Katalog - Montag Stiftungen
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Katalog - Montag Stiftungen
Titel 26.08.2005 11:11 Uhr Seite 1 DD 9 Positionen junger Kunst Malerei Zeichnung Objekte Installationen DD B MS B MS Titel 26.08.2005 11:11 Uhr Seite 2 elisabeth montag stiftung Die Ausstellung „DD-B-MS“ ist ein Kooperationsprojekt der Elisabeth Montag Stiftung mit dem Verein Galerie Münsterland, Emsdetten, und der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 29. April - 10. Juni 2001, Galerie Münsterland, Emsdetten 11. Oktober - 4. November 2001, Hochschule für Bildende Künste Dresden Katalog Innen 26.08.2005 11:03 Uhr Seite 1 Künstler und Künstlerinnen: Markus Draper, Joachim Merbitz, Georg Sadowicz Heike Gallmeier, Olf Kreisel, Dorothea Neitzert Maike Kloss, Saskia Niehaus, Bettina Wächter Seite 04 – 23 DD Seite 24 – 43 B Seite 44 – 63 MS Katalog Innen 26.08.2005 11:03 Uhr Seite 2 „DD-B-MS“ – 9 Positionen junger Kunst Dresden – Berlin – Münster, 3 Standorte in Deutschland, in den neuen und alten Bundesländern, 3 Kunsthochschulen, 3 Professoren, 9 KünstlerInnen – dies sind die Grundkomponenten für das nunmehr dritte Ausstellungsprojekt der Elisabeth Montag Stiftung. Dieses Mal steht der Fördergedanke im Mittelpunkt. Die Aufmerksamkeit wird auf junge Kunst gelenkt, wobei unterschiedliche künstlerische Strömungen im Bereich der bildenden Kunst berücksichtigt und aktuelle Positionen und Entwicklungen betont werden. Die Elisabeth Montag Stiftung führt das Projekt, in dem wiederum KünstlerInnen aus den alten und neuen Bundesländern zusammengeführt werden, in Zusammenarbeit mit Professoren von drei deutschen Kunsthochschulen durch: der Hochschule für Bildende Künste Dresden, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Kunstakademie Münster. Ralf Kerbach aus Dresden, Werner Liebmann aus Berlin und Udo Scheel aus Münster, die aufgrund ihrer Lehrtätigkeit einen unmittelbaren Einblick in aktuelle künstlerische Strömungen haben, benannten in Kooperation mit der Elisabeth Montag Stiftung junge förderungswürdige KünstlerInnen. Das Höchstalter beträgt 35 Jahre und alle TeilnehmerInnen sind Absolventen der jeweiligen Kunsthochschulen. 02 Zu den Projekten der Stiftung Obwohl die drei Professoren Lehrstühle für Malerei innehaben, handelt es sich bei ihren Vorschlägen überraschenderweise nicht nur um malerische Positionen. Die getroffene Auswahl bietet einen Vergleichskontext: Gibt es standortbedingte Gemeinsamkeiten? Wie sehen die Professoren als Maler den Stellenwert der Malerei im aktuellen Kunstgeschehen? Was wird bei der jüngeren Generation als innovativ und zukunftsweisend verstanden? Ausgewählt wurden KünstlerInnen, die bereits ein künstlerisches Werk vorzuweisen haben. Die Ausstellung wird an zwei Orten gezeigt, um eine große Öffentlichkeit für junge noch nicht arrivierte Kunst herzustellen. Gleichzeitig wird dem Gedanken eines geistigen Brückenschlages von Ost nach West Rechnung getragen. Einige KünstlerInnen gehen in ihren Arbeiten speziell auf den jeweiligen Ausstellungsort ein, so dass die beiden Ausstellungen sich auch durch diesen Aspekt auf spannende Weise von einander unterscheiden. Ingrid Raschke-Stuwe Ort, Raum und Zeit, Vielfalt in der Einheit werden zum Thema. Ein spannender Prozess beginnt, in dem die TeilnehmerInnen ihre Ideen und Arbeiten entwickeln, bereits arrivierte Künstler, aber auch jüngere, noch nicht so bekannte aus verschiedenen Regionen; alle aber mit starker Gestaltungskraft und untereinander kooperativ. So kamen die Projekte „An Elbe und Rhein“, 1998, und „Verborgene Orte: Brückenköpfe Erpel-Remagen“,1999, zustande. Die Begeisterung der Beteiligten, die lebhaften Diskussionen über die für ungewöhnliche Orte entwickelten Arbeiten und die positive Reaktion in der Öffentlichkeit ermutigen uns, auch in den kommenden Jahren unter der fachkundigen Leitung von Ingrid Raschke-Stuwe zu solchen Projekten einzuladen. Dabei begreifen wir die zunehmende Globalisierung und die europäische Zusammenarbeit als eine Chance, die wir nutzen wollen. Mit der Ausstellung „DD-B-MS“, 2001, will die Stiftung junge, noch wenig bekannte Künstlerinnen und Künstler, die an den Akademien Dresden, Berlin-Weißensee und Münster studierten, vorstellen. Ich danke den Professoren Ralf Kerbach, Werner Liebmann und Udo Scheel für ihre engagierte Mitarbeit. Carl Richard Montag Vorstand der Elisabeth Montag Stiftung 03 Katalog Innen 26.08.2005 11:03 Uhr Seite 4 Markus Draper, Joachim Merbitz, Georg Sadowicz DD Katalog Innen 26.08.2005 11:03 Uhr Seite 6 Astlöcher Markus Draper 1969 1991-96 1996-97 1998-00 Pyrotechnik, 2000; Courtesy Galerie Gebr. Lehmann, Dresden (M. Richter) geboren in Görlitz HfBK, Dresden Central St. Martins College, London Meisterschüler bei Prof. Kerbach Einzelausstellungen 2000 Echo, HfBK Dresden nächtelang, Galerie Gebr. Lehmann, Dresden Schnittstellen (Negativland), Kunsthandlung Höhne, Cuxhaven Gruppenausstellungen (Auswahl) 1994 1995 1996 1997 1998 06 1999 2000 2001 Part Maudite, HfBK Dresden Fantastic - Elastic, Kunst-Konsum, Dresden Heimfrost, HfBK Dresden Bildbetrachtung, Stadtmuseum Bautzen Pfelder, Richter, Schön, Sonntag, Galerie Stil und Bruch, Berlin Kunststudenten stellen aus, Bundeskunsthalle Bonn Home Exit, Goethe - Institut, London Vier / VI, Leonhardi - Museum, Dresden ZwischenFormen, Freunde aktueller Kunst, Zwickau gesund und munter, temporäre Galerie, Dresden nichts, Büro für Kunst, Dresden zauberhaft, Waldschlösschen, Dresden Bildwechsel, Aktuelle Malerei aus Sachsen und Thüringen, Städtisches Museum Zwickau und Kunstsammlung Gera dynamo.eintracht, Altes Hauptzollamt, Ausstellungsraum Schulstrasse, Galerie ak, Frankfurt/M; Oktogon, Dresden Schock Sensor, AR/GE Kunst, Bozen Stipendien 1995 1996-97 1999 2001 ERASMUS-Stipendium, London DAAD-Stipendium, London Philip-Morris-Stipendium, New York Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Preise 1997 Förderpreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie In verschiedener Form verwendet Markus Draper hölzerne Wände: Paneele werden als Trennwände aufgestellt oder als Wandverkleidung angepasst, Schalholz kann Fenster und Türen überdecken oder Billboards stehen frei im Raum, wobei das Fehlen jeglicher Plakatierung sie latent zu raumgliedernden Stellwänden umfunktioniert. Dass diese hölzernen Flächen auch als bildliche, bzw. verschiedentlich auch als reliefartige Repräsentationen leerer Materialflächen aufgefasst werden können, scheint dabei von geringerer Bedeutung zu sein als ihre Fähigkeit und ihr Einsatz zur Verbergung von tatsächlich oder vermeintlich Hinterliegendem. Dieses Prinzip hat entfernte Vorläufer in der Malerei, wo Überschneidungen insbesondere tiefenräumlicher oder perspektivisch gesehener Sujets die Entscheidung des Malers darüber verlangten, was auf der Bildfläche zu sehen, was nur ausschnittweise zu erspähen oder gar nur vorzustellen sei. Und obwohl Drapers ebenso düster wie klinisch durch die Ritzen von Paneelwänden durchsuppenden MDF-Pfützen unter der Hinsicht der Disproportion zwischen dem großflächig – jedoch banal – Sichtbaren und dem winzig – jedoch interesseerweckend – Hervorlugenden in Übermalungen Arnulf Rainers präfiguriert scheinen, erinnert das handwerklich präzise, bisweilen humorvolle Auskosten dieses Kontrastes eher an Magritte. Allerdings war es nicht ein Werk der Malerei, sondern der Plastik, welches – den Möglichkeiten dieser Gattung entsprechend – tatsächlich Hinterliegendes verbergen und durch ein winziges Loch dem Betrachterblick preisgeben konnte, nämlich Duchamps „Étant donnés“ (1946/66), das noch Haim Steinbachs „Black forest wall“ (1992 ) inspirierte. Anlässlich der documenta IX hatte er im zweiten Stock der Neuen Galerie einen unmittelbar vom zweiläufigen Treppenhaus her sich öffnenden Raum für moderne Werke durch eine großflächige Bretterwand versperrt, die nur eine kleine Sichtklappe für Neugierige enthielt. Wenn ich recht sehe, profitiert Drapers Vorgehensweise von den aufgezeigten Möglichkeiten beider Gattungen, indem in plastischer Weise tatsächlich Hinterliegendes thematisiert wird, in zugleich bildlicher Weise aber auch die mannigfachen Durchbrechungen der vordergründig sichtbaren Holzfläche das Hinterliegende optisch in jene integrieren. Typischerweise sind es mithin keine weiten Räume, die sich hinter Ritzen, über Stellwänden oder hinter Fensterscheiben öffnen, sondern selbst wiederum Folien von Welt oder – z.B. in „Erlebnispark“ – attrappenhaft und wie zur Reliefschichtung eines Bilderbogentheaters zusammengeschobene Formverschnitte. Als nurmehr erspähbare „Plastik“ wollen sie etwas präsentieren, als Teile eines „Bildes“ vermögen sie etwas zu repräsentieren. So können beispielsweise die rückseitigen, nun zum Betrachter sich spreizenden Streben der aus Billboards gebauten Wand ebenso sehr als Vordergrundpartien eines Combine, also eines reliefartig in den Raum sich erstreckenden Bildes, wie auch als plastische, in diesem Falle aber sichtverblendete Installation gelesen werden. Die surreale Spannung vieler Arbeiten Drapers entstammt daher nicht erst den einschlägigen Diskrepanzen zwischen Sichtbarem und nur Hervorlugendem oder erst etwaigen „unheimlichen“ Inhalten, sondern sie verdankt sich bereits der Stauchung plastischer Elemente zu einem Bild, welches dennoch weder in bildlichen Flächenauftrag noch in ein klares Relief sich sublimieren will. Christian Janecke 07 Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 8 08 09 billboards, 1999, im Hintergrund: Abziehbild, 2000; Courtesy Galerie Gebr. Lehmann, Dresden Negativland (Psychedelic Graffiti), 2000 Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 10 10 11 Erlebnispark, 2000; Courtesy Galerie Gebr. Lehmann, Dresden Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 12 Auf und zu – Körper und Raum Zu den Arbeiten von Joachim Merbitz Joachim Merbitz 1968 1984-86 1986-90 1990-92 1992-99 Seit 1999 in Dresden geboren Lehre als Gestellbauer Tätigkeit als Tischler in Dresden und Hamburg Gasthörer an der HBK Braunschweig Studium an der HfBK Dresden Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach Ausstellungen 1995 1998/99 1999 2000 core-tex, mit Ulrike Urban und Jörg Hamann, Galerie Brühlsche Terasse Dresden AL 2, mit Jens Herrmann, Bruno Raetsch und Jan Grossmann in Dresden, Freital und Halle pitstops, Diplomausstellung, Kaufhaus Esders in Dresden Barockhaus, Gemeinschaftsausstellung in Moritzburg Projekte 2000 Der große Brüter, Wandinstallation, Dr. Külzring, Dresden 12 Wandbilddepot, Objekt, 2000 50 x 50 x 53 cm Die Arbeiten, die Joachim Merbitz in den vergangenen Jahren in Ausstellungen und im öffentlichen Raum präsentiert hat, hatten etwas gemeinsam: sie bewegten sich in den Zwischenbereichen von Skulptur, Architektur und Möbel. Das galt insbesondere für transPORTAL von 1999, ein etwa 2 Meter hohes Pavillonobjekt entwickelt aus der Grundform eines griechischen Kreuzes, dessen Wände durch auf- und zuklappbare Türen durchlässig wurden und dessen Ausrichtung durch die Platzierung mehrerer Sitzkreuze noch einmal betont wurde. Die identische Orientierung in vier Richtungen ließ den Architekturhistoriker unwillkürlich an Palladios Villa Rotonda in Vicenza denken. Aktueller Ausgangspunkt war jedoch ein in Kroatien entdecktes Piktogramm mit Anweisungen für Fluchtwege, entsprechend entstanden als drittes Element daraus abgeleitete Zeichnungen, auf denen Gruppenprozesse organisiert sind. Doch auch ohne alle Reminiszenzen erschloss sich der Zusammenhang zwischen strenger Vorgabe und möglicher Korrektur, der Durchdringung von Außen- und Innenraum und schließlich dem dezenten Hinweis auf ein theatralisches Element, auf jene amüsanten Stücke, deren Handlung zuallererst durch das beständige Schlagen und Öffnen zahlloser Türen vorangetrieben wird. Mit den Sitzkreuzen und der Außenarbeit: Tischordnung, für die Gemeinde Moritzburg bei Dresden im letzten Jahr näherte sich Merbitz am weitesten dem an, was Manfred Schneckenburger einmal für Siah Armajani und andere als die ‚Plastik als Handlungsform’ beschrieb, die dem passiven Betrachter Angebote zur aktiven Aneignung des Werks offeriert. Gerade im Vergleich zu Armajani lässt sich aber auch der Unterschied festmachen. Hatte dieser etwa für die Skulptur Projekte in Münster 1987 eine ‚Parkbank’ fertigen lassen, die keine Parkbank war, doch wie eine Parkbank aussah und auch so funktionierte, legt Merbitz dem Rezipienten immer noch einen distanzierteren Zugang nahe: die Erkundung eines tektonischen Zusammenhangs, der Entscheidungen innerhalb eines vorgegebenen Spektrums von Kombinationen, der Formulierung von Volumen oder der Durchdringung stereometrischer Formen, mit einem Wort: der klassischen Topoi einer (Baukasten) – Architektur, wie sie seit Gropius als Referenz bereitsteht. Daneben stand gleichberechtigt die Lesart als minimalistische Objekte, für die andere Parameter in Anschlag gebracht werden müssten. Und schließlich schlichen sich gelegentlich erzählerische Momente hinein, etwa wenn die erwähnten, kräftig roten Sitzkreuze an ihrem derzeitigem Standort in einer sanierten, ehemaligen Kaserne sich in Beziehung setzen zur ‚roten’ Propaganda des erhaltenen sowjetischen Wandbilds. In der aktuellen Arbeit: Schlachtbank, sind wesentliche Elemente der vorangehenden aufgenommen: eine klare Grundform, ihre mögliche ‚Auslegung’ mittels eines einfachen Klappmechanismus, Anspielungen auf den Minimalismus im Material. Und doch ist einiges anders. Durch die ‚Intarsie’ zweier Körperschemen auf den entweder kisten- oder – ausgeklappt – tischähnlichen Metallkörper wird die oben umrissene Grundfigur der Interpretation unterlaufen. Der Betrachter ist nicht mehr potentieller Handlungsträger im Geschehen, kann es nicht mehr sein, denn das in Besitz zu nehmende Werk ist schon besetzt und erzählt eine eigene Geschichte von Introspektion und Entäußerung, von Vertrauen und Fragment. Die Schärfe und das Desinfizierte der Metallbeschläge rühren an Traumata von Verletzung und Ohnmacht, nicht zuletzt aus diesem Grund gewinnt so der untergründige Verweis auf Rhetorik und Psychologie des Altarbildes im Klappmechanismus unweigerlich an Kraft. So erweist sich das visuell scheinbar so einfach zu Erfassende jeweils als hochkomplexes Gebilde, dessen Charakter je nach Präsentationszusammenhang variiert, aber in seinem Kern fortgeschrieben wird: der Formulierung eines Verhältnisses von Körper und Raum, dass über kurz oder lang eine ‚leibliche’ Antwort erfordert. Torsten Birne 13 Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 14 14 15 Schlachtbank, Ansichten Schlachtbank, Objekt, 2001, 220 x 80 x 90 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 16 16 17 Großer Brüter, Wandinstallation, 2000, 250 x 350 x 30 cm Sitzkreuz, 1999, 120 x 120 x 90 cm (Propagandabild: „Du mußt das Militärwesen gewissenhaft lernen.“ W.I. Lenin) Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 18 Die Strategie des Beharrens Hand, Tempera auf Papier, 2000, 130 x 97 cm 18 Georg Sadowicz 1972 1994-99 1999 geboren in Liegnitz Studium an der HfBK Dresden, Fachklasse Prof. R. Kerbach Diplom Stipendiat des Landes Sachsen 1999-01 2000 Meisterschüler bei Prof. R. Kerbach Umzug nach Berlin Ausstellungen 1998 1999 2000 CARGO, Villa Richter, Prag Senatsaal der HfBK Dresden PIT STOP, Diplomausstellung, Kaufhaus Esters, Dresden PREVIEW, Kunsthaus Wiesbaden Kommt man in das Atelier Georg Sadowicz’ in Berlin Mitte ist man zuerst verwundert. Schließt sich die Tür, konstatiert man verwirrt, dass man im Atelier eines KunstProfis steht, der gerade nach Berlin in eben jenen technoiden Molloch gezogen ist und nicht in Dresden Hellerau. Mitten in der hippesten Kunstszene Berlins malt da noch einer so vor sich hin. So scheint es zumindest auf den ersten Blick. Georg Sadowicz wirkt neben seinen Kollegen, die im gleichem Haus wohnen und ebenfalls frisch gebackene Absolventen der Kunsthochschule Dresden sind, wie ein kleiner Anachronismus. Im Gegensatz zu dem Dresdener Poptrio Eberhard Havekost, Frank Nitzsche und Thomas Scheibitz, welche im Bezug auf eine mediale Praxis Furore mit ihren bildnerischen frisch wirkenden Bildwelten machen und als Hype der neuen sächsischen Malerei neben dem Leipziger Neo Rauch, mit seinen eigentümlichen Bildwelten, durch Europa und in die USA touren, erinnern die stillen wuchtigen Köpfe Sadowicz’ an ein liegengebliebenes Bildarchiv der achtziger Jahre. Aber es stellt sich heraus, dass dieses eine Strategie des Künstlers ist. Das Verharren im Bekannten, das immer wiederkehrende Untersuchen der Beziehungen von Fläche zu Raum, der nicht enden wollende grundsätzliche Versuch der Ordnung von Farbe und Form, beschränkt sich auf Weniges. Es ist ein sich dem schnellen Trend und dem Anpassungsdruck verweigernder Arbeitsstil. Rundum ist Hektik, der Takt der immer schnelleren medialen Wechsel und Trockenduschen und Georg Sadowicz dekliniert seine großen, an dunkle kubistische Gebilde erinnernden Köpfe immer wieder durch. Viel Dunkel, viel Stille entsteht da inmitten in der Grelle der schlagenden Beats der Neuen Berliner Mitte. Eine Dunkelheit und ein Versenken in das fiktive Antlitz, welches einen an die Laboratorien gemahnt, aus denen dann die Gesichte des Golem erwachsen. Wie ein Meister der Alchemie, der die immer gleichen Substanzen mischt, um den Stein der Weisen zu erlangen, benutzt Sadowicz die erprobten Medien Ölfarbe und Leinwand, versucht mit den erlernten Fähigkeiten, die bildnerische Tiefe und ästhetische Stärke eines von allem überflüssig Narrativen befreiten Bildes zu entdecken. Bewußtermaßen eine Beschränkung auf Weniges, das in immer neuen Ansätzen geformt und überprüft wird. Hierin ist er durchaus den sächsischen Gründlern im Malerischen verwandt. Die Schule des Malerischen, der Wertschätzung des klassischen Mediums, zeitigt wie bei vielen seiner Kollegen ihre Spuren. Doch Sadowicz’ Studien über das Verhältnis von Fläche zu Raum und den Klang der Farben wirkt stringenter, weil reduzierter. Er beschränkt sich in seiner jetzigen künstlerischen Phase auf die Darstellung oder das Benutzen von abstrakten Kopfformen für seine Bildwerke. Nun scheint beim Betrachter, aus den Tiefen der Genese kommend, das Abbild eines Kopfes immer wieder verborgene Gesichte heraufzurufen. Je dunkler und ungewisser die Abbildung, desto schamanischer wirkt der Akt der Erzeugung. Afrikanische Masken waren nicht ohne Grund die Lieblingsbegleiter in den Ateliers der expressionistischen und kubistischen Maler. Das Nichtbekannte, das in den Tiefen Ruhende und Beunruhigende, nur kurz Aufscheinende, welches man in diesen kultischen Gegenständen zu entdecken glaubte, sollte in den eigenen Werken wieder erweckt werden. Allerdings sind Sadowicz’ Bilder von der expressionistischen Geste weit entfernt und stehen viel eher einer analytischen abstrakten, fast unterkühlten Malerei nahe. Wie ein Koch, einer Berufung, der er in künstlerischen Events auch zuneigt, fügt er die bekannten Bestandteile immer wieder neu zusammen, stimmt ab, kontrolliert und führt das gesamte Unterfangen in ständig neuen Facetten weiter. Noch in diesem Jahr soll das Pastose, das genüßliche Detail der Oberfläche, dem besser geeigneten, kühlen Material des bedruckten Filzes weichen. Aus diesem, in der Kunstgeschichte nicht unbekannten Material, werden dann die Bilder analog eines Schnittmusterbogens zusammengefügt. So könnte sich der analytische Ansatz der Bildforschung Sadowicz’ noch mehr verdeutlichen und zu dem Malerischen des Bildes treten. Peter Lang 19 Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 20 20 21 o.T., Öl auf Hartfaser, 1999, 100 x 73 cm o.T., Öl auf Hartfaser, 1999, 100 x 73 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 22 22 23 Kopf, Öl auf Leinwand, 1999, 81 x 65 cm Schwarzer Kopf, Öl auf Leinwand, 2000, 162 x 130 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 24 Heike Gallmeier, Olf Kreisel, Dorothea Neitzert B Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 26 Heike Gallmeier 1972 1994-99 geboren in Berlin Studium der Malerei bei Prof. Friedemann Hahn an der Akademie in der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz 1997 Geburt der Tochter Greta Seit 1999 Fortsetzung des Studiums an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Prof. Inge Mahn 1998 Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen Ausstellungsbeteiligungen 1995 1996 1997 1998 1999 40 in 4, Kunst im Sakralen Raum, Karmeliterkirche Mainz Sterne in Chicago, ehemaliges Umspannwerk Singen Klasse für Malerei Friedemann Hahn, Galerie Timm Gierig, Leinwandhaus, Frankfurt am Main Nordwestpassage, Museen der Stadt Lüdenscheid; für den Moment genügt die Behauptung, Städt. Galerie Villa Streccius Landau Heike Gallmeier, Ulrike Kessl, Tamara K.E., Katharina Wibmer, Kim Zieschang, Kunsthalle Göppingen Junge Kunst, Döser Amereller Noack Baker & McKenzie, Frankfurt am Main Kunstpreis Junger Westen, Kunsthalle Recklinghausen 2. International student triennial, Marmara University, Istanbul Einzelausstellungen 2000 Nordwestpassage (mit Gregor Hildebrandt), Museen der Stadt Lüdenscheidt 26 Löwe, Fotografie, 1998, 40 x 56 cm Als im Jahr 30 vor der Zeitrechnung ein Engel der Anna die Geburt einer Tochter verkündet, hat das - wenn man den Christen glaubt - weitreichende Auswirkungen für unsere weitere Entwicklung. Wohl deshalb hat der Maler Giotto im Jahr 1305 ein Bild von dem Vorgang gemalt, das wir noch heute kennen. Wenn die 28-jährige Heike Gallmeier fast 700 Jahre später den Bildstoff des Giotto noch einmal bearbeitet, stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum: Hat die Künstlerin Erfahrung mit einer Verkündigung oder ersehnt sie diese? Soll in einer von wissenschaftlichen Notwendigkeiten diktierten Zeit an den Glauben erinnert werden, oder äußert sich hier ganz einfach die Sehnsucht nach Vergangenem? So sehr man die Möglichkeiten auch ansatzweise mitdenken mag, scheint die Lösung zu einfach. Die Künstlerin führt uns in den Bereich der Wahrnehmung. Im Wissen darum, dass wir bei der heutigen Bilderfülle zu mancherlei optischen Abkürzungen und Vervollständigungen bereit sind, bietet sie uns ein Bildmuster an und überprüft, wie weit dieses verstanden wird. Dazu wird die Vorlage weitestgehend modifiziert und vereinfacht: An die Stelle, an der Giotto einen Vorhang malt, wird jede bildnerische Behandlung ausgespart, die im Gemälde sichtbaren aufwendigen Faltenwürfe ersetzt Heike Gallmeier durch Plasttüten und anstelle des Engels, der bei Giotto durch das Fenster hereinschwebt, wird in der Adaptation ein Pappschild angebracht. Sind wir noch vervollständigungsbereit? Zudem treten die Figuren in verschiedenen Ausführungsformen auf. Während Anna noch durch eine realistische Person verkörpert wird, ist die Spinnerin maskiert, der verkündende Engel aber ist – als Pappfigur – reine Fiktion. Ist der Ablauf trotzdem als zusammenhängende Handlung zu verstehen? Auch wenn Heike Gallmeier Verunsicherung verbreitet und kaum eine Vorgabe aus dem Giotto-Bild einhält, gelingt ihr die Darstellung einer ganzheitlichen Bildstruktur. Die Faszination, die von dieser ausgeht, beruht also auf mehreren Komponenten: 1. auf der Komposition Giottos 2. auf der Vereinfachung und Originalität der Arbeit von Heike Gallmeier 3. auf der Darstellung eines ungeheuren Vorgangs 4. auf der optischen und inhaltlichen Vervollständigungsfähigkeit des Betrachters. Heike Gallmeier benutzt für ihre Arbeiten verschiedenstes Bildmaterial als Ausgangspunkt. Bekannte Werke aus der Bildenden Kunst können ebenso zur Grundlage der Arbeit werden wie völlig unbekannte Bildvorlagen aus Fotoalben oder Zeitungen. Dass sie vornehmlich auf vorhandene Bildstoffe zurückgreift, entspringt ihrer Skepsis gegenüber Neuerfindungen in der Kunst (alles ist vorhanden, wir können es nur anders anordnen, dadurch anders sehen und vielleicht auch neu begreifen). Als Malerin interessieren sie komplexe bildnerische Gedanken, die weder auf Farbe noch auf den Raum verzichten können und in denen die Erzählung ein wichtiger Bestandteil ist. Mögliche Analogien zu Joel Peter Wittkin und Cindy Sherman sollte man vernachlässigen. Die Bilder sind eigenständig. Den Vorgang der Bildherstellung kann man auch so beschreiben: Die Bilder von Heike Gallmeier sind Fotografien. Besser: Die Bilder von Heike Gallmeier sind fotografiert. Sie stellen Realität dar, nämlich zwei Frauen, die verkleidet sind. Oder richtiger: Wir sehen eine Spinnerin und Anna, dargestellt durch zwei Frauen. Anna heißt jetzt Heike Gallmeier und auch die bislang unbekannte Spinnerin ist nicht mehr namenlos. Der Gedanke an sie stammt von einem vor 700 Jahren lebenden Maler namens Giotto. Die Frauen sitzen in einer Pappdekoration vom OBI-Markt, die den Raum darstellt, der auf der Bildfläche des Giotto eine Illusion war. Während die Spinnerin dasitzt, betet Frau Gallmeier in der Nebenkammer ein Stück Pappe an, auf das sie zuvor einen Engel gemalt hat. Während die Spinnerin es hinter einem gelben Bild verkünden hört, klickt der Selbstauslöser und hält innerhalb der halben Sekunde, die wir als Gegenwart empfinden können, eine Zeitspanne von tausend Jahren fest. Oder, überlegen die beiden Handelnden, als sie Schminke und falsche Gewänder ablegen – sind erst 700 Jahre vergangen? Werner Liebmann 27 Katalog Innen 26.08.2005 11:04 Uhr Seite 28 An Bord der Victory , Fotografie, 1998, 171 x 229 cm 28 An Anna, Fotografie, 1999, 180 x 230 cm 29 Das Goethe-Zimmer, Fotografie, 1999, 180 x 267 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 30 Blaue Augen und Eismeer, Gouache auf Fotografie, 1999, 15 x 20,5 cm 30 31 Mailand 97, Fotografie, 1998, 116 x 160 cm Venus, Fotografie, 2000, 220 x 163 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 32 Olf Kreisel 1965 1986-93 1993 geboren Bühnenbildner am Kleist-Theater Frankfurt/Oder Studium der Bildhauerei/Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin/Weißensee bei Prof. I. Mahn, Meisterschüler seit 1994 zahlreiche Ausstellungen, Performances, Aktionen, u. a. Kunstpreis Progetto Venezia 98, Kunstpreis der Stadt Groß-Gerau/Hessen 1998, NGBK-Preisträger 1996 Ausstellungen (Auswahl) 1998 1999 2000 Kunstpreis Progetto Venezia 98, Venedig/Italien, Albrecht Berblinger und ab durch die Löffel, Galerie Nuova Icona, Venedig/Italien, Kreisel, la beffa della Giudecca, Vaporetto-Station Giudecca/Venedig, Groß-Dings meets Groß-Gerau, Stadtmuseum Groß-Gerau Anläßlich des 31. Kriegstages: Vorschlag zur Verbesserung der Gestalt des Platzes „Europa-Platz“ in Braunschweig, Aktion am 24. April 1999, Braunschweig, Slobodan’s Bier-Bar „Mira“, Kulturcenter Pfefferberg/Berlin, Gipfel ohne Gnade, Galerie Pankow/Berlin, III. Internationale Print Triennale 1999, Giza/Ägypten Wer eine Karte kauft, bekommt eine geschenkt oder was macht eigentlich Tobias Rehberger?, Forum Guardini/Guardinistiftung, Berlin, Wieder Nordlichter am Polarhimmel (nebenan trainieren die Mädchen) II.Internationales Gedächtnisbasteln-, Kunsthalle Karlshorst, Berlin, Treffpunkt Atelier. Wir modellieren zum Thema: Woran glaubt Europa?, Heimausstellung - Tage der offenen Ateliers, Berlin, II. Internationale Kunst-Triennale 2000 Istanbul, Der nice türkisch-deutschen Freundschaft gewidmet: Mann-über-BordPerformance, 10. Mai 2000, Bosporus/Türkei, Gießt Du meine Blumen, nehm’ ich Deine Katze., Reinwasserfilterhalle Dresden-Hosterwitz 32 Slobodan’s Bier-Bar „Mira“, Kulturcenter Pfefferberg/Berlin Eine Ausstellungseröffnung in Berlin. Die vielen Gäste drängeln sich mit Sektgläsern an den Exponaten entlang, während in einem winzigen Abstellraum ein Gespräch stattfindet. Olf Kreisel redet mit einem ausländischen Arbeiter, der über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Hilfsarbeiten für die Galerie auszuführen hat. In dem käfigartigen Zimmer von 1,50 m Breite befinden sich an beiden Seiten Regale für Utensilien aus dem Galeriealltag. Unberührt von den Gesprächsfetzen der Eröffnungsredner entsteht zwischen den beiden Männern eine Intimität, die sie ermuntert, von den eigenen Situationen zu reden. Als das Gespräch beim Bergsteigen angekommen ist, haben sie auch die mitlaufende Kamera vergessen. Während der Lärm der Ausstellungsbesucher von „draußen“ immer lauter wird, spricht der „ABM“– Galeriemitarbeiter (wie sich herausstellt ein passionierter Bergsteiger) über die Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Gefahren des Bergsteigens. Am Schluss scheint es so logisch wie grotesk, dass der Ausländer an den Regalen der Abstellkammer klettert und dabei von der Herausforderung und den berauschenden Gefühlen des „Auf-sich-gestellt-seins“ redet. So und ganz anders sind die Arbeiten von Olf Kreisel. Gerade ist man bereit einzusehen, dass sich heutige Kunst – wenn sie nicht Schnittstellen zur Wissenschaft sucht – vor allem um ästhetische Belange und Wahrnehmungsphänomene kümmert, da begegnet man diesem jungen Mann, der in Wort und Handlung eine Utopie mit sich herumzutragen scheint, die wir (wehmütig) zu vergessen bereit waren. Ihm ist es durchaus logisch, dass Kunst an gesellschaftliche Entwicklung anbindet und Eingefahrenes zu bewegen vermag. Allerdings liegt man falsch, wenn man an Filz und Vieltaschenweste denkt, und eine Verbindung zu den Veränderern der späten sechziger Jahre herstellen will. Bei Kreisel gerinnt keine Utopie zum Manifest, und keine als Ziel zu definierende Linie ermöglicht es, aus Vergan- genheit und Gegenwart Aussagen über weitere Aktionen zu treffen. Bei allem spürbaren Drang zur Selbstverwirklichung scheint hier die „reine Idee“ tabu. Kreisel agiert nicht im Kunstkontext, sondern gerät bei Widersprüchen unter Reaktionsnotstand. Und zum Widerspruch taugen ihm Fehlstellen, Brüche und Unzulänglichkeiten genauso wie Gesichertes, Festgefügtes und Abgeschlossenes. Olf Kreisel speichert Erfahrungen als wiederverwendbare Kopie in sich und verfügt inzwischen über einen beeindruckenden Fundus an plastischen und bildnerischen Vorstellungen von Objekten, Räumen, Menschen und deren Handlungsweisen, die er wie in einem Musterbuch verwaltet. Ungeduldig, ständig fokussierend und wertend bewegt er sich im Realraum, wobei er ständig über Auffälligkeiten stolpert, die er als Ansatzpunkte für die weitere Tätigkeit gebrauchen kann. Als wäre die Welt bereits verstanden worden, ihr ursprünglicher Gedanke aber abhanden gekommen, werden entdeckte Fehlstellen mit dem Fundus seiner gespeicherten Erfahrungsmuster verglichen und in einem als „Aufpfropfung“ zu verstehenden Verfahren (gemäß der Notwendigkeiten Kreiselscher déjà vu – ähnlichen Erinnerungs - und Ganzheitsvorstellungen) zusammengefügt. Was Kreisel hier tut, ist nicht Restauration, nicht das Aufdecken versteckter Zusammenhänge, es ist Eroberung als radikaler und produktiver Vorgang. Die Dinge werden vom Sockel geholt, modifiziert und wieder aufgestellt. Dabei erfährt oft der alte Gedanke neue Beachtung, meistens erlangt die neue Verbindung Wichtigkeit, es kommt aber auch vor, dass das Staunen auf Olf Kreisel fällt. So wird aus dem, der nicht um des Spektakels willen handelt, sondern aus einem Verantwortungsnotstand, doch ein richtiger Künstler, mit dem Teil Skandal, der ihm gebührt. Werner Liebmann 33 Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 34 Wer eine Karte kauft, bekommt eine geschenkt oder was macht eigentlich Tobias Rehberger?, Forum Guardini/Guardinistiftung, Berlin, 2000 34 35 Katalog Innen 36 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 36 37 Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 38 Dorothea Neitzert 1968 in Göttingen geboren seit 1993 Studium Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Klasse Liebmann) Ausstellungsbeteiligungen 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Berlin /Rüdersdorf, Z1 Naxos, Griechenland Berlin, K2 Kulturbaracke Berlin, Galerie Waszkowiak, Junge Kunst aus Berlin Frankfurt/Oder, Kunstverein Berlin/Mitte, Urbane Interventionen Berlin, Verborgenes Museum, bleuling Recklinghausen, Kunsthalle, Junger Westen Bonn, Kunsthalle, Kunststudenten Stellen Aus Diplom, Kunsthochschule Berlin Berlin, Akademie der Künste, Junge Akademie in Buch Meisterschülerstipendium des Senats Meisterschülerpräsentation 38 Vermeer/Unbekannt, Photo, 1999, 168 x 168 cm An der Wand kleben sauber verschliffene plastische Formen in Rot, Blau und Gelb. Es handelt sich um Schnitte aus Rotationskörpern verschiedener Formungen, die aufdringlich ihre visuellen Rufe im Raum verbreiten. Wenn man sich nähert, sieht man kleine beigefarbene Papierstückchen mit gezacktem Rand in buchhalterisch gleichmäßiger Beziehung zu den Körpern. Der Aufforderung nach Nähe folgend, erkennt man verblichene 6 x 6 Fotos, die eine seltsam ernste Gesellschaft zeigen: Mehrere Personen agieren in einer karnevalähnlichen Situation auffallend verunsichert zwischen Luftballons und Lampenschirmen. Im Nachdenken über das Missverhältnis von lauten Gegenständen und hilflosen Personen stößt man an die nächste Gipsform, die aus der Wand herausragt und die weitere Betrachtung der Fotos unterbricht. Beschäftigt sich Dorothea Neitzert mit der Vergangenheit? Sie sucht Vergessenes, Übersehenes, vielleicht sogar Verlorengegangenes innerhalb einer auf Erfolg orientierten Entwicklung. Die Vergangenheit dient als Plattform und bietet einen Ausblick auf die Gegenwart abseits von den Übereinkünften der Moderne. Fundstücke, überlieferte Dokumente und Fotos werden von ihr als Belege von Individualität und Kultur außerhalb des Mainstream anerkannt. Die Auswahl der Dokumente zur Arbeitsgrundlage erfolgt entsprechend der kompositionellen Dramaturgie, der Aussagefähigkeit des Bildstoffes und der künstlerischen Erfahrung (der gefühlsmäßig erfassten Realität) von Dorothea Neitzert. Die gesuchte Symbiose von Ausgangsmaterial und emotionaler Erwartungshaltung findet über einen Erkenntnisprozess eine Symbiose im Werk. Ob zur Verarbeitung die Malerei, die Installation, die Fotografie oder das Video genutzt wird, hängt allein von der Aussagekräftigkeit des Mediums hinsichtlich des erwarteten Ergebnisses ab. Dieser Logik folgend, verwandte die Künstlerin in ihren bisherigen Arbeiten stets unterschiedliche Techniken, wodurch sich jegliche Kategorisierung verweigert. In der Fähigkeit der angemessenen Wahl der Mittel, wie in den stets erreichten klaren Formulierungen, liegt ihre Stärke. Während sie bei der Arbeit mit den faschingsartigen Fotografien plastische Formfragmente mit Fotografien zu einer Installation vereint, zwingt sie sich beim Versuch der Darstellung von Arbeitstischen einer Nonnenschule zu Strenge und geradezu rituellem Handeln. Um die empfundene Emotionalität nicht in der erwarteten und platten „lockeren Strichführung“ nachzukommen, zwingt sie sich zur Reduktion auf Lineal, Pergamentpapier und Bleistift und erreicht in einem spartanischen und mühevollen Prozess ständigen Überarbeitens (sicher auch in Anlehnung an die Arbeit der Nonnen) eine verblüffende Darstellungsqualität. Später findet sie ein Schwarzweiss-Foto, das eine Prozession darstellt und zu dem sie die handelnden Personen sucht und findet. Sie erkundigt sich nach der Art und der Farbe der Gewänder und beginnt einen nun bereits seit Jahren dauernden Malprozess, der eher rituelle Handlung ist als Durchführung einer kompositorischen und farblichen Bildlösung. Eine der wichtigsten Arbeiten aus dem letzten Jahr bietet einen Bezug zu Vermeer van Delft. Als sie auf zufällig gefundenen Fotos eine unerwartete Nähe zu den Genreszenen in den Gemälden Vermeers feststellt, arbeitet sie an vielen verschiedenen Darstellungsvarianten, bis sie in einer digitalen Lösung die Fotos und die Bilder verschmilzt. Die Fundstücke vergrößert sie, um den Eindruck des „Dabeiseins“ zu erwecken. Durch das Einbinden Vermeerscher Bilder in die Bilderrahmen über den Köpfen der auf Fotos Handelnden entsteht eine Brücke zwischen Realität und Kunstwerk. Die dadurch initiierten emotionalen und bildlogischen Beziehungen gestatten, neben der Spannung innerhalb des Anschauens, eine Fülle von Beziehungsstrukturen. Gleichen sich neben den Gesten auch die Handlungsmuster? Welche Beziehung bestand und besteht zwischen Kunst und Realität? .... Wer Dorothea Neitzert kennt, versteht zudem die mediale Verbeugung vor Vermeer. Schließlich ist dieser durch die Verwendung der Fotografie in der Malerei und durch seinen Umgang mit dem Spiegel einer der ersten „Medien – Künstler“. Werner Liebmann 39 Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 40 Vor-Bilder, weiße Dispersionsfarbe auf Spiegel – Ritzungen, 2000, je 40 x 50 cm 40 41 Katalog Innen 42 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 42 43 Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 44 Maike Kloss, Saskia Niehaus, Bettina Wächter MS Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 46 Maike Kloss’ Thema ist der Mensch. Weder das Übermalen, Wegmalen und Auflösen der menschlichen Figur, noch das ironische Zitat oder das sinn-neutrale Klischee ist ihre Sache. Es gelingt ihr – direkt, unverblümt und entschieden – menschliche Figurenkonstellationen als Malerei zu inszenieren. Ohne in die semantisch- narrative Falle zu gehen, aber auch ohne Figuren nur zum Mal-Vorwand zu benutzen. Von brillanten Kleinformaten aus bürstigem Duktus und griffiger Materialität schafft sie den Sprung aufs große Format ohne Verlust von Frische, Gestik und Schwung. Die suggestive Kraft nimmt mit der Annäherung an Lebensgröße eher noch zu. Ornament und Farbfläche umfließen die oft nur zeichnerisch fixierten Figuren und lassen die erotisch Verzückten oder von Kinderträumen Verzauberten wie im siebten Himmel schweben oder in Unnahbarkeit erstarren. Die Weiterführung der alltäglichen Erlebnisse in die Welt der Wunschbilder und Tagträume sind die Initialzündung und Kern ihrer Arbeiten. Indem Sie mit Witz und Feingefühl die thematischen Tiefen und Untiefen auslotet, bindet sie zugleich ihre Einfälle in das malerische Experiment ein. Es handelt sich um eindrucksvolle und ausdrucksstarke Malerei, die zugleich Beziehungserfahrungen exemplarisch ausleuchtet. Maike Kloss 1971 1992-99 geboren in Herne Studium an der FH Münster: Visuelle Kommunikation, künstlerische Betreuung: Prof. Galli seit 1995 Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Udo Scheel 1999 Ernennung zur Meisterschülerin Preise und Stipendien 2000 1999 Europa-Stipendium der Kunstakademie Münster Asia-Europe young artists meeting Seoul, Korea Förderpreis der Fördergesellschaft der Kunstakademie Münster e. V. Ausstellungen (Auswahl seit 1997) 2000 1999 1998 46 1997 Differenzen, Museum Abtei Liesborn, Kreis Warendorf Bilder einer Ausstellung, Stadttheater Münster, in Verbindung mit dem 10. Tanzfestival Münster Karl-Schwesig-Preis Ausstellung, Städtisches Museum Gelsenkirchen Meisterschüler in Westfälischen Schlössern, Haus Opherdicke, Unna Many Poppins, Galerie Zwischenraum The New Millenium in my Dreams, Asia-Europe Young Artists Painting Competition, Seoul und Kunstverein Bielefeld Nationale der Zeichnung, Augsburg Schöne Frauen machen schöne Kunst, Cuba, Münster Kunst aus dem Koffer, Minsk Förderpreisausstellung, Städtische Ausstellungshalle am Hawerkamp, Münster PSM, Künstler in privaten Räumen, Köln (E) Galerie Zwischenraum, alter WCG-Speicher, Münster Wie das Leben so spielt, Musikhochschule Detmold, Abt. Münster Das schöne neue Bild, Alpirsbacher Galerie, Alpirsbach unverblümt, Artefakt Galerie, Bad Oeynhausen Udo Scheel 47 Schneeblumen, Mischtechnik auf Leinwand, 1999, 180 x 280 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 48 o.T. (Striche), Mischtechnik auf Leinwand, 2000, 180 x 280 cm 48 49 Roter Sessel, Mischtechnik auf Leinwand, 2000, 180 x 150 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 50 Gitter 2, Mischtechnik auf Leinwand, 2000, 230 x 190 cm 50 51 9 x o.T. Mischtechnik auf Papier, 2000, je 50 x 70 cm Kugeln, Mischtechnik auf Leinwand, 2000, 180 x 280 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 52 Mensch, Tier und Gerät haben ihren stummen Auftritt auf weißem Bildgrund. Frauen, Männer und Tiere, mit sicherer Kontur fixiert, beherrschen in kreatürlicher Nacktheit die Bild-Szenarien: zugespitzt oder ausgewalzt, gedehnt oder geschrumpft, fragmentiert oder ausgeweitet. Saskia Niehaus geht an die Grenze des Grotesken und Absurden: Reptilien pendeln am Bildrand, Igel laufen aus dem Bild – seltsam isoliert erscheint der Mensch. Die farbigen Zeichnungen und Skulpturen sagen viel über die menschliche Tragikomödie, über Lust und Last der Geschlechtlichkeit, aber sie erzählen nichts. Der Betrachter mag Verbindungslinien ziehen, das Ensemble in seiner Phantasie in Bewegung setzen und zwischen den vereinzelten Figuren Dialoge imaginieren, im Grunde herrscht Schweigen und jedes Ding folgt seinem eigenen Gesetz. Während in Saskia Niehaus’ Arbeiten Tiere stets Tiere bleiben, können Menschen allzu menschlich werden, befremdlich komisch in ihrer Geschlechtlichkeit. Schonungsloser Sarkasmus verbindet sich mit liebevoller Vertrautheit. Die spitze Feder oder der treffsichere Stift eines Chodowiecki, eines Daumier oder Grandville kommen in Erinnerung. Saskia Niehaus bezieht sich nicht auf nachvollziehbare Situationen, sondern verlässt sich ganz auf den Einfall und folgt im Bild der künstlerischen Logik. Ihre Arbeiten gehen unter die Haut. Saskia Niehaus 1989-96 1993 1996 1996 1999 2000 Studium an der Kunstakademie Münster bei Ludmilla v. Arseniew und Timm Ulrichs Meisterschülerin Reisestipendium (Rom) der Kunstakademie Münster Stipendiatin im Künstlerdorf Schöppingen (K) Stipendiatin auf Schloß Ringenberg (NRW) Arbeitsstipendium des Kunstfonds e.V., Bonn Gastatelier in der Villa Romana, Florenz Albert-Stuwe-Preis für Zeichnung, Ennigerloh Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) 1998 1999 2000 2001 Miszellen I\II, Galerie Joachim Blüher, Köln pet-shop, Sies und Höke Galerie, Düsseldorf Jahresgaben, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf Neuerwerbungen der Sammlung Hanck, Kunstmuseum Düsseldorf Celeste, Galerie Joachim Blüher, Köln mode of art, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (K) Stipendiaten auf Schloß Ringenberg 1999, Schloß Ringenberg, Hamminkeln Eros, Galerie Joachim Blüher, Köln Kabinett der Zeichnungen des Kunstfonds Bonn, Kunstverein Düsseldorf, Kunstverein Lingen, Kunstsammlungen Chemnitz, Kunstverein Stuttgart (K) Von Matisse bis Morimura, Museum Ludwig, Köln (K) Im Alltag, West LB Istanbul, Türkei (K) DD-B-MS, Elisabeth Montag Stiftung, Galerie Münsterland, Emsdetten, Hochschule für Bildende Künste Dresden (K) Udo Scheel Einzelausstellungen (Auswahl) 1998 2000 2001 52 Projektraum, Museum Ludwig, Köln (K) Neue Zeichnungen, Galerie Joachim Blüher, Köln Neue Zeichnungen und Skulpturen, Galerie Joachim Blüher, Köln Zeichnungen und Skulpturen, Sinclairhaus, Bad Homburg v.d. Höhe (K) Auf Reisen, neueste Zeichnungen und Skulpturen, Galerie Joachim Blüher, Köln 53 o.T., Zeichnung auf Papier mit Wachshaut überzogen, 1999, 29,7 x 21 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 54 o.T., Kohle und Gouache auf Papier, 1999, 101,5 x 75,5 cm o.T., Zeichnung auf Papier mit Wachshaut überzogen, sechsteilig, 1999, je 29,7 x 21 cm 54 55 Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 56 o.T., Papiermaché-Wachsfiguren auf Kissen, 1999, 12 x 55 x 40 cm 56 57 o.T., Draht, Papier, Wachs, 1997, 25 x 13 x 49 cm o.T., gebrannter Ton, Wachs, Betttuch, Wäschekorb, 1998, 25 x 40 x 67 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:05 Uhr Seite 58 Der Malerin gelingt es, reale Malfläche mit scheinbarem Raum und gemaltem Licht zur Einheit zu verschmelzen. Trompe l’Oeil und pure Abstraktion in einem. In der neuen Werkgruppe, den Transparenten, geht sie noch einen Schritt weiter. Hier durchleuchtet das Tageslicht die Malschicht und bewirkt eine kontinuierliche Modulation des Farbklangs. Leicht und durchscheinend, verschmelzen je zwei übereinander gelegte und frei im Raum schwebende Transparente durch eine Lichtquelle zu einem Bild. In konsequenter Weiterentwicklung ihrer Thematik wird also das reale Licht in die Bildwirkung miteinbezogen. In ihren großen Tableaus tragen reflektierende Flächen: Wände, Ecken, Balken, Bänder die Lichterscheinungen. Indem sich die gemalte Lichtform an den Flächengrenzen bricht und durch Richtungswechsel der Ebenen Gestalt annimmt, wird Raum sichtbar und zugleich flächig eingebunden. Wächters Bilder erreichen mit einem äußerst sparsam und präzise arrangierten Formbestand ein Höchstmaß an Prägnanz und Strahlkraft. Dichte und Materialität der Oberflächen sind Schicht für Schicht erarbeitet, die so entstehenden Feinabstufungen der Farbe potenzieren sich zum Klang, die konstruktive Präzision trägt vom Grundriss des Bildes bis in die Details der Farbfeldgrenzen. Bilder und Transparente zeichnen sich durch Schönheit und Maß aus. Überdies sind sie Ausdruck einer grundlegenden Seherfahrung. o.T. (Balken), Mischtechnik auf Leinwand, 2001, 150 x 290 cm Bettina Wächter 1969 1990-97 1995 1997 in Troisdorf geboren Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Udo Scheel Ernennung zur Meisterschülerin Akademiebrief (Diplom) lebt und arbeitet in Berlin und Münster Preise und Stipendien 1995 1996 Europastipendium der Kunstakademie Münster, Rom Studiogalerie XIX, Förderpreis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 1998 Kulturförderstipendium der westfälischen Wirtschaft 1998/99 Stipendium des Landes NRW Einzelausstellungen 1997 1998 1999 2000 2001 Farbräume, Galerie upstairs, Münster Studiogalerie XIX, Museum Abtei Liesborn (EK) Studiogalerie XIX, Robert-Koepke-Haus, Schieder-Schwalenberg Lichteinfälle, Kunst-Museum Ahlen (EK) Geformtes Licht, Elektromark Galerie, Hagen Schloßgalerie Nordkirchen Galerie Palais Walderdorff, Trier LichtRaumBilder, Schloß Detmold, Lippische Gesellschaft für Kunst e.V. Udo Scheel Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) 1995 1996 58 1997 1998 1999 2000 2001 Monumental-Minimal, Kunstverein Oberhausen, Burg Vondern Unterwegs, Künstlerwerkstatt Lothringerstraße, München (K) Kunst aus dem Koffer, Königliche Kunsthochschule Stockholm (K) Karl-Schwesig-Preis Ausstellung, Städtisches Museum Gelsenkirchen (K) Förderpreisausstellung, Städtische Ausstellungshalle am Hawerkamp, Münster Alles Malerei, Gerichtslaube, Hansestadt Wismar Meisterschüler in Westfälischen Schlössern, Haus Opherdicke (K) VIII. Internationale Kunstmesse Dresden (Galerie Schlieper) Auf der Bildfläche, Heiligenkreuzerhof, Wien (K) Art Frankfurt (Galerie Schlieper) Kunst Köln 2000 (Galerie Schlieper) Differenzen, Museum Abtei Liesborn (K) Art Basel (Galerie Löhrl) Art Cologne (Galerie Löhrl) Die Kunstsammlung der Westfälischen Provinzial-Versicherungen, Landesmuseum Münster (K) DD-B-MS, Elisabeth Montag Stiftung, Galerie Münsterland, Emsdetten, Hochschule für Bildende Künste Dresden (K) 59 o.T. (Unterbrechung), Mischtechnik auf MDF, 2000, 95 x 155 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:06 Uhr Seite 60 60 61 o.T. , Ölpastell auf Papier, 2000, je 21 x 14,8 cm o.T. (Transluzide III) , Öl auf zwei Transparenten, Leisten, 2000, 205 x150 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:06 Uhr Seite 62 62 63 o.T. (Transluzide IV) , Öl auf zwei Transparenten, Leisten, 2001, 280 x 150 cm o.T. (Transluzide I) , Öl auf zwei Transparenten, Leisten, 2000, 140 x 220 cm Katalog Innen 26.08.2005 11:06 Uhr Seite 64 Impressum Konzeption und Leitung des Projektes: Ingrid Raschke-Stuwe 64 Fotografie: Willi Ahlmer, Rheine (S. 61- 63); Bildermann, Dresden (S. 16); Markus Draper, Dresden (S. 6, 8); Heike Gallmeier, Berlin (S. 26 - 31); Norbert Gerhardus, Münster (S. 54, 56); Olf Kreisel, Berlin (S. 32 - 37); Achim Kukulies , Düsseldorf (S.53, 55); Kunert, Berlin (S.18, 20 - 23); Joachim Merbitz, Dresden (S. 12, 14, 15, 17); Dorothea Neitzert, Berlin (S. 40 - 43); Inken Reinert, Berlin (S. 38); B. Schöner, Dresden (S. 9 - 11); Joachim Schulz, Münster (S. 47 - 51); Eberhard Weible, Köln (S. 57) Texte: Torsten Birne, Dresden; Dr. Christian Janecke, Berlin; Peter Lang, Berlin; Prof. Werner Liebmann, Berlin; Prof. Udo Scheel, Münster Gestaltung / Layout: [designbüro], münster Druck / Litho: Lensing-Druck, Ahaus Copyright: Elisabeth Montag Stiftung und Autoren, 2001 Herausgeber: Elisabeth Montag Stiftung (gemeinnützige Stiftung, Sitz Dresden) Verwaltung: Villa Prieger, Raiffeisenstr. 2, 53113 Bonn Projektbüro: Westladbergen 170, 48369 Saerbeck, Tel: 0 25 74/88 80 01 Titel 26.08.2005 11:11 Uhr Seite 2 elisabeth montag stiftung Die Ausstellung „DD-B-MS“ ist ein Kooperationsprojekt der Elisabeth Montag Stiftung mit dem Verein Galerie Münsterland, Emsdetten, und der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 29. April - 10. Juni 2001, Galerie Münsterland, Emsdetten 11. Oktober - 4. November 2001, Hochschule für Bildende Künste Dresden Titel 26.08.2005 11:11 Uhr Seite 1 DD 9 Positionen junger Kunst Malerei Zeichnung Objekte Installationen DD B MS B MS