Kinderwunsch Centrum München

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Kinderwunsch Centrum München
Kinderwunsch Centrum
München
,
Dr. Fiedler, Dr. v. Hertwig, Dr. Krüsmann Prof. Dr. Würfel
Lortzingerstraße 26, 81241 München
www.ivf-muenchen.de
Der zeitliche Behandlungsaufwand und Behandlungsablauf im
Kinderwunsch Centrum München
Die nachfolgenden Ausführungen sind für Ihre Planung während der Behandlung wichtig. Wir wollen
Ihnen damit helfen, dass Sie in etwa eine Vorstellung davon entwickeln können, mit welchem Zeitaufwand Sie in dem Behandlungsmonat zu rechnen haben.
Wenn die Ergebnisse der Voruntersuchungen vorliegen, die schriftliche Einverständniserklärung zur Behandlung Ihrerseits erteilt wurde und das Beratungsgespräch durch Ihren Frauenarzt erfolgt ist, muss noch
durch Ihre Krankenkasse – soweit Sie gesetzlich versichert sind - die 50%-ige Kostenbeteiligung auf dem
sogenannten Behandlungsplan bestätigt werden. (Behandlungsplan ist eine leider sehr unglückliche
Wortwahl seitens der gesetzlichen Krankenkassenverbände. Vielmehr handelt es sich doch um ein Formular, auf dem die in Einzelpositionen unsererseits erfolgte Kostenaufstellung durch Ihre Krankenkasse
genehmigt werden muss.) Dann also, wenn alle rechtlichen und medizinischen Voraussetzungen erfüllt
sind, können wir mit Ihnen nochmals die Behandlungsschritte im Einzelnen durchgehen. Bitte zögern Sie
nicht, bei Unklarheiten lieber einmal zu oft als einmal zu wenig nachzufragen, damit möglichst alles reibungslos verläuft.
Nun wird der Behandlungsmonat mit Ihnen gemeinsam festgelegt und abgestimmt. Den für die Stimulation erforderlichen „Fahrplan“ bzw. „Stimulationsplan“ erstellen wir nach Ihrer persönlichen Situation und
verschreiben Ihnen die für Sie notwendigen Medikamente.
Auf dem „Fahrplan“ ist genau verzeichnet, an welchem Tag die einzelnen Medikamente eingenommen
werden müssen, und wann die erste Kontrolle bei uns erfolgen soll.
Die erste Kontrolle während der Stimulation
Dies ist entweder vor dem eigentlichen Stimulationsbeginn oder - nach erfolgter Down-Regulation (mit
Decapeptyl oder dem Nasenspray) - innerhalb der ersten drei bis vier Zyklustage oder zu einem anderen,
speziell auf Ihrem Fahrplan vermerkten Tag (meist zwischen dem 9. und 13. Zyklus-/Behandlungstag)
erforderlich.
Gezählt wird ab dem 1. Zyklustag, welcher gleichbedeutend ist mit dem Tag der einsetzenden Monatsblutung. Wichtig ist, dass es sich um eine richtige Blutung handelt; so genannte „Schmierblutungen“ zählen
nicht dazu.
Sollte die Blutung erst nach 20 Uhr abends beginnen, wird der nächste Tag als erster Zyklustag gerechnet.
Sollten Sie Zyklusunregelmäßigkeiten oder Abweichungen von dem normalen Blutungsverhalten beobachten, dann zögern Sie nicht, Ihren Frauenarzt oder uns zu konsultieren oder im Zweifelsfall sogar
einmal einen Schwangerschaftstest durchzuführen.
Denn in seltenen Fällen kann eine sehr schwach ausgeprägte Blutung oder gar Schmierblutung auch ein
Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.
Die verabreichten Medikamente lassen im Eierstock mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen. Dies wird
dann durch Kontrollen bei uns mit Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen aus dem Blut
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überwacht. Anhand der Untersuchungsergebnisse wird dann festgelegt, wann die nächste Kontrolluntersuchung (meist zwischen zwei und fünf Tagen nach der ersten Untersuchung) notwendig ist. In der Regel
sind zwei bis vier Kontrollen bei uns ausreichend, um den günstigsten Zeitpunkt für die Entnahme der
Eizellen (Punktion) festzulegen, denn nur richtig ausgereifte Eizellen können nach der Punktion befruchtet werden.
Um den Aufwand und damit auch den Stress bei der Stimulationsbehandlung so niedrig wie möglich zu
halten sind wir gerne bereit, Sie oder Ihren Ehemann oder Partner in die Spritzenbehandlung einzuweisen
(Infobroschüre „Selbstanleitung zum Spritzen“).
1,5 Tage vor der Punktion muss die Eisprungspritze verabreicht werden (meist in der Zeit zwischen 21
Uhr und 24 Uhr), um die letzte Reifung der Eizellen zu ermöglichen.
In seltenen Fällen kann es bei bestimmten Stimulationen vorkommen, dass der Eisprung sich selbstständig, d. h. „von alleine“ einleitet. (Um dies zu erkennen bzw. einen vorzeitigen Eisprung nicht zu übersehen, kann es notwendig sein, in der letzten Phase vor der Punktion in dreistündigen Abständen Urin in
einzelnen Proben zu sammeln, um darin einen eventuellen Anstieg des körpereigenen Eisprunghormons
(LH) zu erkennen.) Heute lässt sich diese Situation allerdings fast immer entweder mit dem sogenannten
„langen Protokoll“ oder durch den kurzfristigen Einsatz eines Antagonisten vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich der Zeitaufwand neben den notwendigen Spritzengaben grob schematisiert
wie folgt beschreiben:
Erste Kontrolluntersuchung: entweder in den ersten Menstruationstagen, (nach erfolgter DownRegulation durch Decapeptyl oder das Nasenspray) bzw. vor dem eigentlichen Stimulationsbeginn und
ansonsten zwischen dem 9. und 13.Tag. Zeitlich planen Sie hierfür bitte je nach Andrang 1 bis 1,5 Stunden in unserer Praxis ein.
Zweite Kontrolluntersuchung: Planen Sie hierfür ebenfalls etwa 1 bis 1,5 Stunden in unserer Praxis ein.
Weitere Kontrolluntersuchungen können hinzukommen (insbesondere dann, wenn, wie oben erwähnt,
in seltenen Fällen Urin gesammelt werden muss). Auch eine besonders schwierige Stimulation kann hierfür verantwortlich sein, wenn nämlich Ihre Eierstöcke nur verzögert oder aber deutlich stärker als erwartet
reagieren.
Dies kann insbesondere bei verschiedenen Formen des sog. PCO-Syndroms der Fall sein. Um ein sich
dann abzeichnendes erhöhtes Risiko auf eine Überstimulation zu erkennen, können zusätzliche Untersuchungen notwendig werden.
Eisprungspritze
Eisprungspritze (meist in der Zeit von 21 Uhr bis 24 Uhr): Sie wird erst auf unsere ganz besondere Anordnung etwa 34 bis 36 Stunden oder 1,5 Tage vor der Eizellentnahme (Follikelpunktion) gegeben.
Für diese Spritze ist es besonders wichtig, dass Sie selber spritzen gelernt haben. Sonst müssen Sie z. B.
unnötig lange nach jemandem suchen, der Ihnen zu so später Stunde die Eisprungspritze gibt.
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Sehr wichtig ist, dass es sich dann aber auch wirklich um die Eisprung-Spritze (Choragon/Ovitrelle) und nur um die Eisprungspritze handelt!!!
Eine Verwechslung darf hier auf keinen Fall vorkommen, da sonst am Punktions- bzw. Entnahmetag keine oder nur unreife, d. h. nicht befruchtungsfähige Eizellen vorliegen würden. Am nächsten Tag nach der
Eisprungspritze kann eventuell nochmals eine Blutabnahme bei Ihrem Haus- oder Frauenarzt erforderlich
sein. Diese Blutprobe (Vollblut in einem normalen Blutabnahmeröhrchen, Monovette) muss aber erst am
Tag der Punktion von Ihnen mitgebracht werden und kann bis dahin z. B. im Kühlschrank aufbewahrt
werden.
Für die jetzt folgenden Tage können Sie von der Punktion (= Eizellentnahme) bis zum Tag des Transfers
(= Zurücksetzen der befruchteten Eizellen) eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (= AU) erhalten.
Punktion
Tag der Eizellentnahme (= Punktionstag):
An diesem Tag bitte nüchtern zu uns kommen. Die Aufnahme erfolgt im IVF-Liegeraum meist zwischen 7.30 Uhr und 10.00 Uhr, und ca. zwei Stunden vor dem Eingriff, damit unsere Narkoseärztinnen
noch mit Ihnen sprechen und Sie sich in Ruhe vorbereiten können.
Diesen Tag planen Sie bitte komplett als Fehlzeit ein, auch weil wir Sie schon aus medizinischen und
rechtlichen Gründen mindestens noch zwei Stunden nach der Punktion bei uns beobachten möchten.
Dafür stehen Ihnen unsere komfortablen Liegeräume, gegebenenfalls auch mit Ein- oder Zweibettsystem
zur Verfügung.
Die Entnahme der Eizellen (= Punktion) erfolgt unter Ultraschallkontrolle durch die Scheide. Mit einer
dünnen Nadel wird durch die Scheidenwand in den meist direkt dahinter gelegenen Eierstock punktiert
und die in den Eibläschen befindlichen Eizellen abgesaugt. Dies ist nicht sehr schmerzhaft, trotzdem
empfehlen wir hierzu immer eine leichte Narkose (intravenöse Gabe von Schmerz- und Beruhigungsmittel).
Die Entlassung darf dann auch nur in Begleitung Ihres Ehemannes oder Partners oder einer anderen Begleitperson erfolgen.
Zusammenfassend heißt das also, dass Sie zur Eizellentnahme immer nüchtern kommen müssen, sich
von einer Begleitperson abholen lassen müssen und an diesem Tag nicht selber Auto fahren dürfen.
Am Tag der Eizellentnahme benötigen wir morgens früh ebenfalls das Sperma Ihres Ehemannes oder
Partners, allerdings nicht in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Eizellentnahme bei Ihnen.
Der nächste Tag ist Ihr so genannter Ruhetag. Sie können sich von den (hoffentlich nicht allzu großen)
Strapazen der Behandlung etwas erholen. Zwischen 12 und 14 Uhr erfahren Sie telefonisch in unserem
Labor, ob die Eizellen befruchtet sind und wann der Transfer in den nächsten Tagen stattfinden soll. Abweichungen hiervon sind gelegentlich möglich (z. B. sonn- und feiertags) und werden Ihnen dann speziell
mitgeteilt.
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Transfertag
Am Transfertag werden jetzt die befruchteten und geteilten Eizellen in die Gebärmutter zurückgesetzt (=
transferiert). Dies geschieht meist zwei bis drei Tage nach der Eizellentnahme. Auch diesen Tag planen
Sie bitte möglichst ebenfalls komplett als Fehlzeit ein.
Die Aufnahme erfolgt wiederum morgens im IVF-Liegeraum, meist allerdings nicht vor 10 Uhr. Nach
dem Embryotransfer sollten Sie noch Zeit für eine Ruhephase von etwa einer Stunde mitbringen.
Am Mittag oder frühen Nachmittag können Sie dann - diesmal auch ohne Begleitung - nach Hause gehen.
Selbstverständlich kann Ihr Ehemann oder Partner Sie zum und beim Transfer gerne begleiten.
Die Fragen, die Sie sicher zum Verhalten für die Zeit nach der Eizellentnahme und dem Transfer haben,
werden wir ausführlich und in Ruhe mit Ihnen erörtern. Die wichtigsten Punkte hierzu haben wir auch
noch in einem gesondertem Infoblatt, zusammengefasst, das wir Ihnen dann zum entsprechenden Zeitpunkt aushändigen werden.
Die nachfolgende Darstellung soll Ihnen nochmals den Behandlungsablauf schematisch vor Augen führen. Berücksichtigen Sie dabei immer, dass im Einzelfall deutliche Abweichungen möglich sein können.
Der zeitliche Behandlungsablauf in Kurzform
Bitte beachten Sie, dass die Darstellung der Behandlungsabläufe nur schematisch ist und besonders die
Untersuchungstage und auch andere Angaben individuell unterschiedlich sein können.
Der Zeitaufwand für einen IVF- oder ICSI-Zyklus beträgt also durchschnittlich zwei Untersuchungen
plus einen Vormittag für die Eizellentnahme und ein bis zwei Stunden für den Transfer; im Kryo-Zyklus
ist er deutlich geringer.
Die Zeit „danach“
Jetzt beginnt für Sie die Zeit des Wartens bis zum hoffentlich positiven Schwangerschaftstest 14 Tage
später. Diese Wartephase wird nach Schilderung von vielen Patientinnen oft deutlich belastender als die
eigentliche Behandlungsphase empfunden. Generell gilt: Ganz normal weiterleben, auch Sex ist nicht
verboten. Vielleicht gönnen Sie sich aber auch einmal „etwas ganz Besonderes“ zur Entspannung oder
Ablenkung. Dies kann ein schönes Buch oder auch „nur“ ein gemeinsamer Spaziergang sein, eine Einladung ins Theater oder Kino oder ein gemeinsames Essen.
Spätestens ab jetzt drücken auch wir Ihnen die Daumen, damit Ihr sicher in dieser Phase besonders stark
empfundener Kinderwunsch in Erfüllung geht. Sollte es beim ersten Mal nicht geklappt haben, verzweifeln Sie nicht, denn nach ein bis zwei Monaten Pause ist ein erneuter Versuch möglich, meist wieder mit
der gleichen Chance von etwa 30 bis 35%, dass es dann klappen könnte.
Wenn Sie sich zusätzlich für eine Kryokonservierung entschieden haben, ist die Erfolgsquote sogar noch
deutlich höher.
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