Neue Wege im Betonbau
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Neue Wege im Betonbau
Neue Wege im Betonbau MM 8.2 Neue Wege im Betonbau Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Sibille Wirtz Sommersemester 2015 Masterstudiengang Vorstellung Neuentwicklungen Themenbereiche • • • • • • • • • • • Ultrahochfester Beton Textilbeton Carbonbeton Selbstreinigender Beton Bamboo Reinforced Beton Selbstverdichtender Beton Dysrete Beton Recycling Beton Infraleichtbeton Selbstheilender Beton Sonstiges Ultrahochfester Beton Geschichte/Entwicklung • Durch beimischen entsprechender Bestandteile Betoneigenschaften positiv beeinflussen • Rezeptur/Mischungsverhältnis der Betonmischungen variieren • Weiterführung des hochfesten Betons • Zuerst Erhöhung Druckfestigkeit, heute Forschung E-Modul, Zugfestigkeit und Dauerhaftigkeit Ultrahochfester Beton • • • • • • UHPC – Ultra high performence concrete Fast so Druckfest wie Stahl Ist ein Hightech Werkstoff Druckfestigkeit ≥ 150N/mm² Festigkeitsklasse ≥ C100/115 Ohne Bewehrungsstäbe, Bewehrung aus Stahlfasern oder Spänen • Dauerhaft und hoch Tragfähig Herstellung Bestandteile: • Zement • Silikastaub • Quarzmehl • Fließmittel • Mikrostahlfasern • Sozusagen: Fünf-Stoff-System Vergleich Normalbeton • Druckfestigkeit <55N/mm² • Festigkeitsklasse <C50/60 • Bewehrung durch Matten/Stäbe • 15 Vol.-% Poren (C45/50) • Drei-Phasen-Werkstoff (Zement, Wasser, Gesteinskörnung) • Große Querschnitte wegen der nötigen Betonüberdeckung Ultrahochfester Beton • Druckfestigkeit ≥ 150N/mm² • Festigkeitsklasse <C100/115 • Bewehrung aus Stahlfasern • 30-50%geringere Eigenlast • 1.8 Vol.-% Poren • Fünf-Stoff-Stystem (Zement, Silikastaub, Quarzmehl, Fließmittel, Stahmicrofasern) • Geringe Querschnitte, keine Betonüberdeckung Ultrahochfester Beton Festigkeit Skizze Ultrahochfester Beton Vorteile • Hohe Festigkeit • Filigrane Bauweisen mögl. • 30-50% geringere Eigenlast • Dicht gegen Flüssigkeit, Gase und Chloride • Dauerhafter Beton Nachteile • Abplatzungen im Brandfall aufgrund der hohen Dichte • Höhere Kosten (Material) Anwendungsbereiche • Leichte, filigrane und • Über 700m hohe dennoch hoch tragende Gebäude und sehr dauerhafte • Hochbelastete Betonbauten Verbundstützen • Instandsetzung stark • Als Verguss- oder beanspruchter Beschichtungsmaterial Tragwerke für Kraftleitungs- und • Weit gespannte Brücken übertragungsbereiche Gebautes Beispiel [Gärtnerplatzbrücke] • Stahl- /UHPC Verbundkonstruktion • Länge 140m • Bemessungslast 6t • Obergurte und Deckenplatte aus UHPC mit nur 8-12cm Plattendicke • Geklebte Fugen Gebautes Beispiel [Plastikuss] Gebautes Beispiel [Plastikuss] • Der Plastikuss besitzt eine Treppe und Stützen aus UHPC • Die Stützen haben einen Durchmesser von 70mm Gebautes Beispiel [MuCem] Gebautes Beispiel [MuCem] • Fassadengitter aus 384 Betonpaneelen • Betonpaneelgröße jeweils 3x6m • Als Bewehrung dient gehobelter und geraspelter Federstahl mit einer Spanlänge von 30-60mm • Betonpaneele sind Fuge an Fuge gefügt • Lastabtragung über punktuelle Kontakte • 115m langer Steg zum Museum aus UHPC Quellen • • • • • http://www.gaertnerplatzbruecke.de/ http://monomentals.com/ultra-hochfester-beton-uhpc-uhfb http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Beton-Mucem-in-Marseille_3259273.html http://www.infrakon.org/files/infrakon/content/workshop/pdf/Session%201%20%20Mellwitz%20-%20Hochleistungsbeton.pdf http://de.wikipedia.org/wiki/Ultrahochfester_Beton Textilbeton Textilbeton Bestandteile & Zusammensetzung • Ähnlich wie Stahlbeton • Nicht korrosionsanfällig • Zwei Komponenten – hochfester Feinbeton – Bewehrungstextil • Textilien aus z.B alkaliresistentem Glas oder Carbon – Zu gitterartigen Strukturen verarbeitet – Maßgeschneidert auf verschiedene Anwendungen Anwendungsbereiche • Leichtigkeit bei hoher Tragfähigkeit • Gut geeignet für die Herstellung von frei geformten Schichten und Bauteilen • Erlaubt extrem schlanke Verstärkungen Die erste Textilbetonbrücke (Landesgartenschau Oschatz) 2005 Die längste Textilbetonbrücke (Albstadt- Lautningen) 2010 • Derzeit ist die Anwendung von Bauteilen aus Textilbeton für tragende Bauteile nur mit Zustimmung im Einzelfall oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung möglich. Carbonbeton Carbonbeton Carbonbeton • Carbonfaserverbundkunststoff (CFK). • Das Material empfiehlt sich am Bau als nichtrostende Betonbewehrung. • Kohlenstofffasern (auch Carbonfasern bzw. Kohlefasern) sind industriell hergestellte Fasern aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, die durch Pyrolyse (Oxidation und Carbonisation) in graphitartigangeordneten Kohlenstoff umgewandelt werden. Carbonbeton • Filigran • Organisch • Freiform* (*in Gedenken an Frei Otto) Carbonbeton • Bevölkerungswachstum, Ressourcenverbrauch- es ist an der Zeit, auch im Bauwesen einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Das heißt: leichter, effizienter, intelligenter bauen, ressourcenschonend denken und handeln. Einerseits geht es um Effizienz- leichter Bauen spart Material. Das wiederrum reduziert im Herstellungsprozess, beim Transport und beim Einsatz von Beton und Zement den Energieaufwand. Damit wird der CO2-Ausstoß gesenkt. Andererseits geht es um Ästhetik, eine filigranere und variantenreichere Formensprache für Betonbauten bei gleicher Festigkeit. Effizienz & Ästhetik Carbonbeton • „Die aktuellen Materialentwicklungen bei technischen Faserwerkstoffen sind faszinierend und werden in den nächsten Jahren weitere Anwendungen für das Bauen eröffnen. Adaptivität und Einsparung von Energie stehen dabei im Vordergrund.“ • „Ein Zehntel der rund 12 Mrd. Euro Jahresumsatz deutscher Unternehmen mit technischen Textilien entfallen bereits auf Fassaden und Brücken aus Textilbeton, Geotextilien, Membranen im Stadionbau sowie textil gestützte Gebäudesanierung. Für Energiegewinnung, Lärmschutz oder intelligente Lichtnutzung funktionalisierte textile Oberflächen sind zunehmend gefragt.“ Fassaden Brücken Textil gestützte Gebäudesanierung Textil gestützte Brückensanierung „Carbonfaserbewehrungen sind Schlüsselkomponenten, wo andere Materialien versagen“ • Gemeinsam entwickeln die Partner aus Forschung und Praxis ein direktelektrisches Heizsystem zur Innenraumerwärmung auf Basis von Carbonfasern. Dadurch soll die Funktion des Heizens künftig direkt in die Fassade von Gebäuden integriert werden können, indem an die Carbongarne in der Wand eine definierte Spannung angelegt und durch den spezifischen Widerstand des Fasermaterials Wärme erzeugt wird – die Wand wird zur Strahlungsheizung. Mit Carbonbeton machen wir das Bauen leichter und ästhetischer, langlebiger und flexibler. Dafür schaffen wir eine starke Wertschöpfungskette, die alle Voraussetzungen für die neue Art des Bauens beinhaltet. Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche Carbonbeton Selbstreinigender Beton Selbstreinigender Beton Besondere Eigenschaften Lotuseffekt • Oberfläche entweder stark wasserabweisend (superhydrophob) oder wasseranziehen (superhydrophil) • Je glatter und weniger porös die Oberfläche, desto besser wirkt selbstreinigender Effekt • Lotusblüte lässt Wasser an sich abperlen (Schmutz keine Haftung) • Mit Zusatzmitteln soll Beton Ähnliches erreichen können Herstellung • • • • Nachträgliche Oberflächenbehandlung oder Betonzugabe beim Mischprozess mit hydrophobe alkalische Silikatlösungen (Silikonharzen oder Tetrafluorethylen) beschichtet oft Titandioxid (thermisch stabiles Mineral, auch „Saubermacher“) wird beigemischt mit Sonnenlicht, folgt fotokatalytischen Reaktion, Elektronen frei, Stickoxid oxidiert bei Berührung mit dem Beton (der nächste Regen wäscht harmlose Salze weg) Titandioxid als Beschichtung -> Aufsprühen, Sedimentation (Eintauchen in ein Bad) oder mit Hilfe eines Gels eine Schicht erzeugen, die direkt auf Oberfläche auftragen wird Herstellung Vorteile Nachteile • Zusatzmittel verbessern Abriebund Druckfestigkeit • Durch Titandioxid = Beton weiß, sauber, Schadstoffe werden abgebaut (Umweltbelastung wird gesenkt „Smog-Abbauer“) • Methode ist einfach und nicht teuer • Mehr Sauberkeit, weniger Pflegebedarf • Einsparungen, z.B. Kostenersparnis bei Gebäudereinigung/ Renovierungen • Festsetzen von zu kleinen Tropfen evtl. samt Schmutzpartikeln • Bei nachträglichen Oberflächenbehandlungen besteht Gefahr der Abnutzung oder Ablösung Geschichte • Titandioxid schon in 80ern als „Saubermann“ entdeckt (für Bauwerke erst seit wenigen Jahren) • 1970er Selbstreinigungsfähigkeit wasserabweisender Oberflächen (bei Tieren und Pflanzen) wurde entdeckt • Seit 1990 (wird diese Oberflächen) in biomimetischtechnische Produkte übertragen • Oberfläche mit Markenname Lotus-Effekt gekennzeichnet Beispiel Kirche "Dio Padre Miseriocordioso" in Rom; Architekt Richard Meier, erbaut 2003 um das Weiß der Außenfassade zu erhalten Quellen • • • • • • www.betonmarketing.at/gute-gruende/technik-forschung-entwicklung/ www.wikipedia.org/wiki/Liste_gebräuchlicher_Betone www.wikipedia.org/wiki/Lotuseffekt www.beton.org/wissen/beton-bautechnik/selbstreinigender-beton/ www.baulinks.de http://www.informatik.uni-oldenburg.de Bamboo Reinforced Concrete Bamboo Reinforced Concrete Ein innovatives erneuerbares Baumaterial Geschichte • Bambus wird seit Jahrhunderten als Baustoff genutzt • 1914 : MIT Boston versuchte Bambus als Bewehrung zu nutzen • 1950 : Prof. H. E. Glenn bewies, dass Bambus sich prinzipiell als Bewehrung eignet • Er und sein Team scheiterten an den Nachteilen des Baustoffs • 1990: Prof. Khosrow Ghavami untersuchte die mechanische Kennwerte diverser Bambusarten • Daher gelang es die Tragkraft zu erhöhen • das Langzeitverhalten von Bambus in Beton wurde nicht untersucht Besondere Eigenschaften • Bambus nimmt in Verbindung mit Frischbeton Feuchtigkeit auf und beginnt zu quellen • Durch die Aufnahme von Wasser vergrößert sich das Volumen des Bambus • Es kommt zur Bildung von Mikrorissen im Beton, durch die Feuchtigkeit eindringen kann und die biologische Angriffe aus der Umgebung zu lassen • unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten erschweren die Arbeit zusätzlich Zugtest Bambuswerkstoff Bamboo Reinforced Concrete Vorteile Nachteile • in Entwicklungsländern einfach zugänglich • verminderte Umweltbelastung • geringere Produktion- und Transportkosten • geringes Geweicht • Korrosionsbeständig • hohe Zugfestigkeit • natürliche Erneuerbarkeit (keine Neupflanzung nötig) • kann große Mengen CO² aus der Atmosphäre binden • geringer Wiederstand gegen Insekten und Pilze • unzureichender Elastizitätsmodul • mangelhaftes Schrumpf- und Quellverhalten • mangelhafter thermischer Ausdehnungskoeffizient Herstellung • Die ETH Forschung in Singapur versucht erzeit einen Verbundwerkstoff aus Bambus herzustellen • Bei der Herstellung des Werkstoffs werden Bambus sowie organischer formaldehyd- und VOC-freier Klebstoff vermischt • Wichtig bei der Herstellung ist, dass die Fasern und Zellstrukturen des Bambus intakt bleiben • Es entsteht ein wasserbeständiger, nicht quellender und äußerst langlebiger Werkstoff Bamboo Reinforced Concrete Anwendungsbereiche • Die hohe Zugfestigkeit ermöglicht eine gezielte Anwendung in folgenden Bereichen: • Bewehrungssysteme im Beton • Deckenbalken • Deckenkonstruktionen Quellen Bild 1 http://www.mc-bambus.de/s-net/bilder96/prodimages/CMS/Home_Bambus_Pellets.jpg Bild 2 http://www.tridonic.com/com/de/news-2014-bamboo-reinforced-concrete.asp Bild 3 https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2014/03/bambus-das material-der-goetter.html Bild 4 http://www.tridonic.com/com/de/news-2014-bamboo-reinforced-concrete.asp Text: http://www.tridonic.com/com/de/news-2014-bamboo-reinforced-concrete.asp http://www.zumtobel-group-award.com/de/857.htm http://www.nextroom.at/periodical.php?id=22040&inc=artikel&sid=37691 Selbstverdichtender Beton Self compacting concrete Definition • Selbstverdichtender Beton (SCC Self Compacting Concrete) ist ein Beton, der ohne Einwirkung zusätzlicher Verdichtungsenergie (z.B. Stochern, Rütteln, etc.) in die Schalung eingebaut wird, allein unter dem Einfluss der Schwerkraft fließt, entlüftet und jeden Hohlraum innerhalb der Schalung und Bewehrung ausfüllt. Herstellung • In der Regel besitzt der SVB gegenüber Rüttelbeton einen erhöhten Mehlkornanteil Mehlkorn (Zement+ Gesteinskörnung+ Betonzusatzstoffe), Anmachwasser und Fließmittel bilden einen Leim, in dem die grobe Gesteinskörnung „schwimmt“ • Für die gewünschte Funktionstüchtigkeit des SVB sind Faktoren entscheidend Das Fließvermögen muss ausreichend hoch sein, damit das Entlüften des Betons ermöglicht wird SVB muss ein gutes Zusammenhaltevermögen besitzen, um die Gefügestabilität zu erhalten und ein Entmischen zu verhindern • Beim Entmischen sind zwei Phänomene zu unterscheiden: Sedimentation: Absinken der großen Gesteinskörner, Separation: Der fließende Beton ist nicht mehr in der Lage, die große Gesteinskörnung mit zu transportieren Herstellung • um sowohl ein ausreichendes Fließvermögen als auch ein ausreichendes Zusammenhaltevermögen zu erlangen, ist ein optimales Verhältnis von Mehlkornzusammensetzung und –menge zu Wasser und Fließmittelmenge unabdingbar • Für die Herstellung von SVB werden derzeit Fließmitteln der neuen Generation eingesetzt, PCE-Fließmittel (Polycarboxylatether) • Die Herstellung und der Einbau von SVB erfordern erfahrene und unterwiesene Fachleute, insbesondere weil Abweichungen bei den Frischbetoneigenschaften nicht beim Verdichten ausgeglichen werden können • Die Dosiergenauigkeit der Mischanlage sollte möglichst hoch sein • Feuchte, im Silo unten liegende Gesteinskörnung sollte vor der Produktion abgezogen werden • Der Feuchtegehalt des Sands und der Gesteinskörnung sollten kontinuierlich gemessen werden • Restloses Entleeren der Mischtrommel Transport • Unterschiedlich lange Transportzeiten können die Konsistenz des selbstverdichtenden Betons beeinflussen, da unter Umständen bei einigen Fließmitteln durch das Mischen im Fahrmischer eine zusätzliche verflüssigende Wirkung eintritt, der als Depoteffekt bezeichnet wird und später zum Entmischen führen kann • Ein Nachdosieren von Fließmittel auf der Baustelle ist möglich, wenn eine Dosieranleitung vorliegt und das Nachdosieren im Rahmen der Eignungsprüfung untersucht wurde • Auf der Baustelle ist die Lieferung jedes Transportbetonfahrzeugs einer Annahmeprüfung zu unterziehen, da SVB sehr empfindlich ist • Vor dem Einbau sollte der Beton mit dem Setzfließversuch und dem Trichterauslaufversuch getestet werden, um sicherzustellen, dass er selbstverdichtend ist und die Abweichungen von den Zielgrößen im Rahmen der geprüften Spezifikationen bleibt Prüfung der Fließfähigkeit Mit dem Setzfließversuch werden das Setzfließmaß SF und die Zeit t500 bestimmt. Sie ermöglichen die Bewertung der Fließfähigkeit, Füllfähigkeit und der Ausbreitgeschwindigkeit von selbstverdichtendem Beton Prüfung der Fließfähigkeit Mit der Trichterauslaufzeit wird die Viskosität des SVB ermittelt. Dabei wird die Zeit gemessen, die der SVB benötigt, um einen zusammen-hängenden Strahl aus der V-Trichter auszulaufen (i.d.R. 5-20 sec) Typen Man unterscheidet drei Typen von SVB: • den Mehlkorntyp: Beim Mehlkorntyp werden die selbstverdichtenden Frischbetoneigenschaften erreicht, indem der Mehlkornanteil erhöht wird. • den Stabilisierertyp: Beim Stabilisierertyp werden dagegen stabilisierende Betonzusatzmittel verwendet, um einen SVB zu erhalten, der nicht unter Separation und Sedimentation leidet. • den Kombinationstyp: Beim Kombinationstyp wird bei erhöhtem Mehlkornanteil zusätzlich Stabilisierer zugegeben. Allen Typen ist jedoch gemein, dass sie ohne HBV auf der Basis von Polycarboxylatether ihre Eigenschaften nicht entwickeln können. Selbstverdichtender Beton Vorteile Nachteile • Gleichmäßige Betonqualität über den gesamten Querschnitt • Geringe Einschränkungen bei der konstruktiven Ausbildung von Bauteilen • Verbesserung der Dauerhaftigkeit • Sichtbetoneigenschaften • Erleichterung der Betonierarbeiten • Verkürzung der Bauzeit • Hohe Druckfestigkeit • Lärmschutz (Geräuschentwicklung entfällt) • Hoher Preis Selbstverdichtender Beton Anwendungsbereiche • Sichtbetonbauteile aufgrund hoher Oberflächenqualität (Stützen, Balken,..) • Wasserbauwerke aufgrund des sehr dichten Gefüges • Hohe Wandbauteile (mit entsprechender Schalung) • Große Deckenabschnitte • Betonfertigteilwerke • Brückenbau Phaeno-Museum in Wolfsburg Fußballstadion Manchester City in London Bücherei in Hradec Králové (CZE) Beispiel Beispiel Storebaelt-Brücke Quellen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 http://www.umwelt-online.de/recht/bau/din/svbrl_bm2.gif http://de.academic.ru/pictures/dewiki/83/SCC33.JPG http://www.umwelt-online.de/recht/bau/din/svbrl_bm3.gif http://www.fh-potsdam.de/fileadmin/user_upload/fbbauingenieurwesen/bilder/laborbaustoffe/flugasche/babb5.jpg http://haldrim.net/02BLOG/wp-content/uploads/2011/01/001.jpg http://www.sichtbeton-forum.de/sichtbeton_porigkeit_clip_image002_0000.jpg http://images.fotocommunity.de/bilder/niedersachsen/wolfsburg/wolfsburg-phaeno-museum55772e38-5545-41cb-818d-b76e1ff8a09a.jpg http://www.info-stades.fr/uploads/stades/city-of-manchester-stadium-aerial-54608.jpg http://www.peri.com/files/jpg15/bibliothek-koeniggraetz-01.jpg http://www.baustoff-beton.de/fileadmin/baustoff-beton.de/Beton/Betonwaschtisch_lightbox.jpg http://www.baulinks.de/webplugin/2014/i/1422-paschal4.jpg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/GreatBeltBridgeTRJ1.JPG Dyscrete Geschichte • Begriff Dyscrete: – “Dys” – Dye-Sensitized Solar Cell – DYSC – englisch: Farbstoffzellen – “Crete” für Concrete - englisch: Beton • Farbstoffzelle (Grätzel-Zelle) Michael Grätzel, 1990 erfunden • Entwicklung durch Forschungsplattform „Bau Kunst Erfinden“ Forschungsprojekt der Uni Kassel bis Mitte 2015 Dyscrete Herstellung Bestandteile • die Module werden in kostengünstigen Druck (Siebdruck) - oder Sprühverfahren hergestellt • • • • • • leitfähiger Beton mehrere Lagen aus Titandioxid eine organischen Flüssigkeit Graphit ein Elektrolyt einer transparente Oberfläche • Ergebnis ist eine Farbstoffsolarzelle, die aus Licht Solarstrom erzeugt Funktionsweise • schematischer Aufbau von Funktionsschichten – ergeben eine Farbstoffzelle • die organischen Farbstoffe absorbieren Licht – wie Pflanzen bei der Photosynthese • erzeugen Energie über eine elektrochemische Reaktion Funktionsweise Dyscrete Vorteile Nachteile • kann auch die Energie diffusen Lichtes nutzen • kann auf Gebäude-Nordseiten, Innenraum (Wand /Boden/Decke) genutzt werden • kaum Einschränkungen beim Anwendungsbereich, der Bauteilgeometrien, der Anbringung an das Gebäude. • Ausgangsstoffe sind frei verfügbar, kostengünstig • geringer Herstellungsaufwand • Wirkungsgrad Dyscrete : nur 2-3 % PV-Zellen: 12-20% sprich nur 2 % der Sonnenenergie werden in Strom umgewandelt Besondere Eigenschaften • kann auch die Energie diffusen Lichts nutzen • kann somit sogar im Gebäude Strom erzeugen Beispiel Anwendungsbereiche • besonders geeignet zu Herstellung von Betonfertigteilen im Hochbau • Fassaden, Wand u. Bodensysteme im Innen + Außenbereich • jede versiegelte Oberfläche aus Beton wäre nutzbar: – Parkplätze, Fahrradwege, prinzipiell die ganze Stadt Quellen • • • • • • http://energieinitiative.org/dyscrete-ein-baustoff-der-solarstrom-produziert/ https://www.uni-kassel.de/fb14bau/institute/iki/werkstoffe-des-bauwesens-undbauchemie/forschung/dyscrete.html http://www.baukunsterfinden.org/index.php/de/mappe/publikationen/dyscrete-solarconcrete/ http://www.bau-special.de/cms/15045891 http://www.energiezukunft.eu/bauen-wohnen/bauzukunft/neuartiger-beton-liefertsolarstrom-gn102852/ http://imgl.krone.at/Bilder/2015/01/15/SolarBeton_aus_Deutschland_enthaelt_Ribiselsaft-Dyscrete-Story434941_630x356px_883b19a7a162051da7308445f55a4742__solar-beton_jpg.jpg https://www.youtube.com/watch?v=i8s8MXiamoc Recycling Beton Geschichte • Erstmals 1994 vom SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) empfohlen • Seit Ende der 1990er Jahre wegen des steigenden Rohstoff- und Energiebewusstseins optimiert und häufig verwendet Herstellung Sand, Naturstein und Kies werden durch aufbereiteten Bauschutt ersetzt – nur gebrochen – sortiert und klassifiziert Besondere Eigenschaften • Abhängig von der Güte der Gesteinskörnung und –siebung • Mit unsortierter Gesteinskörnung nur zum Verfüllen geeignet • Sieblinie/Körnungsabstufung nach DIN 4226100 von 0,163mm bis 128mm • Je nach Siebung entspricht er den Expositionsklassen nach DIN EN 206 und DIN 1045-2 Recycling Beton Vorteile • Sinnvolle Entsorgung alten Bauschuttes • Reduziert den weiteren Abbau von Naturstein und Sand • Deckt alle üblichen Betongüteklassen ab Nachteile • Aufwendige Sortierung und Bearbeitung nötig um geeignete, homogene Gesteinskörnungen herauszufiltern Anwendungsbereiche • Kann überall, wo konventioneller Beton gebraucht wird auf gleiche Weise angewandt werden – oft im Tiefbau angewendet Infraleichtbeton Geschichte 1) Langen Foundation Tadao Ando 2) Wohnhaus Chlur Patrick Gartmann • seit 2006 laufendes Forschungsprojekt der Technischen Universität Berlin unter Mike Schlaich • Weiterentwicklung des Leichtbetons Besondere Eigenschaften • Sichtbetontypische Eigenschaft • Geringe Rohdichte • Wärmeleitfähigkeit < 0,2 W/mK Infraleichtbeton Vorteile Nachteile • Hoher architektonischer Wert • Monolitische Sichtbetonbauten ohne weitere Wärmedämmung • energiesparend, nachhaltig, kosteneinsparend • Geringe Rohdichte • niedriges Gewicht, gute thermische Eigenschaften • • • • • Geringe Festigkeit spezielle konstruktive Details Niedriger Elastizitätsmodul Geringe Druckbeanspruchung Hohe Werte für Schwinden und Kriechen • Bewehrung zur Begrenzung der Rissbreiten nötig, Verkürzen der Außenwände Herstellung Verarbeitung • Schalung aus Betonplantafeln ohne Trennmittel • Einbringung des Betons durch einen Betonkübel • Betonierung in geschosshohen Abschnitten • Verdichtung durch Rüttler • Ausschalung nach sieben Tagen Bestandteile • Gemisch aus Wasser, • Zement • Blähbeton • Luftporenbinder Anwendungsbereiche Nach einem Jahr Testzeit: Viele Fragen bleiben offen - Konstruktive Durchbildung, Dauerhaftigkeit, Langzeitverhältnis, Bewehrung, maximale Festigkeiten Beispiel Wohnhaus Schlaich 4) Wohnhaus Schlaich 5) Wohnhaus Schlaich 6) Wohnhaus Schlaich Quellen 1) Langen Foundation: http://www.peri.com/files/jpg1/Langen-Foundation-PERI-06.jpg 2) Wohnhaus Chlur: http://www.baunetzwissen.de/imgs/5/8/7/0/4/62-72ac0d05ef8e4f93.jpg 3) Infraleichtbeton: http://www.arch.udk-berlin.de/news/files/guest_lectures/183_infraleichtbeton.pdf 4) Wohnhaus Schlaich: http://www.liapor.com/images/de_presse/bild1gross/54_bild_1_kopie.jpg 5) Schlafen: https://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Objekte/h/haus_in_berlin_09_zoom.jpg 6) Wohnen: http://www.liapor.com/images/de_presse/bild2gross/54_bild_4.jpg Selbstheilender Beton Hendrik Marius Jonkers Mikrobiologe Kategorie: Forschung Sektor: Bauingenieurwesen Universität: Technische Universität Delft/ NL Problem bei herkömmlichen Stahlbeton Selbstheilender Beton Anwendungsbereiche • Gebäude z.B. Fassaden • Brücken • Straßen • Kanalisation • Baustellen in Küstennähe Herstellung • Bakterien in Pulverform • Mischung aus Calciumlactat und Bakteriensporen • Stickstoff • Phosphor Prinzip von Selbstheilenden Materialien a) Ein Schaden entsteht durch mechanische Belastung b) Detailansicht des Risses c) eine mobile Phase wird erzeugt d) der Riss wird durch die mobile Phase geschlossen e) Immobilisierung nach dem Selbstheilungsprozess Übersicht über die Basismechanismen zur Selbstheilung a) Kapseln mit eingelagertem Heilungsreagenz (dunkelblau) b) Kanäle mit Heilungsreagenz (dunkelblau) c) reversible Vernetzung, welche sich wieder verbinden können d) eingelagerte Bakteriensporen (grün), welche Mineralien produzieren (blau) Selbstheilender Beton Vorher • Länge der Risse ist nicht entscheidend • Breite darf nicht mehr wie 0,8 mm sein • Selbstheilungseffekt aus der Natur nutzen • Reparaturkraft auch nach 200 Jahren Nachher Beispiel Pavillon Galderse (Breda) Beispiel Pavillon Galderse (Breda) Quellen • • • • • • http://www.bi-baumagazin.de/Artikel_BM_Selbstheilender_Beton_mit_Bakterien.AxCMS http://de.euronews.com/2015/03/30/selbstheilender-beton http://www.epo.org/learning-events/european-inventor/finalists/2015/jonkers_de.html http://www.git-labor.de/forschung/materialien/selbstheilende-materialien-werkstoffe-fuerbesondere-anwendungen-wie-den-flugz?page=1 http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/selbstheilende-materialien-wie-sich-risse-vonallein-schliessen-a-656254.html http://www.vmpa.de/index.php?menue=2_2_5 Sonstige Neuentwicklungen • • • • • Transluzenter Beton Papierbeton Säurebeständiger Beton Glasschaumbeton Holzleichtbeton