kaum
ein Film gehört jedoch so unbedingt dazu wie dieser: bildgewaltig, poetisch, in einer ganz eigenen Filmsprache
schuf Guillermo Del Toro eine Parabel über Gewalt und die Flucht davor in eine phantastische Eigenwelt. Es sei
davor gewarnt, dass dieser Film in einigen wenigen Szenen sehr gewalttätig ist, was der Faszination an diesem
einzigartigen Film jedoch keinen Abbruch tut. Guillermo Del Toro entführt den Zuschauer unwiderstehlich in
die Welt der 12-jährigen Ofélia, die mit ihrer hochschwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater nach Nordspanien
zieht, wo dieser 1944, kurz nach General Francos Sieg, die republikanischen Rebellen bekämpft. Während
dieses Kampfes in der realen Welt zieht sich Ofélia aus Angst vor ihrem brutalen und unberechenbaren
Stiefvater immer mehr in eine Fantasiewelt zurück, wo ihr ein Pan eröffnet, sie sei die lange verlorene Prinzessin
des Feenreiches.
Aus der Verknüpfung zweier zunächst vollkommen unterschiedlich wirkender Handlungsstränge erschafft
Guillermo Del Toro eine sowohl emotional als auch visuell überwältigende Gothic-Fantasy-Erzählung – eine
dunkle Parabel über die Macht der Träume.
DIF
DI 08.01. 20.00 UHR
HEINRICH VON KLEIST
AMPHITRYON
Deutschland 1935, 103 Min., DF, FSK: ab 16
Regie: Reinhold Schünzel
Buch: Reinhold Schünzel nach dem Theaterstück von Heinrich von Kleist
Kamera: Fritz Arno Wagner, Werner Bohne
Musik: Franz Doelle
Mit Willy Fritsch, Käthe Gold, Paul Kemp, Adele Sandrock
Zwei Verfilmungen von Stücken von Heinrich von Kleist zeigen wir diesen Monat, zunächst eine Regiearbeit
des Komödienspezialisten Reinhold Schünzel. Willy Fritsch glänzt in einer Doppelrolle als olympischer
Lustgreis Jupiter und strahlender Krieger. Als Jupiter, Göttergemahl der gestrengen Juno, liebäugelt er mit
irdischen Seitensprüngen. Als die Thebanerin Alkmene während des Kriegs gegen Böotien auf die Wiederkehr
ihres Gatten wartet, wittert der Olympier seine Chance und stürzt dickbäuchig und greisenhaft mit Merkur in
weltliche Versuchungen. Listig verwandelt er sich in den tapferen Amphitryon und Merkur in den Saufbold
Sosias. Doch dann taucht auch der wahre Amphitryon auf. Dem Regisseur gelang es in dieser respektlosen
Komödie noch 1935, bissige Seitenhiebe auf Autoritäten und Militarismus einzubringen
DIF
MO 14.01. 17.30 UHR
EINE STADT HÖRT EIN BUCH
STOLZ UND VORURTEIL
(PRIDE AND PREJUDICE)
GB / USA 2005, 127 Min., DF, FSK: ab 0
Regie: Joe Wright
Buch: Deborah Moggach nach dem Roman von Jane Austen
Kamera: Roman Osin
Musik: Dario Marianelli
Mit Keira Knightley, Matthew Macfadyen, Claudie Blakley, Brenda Blethyn
Schon vor Beginn des hr-2-Hörfestes 2008 wird einer der beliebtesten Romane der Weltliteratur an vier
Veranstaltungsorten Wiesbadens in Episoden gelesen: Jane Austens „Stolz und Vorurteil“. Dazu zeigen wir im
Caligari die gelungene Verfilmung des Klassikers mit Keira Knightley in der Hauptrolle: die fünf BennetTöchter müssen reich heiraten, damit das Familienerbe nicht in Gefahr gerät, doch Liebe und Einbildungskraft
sorgen dafür, dass dies nicht so einfach nach Plan funktionieren kann. Ohne Angst vor großen Gefühlen auf der
Kinoleinwand wurde die Welt Jane Austens endlich wieder einmal in aller Pracht filmisch umgesetzt.
DIF und Kulturamt (und ???)
MO 14.01. 20.00 UHR
LAUREL & HARDY
DIE DOPPELGÄNGER VON SACRAMENTO
(OUR RELATIONS)
USA 1936, 74 Min., FSK: ab 6
Regie: Harry Lachman
Buch: Richard Connell, Felix Adler
Kamera: Rudolph Maté
Musik: Le Roy Shield
Mit Stan Laurel, Oliver Hardy, Sidney Toler, Daphne Pollard
Auf vielfachen Wunsch gibt es die beiden großartigen Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy (in Deutschland
auch als „Dick und Doof“ bekannt) endlich wieder auf der Caligari-Leinwand zu sehen – in diesem Fall mit
einem ihrer aufwändigsten und besten Filme, in dem die beiden in Doppelrollen zu sehen sind. In ihrem einen
Leben sind sie verheiratet und führen ein bürgerliches Dasein, doch da gibt es noch die eigentlich totgeglaubten
Zwillingsbrüder – beide Matrosen und die schwarzen Schafe der jeweiligen Familie. Unzählige
Verwechslungen, Verfolgungsjagden, perfekt getimte Gags fügen sich zu einer großartigen Komödie
zusammen!
DIF
DI 15.01. 18.00 UHR
BEST OF 2007
JINDABYNE – IRGENDWO IN AUSTRALIEN
(JINDABYNE)
Aus 2006, 123 Min., DF, FSK: ab 12
Regie: Ray Lawrence
Buch: Beatrix Christian nach der Kurzgeschichte von Raymond Carver
Kamera: David Williamson
Musik: Paul Kelly, Dan Luscombe
Mit Laura Linney, Gabriel Byrne, Chris Haywood, Tatea Reilly
Viele der schönsten Filme 2007 entführten uns in die Provinz – z. B. der wunderbare Dokumentarfilm FULL
METAL VILLAGE nach Wacken in Schleswig-Holstein, die liebevolle Schweizer Komödie DIE
HERBSTZEITLOSEN oder der US-Indie JUNEBUG. Noch nicht im Caligari gelaufen – da erst Ende 2007 in
Deutschland gestartet – ist der neue Film des Regisseurs von LANTANA, Ray Lawrence, der uns in die
australische Provinz entführt, in ein verschlafenes Nest, in dem ein faszinierendes Beziehungsgeflecht
unterschiedlicher Charaktere gezeigt wird, und in die überwältigende Landschaft, in die vier der Protagonisten
zum Fischen aufbrechen. Die Ruhe wird durch einen Mord gestört. Ein atmosphärisch dichtes Drama mit
exzellenten Schauspielern.
DIF
DI 15.01. 20.00 UHR
WEITER LEBEN – BERTHOLD UND TRUDE SIMONSOHN
TRUDE SIMONSOHN – WARUM HAB ICH ÜBERLEBT?
Deutschland 1995, 60 Min., FSK: ab 12
Regie: Carmen Renate Köper-Eschberg
Buch:
Kamera:
Musik:
Mit Trude Simonsohn
Trude Simonsohn wurde 1921 im nordmährischen Olmütz geboren, setzte sich in der zionistischen
Jugendbewegung für die Auswanderung und damit für die Selbsterhaltung der Juden in einem eigenen,
unabhängigen Land ein. Trotz des Verbots durch den NS-Staat arbeitete sie als Zionistin illegal weiter, wurde
nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich verhaftet und nach Theresienstadt und Auschwitz verschleppt. Sie
überlebte den Holocaust und wurde nach dem Ende der NS-Gewaltherrschaft eine der bedeutenden
Persönlichkeiten der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Sie berichtet als Zeitzeugin seit vielen Jahren
Jugendlichen in ganz Deutschland über ihr Überlebendenschicksal und engagiert sich vielfältig für die
Erinnerung an ihre ermordeten Leidensgefährten. Das Land Hessen dankte ihr dafür mit der Wilhelm Leuschner
Medaille. Die Schauspielerin, Diseuse, Rezitatorin, Buchautorin und Filmemacherin Carmen Renate KöperEschberg, die seit vielen Jahren vielfältig für die Erinnerung an Verfolgung und Widerstand im
Nationalsozialismus engagiert ist, drehte diesen Film über Trude Simonsohn für den HR.
Zu Gast: Trude Simonsohn, Carmen Renate Köper-Eschberg
Moderation: Peter Steinbach
DIF
MO 21.01. 17.00 UHR
WEITER LEBEN – BERTHOLD UND TRUDE SIMONSOHN
BUCHVORSTELLUNG: BERTHOLD SIMONSOHN
BIOGRAPHIE DES JÜDISCHEN SOZIALPÄDAGOGEN UND JURISTEN
Von Wilma Aden-Grossmann
Berthold Simonsohn, 1912 in Bernburg an der Saale geboren; 1978 in Frankfurt am Main gestorben, war durch
sein lebenslanges soziales Engagement eine Ausnahmeerscheinung seiner Zeit. Als verfolgter Jude wurde er
während des Nationalsozialismus nach Theresienstadt deportiert und überlebte fünf Konzentrationslager. Er
kehrte nach Deutschland zurück und baute die Zentralwohlfahrtsstelle für Juden wieder auf, die er bis 1961
leitete. Als Professor für Sozialpädagogik und Jugendrecht an der Universität Frankfurt setzte er sich für die
Reform des Jugendrechts und des Jugendstrafvollzugs ein. Er gehört damit zu jenen Überlebenden und
Rückkehrern, die nach 1945 die Gesellschaft der Bundesrepublik maßgeblich mit gestalteten. Wilma AdenGrossmann promovierte 1974 bei Berthold Simonsohn, lehrte an den Universitäten Berlin, Frankfurt und
Dortmund und ist Professorin für Sozialpädagogik an der Universität Kassel. Ihre Biografie von Berthold
Simonsohn erschien 2007.
Eintritt Frei
Zu Gast: Trude Simonsohn, Wilma Aden-Grossmann
Moderation: Peter Steinbach
DIF
MO 21.01. 19.30 UHR
WENN WIR ALLE ENGEL WÄREN
D 1936, 105 Min., FSK: ab 16
Regie: Carl Froelich
Buch: Heinrich Spoerl nach seinem gleichnamigen Roman
Kamera: Reimar Kuntze
Musik: Hansom Milde-Meißner
Mit Heinz Rühmann, Leny Marenbach, Harald Paulsen, Lotte Rausch, Will Dohm
Ein kleinbürgerlicher Ehegatte reist zu einer Taufe nach Köln, und schon glaubt er, hier die große Welt erleben
zu können. Er stürzt sich in das Nachtleben und besucht die verschiedensten Etablissements. Ohne zu wissen
wie, landet er in einem Hotel und übernachtet dort. Am nächsten Morgen weiß er nicht mehr, wie diese Nacht
endete und reist mit einem entsprechend schlechten Gewissen wieder nach Hause... Eine Paraderolle für Heinz
Rühmann!
www.filmportal.de
DIF
DI 22.01. 17.30 UHR
BEST OF 2007
HALLAM FOE
(HALLAM FOE)
GB 2007, 96 Min., OmU, FSK: ab 16
Regie: David Mackenzie
Buch: David Mackenzie
Kamera: Gilles Nuttgens
Mit Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Jamie Sives, Ewen Bremner, Maurice Roëves, Claire Forlani
Im Berlinale-Wettbewerb 2007 waren zwei britische Filme die absoluten Publikumslieblinge, die einiges
gemeinsam hatten: beides waren „Feel-Good-Movies“, die zwar Probleme behandelten, das Publikum jedoch
glücklich aus dem Kino entließen, in beiden Filmen kam der/die Protagonist/in aus dem kleinen Ort in die große
Stadt, und beide bestachen durch exzellente Darstellerleistungen – in diesem Fall vor allem der von Jamie Bell
(BILLY ELLIOT), der vom Herrenhaus seines Vaters abhaut und nach Edinburgh kommt. Dort treibt er sich
gerne auf den Dächern der Stadt herum und beobachtet die Menschen von oben. Als er sich verliebt, beginnt
sich sein Leben zu ändern – nun muss er sein Leben doch endlich einmal in geregelte Bahnen bringen... Der
Film erhielt einen Silbernen Bären für die beste Musik.
DIF
DI 22.01. 20.00 UHR
HEINRICH VON KLEIST
DER ZERBROCHENE KRUG
Deutschland 1937, 85 Min., FSK: ab 12
Regie: Gustav Ucicky
Buch: Thea von Harbou nach dem Theaterstück von Heinrich von Kleist
Kamera: Fritz Arno Wagner
Musik: Wolfgang Zeller
Mit Emil Jannings, Friedrich Kayssler, Elisabeth Flickenschildt, Max Gülstorff, Lina Carstens
In einem kleinen Dorf findet bei Richter Adam eine Verhandlung statt, die vom Gerichtsrat persönlich geleitet
wird. Es geht um den zerbrochenen Krug der Witwe Rull, und für sie ist der Täter eindeutig Ruprecht, der
Verehrer ihrer Tochter Eva. Wahrscheinlich ist das Malheur beim nächtlichen Einstieg in deren Zimmer passiert.
Aber Ruprecht streitet alles ab. Emil Jannings brilliert in der wortgetreuen Verfilmung des Kleist-Klassikers.
www.filmportal.de
DIF
MO 28.01. 18.00 UHR
FUNDSTÜCKE. VERGESSENE UND ÜBERSEHENE PERLEN DES FILMS
WERCKMEISTER HARMÓNIÁK
(WERCKMEISTER HARMÓNIÁK)
Ungarn/D/F 2000, 145 Min., OmU, FSK: ungeprüft
Regie: Béla Tarr
Buch: Béla Tarr, Lászlo Krasznahorkai nach dessen Roman „Die Melancholie des Widerstands“
Kamera: Gábor Medvigy, Jörg Widmer, Patrick de Ranter, Rob Tregenza, Emil Novák, Erwin Lanzensberger,
Miklós Gurbán
Musik: Mihály Vig
Mit Lars Rudolph, Peter Fitz, Hanna Schygulla, János Derszi, Djoko Rossich
In eine ungarische Kleinstadt kommt mitten im kältesten Winter eine Wanderschau , die einen toten Wal
ausstellt. Unermüdlich stehen die Menschen in der eisigen Kälte Schlange, um das Monster zu betrachten. Von
überall her strömen sie, aus dem ganzen Land. Die extreme Kälte und all die Fremden bringen die Stadt an den
Rand des Wahnsinns - und es benötigt nur noch eine Kleinigkeit, eine einzige unkontrollierte Bewegung, um das
Chaos loszulösen, um die angespannte Stimmung zum Explodieren zu bringen. Ein Film über „den
jahrhundertelangen Kampf zwischen Barbarei und Zivilisation“ (so Ausnahmeregisseur Béla Tarr über sein
neuestes Meisterwerk), in unvergleichlichen, schlicht überwältigenden Schwarz-Weiss Bildern mit einer
genialen Kamera eingefangen.
„Existenzielles Gedicht, gotisch anmutende Phantasterei oder ein Wach- und Alptraum? Es gibt niemanden wie
Béla Tarr, der so das absurde menschliche Schicksal einfängt und aus diesem tatkräftigen Pessimismus das
notwendige Anschauungsmaterial gewinnt, um uns über die Welt staunen zu lassen. ... Und außerdem kann man
sich berauschen an den Schwarzweißaufnahmen, die von außergewöhnlicher plastischer Schönheit sind.“
Libération, Paris
DIF und :Ikonen: - das Kulturmagazin
MO 29.01. 20.00 UHR
DUELL MIT DEM TOD
Österreich 1949, 114 Min., FSK: ab 12
Regie: Paul May
Buch: Paul May
Kamera: Helmuth Ashley
Mit Rolf von Nauckhoff, Annelies Reinhold, Ernst Waldbrunn, Maria Eis, Erich Dörner
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Wiener Physikprofessor Dr. Ernst Romberg wegen Mordes an dem
tschechischen Schneidermeister Franz Lang vor ein alliiertes Militärgericht gestellt. Die Verhandlung läuft
schlecht für ihn, bis ihm erlaubt wird, selbst eine umfassende Darstellung der Ereignisse zu geben: Während des
Krieges muss er mithilfe einer gestohlenen Uniform vor der Gestapo fliehen, tarnt sich als hoher SS-Offizier und
betreibt gemeinsam mit seiner Frau Maria und dem Pfarrer Menhardt eine Widerstandsgruppe in Österreich, die
zahlreichen Gestapo-Opfern zur Flucht verhilft. „Künstlerisch wie politisch eindrucksvolles Drama.“ (Lexikon
des internationalen Films)
www.filmportal.de
DIF
DI 30.01. 17.30 UHR
BEST OF 2007
RATATOUILLE
(RATATOUILLE)
USA 2007, 111 Min., OV, FSK: ab 0
Regie: Brad Bird
Buch: Brad Bird
Kamera: Robert Anderson, Sharon Calahan
Musik: Michael Giacchino
Mit Ian Holm, Peter O´Toole, Janeane Garofalo, Lou Romano
Was für ein wunderbarer Film! Selbst die eingefleischtesten Cineasten, selbst Regisseure kunstvoller und
inhaltlich schwerwiegender Filme gestehen es sich irgendwann im Gespräch einander ein: schon lange hat man
kein so vergnügliches, durch und durch befriedigendes Kinoerlebnis gehabt wie beim Besuch des neuesten CGIAnimationsstreiches aus dem Hause Pixar – was sicherlich auch am Regisseur Brad Bird liegt, der mit
RATATOUILLE, INCREDIBLES und DER GIGANT AUS DEM ALL mittlerweile drei erstklassige
Animationsfilme ablieferte. Die Geschichte einer Gourmet-Ratte, die in Paris in einem Restaurant für Furore
sorgt, nun auch in der englischen Originalfassung im Caligari – bon appetit!
DIF
DI 30.01. 20.00 Uhr