Polykum 15/16-1 - vseth

Transcription

Polykum 15/16-1 - vseth
1
Nº
2015
2016
14. September
ETH
&
ICH
wissenschaf t
iGEMWettbewerb
Der ETH verbunden
Nobelpreisträger
Prof. Dr. Richard Ernst
eTH-Spirit
Die Rektorin
im Interview
erstsemestrigenfest 2015
donnerstag 24.9.15, eth hönggerberg
20.00 bis 3.00 Uhr
eintritt für eth-erstsemestrige frei
gratis shuttlebus-service
Titelgestaltung: Tessy Ruppert Vseth
VSETH-Kosmos 4
7 Das neue Gesicht im VSS
Willkommen an der ETH!
Präsikolumne 6
Die Inspiration von Trash-TV
VSS-Kolumne 7
Mitspracherecht beim Schopf packen
ETH-Welt
iGEM-Wettbewerb 8
8 Mit Fluoreszenz gegen Krebs
Den Horizont mit Forschung erweitern
Editorial
Eine Beziehung
fürs Leben
Campus
Find ich geil, weil... 12
[den] Offbeat [klatschen]
Liebe ETH-Studierende,
Herzlich willkommen zu einem neuen, für manche von
euch vielleicht sogar zu eurem ersten Semester an der
ETH! Wer bereits im letzten Studienjahr angekommen
ist, der hat schon einen langen Weg mit der ETH hinter
sich gebracht und wahrscheinlich eine Beziehung zur
Uni, die von vielen Erinnerungen, Anekdoten und Erlebnissen geprägt sein mag. Wer ganz neu beginnt, für
den ist das Buch in jeder Hinsicht noch unbeschrieben,
die Seiten sind weiss.
Sicher ist: Ob als Erstsemestler oder als Masterkandidat, als Professor oder als Universitätsmitarbeiter – die
Beziehung zwischen der ETH und den Menschen, die
hier studieren und arbeiten, ist zu jedem Zeitpunkt eine
wichtige.
Um dieser(/-n) Beziehung(en) besser auf die Spur zu
kommen, haben wir dem Thema ‹ETH und ich› diese
Ausgabe gewidmet. In unserem Dossierteil werdet ihr
vielen Gesichtern der ETH begegnen: dem Nobelpreisträger und ETH-Emeritus, Prof. Dr. Richard Ernst (S.18–
19), der ETH-Rektorin Prof. Sarah Springman (S.23–25),
dem heutigen Landwirtschaftsminister und ehemaligen
ETH-Absolventen Bernard Lehmann (S.17), dem Studenten und Start-up-Unternehmer Michael Berli (S.20) und
der Restaurantmanagerin Lea Lustenberger (S.21).
Sie alle sind oder waren ein Teil der ETH und haben Anteil an dem, was man als ‹ETH-Spirit‹ bezeichnen
könnte. In diesem Ausdruck liegt ganz viel verborgen:
viele unverzichtbare Geschichten und Wege an und später jenseits der ETH – auch eurer! Diesen Weg zu finden
und zu gehen, eure Ziele an dieser Universität zu verfolgen und zu erreichen, dafür wünsche ich euch im Namen des gesamten Polykum-Teams alles Gute und viel
Inspiration beim Lesen dieser Ausgabe.
Dossier: Die ETH und Ich
Mein Studiengang & ich 16
20 Der Weg zur Traumjeans
Eine wechselhafte Ménage-à-trois
Die ETH & ich 17
Im Gespräch mit BLW-Direktor Lehmann
Lebenslänglich für die ETH 18
Der erste Schweizer Nobelpreisträger der ETH
Selfnation 20
Von der ETH ins Jeans-Geschäft
Fellow feeling 21
Zwischen Buffet und Braterei
Interview
A stronger family feeling 23
23 Die Rektorin im Gespräch
Polykum talks to Prof. Sarah Springman
Arbeitsmarkt
ETH juniors 28
Vom Studium an den Markt
Extras
Plattenteller 29
30 Wenn die Katze zürnt
Scumbucket: Finistra
Kurzgeschichte/Horoskop 30
Katze, Mensch & Energie tanken
Kruxerei 31
Julia Fauth
Redaktionsleitung Polykum
[email protected]
polykum Nº 1 /15-16
Der neueste Fall der drei Sonderzeichen
Intro  3
VSETH 4
VSETH-Kosmos
6 Präsikolumne 7 VSS-Kolumne
Willkommen an der ETH!
Herzlich willkommen in der Welt des VSETH (dem Verband der Studierenden
an der ETH) und der Fachvereine. Wir sind für dich da. Gleich ob es darum geht, wo
du das günstigste Bier in Zürich findest oder darum, wer deine politischen Interessen
vertritt: Wir setzen uns dafür ein, dass das Studentenleben an der ETH lebenswert ist.
VSETH
Der VSETH bietet Dienstleistungen an oder vermittelt dich gerne an
die richtige Stelle. Darüber hinaus sind wir für den Kontakt mit der
Schulleitung und allem, was damit zusammenhängt, zuständig. Für
Fragen rund ums Studium, wie zum Beispiel zur Bücherbörse und den
Musik­zimmern, kannst du jederzeit im CAB oder HXE vorbeikommen.
Oder einfach für einen kostenlosen Kaffee und ein nettes Gespräch.
Fachvereine
Bei allen Fragen rund um dein Studium ist dein Fachverein für dich
da. Von Problemen mit einem Professor bis hin zu einer Location
für deine Geburtstagsparty kann dir dein Fachverein weiterhelfen.
Ganz zwanglos mal vorbeischauen lohnt sich. Auch bei Fachvereinen
gibt es Kaffee.
Kommissionen
Für alle themenbezogenen, aussercurriculären Aktivitäten sind die
Kommissionen da. Sie bieten dir zahllose Möglichkeiten auf Leute
zu stossen, welche die gleichen Interessen haben wie du: Programmkino, die Bar mit dem günstigsten Bier in Zürich, Ermässigungen
für kulturelle Anlässe, Tanzkurse, Druckerei, Debatten, sportliche
Teamevents, Partys und ein Sorgentelefon.
SoC
‹Studienorientierung und Coaching› hilft dir bei Fragen rund um die
Rahmenbedingungen des Studiums. SOC leitet dich weiter in Sachen
Stipendien, Wohnungssuche oder Karriereberatung.
4 Polykum Nº 1 /15-16
VSETH
Zürich
...ist eine verdammt coole Stadt. Auf der Street Parade gab es mal
­einen Truck einer Physik-Professur. Neben der ETH gibt es in der Region auch die UZH, die PH, die ZHdK und die ZHAW. Die Hochschulen
in der Region arbeiten eng zusammen, sowohl bei der Lehre als auch
innerhalb ihrer Studierendenschaft. Zum Beispiel führen die Studierendenverbände im Raum Zürich gemeinsam die Kampagne zur Stipendieninitiative durch.
Mensa
Die ETH-Mensa bietet kostenlosen Nachschlag – du kannst dich mit
deinem Teller einfach nochmal anstellen. Vergiss aber deine Legi
nicht, denn sonst kann es teuer werden. Übrigens muss man fast überall bar bezahlen.
ASVZ
Im Sport Center musst du auch an deine Legi denken sowie an ein
Schloss und ein Handtuch – ‹Per Anhalter durch die Galaxie› lässt
grüssen! Die meisten Kurse lassen sich ohne Vorwissen besuchen;
wenn du einfach vorbeikommst, helfen dir die Trainer gerne weiter.
Bei manchen Kursen musst du dich vorher aber rechtzeitig anmelden
(Rowing, CrossFit…).
Apps
Es gibt an der ETH für verschiedene Themenbereiche eine App.
Eine ETH-App mit Mensa-Plan und indoor navigation; eine Edu-App
für Vorlesungen; und die ASVZ-App bietet einen Überblick über die
Kurse. Wenn du Lust hast, eine VSETH-App zu programmieren,
kannst du jederzeit im CAB vorbeikommen!
Basisprüfung
Kein Stress, der Sommer ist lang genug und es gibt genügend
­Aufregendes an der ETH zu entdecken. Wenn die Zeit reif ist, wird
dein Fachverein mit Angeboten für Prüfungsvorbereitungskurse
auf dich zukommen.
polykum Nº 1 /15-16
VSETH 5
PräsiKolumne
Die Inspiration
von Trash-TV
Liebe Mitstudierende,
Bild: ZVG / ETH
Wissenschaftler und Ingenieure entwickeln international ein gewisses Gemeinschaftsgefühl. Da gibt es Memes, Blogs oder nicht-mainstreamtaugliche Plattformen, die als Zielgruppe lediglich Fachspezialisten haben. Google mit seinen
internen Memes ist nur ein Extrembeispiel. Der Trend geht dahin, dass immer
mehr Wissenschaftler und Ingenieure ihre zielgruppenorientierten Plattformen
und Schnittstellen haben. Das ist medial vergleichbar mit einer «gated community». Wie sonst kann man sich erklären, dass iflscience.com hauptsächlich von
Wissenschaftlern und Ingenieuren gelesen wird, obwohl die Artikel sehr populärwissenschaftlich formuliert sind?
Thomas Gumbsch
Ich finde es generell schade, wenn sich ein bestimmter Personenkreis medial abkoppelt. Gerade solche Plattformen könnten nämlich hervorragend genutzt werden, um eine Brücke zu schlagen und beispielsweise Science Fiction aus Hollywood
mit etwas Science zu unterfüttern.
Meiner Meinung nach ist ein wesentliches Hindernis dabei die Kommunikation im
persönlichen Umfeld. Es gibt Personen, die in Firmen nur dafür angestellt sind, um
zwischen einer Abteilung bestehend aus ETH-Absolventen und dem Rest der Belegschaft zu kommunizieren bzw. zu übersetzen. Wenn der Spezialist in deinem persönlichen Umfeld nur kryptisch spricht, warum erst einem Blog folgen, der sich
mit diesem Gebiet befasst? Vielleicht sollten wir unsere Wortwahl mehr auf den
Empfänger ausrichten als auf unser Fach-Denken abstützen.
«Ich habe meine fixen Outfits, die ich nicht mische. Wenn ich kombiniere, sieht
es nämlich immer komisch aus.»
«Vielleicht gibt es Resonanzen bei Frequenzen, die du nicht beachtet hast?» (Will
heissen: «Vielleicht sind die sportlichen Schuhe und das elegante Shirt auch ein
Look?»)
Man kann es immer auch einfach sagen. Selbst die kompliziertesten Sachverhalte
können mit wenigen Sätzen und in einer verständlichen Sprache so auf den Punkt
gebracht werden, dass jeder sie versteht. Inspiration dafür bietet das Trash-TV zur
besten Sendezeit. Da haben sich wirklich intelligente Leute Gedanken gemacht,
wie man für eine maximale Quote einfach kommuniziert. Ein Fest!
Euer Thomas
Thomas Gumbsch kam nach seinem Abitur und einem sozialen Zwischenjahr
in Deutschland 2010 an die ETH, um sein Physikstudium zu beginnen.
Mittlerweile steht er kurz vor seiner Masterarbeit.
6 Polykum Nº 1 /15-16
VSETH
VSS-Kolumne
Mitspracherecht beim Schopf packen
Ein neues Semester ist da und mit sich bringt es viele neue Gesichter:
in den Fachvereinen, im VSETH, an der ganzen Uni. Auch ich bin neu –
an Hermann Blums Stelle werde ich nun ein Jahr über alle Geschehnisse
im Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) berichten.
von Melanie Gut
Stipendieninitiative ist ein Beispiel dafür.
Genau darin liegt meine Motivation! Als Studierende haben wir die Möglichkeit mitzumachen. Durch unseren Einsatz können wir über Kanäle wie den VSS und den VSETH
viel erreichen und unsere Anliegen werden angehört. Das
Rektorat der ETH, aber auch die Politiker in Bern sind bereit, mit uns zu kommunizieren und zu diskutieren. Diese
Chance, etwas zu ändern, ist eine grosse Bereicherung, die
nicht alle Studierenden haben. Genau deshalb finde ich es
so wichtig, sie am Schopf zu packen!
Bild: ZVG Ich bin eine Bio-N-lerin (oder: Ich studiere interdisziplinäre
Naturwissenschaften mit bio-chemischem Schwerpunkt)
im 7. Semester, komme aus Schaffhausen, bin grosser Fan
vom ASVZ und liebe gemütliche Kochabende mit meinen
Freunden. Vor drei Jahren bin ich an die ETH gekommen
mit sehr wenig Ahnung von Politik und noch weniger Ahnung von Hochschulpolitik (HoPo).
Nach und nach aber wuchs mein Interesse dafür und
ich nahm an verschiedenen Veranstaltungen des VSETH zu
hochschulpolitischen Themen teil. Als ich gefragt wurde,
ob ich nicht Delegierte der ETH für den VSS sein möchte,
um an den Delegierten-Versammlungen die ETH zu repräsentieren, wusste ich nicht genau, was der VSS überhaupt
ist. Genau so wird es einigen von euch vermutlich auch
gehen!
Jetzt, nach fast zwei Jahren Engagement als Delegierte,
wurde ich selbst in den Vorstand gewählt. Doch was bedeutet das? Fragen und Sätzen wie diesen bin ich in den
Wochen nach meiner Wahl zum Vorstand häufig begegnet: «Wieso machst du so etwas? Das verlangsamt ja dein
Studium! Das bringt doch sowieso nichts.» Ja, wieso mache
ich das eigentlich?
Die Antwort darauf hängt stark mit einer anderen Frage
zusammen: «Was ist der VSS?» Der Verband der Schweizer Studierendenschaften ist am einfachsten mit dem Verband der Studierenden an der ETH Zürich zu vergleichen.
Nicht nur der Name, auch die Ziele und Organisation sind
sehr ähnlich.
Was ist für mich der VSS?
Der VSS ist also einfach gesagt der VSETH für die ganze
Schweiz (wobei das einfacher gesagt ist als getan). Das Ziel
des Verbandes ist es, die Studierenden der Schweiz zu repräsentieren. Das bedeutet, dass der VSS Kontakte zu Politikern im National- und Ständerat hat und die Brücke
zwischen Studierenden und Bundeshaus bildet – ähnlich
wie der VSETH die Studierenden vor dem Rektorat vertritt. Und so wie der VSETH die verschiedenen Fachvereine
AMIV, VCS oder AIV hat, sind dem VSS Sektionen (Studentenvereine wie der VSETH) angegliedert. Der VSS-Vorstand
hat genau wie der VSETH-Vorstand die Aufgabe, verschiedene, meist studienbezogene Themen zu bearbeiten – die
polykum Nº 1 /15-16
Steckbrief
Name: Melanie Gut
Studiengang: Interdisziplinäre Naturwissenschaften mit
­biochemisch-physikalischer Fachrichtung
Hobbys: mit Freunden kochen, Sport
Nationalität: Deutsch und Schweiz
VSETH 7
8 Polykum Nº 1 /15-16
iGem-Wettbewerb
ETH-Welt
Bilder: Anja Michel
ETH-Welt 8
Den Horizont
mit Forschung erweitern
280 Teams aus 30 Ländern, ebenso viele interessante Projekte und unzählige
neue Erfahrungen für die Beteiligten: Das alles und noch mehr
steckt im ‹iGEM›-Wettbewerb, der dieses Jahr zum 13. Mal stattfindet.
von Matthias Tinzl
Visualisierung
der Zellmembran
von Hefezellen
mit GFP- und RFPFusionsproteinen
Das kryptische Akronym
iGEM steht für ‹International Genetically Engineered Machines›, worunter
man sich ungefähr gleich
viel vorstellen kann wie
unter der Abkürzung
selbst. Im Grossen und
Ganzen geht es in dem
Wettbewerb darum, dass
eine Gruppe von Studierenden gemeinsam ein
Projekt auf dem Gebiet der synthetischen Biologie (siehe
Infokasten) realisiert – und zwar über den Zeitraum eines
Sommers. Zum Abschluss des Wettbewerbs werden die Ergebnisse aller Teams in Boston, USA, präsentiert. Auch in
diesem Jahr ist die ETH mit einem Team vertreten, das an
einem Projekt zur Verbesserung der Diagnose von zirkulierenden Tumorzellen im Blut arbeitet.
Ein grosses Rätsel der Medizin
Krebs ist eines der grossen Mysterien der Medizin. Obwohl schon seit vielen Jahrzehnten auf diesem Gebiet
geforscht wird und viele neue Erkenntnisse gesammelt
werden konnten, ist die Behandlung immer noch vielfach optimierbar. Das Problem in der Krebsforschung
ist, dass es sich bei Krebs um eine sehr vielseitige Krankheit handelt. Tumore variieren nicht nur von Mensch zu
Mensch, sondern auch von Gewebe zu Gewebe. Einige Gemeinsamkeiten haben alle Krebserkrankungen dennoch:
So beginnen Krebszellen in Blut- und Lymphgefässen zu
zirkulieren, wenn eine Erkrankung das metastasierende
Stadium erreicht hat. Ausserdem tendieren Krebszellen
dazu, ihren Stoffwechsel umzustellen: Anstatt energiereiche Glukose komplett in Kohlendioxid und Wasser abzu-
polykum Nº 1 /15-16
bauen, bauen sie sie nur
bis zu einem Zwischenprodukt (Laktat) ab. Zu
guter Letzt weisen viele
Krebszellen Veränderungen an den Zellmembranen auf.
Ein Bakterium wird
programmiert, um
Krebszellen anzuzeigen
Das ETH-Team nutzte
dieses Vorwissen, um das Bakterium E.coli so zu programmieren, dass es für ein schnelles, Mikrochip-basiertes
Detektionssystem von zirkulierenden Krebszellen verwendet werden kann. Das System funktioniert wie folgt:
Eine Blutprobe wird mit sTRAIL – einem Stoff, der dazu
führt, dass ausschliesslich Krebszellen ein gewisses Phospholipid an der Oberfläche präsentieren – behandelt. Danach wird die Probe zusammen mit dem veränderten
Bakterium auf den Mikrochip gegeben. Das Bakterium
kann sich an das von den Krebszellen präsentierte Phospholipid binden. Detektiert das Bakterium zusätzlich
noch hohe Laktatkonzentrationen, wird es aktiviert und
meldet das durch chemische Stoffe auch anderen Bakterien. Diesen Prozess nennt man auch ‹quorum sensing›.
Ein aktiviertes Bakterium produziert ein grün fluoreszierendes Protein (GFP). Werden nun hohe FluoreszenzIntensitäten gemessen, kann man schliessen, dass sich
Krebszellen in der untersuchten Probe befinden.
Obwohl für die Mitglieder des ETH-Teams die Forschung
im Vordergrund stand, war die gesamte Erfahrung iGEM
viel mehr, als nur einen Sommer lang im Labor zu stehen.
Im Interview mit Anja Michel zum Entstehen und Gedeihen des Projektes wird dies deutlich.
ETH-Welt 9
Ein tolles Team: die iGEM-Teilnehmer der ETH.
Euer Projekt klingt sehr kompliziert – wie
viele Leute arbeiten jetzt genau daran?
Einerseits sind da natürlich wir sechs Masterstudenten – das sind Michael Meier (Master
in Zellbiologie abgeschlossen), Lisa Baumgartner (studiert im Master Biochemie),
Harun Mustafa (studiert im Master Computational Biology und Bioinformatik), Anna Fomitcheva Khartchenko (studiert im Master
Biotechnologie) und Charlotte Ramon (studiert im Master Biomedical Engineering) und
ich, Anja Michel (ich studiere im Master Mikrobiologie und Immunologie). Dann gibt es
aber noch vier Professoren, die uns beraten.
Das wären Sven Panke, Jörg Stelling, Savas
Tay und Kobi Benenson. Die sind alle in Basel
am D-BSSE, wo wir auch im Labor arbeiten.
Zusätzlich gibt es dann noch sechs Doktoranden, die uns im Labor helfen, weil wir viele
der Techniken zum ersten Mal durchführen.
Einige von ihnen waren auch selbst schon
am Wettbewerb dabei – das ist sehr hilfreich.
Wie genau seid ihr auf die Idee für euer
Projekt gekommen?
Naja, wir haben zuerst einmal Ideen gesammelt. Das waren wirklich sehr viele, aber dann
haben wir geschaut, welche schon einmal in
einer Form beim Wettbewerb umgesetzt wurden, und das waren wirklich relativ viele.
Nachdem wir dann die aktuelle Literatur studiert hatten, sind am Schluss zwei Ideen übrig
geblieben, die wir zuerst parallel verfolgt haben. Mitte Mai haben wir uns dann aber endgültig auf unser jetziges Projekt geeinigt.
10 Polykum Nº 1 /15-16
Seit wann arbeitet ihr an eurem Projekt?
Mitte März hat das Ganze mit wöchentlichen Meetings begonnen. Irgendwann sind
die Meetings dann öfter geworden. Seit Juni
arbeiten wir im Labor und die Abschlussveranstaltung findet vom 24. bis 28. September
in Boston statt.
Wenn die Abschlussveranstaltung im
September ist, nehme ich an, dass
jetzt die stressigste Zeit ist. Haben einige
von euch auch noch Prüfungen?
Es haben eigentlich alle Prüfungen. Das ist
schon sehr stressig und ich habe deswegen
auch zwei Prüfungen verschoben. Ursprünglich
wären wir zu neunt gewesen, aber drei sind
dann kurz nach dem Start noch abgesprungen.
Jetzt haben wir, die übrig geblieben sind, umso
mehr zu arbeiten. Ich denke trotzdem, dass es
den Aufwand wert ist. Man hat in seinem Studium sonst nie die Möglichkeit, ein Projekt von
null auf zu beginnen und durchzuziehen. Ich
habe so viel dazugelernt. Da denke ich nicht
nur an Erfahrungen im Labor, sondern auch
daran, Dinge zu organisieren. Wir müssen zum
Beispiel alle Materialien, die wir im Labor brauchen, selber bestellen. Dann haben wir auch
noch mit jemandem geredet, der ein Spin-off
im Biotechnologie-Bereich gestartet hat. Das
war ebenfalls eine tolle Lernerfahrung.
In dieser Ausgabe geht es auch um den
ETH-Spirit. Würdet ihr sagen, dass ihr
euch jetzt mehr mit der Uni identifiziert?
Ich habe mich schon davor stark mit der ETH
identifiziert. Besonders seit ich den Bachelor habe. Aber ich bin jetzt auch stolz darauf, dass wir als ETH-Delegation nach Boston
fahren und dort unsere Universität vertreten
dürfen. Schade ist nur, dass wir unsere ganze
Arbeit eigentlich in Basel machen. Dort fühlt
es sich mit Syngenta und BASF, die auch dort
sind, eher an wie in einem Industriegebiet.
Was erhofft ihr euch von der Schluss­
veranstaltung in Boston?
Wir hoffen natürlich, dass wir eine Medaille
in unserem Track ‹Health and Medicine› erhalten. Es gibt da mehrere Tracks, und wenn
man gewisse Kriterien erreicht, erhält man
eine Medaille. Aber in jedem Track gibt es
auch verschiedene Unterkriterien, in denen
man Auszeichnungen erhalten kann, z.B. für
das beste Projekt, die beste Präsentation, die
beste Wiki-Seite, die besten human practices
– da geht es darum, den Menschen das Projekt nahezubringen und so weiter. Es gibt am
Schluss also nicht nur einen Gewinner; aber
darum geht es in erster Linie ja auch nicht...
SYNTHETISCHE BIOLOGIE
Die synthetische Biologie ist ein sehr junger
Forschungszweig der Biologie, in dem
Biologie und Ingenieurwesen verschmelzen. Ziel ist es, durch die (genetische)
Veränderung von Zellen neue Funktionen
zu erzeugen, um komplett künstliche
biologische Systeme zu entwickeln.
ETH-Welt
vi
Mehr Freiheit, mehr Kino,
mehr Musik:
Das Viva Banking Paket.
v
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B
Das ket fü und
Pa iche
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Ju udiere
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S
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Freiheit, sondern öffnen Ihnen
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credit-suisse.com/viva
SBS-Grossdruck_Sujet_1_quer_210x138mm_cmyk 07.02.12 16:22 Seite 1
Die Alternative dazu: Bücher in Grossdruck.
www.sbs.ch
Campus 12
Find ich geil, weil...
Find ich geil, weil…
[den] Offbeat [klatschen]
Von Barbara Lussi
klatsch mit euren Händen im Gleichschritt, lasst eure
Hände marschieren, auf die Sekunde genau, ihr Schafe;
klatscht, bis sie euch abfallen, eure gleichgeschalteten
Hände – ich klatsche dagegen an. Ich klatsche den Offbeat.
Ich fülle die Pause, die ihr schafft, und ich fülle sie gern.
Denn so schrecklich Kollektivklatschen ist, so schön
ist es, den Offbeat zu klatschen: dieses kleine Stück Präzisionsarbeit, dieser vornehmste aller Pausenfüller, der
wohlplatziert sein will. Jeder Offbeat, der sitzt: ein kleiner Triumph, ein kleines Tor, Treffer versenkt! Mehr als
das aber ist der Offbeat, dieser Wolf im Applausmeer, lautgewordenes Lebensgefühl – was der Offbeat grooved, ganz
anders als Taktklatschen! Ernsthaft: Einst, als ich noch mit
dem Saalrest klatschte, hab ich nie dran gedacht, wenigstens meine obere Körperhälfte mit dem einen oder anderen Schlag zur Seite zu wiegen. Für den Offbeat tu ich's.
Copyright: H. Armstrong roberts, clapping hands, 1988
Held tot, Vorhang zu, Ruhe im Saal und dann der Graus:
Man klatscht. Man klatscht. Man klatscht. Einer dort und
einer da, jeder für sich, jetzt noch, und dann schon schalten sie gleich, alle Hände, jeder klatscht mit jedem, der
ganze Saal im selben Takt. Wie wild es auch beginnt –
irgendwann klatschen sie alle gleich.
Ich hasse das. Von allen schrecklichen Geräuschen dieser Welt (Wandtafelkratzen und Vuvuzelatröten, das Quietschen von Gummienten und knackende Nacken) gehört
Taktklatschen, diese kollektive, rhythmisierte Applausbekundung, zu den schrecklichsten drei. Ich mag den Klang
nicht, und ich mag nicht, was es markiert: das Hochgefühl eines fanatischen Klatschkollektivs, das Herdentrieb
verwechselt mit Verbundenheit. Ich mein: Wofür hat man
zwei Hände und einen Kopf gekriegt, wenn man sich jedes
Mal wieder mitreissen lässt und klatscht wie alle anderen?
Klatscht ihr euch nur die Hände wund, alle zusammen,
aktuell im
Wenn Bauwerke schwingen
Baudynamik und
Erdbebeningenieurwesen
in der Schweiz
Hugo Bachmann
Stiftung für Baudynamik und
Erdbebeningenieurwesen (Hrsg.)
2015, 440 Seiten, zahlreiche
Abbildungen, durchgehend farbig
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12 Polykum Nº 1 /15-16
Im Mai 1976 erschütterte ein schweres Erdbeben das Friaul. Es erfolgten die ersten Schritte im Erdbebeningenieurwesen als Wissenschaft und Praxis des erdbebensicheren Bauens.
Ebenfalls in den 1970er-Jahren traten bei Bauwerken immer mehr
spektakuläre Fälle von Schwingungen auf. Um diese Phänomene
zu verstehen, braucht es die Baudynamik als Wissenschaft und
Praxis der Bauwerksschwingungen und deren Vermeidung.
Beide, Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik, steckten damals
noch in den Kinderschuhen. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich ein neues, modernes Fachgebiet der Bauingenieurwissenschaften. Der Autor, Mitbegründer der neuen Disziplinen, erzählt
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Herausgeber: VSETH, Verband der Studierenden
an der ETH, Universitätstrasse 6, ETH Zentrum
CAB, 8092 Zürich, Tel. 044 632 42 98, Mail:
[email protected],
Link: vseth.ethz.ch
Redaktion: Polykum, Zeitung des VSETH,
Universitätstrasse 6, ETH Zentrum CAB, 8092
Zürich,
Tel. 044 632 56 94,
Mail: [email protected],
Link: www.polykum.ch
Redaktionsleitung: Julia Fauth (jf)
Redaktion: Barbara Lussi (bl), Hannes Hübner
(hh), Dominik Roth (dr), Philipp Gautschi (pg),
Shilpi Singh (si), Matthias Tinzl (mt), Robin
Bloch (rb), Sabrina Hüttermann (sh), Juliana
Troch (jt), Torben Halbe (th), Xenia Klaus
(xk), Torben Halbe (th), Lukas Feldhaus (lf),
Sebastian Wagner (sw), die drei Sonderzeichen
Titelbilder: Hannes Hübner
werden per E-Mail benachrichtigt. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den
Wettbewerb wird keine Korrespondenz
geführt. Die Mitarbeiter und deren Partner
sind von Wettbewerben und Verlosungen
ausgeschlossen.
Adressänderungen: Adressänderungen können
selbstständig unter www.adresssen.ethz.ch
vorgenommen werden. Sollte kein Postversand
mehr erwünscht sein, kann dies ebenso unter
www.adressen.ethz.ch angegeben
werden (Versendungen > per Post an: keine
Postzustellung).
Anzeigenmarketing: Zürichsee Werbe AG,
Seestrasse 86, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 11, Fax
044 9288 56 00, [email protected]
Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen
Auflage: Druckauflage 17 513 Exemplare,
Mitgliederauflage 17 229 Exemplare (WEMF
bestätigt 2014). Das Polykum erscheint 9-mal
jährlich.
Administration: Barbara Lussi, Tel. 044 632 57 53,
[email protected]
Leserbriefe: Das Polykum-Team freut sich
über Anregungen, Kritik und Lob. Kürzere
Leserbriefe haben eine grössere Chance
veröffentlicht zu werden. Die Redaktion behält
sich vor, Kürzungen vorzunehmen. Mail:
[email protected]
Wettbewerbe und Verlosungen: Die Gewinner
Wanted: Schreibtalente für die Polykum-
Lektorat: Barbara Lussi
Comic: Thom Grüninger
Layout/Gestaltung: Tessy Ruppert
polykum Nº 1 /15-16
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PROJEKT
INTERIM
Dossier 16
Ménage-à-trois
17 Beim Bundesamt für Landwirtschaft 18 Lebenslänglich für die ETH 20 Selfnation 21 Fellow Feeling
Die ETH, mein Studiengang und ich
Das Psychogramm einer
­wechselhaften Ménage-à-trois
Wie sehr prägt die ETH unsere Identität? Dass es darauf keine eindeutige Antwort
gibt, macht unser Verhältnis zur Uni umso spannender, findet unser Autor.
von Hannes Hübner
Ich bin Agro. Oder um genauer zu sein: Master of Science
in Agriculture ETH. Je nach Situation identifiziere ich mich
mehr mit der ETH oder mehr mit der «Agriculture». Wenn
ich in akademischen Kreisen unterwegs bin, ist es auf jeden Fall der Studiengang. An der
ETH ist man nichts Besonderes,
wenn man an der ETH studiert – logisch. Man ist ein kleines Licht unter vielen. Daher bin ich sehr stolz,
ein Agro zu sein.
Wir sind ein kleiner Studiengang, wie eine kleine Familie. Nach
einiger Zeit kennt man sowohl die
Dozierenden wie auch die Studierenden. Ab der ersten Woche sieht
man die meisten dieser Leute für
die nächsten mehr oder weniger
fünf Jahre und teilt viele Erinnerungen mit ihnen: von glorreichen Partys bis hin zu weniger glorreichen
Exkursionen am Folgetag.
Multiple Identitäten stiften
Ein weiterer Grund, warum ich
mich vornehmlich mit dem Studiengang identifiziere, ist das Thema
des Studiengangs an sich. Aus irgendeinem Grund habe ich das ja
gewählt – eben weil ich mich mit
der Thematik auseinandergesetzt
habe und mich damit identifizieren kann. So bin ich stolz, meinen
Minor in Nicht-Wiederkäuerwissenschaften gemacht und ein obligatorisches Praktikum auf
dem Bauernhof absolviert zu haben.
Natürlich komme ich auch mit Angehörigen anderer
Studiengänge sehr gut aus. In puncto Freunde und Freundin habe ich ausserhalb des Studiengangs gewildert, weil
unsere Gruppe dafür dann doch zu klein ist. Aber wenn es
ums Studium geht, sieht man doch immer mit einem Augenzwinkern auf die abstrusen und seltsamen Fächer anderer herab.
16 Polykum Nº 1 /15-16
Das ist überhaupt nichts Böses oder Schlechtes, sondern
dient einfach dazu, die urmenschliche Neigung, sich einer
Gruppe zugehörig fühlen zu wollen, zu befriedigen. Natürlich hört der Spass dort auf, wo andere verletzt sind, aber
vorher ist es – identitätsstiftend.
Die Universität als
Rahmenstruktur
Die ETH ist in dieser Situation
mehr der Apparat rings herum, der
schaut, dass im Kleinen alles geregelt ist: Punktevergabe, Prüfungsanmeldung usw. Andersherum ist
diese Organisation durch ihre Grösse aber auch kaum fassbar. Wenige
Studierende kennen den ETH-Rat
oder die ganzen Stabsstellen wie
zum Beispiel ETH Sustainability
oder den Rechtsdienst.
Deutlich anders ist die Situation
hingegen, wenn ich mich ausserhalb des akademischen Umfelds
bewege. Dort bezeichne ich mich
gern als «ETH-Student» und werde
auch so bezeichnet. In dieser Situation wird man Teil der grossen Institution. Man teilt sowohl ihren
guten Ruf als auch andere Assoziationen, wie etwa die strenge Ausbildung oder den kreativen Freiraum.
Wenn man sich einer anderen Person als ETH-Student zu erkennen
gibt, kommt als erste Reaktion:
«Boah, du bist sicher mega gescheit!», und man wächst in
deren Augen auch mal um fünf Zentimeter.
Alles in allem ist es mit der Identität und der ETH wie
mit einer Stadtmauer: Sie hat zwei Seiten – eine innere und
eine äussere. Nach innen sind wir Physiker, Agronomen
oder sogar Umweltnaturwissenschaftlerinnen, aber nach
aussen sind wir stolz, ein kleiner Teil der grossen Universität ETH zu sein.
Dossier: ETH und Ich
Die ETH und ich
Nachgefragt bei Bernard Lehmann,
dem Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW)
von Shilpi Singh
Der ETH-Spirit, das ist für mich wissenschaftliche Neugier.
Es ist das gemeinsame Streben nach präzisen Erkenntnissen, das Forschende und Studierende antreibt und zu beachtlichen Resultaten führt. Der ETH-Spirit ist für mich
aber auch ein gesundes Mass an Wettbewerb zwischen den
Forschenden in- und ausserhalb der ETH, das zusätzliche
Dynamik entfacht.
Sie waren für die ETH tätig, für den ­Bauernv­erband
(SBV) und nun leiten Sie das Bundesamt für
­Landwirtschaft (BLW). Wie gestaltet sich Ihr Alltag?
Meine Anstellung beim Bauernverband ist schon sehr
lange her. Ich war nach meiner Dissertation dort tätig. Danach war ich zwanzig Jahre lang Professor an der ETH, bevor ich zum BLW gewechselt habe. Mein jetziger Alltag
unterscheidet sich von demjenigen an der ETH in erster
Linie durch die Tatsache, dass ich fast nichts mehr selber
schreibe.
Mein Verantwortungsfeld ist derart breit und dicht, dass
dazu kaum mehr Zeit bleibt und ich mich auf das Anleiten
und Korrigieren beschränken muss. Sehr befriedigend ist
für mich der Mix zwischen der Amtsleitung für den ‹Policy
Making›-Prozess und der strategischen Führung der Forschungsanstalt ‹Agroscope›. Letztere ermöglicht es mir, mit
der Agrarforschung eng verbunden zu bleiben. Mein Alltag besteht dementsprechend vor allem aus internen Besprechungen, Sitzungen in Kommissionen des Parlaments
und mit dem Departementsvorsteher, Bundesrat Johann
Schneider-Ammann. Ein weiterer Teil des Pensums besteht
aus dem fachlichen Austausch mit anderen Bundesämtern
und mit Lobby-Gruppierungen.
noch sehr wichtig. Die Vielfalt der Themenfelder, die wir
im Studium behandelt haben, gab mir sicher eine sehr gute
Basis für meine Arbeit und um darauf aufbauend weiteres Wissen zu erwerben. Eine wichtige Erfahrung ist eben
auch dieser ETH-Spirit, der es nicht zulässt, sich auf Lorbeeren auszuruhen, sondern zu immer neuen Zielen führt.
Was würden Sie den jetzigen ETH-Studierenden aus
Ihrer heutigen Sicht mit auf den Weg geben wollen?
Das Studium ist eine solide Basis für das spätere berufliche Leben. Es kommt dabei weniger auf die einzelnen
Fächer an, vielmehr auf die Fähigkeit, für verschiedene
Fragestellungen die Schritte Beschreiben, Verstehen, Erklären
durchzugehen und die Zusammenhänge zu sehen. Dies
ist unabdingbar, um später im Berufsleben auch handeln
zu können. In diesem Sinne hat mir meine lange Zeit an
der ETH eine sehr gute Basis gegeben für das, was heute
meine Aufgabe ist: Handlungsempfehlungen an den Bundesrat auszuarbeiten.
Bild: zvg /BLW-Presse
Herr Lehmann, was ist für Sie der ETH-Spirit?
Was war Ihr Ansporn für diesen Werdegang?
Ansporn war sicher meine Neugier, neue Bereiche zu erforschen und Neues zu erfahren. Und auch die stete Suche nach neuen Herausforderungen, die ausserordentliche
Leistungen erfordern, um mit ihnen zurechtzukommen.
Ebenfalls haben mir immer Positionen zugesagt, bei denen ich etwas bewegen kann und bei denen ich Einfluss
auf das Resultat meiner Arbeit habe.
Was konnten Sie aus dem Studium an der ETH
für Ihren Werdegang mitnehmen?
Wichtig ist das gründliche Arbeiten auf wissenschaftlicher
Basis. Dies ist auch in meiner heutigen Position immer
polykum Nº 1 /15-16
Bernard Lehmann absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaften an der ETH. Nach seiner Dissertation
­arbeitete er beim Schweizerischen Bauernverband als
wissen­schaftlicher Leiter des Bereichs Agrarwirtschaft. Bis
1991 war er Stellvertretender Direktor des SBV und kehrte
danach als Professor für Agrarökonomie an die ETH zurück.
Er war Vorsteher des Institutes für Agrarwirtschaft und zwei
Mal Vorsteher des Departements für Agrar- und Lebensmittelwissenschaften. Seit Juli 2011 ist Bernard Lehmann
Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW).
Dossier: ETH und Ich 17
Lebenslänglich für die ETH
Unser Autor sprach mit Nobelpreisträger Prof. Dr. Richard Ernst
über die ETH und ihre Werte im Wandel der Zeit.
von Matthias Tinzl
Können Sie vielleicht in einem Satz beschreiben, was
die ETH für Sie bedeutet?
Die ETH ist für mich der zentrale akademische Bezugspunkt.
Was meinen Sie damit?
Ein Hintergedanke ist vermutlich, mit den ETHArtikeln eine Art «Wir-Gefühl», vielleicht eine Art
ETH-Bewusstsein zu schaffen. Denken Sie, es ist ein
guter Ansatz, auf solchem Wege mehr Zusammenhalt
schaffen zu wollen?
Für mich kam es eigentlich nie infrage, irgendwo anders
zu studieren als an der ETH. Auch meine Forschung wollte
ich immer hier machen. Ich bin stolz darauf, dass mir das
so gelungen ist.
Es tönt für mich etwas militärisch. Ich war selbst im Militär und habe keine rechte Freude daran gehabt, obwohl
das Schweizer Militär zu den besten gehört. Hinter der
Fahne zu marschieren, ist mir immer etwas komisch vorgekommen.
Sie haben selbst an der ETH studiert und waren hier
auch über zwanzig Jahre lang Professor. Was hat sich
aus Ihrer Sicht seitdem für die Studenten bzw. Professoren verändert?
In einem Interview mit der NZZ vom 29.07.2015 meinte
die Rektorin Sarah Springman, man müsse mehr
Freiräume zum Denken an der ETH schaffen. Was
halten Sie davon?
Die ETH hat sich sehr wenig verändert, die positiven Qualitäten sind immer geblieben. Die akademische Freiheit, die
politische und auch materielle Unabhängigkeit sind unverändert, und das ist auch gut so. Generell denke ich, es ist
sehr wichtig, dass Forschung unabhängig ist.
Das Wort «Freiräume» gefällt mir nicht so gut – «unabhängig» gefällt mir besser. Man braucht unabhängiges Denken, um Gedanken richtig formulieren zu können. An der
ETH gibt es keine Einschränkungen, aber Verantwortlichkeit. Verantwortlichkeit ist für mich immer das Zentrale.
In den USA identifizieren sich viele Universitätsabsolventen noch lange nach ihrem Studium mit ihrer
Universität; es gibt aktive Alumni-Vereine, die von
grosszügigen Spenden leben. Warum ist das an der
ETH anders?
War das früher anders?
Für die Schule hat es sicher finanzielle Vorteile, wenn es
eine solche Verbundenheit gibt. Eine gewisse Verbundenheit
mit der Uni ist aber bestimmt auch für einen selbst nicht
schlecht – immerhin hat man ja hier studiert und dann
kann man sich auch mit den Werten der Universität identifizieren. Es stimmt, dass die Verbundenheit mit der ETH
nicht so gross ist. Ich sehe das aber nicht als Nachteil. An der
ETH waren Unabhängigkeit und Selbstverantwortung immer schon wichtige Qualitäten. Wenn dann Universitäten
abhängig von den Spenden der Absolventen werden, habe
ich kein Bedürfnis, bei so etwas mitzumachen.
In den letzten Jahren hat die ETH begonnen, Pullover,
Tassen und andere Gegenstände mit dem ETH-Logo zu
verkaufen. Besitzen Sie so etwas?
Nein – so etwas habe ich nicht. Das ist vielleicht eine Frage
der Finanzen, um an Geld zu kommen. Ich verstehe schon,
dass es so etwas gibt.
18 Polykum Nº 1 /15-16
Nachdem die Schweiz immer politisch privilegiert war,
war das früher auch schon so. Die Schweiz war immer
schon ein Zentrum der Freiheit, auch während des Zweiten Weltkriegs. Das war auch ein Grund, warum viele Menschen hierher geflüchtet sind. In der Schweiz konnte man
unabhängig denken und eben auch forschen. Das sieht
man auch daran, dass vor mir alle Nobelpreisträger der
ETH aus dem Ausland kamen. Ich habe mich damals schon
ein bisschen damit gebrüstet, der erste Schweizer Nobelpreisträger der ETH zu sein.
Wir leben in einem Zeitalter von Rankings und
Indizes. Mit Instrumenten wie Hochschulrankings
und ‹Citation Indizes› wird eine objektive Bewertung
von Universitäten und Forschungsarbeiten versucht.
Sie stehen dem eher kritisch gegenüber. Was sind Ihre
Hauptkritikpunkte?
Ich bin froh, dass die ETH und die Schweiz im Allgemeinen
gut dastehen. Ich unterstütze diese Betrachtungen aber gar
nicht. Es ist schade, wenn man sich auf Äusserlichkeiten
konzentrieren muss. Man setzt sich falsche Zielsetzungen.
Man versucht, den gegebenen Kriterien nachzuleben, und
vergisst die Qualitäten, die wirklich wichtig sind.
Dossier: ETH und Ich
copyright: eth
Immer im Dienste der Wissenschaft: Prof. Dr. Richard Ernst.
Immer publizieren zu müssen, das verursacht Stress
unter Professoren, Doktoranden und auch schon unter
den Studenten. Glauben Sie, dieser Stress verändert
das Umfeld in den Forschungsgruppen?
Ich glaube, dass das bestimmt negative Einflüsse hat. Für
mich war es nie eine Triebfeder, ein Projekt durchzuführen, um publizieren zu können.
Was ist also die Alternative? Wie könnte man diese
Beurteilungskriterien ändern, damit sie repräsentativer werden?
Ich glaube, es ist schwer, sich von Rankings zu lösen, weil
sie schon zu sehr in den Köpfen verhaftet sind. Man sollte
es aber so viel wie möglich machen. Das braucht Kraft –
ohne Kraftanstrengung geht gar nichts. An der ETH hatten
wir aber immer ausgezeichnete Dozenten. Keiner von ihnen ist gekommen, um von diesem Ruhm zu profitieren,
sondern weil das Umfeld gepasst hat.
Was würden Sie einem Studenten, der im September
sein Studium beginnt, mit auf den Weg geben?
Es sollte jeder versuchen, er oder sie selbst zu sein, die eigenen Qualitäten zu erspüren und denen nachzugehen. Das
habe ich auch so gemacht. Ich habe die Chemie für mich
selbst zurechtgelegt. Es hat keinen Chemiker in meiner Familie gegeben. Ich war immer der einzige Chemiker – in
meiner Familie, in Winterthur. Diese Selbstständigkeit hat
sich für mich bewährt und ich lebe immer noch danach.
polykum Nº 1 /15-16
Was hoffen Sie für die Zukunft der ETH?
Ich wünsche mir, dass die alten Qualitäten, die über mehr
als hundert Jahre Bestand gehabt haben, weiterverfolgt
werden. Man sollte nicht materiellen Kriterien erliegen.
Die gegenwärtige Leitung hat da, denke ich, die richtigen
Ziele.
Sie werden demnächst 82 Jahre alt. Haben Sie einen
Geburtstagswunsch?
Dass es uns allen gut geht, dass wir unsere Traditionen
hochhalten, dass wir an der ETH und in der Schweiz etwas
beitragen können zum Wohl der Menschheit, und dass wir
als Menschheit in Würde überleben.
Richard Ernst wurde am 14. August 1933 in Winterthur geboren und studierte Chemie an der ETH Zürich. Sein Studium schloss er 1962 mit einer Dissertation über KernresonanzSpektroskopie ab. Nach einigen Jahren der Forschung in den
USA kehrte er 1968 an die ETH zurück, wo er bis 1998 als Professor tätig war. 1991 erhielt er den Chemie-Nobelpreis «für
seine Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden Kernresonanzspektroskopie». Heute lebt er in Winterthur und man
trifft ihn auch immer noch regelmässig an der ETH an, zum
Beispiel zur jährlich stattfindenden ‹Richard Ernst Lecture›,
an der unter anderem der ehemalige UN-Generalsekretär
Kofi Annan, Nobelpreisträger Steven Chu und der berühmte
Mathematiker Sir Roger Penrose Vorträge gehalten haben.
Dossier: ETH und Ich 19
Die ETH und ich
Nachgefragt bei Michael Berli,
Mitbegründer von Selfnation
Unser Autor traf den 26-jährigen ETH-Studenten und Start-up-Unternehmer
Michael Berli zu einem Gespräch über sein Leben mit und nach der ETH.
Text und Bild Hannes Hübner
Gibt es den ETH-Spirit?
Der ETH-Spirit ist für mich,
dass man sich Herausforderungen stellt und versucht,
gemeinsam Probleme möglichst optimal zu lösen und
sich so neues Wissen anzueignen. Dass man zusammenarbeitet und sich
hilft, bis eine Lösung da
ist oder die Thematik verstanden wurde. Das setzt
Neugierde, Ausdauer und
natürlich einen grossen
Wissensdurst voraus.
Wie unterscheidet sich
das Arbeiten in deiner
Firma davon?
Maschinenbauer oder jemand aus dem Marketing.
Entscheidend ist das Denken, das wir an der ETH
gelernt haben, das Abstrahieren von Problemstellungen. Wer die Ideen dann
umsetzt, ist zweitrangig.
Was konntest du durch
das Studium an der ETH
für deine jetzige Stellung
lernen
Ich habe während meines
Studiums ein Jahr bei ‹ETH
juniors› gearbeitet. Das ist
ein studentischer Verein,
der zusammen mit Studierenden Projekte für Kunden aus der Privatwirtschaft
durchführt. Im Nachhinein
war das eine Unternehmerschule: Ich habe gelernt,
wie man mit Kunden umgeht, wie man Verträge aufsetzt, ein Team führt und
eine Buchhaltung betreibt.
Dieses Know-how, in Kombination mit dem fachlichen Wissen vom Studium,
war die Grundlage für ‹Selfnation›.
An der ETH ist das oberste
Ziel die Forschung. Wir in
der Firma arbeiten in erster Linie aber für das Produkt und den Kunden. Der
Antrieb, Problemstellungen möglichst gut zu lösen, bleibt aber bestehen.
Sei es, dass wir Logistikprozesse optimieren oder
mit einer Software Produktionsschritte automatisieren: Am Anfang steht
immer ein Problem. Ein
Michael Berli und sein Geschäftspartner Andreas Guggenbühl
Grundsatz unserer Firma
ist, dass wir Aufwände, die
Michael Berli studiert Informatik an der ETH Zürich. Sein Studium wird er
mit der steigenden Nachfrage nach dem Produkt wachsen, in erster
voraussichtlich im Sommer 2016 abschliessen. Während der Studienzeit
Linie durch Optimierung und Automatisierung, und erst in zweianalysierte er zusammen mit seinem heutigen Geschäftspartner Andreas
ter Linie durch mehr Mitarbeiter abfedern.
Guggenbühl das Problem, dass Konsumenten im Schnitt erst 16 Jeans anprobieren müssen, bis sie eine passende gefunden haben. Nach dem Gewinn des ‹Venture Kick›-Awards gründeten Berli und Guggenbühl 2013 das
Wie steht es um Spezialisierungen? In einer Firma mit verUnternehmen ‹Selfnation›, das mit einer an der ETH entwickelten Technoschiedenen Abteilungen kann ja nicht jeder jedes Problem lösen.
logie zur optimalen Passform von Jeans computeroptimierte Schnitte mit
Ich denke, es geht mehr um die Herangehensweise. Dass man sich
innovativem Modedesign verbindet.
erst einmal fragt: Was ist überhaupt das Problem? Es kann dann
www.selfnation.ch
sein, dass ein Informatiker die entscheidende Idee hat oder ein
20 Polykum Nº 1 /15-16
Dossier: ETH und Ich
«Fellow Feeling»
Zwischen Buffet und Braterei
Was denkt eigentlich die lächelnde Mitarbeiterin im Restaurant Polyterrasse über mich,
wenn ich mal wieder freudestrahlend das lang ersehnte Mittagessen von ihr entgegennehme?
Um das herauszufinden, habe ich eine Expertin getroffen, die weiss,
wie es um das ETH-Zugehörigkeitsgefühl in und jenseits des Restaurants steht.
von Lukas Feldhaus
Bild: zvg
Auch während des ZwiAlle, die schon einmal im
schensemesters, erzählt
‹Restaurant Polyterrasse›
sie, kämen mittags immer
gegessen haben, kennen
noch 1 500 Leute in das
dessen Restaurant-VerantRestaurant. Es sei fasziniewortliche Lea Lustenberrend, wie viel Mühe all die
ger. Sie pendelt mit ihrem
Studierenden auf sich nähHeadset zwischen den Kasmen. Allerdings sei es eksen und der Essensausgabe
latant, wie viel gedrückter
und sorgt mit ihrem Team
die Stimmung während
dafür, dass immer «überder Lernsession in den Zwiall genug Essen zum richschensemestern wirke. Dentigen Zeitpunkt» ist. Die
noch, so berichtet sie, seien
ETH ist für sie der Kunde
alle Studierenden erstaunliund die 2 000 Studierenden
cherweise nichts als freundihre täglichen Gäste, wie
lich und fast kollegial im
sie sagt. So hat sie einen
Umgang mit den Restauganz eigenen Blickwinkel
rantmitarbeitern. «Ich empauf das grosse Uni-Geschefinde das als ausgesprochen
hen und das besondere Mitangenehm», sagt Lea. Sie
einander auf dem Campus.
treffe keine verbissen dem
Tatsächlich ist es eine
Erfolg nachrennenden Mengrosse Sache, dieses ETHschen. Im Gegenteil, was sie
Gefühl! Es geht darum,
beobachtet, sei vor allem
Teil von etwas Grösserem
eine entspannte Lust am
zu sein, die Hochschule,
Lernen, die zwischen Frühan der man studiert, nicht
jahrs- und Herbstsemester
nur als Mittel zum Zweck
einer noch konzentriertezu sehen, sondern die Sturen Atmosphäre weiche.
dienzeit auch als lebensWenn sie an die ETH
wert an sich zu betrachten.
denkt, muss sie aber unIrgendwann besinnt sich
weigerlich immer auch an
vielleicht der ein oder andas eine Mal denken, als
dere, wie wertvoll all die
Forschende des Instituts
teuer ausgestatteten LaFür Lea Lustenberger ist das Restaurant Polyterrasse ihr zweites Zuhause.
für Robotik bei einem Anbors und die hervorralass von Robotern bedient
genden Professoren für ihn
worden wären. Das sei für sie das Spannendste und Faszinierendste
und seinen Werdegang waren, aber sind es nicht auch die vielen
an der ETH: Wie aus dem Studierenden, der an seinem ersten Tag
Male, die man im Restaurant gegessen und sich mit Kommilitokomplett planlos zwischen allen Menschen stehe, ein Wissenschaftnen ausgetauscht hat, die zählen? Und was bedeutet die ETH eiler werde, der bisweilen grundlegend neue Technologien entwickle.
gentlich für diejenigen, die nicht an sie kommen, um zu forschen
und zu studieren, sondern die uns dort dazu verhelfen, täglich so
reibungslos und fein unser Mittagessen serviert zu bekommen?
Viele Sprachen, tausend Gesichter
Für Lea Lustenberger ist die ETH eine Institution, an der ehrgeizige
junge Menschen konsequent das Ziel einer exzellenten Ausbildung
1 500 und alle kollegial
verfolgen. Sie hört viele Sprachen, sieht tausend Gesichter – ein fröhAls Lea Lustenberger angefangen hat, unter der Polyterrasse zu arbeilich-buntes Arbeitsumfeld, in dem beide Seiten bereichert werden,
ten, war sie beeindruckt von den vielen zielstrebigen ETH-StudierenStudierende wie Restaurantmitarbeiter.
den, die sie da traf: «Ich habe immer das Gefühl, dass die es wollen.»
polykum Nº 1 /15-16
Dossier: ETH und Ich 21
Interview 23
Polykum talks to Prof. Sarah Springman
ETH needs to create an even
stronger family feeling
Precisely one year after our first interview with Professor Sarah Springman, we met the Englishborn Rector of ETH again to talk not only about student identity but also about
the special university spirit that some of us might remember for the rest of our lives.
By Julia Fauth
According to the ‹2015 Student Satisfaction Survey›, more
than four fifths of the students at ETH Zurich are satisfied
with their studies. What is your reaction to this result?
Of course, I would like to have 100 percent satisfaction but, to
quote Abraham Lincoln: «You can fool all the people some of
the time, and some of the people all the time, but you cannot
fool all the people all the time.» So to achieve over 80 percent
satisfaction is a good result. However, we are interested in
finding out more about the reasons why the rest are not
satisfied, and we will evaluate this in our quality assurance
process.
How important is it for students to identify themselves
with their universities?
Let me give you an example: I studied at Cambridge. When
you meet anybody from Oxford or Cambridge, anywhere
around the world, you discover this view: «We are Oxbridge.»
It is part of belonging to a tribe and that tribe is a group of
people who went through qualification to get to one of the
two elite universities in Great Britain. We were made to feel
privileged by our environment, being lucky enough to be
living and studying in this exceptional environment, where
we were taught by some of the best brains in the world. All
of that was part of the «we are Cambridge, we are Oxford».
For us, it meant that this place was a great opportunity:
a platform and network for the rest of our lives.
Do you think such an academic environment is a one-shoefits-all-model that could be implemented here at ETH?
There is much that can be learned at ETH from the Oxbridge
approach, although it is a slightly different culture here:
In Cambridge, for example, I donate money to my three
colleges every year, because we all knew as students that
we were only able to do certain things because the alumni
and alumnae had donated and created scholarships or
prizes. These are the styles and cultures that have yet to
develop here. This culture has to be fostered and will only
come if we manage to create an even stronger ETH family
feeling among the students. One major initiative to foster
such a bond between ETH and its students is that, in October 2015, we will be giving «hoodies» exclusively to all those
students who have passed the «Basisprüfung». That means
that about 1,500 young people will be walking around Zurich
wearing a hoody that will be marked with the imprint: ‹ETH
Zurich best. 2015.› In German «best.» can be interpreted as
polykum Nº 1 /15-16
«bestanden», while in English «best» means precisely «best».
The dynamic that lies in this gesture is a great way to promote a stronger ETH family spirit.
ETH is not a Campus university – how difficult is it to create
a university spirit beyond a collegial system?
Obviously, you cannot clone the collegial system. But you can
look where the strengths and opportunities lie for students
in a city like Zurich, which happens to be a fantastic city for
young people. Although ETH is not a campus university students have many opportunities to organize themselves in communities here: there are the «Fachvereine», the VSETH and
we make many efforts to make sure students have their own
spaces – to have enough meeting rooms at ETH, to be able
socialize in student-run bars – and also to stimulate creative
thinking in spaces where students can exchange academic
ideas, such as the so called «student project house». One is
already being built here in the centre, one is planned at ETH
Hönggerberg. We realize that the student body has grown
and hence we are working closely with Drazenka DragilaSalis, head of the Real Estate Management (PREM) Division at
ETH in order to match the requirements in terms of space,
and even increase it. So ETH already fosters a multi-faceted
environment for study and life, in many ways, which we
aspire to improve.
How can new students manage the transition from school
to university in the best way?
Obviously, when you come to a new place, when you change
your environment you can be discomforted by a number of
things. The same can happen in the transition from school to
university. The most robust, resilient new students will find their
way by themselves, but some need help to manage the transition. As a university, we give professional administrative help
(through the website, the admin body, etc.) and a supportive
environment is provided by the ETH students themselves, the
VSETH, as well as through older students, who act as mentors.
But starting to study requires decision-making, organization and
time management. These are the essential aspects about managing your studies effectively and this we cannot do for you – I
cannot live the life of 18,000 students (fortunately!). You have to
develop your goals and where you want to go, and you have to
be intellectually clever too. What can be promised at ETH, however, is that massive value will be added to your abilities from the
time when you come, to the time when you leave ETH.
Interview 23
Bild: ETH Hochschulkommunikation
Professor Sarah Springman with the ETH students Krzysztof Lis (right), Adrien Christian (left) and VSETH President Thomas Gumbsch
24 Polykum Nº 1 /15-16
Interview
Sarah Springman has been Full Professor for Geotechnical
Engineering at ETH Zurich since January 1997 and Rector
of the university since January 2015.
(centre)
polykum Nº 1 /15-16
Born in London in 1956, Professor Springman studied soil
mechanics at Cambridge University before she started
a career in industry. She worked for five years as an engineer
on several geotechnical projects in England, Fiji, and
­Australia before returning to Cambridge, where she earned
her PhD in 1989 and established an academic career as
a lecturer. She has been a full professor at the ETH Zurich
Institute for Geotechnical Engineering since 1997, heading
the institute from 2001 to 2005 and again from 2009 to 2011.
Professor Springman also served as the Director of the ETH
Zurich Network for Natural Hazards from 2007 to 2009
and as Joint Deputy Head of the Department of Civil,
Environmental and Geomatic Engineering from 2013 to 2014.
Interview 25
Nº
1
2015
2016
ULF – Das Buch
Die gesammelten Werke von Polykum-Cartoonist Thom Grüninger sind als
Sammel-band erhältlich. Das Buch «ULF von Grüninger» kann im Sekretariat des VSETH im StuZ² (CAB E 27) für 11 Franken gekauft werden.
Arbeitsmarkt 2 8
ETH juniors
ETH juniors
Vom Studium an den Markt
‹ETH juniors› ist ein studentisches Unternehmen, das es Studierenden
ermöglicht, an Projekten in der freien Wirtschaft mitzuarbeiten.
von Torben Halbe
ETH juniors arbeitet als Beratungsfirma,
welche als Kerngeschäft Studierende für Projekte in der Wirtschaft engagiert. Zu diesem
Zweck nimmt das Team Projektaufträge von
Unternehmen entgegen, aber es sucht immer auch aktiv nach Aufträgen. Dabei kann
es sich sowohl um monatelange Projekte als
auch um kurze Innovationsworkshops handeln.
Die Studierenden werden von ETH juniors
angestellt und entweder auf einem Projekt
eingesetzt oder an ein Unternehmen ausgeliehen. Jährlich resultieren so, durch das
Engagement von ETH juniors, rund 10 000 bis
12 000 Arbeitsstunden für fünfzig bis achtzig
Studierende.
Beste Aussichten für Ingenieure und
Informatiker...
Da ETH juniors direkt am Markt agiert, sind
die meisten Projekte für diejenigen Studierenden geeignet, die auch nach dem Abschluss
stark gefragt sind: besonders Ingenieure und
Informatiker, aber auch Mathematiker, Physiker und MTEC-Studierende. Diese können
mit grosser Projektauswahl rechnen und sich
Ein Teil von
deshalb bereits während des Studiums gezielt
auf dem Arbeitsmarkt umsehen, Entscheidungen für oder gegen Unternehmen treffen
oder auch direkt übernommen werden. Studierende haben via ETH juniors unter anderem die Filialsuche für migros.ch entwickelt
und das Frachtmanagement für Leica Geosystems optimiert.
…aber auch Möglichkeiten für andere
Fachrichtungen
Doch auch für Studierende aus eher forschungsorientierten Studiengängen gibt es
Projekte. Diese Studierenden finden zwar
deutlich weniger Auswahl vor und können daher vielleicht nicht direkt ihren Traumberuf
anvisieren, aber Erfahrungen sammeln, die ihnen bei der später anstehenden Entscheidung
für Forschung oder Wirtschaft helfen können
und ihnen vielleicht Pluspunkte bei Bewerbungen bringen.
Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Innovationsworkshops, in denen Unternehmen
das Wissen der Studierenden nutzen wollen,
um Dinge wie Kühlung, Lebensmittelproduktion oder Marketing zu verbessern.
Mitarbeit im Team
Geleitet wird ETH juniors von einem momentan zehnköpfigen studentischen Team.
Studierende aller Fachrichtungen mit bestandener Basisprüfung sind jederzeit willkommen, sich für die Mitarbeit zu bewerben.
Unterstützt wird dieses Team von den ehemaligen juniors, organisiert im sogenannten ‹ETH Seniors Club›, sowie von einem
Advisory Board mit Wirtschaftsexperten.
jFund: Unterstützung für Start-up-Gründer
Bringen Sie Ihre Abschlussarbeit zum Blühen.
Jetzt abgeschlossene Bachelor- oder Masterarbeit im
Bereich Umwelt- und Klimaschutz in der Wertschöpfungskette einreichen und bis zu 10 000 Franken gewinnen:
www.generation-m.ch/umweltpreis
28 Polykum Nº 1 /15-16
Seit der Gründung von ETH juniors im Jahr
1997 sind mehrere Start-ups aus der Arbeit
des Unternehmens hervorgegangen. Um diesen Prozess in Zukunft selbstständig unterstützen zu können, wurde Anfang dieses Jahres
ein Fonds gegründet, der Jungunternehmern
unter fairen Bedingungen Startkapital zur Verfügung stellt. Die ETH juniors finanzieren diesen mit einem Teil ihres Geschäftsertrages.
Interessiert? Bewirb dich auf www.ethjuniors.ch für
ausgeschriebene Projekte oder trag dich in die Mailingliste ein, um über Angebote informiert zu werden.
Arbeitsmarkt
Musiktipp 30 Kurzgeschichte/Horoskop 31 Kruxerei
copyright: Noisolution
EXTRAS 29
Musik tipp
Scumbucket – Finistra
Irgendwo zwischen Beatles und Nirvana
Von Philipp Gautschi
Eine geballte Ladung Neues überrollt
zum Schulstart Erstklässler – und Erstsemestrige auf dem Campus. Um hier
für etwas Ruhe zu sorgen, verzichte ich
auf noch mehr Neues und widme einem
gut gereiften und im Bereich alternativer
Rockmusik so massgebenden wie zeitlosen Album ein paar Zeilen: ‹Finistra› der
Band Scumbucket aus Koblenz.
Ich setze mit gewisser Dreistigkeit voraus, dass man ‹Bliss, Please› (2001) oder
‹Friend or Foe› (2003) kennt – Klassiker
von Scumbucket.
Die Band ist ein Nebenprojekt des
polykum Nº 1 /15-16
Blackmail-Gitarristen und Produzenten
Kurt Ebelhäuser. Dieser singt und spielt
die Gitarre auf seine ganz eigene, mächtig-breite Art und Weise. Dieses unverkrampfte und unaufdringliche Spiel ist
eine Stärke des Albums. Die Songs wirken trotz Ansprüchen an Spielweise,
Komposition und Komplexität wie aus
einem Guss. Die subtil-düstere Grundstimmung – im Kontrast zur treibenden Gitarren- und Bassarbeit – wirkt
ebenso fesselnd wie irritierend. Die ungewöhnliche Melodieführung sowie
der immer knapp neben der Harmonie
schwebende Gesang Ebelhäusers verpassen dem Album einen eigenwilligen
Charme. Schwebend-verträumte Klangexperimente und dezente Psychedelik
gehen Hand in Hand mit gewaltigen Gitarrenwänden. Etwas platt ausgedrückt
bewegen sich Scumdbucket irgendwo
zwischen dem nicht allzu nüchternen
Spätwerk der Beatles und Nirvanas ‹In
Utero›.
Die Band hat zwischen 1997 und 2010
insgesamt sechs Alben veröffentlicht,
von denen ‹Finistra› meiner Meinung
nach ihr prägendstes und spannendstes Werk ist. Als bekennender Fan verknüpfe ich mit diesem Sound irrwitzige
Erinnerungen an die Studienzeit und
komme entsprechend ins Schwärmen.
Aber auch allen anderen sei empfohlen: Wer mal wieder richtig guten, ehrlichen Alternativrock hören möchte, soll
sich auf einen Trip mit Scumbucket einlassen.
EXTRAS 29
EXTRAS
Kurzgeschichte
Katze, Mensch
Bild: Rachel K. Schlueter
von Barbara Lussi
Gestern hättest du dir beinahe ein Bein gebrochen, als du aus dem Haus wolltest, kurz nach
eins, weil sie dir zwischen die Beine sprang,
zwischen die Beine stürzte, aus dem Nichts und
ziemlich schnell. Hättest du dich nicht an einem Stuhl gehalten, am Schrankknauf und an
der Ziertrompete an der Wand, du hättest dir
ein Bein gebrochen.
Die Katze freut's: Gestern hätt sie beinahe den Menschen gefällt.
Mild bleibst du, gleich was geschieht, und
schimpfst sie nicht. Bei jedem Schreiber nicht,
der über die Tischkante geht, und bei Mäusen
nicht, die auf Türschwellen sterben, und nicht
bei Tapeten, von Wänden gepflückt, oder bei
den Krallen in deiner Brust oder dem Hintern
an deinem Hals, oder der Pisse im Bett oder Katzenkotze in Pantoffeln.
Die Katze schäumt: Kein Zeichen, kein Zeichen versteht der Mensch.
Sie schläft allein, du weisst nicht wo, aber wo
sie schläft, da bleibt sie liegen meist: wenn du
heim kommst, wenn du Filme schaust, wenn du
aufstehst. Du suchst nicht mehr, wenn du schlafen gehst, aber stellst dir vor – seltener als sonst,
aber immer noch doch –, wie das wär, wenn sie
sich zu dir legte, morgens um drei.
Selig schläft sie: Der Mensch kommt nicht auf den
Küchenschrank.
Du hast sie nach Hause getragen in deinen
eigenen Händen; in deinen eigenen liebevollen Händen hast du sie nach Hause getragen,
dorthin, wo alles, was dir wär, fortan ihres wär,
weil du daheim wärst, wo sie auch wär. Ihr wärt
zu zweit, fortan, hast du gemeint, miteinander
wärt ihr allezeit, und wo ihr wärt, würd Liebe
sein.
Die Katze schwört: Wenn der Mensch nicht geht,
geht sie einst fort.
Wenn sie dich nach deiner Katze fragen,
enge Freunde oder Verwandte väterlicherseits,
erzählst du, wie gut sie dir tut und du auch ihr,
und wie gut es sei, dass sie bei dir ist und du bei
ihr, und dass es ein bisschen weniger weh schon
tät, jetzt, wo zuhause jemand wär und warte.
Die Katze höhnt: Wieder, wieder weint der Mensch.
30 Polykum Nº 1 /15-16
Horoskop
Energie tanken
zu kleinem Preis!
Das Semester ist da, früher als erwartet. Nach einem heissen Sommer
wartet auf jeden Studierenden im September bald wieder
der Alltag. Doch Zeit, sich um das eigene Wohlbefinden
zu kümmern, muss dazwischen trotzdem sein.
Text von Minou Lahiba Sacrale Illustrationen von Tobias Tschopp
Architektur und Bauwissenschaften
Im Sommer nur gelernt? Keine Zeit gehabt, um dich richtig gehen zu lassen? Nimm dir die Zeit jetzt und lass es dir gut gehen.
Du hast es dir verdient! Das kommende Semester wird stressig
genug, drum tanke genug Energie und unternimm etwas mit
deinen Freunden.
Ingenieurwissenschaften
Kein Grund, wie ein kleines Kind zu trotzen, wenn eine Sache
nicht so läuft, wie du willst. Erwachsenwerden ist schwer, aber
genau solche Sackgassen formen deinen Charakter. Wenn dir
eine Situation nicht in deinen Plan passt, dann setze alles daran, die Sache auszubügeln. Denn: «Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg» (Lao-Tse).
Naturwissenschaften und Mathematik
Der Sommer ist an dir vorbeigezogen, ohne dass du ihn geniessen konntest. Verzage nicht, denn dank deiner unerbittlichen
Lernphase kannst du als purer Sonnenschein ins nächste Semester starten. Die Strapazen haben sich gelohnt. Trage deinem Elan Sorge, so werden die ersten Semesterwochen wie im
Fluge vergehen.
Systemorientierte Naturwissenschaften
Ohne Fleiss kein Preis? Den Hauptgewinn hast du dir redlich verdient. Jetzt kannst du dich auf deinen Lorbeeren ausruhen, aber
nicht allzu lange. Schliesslich hast du noch einiges zu beenden.
Versuche, so viel wie möglich abzuschliessen, statt alles auf die
lange Bank zu schieben. Tick-Tack. Die Zeit rennt.
Management und Sozialwissenschaften
Die Zeit der Abschlussprüfungen und -arbeiten ist so gut wie
vorbei. Der Ballast ist weg und das Leben ruft. «Auf zu neuen
Ufern!», lautet dein neues Motto, und das mit Recht. Nutze die
Auszeit, denn: «Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man
weiss nie, was man bekommt» (Forrest Gump). Wer weiss, wann
du das nächste Mal so frei von Stress sein wirst...?
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Es gilt: Y=J=I, Ä=AE, Ø,Ö=OE, Ü=UE, É=È=Ë=E, Á=À=A, Ú=Ù=U, Î=Ï=I, Å=Ô=O
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Kruxerei
Ein neuer Fall
von den drei
Sonderzeichen
Von &, ∞ und # (Rätsel, Bilder und Text)
Waagrecht
1.Diesständig zu verorten
sind Schleitheim und Konsorten.
3.Tonnen Plankton am Tag, so gierig,
zu melken wär sie schwierig.
8.Die 80er-Rocker uns verführen
zu «kommen und den Lärm zu spüren».
12. Dank diesem Triebe
geht's auch ohne Liebe.
13. Im Faust der Herr den Sermon erhebt:
«Es […] der Mensch, solang er strebt.»
14. Als ob's die um Blatter nicht lange schon wüssten,
dort fall'n Nepalesen von Baugerüsten!
15. Tu es, sei mutig und entschlossen,
sonst bleibt dir Tür und Tor verschlossen.
17.Hast eine Wunde, Komma, -Platz,
im Notfall dir hilft solcher Satz.
19. Abenteurer wollen viel.
Hier: hoch hinaus das Ziel.
26. Um es zu sein, reicht heutzutage
Füdliwackeln und Transgenderfrage.
27. Dieses Gebet
an Gottesmutter geht.
29. Stüpferle, schleifen, löten, kleben
und vieles mehr kannst hier ausleben.
33. Bei üblem Ariengesang
hilft nur der Notausgang (Mz.).
polykum Nº 1 /15-16
34. Holzstäblein angezündet, brennt's?
Geraucht in der Adoleszenz!
35. Nicht so alt, der Rapper –
sonst älter und oft Powernapper.
37. Der Alte. Jetzt
heisst es Edge.
38. Um dies beim Zuckerbäcker bitte,
wohl geschichtet zu einer Schnitte.
40. Nur Bahnhof Pakistan?
Nur Sprachbegabter hat 'nen Plan.
41. Dafür Bauingenieur denkt,
dass Newton die Wasserrichtung lenkt.
4 4. Cohen Leonards als Plan erschien:
Erst Teil davon und dann Berlin.
46. Quelle sollte so sein,
sonst fällt man auf Ente rein.
Senkrecht
1.Auf Malle ganz klar Pflicht,
sonst lohnte sich der Urlaub nicht.
2.So viele Stunden am Tag,
nur welscher François arbeiten mag.
3.Hätt sie mehr davon verzehrt,
wär Troja heut noch unversehrt.
4.So tritt den Ball-Verein,
der es nicht packt «klein-klein».
5.Du bleibst hier, du kleiner Wicht,
sonst verdien ich unsre Brötchen nicht!
6.Paris' Bruder, CH-Hiphop-los,
was bleibt denn da noch bloss?
7.Lös erst das Bildchen, wie gewohnt,
denn hier ist's, wo sein Herrscher thront.
8. Siehe Bild links.
9.Ashley Madisons Kunden
fühlen sich dem nicht verbunden.
10. Auto- und Triebwerkproduzent,
und beides reichlich Sprit verbrennt.
11.Ohne Tic Tac verschwindet nie
der üble von vis-à-vis.
16. Obwohl 's ist die Freiheit ihr höchstes Gebot,
schiessen Cops, weiss, Schwarze tot.
17.Der hat den Zyklop geblendet
und wär fast durch Hai verendet.
18. Johnny ist's seit jeher schon,
denn Daddy sitzt bequem im Thron.
19. Auf den äusseren dieser Inseln
hört man fast nur Schafe winseln.
20. Siehe Bild rechts.
21. Horrorshow, Katzenmusik und doch
kommen Leute noch und noch.
22. Weil die Amis ihn verachten,
sonden in Planeten krachten.
23. Köpfler von deren hinteren Rand
ist suvakonformer als von Land.
24. Diese Sicht, mit Sendeliste,
garantiert nur Flimmerkiste.
25. Deutsch meist aggressiv
und frauenfeindlich primitiv.
28. Im System der Elemente,
Osram-Zwischenkomponente.
30. Gehn die Sätze damit los,
spricht sie wohl grad ein Franzos.
31. Wär der da oben Folterknecht,
würd ihm dieses Wort gerecht.
32. Die Aussage hat Gewicht, momoll,
wenn sie wie ein Apfel sein soll.
36. Nach Zigis, Vodka, Heroin,
der Gluscht rafft dich dahin.
39. Hast du die Kur grad durchgemacht,
steig nicht dran hoch, da er sonst kracht.
42. Esel mögen vielleicht störrisch sein:
Doch phonetisch sind's Kopfnickerlein.
43. Initial von Kiss-Bassist,
dessen Zunge Legende ist.
45. Zwischen St.Gallen und Bern
hält er an jedem Wil sehr gern.
Setze das Lösungswort aus den grauen Feldern
zusammen. Die schnellste Einsendung an
[email protected] wird mit einem
50-Franken-­Gutschein des ETH Store belohnt.
Unter allen weiteren Einsendungen bis zum
02.10.2015 wird ein zweiter Gutschein verlost.
EXTRAS 31
Polykum
Zeitung des Verbands der
Studierenden an der ETH
Universitätsstrasse 6
8092 Zürich
Science
iGEMCompetition
AZB
CH-8092 ZÜRICH
P.P. / Journal
ETH-related
Nobel laureate
Prof. Dr. Richard Ernst
ETH-Spirit
Interview with
the Rector