Hugo Junkers (1859-1935) - Technikmuseum "Hugo Junkers"

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Hugo Junkers (1859-1935) - Technikmuseum "Hugo Junkers"
Technikmuseum „Hugo Junkers“ Dessau
Hugo Junkers 1859-1935
Hugo Junkers (1859-1935)
Elternhaus, Schule und Studium
Junkers in Dessau
Junkers erneut an der Uni Aachen
Junkers wieder in Dessau (Flugzeugbau)
Ausbildung in den Junkerswerken
Hervorzuhebende Junkers- Flugzeugtypen
Hugo Junkers verläßt unfreiwillig Dessau
Junkers letzte Jahre
Elternhaus, Schule und Studium
Hugo Junkers wurde am 3. Februar 1859 in Rheydt (Rheinland) geboren. Er besuchte von
1864 bis 1875 das Realgymnasium und anschließend die Höhere Gewerbeschule, an der
Junkers 1878 das Abitur ablegte. Zuerst arbeitete er als Praktikant in einem Rheydter
Werkzeugmaschinenbetrieb. Danach studierte Hugo Junkers zwei Semester an der
Technischen Hochschule Berlin, anschließend je zwei Semester an der TH Karlsruhe und
nochmals in Berlin. Hier war es besonders Adolf Slaby, ein Professor für Elektro- und
Thermodynamik, der Junkers Aufmerksamkeit auf die thermodynamischen Probleme der
Verbrennungskraftmaschinen hin lenkte. Junkers wiederum war dafür schnell zu begeistern. H.
Junkers wechselte 1881 an die Technische Hochschule Aachen, um hier 1883 sein
Maschinenbaustudium zu beenden. Er arbeitete in Rheydt und in Aachen, legte 1885 die
Prüfung Lokomotivfahrdienst ab, arbeitete im Betrieb seines Vaters und bestand 1887 in Berlin
die Prüfung als Baumeister.
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Junkers in Dessau
1888 kam Junkers über Berlin nach Dessau, um bei Wilhelm von Oechelhaeuser sen. in der
Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft Dessau (kurz "Conti" genannt) eine Tätigkeit
aufzunehmen. Diese Anstellung bei W. v. Oechelhaeuser, der einen Ingenieur für die
Gasmotorenentwicklung brauchte, hatte Hugo Junkers seinem ehemaligen Berliner Lehrer
Adolf Slaby zu verdanken. Bereits zu dieser Zeit dachte Junkers an den Flugzeugbau und an
die Luftfahrt, die in Deutschland noch als Spielerei betrachtet wurde. Im Jahr 1889 gründete
Junkers gemeinsam mit Wilhelm von Oechelhaueser jun. im Norden Dessaus eine
Versuchsstation für Gasmotoren, um eine geeignete Antriebsmaschine zur
Elektroenergieerzeugung zu konstruieren. Ab 1892 führte Hugo Junkers diese Versuchsanstalt
allein weiter, die Entwicklung von Motoren war für ihn Lebensaufgabe. Noch im Jahr 1892
entstand ein 100 PS Gegenkolbenmotor. In schneller Folge (1893) wurde ein 200 PS Motor
und 1897/98 ein 1000 PS Motor gebaut.
Um den Heizwert der Gase, die als Antriebsstoff seiner Motoren dienten, zu bestimmen, baute
Junkers 1893 das Kalorimeter und ließ es patentieren. Aus dem Wirkungsprinzip dieses
Kalorimeters (praktisch ein Nebenprodukt des Motorenbaus) heraus entwickelte H. Junkers
Geräte, die ihn in der Öffentlichkeit bekannt machten und die mit zu den gewinnträchtigsten
Erfindungen seines Unternehmens gehörten. Das Prinzip des Wärmeaustausches im
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Kalorimeter war so einfach und wirtschaftlich, dass daraus der Gasbadeofen und eine
Gastherme (Volkstherme) entwickelt wurden. Um beides als Massengüter zu produzieren,
entstand 1895 sein Werk "Junkers u. Co" (kurz "Ico"), das er bis 1932 führte, ehe er es an den
Bosch-Konzern verkaufte. Dieser Schritt war notwendig geworden, um dadurch die
Selbständigkeit in den Forschungsanstalten, bei der Flugzeug- und bei der Motorenherstellung
zu bewahren.
Weiterentwicklungen der von Junkers gebauten Gastherme wurden bis zur "Wende" als
Erzeugnisse des VEB Gasgerätewerk Dessau produziert und verkauft.
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Junkers erneut an der Uni Aachen
1897 wurde H. Junkers (er ist 38 Jahre alt) zum Leiter des an der TU Aachen neu gegründeten
Maschinenlaboratoriums berufen. Sein Werk in Dessau leitete Junkers trotzdem weiter, obwohl
er es kaum noch betrat. 1898 heiratete Junkers Therese Bennhold (1876-1950), die Tochter
des Dessauer Gymnasialprofessors Carl Bennhold. Die Ehe war sehr kinderreich (7 Mädchen
und 5 Jungen). In dieser Zeit gab Junkers die Weiterentwicklungen am Gasmotor auf, sein
neues Tätigkeitsfeld wurde die Forschung am Dieselmotor. 1909 begann Hugo Junkers
gemeinsam mit Prof. Hans Reißner an der Aachener Universität die Grundlagen des Fliegens
intensiv zu erforschen. Ein völlig neues Prinzip der Tragflächengestaltung- und ihrer
Beschaffenheit (hohl, ohne innere Verspannung, um den Innenraum nutzen zu können) und
eine neu entwickelte Luftschraube gehörten zu den damals geschaffenen Entwicklungen. Um
international mit der Entwicklung der Fliegerei bestehen zu können, wurde 1911 vom
Ministerium die Erlaubnis gegeben, an der TU Aachen ein Laboratorium für aerodynamische
Forschungen zu etablieren, dessen Leitung Hugo Junkers übernehmen sollte. Da man aber
Hugo Junkers schon seit einigen Jahren vorwarf, seine Forschungsarbeit in Aachen und seine
Tätigkeit als Produzent in Dessau seien unvereinbar, war es ihm noch nicht einmal gestattet, in
diesem Labor mitzuarbeiten oder Vorlesungen zur Luftfahrt zu halten. 1912 verließ Junkers die
Aachener Universität, um sich ab jetzt voll auf seine Tätigkeit in Dessau zu konzentrieren.
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Junkers wieder in Dessau (Flugzeugproduktion)
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Berlin den Flugverkehr mit einer J 10 aufzunehmen. Otto Reuter, ein Konstrukteur der 1919
gegründeten "Junkers-Flugzeugwerk AG" Dessau, baute im Auftrag Junkers in nur 6 Monaten
die Junkers F 13, ein Ganzmetall-Kabinen-Verkehrsflugzeug, das am 13. September 1919 mit
8 Personen an Bord einen Höhenweltrekord von 6 750 Meter aufstellt. Die Junkers F 13 und
die nachfolgenden Großraumflugzeuge Junkers G 24 und G31 gaben der Luftfahrt in den
nächsten Jahren die Voraussetzungen für Sicherheit, Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit
(3.). Der 1918 für Deutschland verlorene Krieg und der 1919 unterschriebene Friedensvertrag
von Versailles gestatten es Deutschland nicht mehr, Flugzeuge zu bauen. Vorhandene
Flugzeuge wurden abtransportiert und teilweise zerstört. Dieses Bauverbot galt bis 1922, es
wird durch die "Begriffsbestimmungen" umgangen. Für Junkers bedeutete das, dass er
Flugzeuge im Ausland bauen ließ:
• 1923: richtete er in Fili bei Moskau einen Zweigbetrieb ein.
• 1925: In Schweden (Malmö-Limhamm) entsteht in Zusammenarbeit mit den
Flugzeugwerken von Junkers die "A.B. Flygindustri".
• 1925: In Amerika (New York) wird die "Junkers Corporation of America" gegründet.
• 1925: In Ankara und Eskischehir (Türkei) eröffnet Hugo Junkers
die "Türkische Flugzeug & Motoren AG".
In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg änderte sich Junkers Einstellung zum Flugzeugbau. Für
ihn bestand jetzt das Ziel darin, Flugzeuge ausschließlich für die zivile Luftfahrt zu entwickeln
und zu bauen, ein Bewusstseinswandel, der 1933 mit der Machtergreifung der
Nationalsozialisten den Verlust seiner Werke in Dessau zur Folge hatte. Junkers ließ nicht nur
Flugzeuge bauen, er dachte auch daran, wie er seine Flugzeuge selbst wirtschaftlich nutzen
konnte. Im Dessauer Flugzeugwerk wird 1921 eine "Abteilung Flugverkehr der Junkerswerke"
und eine "Abteilung Junkers-Luftbild" gegründet. Die Luftbildfotografie war die Grundlage für
eine neue, vor allem aber viel genauere Landvermessung als die bisher genutzten
geodätischen Verfahren. Der "Junkers Luftverkehr" deckte nicht das Gebiet Deutschlands ab,
sondern erstreckte sich auch später weit in den europäischen Raum hinein und nach Rußland
und Persien: Petersburg - Moskau - Charkow - Rostow - Noworossijsk - Batum - Tifflis - Baku Teheran.
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Ausbildung in den Junkerswerken
So wie in der Forschung und in der Produktion überließ Hugo Junkers nichts dem Zufall. Er
wollte erreichen, dass seine Werke nach Möglichkeit unabhängig von anderen Institutionen
waren:
• 1925 - um seine Flugzeuge zu testen, wurde in diesem Jahr in Dessau
die "Junkers- Flugzeugführerschule " eröffnet.
• 1927 - die Junkerswerke errichten in Dessau eine "Zentrale Lehrwerkstatt".
In dieser Lehrwerkstatt werden alle zur Produktion erforderlichen Grund- und Spezialberufe
ausgebildet (Werkzeugmacher, Motoren- und Maschinenschlosser, Blechklempner,
Mechaniker u.a.m.). Durch Einbeziehen anderer städtischer Bildungsträger, z. B. der
Volkshochschule Dessau ist es möglich, dass diese Ausbildung ein hohes fachliches Niveau
erreicht und staatlich anerkannt wird.
Im November 1930 wird für den Unterricht an deutschen Mittelschulen zum ersten Mal eine
Rundfunkübertragung zum Thema "Luftfahrt aus dem Dessauer Flugzeugwerk" durchgeführt.
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Hervorzuhebende Junkers- Flugzeugtypen
Bis 1932 wurden im Dessauer Flugzeugwerk 30 verschiedene Flugzeugtypen entwickelt.
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Hugo Junkers 1859-1935
Bekannt davon sind:
1919: Junkers F 13 erstes freitragendes Ganzmetall-Verkehrsflugzeug der Welt (einmotorig),
eingesetzt als Postflugzeug bekannt unter dem Namen "Anneliese", Konstrukteur: Otto Reuter
1925: Junkers G 24 ein dreimotoriges Passagierflugzeug, Konstrukteur: Ernst Zindel
1926: Junkers W 33 ein einmotoriger, zweisitziger, für den Luftfrachtverkehr eingesetzter
Tiefdecker. Wurde dadurch bekannt, weil es der Besatzung von Hühnefeld, Köhl und
Fitzmaurice mit diesem Flugzeug 1928 erstmals die Atlantiküberquerung von Europa nach
Nordamerika in Ost-West-Richtung im Nonstop-Flug gelang. Ging unter dem Namen "Bremen"
in die Fluggeschichte ein. Da keine Fracht mitgenommen wurde, war noch Platz für einen
dritten Piloten. Konstrukteur: Hermann Pohlmann. Dieser Typ wurde unter der Bezeichnung
Junkers W33 w als Wasserflugzeug eingesetzt. Mit einer "Junkers W 33" wurde 1927 ein neuer
Weltrekord mit 62 Stunden Flugdauer und einer Strecke von 4 460 km aufgestellt.
1929: Junkers G 38 ein Passagierflugzeug mit 34 Plätzen, viermotorig. Dieses Flugzeug galt
als größtes Flugzeug der damaligen Zeit. In den Tragflächen waren auch Passagierplätze
sowie Stauraum vorgesehen. Konstrukteure: H. Junkers und E.Zindel
1929: Junkers W 34 der Pilot Neuenhofen stellt einen Höhenrekord von 12 739 Meter auf.
1931: Junkers Ju 52/3m ein Passagierflugzeug für 15 Fluggäste, ein dreimotoriger Tiefdecker.
Konstrukteur: E. Zindel. Die Ju 52 war aufgrund ihrer stabilen Ausführung und sicheren
Bauweise, auch wegen der Zuverlässigkeit der Motoren das neben der DC 3 am meisten
eingesetzte Flugzeug der damaligen Zeit. Sie erhielt den liebevollen Beinahmen "Tante Ju".
Zum Dessauer Flugplatzfest, das jedes Jahr auf dem Flugplatzgelände durchgeführt wird, war
bisher fast immer eine Ju 52 als "Stargast " dabei, mit der Rundflüge für die Festbesucher über
Dessau durchgeführt wurden.
1932: Junkers Ju 60 ein sechssitziges Passagier-Schnellverkehrsflugzeug, als einmotoriger
Tiefdecker gebaut. Konstrukteur: H. Pohlmann. Diese Maschine stand unter dem Namen "Pfeil"
erfolgreich im Dienst der Deutschen Lufthansa.
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Hugo Junkers verläßt unfreiwillig Dessau
Der nach dem 1. Weltkrieg bei H. Junkers eingetretene Gesinnungswandel, der ihn erkennen
ließ, dass Krieg und Forschung sich auf die Dauer nicht vertragen, war 1933 nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten die Ursache dafür, dass er als politisch unzuverlässige
Person behandelt wurde. Bereits Ende der 20er Jahre wurden Interessenunterschiede
zwischen der Reichswehr und Junkers offensichtlich, weil Junkers sich immer deutlicher auf die
Verkehrsflugzeugproduktion konzentrierte, während die Reichswehr als Geldgeber die
militärische Variante in den Vordergrund stellte. Als im Januar 1932 in Anhalt die
Regierungskoalition von Sozialdemokraten und Demokraten gestürzt wurde und im Mai 1932
eine nationalsozialistische Regierung die Macht übernahm, begann in Dessau der faschistische
Terror. Die Weltwirtschaftskrise führte dazu, dass erneut der wirtschaftliche Ruin auf Junkers
zu kam. Die reaktionären Wirtschaftskräfte glaubten, dass Junkers durch Kreditaufnahme
abhängig gemacht werden konnte. Diese Kräfte zogen auch einen erzwungenen Aufkauf ins
Kalkül. Doch Junkers konnte noch einmal den drohenden Bankrott abwenden, indem er seine
Dessauer Produktionsstätten für Gasthermen, Gasbadeöfen und andere Warmwasseranlagen,
mit deren Gewinn er schon in den zwanziger Jahren die Flugzeug- und Motorenproduktion
aufrechterhielt, kurz entschlossen an den Bosch-Konzern verkaufte (November 1932). Dadurch
stellte er noch einmal, wenn auch nur für ganz kurze Zeit, seinen Anspruch auf Selbständigkeit
in seinen Flugzeug- und Motorenwerken sicher. Die politischen Ereignisse nach dem 30.
Januar 1933 (Adolf Hitler wurde Reichskanzler) führten dazu, dass Hugo Junkers, der sich aus
wissenschaftlicher Überzeugung, Charakter und Erfahrung heraus der völligen Unterwerfung
unter die Gesetze der Krieges und der Rüstung verweigerte, mit allen Mitteln aus den
Leitungspositionen und dann auch aus seinen Dessauer Werken heraus gedrängt wurde. Er
wurde zur Übergabe aller seiner Patentrechte auf die Dessauer Werke gezwungen. Das
Patentübertragungs-Abkommen mußte H. Junkers am 2. Juni 1933 unterschreiben. Am 3.
Oktober 1933 erfolgte die Ausweisung Junkers aus Dessau. Es wurden ihm
Aufenthaltsbeschränkungen auferlegt, der Pass wurde ihm entzogen. In der Nacht vom 17./18.
Oktober 1933 erfolgte in Dessau die erzwungene Übergabe von 51 % seiner Dessauer Aktien
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Hugo Junkers 1859-1935
an das Ministerium. Die restlichen 41 % Aktienanteile wurden am 4. Dezember 1933
übergeben. Von diesem Zeitpunkt an war es Hugo Junkers verboten, die Dessauer Werke zu
betreten und sich mit Junkers-Mitarbeitern zu treffen, sein Bewegungsspielraum wurde auf
München und Bayrisch-Zell eingeschränkt, er wurde durch die Gestapo überwacht. Hugo
Junkers nahm alle diese Maßnahmen nicht widerstandslos hin, er zögerte den endgültigen
Verzicht mit allen ihm möglichen juristischen und politischen Mitteln hinaus.
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Junkers letzte Jahre
Hugo Junkers wurde offiziell verboten, sich weiterhin mit dem Flugzeugbau und den damit
verbundenen Forschungen zu beschäftigen. Auch auf dem Gebiet des Motorenbaus wurde ihm
die Tätigkeit untersagt. Alle Patente auf diesen Gebieten musste er zwangsweise abtreten. In
der Öffentlichkeit wurde dagegen behauptet, dass sich Junkers deshalb von der Leitung seiner
Werke zurück gezogen habe, weil er sich ganz auf die wissenschaftliche Forschung
konzentrieren wollte.
Ausgewiesen aus Dessau, beschäftigte sich Hugo Junkers nun mit dem Metallhausbau, einer
seiner früheren Forschungsinteressen. Er gründete deshalb in München die "Forschungsanstalt
Professor Hugo Junkers GmbH". Auch um die rationelle und zweckmäßige Ausstattung dieser
Metallhäuser kümmerte sich Junkers bei seinen Forschungen. Klimaanlagen, Mobilia und die
günstige Raumbeleuchtung wurden in diese Forschungen einbezogen. Bei der Entwicklung der
Bauelemente versuchte Junkers, sich auf wenige verschiedene Bauteile zu beschränken, die
einfach zu gestalten waren und durch ihre Form eine zeitlose Ästhetik aufwiesen. Seine
Metallhauskonstruktionen, besonders die Dächer sind in einer Form gefertigt, in der "die
Technik auch als schön empfunden werden kann". Schon in seiner Dessauer Zeit pflegte Hugo
Junkers den Kontakt zu den Künstlern des Dessauer Bauhauses, von denen er Anregungen für
seine Arbeit bekam, auf die er andererseits aber auch selbst Einfluss ausübte. Die von Junkers
entwickelten Bauten sind in mehr als zwanzig Ländern anzutreffen und erfüllen noch heute
nach mehr als 70 Jahren ihre Aufgabe.
Am 3. Februar 1935, am Tage seines 76. Geburtstages starb Hugo Junkers in Gauting bei
München. Er wurde am 6. Februar auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt. Es war ein
Staatsbegräbnis, an dem der Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Heß, teilnahm. Die Machthaber
brauchten diese öffentliche Würdigung Junkers, um auch nach seinem Tod noch bis zum Ende
des Zweiten Weltkrieges unter Mißbrauch seines Namens in seinen ehemaligen Dessauer
Flugzeugwerken Kriegsflugzeuge zu bauen.
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Quellen:
1. Franz Brückner: Häuserbuch der Stadt Dessau Nr. 20
2. Helmut Erfurth: Im Rhythmus der Zeit - Hugo Junkers und die zwanziger Jahre. Dessau
1994 (2.Auflage 1996)
3. Olaf Groehler und Helmut Erfurth: Hugo Junkers - Ein politisches Essay. Berlin 1989
4. Ulla Jablonowski: Dessau so wie es war
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