special - Golfparadise

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special - Golfparadise
www.golfparadise.com
TRAVEL++TOURS++TRAINING++BUSINESS++EVENTS
GOLF
special
GERMAN+SWISS ISSUE 1/06
MAGAZINE
SHOOTING STAR
Paula Creamer
GREAT COURSES
Champions-Greens
EQUIPMENT
Neuheiten 2006
TOP EVENTS
Bald erster Sportmilliardär?
GOLF.special Magazine 1_06
LETTERS_EMAILS
RE
TIGER WOODS
Th ISE
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M ho d, E
ar ttl D CI
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ko d ai L
Rückblick 2005
1
www.tagheuer.com
2
TIGER
WOODS und sein Link Automatik Chronograph
LETTERS_EMAILS
GOLF.special Magazine
SWISS AVANT-GARDE
SINCE 1_06
1860
@
E M A ILS_LE T T E RS
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GOLF.special Magazine 1_06
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Herausgeber und Geschäftsführer: Klaus O. Braun
3
CON T E N T
impressum | editorial
3
6
8 EVIAN MASTERS 2005
Showdown der feinen
Gesellschaft
Das Evian Masters nimmt im
Kalender der weltbesten Spielerinnen einen besonderen Platz
ein. Frau will einfach dabei
sein. Das im Jahre 1994 eingeführte Evian Masters hat sich
im Lauf der Jahre von einem
einfachen Turnier der europäischen Frauentour zu einem der
bedeutendsten Golfveranstaltungen weltweit entwickelt. Ein
Bericht aus Hochsavoyen, wo
Turnier und Austragungsort an
den Ufern des Genfer Sees den
selben Namen tragen.
LETTER FROM THE EDITOR
On the Tee: GOLF.special Magazine
great events rückblick 2005
8
12
15
18
20
EVIAN MASTERS
Grösstes Damenturnier nach
den US Open
LINDE GERMAN MASTERS
Bernhard Langer furios!
BMW INTERNATIONAL OPEN
David Howell hält John Daly
stand.
THE BIG SPENDERS
Deutsche Bank Players
Championships
OMEGA EUROPEAN MASTERS
Sergio Garcia verewigt sich in
Crans sur Sierre
spotlight: players portrait
42 1001 NACHT: DUBAI IST
EINZIGARTIG IN DER WELT
DES GOLF.
Where to stay – where to
play:Top-Golfplätze und MegaHotels.
23
inside germany
26
30
69 DIE HEISSESTEN EISEN
Equipment-Neuheiten:
In Mitteleuropa werden die
neuesten Schlägermodellemeist im Herbst/Winter vorgestellt. Wir zeigen Ihnen unter
anderem neues Equipment, das
erst im Frühjahr 2006 in die
Pro-Shops kommt.
4
TIGER WOODS
Bald Milliarden-Jongleur?
MARCEL SIEM
Erst Platzrekord, dann Frust
YOUNG GUNS
Mehr Dichte beim deutschen
Nachwuchs
inside switzerland
34
39
8 42 69
WYLIHOF
Elite-Treffen des Schweizer
Golfsports
NORA ANGEHRN
Jagd auf Cuts
CONTENT
GOLF.special Magazine 1_06
15
23
teaching
hard talk
40
72
ASG-BOSS MARTIN KESSLER
Neue Erfolgskonzepte?
CLEVELAND GOLF
Halo-Hybrids CG4 Eisen
travel
42
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63
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DUBAI’S GOLFPLÄTZE
Mega-Gigantismus im Emirat
THAILAND: BLAUE LAGUNE
Golfparadies Hua-Hin
SCHOTTLAND
Upper Class Golf in Skibo Castle
GOLF.special-Leserreise
Als VIP-Gast in den maurischen
Palästen von Rabat
78
81
83
DIE SCHÖNSTEN
GOLFPLÄTZE DER WELT
Simply the best Fairways
equipment + tests
69
70
73
74
INNOVATIONEN 2006
Die neue PING G5 Serie
IM GOLF-BAG SPIONIERT...
Woods, Soerenstam und Langer
FITTING UND MATCHING
Warum ist Schläger-Fitting
so wichtig?
FRÜHLING 2006: NIKE GOLF
Nike Driver SasQuatch –
Beast and Beauty
GOLF.special Magazine 1_06
CONTENT
64
@ttraction online
86
DREI LÄNDER-POWER
Cross-Media
78
peoples boulevard
92
great courses
64
54
PUTTING
Kein Zittern mehr vor dem
letzten Touch
DRIVE: WO ES ABGEHT
«Orgasmus» am Tee
TIPPS FÜR ANFÄNGER
Ultimative Tipps
für den Einstieg
PROMINENTE
Der Eagles-Charity-Golfclub:
Promis helfen gehandicapten
Menschen
kleinanzeigen
93
SUCHEN UND FINDEN
impressum
3
5
LE T T E R_F ROM _T HE _E D ITOR
On the Tee
GOLF.special!
«Ein neues
Golfmagazin?
Brauchen wir das?
Wofür ist dafür noch
ein Markt vorhanden, der
seit langem vor lauter Übersättigung nur so strotzt?» Der
Mensch ist von der golferischen Informationsarmut des Fernsehens und
von der Flut von Zeitschriften, Internet
und Handy-Gedröhne inzwischen so genervt, dass er sich manchmal einfach
verweigert. Er beschliesst, lieber auf
dem Golfplatz eine Runde zu spielen.
Braucht er da in Ruhe noch ein Magazin
zu lesen?
Szene im Clubhaus-Restaurant:
Es herrscht Euphorie. An einem Tisch
unterhält sich eine Gruppe von Spielern.
Sie fachsimpeln über die letzte Ausgabe
der «Golfzeitung». Von welcher Zeitung
die Rede ist, wissen die wenigsten Anwesenden. Ein Teilnehmer der Runde
berichtet von einem Artikel, in dem es
heißt, dass der neueste Putter der Marke X keine Runde mehr über 30 Putts
zuläßt.
Szene auf der Clubhausterrasse:
Auch die neuen Hybrids seien «richtig geil». Man könne den Ball damit
aus einem noch so hochgewachsenen
Semi-Rough heraushebeln. Woher der
Sportsfreund das weiss? Na ja, aus der
«Golfzeitung».
6
Wenn Sie ein sicheres Rezept erhalten, wie Sie ihren
Slice reduzieren können, wird Sie das sicher begeistern. Wenn irgend ein Mensch in der englisch-sprachigen Welt seine schönsten Träume erfüllt sieht, sagt er
euphorisch: «this is very special». Und weil Golf eben
auch «very special» ist, wissen Sie schon einmal, wie
unser Name entstanden ist.
Szene an der
Clubhaus-Bar:
Die schönste Zeit im
Jahr sind die Golfferien:
«Die Greenfees sind ganz
schön teuer geworden». Dann
tauchen immer mehr Fragen auf:
«Wie ist das Preis-Leistungsverhältnis
der Angebote?» «Was sagt eigentlich
der Golflehrer zu meinem Backswing?»
«Welche Tipps gibt es für längere
Drives?» Oder: «Was verdammt noch
mal, ist das Geheimnis, dass solche
14jährigen Knirpse weiterschlagen, als
unsereins», räsonniert ein austrainierter, gut im Saft stehender Vierziger.
Also was lernen wir Golfjournalisten
daraus? Dass es wirklich gut gemachte
Golfmagazine – vorausgesetzt sie stammen aus fachlich kompetenter und solide recherchierter Quelle – eben doch
noch zuwenige gibt. Das Bessere ist immer der Feind des Guten. Testen Sie sich
doch einmal selbst: Welches Heft blättern Sie schnell mal durch und welches
LETTER_FROM_THE_EDITOR
GOLF.special Magazine 1_06
Wir legen uns auch schon mal quer, wenn es für
unsere Leser von Vorteil ist. Wir wollen in
vieler Hinsicht die Dinge beim Namen nennen.
Hart, aber fair.
lesen Sie ausführlich? Ich wette um
ein Jahres-Abonnement: Sie «verschlingen» ganz wenige davon, wahrscheinlich lesen Sie nur ein einziges
Heft im Monat wirklich vom Inhaltsverzeichnis bis zur letzten Seite durch. Und
zwar eines, dem Sie vertrauen. Wir würden uns schon freuen, wenn Sie als unsere Leser im Inhalt von GOLF.special
Magazine Ihr Interessensgebiet finden
und künftig unsere Qualität schätzen.
Und dass Sie sich an den Namen GOLF.
special Magazine oft erinnern. Denn
wenn es im Clubhaus wieder heisst:
Woher weißt Du das? Dann sollen Sie
sagen können: «GOLF.special Magazine
gelesen – dabei gewesen!» Dass dies
so bleibt, daran werden wir hart und
engagiert arbeiten.
Beispiel 1:
Die nicht zu tolerierenden Fertigungstoleranzen bei der Herstellung von Golfschlägern müssen kritisch behandelt
werden, anstatt die Fakten wegen dem
drohenden Verlust unserer Anzeigenbudgets unter den Tisch zu kehren.
Wie gesagt – wir wollen die Dinge im
Interesse unserer Leser beim Namen
nennen. Auch die Industrie muss ein
Interesse an einem kritischen Medium
haben. Es bietet nämlich für diejenigen
Unternehmen, die Top-Qualität auf den
Markt bringen, eine wichtige Schutzfunktion.
Beispiel 2:
Wir wollen unseren Lesern kritischen
und ehrlichen Reise-Service anbieten.
Nicht jeder Golfplatz ist eine «Herausforderung», nicht jedes Hotel ein «Geheimtipp» und nicht in jedem Restaurant schmeckt es wie beim Sternekoch.
Wir sehen für uns und für unsere Leser
mit dem neuen GOLF.special Magazine
eine notwendige Aufgabe, wirklich zu
sagen, was Sache ist. Wir wollen Partner des Golfsports sein. Wir scheuen
uns aber nicht, auch kreativ zu streiten.
Mit allen Aktivisten im Sport und im
Business. Und da dürfen ruhig auch das
ein oder andere Mal die Meinungen hart
aufeinander treffen, wenn neue Ideen
auf den Weg gebracht werden müssen.
Denn nur so kommt unser geliebter
Golfsport voran.
Viel Freude beim Spiel!
golferly yours
Ihr Klaus O.Braun,
Chefredakteur
7
GRE AT _E V E N T S
ev ian m ast e rs
Evian Masters: grösstes Damenturnier nach der US Open
Catwalk Ladies Tour
Die neunzehnjährige
Paula Creamer gewann
auf der 12. Evian Masters
mit acht Schlägen Vorsprung gegenüber den
Amateurinnen Michelle
Wie und Lorena Ochoa
ihren zweiten Profi-Titel.
von Anne-Catrin Leblanc
In der Geschichte der LPGA (Ladies Professional
Golf Association) ist Creamer nicht nur die jüngste Golferin, sondern auch die Spielerin, die am
schnellsten eine Million US-Dollar verdient hat. Ihren Sieg sicherte sie sich mit 273 Punkten (68-6866-71) bei 15 unter Par.
Ihr erstes Turnier
hatte Creamer, die in
Bradenton (Florida) lebt, wenige Wochen zuvor
siegreich beendet. Bei der Sybase Classic holte sie
sich ihren ersten Titel.
Und jetzt, im Alter von gerade mal 19 Jahren, ist sie
die jüngste Gewinnerin in der Geschichte der Evian
Masters. Für ihren zweiten Sieg als Profi-Spielerin
erhielt der Teenager 375 000 USD und ist damit die
Spielerin, die am schnellsten eine Million
USD Preisgeld im Profi-Golf verdient
hat.
Zweiter Platz für Michelle Wie:
Creamer erzielte außerdem einen Rekord, in dem sie mit acht Schlägen
den größten Vorsprung eines Siegers
beim Evian Masters erreichte. Sie
In Evian noch Amateurin – jetzt
gehört Sie zu den Professionals mit
Millionenverträgen.
Ihr Dad (rechts) freut sich darüber.
8
GREAT_EVENTS
GOLF.special Magazine 1_06
Mehr Mut zum individuellen Outfit: Die Ladies-Tour wird modischer und bunter.
kam damit auf einen der zehn Spitzenplätze im US-Team, die jeweils automatisch qualifiziert sind: Ihr Traum,
im am Solheim Cup im Crooked Stick
G&CC, Indiana, teilzunehmen, hatte sich erfüllt. Sie lieferte schliesslich
einen enormen Beitrag zum Sieg der
USA über die Europäerinen.
Weltweit zweithöchstes Preisgeld
Der Sponsor Union-Banque de Suisse
(UBS) gehört zu einer kleinen Gruppe
von vier «Eagle Sponsors», die das Evian
Masters als eines der bedeutendsten
Frauengolfturniere der Welt unterstützen. Das Preisgeld des Grossevents wird
weltweit nur noch von den US Women’s
Open übertroffen. Das Evian Masters
wird sowohl von der LPGA Tour als auch
der Ladies European Tour anerkannt
und für die Rangliste gewertet.
Ausserdem zeichnete UBS die Spielerin
aus, die ein Ass, also das Einlochen mit
einem einzigen Schlag schaffte. Dies
geschah am dritten Tag an Loch 14. Die
Dänin Iben Tinning, Gesamtsiegerin der
Preisgeldrangliste 2005, brachte ein
Hole-in-One zustande und erhielt dafür einen Goldbarren von 35 Unzen. Sie
war darüber ebenso verblüfft wie der
französische Besucher, dem gleich am
ersten Turniertag ein solcher Schlag an
einem Golf-Simulator gelang.
Der Visionär Franck Riboud
Überrascht waren Zuschauer und Golfspieler darüber, dass die Golflegende Seve Ballesteros zur Siegerehrung
aufs Podium kam. Paula Creamer war
entzückt und konnte es fast nicht glauben, dass ihr der Pokal von einem der
größten Golfstars der Welt überreicht
wurde.
Die Gründung des Evian Masters
1994 entstand aus der Vision eines
Mannes: Franck Riboud, Präsident des
Danone-Konzerns. Das Turnier, dessen
erste Siegerin seinerzeit die Schwedin Helen Alfredsson war, erreichte
im Jahr 2000 einen neuen Status aufgrund der zusätzlichen Sanktionierung durch die amerikanische LPGA
Tour. Die amerikanische LPGA Tour
Fotos: DPPI
GOLF.special Magazine 1_06
GREAT_EVENTS
9
GRE AT _E V E N T S
ev ian m ast e rs
Mexikanische Hoffnung: Lorena Ochoa
(Ladies professional golf association)
stellt die wichtigste Organisation im
professionellen Frauengolf dar. 2005
waren es die besten 78 Spielerinnen
der Welt, die nach Evian eingeladen
wurden. Das Turnier ist mit einem
Preisgelde in Höhe von 2,5 Millio■
nen Dollar dotiert.
B ISHE RIGE SIE GE RIN N E N
Seit Gründung der Evian Masters gewannen Spielerinnen wie: Wendy Doolan
(2004) Annika Sorenstam (2000, 2002),
Helen Alfredsson (1994, 1998), Laura
Davies (1995, 1996), Hiromi Kobayashi
(1997), Catrin Nilsmark (1999),Captain
Impact: Lorie Kane aus Kanada
des europäischen Teams des Solheim
Cup, Rachel Hetherington (2001) und
Juli Inkster (2003).
Karin Icher (USA)
10
GREAT_EVENTS
GOLF.special Magazine 1_06
GC Evian, 18. Green
TOP 10
EVIAN MASTERS
5
Ergebnisse:
Position
Score/Par
Name
R1
R2
R3
R4
Preisgeld €
1
273 (-15)
Paula Creamer (USA)
68
68
66
71
301,985.21
2
281 (-7)
Michelle Wie (USA)
75
70
68
68
Amateur
Lorena Ochoa (MEX)
71
69
72
69
183,001.48
2
4
282 (-6)
Lorie Kane (CAN)
71
74
66
71
132,755.15
5
283 (-5)
Helen Alfredsson (SWE)
74
72
72
65
67,296.01
5
Maria Hjorth (SWE)
69
72
74
68
67,296.01
5
Carin Koch (SWE)
66
73
74
70
67,296.01
5
Meena Lee (KOR)
71
74
68
70
67,296.01
5
Christina Kim (USA)
68
68
75
72
67,296.01
5
Karine Icher (FRA)
71
70
68
74
67,296.01
GOLF.special Magazine 1_06
GREAT_EVENTS
11
GRE AT _E V E N T S
l in de g e rm an m ast e rs
Bernhard Langer furios!
«The Goose»
entkommt knapp
den Jägern
von Klaus O. Braun
Der Triumphator aus
Südafrika: Retief Goosen
Gemeinsame Runner-ups:
(v. links) David Lynn (ENG)
Nick Dougherty (ENG)
José Maria Olazábal (ESP)
Henrik Stenson (SWE)
12
Der Weltranglistenfünfte und zweifache US-Open-Sieger Retief Goosen
hat mit Runden von 67/68/66/67 (20
unter Par) vor David Lynn, José Maria
Olazabàl, Nick Dougherty und dem
Schweden Henrik Stenson (alle -19) die
Linde German Masters in Pulheim bei
Köln gewonnen. Jugendliche Angriffslust gegen Weltklasse lautete die Devise
auf der Schlussrunde der Linde German
Masters 2005 im Golfclub Gut Lärchenhof. Die Routiniers Retief Goosen (Südafrika) und José Maria Olazábal (Spanien) mussten sich vieler Attacken von
Anthony Wall (England), Henrik Stenson
(Schweden) und Nick Dougherty (England) erwehren. Zum Schluss machte
es Goosen noch einmal spannend, als
er sich im Wasserhindernis liegend, für
einen Strafschlag entschied, sich da-
mit ein Bogey am 18. Loch leistete und
kurzzeitig ein Stechen fürchten musste.
Vom insgesamt mit drei Millionen Euro
dotierten Turnier durfte der Südafrikaner sich für den Titelgewinn 500 000
Euro gutschreiben lassen. Dabei verlief
der Auftakt zu seiner Finalrunde alles
andere als viel versprechend: Schon am
zweiten Loch musste er sich ein Doppelbogey notieren und verlor kurzzeitig
den Kontakt zur Spitze. Doch dann ließ
der Routinier insgesamt acht Birdies
auf den Bahnen 3, 5, 6, 7, 10, 12, 13 und
15 folgen.
Immer noch stark:
Der alte Wolf Langer
Der Gastgeber und Publikumsliebling
Bernhard Langer, der das Turnier 1989,
1991 1997 und 2001 gewann, schloss
mit einem furiosen Schlusspurt und
einem Bogey am 18. Loch mit 13 unter
Fotos: Stefan von Stengel
GREAT_EVENTS
GOLF.special Magazine 1_06
Par auf dem geteilten 12. Rang ab. Der
alte Wolf hält immer wieder noch das
Rudel der jungen Nachkömmlinge in
Schach. Laut Veranstalter Erwin Langer
verfolgten 50 000 Zuschauer an sechs
Tagen den Event. Der Deutsche Sven
Strüver konnte an die Leistungen seiner zweiten Runde nicht anknüpfen und
beendete das Turnier mit 70/68/73/74=
drei unter Par auf dem 61. Platz. Auch
Marcel Siem, der sich als Lokalmatador so viel vorgenommen hatte und
kurz zuvor in Boston noch mit einer
62er Runde glänzte, hatte kein Glück
an den letzten beiden Tagen. Mit
71/70/75/74 landete er tief enttäuscht
auf dem 70. und vorletzten Rang. Die
Linde German Masters verliert Ihren
Titelsponsor 2006. Wenn sich das TopEvent zum 20. Mal jährt, soll es nur noch
German Masters heissen. Die meisten
bisherigen Sponsoren sollen dann unter
Einbezug der Linde AG gleichwertige
■
Hauptsponsoren bleiben.
José Maria Olazábal (ESP)
TOP 10
LINDE GERMAN MASTERS
Hier kommt eine Bildlegende Hier
kommt eine Bildlegende
Score/Par
Name
R1
R2
R3
R4
Preisgeld €
1
268 (-20)
Goosen Retief (RSA)
67
68
66
67
500,000.00
2
269 (-19)
Dougherty Nick (ENG)
71
64
66
68
199,582.50
2
Lynn David (ENG)
68
67
67
67
199,582.50
2
Olazábal José Maria (ESP) 68
65
70
66
199,582.50
2
Stenson Henrik (SWE)
71
66
64
68
199,582.50
Ergebnisse: Position
6
270 (-18)
Howell David (ENG)
72
66
66
66
105,000.00
7
271 (-17)
Casey Paul (ENG)
67
67
71
66
82,500.00
Wall Anthony (ENG)
71
62
68
70
82,500.00
7
9
272 (-16)
Cabrera Angel (ARG)
70
68
67
67
67,200.00
10
273 (-15)
Ferrie Kenneth (ENG)
68
72
66
67
57,600.00
Gonzalez Ricardo (ARG)
67
71
71
64
57,600.00
10
GOLF.special Magazine 1_06
GREAT_EVENTS
13
www.mizuno.ch
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NEWS 2006
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A
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.
C H |
GRE AT _E V E N T S
bm w int e rn at ional o p e n
P wer
Putts
David Howell hält John Daly stand und triumphiert bei der BMW International Open.
15
GRE AT _E V E N T S
Hochspannendes Finish in Eichenried
Der 30jährige David Howell aus Weybridge, England, konnte sich in einem
hochspanndenden Finish gegen den
Amerikaner John Daly durchsetzen. Der
schwergewichtige US-Boy landetet mit
dem Australier Brett Rumford auf dem
zweiten Platz und spielte 22 unter Par.
Einen Schlag weniger benötigte Howell auf seiner 65er Schlussrunde und
holte sich dafür den Siegerscheck von
333 000 Euro (Preisgeld insgesamt
2,0 Mio Euro).
bm w int e rn at ional op e n
Der lange führende Ryder-Cup-Star
Luke Donald fiel nach einer enttäuschenden 74er Runde auf Platz 15 zurück. Einen guten Schlusstag hatten
alle drei deutschen Hoffnungsträger
Marcel Siem mit 67 Schlägen (-12)
und Rang 24, Bernhard Langer mit 69
(-8) und Rang 47, sowie Tino Schuster
68 (-7) auf Platz 55. Das tagesbeste
Ergebnis erzielte der Engländer Simon
Dyson mit 62 Schlägen. ■
ZU SCHA U E RR E KO R D
Am Donnerstag, den 25. August 2005,
kamen bei den BMW International Open
bereits
17.000
golfbegeisterte
Zu-
schauer auf die Anlage in München –
Nord Eichenried. Insgesamt notierte
die Turnierleitung 60 000 Besucher an
5 Tagen. Das bedeutete einen neuen
Zuschauerrekord.
H.K.
124 Kilo Lebendgewicht am Tee:
Der US-Amerikaner John Daly
Immer im Fokus vieler Fans: Deutschlands grosse Hoffnung Marcel Siem
Missed Putt: Erinnerungen an Kiawah-Island?
Fotos: Leo Lenz und Stefan Heigl
Tino Schuster: Präzise gespielt
16
GREAT_EVENTS
GOLF.special Magazine 1_06
N E WS_D IVOT S
Lauterbach gut beraten
Party-Time in der Promi-Disco
Vorne rechts: Eddie Jordan mit den irischen Golf-Heroes Paul Mc Ginley (links),
Padraigh Harrington und Ian Poulter
Nicht nur für Champion David Howell verliefen die BMW International Open 2005 erfolgreich. Allen Beteiligten wird das
Turnier in München Nord-Eichenried als eine erfolgreiche
Veranstaltung in Erinnerung bleiben, für einige auch als PartyGround. In der Münchner Nobel-Discothek «P1» bei der BMW
Player’s Night waren die Golfstars auch für die attraktive süddeutsche Damenwelt aufgeschlossen. BMW, seit diesem Jahr
auch «Official Car» der European Tour sowie Official Car des
Ryder Cup 2006 lockt freilich sowohl geschäftlich als auch
sportlich Stars der Formel 1 Szene an.
Prominenz bei den 3. Eichenried Open: Kurz nachdem David Howell das 18. Grün mit
einer abschließenden 65er
Runde als Sieger der BMW
International Open verlassen
hatte, konnten die sportlichen Amateure den 6.376
Meter langen Par-72-Platz
«hautnah» erleben: Allen
voran Heiner Lauterbach, der
mit seinem ProminentenFlight mit Entertainer Michael Schanze, Sonja Zietlow
(rechts) und Gastronom Sepp
Grätz in der Hcp.-Klasse 12
bis 20 das 2. Netto gewann.
Golfer’s Gems in British Columbia
Es gibt östlich von Vancouver in der Provinz BC über
175 beinahe ausschliesslich
öffentliche Golfplätze. Sollten Sie jemals den Namen
Predator Ridge hören, fliegen, fahren oder gehen Sie
gleich hin. Welch ein einzigartiges Fleckchen Erde! Dieses Course-Juwel erhält die
Empfehlung unserer Redaktion. Info zu Golfplätzen gibt
die BC Golf Association. Info:
www.bcga.org. Deutsche und
Schweizer Golfer fragen am
besten bei den Tourism-BCExperten in Neu Isenburg
an. Kontakt: Eva Brucklachner, Tel. +49 6102 202 993
oder MSi-germany@T-Online.
de. Eine ausführliche Reportage folgt in unserer Ausgabe 2/2006. Zum Beispiel über
das einzigartige «middle of nowhere» Gefühl in Kamloops,
Kelowna oder Sun Peaks. Und
über das 14. Loch in Furry
Creek und mehr . . .
GOLF.special Magazine 1_06
Zietlow’s Fashion-Show
Sonja
Zietlow,
eine der erfolgreichsten und
beliebtesten
deutschen
Moderatorinnen, startete zu ihrer
FernsehKarriere
vom Steuerknüppel einer
Boeing: Sonja Zietlow war
Verkehrsflugzeugführerin
der Lufthansa.
Sie ließ sich beurlauben, um
für das Fernsehen zu arbeiten.
Trotz des Sternzeichen Stier
golft sie wie
eine Gazelle.
Heimatclub ist GC München
Riedhof, Ihr Handicap ist derzeit 26. Sie spielt neben Golf
auch noch Tennis und reitet
auch ab und an, wenn die
Zeit es zulässt. Ihre riesige
Begeisterung für Golf zeigte
sie bei der BMW International
Open in München, wo sie täglich im neuen, umwerfenden
Outfit auftauchte. Unser Bild
entstand beim BMW Pro-Am
in Eichenried.
Stolz auf David: Partnerin Emily
Es war nicht nur der 30-jährige David Howell aus Swindon, England, der
sich über den Siegerscheck von 333.330 Euro freuen konnte. Auch Partnerin Emily Doughty war begeistert über die überraschende deutliche
Erhöhung des Haushaltsgeldes: «This gives us a good budget-update for our next holidays». Am Samstag Abend 27. August, als
viele Profigolfer, geladene Gäste und Prominente bei der BMW
International Open Night im Münchner Club P1 feierten, (Bild
oben) zogen es David und Emily vor, vor der Schlussrunde
des Turniers nicht auf den Putz zu hauen und früh schlafen
zu gehen. Man sieht: Es hat genützt!
NEWS_DIVOTS
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GRE AT _E V E N T S
de u t s ch e bank pl aye rs c h a m p i o n s h i p s
Auf der mit 3,3 Millionen Euro Preisgeld dotierten Deutsche Bank Tournament Players Championship erhielt der
Sieger nicht nur einen Scheck in Höhe
von 550.000 Euro, sondern auch eine
fünfjährige Spielberechtigung für die
Europa-Tour. Gespielt wurde in diesem
Jahr auf dem Meisterschaftsplatz Gut
Kaden Golf und Land Club in Alveslohe
bei Hamburg. Mit einem dramatischen
Finale wurden die Zuschauer bei der
Deutsche Bank Players Championship
auf Gut Kaden für den verregneten Auf-
takt entschädigt. Nach einem Golf-Marathon über 72 Löcher mit anschließendem Stechen bewies der schwedische
Spitzenspieler Niclas Fasth Nervenstärke und setzte sich mit einem Birdie am dritten Extra-Loch gegen den
Argentinier Angel Cabrera durch. Beide
hatten nach vier Runden mit 274 Schlägen gleichauf an der Spitze gelegen. Für
Fasth war es der zweite Turniersieg auf
der European Tour in dieser Saison. Der
33-jährige hatte bereits zur Halbzeit
in Führung gelegen. Trotz aller sport-
Fotos: Stefan von Stengel
Die Deutsche Bank
Tournament Players’
Championship der PGA
European Tour hat sich
zum Nummer-einsTurnier in Deutschland
und zu einem der führenden PGA Events in
Europa entwickelt.
18
Zuschauer-Magneten,
wo immer sie auftreten:
Bernhard Langer (links)
und John Daly
GREAT_EVENTS
GOLF.special Magazine 1_06
Das philosophische Zitat:
«In meinem Alter sind Geburtstage nicht
mehr so wichtig. Sie verdeutlichen,
dass man älter wird – zeigen aber auch,
dass man noch lebt . . .»
Bernhard Langer anlässlich seines
48. Geburtstages.
M IT 4 8 JA HRE N LÄ N GE RE D RIV E S A L S B I S H E R
Interview mit Bernhard Langer
lichen Spannung, die das Turnier bietet, ganz ehrlich: Der grosse Auftritt von
Tiger Woods vergangener Jahre fehlte
dem Event schon sehr.
Von den deutschen Spielern schnitt
Bernhard Langer (-11) mit 72/68/69/68=
277 auf einem hervorragenden 5. Rang
ab. Auch Marcel Siem schlug sich acht■
bar (-6) und landete auf Platz 20.
K.O.B.
Sieger (rechts)
Nikolas Fasth (SWE)
und Unterlegener
Angel Cabrera (ARG)
Was ist Ihr Eindruck vom Turnier in Gut Kaden heute, nachdem
Sie das erste Turnier schon 1992 gewonnen haben?
Das Turnier hat sich sehr verändert. Es ist viel grösser geworden.
Es ist inzwischen eins der wichtigsten Turniere auf der Europäischen Tour. Zum anderen hat sich auch der Golfplatz sehr entwickelt. Speziell das Rough war sehr hoch zum Teil. Fast US-Openmäßig um das Grün herum. Der Platz spielt sich um einiges länger.
Nicht nur aufgrund der neuen Abschläge, sondern auch wenn er
nass ist. Somit ist es schon eine Herausforderung. Ein sehr schwerer Golfplatz im Moment.
Liegt Ihnen der Platz denn so wie er ist?
Was haben Sie sich für das Turnier erwartet?
Ich glaube nicht, dass er mir mehr liegt als zum Beispiel St.
Andrews. Ich glaube eher weniger, weil man hier – zumindest nachdem, was ich gesehen habe – präzise Abschläge machen muss.
Denn das Rough ist – wie schon erwähnt – extrem hoch. Man muss
also die Fairways treffen und relativ lang und präzise sein. Wenn
ich sehr gut schwinge, dann ist das okay, aber wenn ich ein bisschen daneben liege, dann tue ich mich schwer. Wenn man hier ins
Rough schlägt, kann man oft das Grün nicht mehr erreichen und
man kämpft dann um das Par oder das Bogey.
Bernhard, Sie sind in den letzten Jahren mit Ihren Abschlägen
um knapp 20 Yards länger geworden. Wie erklären Sie sich das?
Es ist hauptsächlich das Equipment. Ich spiele einen anderen Golfball und einen anderen Driver. Die Produkte sind besser geworden
über die Jahre. Ich glaube nicht, dass ich kräftiger oder elastischer
bin. Es ist klar, dass man – ich bin 48 Jahre alt – ein bisschen an
Kraft verliert. Man wird einfach grundsätzlich kürzer im Alter. Aber
aufgrund der Materialien schlage ich den Ball doch wesentlich länger als früher.
Tipp: Welche Schläger Bernhard Langer tatsächlich im Bag hat, lesen Sie
auf Seite 70 «Im Golfbag spioniert».
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GREAT_EVENTS
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GRE AT _E V E N T S
om e g a e urope an m aste rs
Sergio Garcia verewigt
sich in Crans sur Sierre
Omega European Masters:
Spritz-Tour
Fotos: Dubost
Letzter Schlag zum 18. Green:
Paul Casey wartet seit Jahren auf
Bester Schweizer mit Rang 56:
Sergio Garcia musste lange um seinen Sieg bangen
einen Sieg in Crans
André Bossert
von Klaus O. Braun
Spanish Darling Garcia
nach Auf und Ab zum Triumph
Der 25jährige Spanier besitzt ganz in
der Nähe des traumhaften PanoramaPlatzes auf dem Plan Bramois in Montana-Crans eine Luxus-Wohnung und läßt
seinen Freund und Konkurrenten Luke
Donald bei sich wohnen. Den Platz kennt
er gut. Doch in den zwei Schlussrunden
musste er um seinen Sieg zittern. Ein
Chip-in am 16. Loch verhalf ihm letzlich zum Sieg (-14). Lange konnte der
Waliser Garry Houston mithalten, zeigte aber auf den letzten Löchern Nerven und schloss gemeinsam mit Luke
Donald (-11) als Vierter ab. Zweiter
wurde der Schwede Peter Gustavsson
(-13), der die beste Schlussrunde mit
64 Schlägen ablieferte. Ryder Cup-Hero
Paul Casey rückte zeitweise bis zur
Spitze auf, landete aber letztlich beim
schweizerischen Top-Turnier, zu dem
an fünf Tagen rund 40 000 Zuschauer
kamen, nur auf Rang
drei (-12).
Schock für Schweizer Spieler
Schwere Niederlagen für die Einheimischen: Der alte Kämpfer André Bossert
hat das Turnier mit +1 und dem enttäuschenden 56. Rang abgeschlossen.
(69/70/74/72=285). Beim Teaching-Pro Marcus Knight
spielten die Nerven Achterbahn. Mit einer katastrophalen Runde von
16 über Par (70/72/
77/81=300) belegte er
den vorletzten, 77.
Platz. Crans ist seit
Jahren das Feld der dramatischen Niederlagen und
der verpassten Cuts für die
einheimischen Pro’s.
mern mehr Erfolg im nächsten Jahr,
wenn der Platz im Wallis sein 100-jähriges Jubiläum feiert.
2006: 100 Jahre Golfplatz Crans
Die schweizerischen Amateure Nicolas
Sulzer und Martin Rominger (beide
+2) sowie Damian Ulrich (+8) verpassten die Qualifikation zur Schlussrunde,
ebenso die Pro’s Ronnie Zimmermann
(+4) und Robert Wiederkehr (+8). Einen Total-Absturz legte auch Alexandre
Chopard hin: Mit Runden von 78/78
und 14 über Par verließ er zutiefst enttäuscht den Parcours. Die Redaktion
GOLF.special wünscht allen Teilneh-
Hinkender TV-Kommentar
Das Schweizer Fernsehen (DRS) hinkte
am Schlusstag wegen der Übertragung
des Formel 1 Rennens mit seiner Berichterstattung aus Crans regelmäßig
hinter dem aktuellen Geschehen her.
Bild- und Tonstörungen in der entscheidenden Phase waren kurzeitig dramatisch, sie dauerten nur eine Minute. Fazit:
Verbesserungswürdig wie die Ergebnisse der einheimischen Professionals: Es
■
war nicht der Golf-Tag des DRS.
So spielten die Deutschen
Der Nürnberger Tobias Dier
setzte seine Serie von
Niederlagen auf der
Tour fort und schloss
das Turnier mit (+8 /
Rang 72) ab. Deutlich
besser verabschiedete sich der Stuttgarter Tino Schuster (-3)
und Rang 30 mit einer
69er Schlussrunde. Sven
Strüver verpasste einmal mehr
den Cut.
Enttäuscht:
Titelverteidiger Luke Donald
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Spielen, wo man nach 18 Greens relaxen und geniessen kann.
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Bad Ragaz ist eine wahre Oase der Entspannung. 3’000 m2
gross ist die Wellness-Landschaft mit Thermalwasserpools,
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22
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SP OT LIGHT : P LAY E RS_P ORT RA IT
t ige r wo o d s
Tiger Woods:
Bald Milliarden-Jongleur?
Golf-Superstar Tiger Woods setzt in seiner Sportart nach
einer Durststrecke wieder Massstäbe, die bisher von keinem
Golfer je erreicht wurden. So erspielte sich der Weltranglistenerste im Verlauf seiner Karriere als Erster mehr
als 50 Millionen Dollar an Preisgeldern. Dies ist jedoch nur
Taschengeld im Vergleich zu seinen Werbeeinnahmen.
GOLF.special Magazine 1_06
SPOTLIGHT_PLAYERS_PORTRAIT
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SP OT LIGHT : P LAY E RS_P ORT RA IT
t ig e r wo o d s
von Klaus O. Braun
Seit seinem Debüt auf der ProfiTour 1996 verdiente Superstar Tiger
Woods insgesamt 55 Millionen Dollar
allein an Preisgeldern und verwies
den Spitzenreiter der US-Geldrangliste der Saison 2004, Vijay Singh
von den Fidschi-Inseln deutlich auf
Rang zwei (44 Millionen Dollar). Zum
Vergleich: Der Deutsche Bernhard Langer erreichte nach weit über 20 Jahren in der Weltspitze mit Einnahmen in
Höhe von ca. 21 Millionen Dollar weltweit und über 8 Millionen Dollar auf der
US-Tour. (Davon allein rund 1 Million Dollar
in 2005.) Damit liegt er weit vor dem 18maligen Major-Siger Jack Nicklaus aus
den USA (7 Millionen Dollar). Jedoch der
Vergleich hinkt: Früher gab es niedrigere Preisgelder und Nicklaus spielt nicht
mehr auf der grossen PGATour, und auf
der den Senioren vorbehaltenen Champions Tour lässt sich der «Golden Bear»
auch nicht mehr sehen. Nicklaus hat
2005 seinen Abschied vom Turnier-Golf
erklärt. Aber wenn es nicht
um Moneten, sondern
um die sportliche
Lebensleistung
geht, so hat Jack Nicklaus gegenüber Tiger Woods noch bei weitem
die Nase vorn. Grund für den großen
Unterschied zwischen Woods (45 Titel auf
der PGA-Tour) und der US-Golf-Legende
Nicklaus (73 Titel) sind die größere Anzahl an Turnieren und die Erhöhung der
Gewinnsummen während der letzten
Jahrzehnte.
Jährlich verdient Tiger Woods
rund 80 Millionen Dollar
Der amerikanische «Golf Digest» hat
kürzlich die on-course und off-courseEinnahmen der Spieler verglichen. Unter den besten Verdienern erscheinen
Namen, die nur wenige vermutet hätten. So liegt die 74jährige Golf-Legende Arnold Palmer mit einem Verdienst
von 22 Millionen im Jahr 2004 auf Rang
zwei hinter Tiger Woods. Davon erspielte Palmer lediglich rund 30.000 Dollar
auf dem Golfplatz. Der Rest stammt aus
seinem geschäftlichem Bereich Arnold
Palmer Enterprises. Jack Nicklaus landete lediglich auf Rang zehn mit zusammen 9 Millionen Dollar, davon hat er
$ 326 000 bei Golfturnieren erspielt.
Tiger Woods verdiente 4,7 Millionen bei
Turnieren 2004 und addierte 80 Mio. im
Golf-Business. Was Tiger schafft, kann
nur der Formel 1 Weltmeister Michael
Schumacher noch toppen: Er rast immerhin auf fast 100 Millionen pro Jahr.
Tiger Woods
Siege seit Karrierebeginn:
60, davon 45 auf der PGA Tour
Major-Siege: 10
Preisgeld seit Karrierebeginn:
(10 Jahre) 55 Mio. Dollar
Preisgeld 2005:
ca. 10 Millionen Dollar
Längster Schlag bisher:
408,5 Yards = 373,42 Meter
Drive-Durchschnitts-Länge:
315.4 Yards = 288,10 Meter
(Stand bei Redaktionsschluss)
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Fotos: Nike, Getty Images
Welche anderen Superstars
scheffeln richtig Geld?
Der Amerikaner Phil Mickelson, hat
2004 «nur» 2,8 Millionen Preisgelder erreicht, liegt jedoch mit 30 Millionen Werbeeinkünften auf Platz drei
der meistverdienenden. Es folgen der
grosse Australier Greg Norman mit nur
$161 000 Turniereinnahmen, dafür aber
20 Mio. Dollar aus dem Golf-Business.
Die Nummer drei der Welt, der Südafrikaner Ernie Els verdoppelt im Business
fast seine knapp sieben Millionen Dollar
Preisgelder. Der Weltranglistenzweite,
Vijay Singh (Fidji) hat einen verhältnismässig niedrigen Werbewert: Mit rund
10 Millionen Dollar Preisgelder war er
hier 2004 die Nummer eins der Welt,
konnte aber «nur» 5 Millionen an Werbegeldern ergattern. Als einziger Europäer erscheint unter den Top Ten der
Bestverdiener der junge Spanier Sergio
Garcia, der 3 Millionen Preisgeldern 10
Millionen Werbeeinnahmen gegenüberstellt.
Bei den Damen liegt die Weltranglistenerste Annika Soerenstam bei weitem
an der Spitze: Sie erspielte 3,3 Mio. bei
4,5 Mio.Werbeeinnahmen.
Tiger Woods:
Die Milliarde lockt...
Millionenschwere Sponsorenverträge
(Der Bekleidungs- und Equipment-Gigant Nike zahlt 25 Millionen jährlich)
und weitere 10 Sponsoren verschaffen
Tiger eine Summe von über 55 Millionen
Dollar. Dazu kommen die vielen PR-Veranstaltungen, die Antrittsgelder, die zuweilen 1 Million Dollar weit übersteigen,
Lizenzgebühren und andere Honorare.
Macht man die Hochrechnung mit der
entsprechenden Dynamisierung, so könnte Tiger Woods, der mit seinem Gesamteinkünften seit Karrierebeginn bereits
jetzt die halbe Milliarde Dollar anpeilt,
in einigen Jahren der erste Mensch der
Sport-Geschichte werden, der zum DollarMilliardär wird. Die Investitionen, die
er auf Immobilien und Finanzmärkten
tätigt, sind dabei noch gar nicht einge■
rechnet.
$ 100 Mio.
1 Michael
Schumacher
2 Tiger Woods
3 Michael Jordan
$ 80 Mio.
4 Shaquille O’Neal
5 Grant Hill
$ 37 Mio.
Die fünf Sport-Top-Verdiener
$ 28 Mio.
$ 26 Mio.