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OKTOBER 2014
EDITORIAL
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
die Bundesbürger leben in
Europas größter
Volkswirtschaft.
Expor tstarke
Unter neh men
sichern ArbeitsCarola Ferstl, n-tv plätze
und
www.carolaferstl.de
ermöglichen vielen ein Leben in Wohlstand. Doch
merkwürdig: Wenn es ums Investieren geht, legen die Bürger ihr Geld
lieber auf fast nicht mehr verzinsten
Sparbüchern an, statt auf Aktien
hiesiger Unternehmen zu setzen.
Private Anleger aus Deutschland
hielten zuletzt gerade einmal zwölf
Prozent des Kapitals der 30 DaxKonzerne, ermittelten kürzlich Forscher der Bundesbank. Private und
institutionelle Investoren aus dem
Ausland haben offensichtlich mehr
Vertrauen in Deutschlands Unternehmen. Knapp 64 Prozent des
Kapitals der Dax-Gesellschaften
lagen zuletzt in ihren Händen.
Ihree
INHALT >>
AUSGEWOGEN INVESTIEREN
STANDPUNKTE & MEINUNGEN
02 MISCHFONDS
11 MEHR SICHERHEIT
Wie gut sich diese recht
stabil aufgestellten
Fonds entwickelt haben
Lars Brandau, Leiter des Deutschen
Derivate Verbands, über neue
Rahmengesetzgebungen für Finanzen
INTERVIEW MIT KLAUS VEHNS
n-tv RATGEBER
07 ZUKUNFT DES SPARENS
12 TESTS UND RATGEBER
Lohnt Sparen angesichts niedriger Zinsen
noch? Klaus Vehns, RaboDirect, meint: ja
Die besten Kfz-Werkstatt-Portale, der
große Burger-Test und Koi-Ratgeber
NEUE KLASSENEINTEILUNGEN
DEPOT-CHECK
08 KFZ-VERSICHERUNGEN
15 ALIBABA IST DA
Wann lohnt eine Vollkasko-, wann reicht
eine Teilkaskoversicherung?
Was nach dem Gang an
die Börse folgt
Zinsen im Ausland attraktiver
Eine höhere Rendite geht stets mit einem höheren Risiko einher.
Die jüngste Senkung des Europäischen Leitzinses auf 0,05
Prozent drückt auf die Rendite von Spareinlagen wie Tagesund Festgeld. Max Herbst, Chef der FMH Finanzberatung,
empfiehlt, Erspartes bei ausländischen Banken anzulegen,
da dort die Zinsen attraktiver seien: „Der Spitzenreiter, die
bulgarische Fibank, bietet Anlegern bis zu 2,5 Prozent Zinsen
pro Jahr, wenn sie mindestens 10 000 Euro ein Jahr anlegen.“
Dennoch sollten Anleger Vorsicht walten lassen: Mitunter
schützt die gesetzliche Einlagensicherung wenig – siehe
Zypern oder Island. Zinsvergleich unter www.fmh.de
Rechner: Suche
nach Rendite.
Kritiker bemängeln neues Gesetz
Honorarberater dürfen für Wertpapiere keine Provision beziehen.
Carola Ferstl
börsentäglich 15:45 Uhr n-tv Telebörse
Alles Wissenswerte rund um Zertifikate
bei www.n-tvzertifikate.de
Das Gesetz zur Honorar-Anlageberatung und Honorar-Finanzanlageberatung vom 1. 8. 2014 verspricht mehr
Transparenz, doch Experten zweifeln
daran. Es soll verhindern, dass Berater,
die Honorare von Kunden beziehen,
Provisionen von Geldinstituten erhalten. Kritiker wie der Verbraucherzentrale Bundesverband bemängeln, dass
die Regel nicht auf alle Produkte zutrifft,
sondern Kapitallebensversicherungen
oder Bausparverträge ausklammert.
1
MISCHFONDS
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
GUT GEMIXT
Mischfonds sind weiter auf dem Vormarsch: Welche Unterschiede es gibt,
was sie bringen und worauf Anleger bei der Auswahl achten sollten.
Große Vielfalt: Mit Mischfonds in Aktien und Anleihen
investieren, wobei die Anteile
je nach Ausrichtung variieren.
A
ktien bergen ein hohes Verlustrisiko, und mit vergleichsweise
sicheren Rentenpapieren im Niedrigzinsumfeld stehen anstatt Gewinne eher
Verluste ins Haus. Was also tun? „Mischfonds bieten Investoren eine ‚Aktienanlage light‘ und im aktuellen Marktumfeld eine echte Alternative zu niedrig
verzinsten Renteninvestments“, sagt
Christoph Groß. Er verwaltet zusammen mit seinem Kollegen Steffen Merker
das Portfolio des Mischfonds LBBW
Multi Global (ISIN: DE0009766881).
BELIEBTE FONDSKATEGORIE
Tatsächlich überlassen immer mehr
Anleger die Entscheidung Fondsmanagern und greifen auf Mischfonds zurück.
Zwar waren Aktienfonds Ende der
ersten Jahreshälfte 2014 mit 277 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen die
Fondskategorie mit dem größten Volumen. Doch das höchste Nettomittelaufkommen – also Käufe minus Verkäufe
– von Januar bis Juni 2014 verzeichneten
Mischfonds. Während das Nettomittelaufkommen von Aktienfonds
MISCHFONDS: GUTE RENDITECHANCEN IN JEDEM SZENARIO
Indexfonds
Investmentgesellschaft
ISIN
Wertentwicklung *
1 Jahr
3 Jahre p. a.
ACATIS – Gané Value Event Fonds
Universal-InvestmentGesellschaft
DE000A1T73W9
6,7
–
DWS Top Portfolio Offensiv
DWS
DE0009848010
12,4
18,1
DWS Vorsorge Flex
DWS
DE0009769893
9,9
11,5
Fidelity Euro Balanced Fund A
Fidelity
LU0052588471
9,0
15,9
Flossbach von Storch SICAV –
Multiple Opport.
Flossbach
LU0323578657
9,4
11,7
LBBW Multi Global
LBBW Asset Management
DE0009766881
6,3
7,6
M&G Dynamic Allocation Fund EUR
M&G International
GB00B56H1S45
7,4
10,4
MEAG Euro Ertrag
MEAG
DE0009782730
6,6
14,8
* in Prozent, gerundet
Quellen: Investmentgesellschaften, Targobank (Stand: 29. 9.2014)
2
MISCHFONDS
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
laut den Angaben des Bundesverbands
Investment und Asset Management
(BVI) im genannten Zeitraum mit -1,62
Milliarden Euro sogar negativ ausfiel,
verzeichneten Mischfonds Zuflüsse von
elf Milliarden Euro. Ende Juni 2014
betrug das Vermögen der Mischfonds
159 Milliarden Euro – nach Aktien- und
Rentenfonds die drittgrößte Fondskategorie (siehe Grafik auf Seite 4).
DREI MISCHFONDS-ARTEN
Generell werden drei Arten von Mischfonds unterschieden: defensive, ausgewogene und offensive. Als Faustregel
gilt generell: Je konservativer der Fonds
investiert, desto größer ist der Anteil
an Anleihen. Um die Arten von Mischfonds voneinander abzugrenzen, verwendet der BVI folgende Systematik:
OFFENSIVE INVESTMENTS
Als aktienbetonte Fonds bezeichnet der
Verband Fonds mit einem Aktienanteil
Alles drin: Mischfonds
setzen auf das Prinzip der
Diversifizierung.
von mindestens 65 Prozent. Ein Beispiel für einen solchen offensiven
Fonds ist der zweitgrößte globale
Mischfonds BGF Global Allocation von
BlackRock (ISIN: LU0171283459). Ein
weiterer offensiver Mischfonds ist der
Fonds DWS Vorsorge Flex.
Der Fonds Flossbach von Storch
SICAV – Multiple Opportunities ist ein
MISCHFONDS
diversifizierter Mischfonds mit Fokus
auf Aktien. Fondsmanager Bert Flossbach: „Die Ausrichtung ist aber nicht
einseitig offensiv.“ Der Fonds wolle
vielmehr Chancen ohne Beschränkungen und ohne Orientierung an
einer Benchmark nutzen. „Alle Anlageentscheidungen werden am Prinzip
der Diversifizierung ausgerichtet,
PRÄSENTIERT VON
Richtig positioniert durch Anlagemix
Der gewinnorientierte Ethna-GLOBAL Dynamisch nutzt Aktienchancen.
A
ttraktive Renditechancen bei langfristigem Wachstum – das ist das
Ziel des Ethna-GLOBAL Dynamisch.
Der aktienorientierte Mischfonds
BESTÄNDIGE WERTENTWICKLUNG
Ethna-GLOBAL Dynamisch (T)
%
50
Quelle: ETHENEA Independent Investors S.A.
Stand: 31.08.2014
40
Netto-Wert-Entwicklung*
31.08.‘13 - 31.08.‘14: + 15,02 %
31.08.‘12 - 31.08.‘13: + 6,80 %
31.08.‘11 - 31.08.‘12: + 3,30 %
31.08.‘10 - 31.08.‘11: + 6,76 %
10.11.‘09 - 31.08.‘10: + 2,57 %
30
20
10
0
2010
2011
2012
2013
2014
*Ausgabeaufschläge sind nur im ersten
Anlagejahr berücksichtigt; Ausschüttungen
werden wieder angelegt; die Berechnung
erfolgt nach der BVI-Methode.
erreicht das durch seine ausgewogene
Investitionsstrategie, zu der eine angemessene Asset Allocation gehört. „Wir
können flexibel auf den Markt reagieren. Dadurch reduzieren wir Risiken“,
sagt Fondsmanager Luca Pesarini.
AKTIVES MANAGEMENT
Das Portfolio-Management-Team
investiert nach dem Grundsatz der
Risikostreuung in liquide Mittel, Anleihen und Aktien und passt die Aktienquote, die bis zu 70 Prozent betragen
kann, aktiv an. Bei den Aktien werden
großkapitalisierte Standardwerte favorisiert, auf Anleihenseite investiert der
Fonds vornehmlich in festverzinsliche
ETHNA-GLOBAL DYNAMISCH
ISIN
LU0455735596
Anteilklasse
thesaurierend (T)
Anlagekategorie
Mischfonds OECD,
Schwerpunkt
Aktien
Fondsvolumen
117,33 Mio. Euro
Mgmt.-Vergütung
1,60 Prozent p. a.
Papiere mit sehr guter bis guter Bonität.
Der Erfolg spricht für sich: Seit der Auflage Ende 2009 verzeichnet der EthnaGLOBAL Dynamisch eine attraktive
Entwicklung bei niedriger Volatilität.
www.ethenea.com
Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfonds sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und
Berichte, die Sie bei Ihrer Bank, Ihrem Anlageberater
oder ETHENEA Independent Investors S.A. erhalten.
3
MISCHFONDS
ohne dass bestimmte Mindest- oder
Höchstquoten für Anlageklassen bindend sind“, erklärt Flossbach. Die
Investments wählt er nach dem Verhältnis von Chancen und Risiken aus.
„Ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis sehen wir bei Unternehmen, die
nachhaltig steigende Gewinne erwirtschaften.“ Viele dieser Firmen findet
das Management im Sektor nichtzyklischer Konsum sowie im Pharmasektor. Die Auswahl erfolgt hier nach dem
Bottom-up-Prinzip – zunächst werden
attraktive Unternehmen ausgewählt,
im zweiten Schritt die Perspektiven der
Branche untersucht.
IN BALANCE
Bei ausgewogenen Fonds beträgt die
Aktienquote in der Regel zwischen 35
und 65 Prozent. Beispiele für ausgewogene Fonds sind der Allianz Flexi Euro
Balance A EUR (ISIN: DE0009789867),
der Fond Julius Baer Strategy Income
EUR B (ISIN: LU0099840034), der
Fonds Baloise Fund Invest (Lux) – BFI
Progress (CHF) (ISIN: LU0127027950).
Auch der Fidelity Euro Balanced Fund
zählt zu den ausgewogenen Fonds,
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
PUBLIKUMSFONDS IN DEUTSCHLAND
3,8 %
Aktienfonds
Rentenfonds
1,2 % 3,2 %
Wertgesicherte Fonds
10,7 %
Geldmarktfonds
Mischfonds
Sonstige
Offene
Immobilienfonds
36,7 %
21 %
23,3 %
Mischfonds stellen mit 21 Prozent nach Aktien- und Rentenfonds die drittgrößte Gruppe der Publikumsfonds.
Angaben sind gerundet; Quelle: BVI Investmentstatistik; Stand: 30. 6. 2014
deren Schwerpunkt auf Aktien liegt.
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investments, erläutert den Investmentansatz:
„Der Fonds ist im Prinzip ein Dachfonds, der in verschiedene Aktien- und
Anleihefonds von Fidelity anlegt.“ Der
Manager des Fidelity Euro Balanced
Fund wählt aus, welche Fonds er gemäß
Anlageziel und Risikostruktur aufnimmt, die Manager der gewählten
Einzelfonds entscheiden wiederum, in
welche Aktien beziehungsweise Anleihen sie investieren. Sie wählen die Titel
50%
Rabatt
auf den Ausgabeaufschlag
+1,75%
Festgeldzinsen
für 1 Jahr
ebenfalls nach der Bottom-up-Strategie aus.
Wie der Name nahelegt, investiert
der Fidelity Euro Balanced Fund in der
Eurozone. „Europäische Unternehmen
weisen eine sehr gute Wachstumsgeschichte vor – trotz des schwierigen
Mischfonds bieten im
aktuellen Marktumfeld
eine Alternative zu
niedrig verzinsten
Renteninvestments.
Christoph Groß,
Fondsmanager LBBW Multi Global
wirtschaftlichen Umfelds in der EU.
Die Aussichten für Gewinnwachstum
und Investitionen verbessern sich, die
Bewertungen der Aktien sind nach der
jüngsten Korrektur attraktiv“, sagt
Roemheld.
SICHERHEITSORIENTIERT
Rentenbetonte Mischfonds indes
haben zumeist einen Aktienanteil von
weniger als 35 Prozent. Ein Beispiel
hierfür ist der Ethna-Global Defensiv (T) (ISIN: LU0279509144). Bei dem
breit aufgestellten Fonds bleibt der
Anteil an Aktien konstant unter zehn
Prozent. Ein weiterer defensiver Mischfonds ist der MEAG Euro Ertrag.
Fondsmanager Hakem Saidi erklärt:
„Der MEAG Euro Ertrag ist zu mindestens 51 Prozent in Rententiteln
4
MISCHFONDS
n-tv FINANZ PORT
e t w a
25 Prozent
Emissionen von außereuropäischen Emittenten auf,
wobei die Schwellenländer einen Anteil von
13 Prozent ausmachen.
Bunter Mix: Defensiv, ausgewogen
oder offensiv – Anleger haben bei
Mischfonds die Qual der Wahl.
europäischer Emittenten investiert. Im
Umkehrschluss darf der Fonds maximal zu 49 Prozent in Emissionen von
nichteuropäischen Emittenten investieren, wobei Aktien in diese 49 Prozent
einfl ießen.“ Aktuell liegt die Quote
europäischer Rententitel bei circa 54
Prozent. Die restlichen 46 Prozent teilen sich in 21 Prozent Aktien und in
DAS PERSÖNLICHE
PROFIL ZÄHLT
„Wir sind in unserer Selektion der Anlagemärkte sehr dynamisch und innerhalb unserer Anlagerichtlinien auch
international flexibel“, erläutert Saidi.
Dabei steuert der MEAG Euro Ertrag
das Verhältnis zwischen defensiven
Renten und chancenorientierten Aktien
entsprechend den weiteren Aussichten
für diese Anlageklassen sehr aktiv, um
die Volatilität der Kapitalmärkte für die
Anleger zu nutzen. Ebenfalls zu den
defensiven Mischfonds gehört der
LBBW Multi Global von Fondsmanager
Oktober // 2014
Groß: „Die Aktienquote dieses Fonds
wird zwischen null Prozent und 30 Prozent gesteuert, abhängig von der Markteinschätzung. Die flexible Steuerung
der Aktienquote reduziert das Risiko
in schwierigen Marktphasen. Mit seiner
flexiblen und gleichzeitig konservativen
Wir sind in unserer
Selektion der Anlagemärkte dynamisch und
international flexibel.
Hakem Saidi, Fondsmanager
MEAG Euro Ertrag
Anlagestrategie bietet der LWWB Multi
Global eine gute Balance aus Sicherheit
und Rendite.“
Anleger haben bei Mischfonds also
die Qual der Wahl. Ihr Risikoprofi l,
ihr Anlagehorizont und die bevorzugte
Investmentstrategie könnten bei der
Entscheidung helfen.
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5
Diese Unterlage wird von Pictet Funds (Europe) S.A. herausgegeben. Pictet-Global Megatrend Selection Fonds wurde der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß § 132 des Investmentgesetzes
angezogen. Als offizielle Fondspublikationen,die als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen, gelten nur die jeweils zuletzt veröffentlichten Fassungen des Verkaufsprospekts, des Reglements, des Jahres- und
Halbjahresberichts. Diese werden unter www.pictetfunds.com oder bei Pictet & Cie (Europe) S.A., Niederlassung Frankfurt, Neue Mainzer Straße 1, 60311 Frankfurt am Main, zur Verfügung gehalten. Die im vorliegenden
Dokument enthaltenen Informationen und Daten stellen in keinem Fall ein Kauf- oder Verkaufsangebot oder eine Aufforderung zur Zeichnung von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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28/08/2013 16:33
INTERVIEW
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
„SPAREN BLEIBT SINNVOLL“
Seit zwei Jahren ist RaboDirect am hiesigen Markt aktiv. Klaus Vehns, General
Manager von RaboDirect Deutschland, über die Zukunft des Sparens.
D
ie holländische Direktbank
RaboDirect hat ihren Sitz in
Frankfurt und folgt dem genossenschaftlichen Prinzip der Rabobank.
Was das für die Kunden bedeutet,
erklärt Klaus Vehns.
Herr Vehns, RaboDirect ist jetzt
seit gut zwei Jahren auf dem
deutschen Markt. Sind Sie mit
dem Start ins Privatkundengeschäft zufrieden?
Unser Start war selbst für uns so
unerwartet erfolgreich, dass wir
damit nur zufrieden sein können.
Außerdem freut es uns sehr, dass
wir viele positive Rückmeldungen
von unseren Kunden erhalten. Unser
Ziel: eine Bank aufbauen und etablieren, die nicht nur sagt, dass sie die
Kundeninteressen in den Mittelpunkt
stellt, sondern es auch tut – orientiert an den genossenschaftlichen
Werten der Rabobank. Das zeichnet
uns aus.
RaboDirect zählt allmählich
schon zu den etablierten Anbietern von Tagesgeldkonten. Werden Sie das Angebot um weitere
Leistungen erweitern?
Das ist sogar sehr wahrscheinlich.
Es gibt schon viele gute Ideen und
Initiativen hierzu. Insgesamt stehen
wir aber noch ganz am Anfang
unserer Entwicklung. Als Bank mit
traditionsreichen Wurzeln mögen wir
in Bezug auf strategische Entscheidungen nicht immer dynamisch
erscheinen. Aber wenn wir uns einmal für eine Strategie und einen
Markt entschieden haben, dann
legen wir großen Wert auf ein langfristiges und ausbaufähiges
Geschäftsmodell. So können wir auf
die Wünsche unserer Kunden reagieren und Produkte entwickeln, die auf
ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Die Sparzinsen sind im Keller.
Lohnt sich Tagesgeldsparen da
überhaupt noch?
Als Anbieter von Sparprodukten können wir über die Entwicklung der
Zinssätze natürlich nicht glücklich
sein. Geht es dem Anleger rein um
Rendite, ist das Tagesgeld-Sparen in
der Tat nur begrenzt attraktiv. Dennoch gilt: lieber kleine Zinsen als gar
keine. Es ist nach wie vor sinnvoll,
Geld zur Seite zu legen. So ist man
gewappnet für die Möglichkeiten und
Überraschungen, die das Leben mit
sich bringt. Und weil das Sparen auch
in Zukunft ein wichtiger Teil eines
jeden Vermögensplans sein wird,
sollte man doch dort sparen, wo der
Zinssatz attraktiv, das Produkt einfach und transparent ist und der Service sich tatsächlich an Kundenwünschen orientiert. Wenn man
außerdem noch eine der sichersten
Banken der Welt an seiner Seite
haben möchte, kommen wir ins Spiel.
Wie schätzen Sie die zukünftige
Zinsentwicklung ein?
Eine zuverlässige Einschätzung ist
selbst uns Bankern nicht möglich.
Allerdings gehe ich, wie auch viele
meiner Kollegen, in der nächsten Zeit
nicht von einer Zinssteigerung aus.
Ich persönlich halte die letzten Entscheidungen für weitere Leitzinssenkungen durch die EZB für wenig hilfreich oder gar falsch. Sie führen zu
einer Entwertung der Vermögensbildung in sicheren Geldanlagen und
Klaus Vehns ist General Manager von
RaboDirect Deutschland.
treffen so Sparer ganz besonders.
Unter diesen Rahmenbedingungen
trotz allem bestmögliche Produkte
und Konditionen für unsere Kunden
anzubieten ist deshalb unsere tägliche Motivation.
Tagesgeldanbieter gibt es viele.
Warum sollte ein Kunde zu RaboDirect gehen?
Auch wir stellen uns die Frage, was
wir unseren Kunden über Zinsen
hinaus bieten können. Uns sind Fairness und bestmöglicher Service
besonders wichtig. Das bedeutet: die
Gleichbehandlung aller Kunden, keine
Lockangebote und monatliche Zinssätze. Gerade hat die Zeitschrift
Finanztest der Stiftung Warentest
das RaboTagesgeld-Konto mit „gut“
(1,8) bewertet. Hinzu kommt: Werte
wie Sicherheit, Vertrauen und Transparenz sind den Menschen extrem
wichtig. Deshalb sind die genossenschaftlichen Werte der 1898 gegründeten Rabobank aktueller denn je.
Mehr Informationen unter:
www.rabodirect.de
7
KFZ-VERSICHERUNGEN
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
GÜNSTIGER FAHREN
Der Wechsel der Kfz-Versicherung kann sich lohnen. Doch nicht nur der Preis
sollte den Ausschlag geben, auch die Zusatzleistungen zählen.
Zerbeulte Kühlerhaube: Wer ein neues
Auto fährt, möchte lange den Neuwagenschutz
in Anspruch nehmen können.
D
ie Suche nach dem passenden
Tarif für die Kfz-Versicherung
endet nie, im Gegenteil: Sie nimmt Jahr
für Jahr im Herbst aufs Neue Fahrt auf.
Am 30. November 2014 endet meist die
Kündigungsfrist für jene, die ab dem
1. Januar 2015 günstiger fahren wollen.
Dann erfahren die Versicherten mit der
nächsten Rechnung oder Tarifinformation, wie sich die Beiträge für das
nächste Jahr gestalten.
ÜBER 200 EURO UNTERSCHIED
Grundlage für die jährlich neu berechneten Tarife sind neben einer gegebenenfalls veränderten Schadenfreiheitsklasse die Typen- und Regionalklassen,
die der Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) jährlich neu ermittelt. Drei Viertel aller
Regional- und Typklassen bleiben 2015
gleich, ein Teil wird herauf- oder herabgestuft (siehe Grafi ken auf Seite 9).
Diese Neueinstufung kann den Beitrag
bis zu 240 Euro teurer oder 268 Euro
günstiger werden lassen, fanden die
Experten des unabhängigen Bewertungsportals check24.de heraus. Die
Neueinteilung ist für Versicherungsunternehmen jedoch unverbindlich:
„Wir stützen uns auch auf unsere eigenen statistischen Erkenntnisse“, sagt
Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstand der
HUK-Coburg. „Auf der Grundlage
unserer vertraglichen Vereinbarungen
passen wir die Beiträge der aktuellen
Schadenentwicklung an. Dabei wenden
wir die anerkannten Grundsätze der
Versicherungsmathematik und der Versicherungstechnik an.“
Zudem spielen das Alter des Versicherungsnehmers und des Autos, die
gefahrenen Kilometer oder die Höhe
der Deckungssumme eine Rolle für den
Tarif der Kfz-Haftpflichtversicherung.
Diese Police ist unabdingbar für jeden
Fahrzeughalter. Sie springt ein, wenn
der Fahrer einen Personen- oder Sachschaden verursacht. Die Kaskoversicherung dagegen kann freiwillig als
Ergänzung abgeschlossen werden. „Die
Teilkasko schützt bei Schäden am eigenen Fahrzeug, etwa durch Naturgewalten, Zusammenstoß mit TieTYPKLASSEN-EINTEILUNG
Ein unabhängiger Treuhänder überprüft jedes Jahr die Schadenverläufe
der rund 24 000 Fahrzeugmodelle. Auf
dieser Basis wird eine Neueinstufung
in die Typklassen vorgenommen, die
für die Versicherer unverbindlich ist.
Die Typklassen spiegeln nach Angaben des GDV „die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland
zugelassenen Automodells wider.“ Ein
Modell wird in eine niedrigere Typklasse eingestuft, wenn mit diesem Autotyp weniger Schäden gegenüber den
Vorjahren gemeldet und entschädigt
wurden – und umgekehrt.
Quelle: GDV
8
REGIONALKLASSEN 2015:
KFZ-HAFTPFLICHTVERSICHERUNG
Welche Regionen umgestuft wurden
n-tv FINANZ PORT
REGIONALKLASSEN 2015:
KFZ-VOLLKASKOVERSICHERUNG
Welche Regionen umgestuft wurden
Oktober // 2014
REGIONALKLASSEN 2015:
KFZ-TEILKASKOVERSICHERUNG
Welche Regionen umgestuft wurden
zwei oder mehr
Klassen runter (1)
eine Klasse
hoch (61)
zwei oder mehr
Klassen runter (0)
eine Klasse
hoch (27)
zwei oder mehr
Klassen runter (0)
eine Klasse
hoch (48)
eine Klasse
runter (61)
zwei oder mehr
Klassen hoch (2)
eine Klasse
runter (66)
zwei oder mehr
Klassen hoch (6)
eine Klasse
runter (70)
zwei oder mehr
Klassen hoch (10)
keine Umstufung
(292)
ren oder Entwendung. Die Vollkasko
bietet zusätzlich Schutz bei selbst verschuldeten Unfällen und mutwilliger
Beschädigung durch Fremde“, sagt Stefanie Simon, Sprecherin der R+V Versicherungen.
VOLL- ODER TEILKASKO?
Ob eine Teil- oder Vollkaskoversicherung sinnvoll ist, muss jeder Fahrzeugführer selbst entscheiden. „Für Neufahrzeuge ist eine Vollkaskoversicherung
absolut empfehlenswert“, sagt Alexander Leschner, Leiter Kfz-Versicherung
bei der Helvetia. „In der Bevölkerung
hält sich ein gefährliches Gerücht, dass
man die Vollkasko nur in den ersten drei
oder vier Jahren benötigt. Das kann
bitter enden. Wenn ein hochwertiges
Fahrzeug nach fünf Jahren noch einen
Wert von 15 000 Euro hat und nach
einem selbst verschuldeten Unfall nur
noch Schrottwert aufweist, ist das meist
ein gravierender finanzieller Einschnitt
– vor allem wenn man sich im Laufe der
keine Umstufung
(316)
Jahre einen guten Schadenfreiheitsrabatt erfahren hat.“ Anders als bei der
Vollkaskoversicherung spielt die SFKlasse bei der Teilkasko keine Rolle.
Heitmann rät: „Folgende Fragen
könnten bei der Entscheidungsfindung
wichtig sein: Wie sehr bin ich auf mein
Autoschlüssel: Rundum-Absicherung
schafft oft ein besseres Fahrgefühl.
keine Umstufung
(287)
Fahrzeug angewiesen? Stünde im Fall
eines Totalschadens genügend Geld zur
Verfügung, um ein gleichwertiges
Fahrzeug kaufen zu können? Steht der
Beitrag für die Kaskoversicherung in
einem angemessenen Verhältnis zum
Wert des Fahrzeugs?“
Nicht allein der Preis für die Kaskoversicherung sollte entscheidendes
Merkmal sein, auch der Leistungsumfang des jeweiligen Anbieters – etwa
die Dauer, über welche eine Neuwertentschädigung bei Totalschaden
erstattet wird: „Kunden mit Neuwagen
sollten immer darauf achten, dass sie
eine möglichst lange Kaufpreisentschädigung nach einem Totalschaden versichert haben“, empfiehlt Leschner von
der Helvetia. Auch Zusatzleistungen
wie etwa ein Parkschadenschutz oder
eine Mitversicherung von eingebauten
Navigationsgeräten können den Ausschlag geben für die Wahl des richtigen
Anbieters. Sicherheit gehört schließlich
zum guten Fahrgefühl.
9
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
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STANDPUNKTE & MEINUNGEN
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
DIE UNERTRÄGLICHE
LEICHTIGKEIT DES BEZAHLENS
Lars Brandau, Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband, über den Versuch
des Gesetzgebers, Anleger vor unüberlegten Entscheidungen zu schützen.
D
ie Politik arbeitet sehr konzentriert an Rahmengesetzgebungen
für die Finanzindustrie. Das Ziel ist ein
sicherer und transparenter Markt. Das
ist eine ebenso langwierige wie auch
komplexe Aufgabe. Am Ende sollen die
Spielregeln für alle Emittenten gleich
und die Rechte der Konsumenten
gestärkt sein. Damit es dazu kommt,
sind ganze Heerscharen von Juristen
am Ausloten der Rechtslage.
Während dieses für 99 Prozent der
Gesellschaft nicht nachvollziehbaren Prozesses nimmt eine Art Gegenbewegung
bemerkenswert an Fahrt auf. Rasant fortschreitende Technologien bestimmen die
Entwicklung künftiger Geschäfts- und
Kundenbeziehungen. Konkret geht es
beispielsweise darum, dass Anleger in
absehbarerer Zeit ihre Finanztransaktionen nicht über ihren Bankberater oder
die Börse, sondern mit dem Smartphone
direkt abwickeln können.
Dabei muss die Frage erlaubt sein,
ob es sich bei den diskutierten Modellen tatsächlich um einen Fortschritt im
Sinne des Kunden und des Verbraucherschutzes handelt. Auch wenn jede
Entwicklung ihre Zeit bis zur
Marktreife braucht, kann sie sicher
schneller umgesetzt werden als die
latent hinterherhinkende Regulierung.
SELBST IST DER ANLEGER
Der Kleinanleger jedenfalls ist gut beraten, wenn er sich umfassend informiert
und genau weiß, was für ein Produkt er
kauft und wie dieses Produkt innerhalb
seiner Asset-Allokation ins Depot passt.
Strukturierte Wertpapiere werden
von überwiegend sehr aufgeklärten
Lars Brandau ist
Geschäftsführer des
Deutschen Derivate
Verbands (DDV).
Anlegern gekauft, die sich bereits längere Zeit mit dieser noch jungen Anlageklasse befasst haben. Wie etabliert
Zertifi kate bei den deutschen Privatanlegern sind und seit wann sie sich
mit ihnen beschäftigen, das wollte der
Deutsche Derivate Verband in seiner
Trendumfrage wissen.
Das Ergebnis: Das Thema strukturierte Wertpapiere ist bei jedem zweiten Anleger bereits seit fünf bis zehn
Jahren oder sogar länger verankert. An
der Umfrage, die gemeinsam mit sieben großen Finanzportalen online
durchgeführt wurde, beteiligten sich
mehr als 2000 Personen. Dabei handelt
es sich in der Regel um gut informierte
Anleger, die als Selbstentscheider ohne
Berater investieren.
30 Prozent der Teilnehmer beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit
Zertifi katen. Jeder fünfte bezieht Zer-
tifi kate seit fünf bis zehn Jahren bei
seinen Investmententscheidungen mit
ein, während sich zwölf Prozent seit
drei bis fünf Jahren für Zertifikate interessieren. 13 Prozent beschäftigen sich
mit Zertifi katen seit ein bis drei Jahren.
Für 23 Prozent der Befragten ist der
Umgang mit Zertifi katen allerdings
nach wie vor weitgehend Neuland.
TRADER ODER SPARER?
Es wird noch Zeit vergehen, bevor die
theoretischen Neuerungen im Bereich
Payment-Systeme so umgesetzt sind,
dass Anleger damit auch glücklich werden. Aber was für Trader sicher spannend sein mag, trifft nur in seltenen
Fällen auf Käufer von Anlageprodukten zu. Hier bleibt das ausführliche
Gespräch mit dem Bankberater sicher
sinnvoller als die schnelle App auf dem
Smartphone.
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n-tv TESTS
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
TEURE REPARATUREN
Portale sollen helfen, Kosten für die Kfz-Werkstatt einzuschätzen.
Kfz-Werkstatt: Über WerkstattPortale vorab Preise vergleichen.
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A
utoreparaturen fallen fast immer
teurer aus als erwartet, das
scheint ein Naturgesetz zu sein. KfzWerkstatt-Portale versuchen hier
Abhilfe zu schaffen. Sie bieten Autofahrern die Möglichkeit, vor dem
Werkstattbesuch Preise abzufragen
und zu vergleichen. Wie zuverlässig die
Ergebnisse sind und wie benutzerfreundlich die Internetportale aufgebaut sind, hat eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität
(DISQ) ermittelt: Neun Portale standen im Auftrag von n-tv auf dem Prüf-
stand, von denen nur zwei die Note
„gut“ bekamen, und zwar waren das
Autoservice.com und Autoscout24,
welches zugleich Testsieger wurde.
OFT WENIG ÜBERSICHTLICH
Insgesamt fiel das Ergebnis enttäuschend aus, vor allem was den Vergleich
von Werkstätten betrifft. Von den
Suchanfragen nach Standard-Werkstattleistungen endete im Test mehr als
ein Drittel komplett ergebnislos. „Zwei
Drittel der Portale lieferten häufig oder
immer Festpreisangebote von Werkstätten. Bei den anderen im Test gab es
nur Kostenvoranschläge. Unverbindliche Preise reduzieren den eigentlichen
Nutzen des Vergleichs aber deutlich“,
bemerkt Markus Hamer, Geschäftsführer des DISQ. Auch in puncto Übersichtlichkeit ließen die Portale zu wünschen übrig. Wer allerdings valide
Kostenvoranschläge bekommt, kann
beruhigt die Fahrt zur richtigen Werkstatt antreten.
+ + + + + + + + + + + + + + Weitere Tests im Überblick + + + + + + + + + + + + + +
BESTE NACHHILFE
TEXTILIEN IM NETZ
GROSSES KINO
Jeder fünfte Schüler zwischen zehn
und 18 Jahren nutzt Nachhilfeunterricht. Ein Test zeigt, welches
Institut bei Beratung und Service am
besten ist: Es ist die Schülerhilfe.
Wer Gardinen nicht berühren muss,
um sich für einen Stoff zu entscheiden, kauft online. Die besten Shops
hat ein Test ermittelt. Sieger ist
Erwin Müller Versandhaus.
Für Getränke variieren die Preise
bei Kinoketten noch stärker als für
die Tickets, fand das Deutsche Institut für Service-Qualität heraus.
Platz eins im Test belegte Cineplex.
Schlechte Noten: Der Nachhilfeunterricht verspricht Verbesserung.
Wohnstoffe online: Wo es den
besten Service gibt.
Kino: Ketten mit Auszeichnung.
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n-tv RATGEBER
Datenbrille: Technologie, die den
Körper erweitert.
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n-tv FINANZ PORT
Koi: Sehr teures
Hobby für Gartenteichbesitzer.
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TRAGBARE
COMPUTER
DIE ZIER DES
KARPFENTEICHS
Computer kann man mittlerweile
anziehen – Wearable Technologies.
Bekannte Beispiele sind das Fitnessarmband, das etwa den Kalorienverbrauch misst, oder die Datenbrille,
deren Träger über einen winzigen Bildschirm im Sichtfeld mit dem Internet
verbunden ist. Doch den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Denkbar wären Fingerringe, mit denen
sich technische Geräte per Funk steuern ließen, oder Armbänder, die vor
Sonnenbrand warnen.
Karpfen mit prägnanter Schwarz-,
Orange- und Weißfärbung heißen Koi
und kosten zwischen 15 und 30 Euro,
wenn sie jung sind. Ausgewachsen können sie ihren Preis verhundertfachen.
Doch wer die hübschen Fische im eigenen Gartenteich halten will, braucht
teure Ausrüstungsgegenstände, von der
Pumpe über einen Wasserfi lter bis zur
biologischen Aufbereitung. Und: Versichern lassen sich die Tiere nicht. Dennoch erliegen viele Gartenteichbesitzer
dem Reiz dieses teuren Hobbys.
Oktober // 2014
KOMPLIZIERTE
TECHNIKWELT
Wie einfach war die Technikwelt, als
es noch klare Grenzen gab zwischen
Produkten, Dienstleistungen und Programmen! Apple stellte Geräte her,
Microsoft Software, Amazon war ein
Web-Shop, Google die Suchmaschine
und Facebook ein Freunde-Netzwerk.
Inzwischen ist jeder in das Kerngeschäft des anderen eingedrungen und
hat eigene Technologie-Universen
geschaffen, die die Kunden ganz
bewusst in gewisse Abhängigkeiten
vom jeweiligen Anbieter drängen. Jeder
Anbieter stellt dabei ein eigenes Ökosystem dar, welches mit anderen nicht
kompatibel ist. Dies hat Vor- und
Nachteile. Doch interessant ist, wie
man sich aus dieser Abhängigkeit
befreien kann.
Apple-Nutzer: Der Wechsel vom
einen zum anderen System ist
nicht so einfach.
DER GROSSE BURGER-TEST
Nach Nouvelle Cuisine, Thai-Food und Sushi rollt nun die Burger-Welle auf die
Metropolen zu: Burger-Läden eröffnen an jeder Straßenecke. Warum ist Fast food
plötzlich angesagt? Was ist dran am Trend zum gebratenen Hackfleischklops? Ein
Hobbykoch und ein Profikoch wollten wissen,
warum Menschen dafür Schlange stehen,
und haben drei derzeit angesagte BurgerLäden in Köln getestet. Was zählte,
waren Preis, Geschmack und Ambiente. Vor allem die fantasievollen
Namen der Burger überzeugten.
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TV-TIPP
RATGEBER
HIGHTECH jeden Montag
STEUERN & RECHT jeden 2. Dienstag
BAUEN & WOHNEN jeden 2. Dienstag
Burger: Frikadellen
werden Kult.
GELD jeden Mittwoch
TEST jeden Donnerstag
FREIZEIT & FITNESS jeden Freitag
HIER GEHT ES ZUM VIDEO
jeweils um 18:35 Uhr
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BÜCHER
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
BEFREIUNG AUS DER
EURO-FALLE
ES WAR SO SCHÖN
Manche Geschichten sind so schön, die erzählt man sich
gern immer wieder und wieder. Dazu gehört auch die
Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Doch niemand erzählt sie so lebendig wie ARD Sportreporter
Gerhard Delling. Er war hautnah dabei und hat zusammen mit seinem Team die wichtigsten Momente in Wort
und Bild festgehalten. Herausgekommen ist der von ihm
herausgegebene Band „WM 2014“, der die Spiele aller
Gruppen und die dazugehörigen Fotos enthält. Da lässt
es sich wunderbar in Erinnerungen schwelgen und so
manch WM- und EM-freies Jahr überstehen.
19,95 Euro, Ellert & Richter Verlag
Die Währung und ihre Union, allen voran die
südliche Eurozone, sind angeschlagen. Notenbank-Chef Mario Draghi versucht deshalb, sie
mit einer Kapitalschwemme wieder aufzupäppeln. In „The Euro Trap. On Bursting Bubbles,
Budgets, and Beliefs“ kritisiert Ifo-InstitutsPräsident Hans-Werner Sinn Draghis makroökonomischen Kurs und fordert stattdessen
den zeitweiligen Austritt der Schuldenstaaten
aus der Währungsunion. So könnten sie ihre
Nationalwährung entwerten, sich fiskalisch neu
aufstellen und ihre Wettbewerbsfähigkeit
zurückerlangen. Die Europäische Union wiederum müsse vom Staatenbund zum Föderalstaat nach US-amerikanischem Modell
umstrukturiert werden. Unter neuen Rahmenbedingungen ließe sich die Union dann gestärkt
wieder vereinen. In ihrer jetzigen Rolle gefährde
die Europäische Zentralbank letztendlich nicht
nur die freie Marktwirtschaft, sondern am
Ende auch die Demokratie. Hans-Werner Sinn
ist Professor für
Wirtschaft und
öffentliche Finanzen an der Universität München und
gehört dem Rat der
Wirtschaftsweisen
an. Er veröffentlichte
bereits mehr als 140
wissenschaftliche
Artikel.
27,95
Euro, Oxford
University Press
GEFÄHRLICHES HALBWISSEN
Glaubenssätze wie „Facharbeiter werden immer gebraucht“ oder „Große Exportüberschüsse
sind gut“ halten sich hartnäckig, sind aber falsch. In „Wirtschaftsirrtümer. 50 Denkfehler,
die uns Kopf und Kragen kosten“ räumt Henrik Müller mit vermeintlichen Gewissheiten auf.
Der Professor für Wirtschaftsjournalismus und ehemalige stellvertretende Chefredakteur
des „Manager Magazins“ zeigt, dass viele Sachverhalte zu kompliziert sind, um sie undifferenziert auf einen Satz herunterzubrechen. So sei nicht Griechenland das größte Problem der
Eurozone, die Volkswirtschaften Italiens und Frankreichs stellten ein weit größeres Risiko
für Europa dar. Ein frischer Blick auf erstarrtes Halbwissen. 19,99 Euro, Campus Verlag
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DEPOT-CHECK
n-tv FINANZ PORT
Oktober // 2014
DER RIESE
KOMMT
Der Börsengang des
Jahres brach kürzlich alle
Rekorde. Was von der
Aktie der AlibabaGroup in
Zukunft zu erwarten ist.
V
or wenigen Tagen versetzte
BABA, so das Kürzel der Aktie
der Alibaba Group Holding Ltd. (ISIN:
US01609W1027), die Wall Street in
Hochstimmung. Bereits zu Beginn
sprang der Kurs von den im Vorfeld
veranschlagten 68 US-Dollar um 36
Prozent auf 92,70 Dollar. Er lag damit
deutlich über dem Ausgabepreis, den
professionelle Investoren vor dem
öffentlichen Börsenstart am New York
Stock Exchange zahlten.
Privatinvestoren störte das jedoch
nicht. Sie kauften unbekümmert
immer weiter, sodass Alibaba am Ende
des Handelstages mehr als 25 Milliarden Dollar eingenommen hatte. Damit
überbot der chinesische Online-Riese
sogar das Initial Public Offering (IPO)
der Agricultural Bank of China. Deren
Börsengang hatte 2010 rund 22,1 Milliarden US-Dollar eingebracht.
ALLE UNTER EINEM DACH
Die Euphorie kommt nicht von ungefähr: Die Alibaba Group hat das finanzielle und unternehmerische Rüstzeug,
um die Marschrichtung der Internetwelt maßgeblich mitzubestimmen.
Denn neben der Handelsplattform Alibaba, einer Art Amazon für Geschäftskunden, gehören das Online-Auktionshaus Taobao, vergleichbar mit eBay,
Jack Ma: Das Vermögen des AlibabaGründers beträgt nach dem Börsengang mehr als 25 Milliarden US-Dollar.
sowie der Bezahldienst AliPay, der an
PayPal erinnert, zur Holding. Damit
laufen bereits 80 Prozent des chinesischen Online-Handels über Alibabas
Plattformen ab, was rund 300 Millionen Kunden entspricht. Kathleen
Smith, Manager eines IPO-ETFs für
Renaissance Capital, geht von einer
Wachstumsstrategie aus, die Alibabas
Handlungsfähigkeit noch vergrößert:
„Wir erwarten, dass Alibaba die Finanzierung nutzt, um das Angebot für die
wachsende Zahl chinesischer Internetnutzer weiter auszubauen“, sagt Smith.
„Es wird seine Produktpalette auf
nichtgewerbliche Kunden erweitern
und damit beginnen, in Märkte außer-
halb Chinas zu expandieren“, so die
Expertin. Gerade Nicht-Chinesen fällt
es jedoch schwer, den neuen Börsenstern zu verstehen.
FACHCHINESISCH
Außer der Sprachbarriere verunsichert
nämlich die Rechtsform der Alibaba
Group: Anleger erwerben mit AlibabaAktien keine Unternehmensanteile,
sondern Anlegerzertifi kate einer sogenannten Variable Interest Entity. Die
geben zwar ein Anrecht auf Alibabas
Gewinne – aber keinerlei Mitbestimmungsrechte. Bei aller Intransparenz
ist eins hingegen klar: Mit Alibaba wird
die Liste der großen Spieler länger.
IMPRESSUM
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