Einblicke in das Risikomanagement der Norddeutschen

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Einblicke in das Risikomanagement der Norddeutschen
Die norddeutsche Art.
Die norddeutsche Art.
NORD/LB
Friedrichswall 10
30159 Hannover
Telefon: +49 (0)511 361-0
Telefax: +49 (0)511 361-2502
Einblicke in das Risikomanagement
der Norddeutschen Landesbank.
www.nordlb.de
Stand: 05/2011. Diese Broschüre wurde auf Papier gedruckt, das nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert worden ist.
Die NORD/LB als Ihr Partner
S Finanzgruppe
Vorwort
Das Thema Risiko bzw. Risikomanagement steht spätestens seit dem Platzen
der New-Economy-Blase Anfang des
Jahrtausends und noch stärker seit
der globalen Finanzmarktkrise im
Zentrum des Bankmanagements.
In Krisenzeiten steht die Risikovermeidung vor der Ertragschance.
Aber ein zentrales Ziel unseres Wirtschaftens in der Bank ist die Gewinnerzielung, und die Wechsellagen der
Wirtschaft bringen immer wieder auch
gute Marktphasen mit sich, in denen
das Risikomanagement durch kontrollierte Risikonahme eine möglichst
nachhaltige Gewinnerzielung ermöglicht. Im Risikomanagement geht es
damit um Risikosteuerung, nicht
um Geschäftsverhinderung.
Das partnerschaftlich-konfliktäre
Spannungsfeld zwischen Markt und
Marktfolge wird von uns aktiv gelebt
und unsere Kompetenz wird in und
auch außerhalb der Bank anerkannt.
Darauf sind wir zu Recht stolz und
wollen diese Vorreiterrolle weiterentwickeln. Die Welt und insbesondere
das Bankgeschäft werden immer komplizierter. Gleichzeitig haben wir auch
bitter erfahren, was passieren kann,
wenn Einzelbereiche der Bank nicht
integriert im Gesamtprozess der
Bank arbeiten.
Dr. Johannes-Jörg Riegler
Die hier durchdeklinierte (fiktive)
Schiffsfinanzierung zeigt eindrucksvoll einerseits die Komplexität unserer
Finanzierungen, andererseits das gute,
notwendige Zusammenwirken unserer
Bereiche. Ich freue mich insbesondere
über das Engagement und das integrierte Denken unserer Trainees, die
durch derartige Projektthemen den
Zusammenhang des Einzelnen mit
dem Ganzen erfahren und damit
besser wissen, wohin die Einzelschritte
im Ergebnis führen.
Übrigens: Der Risikobegriff scheint
etymologisch ungeklärt zu sein. Dies
als schon charakteristisches Symbol,
sich mit den bekannten Risiken nicht
zu sicher zu fühlen. Überraschungen
kommen zumeist aus Richtungen,
in die man vorher nicht geblickt hat.
Und um mit einem offensiven, vielleicht
kontroversen Ausblick zu enden: Der
britische Soziologe Anthony Giddens
schreibt in seinem 1999 erschienenen
Buch „Entfesselte Welt. Wie die
Globalisierung unser Leben verändert“:
„Der Begriff des Risikos setzt eine
Gesellschaft voraus, die aktiv danach
strebt, mit ihrer Vergangenheit zu
brechen (…) Eine positive Einstellung
zum Risiko [ist] die eigentliche Quelle
jener Energie, die in der modernen
Wirtschaft Wohlstand produziert.“
3
Projektarbeit
Im Jahr 2008 wurde bei der NORD/LB
das Traineeprogramm „Risk Controlling
& Mangement“ eingeführt und
damit das breite Repertoire an Traineeprogrammen erweitert. Die Konzeption
dieses neuen Traineeprogramms ist
das Ergebnis eines gestiegenen
Interesses von Hochschulabsolventen
am Risikomanagement in Banken.
Standen bis dahin vornehmlich Einstiege in Marktbereiche und somit
fachübergreifende Ausbildungen und
Einsätze im Fokus dieser Bewerber,
so sind seit der jüngsten Finanzkrise
und der damit verbundenen gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen auch diese sehr spezialisierten
Einstiegsmöglichkeiten von großer
Bedeutung.
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Die NORD/LB leistet mit dieser
gezielten und systematischen Qualifizierung für Berufseinsteiger einen
Beitrag zu einem verantwortungsvollen Risikomanagement der
Bank. Die Risikoprozesse werden
durch bereichsübergreifende Einsätze
ganzheitlich betrachtet.
Zusätzlich zu
Dunja Desenberg
Traineebetreuung
André Fasterding
Zentralmanagement Risiko
diesem „Training on the job“ werden
die Trainees kontinuierlich betreut und
durch Seminare, Infoveranstaltungen,
Exkursionen, bereichsspezifische
sowie bereichsübergreifende Projektarbeiten individuell auf die anspruchsvollen Positionen im Risikomanagement der Bank vorbereitet.
Diese Broschüre ist das Ergebnis
einer Traineeprojektarbeit innerhalb
des Risikodezernats. Am Fallbeispiel
einer Schiffsfinanzierung werden
die Verzahnungen der Aufgaben und
Themenstellungen dargestellt,
inklusive aller am Prozess beteiligten
Bereiche innerhalb dieses Dezernats.
Die für das Fallbeispiel gewählten
Maßnahmen bringen potenziellen
Bewerbern die Attraktivität risikobezogener Gesamtbankthemen näher.
Die NORD/LB baut auf diese Weise
ihre Position als reizvoller Arbeitgeber
für junge, karriereorientierte Nachwuchskräfte weiter aus.
Inhalt
7
Einleitung
8
VB Kreditrisikomanagement
■ Kreditrisikomanagement (KRM) Schiffs-/Flugzeugfinanzierungen
■ Kreditportfolio-Management
12
VB Zentralmanagement Risiko
■ Risk Governance
■ Bewertungsmanagement
■ Fachentwicklung / IT-Systeme
14
VB Risikocontrolling
■ Adressrisikoverfahren
■ Risikocontrolling Treasury und Trading sowie Adressrisiko Handel
■ Risikocontrolling Liquidity
■ Risikocontrolling Operationelle Risiken
■ Reportingverfahren
■ Portfoliorisiko
■ Risikocontrolling Risikotragfähigkeit / Konzern
■ Kreditmeldungen
■ Risikocontrolling Qualitätsmanagement Pfandbrief
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VB Research/Volkswirtschaft
■ Fixed Income Research
22
VB Sonderkreditmanagement
■ Sanierung Wholesale
23
Schlusswort und Danksagung
5
Einleitung
Wussten Sie schon, wie viele
Kollegen an einer klassischen Schiffsfinanzierung beteiligt sind? Nein?
Wir zunächst auch nicht. Dies haben
wir Trainees aus dem Traineeprogramm „Risk Controlling & Management“ zum Anlass genommen,
in einer praxisnahen Fallstudie die
einzelnen Organisationseinheiten
(OEs) im Risikodezernat der NORD/LB,
ihre Aufgaben und die Vernetzungen
untereinander aufzuzeigen.
Wir möchten daher zu einer Reise
durch das Risikodezernat einladen,
bei der Sie die jeweiligen Kollegen
und deren Aufgaben in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen (VBs)
kennenlernen. Begleiten wird uns
dabei die Reederei „Hanover Shipping“,
die in einem fiktiven Fallbeispiel ein
Schiff – die MS Hamburg – über die
NORD/LB finanzieren wird.
7
Zielsetzung war, ein grundlegendes
Verständnis für die Aufgaben und
Themenfelder innerhalb dieses
Kollegiums zu schaffen und dadurch
gegenseitige Wertschätzung zu
fördern.
v.l.n.r: Veronika Lustig,
Marc Wondraschek,
Annika Franke,
Martin Isenberg,
Katrin Lossau,
Steffen Dill,
es fehlt: Andreas Rippig
VB Kreditrisikomanagement
Kreditrisikomanagement (KRM) Schiffs-/Flugzeugfinanzierungen
8
Die Reederei Hanover Shipping ist
Kunde der NORD/LB und hat bereits
verschiedene Schiffsfinanzierungen
über die Bank realisiert.
Das aktuelle Kreditvolumen beträgt
85 Mio. EUR. Hanover Shipping
möchte ihr Geschäft ausweiten und
fragt bei ihrem Kundenbetreuer im
Marktbereich Schiffs- und Flugzeugfinanzierungen nach einer Finanzierung für ein Containerschiff in Höhe
von 50 Mio. EUR. Das Eigenkapital
für die MS Hamburg soll über einen
Fonds eingesammelt werden, den ein
Emissionshaus bei verschiedenen
Anlegern platziert.
Christoph Schneider: „Wir müssen Meinungsverschiedenheiten
mit dem Markt auf so professionelle Weise lösen, dass wir gute Ergebnisse
für die Bank erzielen und uns trotz auftretender Konflikte auch beim
nächsten Antrag wieder ins Gesicht schauen können.“
Bereits während der Geschäftsanbahnungsphase werden im Rahmen
des Deal-Managements Vorselektion
und Strukturierungen durch die
Kundenberater, Riskmanager und
Führungskräfte aus Marktbereich und
KRM vorgenommen. Im Anschluss wird
zunächst der Marktbereich aktiv,
erstellt für alle Finanzierungsanfragen,
die weiter verfolgt werden, eine Kreditvorlage und gibt sein Votum ab.
Unabhängig von den Analysen des
Marktbereiches hinsichtlich Finanzierungsstruktur, wirtschaftlicher
Verhältnisse, Rating und Kapitaldienstfähigkeit des Kunden, führt
Christoph Schneider aus dem KRM
Schiffs-/Flugzeugfinanzierungen
eine eigenständige Antragsprüfung
durch. Wer jetzt denkt, hier werden
die Angaben des Marktbereiches
einfach nur abgehakt, der liegt falsch.
Das KRM geht vollkommen unvoreingenommen an die Aufgabe heran,
erstellt eigene Analysen, recherchiert
Sachverhalte, befasst sich mit den
VB Kreditrisikomanagement
Märkten und deren Wertschöpfungsketten, analysiert das Schiffsgutachten der MS Hamburg sowie die
Ratingparameter.
Phasen der Struktur- und Risikoanalyse laufen im Markt und KRM
gewollt redundant ab, da im
KRM Spezialfinanzierungen, dem
das KRM Schiffs-/Flugzeugfinanzierungen angehört, große Kreditvolumina mit komplexen Strukturen
begleitet werden. Das hierdurch
vorhandene Risikopotenzial rechtfertigt die höheren Kosten für zwei
tiefgehende unabhängige Analysen.
Unseren Fall beurteilt Herr Schneider
in Übereinstimmung mit einem
Kollegen (4-Augen-Prinzip) aus dem
KRM Spezialfinanzierungen positiv
und stimmt im Zweitvotum dem
Kreditantrag zu. Die Kreditentscheidung selbst treffen die jeweils
zuständigen Kompetenzträger.
In unserem Fall die Dezernenten
der Bereiche „Markt“ und „Marktfolge“, Herr Eckhard Forst und
Herr Dr. Johannes-Jörg Riegler, beide
Mitglieder des NORD/LB Vorstands.
Christoph Schneider
Kreditrisikomanagement
(KRM) Schiffs-/Flugzeugfinanzierungen
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Kreditportfolio-Management
Das Kreditportfolio-Management
ist im Rahmen der Kreditvorlage-Erstellung für die MS Hamburg in den
Kreditprozess involviert. Über ein
Limitsystem auf NORD/LB Gruppenebene wird dort sichergestellt, dass
die Bank in keinem Konzern, keiner
Branche oder keinem Land ein übermäßig hohes Exposure hält. In unserem
Fallbeispiel stellt der Marktbereich eine
Anfrage an Alexander Rollwage aus
dem Kreditportfolio-Management,
um festzustellen, wie sich die Limitauslastung von Hanover Shipping
durch die neue Schiffsfinanzierung
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Alexander Rollwage
Kreditportfolio-Management
verändern würde. Herr Rollwage
erstellt daraufhin eine Auswertung
auf Basis des Exposures, der Ratingnote sowie des Verlusts bei Ausfall
(LGD) und gibt das Ergebnis zurück
an den Marktbereich. Das Limitsystem
besteht aus einem Weiß-, Grau- und
Schwarzbereich. Vergleichbar sind
diese Einstufungen mit einem Ampelmodell. Weiß bedeutet unbedenklich, der Graubereich soll besonderem
Geschäft vorbehalten sein und im
Schwarzbereich ist eine Rückführung
des Exposures erforderlich.
VB Kreditrisikomanagement
In unserem Fall ist die Auslastung
im Graubereich. Aus diesem Grund
muss der Marktbereich zusätzlich im
Verlauf der Kreditvorlage eine Strategie erarbeiten, die das Exposure
in der gesamten NORD/LB Gruppe
berücksichtigt. Diese Engagementstrategie wird dann nach der Votierung
im KRM durch Herrn Schneider auch
Herrn Rollwage vorgelegt. Dort wird
aus Portfoliosicht votiert, sofern
ein positives Votum im KRM erfolgt.
Anschließend muss das Engagement
dem Group Risk Committee (GRC)
vorgestellt werden. Das GRC unterstützt den Vorstand der Bank in seiner
Risikomanagementverantwortung.
Es ist ein zentrales, interdisziplinäres
und institutsübergreifendes Gremium zur Koordination der Einzel- und
Portfoliosteuerung von Risiken auf
Ebene der NORD/LB Gruppe. Im GRC
wird dann wiederum eine Empfehlung
für den Vorstand abgegeben, der
über das mit Konzentrationsrisiko
behaftete Geschäft entscheiden muss.
Ähnlich wie für das hier vorgestellte
Vorgehen im Large Exposure
Management funktioniert auch die
Limitierung der Schiffsbranche
(Branchen Exposure Management) und
des Sitzlandes des Kreditnehmers
(Country Exposure Management).
Alexander Rollwage: „Wer bei der Abstimmung von Markt und
Marktfolge bereits Spaß hatte, findet auf NORD/LB Gruppenebene
neue Herausforderungen.“
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VB Zentralmanagement Risiko
Risk Governance
Fragen zu Vorstandsbeschlüssen und
Arbeitsanweisungen mit Kreditbezug
oder Finanzierungsgrundsätzen
beantworten hier Volker Hansmann
und seine Kollegen aus der Gruppe
Risk Governance im Risk Office.
Häufig kommen Fragen zu Kompetenzregelungen, zum KWG und zur Genehmigung bei Abweichungen von
den Finanzierungsgrundsätzen,
z. B. im vorliegenden Fall zur MS Hamburg, vor. Als Dienstleister in der Bank
bestehen Schnittstellen zu allen
Bereichen mit Kreditbezug. Die OE Risk
Governance ist immer dann eingebunden, wenn sich die Rahmenbedingungen eines Prozesses ändern.
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Neben ihrer Eigeninitiative erhalten
die Kollegen von Risk Governance
Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus den Fachbereichen.
Eine spannende Aufgabe ist es,
neue Prozesse zu initiieren und voranzutreiben. Zum Beispiel haben
Herr Hansmann und seine Kollegen
vor zwei Jahren die Optimierung
der bereichsspezifischen Kreditvorlagen u. a. für Schiffsfinanzierungen
vorangebracht.
Volker Hansmann: „Man ist nicht auf bestimmte Routine-Abläufe
festgelegt und hat die Chance auf Sonderaufgaben. Hinzu kommen vielfältige Kontakte in der Bank (zunehmend auch im Konzern); und zwar
hierarchieübergreifend. Und da in der Gruppe über die Jahre ein großes
Know-how aufgebaut wurde, werden alle Mitarbeiter als kompetente
Ansprechpartner wahrgenommen.“
Volker Hansmann
Risk Governance
VB Zentralrisikomanagement
Kerstin Werth
Bewertungsmanagement
Bewertungsmanagement
Die Abteilung Bewertungsmanagement
ist zuständig für die Ermittlung der
Schiffswerte. Sobald das Wertgutachten
eintrifft, welches von Markt oder Marktfolge in Auftrag gegeben wird, plausibilisieren Kerstin Werth und ihre Kollegin
die technischen Angaben zum Schiff
sowie die dort geschätzten Werte anhand öffentlich zugänglicher Informationen und den vorliegenden Erfahrungswerten. Die persönliche Begutachtung des Schiffes vor Ort wird in
Einzelfällen vorgenommen.
Neben der Ermittlung des Sicherheitswertes für unser Schiff MS Hamburg setzt
Frau Werth aus der Gruppe Bewertung
Sachsicherheiten im Rahmen einer umfangreichen Plausibilitätsprüfung der
externen Bewertung auch den Beleihungswert für dieses Schiff, der für die
Begebung eines Schiffspfandbriefs
notwendig ist, fest. Im Rahmen einer
Plausibilitätsprüfung, in deren Ergebnis
der Sicherheitenwert des Schiffes ermittelt bzw. der Beleihungswert für
ein Schiff festgesetzt wird, werden die
technischen Angaben des Schiffes
geprüft, die momentane Marktsituation
dargestellt und umfangreiche Marktanalysen von der Zeit-Charterrate, den
aktuellen Marktwerten – Neubau-/Kaufpreis und Secondhand-Preis – und deren
Entwicklung in der Vergangenheit bis
hin zu den durchschnittlichen Marktwerten vorgenommen.
Kerstin Werth: „Interessant macht diese Tätigkeit vor allem die
Zusammenarbeit mit den Gutachtern und Brokern, mit denen die Gruppe
regelmäßig kommuniziert. Dazu gehören neben telefonischem
Austausch auch Besuche an ihren Standorten wie z. B. Paris, London
oder Kopenhagen.“
Fachentwicklung / IT-Systeme
Die OE Fachentwicklung/IT-Systeme
stellt die Infrastruktur für das „Adressbezogene Limitsystem“ (ALiS) zur Verfügung und ist fachlich für die gleichnamige PC-Anwendung (ALiS) zuständig.
Aufgrund der Komplexität des Systems
bieten die Kollegen der ALiS-Mevest
(Methodenverantwortliche Stelle) u. a.
regelmäßig interne Schulungen an.
Neben dem Schulungsangebot, der
fachlichen Anwenderbetreuung sowie
der Weiterentwicklung des Systems
erstellt die Gruppe für den Vorstand auch
täglich den Verzugsreport. In diesem
werden Engagements aufgeführt, die
nicht beordert sind.
Da die Hannover Shipping bereits ein
bestehendes Engagement bei der
NORD/LB hat, gibt der Marktbereich im
Zuge der Kreditvorlage-Erstellung eine
Limiterweiterung in das ALiS-System
ein. Diese wird im Nachgang vom KRM
geprüft und freigegeben.
Zur Erfüllung der Anforderungen gem.
§ 25a KWG i.V.m. den Mindestanforderungen an das Risikomanagement
(MaRisk), wonach kein Kreditgeschäft
ohne kreditnehmerbezogenes Limit
abgeschlossen werden darf und die
Einhaltung der Limite laufend zu
überwachen ist, wurde das „Adress-
bezogene Limitsystem“ entwickelt.
Primäres Ziel ist eine schuldnerbezogene Globalüberwachung mithilfe
eines globalen Limits. Möglich ist jedoch
auch eine geschäftsbezogene Einzelüberwachung. Täglich überwacht werden
dabei die globalen Limite für sechs
Risikoarten und drei Laufzeitbänder je
Limitierungseinheit.
Durch die adressbezogene Limitierung
und deren konsequente Überwachung
sollen bei Ausfall eines Kreditnehmers
bzw. einer Kreditnehmereinheit maximal
drohende Verluste wirksam begrenzt
werden.
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VB Risikocontrolling
Adressrisikoverfahren
Christoph Schneider im KRM plausibilisiert nicht nur das Wertgutachten,
sondern auch das vom Markt erstellte
Rating. Bei Fragen rund ums Rating
stehen die Mitarbeiter der Gruppe
Adressrisikoverfahren zur Verfügung.
Die Kollegen haben die Zuständigkeiten für die Ratingmodule unter sich
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aufgeteilt, sodass jeder Spezialist auf
seinem Gebiet ist. Markus Balthasar
aus dem Risikocontrolling besitzt u. a.
die Methodenhoheit für das Ratingtool
Schiffsfinanzierung. Er wird insbesondere dann von den Kollegen um
Rat gebeten, wenn zwischen dem
Marktbereich und dem Kreditrisikomanagement Differenzen bezüglich
der Erfassung bestimmter Ratingdaten
bestehen. Für die Fachbereiche sind
Herr Balthasar und seine Kollegen
nicht nur Ansprechpartner, sondern
auch mit der Pflege und Weiterentwicklung der Ratingtools betraut.
Bezüglich dieser wird auch ein reger
Austausch mit den Tochtergesellschaften der NORD/LB betrieben.
Momentan findet beispielsweise
eine Angleichung des Ratingprozesses zwischen NORD/LB und Bremer
Landesbank statt.
Markus Balthasar
Adressrisikoverfahren
Markus Balthasar: „Oft fungiere ich als »Schiedsrichter«
zwischen dem Marktbereich und dem Kreditrisikomanagement.“
VB Risikocontrolling
Risikocontrolling Treasury und Trading sowie Adressrisiko Handel
Nach dem positiven Votum im Group
Risk Committee und der abschließenden Entscheidung des Vorstands,
wird die Finanzierung der MS Hamburg vom Marktbereich zum Abschluss gebracht. Zusätzlich zum
operativen Monitoring im Kreditrisikomanagement erfolgt auch eine
laufende Überwachung im Risikocontrolling. Die Gruppe RC Treasury
ist zuständig für die tägliche Ermittlung
von barwertigen Profit-&-Loss- sowie
Risikokennzahlen des VB Treasury
hinsichtlich Marktrisiken. In unserem
konkreten Fallbeispiel würde die
Gruppe Operative Zins- und Liquiditätssteuerung – im Handelsbereich
der NORD/LB – die Refinanzierung des
vergebenen Kredites sicherstellen.
Auf Basis von Cashflows wird das
Zins- und Währungsrisiko ermittelt.
Täglich erstellen Ulrich Karge, Henning
Rehm und ihre Kollegen aus dem
RC Treasury daraus eine Meldung,
die sowohl den betreffenden Bereich
als auch den Vorstand über die aktuelle
Risikoposition und die Limitauslastung informiert. Möchte die Gruppe
Operative Zins- und Liquiditätssteuerung ihre Risikoposition mithilfe von Zinsderivaten verringern,
so kann sie intern mit der Gruppe
Interest Rate Derivatives ein entsprechendes Sicherungsgeschäft
abschließen (i.d.R. Swaps).
Die Gruppe Interest Rate Derivatives
konsolidiert somit den Bedarf an
Zinsderivaten im Hause der NORD/LB
und kann ihre eigene Risikoposition
über entsprechende Sicherungsgeschäfte am Markt verringern bzw.
durch Nichtfestlegung einer bestimmten Risikoposition an einer
entsprechenden Marktentwicklung
partizipieren. Die Risikoposition der
Gruppe Interest Rate Derivatives wird
analog zu der oben beschriebenen
Vorgehensweise von der Gruppe
RC Trading überwacht.
Wie bei der Vergabe eines Kredites
muss auch bei dem Abschluss von
Sicherungsgeschäften ein Limit eingerichtet werden. Bei positivem Geschäftsverlauf entsteht der NORD/LB
nämlich ein Wiedereindeckungsrisiko.
Die Systematik der Ermittlung des
Wiedereindeckungsrisikos wird von
der Gruppe Adressrisiko Handel verantwortet, das Limit vom Kreditrisikomanagement vergeben.
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Risikocontrolling Liquidity
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Die Aufgabe der Gruppe RC Liquidity
ist es, die Liquiditätssituation der
NORD/LB zu überwachen.
Unterschieden werden zwei Risikoarten: das klassische Liquiditätsrisiko,
d. h. die Gefahr, dass die NORD/LB
ihren Zahlungsverpflichtungen nicht
mehr nachkommen kann, und das
Refinanzierungsrisiko, welches sich
mit potenziellen Ergebniseinbußen
durch die Verschlechterung der
eigenen Refinanzierungsbedingungen
am Geld- oder Kapitalmarkt beschäftigt. Für die beiden Risikoarten
müssen auch die Cashflows der
Hanover Shipping berücksichtigt
werden. Die Überwachung der Liquiditätsrisiken erfolgt durch einen
sog. Stresstest, der vier verschiedene
Szenarien umfasst. Die Liquiditätssituation wird als eine Kennzahl,
nämlich die Distance-to-Illiquidity,
ausgedrückt. Sie sagt aus, wie viele
Tage der Konzern oder die betrachtete
Einheit im jeweiligen Szenario noch
liquide sein würde. Weitere Aufgaben
sind u. a. die Berechnungen der
Daten im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung und die Erstellung
eines Konzentrationsrisikoberichts.
Das, was die Arbeit im Liquiditätsrisikocontrolling interessant macht,
ist die Abwechslung. Einerseits müssen
regelmäßig Zahlen analysiert und
anschließend in Kontext gebracht
werden, um im Anschluss die verschiedenen Berichte kommentieren zu
können. Andererseits ist der Austausch
untereinander (vor allem mit den
Konzerntöchtern und mit den Kollegen
aus dem Treasury) sehr wichtig.
Claudia Haake (RC Liquidity): „Das Spannende am Liquiditätsrisiko ist, dass es in den letzten zwei Jahren einen regelrechten Boom
erlebt hat. Während es vorher eher stiefmütterlich behandelt wurde,
kommt ihm seit der Finanzkrise immer mehr Bedeutung zu.“
VB Risikocontrolling
Risikocontrolling (RC) Operationelle Risiken
Ein Risiko, das vielen nicht so bewusst
ist, ist das operationelle Risiko. Auch
bei unserer Schiffsfinanzierung lauert
dieses Risiko an vielen Stellen und
entsteht u. a. durch menschliches
Fehlverhalten, mangelhafte Prozesse
oder technisches Versagen. In der
konkreten Fallkonstellation wird das
Eigenkapital für die Finanzierung der
MS Hamburg über einen Fonds
eingeworben. Als Sicherheit legt das
Emissionshaus normalerweise so
genannte Platzierungsgarantien
heraus, d. h. es verpflichtet sich, das
fehlende Eigenkapital selbst zur
Verfügung zu stellen, falls die Einwerbung scheitert. Wenn beispielsweise
durch Abhandenkommen der Unterlagen nicht nachgewiesen werden
kann, dass eine solche Garantie besteht,
ist ein Schaden aus operationellen
Risiken denkbar.
Die OE RC Operationelle Risiken ist
für Quantifizierung, Steuerung und
Monitoring operationeller Risiken
verantwortlich. Im täglichen „Doing“
von Marcel Monien dreht sich alles
darum, die Risiken möglichst genau
zu analysieren, Auswirkungen abzuschätzen und mögliche Gegenmaßnahmen zu bewerten. Hierzu werden
unter anderem Daten über eingetretene Schäden erhoben und regelmäßig ausgewertet. Als eine der
wesentlichen Risikoarten gemäß
Basel II müssen auch operationelle
Risiken mit Eigenkapital unterlegt
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werden. Dazu errechnen Herr Monien
und seine Kollegen über ein versicherungsmathematisches Modell einen
Value-at-Risk für operationelle Risiken.
Als ein Inputfaktor hierfür werden
fortlaufend so genannte Szenarioanalysen durchgeführt. Dazu werden
neben internen Informationen insbesondere Schäden herangezogen, die
in anderen Banken eingetreten sind.
Die Frage dabei ist stets, welche
Auswirkungen ein Szenario auf die
Bank haben kann und ob Handlungsbedarf besteht.
Marcel Monien
Risikocontrolling (RC) Operationelle Risiken
Marcel Monien: „Schäden aus anderen Banken helfen uns,
mögliche Bedrohungen für unser Haus abzuschätzen. Über Risiken
offen zu reden, ist der erste Schritt, sie zu vermeiden.“
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Kristina Tonn und Frederik Kunze
Reportingverfahren
Reportingverfahren
Die Gruppe Reportingverfahren
überwacht und analysiert Adressenausfallrisiken auf Portfolioebene und
berichtet in verschiedenen Reports
über die Entwicklung des Kredit- und
Beteiligungsportfolios. Neben der
Betrachtung des Gesamtportfolios im
Kreditportfoliobericht werden einzelne
Branchen detaillierter in den BranchenPortfolio-Reports analysiert und
dargestellt. Im Rahmen dieser Reports
kann die MS Hamburg an mehreren
Stellen wiedergefunden werden.
Kristina Tonn, Frederik Kunze und
deren Kollegen erstellen in enger
Zusammenarbeit mit dem KRM
den Portfolioanalyse-Abschnitt der
Branchen-Portfolio-Reports. Dieser
beinhaltet Darstellungen wie Ratingstrukturen und Portfoliokonzentrationen. Im Bericht Schifffahrt ist unser
Engagement implizit beispielsweise
in der Analyse der Ratingmigrationen
zu finden. Die Reederei Hanover
Shipping könnte aber auch zu den
Top-Kreditnehmern in Bezug auf
Exposure oder Unexpexted Loss zählen
und dadurch namentlich im Bericht
erwähnt werden. Weitere Aussagen
beziehen sich auf die Entwicklung der
Risikokennzahlen oder auch auf
Ergebnisse aus Stresstests. Hier gibt
es eine enge Zusammenarbeit mit
der Gruppe Portfoliorisiko. Das KRM
übernimmt die übrigen Abschnitte des
Branchen-Portfolio-Reports. Nach
dem Aufbau eines KRC-Konzerndatenhaushaltes unter Federführung der
Gruppe Reportingverfahren im Jahr
2010 wird zurzeit die Umstellung
der Berichtsebene von NORD/LB AöR
auf die NORD/LB Gruppe vollzogen.
VB Risikocontrolling
Portfoliorisiko
Die Gruppe Portfoliorisiko stellt das
methodische Grundgerüst für die
Risikopotenzialberechnung zur Verfügung. Wie der Name schon sagt,
werden die Risikokennzahlen hier
auf Portfolioebene bestimmt. Jedoch
können auf Basis des ermittelten
Gesamtrisikos auch die Risikobeiträge
einzelner Engagements wie unserer
Schiffsfinanzierung ermittelt werden.
Dabei erfordert eine neue Schiffsfinanzierung in der Gruppe Portfoliorisiko
keinen direkten manuellen Aufwand.
Die Finanzierung gelangt vielmehr
automatisiert in das Kreditrisikomodell
CreditRisk+ – das Kernstück der
Portfoliorisikoberechnung! Auf die
Ergebnisse dieses Modells greift die
Gruppe Reportingverfahren für ihre
Risikoberichterstattung zurück.
Neben der methodischen Weiterentwicklung des Kreditrisikomodells
befasst sich die Gruppe mit der
offiziellen Ermittlung der RWAs, die
später in der von der Gruppe versandten SolvV-Meldung auftauchen.
Risikocontrolling Risikotragfähigkeit / Konzern
Die Gruppe RC Risikotragfähigkeit /
Konzern hat einen Risikoarten übergreifenden Blick auf den gesamten
NORD/LB Konzern. Bei der Risikotragfähigkeit (RTF) geht es darum, das
Risikokapital, welches Auskunft
darüber gibt, in welcher Höhe unerwartete Verluste von der Bank getragen
werden können, dem Risikopotenzial,
einer Quantifizierung der eingegangenen Risiken, gegenüberzustellen. Es muss dafür Sorge getragen
werden, dass das Risikopotenzial
das Risikokapital nicht überschreitet.
Die Gruppe verantwortet die Erstellung
unterschiedlicher Berichte wie
beispielsweise den RTF- oder den
Pfandbriefrisikobericht, für den auch
die MS Hamburg eine Rolle spielen
wird. Neben der Berichtserstellung
liegt die Verantwortung für die Formulierung der Risikostrategie und
des Risikohandbuchs (jeweils für die
NORD/LB AöR und die NORD/LB
Gruppe) und das Gesamtrisikoprofil
bei den Kollegen von RC RTF/Konzern.
Für die Erstellung der unterschiedlichen Berichte ist die Gruppe auf die
Zulieferungen der verschiedenen
Gruppen des Risikocontrollings sowie
der Tochtergesellschaften angewiesen.
Die Aufgabe der Gruppe ist es, die
Daten zu plausibilisieren, zu aggregieren und Steuerungsimpulse zu
identifizieren.
Katrin Lossau: „Nicht in Details verlieren, sondern einen Risikoarten
übergreifenden Überblick wahren.“
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Detlef Engelking
Kreditmeldungen
Kreditmeldungen
Weitere wichtige Reportings, in denen
die MS Hamburg auftaucht, werden
in der OE Kreditmeldungen erstellt.
Die Gruppe fertigt quartalsweise die
aufsichtsrechtlichen Meldungen für
Groß- und Millionenkredite an.
Alle relevanten Gesetzesänderungen
werden hier von Detlef Engelking und
seinen Kolleginnen fachmännisch
begleitet und umgesetzt, wie zum
Beispiel die Einführung der neuen
Groß- und Millionenkreditverordnung.
Da es sich in dieser Gruppe meist um
aufsichtsrechtliche Themenstellungen
dreht, muss die Arbeit besonders
exakt durchgeführt werden.
Risikocontrolling Qualitätsmanagement Pfandbrief
Das RC QM Pfandbrief sichert die
Emissionsfähigkeit der NORD/LB im
Pfandbriefgeschäft: neben den „klassischen“ Gattungen Hypothekenpfandbrief und Öffentlicher Pfandbrief auch
im Segment Schiffs- sowie künftig
Flugzeugpfandbrief.
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Das RC QM Pfandbrief spielt auch
im Rahmen der Refinanzierung der
MS Hamburg eine wesentliche Rolle,
da die Refinanzierungsmöglichkeit
die Konditionierung des Darlehens
beeinflusst.
Zusätzliche Kernaspekte beinhalten
die Begleitung weiterer Refinanzierungsinstrumente wie beispielsweise
das Garantierte Medium-Term-NoteProgramm (G-MTN-Programm) oder
das KEV-Verfahren (Krediteinreichung
bei der Bundesbank zur kurzfristigen
Liquiditätsbeschaffung).
Wolfgang Kaeseler und Sarah Carola Goldmann
Risikocontrolling Qualitätsmangement Pfandbrief
VB Research/Volkswirtschaft
VB Research / Volkswirtschaft
Fixed Income Research
Die OE Fixed Income Research
gehört zum Verantwortungsbereich
„Research / Volkswirtschaft“. Sie ist
verantwortlich für die Analyse von
Rentenmärkten und kommuniziert
diese sowohl nach innen als auch nach
außen. Ihr Fokus liegt auf der aktuellen
Bereitstellung von Informationen für
Investoren. Einen Großteil der Arbeit
macht dabei die Analyse des Marktes
für Covered Bonds aus – und damit
auch für Schiffspfandbriefe. Es werden
die Entwicklungen auf Anleihenseite
und die Emissionsvolumina analysiert.
Fragen nach den agierenden Banken
am Markt und nach den Werttreibern
prägen die Analysen.
Die Gruppe selbst vermarktet im
Rahmen ihrer Arbeit jedoch keine
Pfandbriefe im Namen der NORD/LB
– diese Aufgabe übernehmen die
Kollegen aus dem Sales-Bereich. Sie
bietet vielmehr eine Markteinschätzung an und äußert ihre Meinung
gegenüber Kunden, d. h. Anlegern, die
in einen Pfandbrief investieren wollen.
Im täglichen „Doing“ sammelt Herr
Schulz zunächst möglichst viele
Informationen über alles, was sich am
Covered-Bond-Markt abspielt. Dies
geschieht u. a. durch das aufmerksame
Lesen von Fachberichten in Zeitungen
oder Fachmagazinen. Auch durch
Direktkontakte zu anderen Banken
oder Mitgliedschaften in Verbänden
können neue und wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Diese nutzt
Herr Schulz anschließend für die
Erstellung von Studien und zur Vorbereitung von Vorträgen sowie
Kundenpräsentationen.
Michael Schulz: „Das Spannende an der Arbeit in der Gruppe Fixed Income
Research ist, dass der Covered-Bond-Markt noch immer großen Änderungen
unterworfen ist. Gab es im Jahr 1996 drei Länder, die aktiv Covered Bonds
emittierten, so sind es mittlerweile schon zwanzig. Ein Marktvolumen von
2,5 Billionen Euro macht die Arbeit vielschichtig und interessant.“
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Michael Schulz
Fixed Income Research
Neben der Arbeit im Hause nehmen
die Mitarbeiter der OE Fixed Income
Research auch an externen Veranstaltungen teil. Sie besuchen Konferenzen,
wie z. B. die mitteleuropäische PfandbriefKonferenz, die zuletzt in Wien stattgefunden hat, und pflegen so auch Kundenkontakte vor Ort. Damit leisten sie einen
wichtigen Beitrag zur Außenwirkung
der NORD/LB.
VB Sonderkreditmanagement
Sanierung Wholesale
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Aufgrund der schlechten Auftragslage
gerät die MS Hamburg in unruhiges
Fahrwasser. Da Hanover Shipping in
Zahlungsschwierigkeiten kommt,
verschlechtert sich das Rating des
Schiffes. Nun übernimmt das Sonderkreditmanagement (SKM) das Steuer.
Das SKM ist verantwortlich für das
Portfolio von Problemkrediten. Abhängig
von der Entwicklung des Engagements
wird es entweder im Rahmen einer
Vollübernahme vom Marktbereich an das
SKM übergeben oder es verbleibt – wie
in den meisten Fällen – im Marktbereich,
und das SKM nimmt lediglich Coachingfunktionen wahr. Aus diesem Grund
arbeitet das SKM sehr eng mit dem
Marktbereich (Schiffs-/Flugzeugfinanzierung) und dem Kreditrisikomanagement zusammen. Diese Zusammenarbeit
geht so weit, dass eine so genannte Task
Force Schiffe ins Leben gerufen wurde.
Durch eine intensive Portfolioanalyse,
regelmäßige Treffen und gegenseitigen
Austausch soll so das Schiffsfinanzierungsportfolio für alle Beteiligten transparent gehalten und die Zusammenarbeit effizienter werden.
Wenn unser Schiffsengagement durch
Dr. Ralf Lichtenthäler übernommen wird,
ist seine Aufgabe, ggf. in Zusammenarbeit mit dem Marktbereich, ein
Sanierungs- oder Abwicklungskonzept
zu erstellen. Hierzu analysiert er das
Engagement und führt mit dem Kunden
Gespräche über mögliche Änderungen
von Konditionen und Verträgen. Zumeist
wird ein Unternehmensberater in das
Unternehmen geschickt und u. U. eine
externe Rechtsanwaltskanzlei für die
juristischen Fragen eingeschaltet. Für
Dr. Ralf Lichtenthäler
Sanierung Wholesale
Verhandlungen in Sanierungssituationen, an denen auch Vertreter anderer
Banken beteiligt sein können, ist es
besonders wichtig, dass sich das SKM,
das Kreditrisikomanagement sowie der
Marktbereich im Vorfeld über die Ziele
abstimmen, als eine Einheit auftreten
und die Verhandlungsführung klar
zugewiesen ist. Erfahrungsgemäß hat
man in schwierigen Verhandlungssituationen Rückendeckung von allen
Ebenen.
Durch die gute Zusammenarbeit von
SKM und Kreditrisikomanagement
sowie die Erholung des internationalen
Schiffsmarktes gelingt es den Kollegen,
die MS Hamburg aus dem Pool der
Problemengagements herauszuholen.
Bevor das Engagement jedoch wieder
komplett an das Kreditrisikomanagement
abgegeben wird, wird eine so genannte
Wohlverhaltensphase von zwölf Monaten
eingehalten, in der das Schiff weiter
unter erhöhter Beobachtung steht.
Die MS Hamburg kann nun wieder
Fahrt aufnehmen und die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit der NORD/LB
weitergehen.
Schlusswort und Danksagung
Abschließend möchten wir uns
herzlich bei allen Kolleginnen und
Kollegen bedanken, die zum Gelingen
dieses Projekts beigetragen und bei
der Entwicklung der Broschüre mitgewirkt haben. Besonders erwähnen
möchten wir unsere Interviewpartner
in den Fachbereichen, die sich die Zeit
nahmen, uns die jeweiligen Prozesse
zu erläutern. Anschließend haben sie
unsere Texte inhaltlich geprüft und sich
ergänzend dazu für Fotoaufnahmen
zur Verfügung gestellt.
Bei André Fasterding, Sponsor dieses
Projekts, möchten wir uns insbesondere für seinen fachlichen Rat
bedanken und dafür, dass er uns darüber hinaus auch die eine oder andere
Tür geöffnet hat. Hilfreich unterstützt
haben uns auch Petra Büsselberg
aus dem Bereich Zentralmanagement
Risiko sowie Dunja Desenberg als
unsere Traineebetreuerin.
Die Gestaltung und Realisierung dieser
Broschüre erfolgte durch Regine
Schmidt-Rothe als Zuständige aus dem
Bereich Marketing. Wir danken ihr
für die damit verbundene Abwicklung
in Form von sprachlicher Textüberarbeitung, Planung der beiden
Fotoshootings sowie die Kommunikation mit der Agentur.
Annika Franke, Veronika Lustig, Katrin Lossau,
Martin Isenberg, Marc Wondraschek, Steffen Dill, Andreas Ripping
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Die norddeutsche Art.
Die norddeutsche Art.
NORD/LB
Friedrichswall 10
30159 Hannover
Telefon: +49 (0)511 361-0
Telefax: +49 (0)511 361-2502
Einblicke in das Risikomanagement
der Norddeutschen Landesbank.
www.nordlb.de
Stand: 05/2011. Diese Broschüre wurde auf Papier gedruckt, das nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert worden ist.
Die NORD/LB als Ihr Partner
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