Spezial Expo Real Oktober_E4.indd

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Oktober / October 2015
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Der europäische Hotelinve
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Hotels sind gefragt –
bei Gästen und vor allem
bei Investoren: Bei 10,73
Milliarden Euro lag das
Investitionsvolumen im
ersten Halbjahr – heuer
könnte ein neuer Rekord
fallen. Budget-Hotels
werden immer beliebter.
Bei 10,73 Milliarden Euro lag das
Investitionsvolumen auf dem
europäischen Hotelimmobilienmarkt im ersten Halbjahr 2014 –
das waren bereits 85 Prozent des
Gesamtvolumens aus dem Jahr
2014. Beim Gewerbeimmobiliendienstleister CBRE geht man gar
davon aus, dass bis Jahresende
erstmals die 20-Milliarden-EuroMarke geknackt werden kann.
Die positive Stimmung bemerkt
auch Michael Widmann von PKF
Hotelexperts: „Der europäische
Markt ist grundsätzlich ein guter
– sowohl was die Performance als
auch was die Investitionen angeht.“ Martin Schaffer vom Hotelberatungsunternehmen MRP betont aber, dass es in Europa zwei
unterschiedliche Märkte gibt: Erstens die CEE-Region, die – mit
Ausnahme von Polen – nach wie
vor äußerst schwierig sei. In Ländern wie Tschechien, Rumänien
und Bulgarien seien neue Hotelprojekte schwierig umzusetzen, in
Ungarn gebe es erste Anzeichen
für eine Erholung, obwohl die
Foto: Motel One
Franziska Zoidl
Großes Wachstumspotenzial sehen Experten im Budget-Segment in Städten wie Amsterdam, London und Mailand, etwa für Motel One. Die
Herausforderungen für solche preiswerten Hotels: Sie müssen eine breite Zielgruppe ansprechen – und auf kleinem Raum gute Zimmer bieten.
politische Situation schwierig sei.
Die Hotels in Budapest seien zwar
– allen Erwartungen zum Trotz –
„außergewöhnlich gut“ ausgelastet, so Widmann, Investoren würden aber derzeit einen Bogen um
Ungarn machen.
Der derzeitige „Boom“ betrifft
aber ohnehin eher den zweiten,
den westeuropäischen Markt, wie
auch das Ranking von CBRE be-
legt: Das stärkste Investmentvolumen verzeichnete im ersten Halbjahr Großbritannien, gefolgt von
Deutschland, Frankreich und
Spanien.
„Hotelimmobilien setzen ihren
Trend fort und werden im Vergleich zu anderen Nutzungklassen immer attraktiver“, heißt es im
CBRE-Report. Laut Widmann gibt
es zweierlei Gründe dafür: Einer-
seits sei die Renditeerwartung in
den letzten Jahren so weit gesunken, dass Hotels diese auch erwirtschaften können. Vor zwei Jahren
sei noch eine Rendite von bis zu
sieben Prozent verlangt worden,
nun würde man sich auch mit 5,5
Prozent zufriedengeben. „Und
Hotels haben einen stetigen Cashflow“, so Widmann. Die Gefahr
von Leerstand sei gering.
Hotel Inve
In stment
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in Europe on a Roll
Budget hotels in particular on the up-and-up
Exklusive Büroflächen
1010, Rotenturmstr. 16-18:
220 m2 und 500 m2 Büroflächen in modernem Neubau
1010, Goldschmiedgasse 2:
188 m2 Büro in Bestlage mit Stephansdomblick
1010, Am Hof 11:
304 m2 prachtvolles Altbaubüro
1010, Trattnerhof 1:
485 m2 und 950 m2 neu sanierte Top-Büros
1010, Kärntner Straße 25:
200 m2 funktionelles, zentrales Neubaubüro
1030, Kelsenstraße 2:
2 x 795 m2 Neubaubüros mit Bestausstattung
www.generalirealestate.at
1040, Faulmanngasse 4:
293 m2 modernes Neubaubüro
1040, Wiedner Hauptstr. 15:
195 m2 Neubaubüro mit repräsentativem Altbauentrée
1070, Döblergasse 4:
130 m2 Altbaubüro in Otto Wagner Haus
1090, Rooseveltplatz 4-5:
486 m2 prachtvolles Altbaubüro bei der Votivkirche
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Investment in the European hotel real estate market
in the first half of 2015 was 10.73 billion euros, or 85
per cent of the total volume for 2014. Commercial
real estate services provider CBRE even assumes that
the 20 billion euro mark could be reached for the first
time by the end of the year.
Michael Widmann of PKF hotel consultants has
also commented on the buoyant mood: “The European market is basically very sound, in terms of both
performance and investment.” However, Martin
Schaffer of hotel consultants MRP stresses that there are two distinct markets in Europe: on one hand
there is the CEE region, which – with the exception
of Poland – “is still extremely tricky”. New hotel projects are difficult to implement in countries such as
the Czech Republic, Romania and Bulgaria, there are
first signs of a recovery in Hungary, although the political situation is difficult. Contrary to expectations,
occupancy rates for hotels in Budapest are “exceptionally good”, according to Widmann, but investors
are currently steering clear of Hungary.
In any case, as CBRE’s ranking shows, the current
boom involves rather the second, Western European
market: the United Kingdom showed the strongest
investment volume in the first half year, followed by
Germany, France and Spain.
According to Widmann, there are two reasons for
the popularity of hotels. On the one hand, yield expectations in recent years have fallen so far that hotels can actually generate them. “On the other, hotels have a steady cash flow,” says Widmann, and the
likelihood of vacancies is low.
However, there are currently a great many institutional investors in the market, including many trusts
and an increasing number of pension and life insurance companies. Furthermore, there is repeatedly
talk of investors from Asia, such as from Korea or China. “However, this is still strongly focused on London,” says Widmann. Nevertheless, there certainly is
interest from outside Europe. Only Russian and Eastern European investors had withdrawn from the market. Experts see considerable potential in the budget
and midscale range in cities. “These are good products
worth investing in and for which there are tenants,”
says Schaffer. In many cities there is still a lack of “hotels that are affordable and enjoyable,” Widmann explains. He sees growth opportunities in this area, especially in the combination of budget and lifestyle: “There is very little available in this sector.” (zof)
Das Feld der Investoren ist laut
dem Experten „bunt gemischt“:
„Es ist auch die Stärke der jetzigen
Situation, dass die Investitionen
nicht auf ein Land oder eine Investorenklasse bezogen sind.“ Derzeit
sind jedoch besonders viele institutionelle Investoren am Markt
unterwegs, darunter viele Fonds
und immer mehr Pensions- und
Lebensversicherungen.
Immer wieder ist außerdem die
Rede von Investoren aus Asien,
etwa aus Korea oder China. „Das
konzentriert sich aber noch stark
auf London“, sagt Widmann. Interesse von außerhalb Europas sei
aber durchaus vorhanden. Einzig
russische und osteuropäische Investoren hätten sich großteils zurückgezogen.
Potenzial für Preiswertes
Großes Potenzial sehen die Experten im Budget- und MidscaleBereich in Städten: „Das sind gute
und investorentaugliche Produkte, für die es auch Pächter gibt“,
sagt Schaffer. In diesem Bereich
hat laut Widmann ein „komplettes
Umdenken“ stattgefunden: Früher seien Investoren hauptsächlich an Hotels aus dem Vier-Sterne-plus-Segment interessiert gewesen, nun seien preiswertere
Hotels „salonfähig“ geworden.
„Vielleicht ist das Interesse an diesem Segment schon fast zu groß“,
sagt Widmann.
In vielen Städten gebe es jedoch
nach wie vor ein Unterangebot an
Hotels, „die preiswert sind und
Spaß machen“. Widmann sieht in
dem Bereich noch Wachstumschancen – vor allem in der Kombination aus Budget und Lifestyle:
„Dazu gibt es noch ganz wenig Angebot.“
Noch ein Bereich, in dem der
Experte Wachstumschancen sieht:
„Wir sehen seit eineinhalb Jahren
eine enorme Nachfrage im Adriaraum, vor allem in Kroatien und
Montenegro“, so Widmann. Erste
Investoren würden dort nun nach
zehn Jahren Pause wieder aktiv
werden, viele große Projekte an
der Küste entwickelt werden.
„Diese Gegend steht vor einem
Investitionsboom.“
Insgesamt werde es in Südeuropa nun wieder verstärkt Investments geben – solange die politischen Begleitumstände passen:
„Denn die größte Gefahr für
Hotellerie und Tourismus stellt
eine dumme, nationalistische
Politik dar“, warnt Widmann –
auch mit Blick auf Länder wie
Polen, Tschechien, Ungarn und
Mazedonien.