Am Stadtpark bis zum Lebensende
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Am Stadtpark bis zum Lebensende
ZO/AvU Donnerstag, 26. November 2015 Bezirk Uster l 3 Am Stadtpark bis zum Lebensende USTER Am Ustermer Stadtpark soll ein neues Siedlungsmodell entstehen: Eine Wohnüberbauung mit integrierter Pflegestation und Rundumservice. Und das alles zu günstigen Preisen, verspricht die Bauherrin. Es ist ein überzeugendes Projekt, das die Moser Bau Immobilien AG und die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof am Ustermer Stadtpark realisieren wollen. Überzeugend im Sinne des Worts: Denn lange sah es so aus, als ob der Gemeinderat dem Gestaltungsplan für das Areal nicht zustimmen würde – weil die Moser Bau zwar eine Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft anstrebte, sich aber nicht vertraglich binden wollte. Erst als die Besitzerin des Grundstücks die gemeinsam mit der Sunnige Hof ausgearbeitete Projektidee präsentierte, schwenkte die Meinung im Rat um: «Wir können uns zwar nicht hundertprozentig sicher sein, dass es so kommt. Das Vorhaben aber ist zu überzeugend, um dagegen zu sein», lautete dann der Tenor. Mit einem deutlichen Mehr stimmte das Parlament dem Gestaltungsplan am Stadtpark zu (wir berichteten). 20 Plätze in Pflegeabteilung «Unser Projekt ist ein Ort, an dem Menschen ein ganzes Leben lang wohnen können», sagt Markus Bleiker, Geschäftsführer der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof. Ist die Überbauung fertiggestellt, wird sie die von ihr betriebenen Bereiche von der Moser Bau abkaufen. Das Konzept für das Areal des heutigen Swisscom-Gebäudes und der Liegenschaft Zürichstrasse 9 sieht zwei Wohntürme vor, die «Hier sollen Menschen ein ganzes Leben lang wohnen können.» Markus Bleiker, Genossenschaft Sunnige Hof WANGEN Fotos, die syrische Flüchtlingskinder gemacht haben, werden übernächstes Wochenende in Wangen gezeigt – es ist die erste Ausstellung im Zürcher Oberland. Der Fotograf Ramzi Haidar hat im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Unicef syrische Flüchtlingskinder mit 500 Einwegkameras ausgestattet und sie während neun Monaten begleitet. Die Fotos wurden 2015 erstmals in Beirut und dann an der Kunst 15 in der Schweiz gezeigt. Nun werden die Bilder erstmals im Zürcher Oberland ausgestellt, wie Paul-Nievergelt von der Nordstadt-Galerie in Wangen schreibt. Künftige Ustermer Wahrzeichen: Visualisierung der geplanten Wohntürme und des Sockelbaus auf dem heutigen Swisscom-Areal. durch einen Sockelbau verbunden sind. Im Nordturm will die Sunnige-Hof-Genossenschaft rund 30 gemeinnützige Alterswohnungen mit eineinhalb bis dreieinhalb Zimmern betreiben; im Südturm plant die Moser Bau 27 grössere Eigentumswohnungen im gehobenen Standard. Im Erdgeschoss sollen Läden und gegen den Stadtpark hin ein Restaurant für möglichst grossen Publikumsverkehr sorgen. Weil das Untergeschoss weiterhin von der Swisscom gebraucht wird, kommt die Parkgarage im ersten Obergeschoss zu stehen. Im zweiten Stock des Sockelbaus ist eine Pflegeabteilung mit bis zu 20 Plätzen geplant. Kein Altersheim «Jede Wohnung in beiden Türmen ist mit einem Spitalbett befahrbar», sagt Bleiker. Seine Genossenschaft wird auch das Restaurant betreiben und – über die Tochtergesellschaft Vivimus AG – das Pflegezentrum. Dieses wird Menschen bis zur höchsten Pflegestufe 12 pflegen können. Zum Angebot gehört auch ein Wäsche- und Putzservice. «Statt eine Spitex bieten wir eine ‹Spitin›, da die Betreuung nicht von ausserhalb kommt, sondern in- nerhalb geschieht», wagt Bleiker ein Wortspiel. Er betont aber, dass die Überbauung keinesfalls den Charakter eines Spitals oder eines Alterszentrums aufweisen werde. Für einen guten Mix will die Genossenschaft mindestens ein Viertel der Wohnungen im Nordturm an junge Leute vermieten. «Es soll eine gewöhnliche Wohnsiedlung geben, in der man jedoch bleiben kann, wenn man pflegebedürftig wird.» Baubeginn erst 2019 Ein Projekt, wie es die Sunnige Hof am Ustermer Stadtpark plant, gibt es so in der Schweiz noch nicht. In Zürich-Albisrieden steht ein ähnliches Vorhaben der Genossenschaft kurz vor Baubeginn. Die Preise für die (Alters-)Wohnungen berechnen sich nach der Kostenmiete, also ohne Gewinnabschöpfung, und werden ab 1200 Franken zu stehen kommen. Die Tarife für die Pflege sind gleich wie bei städtischen oder kommunalen Einrichtungen. «Dieses Preisniveau ist nur durch das Zusammenspiel aller Einrichtungen und über Quer finanzierung möglich», sagt Bleiker. So fliesst der Mietertrag aus den Ladenflächen in die Bewirtschaftung der Wohnungen. Und das Restaurant beliefert auch die Pflegeabteilung. Noch ist das ganze Vorhaben aber erst ein Vorprojekt, das nun zu einem Bauprojekt ausgearbeitet werden soll, betonen die Moser Bau AG und die Sunnige-HofGenossenschaft. Weil der Umbau Visualisierung zvg des Erdgeschosses im laufenden Betrieb der Swisscom-Zentrale vonstatten gehen muss, kann der Bau der Wohntürme erst im Jahr 2019 starten. 2020, so der Plan, soll die neue Siedlung am Stadtpark bezugsbereit sein. Raphael Brunner SIEDLUNGSGENOSSENSCHAFT SUNNIGE HOF Neue Siedlung auch in Mönchaltorf Die Siedlungsgenossenschaft Sun nige Hof gehört zu den fünf grössten Wohnbaugenossenschaften des Kantons Zürich. Sie betreibt rund 1500 Wohnungen, grösstenteils in Zürich-Albis rieden und in Zürich-Schwamendingen. Gegründet wurde sie 1942 im Gedankengut des sogenannt Sozialen Kapitals von MigrosGründer Gottlieb Duttweiler. In den 1990er Jahren errichtete die Sunnige Hof die Siedlung Morgenrain in Wetzikon. Bereits weit fortgeschritten sind zudem die Pläne für die neue Siedlung Silbergrueb in Mönchaltorf. Dort sollen über 200 Wohnungen entstehen. Wie in Uster wird die Genossenschaft einen Teil davon als Pflegewohnungen führen. «Ob dort ebenfalls ein Pflegezentrum entsteht, sind wir noch am Abklären», sagt Geschäftsführer Markus Bleiker. Das bekannteste Projekt der Sunnige Hof ist der Ersatzneubau der Siedlung Mattenhof am Bahnhof Stettbach. Dort entstehen bis 2017 über 300 Wohnungen und 60 Reiheneinfamilienhäuser. Hinzu kommen ein Kindergarten, ein Kinderhort sowie diverse Gewerbeflächen. Die Siedlung wird weitgehend autofrei sein. «Wir bauen nicht nur Wohnungen, wir streben Quartierentwicklungen an», sagt Bleiker. Ob in Zürich, Mönch altorf oder Uster – Ziel sei es, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, der den Bedürfnissen der heutigen Zeit entspreche. rbr Rückweisung mit Stichentscheid abgelehnt VOLKETSWIL Die Beratung des Planungskredits für die Aufstockung des Volketswiler Pfarreizentrums sorgte an der Gemeindeversammlung der Katholischen Kirche in Uster für Hochspannung. Der Präsident hatte den Stichentscheid. Die 106. Kirchgemeindeversammlung wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen. «Noch nie habe ich so viele Leute an einer Versammlung gesehen – nicht einmal in Winterthur, in der grössten katholischen Pfarrei des Kantons», stellte Urs Broder überrascht fest. 190 Stimmberechtigte aus Uster, Greifensee und Volketswil füllten am Dienstagabend den Pfarreisaal St. Andreas bis auf den letzten Platz. Der Präsident der kantonalen Rekurskommission nahm als Gast an der Versammlung teil. Kinderfotos aus Flüchtlingslager Für die Stimmenzähler stellte die rekordverdächtig hohe Anzahl eine grosse Herausforderung dar. Bei der Abstimmung über einen Rückweisungsantrag für das Bauvorhaben in Volketswil mussten sie gar ein zweites Mal die Stimmberechtigten und Stimmen auszählen, da die Anzahl der Anwesenden sowie die Klarheit des Sachverhalts an gezweifelt wurden. Etwas Gutes herausholen Die Kirchenpflege hatte unter dem Traktandum 6 einen Planungskredit in Höhe von 80 000 Franken für die Aufstockung des Pfarreizentrums Bruder Klaus in Volketswil beantragt. Ein engagierter Kirchengänger aus der betroffenen Pfarrei sprach sich vor versammelter Runde dagegen aus. Er begründete seinen Rückweisungsantrag damit, dass das vorgeschlagene Projekt einige Nach- «Noch nie habe ich so viele Leute an einer Versammlung gesehen.» Urs Broder, Präsident der Rekurskommission teile aufweise. Er wolle für Volketswil etwas Gutes heraus holen, stellte der Antragsteller klar. Gleichzeitig skizzierte er einen Alternativvorschlag, der eine ebenerdige Erweiterung beinhaltete. Weiter kritisierte er, dass der Bedarf für den angeblich «dringend benötigten Platz» nirgendwo ausgewiesen sei. Der Präsident der Kommission, welche die Projektidee für die Kirchenpflege bewertet hatte, fand am Alternativvorschlag des Antragstellers nur wenig Gefallen. In Zeiten von knappen Landressourcen mache eine Aufstockung eines bestehenden Gebäudes mehr Sinn als eine ebenerdige Erweiterung. Rückendeckung für den Rückweisungsantrag gab es hingegen vom Volketswiler Pfarrer Marcel Frossard. Das Abstimmungsergebnis nach dem zweiten Durchgang überraschte: Es stand 54 zu 54. 42 Gemeindemitglieder enthiel- ten sich der Stimme. Der Präsident Fredi Rechsteiner hatte nun den Stichentscheid – erwartungsgemäss entschied er sich zuungunsten des Rückweisungsantrags. Mit 93 Ja- zu 22 Nein-Stimmen wurde folglich dem Planungskredit grünes Licht erteilt. Umek ist neu Pfarrer Mittels geheimer Wahl wurde der bisherige Pfarradministrator Branko Umek mit 119 zu 58 Stimmen zum neuen Pfarrer für die Pfarrei Uster gewählt. Die Pfarrwahlkommission gab im Vorfeld die Empfehlung ab, die Wahl um zwei Jahre zu verschieben. Ferner wurden Hella und Gregor Sodies als Pastoralassistenten für Greifensee gewählt. Im Budget 2016 rechnet die Kirchenpflege mit einem Aufwandüberschuss von 361 645 Franken. Der Steuerfuss bleibt unverändert bei 10 Prozent. Toni Spitale Kontrast zwischen Alltag und Flüchtlingslager Die Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren lernten die Grundbegriffe der Fotografie kennen und hätten mit Begeisterung von der Kamera Gebrauch gemacht und ihr Leben im Flüchtlingslager festgehalten. Die entstandenen Aufnahmen beeindruckten durch den Kon trast zwischen dem Alltag im Flüchtlingslager und der Freude der jungen Fotografinnen und Fotografen, die ungezwungen ihre Umgebung festhalten. Es seien Momentaufnahmen voller Begeisterung über die Fähigkeit, schöpferisch tätig zu sein. Die Ausstellung in Wangen in der Nordstadt-Galerie findet am Freitag und Samstag, 4. und 5. Dezember, von 14 bis 18 Uhr statt sowie am Sonntag, 6. Dezember, von 11 bis 18 Uhr. zo Feuerwehr sucht Nachwuchs USTER/FÄLLANDEN Die Jugendfeuerwehr des Bezirks Uster sucht Nachwuchs: Am Samstag, 28. November, findet ihre Hauptübung in Fällanden statt. Das sei ein guter Zeitpunkt für Interessierte, sich vor Ort ein Bild der Tätigkeit zu machen. Der Startschuss fällt um 8.10 Uhr auf dem Bauernhof am Bollenrütiweg 3 in Fällanden. Parkmöglichkeiten für Autos befinden sich zehn Gehminuten vom Übungsplatz entfernt, an der Bruggacherstrasse 4 . Damit die Feuerwehr auch effizient agieren kann, werden genügend Einsatzkräfte benötigt. Die Jugendfeuerwehr bildet den Nachwuchs für die freiwilligen Ortsfeuerwehren in einer vierjährigen Ausbildung aus. Dabei werden die Jugendlichen im A lter von 14 bis 18 Jahren in den gleichen Notsituationen geschult wie die Erwachsenen. zo Weitere Informationen unter w ww.jugendfeuerwehr.ch In Kürze USTER Stadtverwaltung am Freitag geschlossen Die Büros der Stadtverwaltung Uster sind am 27. November wegen des Uster Märts geschlossen. Das gilt auch für das Stadtammann- und Betreibungsamt, die Bibliothek, die Schulverwaltungen, die Kesb, die Hauptsammelstelle, das Spitex-Büro sowie den Spitex-Shop. zo