Faktencheck Energie und Klima - Industrie

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Faktencheck Energie und Klima - Industrie
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Faktencheck Energie und Klima
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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Inhalt
Industrieland Deutschland stärken:
Wettbewerbsfaktor Energie- und Klimapolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03
Energieeffizienz ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04
Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08
Kernenergie und erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 0
Kernenergie .......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Klimaschutz und Technologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Steigende Strompreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Internationale Klimapolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Klimaziele ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Nationale Klimapolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
EU-Emissionshandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Selbstverpflichtung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Glossar .................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Industrieland Deutschland stärken: Wettbewerbsfaktor Energie- und Klimapolitik
Sinkt der Stromverbrauch, wenn die
Energieeffizienz steigt?
Sind Kernkraftwerke mit dem Ausbau
erneuerbarer Energien vereinbar?
Nützt eine freie Zuteilung von Emissionsrechten dem Klima?
Das Energie- und Klimakonzept der
Bundesregierung muss die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie stärken, einen technologieoffenen
Energiemix zum Ziel haben und die
Planungs- und Investitionssicherheit für die Unternehmen verbessern.
Eine verlässliche, bezahlbare und
klimagerechte Energieversorgung
gelingt nur mit einem breiten und
technologieoffenen Energiemix. Erneuerbare Energien erfordern den
massiven Ausbau von Netzen.
Nur so kommt der Klimaschutz weiter
voran. Klar ist, dass weltweit ein tiefgreifender Umbau des Wirtschaftens
und enorme Investitionen notwendig
werden.
Die deutsche Wirtschaft bekennt sich
ausdrücklich zum Klimaschutz. Sie
übernimmt Verantwortung – auch wegen der großen Chancen, die für das
Industrieland Deutschland im globalen
Klimaschutz stecken. Deutschland ist
Weltmarkt- und Innovationsführer in
Umwelttechnologien und erneuerbaren Energien.
Bereits jetzt hat Deutschland anspruchsvolle Treibhausgas-Minderungen im Vergleich mit anderen Ländern
auf sich genommen. Den größten Beitrag dazu leistet die deutsche Industrie.
Investitionen setzen wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit voraus. Deshalb
braucht Klimaschutz ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ökologischen
und ökonomischen Notwendigkeiten.
Zukunftskompatible Antworten auf
den Klimawandel berücksichtigen die
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit
auch der energieintensiven Grundstoffindustrien: Sie stehen für erfolgreichen
Klimaschutz und mehr als 870 000
Arbeitsplätze in Deutschland. Diese
Position gerät in Gefahr, wenn die Politik die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verschlechtert.
Der BDI-Faktencheck Energie und
Klima leistet einen Beitrag zu einer
sach- und lösungsorientierten Diskussion. Gut für das Industrieland
Deutschland, wenn am Ende eine konsistente energie-, klima- und industriepolitische Strategie entsteht – und
Unternehmer die Chance haben, zu
investieren für neuen Wohlstand und
neue Jobs.
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Faktencheck: Energie und Klima
Energieeffizienz
Ist es äußerst ambitioniert, die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz
Jahr für Jahr um drei Prozent zu steigern?
Antwort: Angesichts
der bisherigen
Erfahrungen,
ja.
Steigerung der Energieproduktivität in Prozent (1990 = 100)
• Bereits heute ist Deutschland zusam-
180
men mit Japan international beim
Thema Energieeffizienz Spitzenreiter.
170
160
• Die jährliche Effizienzsteigerung
über die vergangenen 20 Jahre lag im
Mittel bei 1,7 Prozent im Jahr.
150
140
Prozent
4
• Das Energiekonzept des High-Tech-
130
Landes Schweiz sieht ein Effizienzziel von 1,8 Prozent im Jahr vor.
120
• Viele industrielle Prozesse, vor allem
in energieintensiven Branchen, stoßen an physikalische Grenzen einer
weiteren Steigerung der Energieeffizienz (z.B. Schmelzpunkte von Rohstoffen).
110
100
90
80
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008 2009
€ BIP (2000), GJ Primärenergieverbrauch, (real)
€ BIP (2000), GJ Primärenergieverbrauch, (+ 3% p.a.)
Quelle: Bundeswirtschaftsministerium, Energiedaten 17.05.2010
Einheiten und Begriffe siehe Glossar S.22f.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Energieeffizienz
Nein.
Sinkt der Stromverbrauch, wenn die Energieeffizienz steigt?
Antwort:
Wegen des wachsenden
Wohlstandes mit mehr
und immer leistungsfähigeren elektrischen
Geräten war dies bisher
nicht der Fall.
Bruttostromverbrauch je Einheit realen Bruttoinlandsprodukts und Einwohner
7600
330
7400
320
7200
310
7000
300
6800
290
6600
280
6400
270
6200
260
6000
250
5800
240
1990
1992
Strom/Kopf
1994
1996
1998
2000
Strom/BIP
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Statistisches Bundesamt
2002
2004
2006
2008
kWh/1.000 € BIP
kWh/Kopf
• Der Primärenergieverbrauch, der
alle Energieverwendungen wie Strom,
Wärme oder Verkehr umfasst, sinkt
in Deutschland stetig, seit 1990 um
gut 10 Prozent, von 14.900 Petajoule
auf 13.280 Petajoule (2009). Auch
der Stromverbrauch pro Bruttoinlandsprodukt sinkt.
• Aber: Der Stromverbrauch in
Deutschland insgesamt steigt – seit
1990 um mehr als 15 Prozent, von
455 auf 524 Terawattstunden (2008).
5
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Faktencheck: Energie und Klima
Energieeffizienz
Erhöht die deutsche Industrie kontinuierlich ihre Energieeffizienz?
900
Antwort:
Ja.
• Die Effizienzevolution in der Indus-
Energieaufwand je 1.000 € Bruttowertschöpfung (preisbereinigt)
trie ist Wirklichkeit. Eine Vervierfachung der Effizienz hat die deutsche
Industrie bereits erreicht.
841
• Für den effizienten Einsatz knap-
800
700
kg Steinkohleeinheiten
6
per Ressourcen sorgen die Kosten
im Rahmen des Wettbewerbs. Bei
der Optimierung von Prozessen und
der Entwicklung neuer Produkte
und Werkstoffe achten Unternehmen
ständig auf Energieeffizienz.
634
600
479
500
377
400
274
300
221
200
199
100
0
1950
1960
1970
1980
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, VIK, eigene Berechnungen
1990
2000
2008
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Energieeffizienz
Ist die deutsche Industrie international führend bei Effizienzfragen?
Ja.
• Die deutsche Industrie gehört zu den
Energieverbrauch pro Einheit Bruttoinlandsprodukt (in Gigajoule pro 1.000 US-$ (real 2000))
energieeffizientesten der Welt.
Zum Vergleich: Pro 1.000 US-$
Bruttoinlandsprodukt (real 2000)
wurde so viel Energie eingesetzt
(2007):
- in Deutschland 6,8 Gigajoule,
- in den USA 8,6 Gigajoule,
- in China 34,3 Gigajoule (2006),
- in der früheren UdSSR 75 Gigajoule
(2006).
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
1990
Antwort:
1992
1994
Frühere UdSSR
Quelle: Internationale Energieagentur 2008
1996
1998
China
2000
USA
2002
2004
Deutschland
2006 2007
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Faktencheck: Energie und Klima
Erneuerbare Energien
Nein,
Antwort:
sie werden steigen.
Werden die Belastungen der Verbraucher für erneuerbare Energien
in Zukunft sinken?
• Im Zeitraum 2009 bis 2015 ist zu
Strommengen erneuerbarer Energien und dafür gesetzlich festgelegte Vergütungen
220.000
erwarten, dass sich die Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien
aufgrund des Erneuerbare-EnergienGesetzes (EEG) mehr als verdoppeln.
22.000
20.000
EEG-Vergütungszahlungen (Mio.€)
180.000
18.000
160.000
16.000
140.000
14.000
120.000
12.000
100.000
10.000
80.000
8.000
60.000
6.000
40.000
4.000
20.000
2.000
0
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Wind offshore
Wind onshore
übrige EEG-Strommengen
Quelle: EEG/KWK G: Informationsplattform der Übertragungsnetzbetreiber, 2010 – Mittelfristprognose, Stand 11.05.2009
Mio. €
200.000
GWh
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Faktencheck: Energie und Klima
Erneuerbare Energien
Sind die meisten industriellen Stromkunden befreit von der gesetzlichen
Strompreis-Umlage, die die erneuerbaren Energien finanziert?
Anzahl der Industrieunternehmen, deren Stromkosten von der EEG-Umlage be- und entlastet werden
109.500 belastete Unternehmen
Nein,
Antwort:
rund zwei Drittel des
Industriestroms werden
bei der EEG-Umlage
nicht entlastet.
• Die Belastungen auf Energie in
Deutschland gehören zu den höchsten der Welt.
• Die deutsche Industrie steht im weltweiten Wettbewerb. Sie muss auch
bei den Energiekosten international
konkurrenzfähig sein.
• Das EEG sieht für große stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes eine Entlastung von
der EEG-Umlage vor. Dadurch wird
rund ein Drittel des Industriestromverbrauchs entlastet, etwa 78,6 Terawattstunden (2009).
• Die gesamte Industrie verbraucht
565 entlastete Unternehmen
Quelle: Bundesumweltministerium, Information zur Anwendung von §400ff. EEG
(Besondere Ausgleichsregelung) für das Jahr 2010, Stand 21.05.2010
rund 235 Terawattstunden (2008).
Die große Mehrheit der Unternehmen wird nicht entlastet. Von den
rund 110.000 Unternehmen werden
nur 565 von den Entlastungsregelungen erfasst.
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Faktencheck: Energie und Klima
Kernenergie und erneuerbare Energien
Sind Kernkraftwerke mit dem Ausbau erneuerbarer Energien vereinbar?
Antwort:
Ja.
• Kernkraftwerke sind technisch ähnLastfolgebetrieb beim Kernenergieanteil (dunkelgrau) des Strommixes
100
Wasserkraft
Erdgas
90
Elektromobilität
80
Elektromobilität
70
Leistung (GW)
10
Kernbrennstoff
60
Erdgas
50
Photovoltaik
Druckluftspeicher
40
Braunkohlen
30
Sonstige
20
Wind
10
Residuallast
Steinkohlen
0
Pumpspeicher
-10
-20
Tag 1
Stunde 0
Tag 1
Stunde 12
Tag 2
Stunde 0
Tag 2
Stunde 12
Tag 3
Stunde 0
Tag 3
Stunde 12
Tag 4
Stunde 0
Tag 4
Stunde 12
Quelle: IER – Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung, Stuttgart 2010. Hundt, Matthias;
Barth, Rüdiger; Sun, Ninghong; Wissel, Steffen; Voß, Alfred: Verträglichkeit von erneuerbaren Energien und
Kernenergie im Erzeugungsportfolio: Technische und ökonomische Aspekte. Studie im Auftrag der E.ON Energie
AG. Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung (IER), Stuttgart, Oktober 2009.
lich gut regelbar wie Kohlekraftwerke. Die deutschen Kernkraftwerke können innerhalb von
15 Minuten mit 9600 Megawatt zum
Lastfolgebetrieb beitragen.
• Bereits heute beteiligen sich Kernkraftwerke am Lastfolgebetrieb.
• Das EEG garantiert kraft Gesetz den
Einspeisevorrang von erneuerbaren
Energien – auch bei längeren Laufzeiten von Kernkraftwerken.
• Die Ausbaupläne erneuerbarer Ener-
gien gemäß der Leitstudie Ausbaustrategie Erneuerbare Energien
(2008) des Bundesumweltministeriums würden auch durch eine Verlängerung der Laufzeiten auf 60 Jahre
nicht gefährdet.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Kernenergie und erneuerbare Energien
Kann man ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk durch
1000-Megawatt-Windenergieanlagen ersetzen?
Antwort:
Nein.
• Die durch Windenergie erzeugte
Die stark schwankende Stromerzeugung durch Windkraft im Dezember 2009 und Januar 2010
und ins Netz eingespeiste Strommenge schwankt je nach Wetter.
25.000
• Eingespeiste Leistung kann nur sehr
eingeschränkt durch Wetterprognosen geplant werden
Ca. 80 % der installierten Wind-Kapazität laufen
Windenergie in Megawatt
20.000
• Die Deutsche Energieagentur legt
für ihre Berechnungen eine gesicherte Leistung von 7 Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs für
Windenergie zu Grunde. Damit sind
Schattenkraftwerke für 93 Prozentdes Strombedarfs erforderlich.
15.000
10.000
• Windenergie ist nicht grundlastfähig.
Sie kann Kernkraft- oder Kohlekraftwerke nicht eins zu eins ersetzen.
5.000
0
Ca. 1 % der installierten Wind-Kapazität läuft
200
01.12.09
400
15.12.09
600
800
31.12.09
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, Deutsche Energieagentur
1000
1200
15.01.10
1400 Stunden
31.01.10
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Faktencheck: Energie und Klima
Kernenergie
Gibt es bei Abschaltung der Kernkraftwerke eine Lücke an gesicherter
Stromerzeugungskapazität?
Entwicklung der gesicherten Leistung bei Beibehaltung des Atomausstiegs und konstanter Stromnachfrage
90.000
noch benötigte gesicherte Leistung
80.000
gesicherte Leistung durch
zusätzliche KWK
Kapazitätslücke 2020
14.169 MW
70.000
Gesicherte Leistung (MW)
12
gesicherte Leistung durch
regenerative Energien (inkl. Biomasse, ohne Wasserkraft)
60.000
gesicherte Leistung durch geplante
Kraftwerke Kategorie B* (inkl. KWK)
50.000
gesicherte Leistung durch geplante
Kraftwerke Kategorie A* (inkl. KWK)
40.000
30.000
gesicherte Leistung bestehender
thermischer Kraftwerke ohne Kernenergie ( > 20 MW, inkl. Wasserkraft,
Pumpspeicher und KWK)
20.000
gesicherte Leistung Kernenergie
10.000
0
2005
2010
2015
2020
2025
2030
* Erläuterung:
Kraftwerke Kategorie A: Seit 2005 in Betrieb oder derzeit in Bau
Kraftwerke Kategorie B: Hohe Realisierungswahrscheinlichkeit
Quelle: Deutsche Energieagentur, Aktualisierte Kurzanalyse der Kraftwerksplanung bis 2020, 2010
Antwort:
Ja.
• Die Deutsche Energieagentur pro-
gnostiziert bis 2020 bei konstanter
Stromnachfrage und Festhalten am
Ausstiegsbeschluss eine Kapazitätslücke der Stromerzeugung von rund
14.200 Megawatt.
• Tatsächlich ist die Stromnachfrage
in Deutschland bisher stetig gestiegen: von 455 Terawattstunden (1990)
auf 524 Terawattstunden (2008).
• Bereits im Bau befindliche sowie
mit hoher Realisierungswahrscheinlichkeit geplante Kraftwerksprojekte wurden in der Analyse bereits
berücksichtigt.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Kernenergie
Kann eine Laufzeitverlängerung den erwarteten Strompreisanstieg
dämpfen?
Künftige Entwicklung des Strom-Großhandelspreises in verschiedenen Szenarien
• Bis 2030 ist – ohne Laufzeitver-
100
längerung – in Deutschland wegen
steigender Rohstoffpreise mit einer
Verdoppelung der Großhandelspreise
auf rund 90 € pro Megawattstunde zu
rechnen.
90
80
70
€ 2009 pro MWh
Ja,
Antwort:
für die Stromkunden
wird es deutlich
günstiger.
• Längere Laufzeiten von 60 Jahren
dämpfen diesen Preisanstieg um rund
25 Prozent auf dauerhaft unter 70 €
pro Megawattstunde. CO2-Preise in
Europa sinken bei Laufzeitverlängerung um 30 Prozent.
60
50
40
• Das entspricht einer jährlichen Ent-
30
lastung der Stromverbraucher um
bis zu 11 Milliarden €. Pro Haushalt
heißt das im Jahr 2030 eine um 144 €
niedrigere Stromrechnung als beim
Ausstieg.
20
10
0
2010
Ausstieg
2015
Laufzeit: 40 Jahre
2020
2025
Laufzeit: 60 Jahre
Quelle: r2b/EEFA: Studie im Auftrag des BDI zur Verlängerung der Laufzeit deutscher Kernkraftwerke, 2010
2030
13
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Klimaschutz und Technologien
Können wir einzelne Technologien ausschließen, um das
2-Grad-Ziel zu erreichen?
Antwort:
Verschiedene Szenarien für die Entwicklung weltweiter Treibhausgasemissionen und Möglichkeiten
künftiger Emissionsminderung
42
Vergleichsszenario (business-as-usual)
40
38
Nein.
• Die Internationale Energieagentur, IEA,
(2009) kommt ebenso wie das
Potsdam-Institut für Klimafolgeforschung zu dem Schluss, dass
erneuerbare Energien und Effizienzsteigerungen allein nicht ausreichen,
um das weltweite 2-Grad-Ziel zu
erreichen.
• CCS (Carbon Capture and Storage)Effizienz - 57 %
36
Gt CO2e
14
34
32
Ern. Energien &
Biomasse - 23 %
30
Kernenergie - 10 %
28
CCS - 10 %
450 ppm-Szenario (2-Grad-Ziel)
26
2007
2010
2015
2020
Quelle: Internationale Energieagentur, World Energy Outlook 2009
2025
2030
Technik und Kernenergie werden
nach Ansicht der IEA zu jeweils
zehn Prozent ebenfalls einen wichtigen Lösungsbeitrag global liefern
müssen.
• Nach Aussagen der Klimawissen-
schaft ist es zur Erreichung des
2-Grad-Zieles erforderlich, die Konzentration der Treibhausgase auf
450 ppm (parts per million) CO2e zu
stabilisieren.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Strompreise
Ist der Staat für steigende Stromkosten mitverantwortlich?
Antwort:
• Heute verursachen staatliche Belas-
Entwicklung der staatlich verursachten Belastung des Strompreises
18
16,6
16
12
9,8
Mrd. €
10
8,5
8
6,9
1,2
12,3
13,5
steuer, die EEG-Umlage, die
KWK(Kraft-Wärme-Kopplung)Umlage und die Konzessionsabgabe.
14,0
• Insbesondere die Belastung durch
1,9
2,3
2,9
3,7
4,3
5,0
6,0
7,5
0,8
0,7
0,8
0,8
0,7
0,6
0,6
0,6
1,6
0,7
0,9
4,1
0,3
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
1,8
3,4
4,3
5,1
6,5
6,6
6,5
6,3
6,4
6,4
6,4
6,4
2,0
2,1
2,0
2,1
2,2
2,2
2,1
2,1
2,1
2,2
2,2
2,2
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009*
2010*
verursachten Belastungen vervierfacht.
2
0
Konzessionsabgabe
Stromsteuer und die durch die
Förderung erneuerbarer Energien veranlassten Mehrkosten (EEG-Differenzkosten) sind massiv gestiegen.
• Seit 1999 haben sich die staatlich
0,9
0,6
6
4
11,8
11,3
12,9
tungen rund 40 Prozent des Strompreises.
• Dabei handelt es sich um Strom-
15,1
14
Ja.
Stromsteuer
Quelle: Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft, *eigene Schätzungen
KWK-Umlage
EEG-Differenzkosten
• Für 2010 ist mit einer staatlich
verursachten Last auf die Strompreise von gut 16 Milliarden € zu
rechnen.
15
16
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Internationale Klimapolitik
Unterstützt die Industrie ein internationales Klimaschutzabkommen?
Ja.
• Wirksamer Klimaschutz ist nur
Globales Ungleichgewicht: weltweite CO2-Emissionen
möglich, wenn alle großen Volkswirtschaften und Industrien ihren
Beitrag leisten.
Deutschland
Kanada
Antwort:
• Deswegen fordert der BDI ein inter-
nationales Klimaabkommen, das für
alle Staaten verbindliche Klimaziele
festlegt.
Russland
Großbritannien
Frankreich
Italien
Japan
China
USA
Südkorea
Mexiko
Indien
Indonesien
Australien
Südafrika
Quelle: BBC
1.000 - 5.000
500 - 1.000
400 - 500
• Ebenso wichtig sind klare Rahmen-
• Eine wichtige Voraussetzung für fai-
ren internationalen Wettbewerb ist
die schnelle Entwicklung eines weltweiten Kohlenstoffmarktes mit einem normgerechten CO2-Preis.
Argentinien
> 5.000
einer gerechten Verteilung der Klimaschutzlasten führen, welche die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft sichert.
bedingungen und Planungssicherheit
für Investitionen, Innovationen und
Technologieexport.
Saudi Arabien
Brasilien
• Ein solches Abkommen muss zu
> 400 Millionen t CO2
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Klimaziele
Bekennt sich die Industrie zu ehrgeizigen Klimazielen?
Antwort:
Ja.
• Der BDI ist für Klimaschutz und un-
Treibhausgasemissionen in Deutschland nach Quellkategorien
terstützt die Festlegung verbindlicher
Klimaziele.
1400
• Deutschland und die EU haben be-
reits sehr ehrgeizige Ziele formuliert.
in Megatonnen CO2. Äquivalent
1200
• Deutschland hat sich bei der Umset-
1000
zung des Kyoto-Protokolls zu einer
weitaus höheren Reduktion von Treibhausgasemissionen verpflichtet als
andere Länder – und seine Vorgaben
mit einer Minderung von 23 Prozent bereits heute um zwei Prozentpunkte übertroffen.
800
600
400
• Die deutsche Industrie ist welt-
weit führend in der Entwicklung klimafreundlicher Technologien.
200
• Eine weltweite Verständigung auf
0
*erste Schätzung
-200
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009*
Müll
Landwirtschaft
Quelle: Umweltbundesamt
Lösemittel und andere
Produktverwendung
Industrieprozesse
Energie
Landnutzungsänderung
und Forstwirtschaft
ehrgeizige Klimaziele eröffnet der
deutschen Industrie Chancen auf
dem Exportmarkt.
17
18
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Nationale Klimapolitik
Sind einseitige unkonditionierte Klimaziele auf nationaler Ebene
eine Gefahr für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit?
Antwort:
Ja.
• Wir brauchen quantifizierte Minde-
rungsziele – jedoch sollte die Diskussion um Prozentformeln nicht die
viel dringendere Debatte über konkrete Klimaschutzmaßnahmen überlagern.
Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2020* in Megatonnen (Mt) CO2e
Kosten aus Entscheidersicht
• Klimaschutz ist nicht kostenlos. Die
-17%
1.232
1.025
-25%
1.048
921
-26%
-31%
907
853
-35%
795
BDI-Klimastudie zeigt: Ab einer nationalen CO2-Minderung von 26 Prozent steigen die Vermeidungskosten
aus Entscheidersicht stark an. Ob es
zu den von der Politik häufig zitierten Vorteilen für Innovationen und
Effizienz kommt, ist offen.
• Der Klimawandel ist ein globales
Basisjahr
2004
2020
“Stand der Technik”Projektion
Vermeidungspotenzial gegenüber 2020
“Stand der Technik”- Projektion Nach
Umsetzung
wirtschaftlicher
Hebel
Zzgl.
Umsetzung
Hebel
0 - 20 €
pro t CO2e
Zzgl.
Umstellung
Energiemix
Ø 64 €
pro t CO2e***
Zzgl.
aller übrigen
Hebel
Ø 430 €
pro t CO2e
127
1.048
14
54**
58
* bei Beibehaltung Kernkraftausstieg ** inkl. 6 Mt CO2e aus CCS-Pilotprojekten in der Stromerzeugung *** Stromerzeugung Ø 32 €/t CO2e; Biokraftstoffe Ø 175 €/t CO2e; beides unter Berücksichtigung jeweils geltender Fördersätze,
Steuern und Zölle
Quelle: Studie „Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland“ von
McKinsey & Company, Inc., im Auftrag von BDI-initiativ ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘.
Problem. Der Anteil Deutschlands
an den weltweiten Emissionen beträgt weniger als drei Prozent. Eine
40-prozentige Emissionsminderung
in Deutschland, wie sie das Bundesumweltministerium vorschlägt, hilft
nichts, solange andere große Emittenten ihren Ausstoß massiv weiter
steigern.
• Als führende Exportnation kann
Deutschland seine ehrgeizige Klimapolitik nicht abgekoppelt von den
Rahmenbedingungen in anderen Industrieländern gestalten. Sonst gerät
die eigene Wettbewerbsfähigkeit in
Gefahr.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
EU-Emissionshandel
Besteht die Gefahr, dass deutsche Unternehmen ins Ausland abwandern?
Antwort:
Ja.
• In den energieintensiven Branchen
in Deutschland sind die Energiekosten existentiell für ihre
Wettbewerbsposition (Beispiel Papierindustrie: Energiekosten bis zu
15 Prozent des Umsatzes).
Vergleich der Industriestrompreise in der EU
• Gefahr der Verlagerung von ProAbnahmefall 4.000 kW x Differenzkosten 6.000 h = 24.000 000 kWh
12
10
duktionsstätten und Arbeitsplätzen
in Staaten mit geringeren Energieund CO2-Kosten („Carbon and job
leakage“).
• Die energieintensiven Branchen der
Chemie-, Glas-, Papier-, Metall-,
Stahl- und Zementindustrie beschäftigen in Deutschland rund 870.000
Menschen.
8
6
0
Quelle: BDI
Frankreich
Finnland
Schweden
Norwegen
Griechenland
Niederlande
Spanien
Portugal
England
Belgien
Österreich
2
Irland
4
Deutschland
• Indirekter Effekt des Emissions-
Italien
Eurocent/kWh, mit Abgaben und sonst. Steuern, ohne MwSt.
14
handels: erhöhte Strompreise durch
Überwälzung der CO2-Kosten der
Stromerzeugung im Strompreis.
• In Deutschland besonders leakage-
gefährdete Branchen: Roheisen und
Stahl, Düngemittel, Aluminium,
Papier sowie andere anorganische
Grundstoffe und Chemie.
• Effiziente Wertschöpfungsketten der
deutschen Wirtschaft könnten so
zerstört werden.
19
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
EU-Emissionshandel
Nützt eine freie Zuteilung von Emissionsrechten dem Klima?
Antwort:
Ja.
• Die EU-ETS-Änderungsrichtlinie
Kostenschock ab 2013 bis 2020 bei Zertifikatepreis 35 €/t CO2
Entwicklung der zusätzlichen Kosten durch ETS je nach Branche
2009/29/EG sieht die Versteigerung
als prinzipielle Zuteilungsmethode
für Emissionszertifikate vor.
3.000
• Für den Klimaschutzeffekt entschei-
dend sind die Höchstmenge an erlaubten Gesamtemissionen (Cap) und
die festgelegte Menge an zugeteilten
Emissionszertifikaten.
2.500
2.000
• Eine kostenfreie Zuteilung ändert
nicht das Reduktionsziel.
Mio. €
20
1.500
• Auch Anlagen mit 100 Prozent kos-
tenfreier Zuteilung müssen entweder
investieren oder Zertifikate zukaufen, um ihr Cap einhalten zu können,
falls die Benchmarks so strikt gesetzt
werden, dass selbst moderne Anlagen nicht genügend Zertifikate erhalten, um ihre Emissionen abzudecken.
1.000
500
• Die Versteigerung entzieht den Be-
0
Glas
Papier
NE-MEtalle
Baustoffe
Chemie
Stahl
2013
Quelle: Energieintensive Industrien in Deutschland
2020
troffenen also Investitionsmittel für
die Verbesserung von Anlagen und
gefährdet so Investitionen und Innovationen, die dem Klimaschutz unter
Umständen viel stärker zu Gute kämen.
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Selbstverpflichtung
Hält die Industrie ihre Klimaschutz-Selbstverpflichtung ein?
Antwort:
Ja.
• Die Industrie hat mit ihrer Selbst-
verpflichtung aus dem Jahr 2000,
ihre spezifischen Emissionen bis
2012 um 35 Prozent zu senken, stark
dazu beigetragen, dass Deutschland
seine Minderungsverpflichtung aus
dem Kyoto-Protokoll jetzt schon erfüllt hat.
Projektbericht
• Im Jahr 2008 waren bereits 16 der
20 Ziele aus der Selbstverpflichtungserklärung erreicht. Einige Zielmarken wurden sogar überschritten.
(Das arithmetische Mittel der Zielerreichungsgrade lag im Jahr 2008 bei
103,6 Prozent.)
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
• Die an der Vereinbarung zur Klima-
Die Klimavorsorgeverpflichtung
der deutschen Wirtschaft –
Monitoringbericht 2008
Forschungsprojekt
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit,
des Bundesministeriums der Finanzen
und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
Selbstverpflichtung der Industrie, 9. November 2000
Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Bundesregierung
hat sich die deutsche Industrie im Jahr 2000 selbst dazu
verpflichtet, ihre spezifischen Treibhausgasemissionen bis
2012 um 35 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.
Quelle:www.rwi-essen.de/co2monitoring
vorsorge beteiligten Sektoren konnten die CO2-Emissionen bis 2008 um
160,5 Millionen Tonnen gegenüber
1990 verringern – um mehr als 20
Prozent. Das entspricht einer Reduktion um weitere knapp drei Prozentpunkte im Vergleich zu 2007.
• Das Rheinisch-Westfälische Insti-
tut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) überprüft im Auftrag der
Bundesregierung und der Wirtschaft
die Einhaltung der Zusagen aus der
Klimavereinbarung.
21
22
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Glossar
BDI-Klimastudie
Die Studie „Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland“ wurde 2007 von McKinsey & Company im
Auftrag von BDI-initiativ ‚Wirtschaft für Klimaschutz’ erstellt und 2009 aktualisiert. Sie bietet
die erste objektive und umfassende Analyse von
Kosten und Potenzialen aller wesentlichen technischen Hebel zur Vermeidung von Treibhausgasen in Deutschland. Für die Bewertung wurden
über 300 klimaschonende Technologien von A
bis Z unter die Lupe genommen. Das Ergebnis:
Die Treibhausgasemissionen können in Deutschland bis 2020 gegenüber dem Basisjahr um 26 %
gesenkt werden, wenn alle bekannten Vermeidungshebel mit durchschnittlichen Kosten aus
Entscheidersicht von bis zu 20 € pro Tonne CO2Äquivalent umgesetzt werden. Eine Reduktion
um 31 % bis 2020 wird erreichbar, wenn – unter
Beibehaltung des Kernenergieausstiegs – zusätzlich der Anteil der erneuerbaren Energien
am Energieträgermix erhöht wird; dies führt zu
deutlich höheren durchschnittlichen Vermeidungskosten zwischen 32 und 175 € pro Tonne
CO2-Äquivalent (32 €: Stromerzeugung aus Erneuerbaren; 175 €: Biokraftstoffe).
BIP
Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) gibt
den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft
hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen.
Bruttostromverbrauch
Der nationale Bruttostromverbrauch entspricht
der national produzierten Gesamtstrommenge,
die aus allen Quellen erzeugt wurde (Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie, Wasser, Erdgas,
Wind, Sonne, Öl und so weiter), zuzüglich Einfuhren, abzüglich Ausfuhren.
Carbon and job leakage
Die Verlagerung von Produktionen und Arbeitsplätzen in Staaten mit weniger strengen hoheitlich
veranlassten Klimaschutzauflagen als in der EU.
Cap
Beim „Cap-and-Trade-Ansatz“ wird für das gesamte Handelsystem eine bestimmte Höchstmenge (Cap) an erlaubten Gesamtemissionen
festgelegt. Diese wird auf einzelne Emissionsrechte (Emissionszertifikate im Nennwert von
einer Tonne CO2e) heruntergebrochen und die
einzelnen Verpflichteten aufgeteilt. Die verpflichteten Anlagen können über ihr Cap hinaus
emittieren, wenn sie hierfür Emissionsrechte
halten.
CCS (Carbon Capture and Storage)
Technologien zur Abscheidung und Speicherung
von CO2, beispielsweise aus den Abgasen eines
Kohlekraftwerks.
CO2e (Kohlendioxid-Äquvalent)
Neben CO2 existieren viele weitere Treibhausgase. Am bekanntesten sind die sogenannten
Kyoto-Gase: CO2, Methan, Lachgas, perfluorierte Kohlenwasserstoffe, teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid.
Diese Gase bzw. Gasgruppen beeinflussen das
Klima unterschiedlich stark. Das GWP (Global
Warming Potential) ist eine Kennzahl für die
Intensität eines Treibhausgases, bezogen auf die
Treibhauswirkung von Kohlendioxid (dieses hat
definitionsgemäß ein GWP von 1). Eine Tonne
Methan bspw. verursacht einen 21-fach höheren
Beitrag zum Treibhauseffekt als eine Tonne CO2,
oder anders ausgdrückt, 1 t Methan entspricht in
der Treibhauswirkung 21 t CO2, d. h. 1 t Methan
ist gleich 21 t CO2e. Nach der Multiplikation
der Emissionsmengen verschiedener Treibhausgase mit ihrem jeweiligen GWP können also die
Mengen addiert werden. Diese Gesamtmenge an
Treibhausgasemissionen führt die Einheit CO2Äquivalente, CO2e.
EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)
Das deutsche Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer
Energien soll gemäß seinem Zweck (§ 1 Abs. 1) „im
Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine
nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung
ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten
der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte verringern,
fossile Energieressourcen schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung
von Strom aus Erneuerbaren Energien fördern“.
Das deutsche EEG gilt als Erfolgsmodell für das
Instrument der Einspeisevergütung, das bereits
durch das Vorläufergesetz, das Stromeinspeisungsgesetz (1991), in Deutschland eingeführt
worden war. Das EEG wurde von 47 Staaten als
Vorbild für ihre eigenen Förderinstrumente herangezogen. Das Gesetz wurde bereits mehrfach
novelliert und ist zuletzt zum 1. Januar 2009 in
Kraft getreten.
gut 2,047 Cent zu bezahlen. Bei einem Großhandelspreis von 3-6 Cent pro Kilowattstunde
ist nicht auszuschließen, dass die Umlage in der
Zukunft die Höhe des Strompreises erreicht oder
sogar übersteigt.
EEG-Differenzkosten
Im Unterschied zu den EEG-Vergütungszahlungen an die Anlagenbetreiber bezeichnen die
EEG-Differenzkosten die Mehrkosten des nach
EEG geförderten Stroms im Vergleich zu dem zu
Marktpreisen beschafften Strom. Da die EEGVergütungssätze gesetzlich festgelegt sind, die
Marktpreise aber schwanken, sind Prognosen
über die Entwicklung der Differenzkosten immer mit der Unsicherheit behaftet, wie sich die
Marktpreise für Strom künftig entwickeln werden. Falls konventionell erzeugter Strom sich
stark verteuert, sinken die Differenzkosten, falls
die Preise für konventionell erzeugten Strom jedoch weniger stark steigen, bleiben die Differenzkosten auch künftig eher hoch. Einige Zahlen:
Die EEG-Vergütungszahlen werden von
7,9 Milliarden € (2007) auf rund 14,5 bis
16 Milliarden € im Jahr 2016 steigen. Die EEGDifferenzkosten betrugen im Jahr 2007 rund
4,3 Milliarden €, Prognosen bis 2016 gehen von
einem Anstieg auf 5,5 bis 5,8 Milliarden € und
anschließendem Rückgang aus. Entscheidend
hierfür ist aber wie gesagt die Entwicklung der
Marktpreise für Strom.
Emissionszertifikate
Emissionszertifikate berechtigen zur Emission
von einer Tonne Kohlendioxid-Äquivalent. Sie
werden zum Teil kostenlos an die Anlagenbetreiber ausgeteilt. Allerdings dürfen in Deutschland
in der 2. Handelsperiode (2008 – 2012) insgesamt nicht mehr als 453 Millionen Zertifikate
pro Jahr ausgegeben werden. Diese Menge ist im
Einklang mit der sehr ehrgeizigen Minderungsverpflichtung Deutschlands (- 21 % Treibhausgase, 1990 – 2012).
EEG-Umlage (Gesetzliche Strompreisumlage)
Bei dem vom EEG etablierten Mechanismus
zur Förderung der erneuerbaren Energien entscheidet das Ausmaß des Zubaus von EE-Erzeugungsanlagen zusammen mit den gesetzlich
festgelegten Sätzen pro Kilowattstunde, die für
die Einspeisung von EE-Strom vergütet werden,
welche Gelder für die Förderung aufgebracht
werden müssen. Diese Gelder werden über eine
Umlage erhoben, die sämtliche Stromverbraucher zusammen mit ihrer Stromrechnung bezahlen. Die Umlage wird vom Stromversorger dem
Endkunden als Aufschlag pro Kilowattstunde
berechnet und dann in einem komplizierten Verfahren deutschlandweit auf die Anlagen zur EEStromeinspeisung umverteilt. Mit dem starken
Zubau von EE-Stromerzeugungsanlagen steigt
die EE-Umlage immer stärker an: 2009 betrug sie
1,2 Cent pro Kilowattstunde, 2010 sind bereits
Energieeffizienz
Sie bezeichnet das Verhältnis eines gewünschten Nutzens (z.B. Bruttoinlandsprodukt) zu der
Menge der dafür erforderlichen Energie. Bei
einer Steigerung der Energieeffizienz wird der
gewünschte Nutzen mit immer weniger Energieeinsatz erreicht.
Entscheidersicht
Die BDI-Klimastudie analysiert die Kosten der
Treibhausgasvermeidung aus Entscheidersicht,
also aus Sicht desjenigen, der über die Durchführung einer Investition entscheidet, d.h. das Unternehmen (z.B. für Industrieanlagen) oder die
Privatperson (z.B. der Auto- oder Hausbesitzer).
EU ETS
(European Union Emissions Trading Scheme)
Der EU-Emissionshandel ist ein marktwirtschaftliches Instrument der EU-Klimapolitik mit dem
Ziel, die Treibhausgasemissionen unter minimalen
volkswirtschaftlichen Kosten zu senken. Das erste
grenzüberschreitende und weltweit größte Emissionshandelssystem trat am 1. Januar 2005 in Kraft
und begrenzt aktuell den Kohlendioxidausstoß
von rund 12.000 Anlagen in 30 europäischen Ländern in der Stromerzeugung sowie einigen Sektoren der Industrie, die zusammen etwa die Hälfte
der europäischen CO2-Emissionen ausmachen.
Gigajoule (GJ)
Das Gigajoule ist eine Einheit der Energiemenge.
Ein GJ entspricht 277 kWh. Weitere Einheiten:
BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Glossar
1 EJ (Exajoule) = 1.000 PJ; 1 PJ (Petajoule) =
1.000 TJ; 1 TJ (Terajoule) = 1.000 GJ; 1 GJ (Gigajoule) = 1.000 MJ (Megajoule).
Gigatonne (Gt)
Eine Masseneinheit. Eine Gigatonne entspricht
einer Milliarde Tonnen oder einer Billionen Kilogramm.
Grundlast
Grundlast bezeichnet die ständig benötigte Leistung in einem Stromnetz, die während der
24 Stunden eines Tages nicht unterschritten wird. Zur Deckung der Grundlast werden
Grundlastkraftwerke mit vergleichsweise günstigen Brennstoffkosten eingesetzt (in Deutschland überwiegend Braunkohle und Kernenergie).
Wird der Grundverbrauch überschritten, so setzt
man zur Deckung des zusätzlichen elektrischen
Verbrauchs Mittel- und Spitzenlastkraftwerke ein.
IEA (Internationale Energieagentur)
Die Internationale Energieagentur (kurz IEA,
von engl. International Energy Agency) ist eine
zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Paris, die von 28 Mitgliedsländern getragen wird.
Sie wurde während der Ölkrise 1973-74 gegründet, um Maßnahmen zur Überwindung der Versorgungsengpässe zu koordinieren. Seither hat
sich ihr Aufgabenspektrum stark verändert.
Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind Versorgungssicherheit, wirtschaftliche Entwicklung,
Umwelt- und Klimaschutz, technologische Zusammenarbeit und Reform der Energiemärkte.
Viel beachtet sind ihre Veröffentlichungen zu
internationalen Entwicklungen der Energieversorgung, insbesondere der jährlich erscheinende
„World Energy Outlook“.
Kapazitätslücke
Mit der Stromerzeugungskapazität eines Landes wird die maximale elektrische Leistung der
in sämtlichen Kraftwerken des Landes installierten Generatoren bezeichnet. Die installierte
Leistung wird mit der Einheit Watt oder einem
Vielfachen (Megawatt, Gigawatt) angegeben.
Die Stromerzeugungskapazität in Deutschland
beträgt 137,5 Gigawatt (2007). Von Kapazitätslücke spricht man, wenn der Kraftwerkspark
den Strombedarf in einem bestimmten Umfang
nicht mehr decken kann. Dazu kann es kom-
men, wenn die Stromnachfrage stärker steigt als
der Zubau von Kraftwerken erfolgt, oder wenn
durch Abschaltung eines größeren Teils der installierten Leistung Teile des Kraftwerksparks
vom Netz gehen, ohne dass sich die Stromnachfrage in gleichem Maße verringert.
Konzessionsabgabe
Konzessionsabgaben sind Entgelte, die Unternehmen, die Versorgungsnetze zur Versorgung
von Endkunden betreiben (Strom, Erdgas, Wasser) an Gemeinden zahlen, damit sie das Recht
eingeräumt bekommen, die öffentlichen Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb der
Leitungen zu nutzen.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Kraft-Wärme-Kopplung ist die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie, die in der
Regel unmittelbar in elektrischen Strom umgewandelt wird, und nutzbarer Wärme für Heizzwecke (Fernwärme) oder Produktionsprozesse
(Prozesswärme) in einem Heizkraftwerk. Auf
diese Weise kann auch die Wärme, die bei der
Stromerzeugung aus Brennstoffen ohnehin anfällt, genutzt werden.
KWK-Umlage
Im Jahr 2002 wurde eine zusätzliche Stromvergütung für Betreiber von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) zur Unterstützung der
Stromerzeugung aus umweltfreundlichen KWKAnlagen eingeführt. Diese Förderung von KraftWärme-Kopplungsanlagen wird mittels des
KWK-Umlagebetrages an alle Letztverbraucher
verteilt und ist somit Bestandteil des Strompreises der jeweiligen Netzbetreiber. Grundlage ist
das Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz). Vgl. auch
„EEG-Umlage“.
Kyoto-Protokoll
Am 11. Dezember 1997 beschlossenes Klimaschutz-Protokoll zur Klimarahmenkonvention
der Vereinten Nationen (engl. UNFCCC). Das
am 16. Februar 2005 in Kraft getretene Abkommen legt erstmals völkerrechtlich verbindliche
Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen
in den Industrieländern fest. Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls begann am
1. Januar 2008 und wird am 31. Dezember 2012
auslaufen. Für die EU (damals noch EU-15)
wurde eine Minderungsverpflichtung von –
8 % (1990 – 2008/2012) festgelegt. Dieses KyotoZiel wurde i. S. einer Lastenteilung auf die
15 Mitgliedstaaten heruntergebrochen (was für
Deutschland zu einer Verpflichtung von – 21 %
(1990 – 2008/2012) geführt hat).
Lastfolgebetrieb
Das Stromnetz wird im „Lastfolgebetrieb“ gefahren, d.h. die Stromerzeugung muss den Stromanforderungen aller Kunden zeitgleich folgen,
damit die Netzstabilität gewahrt wird. Die Regelung erfolgt über die Netzfrequenz. Kohle-,
Atom-, Gas- und auch Wasserkraftwerke können
so gefahren werden, dass sie sich der wechselnden Last im Netz anpassen. Bei der Erzeugung
etwa von Wind- und Solarstrom ist diese Ausrichtung an der Nachfrage nicht möglich, sie
schwankt mit den natürlichen Gegebenheiten,
während die anderen Kraftwerkstypen dafür sorgen, dass Lastfolgebetrieb aufrechterhalten wird,
MWh (Megawattstunde)
Eine Megawattstunde entspricht 1000 Kilowattstunden.
PJ (Petajoule)
Siehe Gigajoule.
Primärenergieverbrauch
Als Primärenergie bezeichnet man in der Energiewirtschaft die Energie, die mit den natürlich
vorkommenden Energiequellen zur Verfügung
steht, etwa als Braun- und Steinkohle, Kernenergie, Erdgas, Erdöl, Biomasse oder Wind. Im
Gegensatz dazu spricht man von Sekundärenergie, wenn diese erst durch einen (mit Verlusten
einhergehenden) Umwandlungsprozess aus der
Primärenergie gewandelt wird. Die eventuell
nach weiteren Umwandlungsschritten vom Verbraucher nutzbare Energie bezeichnet man als
Endenergie, wie beispielsweise den elektrischen
Strom. Der Primärenergieverbrauch ergibt sich
aus dem Endenergieverbrauch und den Verlusten, die bei der Erzeugung der Endenergie aus
der Primärenergie auftreten. Volkswirtschaftlich gesehen ist der Primärenergieverbrauch
(PEV) die gesamte einer Volkswirtschaft zugeführte Menge an Primärenergie. Sie wird in
der Regel für einen Zeitraum von einem Jahr
ermittelt.
Residuallast
Die gesamte Stromnachfrage aller Stromverbraucher („Nachfragelast“) abzüglich der
Einspeisung der vorrangig einspeisenden Erneuerbare-Energien-Anlagen ergibt den (verbleibenden) „Residuallastgang“, der von den
Kraftwerken zu decken ist, die im Lastfolgebetrieb gefahren werden können (Kohle, Kernenergie, Erdgas, Wasser).
Terawattstunde
„Tera“ (T) bedeutet 1 Billion = 1.000.000.000.000
= 1012. „Wattstunde“ = physikalische Maßeinheit
für die Energie. 1 TWh = 1 Billion Wattstunden
(Wh) = 1 Milliarde Kilowattstunden (kWh).
Vermeidungspotenzial
Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, das sich durch die ambitionierte,
aber in der Praxis realisierbare Umsetzung eines
Vermeidungshebels ergibt. Zum Beispiel Effizienzsteigerungen bei Kohlekraftwerken.
2-Grad-Ziel-Szenario
Die meisten Klimamodelle zeigen, dass eine Verdoppelung der Konzentration der Treibhaugase
in der Atmosphäre zu einer zusätzlichen globalen Durchschnittserwärmung um 2 bis 4,5 Grad
Celsius führt. Werden weiterhin umgebremst
Treibhausgase emittiert, wird sich die Konzentration in der Atmosphäre vervielfachen. Um
eine gefährliche anthropogene Störung des
Klimasystems zu verhindern (Artikel 2 der UNKlimarahmenkonvention) ist nach aller wissenschaftlichen Erkenntnis eine Begrenzung der
zusätzlichen Erderwärmung auf 2 Grad Celsius
gegenüber dem vorindustriellen Niveau erforderlich.
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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie
Faktencheck: Energie und Klima
Impressum
Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e.V. · Breite Strasse 29 · 10178 Berlin
E-Mail: [email protected] · Internet: bdi.eu/Energie-und-Rohstoffe.htm oder /bdi.eu/Klima-und-Umwelt.htm
Redaktion: Dr. Carsten Rolle, Dr. Kurt-Christian Scheel
Fachliche Erarbeitung: Sidonie Günther, Dr. Joachim Hein, Alexander Mihm, Dr. Eberhard v. Rottenburg, Judith Völker
Druck: besscom | Print & Digital Group Berlin
Stand: Juli 2010 · 1. Auflage 2.000 Stück