Kite the globe 05

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Kite the globe 05
TEXT: Bernd Schmieding
FOTOS: Hoch 2
Fiji, der Traum der Südsee, bildet den dritten Stop der
Kite the globe tour und liegt zwischen Neukaledonien und
Samoa im Südpazifik. Wer an Fiji denkt, verbindet es mit
langen weißen Sandstränden, azurblauem Wasser und
tropischen Ressorts. Fiji bietet neben diesen aber noch
eine Menge mehr. Die größeren der 300 Inseln sind vulkanischen Ursprungs mit zerklüftetem Hochland und einsamen Dörfern in atemberaubender Landschaft. Fiji- Reisende können faszinierende Korallenriffe und Unterwasserwelten sowie tropischen Regenwald und die
einheimische Gastfreundlichkeit entdecken. Die ehemaligen Kannibalen-Inseln haben einen sehr umfangreichen
Kulturmix aus Melanesiern, Polynesiern, Europäern und
Chinesen hervorgebracht. Auf keinen Fall verpassen
sollte man die Kava-Zeremonie, die den Gästen in den
Dörfern zukommt. Hierbei wird der Saft einer Wurzel gepresst und mit Wasser gemischt, so dass es zu einem
leicht betäubendem Drink kommt, der bei Einheimischen
und Touristen sehr beliebt ist. Nachdem wir mit Air New
Zealand von Auckland aus abhoben, war nach nur dreieinhalb Stunden Flugzeit der Flughafen von Nadi (gesprochen Nandi) in Sichtweite.
Auf der Westseite der Insel Vitu Levu gelegen, entschieden wir uns, die erste Nacht im Travellers Beach Resort
südlich des Flughafens zu übernachten. Der Besitzer war
ein besessener Billiardspieler und wir störten ihn bei der
Anmeldung gerade im einundzwanzigsten Spiel gegen einen Gast. Bereits nach der Ankunft merkten Ursi (mitgereiste Sportphotographin aus der Schweiz) und ich,
dass die Uhren auf Fiji anders ticken. Es heisst always
“Fiji-Time”. Also einen Gang zurückschalten und relaxen
ist das Motto. Ca. 27 Grad Wassertemperatur stellten
beim ersten Badegang dann auch umfassendes Urlaubsfeeling ein. Unser erstes Ziel am nächsten Tag war Plantation Island in der Mamanuca Group, wo wir für fünf
Tage einen Zwischenstopp machten. Dreimal täglich wird
die Insel vom Katamaran Malolo Cat angefahren, der einen kostenlosen Pick-up Service vom Hotel/Appartement
bietet. Das Kitegepäck wird ohne Murren für einen Aufschlag (halber Fahrpreis) mitgenommen und verstaut.
Wundert Euch nicht, wenn die Crew den Stuff drei- bis
viermal während der knapp 45-minütigen Überfahrt umpackt. Das ist normal. Bereits vor dem Anlegen des Bootes auf Plantation kam in uns das absolute Südseefeeling
auf. Das Gleiten durch türkisfarbenes Wasser und Gitarrenklänge der Locals bereiteten einen traumhaften
Empfang. Mit kleinen Auslegerbooten wurden wir vom
Cat abgeholt und am Strand freundlich mit Muschelketten begrüsst. Diese Zeremonie führt das Plantation Island Resort für alle neuen Gäste durch. Nach einem Rundgang durch die Anlage wurden wir zu unserer Garden
Bure (Bure ist das fjiijanische Wort für Hütte) gebracht,
die mit Ihren 53 qm mehr als ausreichend bemessen war.
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Fiji Islands
„the place to be“
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Unter Kokospalmen inmitten herrlich angelegter Gärten und das Meer vor der Tür fanden
wir uns wieder. Herrlich weisser Sandstrand und badewannenwarmes Wasser sollten
Schnorcheln und Kiten in Boardshorts zum Erlebnis werden lassen. Wenn die Tradewinds
wehen (Mitte April bis Oktober), ist Plantation der optimale Spot, da die Insel so liegt, dass
der Südostpassat direkt zwischen Malololailai (Plantation Island) und der Nachbarinsel Malolo durchzieht. Am ersten Nachmittag machte ich mich auf zum Südstrand und konnte direkt die erste Kitesession mit einem 16er Schirm und meinem 148er Board verbuchen.
Das Board stellte sich als absoluter Frühgleiter heraus. Am Nachmittag setzt die Thermik
meistens ein und auf Plantation weht meist mehr Wind als auf dem Festland. Beachten
sollte man auch hier die Tide. Bei High Tide wird der Trip an den Südstrand etwas problematisch, ansonsten ist es easy, um den Klippenvorsprung zu gelangen. Wichtig zu wissen
ist, dass Plantation ein reiner Flachwasserspot ist. Wellen gibt es auf dem Namotu Reef.
Hierzu müsstet Ihr den Kite auf Namotu Island (ca. 5 km von Plantation entfernt) launchen,
da die Überfahrt zu risky ist. Big Johnnie bietet Überfahrten zu Namotu Lefts und Wilkes
Passage auch zum Surfen an.
Plantation Island Resort bietet für die ganze Familie etwas. Man kann sich aber auch zurückziehen und die Ruhe geniessen. Die folgenden Aktivitäten werden angeboten: Schnorcheln,
Volleyball, 9 Loch Golf, Canoeing, Tauchen, Windsurfing und Wasserski. Wir empfanden
das Restaurant als gut und die Küche kann sich für die Landesverhältnisse wirklich sehen
lassen. Auch für Vegetarier ist gesorgt und die Strände hier sind ebenfalls top, inklusive
ins Wasser reichender Kokospalmen.
Infos zum Plantation Island Resort:
Internet: http://www.plantationisland.com
E-Mail: [email protected]
Nächster Stop der Fiji Tour war Mana Island, eine weitere innerhalb der Mamanuca Group
gelegene Insel mit einem wundervollen Korallengürtel, der die Insel umschliesst. Mana ist
vor allem bei Backpackern (Rucksacktouristen) beliebt, da die Insel über zwei preisgünstige
Hostels, einen Traumstrand (Sunset Beach) und sehr gute Schnorchel- und Tauchgründe
(Padi-Station) verfügt. Wir konnten am Dreambeach super schnorcheln und fanden uns inmitten unzähliger Fische, Mödermuscheln und Korallen wieder. Zum Kiten reichte der Wind
hier leider nicht und wir hatten das Gefühl, dass einige andere Inseln (Malolo und Castaway Island) Mana in der Abdeckung des Passats verschwinden lassen. Auch der Backpacker
ist nicht gerade zu empfehlen.
Fiji Islands
Zurück auf dem Festland reisten wir Richtung Süden, um
auf Robinson Crusoe Island ein paar Tage zu verbringen.
Die Insel liegt vor der Coral Coast und ist eigentlich nichts
weiter als eine grosse Sandbank mit Palmen drauf. Die
Gastfreundschaft der Angestellten stellte hier wirklich
neue Rekorde auf. In erster Linie geht es auf Crusoe Island um Erlebnis und Animation für die überwiegend jungen Backpacker.
Das Tagesprogramm ist voll mit Events von Schnorcheltouren über Volleyball, Kokospalmenklettern bis hin zu
nächtlichen Kava- und Tanzzeremonien. Die Insel bekommt eine Menge vom Wind ab, kiten ist hier aber nur
möglich, wenn kein Hochwasser herrscht, da der Strand
sonst sehr schmal ist.
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Die meisten hier kennen nur das Windsurfen und der Gärtner des Beachhouse,
selbst einmal jahrelanger Windsurfer, hat sich riesig gefreut. Er brachte uns
übrigens eine Menge übers Flechten mit Palmenblättern bei und ist immer
gerne bereit, sein Wissen (auch das über jeden Baum im Garten) mit euch zu
teilen.
Infos zum Beachhouse:
Internet: http://www.fijibeachouse.com
Email: [email protected]
Wissenswertes über Fiji :
Fiji hat das ganzes Jahr ein mildes und meist stabiles Klima aufgrund der grossen Wassermassen, die die Inseln umgeben. Die Luft- und Wassertemperaturen liegen im Mittel zwischen 25 und 30 Grad. Als Währung fungiert der Fiji
Dollar (Stand Juli 2002: 0,50 = 1 F$). Trockenzeit ist von April bis Oktober,
der Rest ist Regenzeit und die Zeit von tropischen Cyclones (welche sich erst
ab 27 Grad Wassertemperatur bilden).
Und weiter ging es mit dem Boot zum Festland und dann
per Bus entlang der Nadi und die Hauptstadt Suva verbindenen Queens Road zum nächsten Stop ins Beach
House. Das Beach House selbst ist ein Backpacker, der
mit „affordable luxury accomodation“ wirbt, was nicht
übertrieben ist. Im Jahre 2001 mit dem Fiji Tourism
Award ausgezeichnet, fanden wir uns in einer super Anlage inmitten von unzähligen Bäumen und Blumen sowie
Kokosnusspalmen wieder. Besonders zu empfehlen sind
hier die Bungalows mit Doppelzimmer. Neu gestaltet und
sehr geschmackvoll eingerichtet können zwei Personen
hier für 46 Fijidollar pro Nacht wohnen. Wer übrigens
sechs Nächte bucht bekommt, die siebte frei. Wie überall auf Fiji ist auch hier Moskitoschutz mit Tropenfaktor
angebracht. Die kleinen, haarigen Biester greifen zu jeder Tages- und Nachtzeit an, wo sich Ihnen ein Hautstück
zeigt. Sonnenschutz mit kombiniertem Moskitovertreiber
hat sich bei uns bewährt. Glücklicherweise sind die Flugstecher aber nicht so gemein wie die neuseeländischen
Sandfliegen, aber dennoch um einiges hartnäckiger als
Ihre europäischen Verwandten.
Für das leibliche Wohl ist im anliegenden Coconut Cafe
gesorgt, das auch das Zentrum der Aktivitäten und Treffen aller Traveller bildet. Ihr bekommt frisches Obst (Papaya, Bananen, Coconut) und wahlweise auch Rührei sowie Toast zum Frühstück. Mittags und Abends stehen
auch verschiedene Gerichte zur Auswahl, die sich jedoch
wöchentlich wiederholen. Trotzdem ist dieser Platz so
easy going, dass wir es zwei Wochen hier aushielten. Die
unzähligen Reisenden liefern in humider 34 Grad Celsius
Atmosphäre immer wieder neuen Gesprächsstoff und
Langeweile kommt gar nicht erst auf.
Ein viermonatiges Touristen Visa wird bei Einreise gewährt. Fiji ist einer der
zentralen Airline Hubs zwischen Australien und Amerika, somit bieten viele Round the World (RTW) Tickets diese Option an. Ein RTW Ticket ermöglicht auch
die einfache Mitnahme von Kitegepäck, da 64 kg erlaubt sind. Fiji ist malariafrei, im Gegensatz zu vielen umliegenden Islands wie z.B. Vanuatu.
Innerhalb von vier Wochen kann man in Fiji schon vieles bereisen, aber doch
nicht alles. So haben wir uns z.B. nicht die zweitgrößte Insel Vanua Levu angeschaut, die ursprünglicher und touristisch unerschlossener ist.
Auch die Yasawa Group (hier wurde der Film „Blue Lagoon“ gedreht) und
Nananu-i-Ra sind sicher den Besuch wert, letztere insbesondere aufgrund des
wehenden Südost-Passats und somit eine Alternative zu Plantation Island. Generell ist es aufgrund der Hitze sehr erschöpfend, wenn Ihr häufig mit viel
Gepäck die Destination wechselt und besonders die vielen Schiffsfahrten gehen ins Portemonaie. Als Fortbewegungsmittel auf Vitu Levu gibt es die rund
um die Insel fahrenden Busse, Taxis sind jedoch ebenfalls sehr günstig. Der
Zeitunterschied beträgt 12 Stunden und Fiji liegt unmittelbar an der Datumsgrenze. Hier beginnt weltweit jeder neue Tag am frühesten. Sprich: die
Sonne geht zuerst in Fiji auf.
Materialempfehlung:
Je ein Board für Leicht- und Starkwind sowie Kites zwischen 16 und 7,5 m2
decken den Windbereich (8-35 Knoten) gut ab. Boardshorts reicht und ein Anzug ist nicht erforderlich.
Fazit:
Fiji ist besonders in der Trockenzeit eine Reise wert und Plantation Island ist
zum Kiten „the place to be“.
Gekitet wird vor dem Beachhouse innerhalb der Lagune
zwischen Riff und Beach. Am Besten geht man bei ablaufendem oder auflaufendem Wasser raus, wenn die
Sandbank neben dem kleinen Bach möglichst weit aus
dem Wasser schaut. Unbedingt zu zweit starten und Landen, da der Bereich vor dem Strand durch einen in Luv
liegenden Felsvorsprung abgedeckt ist. Die Coral Coast
vor dem Beachhouse liegt voll in der Passatzone. Wenn
also die Trades wehen, ist es hier wirklich gut. Ich hatte
mehrere schöne Tage und die Einheimischen waren schier
aus dem Häuschen, als Sie Kitesurfen sahen.
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