Umrisse - monovolume

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Umrisse - monovolume
Bauen in den Bergen
[Umrisse]
Zeitschrift für Baukultur
BRÜCKENBAU
CONSTRUCTION & ENGINEERING
Mit kompetenten Referenten, ausgewählten Beiträgen
und interessierten Teilnehmern starten wir in das
zweite Jahrzehnt unserer Veranstaltungsreihe
BRÜCKENBAU IST BAUKULTUR
und laden zum
11. Symposium Brückenbau
8. + 9. Februar 2011
wiederum nach Leipzig in das THE WESTIN ein.
Unter www.mixedmedia-konzepts.de bzw.
www.verlagsgruppewiederspahn.de finden
Sie genaue Informationen wie Themenplan,
Referentenverzeichnis, Anmeldemodalitäten usw.
Wir freuen uns auf Sie.
VERLAGSGRUPPE
W I E D E R Smit MixedMedia
P A Konzepts
HN
Biebricher Allee 11 b
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611/98 12 920
Fax: 0611/80 12 52
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www.verlagsgruppewiederspahn.de
www.mixedmedia-konzepts.de
Aufstieg als Alternative
[Umrisse]
Neben dem zwar kaum genehmigungsfähigen und wohl gerade deshalb umso
häufiger artikulierten Wunsch nach einem
möglichst ganzjährig andauernden Urlaub
bei voller Bezahlung gehört dazu aber
primär der Drang nach oben, das Streben
nach hohen, höheren oder sogar höchsten
Positionen, da sie Erfolg und Anerkennung
verheißen, ja den Blick nach unten stets
zu erfreuen oder wenigstens zu verklären
helfen. Wer freilich glaubt, keines dieser
zwei Ziele zu erreichen, weil es ihm entweder am passenden Arbeitgeber oder
eben am notwendigen Karriereverständnis ermangelt, kann natürlich beide miteinander zu vereinbaren versuchen und
(einfach) einen beliebigen Gipfel erklimmen, um sich zumindest kurzzeitig aus
sämtlichen Talsohlen oder Tieflagen zu
befreien.
Das funktioniert in der Regel auch recht
gut, wie Heerscharen von Ausflüglern
tagtäglich unter Beweis stellen, obschon
deren Beweggründe mit Sicherheit arg
unterschiedlich ausfallen. Ein durchaus
einleuchtendes Motiv für die Sinnhaftigkeit eines solchen Aufstiegs liefern zum
Beispiel die eingangs zitierten Zeilen aus
Renate Kronauers Geschichte »Die hohen
Berge«: In dem schmalen und zudem sehr
lesenswerten (Reclam-)Heft »Die Kleider
der Frauen« zu finden, veranschaulichen
sie fast exemplarisch, welche Ein- und
Aussichten, Erinnerungen und Erwartungen, Gedanken und Gefühle mitunter aufoder einzutreten vermögen, wenn man
die Mühen des Auf- und Abwärtslaufens
nicht scheut, die Fahrt mit der Seilbahn
also verschmäht und sich stattdessen
den nahen und fernen Panoramapunkten
wachen (inneren) Auges zu widmen beginnt.
Ihre schöne Kunst der Beschränkung
auf eine Lebenswelt, in der die äußeren
Rahmenbedingungen und damit die stählernen oder steinernen Resultate irdischer
(Planer-)Tätigkeiten einen eher marginalen
Einfluss ausüben, sie überhaupt nicht erwähnt werden oder lediglich als eine Art
Folie für wahrlich ambivalente Hoffnungen,
Reflektionen und Träume dienen müssen,
hat per se einige Verführungskraft und
bleibt trotzdem eine Fiktion, die irgendwann und -wo auf die Realität prallen
muss.
Die Chance, den Schrecken jener Konfrontation mit der Wirklichkeit im Vorfeld ein
klein bisschen abzumildern, zumal sie sich
überwiegend in Gestalt von Bauwerken
zeigt, deren Niveau oft bodenlos anmutet,
sollte daher begrüßt und genutzt werden –
als erneute Anleitung und Einladung der
[Umrisse] zur Auseinandersetzung mit
Gebäuden von ausschließlich hoher und
höchster Qualität, den hier thematisierten Aufstieg als lohnende Alternative
empfehlend.
Zum Ende des Monats Dezember bedanken wir uns bei sämtlichen Autoren und
Anzeigenkunden, Abonnenten und (sonstigen) Lesern für die stets wohlmeinende
Mitwirkung – und wünschen Ihnen alles
Gute, eine ordentliche Portion Glück,
Erfolg und Gesundheit sowie einen recht
schwungvollen Start ins Jahr 2011, in
dem Sie unsere Zeitschrift für Baukultur
wiederum mit detaillierten Informationen,
fundierten Exkursen und essentiellen
Anregungen unterstützen und versorgen
wird.
Michael Wiederspahn
[ Editorial
»Die Berge jedoch, herausgestülpt aus der
Erde und dort mit der ganzen Basismasse
verankert, Fels, Granit, von ihnen verspreche ich mir, seit wenigen Tagen erst, die
Rettung, nämlich den Frieden und mehr
noch: die wahre Wirklichkeit. (…) Viele
Leute wollen unbedingt hoch auf die Berggipfel, zu Fuß oder wenn möglich mit der
Seilbahn, wegen der sogenannten atemberaubenden Aussicht. Ich nicht, ich gehe
extra ins tief eingeschnittene Tal, damit
die Berge, legendenstark, noch gewaltiger
in ihrer Steilheit dicht vor mir aufragen.
Manchmal überfällt mich eine unbegreifliche Erinnerung. Die Landschaft ist nur
ein Echo auf etwas von früher, und schon
immer haben mich die schwerfälligen
Domglocken, jetzt erst bemerke ich es,
mit den nicht sichtbaren Leibern ihres
Geläuts an die massigen der Berge erinnert. Das Idolgefunkel ihres Erzes!«
Entdeckungen machen und Perspektiven
genießen zu wollen, die in den sogenannten Niederungen des Alltags offenbar nur
selten geboten werden, ist zweifelsohne
ein (Ur-)Bedürfnis vieler Menschen, dessen ausgesprochen mannigfaltige Ausdrucks- und Erscheinungsformen einen
dennoch immer wieder staunen lassen.
[3
]
Inhalt
Editorial
Aufstieg als Alternative
Michael Wiederspahn
Forum Baukultur
Bauen in den Bergen
4]
3
6
Alpine Architektur und Tourismus
Felizitas Romeiß-Stracke
10
Komfort zwischen Tal und Skipiste
Barbara Achammer, Marc Eutebach, Hannes Achammer
14
Lebensraum am Gletscher
Wolfgang Ott
24
Bergspitze mit Blickbeziehungen
Dieter Wallmann
28
Gipfellage als Herausforderung
Hermann R. Schwarz
32
Energieerzeugung im Hang
Patrick Pedó, Juri Pobitzer
39
[Umrisse]
[ Inhalt
Aktuell
[Umrisse]
Flughafenbau National und International
Doris Stickler
42
Die BAU 2011 in München
Siegfried Löffler
46
Special
(Alpine) Systeme und Komponenten
56
Rubriken
Immobilienmarkt
62
Projekte und Konzepte
64
Produkte und Verfahren
66
Software und IT
68
Nachrichten
70
Termine
78
Bücher
82
Impressum
83
[5
Forum Baukultur
]
Standortverstimmungen …
6]
Eigentlich verwunderlich, dass sich in der
Architekturpresse bislang noch nichts
geregt, kein lautes Rauschen im Fachblätterwald eingesetzt hat oder gar Wellen der
Empörung durch die allgefälligen digitalen
Newsdienste geschwappt sind, nachdem
Ende November die Stiftung Bauhaus mit
der alarmierenden Nachricht, das »Erbe
der Ulmer Hochschule für Gestaltung steht
auf dem Spiel«, an die Öffentlichkeit trat.
In einem von ihr initiierten offenen Brief
an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten und die Mitglieder des Landtags machten die Verfasser und Unterzeichner auf den drohenden Verlust »jeglichen inhaltlichen Profils der privaten Stiftung HfG Ulm, den Einfluss privater Interessen ihrer Funktionsträger und die bauliche
Entstellung im Rahmen zurzeit stattfindender Sanierungs- und Umbaumaßnahmen
aufmerksam« und forderten den Landesvater auf, für eine grundlegende institutionelle Änderung der Stiftung und ein stärkeres Engagement des Landes BadenWürttemberg einzutreten, um jenem hohen
kulturellen Erbe gerecht zu werden.
In diesem Schreiben heißt es nun zum Beispiel: »Bereits im Jahre 1986 hatten Inge
Aicher-Scholl und Otl Aicher der Stiftung,
welcher das Gebäude der ehemaligen
HfG Ulm gehört, die Nutzung des Namens
der Geschwister Scholl entzogen, weil ein
inhaltliches Profil nicht mehr erkennbar
war und die Stiftung offenkundig nur
immobilienwirtschaftliche Ziele verfolgte.
Gleichwohl tritt die Stiftung Hochschule
für Gestaltung heute mehr denn je mit
dem Anspruch auf, das Erbe der HfG Ulm
zu bewahren und fortzusetzen und hat
sich erst kürzlich mehrere Marken mit
Bezug auf die HfG Ulm rechtlich gesichert.
De facto verfolgt sie aber keine inhaltlichen Ziele, die dem Erbe in irgendeiner
Weise gerecht werden, sondern will das
Erbe nutzen, um kommerzielle Mieter für
ihre zwischenzeitlich als Design-Park
gebrandete Mietflächen anzulocken.«
Neu ist die Auseinandersetzung also nicht,
und schon mehrfach war von unterschiedlichen Seiten eine stärkere Konzentration
auf Inhalte angemahnt worden.
Das Schreiben an Mappus enthält aber
nicht nur Vorwürfe, Bedenken und Besorgnisse, sondern auch ganz konkrete Vorschläge, wie etwa
– die Übertragung der Markenrechte
und des Eigentums am Archivgut an
das HfG Ulm Archiv der Stadt Ulm,
– den Übergang des Eigentums an den
Bauten der HfG Ulm auf eine öffentliche Stiftung, getragen von Stadt und
Land unter Gewährung der Trennung
von Amt und privatwirtschaftlichen
Beziehungen, und die internationale
Besetzung der Gremien,
– eine angemessene Förderung des HfG
Ulm Archivs und eine stärkere finanzielle und personelle Unterstützung
durch die Stadt Ulm und das Land
Baden-Württemberg.
Neben Florian Aicher und Jakob Bill, den
Söhnen der Gründer Otl Aicher und Max
Bill, zählten unter anderem Rudi Baur als
zurückgetretenes Mitglied des Fachbeirats
des IFG Ulm, der Wiesbadener Architekturhistoriker Thilo Hilpert, der Herausgeber
der Zeitschrift archplus Nikolaus Kuhnert
sowie Erik Spiekermann und Philipp Oswalt
zu den über 70 Unterzeichnern eines
Schreibens, das in der Stuttgarter Staatskanzlei freilich kaum Interesse fand.
Ein wenig unübersichtlich ist die Situation
gewiss, im Wesentlichen handelt es sich
aber um einen Markenstreit, denn über
40 Jahre nach der Schließung der 1953 von
Otl Aicher, Inge Aicher-Scholl und Max Bill
ins Leben gerufenen Design-Hochschule,
die einst als die direkte Nachfolgerin des
Bauhauses betrachtet wurde, hat die
Marke HfG noch immer oder eben wieder
einen hohen Wert – ideell wie pekuniär.
Und genau darin liegt die Ursache eines
Disputs, der sich ursprünglich am denkmalgeschützten Bauwerk Max Bills
entzündete, in dem die Hochschule auf
dem Oberen Kuhberg früher ihre Heimat
hatte.
Der Gebäudekomplex aus den 1950er Jahren bedarf dringend einer energetischen
und brandschutztechnischen Sanierung:
so weit klar und einleuchtend.
Doch ab hier kommen vielschichtige personelle und wirtschaftliche Verstrickungen ins Spiel, denn die Stiftung HfG Ulm,
Eigentümerin der Immobilie, ist eine private. Und sie will aus dem Areal ab 2013 in
einem Drei-Säulen-Modell ein Tagungs-,
Dokumentations- und Innovationszentrum
machen: Klingt zunächst ebenfalls noch
nachvollziehbar und im Geist der Gründerväter. Deren »Nachkommen« waren allerdings alarmiert, als eine Konzeptpräsentation für das Vorhaben anstand und dabei die (Un-)Worte »Design-Park« und
»Exzellenz-Cluster«, ein Begriff für alles
und nichts, fielen. Überspitzt vermag man
das Ganze zusammenfassend so zu interpretieren: ein leicht elitärerer »Gewerbepark« unter dem Label HfG Ulm, die Mieten
zu Händen der Stiftung, die Sanierung auf
Kosten des Gebäudes und unter Nichtbeachtung denkmal- und kulturpflegerischer
Werte.
Mehr als eine Randnotiz verdient zudem
der zuvor erfolgte Rücktritt aller externen
Mitglieder des Fachbeirates des IFG Ulm,
eines von der Stiftung initiierten internationalen Forums für Gestaltung, das die
inhaltliche Arbeit der HfG Stiftung verantwortet. Diese hatten schwerwiegende
Vorwürfe gegen die Stiftung erhoben,
wobei von merkwürdigen Personalkonstellationen und unguten Interessensvermengungen ebenso die Rede war wie
davon, dass man die Marke HfG Ulm für
Projekte »geschützt« habe, die mit dem
originären Gedanken der Ulmer Schule
nicht vereinbar seien. Man wollte wohl
nicht mehr länger als Feigenblatt dienen,
um der Stiftung inhaltliche Glaubwürdigkeit
zu verleihen.
Weit ausführlicher, als es sich hier verhandeln lässt, werden das Geschehen
um Rechte, Interessen, den Eigen- wie
Gemeinnutz und dessen bisweilen groteske Vermengung sowie der Verlust jedweder Gesprächs- und Streitkultur in der
nächsten Ausgabe des Bauhaus-Magazins
von Christina Tilmann erörtert, deren
Lektüre deshalb empfohlen sei.
Wenig verwunderlich erscheint hingegen,
dass der Adressat des offenen Briefes, der
gerade aus Stuttgart 21 (plus) heraus- und
in die EnBW-Schlagzeilen hineingeschlitterte Ministerpräsident Mappus, nicht
reagiert hat. Wie sollte oder wollte er die
Problematik auch nur ansatzweise verstehen.
E. P.
[Umrisse]
Ideengeschichte am Anfang
Stadtplanung einmal anders zu betreiben,
verheißt »Cities XL: Virtual Cities, Real
People«, das in der Tradition vieler aktueller Computerspiele zum Aufbau kleinerer und größerer Metropolen animieren
will.
Warum es trotzdem einer zweiten Betrachtung wert ist? Ganz einfach: Es wird aus
der Perspektive eines (natürlich fiktiven)
Bürgermeisters gespielt – und selbigem
werden schon zu Beginn in einem »Handbuch für Bürgermeister« so essentiell
simple wie oft vergessene Tugenden für
eine gesunde, nachhaltige und erfolgreiche Stadtentwicklung mitgegeben, dass
man fast versucht ist, zu hoffen, dieses virtuelle Vergnügen möge schleunigst seinen
Eingang sowohl in die Ämter der Kommunen als auch in die Ausbildungsstätten
von Stadtplanern finden.
Hier werden Infrastruktursysteme in
erfreulich einleuchtender Art erklärt, die
Notwendigkeit zum Wachstum an überschaubaren Parametern festgemacht –
und der Bürgermeister noch immer als
Treuhänder eines Siedlungskomplexes
gesehen. »Schöne alte Welt«, kann man
da fast denken, wenn nicht die Mittel zur
Umsetzung jener Ziele genauso modern
wären wie die Graphik, die den Lernprozess unterstützt.
Wer zwischen oder nach den Feiertagen
ein wenig (Frei-)Zeit hat, sollte sich dementsprechend einer Welt widmen, in der
selbstbestimmte Individuen engagiert an
der Gestaltung und Weiterentwicklung
ihres Lebensraumes arbeiten dürfen –
aber eben nur in der virtuellen Welt unter
www.xlcities.com.
E. P.
Architektur für Urlauber
Wenn es um Wellness-Paradiese und
Spas, Luxus-Ressorts oder Nobel-Einsiedeleien geht, sind seriöse (Architektur-)Fachzeitschriften oder jene, die sich dafür halten, nicht immer und unbedingt die Ersten,
die darüber berichten, sieht man einmal
vom unermüdlichen Baumeister ab, der
sich schon seit Jahren Gedanken darüber
macht und monatlich empfiehlt, wo Gestalter im Urlaub und »unterwegs« in einem
ihnen gemäßen Raumgefüge schlafen
könnten. Ansonsten liegt es eher bei den
Lifestyle-Magazinen oder der »SchönerWohnen-Fraktion«, sich der Frage der
Befindlichkeit in der Fremde zu widmen
und Tipps für die großen Geldbeutel zu
offerieren. Doch solche sind bei Architekten nicht naturgegeben – wenngleich
(wenige) Ausnahmen die Regel eifrig zu
bestätigen trachten.
Weil das sowohl mit den gut gefüllten Börsen als auch der Zeit bei (vielen) Planern
eine durchaus wechselnde Sache ist, sei
an dieser Stelle auf eine Internetseite hingewiesen, die den nicht ganz so Privilegierten einen architektonisch nicht minder
anspruchsvollen Urlaub zu bescheren
weiß. Sicherlich, die Suchfunktionen sind
hier nicht wirklich professionell, so dass
nur ein stöberndes Interesse hilft – wobei
sich aber spannende Entdeckungen machen
lassen. Als ein Beispiel sei lediglich das
Haus Schmincke von Hans Scharoun erwähnt, in dem immerhin für 49 Euro eine
Übernachtung möglich ist.
Laut Aussage des (Internetseiten-)Betreibers wird das Spektrum regelmäßig ergänzt und erfolgt die Auswahl der Domizile
»ausschließlich nach qualitativen Aspekten«. Wer also (kurzfristig) den Verlockungen des Winters erliegt oder ihm schneegesättigt entfliehen will, sollte einmal
einen Blick auf www.urlaubsarchitektur.de
werfen.
[ Forum Baukultur
Stadtplanung als Spiel
Bereits zum Wintersemester hat die Universität Marburg eine neue interdisziplinäre Onlineplattform freigeschaltet, die,
da im Werden begriffen, augenblicklich
noch ein wenig »dünn« bestückt ist, von
ihrem Konzept her aber das Potential aufweist, langfristig zu einer höchst spannenden Internetadresse für Austausch und
Diskussion zu werden – das »Portal Ideengeschichte«, ein Projekt des Lehrstuhls für
Politische Theorie und Ideengeschichte
des Instituts für Politikwissenschaft der
Philipps-Universität Marburg.
Als historisch vergleichende Methode
erforscht Ideengeschichte unter anderem
die politische und kulturelle Gegenwart,
was bis dato vorwiegend in Fächern wie
Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie geschah: Hier tut sich in Zeiten des
vielbeschworenen fächerübergreifenden
Diskurses also ein Feld auf, das wahrlich
neue Erkenntnisse verheißt – und in dem
auch die Ingenieurwissenschaften einen
gebührenden Platz finden könn(t)en.
Verstreute Aktivitäten, Forschungen und
Institutionen sollen, so das Ziel, das Portal
vernetzen und später die Basis dafür bilden, dass aus einem losen und bisher erst
beginnenden Austausch einmal ein eigener Studiengang wird. Und so will »Ideengeschichte« unter anderem mit einer
künftigen Bilddatenbank die methodische
Erweiterung des Verständnisses und der
Themen voranbringen, ergänzt und komplettiert durch Rezensionen, Diskussionsforen, Presseschauen und die Schriftenreihe »NIP Neue Ideengeschichtliche Politikforschung« für hervorragende Abschlussarbeiten von Studenten sämtlicher Fachbereiche, die bald ihren Platz hier finden
werden. Da das Feld Architektur augenblicklich im Aufbau ist, im Übrigen genauso wie die Themen Osteuropa, Medien
und Religion, und infolgedessen genügend
Möglichkeiten bietet, gestaltend und
»Ideen gebend« mitzuwirken, lohnt sich der
Blick auf www.portalideengeschichte.de
auf jeden Fall.
S. T.
E. P.
[Umrisse]
[7
Forum Baukultur
]
Standortbestimmung …
8]
»Was bleibt von der Grazer Schule?« lautete die spannende Frage, unter der das vom
IAKK Institut für Architekturtheorie, Kunstund Kulturwissenschaften der Technischen
Universität Graz Mitte November ausgerichtete internationale Symposium stand.
Wie unerwartet aktuell und kontrovers zu
beantworten diese Frage tatsächlich war,
wurde schnell deutlich, hatte doch das
Institut in seiner Einladung auch gleich
eine vorläufige Antwort suggeriert, die sich
verkürzt las als: »Anfänglich ein Geheimtipp, dann ein international beachteter
Hype und schließlich geschmäht, zählt die
sogenannte Grazer Schule bis heute zu
den bekanntesten Phänomenen der österreichischen Architektur des 20. Jahrhunderts. Sogenannt deshalb, weil die
Grazer Schule weder eine zentrale Lehrerfigur noch ein gemeinsames Programm
noch stilistische Gemeinsamkeiten besitzt
– allerdings hat sich dieses Etikett eingebürgert und treffendere Bezeichnungen
konnten sich bislang nicht durchsetzen;
als Vereinbarungsbegriff wird man es daher
dabei belassen müssen. Der kleinste gemeinsame Nenner besteht lediglich darin,
dass die Mitglieder der Grazer Schule an
der Architekturfakultät der Technischen
Hochschule bzw. Technischen Universität
Graz studiert haben – und insofern besitzt
der Gruppenname eine gewisse Berechtigung.«
Sogar zeitlich wollten die Veranstalter die
Schule von den 1960er Jahren über ihren
internationalen Durchbruch in den 1970er
und 80er Jahren bis zu ihren Ausläufern
auf das Ende des letzten Jahrtausends
festlegen. So, das war die Hoffnung, lasse
sich jene Periode als eine historisch abgeschlossene Phase begreifen, der man sich
mit Abstand nähern, ja deren Programme,
Ideen und Konzepte man hinterfragen
und auf ihre aktuelle Relevanz prüfen
könne: eine Rechnung, die nicht ganz
aufging.
Aufs Podium gebeten wurden, wie immer,
wenn man sich in der steirischen Hauptstadt mit internationalem Renommee zu
schmücken trachtet, die Graz-Dauerredner
Peter Cook, der dann allerdings kurzfristig
verhindert war, sowie Peter BlundellJones, dazu viele »Ehemalige«.
Bevor nun der Eindruck entsteht, als Teilnehmer einen Bericht über die Tagung
abgeben zu wollen, muss spätestens jetzt
die erklärende Anmerkung folgen, nicht
dabei gewesen zu sein, was die berechtigte Frage aufwirft, warum ihr ein derart
vielzeiliger Platz im »Forum Baukultur«
eingeräumt wird.
Die Erklärung ist sehr einfach: Hier wurde
ein wahrlich existierendes Desiderat aufgegriffen, und der Einladung wohnte das
Versprechen inne, sich selbigem konkrettheoretisch zu nähern, und zwar abseits
des durch alle Lande und Länder tingelnden uniformen Veranstaltungszirkus zu
Globalisierung, Rekonstruktion, Zukunft
oder Nachhaltigkeit der Architektur und
den reißerisch-abstrakten Themen selbsternannter (Architektur-)Vordenker, die dem
kläglichen Versuch geschuldet sind, der
Architekturtheorie im allgemeinen Diskurs
wieder den Rang zu verschaffen, den sie
über die Jahre im selbstreferentiellen
Theoretisieren verloren hat.
Ob und wie sich die Diskussionen als aktuell und kontrovers entpuppten, zeigt sich
auf der Homepage des Vereins zur Förderung steirischer Architektur im Internet
GAT, die nicht nur mit einer ausführlichen
mehrteiligen Nachlese des Events, sondern ebenso mit einer, um es vorsichtig
auszudrücken, sehr drastisch bildhaften
nachträglichen Stellungnahme des geladenen Gastes und »Grazer Schülers«
Bernhard Haffner aufwartet – ein extrem
lebendiger Diskurs, der eine genaue Lektüre verdient. Schauen Sie deshalb unter
www.gat.st (hier: www.gat.st/pages/de/
nachrichten/4585) nach, wie anregend
und notwendig Positionsbestimmungen
in der Architektur auch heute noch sein
können.
So sind in dieser Nachbetrachtung bemerkenswerte Sequenzen anzutreffen, wie ein
kleiner Auszug verdeutlicht: » Die Grazer
Schule ist ein Fake. Dieser provokante
Ausspruch kommt von einem Vertreter der
Grazer Schule, der keiner gewesen sein
will, eine typisch österreichische Eigenart,
wie Manfred Wolff-Plottegg, Professor für
Architektur und Entwerfen an der Technischen Universität Wien, selbstironisch
meint. Der Blick von außen ist ein der
Grazer Schule immanentes Phänomen,
wurde doch selbst die Bezeichnung von
einem Außenstehenden, dem Wiener
Architekturkritiker Friedrich Achleitner,
1981 erstmals verwendet.« Und weiter:
»Zwischen allen Teilnehmern des Symposiums herrschte Übereinstimmung, dass es
den Architekten der Grazer Schule nie um
Form oder gar die Schaffung eines Stils
gegangen war, sondern gesellschaftliche
Überlegungen im Vordergrund standen.
(…) So kristallisierten sich neben der
Suche nach der Essenz der Grazer Schule
zwei Aspekte heraus, die im gegenwärtigen Architekturdiskurs von besonderem
Interesse sind: die Rolle der Zeichensäle
als konstituierender und (bildungs)politischer Faktor damals und heute sowie der
Ansatz des strukturalen Denkens, insbesondere in Verbindung mit der Frage nach
Utopien.Eine für alle Seiten fruchtbare
Besonderheit in Graz war die starke Verflechtung der Architekten mit Bildenden
Künstlern, Literaten, Musikern und sogar
Medizinern im Forum Stadtpark und international im Rahmen der Trigon-Ausstellungen, die einen intensiven Austausch mit
italienischen und (damals) jugoslawischen
Künstlern und Architekten ermöglichten.
Heute würden es findige PR-Leute wohl
einen kreativen Think-Tank nennen. Dass
dieser tatsächlich Bemerkenswertes hervorbrachte, macht Wolff-Plottegg mit der
Frage deutlich, welche heutigen Studentenarbeiten wohl nach 30 Jahren noch
ausgestellt und diskutiert würden. Die
von damals werden es. Abschließend
beschwor er mit einer polemischen Kritik
an der Strategie des Schönsaufens der
(eigenen) Architektur, der immanenten
Struktur der Selbstüberschätzung und der
fehlenden Fähigkeit zur Theoriebildung
in der Grazer Schule eine Diskussion unter
den Teilnehmern herauf, die mit teils energischen Zwischenrufen und gegenseitigen
Provokationen einen kleinen Einblick bot,
wie es vor 50 Jahren in den Zeichensälen
zugegangen sein könnte. Nur durch die
Luft fliegende Weingläser und zerstörte
Modelle musste man sich noch dazudenken.«
[Umrisse]
Andere Abschnitte machen kaum weniger Lust auf eine intensive Beschäftigung und lassen zugleich das Bedauern wachsen, nicht teilgenommen zu haben. In Kürze soll es nun eine
Publikation des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und
Kulturwissenschaften zum Symposium und dessen Ergebnissen
geben. Dass darin die klare Definition eines Grazer Schülers,
wie Haffner sie nach der Veranstaltung in seinem Brief an die
Initiatoren des Austauschs abgegeben hat, erscheinen wird,
darf man zumindest bezweifeln. In seinen Ausführungen findet
sich eine sehr eigene Sicht, wenn er unter anderem formuliert:
»Etwa um 1970 wurde von Achleitner/Huth der Begriff Grazer
Schule geprägt. Die Absicht war klar: Mitglieder der Gesellschaft der Architektur, die in der Blutgasse in Wien ihr Quartier
hatten und die wir Blutgruppe nannten, wollten durch Branding
einer Marke die österreichische Avantgarde bereichern und
das Grazer Ereignis von Studierenden und jungen Absolventen
auf befugte Architekten ausweiten. Die Marke war erweitert,
aber noch einige Zeit eine Marke geblieben. (…) Dies könnte
ein Motto künstlerischer Arbeit in Graz sein: Denken, welche
Gestalt das Gegenteil dessen annehmen könnte, was geläufig
ist; die Unbescheidenheit und das Selbstbewusstsein haben,
ganz von vorne beginnen zu wollen; die Enge des regionalen,
geistigen Horizontes nicht als Maßstab zu nehmen und den
Mut zu haben, zu meinen, man könne sich mit jedem messen,
wenn man sich selbst richtig misst. (…) Die Grazer Schule
von 1970 ist etwas ganz anderes als die Grazer Schule von
1984, und ich sage das als jemand, ohne dessen Arbeiten in
den 1960er Jahren es diesen Begriff gar nicht gäbe. Ich mag
in gewissem Sinn, wie andere auch, Teil von etwas sein, aber
dieser Schule zugehörig sehe ich mich nicht. (…) Warum gibt
es keine Projekte mit architekturtheoretischem Anspruch mehr,
bevor gebaut wird? Damit nämlich beginnt die Auslese einer
Schule . (…) Es ist gar nicht so schwierig, die Spreu vom
Weizen zu trennen. Verlangen wir erstens, jedes Mitglied der
Grazer Schule muss ein Buch über Vorsokratiker gelesen
haben. Er soll wissen, dass weder Euklid noch Pythagoras
Faschisten waren, weil sie Gesetze geometrischer Ordnung
und Lehrsätze zum rechten Winkel verfassten. Der rechte
Winkel ist nicht böse; der schiefe Winkel ist nicht gut, und
die Geometrie ist weder das eine noch das andere. Zweitens,
jedes Mitglied der Grazer Schule muss den Daumen-Zeigefinger-Test bestehen. Es soll nachweisen, dass seine Anregungen von ihm selbst kommen und nicht vom Blättern in
Architekturbilder-Büchern oder -Zeitschriften. Drittens, jedes
Mitglied der Grazer Schule muss den Braune-Nasen-Test
bestehen. Es darf höchstens am eigenen Hintern riechen,
nicht aber an dem anderer.«
So viel Engagement um einer Überzeugung willen beeindruckt,
und zwar unabhängig von dem Aspekt, ob seine Gedanken
nachvollziehbar sind oder nicht. Denn hier geht es erkennbar
um eine Sache mit Herzblut – und das ist in der heutigen Zeit
eitler Selbstdarstellung selten geworden. Auf www.gat.st
lassen sich im Übrigen noch viele weitere »Fundstücke«
entdecken.
E.P.
[Umrisse]
Alpine Architektur und Tourismus
Prägungen, Charakteristika und (mögliche) Perspektiven
Olperer-Hütte
in den Zillertaler Alpen
© Architekten Hermann
Kaufmann ZT GmbH
Entwicklungsschritte
Mit mehr als 100 Millionen Besuchern pro
Jahr sind die Alpen eines der beliebtesten
Urlaubsziele Europas. In manchen Regionen, vor allem in den Zentralalpen, leben
bis zu 80 % der Einheimischen vom Tourismus.
Der sogenannte Fremdenverkehr wurde
für die Bergbauern in den eher mühsam zu
bewirtschaftenden Alpentälern seit den
1920er Jahren zum willkommenen »zweiten
Standbein«. Das aus dieser Zeit stammende Architekturklischee »Bergbauernhof«
steckt noch heute in vielen Hotels, insbesondere in den bayerischen, österreichischen und Schweizer Alpen. Nur dass der
Bauernhof jetzt auf mehrere Stockwerke
aufgeblasen ist und die einst als Trockenraum oder Klimapuffer gedachten Balkone
nun zu großzügigen Loggien mit verschnörkelten Holzbrüstungen mutiert sind. Neuerdings bildet sich mancher Hotelier auch
ein Schlösschen ein, indem er durch das
Dach des »Bauernhofes« runde Türme
schiebt …
Aus »Fremdenverkehrsorten« wurden Tourismusdestinationen. Handel und Gastronomie florierten, Thermen, Kongresszentren wurden gebaut, Dörfer wandelten
sich zu ganzen Tourismusstädten. Und der
jüngste Trend: »Pimp my Mountain«, mit
Aussichtsplattformen, spektakulären Hütten und Gipfelstationen der Bergbahnen.
10]
Refugium
für Bergsteiger
© Architekten Hermann
Kaufmann ZT GmbH
Die meisten Tourismusorte entwickelten
sich leider relativ urwüchsig, je nachdem
wo »etwas ging«. Urwüchsigkeit in Form
knorriger Bergbauern, uriger Skilehrer,
bodenständiger Küche oder (Original-)Bauernstube erwarten zwar viele Alpentouristen, aber das inzwischen zu besichtigende
Resultat der ungeplanten »urwüchsigen«
Entwicklung von Landschaft und Umwelt
ist längst ein funktionales und ästhetisches
Problem: Zersiedelung, Übernutzung, Verkehrsstau sowie Kitscharchitekturen und
Betonklötze. Neuordnung, Sanierung und
Gestaltung wären dringend notwendig.
Doch das ist schwierig, weil zahllose
»Leistungsträger« mit ihren Interessen
hier mitsprechen wollen.
Hotel als Schlösschen
© Felizitas Romeiß-Stracke
Hungerbergbahn in Innsbruck
© Felizitas Romeiß-Stracke
[Umrisse]
»Destinationen«
Man kann die alpinen Tourismusdestinationen heute in ihrer ökonomischen und
baulichen Charakteristik in drei Kategorien
einteilen.
Die Tops:
– Schwerpunkt in den Zentralalpen, eine
lange Tourismustradition, vor allem
als Wintersportorte;
– hohe Innovationskraft und positive
»Tourismusgesinnung«, das heißt,
Tourismus wird nicht als schlechtere
Alternative und die Touristen werden
nicht als notwendiges Übel betrachtet;
– Professionalität, die man sich auch
entsprechend bezahlen lassen kann.
Diesen Destinationen gelingt es, rechtzeitig mit modernem Marketing neue
Gästeschichten zu erschließen, und sie
sind gegenüber guter (architektonischer)
Gestaltung in der Regel aufgeschlossen,
weil sie begreifen, dass Architektur ein
zunehmend wichtiger Bestandteil des
Urlaubserlebnisses ist.
Die Mittelmäßigen:
– zahlreich verteilt über den gesamten
Alpenkamm;
– zum Tourismus nie wirklich bekannt,
also keine Entwicklung von Professionalität;
– man braucht Touristen als »CashCow«, aber man liebt sie nicht.
Im Prospekt werden Hotelzimmer hier noch
als »Unterkünfte« bezeichnet, und mehr
sind sie in der Realität dann auch nicht.
Die Ortsstruktur ist ein Durcheinander von
städtisch anmutenden Fußgängerzönchen
und Edelweißarchitektur, Reklameschildern und Supermärkten, Brunnen und
Bänken und bedürfte eines konsequenten
Aufräumens. In jüngster Zeit versuchen die
»Mittelmäßigen«, gegen den Niedergang
mit Einzelprojekten anzugehen: einem
Fünf-Sterne-Hotel, einem Kongresszentrum,
einer Schaukäserei etc. Damit verschiebt
man die eigentlichen Probleme und bindet
Energie. Aber ein einzelnes Projekt lässt
sich natürlich viel leichter durchsetzen als
die Verbesserung des Erscheinungsbildes
des gesamten Ortes.
[Umrisse]
Die Unterentwickelten:
– in den sogenannten strukturschwachen Tälern in den Westalpen und in
den äußersten Ostalpen, die schon
lange vom ökonomischen Niedergang
bzw. vom Bevölkerungsrückgang
betroffen sind;
– Ursprünglichkeit und Einsamkeit,
aber auch Verfall von Baustrukturen,
keineswegs immer romantisch, sondern häufig hässlich und schmutzig;
– ausgeprägte Subventionsmentalität.
Viele dieser Orte schielen auf den »großen
Wurf« bzw. den einen Investor, der endlich
alles richtet, und entsprechend groß ist die
Bereitschaft, ihn auch architektonisch
»machen zu lassen«, nur damit er bleibt.
Dabei hätten die »Unterentwickelten«
angesichts der aktuellen Trends im Tourismusmarkt große Chancen. Sie haben all
das, wonach sich immer mehr Touristen
sehnen, was in den Topdestinationen
nicht mehr zu finden ist: Ruhe, Authentizität, Platz für den Einzelnen und wenig
Architektur, die die Landschaft zerstört
(hat). Eine kontrollierte Umnutzung leerstehender Gebäude für Ferienwohnungen
und dezentralisierte Hotelzimmer (albergo
diffuso), Wiederbelebung des Einzelhandels, eine Gastronomie mit lokalen
Spezialitäten und guter Service – so
könnten sie punkten.
»Alpengrill«
© Felizitas Romeiß-Stracke
Hauptstraße in Bad Reichenhall
© Felizitas Romeiß-Stracke
(Schau-)Käserei
© Naturkäserei Tegernseer Land eG
Übernachtungsmöglichkeiten…
© Felizitas Romeiß-Stracke
[11
Alternativen
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von
Initiativen und Projekten, die sich für bessere und vor allem zeitgemäße Tourismusarchitektur in den Alpen engagieren, unter
anderem platou aus Wien, das Vorarlberger Architektur-Institut, die Preise für
Tourismus-Architektur in Österreich, Südtirol und demnächst in Bayern. Das Bewusstsein, dass sich in der alpinen Architektur etwas bewegen muss, wächst also.
Eine neue alpine Baukultur entwickelt sich
gerade in Vorarlberg, und viele Regionen
wollen davon lernen. »Zero Footprint«Lösungen spielen in dem Zusammenhang
eine schnell wachsende Rolle, wobei mit
aktuellen Formen, Energiekonzepten und
regionalen Baumaterialien experimentiert
wird. Die vor kurzem fertiggestellte Monte
Einweihung der Monte Rosa Hütte
© Stephanie Couson/ETH Zürich
Rosa Hütte gilt hier als (publizistisch gut
vermarkteter) Vorreiter, aber im gesamten
alpinen Hüttenbau wandelt sich einiges,
abzulesen an der Olperer-Hütte im Zillertal,
der Stüdl-Hütte am Großglockner, dem
Refuge du Goûter am Mont Blanc etc.
Ob die Touristen von ihrem romantischen
Architekturklischee »Alpen = Bauernhof/
Hütte« abzubringen sind und sich mit
modernen Gebäuden anfreunden, steht
allerdings nicht fest. Die wenigen Studien,
die es zur (Architektur-)Wahrnehmung
von Touristen gibt, stimmen da eher
skeptisch.
Vielleicht ist der Abschied von der Romantik ja auch gar nicht notwendig. Es zeichnet sich doch immer mehr ab, dass »die
Alten« sehr gut mit dem und nicht gegen
das jeweilige Klima gebaut haben. Die
verwässerte Bauhaus-Moderne hatte das
einfach vergessen lassen. Und für zahlreiche jüngere Architekten ist die Allüre
»Stararchitekt«, der sich in spektakulären
Einzelprojekten beweisen muss, überholt.
Das vermittelt Hoffnung auf die Entstehung
einer neuen touristischen Baukultur in den
Alpen.
Prof. Dr. Felizitas Romeiß-Stracke
Plattform für TourismusArchitektur,
München
Bauwerk bei Nacht
© Tonatiuh Ambrosetti/ETH Zürich
12]
[Umrisse]
Macht tödliche Fallen sichtbar:
Das Vogelschutzglas ORNILUX ®
Karwendel,
Naturinformationszentrum
Plauen, Stadtbad
Hamburg, Bürogebäude der
Wohnungsbaugenossenschaft
Gartenstadt Wandsbek eG
Innovationspreis
Architektur und Bauwesen
Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
Alfred-Klingele-Straße 15 · 73630 Remshalden
www.ornilux.de · www.arnold-glas.de
250.000 Vögel sterben europaweit beim Aufprall auf
Fensterscheiben, Glastüren und Fassaden – Tag für Tag.
Oft verenden die Tiere qualvoll an inneren Blutungen.
Auch bedrohte Arten wie Buntspecht und Kohlmeise
zählen zu den Opfern, Zugvögel sind besonders gefährdet.
Das erste wissenschaftlich geprüfte Vogelschutzglas
ORNILUX hat Arnold Glas zusammen mit dem MaxPlanck-Institut und der Vogelschutzwarte Radolfzell
entwickelt.
Arnold Glas ist einer der innovativsten Isolierglasveredler Europas. Das Leistungsspektrum des Komplettanbieters umfasst eine umfangreiche ISOLAR Glaspalette, ESG
und VSG, Montagezubehör sowie Dienstleistungen von
der Vorplanung bis zur Umsetzung.
Komfort zwischen Tal und Skipiste
Zwei Hotels von unterschiedlichem Charakter
(Künftiges) Vier-Sterne-Hotel
© ATP sphere
Crown Resort Montafon
Alpine Architektur
Alpine Architektur – der Begriff evoziert
seit Bruno Taut, Adolf Loos und Lois Welzenbacher Assoziationen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Landschaft, ihrer Topographie und dem Genius
Loci. Die gebaute Realität erinnert jedoch
vielmehr an Sehnsuchtsorte bäuerlicher
Anmutung, die in den alpinen Gebirgstälern
wuchern und die dem sich soeben vollziehenden Kulturwandel im Tourismus zum
Einzigartigen kaum gerecht werden können. Alpine Architektur wird heute wieder
zusehends Bestandteil einer visuellen
Kultur, besteht aus Kulissen, Bühnen
und Hinterbühnen. Sie stellt Orte der Inszenierung und Selbstinszenierung, aber
auch Rückzugs- und Rekreationszonen.
Die Architektur soll die Befriedigung des
Bedarfs nach ästhetischen, sozialen und
körperlichen Erfahrungen unterstützen
und auch spezielle Räume vorsehen, um
die Choreographie von Ritualen zu beherbergen, die den Übergang zwischen Alltag
und Urlaub strukturieren.
14]
Zwei Neubauten boten ATP Architekten
und Ingenieure die Chance, das alpine
Hotel von heute »neu zu erfinden« – im Fall
des Crown Resort Montafon als reduzierten, in sich stimmigen, hochtechnisierten
Inszenierungsmonolith, sensibel in die
enge Gebirgswelt des Montafon eingefügt, im Fall des bereits realisierten
Alpine Resort Fieberbrunn als organische
Bewegung in Erweiterung der Landschaftstopographie.
Dr. Barbara Achammer
Auf dem »Edelweißareal« benannten
Grundstück, an der Silvretta Hochalpenstraße zwischen den österreichischen
Gemeinden Gaschurn und Partenen gelegen, soll eine Vier-Sterne-Hotelanlage
errichtet werden. »Die Investoren wollen
ein Hotel mit internationaler Statur realisieren. Das Resort soll eines der größten
Hotels im Land Vorarlberg sein, mit ca. 130
Zimmern, verschiedenen Restaurants und
Bars, moderner Wellnesslandschaft, Konferenzräumen und Kinderspielplatz«, wie
der Ausschreibungstext zu dem geladenen
Architektenwettbewerb von 2009 besagte.
Lageplan
© ATP sphere
[Umrisse]
Längsschnitt
© ATP sphere
Der Hotelbetrieb soll zudem mehrsaisonfähig sein und Familien, Wellnessgäste
sowie (internationale) Geschäftsreisende
ansprechen. Die Auslober wünschten
hier einen Entwurf, der sowohl im Sinne
der Betreiber logisch und praktikabel
als auch im Sinne des Ortes sensibel und
nachhaltig ist, insbesondere in der Materialwahl.
Wie im Juryprotokoll vermerkt ist, nimmt
das mit dem ersten Preis ausgezeichnete
Konzept von ATP Anleihen beim Typus des
alpinen Grandhotels: »Sämtliche Zimmer
sind in einem großvolumigen Baukörper
mit innenliegendem Atrium untergebracht,
nach außen ablesbar über die mit Holz
verkleideten Fassaden und schmalen
Balkone. Der Zugang zum Hotel erfolgt
südostseitig mit gebührender Vorfahrt
und der Abfahrtmöglichkeit in die Tiefgarage, welche zudem auf Straßenniveau
erschlossen ist. Das großzügige, übersichtliche Eingangsgeschoß nimmt Rezeption, Lobby, Bars und Restaurants in der
Ansicht
© ATP sphere
langgestreckten Grundform auf. Im hangseitigen Teil sind Nebenräume, Anlieferung
und Küche situiert; darüber der Wellnessbereich, der durch die Auskragung über
die Nordwestecke körperhaft ablesbar
wird und Richtung Hauptvolumen einen
geschützten, besonnten Hof erzeugt.
Straßenseitig, angrenzend an die Einund Ausfahrt der Tiefgarage, ist ein Sportgeschäft konzipiert.« Das Projekt überzeuge ferner ortsräumlich durch die gute
Setzung des Baukörpers im Hang und die
daraus resultierende geringe Geländeveränderung. Und innenräumlich wirke
es durch die großzügige Geste des Luftraumes über sechs Geschosse, die damit
verbundene Lichtqualität in der Lobby und
bei der Erschließung der Zimmer.
Baukörperanordnung
© ATP sphere
[Umrisse]
[15
Materialität und Maßstäblichkeit prägen
den konzeptionellen Ansatz der geplanten
Anlage. Die Typologie eines Hotels und die
städtebauliche Situierung bilden eine weithin sichtbare Landmarke, die spannungsvoll zwischen der (orts)üblichen Bebauung,
dem Tal und Straßenraum vermittelt. Präsenz und sachter Umgang mit der Topographie sind Basis für die Strukturierung und
Ordnung des entstehenden Gebäudes.
Thematisch wird die Verbindung zur Bergwelt und zum Montafon über die großzügig
und prägnant ausformulierten Orte mit
Feuer und Wasser gesucht: Die Archaik
der Elemente erinnert stets an die Klarheit
der Berge, an ihre Größe, Wucht und
Nähe. Im abendlichen Ambiente wird
das Resort mit dem schimmernden Feuer
der Kamine und den spiegelnden Wasserflächen im Innen- wie Außenbereich
Gebäude im Hang
© ATP sphere
Die einzelnen Funktionseinheiten sind so
über das Grundstück verteilt, dass die
Hangsituation ausgenutzt und interne wie
öffentliche Zonen gegliedert werden. Die
Verteilung zweier hölzerner Kuben auf den
mit lokalen Steinen verkleideten Sockelgeschossen ist Zitat der traditionellen
Bauweise unter Berücksichtigung der
Hoteltypologie und ihrer funktionalen
Bedingungen.
zum deutlich erkennbaren Zeichen im Tal.
Geschützt und erhöht in der Geborgenheit
des Gebäudes sitzend, kann man öffentliches Leben verfolgen sowie das gesamte
Gebirgspanorama genießen. Das vielfältige
Angebot des Hauses wird zusätzlich durch
zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten komplettiert, welche die Beziehung zum Tal
und eben jenem besonderen Ort vertiefen,
wie zum Beispiel die im Wohnkörper anzu-
treffenden Kaminzimmer mit Ausblicken
in den bergseits angrenzenden Wald. Einladende Terrassenanlagen, zu Fuß von
der Straße aus gut zu erreichen, machen
das Hotel öffentlich leicht zugänglich und
ergänzen eine in diesem Abschnitt des Tals
fehlende gastronomische Offerte.
Lobby zum Verweilen
© ATP sphere
16]
[Umrisse]
Wellnessbereich…
© ATP sphere
Der Wellnesstrakt wird im ersten Obergeschoß erschlossen, um (nicht gewünschte)
Kreuzungen mit den anderen Nutzungen
zu vermeiden. Durch die baukörperliche
Gliederung ergibt sich eine natürliche
Zonierung der Pool-, Fruchtbar- und
Nacktareale, Letztere beinhalten auf der
Dachterrasse des Saunabereiches eine
geschützte Aussichtsplattform mit Außenpool. Das Schwimmbecken öffnet sich der
Bergwelt direkt an der Glasfassade, der
wiederum eine ausgedehnte, uneinsehbare Liegeterrasse vorgelagert ist.
Die Planung orientiert sich an den LEEDKriterien und achtet unter anderem auf die
Verwendung örtlicher Materialien, die
Reduzierung der Versiegelung durch Kompaktheit, die Verwendung von Wasser und
Feuer als nachhaltige Energielieferanten,
die Realisierung hochwärmegedämmter
Holzfassaden, die Berücksichtigung traditioneller Bauweisen, die Reduzierung der
Außenstellplätze und des Primärenergieverbrauchs sowie die Nutzung regenerativer Energien.
Marc Eutebach
Auslober
JFE Real Estate Immobilien Treuhand GmbH
VC Investments BV,
Gaschurn, Österreich
Jury
Frans Diks, Investor
Eric ter Hove, Investor
Martin Netzer, Bürgermeister Gaschurn
Bernhard Marte, Marte.Marte Architekten
Marina Hämmerle, vai
Ulrich Grassmugg, Raumplanungsstelle
Teilnehmer
Arge Fürth, raum-werk-stad, share,
Kornneuburg, Österreich
ATP Architekten und Ingenieure,
Innsbruck, Österreich
Arkan Zeytinoglu,
Wien, Österreich
Dietrich Untertrifaller,
Bregenz, Österreich
Hermann Kaufmann ZT GmbH,
Schwarzach, Österreich
Erster Preis
ATP Architekten und Ingenieure,
Innsbruck, Österreich
Zimmer mit Ausblick
© ATP sphere
[Umrisse]
Entwurfsteam:
Christoph M. Achammer, Marc Eutebach,
Klaus Gebhart, Klaus Hessenberger, Johann Knoll,
Corina Kriener, Paul Ohnmacht, Linus Stolz, Pia Zobl
[17
»Haus auf der Skipiste«
© Engelhardt/Sellin
Architekturfotografie
Alpine Resort Fieberbrunn
Das 2006 im Wettbewerb mit dem ersten
Preis ausgezeichnete und Ende 2009 fertiggestellte »Hotel auf der Skipiste« in Tirol
agiert als Erweiterung der Landschaftstopographie und integriert sich in Gestalt und
Materialwahl der Fassade in sein Umfeld:
Prägender Entwurfsgedanke ist genau
diese organische Bewegung des halbbogenförmigen Baukörpers. Durch Anhebung
der einzelnen (Schichten-)Stockwerke
öffnet sich das Haus und korrespondiert
mit der Umgebung, wobei das Dach die
Fortführung von deren Höhenschichten
darstellt und sich entlang von ihnen neigt.
Zwei bzw. drei Geschosse an den Gebäudeenden und bis zu fünf oberirdische Geschosse im Mitteltrakt definieren den
südorientierten Patio als zentrales
Erschließungselement, der großzügige
Lärche in den Loggien und im Innenhof
vermitteln einen Bezug zur heimischen
Natur, den Kontrast dazu bilden verputzte
Flächen, die das Hotel in seiner Gesamtform betonen.
Baukörper und Topographie
© ATP Architekten und Ingenieure
Standort
© ATP Architekten und Ingenieure
18]
Sichtbezüge zwischen innen und außen
ermöglicht und dabei den Blick nach
Süden zur Piste freigibt. Eine Abfolge
von Loggien und Panoramafenstern in den
Zimmeretagen unterstreicht mit den abgerundeten Hausecken die Horizontalität
des Baukörpers und verleiht ihm zudem
einen kontinuierlichen Rhythmus. Die
Sockelzone mit sämtlichen Sonderfunktionen, verteilt über das Erd- und erste
Obergeschoß, wird durch ausgedehnte
Glas- sowie geschlossenen Flächen mit
einer davor angeordneten vertikalen Holzstruktur charakterisiert. Einheimische
[Umrisse]
Grundriss Dachgeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
Grundriss erstes Obergeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
Grundriss drittes Obergeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
Grundriss Erdgeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
Grundriss zweites Obergeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
Grundriss Untergeschoß
© ATP Architekten und Ingenieure
[Umrisse]
[19
Rezeption am Eingang
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Lobby als Verweilzone
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Durchblick zum Innenhof
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Der Eintritt in die großzügige Lobby gewährt einen Durchblick in den Innenhof
und eine Übersicht über die Gebäudestruktur. An die Halle mit Rezeption, Bar
und offenem Kamin grenzen der Restaurantbereich mit Stüberl und Buffet, Kindergarten, Seminarraum und eine Raucherlounge direkt an, das Hauptstiegenhaus ist
mit drei Liften und zwei Nebentreppen ausgestattet. 119 Zimmer, zwei davon barriere-
frei, sowie 18 Juniorsuiten mit 32–43 m²
und sieben Suiten mit 41–50 m² bieten
angenehmen Komfort und die Perspektive
auf das umliegende Bergpanorama bzw.
den Innenhof und die Skipiste. Die Gänge
zu den Gästezimmern werden im Haupttrakt durch einen Luftraum akzentuiert,
der natürliches Licht durch die Dachverglasung bis nach unten einfallen
lässt.
Das Wellnessareal mit 810 m² im ersten
Obergeschoß verfügt über Schwimm- und
Dampfbad, finnische und Kräutersauna,
Infrarotkabine, Eisbrunnen und Erlebnisduschen. Entlang der geöffneten Fassade
zum Innenhof sind Rezeption, Solarium,
Massage-, Umkleideräume, Sauna- und
der als Holzbox auskragende Fitnessbereich organisiert. Die 4 m hohe »Poolhalle«
mit einem ca. 100 m² umfassenden Becken
und dem Ausgang zur Liege- und einer
sichtgeschützten Außenterrasse markiert
den Abschluss dieser (räumlich) sehr differenzierten Funktionseinheit.
Zimmer mit Bad
© Engelhardt/Sellin
Architekturfotografie
20]
[Umrisse]
Schwimmbad im Obergeschoß
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Erschließung…
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Die zurückgesetzten Fensterflächen in
der Fassade und die dadurch entstehende
natürliche Beschattung machen die Zimmerklimatisierung verzichtbar, eine nicht unerhebliche Energieeinsparung im Vergleich
zu herkömmlich konzipierten Hotelkomplexen. Die Zentrallüftungsanlagen für
Wellnesszone, Schwimmbad, Restaurant,
Halle und Gänge sind mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, deren
Steuerung zudem über eine Leittechnik
erfolgt. Die Warmwasserbereitung für
die Zimmer leisten starke Speicherladesysteme, die gegenüber üblichen Lösungen zusätzlich Energie einzusparen helfen.
[Umrisse]
Die Beheizung der Zimmer ist in zwei
Bereiche gegliedert, die sich je nach Auslastung des Gebäudes abschalten lassen
und mit Erdgas versorgt werden. Im
gesamten Haus wurden hocheffiziente
Niedrigenergiepumpsysteme verwendet,
alle Rohrleitungen der sanitären Anlagen
sind darüber hinaus gedämmt, um etwaige
Energieverluste zu minimieren. Das Küchenabwasser wird in einen mit der Behörde
abgestimmten Fettabscheider eingeleitet,
das Regenwasser wird in einem Retentionsbecken gesammelt und kann als
Löschwasser verwendet werden.
Das Gebäude wurde in einer massiven
Bauweise errichtet, wobei die wesentlichen Tragelemente in Ortbeton bzw. als
Fertigelemente zur Ausführung gelangten:
Die Decken lagern in den Obergeschossen
auf Stahlbetonwänden auf, wobei zwischen zwei Tragwänden im Raster von
8 m eine zusätzliche Zimmertrennwand
in Leichtbauweise angeordnet wurde.
Daran schließen paarweise die Bäder mit
Zimmerschacht als Betonfertigzelle an.
Die Außenwände in den Zimmergeschossen sind als Holzrahmenelemente konstruiert und über einem Wärmedämmverbundsystem verputzt bzw. in Lärchenholz
verkleidet.
Hannes Achammer
(Groß-)Küchenbereich
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
[21
Halbbogenförmige Hotelanlage
© Engelhardt/Sellin Architekturfotografie
Bauherr
conwert Immobilien Invest SE,
Wien, Österreich
Betreiber
Verkehrsbüro Hotellerie GmbH,
Wien, Österreich
Integrale Planung
ATP Architekten und Ingenieure,
Wien, Österreich
Wettbewerb:
Dario Travas
Prozessführender Architekt:
Andreas Schaller
Projektleitung:
Hannes Achammer
Architektur:
Herta Frank, Johannes Hug, René Mathe
Tragwerksplanung:
Martin Krautgartner, Rainer Sturm, Tina Stauch
Haustechnik:
Rudolf Bedenk, Peter Hennerfeind, Carin Frotschnig
Elektrotechnik:
Helmut Vince, Egmont Pruggnaller
Ausschreibung:
Markus Schlaffer, Andrea Schmidthaler
Bauleitung:
Kurt Rösler, Harald Hanappi, Thomas Sallmayer
22]
Geotechnisches Gutachten
GDP Garber, Dalmatiner & Partner ZT-OG,
Graz, Österreich
Brandschutztechnisches Gutachten
Prüfstelle für Brandschutztechnik,
Linz, Österreich
Bauphysik
iC consulenten Ziviltechniker GmbH,
Wien, Österreich
Küchenplanung
Stria Ingenieurbüro für Großküchenplanung,
Wien, Österreich
Interieur
Appia Contract GmbH,
Dietersburg
[Umrisse]
[Umrisse]
Zeitschrift für Baukultur
Architekten und Ingenieure lesen die [Umrisse].
Herausgegeben von der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN,
ist die Zeitschrift für Baukultur unabhängig von Verbänden und
anderen Interessenvertretungen.
Jede Ausgabe verfügt über ein bis zwei thematische Schwerpunkte
aus den Bereichen Architektur und Ingenieurbau, wie zum Beispiel
»LeseRäume«, »Sport + Erleben«, »Bauen mit Textilien«, »Ruhender
Verkehr«, »DachLandschaften«, »WeinBauWelten«, »Synagogen«,
»Flughäfen: Neubau und Ausbau«, »Bauen im Gebirge«, »Fassaden«,
»Sicherheitstechnik«, »Innenausbau« und »Befestigungstechnik«
in den beiden vergangenen Jahren.
Detaillierte Produktinformationen, wichtige Branchennachrichten,
ein fundierter Bautechnik-Teil, umfassende Beiträge zum »Bau- und
Immobilienrecht« sowie ein ausgesuchtes »Special«, oft in Kooperation
mit entsprechenden Fachmessen, runden das redaktionelle Profil
eines jeden Heftes ab.
Wollen Sie ein Probeexemplar bestellen – oder gleich abonnieren?
Das geht am besten und schnellsten unter www.umrisse.de,
denn die [Umrisse] findet man natürlich auch im Internet.
VERLAGSGRUPPE
W I E D E R Smit MixedMedia
P A Konzepts
HN
Biebricher Allee 11 b
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611/84 65 15
Fax: 0611/80 12 52
[email protected]
www.verlagsgruppewiederspahn.de
www.mixedmedia-konzepts.de
Lebensraum am Gletscher
Die Lophel Ling Solar School in Manang, Annapurna Himal
Neubau mit
traditionellem Flachdach
© ott architekten
Herausforderung
24]
Der landesübliche Standard für Gebäude
dieser Art ist denkbar primitiv, die Bauweise gleichermaßen wie der darin stattfindende Unterricht. Die Ausbildung an
tibetischen Schulen genießt in Nepal hingegen einen Sonderstatus. Dem sollte der
Neubau nicht nachstehen.
Gleich auf mehreren Gebieten betraten
die Architekten unbekanntes Terrain: die
zeitgemäße Interpretation der tibetischen
Bauweise, Nachhaltigkeit in den Hochlagen des Himalaya und nicht zuletzt die
Logistik einer Baustelle, die zehn Tagesreisen von der nächsten Straße entfernt
lag.
Waschhaus
Schule
Marsyandi River
Speichertank
Quellfassung
Annapurnamassiv
Der Name Lophel Ling oder »erwachender Geist« wurde vom Dalai-Lama höchstselbst für die tibetische Flüchtlingsschule
zu Füßen des nepalesischen Annapurnamassivs ausgewählt. Auf 3.500 m über dem
Meeresspiegel entstand hier vor über zehn
Jahren eine Internatsschule für die Kinder
jener Tibeter, denen die Flucht vor den chinesischen Repressionen in ihrem Heimatland gelungen ist. 2006 sollte die Boarding
School nun um ein Gemeinschaftsgebäude
mit Küche, Speisesaal und Aufenthaltsraum für 70 Kinder sowie um ein Waschhaus mit Brunnen, Waschgelegenheiten
und Toiletten erweitert werden.
Ort im Hochtal
© ott architekten
3
1
2
Lageplan
© ott architekten
4
5
1
2
3
4
5
Speisesaal
Küche
Klassenzimmer
Waschhaus
Schlafräume
Definition des Ortes
Beim Bau eines neuen Ortes für Flüchtlinge bekommt der Begriff Heimat seine sehr
spezielle Bedeutung. Handelt es sich dabei
um ehemalige Nomaden, dann ohnehin.
Die Schule ist der künftige Lebensmittelpunkt von entwurzelten Menschen. Die
Verwendung vertrauter Maßstäbe, Materialien und Ornamente gebietet der Respekt vor deren Situation.
Der Neubau bildet mit dem Waschhaus
und dem L-förmigen Schlafgebäude einen
windgeschützten Hof. Überdachte Arkaden
vor den Fassaden schützen zudem während der Monsunzeit vor Regen.
[Umrisse]
Herzstück der Gesamtanlage ist der große
Gemeinschaftssaal. Hier wird gegessen,
gebetet und werden die Hausaufgaben
erledigt. Ein Boden aus Bergkieferdielen,
Holzvertäfelungen an den Wänden und
mit Schnitzereien verzierte Stützen und
Balkenköpfe bestimmen die Atmosphäre.
Große Öffnungen nach Süden fluten den
Raum mit Licht, dahinter ermöglicht der
vollverglaste Wintergarten mit 180°-Panorama Ausblicke auf die Nordflanken des
8.000-m-Massivs des Annapurna.
Gebäude (kurz) vor Fertigstellung
© ott architekten
Konstruktion
Nicht zuletzt die finanziellen Möglichkeiten
und die enormen Transportwege zwangen
die Planer zu einer geradezu minimalistischen Zusammenstellung lokal verfügbarer Baustoffe: Bruchsteine aus dem
Flussbett des Marsyangdi, händisch auf
verbaubare Abmessungen geschlagen,
Mittagessen…
© ott architekten
Großer Gemeinschaftssaal
© ott architekten
[Umrisse]
bilden Fundamente, Wände und Steinböden. Grobe Holzstämme aus tieferen
Lagen wurden vor Ort mit primitiven Handsägen zu Dachbalken, Stützen und Dielen
geschnitten. Selbst Türen und Fenster
wurden mit einfachsten Werkzeugen und
großem handwerklichem Geschick auf der
Baustelle angefertigt.
Die Entscheidung für ein traditionelles
tibetisches Flachdach war zunächst als
Zeichen gegen die unreflektierte Verwendung von Wellblech gedacht. Darüber
hinaus verfügt es aber über hervorragende
Dämmeigenschaften und speichert die
Wärme des Tages für die kalten Nächte.
Die Technik zur Verdichtung der einzelnen
Lehmlagen zu einer wasserabweisenden
Schichtung erinnert allzu sehr an traditionelle tibetische Tänze. Wird die Dachfläche jedoch später regelmäßig von
Schneeablagerungen befreit, ist tatsächlich mit einem weitgehend dichten Dach
zu rechnen.
Die Erteilung von Baugenehmigungen ist in
den Hochlagen des Himalaya das kleinere
Problem – es gibt sie schlichtweg nicht.
Stattdessen warten die Bauvorhaben oft
über viele Wochen und Monate auf das
»go« des zuständigen Lamas, der wiederum für die Deutung der Sternenkonstellationen verantwortlich zeichnet.
[25
3
3
2
4
1
2
3
4
1
Speisesaal
Wintergarten
Solarpanele
Warmwasserspeicher
Schnitt
© ott architekten
Nachhaltigkeit
Wie in vielen Hochgebirgsregionen von
Entwicklungsländern sind auch Teile des
Himalayamassivs von der Abholzung durch
die Bevölkerung betroffen. Holz ist der einzige erschwingliche Brennstoff, Kerosin
für die meisten unbezahlbar.
Die energieautarke Ausstattung der Schule
war insofern eine wirtschaftliche und ökologische Notwendigkeit, zugleich aber auch
pädagogisches Konzept. Auf dem Breitengrad Nordafrikas gelegen, liefert die Sonne
selbst in diesen Höhen und sogar bei niedrigsten Minustemperaturen ausreichend
nutzbare Energie.
Eine großflächige Südverglasung in handwerklich gefertigter Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Bergahorn und eine massive
Speicherwand aus Granit versorgen den
Speisesaal komfortabel mit passiver Solarenergie. Am Ende mussten gar zwei Lüftungsöffnungen nachgerüstet werden, um
die überschüssige Wärme wieder ableiten
zu können.
Vollverglaster Wintergarten
© ott architekten
26]
Ein weiteres Solarsystem aus frostsicheren Kautschukabsorbern erwärmt täglich
1.500 l Brauchwasser in den Speichertanks auf dem Dach des Gebäudes. Warme
Duschen sind in diesen Höhen seltener
Luxus, bislang wurden die Kinder bei frostigen Temperaturen im Bach gewaschen.
Skizze des Reflektors
© ott architekten
Schema des Solarsystems
© ott architekten
Eine Photovoltaikanlage liefert darüber
hinaus elektrischen Strom für die Beleuchtung bei Nacht, während ein Solarspiegel
vor der Küche das vortemperierte Kochwasser zum Sieden bringt.
Pfosten-Riegel-Konstruktion
© ott architekten
[Umrisse]
Windgeschützter Hof
© ott architekten
Logistik und Bauleitung
Der exponierten Lage wegen wurde das
Bauwerk größtenteils mit lokal verfügbaren Materialien errichtet. Trotzdem
erforderten Wintergarten und Energietechnik den organisierten Transport von
Glas, Stahl, Leitungen usw. Und so war
eine Karawane aus neun Maultieren über
Monate unentwegt damit beschäftigt,
das Material über unwegsame Pfade und
Hängebrücken in das Hochtal von Manang
zu befördern. Die Verlustraten, besonders
bei Zement durch vorzeitiges Abbinden,
verzögerten nicht selten die Bauzeit.
Zwei Praktikanten von der Technischen
Universität München und der Fachhochschule Augsburg verbrachten jeweils ein
halbes Jahr auf der Baustelle, vor allem
um die bis dato unbekannte Technologie
der Solarsysteme zu vermitteln.
Heute, fast fünf Jahre nach Inbetriebnahme befinden sich – alles andere als
eine Selbstverständlichkeit – sowohl das
Gebäude als auch die Solartechnik in
einem tadellosen Zustand. Die Schule
funktioniert als neuer Lebensmittelpunkt
der Flüchtlingsgemeinde. Und die Annehmlichkeiten der Solartechnik finden in den
umliegenden Dörfern bereits die ersten
Nachahmer.
Wolfgang Ott
[Umrisse]
Speicherwand aus Granit
© ott architekten
Bauherren
Snow Lion Foundation,
Kathmandu, Nepal
Nepal Initiative Schongau e.V.,
Schongau
Entwurf
ott architekten,
Augsburg
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Karl-Heinz Ott,
Neusäß
Haustechnik
IST Energieplan GmbH,
Augsburg
[27
Bergspitze mit Blickbeziehungen
Die Aussichtsplattform »Alpspix« am Osterfelderkopf
Auf dem Osterfelderkopf, einer markanten
Felsnase ca. 50 m oberhalb der Bergstation
der Alpspitzbahn und auf einer Höhe von
ca. 2000 m, fand sich nun eine ideale Stelle
für eine solche Plattform. Pronatur und
Wallmann Architekten entwickelten dann
Entwürfe, wobei sich sehr bald einige
Parameter herauskristallisierten, die mit
dem Ort und den Blickbeziehungen und
mit dem X zu tun hatten.
Raum kreuzende, auskragende Stege
anzuordnen, deren Fundamentpunkte
auf unterschiedlichen Höhen im Gelände
ruhen sollten. Um den Effekt der unterschiedlichen Blickhöhen noch zu verstärken, wurden die beiden 23 m langen und
dabei 13 m auskragenden Stege mit einer
Neigung von ca. 4 % geplant.
Auskragendes Bauwerk
© Irene Wallmann-Hetzendorf
Idee und Entwurf
Die Bayerische Zugspitzbahn hatte 2008
den Wunsch nach einer Verbesserung des
touristischen Angebots im Bereich der
nahe dem Wintersportmekka GarmischPartenkirchen gelegenen Alpspitzbahn –
besonders für den Sommergast. Die Firma
Pronatur wurde deshalb mit der Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die Region
beauftragt, ein Teil davon war die Idee für
eine Aussichtsplattform.
28]
Vom Osterfelderkopf aus ergaben sich
zwei ganz unterschiedliche Perspektiven,
einerseits über Garmisch-Partenkirchen
hinaus ins Alpenvorland bis hin zum Starnberger See und andererseits durch das
hochalpine zerklüftete Höllental bis zum
Gipfel der Zugspitze, des höchsten Bergs
Deutschlands. Diese Richtungen und die
Lage an einem unebenen Felsabbruch
führten zur Entscheidung, zwei sich im
Lageplan
© Wallmann Architekten
[Umrisse]
Panorama im Entwurf
© Pronatur GmbH/Wallmann Architekten
Der Entwurf stieß auf Zustimmung bei den
Auftraggebern: Damit begann die lange
Phase der Behördengänge. Schließlich
bewilligten die Naturschutzbehörde und
die Baubehörde die eingereichten Pläne,
kleine Abänderungen mussten aber in Kauf
genommen werden. So war der Naturschutz gegen die ursprünglich vorgeschlagene rote Färbung der Längsträger, oder
die Baubehörde verlangte eine Geländerhöhe von 140 cm, die am Gebauten doch
etwas überdimensioniert wirkt.
Perspektiven…
© Irene Wallmann-Hetzendorf
[Umrisse]
Nach einer Ausschreibung mit deutscher
und österreichischer Beteiligung wurde
als Bestbieter ein Unternehmen aus Tirol
gekürt, das als sehr erfahren im Bauen
im Gebirge bekannt ist. Im Zuge der Ausführungsplanung konnten zudem, auch
durch die Mithilfe der Prüfingenieure,
noch einige Verbesserungen an den Stahlbaudetails angebracht werden. Baubeginn
war im Oktober 2009, so dass sich im
Herbst die Betonfundamente und Verankerungen fertigstellen ließen. Während des
Winters erfolgte die Produktion der Tragelemente sowie im Mai 2010 die Montage
des Stahlbaues. Ein Monat später wurde
die Alpspix-Plattform für die Besucher
eröffnet.
Stahl und Glas
© Irene Wallmann-Hetzendorf
[29
Abwicklung außen und innen
© Wallmann Architekten
Die Querschnitte der inneren und äußeren
Längsträger variieren, weil sich hier höchst
unterschiedliche Belastungen manifestieren. Um eine Rahmenwirkung in Quer-
Konstruktion und Errichtung
Die vorderen und hinteren Betonfundamente sind jeweils mit mehreren ca. 9 m
langen, schräggesetzten Bohrankern
mit den Felsen verbunden, wobei die Einbauteile für die Auflager der Stahlkonstruktion in die Fundamente mit eingegossen
wurden.
Die eigentliche Plattform besteht aus
Längsträgern, biegesteif angeschlossenen
Querträgern für die Gitterroste und Diagonalen. Im auskragenden Bereich sind die
Längsträger in der Bodenebene gekrümmt,
aus transporttechnischen Gründen wurden
sie überwiegend in zwei Teilen gefertigt.
Unter der Gitterrostebene befindet sich
als Längs- und Querträger ein HEA 360,
darüberliegend und nur noch längs angeordnet, wurde ein geschweißtes und in
der Höhe gevoutetes Profil verwendet.
Hinterer Auflagerträger
© Wallmann Architekten
30]
Montage vor Ort
© Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
richtung zu erzielen, ist jeder zweite Querträger biegesteif gekoppelt. Alle Elemente
der Primärstruktur sind in transportable
Segmente gegliedert worden, das Zusammenfügen erfolgte mittels Schrauben und
Kopfplatten.
Am vorderen Auflager werden die Vertikalkräfte durch spezielle Lager, die horizontalen Kräfte in Querrichtung hingegen durch
ein Horizontalkraftlager an der Unterkante
des Auflagerträgers aufgenommen. Zur
Ableitung der abhebenden Kräfte am hinteren Auflager dienen einbetonierte Zugstangen. Die im Fundament einbetonierte
Knagge bzw. ein Horizontalkraftlager
fungiert als horizontal unverschiebliches
Lager. Die Zugstangen des Horizontalverbandes sind zur Versteifung des Gesamtsystems vorgespannt.
Transport per Hubschrauber
© Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
[Umrisse]
Die Geländerkonstruktion aus geneigten
Flachstählen ist am Obergurt der Längsträger angeschraubt, wobei eine Verglasung am vorderen Plattformende den
Abschluss bildet. Als Gehbelag fiel die
Wahl auf Gitterrostrahmen mit der Dimension 45 mm x 5 mm.
Die Tragstrukturelemente haben alle die
Materialgüte S355J2G3, für einige wenige
Knotenbleche und die Zugstangen war
jedoch S460N gefordert. Der Korrosionsschutz wurde im Werk aufgebracht, nur
Montagebeschädigungen wurden vor Ort
ausgebessert.
Die vorfabrizierten Einzelteile des »Alpspix«
wurden von einem Hubschrauber auf
die Baustelle transportiert, dort versetzt
und zusammengeschraubt – bei einem
Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion von
ca. 54 t.
Dipl.-Ing. Dieter Wallmann
Stege mit Neigung
© Irene Wallmann-Hetzendorf
Auftraggeber
Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG,
Garmisch-Partenkirchen
Architektur
Wallmann Architekten,
Wien, Österreich
Gesamtkonzept
Pronatur GmbH,
Spillern, Österreich
Tragwerksplanung
Acht. Ziviltechniker GmbH,
Wien, Österreich
Andrang zur Einweihung
© Irene Wallmann-Hetzendorf
[Umrisse]
[31
Gipfellage als Herausforderung
Der Bergbahnhof am Hochschneeberg in Puchberg
Ensemble im Hochgebirge
© Galeria Voka
Situation und Aufgabe
Bauen unter sehr strengen Auflagen im
bewahrenswerten Naturschutzgebiet des
Schneeberges und in der hochsensiblen
Quellschutzregion der ersten Wiener
Hochquellenwasserleitung sowie die
schwere Erreichbarkeit von Materialien
und Montagegeräten waren die fast unüberwindlichen Parameter vor Konzepterstellung und Genehmigungsplanung
sowie im Zuge der Baudurchführung.
Durch die Privatisierung der Niederösterreichischen Schneebergbahn mit der
bereits im Jahr 1897 eingeweihten Bahnlinie und der nicht mehr zeitgemäßen kleinen Bergstation, die bei Wetterumbrüchen
nur wenigen Personen Schutz bot und eine
geordnete Abreise nicht gewährleisten
konnte, wurde vom Betreiber die Notwendigkeit zur Errichtung eines neuen Bauwerkes erkannt. Die Chancen zur Verwirklichung von neuen Bauwerken waren im
sensiblen Natur- und Quellschutzgebiet
aber eher gering.
32]
Trotz dieser beinahe aussichtslosen
Situation unternahm Dr. Gerhard Stindl,
Geschäftsführer der Niederösterreichischen Schneebergbahn, einen Vorstoß und
lotete mit Architekten und weiteren Experten die Möglichkeiten einer Realisierung
aus. Es blieb vorerst jedoch bei Visionen.
Auch der umtriebige Puchberger Künstler
Voka wusste um die Wunschvorstellungen
des Geschäftsführers und machte sich
daher Gedanken über seinen mächtigen
Heimatberg. Die in Vorprojekten erprobte
fruchtbare Zusammenarbeit von Architekt
Schwarz und dem Künstler ließ nun die
Idee reifen, die große Herausforderung
auf dem Berg aufnehmen zu wollen. Zum
Duo gesellte sich ein innovativer Tragwerksplaner, und das Entwurfsteam war
komplett.
Situation vor Baubeginn
© Alpine Bau GmbH
[Umrisse]
Panorama nach Fertigstellung
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
Entwurf und Vorarbeiten
Bei der Erstklausur im Jahr 2005 dauerte
es gerade einmal eine Stunde, als das
Planungstrio zusammensaß und die Idee
zum Bahnhofsprojekt gebar. Die dabei entstandenen ersten Handskizzen waren nun
Basis für die Erstellung einer Entwurfsund Präsentationsmappe durch den Architekten.
Für die sehr schwierige Bauaufgabe eines
hochalpinen Gebäudes war hinsichtlich
seiner Einfügung in das Gelände eine innovative Lösung gefragt: Im Anschluss an
das von den Wiener (Ringstraßen-)Architekten Fellner und Helmer 1897 errichtete
Berghotel mussten ca. 14.000 m³ Kalkfelsen und Gestein weichen, um die Kubatur des neuen Kopfbahnhofes mit 1.000 m²
Nutzfläche sowie 400 m² Gleisanlagen in
die Natur implementieren zu können. Die
neue Bahnstation sollte ja den notwendigen Witterungsschutz bieten und zudem
die höchstmögliche Transparenz in dieser
außergewöhnlichen Umgebung aufweisen.
Durch die Erschließung des Hotels mit
Infrastruktur waren die Zisternenräume
und Zisternen sowie der Kohlenraum
inzwischen jedoch obsolet geworden, so
dass sie sich für eine Nutzung durch die
Bergbahn heranziehen ließen.
(Historischer) Bestand
© Architekt Dipl.-Ing.
Hermann R. Schwarz
Entwurfskizze
© Architekt Dipl.-Ing.
Hermann R. Schwarz
[Umrisse]
[33
Ostansicht
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
Durch das 2006 in Kraft getretene Eisenbahngesetz – eine Novellierung, hervorgerufen durch die Katastrophe in Kaprun –
umfasste sie fünf Genehmigungsschritte
mit vorheriger Gutachtenanfertigung, was
Entwurf und Kostenschätzung dienten dem
Betreiber einerseits als Ausgangspunkt
für die Entscheidung zur Verwirklichung,
andererseits als Prämisse zur Kalkulation
der letztlich nötigen Geldmittel. Danach
wurden in einer Vorverhandlung direkt am
Berg mit allen zuständigen Behörden und
Beteiligten auf Grundlage des Exposés der
Abbau der Rhizome, der Abbau und die
Lagerung des Erd- und Felsmaterials, die
Errichtung des Gebäudes, der Schutz der
Natur wie des Quellschutzgebietes erörtert
und derart das Gesamtprojekt bewertet –
als Vorbedingung für die Genehmigungsplanung.
stoffe, um die Genehmigungen des Grundeigentümers, der Stadtgemeinde Wien
und der Naturschutzbehörden des Landes
Niederösterreich zu erlangen. Die Sprengmittel zum Beispiel konnten nur mit der
Südansicht
© Architekt Dipl.-Ing.
Hermann R. Schwarz
ein komplettes Jahr beanspruchte: Experten des Österreichischen Bundesheeres
entwickelten naturschutzgerechte Konzepte für die Abschlagarbeiten und die
einzusetzenden rückstandsfreien Spreng-
Bahn transportiert werden und mussten
trotz der gleichzeitigen Beförderung
von Wanderern gesichert auf den Berg
gebracht und dort gelagert werden.
Erdgeschoß
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
34]
[Umrisse]
Resultierend aus der dann vorliegenden
Genehmigungsplanung wurden in der
Bahnhofshalle zwei Gleisanlagen für
Diesel- sowie außerhalb des Gebäudes
eine weitere für Dampflokomotiven angeordnet. Die Ausstattung der Ankunfts- und
Abfahrtspassage mit Infoterminals und die
Gestaltung der Bahnsteige erfolgten dabei
durch den Künstler Voka. Im angrenzenden
sogenannten Berghaus wurden hingegen
Kassen- und Verkaufsraum sowie die
betrieblich erforderlichen Nebentrakte
untergebracht, während im Übergang zum
Berghang ein »Felsenshop« mit Entertainment- und Ausstellungsbereich samt
Felsenwasserfall entstehen sollte.
Anschluss von Neu- und Altbau
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
vorgenommen werden müssen, um das
Grundwasser nicht zu gefährden. Darüber
hinaus galt es, die »Steine« zu recyceln
und mit ihnen deshalb eine Senke zu füllen,
um die vorhandenen Latschen zu schützen
und sie nicht etwa zuzuschütten.
Tragstruktur aus Holz
© RWT plus ZT GmbH
Konstruktion und Errichtung
Im Jahr 2007 begann die Arbeiten mit der
Baugrundfreimachung, wobei es wegen der
engen Tunnelprofile erforderlich war, alle
größeren Geräte, wie den Steinbrecher
und die Bagger, zu zerlegen, zu verladen,
per Bahn auf den Berg zu fahren und dort
wieder zusammenzufügen. 5-t-Dumper
dienten hier zum Abtransport von Felsmaterial, das zuvor von den Heerespionieren gesprengt worden war. Dazu bedurfte es wiederum zahlloser Bohrlöcher
von 3 m Tiefe, da bei auftretenden Fehlzündungen laut naturschutzrechtlichen
Auflagen ein vollkommener Abbau hätte
[Umrisse]
Für die auf Stahlbetonfundamenten abgesetzte Konstruktion wurde als idealer
naturnaher Baustoff Holz gewählt, der
auch den hochalpinen Schnee-, Eis-, und
Windlasten zu trotzen vermag. Für die
Bemessung ging man von der Annahme
aus, dass sie ein Gewicht von 2.000 kg/m²
sowie Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h
»aushalten« muss. Eine Art Baumstruktur
aus rundgefrästem Brettschichtholz mit
darüberliegenden Haupt- und Nebenträgern, wiederum aus Brettschichtholz,
bildet das Tragesystem, wobei die Verbindungsknoten aus Stahl bestehen.
Stahlknoten
© RWT plus ZT GmbH
[35
»Einfädelvorgang«
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
drei Minuten, was eine hohe Passgenauigkeit bei der Verankerung und Verbindung
der Träger und infolgedessen eine dreidimensionale Planung der komplexen
Stahlknoten bedingte. Das heißt, alle
Komponenten hatten wie im Baukastensystem zu funktionieren, sofort die verlangte Formstabilität aufzuweisen und exakt
auf Dübellochgröße abgestimmt zu sein,
um in Sekundenschnelle eingefügt werden
zu können. Das »Einfädeln« der Bogenträger samt Fixierung danach war eine
weitere besondere, am Computer zu simulierende Herausforderung, da es keine
Praxiserfahrungen gab und trotz der
Landabwinde auf 1.800 m Seehöhe die
Helikoptermontage punktgenau auszuführen war.
Vormontierte Teilelemente
© Holzbau Glöckel GmbH
Die Schalung für die Dachhaut wurde aus
12 cm und 14 cm dickem Brettschichtholz
gefertigt, die äußere Abdeckung umfasst
eine dichtende Folie, eine schützende
Gummigranulatmatte und die Beschüttung
mit vor Ort gewonnenem Gestein. Der
Schotter für die neuen Gleistrassen, die
Bekiesung des Daches und der Zuschlagstoff für die Betonfundamente wurden
im Übrigen ebenfalls aus dem abgeschlagenen Fels je nach Anforderung der Korngröße mobil vor Ort gebrochen.
Im Jahr 2008 wurden die Holzelemente und
die Stahlknoten im Tal überwiegend vorgefertigt, mangels Zufahrtsstraße dann per
Helikopter von der Firma Wucher aus
Ludesch in 130 Tranchen zum Einbauort
geflogen und von Holzbau Glöckel, Obergrafendorf, montiert. Der Flugvorgang
und die Montage dauerten gerade einmal
36]
Bekiestes Dach
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
[Umrisse]
Geschuppte Außenhaut
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
Fassade aus Verbundsicherheitsglas
© Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
Die Arbeiten waren 2008 weitgehend
abgeschlossen, so dass zu Beginn der
nächsten Saison, Ende April 2009, die Endabnahmen durchgeführt und die Betriebsbewilligung erteilt werden konnten. Die
Die Beförderung der Betonfertigteile für
die abschließende Hallenwand, der Einfahrtstore und Verglasungselemente
sowie sämtlicher Heizungs- und Sanitäraggregate erfolgte hingegen mit dem Zug
der Schneebergbahn, dem Salamander.
Neben sogenannten Solatubes über den
Knotenpunkten, die für eine tageslichthelle
Ausleuchtung der Bahnsteige sorgen,
wurden im Abstellbereich dieser Triebwagen mehrere Absaugventilatoren angeordnet sowie an der Fassadenlängsfront
eine durchgängige nanobeschichtete und
in Schuppenform verlegte Verbundsicherheitsverglasung: Sie lässt sich im Notfall
für den Nachweis der Rauchgasfreiheit
heranziehen, während im Normalbetrieb
innen Frischluft spürbar bleibt.
[Umrisse]
feierliche Einweihung und offizielle Eröffnung fanden dann unter Anwesenheit
zahlreicher Ehren- und Festgäste am
17. Juli 2009 statt.
Tageslichthelle
Bahnsteighalle
© Architekt Dipl.-Ing.
Hermann R. Schwarz
[37
Bauherr
Niederösterreichische Schneebergbahn GmbH,
Puchberg, Österreich
Planung
Architekt Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz,
Krensdorf, Österreich
Tragwerksplanung
RWT plus ZT GmbH
Dipl.-Ing. Dr. Richard Woschitz
cand. MSc. Anton Oster,
Wien, Österreich
Kunst
Galerie Voka,
Puchberg, Österreich
Bahnhof und Hotelgebäude
© Galerie Voka
Auszeichnungen
Bereits im selben Jahr wurde der neue
Bahnhof ausgezeichnet, zunächst mit
einem Sonderpreis im Rahmen des sogenannten Niederösterreichischen Baupreises 2009, und zwar mit folgender
Erklärung: »Die sehr schwierige Bauaufgabe einer hochalpinen Kopfbahnhofsituation wurde hinsichtlich ihrer Einführung in das Gelände sehr sensibel
gelöst. Das Bauwerk verbindet den notwendigen Witterungsschutz mit einer
höchstmöglichen Transparenz zu seiner
außergewöhnlichen Umgebung. Die
Verbindung zum angrenzenden Hotel
Hochschneeberg wurde funktionell gut
gelöst. Besondere Würdigung erfährt die
professionelle Umsetzung der Bauaufgabe
trotz schwierigster technischer und logistischer Rahmenbedingungen.«
38]
Darüber hinaus erhielt das Gebäude eine
Anerkennung beim Niederösterreichischen
Holzbaupreis 2009, was die Jury so begründete: »Gerade in dieser Extremsituation punktet der Holzbau, wofür dieses
Projekt steht. Gewürdigt wird die logistische Herausforderung, in extremer
Höhenlage einen Ingenieurholzbau zu
realisieren.«
Dipl.-Ing. Hermann R. Schwarz
[Umrisse]
Energieerzeugung im Hang
Das Wasserkraftwerk am Winnebach in Dörfl
Haus als Felsen
© Marion Gelmini/
Simon Constantin
Entwurf
Das Wasserkraftwerk befindet sich am
Winnebach in Dörfl, Gemeindegebiet Vintl,
Italien, auf einer Meereshöhe von 800 m.
Da die verfügbare Grundfläche sehr
begrenzt ist, wurde das eigentliche Krafthaus zu einem Teil in den Hang gebaut.
Der Entwurf besteht aus einem einfachen,
kantigen Gebäude, das formal an die Landschaft und die örtlichen Gegebenheiten
angepasst wurde: Es soll einen Felsen
darstellen, welcher aus dem Hang bricht.
Dieses Konzept des Krafthauses erfährt
eine Verstärkung durch den reduzierten
Einsatz von Materialien – Beton, Glas und
Stahl in seiner natürlichen Form. Das Bild
des brüchigen Felsens wird dabei zusätzlich durch »Adern« unterstrichen, die ihn
durchqueren. Sie sind als Lichtbänder aus
geschichteten Floatglasscheiben konstruiert und laufen über und um das Gebäude.
An einigen Stellen ergänzen zudem Einscheibenverglasungen die Lichtbänder
und ermöglichen derart Einblicke in die
Maschinenhalle.
Lichtbänder aus Floatglas
© Marion Gelmini/Simon Constantin
[Umrisse]
[39
Schnitt
© monovolume architecture + design
Das vorwiegende Baumaterial ist wasserundurchlässiger Beton, welcher mit
weißem Zementmörtel eingefärbt und
anschließend durch Stocken mit Feuchtstrahltechnik nachbehandelt wurde, um
die »natürliche« Erscheinung des Krafthauses und die Angleichung an den Felsen
noch stärker hervorzuheben.
Grundriss
© monovolume architecture + design
Dimensionen
Der im Juni 2009 letztlich fertiggestellte
Bau besteht aus zwei Geschossen, einem
Unter- und einem Erdgeschoß. Im Untergeschoß sind die Maschinensätze, die
Schaltzellen mit dahinterliegendem Kabelraum, ein Kontrollbecken für die Druckrohrleitung sowie ein Lager untergebracht.
Die »Halle« für die Maschinensätze erstreckt sich über die volle Gebäudehöhe
und ist nur von außen zugänglich. Im
Erdgeschoß befinden sich die Räumlichkeiten für die Elektrizitätswerke und die
Warte für das Wasserkraftwerk, wobei der
größte Bereich aus dem Flächenbedarf
von Maschinen und Transformatoren
resultiert. Der obere Abschluss des Krafthauses wurde als bekiestes Flachdach
geplant.
Ansicht
© monovolume architecture + design
Die Gesamtlänge der Druckrohrleitung
beträgt 3.350 m, sie mündet in zweidüsige
Peltonturbinen, die eine mittlere jährliche
Stromproduktion von 8.000.000 kWh
gewährleisten.
Bereits 2008 erfolgte die Verleihung eines
(ersten) Architekturpreises: des sogenannten wa awards second cycle for the
»hydroelectric power station winnebach«.
Patrik Pedó
Juri Pobitzer
Maschinenraum
im Untergeschoß
© Marion Gelmini/
Simon Constantin
40]
[Umrisse]
Symposien
MixedMedia
Konzepts
Events
Veranstaltungen
Mediaplanung
MixedMedia
Bekiestes Flachdach
© Marion Gelmini/Simon Constantin
Veranstaltungen der
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN
mit ihrem Event-Office MixedMedia Konzepts
11. Symposium Brückenbau
Bauherr
Winnebach Konsortial GmbH,
Dörfl, Italien
Entwurf
monovolume architecture + design
Patrik Pedó und Juri Pobitzer,
Bozen, Italien
Tragwerksplanung
Baukanzlei Sulzenbacher & Partner,
Bruneck, Italien
2. Symposium Flughafenbau
4. Symposium Sportstättenbau
(Bauen für Olympia und die WM)
Parkhausbau als Fachveranstaltung:
Hier werden Tiefgaragen, Parkhäuser sowie
deren Erhaltung und Renovierung thematisiert.
Weiterhin werden erörtert:
Bau von Tank- und Rastanlagen einschließlich
neuer Lkw-Rastplätze mit den erforderlichen
Telematik-Einrichtungen.
Informieren Sie sich doch einfach auf
unserer Website www.mixedmedia-konzepts.de
oder, noch besser, rufen Sie uns an.
Wir stehen unter 06 11/98 12 92-0 gerne Rede und Antwort.
MixedMedia Konzepts
[Umrisse]
[41
Flughafenbau National und International
Symposium der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN in Frankfurt am Main
Rollbrücke West 1 nach Fertigstellung
© Fraport AG
Vorträge und Diskussionen
Am 26. und 27. September 2010 fand im
Steigenberger Airport-Hotel des Flughafens
Frankfurt am Main das erste Symposium
der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN zum
Thema »Flughafenbau National und International« statt, das auf größtes Interesse
stieß. Bei den bereits am Vorabend angereisten Referenten und Teilnehmern sorgte
das Willkommensbüfett im Restaurant
Unterschweinstiege des Steigenberger
Airport-Hotels für eine entspannte Atmosphäre und bot darüber hinaus die Möglichkeit, alte Bekanntschaften aufzufrischen
Architekt Koch
© K+P Architekten und
Stadtplaner GmbH
42]
Dipl.-Ing. Graßhoff
© Assmann Beraten +
Planen GmbH
und neue Kontakte zu knüpfen. Entsprechend gut war die Stimmung am nächsten
Morgen, als Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn die Gäste offiziell begrüßte.
Danach gewährte Dipl.-Ing. Horst Amann,
Leiter Ausbau der Fraport AG, profunde
Einblicke in die Mammutaufgabe der
Frankfurter Flughafenerweiterung. Seine
Ausführungen zur Errichtung von Regenrückhaltebecken und Kläranlagen, Landebahn, neuem Tower und Feuerwache illustrierte er mit Videoaufzeichnungen und
Filmausschnitten. Regelrecht mitreißend
Dipl.-Ing. Berndorfer
Dipl.-Ing. Heiland
© Eiffel Stahltechnologie © Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Deutschland GmbH
wusste er dabei das vielschichtige Zusammenspiel zu schildern, das ein solch gigantisches Projekt den menschlichen wie
physikalischen Kräften abverlangt. Mit
einer die Zuhörer ansteckenden Begeisterung stellte im Anschluss auch Dipl.-Ing.
Architekt Jürgen Hillmer vom Hamburger
Architektenbüro von Gerkan, Marg und
Partner die zahlreichen Entwürfe vor,
die das Gesicht des Flughafens der Mainmetropole künftig mitprägen werden –
wobei er seine anderen Projekte von Berlin
über Hamburg und Stuttgart bis ins nahe
und ferne Ausland nicht zu erwähnen vergaß.
Dipl.-Ing. Amann
© Fraport AG
Dipl.-Ing. Hillmer
© Ute Karen Seggelke
Nach der Kaffeepause verlagerte sich das
Augenmerk nach Süden: Norbert Koch
machte die Anwesenden mit den Flughafenbauten seines Münchener Büros
K + P Architekten bekannt. Durch Grazilität,
Leichtigkeit und Eleganz bestechend,
haben die Gebäude dem bayerischen Luftverkehrsknotenpunkt ein vielbeachtetes
Erscheinungsbild verliehen. Dazu gehört
unter anderem ein beeindruckendes Parkhaus, das in abgewandelter Form derzeit
auch am Athener Flughafen entsteht.
[Umrisse]
Der nachfolgende Referent, Dipl.-Ing.
Hans-Georg Graßhoff, geschäftsführender
Gesellschafter von Assmann Beraten +
Planen, Braunschweig und Moskau, nahm
das Auditorium auf eine Reise ins ferne
Wladiwostok mit. Dort ist das Büro mit der
Generalplanung des Flughafens betraut,
für die bloße Fach- und Sachkenntnisse
nicht genügen. Um das Projekt in Russlands wichtigster Hafenstadt zu stemmen,
ist 100-prozentiger Einsatz erforderlich –
bisweilen rund um die Uhr. Da der fundierte
Russlandkenner und Netzwerker Graßhoff
seit Jahren in Moskau zu Hause ist, war er
während des gesamten Symposiums ein
vielgefragter Unterredungspartner.
Nach dem Ausflug ans Japanische Meer
wartete auf die Teilnehmer in der Unterschweinstiege wieder ein ausgewähltes
Büfett. Gestärkt und erholt schenkten sie
anschließend Dipl.-Ing. Uwe Heiland,
Geschäftsführer der Eiffel Stahltechnologie
Deutschland GmbH, Gehör. Von Zeichnungen und Fotos unterstützt, führte er eine
beeindruckende Leistung plastisch vor
Augen, denn nach den Vorlagen von JSK
International sowie der gmp Planungsgesellschaft hat das Unternehmen am neuen
Flughafen Berlin-Brandenburg die Stahlkonstruktion des Empfangsgebäudes auf
knappstem Raum und unter immensem
Zeitdruck realisiert. Wie Uwe Heiland
verdeutlichte, war dies nicht allein eine
bauliche, sondern ebenso eine logistische
Meisterleistung.
Dipl.-Ing. Kirsten
© Osram GmbH
Dipl.-Ing. Rothkamm
© Hochtief AG
Mit einem äußerst engen Zeitfenster war
Dipl.-Ing. Claus Berndorfer von der Max
Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG
ebenfalls konfrontiert. Als Verantwortlicher für den Bau der sogenannten Rollbrücken der neuen Frankfurter Landebahn
musste er eine ausgefeilte Logistik ersinnen und war während der Arbeiten Tag
und Nacht persönlich vor Ort. Der Einhub
der Träger und Fertigteile konnte nämlich
nur innerhalb kurzer Intervalle in den
nächtlichen Stunden erfolgen, weil in der
Hauptreisezeit an eine Vollsperrung der
Bundesautobahn A 3 und der ICE-Strecke
Frankfurt–Köln nicht zu denken war. Wie
Dipl.-Ing. Harth
© Hochtief Construction AG
Claus Berndorfer in seinem Vortrag unterhaltsam berichtete, war er dabei oftmals
von schaulustigen Bürgern und Photographen umringt, die sich das Ereignis nicht
entgehen lassen wollten. Außerdem hatte
er den ausführenden Kräften zu vermitteln,
dass sich mit Ausdauer und Geduld jedes
Problem lösen lässt, selbst wenn sich
nächtens über 20 Betonmischfahrzeuge
auf der Riesenbaustelle verirrten und mühsam an ihr Ziel gelotst werden mussten.
Mit Interesse für ihre Erläuterungen zu den
neuesten LED-Entwicklungen bei der Flughafen-Befeuerung hatten Dipl.-Ing. Niko
Kirsten aus dem Hause Osram GmbH und
Stefan Wichmann von der Safegate GmbH
zwar gerechnet, von der enormen Nachfrage seitens der Teilnehmer und Referenten waren sie dann aber doch überrascht.
(Ein-)Blick in »The Squaire«
© VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN
[Umrisse]
[43
Eine Vielzahl spannender Fragen brachte
auch die den ersten Symposiumstag beendende Diskussion »Flughafenplanung und
Airportmanagement« aufs Tablett. Die auf
dem Podium sitzenden Dipl.-Ing. HansGeorg Graßhoff, Dipl.-Ing. Jochen MüllerBloch vom Flughafen Hannover-Langenhagen sowie Dipl.-Ing. Harald Rothkamm
und Dipl.-Ing. Hermann Harth von der
Hochtief AG boten mehr als eine Stunde
lang eine lebhafte und aufschlussreiche
Gesprächsrunde unter Leitung von Dipl.Ing. Michael Wiederspahn. Als ausgewiesene Experten in Sachen Flughafenbau
ließen sie zudem keine der zahlreichen
Publikumsfragen offen.
Rundum zufrieden mit einem Tag, der nach
einhelliger Meinung der Beteiligten nicht
eine Sekunde Langeweile hatte aufkommen lassen, ging es dann zum Abendessen nach Frankfurt-Sachsenhausen.
Im Restaurant »Maaschanz« wurden nun
die hervorragende Küche und der aufmerksame Service gleichermaßen goutiert.
Besichtigungsprogramm
Der nächste Tag startete mit einer großen
Exkursion unter sachkundiger Führung. Die
verantwortlichen Bau- bzw. Projektleiter
der Fraport AG, Dipl.-Ing. Ortwin Mücke
und Dipl.-Ing. Holger Mayer, erläuterten
vor Ort nochmals all jene Baustellen und
Gebäude, auf die Horst Amann am Vortag
in seinem Referat eingegangen war.
Danach stand eine Besichtigung der Rollbrücken auf dem Programm, bei der es
sich Dipl.-Ing. Claus Berndorfer nicht
nehmen ließ, die Truppe von Fachleuten
persönlich zu begleiten und auf ihre Fragen
Antwort zu geben.
Am »The Squaire«, dem Flaggschiff von
IVG und Fraport, empfing Jens Vollmer,
Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, die Besucher mit einer kurzen Filmschau, die die Situation vor und während
der Aufstockung des ICE-Bahnhofs veranschaulichte. Im Anschluss wurde in
Sicherheitsschuhen, Helmen und Schutzwesten unter der Ägide von Architekt
Michael Felka, Projektleiter der Frankfurter JSK Architekten, eine echte Baustelle betreten. Seine Führung durch »The
Squaire« machte die beeindruckenden
Ausmaße, die herrlichen Ausblicke sowie
die Vielzahl von Ebenen und Möglichkeiten
bewusst, die das Ensemble ab Februar
2011 den Mietern und Nutzern bietet.
Die Symposiumsteilnehmer wurden hier
im Vorfeld der Fertigstellung mit einem
Bauwerk vertraut, das weltweit an keinem anderen Flughafen zu finden sein
wird.
Wenn »The Squaire« seine Pforten geöffnet hat, werden Flug- wie Bahnreisende
den vielfältigen Gastronomiebereich nicht
mehr missen wollen, werden Firmen, die
zum Beispiel ihre Mitarbeiter zu Meetings
nach Frankfurt holen, die Möglichkeit
schätzen, Besprechungsräume inklusive
Ausstattung und Servicestunden tageoder wochenweise anzumieten.
Entsprechend groß ist bereits jetzt das von
Unternehmen bekundete Interesse, zumal
der vorhandene Parkraum um weitere
3.000 Plätze erweitert wird. Nicht von
ungefähr zieht KPMG mit seiner Europazentrale in die Hälfte des Gebäudes ein,
eröffnet die Hilton Group mit dem Hilton
Garden Inn und dem Hilton Frankfurt Airport hier zwei neue Hotels. Nicht zuletzt
aber finden in den Atrien auch Kunst und
Kultur einen angemessenen Raum. Mit der
Besichtigung dieses außerordentlichen
Gebäudekomplexes, der knapp 700 m
Länge vorweisen kann und im Prinzip
einen ganzen Stadtteil repräsentiert, hatte
die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN dem
Symposium »Flughafenbau National und
International« einen krönenden Abschluss
verliehen. Angefüllt mit Eindrücken sowie
dem finalen Mittagessen im Steigenberger
Airport-Hotel traten die Besucher am
frühen Nachmittag schließlich ihre Heimreise an.
Selbstverständlich lag ein Tagungsband in
gedruckter Form vor, der inzwischen auch im
Internet einzusehen ist: Interessierte finden
»Flughafenbau National und International«
unter www.verlagsgruppewiederspahn.de –
und zwar genauso wie die Ankündigungen
zu den nächsten Veranstaltungen sowie
alle (anderen) Zeitschriften und mannigfaltige Hinweise auf die Aktivitäten der
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN.
Doris Stickler
Freie Journalistin,
Frankfurt am Main
Impressionen während des Rundgangs durch »The Squaire«
© VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN
44]
[Umrisse]
glas denken. glas ist der werkstoff der zukunft. er verspricht
architektonische lösungen, an die die meisten gar nicht zu denken wagen. wir schon. glas denken heißt, in neuen dimensionen denken. mit neuartigen produkten, die uns die welt durch
glas anders sehen lassen. zum beispiel durch sedak spherical,
der sphärisch kaltgebogenen glasscheibe, oder sedak vision,
der bis 12m freitragenden isolierglasscheibe. lassen sie uns gemeinsam nachdenken. über das scheinbar unmögliche und ein
erstes gemeinsames projekt. www.sedak.com
Treffen Sie uns auf der Bau 2011 in München.
Vom 17.-22.01.2011 finden Sie uns
in der Halle C2 Stand 320.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Die BAU 2011 in München
Einige ausgewählte Empfehlungen
BetonMarketing
Leistungsschau mit Mehrwert
Wer wird bezweifeln (wollen), dass auch
die BAU 2011 mit Superlativen aufzuwarten
vermag? Genau wie 2007 oder 2009 ist sie
ausgebucht: Und so werden sich auf insgesamt 180.000 m² Hallen- und Freifläche
wiederum mehr als 1.900 Aussteller aus
über 40 Ländern versammeln, um auf der
»Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme« vom 17. bis 22. Januar 2011
ihre neuesten Produkte und Entwicklungen
zu präsentieren.
Begleitet und umrahmt wird sie, ebenfalls
schon traditionell, von zahlreichen Foren,
Vorträgen und sogenannten Thementagen.
Dazu gehören unter anderem der Kongress
»Bauen für die Zukunft: nachhaltig, energieeffizient und innovativ«, den das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung organisiert (hat), zwei Veranstaltungen des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie mit den Titeln
»Gebäude der Zukunft« und »Nanotechnik
und Bionik«, Referate namhafter internationaler Experten zum Aspekt »Future of
Building« und nächtliche Streifzüge durch
46]
die Architekturwelt der bayerischen
Landeshauptstadt als (tägliche) Zusatzofferten sowie der Bayerische Ingenieuretag 2011, der noch vor dem Wochenende
für einen fachlich angemessenen
Abschluss sorgt.
Als umfassendster und zudem nach Baustoffen und »Aufgabenbereichen« gegliederter Branchentreff geltend, will sie
natürlich mannigfaltige Anregungen vermitteln, so dass sich die Palette der in
München vorzufindenden Lösungsvorschläge wie immer auf (fast) alle Sektoren
erstreckt – von Aluminium über Ziegel,
Stahl, Holz, Glas, Fliesen und Keramik,
Beton plus Steine und Erden sowie Haustechnik, Aufzüge und Fahrtreppen bis hin
zur Bauchemie und diversen (anderen)
Kunststoffen. Für uns Grund genug, hier
einige ausgewählte Präsentationen und
Produkte, Dienstleistungen und Designalternativen, Elemente und Konzepte ein
bisschen genauer zu beleuchten, und
zwar in streng alphabetischer Anbieterreihenfolge.
Der große Gemeinschaftsstand der
Zement- und Betonindustrie in Halle A2
(Stand 322) wird Antworten auf Fragen der
Nachhaltigkeit, der Energieeffizienz, der
Gestaltung und des rationellen Bauens
liefern, wobei zahlreiche Musterwände
die aktuellen (Anwendungs-)Möglichkeiten
von Sichtbeton und Oberflächenbearbeitungen verdeutlichen sollen, im Übrigen
genauso wie die »Schautafeln« der elf
Partnerunternehmen. Als Bodenbelag hat
man zudem Betonpflaster gewählt, um
auch in der Horizontalen auf die Vorzüge
eines Baustoffs hinzuweisen, den Architekten schon seit langem schätzen. Bereits
2009 zu einem Publikumsmagneten avanciert, dürfte das ca. 1.000 m² bedeckende
»Betonareal« im kommenden Jahr abermals einen regen Andrang verzeichnen.
Das sogenannte BetonMarketing bündelt
die Aktivitäten der Industriezweige Betonbauteile, Transportbeton und Zement und
vertritt mehr als 4.000 Produktionsstätten
mit über 50.000 Mitarbeitern und einem
Jahresumsatz von rund zehn Milliarden
Euro.
Messestand mit Partnern
© BetonMarketing Deutschland GmbH
[Umrisse]
Bonrath
Wabenabdeckung aus Guss
© Birco Baustoffwerk GmbH
Birco
Die Birco Baustoffwerk GmbH stellt in
München neue und optimierte Produkte
und Entwässerungslösungen vor: in Halle
A2 an Stand 310.
Eines davon ist die integrierte Aufschwemmsicherung für das Rinnensystem BircoLight
zur kraftschlüssigen Einbindung in den
angrenzenden Unterbau, ein zweites der
Absperrsinkkasten in den Nennweiten
150–300 mm, dessen bauaufsichtliche
Zulassung inzwischen eine Erweiterung
erfahren hat. Die (neue) Abdeckung im
Wabendesign vereint darüber hinaus
Prinzipien aus Natur und Technik: Geformt
wie eine Bienenwabe, verfügt sie über
eine rutschhemmende Struktur, die selbst
schwerste Lasten verträgt, jedwede
Gefahr des Ausgleitens verhindert und
dabei einen um 100 % vergrößerten Einlaufquerschnitt aufweist – zur Entwässerung ohne Rückstau. Im Schwerlastbereich
können Kunden sich jetzt sogar zwischen
Massivstahl- und Gusszargen entscheiden,
wenn sie eine »Materialidentität« von
Zarge und Abdeckung oder eben eine
optische Harmonie von Rinne und Zarge
wünschen.
[Umrisse]
Streckmetallelemente vermögen durchaus
Naturbewegungs- und Windradassoziationen zu wecken, wie die Fassade der
Hauptverwaltung des Windkraftanlagenherstellers Nordex AG signalisiert.
Von der Metallbau Bonrath GmbH gefertigt
und montiert, beruht sie auf 175 Elementen,
die einen präzisen Zuschnitt zur passgenauen Verbindung der Maschen bedingten.
Dem in Much ansässigen Unternehmen,
ohnehin ein Spezialist für die Streckmetallverarbeitung, dient diese anspruchsvolle
Gebäudehülle sicherlich als eine weitere
Referenz von besonderer Ausstrahlung,
zumal die Aluminiumtrapeze von unregelmäßiger Geometrie an Edelstahlschwertern befestigt werden mussten, um sich
nach oben und unten ausdehnen zu können. Und: Sie sind chromoxidfrei pulverbeschichtet, erfüllen derart die ökologischen
Vorgaben eines Bauherrn, der für sein
Projekt bereits das Vorzertifikat in Gold der
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen erhalten hat.
Gestaltung dank Streckmetall
© Metallbau Bonrath GmbH
Innovation als Prototyp
© Dyckerhoff AG
Dyckerhoff
Eine Weltneuheit zeigt die Dyckerhoff AG
mit ihrer Produktmarke Dyckerhoff Weiss
auf der BAU 2011: die erste selbsttragende
Treppe aus weißem, ultrahochfestem
Beton, eine monolithische Konstruktion
mit nur 29 mm dickem Querschnitt und verklebten Glaswangen. Dahinter steckt allerdings mehr als nur ein Messeexponat,
handelt es sich doch um einen Prototyp für
die später im Eingangsbereich des 1962
von Ernst Neufert errichteten DyckerhoffHochhauses in Wiesbaden anzuordnende
»Vertikalerschließung«. Basierend auf
Nanodur®-Bindemittelrezepturen, die
keinen Silikatstaub enthalten, war es möglich, den Bewehrungsgrad von Treppenlauf
und -podest auf gerade einmal 1 Vol.-%
Mikrostahlfasern zu reduzieren, während
sich die mechanischen Eigenschaften des
Betons zwischen 150 MPa Druck- und
20 MPa Biegezugfestigkeit bewegen.
Dyckerhoff Weiss ist der einzige Weißzementhersteller, der über ein komplettes,
einsatzorientiertes Portfolio verfügt, also
für alle wesentlichen Anwendungsgebiete
wie Bauchemie, Fertigteile, Betonwaren,
Putze und Terrazzo spezifische Zemente
produziert.
[47
Hagemeister
Sieben neue Themenwelten
© Erlus AG
Erlus
Die Erlus AG, einer der führenden Anbieter von Dach- und Kaminbaustoffen in
Deutschland, präsentiert auf der BAU 2011
sieben neue Themenwelten – »Universal«,
»Großfläche«, »Sanierung«, »Historisch«,
»Mediterran«, »Design« und »Selbstreinigend«.
Diese Themenwelten erlauben eine
schnelle und zugleich leichte Wahl des
richtigen Tondachziegels, vereinfachen
damit die Beratung und führen den Bauherrn so gezielt zu dem für ihn geeigneten
Produkt. Die zugehörigen (Themen-)Prospekte enthalten daher neben einer konzentrierten Übersicht auch praxisnahe
Anwendungsbeispiele, komplettiert werden sie durch ein Glossar mit den wesentlichen Fachbegriffen sowie durch die notwendigen Planungsinformationen für
Architekten und Ingenieure. »Als Vorbild
diente ein gutes Navigationssystem: Sie
möchten auf dem schnellsten und einfachsten Weg zum Ziel gelangen. Nach
diesem Prinzip hat Erlus jetzt sein gesamtes Sortiment für Sie strukturiert, um Sie
genau zum richtigen Ziegel zu leiten, der
die notwendigen Anforderungen für das
jeweilige Bauvorhaben erfüllt«, so Peter
Maier, Vorstand Marketing und Vertrieb
der Erlus AG.
Die Struktur der Themenwelten findet sich
auf der Internetseite wie in sämtlichen
Printmedien von Erlus, denn eine emotionale Darstellung in Wort und Bild sowie
technische Fakten sind schon von jeher
die beste Basis für die richtige Entscheidung. Die Erlus AG setzt folglich auch in
Sachen Vertrieb ganz neue Maßstäbe und
verbindet die verlässliche Qualität ihrer
Dachziegel mit einer Beratung auf einem
erfrischenden Niveau.
48]
Haas
Auf der Weltleitmesse in München stellt
die Falkenberger Haas Holzindustrie unter
anderem vier (neue) Qualitätsprodukte
vor: den massiven Konstruktionsträger
XL-Wood, X-Lam als massives Brettsperrholzelement sowie die universelle 3S-Euromassivholzplatte climaprotect und Brettschichtholz in den Güteklassen 32 und 36.
Der Verwendung von XL-Wood empfiehlt
sich, wenn Elementdicken über 24 cm
benötigt werden, denn der maßhaltige
Träger lässt sich bei einer Standardlänge
von 13,50 m und -breiten von nur 4 cm oder
6 cm mit Höhen zwischen 24 cm und 40 cm
fertigen, wobei sogar 130 cm denkbar
bleiben. X-Lam als bauaufsichtlich zugelassenes (Massivholz-)Bausystem wird für
Wände, Decken und Dächer eingesetzt,
und zwar in Gestalt von über Kreuz liegenden Brettlagen, die zu Tafeln von hoher
Formstabilität verklebt sind. Eine Kombination aus statischen und klimatischen
Eigenschaften zeichnet wiederum die
3S-Euromassivholzplatte aus, die nachgerade zu filigranen Lösungen aufruft – im
Übrigen ebenso wie Brettschichtholz der
Güteklassen 32 und 36, dessen enorme
Festigkeitswerte die Planung größter
Spannweiten erlauben.
Ins Zentrum des Messeauftritts von Hagemeister in Halle A3 (Stand 312) rücken die
mannigfaltigen Alternativen bei der Fassaden- und Pflastergestaltung, das heißt
deren handwerklicher Charakter bei architektonischen Lösungen aus Mauerwerk:
Ornamente und Texturen zur individuellen
Akzentuierung von Gebäudehüllen sowie
Klinkerkreationen in vielen Farben und
Formen.
Eine diagonal über die 100-m²-(Ausstellungs-)Fläche verlaufende Klinkerpflasterpromenade, wie sie nicht zuletzt in der
Hamburger Hafencity und im Tivoli in
Kopenhagen verbaut wurde, und das aktuelle Klinker-Riemchen-Sortiment verdienen
hier zudem die gleiche Aufmerksamkeit
wie die ergänzten Produktfamilien »Architekturklinker« und »Profilklinker« sowie
jene Sortierungen, die mit Grautönen und
Handstrichoptik oder Tiefschwarz aufwarten.
Seit über 100 Jahren produziert die Nottulner Hagemeister GmbH & Co. KG Fassaden- und Pflasterklinker – in einer Bandbreite von mehr als 300 Farben, Formaten
und Strukturen.
Klinkerkreationen für Fassaden
© Hagemeister GmbH & Co. KG
Hörmann
(Holz-)Träger namens XL-Wood
© Haas Holzprodukte GmbH
Erstmals ist die Hörmann KG nicht an ihrem
traditionellen Platz finden, sondern in Halle
B3 auf dem 1.350 m² großen Stand 302.
»Wir werden selbstverständlich wieder
zahlreiche Produktneuheiten vorstellen«,
so Martin J. Hörmann – zeigt das Unternehmen seine Neuheiten doch schon
traditionell zuerst auf der BAU.
[Umrisse]
Jeld-Wen
Türen, Tore und Systeme
© Hörmann KG
Mehr als drei Dutzend sind es 2011, wie
etwa die vor kurzem entwickelten Seitenteile und Oberlichter für die preiswerten
ThermoPro-Eingangstüren, die sogenannte
DryFix-Zarge für Multifunktionstüren mit
ihrer werkseitigen Mineralwollhinterfüllung und einer Diagonalbefestigung
zur Montagezeitverkürzung der einzelnen
Elemente oder die bereits mit einem
Designpreis prämierten Industrietore
ALR Vitraplan und ASR.
Auf einem Areal von 500 m² Ausdehnung
wird der weltweit führende Innentürenhersteller anzutreffen sein – dank eines
Dreiländerauftritts: Unter dem gemeinsamen Dach Jeld-Wen versammeln sich die
Türenmarken aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz.
Zuverlässigkeit, Vertrauen und die jüngsten
Kreationen rund um das Feld der Türen und
Zargen sind die Kernbotschaften des Konzeptes, wobei nicht die Aneinanderreihung
einzelner Elemente, sondern gezielte
Schwerpunkte, Lösungen und Full-ServiceAngebote im Vordergrund stehen. Richard
Offergelt, Geschäftsführer in Deutschland:
»Wir bieten für jede Zielgruppe und jede
Anforderung die passende Lösung. Dazu
wollen wir mit neuen Funktions- und
Designfeatures ebenso wie mit innovativen Konzepten die Interessierten von den
Vorteilen einer professionellen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit JeldWen überzeugen. Das ist die Intention des
2011er Messekonzepts und die gelebte
Bedeutung des Mottos Reliability for real
life .«
Eine kleine »Schmankerlreise« durch die
Jeld-Wen-Länder mit deutscher Gastfreundschaft, österreichischer Gemütlichkeit und Schweizer Köstlichkeiten dürfte
aber nicht minder zum Besuch der Stände
303 und 502 in Halle B4 animieren.
Vielzahl an Innentüren
© Jeld-Wen Deutschland GmbH & Co. KG
7 NEUE THEMEN
Neue Themen. Neue Möglichkeiten.
Betreten Sie Neuland und erobern Sie sich weitere Kunden.
Mit den sieben Themenwelten von ERLUS erleichtern Sie Ihren
Vertrieb und meistern die Beratung in Sachen Tondachziegel
auf einem ganz neuen Niveau.
www.erlus.com
[Umrisse]
[49
Lamilux
KS-Original
KS-Original, der älteste und größte Markenverbund der deutschen Kalksandsteinindustrie, demonstriert in München architektonische und technische (Weiter-)Entwicklungen unter dem Motto »Zukunft.
Bauen«.
In Halle A2 auf Stand 321 finden die Messebesucher dementsprechend Antworten
auf Fragen der ganzheitlichen Planung, der
erhöhten bauphysikalischen Anforderungen und der Optimierung des Bauablaufs.
Neben dem Strahlenschutzstein KS-protect®, der zum Beispiel den durch Mobilfunkanlagen hervorgerufenen Elektromagnetismus abschirmt, und der passivhaustauglichen Außenwandkonstruktion
KS*Eco lohnt aber insbesondere »KSQuadro poliert« eine Stippvisite: Für qualitätvolles Innensichtmauerwerk gedacht,
erzeugen diese polierten Steine durch ihre
leicht gefasten Kanten und den Zuschlag
aus Edelsplittern einen fast edel anmutenden Eindruck.
Informationen zum Bauen
© KS-Original GmbH
50]
Mit einem breiten Portfolio energieeffizienter Tageslichtsysteme und intelligenter
Steuerungstechnologien für RWA-Anlagen
und die dynamische Gebäudeautomation
kommt die Lamilux Heinrich Strunz GmbH
zur BAU 2011: einer höchst energieeffizienten Lichtkuppel, dem ersten Lichtband mit
europaweit zertifizierten Wärmedämmwerten, einer multifunktionalen GlasdachShedkonstruktion mit scheibenintegrierter
Photovoltaikanlage sowie RWA- und Lüftungsklappen, neuen RWA- und Lüftungssteuerungen – alles unter dem Motto
»Technologie und Design für die Zukunft
des Bauens« und auf dem Stand 320 in
Halle C1.
Und das heißt: Das CI-System Lichtkuppel
F100 für den Industrie- und Verwaltungsbau erfüllt dank einer mehrstufigen Dichtung, bis zu vierschaligen Verglasungen,
eines verwindungssteifen Rahmenprofils
und des gedämmten Aufsatzkranzes aus
Kunststoff schon jetzt die ab 2012 nochmals um rund 30 % verschärften Vorgaben
der Energieeinsparverordnung. Das
CI-System Lichtband B wiederum ist es
die erste Tageslichtkonstruktion, die über
geprüfte und zertifizierte Wärmeschutzwerte nach europaweit geltender Norm
verfügt. Durch ein thermisch getrenntes
Fußprofil sind in dem neuen Lichtband
keine Wärmebrücken vorhanden, so dass
es je nach Ausstattung einen Wärmedurchgangskoeffizienten für das Gesamtsystem von Uw = 1,70 W/m²K erreicht.
Die Verbindung aus multifunktionaler Vielseitigkeit und effizientem Energiemanagement verschaulicht hingegen eine Glasdach-Shedstruktur, indem sie einerseits
mit Isolierverglasungen (Ug = 0,60 W/m²K)
und Klappen für die natürliche Be- und
Entlüftung wie den sicherheitsrelevanten
Rauch- und Wärmeabzug (RWA) aufwartet,
andererseits jedoch über scheibenintegrierte Solarmodule verfügt. Es erstaunt
deshalb nur wenig, dass Lamilux CI-Solar
als jüngstes Segment die Planung, Konzeption, Montage und Wartung von Photovoltaikanlagen umfasst.
Großen Raum widmet Lamilux darüber hinaus den (Eigen-)Technologien CI-Control,
die auf elektrischer und pneumatischer
Basis die Ansteuerung von RWA-Anlagen,
von Einrichtungen für die natürliche Beund Entlüftung und von Sonnenschutzsystemen sowie deren Integration in Gebäudeleittechniken ermöglichen, jetzt sogar
Komplettlösungen für windrichtungsgesteuerte RWA-Anlagen, die sichere Liftschachtentrauchung und die Automation
von Klappensystemen beinhaltend.
Hochgedämmte Lichtkuppel
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH
Multifunktionale Shedstruktur
© Lamilux Heinrich Strunz GmbH
[Umrisse]
mair pro
Design im Eingangsbereich
© Ulrich Lippert GmbH & Co. KG
Lippert
Seit Jahrzehnten stark von der Vielfalt der
Berliner Gestaltungsmaximen beeinflusst,
entwickelt und fertigt die Ulrich Lippert
GmbH & Co. KG außergewöhnliche Alternativen für den Eingangsbereich: Briefkästen, Klingeltableaus und Beschilderungen
in einer Formensprache, die bei vielen
Architekturbüros als Geheimtipp gilt – für
individuelle Entwürfe und maßgeschneiderte Sonderlösungen. Das Unternehmen
identifiziert sich mit Berlin, hat dort seinen
Firmensitz und unterstützt zudem seit langem in Zusammenarbeit mit der Vereinigung für Jugendhilfe die Eingliederung
behinderter Menschen in die Gesellschaft
durch die kontinuierliche Bereitstellung
von Ausbildungsplätzen.
Im Mittelpunkt des Messestandes 338
in Halle C3 konzentrieren sich nun die
verschiedenen Designlinien mit ihren
variierenden Materialoberflächen sowie
perfekt integrierte Systemtechnik der
neuesten Generation für Gebäudekommunikation und Zugangssteuerung.
[Umrisse]
Die Mobilitätsanforderungen an Architekten und Ingenieure wachsen rasant, das
heißt, sie benötigen künftig praxistaugliche
Anwendungen, mit denen sich unterwegs
Termine managen, Adressen verwalten,
Zeiten erfassen und Projektmanagement
wie -controlling jederzeit aktiv betreiben
lassen. Und genau deshalb präsentiert das
bayerische Softwareunternehmen mair pro
GmbH in Halle C3 (Stand 215) eine Gesamtlösung, die Projektmanagement, dynamisches Controlling und effizienten Workflow
zu einer intelligenten Schaltzentrale verbindet – im Büro oder eben auf der Baustelle. Damit ist jetzt eine leistungsstarke
Planungs- und Controllingsoftware erhältlich, die die wichtigsten Elemente auf
iPhone, iPod touch und iPad verfügbar
macht.
NEU: CI-System
Lichtkuppel F100
Technologie und Design
für die Zukunft des Bauens
©optimierte Energieeffizienz
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© elegantes Design z‹ˆy~x…„Œ{Ž
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DIN 18234 ohne Zusatzmaßnahmen
Entdecken Sie das neue LAMILUX
CI-System F100 interaktiv:
www.lamilux.de/F100 und auf der
Halle C1 / Stand 320
Leistungsstarke Software
© mair pro GmbH
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Odenwald
Neue europäische Normenwerke, neue
Standards der Deutschen Gesellschaft für
nachhaltiges Bauen und der internationale
Siegeszug von LEED fordern die Hersteller
heraus – mit folgender Reaktion: Auf der
BAU 2011 unterstreicht die Odenwald
Faserplattenwerk GmbH ihre Führungsposition in den Bereichen Deckensysteme
und Raumakustik.
Beispiele: OWAcoustic® vela Deckensegel,
die für Akustik-Performance mit Design
in Hotels, Banken, Großraumbüros oder
Callcenter sorgen. Vlieskaschiert und
leistungsstark in Sachen Schall- und
Brandschutz sind darüber hinaus die
Sinfonia- und Bolero-Deckenplatten, die
dank fein strukturierter Oberflächen durch
eine hohe Absorberleistung sowie durch
F 90 bzw. REI 90 überzeugen, geeignet für
Büros, Hörsäle, Aulen, Klassenzimmer,
Fluchtwege etc. Und mit der Deckenplatte
OWAcoustic® premium Bamboo schließen
die Amorbacher die Lücke zur »natürlichen« Gestaltung, denn sie spiegelt die
Erscheinung echter Bambushölzer wider.
OWAconstruct® S 19 Teccor hingegen bietet den Vorteil schlichter, monolithisch wirkender Deckenbilder, während OWAconstruct® System S 2p filigrane Optik und
dezente Linienführung kombiniert und so
zur Betonung von Raumachsen zu dienen
vermag. OWAcoustic® premium S3 bws
wiederum ist ballwurfsicher, äußerst
stabil und infolgedessen für Sporthallen
gedacht – und verfügt wie alle diese
Produkte über den blauen Engel für
emissionsarme Baustoffe.
Schallschutz mit Bambusanmutung
© Odenwald Faserplattenwerk GmbH
52]
StekoX
Die StekoX GmbH stellt auf der BAU 2011
unter anderem ein System vor, das aus
PolyproofX® 1, einem bauaufsichtlich
geprüften Quellband, und dem ebenfalls
bauaufsichtlich geprüften Injektionsschlauch WaterproofX® 100 besteht.
Das hellblaue, 19 mm x 23 mm dicke Band
mit ca. 450 % Quellvermögen sorgt für
den »Primärschutz«, um die Fugen sofort
sicher und zuverlässig abzudichten. In
seinen Kern ist der dunkelblaue Injektionsschlauch WaterproofX® 100 mit 8,30 mm
Innendurchmesser integriert, der sich im
Bedarfsfall ein- oder mehrfach injizieren
lässt, wobei die Injektion mit allen auf dem
Markt erhältlichen, die Mehrfachinjektion
aber nur mit wasserspülbaren Injektionsmaterialien erfolgen kann, während Überlängen bis 30 m wiederum problemlos
möglich sind. Durch die hohe Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und organische
Lösungsmittel eignet sich PolyproofX® 1
Injekt im Prinzip für alle Anwendungen,
zumal es mit Schellen oder Kontaktkleber
auf dem ersten Betonierabschnitt zwischen der Bewehrung mittig der Fuge
befestigt wird.
Kombiniertes Quell- und Injektionssystem
© StekoX GmbH
Passivhaustaugliches Fenster
© Variotec GmbH & Co. KG
Variotec
In Halle B4 auf Stand 101 lässt sich das
erste CE-zertifizierte und passivhaustaugliche NRWG-Fenster Deutschlands begutachten. Von der Variotec GmbH & Co. KG
entwickelt, hilft es im Brandfall nicht nur
Menschenleben zu retten, sondern erleichtert durch seine hohen Dämmwerte von
UW ≥ 0,67 W/m²K auch Passivhausplanern
die Arbeit.
Kunden haben natürlich die Wahl, denn
neben einem Massivholzrahmen, der PURgedämmten Ausführung oder einer HolzAluminium-Kombination stehen ihnen die
Holzarten Kiefer, Fichte, Lärche, Meranti
und Eiche zur Verfügung. Seine maximalen
Abmessungen betragen 3 m in der Breite
und 2 m in der Höhe – und es steckt voller
Technik: ein Kettenantrieb für die schnelle
Öffnung im Brandfall und ein zweiter
Motor für die notwendige Luftdichtheit
im geschlossenen Zustand, ergänzt durch
die Möglichkeit, tagsüber angesammelte,
aufgeheizte Luft in der Nacht mittels intelligenter Haustechnik über das angekippte
Fenster abzuführen.
[Umrisse]
Evolution des Systems
© Hydro Building Systems GmbH
Westag & Getalit
Die Sparte Türen und Zargen der Westag &
Getalit AG wird in München mit umfangreichen Sortimentserweiterungen aufwarten:
Auf Stand 109 in Halle B4 präsentiert der
Hersteller seine mannigfaltigen Entwicklungen im Bereich der Wohnraum- und
Objekttüren sowie das (Türen-)Schnelllieferprogramm »Avanti!«.
Mit vielen Neuheiten wird die Westag &
Getalit-Türensparte in das Jahr 2011 starten. Das heißt, neben der Sortimentserweiterung bei Wohnraumtüren zeigt das
Rheda-Wiedenbrücker Unternehmen auch
zahlreiche neue Dekore für seine CPLbeschichteten Türen. »Wir werden auf der
Messe viele neue Designvarianten für
Türen präsentieren, die sich gestalterisch
optimal in unser bestehendes Sortiment
einbinden und unseren Kunden damit viele
neue Möglichkeiten an die Hand geben«,
erklärt Gerd Habrich, Vertriebs- und Marketingleiter der Sparte Türen und Zargen
bei Westag & Getalit. Das Schnelllieferprogramm »Avanti!« wird ebenfalls thematisiert, denn: »Schnelle Lieferzeiten und
hohe Produktqualität gehen bei uns schon
seit vielen Jahren Hand in Hand. Da dies
für die Branche immer wichtiger wird,
werden wir uns auch auf der BAU 2011 mit
diesem Thema präsentieren«, konstatiert
Gerd Habrich.
Wicona
Evolution, der als »fortschreitende Entwicklung« definierte Prozess, prägt bei der
Hydro Building Systems GmbH und der
Marke Wicona den Auftritt zur BAU 2011
und das gesamte (nachfolgende) Jahr
2011, wobei in München Wicline evo den
Anfang macht.
Das Ulmer Aluminium-Systemhaus hat sich
bewusst für eine Evolution des Lieferprogramms (statt einer Revolution) entschieden, denn man weiß um den hohen Stellenwert der bisherigen Serien und hat sie
nun gezielt weiterentwickelt. Die Evolution
in der Wirtschaftlichkeit lässt sich bei
Wicline evo zum Beispiel an den Kriterien
Prozesssicherheit, Schnelligkeit und Produktionsfreundlichkeit ablesen, basierend
auf dem DPS-System und der patentierten
Eckwinkeltechnik mit einseitiger Injektion
zur spürbaren Beschleunigung der Montage. Optimiert wurde zudem das erfolgreiche Wicona-Unisys-Prinzip, bei dem
für alle Profil-Serien bei den Fenstern und
Türen gleiche Bauteile zum Einsatz kommen. Spezielle Funktionen wie Einbruchhemmung oder Schallschutz sind daher
von außen nicht zu erkennen, die Optik ist
identisch, und das Fassadenbild bleibt
Fassadenbild.
11.– 12. Mai 2011
Wiesbaden,
Rhein-Main-Hallen
Fachausstellung und Fachtagung für
Planung, Bau und Betrieb von
Einrichtungen des ruhenden Verkehrs
Veranstalter
Mesago Messe Frankfurt GmbH
Rotebühlstraße 83–85
70178 Stuttgart
Tel. +49 711 61946-827
Fax +49 711 61946-90
Ideeller Träger
Wohnraum- und Objekttüren…
© Westag & Getalit AG
[Umrisse]
www.parken-messe.de
Bundesverband Parken e. V.
[53
Combiparker 556
© Otto Wöhr GmbH
Wiehag
Die Wiehag GmbH ist der europaweit
führende Anbieter für weitgespannte Tragsysteme und Komplettdächer aus Holz,
komplettiert von der Kompetenz bei Brettschichtholz, Dach-, Decken- und Wandelementen aus Holz sowie Schalungs- und
Mehrschichtnaturholzplatten – was alles
auf der BAU 2011 verdeutlicht wird.
Das österreichische Unternehmen arbeitet
nach DIN, EN und ÖNORM und ist ISO-9001zertifiziert, eine Reihe von Gütesiegeln, wie
zum Beispiel das Gütezeichen Holzleimbau
und die PEFC-Zertifizierung als Nachweis,
dass die verwendeten Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen,
unterstreichen seine hohen Sicherheitsund Qualitätsstandards. Realisiert werden
aber vor allem Projekte, welche die Vorstellungskraft bei Holzkonstruktionen an
Größe und Formen immer wieder übertreffen. Innovative Ideen und Prozesse
gehören ebenfalls dazu, erkennbar an der
preisgekrönten Erfindung des FreespanTragsystems, der Beteiligung an europäischen Normenausschüssen oder maßgeblichen Entwicklungen, wie dem Life Cycle
Tower. Angebot und Service reichen dabei
von konstruktiver und statischer Beratung
in der Planungsphase über das Engineering
und die Fertigung in einer der modernsten
Ingenieurholzbauproduktionsanlagen Europas bis hin zu Logistik und Montage.
Speedskatingarena Geisingen
© Wiehag GmbH
54]
ken Bruders in die Breite, wobei links und
rechts neben dem zentralen Lift (jeweils)
noch zwei weitere Raster angedockt werden können.
Bei all diesen Lösungen steht die Idee des
»Green Parking« im Vordergrund, das heißt
platzsparendes Parken mit Systemtechnik
bei geringem Flächenverbrauch, nach
Möglichkeit unterirdisch. Die Parksysteme
von Wöhr reduzieren den Parksuchverkehr
nicht nur in der Garage selbst, sondern
auch in der Umgebung – wovon sich jeder
Messebesucher in München zu überzeugen vermag.
Crossparker 558
© Otto Wöhr GmbH
Wöhr
Zur BAU 2011 präsentiert Wöhr vier neue
Systeme zum flächenschonenden und
platzsparenden Parken unter dem Motto
»Green Parking«.
Live auf dem Wöhr-Messestand wird der
neue Combiparker 555 mit der innovativen
Kammtechnologie zu sehen sein, die
kostengünstig ohne geschlossene Paletten
auskommt: Auf bis zu acht Ebenen überund bis zu fünf Rastern nebeneinander
benötigt er lediglich einen Leerplatz pro
Ebene und schafft bis zu 31 Parkplätze. Im
neuen Combiparker 556 hingegen werden
die Fahrzeuge komfortabel auf den
bewährten geschlossenen Plattformen
geparkt – ebenfalls auf bis zu sechs Ebenen übereinander. Das Funktionsprinzip
ändert sich nicht, es steckt jedoch eine
andere Technologie dahinter. Wenn viel
Platz in der Länge, aber wenig Raum in der
Breite zur Verfügung steht, beweist der
neue Slimparker 557 seine Vorzüge: Für
schmale, 3,00 m breite Streifen zwischen
Gebäude und Baugrenze prädestiniert,
bedarf das schlanke System nur einer Einbaubreite von 2,60 m. Die zentrale Zufahrt
lässt sich zudem komplett im Boden versenken, und es stehen bis zu sechs Ebenen
für das unterirdische Parken von 23 Autos
zur Verfügung. Der Crossparker 558 wiederum bietet eine Erweiterung des schlan-
Aufbau von PowerFloor© Slimline
© Wolf Bavaria GmbH
Wolf Bavaria
Als zweites Mitglied der Produktfamilie
PowerFloor© stellt die Wolf Bavaria GmbH
auf der BAU 2011 die Fußbodenheizung
»PowerFloor© Slimline« vor, die bei nur
19 mm Aufbauhöhe inklusive eines Verbundrohrs von 16 mm die schlankste Fußbodenheizung in Trockenbauweise mit
Aluminiumwärmeleitblech-Technik ist.
Slimline-Elemente messen 1.000 mm x
500 mm x 19 mm sowohl für die Gerade als
auch die Umlenkelemente mit 25 cm Rohrabstand. Zur Modernisierung und Aufwertung bestehender Gebäude ist sie
wegen ihrer geringen Aufbauhöhe also
genauso geeignet wie für Neuerrichtungen. Die Trockenbauweise erlaubt zudem
die sofortige Verlegung des Endbelags, von
Fliesen oder Parkett, spart Austrocknungszeiten, verringert die Bauzeit und spart
somit Kosten.
Das Aluminiumwärmeleitblech ermöglicht
Wärmereaktionen in Minuten und nicht in
Stunden, geheizt wird der Fußbodenbelag
und nicht der Estrich wie bei Nasssystemen. Heizkosteneinsparungen bis 30 %
sind realisierbar, die Wärmeverteilung
bleibt dabei homogen ohne Kaltstellen.
[Umrisse]
Begrünung als Alternative
© ZinCo GmbH
ZinCo
In Zukunft werden Themen wie »Nachhaltiges Bauen«, »Solarenergie« und
»Ökologie« weiter an Bedeutung gewinnen. ZinCo antwortet auf sie, indem das
Unternehmen Architekten und Planern
schon seit Jahrzehnten bewährte Lösungen für alle Arten der Dachbegrünung und
-nutzung bietet, die zum Beispiel auch die
Kombination von Solar- und Gründach
einschließen.
Mit verschiedenen Entwicklungen setzt
ZinCo nun weitere Maßstäbe: Der Systemaufbau »Sommerwiese« zur pflegeleichten
Intensivbegrünung beinhaltet eine ganz
neuartige Technik der Kapillarbewässerung, und »Vertigreen« lässt Grün jetzt in
vertikaler Richtung wachsen, die Gestaltungsalternativen sogar auf die Fassade
erweiternd – wie Stand 119 in Halle A3 zu
sehen sein wird.
Wir verdichten
Parkraum
Siegfried Löffler
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Bau 2011 in München
17.-22. Januar 2011
Halle B3, Stand 319
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und die Versenkgarage 461 in
Originalgröße auf unserem Messestand.
www.woehr.de/Bau2011
Otto Wöhr GmbH
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71288 Friolzheim
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]
Herausragende Referenzen der Glaswerke Arnold
Naturinformationszentrum im Karwendelgebirge
© Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
Enorme Klimaunterschiede, starke ultraviolette Strahlung, raue Winde: Die äußeren
Bedingungen im Hochgebirge erscheinen
denkbar ungeeignet für diesen Werkstoff,
doch dank immer effektiverer Wärmedämm- und Sonnenschutzgläser sowie
besonderer Schutzmaßnahmen beim
Transport sind in den letzten Jahren
einige bemerkenswerte Referenzen für
Glasarchitektur selbst 2.600 m über dem
Meeresspiegel entstanden. Zwei nicht
nur optisch auffallende Gebäude wurden
dabei vom baden-württembergischen
Glasveredler Arnold realisiert.
Ein Fernglas ist kein ungewöhnlicher
Gegenstand auf Gipfeln, wenn es Bergsteiger im Gepäck mit sich führen, um nach
dem Aufstieg den Ausblick zu genießen.
Das 34 m lange und 7 m hohe Fernglas im
Karwendelgebirge verkörpert jedoch ein
Unikum. Direkt an der Seilbahnstation
Mittenwald errichtet und 2008 von der
Alpenkonvention mit dem Preis für Nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet, beherbergt es ein Naturinformationszentrum,
das einen Eindruck von der Flora und
Fauna des Karwendel vermitteln soll.
Ungewöhnlich ist auch die Verglasung
des 7 m hohen Panoramafensters, aus
dem Besucher ihre Augen über das Isartal
schweifen lassen können: Sie besteht aus
dem ersten wissenschaftlich getesteten
Vogelschutzglas der Welt – Ornilux von
Arnold Glas. Ornilux ist mit einer speziellen
Beschichtung versehen, die ultraviolettes
(UV-)Licht reflektiert und dadurch für
Vögel sichtbar macht, denn im Gegensatz
56]
Panoramafenster des »Fernglases«
© Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
Restaurant auf dem Zugspitzplatt
© Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
zum Menschen sind sie in der Lage, UVStrahlung zu erkennen. Dass Vogelschutz
in über 2.000 m Höhe ein Thema bleibt,
beweisen zum Beispiel Schneehühner,
die als häufige Gäste Fernrohr und benachbarte Terrasse als Windschutz zu
schätzen gelernt haben und bei ihrem
Anflug die Scheiben des Gebäudes wahrnehmen können.
Noch einige Meter über der Karwendelstation befindet sich Deutschlands höchster Punkt, das Zugspitzplatt auf 2.600 m,
ein Hochplateau, auf dem sich Windböen
von über 300 km/h, Tiefstwerte bis zu -30 °C
und seit Ende 2007 ein gläsernes Restaurant in Gestalt des achteckigen »Gletschergartens« antreffen lassen. Ausgestattet ist
es mit dem Wärmedämmglas Neutralux
und dem Sonnenschutzglas Solarlux, aus
Dachkonstruktion des »Gletschergartens«
© Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
[Umrisse]
haft dicht. Ein Clou ist zudem die Dachkonstruktion des Gletschergartens, die bei
gutem Wetter fächerartig einfährt, wobei
ca. 50 % ihrer Fläche frei werden, drinnen
also zu draußen wird, was einen Rundumblick und bis zu 250 km Fernsicht bedeuten.
Um die Scheiben beim Transport vor dem
hohen Luftdruck zu schützen, wurden sie
von Arnold Glas mit einem Druckausgleich
versehen, bei dem ein haarfeines Röhrchen im Isolierglas als Ventil dient: Es wird
im Werk verschlossen und erst an der Baustelle wieder geöffnet, wo es Unterschiede
im Luftdruck kompensiert.
www.arnold-glas.de
www.ornilux.de
[ Special
Scheiben aus Isolierverglasung
© Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
deren Kombination die Besonderheit resultiert: Neutralux hält die Wärme im Gebäude, erlaubt aber den »Einfall« von Licht und
Energie. Das heißt, die Sonnenstrahlung
wärmt das Rondell auf und mindert so den
Heizbedarf. Ein solcher passiver Energiegewinn bietet sich auf der Zugspitze an,
auf der die Temperatur im Januar und
Februar sogar tagsüber kaum über -8 °C
ansteigt. Gleichzeitig zählt der Berg die
meisten Sonnenstunden Deutschlands, im
Jahr über 1.800. Normales Glas würde sich
nun bei extremen Minusgraden verziehen,
so dass die Luft der oft heftigen Stürme ins
Gebäude eindringt – die Isolierverglasung
bleibt hingegen bei jeder Witterung dauer-
Roste für alle Höhenlagen
Begehbare Abdeckungen von Lichtgitter
Egal, ob Gitterroste in diversen Ausführungen, Blechprofil- oder GFK-Roste – sie alle
erfüllen hohe technische und ästhetische
Ansprüche, was hier an realisierten Beispielen aus dem alpinen Raum verdeutlicht
werden soll.
Über einem Abgrund zu stehen und ca.
1.000 m in die Tiefe zu schauen ist schwindelerregend und wahrscheinlich nicht der
übliche Ort, an dem man auf Gitterroste zu
treffen erwartet. Die Stahlbauer der Aussichtsplattform »Alpspix« in GarmischPartenkirchen haben sich ihren Einsatz als
Bodenbelag aber gleich doppelt zunutze
gemacht: Die Transparenz der gewählten
Pressroste ermöglicht dem Besucher eine
spektakuläre Panoramasicht, und im Winter vermag der Schnee einfach durch die
Maschen zu fallen, so dass keine große
Last auf den langen Stahlarmen liegt.
In St. Moritz ist eine beeindruckend steile
Rampe mit Stufen und Podesten aus
Schweißpressrosten in den Fels des Piz
Nair gebaut, deren Rutschsicherheit den
Skirennfahrern den Aufstieg zum Start
erleichtert. Über eine moderne Konstruktion verfügt auch die große Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen, auf
der Blechprofilroste unterschiedlichster
Typen für einen stabilen Stand auf 314 Stufen und 17 Zwischenpodesten der Haupttreppe sowie den Medien- und Startstufen
und anlaufbegleitenden Treppen sorgen.
[Umrisse]
Aussichtsplattform in Garmisch-Partenkirchen
© Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
Obwohl Lichtgitter-Press- und -Schweißpressroste normalerweise für begehbare
Abdeckungen wie Bühnen, Podeste und
Laufstege im Industrie- und Stahlbau Verwendung finden, eignen sie sich hervorragend als Gestaltungselement. Ihrem Einsatz erscheinen ebenfalls kaum Grenzen
gesteckt, denn sie sind leicht, schnell verlegt, äußerst wirtschaftlich und können
selbst erhebliche Stützweiten problemlos
überspannen.
www.lichtgitter.de
Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen
© Lichtgitter GmbH
[57
Neue Monte Rosa Hütte bei Zermatt
Special
]
Errichtung mit Wicona von Hydro Building Systems
Bauwerk bei Dunkelheit
© Hydro Building Systems GmbH
Die neue Monte Rosa Hütte gehört zu
jenen Gebäuden, die schon lange vor ihrer
Fertigstellung für Schlagzeilen sorgten:
Auf 2.883 m über dem Meeresspiegel und
inmitten einer unberührten und spektakulären Landschaft gelegen sowie eingebettet zwischen Gorner-, Grenz- und
Monte-Rosa-Gletscher, gilt sie als ein
Meilenstein für das hochalpine Konstruieren – dank der Berücksichtigung wegweisender Technologien in Entwurf,
Berechnung und Bauteilfertigung.
Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von Eidgenössischer Technischer Hochschule
Zürich, Schweizer Alpen-Club und Hochschule Luzern, das mit ausgezeichneter
Architektur aufwartet und zugleich als Vorbild für Energie- und Ressourceneffizienz
zu dienen vermag. Das letztlich 6,50 Millionen Franken teure Haus wurde durch
zahlreiche Sponsorfirmen mitfinanziert –
wie unter anderem durch die Hydro Building Systems GmbH mit ihrer Marke
Wicona.
Das Konzept basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, das heißt, von
der »guten« Außenhaut über leistungsfähige Geräte bis hin zur Verknüpfung
sämtlicher Komponenten mittels eines
(Energie-)Managements müssen hier alle
Elemente einen Beitrag leisten, um das
ambitiöse Ziel von 90 % Energieautarkie
zu erreichen.
Oberhalb des Bauwerks wurde zudem eine
200 m3 große Kaverne in den Fels geschlagen, in der über den Sommer Schmelzwasser gesammelt wird. Es dient zum Kochen,
Waschen, Putzen und für die Körperhygiene von Besuchern und Personal, deren
58]
Fassade mit Lichtband
© Hydro Building Systems GmbH
Abwasser dann in einer hütteninternen
biologischen Aufbereitungsanlage gereinigt und als Grauwasser bei der Toilettenspülung wiederverwendet oder eben an
die Umgebung abgeleitet wird.
Rund 84 m² misst die in die Südfassade eingefügte Photovoltaikanlage zur Erzeugung
von Strom, der in Batterien gespeichert
und für die Beleuchtung, das Kochen und
den Betrieb der Abwasseranlage eingesetzt wird, während an der Südwestseite
56 m² thermische Solarkollektoren an die
Felswand montiert wurden, deren Warmwasser direkt in einen Speicher gelangt.
Aus Sicherheitsgründen gibt es darüber
hinaus ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk, das sowohl Strom als auch
Warmwasser liefern kann.
So charakteristisch für das Interieur der
Monte Rosa Hütte das massive Holztragwerk anmutet, so signifikant erscheint für
ihre Außenseite die vollflächige Verkleidung aus rohem Aluminium, denn dieser
Werkstoff ist wartungsfrei, hat eine lange
Lebensdauer, bleibt trotzt hoher Beanspruchung wertbeständig und widerstandsfähig und ist zu 100 % recycelbar. Wie eine
Auflockerung der Aluminiumhülle wirkt
indessen das wie eine Perlenkette gestaltete Lichtband, das aber nicht allein als
Lichtspender für Treppenaufgang und
Innenräume dient, sondern auch einen
nachgerade fantastischen Panoramaausblick auf die umliegenden Gletscher und
imposanten Viertausender wie Matterhorn,
Breithorn, Pollux, Castor und Liskamm
bietet.
www.wicona.de
Energieautarkes Gebäude
© Hydro Building Systems GmbH
Interieur aus Holz
© Hydro Building Systems GmbH
[Umrisse]
Appartementtürme am Katschberg
Qualitätvolle (Teil-)Ausstattung durch Käuferle
[ Special
Zufahrt zur Tiefgarage
© EMA GmbH/Käuferle GmbH & Co. KG
edel:weiss Residences in Kärnten
© Christian Wöckinger/Käuferle GmbH & Co. KG
Am Kärntner Katschberg stehen die sogenannten edel:weiss Residences, luxuriöse
Appartementtürme, die nach traditionellen
und modernen Designaspekten vom italienischen Architekten Mattheo Thun entworfen und unter anderem mit dem European
Property Award 2009 und dem sogenannten TrE-Award 2010 ausgezeichnet wurden.
An riesige Tannenzapfen erinnernd, beherbergen sie knapp 64 luxuriöse Wohneinheiten mit »begleitendem« Service von
Concierge über Housekeeping bis hin zu
Wellness und SPA.
Für die Teilausstattung des Untergeschosses wählte man hier Qualitätsprodukte
der Käuferle GmbH & Co. KG, Aichach,
eines mittelständischen Tor-, Trennwand-,
Fenster- und Türenherstellers.
Ein automatisches Garagentor ist Standard
in komfortablen Wohnanlagen, so auch in
den edel:weiss Residences. Da der Einfahrtsbereich nahe dem Katschberg in
einer leichten Kurve liegt, suchte man
nach einer innovativen Lösung, die möglichst keinen Schwenkradius benötigt und
zudem mit nur minimaler Geräuschentwicklung, aber großer Robustheit aufwartet. Das nicht ausschwenkende Kipptor NA
perfekt von Käuferle entsprach genau diesen Vorgaben, denn bei seinem Einbau
werden seitlich lediglich 80 mm beansprucht, und der Sturzbedarf beträgt maximal 160 mm. Durch die Führung der Torunterkante in einer in die Zarge integrier-
[Umrisse]
ten vertikalen Laufschiene entfällt darüber
hinaus der sonst übliche Schwenkradius
vor dem Tor. Und dank der flexiblen Gestaltungsalternativen konnte eine optisch
optimale Abstimmung auf den Einfahrtsbereich des Gebäudes erfolgen, wobei zwei
Kipptoranlagen in den Größen 6.990 mm x
2.580 mm für die Ein- und 6.390 mm x
2.615 mm für die Ausfahrt mit jeweils einer
Nebentüre realisiert wurden, die als (Torflügel-)Belag ein hochrobustes, rautenförmig gelochtes Stahlsickenblech mit
einem Lüftungsquerschnitt von ca. 20 %
in der Farbe RAL 9006 Weißaluminium
aufweisen.
Für die Unterteilung des großzügig geschnittenen Untergeschosses setzt man
auf das UTS-Trennwandsystem vom Typ S:
ein modulares Stauraumsystem aus feuerverzinkten Stahllamellen, welche werksseitig im Abstand von 33 mm mittels Stanznietung mit den Tragprofilen zum Wandoder Türelement verbunden werden und
somit eine optimale Durchlüftung der Kellerabteile gewährleisten: Aufgrund der
verstärkten Stützen und Türrahmen sowie
der hochwertigen Stanznietung zählt das
Käuferle-System zu den sichersten und
stabilsten auf dem Markt.
Im Garagenbereich kam das KäuferleParkboxen-System zum Einsatz und dient
dort der Unterteilung in 120 abschließbare
Einzelparzellen. Solche Garagen in der
Garage bieten nicht nur einen sicheren
Untergeschoß mit Parkboxen-System
© EMA GmbH/Käuferle GmbH & Co. KG
Stellplatz für Pkws, sondern sorgen zugleich für zusätzlichen Stauraum, etwa für
Sportgeräte. Die stabile Torkonstruktion
mit einem an die Ein- und Ausfahrtsanlage
angeglichenen (Tor-)Belag aus Stahlsickenblech verfügt überdies über eine Spezialhubmechanik, die einen außerordentlich
ruhigen Torlauf gewährleistet.
»In Luxusimmobilien dieser Größenordung
wird nach einem hochwertigen Gesamtwohnkonzept gefragt. Dazu gehören neben
hochwertigen Materialien auch neueste
Techniken für die Sicherheit und den
Komfort – vom Wohnbereich bis hin zur
Tiefgarage. Diesen Ansprüchen tragen wir
nicht nur mit unseren Qualitätsprodukten
Rechnung, sondern liefern als Lösungsanbieter ein individuelles, aufeinander
abgestimmtes Komplettpaket für Abtrennungen in Keller und Tiefgarage. Zusätzlich
bieten wir ein ausgeklügeltes Servicepaket, das unsere hohen Standards an
Sicherheit, Qualität und Kundenorientierung widerspiegelt«, so Wilfried Englhard,
Verkaufsleiter der Käuferle GmbH & Co. KG.
www.kaeuferle.de
[59
Energetische Sanierung des Bauernhofs Vogtareuth
Special
]
Ziegelfassade mit integrierter Perlitfüllung von Schlagmann
Erneuerte Westseite mit Ersatzanbau
© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Von außen sieht der Bauernhof, der bereits
einige Zeit leerstand und seit den 1970er
Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurde,
wie ein gut erhaltendes Anwesen aus, das
bisweilen frisch gestrichen und bestens
gepflegt wurde. Dabei hatte das Haus samt
Nebengebäude und Hofareal erst vor kurzem eine sorgfältige Sanierung erfahren,
bei der die Bauherren unter fachkundiger
Anleitung des Rosenheimer Architekten
Gerhard Moses bewusst schonend mit der
vorhandenen Substanz der erworbenen
Immobilie umgehen, zugleich aber modernen Wohnkomfort zulassen wollten.
Der traditionelle, langgestreckte Baukörper
war in drei funktionale Bereiche gegliedert: einen zum Wohnen und Leben, einen
zweiten für den Stall sowie den dritten als
Remise und Heuschober. Der massive Teil
wurde nun komplett als Wohntrakt erhalten und energetisch mit einem neuartigen
keramischen Fassadendämmsystem
saniert, die Remise hingegen durch einen
Anbau ersetzt, wobei eine Rekonstruktion
der nicht mehr existenten Rampe zur Tenne
erfolgte und die Scheunen- und Remisentore großen Stahl-Glas-Elementen als
weiteren »Tageslichtquellen« weichen
mussten. Die alten Fenster wurden zudem
detailgetreu nachgebildet und mit Doppelverglasung versehen, die Balkone aus
thermischen Gründen von der Bodenplatte getrennt und an der Fassade angeordnet sowie Abschnitte des Daches
erneuert.
60]
Heutige Ostseite des Gebäudes
© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Der energetische Zustand des Mitte
der 1950er Jahre errichteten und später
mehrfach umgestalteten Gebäudes war
ungenügend – und eine Dämmung der
Fassade deshalb nur vernünftig. Auf der
Suche nach einer Lösung, die ökologisch
wie gesundheitlich unbedenklich ist,
stießen die Bauherren letztlich auf die
keramische Wärmedämmfassade PorotonWDF von Schlagmann, die lediglich eine
einzige Schicht umfasst: eine massive
Vorheriges Erscheinungsbild
© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Vorgemauertes Poroton-WDF
© Schlagmann Baustoffwerke
GmbH & Co. KG
[Umrisse]
[Umrisse]
[ Special
Ziegelwand, gefüllt mit dem aus der Natur
kommenden Dämmstoff Perlit und bedeckt
von einem mineralischen Leichtputz als
Finish. Sie ist nach strengen Richtlinien
vom eco-Institut und dem für Baubiologie
auf gesundheitliche Auswirkungen geprüft
worden und gilt als wohngesund, im Übrigen genauso wie die Perlitfüllung aus
Gestein vulkanischen Ursprungs. Das
Fassadendämmsystem aus Ziegeln ist
also nahezu frei von Formaldehyd, Weichmachern, Schwermetallen und Bioziden.
Und dank der Kombination aus Ziegel und
Perlit verbesserte sich der Wärmedämmwert der Außenwand um das Fünffache
von 1,14 W/m2K auf 0,23 W/m2K, entspricht
damit den Vorgaben der EnEV 2009 und
liegt auf dem Niveau eines Neubaus.
Viele Immobilienbesitzer schrecken bisher
wegen des sogenannten Thermoskanneneffekts noch vor einer Fassadensanierung
ihrer Ziegelhäuser zurück, haben sie doch
die Befürchtung, mit einem künstlichen
Wärmedämmverbundsystem die ökologischen und wertbeständigen Eigenschaften
ihres massiven Eigenheims zu verlieren.
Moderne Innenraumgestaltung
© Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Mit der neuen Wärmedämmfassade Poroton-WDF aber bleibt ein Ziegelhaus ein
Ziegelhaus, denn die derart gedämmten
Außenwände halten im Winter die Heizwärme im Innern und schützen im Sommer
vor eindringender Hitze. Und: Die kapillare
Struktur des Ziegels sorgt für einen Ausgleich von Feuchtigkeitsschwankungen
und liefert somit ein angenehmes Wohnklima rund ums Jahr.
www.schlagmann.de
[61
Hofbrauhaus(archiv) in Coburg
Immobilienmarkt
]
Rückkehr dank Bayerische Hausbau
Das Hofbrauhaus ist eines der markantesten Gebäude von Coburg, seit 154 Jahren
eng mit der Stadtgeschichte und der jahrhundertelangen Biertradition Frankens
verbunden. 1856 wurde die damalige
Coburger Bierbrauerei Aktiengesellschaft
gegründet und 1912 offiziell in Hofbrauhaus
Coburg Aktiengesellschaft umbenannt,
1923 schloss sie dann einen Interessensvertrag mit der Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG in München, der ihre wirtschaftliche Fortführung bis 1984 ermöglichte.
Danach integrierte die Schörghuber Unternehmensgruppe, zu der auch die Paulaner
GmbH & Co. KG gehört, das Anwesen in
den eigenen Bestand, wobei das Archiv
des Hofbrauhauses, bedingt durch die
Trennung von Produktion und Immobilienbesitz, in den Besitz der heutigen Bayerischen Hausbau überging und seitdem in
der Münchner Zentrale lagerte.
Ende Oktober 2010 veräußerte die Bayerische Hausbau das rund 35.750 m² große
Areal an die Bamberger Klappan Gruppe –
mit der Konsequenz, dass nun das Archiv
Gebäude mit Tradition
© Bayerische Hausbau Projektentwicklung GmbH
an seinen fränkischen Ursprungsort zurückkehrt, denn es wird dem Staatsarchiv
Coburg überlassen. Zu den Schätzen, die
es enthält, gehören zum Beispiel Jahresabschlüsse, Protokolle des Aufsichtsrates,
Lieferlisten, Gastwirtverzeichnisse, altes
Foto- und Prospektmaterial sowie die aus
dem Jahr 1912 datierende Urkunde, mit der
Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg
und Gotha der damaligen Coburger Bierbrauerei AG das Recht verlieh, sich Hofbrauhaus Coburg zu nennen.
www.hausbau.de
Historische Urkunde
© Bayerische Hausbau Projektentwicklung GmbH
Management von Airline-Portfolien
Detaillierte Untersuchung von I.C.M.E.
Immobilienportfolien der Airline-Industrie
sind gekennzeichnet durch hohe Heterogenität der Nutzungsarten sowie globale
Diversifizierung: Hangars, Lounges, Terminals, Bürogebäude, Trainingscenter und
das je nach Streckennetz weltweit.
Diese Komplexität verursacht wiederum
unterschiedlichste Ansprüche im täglichen Management – eine Problematik,
mit der sich die Beratungsgesellschaft
I.C.M.E. GmbH in einer globalen Studie im
dritten Quartal 2010 beschäftigte, 58 internationale (Airline-)Unternehmen zur Ausgestaltung ihres derzeitigen Immobilienmanagements befragend. Ziel war es,
bestehende Strukturen, Rahmenbedingungen und Herausforderungen zu analysieren und Optimierungsansätze abzuleiten.
Ausgangssituation der Airlines ist ein Portfolio, das zu 76 % und damit größtenteils
angemietet ist und neben Hangars, Termi-
62]
nals, Lounges sowie Cargo auch Küchen,
Bürogebäude, Computer- und Trainingscenter umfasst. 75 % oder die Mehrheit der
Befragten hat hier bereits in der Vergangenheit Corporate-Real-Estate-Strukturen in
Form eines zentralen CREM-Department
etabliert, aber fokussiert auf ein überwiegend operatives und lokal getriebenes
Management, also Property und Facility
Management (75 % bzw. 90 %). Die Konsequenz ist daher das Fehlen übergreifender
Transparenz, globaler Strategie und nachhaltiger Steuerung. Und: Zwar gaben 74 %
an, einen generellen Überblick zu besitzen, doch nur rund die Hälfte war auch
tatsächlich verantwortlich für die aktive
Verwaltung.
Um die Verhandlungsposition der Airlines
gegenüber den Airports zukünftig stärken
zu können, bedarf es infolgedessen einer
strategischen Ausrichtung, was die Implementierung eines schlanken und effizien-
ten Kompetenzcenters, zuständig für die
weltweite Real-Estate-Know-how-Bereitstellung, beinhaltet. Dazu gehören die Entwicklung und das Sichern von Standards
hinsichtlich Facility-Management-Services,
Mietverträgen und vor allem Projektentwicklung sowie Maßnahmen zur Etablierung eines nachhaltigen Kostenmanagements, zum Beispiel durch kontinuierliche
interne und externe Kostenbenchmarks
sowie regelmäßige Nachverhandlungen
und Vertragsoptimierungen. Die Steuerung
und Entwicklung von Strategien durch
Analysen, Szenarien, Businessberechnungen und Vergleichen auf globaler Ebene
gewährleisten zudem Nachhaltigkeit und
Langfristigkeit der (Immobilien-)Tätigkeiten.
www.icme.com
[Umrisse]
Buchhandlung im Bonner Metropol
»Wertige« Umwidmung durch Thalia und Interboden
wurden. Die lichtinszenierten Kuppeln im
Foyer und das weiterhin anzutreffende
Kassenhäuschen, an dem 1929 erstmals
Kinokarten ausgegeben wurden, sind
natürlich ebenfalls »Hingucker«. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekturbüro
Michael realisiert, umfasste die Maßnahme zudem das Sandstrahlen der denkmalgeschützten Natursteinfassade, die
Instandsetzung der alten Leuchtreklame
sowie die Einfügung von Rolltreppen und
Aufzügen in den großen Saal, um ihn für
das breite Publikum besser erlebbar zu
machen. Insgesamt bietet das frühere
Metropol jetzt 3.700 m² Nutzfläche für
Einzelhandel, Büros und Wohnungen.
www.interboden.de
www.thalia.de
[ Immobilienmarkt
Sie sollte mehr als nur ein Geschäft sein,
weshalb die neue Thalia Buchhandlung
in das ehemalige Kino Metropol am
Bonner Marktplatz eingezogen ist – und
damit in eines der letzten Lichtspielhäuser
Deutschlands im Art-déco-Stil. Die Umwidmung erscheint infolgedessen ungewöhnlich, zumal viele historische Elemente
des traditionsreichen Gebäudes im Original
erhalten geblieben oder eben restauriert
worden sind.
»Wir haben die Verantwortung sehr ernst
genommen, hier ein kulturelles Highlight im
Herzen Bonns zu schaffen, das fester
Bestandteil des literarischen Lebens und
ein Treffpunkt für Leserinnen, Leser und
Kulturschaffende ist«, sagt Thalia-Vertriebsgeschäftsführerin Agnes Wieland.
Als Investor und Initiator der revitalisierten
Immobilie aus dem Jahr 1928 fungierte die
Metropol Immobilien Management GmbH,
hinter der die Interboden Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG aus Ratingen
steht. Diese hatte für das 2005 erworbene
Bauwerk von Anfang an eine kulturnahe
Nutzung favorisiert: »In der Thalia Buchhandlung haben wir einen Mieter gefunden, der die Bühne dieser nicht reproduzierbaren Handelsflächen ideal bespielt«,
so Vanja Schneider, Geschäftsführer von
Interboden.
(Ehemaliges) Lichtspielhaus
© Thalia Holding GmbH/Interboden
Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG
Der goldene Bühnenrahmen mit seinen
seitlich geschwungenen Art-déco-Orgelprospekten findet sich daher heute noch,
ebenso die begehbaren Balkonlogen,
auf denen Samtsessel nun aber zum
Schmökern einladen, oder die Wandbemalungen, die wiederhergestellt bzw. saniert
Großer Saal mit Leselogen
© Thalia Holding GmbH/Interboden
Innovative Gewerbewelten GmbH & Co. KG
BRÜCKENBAU
Construction & Engineering
Der dritte Fachtitel aus dem Hause
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN
mit MixedMedia Konzepts
www.verlagsgruppewiederspahn.de
Bestellen Sie unter [email protected]
Ihr persönliches Ansichtsexemplar.
[Umrisse]
[63
Skulptur in Schwäbisch Gmünd
Projekte und Konzepte
]
Stabilisierende Seile von Carl Stahl
Der stadtauswärts führende Kreisel in
Schwäbisch Gmünd gehört zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten der ostwürttembergischen Kommune, so dass er
zu Stoßzeiten oft nur langsam zu durchqueren ist. Statt sich nun über die geringe
Geschwindigkeit zu ärgern, sollten die
Autofahrer ihren Blick eher auf das innere
des Runds lenken, da es ein »Verweilen«
lohnt: Aufstrebend und weithin sichtbar
reckt sich hier ein 7 m hohes StahlseilKunstwerk gen Himmel.
Eine scheinbar schwebende Gestalt, die
von einem stabilen, schräg aus dem Boden
ragenden Mast getragen wird, gibt die
Richtung vor, wobei sie sich, ausgehend
von der Pylonmitte, in ein Gitter aus Edelstahlrohren verzweigt, das rautenförmig
spitz nach vorne zuläuft. Auf den ersten
Blick erinnert die Skulptur an die Takelage
eines Segelbootes – und steht als Sinnbild
für die Präzision der Feinmechaniker, die
einst in großer Zahl in der Gold-und-SilberStadt Schwäbisch Gmünd ihr Handwerk
verrichteten.
Das Konstruktionsprinzip lautet »Tensegrity«, ein Kunstwort, das die englischen
Begriffe für Spannung (tension) und
Tensegrity-Struktur
im Kreisverkehr
© Foto Design Kißner/
Carl Stahl GmbH
Zusammenhalt (integrity) verbindet und
derart die statisch-optische Linie genau
beschreibt. Das Resultat ist eine Struktur
aus Stäben, die keine direkten Berührungspunkte aufweisen, aber durch die
zwischen ihnen gespannten Seile auf Zug
belastet und damit dauerhaft in Balance
gehalten werden. Entwickelt wurde der
auf eben jenem Konzept beruhende Entwurf von vier Designstudenten in dem
Kurs für dreidimensionales Gestalten von
Prof. Dr. Franklin Hernández-Castro an der
Hochschule für Gestaltung Schwäbisch
Gmünds.
Die für die Stabilität entscheidenden
Stahlseile stammen von dem im 40 km entfernten Süßen ansässigen Unternehmen
Carl Stahl GmbH, das heißt aus dem Edelstahl-Architektur-Programm I-Sys. Dieses
Seilsystem ermöglicht mit rund 1.000 Beschlägen und Zubehörteilen sowie Durchmessern von 1–26 mm die Realisierung
unterschiedlichster Tragwerke, auch
Geländerfüllungen, Absturzsicherungen,
Aussteifungen, Ab- und Vordachaufhängungen sowie Fassadenbegrünungen
gehören zu den I-Sys-Anwendungen.
www.carlstahl.de
Straßenleuchte für Landsberg am Lech
Energieeinsparung dank iGuzzini
Eine der klimapolitischen »Regelungen«
der Europäischen Union schreibt vor, dass
der gesamte Energieverbrauch bis zum
Jahr 2020 um 20 % reduziert werden muss.
Den Kommunen bietet sich nun vor allem
ein Ansatzpunkt für entsprechende Maßnahmen, resultiert ihr Strombedarf doch
nicht zuletzt aus der Straßenbeleuchtung,
die hier immerhin mit ganzen 36 % zu
Buche schlägt: Ein gutes Drittel dieser
Anlagen ist älter als 20 Jahre, viele stammen
noch aus der Nachkriegszeit und sind mit
ihren Quecksilberdampflampen und fehlenden Steuerungsmechanismen kaum mehr
angemessen. Modernere Leuchtmittel,
wie Natriumdampfhochdruck-, Halogenmetalldampf- oder Hochdruckentladungslampen, haben zwar im Austausch schon
einiges verbessert, erzielen aber bei weitem nicht den Wirkungsgrad von LEDs, mit
denen sich bis zu 80 % einsparen lassen.
64]
Die Städte Ebersbach und Landsberg am
Lech haben daher umgestellt und sich
für eines der effizientesten Systeme entschieden – für Archiledge von iGuzzini,
eine LED-Straßenleuchte mit über 15.000
installierten Lichtpunkten, die dank modernster Technologie und zukunftsorientierter Elektronik (anderenorts) in Europa
bereits erfolgreich im Einsatz ist. Sie verfügen zudem über einen hohes Maß an
Ausfallsicherheit, denn iGuzzini gewährt
eine fünfjährige Garantie, »die wir unseren
Kunden einräumen können, nachdem wir
bei allen bisher weltweit installierten
LED-Straßenleuchten eine Ausfallquote
von null haben«, so Günter Enhuber,
Niederlassungsleiter von iGuzzini Deutschland.
www.iguzzini.de
Helle Brücke trotz Wintereinbruchs
© iGuzzini illuminazione Deutschland GmbH
[Umrisse]
Solarhäuser deutscher Hochschulen
Solar-Decathlon-prämierte LED-Technologie der Nimbus Group
[Umrisse]
das Gebäude äußerst effizient mit nur
175 W, was dem Betrieb von weniger als
zwei handelsüblichen 100-W-Glühbirnen
entspricht.
»Am Tag sorgt die Sonne für die angenehme und effektive Ausleuchtung der Solarhäuser, abends und in der Nacht sind es
Nimbus-LEDs«, sagt Dietrich Brennenstuhl,
Geschäftsführer der Nimbus Group.
»Unsere Vision war die Energieoptimierung ohne Einschränkung des Nutzerkomforts. Gemeinsam mit den Studenten
haben wir weit über unseren Tellerrand
hinausgeblickt und sind zu neuartigen
Lösungen gekommen!«, begeistert er sich
weiter. Und Daniel Neves Pimenta, NimbusProjektleiter, ergänzt: »Beide Hochschulen
sind auf uns zugekommen, weil wir im
Bereich der LED Innovationsführer sind
und im Design die Sprache der Architekturstudenten sprechen. Wir waren daher
sofort auf einer Wellenlänge.«
Auf der BAU 2011 in München wird das
Solarhaus Ikaros im Rahmen der Sonderschau »Solar Decathlon Europe« auf der
Freifläche nördlich der Halle B 5 den
Messebesuchern vorgestellt, während
die Forschungsinitiative EnOB des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie innerhalb ihres Symposiums »Gebäude
der Zukunft« einen ganzen Tag dem Solar
Decathlon Europe widmet. Außerdem wird
Daniel Neves Pimenta gemeinsam mit Studierenden der Hochschule am 19. Januar
im Forum MakroArchitektur einen Vortrag
zum Thema »Solar Decathlon 2010 – Auf
Siegerpodest mit exzellentem LED-Lichtkonzept« halten.
www.nimbus-group.com
Gebäude der Hochschule Rosenheim
© Oliver Pausch/Hochschule Rosenheim
[ Projekte und Konzepte
Wie Bauwerke der Zukunft nachhaltig
geplant und realisiert werden können, zeigt
zum Beispiel der Wettbewerbsbeitrag der
Hochschule Rosenheim zum sogenannten
Solar Decathlon Europe 2010 und damit ein
Projekt, das im Juni 2010 in Madrid unter
den Arbeiten von 17 internationalen Studententeams mit dem zweiten Platz prämiert wurde – nicht zuletzt wegen seines
hervorragenden Beleuchtungskonzepts
auf Basis der LED.next-Technologie der
Nimbus Group.
Diesen Wettbewerb der Hochschulen
schreibt das US-Energieministerium aus,
um das Bewusstsein eines breiten Publikums für energieeffizientes Bauen zu stärken. Aufgabe war es, ein 75 m² großes und
lediglich mit solarer Energie versorgtes
Wohngebäude zu entwerfen, zu errichten
und in Madrid der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine unabhängige Jury beurteilte
dann die Teams und deren Resultate vor
Ort in zehn Disziplinen – unter anderem in
der Kategorie »Comfort Conditions«, in die
das Lichtkonzept fällt. Zum Sieger wurde
hier die Hochschule Rosenheim mit dem
Solarhaus Ikaros gekürt, was auch dazu
beitrug, dass sie den zweiten Rang im
Gesamtwettbewerb zu erringen vermochte. Einen sensationellen ersten erzielte
sie indessen in der Sonderwertung der
spanischen ADPI Lighting Association für
das »exzellente Design des Kunstlichts«,
gefolgt vom Projekt der Bergischen Universität Wuppertal, deren »innovatives
Lichtsteuerungssystem« ebenfalls gemeinsam mit Nimbus verwirklicht wurde.
Bei ihrem Solarhaus hat die Hochschule
Rosenheim verschiedene Anforderungen
konsequent voneinander getrennt, das
heißt, Allgemein-, Funktions- und atmosphärische Beleuchtung wurden voneinander separiert, wobei die einzelnen
Bereiche mit individuellen Lösungen für
die jeweiligen Wohnaufgaben ausgestattet
sind – eine Idee, die als wesentlich für das
Wohlbefinden von Bewohnern und Gästen
eingeschätzt wurde. So entwickelten die
Studenten etwa eine LED-Pendelleuchte,
die sich mit einem Handgriff von einem
Ort an einen anderen hängen lässt und
dank eines integrierten Akkus bei Bedarf
sogar am Abend die Terrasse vor dem
Haus stimmungsvoll erhellt. In der Summe
illuminieren die LED-Leuchten von Nimbus
Bergische Universität Wuppertal…
© Peter Keil
Lichtdecke »aus« Wuppertal
© Nimbus Group GmbH
Ikaros mit effizienter Beleuchtung
© Oliver Pausch/Hochschule Rosenheim
[65
Farbige Keramikfassaden im Trend
Produkte und Verfahren
]
Mannigfaltige Lösungen von NBK Keramik
Der Trend nach Verwendung hochwertiger
Außenfassaden mit vorgehängten Keramikplatten erscheint nicht nur ungebrochen,
er hat durch »Landmarken« offenbar noch
an Fahrt gewonnen. »Die NBK Keramik hat
es in den letzten Jahren immer wieder
durch Know-how, eigene Forschung und
Entwicklung, gepaart mit handwerklicher
Begeisterung, ermöglicht, kühnen Ideen
bekannter Architekten keramischen Ausdruck zu verleihen«, resümiert Hubertus
Foyer, Geschäftsführer des Emmericher
Unternehmens, die Tendenz, »und einen
maßgeblichen Anteil hieran hat die Farbe,
die über unterschiedliche Tone, Brennzeiten, Engoben und Glasuren der Außenkeramik das entscheidende extra Mehr
an Design, Ausdruck und Leben mitgibt.«
Ein weiterer Aspekt sind hier Art und
Größe, denn dank Platten im Mid- oder
Large-Format, schindelartig zu verlegende
Elemente, Baguettes als schmal-lange
Quadrat-, Rund- oder Rechteckrohre sowie
exklusive Sonderlösungen sind den möglichen Arrangements und Kompositionen
kaum Grenzen gesetzt.
Ein Beispiel sind die Jubilee Campus
Buildings der University of Nottingham,
England, von Architect Stellen, deren
Eindruck vor allem die Fassaden mit
Terracottaplatten der NBK Keramik
bestimmen.
Jubilee Campus Buildings in Nottingham
© NBK Keramik GmbH & Co.
Ähnliches gilt für das Gebäude der Westminster Academy, London, der Architekten
Allford Hall Monaghan Morris: ein Zweckbau, der durch die kühne keramische Farbgebung große Aufmerksamkeit genießt.
Von Renzo Piano stammt hingegen der
Entwurf für Central Saint Giles in London,
der sich als Symbol für die »Buntheit dieser Welt« interpretieren lässt und seine
Strahlkraft aus sechs glasierten Farbtönen,
einer waagerecht keramischen Konturierung und davorgesetzten horizontalen bzw.
vertikalen Profilen bezieht.
Westminster Academy in London
© NBK Keramik GmbH & Co.
Central Saint Giles in London
© NBK Keramik GmbH & Co.
»Aufregender können Farbe und keramische Außenfassade kaum sein«, ist sich
Hubertus Foyer sicher.
www.nbk.de
(Mehr) Licht zum Leben
Exklusive Ganzglastür von Topic
Die Behaglichkeit einer Wohnung oder
eines Hauses wird zu einem großen Teil
durch die Lichtverhältnisse bestimmt,
weshalb sie mit Türen aus Glas noch heller
und freundlicher, ja nachgerade einladend
wirken: Um nun (noch) mehr Licht ins
Leben zu bringen, entwickelte die oberösterreichische Türenmanufaktur Topic
das flächenbündige Modell Pure 02 mit
Dreifachverglasung, das höchste Sicherheitsstandards erfüllt und Energieeffizienz
bietet.
Die Topic Pure 02 besteht aus einer Ganzglasoberfläche mit lackiertem Designglasrand, wobei alle Farben frei wählbar
sind, und zwar ebenso wie die Gläser. Das
66]
Modell ist zudem passivhaustauglich und
in einer speziellen Sicherheitsausführung
lieferbar. Und: Das Glas lässt sich leicht
reinigen und bleibt völlig wartungsfrei.
Höchste Qualität in Materialien und Fertigung sind bei Topic Standard, deren Produktionsstätten unter anderem eine eigene Tischlerei, eine Schmiede und eine
Glaserei beinhalten, so dass sogar die
individuellsten Kundenwünsche realisiert
werden können.
www.topic.at
Design mit Energieeffizienz
© Topic GmbH
[Umrisse]
Aufzugsaustausch mit Vorteilen
Kostengünstige Systemlösung von Schindler
Wie alle Anlagen des Herstellers ist auch
der Schindler 6300 auf einen besonders
energieeffizienten Betrieb ausgerichtet:
Er erreicht in der Regel die Klasse B gemäß
VDI-Norm 4707, und zwar vor allem aufgrund innovativer Tragmittel, die statt herkömmlicher Stahlseile zur Realisierung
kommen. In Kombination mit dem getriebelosen Antrieb senken sie den Fahrtverbrauch bis zu 40 %, während der Stand-byModus für Kabinenlicht, Ventilator und
Türantrieb ebenso für weitere Einsparungen sorgt wie die Verwendung von LEDs
bei Bedientableau, Etagenanzeiger und
Kabinenlicht.
In puncto Design eröffnet sich eine Vielzahl von Optionen mit vier Dekorlinien
und 20 Farben: von kühlem Edelstahl über
warmes Holz bis hin zu frischen Tönen
und strahlenden Oberflächen, so dass der
(neue) Aufzug zu einem attraktiven Gestaltungselement zu avancieren vermag.
[ Produkte und Verfahren
Der führende Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller Schindler bietet jetzt eine einbaufertige Systemlösung an, die den
Aufwand beim Austausch eines Aufzugs
minimiert. Bei einer bestehenden Immobilie verhindern die vorgegebenen Abmessungen von Schacht und Türen oftmals
die Einfügung einer neuen Anlage. Hier
genau setzt der Schindler 6300 an, indem
er durch den Verzicht auf Maschinenraum
mit Steuerschrank die vorhandenen Möglichkeiten optimal ausnutzt und die Kabine
in 10-mm-Schritten zudem selbst in sehr
kleine Schächte eingepasst werden kann,
wobei sich die Position der Türen sogar
in Schritten von 1 mm verschieben lässt.
Darüber hinaus brauchen die alten Rahmen
dank des flexiblen Systems nicht ausgewechselt zu werden, was einen Aufzugsaustausch ohne große Lärm- und Schmutzentwicklung innerhalb eines Monats
erlaubt.
Hochflexible Alternative
© Schindler Deutschland GmbH
www.schindler.de
Sphärisch gebogene Scheiben als Gebäudehülle
Glasfaserverstärkte Kunststofffassade von Gartner
Für die Großloggia der Elbphilharmonie
Hamburg hat die Josef Gartner GmbH
sechs Fassadenelemente in Form einer
großen Stimmgabel gefertigt. Ein 6,45 m
breites, 5 m hohes und 2 t schweres Element wurde jetzt an dem neuen Hamburger
Wahrzeichen montiert.
Die großen Stimmgabelelemente bestehen
aus drei sphärisch gebogenen Scheiben
und aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK). Die Fassade der Elbphilharmonie
gehört damit zu den ersten Fassaden weltweit, in denen GFK eingesetzt wird. Dieses
Material ermöglicht die Gestaltung freier
Formen wie einer Stimmgabel. Die GFKStimmgabeln der Brandschutzklasse B 1
werden von der Chemnitzer Fiber-Tech
Products GmbH gefertigt und strahlend
weiß lackiert. Von Gartner erhalten diese
Vorelemente ein Inlet aus Edelstahl für die
Tragkonstruktion sowie 3 cm dicke, doppelt
gewölbte Dreifachglasscheiben.
Die Stimmgabeln der Großloggia werden
zwischen dem 12. und 17. Stockwerk der
Elbphilharmonie in 55–75 m Höhe eingebaut. Vor dem Konzertraum befindet sich
[Umrisse]
(Große) »Stimmgabel«-Montagevorgänge
© Josef Gartner GmbH/Martin Jung
dort eine freie Fläche, auf der Konzertbesucher wie auf einen Balkon treten können.
Die Stimmgabeln werden quasi an den
oberen Teilen eingehängt und im Kopf gehalten. Der Fuß der Gabel lagert auf zwei
gegenläufigen Federachsen, damit die
Gabel immer auf der gleichen Achse steht.
Insgesamt fertigt Gartner für die Elbphilharmonie Glasfassaden mit einer Fläche von
21.500 m². Das bayerische Unternehmen
beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und
zählt zu den weltweit führenden Fassaden-
bauern. Die Glasscheiben der Elbphilharmonie sind bis zu 5 m hoch und teilweise
nach innen und außen gewölbt. Ihre Bedruckung und Beschichtung erzeugen
einzigartige Effekte. Entworfen wurde die
Elbphilharmonie von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, Bauherr ist
die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH, Generalunternehmer
Hochtief.
www.josef-gartner.de
[67
Auswertung von Schwingungsmessungen
Software und IT
]
Weiterentwickeltes Datenerfassungsgerät von Althen
Die Althen GmbH, Spezialist für das elektrische Messen mechanischer Größen, hat
mit dem InnoBeamer X2 ein (weiteres)
neues Gerät entwickelt, das als Bindeglied
zwischen piezoelektrischen Sensoren und
beispielsweise Notebook zur direkten
Auswertung der Schwingungsmessdaten
dient.
Für piezoelektrische Sensoren gibt es
keinen direkten Anschluss an einen Computer: Ein Adapter vom Typ InnoBeamer
speist daher die Sensorverstärker und
sorgt für die Digitalisierung des Sensorsignals. »Angedockt« über ein USB-Kabel,
wird ein gesicherter Verbindungsmodus
verwendet, der alle Daten ohne Unterbrechung zu den VibroMatrix-Instrumenten
auf dem Rechner weiterleitet, wobei sich
Scanner, Drucker oder sonstige Geräte
parallel an der USB-Schnittstelle betreiben
lassen. VibroMatrix bietet fertige Module
für Schwingungsmessungen bei Bauwerken, Maschinen und Menschen ebenso
wie für allgemeine Schwingungs- und
Erschütterungsmessungen. Häufige Einsatzfälle sind die Überwachung von Bauwerken sowie die von Denkmälern im
Umfeld von Steinbrüchen und des Bergbaus.
Der InnoBeamer hat zwei Analogeingänge
mit vier Messbereichen zwischen ± 10 mV
und ±10 V, die IEPE-Sensorspeisung ist per
Software zuschaltbar, auch TEDS-Sensoren
werden erkannt. Die Digitalisierung der
Daten erfolgt mit 24 Bit und 96 kHz pro
Kanal, die lineare Bandbreite reicht bis
40 kHz. Und: Das robuste Gehäuse unterstützt die Kopplung mehrerer InnoBeamer
zu einem Vielkanalsystem.
www.althen.de
Neuer Adapter
© Althen GmbH
Arbeitszeitenerfassung ohne Anfangsinvestition
»Autarkes« System von taurus consulting
Um »Tictor« zu nutzen, bedarf es lediglich eines internetfähigen Endgeräts mit
Browser. Die entsprechend autorisierten
Mitarbeiter können dann ihre Projektzeiten
und -aufwendungen per Computer oder
Mobiltelefon ortsunabhängig erfassen –
und auf Knopfdruck stehen die projektund mitarbeiterbezogenen Auswertungen
zur Verfügung. Das ermöglicht einerseits
zu jedem Zeitpunkt eine exakte Kostenkontrolle, zum anderen lassen sich die
Daten mittels Import- und Exportschnittstellen schnell und einfach in die Finanzund Lohnbuchhaltung übernehmen.
»Was bei der Datenaufbereitung unserer
Monatsabrechnungen früher drei Tage in
Anspruch genommen hat, erledigen wir
heute in einer halben Stunde«, sagt
Edward Wolf, Geschäftsführer der taurus
consulting GmbH, München, der mit der
im Haus entwickelten Software bereits
seit einigen Jahren erfolgreich arbeitet.
Nun wird das bewährte System auch weiteren Interessierten angeboten.
68]
Systematische Zeiterfassung
© taurus consulting GmbH
Wer sein eigenes »Tictor« anlegt, verwaltet in einer kostenfreien Version bis zu
drei Projekte und drei Mitarbeiter, ab dem
vierten (Mitarbeiter) bezahlt man einen
überschaubaren monatlichen Betrag:
»Bis 20 Mitarbeiter« gibt es derzeit zum
Einführungspreis von 20 Euro netto, bei
mehr als 100 Accounts werden individuelle
Tarife vereinbart.
Interessant ist diese Lösung für kleinere
oder mittelständische Büros oder Firmen
aller Branchen, die bislang keine systematisierte Zeiterfassung haben. Unternehmen, die noch mit Stundenzetteln
hantieren oder eine räumlich unabhängige
Erfassung benötigen, sind mit Timebook
natürlich ebenfalls gut beraten.
www.tictor.com
www.taurus.de
[Umrisse]
Graphisches Aufmaß zur Mengenermittlung
Vorteilhafte Programmerweiterung von Softtech
[ Software und IT
Der Bausoftware-Spezialist Softtech
erweitert mit der Version Avanti 2011 die
Ausschreibung um eine einzigartige Alternative: eine komplett integrierte, auf die
Grundmerkmale reduzierte CAD-Komponente für die Mengenermittlung – das
graphische Aufmaß. Das heißt, auf Basis
der digitalen Planunterlagen werden
Mengen graphisch ermittelt und per
Mausklick den Positionen zugeordnet,
wobei integrierte Kontrollmechanismen
und die Möglichkeit einer (ebenfalls)
graphischen Dokumentation für zusätzliche
Sicherheit bei Ausschreibung, Vergabe
und Abrechnung sorgen.
Dank dieser Kombination aus der AVALösung Avanti und dem CAD-Programm
Spirit ergeben sich nicht zuletzt die neuen
Kontrollfunktionen. Öffnet man zum Beispiel in der AVA gleichzeitig den CAD-Plan,
Integrierte
Kontrollfunktionen
© Softtech GmbH
werden durch das Anklicken einer Position
die bereits zugewiesenen Elemente dort
optisch hervorgehoben. Außerdem lassen
sich die Zeichnungen mit den erfassten
Flächen abspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt zur Überprüfung wieder
heranziehen. Und: Werden Modifikationen
am ursprünglichen oder einem späteren
Konzept vorgenommen, ändern sich per
Mausklick auch die Mengen im Leistungsverzeichnis.
www.softtech.de
bocad&$'&$06RIWZDUHO|VXQJHQ
R
Branchenlösungen von
Planung bis Fertigung
aus einem Guss.
+ hohe Flexibilität
+ fachbezogener Automatismus
+ individuelle Anpassungen
+ Kompetente Einführung
Blechverarbeitung
Hallenbau
Beton-Planer
Dach&Wand
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Ingenieurholzbau
Tank- & Behälterbau
Brücken
Messebau
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Offshore
Wir nehmen uns Zeit für Sie:
+49 (0) 234 964 17 0
ERFDG‡$P8PZHOWSDUN‡'%RFKXP
[Umrisse]
bocad.com/bau2011
[69
Ingenieurbaupreis 2010
Nachrichten
]
Auszeichnung(en) für Brücken
70]
Seit 1988 wird er verliehen, der Ingenieurbaupreis, den Ernst & Sohn alle zwei Jahre
an ein Ingenieurbauwerk aus Deutschland,
Österreich oder der Schweiz vergibt, bei
dessen Bewertung insbesondere Aspekte
der technischen Ausführung, der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit
berücksichtigt werden sollen. 45 Einreichungen waren es diesmal, die dem Preisgericht unter Vorsitz von Dipl.-Ing. Josef
Seiler zur Begutachtung vorlagen. Trotz
intensiver Diskussion konnte sich die Jury
aber nicht auf ein einzelnes, quasi hervorstechendes Projekt einigen und entschied
sich daher für fünf gleichrangige »Auszeichnungen zum Preis«.
Eine (erste) Würdigung ging an die Lange
Brücke Potsdam (Bauherr: Verkehrsbetrieb
Potsdam GmbH; Ingenieure: Klähne Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH;
Architekten: Henry Ripke Architekten;
Ausführung: Schäfer Bauten GmbH, Sibau
Genthin GmbH & Co. KG), und zwar mit
folgender Begründung: »Der Entwurf
der langen Brücke in Potsdam greift
die städtebaulich anspruchsvolle Innenstadtsituation mit dem historischen Stadtschloss in der Nachbarschaft und der
unmittelbar daneben befindlichen Spannbetonbrücke formal auf und übersetzt
diese schlüssig. (…) Die integrale Bauweise ermöglicht im Zusammenspiel mit
der Verbundfahrbahnplatte die für den
Schiffsverkehr erforderliche große Schlankheit. Da auf Lager und Fahrbahnübergänge
verzichtet werden kann, ist die Konstruktion robust und wartungsarm.«
Eine solche Auszeichnung erhielt auch die
Scherkonde-Talbrücke (Bauherr: DB Netz
AG; Ingenieure: DB ProjektBau GmbH,
Büchting + Streit AG, Curbach Bösche
Ingenieurpartner; Ausführung: Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG, Stutz
GmbH): »Das Projekt erhält eine Auszeichnung für eine herausragende Ingenieurleistung im Bereich des Brückenbaus.
Die im Rahmen der Neubaustrecke
Erfurt–Leipzig/Halle der DB AG errichtete,
576,50 m lange Scherkonde-Talbrücke
besticht durch die erstmals ausgeführte
semiintegrale Bauweise bei Bahnbrücken
dieser Länge sowohl durch ihren technischen Innovationsgrad als auch durch die
konsequente Umsetzung dieses Konzepts
vom Entwurf über die Herstellungstechnologie bis zur Ausführung.«
Die Deutschland und Österreich verbindende Geh- und Radwegbrücke Wernstein–Neuburg über den Inn wurde ebenfalls prämiert (Bauherren: Gemeinden
Wernstein am Inn und Neuburg am Inn;
Ingenieur: Dipl.-Ing. Erhard Kargel; Lichtkunst: Mag. rer. nat. Waltraut Cooper;
Ausführung: GLS Bau und Montage GmbH,
RW Montage GmbH): »Die Geh- und Radwegbrücke Wernstein–Neuburg ist sicher
nicht die erste einhüftige und leichte Hängebrücke. Aber diese Minimalkonstruktion
über den Inn mit 144 m Spannweite führt
überzeugend vor, wie weit das Ausreizen
der Leichtigkeit getrieben werden kann.
(…) Alle Komponenten der Brücke sind
gewichtsminimiert, farblich schön abgestimmt und gestalterisch konsequent
durchgebildet.«
Eine vierte Auszeichnung wurde der
Kennedybrücke in Bonn zuerkannt (Bauherr: Bundesstadt Bonn; Ingenieure:
Weyer Beratende Ingenieure im Bauwesen
GmbH, Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft
mbH; Ausführung: Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH, Alpine Bau Deutschland AG): »Das Projekt erhält eine Auszeichnung für die beispielhafte Instandsetzung eines bedeutenden Ingenieurbauwerks, womit die vorhandene Brücke
in die Lage versetzt wird, die zeitgemäßen
Anforderungen aus gewachsenem Verkehrsaufkommen unter Einhaltung der
aktuell geltenden Bestimmungen zu erfüllen.«
Der guten Ordnung halber sei hier ebenfalls erwähnt, dass die Barmenia-Hauptverwaltung in Wuppertal als fünftes Projekt
ausgewählt wurde (Bauherr: Barmenia
Versicherungen AG; Ingenieure: Ingenieurbüro Schülke Wiesmann; Architekten:
aigplan integrale Bauplanung GmbH;
Ausführung: Köster GmbH): »Die Jury
zeichnet aus, dass gegenüber einer konventionellen Verbunddecke bei dieser
Lösung in einem einzigen Bauteil die
Belange von Architektur, Tragwerk und
Gebäudetechnik hervorragend erfüllt sind.
Sie bedauert, dass eine gleiche Qualität
dieser Ingenieurleistung sich nicht im
Gesamtbauwerk widerspiegelt.«
www.ingenieurbaupreis.de
Kennedybrücke in Bonn
© Verlag Ernst & Sohn
Lange Brücke Potsdam
© Verlag Ernst & Sohn
Geh- und Radwegbrücke »Mariensteg«
© Verlag Ernst & Sohn
Scherkonde-Talbrücke
© Verlag Ernst & Sohn
[Umrisse]
40 Jahre Architektur und Stadtplanung
Bemerkenswertes Jubiläum von Koch + Partner
[Umrisse]
Masterplan bzw. Langzeitstudien für die
Flughäfen Budapest, Zagreb, Suceava
(Rumänien), Hangzhou und Urumqi in China
sowie Medina in Saudi-Arabien.
In der Stadtplanung umfassen die Leistungen von Koch + Partner alle Bereiche von
der Struktur- und Entwicklungsplanung
über vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung bis hin zur Altstadtsanierung,
wie nachstehender Auszug veranschaulicht: Städtebauliche Rahmen- und Bebauungspläne, Entwicklungsstudien und Beratungen in München, Dresden und Erfurt,
Beratung der Stadt Laufen bei ihrer Altstadtsanierung, Mitglied der Beratungsgruppe »Stadtgestalt und Ökologie« für die
Messestadt Riem städtebauliche Studien
und Entwürfe für Moskau-Lefortovo in
Russland, Masterplanungen für Stadterweiterungen und -neugründungen in
Qingdao und QinHuangDao in China etc.
Diese reiche und dennoch kaum vollständige »Referenzliste« beweist mit Nachdruck,
warum Koch + Partner allen Grund hat, mit
Stolz auf die vergangenen 40 Jahre zurückzublicken und mit Optimismus den nächsten Dekaden entgegenzusehen.
www.kochundpartner.de
[ Nachrichten
Die Münchner Architekten und Stadtplaner
Koch + Partner feierten im September ihr
40-jähriges Bestehen, und zwar an einem
besonderen Ort: dem Abfertigungsgebäude
der Allgemeinen Luftfahrt am Flughafen
München.
Koch + Partner ist bekannt für seine Flughafenplanungen und hat den Flughafen
München maßgeblich mitgeprägt:
– mit dem 2003 eröffneten Terminal 2,
– der Aufstockung der Gepäcksortierhalle zu einem Satellitenterminal,
– dem Hangar der Allgemeinen Luftfahrt,
– der Aufstockung des Terminals 2 und
– dem Parkhaus P20 einschließlich
seiner Erweiterung.
Darüber hinaus wurden in der Landeshauptstadt München unter anderem folgende Neu- und Umbaumaßnahmen realisiert: Zentrale der Stadtwerke, Verwaltungsgebäude »Karolinen Karree«, Sanierung und Erweiterung der BMW-Niederlassung und des -Motorradzentrums am
Frankfurter Ring, Generalsanierung der
Allianz in der Ludwigstraße, Sanierung der
sogenannten weißen Siemens-Siedlung
aus den 1950er Jahren, Sanierung des
Postbankareals in der Sonnenstraße,
Verwaltungsgebäude der Frankona Rückversicherungs AG, Postsparkassenamt
München in der Bayerstraße, Verwaltungs- und Technikgebäude für das Klärwerk München I, Berufsbildungszentrum
und Fernmeldeschule der Telekom in
Ismaning.
Jenseits von Münchens (Stadt-)Grenzen
finden sich zum Beispiel: Chemiezentrum
für Pharmazie und Lebensmittelchemie in
Würzburg, Sanierung und Erweiterung des
Johann-Gutenberg-Gymnasiums in Erfurt,
Universitätsbibliothek Erfurt mit Studentenwohnheim, Chemische Institute der Universität Leipzig, Postbank Leipzig, Arbeitsamt Augsburg, Salzachhalle Laufen,
BMW-Verwaltungsgebäude in Dingolfing,
Bundesanstalt für Fleischforschung in
Kulmbach.
Natürlich ist das Büro auch außerhalb
Deutschlands planerisch aktiv, was eine
Projektauswahl verdeutlicht: Parkhaus P1
am Flughafen von Athen, Masterplanstudien für zwei Flughäfen in Kamerun,
Produktionsgebäude für die Puls Power AG
im tschechischen Chomutov, Sanierung
und Erweiterung des Bischöflichen
Gymnasiums Paulinum in Schwaz, Tirol,
Vier Dekaden »voller« Projekte
© K+P Architekten und Stadtplaner GmbH
[71
Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung
Nachrichten
]
Wechsel bei Bilfinger Berger Industrial Services
Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum
1. September 2010 Dr.-Ing. Michael
Herbermann zum neuen Vorsitzenden der
Geschäftsführung der Bilfinger Berger
Industrial Services GmbH ernannt. Er folgt
auf Thomas Töpfer, der mit diesem Datum
entsprechend seiner Ressortverantwortung als Mitglied des Vorstands der
Bilfinger Berger AG den Vorsitz des neuen
Verwaltungsbeirats übernahm: Der Verwaltungsbeirat trat an die Stelle des bisherigen Aufsichtsrats, nachdem zu Beginn
des Jahres die Rechtsform der BIS Group
von AG in GmbH geändert worden war.
Dr. Michael Herbermann (50) war zuletzt
bei dem Technologieunternehmen GEA
Group Bereichsvorstand. Geboren in
Krefeld, hat er in Aachen Maschinenbau
mit Fachrichtung Verfahrenstechnik sowie
Wirtschaftsingenieurwesen studiert, um
danach am Forschungszentrum Jülich zum
Dr.-Ing. zu promovieren. Nach dem Start
der beruflichen Laufbahn bei RWE Entsorgung wechselte er 1997 zur GEA Group.
Die Entwicklung der BIS Group weiterhin
eng begleiten wird Thomas Töpfer als Vorsitzender des neuen Verwaltungsbeirats.
Unter seiner Leitung hat das Unternehmen
die Leistung von rund 850 Millionen Euro
im Jahr 2004 auf ein Volumen von jetzt
3 Milliarden Euro gesteigert.
www.bis.bilfinger.com
Thomas Töpfer (li) und
Dr. Michael Herbermann
© Bilfinger Berger Industrial Services GmbH
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Berufung eines weiteren Mitglieds in den Wissenschaftlichen Beirat
Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer hat
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Technische
Universität Kaiserslautern, zum Mitglied
des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung berufen.
Das BBSR ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es berät die Bundesregierung
bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilienund Bauwesens. Zu seinen Kernfunktionen
gehören weiterhin die Erstellung von Expertisen und Gutachten, das Management
und die fachliche Betreuung verschiedener Ressortforschungs- und Förderprogramme sowie der Ergebnistransfer in
Politik und Wissenschaft.
An seinem Institut entstanden unter
anderem zahlreiche Arbeiten zur Anwendbarkeit von Hochleistungsbetonen in der
Baupraxis.
www.bbsr.bund.de
www.uni-kl.de
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell
© Technische Universität Kaiserslautern
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell ist Bauingenieur und leitet seit acht Jahren an der
Technischen Universität Kaiserslautern
das Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion.
PARKEN – TANKEN – RASTEN
eine neue Veranstaltungsreihe der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts
Nähere Infos unter www.mixedmedia-konzepts.de
72]
[Umrisse]
Wasser für Kagera als Entwicklungshilfeprojekt
Engagement von Studierenden der Technischen Universität Berlin
[Umrisse]
Besprechung mit Projektpartnern
© Technische Universität Berlin
Überprüfung von Tankanlagen
© Technische Universität Berlin
halb diese nicht regelmäßig zur Schule
gehen können.
Die Mitglieder von Ingenieure ohne Grenzen engagieren sich ehrenamtlich, um solchen Problemen entgegenzuwirken.
Deutschlandweit zählt der Verein etwa
900 Mitglieder, die Berliner Sektion umfasst
30 Mitglieder, viele davon sind Studierende
oder Alumni der Technischen Universität
Berlin.
www.ingenieure-ohne-grenzen.de
www.tu-berlin.de
[ Nachrichten
Im Herbst machte sich Nadine Sommerfeld, Studentin der Technischen Universität
Berlin, auf den Weg nach Kagera in Tansania und damit in eine Region, in der der
Ingenieure ohne Grenzen e.V. seit 2008
gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Mavuno Project Zisternenbauprojekte realisiert: Es werden für Familien
eigene, am Haus gelegene Zisternen zur
Wasserversorgung errichtet, wobei die
Tanks über die Regenrinnen an Wellblechdächer angeschlossen sind, um während
der Regenzeit den Niederschlag aufzufangen. 27 Zisternen mit einem Volumen bis zu
40 m³ wurden bereits verwirklicht, die jetzt
die Versorgung von 1.050 Menschen mit
Wasser gewährleisten.
Als Mitglied der Hochschulgruppe von
Ingenieure ohne Grenzen nutzt die Chemiestudentin die vorlesungsfreie Zeit, um
ihr Fachwissen bei diesen Entwicklungshilfeprojekten anzuwenden, indem sie
zusammen mit anderen Studierenden der
Technischen Universität Berlin bereits
fertiggestellte Zisternen kontrolliert und
Untersuchungen für weitere unternimmt:
»Wir überprüfen die Tanks, die in der letzten Bauphase entstanden sind, auf Risse
oder andere Schäden. Wir werden außerdem ein kleines Labor vor Ort einrichten,
mit dem die Wasserqualität auch in
Zukunft überprüft werden kann.« Nach
dem Aufenthalt der studentischen Ingenieure ohne Grenzen soll die Analytik aber
künftig von Facharbeitern vor Ort ausgeführt werden.
Um auch ganz Kagera mit Wasser zu versorgen, wird ein weiteres Vorhaben in
einer Teilregion geplant, in der es keine
Wellblechdächer gibt und sich deshalb
keine Wassertanks am Haus anbringen
lassen. »Wir begutachten das Grundstück,
auf dem die Anlage für eine zentrale Wasserversorgung entstehen soll. Und wir
müssen den genauen Bedarf ermitteln und
erste technische Fragen zur Umsetzung
mit den Mitarbeitern von Mavuno Project
klären. 2011 soll das neue Projekt dann
starten«, so Nadine Sommerfeld. Menschen ohne Zisternen sind auf Regenwasser in Wasserlöchern angewiesen, das
nicht selten stark verschmutzt ist. Oft wird
es zudem von den Kindern für die Familie
aus abgelegenen Tümpeln geholt, wes-
[73
60 Jahre Qualität im Bauingenieurwesen
Nachrichten
]
Jubiläum mit Buchvorstellung von Krebs und Kiefer
74]
In diesem Jahr feiert die Ingenieurgesellschaft Krebs und Kiefer ihr 60-jähriges
Bestehen. Den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten stellte eine interne Veranstaltung mit den über 300 Mitarbeitern aller
Standorte in Deutschland im vergangenen
September in Darmstadt dar.
Angefangen hat alles im Jahr 1950 am
Lehrstuhl für Massivbau der damaligen
Technischen Hochschule in Darmstadt.
Der dort als Ordinarius tätige Prof. Dr.-Ing.
Alfred Mehmel gründete ein Ingenieurbüro, in dem er zusammen mit seinem Mitarbeiter Dr.-Ing. Albert Krebs Prüfungen
und Planungen für öffentliche und private
Bauherren durchführte. Es waren die
Aufbruchsjahre nach dem Krieg, in denen
sich Planen und Bauen, ganz abgesehen
von ihrer praktischen Bedeutung für die
Wiederherstellung von Infrastruktur und
Lebensqualität in Deutschland, mit positiven Begriffen wie Beständigkeit, Wachstum und Zukunftsorientierung verbanden.
In jenem fruchtbaren, fortschrittsfreudigen
Umfeld entwickelte sich das Ingenieurbüro
kontinuierlich: 1965 wurde Dr.-Ing. Albert
Krebs Partner, 1971 Dr.-Ing. Gerhard Kiefer.
Zwei Jahre später, nach dem Tod von
Alfred Mehmel, firmierte es unter Krebs
und Kiefer – und trägt seither diesen
Namen, der heute als ein Synonym für
Qualität im Bauingenieurwesen gilt.
Der Standort in Darmstadt, inmitten der
prosperierenden Rhein-Main-Region,
lieferte eine gute Grundlage für stetiges
Wachstum. Das familiengeführte Ingenieurbüro entwickelte sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten zu einem
der großen inhabergeführten Ingenieurunternehmen in Deutschland. Während
in den 1970er Jahren rund 80 Mitarbeiter
beschäftigt waren, sind es nun mehr als
300, deren »Spitze« die 21 Gesellschafter
bilden. Darüber hinaus ist Krebs und Kiefer
mittlerweile mit Niederlassungen in Berlin,
Bitterfeld, Darmstadt, Dresden, Erfurt,
Freiburg, Großostheim, Karlsruhe, Leipzig
und Mainz vertreten. KuK-International
betreute zudem mit ausländischen Beteiligungsgesellschaften unterschiedliche,
zum Teil sehr renommierte Projekte rund
um den Globus, wie unter anderem Sportstadien in Bukarest, Dubai und Katar,
Krankenhäuser und Forschungsinstitute
Große Moschee von Algier
© Krebs und Kiefer
Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
Stahlbaumontage beim
Tirana International Airport
© Krebs und Kiefer
Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
PalaisQuartier in Frankfurt am Main
© Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
Messehalle 3 in Frankfurt am Main
© Krebs und Kiefer
Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
in Algerien, das Schiffshebewerk am
Drei-Schluchten-Staudamm in China, das
Terminalgebäude des Tirana-InternationalAirport und die Große Moschee von Algier
mit ihrem 265 m hohen Minarett.
Professor Mehmel war damals als »Brückenpapst« in der Fachwelt bekannt. Er
begleitete in den 1950er Jahren als Prüfingenieur zum Beispiel eine der ersten im
Freibau errichteten Spannbetonbrücken
über dem Rhein – die Nibelungenbrücke
Stahlbaumontage beim
Jassim-Bin-Hamad-Stadion in Katar
© Krebs und Kiefer
Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
Längsverschub der
St.-Lorenz-Brücke in Lübeck
© Schäfer-Bauten GmbH
[Umrisse]
Buchvorstellung auf der
Jubiläumsveranstaltung
© Krebs und Kiefer
Beratende Ingenieure
für das Bauwesen GmbH
Vorschriften unterstützt Krebs und Kiefer
überdies deren Erprobung im Vorfeld der
bauaufsichtlichen Einführung, wie beim
Eurocode-Pilotprojekt »Bemessung und
Konstruktion von Stahlbeton und Spannbetontragwerken«. Eine solche Mitwirkung
liegt nicht zuletzt im eigenen Interesse, da
die Ingenieure und Konstrukteure des
Unternehmens an der Qualität ihrer Planungsergebnisse gemessen werden, die
sie im täglichen Umgang mit eben jenen
Vorschriften erzielen.
60 Jahre Krebs und Kiefer sind sicherlich
ein hervorragender Anlass, die Firmengeschichte, Berichte über herausragende
Projekte oder aber die Darstellung des
Ingenieurseins in einem Buch mit dem Titel
»Bauingenieure gestalten Lebenswelten«
zusammenzufassen: Der Leser erfährt hier
nicht nur Interessantes zu den verschiedensten Projekten, die bei Krebs und Kiefer
bearbeitet wurden, sondern lernt zugleich
die zahlreichen Aufgaben eines Bauingenieurs kennen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung am 27. Oktober 2010 wurde
das Buch der Fachöffentlichkeit sowie
zahlreichen Kunden des Büros vorgestellt
und überreicht.
www.kuk.de
[ Nachrichten
in Worms. Planung, Prüfung und Überwachung von Brücken gehören daher weiterhin zu den wesentlichen Tätigkeitsbereichen von Krebs und Kiefer, wobei das
Leistungsspektrum inzwischen jedoch das
komplette Portfolio abdeckt, das zur Realisierung komplexer Aufgaben erforderlich
ist, die ganze Bandbreite von Hoch- und
Industriebauten über Ingenieurbauwerke
bis hin zu Verkehrsanlagen beinhaltend
und natürlich auch den Stahl- und Stahlverbundbau einschließend.
Schon seit der Gründung besteht eine
enge Beziehung zwischen Wissenschaft
und Praxis: Krebs und Kiefer wirkt zum
einen an der Ausbildung künftiger Ingenieure mit, zum anderen lernen Studierende
das Unternehmen im Rahmen von Praktika
oder Studien- und Diplomarbeiten frühzeitig kennen, so dass immer wieder hochqualifizierte Ingenieure als Mitarbeiter gewonnen werden konnten. Mit der Etablierung neuer Niederlassungen folgte dann
die Vernetzung mit weiteren Universitäten
und Hochschulen, an denen Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter von Krebs
und Kiefer diverse Lehraufträge wahrnehmen. Profundes Fachwissen ist selbstverständlich nicht nur in der Ausbildung von
Studierenden, der Planung und der Projektabwicklung, sondern ebenso bei der
Fortschreibung von Regelwerken gefragt.
Krebs und Kiefer ist deshalb in vielen für
das Bauwesen wichtigen Gremien vertreten, wie etwa in DIN-Arbeitsausschüssen,
in Sachverständigenausschüssen des
Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt)
und im Deutschen Ausschuß für Stahlbau
(DASt). Neben der direkten Mitarbeit an
Forensisches Institut in Algier
© Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH
Rentabilität auf der Baustelle mit
Magnoplan universal
Schalungsplatten
Für hohe Einsatzzahlen
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[Umrisse]
[75
(Neues) Stadttor für Isny
Nachrichten
]
Auftrag an Peter Zumthor
Die beschauliche Stadt Isny im württembergischen Allgäu plant, ein 1830 abgerissenes Stadttor wiederaufzubauen – aber
kein altes (Wehrtor), das die Feinde aus
der Stadt fernhalten soll, sondern ein
neues, das die Ankommenden freundlich
empfängt.
Wo früher das große Obertor stand, das
dem zunehmenden Verkehr weichen
musste, ist heute die größte Lücke in Isnys
mittelalterlicher Stadtmauer. Und so entfaltete sich die Idee von der Errichtung
eines modernen »Lückenschlusses«: ein
besonderes Vorhaben, für das es natürlich auch eines besonderen Architekten
bedarf, weshalb man Peter Zumthor verpflichtete.
Im neuen Tor möchte Zumthor nun einen
Raum für die Bürger schaffen, denn, wie er
sagt, lebe der öffentliche Raum in Städten
davon, dass es Räume gibt, in die man
gerne geht und in denen man sich gerne
aufhält. In den oberen Geschossen könnte
seiner Meinung nach zum Beispiel Platz
für ein Theater sein, darunter vielleicht ein
schönes Café oder Restaurant. Außerdem
möchte er etwas ausprobieren und den
Bau aus einer halben Million Steinen aus
Glas mauern lassen – einen Turm aus Glas
und voller Licht und Luft.
www.isny-zumthor.de
Turm aus Glas als Entwurf
© Isny Marketing GmbH
Wo werben?
[Umrisse]
Zeitschrift für Baukultur
Ganz einfach!
Unsere Mediadaten
können Sie als PDF unter
www.umrisse.de
downloaden.
76]
[Umrisse]
Wasserkraftwerk in Peru
Errichtung durch Hochtief Construction
Die Hochtief Construction AG hat gemeinsam mit einem Partner in Südamerika den
Zuschlag für den Bau eines weiteren
Wasserkraftwerks erhalten, dessen Errichtung noch in diesem Jahr beginnen wird.
Das Auftragsvolumen beläuft sich auf
110 Millionen Euro, Hochtief hält daran
einen Anteil von ca. 70 Millionen Euro.
Bauherr ist eine norwegische Stromerzeugergesellschaft.
Hochtief realisiert dieses komplexe Projekt in den Anden und damit in ca. 2.000 m
Höhe, wobei es neben der Erstellung des
unterirdischen Kraftwerks auch die Verwirklichung von 17 km Tunnel, zwei Wehren und einem Damm umfasst. Für eine
Leistung von 168 MW konzipiert, soll die
Anlage ab Ende 2013 den Spitzenstrombedarf in der (peruanischen) Region Lima
abdecken.
Mit seiner konzerneigenen Planungskompetenz hat Hochtief den Entwurf des
Bauherrn in einer frühen Phase optimiert.
Henner Mahlstedt, Vorsitzender des
Vorstands der Hochtief Construction AG:
»Mit unserem Know-how und der hohen
Qualität unserer Services im Kraftwerksbau überzeugen wir immer wieder unsere
Kunden und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.«
Das Wasserkraftwerk Cheves ist seit 2007
ein weiteres Projekt der Tochtergesellschaft auf dem südamerikanischen Markt:
Im Dezember 2010 wird das Unternehmen
in Chile den ersten Abschnitt des Wasserkraftwerks La Confluencia nach Planung
und betriebsfertiger Ausführung zur Stromerzeugung übergeben.
www.hochtief-construction.de
www.hochtief.de
FACHMESSE FÜR KRANKENHAUSBAU UND -BETRIEB
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aktuelle Produkte und diskutieren Sie mit
Investoren, Architekten und Planern
Entscheidern aus Baufirmen und der Zulieferindustrie
Geschäftsführern, Fachleitern, Ärztlichen Direktoren
aus Krankenhäusern
Eröffnung der Messe durch
Dr. Markus Söder
Bayerischer Staatsminister
für Umwelt und Gesundheit
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+49 (0)2 11/96 86–36 21
Veranstalter:
[Umrisse]
www.hospitalbuildeurope.com
buzzi e buzzi. 4 x 2
Ausstellung im Architekturfoyer der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich bis 3. Februar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr.
Termine
]
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich
Tel.: 00 41/44/6 33 29 63
Ausstellungen
Andreas Fuhrimann
Gabriele Hächler
Weltenwandler.
Die Kunst der Outsider
Ausstellung im Architekturfoyer der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich bis 3. Februar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr.
Ausstellung in der Schirn Kunsthalle
Frankfurt am Main bis 9. Januar 2011;
Di, Fr–So 10–19 Uhr, Do 10–22 Uhr.
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Römerberg, 60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069/29 98 82-0
Internationaler Hochhaus Preis
Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums im Museum für Angewandte
Kunst Frankfurt in Frankfurt am Main bis
16. Januar 2011; Di, Do–So 10–17 Uhr,
Mi 10–21 Uhr.
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Schaumainkai 17, 60596 Frankfurt am Main
Tel.: 0 69/2 12-3 40 37
(re)designing nature
Ausstellung zu »Positionen der Naturgestaltung in Kunst und Landschaftsarchitektur« im Künstlerhaus Wien bis 23. Januar
2011; täglich 10–18 Uhr.
Künstlerhaus Wien
Karlsplatz 5, A – 1010 Wien
Tel.: 00 43/1/5 87 96 63
pool. Werkjournal 1998–2010
Ausstellung in der Haupthalle der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich bis 27. Januar 2011; Mo–Fr 8–22 Uhr.
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich
Tel.: 00 41/44/6 33 29 63
Platz da!
European Urban Public Space
Ausstellung im Architekturzentrum Wien
bis 31. Januar 2011; täglich 10–19 Uhr.
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Hönggerberg, HIL 75, CH – 8092 Zürich
Tel.: 00 41/44/6 33 29 63
Wilhelm Wichendahl (1902–1992)
Gesamtkunstwerk
Expressionismus
Ausstellung im Institut Mathildenhöhe
in Darmstadt bis 13. Februar 2011;
Di–So 10–17 Uhr.
Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Olbrichweg 13, 64287 Darmstadt
Tel.: 0 61 51/13 37 38
Von der Kunst zu leben.
Die Ungarn am Bauhaus
Ausstellung im Bauhaus-Archiv in Berlin
bis 21. Februar 2011; Mi–Mo 10–17 Uhr.
Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung
Klingelhöfer Straße 14, 10785 Berlin
Tel.: 0 30/25 40 02-78
Julius Shulman: Cool and Hot
Ausstellung im Zephyr in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim bis 27. Februar
2011; Di–So 11–18 Uhr.
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Weltkulturen D 5, 68159 Mannheim
Tel.: 06 21/2 93 21 79
Ausstellung im Architekturmuseum
Schwaben in Augsburg bis 27. Februar
2011; Di–So 14–18 Uhr.
Architekturmuseum Schwaben
Thelottstraße 11, 86150 Augsburg
Tel.: 08 21/22 81 83-0
Dynamik und Wandel
Ausstellung zur »Entwicklung der Städte
am Rhein 1910–2010« im RheinForum in
Köln bis 2. März 2011; Di–So 11–18 Uhr.
M:AI Museum für Architektur und
Ingenieurbaukunst Nordrhein-Westfalen
Leithestraße 33, 45886 Gelsenkirchen
Tel.: 02 09/9 25 78-0
Diener & Diener Architekten
Ausstellung im Architekturforum Zürich
bis 5. März 2011; Di, Mi, Fr 12–18 Uhr,
Do 16–22 Uhr, Sa 11–17 Uhr.
Architekturforum Zürich
Brauerstraße 16, CH – 8004 Zürich
Tel.: 00 41/43/3 17 14 00
Material Zeit.
Wandel Hofer Lorch & Hirsch
Ausstellung im Architekturmuseum der
Technischen Universität München in der
Pinakothek der Moderne in München bis
6. März 2011; Di–So 10–17 Uhr.
Architekturmuseum
der Technischen Universität München
in der Pinakothek der Moderne
Arcisstraße 21, 80333 München
Tel.: 0 89/2 38 05-3 83
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1, A – 1070 Wien
Tel.: 00 43/1/5 22 31 15
78]
[Umrisse]
Anna Viebrock.
Bühnenbild als Architektur
Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel bis 6. März 2011;
Di, Mi, Fr 11–18 Uhr, Do 11–20.30 Uhr,
Sa–So 11–17 Uhr.
Schweizerisches Architekturmuseum
Steinenberg 7, CH – 4051 Basel
Tel.: 00 41/61/2 61 14 13
Frank O. Gehry seit 1997
Ausstellung im Vitra Design Museum
in Weil am Rhein bis 13. März 2011;
Mo–So 10–18 Uhr.
Vitra Design Museum
Charles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein
Tel.: 0 76 21/7 02 32 00
Bohuslav Fuchs. Architekt der
Tschechischen Avantgarde
Ausstellung im Ringturm in Wien bis
18. März 2011; Mo–Fr 8–18 Uhr.
Vienna Insurance Group
Schottenring 30, A – 1010 Wien
Tel.: 00 43/50/3 50-2 10 64
Eisenbahngeschichten
Ausstellung im Jüdischen Museum Franken in Fürth bis 27. März 2011; Di 10–20 Uhr,
Mi–So 10–17 Uhr.
Jüdisches Museum Franken
Königstraße 89, 90762 Fürth
Tel.: 09 11/77 05 77
Böse Dinge.
Enzyklopädie des Ungeschmacks
Ausstellung im Gewerbemuseum
Winterthur bis 1. Mai 2011; Di–So 10–17 Uhr,
Do 10–20 Uhr.
CEP CLEAN ENERGY & PASSIVEHOUSE
®
Internationale Fachmesse und Kongress für Erneuerbare Energien & Passivhaus
Am Puls der Wirtschaft
» 11.000 Besucher (73 % Fachbesucher)
» Mehr als 200 Aussteller
» 1.100 Kongressteilnehmer
Stuttgart ist Pflicht
» Weltweit größte Passivhaus-Messe
» Aktuellstes Know-How und die wichtigsten Hersteller
» Architekturforum
Durch Wissensvorsprung direkt zum Erfolg
» 2. Kongress Passivhaus in der Praxis
» 1. Symposium Plus-Energie-Haus
» Fachinformationstag: Nachhaltiges Bauen
Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14, CH – 8400 Winterthur
Tel.: 00 43/52/2 67 51 36
10. – 12.02.2011
Landesmesse Stuttgart
www.cep-expo.de
[Umrisse]
®
11
Facility Management 2011
Termine
]
Fachmesse mit Kongress zu eben jenem
Thema in Frankfurt am Main vom 22. bis
24. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Mesago Messe Frankfurt GmbH
Rotebühlstraße 83–85, 70178 Stuttgart
Tel.: 07 11/6 19 46-0
Messen
BAU 2011
acqua alta alpina 2011
Weltleitmesse für Architektur, Materialien,
Systeme in München vom 17. bis 22. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Fachmesse für Klimafolgen, Naturgefahren, Infrastruktur und Tourismus in Salzburg vom 8. bis 10. März 2011; Auskünfte
und Anmeldung:
Messe München GmbH
Messegelände, 81823 München
Tel.: 0 89/9 49 20 72-0
imm cologne 2011
Internationale Einrichtungsmesse in Köln
vom 18. bis 23. Januar 2011; Auskünfte und
Anmeldung:
Koelnmesse GmbH
Messeplatz 1, 50679 Köln
Tel.: 02 21/8 21-0
Messezentrum Salzburg GmbH
Am Messezentrum 1, A – 5020 Salzburg
Tel.: 00 43/6 62/24 04-0
NürnbergMesse GmbH
Messezentrum, 90471 Nürnberg
Tel.: 09 11/86 06-0
ISH 2011
Weltleitmesse »Erlebniswelt Bad, Gebäude-,
Energie-, Klimatechnik und erneuerbare
Energien« in Frankfurt am Main vom 15. bis
19. März 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Messe Frankfurt GmbH
Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main
Tel.: 0 69/75 75-0
Reeco GmbH
Unter den Linden 15, 72762 Reutlingen
Tel.: 0 71 21/30 16-0
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN
mit MixedMedia Konzepts
Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden
Tel.: 06 11/9 81 29 20
BetonTage 2011
55. Fachkongress der Beton- und Fertigteilindustrie in Ulm vom 8. bis 10. Februar 2011;
Auskünfte und Anmeldung:
BeBoSa 2011
Fachmesse der Betonbohr- und -sägebranche in Willingen vom 24. bis 26. März
2011; Auskünfte und Anmeldung:
Fachverband Betonbohren
und -sägen Deutschland e.V.
Große Allee 60, 34453 Bad Arolsen
Tel.: 0 56 91/75 98
CEP® 2011
Internationale Fachmesse für erneuerbare
Energien und Passivhaus in Stuttgart vom
10. bis 12. Februar 2011; Auskünfte und
Anmeldung:
Symposium Brückenbau 2011
11. Symposium unter dem Motto »Brückenbau ist Baukultur« in Leipzig vom 8. bis
9. Februar 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Eltec 2011
Fachmesse für elektrische Gebäudetechnik, Informations- und Lichttechnik in
Nürnberg vom 19. bis 21. Januar 2011;
Auskünfte und Anmeldung:
Tagungen
Hospital Build Europe 2011
Fachmesse mit Kongress für Krankenhausbau und -betrieb in Nürnberg vom 4. bis
6. April 2011; Auskünfte und Anmeldung:
FBF Betondienst GmbH
Gerhard-Koch-Straße 2–4, 73760 Ostfildern
Tel.: 07 11/3 27 32-3 00
ISA 2011
Internationale Schall- und Akustiktage
(ISA) in Bad Wörishofen vom 16. bis
17. März 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Forum Holzbau
Solothurnstraße 102, CH – 2504 Biel
Tel.: 00 41/32/3 27 20 00
Euroforum Deutschland SE
Prinzenallee 3, 40549 Düsseldorf
Tel.: 02 11/96 86-30 00
Parken 2011
Einzige deutsche Fachmesse mit Fachtagung für Planung, Bau und Betrieb von
Einrichtungen des ruhenden Verkehrs in
Wiesbaden vom 11. bis 12. Mai 2011;
Auskünfte und Anmeldung:
Mesago Messe Frankfurt GmbH
Rotebühlstraße 83–85, 70178 Stuttgart
Tel.: 07 11/6 19 46-0
80]
[Umrisse]
Axor-Bouroullec-Wettbewerb
Prämierung von Entwürfen einer individuellen »kundenbezogenen« Badplanung,
Anmeldedatum ist der 31. Januar 2011;
Auskünfte und Anmeldung:
Veranstaltungen
Hansgrohe AG
Auestraße 5–9, 77761 Schiltach
Tel.: 0 78 36/51-12 15
Deutscher Holzbaupreis 2011
Passagen 2011
Größte deutsche Designveranstaltung mit
vielfältigem Ausstellungs- und Vortragsprogramm in Köln vom 17. bis 23. Januar
2011; Auskünfte und Anmeldung:
Büro Sabine Voggenreiter
Kaiser-Wilhelm-Ring 18, 50672 Köln
Tel.: 02 21/2 58 47 23
Wettbewerbe
Deutscher Naturstein-Preis 2011
Auszeichnung für Bauwerke aus Naturstein mit einem Errichtungszeitpunkt nach
dem 1. Januar 2005, Einreichungsdatum
ist der 12. Januar 2011; Auskünfte und
Anmeldung:
Deutscher Naturwerkstein Verband e.V.
Sanderstraße 7, 97070 Würzburg
Tel.: 09 31/1 20 61
Fritz-Höger-Preis 2011
Würdigung von (Gebäude-)Fassaden mit
Vormauerwerk aus Backstein und einem
Realisierungsdatum nach dem 1. Januar
2006, Einsendeschluss ist der 15. Januar
2011; Auskünfte und Anmeldung:
Zweischalige Wand Marketing e.V.
Schaumburg-Lippe-Straße 4, 53133 Bonn
Tel.: 02 28/9 14 93-18
Schinkel-Wettbewerb 2011
156. Ausschreibung dieses Förderwettbewerbes für junge Architekten und
Bauingenieure sowie den (noch) studierenden Nachwuchs (diesmal) zum Thema
»Science City«, Abgabetermin ist der
24. Januar 2011; Auskünfte und Anmeldung:
Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.
Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin
Tel.: 0 30/8 83 45 98
[Umrisse]
Auszeichnung für (jüngere) Bauwerke und
Bauteile aus Holz in den drei Kategorien
»Bauen im Bestand«, »Neubau« und
»Komponenten und Konzepte«, Einsendeschluss ist der 8. März 2011; Auskünfte
und Anmeldung:
Deutsche Messe AG
Messegelände, 30521 Hannover
Tel.: 05 11/89-0
Deutscher Verzinkerpreis 2011
Zwölfte Auslobung des »Verzinkerpreises
für Architektur und Metallgestaltung«,
diesmal aber in den beiden gleichnamigen
Kategorien, Abgabetermin ist der 31. März
2011; Auskünfte und Anmeldung:
Industrieverband Feuerverzinken e.V.
Sohnstraße 66, 40237 Düsseldorf
Tel.: 02 11/6 90 76 50
IOC/IAKS Award 2011
Bedeutendste internationale Auszeichnung
für Sport- und Freizeitanlagen mit Erstellungsdatum nach dem 1. Januar 2004,
Einreichungsschluss ist der 31. März 2011;
Auskünfte und Anmeldung:
IAKS Internationale Vereinigung
Sport- und Freizeiteinrichtungen e. V.
Eupener Straße 70, 50933 Köln
Tel.: 02 21/16 80 23-0
]
Bücher
82]
Einmal wieder im Museum
In den 28 Beiträgen dieses Buches, allesamt Kurzfassungen von Masterarbeiten,
die aus dem Studiengang »Museum und
Ausstellung« der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg hervorgegangen sind,
wird anhand detailreicher Einblicke in
Geschichte und Gegenwart der Institution
Museum in zum Teil ganz grundlegender
Weise über Sinn und Unsinn einer solchen
Kultureinrichtung im 21. Jahrhundert
nachgedacht.
Die instruktive Einleitung des Bandes informiert über den aktuellen Stand museologischer Diskussion, die in der vielbeschworenen Wendung vom Museum als Ort
»sinnlicher Erkenntnis« traditionelle Ansätze wissenschaftlicher Präsentationsund Sammlungsformen mit dem geforderten Tribut zu vereinen sucht, den jedes
»Haus« heute der Eventkultur und ihren
sogenannten Schau- bzw. Erlebniswerten
zu zollen hat, will es sich erfolgreich auf
dem Markt öffentlicher Subventionen
und privaten Sponsorings behaupten: ein
Kampf, der zuvörderst über Besucherzahlen ausgetragen wird. In vergleichenden
Studien wird etwa über die Ausstellungen
von Textilmuseen als spezifisches Beispiel
des Genres Industriemuseum, dessen
Geburtsstunde übrigens in der NS-Zeit
anzusiedeln ist, berichtet sowie über ihre
notwendige historische Verflechtung mit
der Wirtschaftsgeschichte und ökonomischen Interessenlage in der jeweiligen
Region oder, in einem hervorragenden
Überblicksartikel, über den zeitgenössischen Umgang mit Naturkunde im Museum
»zwischen Wunderkammer und Pictorial
Turn«. Als ein nicht minder gelungener Beitrag sei hier auch die Zusammenfassung
einer Studie über Eingangssituationen in
Museen erwähnt: Wie luzide und produktiv
eine genauere Betrachtung der architektonischen sowie, in weiterem Sinne, ästhetischen und sozialen Gegebenheiten eines
solchen (Eingangs-)Bereiches sein kann,
macht diese Arbeit eindrucksvoll deutlich.
Von Modemuseen und der relativ neuen
Einrichtung von Schaudepots über die
Geschichte und Geschichtsträchtigkeit
musealer Sammlungen, Heimatmuseen
oder NS-Gedenkstätten bis hin zu einer
leider sehr ärgerlichen Erörterung der
Ausstellungspraxis der documenta 12
oder dem »Kuratieren im Off-Bereich«
mäandert der Band erfrischend durch
traditionsreiche Ausstellungshäuser und
experimentellere Ausstellungsformen hindurch. Und nicht zuletzt bereitet er Freude:
Vorfreude auf den nächsten Museumsbesuch.
Katja Wiederspahn
Kurt Dröge, Detlef Hoffmann (Hrsg.):
Museum revisited. Transdisziplinäre Perspektiven auf eine Institution im Wandel.
Transcript Verlag, Bielefeld 2010. 382 S.,
kt., 34,80 Euro.
Genuss mit Geschichte
Wenn man das Buch aufschlägt und dann
als erstes, was im vorliegenden Fall aber
tunlichst vermieden werden sollte, die
Liste der Herausgeber betrachtet, könnte
einem ob des sich zunächst (irrigerweise)
aufdrängenden Eindrucks, es müsse sich
um eine Art von touristischer Anpreisungsoder Werbeschrift handeln, jedwede Lust
auf die weitere Lektüre vergehen – was
allerdings mehr als schade wäre.
Wer hingegen solche »Formalita« überliest
und sich stattdessen gleich dem ebenso
informativen wie flüssig formulierten und
zudem angemessen bebilderten Inhalt widmet, wird belohnt, ja zu Anfang erfreut und
später sogar begeistert sein, denn der
letztlich 192 Seiten umfassende Band lenkt
den Blick unter rein qualitativen Aspekten (!)
auf rund 50 Gasthöfe, Wirtshäuser und
Weinstuben in Altbayern, Franken und
Bayerisch Schwaben, die unter Denkmalschutz stehen. Das heißt, deren kulinarische Angebote finden hier nicht minder
Erwähnung und Beurteilung wie das Interieur, wobei alle Kandidaten strenge Auswahlkriterien zu erfüllen hatten, wie unter
anderem den Status als offiziell eingetragenes Denkmal oder dass die gastronomische Nutzung bereits beim Gebäudeentwurf vorgesehen war.
Und trotzdem oder gerade deshalb endet
diese primär kunsthistorisch orientierte
Zusammenstellung nicht in und mit einem
Dorfkrug und dessen zweifelsohne (alt)ehrwürdiger Innenraumgestaltung, sondern
in den 1950er Jahren und damit bei einem
Beispiel von wahrlich generationenübergreifender Lebendigkeit: dem inzwischen
leicht angestaubten Chic des Café Jasmin
in München, den vor allem Studenten zu
lieben scheinen.
Eine solche Aufforderung zu entdeckungsreichen Exkursionen mit an- oder sie einschließender Verköstigung ablehnen zu
wollen, dürfte einem fast unweigerlich den
Ruf eines Ignoranten verschaffen, zumal
für den Augen- samt nachfolgendem Gaumenschmaus vorab lediglich 16,90 Euro
zu zahlen sind.
Michael Wiederspahn
Karl Gattinger: Genuss mit Geschichte.
Einkehr in bayerischen Denkmälern:
Gasthöfe, Wirtshäuser und Weinstuben.
Hrsg. vom Bayerischen Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst,
Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Bayerischen Landesverein für
Heimatpflege e.V., Bayerischen Hotel- und
Gaststättenverband. Volk Verlag, München
2009. 192 S., 200 Abb., br., 16,90 Euro.
[Umrisse]
[Umrisse]
Zeitschrift für Baukultur
ISSN 1437 - 2533
10. Jahrgang
Ausgabe 6∙2010
www.umrisse.de
Herausgeber
Chefredaktion
Verlag
Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn
Vorstandsmitglied AIV Wiesbaden
Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn
VERLAGSGRUPPE
W I E D E R Smit MixedMedia
P A Konzepts
HN
Biebricher Allee 11 b
65187 Wiesbaden
Tel.: 06 11/84 65 15
Fax: 06 11/80 12 52
www.verlagsgruppewiederspahn.de
Anzeigen
Satz und Layout
Fotos Umschlag und Inhalt
Dipl.-Ing. Eva-Christin Wenz, Ulla Leitner
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste
vom Mai 2010.
Christina Neuner
Titel:
Bergbahnhof am Hochschneeberg
© Galerie Voka
Aussichtsplattform »Alpspix«
© Irene Wallmann-Hetzendorf
Crown Resort Montafon
© ATP sphere
Monte Rosa Hütte
© Tonatiuh Ambrosetti/ETH Zürich
Lophel Ling School
© ott architekten
Rückseite:
Dachbegrünungsbeispiel
© ZinCo GmbH
Sieben Themenwelten
© Erlus AG
Messestand in München
© BetonMarketing Deutschland GmbH
Gebäude der Nordex AG
© Metallbau Bonrath GmbH
Messestand in München
© Hörmann KG
Druck
Erscheinungsweise
und Bezugspreis
Schmidt & more Drucktechnik GmbH
Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg
[Umrisse]
Zeitschrift für Baukultur
erscheint 6 x pro Jahr.
Einzelheft: 9,50 Euro
Doppelheft: 19,00 Euro
Jahresbezugspreis: 57,00 Euro
Abonnement Ausland: 63,00 Euro
[ Impressum
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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BAU 2011