Hotelfachschule Bad Wörishofen in Nizza Freitag , 4.10. morgens
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Hotelfachschule Bad Wörishofen in Nizza Freitag , 4.10. morgens
Hotelfachschule Bad Wörishofen in Nizza Freitag , 4.10. morgens um 7.00 Uhr. In dunkler Nacht trafen sich auf dem Parkplatz der Hotelfachschule Bad Wörishofen zwielichtige Gestalten. Ach nein, es waren 23 Hotelfachschüler - überwiegend in Jogginghosen gekleidet - und 26 Nicht-Hotelfachschüler darunter Herr Schönhaar, Herr Oblinger und selbstverständlich unsere Chefin Frau Stodollik. Es ging auf nach Südfrankreich – die lang geplante, lang ersehnte und alljährliche Nizza-Fahrt stand an. Nach einem Zwischenstopp in Günz, der unser Bier- und Wasserlager wohl füllte, ging es ab Richtung Schweiz. Diese erwartete uns mit Nebel – das tat der guten Stimmung, die durch Rotkäppchen (=Hotelfachschüler= hintere Busreihen) und Cremant (=unsere Bad Wörishofer Begleiter = vordere Busreihen) angeheizt wurde, keinen Abbruch. Übrigens konnte der Unterschied der beiden Sektarten auch von feinen Zungen nicht herausgeschmeckt werden. Nach vielen Stunden Busfahrt kamen wir abends in Nizza an und freuten uns über den Anblick des Meeres und der schönen Stadt an der Côte d‘Azur. Nachdem die Nicht-Hotelfachschüler im Hotel Grimaldi abgeliefert wurden, wurden die Hotelfachschüler zur Luxus-Herberge Hotel Lepante gebracht. Die Lattenroste hielten leider nicht immer, was sie versprachen, aber dennoch fühlten wir Hotelfachschüler uns sehr schnell wohl und wurden zur „Familie Lepante“ umbenannt. Am Abend fanden wir uns im Restaurant „Bel Oeil“ ein, das ein wunderbares Flying Buffet zauberte, leider aber nicht alle Geschmäcker und hungrigen Münder nach der langen Busfahrt zufrieden stellen konnte. Allerdings war die Location des kleinen, originell eingerichteten Restaurants wirklich außergewöhnlich. Am Samstag erwartete uns traumhaftes Wetter in Cannes, welches für unsere Bootsfahrt auf die Iles des Lérins perfekt war. Nachdem wir die kleine Insel besichtigt hatten, durften wir der Messe der Benediktiner Mönche lauschen, die die Lesung extra für uns auf Deutsch vortrugen. Anschließend genossen wir das Mittagessen im Restaurant „La Tonnelle“ und die freie Zeit auf der Insel bevor es zurück nach Cannes ging. Nach einem kleinen Pub-Aufenthalt fuhren wir zu unserem ersten Highlight, dem Abendessen im 3-Sterne- Restaurant L’Oasis des Sternekochs Stéphane Rimbauld. Ein üppiges, mehrgängiges Menü stimmte uns auf eine Woche voller kulinarischer Hochgenüsse ein und wartete mit Entenstopfleber und Blattgold auf. Am Sonntag ging es ganz entspannt ins Vartal auf das Weingut St.Croix, bei dem wir eine sehr informative Führung durch die Kellerei bekamen und anschließend mit selbstgemachten Vorspeisen, Aioli und dem tollen Wein verköstigt wurden. Die Heimfahrt Richtung Nizza stand unter dem Motto „feuchtfröhlich“ und wurde dank Herrn Oblinger, der mit seinem Gesangestalent den ganzen Bus unterhielt, einmalig. Auch Frau Stodollik angestimmtes „Au Champs Elysées“ fand großen Anklang und eröffnete allen die französische Sprache. Den Nachmittag verbrachten wir in einer gemütlichen Runde in einer französischen Beisel und stimmten uns mit Kirchererbsenfladen, Austern und Wein auf den Abend ein. Diesen verbrachten wir in einem typischen AltstadtRestaurant dem wir leider keine Sterne für das Abendessen aussprechen konnten. Dafür wurde Montag umso sternereicher – von Nizza aus machten wir uns auf den Weg ins benachbarte Monaco. Über die „Haute Corniche“ führte uns unser Weg auch ins Künstlerdorf „Eze“, das zu den schönsten Bergdörfern Frankreichs zählt. Während der Fahrt erklärte uns unser persönlicher Reiseführer Rainer, ein ehemaliger Hotelfachschüler, die Geschichte und die Gegebenheiten im monegassischen Fürstentum. Angekommen in Monaco wurden wir im berühmten Hotel „Hotel de Paris“ im „Le Grill“ zum Mittagessen erwartet. Dort öffnete sich für uns nicht nur der kulinarische Himmel – sondern bei strahlendem Sonnenschein auch das Cabrio-Dach des bekannten Restaurants. Nach einem fantastischen Mittagessen (Ochsenbäcken sowie das berühmte Schokoladensoufflée) konnten wir einige Stunden in Monaco verbringen und das Flair dieses einmaligen Millionärsstaats spüren – entweder beim Besuch des „La Roche“ (der Sitz der Fürstenfamilie) im Casino oder beim Yachten-Betrachten im Hafen. Man munkelt, dass einige männliche Hotelfachschüler Fürst Albert einen Besuch abstatten wollten, um ihm das mit den Bienchen und Blümchen zu erklären um die Thronfolge der Grimaldis zu sichern, allerdings liegen bis heute keine Beweise vor, dass diese ihr Vorhaben tatsächlich in die Tat umgesetzt haben. Der gegen Abend einsetzende Nieselregen konnte uns die Stimmung nicht vermiesen und gut gelaunt ging es ins Hôtel Métropole. Wir bekamen eine tolle Führung durch das komplett durchkonzeptionierte Hotel und freuten uns auf ein wunderbares Abendessen im Hotelrestaurant des 3-Michelin-Sterne Kochs Joël Robouchon. Der fünfte Tag unserer NizzaReise begann mit Ausschlafen, gemütlich Frühstücken und führte uns anschließend in unsere Partner-Hotelfachschule Nizza. In den meisten von uns weckte dies Erinnerungen an das erstes Lehrjahr, denn die Schüler, die uns das Mittagessen servierten, waren den ersten Tag im Service und auch die strenge Aufsicht der Lehrerin konnte leider nicht viel retten. Anschließend fuhren wir in die Parfumstadt Grasse wo ein Teil unserer Truppe (überwiegend die Familie Lepante) ihr eigenes Parfum kreierte und der andere Teil eine kleine Lektion im Boule-Spielen bekam. Die Besichtigung der traumhaften Gartenanlagen des zur OetkerCollection gehörenden „Château St. Martin“ in Vence musste leider wegen des Regens ausfallen, das Hotel und besonders der Weinkeller machte dieses kleine Wetter-Manko jedoch wett. Und auch der wunderbare Weißwein-Aperitif sowie das folgende, grandiose 4-Gänge-Menü von Janic Franc (2 Michelin Sterne) führten zu einem unvergesslichen Abend der in der Hotelbar ausklang. Zudem gab uns Janic Franc persönlich die Ehre und signierte Speisekarten und stand für Fotos zur Verfügung. Niemand glaubte, dass dieser Abend getoppt werden würde, bis uns der Mittwoch eines besseren belehrte. Zuerst ging es nach Antibes, wo wir den provenzalischen Markt mit all seinen kulinarischen Herrlichkeiten auskosteten und die Stadt (einige auch die Pferdemetzgerei) erkundeten. Das Mittagessen gab es im Restaurant „Les Vieux Murs“, dessen Küchenchef auch die Hotelfachschule in Nizza besuchte und schon mal in den Genuss kam, eine Woche in Bad Wörishofen zu verweilen. Der letzte Abend führte uns zu einem ganz besonderen Ort: ins Hotel Cap Estel in Eze-Bord de Mer. Das Hotel, das in Privatbesitz ist und der Eigentümerfamilie als Sommersitz zur Verfügung steht, liegt traumhaft direkt am Meer und ist über einen Serpentinenweg, der gesäumt von Palmen und herrlicher Botanik ist, erreichbar. Auf der Dachterrasse bekamen wir bei Sonnenuntergang einen einmaligen Champagner-Empfang und dazu hervorragende Amuse bouche sowie eine kleine, aber feine Führung durch eine der Suiten, die Platz für alle von uns geboten hätte. Das Abendmenü ließ keine Wünsche offen und konnte wirklich als Highlight der Fahrt gelten. Die beiden Küchenchefs Andreas Damien und Vincent Bicomme zauberten nicht nur ein fantastisches Menü für „Les Bavarois“ sondern standen auch für Fotos und Signaturen bereit. Auch der Weinkeller blieb uns nicht verschlossen und zudem war das sonst so stille Örtchen sprich die Toilette sehr belebt, da sie wie ein Wohnzimmer eingerichtet zum Verweilen einlud. Der Infinity-Pool und das einmalige Ambiente des ganzen Hauses veranlasste einige Hotelfachschüler dazu, doch über ihren Lebensweg nachzudenken und zu überlegen in möglichst kurzer Zeit an möglichst viel Geld zu kommen, um dort bald als Gast residieren zu können. Zurück in Nizza machte sich der Großteil Familie Lepante sowie Herr Oblinger auf, die Nacht zum Tag zu machen und das Nachtleben Nizzas zu erkunden. Weder die Karaoke-Bar noch ein Nachtclub waren vor uns sicher und Herrn Oblingers englische Gesangseinlagen werden für immer in unserem Gedächtnis bleiben. Wie wir in unser Hotel kamen, wissen wir nicht mehr, aber fast alle waren pünktlich in der Früh um 9.00 Uhr zur Abfahrt bereit. Dann ging es mit viel Wehmut wieder Richtung Heimat. Unser Mittagessen bestand aus einem wunderbaren Picknick mit leider weniger wunderbarer Raststättenkulisse. Als wir die Grenze zur Schweiz überquerten mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass unser Herr Direktor Schönhaar überhaupt keine Kachelmann‘schen Kenntnisse hat und auf unsere zuvor abgeschlossene Wette „Wenn wir auf der Heimfahrt Schnee sehen, haben wir morgen schulfrei!“ nicht eingehen wollte. Spätestens als wir am San Bernardino (oder war es doch der San Pellegrino?) im Stau und Schnee feststeckten, konnte auch Herr Schönhaar seine Augen vor der weißen Pracht nicht mehr verschließen und verkündete SCHULFREI! Diese Ankündigung wurde sogleich mit einem üppigen Mal gefeiert, sprich „Sandwich à la Uschi“, denn Gott sei Dank hatte Frau Stodollik den richtigen Riecher und ließ in Nizza ein paar mehr Würste und Käseschmankerl einpacken. Außerdem hatten wir uns auf dem Weingut mit genügend Wein eingedeckt, der uns im etwas kühlen Bus den Körper wärmte und für gute Stimmung sorgte. Dank unserem Busfahrer Gerd ging es aber nach ein paar Stunden doch noch weiter und gegen 1 Uhr nachts erreichten wir Bad Wörishofen – nicht nüchtern - dafür aber umso glücklicher über eine perfekte Nizza-Fahrt, die so schnell keiner vergisst. Zum Schluss: vielen, vielen herzlichen Dank an Herrn Laupheimer für die großzügige Getränkespende, Herrn Schönhaar für das Schulfrei am Freitag und seine unglaublich entspannte Art, Herrn Oblinger für seinen großartigen Unterhaltungswert und zu guter Letzt: Frau Stodollik, tausend Dank für diese unvergessliche Fahrt, die Sie wie immer perfekt organisiert haben und ein letztes „Geeeh biiiidddeee, mir suchen uns jetzt a Beisel!!!“