File - Deutsche in Rom

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File - Deutsche in Rom
Ausgabe 4 Dezember 2014
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Deutsche
in
Rom
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25 Jahre Mauerfall
Am 9. November 2014 jährte sich der Mauerfall zum 25.
Mal, und Berlin stand an diesem Tag wieder im Fokus
der weltweiten Aufmerksamkeit. Stimmungsvoller Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen im Jahresverlauf
war am Wochenende die
LICHTGRENZE mit tausenden illuminierten Ballons. Im
Herzen der Stadt zeichnete
diese außergewöhnliche
Licht-Installation auf dem
rund 15 Kilometer langen Teilstück des ehemaligen Mauerverlaufs die einstige Zweiteilung Berlins eindrucksvoll
nach. In Rom hingegen waren der 24. und 25. Oktober die
denkwürdigen Tage für die Botschaft, dank zweier großer
Events: Auf den Straßen Roms war an beiden Tagen ein
echter Trabant
unterwegs, verbunden
mit
einem
Faceb o o k Wettbewerb für
alle Interessierten. Und am
Samstag
erweckte ein Tag
der
Offenen
Türen der deutschen, in Rom ansässigen Institutionen für viel Aufmerksamkeit und Interesse bei Römern und Touristen. Am
Abend wurde auch das Teatro Marcello „mit einem Trabant“ erleuchtet!
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Und schon wieder ist ein Jahr fast vorbei. Ohne viel Ach und
Krach hat sich der Mauerfall gejährt, und Jahrgänge, die dieses
Ereignis damals live miterlebten, können heute bestätigen, dass die
Zeit wie im Flug vergeht! Ein Vierteljahrhundert hält nicht davon
ab, sich an den 9. November 1989 zu erinnern, als das Ereignis im
Radio bekannt gegeben wurde. Die Westdeutschen wurden übrigens damals gebeten, Besucher aus dem Osten, die Berlin und ganz
Deutschland in diesen Tagen überfluteten, eine Zeit lang zu beherbergen. Eine einmalige Initiative! Die gelungene Wiedervereinigung Deutschlands ist und bleibt das Paradebeispiel unseres Sozialstaates.
Poi? Der Ball ist rund! In der Ewigen Stadt fieberten wir während
der Weltmeisterschaft eifrig mit, was das Zeug hielt. Ob Botschaft
oder Stammtisch, selbst der größte Fußballmuffel drückte ein Auge
zu, wenn es an den Abenden der Spiele zu laut wurde, oder Vorbereitungen für einen deutsch-italienischen Fernsehabend getroffen
wurden. »Tutto bene quel che finisce bene« oder »Ende gut, alles
gut«, und nach dem Sieg der Fußball-Weltmeisterschaft hat sich
Deutschlands Image weiter verbessert.
Die Bundesrepublik hat die Vereinigten Staaten auf der Rangliste
der beliebtesten Nationen vom ersten Platz verdrängt. Dazu haben
neben der sportlichen Spitzenleistung auch die politische Führungsrolle in Europa, die international wahrgenommene Verantwortung sowie die starke Wirtschaft beigetragen, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.
Deutschland Deutschland über alles... Das typische Alleinstellungsmerkmal des effizienten, professionellen Deutschen und seiner »Ich Stärke« schürt in heutigen Zeiten nicht immer soziales
Verständnis, besonders in Italien. Ist der deutsche Prototyp tatsächlich das Ultimative? However, wir Deutschrömer haben das Privileg, uns aus beiden Kulturen das Beste herauszusuchen. Die Kunst
liegt dann nur noch in der Anwendung, wie unser guter alter
Freund Johann Wolfgang bereits niederschrieb! M.Kliem
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Interview mit Manuel Herder
Lieber Herr Herder, recht herzlichen Dank, dass Sie nach Rom
gekommen sind! Wir Deutschrömer konnten es gar nicht verstehen, dass die seit Jahren so renommierte und einzige deutsche
Buchhandlung vor eineinhalb Jahren ihre Pforten geschlossen
hat. Was ist geschehen?
Die Gründe sind eigentlich recht einfach zu erklären. Die Buchhandlung an der Piazza Montecitorio hat mein Bruder von Barcelona aus geführt. Sie lebte vom Buchimport aus dem deutschen
Sprachraum und anderen europäischen Ländern. Dann kam eine
Zeit, in der die Bibliotheken, Seminare und Universitäten aufgehört
haben, Rechnungen zu begleichen, mit der Begründung, sie hätten
eine Haushaltssperre. Damit lässt sich ein Buchimport nicht mehr
betreiben. Das Ladengeschäft lag ja bekannterweise in der Bannmeile des Parlaments. Das heißt, dass sie viele Tage im Jahr wegen
der Demonstrationen und den Polizeieinsätzen abgeriegelt war.
Und die Kundschaft ist zu den bekannten Konkurrenten aus dem
Internet abgewandert. So lässt sich eine Buchhandlung nicht mehr
weiterführen.
Also aus rein finanziellen Gründen.
Absolut! Eine Buchhandlung, die einen Mindestverkauf nicht aufrechterhalten kann, ist zum Scheitern verurteilt.
Jetzt sind Sie in Rom wieder sehr aktiv und haben Ihren Sitz in das
deutsche Pilgerzentrum verlegt.
Wir bedienen jetzt einen anderen Markt. Die Buchhandlung an der
Piazza Montecitorio hat den gesamten wissenschaftlichen Markt
versorgt, während die Herder Bücherstube am Vatikan heute den
religiösen Markt bedient. Der hat zunächst einmal nichts mit Italien zu tun, sondern mit den Menschen, die im Umfeld des Vatikan
nach guten Büchern suchen.
Und was geschieht nun mit uns, den Normalverbrauchern? Uns
ist ein kleines Stück deutsche Kultur in Rom an dieser wunderschönen Ecke an der Piazza verloren gegangen, in der jetzt ein
Hemdengeschäft residiert.
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Ich verstehe Ihre Sehnsucht nach dieser Kultur. Daher sind wir
wieder da. Hier in der Bücherstube am Vatikan sehen wir, dass
immer mehr Leute kommen und einkaufen. Sie können bei uns alle
unsere Herder Bücher gleich kaufen und mitnehmen. Alle anderen
deutschsprachigen Bücher können Sie bei uns zu den deutschen
Ladenpreisen bestellen und Sie erhalten diese in wenigen Tagen.
Geht das auch telefonisch?
Ja, Bestellungen sind unter Tel. 0039 3774921274 möglich. Aber
auch per Mail ([email protected]) sind wir erreichbar. In den
nächsten Tagen werden wir auch einen Web-Shop für die Herder
Bücherstube am Vatikan einrichten.
Unabhängig von der schnellen Lieferzeit, gibt es sonst noch ein
Alleinstellungsmerkmal der heutigen Herder Stube?
Ja, unsere Kinderbuchecke. Hier finden Sie besonders unserer Kinderbücher aus dem Verlag Herder und Verlag Kerle. Darüber hinaus hat Herder sicherlich die größte Auswahl an religiösen, theologischen und philosophischen Büchern in Rom. Wer sich also für
religiöse Themen interessiert, ist hier bestens aufgehoben. Eine
große Auswahl an Geschenkbüchern, gerade jetzt zur Weihnachtszeit finden Sie ebenfalls bei uns. Bei uns finden Sie also sicherlich
viele
Geschenke
für
das
Weihnachtsfest.
Was machen Sie momentan Herr Herder?
Ich führe den Verlag Herder in Freiburg mit Niederlassungen in
München und Berlin.
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Meine Aufgabe ist es, den Verlag weiter zu entwickeln. Momentan
arbeiten wir stark an dem Thema Digitalisierung. Wir haben uns
soeben an der Firma Smart Mobil Factory in Berlin beteiligt. Mit
dieser wollen wir im neuen Jahr die ersten Herder Apps herstellen
für Smart Phone und Tablet PCs.
Wie sehen Sie denn die Zukunft des Buches?
Positiv. Das Buch bleibt spannend und ist das beste Medium, wenn
es darum geht, zu lernen und Wissen aufzunehmen, das sagen mir
auch alle jungen Menschen und Studenten. Insofern glauben wir,
dass das fachliche und wissenschaftliche Buch bestehen bleibt. Auf
der anderen Seite wird die Unterhaltungsliteratur mehr auf Apps
gelesen. Wir Verlage müssen also lernen, die entsprechenden Texte
unserer Autoren ans Buch, E-Book oder in eine App zu adaptieren.
Deshalb wird es 2015 auch in der Herder Bücherstube am Vatikan
einen E-Book-Reader zu kaufen geben.
In Rom sagt man »in bocca al lupo«. Wissen, Sie wie man darauf
antwortet?
Si, crepi il lupo.
Weihnachts-Aktion in der Herder Stube
Via del Banco di Santo Spirito 56
Die gebundenen
Jesus-Bücher des
Papstes Benedikt
dem XVI. bekommen die Mitglieder
der Deutschen in
Rom beim Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte mit einem Rabatt von 5,00€ je
Buch (solange der
Vorrat reicht, Angebot gültig bis zum 30.12.2014).
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Zeitgeist
Wie uns eine Feministin Italiens Männer erklärt
Dacia Maraini ist die Grande Dame der italienischen Literatur. Im
einem Interview mit der Zeitschrift Die Welt verrät sie uns, wie Italien
aus der Krise kommt und was sie über Pier Paolo Pasolini, Silvio Berlusconi und Matteo Renzi denkt.
Die Schriftstellerin Dacia Maraini gehört zu den wichtigsten Intellektuellen Italiens und wird seit Jahren für den Nobelpreis gehandelt.
Sie hat irisch-polnische und sizilianische Vorfahren und ist eine wahre
Weltbürgerin. 1936 in der Nähe von Florenz geboren, verbrachte sie
die frühe Kindheit in Japan – wo ihre antifaschistische Familie die
Mussolini-Jahre überlebte, wegen Regimekritik jedoch auch in einem
Konzentrationslager interniert war. Ab 1947 wuchs Maraini in Sizilien
auf, der Heimat ihrer Mutter, und ging Ende der Fünfzigerjahre nach
Rom, wo sie Alberto Moravia kennenlernte und über ihn auch Pier
Paolo Pasolini, mit dem sie eine jahrzehntelange Freundschaft verband. Seit 1962 veröffentlicht Maraini Romane und Erzählungen, die
oft (historische) Frauen zur Hauptfigur haben und auch
zahlhlreich ins Deutsche übersetzt wurden. Ihr Roman "Die stumme
Herzogin" (1990) ist bis heute ein Bestseller. Ihr jüngstes Buch über
Klara von Assisi, Zeitgenossin des Heiligen Franziskus, liegt bislang
nur auf Italienisch vor. Maraini hat auch viel fürs Theater geschrieben,
sie hat Joseph Conrad ins Italienische übersetzt und ist bekennende
Feministin. Dass sie auf die Achtzig zugeht, merkt man ihr nicht an.
Bei unserer Begegnung in einem Berliner Hotel leuchtet Marainis
berühmter blauer Lidschatten, dem schon Alberto Moravia erlegen
sein muss, als er für sie 1962 Elsa Morante verließ.
Die Welt: Sie Ärmste, hatten Pech mit dem Gepäck?
Dacia Maraini: Leider. Trotz Direktflug Rom–Berlin komme ich
ohne Koffer an.
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Zeitgeist
Foto: Martin U. K. Lengemann
Die Welt: Und haben das Nötigste schnell bei Douglas besorgt.
Sie besuchen Berlin für eine Tagung zu Pier Paolo Pasolini. Im
Martin-Gropius-Bau gastiert gerade eine große Ausstellung. Wie
war ihr Verhältnis zu Pasolini?
Maraini: Sehr eng. Er war ja ein guter Freund meines Lebenspartners Alberto Moravia. Wir waren bestimmt zehn Mal gemeinsam mit Pasolini auf Reisen, nicht zuletzt für seine Filmprojekte.
Wir begleiteten ihn gern, sei es nach Eritrea, Marokko oder
Ägypten. Ein, zwei Mal jährlich Afrika mit Pasolini war eigentlich normal. Außerdem hatten wir in Italien ein gemeinsames
Ferienhaus am Meer.
Die Welt: Wie war er privat, als Mensch?
Maraini: Sehr sanft und liebevoll. Natürlich weiß ich, dass er
auch polemisch sein konnte und die Öffentlichkeit provozierte.
Doch persönlich aggressiv habe ich ihn nie erlebt. Er hatte seinen
eigenen Kopf, konnte bei der Durchsetzung seiner Ziele hartnäckig sein. Aber gestritten haben wir nie. Diskutiert schon. Mit der
Frauenbewegung konnte er nichts anfangen.
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Zeitgeist
Die Welt: In Deutschland würde man jetzt fragen: War Feminismus
für ihn nur Gedöns?
Maraini: Er war bestimmt nicht misogyn, kein Macho. Er war ein
Freund der Frauen. Aber als Bewegung war ihm der Feminismus
fremd. Dafür war er zu sehr Anarchist, Individualist, Einzelgänger.
Jeder für sich, war seine Devise. Ich sehe das anders. Wenn man
gesellschaftlich etwas verändern will, muss man sich zusammenschließen. Wenn du Personen kennst, die die gleichen Interessen
hegen wie du, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du tatsächlich etwas erreichst. Pasolini war jede kollektive Organisation von gesellschaftlichen Anliegen zuwider, sogar in der Sache der Homosexuellen. Dabei war es nicht so, dass er seine Homosexualität versteckte.
Er lebte sie offen, alle wussten davon – bis auf seine Mutter.
Die Welt: Zu der er ansonsten ein enges Verhältnis pflegte?
Maraini: Bei unseren gemeinsamen Afrika-Reisen kam es vor, dass
wir tagelang im Auto durch die Wüste kurvten und, abends müde,
noch mal hundert Kilometer extra fuhren, nur um zu einem bestimmten Telefon zu gelangen, von dem er seine Mutter anrief. Handys gab es damals ja noch nicht. Pasolinis Verhältnis zu seiner Mutter war extrem symbiotisch. Berichtete sie am Telefon von Kopfschmerzen, bekam er prompt auch welche.
Die Welt: Für einen Pasolini-Film haben Sie das Drehbuch mitgeschrieben?
Maraini: Ja, er bat mich um den weiblichen Part seiner "Erotischen
Geschichten aus 1001 Nacht", einen pikaresken Film. Er mochte
meine "Erinnerungen einer Diebin".
Die Literarische Welt: Ihr Buch, das auf einer wahren Begegnung
mit der Insassin eines Frauengefängnisses basiert.
Maraini: Er, der in seinen besten Büchern und Filmen immer volksnah war – denken Sie nur an "Accattone" – mochte an meiner
"Diebin" vor allem den pikaresken Humor. "Die stumme Herzogin",
mein größter Erfolg, hätte ihm bestimmt auch gefallen, aber die hat
er nicht mehr erlebt, denn die erschien ja erst 1990.
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Zeitgeist
Die Welt: Was denkt Italien heute über Pasolini, fast vierzig Jahre
nach seinem Tod im Jahr 1975?
Maraini: Während er früher von ziemlich vielen kritisiert und
kleingeredet wurde, scheinen heute alle auf seiner Seite zu stehen,
naja vielleicht mit Ausnahme der Neofaschisten oder der Lega
Nord. Aber bei den jungen Leuten ist Pasolini heute durchweg populär, ein moderner Klassiker.
Die Filme, Bücher, Ausstellungen
über Pasolini nehmen gar kein
Ende. Ich kenne (zählt im Kopf
nach) mindestens drei Regisseure,
die aktuell an einem Film über ihn
arbeiten.
Die Welt: Pasolini interessiert
uns als Typ, auch sein tragischer,
bis heute nicht restlos aufgeklärter
Tod. Aber sind seine Botschaften
denn noch aktuell?
Maraini: Seine Kritik am Establishment und Niedergang an der
italienischen Gesellschaft war visionär. Wir können den Berlusconismus heute wie eine Prophezeiung Pasolinis lesen. Es geht dabei
nicht um Berlusconi selbst – als Berlusconis Aufstieg als Fernsehmagnat begann, war Pasolini bereits verstorben. Aber die ordinäre
Massenkultur, die durch das Berlusconi-Fernsehen groß wurde –
die hat Pasolini kommen sehen. Es ist eine Massenkultur, die allein
auf den Gesetzen des Marktes basiert, auf Arroganz und Macht. Sie
stellt den Reichtum aus und huldigt dem Schwindel, jede Form von
Loyalität und Redlichkeit tritt sie mit Füßen. Es ist eine Kultur
ohne Seele, ohne jede soziale Solidarität, verstehen Sie? Diesen
Niedergang hat Pasolini kommen sehen, nicht bezogen auf die Person Berlusconi, aber die Republik einer Vulgärkultur, die heute mit
dem Namen Berlusconi verbunden wird.
Die Welt: Und wo steht Italien jetzt? Ist es dabei, die Ära Berlusconi hinter sich zu lassen?
Maraini: Man muss zwei Dinge sehen. Zum einen hat Berlusconi
die eigenen Anhänger enttäuscht.
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Seine ganze Beschränkung, sein Versagen und sein Mangel an
Substanz als Staatsmann wurden auf Dauer immer evidenter. Zum
anderen steckt Italien in der Krise. Der große Wahlerfolg für Matteo Renzi zeigt, wie ein Land alles in Bewegung setzt, um der Stagnation zu entkommen. Niemand, auch nicht die Linke, hatte in den
letzten Jahren die Courage, unser Land zu reformieren. Renzis
Vorteil liegt darin, dass ihm an einer reinen Politik der Besitzstandswahrung schon aufgrund seiner Jugend wenig liegen kann.
Der Nachteil, der sich aktuell zeigt: Wer zu viele Hebel auf einmal
in Bewegung setzt, bringt am Ende alle Gegner gemeinsam auf den
Plan. Ich weiß nicht, ob er es
schafft. Mittlerweile bringt er ganz
Italien gegen sich auf.
Die Welt: Aber mindestens die
Frauen müssten doch auf Renzis
Seite sein, schon weil das Role Model der dekorativen Animierdame,
im italienischen Fernsehen allgegenwärtig, nicht mehr ostentativ
zur Staatsräson gehört, oder?
M a ra i n i: D a s B er l u sc o n i Fernsehen steht für Frauen, die nur
Instrument sind. Lockstoff für Fernsehunterhaltung oder andere
Produkte. Frauen, die als Person rein gar nichts zählen. Interessieren muss uns nicht, für was die zwanzig, dreißig Damen, mutmaßlichen Prostituierten, die Berlusconi gern zu Haus hatte, genau bezahlt wurden. Interessieren muss uns das verächtliche Frauenbild,
das dahintersteckt.
Die Welt: Hat der Feminismus – so gesehen – in Italien nichts erreicht?
Maraini: Als Ideologie ist der Feminismus tot. Wie alle großen
Ideologien. Feminismus findet heute in der Praxis statt, und die
Frauen binden die jungen Männer mit ein. Da hat Berlusconi
durchaus Gegenwehr provoziert. Es gibt eine Bewegung namens
"Se non ora, quando?"
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Die Welt: "Wenn nicht jetzt, wann dann". Auf Deutsch klingt das wie
der Songtitel einer Karnevalsband. Auf Italienisch ist es eine Anspielung auf Primo Levi. Signora Maraini, Sie sind die wohl bekannteste
Feministin Italiens, haben in ihren Büchern Gewalt gegen Frauen,
Abtreibung und lesbische Liebe thematisiert. Gab es da je Anfeindungen?
Maraini: Einige rechtskonservative Zeitungen sahen mich sicher kritisch. Aber sie haben mich immer mit Respekt behandelt, auch vor
dem Hintergrund meines eigenen Verhaltens. Ich bin nie für feministische Arroganz und Gewalt eingetreten. Ich beleidige und beschimpfe
nicht – während dieser Modus sich leider immer mehr etabliert, denken sie nur an Beppe Grillo, bei dem alles auf provokanter Gegnerschaft beruht. Ich glaube, man muss die Dinge diskutieren statt den
Gegner zu beleidigen.
Die Welt: Möchten Sie ein Vorbild sein? Wie ist ihr Verhältnis zur
jungen Schriftstellergeneration Italiens?
Maraini: Ausgezeichnet. Ich bin Herausgeberin der Literaturzeitschrift "Nuovi Argomenti".
Die Welt: Der einflussreichsten Literaturzeitschrift Italiens.
Maraini: Einmal monatlich treffen wir uns mit jungen Autoren und
literarischen Nachwuchshoffnungen. Wir diskutieren über Sprache,
die Herausforderungen für die Verlagsszene, den Markt. Ich finde das
alles sehr interessant. Kaum ein junges Talent, das nicht durch diese
Zeitschrift entdeckt worden wäre.
Die Welt: In Deutschland scheint die große Italienwelle der Achtziger
und Neunziger literarisch vorbei. Wen empfehlen Sie uns – jenseits
von Roberto Saviano?
Maraini: Silvia Avallone ("Sommer aus Stahl"). Eine sehr gute Erzählerin. Gleiches gilt für Melania Mazzucco. Oder Fleur Jaeggy aus
der Schweiz, die Ehefrau von Roberto Calasso.
Die Welt: Haben Sie deutsche Lieblingsschriftsteller?
Maraini: Ich liebe Böll, alle seine Bücher, aber "Gruppenbild mit
Dame" ganz besonders. Ich mag den frühen Grass, die
"Blechtrommel". Christa Wolf. Ingeborg Bachmann, die ich auch persönlich kennengelernt habe. Und ich mag Brecht.
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Kunst und Umwelt
Im Frühjahr 2013 wurde vor einer südspanischen Küste ein toter
Pottwal aufgefunden. In seinem Magen hat man 59 verschiedene
Plastikarten, Blumentöpfe, Kleiderbügel, eine 30 Quadratmeter
große Plastikfolie etc. gefunden. Insgesamt betrug sein Mageninhalt 17 Kilo Kunststoff und Müll. Zuerst erlitt der Wal einen Magenriss, und dann ist er verhungert.
Mitten im Pazifik entsteht seit ein paar Jahrzehnten ein weiterer
„Kontinent“ aus Plastik. Er ist ungefähr so groß wie Deutschland,
Frankreich, Spanien und Italien zusammen. 2009 wurde er von
einem französischen Forscher eher durch Zufall entdeckt. Meeresströmungen bilden einen gigantischen Wirbel und halten den Müllplaneten fest. Millionen
Tonnen z.T. sogar verseuchter Müll treiben in
den großen Strudeln der
Weltmeere und schädigen
vor allem die Säugetiere
wie Wale und Delphine,
denn diese nehmen die
Zivilisationsgaben anstatt
Futter auf und verenden
meist elendig. An manchen
Stellen beträgt die Müllschicht bis zu 30 Meter übereinander. Kleinere Versionen von
Müllbergen gibt es auch im Atlantik. So kommt einiges von der
Plastik wieder in Form von Nahrung zu uns zurück!
Great Pacific Garbage Patch (Großer Pazifikmüllfleck) heißt dieses
Phänomen im Nordpazifik, und der Chemiker Tony Andrady vom
US Research Triangel Institute bemerkte schon vor Jahren, dass
jedes Stück Plastik, was in den letzten 50 Jahren in den Ozeanen
verschwand, dort immer noch irgendwo rumschwimmt:
“Every little piece of plastic manufactured in the past 50 years that
made it into the ocean is still out there somewhere."
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Kunst und Umwelt
Paola Romoli Venturi hat diese angsteinflößenden Plastikplanetenmonster zu einem zentralen Thema ihres neuesten künstlerischen Ausdruckes gemacht.
Pacific Trash Vortex heißt ihr Projekt, an dem sie seit langer Zeit
arbeitet. Romoli klagt an und drückt damit ihre eigene Instabilität
und Angst über das Fortbestehen der Welt und der Meere aus. Die
ehemalige Kostümbildnerin, die Stoffe und Garne liebt und die
früher Fernsehstars in Kleider nähte, verstaut das sich bei ihr zuhause angesammelte Plastik und steckt es in die von ihr geschneiderten Walmägen aus tüllartigem Tarlatan. Die letzte Präsentation
fand im Biopark in Rom statt. Übergroße Walmägen installiert sie
virtuell an wichtigen Plätzen auf der ganzen Welt.
Ihre anklagenden Arbeiten laden zum Mitleiden ein und rufen Alpträume hervor. Sie sind delikat und vulnerabel wie eine Haut und
dabei widerstandsfähig und transparent, wirken fast schwerelos und
trotzdem dynamisch. Der dünne, durchsichtige, sehr feste und
saugfähige Tarlatan-Stoff (eine Mischung aus Seide, Mohair und
Baumwolle) eignet sich dafür bestens. Der Betrachter kann die
Labels auf den Flaschen lesen, und nichts bleibt verborgen. Ihre
plastikgefüllten Walfischmägen sind
weiß und makellos,
wie durch salziges
Meerwasser reingewaschen liegen sie
auf den ersten Blick
fast freundlich unterm Eiffelturm oder
am Canale Grande.
Erst beim näheren Hinsehen verstehen wir den Inhalt (und die Botschaft). Ihre ausstellungsbegleitenden Vorträge tun dann den Rest.
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Kunst und Umwelt
Paola Romoli Venturi ist in den letzten Jahren immer mehr zur
Aktivistin geworden. 2010 präsentierte sie in der Pasinger Fabrik in
München ihr Projekt Das Urteil. Mit Installationen, Bildern und
Videos thematisierte sie einen spektakulären Mafia-Prozess, der
durch das 2009 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit
dem Geschwister-Scholl Preis ausgezeichnete Buch Gomorra von
Roberto Saviano ausgelöst wurde.
Ein anderes immer wiederkehrendes Projekt sind ihre ebenfalls aus
Tarlatan gefertigten "Instant Art"-Installationen in Suspension. In
Amelia hat sie dem Germanicus (das ist eine wichtige und bekannte römische Skulptur) eine hoffnungslose junge schwarze Witwe
zur Seite gehängt. Inspiriert zu dieser Arbeit wurde sie 2008 durch
die Lektüre eines Artikels über eine junge Frau, die im Krieg weit
weg von Italien ihren Mann
verloren hat. Der Germaninus, sagt sie, war einer der
"Witwenmacher" in der
italienischen Geschichte.
Sie hat uns zu einem ausgiebigen Aperitif in ihr
Atelier eingeladen – ein
Abendessen kann sie nicht
organisieren, da sich auf
dem großen Tisch ehemalige und zukünftige Projekte tummeln. Aus allen Ecken kommen die
Kunstwerke auf einen zu: ein mit Stoff überzogener Stuhl, der wie
ein McIntosh aus einer anderen Zeit aussieht, ein blauer durchsichtiger Globus (die anderen aus der Serie sind schön in Kartons verpackt in einem Depot), Teil einer Theaterdekoration, bei der noch
ein aufgeklebter Stöckelschuh zu sehen ist, Zeichnungen und Projekte überall. Nur die schönen Fotos an den Wänden sind von ihrem Mann Marco.
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Kunst und Umwelt
Ich musste bei Betrachtung dieser Arbeiten an eine Theateraufführung von 2012 hier in Rom denken. Lemi Ponifasio nannte
seine Performance Bird with skymirrors [war ebenfalls 2011 mal
in Berlin zu sehen; a.so.]. Ponifasio kam auf die Idee, als er im
Jahre 2010 auf dem Tarawa Atoll eine besonders seltene Vogelart beobachtete, die so etwas ähnliches wie flüssige Spiegel in
ihren Schnäbeln transportierten. In Wirklichkeit handelte es sich
aber um Abfälle von Videokassetten, die die Vögel aus der größten Abfallstraße der Welt, dem Pazifischen Ozean, gefischt haben. Die Bänder wickelten sie z.T. um ihren Hals, und die Vögel
verendeten.
Der Mensch ist noch nie behutsam mit der Natur und mit seinem
Umfeld umgegangen, er betrachtet sie als etwas Gegebenes. Sie
ist einfach für uns da - ohne Gegenpreis. Paul Claudel, der französische Diplomat und Schriftsteller und Bruder von Camille
Claudel, hat schon vor über 100 Jahren gesagt, dass wir unsere
Welt, bevor wir sie verändern, erstmals nicht zugrunde richten
sollten.
Wie also dieser 7.
(Plastikabfall-) Kontinent
weggeschafft oder verschwinden soll, weiß im
Moment niemand. Es wäre schon ein Erfolg, wenn
er wenigstens nicht größer
werden würde.
Crista Blenk
www.eborja.unblog.fr
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Deutsche Künstler in Rom
.Wer von der Piazza Farnese zur traumhaften Via Giulia spaziert,
kommt linkerhand an dem Haus vorbei, in dem der deutsche
Schriftsteller Friedrich Wilhelm Waiblinger (21. November
1804 in Heilbronn – †17. Januar 1830 in Rom) seine Zeit in Rom
verbrachte. Er durchwanderte mehrere italienische Regionen,
über die er muntere Reportagen ablieferte. Man kann dem
‚Aussteiger’ Waiblinger für seinen mutigen Entschluss, in Rom
eine finanziell ungesicherte Existenz zu riskieren, die Achtung
nicht versagen. So kurz sein Leben war, so manisch produzierte
er Texte: Dramen, Versepen, Romane, Novellen, Reisebeschreibungen, Erinnerungen und zahllose Gedichte. Die Italien-Lyrik
findet sich u.a. in den Bänden
„Blüten der Muse aus Rom“
von
1829
und
im
„Taschenbuch aus Italien und
Griechenland“ der Jahrgänge
1828/29 und 1830.
Er strebte nach dem Lorbeer
des Dichters, doch haben weder
die Gedichte, noch die Romane
und Novellen künstlerischen
Eigenwert. Die Stärke seiner
Schriftstellerei liegt am ehesten
in dem, was er als Brotberuf
abgetan hätte: den Berichten
aus Italien, die sich in der Tat
durch frischen Ton und unverstellten Blick auf die Realität auszeichnen. Hier, in den Beschreibungen von Land und Leuten, kommen seine detailbewusste Beobachtungsgabe und sein lebendiger journalistischer Stil voll zur
Geltung. Am 17. Januar 1830 starb er im jungen Alter von 25
Jahren und liegt er auf dem protestantischen Friedhof bei der
Cestius-Pyramide in Rom begraben.
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Deutsche Schule in Rom
Die von der Bundesrepublik Deutschland geförderte und mit
qualifiziertem Lehrpersonal ausgestattete Deutsche Schule Rom
gehört zum Netzwerk der 142 deutschen Auslandsschulen in 72
Ländern auf allen Kontinenten. Alle diese Schulen folgen deutschen Lehrplänen und sichern somit eine einheitliche messbare
Basis für alle Schüler. Sie ermöglichen den reibungslosen Übergang der Schüler zwischen den deutschen Auslandsschulen sowie zu den Schulen in Deutschland. Die Deutsche Schule Rom
ist eine Begegnungsschule mit bilingualer Ausbildung und
vermittelt als solche das Verständnis zwischen den Kulturen. Die
Abiturienten erhalten einen doppelten Abschluss, das deutsche
Abitur und die italienische Matura.
Zur Deutschen Schule Rom gehören Kindergarten, Grundschule
(Jahrgänge 1–4) und Gymnasium (Jahrgänge 5–12). Der Kindergarten bietet den Kindern in einem geschützten Lebensraum die
Möglichkeit, ihre ureigensten Erfahrungen zu sammeln, ihrer
Neugierde und Entdeckungsfreude nachzugehen. In der Grundschule findet eine differenzierte Spracharbeit statt, um den
Spracherwerb zu erleichtern. Ab der 3. Klasse wird Englisch
unterrichtet. Ab der 7. Klasse (d.h. seconda medim italienischen
Schulsystem) wird eine dritte Sprache (Latein oder Französisch) sowie Informatik, Physik und Chemie in modernen wissenschaftlichen Versuchslaboratorien eingeführt. (Französich
und Latein können als vierte Sprache erlernt werden).
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Deutsche Schule in Rom
Extracurricular bietet die Deutsche Schule Rom am Nachmittag
umfassende Programme mit attraktiven Kursangeboten im musischen, künstlerischen, naturwissenschaftlichen und sportlichen
Bereich sowie Intensivkurse und Hausaufgabenbetreuung an.
Mit ihrer pädagogischen, ihrer akademischen Qualität und ihrem
bikulturellen Profil gehört die Deutsche Schule Rom zu den herausragenden Schulen Italiens. Sie ist mit ihrer mehr als 150jährigen erfolgreichen Geschichte eine der ältesten Deutschen
Schulen weltweit und bietet mit ihrer großzügigen, attraktiv ausgestatteten Schulanlage mit Schwimmbad hervorragende Lernvoraussetzungen für alle Altersstufen.
Stipendienprogramm: Die Deutsche Schule Rom ist eine christliche Schule und fühlt sich den entsprechenden ethischen Werten
verbunden. Das gemischte soziale Profil unserer Familien ist ein
besonderes Merkmal unserer Schule auch im Vergleich mit anderen internationalen Schulen. Durch Förderplätze in Kindergarten,
Grundschule und Gymnasium soll jenen Schülern der Schulbesuch an der DS Rom ermöglicht werden, die den normalen Mitgliedsbeitrag aus finanziellen Gründen dauerhaft nicht erbringen
können. Für die Förderplätze wird ein zwischen 50% und 80%
reduzierter Mitgliedsbeitrag eingeräumt. Eltern von Kindern mit
deutscher Sprachkompetenz können jederzeit ihr Interesse an einem Förderplatz in der Schule anmelden ([email protected]).
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Deutsche Schule in Rom
WICHTIG: Ab sofort bis zum 28.2.2015 besteht für den Kindergarten in allen Jahrgangsstufen die Möglichkeit – solange Plätze
vorhanden sind - mit Verrechnung von nur 25% des Schulgelds für
den Rest des Schuljahres sofort in den Kindergarten der DS Rom
aufgenommen zu werden (hierzu schreiben Sie bitte an
[email protected])
39. Martinsfest an der
DS Rom
Am Samstag, den 15.11.2014, war es wieder soweit. Das 39. Martinsfest war erneut
ein toller Erfolg. Trotz des schlechten Wetters fanden sehr viele Schüler, Ehemalige,
Eltern von Schülern und sonstige Gäste zu
uns.
Das Fest begann mit wunderschönen musikalischen Beiträgen der Fachschaft Musik. Ein großer Kinderchor,
das Orchester und die Popband begeisterten alle Zuschauer. Anschließend begrüßte der Schulleiter die Gäste.
Mit großem Aufwand wurden viele Klassenaktivitäten vorbereitet
und durchgeführt.
Es gab einen großen Büchermarkt, einen Kunstmarkt und einen
Kleider- und Spielzeugmarkt. Besonders wichtig für eine solche
Feier sind selbstverständlich Speis und Trank. In der Cafeteria wurden in diesem Jahr mehr leckere Kuchen verzehrt als je zuvor.
Auch die Biertheke und der Grillstand wurden bestens besucht.
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Deutsche Schule in Rom
Das Martinsfest an der DS Rom war eine Benefizveranstaltung
und so können sich Straßenkinder in Benin über eine sehr große Spende freuen. Sara Baumeister, die 2014 das Abitur an der
DS Rom absolvierte, betreut dort mittellose Kinder und kann
die Spenden dort sehr gut einsetzen.
Wir freuen uns nächstes Jahr das 40. Martinsfest zu feiern und
Sie alle hoffentlich als unsere Gäste begrüßen zu dürfen!
18. Dezember, 20.30 Uhr: Concerto di Natale
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Fotoalbum
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Schwarzes Brett
Wohnung mit Wohnzimmer mit Küchecke, Schlafzimmer,
Mansarde, Balkon, zwei Bädern und Autostellplatz in Torre in
Pietra, auch wöchentlich zu vermieten. Die Wohnung ist voll
möbliert, hat 6 Schlafmöglichkeiten und ist 200 Meter von der
Bahnstation nach Rom und vom Meer entfernt.
mail an [email protected]
Deutsche Arzthelferin, seit kurzer Zeit in Rom, sucht Stelle
in Arztpraxis oder als Sekretaerin. Ich liebe den Umgang mit
Publikum,spreche perfekt italienisch (seit 26 Jahren in Italien)
und
bin
nicht
an
Zeiten
gebunden.
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Sightjogging sucht erfahrene Jogger, die in deutscher Sprache Jogging-Reiseführungen durchführen. Es handelt sich hier
um eine freiberufliche Tätigkeit bei einem guten Stundenlohn.
Wir suchen nach Sportlern, die kulturell begeistert sind und
die Stadt gut kennen. www.sightjogging.it. CV bitte an [email protected]
Deutsche ehemalige Dozentin mit 20 jähriger Erfahrung in
der Erwachsenenbildung (z.B. Management, Business English
oder Wirtschaftsdeutsch) sucht ein neues Aufgabenfeld. Eine
Zusammenarbeit kann auch auf freiberuflicher Basis (PIVA
vorhanden) erfolgen. Mail [email protected]
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Schwarzes Brett
Tuttofare ist die Neben- oder manchmal auch die Hauptbeschäftigung vieler freischaffender Künstler. So auch bei mir: Bildhauer in
Rom seit vielen Jahren. Ich war in meinem Leben bereits: Dekorateur, Tischler, Galeriemitarbeiter, Lieferwagenfahrer, Nachhilfel
lehrer, Steinmetz, Gärtner, Briefträger, Schlosser, Kartenkontrolleur, usw.
Um auch noch zur Bildhauerei zu kommen sind flexible bzw.
Teilarbeitszeiten für mich generell wichtiger als hohe Bezahlung.
Sollten Sie also einen unkonventionellen Mitarbeiter von zivilisierten Manieren suchen, der zu improvisieren versteht und zugleich
mit deutscher Mentalität vertraut ist, dann danke ich Ihnen für eine
Nachricht. Sie erreichen mich: Mobil: 3332886017 Reiner Pfingst
E-Mail: [email protected] Bitte keine Angebote für Nachtarbeit,
Wach- und Schließgesellschaften oder Kellnerjobs!
Gesucht wird eine selbständige, freundliche und dynamische Person für die Mitarbeit zur Betreuung von Ferienwohnungen in Rom
(Stazione di San Pietro). Es handelt sich um einen Halbtagsjob mit unterschiedlichen Zeiten, je nach Bedarf vormittags, nachmittags, zeitweise auch abends oder am Feiertag. Durchschnittlich
ca. 20 Wochenstunden, die in der Hochsaison (April, Mai bis Mitte Juni und September, Oktober bis Anfang November) eventuell
mehr sein können und in der Nachsaison etwas weniger. Voraussetzungen sollten folgende sein: Gute Deutsch Kenntnisse (Gäste
sind hauptsächlich deutsch), sowie gutes Englisch und Italienisch
und auch eine gute Kenntnis der Stadt.
Führerschein für eventuell anfallende Besorgungen und Einkäufe.
Gute Computerkenntnisse für Büroarbeit wie Check-out der Gäste,
Gästekarteien anlegen, facebookseite bearbeiten, mails beantworten, den Gästen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nach Probezeit,
reguläre Anstellung mit Abgaben (contributi) möglich.
Bewerbungen an: Catharine Delmirani, Via del Lago Terrione 45,
00165 Roma
Cell 333 75 33 244 www.bookapartments.it
mailto:[email protected]
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Progettare e realizzare
percorsi didattici per
l’apprendimento di lingue straniere è la nostra
missione.
La conoscenza delle lingue straniere costituisce
ormai un requisito irrinunciabile per imprese e
organizzazioni che intendono
competere
nei mercati globali e
raccogliere le sfide e le
nuove opportunità di
business offerte dai contesti internazionali.
Questa consapevolezza
ci ha spinto a ricercare nuove formule di studio che assicurano
un rapido apprendimento nel rispetto di elevati standard qualitativi,
offerti da un corpo docente d’insegnanti madrelingua.
La nostra pluriennale esperienza, maturata sul campo in diversi
contesti operativi si accresce di giorno in giorno con la pratica costante dei nostri piani didattici per garantire un’offerta completa ai
nostri clienti, un vero e proprio servizio di assistenza linguistica a
360° su tutto il territorio nazionale.
Corsi in lingua inglese, tedesco francese, spagnolo + altre lingue a
richiesta.
Zur Webseite: www.glmitalia.it
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Visuelle Kommunikation, Grafik- und Webdesign
Schaller | bild+text gestaltet Print- und digitale Medien. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von
klassischen Drucksachen
wie Visiten-und Einladungskarten und Broschüren hin zur Entwicklung ganzheitlicher Erscheinungsbilder. Spezialisiert hat sich Susanne Schaller auf designstrategische und identitätsstiftende Kommunikation für kleine/
mittlere Unternehmen und Institutionen.
La Satellite Service nasce dall’iniziativa del Sig. Peter Lercher
nell’anno 1999, con l’obiettivo di creare una struttura atta ad eseguire impianti di antenna TV ed impianti satellitari di ogni tipo, tale da
poter offrire ai suoi clienti la più vasta gamma di soluzioni nel settore specifico. Con il tempo
l’attività si è estesa anche agli
impianti per telecomunicazioni satellitari per impieghi nautici e terrestri, agli impianti
per comunità e strutture alberghiere, e specializzati nel settore dell' HI-FI, videoproiezione, home theatre. La Ditta
è in grado di poter certificare
a norma di legge gli impianti eseguiti offrendo la massima garanzia
al riguado. (www.satelliteservice.org)
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Buchhinweise
Monsignorina
Sie ist eine der ersten weiblichen Angestellten im Vatikan überhaupt, sie ist Deutsche, und sie ist Jüdin: Hermine Speier (1898–
1989), eine promovierte Archäologin aus Frankfurt am Main. Nach
dem Studium in Heidelberg, wo sie mit dem Kreis um Stefan George in Berührung kommt, geht sie nach Königsberg und 1928 nach
Rom ans Deutsche Archäologische Institut. 1934 ver.
liert
sie dort aufgrund der
nationalsozialistischen Gesetze ihre Stelle. Noch im
selben Jahr tritt sie ihren
Dienst als Fotothekarin in
den Vatikanischen Museen
an. Drei Päpste, ein regierender und zwei zukünftige,
schützen die deutsche Jüdin
vor Verfolgung: Pius XI.,
Eugenio Pacelli (Pius XII.)
und Giovanni Battista Montini (Paul VI.). Ihr Verbleib
am Vatikan ist mehrmals
bedroht, wie Archivdokumente belegen. Hermine
Speier hat als Frau und Jüdin ein doppeltes Handicap.
Beides ist im Papststaat unerhört, noch nie dagewesen. Zudem verstößt ihre Anstellung gegen interne Sparvorschriften. Aus heutiger Sicht grenzt es an ein Wunder, dass eine Jüdin
1934 nicht nur in die Dienste des Papstes treten, sondern dort auch
verbleiben kann.
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Buchhinweise
Das Heilige Römische Reich an der Piazza Navona
Santa Maria dell’Anima in Rom im Spiegel ihrer Inschriften aus
Spätmittelalter und Früher Neuzeit
Die deutsche Nationalkirche Santa Maria dell’Anima mit ihrem
markanten Kirchturm ist eine der schönsten Renaissance-Kirchen
Roms und geht auf eine private Stiftung der zweiten Hälfte des 14.
Jahrhunderts zurück. Neben dem Campo Santo Teutonico war sie
eine wichtige Anlaufstelle sowohl für die in Rom lebenden Deutschen als auch für Pilger aus dem damaligen Heiligen Römischen
Reich deutscher Nation.
Seit ihrer Gründung als Kirche des Hospitals der Deutschen in
Rom avancierte die Anima rasch zur begehrten Begräbnisstätte für
bestimmte Teile der in Rom verstorbenen deutschsprachigen Bevölkerung. In der Anima ließen sich vor allem die in gehobenen
Positionen an der römischen Kurie tätigen Kleriker bestatten, aber auch einzelne adelige und bügerliche Laien, darunter auch einige Frauen und Kinder.
Der aufwändig illustrierte Band kommentiert und übersetzt alle nachweisbaren Inschriften vom Mittelalter bis zum
Jahr 1559. Er ermöglicht erstmals einen
beeindruckenden Einblick in den ehemals großen Bestand an Grabdenkmälern
eines durchaus zur gehobenen Mittelbzw. Oberschicht Roms zählenden Personenkreises und vermittelt eine gute
Vorstellung vom vormals reichen Bestand an Weihe-, Bau- und Stiftungsinschriften. Alle Inschriften
liegen in deutscher Übersetzung vor.
Autor: Dr. Eberhard J. Nikitsch.
Schnell und Steiner Verlag
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Su di noi
Damit die italienischen Partner nicht zu kurz kommen, hier
ein Artikel eines italienischen »Deutschland Experten«
Tutto sommato ci è andato bene:-)
Per quanto riguarda le mie esperienze in Germania e quelle trascorse con gli amici tedeschi qui a Roma quando mi vengono a trovare,
mi creda, sono veramente
tante e tanti sono anche gli
scambi di opinione e dei
punti di vista. Come cominciare? Beh, cominciamo col
dire che, dal mio punto di
vista, voi Tedeschi rappresentate la perfezione in ogni
manifestazione delle vostre
azioni. Ma forse è proprio
per questa sofisticata ed
impeccabile perfezione che
la società può entrare più
facilmente "in tilt" ossia
basta un piccolo imprevisto
o disguido che i tedeschi
entrano in crisi e come diciamo noi italiani "si perdono in un bicchiere d'acqua".
Ogni cosa nella vostra perfetta Germania è sempre al suo posto e
svolge inesorabilmente la funzione per cui è destinata. E il primo
"biglietto da visita" di tutto questo è già l'efficienza dei servizi aeroportuali: puntualità, pulizia, perfetta organizzazione nei servizi di
volo e di terra a cominciare dalla scaletta dell'aereo già pronta sulla
pista, alla compostezza nel lasciare l'aeromobile, alla velocità' di
trasporto al terminal e alla puntualità della consegna del bagaglio
già sul nastro che aspetta di essere prelevato..........il buon giorno si
vede dal mattino!!
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Su di noi
Inutile e superfluo, quindi, menzionare ancora pulizia, efficienza,
organizzazione e anche cortesia che accompagna voi tedeschi in
ogni aspetto della vostra vita privata e pubblica: dai ristoranti ai
negozi alle strutture sportive. Nulla è mai fuori posto! Per l'esattezza e devo dire che sono sempre stati non solo cortesi e gentili ma
anche calorosi e ospitali al punto da farmi talvolta sentire imbarazzato per l'eccesso di ospitalità. Inviti quasi eccessivi delle persone e
devo dire nulla affatto distaccati come attestano molti italiani.
Impossibile poi descrivere le delizie gastronomiche e dolci sempre
pronti e fatti in casa. Ma quello che è ancora più affascinante è che
tutto questo viene fatto con gioia e sorriso e mai con il senso di
fatica.........beati voi! Un'altra cosa che mi piace è il vostro rispetto
della natura e anche il marcato senso civico. Raramente ho visto
strade così pulite, automobili posteggiate correttamente e sentieri in
foresta così ben organizzati con indicazioni di mete e distanze.
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Su di noi
E' meraviglioso praticare mountain bike nelle vostre sconfinate e
selvagge foreste: impossibile perdersi.
L'ultima volta,
durante la cerimonia della messa, nella chiesa
protestante, ricordo di un signore che non si
è sentito bene:
beh, senza nessuna interruzione
della cerimonia,
in pochi minuti è
arrivata l'ambulanza e con la
barella in chiesa
il signore è stato
caricato e portato
in
ospedale.........in tutto
questo, nessuno
si è allontanato dal proprio posto per non intralciare le operazioni
di soccorso. Ammirevole!!
Ci sono però aspetti della vita tedesca, a mio avviso, eccessivi: per
esempio il modo impeccabile quasi amoroso con cui i tedeschi trattano la propria automobile lavandola e lucidandola di continuo........guai a graffiarla o abbozzarla. Sarebbe per i tedeschi un
colpo al cuore. Altri aspetti della vita privata in cui si pecca di elasticità per esempio i compleanni: Ad ogni compleanno si mette
inevitabilmente in moto tutta una macchina organizzativa di inviti,
torte, regali già da una settimana prima e sopratutto guai a non
partecipare.........
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Su di noi
Per i Tedeschi è come aver rescisso un contratto e, conscio di ciò,
una volta, sono partito con un piede fratturato pur di tener fede alla
parola data. Sono sicuro che la cancellazione ad un invito avrebbe
inevitabilmente comportato malumore anche in un caso di difficoltà come questo.
Parlando poi dei ristoranti del Palatinato, devo dire che sono squisiti ed anche economici ma non ho visto in nessun’altra parte del
mondo il cameriere che emette tanti singoli conti per ogni persona
seduta allo stesso tavolo........e anche in questo i tedeschi si mostrano perfetti, pratici e
direi anche pazienti attendendo che il
cameriere abbia terminato il giro della
tavola.
E' poi un piacere cenare al ristorante non
solo per la squisitezza
delle pietanze ma
anche per la discrezione e l'efficienza
con cui si è serviti.
Per non parlare, poi,
del silenzio rilassante
che regna sovrano
in ogni ristorante,
anche se affollato...........che Dio vi
benedica!!
E poi tutte quelle case dai giardini perfetti e sempre silenziosi anzi
deserti! Non ho mai sentito un cane abbaiare, bambini giocare
chiassosamente in giardino o qualsiasi altra forma di presenza umana......molto rilassante ma quasi "misterioso"
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E la piscina pubblica?
Pulitissima a prezzi irrisori. Questo testimonia anche come lo sport,
nella cultura tedesca, sia "socializzato" senza bisogno di iscrizioni
e pagamenti a lungo termine.........e la pulizia sempre, in ogni angolo. Mai nulla di rotto.
Un altro aspetto del buon vivere civile dei Tedeschi è rimarcato
anche dal fatto che, prima di rispondere, aspettano sempre che l'interlocutore
abbia finito.
Cosa che, invece, di fatto,
non si verifica
nella
nostra
società latina
dove ognuno
tende ad avere
il sopravvento
e "strappare"
la parola agli
interlocutori
anche se interrompere resta
"in teoria" un atto di maleducazione anche per noi.
Molto interessante anche il modo e le mille occasioni che i Tedeschi trovano per socializzare: colleghi, amici, membri della parrocchia, ex colleghi, ex compagni di studi; direi che sono molto più
aperti di noi latini in questo senso. Francamente è decisamente piacevole ma, ripeto, mai declinare un invito, specialmente di compleanno, se si ha già confermato la partecipazione: è come rompere un
contratto.
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Su di noi
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Un altro aspetto, poi, che si potrebbe rimarcare è quello che questo
popolo è sicuramente molto compatto ed omogeneo rispetto al nostro che tende ad essere decisamente più individualista. Ecco perché, a mio avviso, i Tedeschi sanno vivere bene in gruppo ed hanno
innato il senso del "Team work" cosa a cui noi, invece, siamo del
tutto estranei.
Molto si potrebbe anche dire
sul romanticismo dei Tedeschi. Sono i Tedeschi sicuramente un popolo romantico
(di fatto il Romanticismo
nasce in Germania) ma questo romanticismo, a mio avviso, è così ripetitivo e monotono che tende quasi alla
noia: per esempio osservare
e riosservare un tramonto
infinite volte...........noi italiani dopo un po' ci stufiamo.
Un aspetto, invece, direi
"poco confortevole" è il modo di dormire. I tedeschi
dormono solo con un piumone, niente coperte e lenzuola
e soprattutto non chiudono le
imposte incuranti della luce...........in questo assomigliano agli
Americani.
Buon Natale a tutti!
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DER SEEMANN
Der schönste Beruf ist der eines Sehmannes,
eines Mannes der in das Sehen unsterblich verliebt ist.
Der Beruf eines Seemannes, also eines Mannes der in See sticht,
der Beruf eines Seefahrers, ist auch nicht schlecht
aber kann dem des Sehmannes nicht das Wasser reichen.
Der Sehmann sticht mit seinen Blicken nicht nur in das Wasser,
sondern auch in das Feuer, die Erde, in die Luft.
Der Sehmann sticht Blicke, sticht Sternenküsse in den Himmel.
Tag und Nacht küssen seine Augen die Traumtiefen.
Hans Arp (im Auszug)
Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr !
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